Cover




Leonidas Rees.
Der Vampir.
Teil III


KAPITEL 22

Diese Blicke waren die Blicke die ich all die Jahre vermied.

Immernoch sprachlos und tief verletzt machte ich kehrt. Mir war es egal, ob sie abhauen würde oder nicht. Soll sie doch sterben diese.. diese.. Hexe! Da bemühe ich mich all die Jahre es zu vergessen und dann das. Es machte mich wütend wie sie alles in einem Satz einfach vernichten konnte. Als würde sie mich kennen ! Als wüsste sie wie depremiert ich war ! Als wüsste sie wie es war solche Schmerzen zu spüren und all die Jahre noch ! Jetzt hatte sie ja auch ihre Familie verloren. Soll sie nun spüren was für Leid ihr wiederfährt!

 

Wütend wie ich war, hielt ich am Fluss an. Ein bisschen Wasser konnte mir nicht schaden. Es könnte mich vielleicht beruhigen. Also kniete ich mich nieder und schöpfte nach Wasser, um es mir über das Gesicht zu schütten. Ich seuftzte bitterlich, als ich bemerkte wie schlecht es mir nützte. Wie auch ? Was nützte schon Wasser dem blutrünstigem Vampir ?! Ich seuftzte schon wieder und sank zu Boden. Versuchte mich zu beruhigen, aber irgendwie gelang es mir nicht. Es schwirrten immer wieder diese Gedanken umher...

Ich versuchte klar zu denken und mich zu konzentrieren. Mir überlegen was ich jetzt tun sollte. Aber irgendwie konnte ich einfach nicht mehr. Am liebsten würde ich einfach hier sitzen bleiben und mit der Natur vermeltzen. Im Einklang zu der Natur werden und nicht mehr existieren. Nur noch die frische Luft einatmen und die Tiere, Insekten, Bakterien beobachten. Zuschauen wie sie älter wurden, zuschauen wie sie miteinander rangelten und spielten. Es bildete sich für mich ein wunderschönes Bild zusammen. Nur in meinem Kopf. Ein Bild, dass mir Hoffnung bereitete. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte dieses Bild der Wirklichkeit entsprechen.

Ich musste bei diesem Gedanken lächeln. Was für ein schönes Bild.

 

Aber als ich wieder an diese Hexe dachte, kam mir wieder ein Bild in meinem Kopf. Es war genau das gleiche wie zuvor, aber diese Hexe war mittendrin und trampelte alles kaputt. Sie fällte die Bäume mit nur einer Handbewegung und brachte die Tiere einfach so mit einem Messer um. Bakterien sahen einfach zu und die Insekten flohen in die Wälder hinein. Die Hexe flüsterte etwas unverständliches und der Wald fing Feuer. Ich sah überall Feuer wo ich nur hinsah. Entsetzen bildete sich in mir. Ich zuckte zusammen als ich merkte wie etwas komischen gerade mit mir passierte. Ich dachte das nicht bewusst. Ich wollte nicht dieses Bild vor mir haben. Es kam einfach aus heiterem Himmel auf mich zu. Als wüsste die Hexe wie sie mich fertig machen konnte.

Dieses Bild wollte ich nie wieder sehen.

Ich dachte nie an solche Bilder. Der Gedanke, dass das die Hexe war, war gleichzeitig fazienierend und schrecklich.

 

Gänsehaut durchfuhr mich und ich fing an zu zittern. Der reissende Schmerz durchzuckte meinen Körper. Es war genau der gleiche Schmerz, den die Hexe mir zugefügt hatte. Ich war mir irgendwie sicher, dass dieser Schmerz mich verfolgen würde, was ich auch tat. Er würde bleiben.

Wieder versuchte ich mich zu beruhigen und legte mich auf den Rücken. Den blauen, wolkenlosen Himmel sah ich vor mir. Durch meiner starken Sehkraft konnte ich die Sterne sehen. Als ich ein junger Vampir war, faszienierten mich die Sterne umso mehr, da ich sie am hellichten Tag auch sehen konnte. David verstand mich aber nicht. Er fand sie langweilig, weil sie nichts tun konnten als nur sich leuchten zu lassen. Es machte mich stutzig, wenn er es mir immer wieder und wieder eintrichten wollte, dass ich sie vergessen sollte und den eigendlichen Sachen widmen sollte. Ich hörte nicht auf ihn und beobachtete sie gerne wieder, wenn ich mal Zeit für mich hatte. Inzwischen hatte ich auch bemerkt, dass die Sterne überall wo ich war mitkamen. Ja vielleicht verschob sich das ganze Sternenbild nach Links oder Rechts, sonst aber nichts. Sie kamen mit mir, als wären sie meine Beschützer. Zeigten mir Licht in der Nacht und faszination am Tag. Sie waren meine Familie. Sie gaben mir Faszination und Trost zugleich. Waren immer bei mir und leuchteten für mich in die Nacht hinein. Sie gaben mir die Freiheit zurück. Das machte doch eine Familie untereinander oder ? Ich wusste nicht, was es hiess eine Familie zu haben. Ich war das Monster, das durch Vampirgift geboren wurde. Ich bin das Gegenteil der Natur und passe nicht in diese Welt hinein. Ich zerstöre sie als wäre es selbstverständlich. Eine Plage bin ich.

 

Solche Gedanken kamen auch nur mir in den Sinn. Andere Vampire, normale Vampire, kämen nie auf den Gedanken eine Plage zu sein. Wieso war ich anderst? Wieso beschäftigten mich nur solche Sachen?

Ich denke mal ich mag es mich selbst zu plagen. Ja genau, das war es. Ich füge mir selber gerne Schmerzen hinzu. Damit ich mich noch mehr Schuldig fühlen konnte. Damit ich endlich aufhören konnte zu existieren.

Ja genau... ich befürchte das war es....

 

KAPITEL 23

 

>> Wag es nicht, nochmal so etwas zu tun. Ich werde dich sonst genauso umbringen wie man auch deinen Bruder umbegracht hat. Ist das klar ?! Du weisst nichts über mich, also urteile nicht über mich ! Du kannst froh sein, dass ich dir nicht das Genick gebrochen, habe bevor ich ging. Noch einmal und du stirbst in Leid und Hass umgeben.<< Sagte ich ihr mit hasserfüllter Stimme. Ich blickte ihr dabei tief in die Augen und versuchte ihren Blick standtzuhalten.

 

Sie war immernoch in der Höhle, hatte sich keinen Millimeter bewegt. An ihren Wangen konnte ich immernoch Tränen sehen.

Das einzige was sie tat, war mich gleichgültig anzublicken. Na gut, das konnte ich auch.

>> Komm raus und jetzt iss was. << sagte ich nun sanfter weder zuvor und schritt nach draussen. Ich setzte mich an einen Baumstamm und versuchte zu beobachten wie die Sonne gerade unterging.

Es dauerte lange bis sie endlich aus der Höhle trat und anfing den Hirsch zu enthäupten. Der Hirsch kam von mir genauso wie die Feuerstelle. Es würde durch die Hexe nur mehr Zeit verschwenden. Ich wollte nicht, dass sie in den Wäldern verschwand und versuchte ein Tier zu töten. Ich hätte sie so aus meinen Augen verloren und wäre noch mehr erschöpft als sie es schon war. Das wollte ich nicht. Ich wollte sie nicht noch mehr quälen als sie es jetzt schon war.

 

Sie zerlegte den Hirsch mit einem spitzen Stein in grossen Stückchen und ein kleines Stückchen hielt sie beiseite. Die anderen versuchte sie in die Höhle zu transportieren mit dem Fell dazu. Jetzt hatte sie wenigstens ein Essen mit Vorrat und einem Bett aus Fell. Ein kleiner Trost für mich... irgendwie. Ich sollte doch auf sie sauer sein! Wieso war ich es verdammt nochmal nicht ?! Ich seuftzte als ich einfach keine Antwort bekam. Es machte mich stutzig wenn ich keine Antworten mehr bekam. Also stellte ich nicht mehr viele Fragen, weil ich sowieso wusste das ich keine Antworten bekam.

 

Inzwischen war sie auch schon wieder da und machte noch kleinere Stücken mit dem Fleisch. Die Sonne war auch schon längst verschwunden, darum schwenkte ich meinen Blick zu der Hexe und beobachtete sie im Schneidersitz am Baumstamm. Ihre Bewegungen wirkten flüssig, geübt und ihr Gang glich einer Gazelle.

Ihr dabei zuzuschauen faszinierte mich irgendwie. Fast wie wenn ich den Sternen zuschauen würde. Ich lächelte bei dem Gedanken. Ich werde eindeutig Verrückt wenn ich weiterhin mich in ihren Blicken verlor. Wie konnte man nur so leichtsinnig sein ? Erging es ihr denn genauso ? Was frage ich mir denn nur solche bescheurten Sachen? Natürlich erging es ihr nicht so! Sie hasst mich zutiefst. Sie sah mir nicht einmal in die Augen. Wie sollte es ihr denn genauso ergehen? Und ausserdem sollte ich sie auch hassen.

Wir waren im Krieg. Ich hielt sie bei mir fest und ... und .. was und ..?

Ach jaa.... wir hassten uns...

 

Das Fleisch wurde aufgespiesst und ins Feuer gelegt. Es verging einige Minuten bis es endlich essbar war. Aber sie wartete. Irgendwas kam aus ihrem Mund heraus. War das ein Zischen? Murmeln ? Flüstern? Keine Ahnung. Auf jedenfall eine von denen. Ich verstand nicht was sie sagte. Es war irgendwie eine andere Sprache, die ich nicht verstand.

Sofort setzte ich mich auf und flitzte zu ihr rüber und packte sie an der Gurgel. Das Fleisch liess sie voller Schreck ins Feuer fallen und schaute mich entsetzt an.

>> Was hast du gerade getan ?? << zischte ich aufgebracht. Es verging eine halbe Minute bis sie letztlich seuftzte.

>> Es war ein Dankesgebet, Blutsauger. Wir danken den Schöpfern der Erde und versuchen mit den Geistern in der nähe dieses Geschenk zu geniessen. Es ist Tradition, wenn man in Hungersnot geriet. Die Geister versuchen dann in unsere Köpfe einzudringen und wollen das was wir schmecken auch schmecken, denn das können sie nicht. Geister sind keine Lebewesen mehr. Sie sind verstorbene Menschen die nicht loslassen wollen. Sie haben aber Gefühle. Sie können aber trotzdem nicht Sachen von der realen Welt in ihre Welt hineinleiten. Darum sind wir da. Wir sind helfer der Geister und versuchen wenn die Geister loslassen wollen ihre Kräfte zu nehmen. Auf der anderen Seite brauchen die Geister nämlich nicht mehr diese Kräfte. Ohne ihren Willen geht das aber nicht. Es ist schlechtes Omen ohne Einverständnis. Man wird mit Flüchen überschüttet und stirb wegen den Flüchen. Den Schmerz den ich dir gegeben habe ist übrigens auch ein Fluch.<< sagte sie dermasen gleichgültig, das mir einen Schauer durch den Rücken fiel. So viel kam noch nie aus ihrem Mund. Ich hätte nie Gedacht das das so viel dahinter stecken würde. Ein Dankesgebet ? Für die Götter und den Geistern ? Ich wusste von wem sie sprach wenn es um Götter ging aber Geister? Von Geistern hatte ich noch nie gehört! Sie lügt, eindeutig!

>> Du lügst! << zischte ich und mein Griff wurde fester. Sie fasste an meine Hand und versuchte den Griff zu lockern, aber keine Chance. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Herz schlug schneller. Schweiss bildete sich an ihrer Stirn. Ihre Muskeln verkrampften sich. Ich konnte ein lautloses ''Nein'' aus ihren Lippen lesen. Anscheinend konnte sie nicht mehr sprechen.

Hatte ich sie denn so fest im Griff ?

Ich runzelte die Stirn und liess sie widerwillig los. Sie taumelte zurück und sank hustend in die Kniee. Sie hielt sich an ihren Hals fest, als würde es wieder heilen. Sie hustete immernoch und versuchte sich auf die Brust zu hauen. Das Husten wollte nicht aufhören. Verzweifelt flitzte ich zum Bach hinunter und schöpfte mit einer Holzschale das Wasser. Flitzte wieder zurück und hielt es ihr vor die Nase. Ohne Widerrede nahm sie die Schale und trank es in Sekunden aus. Ich streckte die Hand aus, damit ich die Schale nachfüllen konnte, doch sie zuckte zurück und versuchte rückwärts zu kriechen. Ich musste die Stirn runzeln.

 

Hast ja Super hingekriegt, Claudius!

 

Ohne Anstalten nahm ich die Schale vor ihrer Nase und ignoriert ihr Zucken. Ich ging wieder zurück zum Bach und schöpfte wieder Wasser nach. Flitzte zurück um es ihr wieder vor die Nase zu halten. Dieses mal tat ich das langsamer als zuvor und versuchte keinen Schrecken zu erwecken.

Nach einer Weile nahm sie dann doch die Schale und trank sie wieder leer. Als sie fertig getrunken hatte, warf sie mir die Schale voller Zorn in mein Gesicht. Ich konnte natürlich ausweichen, tat es aber nicht. Wieso sollte ich ausweichen? Die Schale zerbrach, klar aber ich tat es für sie. Ich hatte es verdient. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und habe mich verloren. Jetzt hasste sie mich sicherlich noch mehr. Was für ein trauriger Gedanke.

 

Ich tat es nur für sie. Sie wollte wütend sein? Sie hatte auch das Recht dazu. Ich wäre noch wütender an ihrer Stelle. Wie konnte ich nur so blöd sein? Komm schon Hexe ! Zeig mir deine Wut ! Zeig mir wie du mich Tötest! Töte mich ! Hier und jetzt !! Ich möchte endlich eins werden mit der Natur! Na komm schon! Zeig es !! Töte mich !!

 

Ich blieb einfach dort stehen wo ich war einen oder zwei Meter von ihr entfernt und sah sie traurig an. Sie schnaufte immernoch wie verrückt und ihr Herz wollte sich nicht mehr beruhigen, es schlug einfach die ganze Zeit in dieser schnellen Geschwindigkeit weiter. Sie sah mich immer noch voller Zorn an. Da musste ich einfach meinen Blick fallen lassen. Dieser Blick... voller Zorn... es brach mir das Herz, weil genau dieser Zorn mir gerichtet wurde. Was habe ich bloss getan?

Plötzlich stürzte sie sich sich auf mich. Sie schrie wie verrückt die Seele aus dem Leib und weitere Tränen flossen hinab. Tränen die den Boden erreichten und in die Erde versanken. Eins mit der Natur wurden...

Ich beneidete diese Tränen es waren wahre Gefühle und durften eins mit der Natur werden.

Auch wie der Schrei, den sie herrausbrachte. Ein Schrei der die Tiere verstummen und aufblicken liess. Ein Schrei der durch Mark und Bein fuhr. Ein Schrei der durch die Wälder hindurch ging und in der Ferne immer leiser wurde. Dort wo er am leisesten wurde, wurde er eins mit der Natur.

Wie ich diese Frau beneidete. Alles was sie aussties durfte zu der Natur gehören, bloss meine nicht.

Eifersucht stieg in mir hoch.

 

Jetzt erst als sie bei mir war und mich versuchte auf die Brust zu schlagen, wurde mir bewusst, was sie da tat.

Sie stiess sich so hart gegen mich, dass wir zu Boden krachten. Einen dumpfen Klang hörte man, als ich mit dem Hinterkopf auf die Erde aufprallte. Ich war geschockt von ihr ! Sie konnte mich einfach so zu Boden reissen! Da bemerkte ich erst, dass sie immernoch auf mir lag und versuchte mich zu schlagen. Der Schrei ging immernoch weiter. Es tat mir langsam in den Ohren weh sie so schreien zu hören.

 

Ihre Schläge wollten nicht aufhören genauso wie die Schreie. Ihre Hände fingen an zu bluten und ich hatte keinen Kratzer abgekriegt. Ich liess es einfach über mich ergehen. Fragte mich wann sie mich endlich töten würde. Wann es endlich schmerzen sollte. Doch als ich ihr Blut roch musste ich mich zusammenreissen. Ich durfte nicht ihr Blut haben. Das würde sie mir nie verzeihen. Also versuchte ich wieder dieses Bild vor meinen Augen zu haben. Das Bild in der ich eins mit der Natur wurde und friedlich nicht mehr existierte.

Der Schmerz durchzuckte mich wieder, der den die Hexe mir heute gab. Anscheinend bemerkte sie es genauso und hörte endlich auf. Es half mir nicht weiter darum krümmte ich mich vor Schmerz. Meine Augen weiteten sich und schnaufte wie verrückt. Doch als Vampir brauchte ich gar nicht die Luft ! Wieso brauchte ich sie jetzt auf einmal ? Ich musste aufstöhnen voller Schmerz und brauchte paar Minuten als es endlich weg ging.

Sie sass immernoch auf mir. Ich hatte es die ganze Zeit voller Schmerz nicht bemerkt. Sie sah mir direkt in die Augen. Was sie empfand konnte ich irgendwie nicht deuten. Ihre Augen weiteten sich, doch in den Augen sah ich nichts, kein Gefühl.

>> Ich bin keine Lügnerin. Was ich sage entspricht der Wahrheit. Wenn du mir nicht glaubst, ist das dein Problem, nicht meins.<< sagte sie mit gerunzelter Stirn.

Ihre Stimme war rau, von dem ganzen Geschrei.

Sie hielt aus und scheuerte mir eine. Ich reagierte nicht, ich schaute einfach nur diese Augen weiter an. Als sie mir eine Gescheuert hatte, blieb die Hand an meiner Wange stehen. Sie zuckte nicht zurück oder so. Sie bliebt in ihrer Starre, genauso wie ich. Ich wusste nicht was aufeinmal mit ihr los war. Das mit der Ohrfeige verstand ich ja, aber das? Was fühlt sie jetzt bloss ? Was fühl ich eigendlich jetzt? Was würde sie jetzt tun?

 

Ich sags euch. Sie stand auf und lief einfach weg. Würdigte mir keinen Blick. Sie lief einfach wieder zu der Feuerstelle und versuchte die neuen Fleischstücke ins Feuer zu halten.

 

Ich war völlig verwirrt. Ich mein, wüsstet ihr was das sollte? Wie gerne würde ich jetzt einfach Gedankenlesen können!

 

 

KAPITEL 24

 

 

Ich seuftzte und versuchte langsam aufzustehen. Ich wollte aufkeinen Fall wieder diesen Schmerz spüren. Er war so schrecklich. Gänsehaut durchfuhr mir als ich wieder daran dachte. Ich sollte aufhören daran zu denken.

 

Danach setzte ich mich wieder an den Baumstamm und versuchte wieder die Sterne anzuschauen. Ich konnte mich einbisschen ablenken, doch ich beobachtete sie aus meinem Blickfeld aus. Sie ass langsam und kaute lange bevor sie schluckte. Ich sollte mich wirklich schämen. Wie konnte ich nur ?!

 

Ich stand auf, nahm mir eine neue Schale vom Boden und lief langsam zum Bach hinab. Die alte Schale konnte ich nicht mehr benutzen, die war nämlich durch mich entzweit. Als ich wieder dort war, blickte sie mir nicht in die Augen. Sie starrte einfach weiter das Fleisch an und versuchte langsam zu kauen. Die Schale stellte ich ganz einfach vor ihr auf dem Boden. Als ich mich vorbeugte, lehnte sie sich ein wenig zurück. In meinen Gedanken hätte ich mich am liebsten köpfen lassen. Was für ein Idiot ich doch bin. Wieso hat sie mich nicht einfach getötet ?!

Niedergeschlagen setzte ich mich auch wieder zurück.

 

Als sie fertig war, warf sie die Knochen und die Resten ins Feuer. Stand auf und ging in die Höhle hinein. Kam Sekunden später wieder raus und suchte irgendwas in den Gebüschen. Sie brauchte nicht lange und fand einen Ast, der ihr etwa bis zur Hüfte ging. Dann hielt sie den Ast ins Feuer. Als der Ast Feuer fing, sah sie mich an. Wieder mit diesen Augen die keine Gefühle zeigen konnten.

>> Kann ich das Feuer die Nacht in meiner Höhle haben? Oder willst du mich schon wieder zu tode würgen? <<

Autsch, das tat weh...

>> Sobald du eingeschlafen bist, kann ich nicht garantieren, dass das Feuer morgens nicht erlischt.<< sagte ich und versuchte unschludig zu wirken. Es nützte anscheinen nichts, denn in ihrem Gesicht konnte ich schon wieder nicht deuten, was sie empfand. Wie konnte sie das nur? Ihre Gefühle einfach hinter diesem gefühlslosem Gesicht verstecken. Oder waren das ihre wahren Gefühle? Seit sie ihre Familie nicht mehr hat, kann es doch sein...

Nein, das würde nicht erklären wieso sie so wütend auf mich war.

Sie schüttelte den Kopf.

>> Brauchst du auch nicht. Dafür sorgt meine Magie.<<

Ich musste schlucken. Während dem Essen hatte ich ganz vergessen das sie ja kein Mensch ist. Man merkte es ihr nicht an. Sie sah unschuldiger dabei aus. Es klang vielleicht absurd aber während dem Essen sah sie aus wie die Göttin Aphrodite. Sie habe ich mir irgendwie immer so wie die Hexe vorgestellt.

Absurd, ich weiss...

 

Es brauchte lange bis sie endlich in der Höhle einschlief. Aus der Höhle konnte ich immer ein kleines Wimmern oder Schneutzer hören, sonst nichts. Sie bewegte sich nicht viel aber ich wurde immer ungeduldiger bis sie endlich einschlief. Danach als ich mir sicher war, das sie auch wirklich schlief, setzte ich mich auf und ging in die Höhle hinein. Das Feuer brannte wie sie gesagt hatte, ganz nah bei ihr an der Seite. Das dicke Fell hatte sie unter sich. Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht zur Seite und die Hände an ihrem Bauch, fest um sich geschlungen. Sie zitterte einbisschen, die Wangen waren genässt und ihre Augen waren angeschwollen. Ich wollte diesen Anblick nicht noch einmal sehen. Ich wollte sie nicht quälen, missbrauchen oder sonst was. Ich wollte nicht einmal was von ihr trinken. Nein, ich wollte das sie es wohl hatte und versuchte weiterzumachen. Weiter leben zu wollen und vielleicht, aber nur vielleicht, wieder eine Familie aufbauen. Vielleicht war sie ja der Grundbaustein für eine kleine Hexe zu gebären. Ich lächelte bei diesem Gedanken. Ein kleineres Geschöpf wie dieses vor mir in den Händen zu halten, anzulächeln und anfangen zu lieben, wäre eine Vorstellung die nur wage in meinem Kopf sein konnte. Ich wollte nicht an diesem Gedanken festhalten. Es war nur ein wager Gedanke. Ein Gedanke den man nicht zu glauben vermag. Trotzdem ein wunderschönes Bild vor meinen Augen. Genau wie meine Landschaft in der ich nicht mehr existierte. Ein Bild das mich glücklich zu machen schien. Egal wer der Vater sein würde. Ich wollte einfach nur für sie da sein und sehen wie sie weiterleben würde. Sie war dummerweise zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Sie hätte doch in dieser Zeit als wir angegriffen haben in den Wälder sein können, um zu jagen. Wieso musste sie genau an diesem Zeitpunkt im Dorf sein müssen? Wäre sie dennoch am Leben, wenn sie nicht dort gewesen wäre? Was hätte denn das Orakel von Delphi dazu gesagt? War das denn wirklich das Schicksal dieser Hexe? Gefangener der Vampire zu sein? Vielleicht sogar so armselig sterben? Ausgesaugt und aufgeschlitzt?

Von Vampiren?! Wusste überhaupt das Orakel von uns, den Vampiren? Wussten die Götter von uns? In den Ruinen von Athen konnte man keine Anzeichen dazu sehen. Wollten sie uns die Göttliche Zivilisation gewähren um abzutreten zu können? Mussten wir uns auf sie stürzen wie die Götter es einmal getan hatten bei Kronos und den Titanen? War es das was die Götter von uns wollten?

 

Wieso mussten unsere Schicksale sich vereinen? Was für eine Bedeutung sollte unsere Offenbarung bedeuten?

Wieso musste gerade diese Hexe in mein Leben treten und wahrscheinlich sterben?

Es war sogar wahrscheinlicher, dass sie wegen meinem Durst stirbt als von anderen tödlich bringenden Dingen.

 

Das Schicksal wollte zu uns grausam sein.

 

Alles wäre einfacher wenn nicht ich wäre.

 

Alles...

 

Aber was wenn ich es verhindern könnte?

Wenn sie frei wäre?

Ohne Verfolgungswahn.

Ohne Flavius oder Leonidas im Nacken.

Ohne diese Dummi's.

Ohne jegliche Sorgen.

Mit Gewissheit in ein neues Leben schreiten. Eine Familie gründen. Ein Dorf wieder beleben. Es gründen und neue Massnahmen setzen. Lieben und geliebt werden. Ein Kind zeugen. Vielleicht mehrere Kinder zeugen. Alt werden und die Hexenmagie vererben. Mit der Seite an ihrem Mann sterben. Glücklich und geborgen in ein Grab liegen. Eine Ehrentafel darauf setzen. Damit die Kinder und Bewohnder aus ihrem Dorf diese Ehre erweisen können. Zuletzt eine Erinnerung bleiben. Eine Erinnerung die Jahre schwelgen würde.

Eine Person werden die Hoffnung und Wille zeigt für die, die es brauchen auf ihrem Weg.

 

Sie könnte diese eine Person werden. Sie könnte diese Person werden die ich mir gerade ausgemalt habe. Wenn ich alles hier vernichten würde. Wenn sie frei wäre.

 

Wenn ich nur einen Weg finden würde Leonidas zu töten. Dabei würde es wahrscheinlich mein Leben kosten.

 

Ein Preis den ich mit Freude annehmen würde.

 

 

 

KAPITEL 25

 

 

 

Ihr Zittern wurde heftiger also machte ich mich erstmal auf den Weg in das Dorf das sie einst lebte. Blut klebte überall auf den Wänden, Häusern, Leichen. Ich sah noch ein paar Dummi's zwischen den Häusern wie sie um Leichen rangelten, die einbisschen Blut noch an sich hatten. Ich wandte mich schnell von ihnen ab und versuchte den Geruch der Hexe in diesem Dorf wieder zu finden. Wenigsten ihr Geruch vom Blut. Aber es war schwieriger als man es denken konnte. Es lagen so viele verschiedene Arten von Gerüchen in der Luft. Einige konnte man von anderen nicht unterscheiden und andere wunderte ich mich, was für Gerüche das sein sollte. Waren das Gewürze? Verfaultes Fleisch? Weitere Fragen wollte ich mir nicht stellen ich hatte genug Fragen in meinen Kopf. Ich versuchte mich wieder an ihren Geruch zu erinnern und in dieser Gegend wieder zu finden. Eine ziemlich schwere Aufgabe eigendlich wenn man es nicht mit Übung drauf hatte. Ihren Geruch konnten ich im Dorf nicht unterscheiden. Darum ging ich langsam durch die Häuser und versuchte noch näher dem Geruch zu folgen. Ich versuchte all meine anderen Sinne abzuschalten und nur auf meine Nase zu achten. Somit konnte ich die verschiedenen Gerüche viel besser untereinander unterscheiden. Was meine Aufgabe viel leichter machte. Es überraschte mich irgendwie, als ich durch die Strassen herumlief, dass es so viele Gerüche gab. Es gab zuviele ! Ich hätte nie gedacht das dies der Fall war. Ich konnte sogar immernoch die Schweiss Gerüche der Menschen riechen, obwohl schon seit Stunden keine Menschen anwesend waren. Etwas was ich nicht erwartet hätte. Ich musste meine Nase runzelt als ich noch mehr solche unangenehme Gerüche wahrnahm. War der Mensch in mir genauso widerlich?

