Der Roman ist eine Erfindung des Schriftstellers. Die Charaktere der Handlung sind frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen, lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.
Copyright-Hinweis: Sämtliche Inhalte, Fotos und Texte sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Verfassers weder ganz noch auszugsweise kopiert, verändert, vervielfältigt oder veröffentlicht werden. ©Oliver M. Pabst
In Norfolk wurde die Leiche eines Lieutenants der Navy gefunden. Die dortige NCIS-Außenstelle soll den Vorfall aufklären und übernimmt die Ermittlungen. Das Team findet bald heraus, dass der Tote ein Undercover-Agent der Regierung war, der dem Diebstahl neuster Technologie aus einem streng geheimen Labor auf der Spur war. Den Ermittlern bleibt jedoch wenig Zeit, die gestohlenen Waffen sicherzustellen, bevor sie in die falschen Hände gelangen...
NCIS-Außenstelle,
Naval Base, Norfolk,
Virgina, Vereinigte Staaten
Norfolk erlebte einen er wärmsten Frühlinge seit langem. Obwohl es erst Ende April war, lagen die Temperaturen teilweise über zwanzig Grad und sorgten dafür, dass die Einwohner der Stadt ihre Winterkleidung verstauten und stattdessen T-Shirts, kurze Hosen, Miniröcke und andere leichte Bekleidung hervorkramten und sie auf der Straße zur Schau trugen. Eissalons machten bereits reißende Umsätze, die Parks waren mit Menschen beinahe überbevölkert und überall hörte man fröhliches Kindergeschrei. Alle waren froh, dass der Winter endlich zu Ende war und die Sonne tagelang von einem blauen Himmel schien.
Das warme Wetter sorgte auch dafür, dass die Zahl der Verbrechen anstieg, vor allem Raubüberfälle standen an der Tagesordnung. Diebe nutzten es schamlos aus, dass die Stadt dank des schönen Wetters von Touristen überschwemmt wurde und klauten schamlos Brieftaschen sowie andere Sachen, die unbeaufsichtigt herumstanden oder die nicht gehalten wurden. Das Newport Police Department hatte alle Hände voll zu tun, was die Drogendealer, Prostituierten und Mörder anging. Auch die Navy und das Marine Corps blieben von Verbrechen nicht verschont. So ging es in der Außenstelle des Naval Criminal Investigative Service von Norfolk ungewohnt hektisch zu.
An diesem Montagmorgen ging es hektischer als sonst zu, da das Gerücht umging, es würde bald einen Terroranschlag geben. Director Jeff Lowell führte zahlreiche Videokonferenzen mit den Behörden in Washington D.C. Drei Teams waren vom Hauptquartier abkommandiert worden, um zu überprüfen, ob an den Gerüchten etwas Wahres dran war. Das Team um Special Agent Mark Bening hatte jedoch das Glück, es ein wenig ruhiger angehen lassen zu können, da es noch keinen neuen Fall zugeteilt bekommen hatte. Ihren letzten hatten die Ermittler gestern abgeschlossen und waren jetzt dabei, den erforderlichen Papierkram zu erledigen, wozu aber keiner von ihnen sonderliche Lust hatte.
Bening war der Meinung, dass die Gerüchte um einen Terroranschlag unwahr waren. Aber er war nicht der Direktor des NCIS und entschied nicht, was die Bundesbehörde ermittelte und was nicht. Jedenfalls hatte ihn ein Anruf davor gerettet, weiter irgendeinem hochrangigen eitlen Politiker zuzuhören, der Vorschläge unterbreitete, wie die neueste Bedrohung zu handhaben war.
Special Agent Sara Ferlito hatte um 07:00 Uhr als Erste das Büro betreten. Zielstrebig setzte sich die brünette Frau an ihren Schreibtisch und nahm eine der Akten, die man dem ganzen Team am Freitag noch überlassen hatte. Ungelöste Fälle von vor zwei Jahren. Aber es half nichts, sie musste diese durchsehen, wenn nicht noch ein Wunder geschehen würde und sie endlich einen neuen Fall bekamen.
