Cover

Vorwort des Autors

 

Der Roman ist eine Erfindung des Schriftstellers. Die Charaktere der Handlung sind frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen, lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

 

Copyright-Hinweis: Sämtliche Inhalte, Fotos und Texte sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Verfassers weder ganz noch auszugsweise kopiert, verändert, vervielfältigt oder veröffentlicht werden. ©Oliver M. Pabst

Das Buch

 

In New York wurde in den Juwelierladen von Tiffany & Co. eingebrochen und eine Leiche gefunden. Zwei Detectives der Homicide Squad Manhattan des NYPD, sollen den Fall aufklären, da gerade das Raubdezernat überlastet ist. Nebenbei finden die beiden Ermittler endlich heraus, dass sie sich mehr zueinander hingezogen fühlen, als sie bisher angenommen hatten...

Prolog

 

Der Einbruch,

Lower East Side, Manhattan,

New York, Vereinigte Staaten

 

Es war tiefste Nacht und über New York City, aber auf den Straßen von Manhattan herrschte immer noch ein reges Treiben, während in den Firmenbüros seit Stunden Ruhe eingekehrt war. In einem Hochhaus der Lower East Side brannte trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch Licht. James McRaney, der Inhaber einer Steuerberaterfirma, war immer noch in seinem Büro und brütete über einem Haufen Unterlagen. Der Mann mit seinen kurzen grauen Haaren seufzte und rieb sich müde die Augen. Als er auf die analoge Uhr an der Wand sah, ließ er seinen Kopf in die Hände fallen. Eigentlich wollte er längst zu Hause bei seiner Familie sein, aber seine Arbeit konnte nicht aufgeschoben werden. Im nächsten Moment merkte er, wie die Bürotür langsam aufging und vier maskierte Personen in schwarzer Kleidung, die er nicht kannte, das Zimmer betraten.

»Was wollen Sie hier?«, fragte Mr. McRaney verwundert. »Wer sind Sie?«

Als Antwort holte einer der Männer, welcher die Gruppe anscheinend anführte, eine Pistole mit Schalldämpfer aus seiner Jackentasche und feuerte dreimal auf McRaney, worauf dieser tot in seinen Bürosessel zusammen sackte. Dann schloss der Angreifer die Tür hinter sich und befahl seinen Komplizen, mit der Arbeit anzufangen. Diese holten sofort schweres Gerät aus ihren Rucksäcken. Nach dreißig Minuten hatten die Fremden ein Loch durch die Wand des Zimmers gebrochen, um in das Juweliergeschäft nebenan zu gelangen.

Im Inneren des Gebäudes eilten die Einbrecher durch die dunklen Gänge. Sie wussten, wo die Kameras waren und welche Sicherheitssysteme sie zu erwarten mussten, denn sie hatten das Geschäft vorher genau ausgekundschaftet. Und sie verfügten über die richtigen Kontakte, um noch mehr über die Sicherheitseinrichtungen zu erfahren, als mit bloßem Auge bei ihren Scheinbesuchen zu erkennen gewesen war.

Sie wussten, wo sie das finden würden, was sie suchten. Schnell kamen die Männer aus dem Abstellraum und begeben sich zu den Ausstellungsräumen, die im Obergeschoss lagen. In einem Korridor setzten die Vier eine Spezialbrille auf. Jetzt konnte jeder von ihnen die unsichtbaren Laserstrahlen sehen, welche sich den Gang wie ein Netz durchzogen. Doch die Maschen dieses Netzes waren groß genug, damit sie zwischen ihnen hindurchschlüpfen konnten. Sollte einer von ihnen mit den Strahlen in Kontakt kommen, würde sofort Alarm ausgelöst werden. Und das war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten.

Die Gruppe bewegte sich geschickt durch die Laserstrahlen und hielten schließlich vor einem kleinen unscheinbaren Gemälde an. Es war von einem neumodischen Künstler und nicht besonders viel Wert, aber es versperrte im gewissen Sinn den Weg zu den Objekten, hinter denen sie wirklich her waren. Vorsichtig machte sich einer der Männer an die Arbeit und deaktivierte das System, welches dieses Gemälde sicherte. Dann hob er es von der Wand und stellte es neben sich auf den Boden. Dahinter kam einer der Sicherungskästen des Geschäftes zum Vorschein. Im Gebäude waren mehrere solcher Kästen verborgen, die in die Wände eingebaut waren. Über sie wurden die Sicherheitssysteme in den verschiedenen Räumen kontrolliert. Das gesamte System wurde von einem Computer im Erdgeschoss aus überwacht, aber die Manipulation, die der Mann vornehmen wollte, würde von der Maschine nicht bemerkt werden.