 

Ich brauchte etwas länger als ich gedacht hatte, aber ich fand es. Ihr Haus war etwas auswärts dem Dorf, darum brauchte ich auch etwas länger. Ich hatte nicht erwartet das sie lieber nicht in der Mitte wohnten. Komisch irgendwie. Naja, egal. Als ich in das Haus hinein ging, hingen überall auf der Decke schnitzerein. Sie waren überall verteilt. Decken und kleine Holzspielzeuge waren auf dem Boden verteilt. An einer Wand sah ich eine Blutspur die nicht der Hexe glich, aber ziemlich ähnlich roch. Ich musste sofort wegschauen. Ich stellte mir gerade vor wie ihr Elternteil hier auf diesem Bodem aufgeschlitzt und missbraucht wurde. Das Vostellungsvermögen des Vampirs war weit mehr geprägter, als das dem der Menschen. Darum musste ich schaudern. Ein Bild das der Relität so ähnlich war.

 

Als ich auf die Decke schauen wollte verschrack ich mich wegen der Gestalt über mir. Ich musste zusammezucken als ich sie sah. Aber beruhigte mich schnell wieder. Denn es war nur eine Zeichnung eines weissen Wolfes, schwarzen Schattierungen und roten Augen mit blutigen Krallen . Sein Maul war weit aufgerissen und die Krallen weit ausgefahren. Für den ersten Blick konnte dieses Bild einen wirklich erschrecken, weil es eben der Realität sehr nah stand. Aber ich merkte schnell, dass es nicht lebte. Trotzdem, die roten Augen des weissen Wolfes machten Angst und es sah so aus als beobachtete es mich. War das ein Geist?! Oder spielte hier die Kraft der Magie mit?

 

Ich machte mir dabei nicht allzuviele Gedanken dabei und versuchte mich dem eigendlichen zu widmen. Also setzte ich mich in die mitte des Zimmers und versuchte mich zu beruhigen. Schaltete alles ab was ausserhalb dieses Hauses geschah und widmete mich der Ruhe hier drin.

 

Ich versuchte mir vorzustellen wie der Alltag der Hexen ablief. Was hier alles beredet wurde. Was für eine Liebe hier alles abspielte. Wie eine Familie hier zurecht kam. Auf dem Boden sah ich Holzspielzeuge, darum nahm ich an, dass die dem kleinem Bruder gehöhrten. Ich versuchte mir dort einen kleinen Jungen vorzustellen der mit ihnen zu spielen versuchte. An einer Ecke sah ich Holzschalen mit Schnitzereien darin, die ich nicht deuten konnte. Sie waren nicht griechisch. Nein, eine Schrift die ich noch nie sah in meinem Leben. Dort stellte ich mir die Mutter vor, wie sie die Suppe in die Schale goss, für das Abendessen. An den Wänden stellte ich mir dann meine Hexe vor. Wie sie mir den Rücken zuwandte und mit einem Messer in die Wand ritzte mit dem, damit sie Muster und all das was dort stand, ritzen konnte. Dann sah ich einen Mann von der Tür reinkommen und das Fleisch von seinem Rücken auf dem Boden stellte, damit er die Kinder mit einer Umarmung empfangen konnte und die Mutter zärtlich küssen konnte. Dann sah ich wie meine Hexe mit ihrem Bruder stritt wie es Geschwister immer machten, um irgendwas was nicht wichtig war. Die Mutter rufte die Kinder zu sich um zu essen und der Vater machte sich drauf und dran das Tier zu enthäupten.

 

Der Blutsgeruch an der Wand stieg wieder in mir hoch und bemerkte gar nicht die Träne die mir herunterfiel. Geschockt starrte ich die Träne auf dem Boden an. Ich hatte noch nie eine Träne vergossen. Noch nie...

Nochmehr Tränen flossen herunter und ich musste dabei auch noch lachen. Ich dachte immer meine Existens sei nicht natürlich. Sie stammte nicht aus der Natur. Es machte keinen Sinn, das ich dieses Gefühl hatte. Ich, das Monster. Aber das war doch der Beweis das ich wenigstens Gefühle wie in der Natur hatte. Gefühle die auch jedes Lebewesen hatte.

Ein Glücksgefühl stieg in mir hoch und ich fühlte mich sofort besser.

Ein eigenartiges Gefühl denn vor einigen Sekunden empfand ich das nicht. Dieser Ort brachte mich zum Nachdenken. Ich wollte aber nicht Nachdenken. Nein, Ich sollte mich besser auf den Weg machen. Also nahm ich die Decken und breitete sie aus. Die Holzspielzeuge, Schalen, Schnitzereien aus der Decke, paar Kleider die ich finden konnte und den Dolch den ich entdeckte als ich unter den Decken nachschaute. Alles legte ich auf die Mitte der Decke und wickelte alles ein. Danach wollte ich raus. So schnell wie möglich und war schon fast an der Tür, da blieb ich sofort stehen. Ich drehte mich um und blickte zurück zum Zimmer. Jetzt war es hier so leer.. so verlassen.

Ein trauriger Anblick.

 

Als ich mich es wagte wieder zur Decke zu schauen, musste ich grosse Augen machen. Der Wolf war noch da, aber sein Maul war zu und Krallen konnte ich nicht mehr sehen. Seine roten Augen waren nicht mehr erschreckend wie zuvor trotzdem drohend. Die Augen blickten mich genau an. Als wüsste es, dass ich dort stand. Fast so als würde der Wolf leben. Aber wie konnte so eine Zeichnung sich nur bewegen?

Ich fasste all meinen Mut zusammen und fing an mich zu beruhigen.

>> Keine Sorge. Die Hexentochter ist bei mir sicher, du grosser Wolf. Ich hole nur die Sachen die ihr gehören, damit sie sich wohler fühlt. Würdest du mit mir sprechen wenn du es könntest? Würdest du mir irgendein Zeichen geben damit ich weiss, dass du damit einverstanden bist, oh grosser Wolf? << fragte ich laut und deutlich damit er mich auch verstehen würde. Ich wusste nicht, ob ich gerade wahnsinnig wurde oder das echt war. Ich war eindeutig wahnsinnig geworden. Seit wann kann man denn nur mit einem Wolf allein sprechen? Aber dieser Wolf war anscheinend anderst. Er zeigte es mir doch. Sein Maul war nicht mehr weit aufgerissen und seine Krallen sah ich auch nicht mehr. War das denn nicht der Beweis?

 

Sekunden verstrichen und immernoch nichts kam aus dem Wolf raus. Ich wurde immer ungeduldiger und drehte mich dann schlussendlich um. Da blieb ich wieder stehen, denn durch den ganzen Raum wehte ein warmer Wind durch. Ich schauderte als vor mir sich etwas bewegte. Als der Wind wieder verging konnte ich eine Schrift auf dem Boden erkennen. Sie war unerwarteterweise auf griechisch. Also wäre es an mich gerichtet. Zum Glück konnte ich von David griechisch lesen und schreiben.

Das Zeug war nicht gerade gross geschrieben. Eher kleiner, so klein das ich mich hinknien musste um es lesen zu können. Ich brauchte mehrere Anläufe bis ich es lesen konnte.

 

Vergrabe sie

 

Dort stand tatsächlich ''vergrabe sie''.

Wen meinte er nur damit? Die lebende Hexe ?! Nein! Das meinte er doch nicht in Ernst. Ich drehte mich schnell wieder um und richtete mich wieder zur Decke, aber dort stand nicht mehr der Wolf. Geschockt richtete ich mich wieder der Schrift am Boden. Dort stand auch nichts mehr. Als wär dort nie ein Wolf, der mit mir gesprochen hatte. Wurde ich den wirklich Wahnsinnig? Bilde ich mir das alles nur ein? Aber ich hatte immer noch die Decke mit all den Sachen darin in meiner Hand. Also bildete ich mir doch nichts ein. Nein, Ich muss wieder in die Realität zurück und zwar sofort! Ich wollte den Wolf und die Anforderung vergessen. So tun als wären sie wirklich nie da gewesen.

 

Also ging ich hinaus. Ich wollte das vergessen? Also tat ich es auch. Diese Hexe wollte mich doch nur Wahnsinnig machen!

 

Ich atmete tief ein und aus aber stockte schon wieder beim Gehen. Denn ich bemerkte was Eigenartiges. Etwas lag in der Luft, dass diesem Haus wiederspiegelte. In den Gebüschen hörte man ein geraschel und die Witterung ging hinter dem Haus entlang. Dort muss doch noch etwas sein. Vielleicht noch mehr Sachen für die Hexe? Konnte ich mir gut vorstellen. Also machte ich mich auf den Weg dorthin. Plötzlich bekam ich es mit der Angst zu tun. Was ist wenn der Wolf vor mir stand? Was wenn er wieder mit mir reden wollte? Ich konnte mir gut vorstellen, dass er mich ohne Mühe töten würde. Nein! Ich war noch nicht soweit ! Es musste noch etwas erledigt werden, dass ich nicht von heute auf Morgen machen konnte ! Da gibt es noch etwas was ich, bevor ich sterbe, tun muss ! Ich werde aber nicht weglaufen! Mein Stolz liess es nicht zu ! Verdammt, wie ich ihn jetzt gerade hasse, diesen Stolz!

 

Da lief ich los. In die Richtung in die mich der Geruch hintieb. Ich wusste nicht was mich dort erwarten würde. Werde ich sterben? Zum ersten Mal in meinem Leben stand ich zu nah am Tot und zwar erst dann wenn ich es zum ersten mal verspüre zu leben. War das nicht Ironisch? Das Leben treibt einen Sachen zu tun die man nicht für sich machen möchte, sondern für andere und dabei stirbt man.

Ich musste dabei noch grinsen. War das hier gerade meine Bestimmung ?

 

 

 

 

 

KAPITEL 26

 

 

 

 

Ich war geschockt als ich den Anblick auf der Strasse sah. Auf der Erde konnte man überall Blutspuren sehen. Gestein das von den Häuser ausgerissen wurde. Feuer.

Ich war nicht von dieser Umgebung geschockt, nein, es war der kleine Junge auf dem Boden. Aufgeschlitzt und ausgesaugt von einem Vampir. Der ganze Geruch ging nämlich von ihm aus. Ich war mir sicher das es der kleine Bruder von der Hexe war.

 

Ich versuchte das Feuer zu ignorieren und zu ihm zu gehen. Aber das Feuer erschwerte es mir irgendwie. Meine Instinkte sagten mir das das keine gute Idee war. Ich wusste nicht wieso, ich wollte es auch nicht herrausfinden. Ich wollte einfach nur zu dem Jungen.

 

Als ich dann doch ankam kniete ich mich nieder zu ihm und betrachtete mir sein Gesicht. Ich konnte sein Blut riechen, seine Tränen und seine Angst. Seine Haut war verblasst, seine Augen verdreht.

Man sollte keine Kinder töten.

Das hat man mir gesagt. Das waren aber keine Vampire die mir das sagten. Es waren die Menschen. Menschen die der Mensch in mir mal kannte. Als ich seine Erinnerungen durchsuchte um irgendwelche Gefühle in mir zu erwecken. Ich wollte so sein wie er. So leben wie er. Doch war es unmöglich. Desshalb die Erinnerungen. Ich hatte keine Gefühle, das war es was mir klar wurde. Ein Monster bin ich, das wurde mir klar. Dieses Kind hatte es viel nötiger zu leben als ich. Er hatte es viel mehr verdient. Er hätte noch ein paar Jahre gehabt wenn nicht wir wären. War das Schicksal denn so grausam?

 

Ich bemerkte es schon wieder nicht! Meine Augen füllten sich mit Tränen, schon wieder. Wie konnte ich nur auf einmal weinen und all die Jahre zuvor nicht? Was ist nur geschehen wieso ich auf einmal Gefühle habe? War das denn wirklich die Wahrheit?

 

Ich sollte aufhören. Aufhören darüber zu denken. Aufhören mich darüber zu wundern. Aufhören zu fühlen.

 

Ich schloss seine Augen und nahm ihn in meine Arme. Denn nun verstand ich den Wolf an der Decke.

 

 

Vergrabe sie

 

 

 

 

KAPITEL 27

 

 

 

 

In der Höhle flimmerte immer noch die Fackel, die mit Magie die ganze Nacht auf blieb. Es war irgendwie der Beweis für mich, dass sie die Wahrheit sagte. Ich meine, eine Fackel die ganze Nacht zu behalten benötigte Konzentration und die hatte man doch nicht wenn man schlief.

Ich mochte es irgendwie dem Feuer zuzuschauen. Ich konnte mich dabei beruhigen und abschalten. Ich hätte ja auch schlafen können, aber nein, ich wollte ihre Reaktion sehen. Ich wollte sehen was für Augen sie machen würde, wenn sie die Höhle nur in dieser Pracht sah. So konnte ich auch endlich hinter der Fassade der Hexe blicken. Wahre Emotionen sehen, die Freude enthielt. Ich wollte sie lächeln sehen. Ich wollte ihr Freude bereiten. Ich wollte auch somit mehr über sie erfahren. War das denn richtig von mir? Klang das nicht ein bisschen egoistisch? Ich meine, sie wollte das alles nicht. Sie erlitt Depressionen, dank mir! Dabei wollte ich nur das sie lächelte und Glücklich war. Habe ich zu viel verlangt? Aphrodite, Göttin der Liebe, was würdest du an meiner Stelle sagen? Oder Athene, Göttin der Weisheit, Weisheit steht doch manchmal über der Liebe, was würdet ihr mir nur dazu sagen? Würdet ihr überhaupt einen Rat geben?

 

Meine Gedanken hörten sofort auf als ich sah wie die Hexe ihre Augen langsam öffnete.

Ich hörte augenblicklich auf zu atmen und versteifte mich an meinem ganzen Körper. Der Zweifel stieg in mir hoch.

Was wenn sie es nicht mochte?

Was wenn sie mich wegen dem noch mehr hasste?

 

Ich konnte mich nicht mehr voller Anspannung bewegen. Sie bewegte sich viel zu langsam. Ich wurde immer ungeduldiger.

Dann endlich als sie sich die Augen rieb und zur Höhle blickte, erstarrte sie. Irgendwas blitze in ihren Augen auf. Ihr Gesicht versteinerte sich. Nur ihre Augen wurden glasig. Ihre Augen wanderten durch die ganze Höhle, bis sie bei den Spielsachen auf dem Boden hinblickte. Sie blieb, nach meiner Meinung nach, viel zu lange in ihrer Starre. Aber sie blühte wieder auf und versuchte langsam aufzustehen. Ich hätte ihr am liebsten geholfen. Doch es schien als hatte sie mich gar noch nicht bemerkt. Als wäre ich nicht da. Als wäre ich nicht der Grund, wieso sie da war. Als wäre ich tot. Ignorierte mich einfach. Ja, tot wäre ich lieber auch...

 

Als sie sich zu den Spielsachen des Bruder hinkniete nahm sie sie auch gleich in ihre Hände. Sie berührte jeden einzelnen Kratzer unter dem Holz den es gab. Ihre Augen zeigten dabei Trauer. Einen Trauer der mir wehtat. Ich wollte nicht, dass sie noch mehr Trauer empfand. Götter, was habe ich bloss getan ?!

 

Plötzlich aus heiterem Himmel fiel der Wind in die Höhle. Der Wind wurde so stark, dass alles durcheiander ging. Die Schnitzerein fielen zu Boden, Blätter flogen in der Höhle herum, die Haare der Hexe verwuschelte sich genauso wie meine. Irgendwas huschte hier herum. Die Hexe bemerkte es genauso und versuchte durch den Wind hindurch zusehen, genau wie ich. Ich versuchte den Wind zu ignorieren und dieses schattenartige Ding zu indentifizieren. Irgendwie kam mir die ganze Sache bekannt vor.

Ich stand unter Schock als ich begriff.

Nein! Das darf nicht wahr sein! Nicht jetzt!

Ich zwang mich zu beruhigen. Ich wusste nicht wie viel Zeit mir noch blieb, also versuchte ich keine einzige Millisekunde zu verschwenden. Ich musste es tun. Mir blieb keine andere Wahl. Ich wusste ja nicht was es vorhatte!

Ich zwang ich mich aufzustehen und ging zu der Hexe. Sie begriff gar nicht was gerade geschah. Sie starrte einfach weiterhin in das Nichts. Ich konnte es ihr ja nicht mal erklären. Das musste später kommen.

Da nahm ich sie in meine Arme. Sie zeigte keine Reaktion. Sie hielt immernoch das Spielzeug in der Hand. Ich wollte es ihr nicht wegnehmen. Wieso sollte ich auch? Nach ein paar Momenten aber konnte ich einen Druck auf meinen Körper spüren. Da wurde mir klar, dass sie sich an mir festhielt. Sie klammerte gierig an mir. Ich konnte mir kein Lächeln verkneifen. Es bereitete mir irgendwie solch eine Freude, dennoch was es ein verdammt blöder Moment in dem es geschah. Ich versuchte mich wieder zu beherschen und probierte aus der Höhle zu gehen. Es war schwerer als gedacht aus der Höhle raus zu kommen. Da der Wind genau von dem Eingang kam. Ich runzelte dabei nur die Stirn. Staub brachte der Wind wenige Sekunden mit und das war ziemlich bescheuert für uns beide. Die Hexe musste die Augen zuhalten und ich konnte fast nichts mehr sehen. Das der Staub in meine Augen drang, war kein Problem, ich konnte einfach nicht mehr sehen, weil es mir so nur die Sicht verdeckte. Das darf doch nicht wahr sein!

Ich versuchte zu blinzelt damit so der Staub wieder meinen Augen entwich, ohne Erfolg.

 

Plötzlich konnte ich wieder so eine Energy spüren. Es war die gleiche wie die, die ich gespürt habe, als die Hexe mich an die Wand schmiss. Ich wusste aufeinmal was jetzt kam. Darum konnte ich noch rechtzeitig die Hexe von mir stossen. So das sie auf den Boden fiel und mich verwirrt ansah. Noch bevor sie zu Boden kam, wurde ich durch irgendeine Energy auf die Wand geschmissen. Wie erwartet kam der Schmerz. Doch dieser Schmerz war viel schlimmer als die bisherigen. Ich musste vor Schreck aufatmen. Es schmerzte an jeder einzelnen Stelle an meinem Körper. Wie Billiarden von Bienenstiche die immer und immer wieder an mir stochen. Ein schreckliches Gefühl das mich an der Wand, in der Luft heftig zucken lies. Ich wollte schreien wie verrückt. Meine Seele herrausschreien bis ich nicht mehr konnte. Doch mir blieb alles stecken. Ich konnte kein Ton herrausbringen. Ich bekam Atemnot. Obwohl ich die Luft nicht brauchte. Meine Hände ballten sich automatisch zur Faust bis meine Fingernägel in die Haut eindrang. Mein Gesicht verzog sich zur einer Grimasse die antdeuten wollte das sie Schmerzen erlitt. Irgendetwas platzte in mir und ich konnte nur noch ein Piep hören. Ich konnte auch nichts mehr sehen wegen meiner Tränen. Alles verschwommen und doppelt wegen den Tränen. Schmecken konnte ich nur noch Blut auf meiner Zunge. Ich konnte nichts mehr unter meinen Fingern spüren. Ich spürte nur den unerträglichen Schmerz. Um mich drehte sich alles und dann sah ich sie. Die Hexe, wie sie mich mit diesen Augen anschaute. Ich sah sie immernoch verschwommen und sie drehte sich manchmal. Doch ich erkannte sie unter allem. Ich konnte sehen wie sie den Mund weit aufhielt. Ich fragte mich was das sollte, doch ich verstand es danach. Sie schrie um sich. Ich wusste nicht was sie schrie, aber es sah nicht aus wie ein hasserfühlter Schrei. Eher wie ein trauriger Hilfeschrei. Kurz aber nur ganz kurz konnte ich sehen wie ihre Wange nass wurde. Sie weinte. Ein umfassbares Bild bildete sich in meinem Kopf und genau in diesem Moment wurde der Schmerz grösser. Mit jeder Sekunde in der ich an die Hexe dachte. Mir wurde allmälig klar, dass es mir egal wurde. Der Schmerz konnte grösser werden. Aber das Bild war mir wichtiger. Es zeigte mir den Beweis, dass sie mich mochte. Sei es nur wenig. Mir war das Wichtig. Ich wollte eigendlich mehr für sie. Wollte das sie glücklich war. Was sie anscheinend in diesem Moment nicht war. Aber es war genug für mich zu wissen, dass sie mich mochte und genau nur so einen winzig kleiner Grund musste kommen, damit ich zufrieden mit meinem Leben sein konnte. Ja, jetzt durfte ich wieder sterben. Ich durfte zu der Natur hinein gleiten und bei ihr sein. Durfte die Tiere zusehen wie sie spielten und den Insekten zusehen wie sie aus der Natur ihr Essen bekamen. Konnte die Bakterien sehen wie sie zur premiere mal nicht vor mir verschracken. Konnte sehen wie das Leben weiter ging. Die Hexe kam nicht mehr um mir dieses Bild zu zerstören, nein, sie würde in meinem Bild mit mir versuchen zu sprechen. Sie versuchte mit der Natur zu sprechen und lächelte dabei. Ich hätte am liebsten dabei gelacht, aber der Schmerz wurde immer schlimmer je mehr ich auch nur daran dachte. Ich konnte nicht mehr. Das war mein wirkliches Ende. Ich konnte gehen und ich war auch bereit dazu.

 

Hinter ihr konnte ich zwei rote Punkte sehen und eine weisse Form umgeben der roten Punkte. Ich wusste wer das war. Ich hatte ihn schonmal gesehen. Ich hätte nicht gedacht das er mich verfolgen würde. Doch jetzt wusste ich es besser. Er tötete mich gerade hier in dieser Höhle und ich konnte nichts dagegen tun. Wie auch ?

 

Leb wohl meine Hexe.

Das war das letzte was ich gedacht hatte. Ich bedauerte das ich nicht mal ihren Namen kannte. Ich wäre jetzt so gern zu ihr gerannt, sie zum ersten und letzten mal umarmt und gefragt wie sie hiess. Wenn sie dabei gelacht hätte, hätte ich sie am liebsten geküsst. Ohne mir sorgen zu machen was ich gerade tat. Ich hätte sie hemmungslos, leidenschaftlich geküsst. Es war wohl meine letzte Vorstellung in meinem Leben. Das wollte ich doch, oder ? Ich wollte sterben. Jetzt wo ich so nah dran war, wurde mir bewusst, wie gern ich doch die Hexe näher kennelernen wollte. War das Bedauern? War das das echte Bedauern?

Ich war mir nicht sicher. Denn genau das wollte ich schon mein ganzes Leben lang. Da konnte ich doch nicht von einem Moment zum anderen anderst denken, oder?

Ich seufzte in meinem Inneren. Ich wollte nicht mehr nachdenken. Jetzt da es soweit war, konnte ich sowieso nichts mehr dagegen tun. Das einzige was ich jetzt noch wollte, war alles zurück zu spülen. Zu dem Entschluss als Leonidas sagte, er wolle genau dieses Dorf niederschmettern. Ich hätte dort gestopt und es dem Leonidas aus dem Kopf geschafft. Ich wollte, dass er diese Idee vergass und wenn ich es nicht geschafft hätte, hätte ich wenigstens die Hexen gewarnt damit sie alle auswandern konnten. Damit wenigstens die Familie stand blieb. Damit all das Leid nicht der Hexe zutraf den sie heute entfand. Damit sie mich anderst sah als jetzt. Damit ich sie besser kennelernen konnte. Wenn es sein musste, auch nur um ihren Namen zu erfahren.

 

 

 

Und dann wurde alles schwarz um mich. Das Piepsen hörte endlich auf und zuletzt hörte ich ihren Schrei. Dafür bedankte ich mich. Nur um ihre Stimme das letzte mal zu hören.

Der Schmerz liess endlich nach und

da wusste ich, ich war Tod.

 

Leb wohl meine Hexe.

Mögen die Götter dich lieben so wie ich dich geliebt habe.

 

 

 

 

 

KAPITEL 28

 

 

 

>> Claudius ! Claudius ! << schrie eine Stimme in meinem Kopf. Ich kannte diese Stimme. Sie klang so vertraut. Doch im Jenseits hätte ich nicht gedacht, dass ich diese Stimme wieder hören würde.

 

>>Claudius, verdammt wach endlich auf! Du bist nicht tot! So ein Idiot bist du doch nicht! Du kannst mich doch nicht hier allein lassen mit deinem Weib hier! Wach auf alter Sack!<< schrie wieder diese Stimme.

Was er sagte ergab keinen Sinn. Ich versuchte mich zurück zu erinnern. Doch es kam nichts mehr. Wenn ich versuchte mich an irgendwas zu erinnern kam nur eine Schwärze wieder hervor, in der ich festsass.

 

Würden mich die Götter mit offenen Armen empfangen? Oder schickten sie mich den Höllenhunden den Frass vor?

 

>> Mann, das darf doch nicht war sein! Ist es das was du willst, mich hier allein zu lassen? Ich schwör dir, <<, er zögerte >> wenn du nicht aufwächst, mach ich was ich will mit deiner Frau! Also wach auf bevor sie meine wird! << schrie er.

Plötzlich brach sich etwas in mir zusammen. In meinem Kopf kam plötzlich eine Frau in meinen Augen hervor. Sie war wunderschön. Aber es war nicht nur ein Bild. Es waren so viele von Hundert verschiedenen Blickwinkeln. Ich sah sie wenn sie schlief, ass, erstickte, schrie, weinte, sprach und einmal wie sie lächelte. Als sie lächelte wurde mir auf einmal warm ums Herz. Wer war diese Schönheit?

 

>> Jawohl ! Claudius! Komm schon du weisst doch wer das hier ist! Erinnere dich zurück ! Was hast du dir alles für sie gewünscht? Sie doch her! Sie lebt ! Genauso wie du ! Es ist nichts verloren! Du kannst noch alles ändern!

Komm schon ! << schrie die Stimme im vezweifeltem Ton.

Irgendwas raschelte im Hintergrund.

>> Mann, muss ich jetzt David holen? << flüsterte die Stimme.

David ? Wer war denn David? Ein Name der mir ebenfalls vertraut vorkam, aber wer war er denn?

Wieder hörte ich ein Rascheln im Hintergrund. Was war das denn?

 

>> Ok. Wie du willst. Die Frau die du gerade im Kopf hast, ist deine Frau schon vergessen?Sie ist eine Art Wesen die mir Angst macht. Also lass mich hier nicht mit ihr allein, hörst du ? <<

 

>> Hexe << flüsterte eine weibliche Stimme und dieses Wort hallte in meinem Kopf eine Billion mal. Auf einmal kamen Bilder die sich bewegten. Bilder von dieser Frau, Bilder von einem Leben, von dem ich nichts wusste. Abermal wurde Claudius gerufen und David. Claudius und David. Wer waren die bloss?

 

>> Verdammt noch mal! Claudius, das bist du mit David! Er ist dein Freund! Erinner dich doch mal!<< schrie die Stimme wütend.

 

Und plötzlich als ich versuchte mich wieder zu erinnern kamen Bilder von mir, David, Leonidas, Marius, Flavius und all die Anderen in meinem Clan. Zuletzt kam die Hexe hervor. Jetzt wusste ich alles und genau das machte mir Angst. Denn ich wusste immernoch nicht ob ich lebte oder Tot war.

Aber davor wurde ich wütend. Vor Wut schlug ich meine Augen auf und blickte Flavius in seine Augen. Er beugte sich in mein Sichtfeld und ich lag auf dem Boden. Voller Wut packte ich ihn an seine Schultern und presste ihn auf den Boden. Zögerte keine Sekunde und stand auf, während er immernoch auf dem Boden gepresst war. Er blickte mich verdutzt an. Er konnte meine Gedanken nicht richtig verstehen. Gut so !

Dann hob ich ihn mit Schwung hoch und warf ihn mit aller Kraft aus der Höhle. Er prallte in 5 Bäume und fiel zuletzt auf dem Boden. In dem er eine schräge und tiefe Grube hinterliess.

>> Sie ist nicht meine Frau und deine wird sie auf keinen Fall sein. Was suchst du hier, Bastard? Habe ich dir nicht gesagt du sollst dich von ihr fernhalten? << schrie ich in seine Richtung. Keine Antwort.