Knapp eine halbe Stunde nach der Agentin trudelte auch Special Agent Kenneth Murray ein. Nach einer kurzen Begrüßung ließ er sich ebenfalls auf seinem Stuhl nieder. Der junge Mann sah genauso begeistert aus wie seine Kollegin über ihre aktuelle Tätigkeit. Beide waren in ihre Akten vertieft, bis sie die Stimme ihres Teamleiters aus den Zeilen der Berichte holte.
»Morgen«, kam es nur knapp von Bening, der gerade die Treppe aus dem ersten Stock herunterkam.
»Guten morgen, Boss«, riefen beide Ermittler wie aus einem Munde ihm zu.
Oh, oh, es war für Bening entweder ein schlechtes Wochenende gewesen, oder er war bei der Restaurierung seines alten Ford Mustang etwas misslungen. Vielleicht auch beides? Auf jeden Fall war seine Laune im Keller. Er setzte sich an seinen Arbeitsplatz und während er seinen Computer hochfuhr, scannte sein Blick die Mitarbeiter förmlich an ihren Plätzen.
Der Ex-Marine leitete seit sechs Jahren ein dreiköpfiges Ermittlerteam des Naval Criminal Investigation Service in Norfolk. Die Zuständigkeit des Teams beschränkte sich in der Regel auf Verbrechen und schwere Verstöße gegen das Militärrecht der Navy und des Marine Corps.
Bening besaß einen ausgezeichneten Spürsinn dafür, ob Menschen einen gutes oder schlechtes Gewissen hatten und galt bei seinem Vorgesetzten als ein hervorragender Ermittler. Er merkte an diesem Morgen sofort, dass Special Agent Jake Brody immer noch nicht da war. Murray zog unmerklich den Kopf ein und versuchte so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten.
»Ken, wo ist Jake?«
»Noch nicht da«, gab Ferlito spitz zu Wort.
»Das sehe ich auch. Aber warum ist er nicht hier?«
»Vielleicht war das Wochenende nicht lang genug für ihn«, kam es von dem Ermittler ironisch.
»Oder er hat mal wieder verschlafen?«, kommentierte die Agentin.
»Wenn er nicht in einer Minute an seinem Platz sitzt, braucht er gar nicht mehr zu kommen«, knurrte Bening.
Na, das, kann ja heiter werden und heute ist erst Montag, dachten sich beide Agenten. Inzwischen versuchte Murray seinen Kollegen auf dem Handy zu erreichen. Seine Versuche wurden von jener großen Gestalt unterbrochen, die gerade das Büro betrat.
»Ach, du bist auch schon da, Jake?«, merkte Ferlito übertrieben lächelnd an.
Wie alle anderen auch, wusste die Latina nur allzu gut, dass es für sie in dieser Situation nur zwei Möglichkeiten gab: Entweder konnte die junge Frau ihren Kollegen so lange piesacken, bis sie ihre Laune zu Genüge, an ihm ausgelassen hatte, oder bis jemand anderes sich dieser Aufgabe annahm. Aber Murray, mit dem sie Brody sonst immer in das Kreuzfeuer nahm, schien heute offenbar keine Lust dazu verspüren mitzumachen, so entschied sie sich ausnahmsweise dazu, es alleine zu tun.
»Sara, Klappe!«, brummte der Agent als Reaktion und warf ihr dafür einen Todesblick zu.
Er trug einen dunklen Anzug, mit einer passenden Krawatte und sah definitiv nicht so aus, als hätte er nicht verschlafen.
»Jake!«
Brody erhob sich im Eiltempo von seinem Stuhl, lief zu dem jungen Mann, wo er dicht vor ihm stehen blieb. Der angesprochene Agent wiederum blickte seinen Chef daraufhin verdutzt stehen und spannte sich automatisch an. Benings Augen funkelten ihn böse an.
»Wo kommst du jetzt her?«
Der Agent warf einen Hilfe suchenden Blick am Teamleiter vorbei zu seinen Kollegen, doch die konnten ihm nicht helfen.