Wieder griff der Mann in seine Tasche und holte sein Werkzeug hervor. Es dauerte nur ein paar Minuten und mehrere der Kabel in dem Sicherungskasten waren über ein paar spezielle Klammern mit einem Laptop verbunden, den er für genau diesen Zweck mitgebracht hatte. Auf diese Art überbrückte er einen Teil des Sicherheitssystems, ohne dass ein Wächter es bemerkte. Trotzdem hatte er keine Zeit zu verlieren. Er hängte das Gemälde wieder an seinen Platz und lief mit den anderen weiter, ohne einen weiteren Gedanken an den Sicherungskasten zu verschwenden.

Wenig später erreichten die vier Männer ihr Ziel. In einem Saal stand auf einem Podest in der Mitte eine große bunt bemalte Vase aus solch feinem chinesischen Porzellan, dass es fast aussah, als würde schon ein Lufthauch sie zerbrechen lassen. Auf einem Schild darunter standen einige Angaben, unter anderem wurde mitgeteilt, dass die Vase aus der Ming-Dynastie stammte. Für die Diebe waren diese Informationen jedoch nur nebensächlich. Sie machten sich an die Arbeit.

Es dauerte nicht lange, dann hatten sie das Sicherheitssystem am Podest ausgeschaltet. Vorsichtig hob der Anführer die Vase von dem Sockel und hüllte sie in ein weiches Tuch, das er aus seiner schwarzen Sporttasche holte. Die Sensoren im Podest registrierten das Fehlen der Vase sofort und leiteten eine Nachricht weiter, doch die Überbrückung im Sicherungskasten verhinderte, dass diese beim Computer ankam. Fast schien es so, als surrten die Kabel im Kasten wütend auf, weil sie keine Meldung weiterleiten konnten.

Inzwischen schlichen zwei Männer der Gruppe durch die nächsten dunklen Räume, bis sie einige Vitrinen erreicht hatten. Vorsichtig öffneten sie die Glaskästen. Die Sensoren, die in ihnen versteckt waren, registrierten etwas und leiteten eine Information weiter, doch auch diesmal verhinderte die Überbrückung im Sicherungskasten, dass ein Alarm ausgelöst wurde. Nach kürzester Zeit hatten die Diebe den Inhalt der Vitrinen in ihre Ledertaschen gefüllt.

»Wir haben alles, hauen wir ab«, befahl der Anführer, als er die Vase in seiner Tasche verstaut hatte.

Die vier Diebe eilten zurück zum Abstellraum, wo sich das Loch zum Nachbargebäude befand. Sie stiegen hindurch und gelangten so wieder in das Steuerbüro. Dabei waren sie immer sorgsam darauf bedacht, die Tasche mit der Vase nirgends anzuschlagen und das wertvolle Stück zu beschädigen. Ihre ganze Arbeit wäre dann umsonst gewesen, wenn ihr etwas passieren würde.

Kaum hatten sie das Bürogebäude durch eine Notausgangstür verlassen, schlichen die Diebe durch die Schatten einer Seitenstraße davon. Als sie an ihrem geparkten Fluchtwagen angekommen waren, stiegen die Männer in einen schwarzen Landrover, der am Straßenrand geparkt war und zogen sich die Maske vom Kopf. Anschließend verließen sie den Stadtteil Soho so schnell wie möglich. Gewiss wollten die Einbrecher nicht in der Nähe des Ladens sein, wenn es hell wurde und sie vielleicht von Zeugen gesehen wurden, die sie identifizieren konnten.

Am Morgen kam die Sekretärin, Christina Riva, pünktlich wie immer um 07:15 Uhr zur Arbeit in die Steuerberatungsfirma. Der jungen Latina fiel sofort auf, dass im Zimmer ihres Chefs das Licht brannte. Anstatt zu ihm in das Büro zu gehen und ihn zu fragen, was er bereits so früh er hier tat, fing sie wie immer zu arbeiten an. Erst nach über einer halben Stunde, als McRaney nicht aus seinem Büro kam oder sie irgendein Geräusch von drinnen gehört hatte, wurde die Sekretärin argwöhnisch. Daher entschied sie sich, doch in das Büro nebenan zu schauen, um sich davon zu überzeugen, dass es ihrem Chef gut ging. Aber was sie dann sah, ließ sie kreidebleich werden. Der Mann lag tot in seinem Sessel am Schreibtisch und die einer Wandseite klaffte ein Loch. Daraufhin informierte die Sekretärin sofort die Polizei.

Kapitel 1

 

10th Precinct, Homicide Squad,

230 West 20 Street, Manhattan,

New York, Vereinigte Staaten

 

Die Detectives Joe Flanigan und Rachel Bennett arbeiteten im Dezernat der Homicide Squad Manhattan, das im zehnten Revier untergebracht war. Die Aufgabe dieser Einheit war es, Morde und schwere Übergriffe zu untersuchen. Zudem stellte ihre Abteilung den Bezirkskommandos zusätzliche Ressourcen zur Verfügung, beziehungsweise arbeitete mit ihnen zusammen.