Ich blickte zu der Hexe, die mich entsetzt anstarrte.

>> Hat er dir was getan? << fragte ich die Hexe ernst. Sie zeigte bloss mit dem Finger auf ihren Hals. Er war von blauen Flecken bedeckt. Noch mehr Wut schäumte sich in mir. Er hatte den gleichen Fehler getan wie ich. Dafür würde er büsen müssen.

Für eine Antwort nickte ich bloss und schritt aus der Höhle. Sie blickte mir einfach nur hinterher.

Mein Blick richtete sich zu Flavius, der sich erst jetzt aufrappeln konnte. Er war überschüttet mit Holzspiessen und Dreck. Sah so aus als würde er zittern.

 

Ich schritt näher zu ihm. Ich liess ihm Zeit sich zu putzen damit er sich vorbereiten konnte, doch nicht allzulange. Als ich vor ihm stand starrte er mich wütend an.

>> Womit habe ich denn das verdient?! << schrie er mich an und deutete auf seinen Körper.

>> Ich habe dir doch gesagt, wenn du diese Frau anrührst werde ich dich köpfen. Schon vergessen ? << fragte ich ihn zerknierscht.

>> Ich habe dich gerettet, verdammt! << schrie er wieder.

Das reicht! Ich hatte keinen Bock mehr!

Also stürzte ich mich auf ihn. Er sah es sofort in meinen Gedanken und wich mir aus. Er zerkratzte mein Gesicht während er auswich. Mein Gesicht fing an zu bluten. Das erste mal seit längerem in einem Kampf. Auf dieses Spiel hatte ich schon lange gewartet.

 

Nun stürtzte er sich auf mich. Er glaubte ich würde ausweichen, weil ich das schon so oft getan hatte. Weil er ja dachte er kannte mich, doch ich blieb wo ich war und ballte meine Fäuste fest zusammen. Damit ich ihm bevor er mich angriff, fest auf seinen Bauch schlagen konnte. Damit hatte er nicht gerechnet und krümmte sich zusammen vor Schmerz. Als er sich vorbäugte vor Schmerz, stoss ich mein Knie in seine Fresse. Anscheinend konnte er nicht auf meine Gedanken zugreiffen wenn er Schmerzen erlitt. Gut so.

Rückwärts fiel er zu Boden und starrte somit auf den Himmel. Ich nahm seinen Arm und hiefte ihn auf meinen Rücken. Dann warf ich ihn über meinen Rücken zu Boden und wiederholte dies 3 mal. Zuletzte warf ich ihn mit Schwung wieder auf die Bäume. Der fiel zurück auf 5 weitere Bäume und am 6. Baum hielt er sich am Baumstamm fest. Der Baumstamm hielt nich lange und fing an sich zu brechen. Dort liess er sich los und stürmte wütend auf mich zu.

Komm her, Bastard. Ich warte.

Doch er stockte und blieb sofort stehen. Sein Gesicht deutete Entsetzten an. Ich verstand erst als ich das Feuer sah, wie es sich zwischen uns ausbreitete. Leonidas schritt in unser Blickfeld.

>> Hört sofort auf.<< befahl er uns. Er sah uns mit bedrohlichen Augen an. Gleichzeitig glitten ich und Flavius auch auf die Kniee. Wir schauten unseren Meister erbürdig an.

>> Was gibt euch den Anlass euch zu bekämpfen? << fragte er uns in einem ernsten Tonfall.

>> Meister, er hat mein Weib verletzt! Ich habe ihn davor gewarnt! Er sollte nicht hier sein ! Er war es trotzdem und hat sich an sie rangemacht! Das verletzt dein Gesetz, Meister! <<

>> Du elender Bastard! Ich habe dich vor diesem Weib gerettet! Es hätte dich umgebracht wäre ich nicht eingeschritten! <<

>> Aufhören ! Meint ihr nicht ich kann es auch in euren Gedanken sehen?! << fragte der Meister uns genervt.

>> Aber Meister.. << unterbrach Flavius ihn flehend. Nun sah der Meister den Flavius noch bedrohlicher an als zuvor.

>> Kein aber! << schrie der Meister zu uns.

>> Flavius, verschwinde von hier gefälligst, bevor ich dich umbringe! Du hast hier nie etwas zu suchen gehabt! Belauschtst trotzdem Claudius vor dem ich dich gewarnt habe! Ich habe dich gewarnt und hast trotzdem nicht gehorcht! Für deine Ungehorsamkeit erteile ich dir die Strafe ein ganzes Jahr lang kein Menschenblut zu trinken. Du wirst stattdessen das Blut eines Tieres geniessen müssen. Währenddessen ist es dir nicht erlaubt weiter in meinem Clan teilzunehmen. Du wirst das ganze Jahr eingesperrt sein. In einem Kerker in dem nur Claudius und ich Zugang erhalten. Nun geh mir aus der Sicht bevor ich vor Enttäuschung kotzen muss. << sagte er mit entäuschtem Blick im Gesicht. Mit so einer Strafe hätte ich niemals gerechnet. Es dauerte nicht lange bevor ich sah wie Flavius geschockt weglief.

Leonidas löschte das Feuer und schritt zu mir rüber. Ich war wie erstarrt. Ich konnte nicht glauben was für eine schlimme Strafe unser Meister einem Krieger geben konnte.

 

>> Tut mir Leid. Ich hätte früher da sein sollen, Claudius. Anscheinend kann deine Hexe deine Gedanken vor mir verstecken. Deine Zukunft sehe ich genauso wenig. Ein ausserordentliches Geschöpf. Ich dachte nicht, dass sie so mächtig sein könnte. Diese Frau wird weiterhin beschützt klar? << fragte mich der Meister. Ich nickte nur immernoch geschockt. Er schnippte paarmal mit den Finger und ich fing an zu erwachen.

>> Junge, mach dir keine Gedanken um Flavius.<<

>> Wieso habe ich dann Zugang zu seinem Kerker, Meister? <<

>> Ich möchte, dass du ihm das Tierblut gibst.<<

>> Aber wieso ? <<

>> Du hast dich einen Kampf mit einem Gedankenleser eingelassen. Es schockt mich nur, dass du gewonnen hättest, wäre ich nicht gekommen. Du solltest üben deine Wut zu zügeln. Das Weib ist nicht in deinem Besitz. Noch nicht jedenfalls. Wenn doch, dann wird sie sterben. Menschen vertragen das nicht. Also pass gefälligst auf sie besser auf.<<

>> Also erteilst du mir so zu sagen auch eine Strafe ? <<

>> Ja so zu sagen. Doch deine ist noch längst nicht so brutal wie Flavius seine. Ich möchte auch, dass du versuchst Frieden mit ihm zu schliessen. Feinde musst du näher bei dir haben als wirklich Freunde. <<

>> Das verstehe ich nicht, Meister. Wie kann ein Feind mir näher stehen als ein Freund? <<

>> Das musst du auch nicht verstehen, Claudius. Ich möchte nur, dass du versuchst mit Flavius Frieden zu schliessen. << sagte er mir Verständnissvoll und dann ging er weg. Ich schaute ihm nach bis er aus der Sichtweite war. Danach begutachtete ich die Landschaft. Das Gras verkohlt, mehrere Bäume vernichtet, der Boden mit Löchern beschmückt. Grausam wie ich nur so schnell die Natur vernichten konnte. Wenn die Hexe wieder schlief musste ich umbedingt wieder das in Ordnung bringen.

Als ich an die Hexe dachte, dachte ich automatisch auch an den Wolf. Ich hatte ihn völlig vergessen wegen Flavius.

Dieser Bastard!

Ich flitzte schnell zur Höhle und starrte die Hexe an wie sie sich in der hintersten Ecke hinkauerte und versuchte sich zu beruhigen. Kein Anzeichen mehr vom Wolf.

Wo war er bloss ?

Wieso war die Hexe so aufgebracht?

Also ging ich in die Richtung der Hexe und setzte einen fragenden Blick auf. Ihr Herz raste, doch als sie mich sah, beruhigte sich die Geschwindigkeit allmählig. Das gefiehl mir. Das musste doch was heissen, oder ?

 

Ich setzte mich vor ihr hin und sah ihr weiterhin in die Augen. Während sie ihren Blick senkte und zu Boden starrte.

 

>> Ist er weg ? << fragte sie flüsternd.

>> Der der dir das angetan hat ? << fragte ich besorgt und deutete auf ihren Hals. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf.

>>Wer? Ist sonst noch jemand gekommen?<< fragte ich sie verwundert.

>> Der der mich von Anfang an hier her verschleppt hat. << flüsterte sie zögernd. Ihr Herz fing wieder an schneller zu schlagen und bemerkte wie sie anfing zu zittern. Ich setzte mich auf und holte von der anderen Ecke eine Decke. Kam wieder zu ihr und reichte sie ihr. Sie schüttelte ihren Kopf. Doch ich gab nicht nach und deckte sie selber ein, so gut es ging. Dabei kam ich so nahe an ihr Gesicht, dass ich ihrem Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. Als ich das bemerkte stockte ich und starrte ihr in die Augen. Sie tat das gleiche und ihr Zittern hörte sofort auf. Das Herz schlug noch schneller weder zuvor, was mir Angst machte. Ich wollte nicht, dass sie sich unwohl bei mir fühlte. Darum schritt ich zurück und setzte mich ein paar Schritte weiter fort. Ich konnte sie trotzdem noch sehen. Einfach nicht mehr so nahe wie zuvor.

Allmählig hatte sich auch ihr Herz beruhigt, was mich erleichterte.

 

>>Ich glaube du redest von meinem Meister.<<

>> Wieso nennst du ihn Meister? <<

>> Eigendlich heisst er Leonidas. Aber er ist der Oberste und hat meinen Clan gegründet. Durch ihn wurde ich erst zu seinem Vampir. Was hat er dir getan ? << fragte ich sie neugierig.

>> ... Er hat eine Persönlichkeit die mir Angst einjagt. << flüsterte sie zögernd.

>> Aber getan hat er dir nichts. <<

Ich fragte nicht, ich stellte nur fest.

Sie nickte nur zur Antwort.

>> Als Meister sollte er doch Angst einjagen können. <<

>> Er ist aber nicht mein Meister. <<

>> Du bist aber in seinem Schutz. <<

>> Wie meist du das? <<

>> Weisst du, dieser Kerl der dir das angetan hat. << ich zeigte auf den Hals. >> Hiess Flavius. Ein Neugieriger, Kampfsüchtiger Bastard. Du bist im ganzen Clan ein Geheimniss. Du stehst nur mir zu, was ausserordenlich nicht normal ist. Er konnte es jedenfalls nicht lassen nach dir Ausschau zu halten. Er wollte dich haben, weil du gerade so ein Geheimniss bist. Du wurdest gerade weil du eine Hexe bist als Geheim gehalten. Ich habe unseren Meister davor gewarnt und habe weiterhin versucht dich zu beschützen. Doch er konnte es nicht lassen. Desshalb bin ich vorhin so ausgerastet. Ich habe mit ihm um dich gekämpft bis unser Meister einschreiten musste. Es tut mir leid, dass ich das<< und deutete auf ihren Hals >> nicht hindern konnte. Kannst du mir erklären was passiert ist als ich, ich glaube, tot war? << fragte ich sie.

>> Es war Fidel der dir das antat. Er ist so eine Art Familien Beschützer. Fidel hat mir erklärt was passiert ist als ihr angegriffen habt. Er konnte viele töten doch es waren zu viele. Dann kam dein Meister und gegen ihn konnte Fidel nichts mehr tun. Die Familie wurde abgeschlachtet und ich war dabei auf der Jagt. Ich konnte trotzdem sehen wie mein Bruder abgeschlachtet wurde. Ich war nämlich gerade nach Hause gekommen. Leonidas schleppte mich dann hier her und sperrte mich hier ein. Dann kamst du und hast mich beschützt. Fidel hat mir erzählt, dass du mein Haus besucht hast. Ich danke dir dafür was du getan hast. Ich stehe in deiner Schuld dafür. Doch Fidel wollte Rache. Er konnte es nicht leicht hinnehmen, dass er versagte. Es war komisch von dir, dass du versucht hast mit ihm zu sprechen. Wenige merken, dass Fidel ein Lebewesen ist und nicht nur eine Zeichnung. Jedenfalls folgte er dir bis zur Höhle. Danach forderte er Rache und versuchte dich auf die schlimmste Weise in seiner Magie zu töten. Ich konnte ihn noch in letzter Sekunde davon abhalten. Für seine Tat möchte er sich allerdings nicht entschuldigen. Er kann manchmal wirklich ein Sturrkopf sein. << sie lächelte dabei. Ein zu schöner Anblick. >> Danach bist du weggekippt. Du warst viel zu lange weg. Das war nicht normal. Ich versuchte jegliche Magie die mir noch blieb, doch du wolltest nicht aufwachen. Wochen später kam auf einmal dieser Flavius und versuchte mich zu töten. Doch Fidel kam rechtzeitig und befahl ihn dich wach zu kriegen. Was er letztendlich auch machen konnte. Ich konnte es mir jedenfalls nicht erklären wie er das tat, aber er schaffte es. Als du dann wach geworden bist ging Fidel, während du mit diesem Flavius gekämpft hast. Fidel dank dir dafür. Er wäre dir aber noch mehr zur Dank verpflichtet wenn du ihn umgebracht hättest. Das sagt jedenfalls Fidel gerade. <<

>> Er spricht also mit dir ? <<

Sie nickte zur Antwort.

>> Wie ? << fragte ich.

>> Er redet mit mir durch die Gedanken. Manchmal ist er eine Schattengestalt. Manchmal nimmt er sich den Besitz eines Hundes und manchmal ist er einfach eine Zeichnung an der Wand. Er spielt gerne mit der Luft, also wundere dich nicht wenn wir Besuch bekommen. <<

>> Also habe ich dir mein Leben zu verdanken? <<

Sie nickte nur.

>> Dann bist du mir nichts Schuldig, genauso wie ich dir. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Ich hätte nicht gedacht, dass das jemals passieren würde. << ich lächelte dabei und schwelgte in meinen Gedanken.

>>Ich darf dich aber trotzdem Sachen fragen oder ? << fragte sie.

>> Natürlich! Alles was du willst ! Ich möchte, dass du dich hier wohl fühlst. Tu was immer du tun musst. Du bist hier Frei. Die anderen Vampire dürfen dich dabei einfach nicht sehen. Das wäre wohl die einzige Bedingung.<<

>> Warum gerade du? <<

>> Was meinst du? <<

>> Warum beschützt gerade du mich und kein anderer? <<

>> Ach so, Tage bevor wir angegriffen haben, gab es eine Art Turnier unter den Vampiren. Dieses Turnier hatte ich dann auch gewonnen. Jeder Vampir der so ein Turnier gewinnt bekommt in dem nächsten Dorf das wir angreiffen, das schönste Mädchen zur Verfügung. Es ist so eine Art Preis für den Krieger. Danach darf er alles machen mit dieser Frau was er möchte. Als wäre es sein Spielzeug. Einige dieser Vampire können wirklich die grausamsten Gedanken dabei haben. Es ist erstaunlich wie widerlich Vampire sein können.<<

>> Und das hat dich gewundert? <<

>>... Um ehrlich zu sein nein. <<

>> Dachte ich mir. Wieso behandelst du mich dann auch so ?<<

Ich musste bei dieser Frage lachen.

>> Willst du denn so behandelt werden?<< fragte ich sie neugierig.

>> Nein ! <<

>> Dachte ich mir.<<

>> Aber wieso tust du es nicht?<<

>> Weil ich nicht möchte und weil mir mein Meister es befohlen hat dich zu beschützen und nicht zu töten.<<

>> Also tust du das hier alles für deinen Meister? <<

Ich schüttelte meinen Kopf.

>> Keineswegs. Er denkt ich würde alles für ihn tun. Doch das tue ich nicht. Dank dir kann er das auch wirklich denken. Du hast mich vor ihm beschützt. Wieso ?<<

>> Was meinst du ?<<

>> Meine Gedanken und meine Zukunft kann er nicht mehr sehen. <<

>> Das habe ich nicht getan...<< sie fing wieder an zu lächeln.

>> Das war Fidel. <<

>> Nun denn.. Danke Fidel! << sagte ich etwas lauter in der Höhle.

>> Er sagt, dass er es nicht für dich tat, sondern für mich. <<

>> Trotzdem Danke Fidel! Du machst mir meine Arbeit somit leichter. <<

>> Was hast du vor? <<

Ich zögerte.

>> Das geht dich nichts an. <<

>> Dann sag mir wenigstens um was es geht.<<

>> Um meinen Meister. <<

Sie blickte mich schief an.

>> Du darfst deinen Meister nicht wegen mir töten. Das würde dein Leben kosten. Nochmal kann ich dich nicht retten. <<

Ich starrte sie entsetzt an.

>> Woher weisst du das?! << flüsterte ich geschockt.

>> Fidel kann deine Gedanken lesen. <<

Ich starrte mürrisch aus der Höhle.

Vielen Dank Fidel !

>> Erwähn das nicht wieder. Leonidas kann weit hören. <<

>> Das darfst du aber trotzdem nicht tun. <<

>> Du kannst mir doch nicht vorschreiben was ich tun soll. Was ich tue entscheide ich. Dabei möchte ich nur dein Leben retten. <<

>> Ich bin dir also so viel Wert? <<

Ich fing an zu zittern. Ich hatte einen Kloss im Hals. Ich konnte nicht weiter sprechen.

Mann das ist so unfair ! Ich versuchte den Kloss runter zu schlucken. Erst als ein paar Minuten verstrichen, konnte ich wieder reden.

>> Könntest du bitte Fidel sagen, dass er aufhören kann ? Meine Gefühle sind nicht wichtig. Meine Gedanken sind in meinem Besitz und wenn Fidel sie einfach so liest, verletzt er mich damit zutiefst. <<

>> Gerade hast du aber gesagt dein Gefühle sind nicht wichtig. <<

>> Ich meinte die Gefühle die dich betreffen, klar ? << langsam wurde ich wegen diesem Thema sauer. Musste sie das wirklich ansprechen?

>> Ich muss wirklich nicht das Thema ansprechen aber ich möchte es. <<

>> Wieso ? <<

>> Weiss ich nicht. <<

>> Du lügst <<

>> Oh, willst du mich wieder zu tode würgen bevor ich dir beweisen kann, dass ich nicht lüge ? << sagte sie einbisschen im ärgerlichem Ton. In der ganzen Höhle konnte ich jetzt ein Knurren hören. Das kam nicht von mir. Dam kam von Fidel.

>> Ich möchte mich dafür Entschuldigen. Ich hatte mich dort nicht mehr unter Kontrolle. Ich wollte das nicht, ehrlich. Es wird auch kein zweites Mal vorkommen. <<

>> Ja, jetzt wo Fidel wieder bei mir ist, weiss ich das. <<

>> Ich würde es auch kein zweites Mal wagen wenn Fidel nicht mehr wäre.<<

>> Nun das werde ich dir niemals glauben können. <<

>> Nein, du willst das niemals glauben. Das ist der Unterschied. << sagte ich traurig und stand langsam auf. Ich ging in Richtung Ausgang der Höhle. Dort hielt ich an. Ich sah raus in die Landschaft und machte mir in meinem Kopf eine Liste, was ich alles brauchte, für meine Reparatur. Das was ich wegem dem Kampf alles angerichtet hatte musste ich wieder in Ordnung bringen.

 

Hinter mir hörte ich wie es raschelte.

>> Du hast keine Ahnung was ich will und was ich kann. Also red nicht so einen Scheiss und halte deine beschissene Fresse. << flüsterte sie im ärgerlichem Ton. Danach trottete ich weiter. Ich wollte diese Frau nicht mehr diese Nacht sehen und Fidel kann mir auch gestohlen bleiben.

 

 

 

 

KAPITEL 29

 

 

Gerade ging es doch so gut. Wieso musste ich alles versauen? Als wäre alles was ich gedacht hatte bevor ich starb in nichts aufgelöst. Sie mochte mich doch, oder ?

Anscheinend hatte ich mich dabei geirrt. Ich meine, wer kann schon so grausam sein? Ich sollte nicht so fühlen und sie fühlte ganz bestimmt nicht so wie ich. Was mache ich mir auch nur darüber Gedanken? Sie ging mir einen Scheissdreck an. Sie wollte, dass ich die Fresse halte ? Wie sie wollte. Sie kanns genauso haben!

 

Zuerst fing ich mit dem verkohltem Gras an. Also zupfte ich all das Verkohlte ab und vergrub es unter der Erde. Schöpfte Wasser vom Fluss und schüttete es auf der Fläche aus wo es verkohlt war. Dann machte ich mich an den Bäumen zu schaffen. Ich fällte sie ein nach dem anderen. Die Wurzeln liess ich dort, weil ich wusste der Baum starb erst wenn man die äusserste Rinde des Holzes weg machte. Also lebten die Bäume weiter. Einfach nicht mehr in ihrer schönsten Pracht. Es machte mich traurig sie so verletzt zu sehen. Zwischen dem Holz sah ich wie Nektar herunter floss. Das hiess für mich sie würden weinen. Ich entschuldigte mich an die ganze Natur für das was ich tat und schritt weiter zu den Löchern. Die vergrub ich mit Schlamm und fester Erde bis sie wieder fest waren. Danach holte ich aus den Bäumen die Samen und vergrub sie in den vorherigen Löchern. Dort sollte es noch mehr Bäume geben.

Ich betrachtete stolz mein Werk und ging danach zum Fluss, um mich dann dort gründlich zu putzen.

 

Als ich fertig war setzte ich mich hin und betrachte die Sterne. Wie sie strahlend funkelten. Als wären sie nur für mich da. Ich liebte diesen Anblick der Sterne.

Meine Familie.

Ich lächelte bei diesem Gedanken. Jetzt musste nur noch David kommen, dann wären wir komplett.

Ach du Scheisse. Jetzt war ich wie lange schon bei dieser Hexe ? ZU lange ! Als hätte ich die Zeit vergessen. Was war mit dem Clan ? War ich jetzt ausgeschlossen oder hatten die mich alle vergessen? Ich hatte jetzt schon viel zu lange nicht mehr mit David kontakt. Ich frage mich was mit ihm wohl los war. Hatte ich viel verpasst ? Ich sollte nicht all zu lange überlegen und mich auf den Weg machen. Die Hexe würde sowiso nicht abhauen. Da war ich mir sicher.

 

Also stand ich auf und lief auf die Wälder zu.

Als ich bei dem Clan vorbeischaute sah ich David nicht mehr. Er war dort nicht. Ich fragte Marius wo er seie. Doch er blickte mich einfach nur böse an und lief auf meine Schulter zu. Eine Geste die bedeuten sollte: Komm mir ja nicht zu nahe.

Ich wusste nicht was mit dem los war, ich wollte auch nicht darüber nachdenken. Also fragte ich die anderen. Die ignorierten mich einfach nur. Als wäre ich gestorben.

Was war verdammt nochmal los ?!

Was habe ich denn getan wieso sie mich alle so vermieden ?

 

Ich wollte nur noch fort. Was sollte ich den tun ? Mich wieder dort zu integrieren wo jeder mich vermied?

Das ging doch nicht.

Also machte ich mich auf den Weg. Ich lief in die Richtung der Hügeln. Dort traffen David und ich uns oft. Er war meistens dort.

 

Als ich an dem Hügel ankam war er nicht dort. Aber sein Geruch war noch frisch. Er musste vor kurzem hier sein müssen.

Wo war er bloss ?!

 

Ich versuchte mich auf meine Nase zu konzentrieren. Genau wie damals als ich das Dorf der Hexe besuchte. Bei David war es viel leichter ihn zurück zu verfolgen. Denn seine Fehrte war frischer. Darum bekam ich leicht raus wo er war.

Er war tief versteckt im Wald wo kein anderer Vampir zu sehen war. Tiere fingen hier an wieder zu leben. Kein Feuer brannte. Er war allein.

 

Er lehnte sich an einem Baumstamm und starrte auf den Himmel. Er verhielt sich als wäre ich nicht da. Obwohl doch Vampire immer als Instinkt immer wissen wenn jemand in der Nähe da war oder nicht.

 

>> Ach komm schon ! Bist du auch auf mich sauer? << fragte ich David genervt. Er blieb in seiner Starre ein paar Minuten bis er endlich mir in die Augen blickte.

>> Claudius ? << fragte er mich ungläubig.

>> Was ist los ? Wieso ignorieren mich auf einmal alle? Was habe ich getan? <<

>> Du bist nicht Tot ? <<

>> Was ?! Nein ! Siest du denn nicht wer vor dir steht ? <<

Plötzlich flitzte er auf mich zu und umarmte mich stürmisch. Ich erwiderte seine Umarmung, doch immer noch verwirrt.

>> Du bist nicht Tot ! << schrie er lachend.

>> Nein, bin ich nicht.<< erwiderte ich.

>> Aber wie kann das Möglich sein ?<<

>> Was meinst du ? Ich war.. Nein, doch ich war tot. Aber woher wusstest du, dass ich tot war? <<

>> Leonidas hat mir gesagt, dass du tot seist.<<

>> Er ist einfach zu dir gekommen und hat dir gesagt, dass ich tot seie ?<< fragte ich ihn.

Er nickte nur zur Antwort.

>> Wann hat er das getan ? <<

>> Vor einer Woche. <<

Das war komisch. Woher wusste unser Meister bloss, dass ich tot war?

>> Erzähl mir alles ! Was ist denn bloss passiert !? <<

>> Seit wann haben wir uns denn nicht mehr gesehen ? <<

>> Das ist jetzt schon länger her. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist was passiert ist. Also erzähl ! << forderte er mich auf.

 

Also erzählte ich ihm alles bis aufs Detail. Von der Hexe, von Fidel, von Flavius, von dieser eigenartiger Magie, meinem Tot, meinen Kampf und zuletzt meine Gefühle zu dieser ganzen Sache und die Gefühle die ich empfand bei der Hexe. David blickte mich dabei die ganze Zeit ungläubig an.

 

>> Das ist zu viel ! Claudius, was du erlebt hast klingt für mich als wäre es einer dieser Legenden der Götter. Das kann doch nicht Wahr sein. Was hast du denn getan, dass du so halluzienierst? <<

>> Ich halluzieniere nicht, David. Was ich erlebt habe ist alles wahr. Ich kann es doch selber nicht ganz glauben. Doch ist es wahr.<<

>> Das kann ich dir nicht glauben, Claudius. Das muss ich sehen! <<

Dieses '' ich kann es nicht glauben '' kotzte mich langsam an. Denn genau den Satz verwendete die Hexe genauso.

 

>> Du willst sie also wirklich sehen ? <<

>> Natürlich ! <<

>> Na gut. << stimmte ich zu und wir standen gleichzeitig auf.

So liefen wir auch los. Runter vom Hügel, durch die Wälder, über den Bach. Es war fast wie früher. Wir machten somit ein Wettrennen. Wir schubsten uns gegenseitig an, damit der dann vom Weg abkam. Manchmal gab es sogar Kinnhaken. Wir lachten und rangelten gleichzeitig.

Wie früher...

 

Als wir ankamen, hörten wir auf und gingen langsamer. Damit wir sie nicht aufweckten. Sie schlief nämlich schon. Das konnte ich hören.

 

Als wir vor der Höhle waren stoppte er abrubt und hielt mich an der Schulter fest.

>> Warte. << sagte er.

Ich blickte zu ihm in die Augen und setzte ein fragenden Blick auf.

Er stockte und stotterte bevor er endlich anfing undeutlich zu reden.

>> Weisst du, als du tot warst, da fing ich an die Sterne zu beobachten. Komischerweise kam ein neuer Stern und gesselte sich dort dauerhaft als ich Bescheid wusste. Ab da habe ich dich verstanden, Claudius. Ich dachte dieser neuer Stern wärst du. << er fing an traurig zu lächeln. >> Und heute war er auf einmal weg. Das hatte ich noch nie erlebt. Ich hatte regelrecht einen Schock und dann kamst du, aus heiterem Himmel. Du weisst gar nicht wie du mein Leben dadurch verändert hast, Claudius. Versprich mir, dass du das nie wieder tust. << sagte er besorgt. Er liess meine Schulter los und hielt mich nun am Kopf. Es war die Geste die er schon öfters machte. Eine Geste von Vater zu seinem Sohn.