»Entschuldigung, Boss. Mein Auto ist auf der Fahrt hierher liegengeblieben und ich musste mit dem Taxi fahren. Außerdem hat der Mann vom Abschleppunternehmen eine Ewigkeit gebraucht, um meinen Wagen an seinen Truck zu ketten.«
Der durchdringende Blick von Bening lag weiter auf ihm.
»Ich hätte dich natürlich auch anrufen können. Kommt nicht wieder vor!«
»Da hast du recht, Jake. Das nächste Mal bist du gefeuert.«
Brody verkniff sich einen Kommentar, entfernte sich aus der Reichweite seines Vorgesetzten, warf seinen Rucksack neben den Schreibtisch und setzte sich still auf seinen Stuhl. Mit dem Rücken zu Bening, warf er Ferlito einen verstohlenen Blick zu, verzog dabei das Gesicht, in der stillen Frage, was ihrem Chef über die Leber gelaufen war. Sie zuckte nur mit den Schultern und die Ermittler zogen es vor, heute besser unauffällig zu arbeiten, ohne aufzufallen.
Es verging eine Weile, als eine junge Frau im Großraumbüro erschien, doch bei Benings Laune heute, wollte sich niemand dabei erwischen lassen, die Arbeit an den Akten unterbrochen zu haben. Forensikerin Pauline Cambelli trat auf den Schreibtisch des Teamleiters zu und stellte sich davor und wippte auf den Zehenspitzen. Sie grinste über das ganze Gesicht. Entnervt sah Bening zu ihr auf.
»Was ist los, Pauline?«
»Ich habe dir etwas mitgebracht, Koffein für meinen Lieblingsmensch.«
Strahlend überreichte sie ihm den großen Becher Kaffee.
»Ich weiß doch, dass dein Stammlokal wegen Gasarbeiten geschlossen ist, da habe ich dir einen von dem um die Ecke mitgebracht.«
Die wütenden Anteile seiner Gesichtszüge verschwanden und er entspannte sich langsam. Er nahm den Becher entgegen und trank einen großen Schluck daraus.
»Vielen Dank.«
»Keine Ursache«, erwiderte sie lächelnd.
Die Forensikerin faltete die Hände und blickt ihn mit gesenktem Blick an, ähnlich einem Geistlichen. Ihre Körperhaltung und ihr Outfit standen in einem so großen Kontrast, dass Bening nicht widerstehen konnte. Er stand auf und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Danach verschwand die junge Frau in ihre Laborräume im Keller. Ferlito sah selbstzufrieden zu Brody und anschließend zu Murray.
»Koffeinentzug!«, kam im Chor aus ihren Mündern, welches endlich das Verhalten ihres Chefs erklärte.
Bening blickte seine Mitarbeiter an und wollte sich gerade wieder hinter seinen Tisch setzen, als Direktor Lowell von der oberen Etage seinen Teamleiter zu sich winkte.
»Ihr arbeitet weiter!«, befahl der Agent seinen Leuten, während er an ihnen vorbeiging und die Treppe hochtrabte und seinem Chef in dessen Arbeitszimmer folgte.
»Was gibt es, Sir?«, fragte Bening, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
»Das Norfolk Police Department hat gerade angerufen«, sagte der Mann, nachdem er auf dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte. »Sie haben auf im Tarrallton Park einen toten Navy-Offizier erschossen aufgefunden. Ich möchte, dass Sie mit ihrem Team sofort hinfahren und die Ermittlungen aufnehmen.«
»Ist das NPD noch vor Ort?«, wollte der Agent wissen.
»Ein Detective namens Johnson erwartet Sie dort«, erwiderte Lowell.
Bening nickte und verließ sogleich das Büro seines Vorgesetzten. Er ging durch das Vorzimmer, über den Flur, zur Treppe. Als er dort angekommen war, wandte er seinen Blick nach unten.
»Los, nehmt eure Sachen! Wir haben einen neuen Fall. Es gibt einen toten Offizier in Norfolk.«
Mit diesen Worten sprangen seine Kollegen wie von der Tarantel gestochen hinter ihren Tischen auf und griffen ihre Rucksäcke, die Dienstwaffe sowie den NCIS-Ausweis.