Beide erschienen um 07:30 Uhr gleichzeitig in den Büroräumen, um ihren Dienst anzutreten. Als sie gerade aus dem Fahrstuhl stiegen, wurden die Ermittler von ihrer Vorgesetzten in ihr Arbeitszimmer gewunken. Also marschierten sie schnurstracks zu deren Büro. Lieutenant Torri Hatchinson war eine resolute Frau, um die fünfzig, mit brünetten Haaren. Sie saß an ihrem Schreibtisch und deutete auf die leeren Stühle vor ihrem Tisch, als Flanigan an die Tür geöffnet hatte.

»Guten Morgen, Detectives, kommen Sie bitte herein und setzen Sie sich«, begrüßte die Abteilungsleiterin beide.

»Worum geht es, Ma‘am?«, fragte er ganz direkt.

»Herzlichen Glückwunsch, Mr. Flanigan. Sie sind zum Senior Detective befördert worden«, teilte sie ihm mit und überreichte dem Ermittler eine neue Dienstmarke und den dazugehörigen Ausweis.

»Macht das nicht normalerweise der Chief of the Detective?«, fragte er leicht verwundert.

»Normalerweise schon, weshalb Sie Ihre Urkunde auch erst nächste Woche bekommen, aber derzeit gibt es Wichtigeres«, erklärte Hatchinson. »Haben Sie schon von dem Einbruch bei Tiffany‘s & Co. in Noho gehört?«

»Ja, heute Morgen in den TV-Nachrichten«, gab er zu.

»Ich will, dass Sie beide den Fall übernehmen.«

»Aber was haben wir damit zu tun?«, wandte sich seine Partnerin verdutzt an ihre Vorgesetzte. »Das liegt nicht in unserer Zuständigkeit.«

»Da haben Sie recht, Detective Bennett. Aber es wurden am Tatort noch eine Leiche gefunden. Das heißt, es handelt sich nicht nur einen Diebstahl, sondern auch um Mord. Außerdem ist das Raubdezernat momentan überlastet und hat uns um Hilfe gebeten.«

Flanigan war davon nicht überrascht, während seine Partnerin noch darüber grübelte, warum sie den Fall übernehmen mussten. Er hatte diese Frage allerdings bereits für sich beantwortet.

»Natürlich, Ma‘am«, antwortete der Ermittler.

»Ein Detective Dexter wird sie in alles einweisen. Ich denke, Sie können ihn noch am Tatort vorfinden«, fügte Hatchinson hinzu. »Das ist alles.«

Daraufhin verließ die Ermittler das Arbeitszimmer ihrer Chefin.

»Warum denkst du, hat man uns diesen Fall aufgedrückt?«, fragte sie ihren Partner mit gedämpfter Stimme vor der Tür.

»Ich weiß nicht. Vielleicht, weil wir einfach mit Mord mehr Erfahrung haben, als unsere Freunde vom Raubdezernat«, scherzte er ironisch.

Sie liefen zu ihren Schreibtischen und nahmen ihre Waffe sowie die Dienstmarke aus der Schublade. An der Tür blieb Flanigan stehen, dann drehte er sich um und fing dabei zu grinsen an.

»Komm schon, Rachel! Oder soll ich den Fall alleine ermitteln?«, neckte er seine Partnerin.

Bennett verdrehte ihre Augen, während sie versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Eigentlich belustigte sie seine kindliche Seite, die er ab und zu durchblicken ließ, mehr, als dass es sie nervte. Aber sie würde dies niemals zu geben, sonst könnte er sich wohl öfter so benehmen, was dann wirklich irgendwann auf die Nerven ginge.

Beide fuhren mit dem Aufzug nach unten in das Erdgeschoss. Draußen auf der Straße setzten sie sich in ihren Dienstwagen, einem dunkelblauen Ford Crown Vic, bevor sie in den Norden von Manhattan fuhren, wo sich das Geschäft von Tiffany‘s & Co. befand.

Kapitel 2

 

Juwelierladen von Tiffany & Co.,

5th Avenue, Lower Manhattan,

New York, Vereinigte Staaten

 

Nach zwanzig Minuten im dichten Morgenverkehr hatten Flanigan und Bennett es endlich geschafft, am Tatort in Noho anzukommen, wo bereits mehrere Polizeiwagen vor

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Oliver M. Pabst
Bildmaterialien: Oliver M. Pabst
Cover: Oliver M. Pabst
Lektorat: Korrekturen.de Julian von Heyl
Korrektorat: Korrekturen.de Julian von Heyl
Tag der Veröffentlichung: 04.08.2022
ISBN: 978-3-7554-1859-7

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