Ich nickte und sagte >> Ich verspreche es. <<

Aber in Wirklichkeit konnte ich ihm das niemals versprechen. Ich wusste, ich würde dieses Versprechen brechen müssen, wenn ich wollte, dass Leonidas starb.

 

 

 

KAPITEL 30

 

 

 

>> Unglaublich. Sie ist wunderschön. << sagte David zu mir. Wir hielten extra Abstand. Ich wollte nicht, dass Fidel ihn angriff. Aus reiner Sicherheit hielt ich auch David am Arm fest. Ich wusste ja nicht wie er auf die Hexe mit dem Blut reagieren würde. Aber es scheint, als würde es irgendwie gehen. Doch ich bemerkte, dass David sich nicht wohl fühlte. Ihm viel es schwer richtig zu atmen. Darum hielt er manchmal den Atem an. Doch ihr Geruch war überall in der Höhle zu schmecken. Es fiel ihm viel schwerer als mir. Anscheinend leidete er. Darum hielt ich ihn nun fester.

Er starrte einfach die Hexe weiter an und bemerkte mich nicht einmal.

Er wollte auf sie zugehen. Das sah ich in seinen Augen. Er hatte sich schon verloren.

Er machte schon den ersten Schritt auf sie zu und riss sich von mir los. Doch ich liess das nicht zu und griff ihn von hinten an. Er konnte sich nicht mehr kontrollieren. Er fing an zu Knurren. Sekunden später hörte ich Fidel wie er auch anfing zu Knurren. Seiner klang weit lauter und gefährlicher als der von David.

Durch sein Knurren war auch David wieder abgelenkt. Das war die Gelegenheit um ihn hier raus zu schaffen. Also packte ich ihn von hinten fester und schleiffte ihn mit nach draussen. Ich schubste ihn weg von der Höhle und versuchte ihn in Richtung Bach zu lenken. Ich wollte ihn wieder bei Sinnen haben. Wenn ein Vampir Blut schmeckte und nicht mehr widerstehen konnte, würde er alles um sich vergessen. Sogar seinen Freund.

 

Er fing an noch aggressiver zu Knurren und stürmte auf mich los. Ich tat es ihm gleich und rammte ihn mit meiner rechter Schulter seinen Magen. Er prallte wie geahnt zurück und ich fiel auf den Boden. Ich konnte mich noch fangen und machte eine schnelle Rolle. Damit ich nicht wieder den Boden zertrümmern konnte.

David konnte man nicht leicht mit Schmerzen ablenken. Er war der Typ der das leichter schlucken konnte als andere. Was man von mir nicht wirklich sagen konnte. Darum war ich der Typ der gern auswich. Ich wich immer aus und genau das war mein Problem. Desshalb konnte man mich auch durchschauen.

 

David fing sich auch schneller als ich und stürmte wieder auf mich los. Packte mich an der Brust und wir prallten gemeinsam auf den Boden. Der Aufprall verursachte wieder eine tiefe und schräge Grube auf dem Boden. Wut schäumte sich in mir.

Mann, nicht schon wieder !

 

Plötzlich lag er auf mir und schlug mich in einer rasanter Geschwindigkeit auf mein Gesicht. Aufhören konnte er nicht und machte die ganze Zeit so weiter. Ich versuchte währenddessen ihn mit meinem Knie auf seinen Rücken zu deppen und ihn mit meinen Fäusten auch zu schlagen, doch irgendwie erwischte ich ihn nie. Er wich sich mir immer aus und wenn ich ihn deppte machte es ihm anscheinend auch nichts aus. Ich konnte nichts mehr tun. Er war mir schon immer überlegen.

>> David! Wach auf ! Das bist nicht du ! Ich hab dir doch versprochen nicht mehr zu sterben! Aber was tust du denn da ? << schrie ich ihn an. Ich versuchte zu erklären was gerade geschah. Ich wollte ihn wieder zurück haben. So wie ich ihn eben kannte. Doch er antwortete mir nicht, genauso zögerte er nicht. Als hätte er mich nicht gehört.

Nach kurzer Zeit liess ich die Hoffnung bei sich und wartete bis er sich beruhigte. Er dreschte mir immernoch das Gesicht platt. Aber es machte mir irgendwie nichts aus. Mein Gesicht müsste jetzt eigendlich aussehen als wäre es von einem Riesen platt gewälltzt worden. Es machte mir trotzdem nichts aus. Klar, seine Schläge taten weh, doch nicht so sehr wie wenn er meine Organe treffen würde. Ich konnte diese Schmerzen besser ertragen als den Schmerz von meinem Fluch der mich trägt. Hingegensatz zu den Schmerzen von dem Fluch, waren seine Schläge nichts.

Plötzlich als ich wieder seine Schläge erwartete, war da aufeinmal nichts mehr.

Sein Körpergewicht auf meinem Bauch war nichtmehr zu spüren. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch das ging schwerer als gedacht. David hatte wirklich nichts an meinem Gesicht ausgelassen. Nur mit Mühe konnte ich meine Augen aufmachen und bemerkte gleich, dass David nicht mehr da war. Gleichzeitig bemerkte ich wie sich mein Körper wieder anfing zu heilen. Der Heilprozess der Vampire vergeht viel schneller als es scheint. Irgendwie ein Wunder oder nicht ?

Aber das Komische daran war, dass nur Vampire so einen Schaden bei einem Vampir erzeugen konnte. Andere Wesen sind nicht mal dazu in der Lage einen Kratzer zu erzeugen. Der einzige der es konnte war Fidel. Da ich gerade an ihn denken musste, hörte ich auch gerade sein Knurren.

Oh nein, was war jetzt wieder passiert?

Als ich aus der Grube hinausschritt konnte ich einen weisses Etwas auf meinen Blickfeld sehen. Der Heilprozess ermöglichte es mir auch wieder klarer zu sehen und bemerkte wie das Knurren von diesem Etwas hinausging. Als ich es mir genauer betrachtete, sah es von hinten genauso so aus wie ein weisser Wolf, jedoch viel grösser als ein normaler. Mir kam es vor als würde der Wolf 2 ganze Meter messen.

War das Fidel?

Ich schritt näher zum Wolf und entdeckte hinter dem Wolf David, wie er geschockt da stand. Seine Angst konnte man regelrecht riechen. Doch wieso empfand ich keine Angst?

 

>> Fidel? << fragte ich. Er hörte abrubt ab mit dem Knurren und sah mich an. Er hörte auf den Namen. Das hiess doch er war es, oder? Ich musste sicher gehen.

>>Fidel, bist du das?<< fragte ich wieder.

Er nickte nur mit dem Kopf.

Das musste ich erstmal schlucken und blickte erstaunt zu David rüber. Er blickte immernoch wie erstarrt zu Fidel.

>> David! << rief ich zu ihm rüber. Er brauchte einpaar Sekunden bis er zu mir blickte.

>> Claudius! Wer hat dir das angetan ?! << fragte er empört.

Fidel wandte sich von mir ab und fing sofort wieder an David anzuknurren. David zuckte vor Schreck und schritt einige Schritte zurück.

>> Claudius hilf mir! << schrie er nervös zu mir rüber.

>> Fidel, ist schon gut. Er ist mein Freund. Ihm kannst du vertrauen. Er darf einfach nicht mehr zu ihr. Er kann das mit dem Blut nicht sehr gut kontrollieren. Hab Nachsicht mit ihm. Er hat sich nur vergessen. Das ist bei Vampiren normal, die es nicht kontrollieren können. Sei lieber auf mich sauer. Ich habe ihn gelassen sie zu sehen. Es war von mir dumm und verantwortungslos. Also sei auf mich sauer. << versuchte ich Fidel zu erklären.

 

Schon komisch, wenn man bedenkt wen man gerade schützt. Den Freund der gerade versucht hat die Hexe zu töten und mich genauso, wenn Fidel nicht eingegriffen wäre. Was für eine Ironie, nicht ?

 

>> Fidel sagt, mach das ja nie wieder. << hörte ich in der Ferne. Es war die Stimme der Hexe, aber weiter entfernt als erwartet. Sie stand am Eingang der Höhle und stützte sich an der Wand an. Sie sah einbisschen verschlafen aus. Fast so als wäre sie geschwächt.

Kaum hatte sie es gesagt, schritt auch wieder Fidel zurück. Er wandte sich von uns ab und verschwand zwischen den Bäumen. Ich konnte seine Pfoten dort nicht mehr hören.

 

David hatte alles genau beobachtet und versuchte sich nun zu beruhigen.

>> Claudius, wer hat dir das angetan ? << fragte er mich nach einer Weile besorgt.

>> Ist nicht mehr wichtig, David. Du gehst jetzt besser bevor Fidel wieder ausrastet. Mit ihm ist nicht zu spassen. Das Risiko ist es nicht Wert.<< warnte ich ihn.

David würde sich schlecht fühlen wenn ich ihm die Wahrheit gesagt hätte. Das wollte ich ihm nicht antun. Sowieso werden keine Narben bleiben also kann man es auch gleich vergessen.

 

>> Was meinst du? Was ist passiert ? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich das Mädchen betrachtet habe. Danach ist alles futsch.<< sagte er, anscheinend total verwirrt.

>> Vergiss es einfach, in Ordnung ? Ich möchte nicht mehr darüber reden. Willst du noch, dass ich dich begleite ? << fragte ich ihn.

>> Claudius, seit wann haben wir denn Geheimnisse von einander ?! Jetzt sag mir doch was passiert ist! << schrie er mich verärgert an. Dabei musste ich die Stirn runzeln. Er hatte mich nämlich gerade angelogen.

>> Jetzt fang bloss nicht mit dem an. Ich weiss ganz genau, dass du mich bei diesem Thema immer anlügst! Hast du irgendwie das Gefühl ich wär Stroh doof ?!

Komm sag mir doch wo du bist wenn du dich vom ganzen Clan entfernst. Haust einfach für paar Wochen ab. Hast du das Gefühl ich merk das nicht ?! Komm sag mir doch was du dann immer treibst! << schrie ich ihn gereitzt an. Dieses Thema wollte ich eigendlich nie anssprechen. Ich fragte ihn einmal, doch er wich mir aus. Da hatte ich gemerkt, dass er nie darüber reden wollte. Darum liess ich es beiseite und versuchte immer das Thema zu wechseln.

 

Eine Weile blieb David einfach still. Starrte mich nicht mehr an und sah in die Ferne. Auf die Berge die man über den Wäldern sah.

>> Ja genau, antworte mir nicht. Das ist ja immer deine Lösung. Hau besser ab! meine Faust willst du nicht wütend erleben.<< schrie ich ihn zerknierscht an.

Ich sah nicht zu wie er fort ging, ich schritt einfach wieder zurück zur Höhle und beobachtete die Hexe. Sie war immer noch dort. Aber hatte sich inzwischen dort hingesetzt. Ihr Augen waren halb offen. Scheint als könnte sie Schlaf gebrauchen.

Wieso sah sie auf einmal so zerbrechlich aus? Als wäre sie geschwächt von einer Krankheit. Doch was hatte sie denn ?

 

 

Als ich nur wenige Schritte von ihr entfernt war, konnte sie nicht mehr ihre Augen aufrecht halten. Doch ich wartete. Bis sie tiefer in den Schlaf fiel.

Dann nahm ich sie sanft in meine Arme und hob sie hoch. Blickte ihr kurz ins Gesicht um festzustellen ob sie wach wurde oder nicht.

Als sie sich nicht regte, schritt ich zur Höhle hinein mit ihr. Legte sie wieder auf das Fellbett zurück und deckte sie zu.

Danach fing ich an abzuschalten und starrte einfach nur ihr Gesicht an. Bewunderte ihre Schönheit unter all den Narben. Ich dachte Schönheit heisst Perfektion. Also eine reine Haut. Ohne irgendwelche Poren, Pickel oder Narben. Doch durch ihre kleinen Narben im Gesicht bewies sie mir das Gegenteil. Es passte irgendwie zu ihr. Ohne konnte ich sie mir irgendwie auch nicht vorstellen. Sie sah auf ihre Art und Weise schön aus.

Dadurch fiel mir der Drang nur ihre Wange zu berühren zu schwer. Ich musste mich anstrengen nicht etwas dummen zu tun. Aber ich konnte es nicht lassen. Ich musste einfach. Was war schon dabei wenn ich nur kurz an ihrer Wange streichelte? Sie wachte ja nicht auf. Sie würde davon niemals etwas mitbekommen.

Also entscheid ich mich sie nur kurz an ihrer Wange zu streicheln.

Ich stockte als sie anfing sich zu bewegen. Mein Finger war ihrer Wange keinen Zentimeter mehr entfernt.

Ihr Arm bewegte sich und ich erstarrte.

Ist sie aufgewacht?

 

Langsam näherte sich ihre Hand meiner, packte sie vorsichtig und legte sie an ihre Wange. Ich wich nicht aus wie ich es eigendlich wollte. Ich erwiderte es und genoss die Berührung. Auf einmal war es mir egal ob sie wach war oder nicht. Entweder hatte das gerade ihr Bewusstsein getan oder ihr Unterbewusstsein. Es war mich egal. Ich konnte die ganze Nacht so sitzen bleiben. Ich würde mich nicht regen.

Ich hatte nicht mehr den Drang sie nicht mehr zu sehen wollen, eher im Gegenteil.

Ich war nicht mehr auf sie sauer, sondern wollte nicht mehr von ihrer Seite weichen.

Wollte wieder alles von ihr erfahren.

 

Was sie auch machte, ich gehöre ihr und ich dachte immer sie gehöre mir. Sie konnte mich schon mit so einer winzigen Berührung um dem Fingern wickeln.

Das war verdammt nochmal nicht normal !

 

Wie konnte sie bloss so schnell von mir Besitz ergreifen?

Ich kannte sie nicht einmal gut. Ein paar Wochen sind das jetzt her seit sie bei mir ist. Doch viel erfahren hatte ich von ihr nie richtig. Ich wusste immernoch nicht wie sie überhaupt hiess. Konnte es sein, dass ein Monster wie ich sie schon seit dem ersten Tag hemmungslos liebte?

 

 

 

 

KAPITEL 30

 

 

 

Die ganze Nacht war ich nur dort. Meine Hand auf ihrer Wange und ihre auf meiner. Ich genoss jede Stunde davon. Starrte sie an als wäre sie mein Geheimniss.

Sie zuckte vielleicht ein zwei mal, doch sonst regte sie sich nicht. Sie sprach nicht und zeigte mir keine Anzeichen von einem Traum. Sie regte sich erst als die Sonne wieder etwas auf dem Zenit stand.

Sie machte zuerst mal nur die Augen auf und starrte mich müde an. Danach liess sie meine Hand los damit ich sie wieder bei mir haben konnte. Es fiel mir schwer meine Hand zurück zu ziehen. Aber ich sagte mir es wäre genug auf einmal. Sie runzelte die Stirn als sie bemerkte, dass ich zögerte. Ich konnte es nicht verbergen. Mir kam es vor als würde ich sterben wenn ich sie losliess. So schwer fiel es mir. Doch es musste sein.

 

>>Ts'uldigung<< murmelte ich verlegen und starrte meine Hand an. Allmählig kribbelte es an der Oberfläche wo wir uns berührt hatten. Die Hexe starrte nun hellwach genauso ihre Hand an.

>> Kribbelt es genauso wie bei mir ? << fragte ich sie leise.

Sie brauchte ein paar Sekunden bevor sie nur Nicken konnte.

Ich wusste nicht wieso ich das Gefühl hatte, aber ich mochte es.

Unüberlegt streckte ich meine Hand ihrer entgegen und wartete. Ich wollte nicht, dass sie sich wieder zurück zog oder zusammen zuckte. Ich wollte ihr Zeit geben. Sie brauchte nicht lange zu begreifen und presste nun ihre Hand meiner entgegen. Plötzlich war das Kribbeln wieder da. Wieso hatte ich es dann nicht die ganze Nacht gespürt und erst jetzt ?

>> Kannst du mir das erklären? << fragte ich abwesend. Das Kribbeln reisste mich einfach mit. Faziniert über dieses Gefühl konnte ich nicht mehr klar denken. Als gäbe es keine Sorgen mehr in meinem Kopf. Als wäre ich jemand der durch die Wolken im Himmel fliegen und darauf schlafen könnte.

 

>> Nein.. << sagte sie genauso verträumt wie ich. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie sich genauso fühlte wie ich.

 

>> Hat das was mit deiner Magie zutun? << fragte ich abwesend, immernoch in diesem wunderbarem Gefühl verloren.

>> Ich... ich...weiss.. es nicht. << stotterte sie zögernd.

>> Was ist wenn es von dir kommt ? << fragte die Hexe.

>> Kann nicht sein. Ich habe kein Talent. <<

>> Was meinst du ? <<

>> Vampire haben Fähigkeiten. Es können mehrere sein oder gar keine. Wie Leonidas der die 4 Elemente bändigen, die Zukunft und die Gedanken lesen kann. <<

Durch diese Antwort musste sie laut aufatmen.

>> Was ? << fragte sie anscheinend wieder völlig anwensend.

Der Kontakt wurde unter unsere Hände nicht abgebrochen. Im Gegenteil, unsere Hände falteten sich sogar zusammen und der Druck wurde grösser zwischen uns. Das Gefühl verstärkte sich. Dadurch wusste ich nicht mehr ob sie wegen dem verstärktem Gefühl so reagierte oder wegen der Antwort.

>> Er kann die Elemente bändigen? <<

>> Ich dachte das wüsstes du. <<

>> Ich dachte das wäre ein Trick von seinen Hexen.<< sagte sie enttäuscht.

>> Nein, du bist hier die einzige Hexe. Er kann das von sich selbst. Was glaubst du wieso er gerade der Führer ist? Er ist der stärkste unter uns. Es gibt nicht viele Vampire mit so vielen Fähigkeiten. Das Gedankenlesen ist üblich. Die Zukunft noch dazu zu sehen ist etwas was vielleicht nur 2 von 10 Vampiren können. Die Elemente zu bändigen kann bis jetzt nur einzig allein unser Meister.<<

>> Er ist also noch gefährlicher als wir dachten Fidel. << sagte sie wieder so abwesend. Anscheinend redete sie jetzt nicht mehr mit mir sondern mit Fidel. Den man jetzt Knurren hören konnte.

Die Stille erfüllte die Höhle lange Zeit, während wir uns einfach nur auf die Hände starrten. Dieses Gefühl wollte ich nie wieder verlieren. Es war so schön. Weitergehen wollte ich nicht. Ich hatte Angst ich würde es übertreiben und dann war alles für nichts. Anscheinend wollte sie es genauso wenig wie ich übertreiben.

 

>> Was wird das hier ? << fragte sie zögernd nach einer Zeit und starrte immernoch meine Hand an.

>> Ich weiss gar nicht mehr wie oft ich mich das schon gefragt habe.<<

>> Auf eine Antwort bist du trotzdem nicht gekommen? <<

>> Nein. <<

>>Was jetzt ? Wie soll das hier weiter-gehen ?<<

>> Ich weiss es nicht...Willst du überhaupt weitergehen? <<

>> Was meinst du ? <<

>> Zum Beispiel mit deinem Leben. Hast du irgendwie eine Idee wie du weiter machen willst ? Hast du einen Plan ? Um hier wegzukommen, oder mich zu töten? <<

Nun sah sie mich noch verwirrter an.

>> Wenn ich dich töten wollte, hätte ich dich niemals vor Fidel gerettet. Ich sitze hier fest. Über einen Plan nachzudenken ist Zeit verschwendung. <<

>> Wieso denkst du bloss so pessimistisch?<<

>> Ich denke realistisch. Das ist alles. <<

>> Wieso hast du mich dann gerettet ? Wenn nicht ich wäre, wärst du schon längst über alle Berge. Du bist besser dran ohne mich. <<

>> Was ist mit dir ? Wieso denkst du so selbstlos? Willst du, dass ich dich töte? <<

>> Das ist nicht wichtig! Wichtig ist was du jetzt machst. <<

>> Wieso weichst du mir jetzt mit einem anderem Thema aus? <<

>> Ich weiche nicht aus. Ich habe dich schon vorher dasselbe gefragt. Du weichst mir aus.<<

>> Wollen wir hier wirklich darüber diskutieren wer hier einem anderem ausweicht ?<<

>> Nein, ich möchte wissen was du machen willst. <<

>> Diese Frage habe ich schon beantwortet. Jetzt bist du dran. <<

>> Was ist wenn ich diese Frage nicht beantworten will ? <<

>> Dann bist du Feige wie ein Huhn.<<

Ich war mit den Nerven am Ende mit ihr. Ich wollte nicht diese beschissene Frage beantworten. Das war zu Privat. Das durfte sie nicht wissen.

>> Soll ich noch gackern wie ein Huhn bis du meine Frage beantwortest ?<< fragte sie mich herausfordernd und wegen dieser Frage musste ich auf einmal wild Rumknurren. Nun mischte sich auch noch Fidel mit einem noch schreckeneinjagenderem Knurren ein und wir verstummten alle wieder.

>> Ich höre..<<

>> Wieso ist es dir so wichtig? Ich sollte dir egal sein. Stattdessen fragst du mich Dinge die dich nichts angehen. Von einen Augenblick an gibst du mir das Gefühl das ich wirklich hier bei dir sein darf und leben kann. Aber zum anderen Augenblick bist wieder die Alte die mich ignoriert und hasst. Es macht mich regelrecht kaputt wenn du das machst. <<

>> Was kann ich dafür wenn deine Spezies meine einfach versklavt oder gar tötet? <<

>> Das tue ich aber nicht. Das tuen die anderen. Ich bin anders.<<

>> Du weisst, dass ich das niemals glauben werde. <<

>> Wieso ? <<

>> Weil es nicht geht. Irgendwann wirst du sowieso so sein wie all die anderen.<<

>> Was ist wenn ich dich vom Gegenteil überzeugen kann ? Was ist wenn ich dir Beweisen kann, dass ich anderst bin? <<

>> Das du das schaffst bezweifle ich. Ausserdem, wieso ist es dir überhaupt wichtig was ich über dich denke ? <<

>> Hör auf solche Fragen zu stellen. <<

>> Du stellst mir doch genauso beschissene Fragen ! Wieso hörst du nicht auf ? <<

>> Weil ich nicht kann. Ich muss dich einfach kennenlernen. <<

>> Wenn ich dich fragen würde wieso du das umbedingt willst, wirst du mir ausweichen oder sagen, dass du es nicht weisst. Habe ich Recht ? <<

>> Siehst du ? Wir fangen schon an uns gegenseitig kennenzulernen. << scherzte ich. Dabei lächelte ich zum ersten Mal diesen Morgen und es war das erste Mal, dass ich wegen ihr in einem Gespräch lächelte. Sie hingegen seuftzte nur schwach.

>> Dass ich gestern so barsch war, tut mir Leid. <<

>> Ich versteh dich. All die Wut und die Trauer musst du ja irgendwo rauslassen. Ich bin froh, dass du es bei mir machst und nicht bei jemanden anderst der das falsch verstehen könnte. Ich muss allerdings aber gestehen, dass ich das erst jetzt begriffen habe. Davor habe ich dich nicht verstanden.<<

>> Was hast du denn davor gemacht? Als du gegangen bist hast du dich nicht wieder blicken lassen. Was hast du getan? <<

>> Ich habe all die Sauerei die ich verursacht habe wieder in Ordnung gebracht.<<

>> Was meinst du mit Sauerei ? <<

>> Bei dem Kampf mit Flavius und David habe ich ein paar Spuren hinterlassen die ich wieder in Ordnung bringen sollte und habe.<<

>> Und das hast du einfach so freiwillig gemacht?<<

>> Irgendjemand musste es ja machen. Ich mag es nicht wenn meine Natur leidet. <<

>> Deine Natur ? <<

>> Ja, meine Natur. Weisst du, ich habe mir vorgestellt, dass wenn ich sterbe, ich zurück zur Natur gehöre. Man sagt doch alles was deins ist, ist auch meins. Also: meine Natur.<<

>> Du hast dir schon ernsthaft Gedanken gemacht was mit dir passiert, wenn du stirbst? Du bist doch ein Vampir. Du stirbst nicht. Du älterst nicht. Du bist fast unbesiegbar. Wieso machst du dir dann nur Gedanken über etwas was dir möglicherweise niemals passieren wird?<<

>> Du sagst möglilcherweise, ich sage bald. Vampire sterben auch. Alles muss sterben. Nichts bleibt für immer. Das Leben muss seinen Lauf nehmen. Ohne diesen Kreislauf würde alles zusammenbrechen. Egal wann aber man stirbt. Das ist das Wichtigste.<<

>> Wieso bald ? <<

>> Dieses Thema ist nicht wichtig. <<

>> Wieso entscheidest du was wichtig ist und was nicht? Wieso sagst du es mir einfach nicht? Was hält dich davon ab ? Siehst du ? Du weichst mir schon wieder aus.<<

>> Und wieso kannst du nicht akzeptieren, dass ich über einige Dinge nicht reden will und werde. Wieso ignorierst du solche wichtigen Dinge? Du hättest es doch auch nicht gerne wenn deine Mutter mit dir anfängst über ein Thema zu reden, wodurch du dich unwohl fühlst. Zum Beispiel wenn sie über deinen Zukünftigen reden würde.<< sagte ich auffordernd.

Ihr Herz schlug plötzlicher schneller. In meine Augen blickte sie nicht mehr, genauso wenig auf meine Hand.  Sie sah überall hin, doch nicht mehr auf mich. Anscheinend wusste sie nicht mehr wo sie hinblicken konnte. Sie wurde eindeutig nervös.

>> Was ist los? << fragte ich besorgt.

>> Nichts. << sagte sie etwas zu schnell. Ihre Stimme brach ab.

Ich wusste irgendwas hatte sie.

Aber was?

Ich versuchte mich wieder zu erinnern was ich gerade eigendlich sagte. Was für sie vielleicht anstössig sein konnte. Ihre Mutter hatte ich genannt aber auch über einen Zukünftigen wenn sie einen hätte.

>> Ist es weil ich gerade deine Mutter genannt habe? << fragte ich besorgt.

Sie sah mir wieder in die Augen und schüttelte nervös ihren Kopf.

Aber wenn es nicht das war, dann war es...

Geschockt starrte ich sie an, als ich endlich verstand. Ich dachte sie wäre traurig weil sie ihre Familie verlor. Dabei verlor sie auch etwas anderes.

>> Du bist verheiratet.<< sagte ich entrüstet.

Ich fragte sie nicht. Es lag in der Hand, dass sie es war.

Sofort liess ich ihre Hand los und setzte mich auf. Das Kribbeln hörte sofort auf, aber weil ich es so lange gespürt hatte kam es mir vor als hätte ich es immernoch unter meiner Haut. Bevor ich mich auch nur umdrehen konnte, hielt sie mich an der Hand fest. Das Kribbeln kam wieder.

>> Ich bin nicht verheiratet. << sagte sie im ernsten Ton.

>> Dennoch ist dein Herz vergeben. << sagte ich leise und traurig. Sie widersprach mir nicht. Sie liess mich sogar langsam und zögerlich los. Keine Antwort ist auch eine Antwort, hörte ich mich sagen.

Danach trat ich raus aus der Höhle und betrachtete die Sonne. Als ich zum Boden schaute, sah ich die tiefe Grube die David hinterlassen hatte und seuftzte. Schon wieder ?

Dafür hatte ich keinen Bock also trottete weiter.

Mir war egal wohin. Ich wollte einfach nur noch allein sein. Für mich, wo ich das verarbeiten konnte. Ohne David, Ohne Leonidas, Ohne die Sterne.

Am liebsten wäre ich jetzt tod.