»Gott sei Dank ein Fall, der uns von der Aktenlast befreit«, murmelte Ferlito erleichtert.
»Ken, sag Robby Bescheid. Selbst wenn er gerade dabei ist, irgendeinen Toten auszuweiden, das kann warten. Ich erwarte ihn am Tatort«, sagte Bening zu Murray.
Er schrieb eine Adresse nieder und reichte den Zettel dem jungen Agenten, der sich sofort auf den Weg zu dem Pathologen machte. Seiner Meinung nach war ein persönliches Gespräch effektiver als ein Telefonat.
»Was haben wir diesmal, Boss?«, fragte Brody und folgte Bening zum Fahrstuhl. »Mord? Selbstmord? Überfall? Erpressung? Entführung?«
»Das wirst du sehen, wenn wir dort ankommen«, antwortete der Teamleiter prompt.
Bening warf auf dem Weg zum Fahrstuhl Ferlito den Schlüssel für den Truck gekonnt aus der Hüfte zu, den die junge Frau sofort auffing, ohne danach schauen zu müssen.
»Sara, du fährst!«
»Klar, Boss«, antwortete sie grinsend, während Brody ihnen folgte. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er darüber nicht begeistert war, denn eigentlich hatte er gehofft, wieder das Einsatzfahrzeug fahren zu dürfen.
Tarrallton Park,
Little Creek River, Norfolk,
Virgina, Vereinigte Staaten
Murray war noch immer etwas blass um die Nasenspitze und kämpfte mit der leichten Übelkeit, den Ferlitos rasanten Fahrstil hervorgerufen hatte. Er hielt sich während der Fahrt nach Northeast krampfhaft am Türgriff fest und atmete einmal tief durch.
»Sara, du weißt schon, dass du gerade einem vierzig Tonner die Vorfahrt genommen hast, oder?«, meinte er mit schwacher Stimme.
Die Agentin hob die Augenbrauen schmunzelnd, sagte aber nichts.
Nach zwanzig Minuten Fahrt, bremste der Truck und blieb wenige Zentimeter vor der Stoßstange eines Streifenwagens stehen. Der Motor wurde abgeschaltet, die Tür aufgerissen und Bening stieg als Erster aus. Murray stöhnte nur leise und begab sich noch auf wackeligen Beinen zu seinem Kollegen, der gerade die Ausrüstung aus dem Heck des Trucks auslud. Zielsicher griff er nach dem Rucksack mit der Kamera und warf ihn sich über die Schulter.
»Na, war die Fahrt schön, Ken?«, stichelte Brody und musste sich das Lachen verkneifen.
»Sehr witzig, Jake«, erwiderte sein Kollege ihn mit einem bösen Blick.
Bening hatte indessen seine Kappe aufgesetzt und war mit großen Schritten auf die Absperrung zugelaufen. Dort schlüpfte er rasch unter dem Band hindurch.
»Hey, Sie dürfen das nicht! Das ist eine polizeiliche Ermittlung!«
Einer der beiden Police Officer des NPD hatte dies bemerkt und war sofort auf den Agenten zu gestürmt. Er verstummte beim Anblick von dessen gezückter Dienstmarke.
»In Ordnung«, sagte der Polizist zu dem Agenten.
»Mann, Ihr Jungs seid ja verdammt schnell«, kommentierte ein anderer.
»Instinkte«, gab Bening trocken zurück, ehe er auf einen älteren Beamten vom Norfolk Police Department zuging.
»Detective Johnson?«, fragte er und zeigte ihm seine Marke. »Special Agent Bening, NCIS. Was ist hier passiert?«
Der andere Ermittler wirkte glücklich darüber, dass er den Fall jetzt abgeben konnte und führte den Agenten zur Leiche.
»Es handelt sich einen Lieutenant Nick Steel. Er wurde erschossen und wir haben ihn hier gefunden, nachdem ein Spaziergänger in der Nähe einen lauten Knall hörte und bei uns anrief«, erzählte der Detective und reichte Bening die metallene Erkennungsmarke samt Halskette, die man bei dem Toten fand.