 

KAPITEL 32

 

Den Gedanken, dass ich jetzt am liebsten tod wär liess ich sofort wieder fallen. Ich wusste wie es war wenn man tod war. Nochmal wollte ich nicht mehr dorthin. Die Hexe hat es tatsächlich geschafft mich vom Selbstmord abzuhalten. Sie hatte gerade meine Lebenseinstellung auf den Kopf gestellt. Trotzdem wollte ich immernoch zur Natur gehören. Aber irgendwie lebendig und nicht, nicht mehr existierend. Das tat ich doch gerade oder nicht? Darüber Nachzudenken machte mich noch durcheinander als ich es schon war. Also versuchte ich erst nicht weiter darüber nachzudenken und trottete weiter.

Nach einer Zeit konnte ich dann hinter mir hören wie es immer wieder raschelte. Pfoten wie sie aufs feuchte Gras trapten, immer im gleichmässigem Ritmus.

Was war das?

Als ich mich umdrehte, konnte ich nichts hintermir sehen und das Rascheln hörte auch wieder auf. Aber als ich wieder weiterschreiten wollte, kam es wieder. Langsam machte mich diese Geräusche nervös und ich fing an schneller zu laufen. Der Ritmus passte sich meiner Schritte an, merkte ich nach einer Zeit.  Als ich dann so schnell lief, dass mich Menschen nicht mehr sehen konnten, folgte er mir immer noch. Dieses Ding kam sogar näher an mir ran.

Plötzlich packte mich etwas von hinten mein Bein. Es packte mich nur kurz, aber genug lange um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich stolperte über meine eigenen Beine. Ich fiel mit dem Kopf voran auf den Boden und wurde weiter zu weiteren Bäumen geschleudert. Ich wusste nicht mehr wie viele es waren, aber es waren einige. Für eine kurze Zeit sah ich etwas weisses, während ich durch einige Bäume geschleudert wurde. Als sich meine Schleudergeschwindigkeit etwas drosselte hielt ich mich egal wo ich auch nur konnte fest. Alles riss was ich versuchte festuhalten. Aber so konnte ich immer mehr meine Geschwindigkeit drosseln. Irgendwann war ich wieder so langsam, dass ich mich auf den Boden stürzen konnte ohne eine riesen grosse Grube zu hinterlassen. Als ich an mir runterblickte konnte ich nur noch den Dreck sehen den mir der Wald hinterliess. Der Wald war eigendlich schön voll mit Bäumen beschmückt, aber als ich hintermir blickte, konnte ich weiter blicken. Wie in einem Tunnel und von dort aus wurde ich hierher durchgeschleudert.

 

Aufhören.

Sagte mir eine tiefe und düstere Stimme in meinem Kopf. Ich hatte noch nie solch eine Stimme gehört. Ich bekam regelrecht Angst vor dieser Stimme.

Plötzlich kam mir es so vor als, würde sich die Welt gerade langsamer drehen. Alles bewegte sich langsamer, als es normal tun sollte. Der Wind, das Gras, die Vogel,  die Insekten, sie alle bewegten sich extrem langsam. Plötzlich bekam ich Kopfschmerzen. Mir wurde eigenartig. Ich spürte die Kopfschmerzen und dieses komische Schwindelgefühl, sonst nichts mehr. 

Ich streckte die Hand aus um aufzustehen. Selbst meine Hand bewegte sich in der gleichen Geschwindigkeit weiter.

All den Dreck und die Holzspähne versuchte ich nun abzurütteln. Doch es war in dieser Geschwindigkeit mühsamer als einer Schildkröte beim Gehen zuzusehen. Also liess ich es bleiben und versuchte herrauszufinden wer das gerade war. Ich regristrierte alles um mich herum, doch diese eigenartige Gestalt konnte ich nicht identifizieren.

Aufeinmal blieb alles still. Als sei die Welt gerade stehen geblieben. Nur meine Augen konnten noch folgen. Meine Schmerzen konnte ich mittlerweile auch nicht mehr spüren. Hören konnte ich genauso wenig. Alles wurde zu einer komischen Stille umgewandeld, die mir allmählich Angst zu machen schien.

Was passierte gerade mit mir ?!

Genug.

Sagte wieder diese tiefe und düstere Stimme zu mir in meinem Kopf.

Ich hatte keine Ahnung was dieses Ding von mir wollte. Ich wusste nicht einmal mit was ich aufhören sollte, oder was überhaupt genügte.

Und dann sah ich ihn endlich. Wie er durch die Bäume huschte als wäre er eine weisse Schleierwolke. Ungenau konnte ich ihn sehen. Während alles stillstand konnte er sich frei bewegen, selbst im normalem Tempo. Als er sich endlich verlangsamte konnte ich erst erkennen, dass es eigendlich nur Fidel war in seiner Wolfsgestalt. Urplötzlich konnte ich mich wieder entspannen als ich ihn erkannte und ich dachte es wäre eine viel schlimmere Kreatur.

>>....<<

Ich wollte eigendlich fragen ob das wirklich Fidel war, doch ich konnte keinen einzigen Ton herrausbringen. Darum versuchte ich es im Geiste.

> Fidel? <

Was du mit deinen Augen erblickst verstehst du nicht und wollen wirst du es nie. Siehe die Dinge nicht an, blicke hindurch und du wirst verstehen. Denn was du zu erwarten scheinst wird nicht passieren. Du bist schon zu weit in der Dunkelheit deiner Träume verfangen und Luzifer der Lichtbringer wird dir niemals helfen wollen. Ein Kind des schwarzen Blutes hat dein Schicksal nämlich besiegelt. Dein Schicksal werde kommen. Komme was wolle. Du wirst sterben, so wie du es immer wolltest. Dein letzter Wunsch solle kommen, denn nach deiner Art her wirst du schon bald dahinweilen. Wir können nicht zulassen, dass du die Prophezeihung hinderst. Wir haben dafür schon zu viel geopfert. Dein Vater höchstpersönlich werde dich töten.

Bete zu Luzifer den Lichtbringer, denn er ist deine letzte Hoffnung. Unser Luzifer, heilig sei er, möge dich retten so wie er es für angemessen halten möge.

Die Nachricht ist vollbracht. Meine Aufgabe ist beendet. Dies war meine letzte Warnung an dich, Claudius Antonius Sohn des schwarzen Blutes.

Möge Luzifer, heilig sei er, dich beschützen.

Was Fidel sagte ergab alles keinen Sinn. Ich verstand ihn nicht.

> Was versuchst du  mir zu sagen? Ich verstehe es nicht! Halt, stopt! Geht nicht ! Erläutert euch! Woher kennt ihr meinen wahren Namen, den ich selbst nicht einmal wusste ?! Wer ist Luzifer? Was ist ein Lichtbringer ?! Ich habe zuvor noch nie gehört, dass ich Sohn eines schwarzen Blutes bin! Was bedeutet das? Erläutert mein Schicksal !! Was birgt sich dahinter ?!< schrie ich ihm die ganze Zeit mit dem Geiste zu. Meine Fragen wollten nicht aufhören!

Meine Nachricht ist vollbracht. Meine Aufgabe ist beendet. Dies war meine letzte Warnung an dich, Claudius Antonius Sohn des schwarzen Blutes.

Wiederholte er nur. Er knurrte nicht einmal wie sonst so oft. Er hatte mich die ganze Zeit nur normal angestarrt, als wäre ich nichts besonderes. Als wäre ich etwas was man anblickte wenn man langeweile hatte. Seine Stimme hingegen konnte einem mit seinem düsterem Ton einen Schauder erwecken. Ich war mir nicht einmal sicher ob es wirklich seine Stimme war oder einer seiner Geister die in der Nähe waren. Fidel hatte bisher noch nie so mit mir geredet. Es machte mir regelrecht Angst.

 

Mir wurde schnell klar, dass er dazu nichts weiteres erörtern würde. Darum ging er auch schnell wieder fort. So, dass ich auch wieder allein für mich war. Langsam aber sicher fing auch wieder die Welt an sich zu drehen. Alles bewegte sich wieder, als hätte man für kurze Zeit einfach die Welt angehalten. Ich vermutete das hätte seine Magie geregelt. Denn bis jetzt hatte er das noch nie erlebt. Ich fragte mich ob es die anderen auch bemerkten oder nur ich. Seine Magie wäre doch nicht so stark, dass er alle mit einziehen konnte. Hatten die anderen denn alles mit angehört ?!

Es machte keinen Sinn sich mehr darüber den Kopf zu zerbrechen. Was hätte es bewirkt, wenn sie es hörten ?

Das waren nicht die Götter, oder ?

Von einen Luzifer stand nämlich nichts in unseren Geschichten.

Ich sollte keine Zeit verschwenden. Ich sollte wieder zurück zur Hexe eilen. Es sollte egal sein was ich gerade gegenüber ihr empfinde, sie sollte erfahren was Fidel mir gerade erläuterte. Vielleicht wusste sie mehr.

 

Was ich der Natur auch angerichtet hatte, das musste warten. Meine Neugier wurde immer grösser.

Beim Weg zurück zur Höhle wurde mir erst bewusst wie weit ich schon hinausgerannt bin. Ich konnte mich nicht erinnern so weit gerannt zu sein. War ich denn so sehr damit beschäftigt Fidel zu entwischen ?

Als ich nach langer Zeit endlich wieder vor der Höhle stand, war sie nicht mehr dort.

Ich suchte die ganze Höhle nach ihr ab, doch ich fand sie nicht. Ihr Geruch konnte man hier deutlich schmecken. Das hiess, dass sie vor kurzem hier war.

Ist sie abgehauen?!

Nein, das konnte nicht sein. Das würde sie nicht tun.

Ich wusste wie ich sie wieder finden konnte. Ich musste einfach nur ihren Geruch folgen.  Doch das war gar nicht mehr nötig. Ich hörte sie in der Ferne wie sie verzweifelt Schrie. Panik brach sich in mir zusammen. Was ist passiert ?!

Wieder ein Schrei. Es klang für mich als wäre sie verwundet. Als hätte sie Schmerzen. Diese Annahme liess mich schneller vorantreiben als ich es schon konnte. So lief ich auch zu ihr, voller Verzweiflung und Angst sie zu verlieren.

Als ich nicht mehr wusste wo sie war, weil sie nicht mehr schrie musste ich mich wieder auf meine Nase verlassen. Was viel besser für mich war. Denn darin war ich geübter.

>> Aufhören ! << schrie sie in höheren Tönen, >> Genug ! Es reicht ! Nein ! <<

Die Worte trafen mich hart. Sie erinnerten mich an Fidel und was er mir alles gesagt hatte. Doch mit wem sprach sie ? Fidel ?

Erst jetzt konnte ich sie endlich sehen.  Ihre eine Hand auf ihrem Kopf die andere an einem Baum angelehnt. Ihr Herz wurde deutlich beschleunigt. Ihr Gesicht deutete vieles, Angst, Verwirrung, Ärger, Schmerz, Wut, alles in einem. Ich konnte nicht verstehen wie sie das schaffte, dennoch konnte sie es.

>> Alles in Ordnung ? << fragte ich sie besorgt. Ich konnte nicht einfach so hier rumstehen. Irgendwas musste ich tun.

Sie hatte mich bis jetzt noch gar nicht bemerkt und blickte mich nun immernoch mit diesem Gesichtsausdruck an. Ihre Laune verwirrte mich.

>> Was ist los ? << fragte ich sie wieder besorgt.

>> Aufhören..<<  flüsterte sie im schwachem Ton und kippte langsam um. Sie verlor ihr Bewusstsein. Bevor sie auch nur den Boden berühren konnte, hielt ich sie auch in meinen Armen. Nun atmete sie gleichmässiger genauso wie ihr Herz auch ruhiger wurde.

 Ich versuchte sie wach zu rütteln doch aufwachen wollte sie nicht.

>> Aufwachen ! Komm, wach auf ! << forderte ich sie auf. Ihre Augen hielt sie weiterhin zu. Ich tätschelte paarmal  sanft ihre Wange doch das nützte auch nichts.

>> Fidel ! << schrie ich in die Gegend hinaus so laut ich nur konnte. Doch er meldete sich auch nicht.

Schnell entschied ich mich sie zum Bach zu tragen. Vielleicht würde es was bringen wenn sie einbisschen Wasser hätte.

Doch als ich das versuchte regte sie sich immernoch nicht. Ich gab es auch somit auf.

Während ich sie langsam im normalem Tempo zurück zur Höhle trug, trocknete währenddessen schon ihr Gesicht.

Bevor wir in der Höhle waren spürte ich wieder dieses einzigartige Kribbeln. Kurz darauf konnte ich spüren wie sie sich noch fester an mich klammerte. Ich verstand ihre Reaktion nicht und ihr Gesicht verbargt sie hinter meiner Schulter. Dadurch hatte ich keine Möglichkeit zu wissen was sie eigendlich gerade fühlte. Die Neugier liess es mir schwerer machen als gedacht, doch ich schaffte es so zu tun als wäre nichts und das Kribbeln machte mich irgendwie zum tollpatschigem Idioten. Mein Gleichgewicht wollte dadurch nicht wie im Normalfall. Ich schwankte ein bisschen, mit ihr in meinen Armen, was mich stutzig machte. Dieses Gefühl der Schwerelosigkeit  liess mich glauben lassen, dass ich frei wäre und in diesem Moment wollte ich das eigendlich gar nicht. Es erschwärte mir nur sie zu tragen. Aber ich tat trotzdem so als wär nichts.

Schliesslich konnte ich sie doch auf ihr Fellbett tragen. Kurz bevor ich sie hinlegte, klammerte sie sich noch stärker an mich. Es verwirrte mich, ich verstand nicht was sie wollte.

>> Nein, nicht. << flüsterte sie sanft in mein Ohr.

Was mich noch verwirrter machte.

Was wollte sie denn sonst?

Als ich nicht weiterkam mit meinen Gedanken, fing ich an ihre Aufforderung zu ignorieren und versuchte wieder sie zu abzusetzten. Doch sie klammerte sich noch stärker an mich.

>> Hör auf und komm endlich zu mir.<< flüsterte sie wieder sanft in mein Ohr.

>> Ich verstehe nicht was du von mir möchtest. << flüsterte ich ihr wiederum zu. Sie seuftzte kurz als Antwort und flüsterte: >> Bleib bei mir. Noch mehr Schmerz kann ich nicht ertragen. Bleib bei mir, bitte. Tu mir den Gefallen. <<

Erst jetzt verstand ich sie endlich.

Also legte ich sie kurz hin. Diesmal wehrte sie sich aber nicht. Danach setzte ich mich  neben ihr mit genug Abstand dazwischen.

Sie sah mich verärgert an wegen dem und rutschte zu mir bis sie mit dem Kopf an meinem Oberschenkel mit dem Hinterkopf sich anlehnen konnte. Meine Hände schossen in die Höhe, was wirklich nur Reflex war. Sie bemerkte sie sofort und lächelte ein bisschen. Das kleine Lächeln brachte mich vom Konzept. Vor kurzem war sie noch bewusstlos und dann das ?

>> Geht es dir gut ? << fragte ich sie besorgt mit einer Augenbraue in der Höhe.

Sie lächelte noch mehr als Antwort und streckte die Hand nach meiner aus. Meine Hand senkte sich dann sofort und die andere landete in ihrer.  Sie legte sie an ihre rechte Wange und nahm gleich darauf die andere Hand um mit ihr zu spielen. Dabei beobachtete ich sie einfach nur die ganze Zeit. Irgendwas stimmt hier nicht.

>> Was wird das ? << fragte ich nach einer Zeit.

>> Nichts. << sagte sie nur belanglos zur Antwort.

>> Was ist los ?  << fragte ich besorgt.

>> Nichts << sagte sie wiederum.

>> Was sollte denn das ? <<

>> Nichts <<

>> Hör auf dieses Wort zu sagen. <<

>> Ok. << sagte sie zufrieden.

>> Ok ? Das ist alles ? Was ist mir dir passiert ? Was war das gerade eben? Wer hat dir das angetan ?! Wieso wurdest du bewusstlos ? << fragte ich sie aufgeregt.

>> Ich weiss es nicht genau. Ich wollte nur noch, dass es aufhörte. Hat sich angefühl als hätte man mir einen riesen Teil aus meinem Körper rausgezogen, draufgetreten und verbrannt. Schmerz der durch meine Brust ging und Kopfschmerzen spürte ich. Nach dem ich aufgewacht bin hat es sich angefühl, als hätte man es mir wieder zurück gegeben, doch mit dem Doppeltem von dem Teil der mir rausgezogen wurde. Es kam ganz plötzlich. Mein Abendessen ist mir wegen dem weggelaufen. Du schuldest mir was dafür.<<

>> Hast du irgendwelche Stimmen gehört ? << fragte ich sie.

>> Nein.. << sagte sie verwundert.

>> Weisst du vielleicht wer oder was Luzifer ist ? <<

>> Nein.. <<

>> Sicher ? <<

>> Ja <<

>> Hat dir Fidel nie solche Sachen wie schwarzes Blut oder sonst so etwas erzählt ? <<

>> Fidel ist... wie soll ich sagen? Ein Kind ? Küken? Welpe ? Sagen wir mal Kind. Er ist erst 5 Jahre alt. Er versteht uns, aber er selbst kann nicht viel erzählen. Er zeigt mir meistens jedoch nur Bilder. Wieso fragst du mich solche Dinge ? <<

>> Wieso konnte dann Fidel vor mir eine Nachricht schreiben? <<

>> Was?  Wirklich ? Wie hat er das gemacht? <<

>> Naja.. als ich dein Dorf eben besucht hab. Ich glaub er hat es mit der Magie gemacht. Vor mir stand nämlich auf einmal eine kleine Nachricht auf griechisch. Es hat mich ein bisschen verwirrt, denn an eurer Wand konnte ich niergends griechisch erkennen. Wofür steht eigendlich diese Wand? <<

>> Das? .. Das sind unsere Geschichten.. Sie werden von Genaration zu Generation weiter gegeben. Falls etwas geschieht finden die Überlebenden wenigstens unser Vermächtnis. Es sind aber nicht nur Geschichten. Es kommen Sprüche vor die dich im Notfall schützen sollen. Vor Attacken von anderen Stämmen, Gehirnmanupulation, schnellsten Methoden um zu töten. Jede Generation schreibt dazu und erbt es auch somit weiter. Es ist Tradition die darstellen sollte, dass man etwas hat wenn man nichts mehr besitzt. Mein Vater hat immer gesagt : Wenn das Wissen auf deiner Seite steht, bist du in guten Händen.  << als sie das sagte, lächelte sie traurig >> Die Sprache der Hexen ist eine vergessene Sprache die niemand verstehen kann ausser die Hexen. Dafür haben wir gesorgt. Sie zu lernen ist ausserdem unmöglich wenn man nicht das Blut der Hexen besitzt.

Sie als Hexe schon zu lernen erfordert grosse Mühe. Du hättest mich im Alter von 5 sehen sollen. Meine Mutter gab immer strengen Unterricht, wesshalb ich immer versuchte sie lustiger zu gestalten. Du hättest das Gelächter hören sollen. Es ist wahrscheinlich das letzte Lachen von meiner Mutter an das ich mich noch erinnern kann. << sagte sie traurig dahinwelkend, immernoch spielend mit meiner Hand in ihrer.

>> Du vermisst sie. << stellte ich fest.

Sie nickte zur Antwort zögernd.

>> Ich bin mir sicher, dass sie nicht bei Hades sind. Eltern die ein Kind so gross zogen wie dich, verdienen das nicht.<<

>> Das ist ja das Problem. Hexen glauben nicht daran. Sie glauben an die Geister, dass wenn wir sterben sie entweder sofort verschwinden oder noch bleiben als Geist. Was danach passiert wissen wir gar nicht. Es gibt Geister die Jahrhunderte schon leben und nicht losslassen wollen. Ich kann die verstehen. Du weisst nicht was danach passiert. Dann bleibst du doch viel lieber hier und bist in Sicherheit.  Glaubst du das ist falsch ? <<

>> Ich finde das Risiko ist es Wert. Entweder wirst du nie mehr existieren oder fällst runter zu Hades. Natürlich besteht auch die Möglichkeit zum Olymp rauf zu gehen, aber ich find selbst für Menschen sind wir zu verdorben.

Ich mag alle Optionen, wenn ich ehrlich bin. Ich wär zufrieden. Es ist doch besser, als wenn du die ganze Zeit als Geist hier herum sitzt und dir nur noch Gedanken zu machen scheinst, was dir geschehen mag. Ich fänd das ätzend. Jahrhunderte lang sich nur um eine Frage Gedanken zu machen. Ist doch langweilig. Aber ich denke den ersten Schritt zu wagen ist immer schwierig. << sagte ich nach grosser Überlegung. Ich gab mir grosse Mühe sie nicht zu verletzen oder mich dumm darstellen zu lassen.  Dafür hatte ich wirklich keine Lust. Genauso ich keine Lust hatte mich aufzusetzen. Ich genoss ihre Spielerei an meiner Hand, es beruhigte mich, gleichzeit erfüllte es mich mit diesem Gefühl vom Kribbeln.

>> Was ist wenn... das alles nicht passieren würde ? was ist wenn wir wieder geboren werden? << fragte sie mich unsicher. Wie sie auf so etwas nur kommen konnte verwirrte mich .

>> Das ist absurd. Das würde keinen Sinn ergeben. Wofür würden wir denn dann leben ? Auf die Hoffnung im nächstem Leben mehr Glück zu haben? In jedem neuem Leben eine andere Familie schaffen ? Oder alles nochmal zu wiederholen ? Ich würde nicht verstehen wozu das Nötig wär. Das würde dann doch heissen, dass es immer nur die gleiche Zahl Menschen gibt. Es wird nicht weniger und auch nicht mehr. Wieso gebe es dann nur diese Bestimmte Zahl der Menschen ? <<

>> Du musst aber beachten, dass man bei der zweiten Geburt man nicht mehr weiss was man vorher alles erlebt hatte.<<

>> Das würde meiner Meinung nach nichts ändern. Das würde für mich nur noch klingen als wär das noch der letzte Schliff einer grossen Lüge. Wer hat dir das eingetrichtert ? <<

>> Wir hatten früher noch kontakt zu anderen Stämmen, die auch Magie besass. Sie benutzten sie aber anderst. Ich hatte richtig Angst vor denen. Alle waren dick eingepackt mir Kleidern und hatten Glatzen die ganz tattoowierd waren. Wie sie sich tattoowierten war eine andere Art. Sie stachen die Muster in ihre Haut tief ein, so das dadurch tiefe Narben entstanden.  Es machte Mühe mit ihnen zu sprechen. Ihr Dialekt war so abgehärtet, so krächzig, dass man sie schwer verstehen konnte. Ihr Benehmen war jedoch am eigenartigsten. Sie standen immer kerzengerade, die Händen zusammen gefaltet und beantworteten nur unsere Fragen, wenn es nötig war. Ich konnte bei ihnen nie einen Gesichtsausdruck deuten. Sie waren eben komplett das Gegenteil von uns und das machte mir wahrscheinlich am meisten Angst.<<

>> Und die redeten mit dir einfach so ? <<

>> Nein, sie redeten nur manchmal mit unserem Vater. Zuerst kammen sie um in das Dorf zu ziehen doch wir hinderten sie. In einem Dorf ist es nämlich nur einer Hexenfamilie zugelassen auf sie aufzupassen.  Es kam nämlich oftmals zu Streit zwischen Hexenfamillien. Man verstand sich eben nie richtig. Es gab oft Missverständnisse und dadurch auch Krieg zwischen ihnen, was oftmals nur zum Tod führte. Wegen dem haben unsere Urväter auch so eine Art Gesetz in unsere Wände mit einem Zauber geschrieben. Was ermöglichte jeder Hexenwand zu wissen was passieren würde wenn es dazu kam. Die Wand ist dann das was alle Hexen verbindet. Manchmal stehen auch Nachrichten darauf die Hexen untereinander ausmachen oder Meldungen die für alle Hexen gelten.

Ich sollte eigendlich hier auch schon anfangen mit der Wand. Ich glaube die anderen deines Clans haben es zerstört.<<

>> Nein ist es nicht. Es ist nur mit Blut verschmier... tut mir Leid. <<

>> Nein, schon gut. Der Tot endet wohl nie friedlich. Ausserdem nützt die Wand dort nichts mehr. Niemand mehr wohnt dort. Fidel ist auch nicht mehr dort. Das heisst es hat sich von alleine deaktiviert. Das noch Blut darauf ist, ist eine Schande, ich sollte wieder zurück und das wegputzen. Die nächsten Bewohner dürfen nichts davon verstehen. Auf der Wand sind Informationen die andere Hexen vielleicht nicht verstehen dürfen. Ich sollte das noch überprüfen. <<

>> Wenn du willst kann ich das machen, vielleicht ist es ja für dich nicht angenehm. Ich könnte das schon machen. <<

>> Nein, lieber nicht. Es könnte meine letzte Gelegenheit sein mein Zuhause  zu sehen. Ausserdem ist es ganz einfach die Wand zu zerstören, wenn man nur den Spruch dafür kennt.  Ich sollte allerdings zuerst anfangen hier die Wand zu erneuern. Falls ich etwas vergessen sollte kann ich ja abgucken.  Vielleicht sehe ich noch meine Mutter in der Gegend... <<

>> Wenn du meinst.. <<

Ich wollte ihr nicht erzählen was ich schon getan hatte. Das wollte ich als Überraschung für sie noch behalten. Wenn sie zum Beispiel schlecht drauf ist kann ich wenigstens zuletzt ihr eine Freude bereiten.

>> Danke. <<

>> Wofür? <<

>> Dafür das du da bist und mit mir reden kannst ohne ein gewisses Thema erwähnst. <<

Ich wusste von was sie sprach.

>> Ich denke für dich würde ich wahrscheinlich alles mögliche tun. <<  sagte ich mit einem traurigem Lächeln.

>> Du tust es aber aus dummen Gründen.<<

>> Wenn du meinst.. <<

>> Glaubst du meine Familie würde mich jetzt sehen können? <<

>>Das müsstest du mir doch beantworten, du bist doch die die mit Geistern sich in Verbindung setzen kann. <<

>> Diese Nützung ist eigendtlich nur heilig und sollte man nur in Notsituationen benutzen. Ich hatte an diesem Tag riesen Hunger. Das wurde mir jedoch erst bewusst als ich das Tier enthäuptete. Als du mich dann noch erwürgt hast, hast du mir dann noch den Rest gegeben.<<

>> Nochmals entschuldigung wegen dieser Sache. <<

>> Schon gut.. <<

Mein Blick richtete sich ihr und sah sie ein bischen verwirrt an. Ich verstand nicht wieso sie das gerade gesagt hatte. Ich dachte, sie würde mir niemals dafür vergeben.

Sie erwiderte meinen Blick und verdrehte die Augen.

>> Ich glaube dir... langsam. <<

>> Was ist passiert ? <<

>> Wie du sagtest... du bist anderst.. <<

Ich schmunzelte wegen dem.

>> Wie hab ich denn das geschafft ? >> Frag ich mich auch. << >> Danke. Ich lerne das zu schätzen. << sagte ich schüchtern mit einem Lächeln. Ich versuchte so höflich zu sein wie ich nur konnte.

>> Hoffendlich << sagte sie genauso lächelnd.

 

>> Weist du was ich denke ? Das deine Eltern, wenn sie dich jetzt sehen würden, stolz auf dich sein könnten. Denn du hast nicht aufgegeben. Du hast weitergemacht. Ich bin wegen dem genauso stolz auf dich und du weisst, dass ich dich bei allem unterstütze was du machst. Das solltest du wissen. Genauer gesagt heisst das, dass ich dich gehen lasse.. <<

>> Wieso lässt  du mich gehen ? Wieso kommst du einfach nicht mit ? <<

>> Dass du hier bist bei mir ist nicht deine Bestimmung und hier enden wirst du und willst du nicht. Somit würde ich dir auch den letzten Gefallen tun.  Mitkommen? Wenn ich erstmal es geschafft habe dich hier rauszuschaffen würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben, darum. Hattest du mich nicht eben bedankt für das nicht ansprechen eines bestimmten Themas? Was ist eigendtllich mit dir los ? Jetzt ehrlich. <<

>> Ehrlich ? Ich weiss es nicht... <<

>> Was ist eigendtlich mit mir los ? Ich bin zu nahe bei dir, obwohl ich doch weiss, dass dein Herz vergeben ist. Ich sollte 5 Meter abstand von dir halten ! <<

>> Und ich danke dir dafür wieder, dass du das nicht tust. <<

>> Hör auf damit. So kenne ich dich nicht. <<

>> Dann hast du mich nie richtig kennengelernt. <<

>> Gib mir nicht die Schuld. Du warst doch die die sich hinter einer Maske versteckte.<<

>> Das tut man doch normalerweise wenn man entführt, gewürgt, gefangen und verletzt wird von seinem zweitem Ich <<

>>Was sollte denn das wieder bedeuten?<<

Sie zögerte plötzlich. >> Ich glaube was ich letztens gespürt habe ist wegen dir passiert.... Ich habe es schon seit dem ersten Tag geahnt... <<

>> was versuchst du mir zu sagen ?? <<

>> Ich verstehe es selbst nicht ganz, aber ich glaube als ich dir den Fluch gab, ist etwas passiert... es könnte sein, dass ein gewisser Teil von mir in dir reinfloss.. oder umgekehrt. <<

>> Das glaubst du doch selbst nicht einmal. Wie sollte denn das möglich sein ? Gib mir Beweise ! <<

>> Am ersten Tag habe ich dir den Fluch doch gegeben? Beim zweiten Versuch bin ich gescheitert. Weisst du wieso ? Weil ich dich nicht mehr verletzten konnte. Weil ich mich dann selber verflucht hätte. Als ich sagte alles sei verloren, meinte ich das wirklich so. Wenn ich sterbe, stirbst du mit mir. Wenn ich dich verletze, verletze ich mich selber und wenn Fidel zu dir kommt um dich zu töten, tötet er mich mit. Das hiess dann, du bist letztens nicht gestorben. Desswegen hatte ich die ganze Zei versucht dich zu retten, als du von Fidel angegriffen wurdest. Ich weiss nicht was alles dieser andere Vampir mit dir angestellt hatte, aber mich hatte es hart getroffen. Du hast es doch selber bemerkt! Du hast mich gesehen, als ich mich nicht mehr halten konnte. Du hättest nur dein Gesicht sehen sollen. Wenn er weiter gemacht hätte, wäre ich am Ende. Fidel hatte es zum Glück noch gerettet mit uns.  Du hast doch bemerkt, dass Fidel sich merkwürdig verhalten hatte. Er hätte dich niemals beschützt wenn es nicht um mich ginge. Das hätte er niemals getan. Dafür hasst er dich zu sehr. <<

Allmählich begriff ich..

>> Kannst du mir dann erklären was gerade vorhin war ? Wieso du Bewusstlos wurdest vielleicht ? <<

>> Das musst du mir erklären ! Du wurdest doch angegriffen ! <<

>> Ich wurde nicht angegriffen.. <<

>> Was dann ?! <<

>> Fidel... <<

>> Was ist mit Fidel ? du weisst er kann dir nichts tun ! Lüg mich nicht an. <<

>> Nein, es war wirklich Fidel...  er.. er hat mir mir geredet <<

>> Das kann er doch nicht <<

>> Ich weiss, was du sagtest, aber das kann ich mir selber nicht erklären. <<

>> Was hat er dir gesagt ? <<

>> Irgendwas über mein Blut, Luzifer, mein Schicksal, meinen Tod. Er verhielt sich komisch. Als wäre er nicht er. Kannst du mir beschreiben wie seine Stimme normalerweise klingt ? <<

>> Nicht sehr tief auch nicht sehr hoch, Dialekt hat er, aber man versteht ihn noch gut. Er redet eher sehr selten als, dass ich dir mehr darüber verraten könnte. Wieso meinst du ? <<

>> Seine Stimme, sie klang dort anderst. Eher sehr tief und düster. Ich hatte es schon geahnt. Das war er nicht. Das war jemand anderst. Er wollte mir eine Mitteilung überbringen. Er wollte, dass ich genau hinschauen müsse. Ich es aber niemals erreichen könnte. Dass ich sterben werde, mein eigener Vater soll der Täter sein und das schon sehr bald.. Dass ich nur träume... und dass ich mein Schicksal nicht  ändern könnte. Er sprach über einen Luzifer, den Lichbringer, so wie ich es verstanden habe, hofften sie, dass er mir helfen sollte wenn er es wollte, aber nicht konnte. Am Schluss sagte er mir seine Aufgabe sei vollbracht. Die Nachricht gebracht, dies sei die letzte Warnung für mich. Fidel kannte meinen Namen... meinen ganzen Namen ! Den ich seit ich ein Vampir bin vergessen hatte...<<

>> Das erklärt nicht wie er es geschafft hatte dich zu verletzten. <<

>> Bevor er mit mir sprach, stoppte er alles. Alles was sich bewegte stoppte, als würde die Erde sich nicht mehr drehen. Selbst ich konnte mich nicht mehr bewegen. Es brachte mir nur Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.  Kannst du mir erklären, wie er das geschafft hat ? <<

Sie zögerte.

>> ... Das kann nicht sein... er besitzt nicht die Energy dazu... er hat nicht die Macht dazu... das verbraucht zuviel...unmöglich... wir kennen noch nicht diese Art der Magie und Fidel hat nicht mit Menschen zusammen gearbeitet, die das könnten... Dieser Fortschritt hätten wir erst in ein paar Jahrhunderten... es ist nicht möglich.....Fidel ! Fidel ! << rief sie zuletzt aufgeregt. Sie brach den Kontakt zwischen uns ab und stand plötzlich auf. Sah hinaus zum Höhlenausgang. Darauf konnte man schon Fidel seine Pfoten hören, wie sie im gleichmässigem Ritmus auf dem Boden trapten.

Sie lief promt aus der Höhle, ich folgte ihr und schon fing Fidel an zu knurren. Jetzt war ich mir irgendwie seine Knurrereien gewohnt.

Als er anfing wieder die Hexe anzublicken, hielt er seinen Kopf schief und seine Ohre gesenkt. Er schüttelte abrubt den Kopf und konnte sich nicht mehr entscheiden, wen er anschauen sollte. Sein Blick schwenkte sich zwischen mir und ihr immer wieder.

Er jaulte auf und winselte kurze Zeit. Danach knurrte er mich wieder energisch an. Die Hexe sah ihn dabei die ganze Zeit konzentriert und nervös zugleich an.

Sie wendete sich frustriert ab und lief wieder in die Höhle hinein. Fidel wendete sich genauso ab und lief schnurrstracks aus unserem Blick. Ich folgte der Hexe und wartete auf eine Erklärung und wollte ihr Zeit zugleich geben.

Sie setzte sich nicht und sie wendete sich auch nicht mit dem Gesicht zu mir. Ich konnte spüren, dass sie sich hilflos fühlte. Sie wollte nicht mehr. Ihr war alles zuviel.

Ich wusste nicht woher ich das wusste aber ich spürte es. Es fühlte sich aber irgendwie normal an, als wäre es selbstverständlich.  Die Frage war nur. Ob sie das wirklich fühlte und ob sie meine Gefühle genauso spüren konnte wie ich ihre.

>> Fidel sagte mir, er habe bis jetzt nur geschlafen... Er wüsste nichts über solche Sachen wie Luzifer, Lichtbringer und schwarzes Blut... Entweder lügst du mich gerade an oder Fidel ist bessesen... <<

 

KAPITEL 32

 

>> Ich schwöre auf den Fluss Stryx, Ich lüge dich nicht an! << sagte ich ehrlich.

Ich lügte sie wirklich nicht an.

>> Was meinst du wem ich mehr trauen sollte ? Den den ich seit ein paar Jahren kenne, oder dem der Menschen umbringt und mich hier gefangen hält? <<

>> Ich halte dich hier nicht gefangen, ich habe dir doch gesagt du kannst gehen ! Ich lasse dich, wenn es das ist, was du willst ! <<

>> Wegem dem Fluch bin ich dir verbunden und genau das hält mich auch weiterin hier auf. <<

>> Was kann ich dafür, wenn du etwas falsches getan hast? Ach, glaub doch wem du willst ! Ich lüge nicht ! <<

Ich konnte es nicht fassen, was sie mir gerade vorwarf. Ich hielt es nicht hier aus. Ich musste umbedingt zu Fidel. Darum verschwand ich aus der Höhle und liess sie dort zurück. Sie schrie mir hinterher, dass ich zurück kommen sollte, dass ich nicht weglaufen sollte, dass sie mir so oder so nie glauben könnte, wenn ich weglaufen würde.  Mir war es inzwischen  egal. Sollte sie doch glauben was sie wollte. Ich lüge nicht !

 

>> Fidel ! << schrie ich um die Gegend. Ich wollte umbedingt wissen, wieso er sie gerade angelogen hatte. Ich wollte und konnte nicht die Arschkarte ziehen. Das liess ich nicht zu.

>> Fidel du Schweinehund ! Komm her ! <<

 

Er brauchte nicht lange um sich auf mich zu stürzen und mich anzuknurren. Langsam hatte ich von seiner riesigen Gestalt keine Angst mehr, darum knurrte ich ihn genauso fest zurück.

>> Du scheiss Schweinehund ! Wieso lügst du sie verdammt nochmal an ?! << schrie ich ihn an. Ich wusste er würde mich verstehen. Ob die Hexe mich hörte ?

 

>> Wie kannst du es wagen mich so zu nennen ?! << Schrie der Wolf genauso zurück in meinen Gedanken.  Ich erschrack regelrecht als ich bemerkte wie gut er doch unsere Sprache beherrschte.

>> Seit wann kannst du so reden ? <<

>> Glaubst du du bist hier der einzige der von uns die Sprache beherrscht ? <<

>> Wieso weiss die Hexe nichts davon ? <<

>> Sie sollte nichts wissen wovon sie in Gefahr gebracht werden kann. <<

>> Wie kann sie bloss mit diesem Wissen von dir in Gefahr gebracht werden ? <<

>> Ich meine nicht meine Erkenntnisse der Sprache sondern von der Warnung ! <<

>> Wieso sollte sie in Gefahr gebracht werden mit der Warnung ? Es betrifft sie ja nicht ! <<

>> Alle die du von der Warnung erzählst fliessen mit in das Schicksal <<

>> Wie kommst du darauf? <<

>> Das blosse Wissen darüber kann sie schon in Gefahr aussetzen. <<

>> Das warst nicht du oder Fidel ? <<

>> Was ? Nein ! Ich versuchte es die ganze Zeit zu verbergen aber nein, dieser verfluchte Zauber auch. <<

>> Zauber ? <<

>> Wusstest du, dass wir eigendlich erschaffen wurden um Menschen zu schützen von jeglicher Gefahr ? <<

>> Ja.. <<

>> Diese Warnung kam nicht von mir. Es waren meine Urväter die alles mögliche tun werden um das Schicksal erfüllen zu lassen. Meine Urväter waren es, die diesen Sinn unseres Lebens verlie und sie werden alles tun um die Menschen von der Gefahr zu beschützen. Ich bin hier das Opfer, dass ausgeutzt wurde, nicht du !<<

>> Deine Urväter ? <<

>> Die Weisssagung besteht schon seit der Planet geboren wurde. Meine Urväter waren genauso wie ich dagegen, dass sie sich erfüllt, doch man konnte sie umstimmen. Die Warnung ist für dich bestimmt und denen die in deinem Leben sind. Das heisst alle die du kennst werden Sterben ausser den... Ausgewählten... weil es das Schicksal des ganzen Planeten trägt. Deswegen habe ich so getan als ob ! Damit sie vielleicht am leben bleibt. Aber als ich erfahren habe, dass ihr miteinander verbunden seid und das so stark, kann ich nichts mehr tun als sie im Unwissen lassen. Das solltest du genauso tun. Ich weiss du würdest dein Leben für sie geben, doch das ist nichts mehr Wert... Du kannst es nicht ändern. <<

Meine Wut verblasste genauso wie seine. Er lösste sich von mir und schritt einige Schritte zurück von mir. So, dass ich mich aufsetzten konnte, um das zu verdauen was ich gerade gehört hatte.

Ich konnte es nicht fassen.

>> Wie kann es sein, dass deine Urväter durch dich sprechen können obwohl sie schon tot sind ? <<

>> Ihre Geister schwirren immernoch in diesem Planeten herum. Ich glaube sie sind die Aufpasser. Damit nichts in der Vorhersagung schief läuft. Erinnerst du dich als er sagte : Wir haben schon genug geopfert ? <<

>> Jaa.. <<

>> Ich möchte mir nicht vorstellen was sie alles schon geopfert haben... <<

>> Was soll ich der Hexe bloss sagen ? Dass ich gelogen habe, obwohl ich es nicht  getan habe ? <<

>> Tu es für sie. Sie wird dir vielleicht eines Tages dafür danken können. Sie hat schon genug durchgemacht. Noch mehr könnte sie nicht ertragen. Siehst du denn nicht wie es ihr geht? Ihr das Wissen zu teilen könnte sie stürzen.<<

>> Sie weiss so oder so, dass wir sterben werden. Wir alle .. <<

>> Was ? <<

>> Das sehe ich an ihr. Langsam glaube ich sie möchte nicht mehr. <<

>> Was noch ? <<

>> Nur das. Ich dachte das wüssest du ? <<

>> Sie lässt mich manchmal nicht in ihren Kopf. Es stört sie und verletzt sie noch mehr als ich es für möglich hielt. <<

>> Was können wir dagegen tun ? <<

>> Warten... ich sehe keinen anderen Ausweg. <<

>> Du willst einfach warten und so tun als wäre nichts geschehen ? <<

>> Siehst du etwa einen anderen Weg ? <<

>>Was ist wenn wir es stoppen könnten? Gibt es eine Möglichkeit meinen Fluch rückgängig zu machen ? <<

>> Wäre schwierig, weil es Flüche von Geistern sind. Die sind nicht leicht zu knacken. <<

>> Was ist wenn mir meinen Fluch einfach ändern ? Vielleicht umschreiben. So , dass wir nicht mehr verbunden sind, ich aber trotzdem noch den Fluch besitze ? <<

>> Ich habe noch nie von so einer Technik gehört, aber sie könnte vielleicht nützen. Du musst herrausfinden was für einen Spruch sie benutzt hat. Ohne diesen Spruch kann ich ihn nicht umschreiben... <<

>> Wie soll ich das bitteschön machen ? <<

>> Lass dir was einfallen. Ohne den Spruch können wir erstmals nicht weiter machen. <<

>> Du hast dir schon überlegt wie es weitergeht ? <<

>> Gib mir zuerst den blöden Spruch. <<

>> Was ist wenn ich ihn dir nicht gebe ? Was ist wenn du mich gerade anlügst und du uns nur in Gefahr bringst ? Wieso sollte ich dir vertrauen? <<

>> Weil ich dich vielleicht in Stücke reissen werde, wenn du es nicht tust ? Wegen dem vielleicht ?! <<

>> Kannst du gar nicht mehr. Schon vergessen, dass die Hexe an mir gebunden ist ? <<

>> Wusstest du, dass ich dir trotzdem Schmerzen zufügen kann ? Das würde dir dann auch nicht gefallen, wenn sie auch Schmerzen hätte. <<

>> Du würdest ihr doch niemals etwas tun. Das hattest du selber gesagt. <<

>> Wenn es um dich ginge würde ich gerne eine Ausnahme machen. <<

>> Das würdest du nicht tun. << sagte ich knurrend.

>> Du hast keine Ahnung zu was ich alles fähig bin. Du solltest es auch nicht ausprobieren, also lauf, Blutsauger. << knurrte er genauso zurück .

Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie vertaute ich dem Hund nicht.

Ich wusste aber, dass er mich gerade gehört hatte und ignorierte es ausnahmsweise, was mich überraschte. Normalerweise würde er das nicht tun.

>> Nun geh zu der Hexe, bevor ich dir den Kopf abreisse . Deine Gedanken sind ja unerträglich! << knurrte er mich wieder an.

Ich tat was er sagte und machte mich auf den Weg zu ihr, währenddessen grübelte ich für die Erklärung nach. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte und hielt kurz vor der Höhle an, um nachdenken zu können.

Wie konnte ich ihr bloss in die Augen anlügen ? Für Sachen die ich wirklich nicht getan hatte?  Am Ende musste ich ja doch noch die Arschkarte ziehen. Was für eine Ironie ! Und das liess ich mir gefallen ! Unglaublich !

 

>> Wie lange willst du noch nachdenken, wie du mich noch mehr anlügen kannst ? << fragte die Hexe an mich gerichtet.

Voller mentaler Vorbereitung der Erklärung, hatte ich die Hexe nicht bemerkt, wie sie sich an mir schlich. Woher wusste sie, dass ich da war ?

>> Kannst du jetzt aufeinmal auch Gedanken lesen ? << fragt ich sie verunsichert.

>> Nein, aber ich fühle es.. << sagte sie etwas zögernd und einer besorgten Miene.

Sie wusste nicht, ob ich das gleiche fühlte. Ob das nur bei ihr war, ob ich es nicht merkte. Sie fühlte sich wegen dem unsicher. Sie wollte nicht die Einzige sein.

Desswegen versuchte ich meine Gefühle zu kontrolliere und daraus Zustimmung ihrer Gefühle zu entfinden. Ich war überrascht als es klappe. Das merkte ich an ihrer Miene, sie war nämlich nicht mehr unsicher, eher erleichtert.

>> Können wir nicht das alles vergessen ? << fragte ich sie flehend. Ich hatte mehrere Möglichkeiten als ich mich vorbereit hatte, aber ich entschied mich für die, weil sie am simpelsten war, für sie und mich.

Ihre Augenbrauen schossen beide in die Höhe. Dass ich das fragte, hatte sie nicht erwartet.

>> Meinst du, das kann ich einfach so ? <<

>> Wie wärs, wenn du es versuchen würdest ? Denke einfach, dass ich dir das alles nicht gesagt hätte. Dass Fidel nicht solche Sachen gemacht hätte. Dass du einfach alles vergessen könntest. Wenn du willst auch unser Gespräch. Wenn du willst, kannst du auch das Vertrauen zwischen uns lahm legen und einfach neu anfangen. << sagte ich wieder im flehendem Ton.

Dass ich ihr solche Sachen anbot, tat mir weh. Ich wusste nicht ob sie das auch spürte, ich hoffte es nicht, aber was sollte ich tun ? Ich wusste, ich würde das alles nicht vergessen können, aber wenn sie wollte dann würde ich es auch tun, wenigstens versuchen würde ich es. Hauptsache sie darf nicht sterben.

>> Willst du mir sagen, dass Fidel recht hatte und du nicht ? << fragte sie mich herausfordernd.

Ich hätte es in jeder anderer Situation sofort abgestritten, doch nicht in dieser.

>>... Ja.. << zögerte ich und nickte zustimmend dazu. Es fiel mir schwer ihr mitten ins Gesicht anzulügen, darum schaute ich in die Höhle hinein und nicht in ihre Augen. Doch nur für kurze Sekunden. Ich wusste, sie würde es bemerken, wenn ich lügen würde. Darum war es eine Herausforderung meine Körperhaltung nicht zu verändern, so wie ich es oft tat, wenn ich log.

>> Was ist, wenn ich das nicht kann ? << fragte sie mich.

Ich konnte spüren wie sie anfing an sich selbst zu zweifeln.

>> Was meinst du ? << fragte ich verwirrt.

>> Alles zu vergessen ?<< half sie mir auf die Sprünge.

Irgendwie hatte ich es gehofft sie würde das sagen, aber das durfte sie nicht. Auch wenn ich den Plan nicht mochte. Es musste sein.

>> Wie wäre es, wenn du anfängst nur mal dieses Gespräch zu vergessen und all das andere nicht. Das wären dann nur ein paar Minuten die du dann vergessen müsstest. << schlug ich halbherzig vor.

Sie seuftzte kurz und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.  Ich konnte es spüren wie sie mit sich selbst bangte. Sie wollte nachgeben, aber gleichzeitig wollte sie es auch nicht. Sie hatte angst sich selbst dabei zu verlieren. Ich verstand dieses Gefühl nicht so ganz. Nur weil man mal für jemanden nachgeben würde, würde man doch nicht sich selbst ändern ?

Hatte sie angst, es würde ab jetzt mehr solche Situationen vorkommen ? Nein, das wollte ich doch nicht. So eine Situtation wollte auf keinen Fall wieder erleben.

>> Ich hoffe ich werde nie wieder so eine Entscheidung treffen müssen... <<

>> Heisst das ja ? << fragte ich hoffnungsvoll.

Sie nickte nur leicht, kaum merklich. Vor Erleichterung konnte ich mich nicht mehr halten und umarmte sie sofort, ohne auch darüber nachzudenken. Das Kribbeln kam wieder, diesmal heftiger als all den anderen Berührungen zuvor. Es war fast wie ein Schock der mich durchfuhr und genau das war es was mich wieder zurück zum Boden brachte. Ich hatte sie gerade umarmt und dachte nicht darüber nach was das für Konsequensen mir brachte. Es war ein Fehler von mir, den ich so schell ich konnte bereinigen wollte und versuchte sie so langsam wie ich nur konnte losszulassen.

Ich versuchte währendessen ihr Gesicht zu deuten, doch sie wich meinen Blicken aus. Sie erwiederte auch nicht die Umarmung. Sie blieb einfach stehen und sah weg. Ich konnte spüren wie sie sich gedrängt vorkam, doch ihre Freude über das Kribbeln konnte es noch ein bisschen kippen. Eine gewisse Scham überkam sie, den ich nicht verstand.  Was war an meinem Fehler nur peinlich ? Konnte es sein, dass sie sich wegen mir schämte? Darüber musste ich natürlich schmunzeln. Der Gedanke brachte mich auch schlussendlich zum lachen. Sofort konnte ich ihr Verwirrung spüren.

>> Schämst du dich für mich etwa ? << fragte ich sie belustigt um ihre Verwirrung zu verblassen.

>> Nur so viel vielleicht << sagte sie und hob die Hand um eine winzige Menge zu zeigen. Es brachte mich wieder zum lachen.

Inzwischen hatte ich sie auch schon lossgelassen. Wir beide trauerten über den Verlust des Kribbelns. Desswegen traute ich mich mit dem Finger ihr Gesicht zu berühren. Durch meine Gefühle teilte ich ihr mit, dass ich es nur wegen dem Kribbeln machte. Einwende zeigte sie nicht.

>> Ich glaube es macht süchtig.. << sagte ich einbisschen verträumt.

>> Dann finde ich es eine schöne Sucht. << sagte sie genauso verträumt und streckte die Hand nach meiner aus.

>> Eine Sucht sollte doch Schaden hinterlassen .. <<

Ich hielt sie ihr hin und sie nahm sie sofort in ihre.

>> Das macht es auch.. <<

>> Ach ja ? <<

 >> Ja, vielleicht merkst du es nicht, aber es tut weh, wenn wir zu weit voneinander entfernt sind. Ich denke hauptsächlich kannst du es nicht spüren, weil dein Vampirgift jegliche menschlichen Schmerzen wegbrennt.  Das würde dann bedeuten, dass wenn ich verletzt bin, du es erst bemerkst, wenn ich sehr fest verletzt bin. Aber wenn du verletzt bist und dir es nicht viel ausmacht, wird mir aber grossen Schaden zugefügt . <<

>> Das ist ja grausam. <<

>> Tja... das kommt davon wenn man einfach solche blöden Flüche ausspuckt. Ich sollte mich eigendlich entschuldigen, aber tue es extra nicht, weil es mir irgendwie gefällt. << sagte sie schulterzuckend schüchtern.

>> Ach ja ? Weisst du was ? Ich denke ich hätte jetzt genauso gefühlt wie jetzt, auch wenn du mich nicht verflucht hättest. <<  sagte ich mit einem breitem Grinsen im Gesicht. Ich wusste diese Worte entsprachen der Wahrheit und ich war darüber so froh, dass die Hexe das auch spüren konnte.

 

KAPITEL 33

 

 

>> Hast du Hunger ? << fragt ich nebenbei.

>> Jetzt wo du es sagst, schon.. << sagte sie ein bisschen leiser.

>> Ich besorg dir kurz was. << sagte ich und wollte sie schon loslassen. Sie erhöhte jedoch den Druck an meiner Hand und starrte mich an. Ich sah kurz zur Hand und dann wieder zurück zu ihren grauen Augen. Unter ihren Gefühlen konnte ich eine Art Verweigerung spüren, aber nur eine ganz leichte. Ich schickte ihr mein Verwirrung dafür hinüber.

>> Wie wäre es wenn wir dieses Mal mal etwas anderes suchen würden als Fleisch. << schlug sie nachdenkend vor.

>> Was kann man denn sonst noch essen in der Wildnis, ausser Fleisch ? << fragte ich. Ich wusste wirklich nicht was man sonst noch essen konnte. Mir Essen zu besorgen klang schon beim blossem Ansprechen der Wörter falsch für mich.  Sie sah mich skeptisch an und lächelte einen Augenblick später.

>> Das ist nicht dein Ernst, oder ? Wie witzig... du verbringst deine meiste Zeit hier nur in der Wildnis, weisst trotzdem nicht was man in der Wildnis isst. << sagte sie belustigt.

>> Wieso meinst du ? Ist doch nicht schlimm. Ich bin ja kein Mensch. Ich brauch solche Sachen nicht. << verteidigte ich mich. Irgendwie juckte mich diese Tatsache an meinem Stolz, wusste aber nicht wieso. Ich könnte aber wetten, sie konnte das spüren. Das konnte jedenfalls ihr jetztiges noch breiteres Lächeln erklären.

>>  Ich hab nichts dagegen. Ich finds nur witzig. << sagt sie wieder in diesem belustigtem Ton, anscheinend wollte sie sich genauso verteidigen.

>> Was ist jetzt ? Willst du mir jetzt zeigen was es noch zu Essen gibt oder soll ich gehen ? << fragte ich scherzhaft.

>> Jetzt beruhige dich. Du sollst erst gehen wenn ich es sage. In Ordnung ? << fragte sie mich kichernd.

>> Na gut, aber jetzt zeig es mir endlich. Du hast mich jetzt Neugierig gemacht. << schnautzte ich sie scherzhaft an.

>> Schon mal was von Beeren oder eine Suppe gehört ? Früchte, Obst und der gleichen ? <<  fragte sie mich lächelnd.

>> Die finded man in der Wildnis ? << fragte ich dumm.

>> Die Suppe nicht, die macht man mit den Zutaten. Aber alles andere schon. Was wir in dem Dorf essen ist alles aus der Wildnis einmal gekommen. <<

>> Hätte ich nicht gedacht . Wenn das ist was ich bin, denkt man nicht an solchen Sachen. <<

>> Ist mir jetzt auch klar. Na komm, gehen wir suchen. << sagte sie und zog mich in die Wälder mit.

Dort zeigte sie mir wo sie waren. Sie wusste schon wo die waren. Sie musste es wissen. Wie sonst hätte sie sich selber was zu Essen besorgt als ich tot war? Jetzt kann ich allerdings nicht mehr sagen, dass ich tot war... sagen wir einfach mal Tiefschlaf.

Apropo...

>> Was hast du eigendlich gemacht, als ich völlig weg war ? << fragte ich nach.

Sie zögerte und überlegte kurz nach.

>> Mir Essen besorgt, mich erholt, mit Fidel geredet, den Wald erkunded und ich glaub sonst nichts... <<

>> Und du bist nicht abgehauen ? <<

Schon wieder dieses Zögern.

>> Ehrlich gesagt, doch. Ich habe es versucht.... ab dort wusste ich eigendlich erst wirklich, dass wir verbunden waren. Ich würde nicht sagen, dass es nicht schmerzhaft war. Desshalb achte ich ja auch, wie weit ich von dir weg bin. << sagte sie. Ich nickte nur verständlich. Es war logisch, dass sie es versuchte.  Was habe ich mir auch anderes denken können...