»Gibt es Zeugen?«
»Ja, der Mann wird gerade dort drüben von einem Officer befragt«, antwortete Greg Johnson und deutete mit der Hand auf die beiden Personen etwas abseits.
»Danke. Ich denke, ab hier kommen wir alleine zurecht.«
Bevor der Ermittler vom NPD noch etwas sagen konnte, marschierte er zu seinem Wagen zurück, wo seine Leute auf ihn warteten.
»Was haben wir?«, wollte Murray wissen.
»Einen Toten, der keinen schönen Anblick mehr bietet«, gab ihm Bening zur Antwort.
»Was hat ihn denn so unschön werden lassen?«, fragte Brody. »Ich meine, er wird wohl kaum vor Hässlichkeit hier gestorben sein.«
»Das ist er auch nicht. Er hat ein ziemlich großes Loch in der Brust. Ich hoffe, keiner von euch hängt an seinem Frühstück. Jake, du befragst den Zeugen.«
Der Agent nickte und machte sich sofort auf den Weg in die Richtung, welche der Teamleiter gezeigt hatte und einen Polizisten mit einem alten Mann stehen sah. Danach setzten sich die Übrigen der Gruppe in Bewegung. Routiniert griffen sie sich die Ausrüstung und folgten Bening, wobei das Gras unter ihren Füßen leise Geräusche abgab.
»Ken, Fotos und Skizze! Sara, Tatort nach Beweisen absuchen.«
»Geht klar, Boss!«, antworteten beide fast gleichzeitig.
Der Teamleiter lief voran auf den Pathologen zu, der bereits den Leichnam untersuchte.
»Hallo, Robby, was kannst du mir über die Todesursache sagen?«
Dr. Robert Kendall hatte ein weißes Tuch über dem Körper ausgebreitet, welches er nun etwas zurückschlug. Ferlito verzog angewidert das Gesicht und selbst ihr Kollegen musste schlucken. Die Leiche war definitiv kein schöner Anblick. Der Körper des Lieutenants lag verkrampft am Boden und in seinem Brustkorb klaffte ein großes Loch. Jedoch nicht, wie bei einer Schusswunde oder einem Messerstich, sondern man konnte förmlich die Eingeweide im Innern sehen und Teile des Körpers waren in der Umgebung verstreut.
»Nun, Mark. Unser Freund hier hat keinen sehr angenehmen Tod gehabt. Er ist noch nicht sehr lange tot.«
Der Pathologe zog die Lebersonde heraus und überprüfte die Temperatur.
»Ich schätze, etwas mehr als vier Stunden, aber Genaueres kann ich dir erst sagen, wenn ich ihn auf dem Tisch liegen habe.«
»Dein erster Eindruck, Robby?«, hakte Bening nach.
Kendall zeigte auf die betroffenen Stellen, um es noch zu verdeutlichen.
»Es sieht danach aus, dass ihm etwas förmlich die Brust weggerissen hat. Diese unregelmäßigen Wundränder hier und fehlende Verbrennungen an der äußeren Epidermis lassen vermuten, dass dies nicht von außen geschehen sein kann.«
Murray kniete indessen etwa drei Meter vom Leichnam entfernt am Boden und fotografierte etwas.
»Sara, kommst du mal?«
Neugierig marschierte die Agentin zu ihm. Nachdem er die Fotoserie abgeschlossen hatte, nahm er den kleinen Gegenstand des Interesses vom Boden auf und verpackte ihn sicher in einer Plastiktüte, bevor er das Fundstück betrachtete.
»Es ist eine Patronenhülse. Aber so einen Typ habe ich noch nie gesehen«, sagte er und gab die Tüte seiner Kollegin.
Diese reichte sie Bening weiter, der die Hülse ebenfalls argwöhnisch musterte und dann Achsel
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Oliver M. Pabst
Bildmaterialien: Oliver M. Pabst
Cover: Oliver M. Pabst
Lektorat: Korrekturen.de Julian von Heyl
Korrektorat: Korrekturen.de Julian von Heyl
Tag der Veröffentlichung: 12.03.2023
ISBN: 978-3-7554-3540-2
Alle Rechte vorbehalten