Sie wollte nicht mehr über dieses Thema reden, das spürte ich und fing an weitere Beeren zu pflücken.  Was ich Sekunden später auch machte. Ich achtete genau darauf, wie sie es mir vorhin sagte, die giftigen Beeren nicht einzusammeln. Was ich nach einer Zeit besser untereinander unterscheiden konnte. Danach gingen wir wieder zurück und ich bereitet schon mal das Feuer vor. Das Holz hatte ich schnell zusammen und die Feuersteine hatte ich von Leonidas bekommen. Er hatte sie in der Höhle da gelassen, bevor ich auch nur zum ersten Mal da war.  Als ich die Steine aneinander stosste, spühten nur Funken über das Holz und die Blätter, die dafür sorgten, dass das alles schneller ging.

Als ich fertig war, reichte sie mir ein paar Beeren in die Hand.  Ich starrte sie dafür fragend ins Gesicht. Sie seuftzte und sagte: >>Iss mal eine. Ich möchte wissen, wie Vampire eigendlich auf Essen reagieren und ausserdem kann es sein, dass du anderst seit unserer Begegnung jetzt fühlst. <<

>> Ich glaube weniger daran, aber wenn du schon so heiss drauf bist. Wieso nicht ? << letzteres fragte ich mich eher selber.

Also nahm ich die eine Beere in meinen Mund. Ich konnte die süsse Beere so gut wie jeder anderer Mensch schmecken, doch gefallen daran hatte ich trotzdem nicht.  Ich sah sie entschuldigend dafür an und sie seuftzte nur lächelnd. Durch unsere Verbindung mussten wir nicht mehr aussprechen was wir fühlten.  Es machte die ganze Sache einfacher, praktischer. Ein schönes Gefühl .

Ich nahm eine Beere zwischen meinen Fingern und gab langsam darauf Druck aus, während sie einfach nur das Feuer anstarrte und ass.

>> Willst du reden oder bist du eine Art Mensch, die das Essen ohne Reden lieber hat ? << fragte ich immernoch mit der Beere am spielen.

Sie nahm sich wieder eine Beere in den Mund und verzerrte kurz das Gesicht, weil es zu süss war und schluckte es kurz darauf hinunter.

>> Mir ist beides Recht. <<

Ich zerdrückte die Beere in meiner Hand und sah wie der Saft sich auf meiner Hand  sich ausbreitete. Sie sah so rötlich und dickflüssig aus, wie Blut. Es erinnerte mich an Flavius, wie er all die Menschen von damals austrank. Ich hatte ihn ganz vergessen. Es war ja meine Aufgabe ihn was zu Trinken zu geben.

Ich blickte zu ihr und schickte ihr meine Gefühle der Verweigerung von hier zu gehen. Sie zu verlassen nur damit ich den Vampir fütterte der ihr das auf den Hals antat. Ich wollte bei ihr bleiben.

>>Was ist los ? Habe ich was falsch gemacht ? << fragte sie verwirrt. Ich lächelte dafür und schüttelte meinen Kopf.

>> Ich muss zu Flavius.... der der dir das antat << ich zeigte auf ihren Hals >> Es ist meine Aufgabe geworden auf ihn aufzupassen. << sagte ich ein bisschen bedrückt. Noch mehr Verwirrung breitete sich in ihr aus.

>> Und was ist mit mir ? Musst du jetzt auf zwei  Leute aufpassen ? Hat dich dein Meister etwa befördert ? Dafür, dass du das so gut machst ? <<

>> Haha. Du bist wirklich witzig, weisst du das ? << fragte ich sarkastisch.

Sie kicherte und nickte dabei.

>> Nein ehrlich jetzt, was ist passiert ? <<

>> Ich dachte, dass wüsstest du. <<

>> Fidel redet nicht sehr viel, weisst du. <<

>> Ach jaa... << Fidel konnte ja nicht richtig „ reden ‘‘ >> Ich habe eben mit ihm gekämpft, das erzählte ich dir ja schon. Leonidas kam dazwischen und gab mir dir Strafe dafür ihn ein ganzes Jahr mit Tierblut zu füttern.  Ich weiss nicht wo er gerade ist, aber ich muss das kurz mal ansehen. Im Moment weiss ich gar nicht wie ich vorgehen soll. Wahrscheinlich werde ich mal zu Leonidas gehen müssen. <<

>> Du bekommst eine Strafe, weil du mit dem gekämpft hast, der mich verletzte ? Habe ich das richtig verstanden ? <<

Ich nickte lächelnd, weil ich das anfangs genauso aufnahm.

>> Ich weiss, es klingt dumm und unnötig, aber was Leonidas sagt, muss befolgt werden.  Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass der Meister immer aus gutem Grund handelt. Dadurch haben wir ja auch angefangen ihm zu vertrauen und er kann in die Zukunft blicken. Er weiss immer was er tut. <<

>> Genau desshalb würde ich doch aufpassen. Jeder Anführer stürtzt irgendwann.  <<

>>Meinst du wegen der Menschlichkeit?<<

Sie nickte langsam.

>> Das ist eben auch wieder mal etwas was Menschen eben nicht können. Unsere Gefühle abzuschalten ist eine grosse Waffe. Sie hat aber auch Vor- und  Nachteile.  Doch das können wir bei unserem Meister nicht sagen. Er sieht alles schon im Voraus. Ihm kann solche Fehler nicht passieren. <<

>> Du stellst deinen Meister gerne als Gott dar, oder ? <<  fragte sie mich stirnrunzelnd. Ich lachte leise für mich und sagte : >> Ich habe bloss sehr grossen Respekt vor ihm. Das ist alles. Ihn zu enttäuschen, wäre mein Tot. Und meinen Tot werde ich nicht dulden, bis ich dich hier rausgeschafft habe. <<

Sie runzelte dadurch tiefer die Stirn, dank mir.

>> Du wirst nicht aufhören, oder ? << fragte sie mich.

>> Nein << sagte ich, entschlossen jedes Argument in den Wind zu schiessen.

>> Und da gibt es überhaupt nichts, was dich umstimmen könnte ? << fragte sie mich skeptisch.

>> Nein << sagte ich wieder genauso entschlossen.

Sie seuftzte laut und schüttelte dabei langsam den Kopf.

>> Dann geh doch... geh und zerstör dein Leben, für das Mädchen, wesswegen du höchstwahrscheinlich stirbst. << sagte sie frustriert mit einem Unterton von Ärgernis.  Ihre Gefühle versuchte sie standzuhalten mit Gelassenheit, doch ich konnte sehen, wie aufgewühlt sie jetzt war und  nicht mein Denken verstand. Ein bisschen Wut schwamm genauso mit, was verstärkt wurde, als sie meine Besorgnis spürte.

Ich wollte nicht, dass jetzt alles eskallierte. Die Wut ist ein gefährliches Gefühl, dass nicht leicht zu kontrollieren ist. Einen Streit wollte ich nicht. Desshalb setzte ich mich auf und sagte aufmunternd : >> Hör auf so Pessimischtisch zu sein und denk Positiv. Ich geh jetzt zum Meister und wenn ich zurück komme, will ich wieder ein Lächeln sehen, verstanden ? <<

Ihre Gefühle minimierten sich, vorallem die Wut und neue Gefühle von Dankbarkeit schien hervor.

>> Du wirst in meiner Nähe sein, oder ? << fragte sie mich um sicher zu gehen.

>> Ich verspreche es. <<

Ich lächelte, drehte mich um und ging aus der Höhle hinaus, immernoch drauf bedacht mein Lächeln nicht zu verlieren.

 

KAPITEL 34

 

 

>> Heeeii Fidel ! << rief ich laut.

Ich musste mit Fidel reden.

>> Fidel ! << rief ich wieder.

Es dauerte nicht lange, da hörte ich auch schon seine Pfoten. Als er in meinen Blickfeld trat, schaute ich ihn verwirrt an. Er war nicht mehr der weisse Wolf, den ich sonst kannte. Er hatte sich in einen kleinen weissen Fuchs verwandelt, mit ein bisschen Blut an seiner Schnauze.

>> Was ist, Blutsauger? Hast du den Spruch ? << fragte er mich in meinem Kopf.

>> Nein, noch nicht. << sagte ich.

>> Wesshalb bist du dann hier  ? << fragte er mich grimmig.

>> Du must den Spruch aufheben. <<

>> Welchen meinst du ? <<

>> Den der mich vor Leonidas abschirmt. <<

>> Wesshalb ? << fragte er misstrauisch knurrend.

Ich hob meine Hände schützend vor mir. >> Ganz ruhig . Die Hexe, sie darf nicht zu weit von mir entfernt sein. Das erlaubt der Fluch nicht, nicht ohne Schmerzen. Desshalb muss ich den Meister zu mir bringen und nicht umgekehrt. Ich weiss nämlich gar nicht wie weit ich mich von ihr entfernen darf, ohne Schmerzen zu ertragen. << versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

>> Willst du mich verarschen ? Ihr beide seit verbunden ! Das sollte doch heissen, dass ihr den gleichen Schmerz spürt, zur gleichen Zeit ! << knurrte er mich wütend an.

>> Mann, ich versuchs dir ja zu erklären ! Das geht eben nicht. Da mein Vampirgift nicht gleich empfindet wie die Hexe. Das Vampirgift empfindet solchen Schmerz nicht leicht. Es müsste schon solche tot bringende Schmerzen sein, wenn ich es spüren muss. Diesen Schmerz spürt sie aber viel schneller. Das heisst, wenn ich diesen Schmerz spüre der schlimm für mich ist, ist sie schon längst tot. Verstehst du ? Ich bin besser abgehärtet als die Hexe. <<

Ich sah an seinem Gesicht wie er sich entspannte und anfing mich nicht mehr anzuknurren. Er verstand langsam. Antwortete mir aber sekundenlang nicht mehr. Meine linke Augenbraue hob sich dabei.

>> Es ist getan. Bring ihn her. << sagte er mit einer ruhigen Stimme.

>> So schnell ? << fragte ich überrascht.

>> Hast du das Gefühl, ich tanz hier noch so rum wie in deiner Vostellung ? Ich habe den Spruch zurück genommen und werde ihn nach dem wieder einsetzen. Ich behalte dich im Auge, Blutsauger. << warnte er mich drohend. Ich nickte nur zur Antwort, bevor er wieder verschwand.

 

Ich liess mir danach Zeit und setzte mich erstmals, an einem Baum angelehnt. Ich versuchte nicht an die Hexe nachzudenken und mich mehr auf Flavius und Leonidas zu konzentrieren. Es war irgendwie schwieriger als gedacht. Es fühlte sich an als wäre man wieder vollkommen in Beobachtung. Ich fühlte mich frei als ich abgeschirmt war. Jetzt nur noch wie ein Sklave. Er und Flavius konnten jetzt alles hören und sehen. Es störte mich irgendwie. Sachen wie von der Hexe durften sie nicht wissen. Es kam mir vor wie ein Privileg nur über ihre Existenz zu wissen. Das störte mich am meisten. Sie war mein Geheimnis.  Ich musste versuchen nicht daran zu denken und mir nur noch vorzustellen wie er in meinen Sichtfeld trat. Sekunden später erschrack ich heftig und zuckte zusammen, weil er genauso in mein Sichtfeld trat, wie ich es mir vorgestellt hatte. Er lächelte mich an aber ich sah trotzem seine Sorgenfalte an der Stirn.

>> Claudius, es ist schön dich wieder in meinen Gedanken zu haben. Was ist passiert ? << fragte er mich besorgt lächelnd.

>> Du musst mir sagen wo sich Flavius befinded. << forderte ich.

>> Mhm... dachte ich mir schon, doch zuerst, sag mir mal wie es der Hexe geht. Was ist alles passiert ? << fragte er mich neugierig.

Was soll ich sagen ? Woher wusste er, dass sie eine Hexe war ?!

>> Ich denke ihr geht es gut... << ich zögerte.

>> Du denkst ? << fragte er mich skeptisch.

>> Ich halte mich von ihr fern, Meister. Sie ist ein angsteinflössendes Geschöpf.  <<  Ich konnte nur drauf los lügen. Ich wollte nichts über sie erzählen, gegenüber ihm.

>> Und was tust du dann den ganzen Tag ? <<

>>Ich bleibe draussen und passe auf, dass sie nicht flieht. <<

>> Hat sie es versucht ? <<

>> Ja, Meister. <<

>> Was hast du dann getan ? <<

>> Ich habe sie zurück geschleift und den Höhleneingang mit Feuer beschmückt. <<

Er lachte amüsant.

>> Genauso möchte ich das hören, mein Junge.  Ach ... und ich dachte du würdest versagen ! << sagte er fröhlich.

>> Meister ? << fragte ich verwirrt.

>>  Ich hätte Flavius geschickt, wenn du nicht gewonnen hättest. Ich bin stolz auf dich. Du hast dich bewiesen. Hätte ich nicht erwartet ! << Heute war er wohl sehr gut gelaunt. Normalerweise würde er solche Komplimente nie sagen.

>> Meister ? Was habt ihr eigendlich mit ihr vor ? << fragte ich neugierig.

>> Oh, ich dachte das wüsstest du ? << fragte er wiederum.

>> Nein, Meister. << Dabei schüttelte ich meinen Kopf.

Er sah mich überrascht an.

>> Ich werde sie natürlich benützen. << sagte er, als wäre das selbstverständlich.

Jetzt sah ich ihn überrascht an.

>> Ich dachte, sie gehöre mir? << fragte ich verwirrt.

>> Oh, natürlich...Sie gehört dir, doch ihre Fähigkeiten nicht. Darum meine ich ja auch, dass du sie nicht töten darfst. Du darfst alles mit ihr machen, ausser Dinge die sie zum Tot führt. Damit meine ich auch Sex. <<  warnte er mich.

>> Das hatte ich auch nicht vor, Meister. << sagte ich ernst.

>> Oh natürlich... du bist ja anderst als andere Vampire hier. Dass ich nicht lache. << sagte er spöttisch im sarkastischen Unterton. Dafür sparte ich mir ein Knurren. Er war es nicht Wert und ausserdem würde er mich dafür bestimmt töten. Er duldete das genauso wenig wie ich es nicht, wenn er über das Mädchen wusste.

>> Wofür möchten sie sie denn benützen, Meister? << fragte ich genervt.

>> Das ist meine Sache, Claudius. << sagte er lächelnd.

Na gut....

>> Und Flavius ? << fragte ich stirnrunzelnd.

>> Der ist mehr Westlich von hier aus. Du wirst seine Fährte schnell finden.  <<

>> Wars das ? <<

>> Ja . <<

>> Danke, Meister. << sagte ich und machte kehrt um nach Richtung Westen zu laufen. Als ich kurz über meine Schulter schaute, sah ich ihn nicht mehr.  Ich blieb wieder stehen und wartete einen kurzen Moment. Ich wollte sicher gehen, dass er nicht in der Nähe war.

Plötzlich stand sitzend Fidel wieder vor mir.

>> Du bist so ein schlechter Lügner. << jammerte er geärgert.

>> Hat er es gemerkt ? << fragte ich stirnrunzelnd.

>> Nein, zum Glück nicht. Dafür habe ich schon gesorgt. <<

>> Du hast mich wieder abgeschirmt ? <<

>> Nur einen gewissen Teil aus deinen Gedanken. Er konnte alles hören was dich betraf, doch von mir und der Hexe waren es deine Lügen die er sehen konnte. Jetzt bist du wieder ganz abgeschirmt. Wir müssen aber aufpassen. Dass deine Gedanken nur sichtbar waren als du mit ihm gesprochen hast, kann ihn misstrauisch machen. <<

>> Verstanden. << sagte ich zu ihm und lief an ihm vorbei. Er sah mich dabei nur an.

>> Flavius wartet. << sagte ich um seine Frage zu sparen.

>> Soll ich mit ? << fragte er ernst.

>> Ich kann mit ihm schon selbst klar kommen. << Ich lächelte an dem Gedanken, dass Flavius mich töten könnte. Auch wenn er ein Gedankenleser war. Jetzt nützte es ihm gar nichts mehr und ausserdem hätte ich ihn auch so leicht umbringen können. Der letzte Kampf mit ihm sprach schon von sich selbst.

 

KAPITEL 35

 

Es war nicht schwer seine Fährte aufzunehmen, nach dem ich einbisschen weiter lief. Ich hatte Glück, es war nämlich nicht weit entfernt von der Höhle.  Ich konnte mich so besser auf Flavius konzentrieren. Doch die Erleichterung verschwand schnell wieder als ich Fidel in meinen Gedanken hören konnte.

>> Bleib stehen ! << rief er in meinen Gedanken. Was ich sofort tat.

>> Sie ist schon geschwächt ! Wie weit bist du weg, verdammt ? << fragte er mich geärgert.

Verwirrt setzte ich mich auf den Boden und versuchte alles was ich hören konnte zu verarbeiten. Ich hatte es ihr versprochen verdammt !

>> Wie hart hat es sie schon getroffen ? << fragte ich hektisch nach.

>> Nicht viel. Ihr Körper schwächt sich, doch ihr Verstand versteht es nicht. Komm schnell zurück, bevor sie irgendwas davon merkt. Du hast es ihr versprochen. << sagte er jetzt ruhiger.

Ich schüttelte meinen Kopf um einen klaren Kopf zu bewahren und nicht durch zu drehen. Ich machte mir zu viele Sorgen. Ich drehte mich um und rann wieder zurück zur Höhle. Als ich dort war, war sie nicht mehr da. Verwirrt sah ich mich um und versuchte Fidel zu kontaktieren.

>> Sie hat sich im Wald etwas weiter umgesehen. Desswegen wurde sie früher geschwächt als du es erwartet hattest. <<

>> Verstehe. << Ich konnte mich endlich wieder beruhigen.

>> Du solltest sie mitnehmen. << schlug er vor.

>> Nein, zu gefährlich. Ihr beide solltet dann lieber mitkommen. Ich werde zu Flavius gehen, während ihr in der Nähe bleibt und euch nicht zeigt. <<

>> In Ordnung << stimmte er mir zu.

Ich versuchte mein Tempo zu drosseln so, damit sie und Fidel richtig mitkommen konnte. Doch Sekunden später, sagte er mir ich sollte schneller machen, er komme schon mit. Die Hexe sah mich dabei die ganze Zeit an auf dem Rücken vom Wolf. Als würde sie mich beobachten. Mir wurde unglaublich heiss unter meiner Haut. Ihre  Gefühle zeigten mir auf einmal eine Art Begehren. Als wollte sie mich hier und jetzt. Ich musste einfach dieses Gefühle erwiedern. Es war komisch, aber wir freuten uns beide irgendwie.

>> Mach mal halblang, Blutsauger. Ich bin auch noch hier. << knurrte er mich im Gedanken an. Die Hexe verstand schon unter dem Knurren vom Fidel. Wir beide konnten ein Lachen nicht verkneifen.

Das Lachen hielt aber nicht lange. Wir waren sofort still, als der Geruch stärker wurde.

>> Versteckt euch. << flüsterte ich den beiden zu. Sie nickte kurz und schon verschwand Fidel mit ihr. Jetzt durfte nichts mehr schief gehen.

Ich konnte weiter westlich schon seine Anwesenheit spüren. Ich versuchte mich zu beruhigen und mich leise mit dem Tier zu nähern.  Und dann konnte ich ihn sehen. Er ganz allein auf dem Boden. Hinter sich hatte er seine Höhle völlig offen. Genauso wie bei der Hexe. Wenn es eine Strafe war, wieso versperrte Leonidas ihn nicht ? Er sah völlig durcheinander aus.  Die Augen weit offen, zittrig am ganzem Körper und schwenkte sich immer einbisschen nach vorn und hinten. Seine Fingernägel krallte er sich regelmässig in die Arme, die ganz blutig aussahen. Er brauchte nicht lange um mich zu bemerken und sah danach auch sofort das Tier in meinen Händen. Er sah für mich aus als wäre er völlig verrückt geworden dabei.

Ich durfte vor ihm keine Schwäche zeigen und versuchte mich wieder zu beruhigen. Schritt zu ihm vor, während er all meine Bewegungen beobachtete. Er mussterte mich skeptisch an und zuckte dauernd an seinem linken Auge. Um ehrlich zu sein, machte er mir in so einem Zustand Angst

Zögernd warf ich das Tier vor ihm und wartete ab was passieren würde, doch er sah mich immernoch so an. Als erwartete er noch mehr von mir.

>> Was ist ? Jetzt trink schon. << forderte ich ihn auf. Er zögerte und sah endlich das Tier an und dann wieder mich.

>> Was hat denn so lange gedauerd, Claudius ? Warst zu beschäftigt das Monster zu ficken ? << fragte er mich provozierend und grinste hämisch. Ich wollte nicht einmal Knurren, obwohl es mir etwas ausmachte. Bei ihm durfte ich nichts dummes mehr tun. Sein Käfig war offen. Und das die ganze Zeit ! Wär weiss was er alles getrieben hatte ! Wieso lässt Leonidas ihn auch nur aus seinem Käfig ? Das war doch keine Strafe verdammt !

>> Du glaubst das wär keine Strafe für mich ? Glaub mir, was schlimmeres wirst du nicht erleben. Er hat mir nicht erlaubt meine Höhle zu verlassen. Dass der Käfig offen ist, dient nur dazu, dass ich nicht wieder mich ihm widersetze. Rate mal wie oft ich schon in Versuchung gerate. Dazu kommt noch, dass der alles was ich mache beobachten kann.  Aus jedem Winkel ! Und du ? Du egoist kommst erst jetzt mit meinem Essen ! << warf er mir vor.

>> Ich kann ja dein Essen ja wieder mitnehmen wenn du willst... << sagte ich und wollte schon einen Schritt nach vorn machen, da stockte er und sah mich entgeistert an.

>> Noch ein Schritt und ich schlitz dich auf.<< lachte er mich an.

Ich runzelte die Stirn und ging einen Schritt zurück.  In so einem Zustand wollte ich ihn nicht herrausfordern.

>> Also heisst das egal was ich mache du bleibst hier ? << fragte ich ihn skeptisch.

>> Siehts für dich denn so etwa aus also könnte ich hier weg ? << fragte er mich grinsend.

>> Hälst du das aus ? << fragte ich neugierig.

>> Nein, das kann ich nicht. Aber was Meister von mir will werde ich tun. Auch wenn er mir befiehlt mich selbst umzubringen.  Er weiss was er tut. Du solltest ihm genauso vertrauen. << schlug er vor.

Darauf könnte ich jetzt spucken.

>> Zweifelst du an mir etwa ? << fragte ich.

>> HAHA. Jeder weiss im Clan, dass du den Meister nicht magst. Aber du befolgst trotzdem seine Regeln. Und dafür hassen dich die anderen. Sie wollen dich leiden sehen. Nur damit du endlich deinem Meister vertraust. Aus irgendeinem Grund aber mag er dich. Aus seinen Gedanken werde ich nicht schlau und meistens lässt er mich nicht in seinen Kopf rein. Darum verstehe ich ihn meistens nicht. <<

Jetzt verstand ich einiges besser, was mit den anderen los war. Was kindischeres hatte ich nicht erwartet.

>>  Und jetzt ? << fragte ich gelangweilt.

Er lachte wegen meiner Frage und wurde einbisschen hysterisch dabei. >> Weisst du was an der ganzen Sache am witzigsten ist ? << fragte er mich verrückt.

>> Was ? <<

>> Du solltest jetzt eigendlich hier sitzen und den Verrückten spielen, während ich dir was zu Essen besorge. Hingegensatz zu mir, tust du viel schlimmere Dinge als ich. Denn du hegst Gefühle für dieses Monster dort drüben. << sagte er belustigt und zeigte auf die Richtung in der die Hexe sich versteckte. Woher wusste er davon ?! >> ALS KÖNNTE ICH NICHT IHRE GEDANKEN HÖREN! << schrie er in die Richtung der Hexe.

Das reicht.

Ich kehrte um und sagte dabei: >> Ich komm erst das nächste Mal wieder, wenn du dich wieder normalisiert hast.<<

Er lachte schon wieder so komisch. >> Schön wenn man auf der anderen Seite ist und das noch sagen kann. Stell dir vor, ich bin ein ganzes Jahr hier. Was glaubst du was ich als erstes machen werde wenn ich es nicht mehr aushalte ? Ich dachte mir, eine Frau zu verspeisen wäre perfekt. <<

Ich hielt inne und versuchte gerade einen Ausweg daraus herrauszufinden, aber mein Kopf war völlig leer nachdem er mir so eine Drohung hinhielt. Darum versuchte ich ihn zu ignorieren und lief weiter zurück zur Höhle. Ich versuchte langsam zu laufen und mich zu beruhigen aber leicht konnte man das nicht nennen. Paar Mintuten später konnte hinter mir Fidel hören, wie er hinter mir mitlaufte.

>> Claudius ? << fragte die Hexe. Es war das erste Mal, dass sie meinen Namen sagte. Woher wusste sie den Namen ? Wahrscheinlich eh von Fidel. >> Du warst von unseren Zaubern abgeschirm. Dein Kopf war geschützt.<<

>> Ich weiss... was willst du damit sagen ?<< fragte ich zögernd verwirrt.

>> Wieso konnte er dann trotzdem deine Gedanken lesen ? <<

Ich musste mich umdrehen und in ihre Augen schauen. Ich erlitt gerade einen weiteren Schock. Wieso ?

 

Was für eine gute Frage... Hohjhdshfjsdfhkjhkjsd

 

 

KAPITEL 35

 

 

Tagelang war ich nur dieser einen Frage mit mir beschäftigt. Die Hexe machte sich sorgen, weil ich zu viel nachdachte. Aber die Hexe war genauso unruhigt wie ich. Fidel konnte bis jetzt nichts dazu sagen, doch ich wusste genauso wie die Hexe, dass er darüber nachdachte.

 

>> Gab es irgendwelche Fehler in deinem Spruch oder so ? Bei euch beiden ? <<

>> Nein, ich habe ihn mehrmals überprüft und während du mit ihm warst, auch wieder. << versicherte sie mir.

>> Ich tue keine Fehler. Wenn dann hätte ich sie schon längst bemerkt. << knurrte mich Fidel an.

>> Hat er irgendwie den Spruch umgangen ? << fragte ich nach.

Sie beide schüttelten den Kopf.

>> Das geht bei diesem Spruch gar nicht richtig. Wenn dann müsste man wirklich sehr viel von der Magie verstehen. Selbst für Fidel ist es schwierig solche Sprüche zu umgehen. <<

Ich fragte oft nach. Ich spürte, langsam nervte es sie beide. Ich wollte umbedingt wissen wie er das konnte. Es fühlte sich für mich an, als hätte ich dabei etwas wichtiges vergessen. Ich kam nie darauf was es war.

Tage später hielt ich es nicht mehr aus und wollte die Antwort von Flavius selbst erfahren.

 

Mit dem Tier in der Hand und die Hexe auf dem Wolf hinter mir machte ich mich wieder auf dem Weg zu Flavius. Ich wusste nicht was mich wieder dort erwarten wurde aber Fidel und die Hexe hatten mir versprochen dieses Mal es besser zu machen und alles was er tat zu beobachten. Alles was nur mit einem Hauch von Magie zu tun hatte wollten sie herrausfinden. Denn sie waren genauso iritiert von Flavius wie ich.

Wir teilten uns auf als wir wieder in der Nähe von Flavius waren. Dieses Mal mussste die Hexe von mir weiter entfernt bleiben als es mir lieb war und Fidel versuchte sich in ein kleinen Wesen zu verwandeln, um ein bisschen näher heranzukommen.

Was ich jetzt vorfinden würde, stellte ich mir das schlimmste vor: dass er einfach nicht mehr dort war und die Hexe aufspürte.  Was sich glücklicherweise als falsch erwiesen hatte. Er sass genau wie das letzte Mal dort im Schneidersitz vor sich hin und her schwankend. Seine Nägel ritzte er sich dabei in die Oberarme und dieses Mal lächelte er sogar. Am liebsten hätte ich einfach nur weggeschaut und diesen Anblick vergessen wollen, aber Schwäche wollte ich auf keinen Fall zeigen.

Ich schmiss das Tier vor seine Füsse und wartete ab. Nach ein paar Sekunden reagierte er erst und sah mich zuerst einmal an.

>> Trink. << befahl ich ihm ruhig.

Ihm wurde erst später bewusst was er doch gerade vor sich hatte aber er wandte den Blick leicht wieder ab und sah mich wieder so an. Als wäre ich interessanter als sein Essen.

>> Oh, hat der kleine Junge fragen, oder hat dieses Monster dort hinten mich einfach nur vermisst ? << fragte er provozierend nach und zeigte in die richtung der Hexe. Innerlich war ich schon wieder so geschockt von seinem Wissen. Aber äusserlich regte ich mich kein bisschen.  Ich spürte wie die Hexe sich verschrack und einige Meter zurück ging. Sie war fassungslos. In meiner Brust fühlte es sich an als würde Gift durch meine Lungen fliessen. Es tat richtig weh, doch ich versuchte mein bestes es zu ignorieren.

>> Du willst eine Antwort wieso ich das kann oder ? << fragte er schälmisch nach.

>> Sag es mir. << befahl ich ihm in einem tieferen Ton als normalerweise. Ich hatte keine Ahnung, ob ich das beabsichtigt hatte, aber mein Körper tat es einfach.

>> Ich sag sie dir. Keine. << kicherte er vor sich hin.

>> Keine ? << fragte ich verwirrt.

>> Ganz genau ! Zu dieser Frage gibt es keine Antwort ! << schrie er und krümmte sich vor Lachen. Er konnte sich nicht ein kriegen und machte die ganze Zeit so weiter.

Das reichte. Ich hatte keine Lust mehr auf so einen  Blödsinn zuzuhören. Angewidert machte ich kehrt und lief zurück zur Höhle. Auf dem Weg hörte ich immer noch sein Lachen und wie er die ganze Zeit das gleiche laut und deutlich schrie : KEINE !

Es bereitete mir Gänsehaut wenn ich nur daran dachte wie er dazu lachte. Ich hatte es satt ihn immer vor meinen Augen so Lachen zu sehen. Wir alle sagten kein Wort  und nach den Gefühlen der Hexe nach war sie nicht dazu bereit dazu irgendwas zu sagen.

Wir alle hatten es satt von Flavius so verwirrt zu werden und versuchten alle nicht mehr daran zu denken.

Als wir der Höhle angelangten, versuchte ich das Feuer zu machen, während langsam die Abenddämmerung  hineinschritt.  Die Hexe ging in den Wald hinein um weitere Beeren zu sammeln und Fidel machte sich über sein Reh ran. Es machte mir nichts mehr aus in der Nähe von Blut zu sein. Anscheinend hatte Fidel dafür gesorgt. Er konnte mit seinem Zauber meinen Durst so lindern, dass ich es fast nicht mehr bemerkte so einen Durst zu spüren. Er sagte mir, dass er diesen Zauber noch nie beanspruchte aber er ihn nie wieder benutzen wollte. Er war zu gefährlich für die Vampire. Sie würden Kontrolle erlangen, was bedeuten würde, dass noch mehr Katastrophen passieren würde. Ich verstand ihn, aber dadurch, dass er mir das sagen musste hatte ich noch mehr Angst vor  mir selbst. Darum ärgerte es mich ein wenig, dass er mir das antat, aber wahrscheinlich machte er das extra. Er nervte mich zu gern.

Die Hexe kam endlich wieder, aber mit nichts in den Händen. Sie sah mich verwirrt an. Ihre Gefühle waren durcheinander. Sie sah Fidel kurz an, der sich von dem Tier endlich abwandte. Er sah sie nicht einmal an in seiner Wolfs Gestalt. Obwohl er doch ihre Verwirrtheit spüren müsste.

>> Was ist los ? << wollte ich wissen.

Sie sah mich wieder an und lächelte entspannt. Irgendwas hatte sie beruhigt. Sie hobste entspannt zu mir und setzte sich, als wäre nichts schlimmes. Kurz darauf sprach sie mich an und umarmte mich freudig.

>> Danke Fidel. << flusterte sie anscheinend für sich selbst.

>> Darf ich fragen was hier los ist ? <<

>> Du bist ja wirklich meine Sonne. << lachte sie.

>> Wie bitte ? << Ich verstand nichts mehr.

>> Du brauchst nicht mehr lange und du wirst es selber erleben, aber bis dahin will ich dir nicht die Freude nehmen.  << sagte sie mir und lächelte so süss.

>> Ich verstehs immernoch nicht. <<

Sie musste wieder Lachen und umarmte mich wieder so zärtlich.

>> Hab doch mal Geduld. Hör auf sie. Es wird nicht mehr lange dauern. << murrte Fidel in meinen Kopf.

>> Was hast du getan ? << fragte ich Fidel misstrauisch >> Hast sie verhext ? Sie manipuliert  ? Irgendwas gegeben ? <<

>> Bist du verrückt ? Als täte ich das der einzigen Hexenerbin dieser Region. Wenn ihr was geschieht , ist eine mächtige Familie verloren gegangen. Meinst du das riskiere ich ? Bin ich etwa blöd ? Ich habe ihr rediglich nur eine Sorge aus ihrem Kopf geschafft. Was dir auch erleichtern wird sie immer bei sich zu tragen.  Also habe ich euch beiden einen Gefallen getan. Entschuldige gefälligst was du mir vorwirfst und bedanke dich für den Gefallen. << tadelte mich Fidel an.

>>Erst wenn ich sehe was du mit ihr gemacht hast. << sagte ich voller Sturrheit.

>> Hmpf << grummelte er und wandte sich von uns ab. Ich liess ihn ziehen. Weil ich wusste er würde mir so oder so nichts sagen.

Ich genoss es sie umarmen zu können. Einen schönes Gefühl von Geborgenheit erfüllte mich. Als würde sie mich komplett machen und dafür brauchte ich nur sie. Erstaunlich wie sich eine Beziehung von Hass zu so etwas entwickeln konnte. Ich wusste nicht mal mehr was das zwischen mir und ihr war.

>> Hör auf so viel nachzudenken << schlug sie mir plötzlich vor. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie mich musterte.  

>> Tut mir Leid. << entschuldigte ich mich halbherzig. 

>> Denkst du über Flavius nach ? << fragte sie mich vorsichtig.

Ich schüttelte den Kopf.

>> Wir sollten anfangen ihn zu vergessen. Es macht keinen Sinn über ihn nachzudenken <<

>> Worüber denkst du dann nach ? << fragte sie mich verwirrt.

>> Ist nicht mehr wichtig... << ich versuchte ihr auszuweichen.

>> Claudius <<  flüsterte sie >> Sags mir. Mir kannst du es sagen. Uns trennt nichts. Wir sind verbunden. <<

Es war das zweite Mal, dass sie meinen Namen laut aussprach und es erfüllte mich jedes Mal mit dem selben Gefühl : Glücksseligkeit

Als wäre wieder mein Herz auferstanden um meinen ganzen Körper wieder in Bewegung zu setzen.

Dieses Gefühl hielt aber nicht lange, dafür war das verlangen es wieder zurück zu bekommen sehr gross. Als wäre dieses Gefühl der Ersetzer von meinem Verlangen nach Blut. Nur das dieses Verlangen stärker war, intensiver. Grauenhaft was nur so eine Hexe aus mir machen konnte, nur weil sie meinen Namen nannte. Es erfüllte mich mit schrecken und Angst wenn ich feststellen musste wie sie meinen Namen nannte. Mit so sehr Gefühl und Leidenschaft. Es brachte mir jedesmal Gänsehaut.

Sie lächelte immer so entzückt wenn sie mein Verlangen nach ihr spürte. Es erfüllte mich mit Scham als ich feststellen musste, dass sie das sehen konnte. Dieses Gefühl hätte ich lieber als Geheimnis behalten als der wichtigsten Person das teilen zu müssen. Als wüsste sie jetzt das dunkelste Geheimnis von mir.

>> Claudius... <<

Wieder dieses Gefühl. Das sah sie und musste darüber lächeln.

>> Was machen wir hier ? << fragte ich betrübt.

>> Was meinst du ? <<

>> Das hier << ich zeigte auf uns beide >> Das dürfte ich nicht tun und du genauso wenig. Ich verstehe dich nicht richtig. <<

>>Oh das meinst du... << sagte sie betrübt >>Ich weiss es selber nicht so genau, aber mir gefällt es und ich weiss ganz genau, dass es dir auch gefällt. <<

>> Das ist doch nicht wichtig, ob es mir gefällt oder nicht. Es ist Falsch. <<

>> Wer weiss schon was Richtig und Falsch ist ? Lass es doch einfach zu. <<

>> Ich verstehe dich nicht.Dein Herz gehört jemanden anderen. Wie kannst du diesen Glücklichen einfach hintergehen ? <<

>> Du verstehst mich ja wirklich nicht. << sagte sie überrascht. Was mich noch mehr verwirrte.

>> Als du feststelltest, dass ich jemanden gehöre hast du nicht an dich selbst gedacht. Ich war mir nicht sicher was ich dazu hätte sagen können. Weil ich selber nicht richtig wusste, was gerade geschah. Aber jetzt weiss ich es jetzt ja. << sagte sie mir und nahm meine Hand fest in ihre.

Ich konnte nicht glauben, was sie mir eigendich versuchte zu sagen.  Das ist hier gerade auch wirklich kein Traum ?

>> Ich ? << fragt ich ungläubisch.

Sie nickte mit einem Lächelm im Gesicht. Dafür umarmte ich sie und merkte erst jetzt, dass sie diese Gefühle die ganze Zeit in sich trug. Ich dachte das wäre normal, dass dieses Gefühl in ihr steckte, als wäre es ein Teil von ihr. Ich wusste nur nicht, dass dieses Gefühl nur auftauchte wenn ich bei ihr war. Fidel hatte es sicher auch gemerkt.Darum liess sie ihn wahrscheinlich auch nicht immer in ihren Kopf. Es ergab alles wieder einen Sinn.

Wie konnte ich bloss so dumm sein ?!

>> Weisst du noch was deine Aufgabe ist ? << fragte Fidel in meinem Hinterkopf plötzlich.

>> Danke << flüsterte ich und es nicht nur für die Hexe, diesen Dank, sondern für alles was passierte während sie bei mir war. 

Sie wusste nicht was ich meinte und sah mir in die Augen. Sie wartete auf eine Antwort.

Ich lächelte sie nur an und schüttelte meinen Kopf. Ich umarmte sie wieder weil ich es immernoch nicht fassen konnte. Müdigkeit kam bei ihr herbei. Sie sollte schlafen gehen. Ich trug sie wieder zurück zur Höhle und legte sie aufs Fellbett. Sie zog mich mit, damit ich mich auch hinlegen konnte.Was ich tat und wir kuschelten, bis sie ihre Augenlider nicht mehr halten konnte.

 

Fidel liess es nicht zu, dass ich neben ihr einschlafen konnte. Das letzte was er zu mir sagte, brachte mich vom ganzem Konzept. Meine Aufgabe war es immernoch die Hexe zu retten. Ich konnte nicht zulassen, dass ihr irgendwas geschieht. Nach dem der Tag anbrechen würde, musste ich versuchen den Spruch irgendwie herrauszufinden.  Ich würde sie bitten es mir zu erzählen oder wir finden es herraus in dem wir die Wand der Hexenfamilie studierten. Aber ich wollte gar nicht an das alles hier denken. Ich wollte nicht fort von hier. Ich wollte Leonidas töten aber dafür wollte ich doch nicht die Hexe verlassen. Der Gedanke die Hexe nie wieder zu sehen bereitete mir Sorgen. Aber wenn sie bei mir bleiben würde wäre sie genauso tot wie ich. Ich konnte es nicht fassen in was wür ein Schlamassel ich mich doch nur reingezogen habe. Ich frage mich nur was sie alles dazu nur sagen würde. Wenn sie nur wüsste in was für eine Gefahr sie stecken würde. Wäre dann alles anderst ?

 

 

KAPITEL 36

 

 

Als ich von meinem kleinen Nickerchen aufwachte,konnte ich sehen wie das Sonnenlicht in die Höhle schien und es tat mir unheimlich weh es zu sehen. Keineswegs Körperlich, ich musste nur feststellen, dass ab jetzt meine Zeit ablief. Keine zwangslosen Gespräche mehr mit der Hexe. Keinen Spass zwischen mir und ihr. Nichts was mich von der jetztigen Aufgabe hätte ablenken können.  Ab jetzt würde es gelten.

 

Ich streichelte das letzte Mal über ihre Wange und versuchte ab jetzt alles an ihr nur noch zu merken. Jeden Hauch von Gefühl in mir zu speichern und einzuschliessen. Ich wollte keinen dieser Momente je wieder vergessen. Dafür war sie mir zu wichtig.

Irgendwann wachte sie auf und lächelte mich verschlafen an. Sie spürte meine Trauer und sah mich fragend an. Sie sah mir tief in die Augen und versuchte irgendwas aus mir herrauszubekommen. Doch bevor sie auch nur irgendeinen Grund finden konnte, lenkte ich meine Gefühl zu Freude. Freude, dafür dass sie aufgewacht ist, damit ich ihre wunderschönen grauen Augen sehen konnte. Ich lächelte sie liebevoll an und sagte: >> Guten Morgen. <<

Anscheinend merkte sie nichts mehr von meiner Trauer und erwiederte die Begrüssung mit einem lächeln >> Dir auch .<<

>> Hat Morpheus dir schöne Träume gezeigt ? << fragte ich.

>>Morpheus ? Wer ist das ? << fragte sie mich zurück.

>> Er ist der Gott der Träume.  Er kann sich in jede Form verwandeln die du willst in deinen Träumen. Er ist es also wer auch immer du in deinen Träumen auch siehst.<< versuchte ich zu erklären.

>> Schön das zu wissen. Aber du weisst hoffendlich auch, dass ich nicht daran glaube. << wollte sie mich wieder erinnern.

>> Ach stimmt... Tut mir Leid. Das ist Gewohnheitssache bei mir. << sagte ich verlegen und schaute weg. Wieso vergesse ich Dinge bei ihr ? Als Vampir vergisst man nicht. >> Schon gut. << gähnte sie immernoch einbisschen verträumt.

>> Über was hast du geträumt ? << wollte ich wissen.

>> Nicht wichtig...<< sagte sie und sah auf meine Brust.

>> Alles ist wichtig, was dich angeht. << sagte ich ernst und hob ihr Kinn einbisschen an, damit sie mich wieder ansah. Ich wollte diese grauen Augen nie wieder widerstehen.

>> Wir Hexen träumen nicht... << sagte sie angespannt.

>>... oh, das wusste ich nicht tut mir wieder Leid. Jetzt  bin ich schon zwei Mal diesen Morgen aufs Fettnäpfen getreten. Ist das zu fassen ? Ich sollte mich wirklich von dir fernhalten. << scherztste ich, damit sich die Stimmung einbisschen heben würde.

>> Hör auf damit, Claudius. << sagte sie traurig. Eine Gänsehaut durchfuhr mich, doch genauso schnell wurde es niedergeschmettert, weil sie es so traurig sagte.

>> Hör auf so zu tun als wäre nichts. Du bist so traurig. Ich weiss nicht wieso, aber es macht mir Angst, verstehst du Claudius ? Ich kann es regelrecht in dir spüren wie etwas auf uns zukommt. Bitte, wenn du irgendwas weisst, sag es mir. Fidel geht mir aus dem Weg und verhaltet sich genauso wie du.  <<

>> Es ist nichts...<< sagte ich ihr und streichelte sie sanft an der Wange. Ich spürte die ganze Zeit dieses Kribbeln und sie hatte Recht. Es macht wirklich Süchtig. Wie werde ich das aushalten wenn ich von ihr getrennt sein muss ?

>> Und du sagst mir auch die Wahrheit ? << wollte sie wissen.

>>Ja. << log ich und nickte dazu.

>> Willst du nicht Frühstücken bevor es noch Mittag wird ? << fragte ich um schnell ein anderes Thema einzubringen.

Sie sah weg und seuftzte enttäuscht. Sie wusste, dass ich log. Trotzdem wollte sie mich nicht hetzen. Dafür dankte ich ihr.

>> Na komm, gehen wir Frühstücken. <<

Während die Hexe mit Fidel versuchte irgendein Lebewesen zu fangen, holte ich Wasser vom Bach.  Sie sagte mir, sie wollte sich heute noch waschen. Das gab mir die Gelegenheit zu jagen. Den Durst verspürte ich nicht, dank Fidel. Doch ich spürte wie schwach ich doch wurde, wenn ich über längerer Zeit nichts mehr zu mir nahm.

Nach dem ich mit dem Wasser zurück kam, machte ich das Feuer an und wartete auf sie.

Sie brauchten nicht lange, bis sie zurück kamen. Ich sah wie Fidel mit seinen Wolfszähnen das Fell vom Eichhörnchen abzog wärend die Hexe was vom Wasser trank. Danach bereitete die Hexe das Tier vor zum Essen. Ich sah ihr dabei die ganze Zeit zu.

Dabei fragte ich mich die ganze Zeit selber wie ich es bringen konnte ihr diese Frage zu stellen. Ich fragte Fidel ob er nicht einfach fragen konnte. Aber er sagte mir nur, dass das zu gefährlich sei. Weil sie bei ihm misstrauisch ist. Denn er konnte ja diesen Spruch genauso gut wie die Hexe benutzen. Demnach konnte ich nichts tun. Sie würde nicht darauf kommen, dass ich den Spruch Fidel geben würde. Wenn sie wüsste, was wir vorhätten, würde sie das alles niemals zulassen. Ich verfluche mich dafür, dass ich so stark zu der Hexe verbunden war. Wenn sie nicht so fühlen würde, wie ich für sie, wäre alles kein Problem mehr. Ich hatte Fidel gefragt, ob es nicht möglich wäre sie so zu verzaubern, dass sie nicht mehr so fühlen würde. Aber er hatte gesagt, das würde nichts nützen. Sie würde mir so oder so nicht den Spruch geben, wenn sie mich hassen würde. Dabei wäre sie sogar noch misstrauischer als zuvor. Also waren alle anderen Möglichkeiten völlig nutzlos.

Ich konnte das alles nicht.

Ich konnte nicht so tun als würde ich sie hassen.

Ich konnte nicht so tun als wäre sie mir egal.

Ich konnte nur eines tun.

 

 

KAPITEL 37

 

 

Wir waren alle auf dem Weg zum Dorf. Ich stellte sicher, dass es niemanden mehr dort gab. Fidel wollte auch nochmals sicher gehen und sah sich schon im Dorf um, während wir auf dem Weg zu ihrem Haus waren. Auf dem Weg dorthin war sie die ganze Zeit so still und in ihrem Innern konnte ich spüren wie traurig es sie machte dieses Haus zu sehen. Aber sie wollte es durchziehen. Ich konnte sie nicht davon abhalten. Wenn ich nur gewusst hätte, dass sie irgendwann dieses Haus wiedersieht, hätte ich wenigstens das Blut weggewischt.

Fidel kam wieder mit einem Stirnrunzeln im Gesicht. Ich weiss nicht, aber es sah auf jedenfall auf dem Wolfsgesicht so aus, als würde er die Stirn runzeln.

Wir folgten ihm still, bis wir vor der Haustür standen. Sie blieb dort kurz stehen und sah mich an. Dann wandte sich der Blick zurück zur Tür. Machte einen Schritt nach dem anderen und stoss langsam die Tür auf. Ich wartete, ich wollte ihr Zeit lassen.

>> Du kannst reinkommen... << sagte sie traurig. Was ich auch tat und sah wieder dieses Wohnzimmer, in das ich einmal war. Ich hatte alles mitgenommen, was man mitnehmen konnte und hinterliess eine schmerzende Leere hier drin. Wenn ich nur gewusst hätte...

 

Sie starrte die ganze Zeit die Wand an. Als wäre nichts weiteres hier drin wichtiger. Sie winkte mit der Hand zu sich und ich trat neben ihr.

>> Kannst du mit deinen Augen diese Sachen hier merken ? << fragte sie mich.

>> Aber natürlich. << Das war wirklich kein Problem für mich. Ich brauchte nur ein paar Minuten damit ich auch alle kleinen Dinge an dieser Wand merken konnte. Ich fragte sie, ob das alles wäre und sie nickte.

>> Kannst du es bitte zerstören  ? Ich bringe nicht die Kraft dazu. << bat sie mich. Ich sah sie überrascht an. Das hatte ich nicht erwartet. Sie machte auch nicht das Gesicht dazu, mit mir Scherze zu machen. Sie meinte es ernst. Ich sah es in ihr, ihre Entschlossenheit. Darum sah ich Fidel fragend an und er nickte nur.

>> Wirklich ? << fragte ich die Hexe.

Sie nickte mich wieder an.

>> Dann würde ich rausgehen. Du willst das nicht wirklich sehen und ausserdem wird das Haus einstürzen wenn ich das jetzt tun würde. <<

Sie nickte wieder verständnisvoll und sah sich beim Gehen das letzte Mal gut um. Danach ging sie aus der Tür.

In diesem Haus konnte ich zum ersten Mal meine Gefühle freien Lauf lassen. Genau hier konnte ich zum ersten mal weinen. Das werde ich wohl nie wieder vergessen wollen.

Ich atmete noch einmal die Luft hier ein und aus. Ich sah nachdenklich meine Hände an und machte sie zu Fäusten. Ich wartete, weil ich hoffte, dass sie zurück kam um mich daran zu hindern. Ich wollte es nämlich nicht tun. Aber ich konnte ihre Entschlossenheit immernoch spüren.

>> Du kannst anfangen. << sagte mir Fidel in meinen Kopf.

Ich sah zurück, zu der Haustür und wollte so weit wie möglich von hier verschwinden. Aber das konnte ich gar nicht mal mehr. Nicht einmal das.

Ich seuftzte traurig und fing an mit voller Wucht meine Fäuste in die Wände zu schlagen. Alles was stand fing an zu brechen und zu fallen. Meine Stärke gab nicht nach. Es gab laute Krache und sah nur noch wie Staub überrall war. Als ich fertig war fing ich an alles von mir wegzuputzen. Denn das meiste hing an mir kleben. Ich ging zu der Hexe und wischte mit dem Daumen ihre Träne weg. Sie tat das selbe bei mir.

 

>> Hast du noch alles im Kopf ? << fragte sie mich neugierig in der Höhle. Ich nickte zur Antwort. Fidel war aus der Höhle und beobachtete uns die ganze Zeit.

>> Kannst du es fein in diese Höhlenwand ritzen ? Wenn du fertig bist, werde ich nochmals durchgehen und mit einem Zauber verbinden. << sagte sie mir und hielt mir den Dolch vor die Nase. Ich lehnte den Dolch ab und fing an mit meinem Fingernagel von links anzufangen. Es waren solche komplizierten Zeichen. Alle waren so unterschiedlich. Sie alle hatten einen andere Bedeutung, die ich nicht verstand. Sie versuchte mir so gut wie möglich alles zu erklären, was was alles eine Bedeutung hatte. Aber nützen tat es überhaupt nicht, weil die Hexen es nicht zuliessen, dass ich irgendein Wort verstand. Es war angeblich ein Uralter Zauber, dass kein Lebewesen es verstehen durfte. Sie haben den Zauber so angewendet, dass jeder wer die Bedeutung einmal in seinem Kopf hatte, es sofort wieder vergisst. Sie werden wissen, dass sie es mal gewusst hatten, doch das wird man auch irgendwann einmal vergessen. Ich fand es faszinierend über solche Sachen nur einen Hauch zu wissen. Wer in dieser ganzen Welt weiss noch von solchen Dingen ?

Ich war froh, dass ich eine von den wenigen war.

Manchmal musste die Hexe lachen und manchmal sogar den Kopf schütteln, als sie mir von den Zaubern erzählte. Sie sagte mir, dass es so eine Art Skala gab. Je mehr Energie man brauchte, desto mächtiger war der Spruch. Man produzierte nur mit der Zeit Energie. Das hiesse, dass man nur mit der Zeit sich die Energie aufläden lassen würde.  Ich fragte die Hexe woher sie überhaupt diese Energie entdeckt hatten, woher sie diese Sprüche hätten. Aber diese Sachen konnte sie mir gar nicht beantworten. Sie wusste es selber nicht. Sie zögerte bei diesen Fragen. Weil sie sich niemals selber solche Sachen fragte. Sie glaubte einfach schon von Anfang an daran und dann klappte dann das alles auch von selber. Selbst Fidel konnte es nicht beantworten, weil all diese Sachen er von Anfang an immer glaubte. Sich anderen Dingen zu  beschäftingen konnten sie gar nicht. Die Familie liess es irgendwie nicht zu diese Zauberdinge zu bezweifeln. Das war die einzige Erklärung die sie mir bieten konnte.

 

>> Fertig. << sagte ich ihr, damit sie ihre Sache machen konnte.

>> Gut, ich denke du kannst jetzt jagen gehen. Ich spüre schon selber wie schwach ich werde. Also husch husch ! << sagte sie mir und schubste mich lächelnd raus aus der Höhle. Ich dankte ihr dafür und Fidel wollte auch noch gleich mitgehen.

Während ich anfing von dem widerlichen Tier zu trinken, starrte Fidel mich einfach nur nachdenklich an. Ich erwiederte den Blick fragwürdig.

>> Die Zeit läuft uns davon, das weisst du. << errinnerte er mich. >> Wir wissen nicht wann dein angeblicher Vater dich töten kommt. Er könnte genauso gut jetzt kommen und dich gleich töten. Wir hätten unsere Chance verpasst. Wir wissen nicht einmal wer dein Vater sein sollte. Kennst du ihn überhaupt ? <<

Ich schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. >> Ich bin mir nicht sicher was deine Urväter oder was immer das war, damit sagen wollte. Es ist klar, dass von meinem Vater gesprochen wurde aber reden wir hier von meinem biologischem Vater oder der, der mich verwandelt hatte? <<

>> Weisst du wer dich denn verwandelte ? <<

>> Ja, ich denke das war David. Er war der einzige in der Gegend, als ich das erste Mal in diesen Körper schlüpfte. <<

>> Wie bitte ? <<

>> Du musst es so sehen: Ein Mensch hat eine art Seele in seinem Körper. Nenn es wie du willst aber irgendwie können wir ja denken. Ich denke, das ist unsere Seele, die spricht. Wenn aber eine Verwandlung stattfindet, wird gleichzeitig eine neue Seele in den Körper hinein geboren. Diese Seele befinded sich in unserem Vampir Gift. Wir wissen nicht wie das wirklich funktioniert oder ob es mehrere Seelen in diesem Gift existiert, aber bis jetzt ist immer das gleiche passiert. Es wurde eine Seele dazu geboren. Nach der Verwandlung sollte diese zweite Seele bereit für den Körper sein und vollkommen übernehmen. Man hat so zusagen eine vollkommene neue Person in diesem Körper und die alte Seele lässt sich nie wieder blicken. Ich habe bis jetzt noch nie davon gehört, dass sich die alte Seele wieder fügt. Ich glaube die alte Seele stirbt dann einfach ab, was auch immer dann nach dem Tod vorkommen mag. Aber bevor ich diesen Körper annahm musste man mich herrauslocken. Es ist unterschiedlich wie man das macht aber bei dem Vampiren nützt meistens einfach, wenn man auf sie eindreschen würde, bis sie vor Aggressionen platzen. Und tadaaaa ! So werden wir geboren ! Als ich das erste Mal aufwachte, sah ich David, sonst niemanden. <<

>> Hast du keine Erinnerungen von dieser alten Seele ? <<

>> Nur wenige Fragmente davon. Sie ergebe alle keinen Sinn. Ich habe schon oft genug probiert mehr davon zu wissen. Aber weiter gekommen bin ich in dem nicht. <<

>> Wir müssen diesen David im Auge behalten. << sagte er eher zu sich als zu mir. Ich nickte nur und trank weiter.

>> Meinst du sie ist schon fertig mit dem Spruch ? << fragte ich nach um wieder bei ihr zu sein.

Er schloss kurz seine Augen und nickte langsam. Danach verzog sich Fidel zurück und ging in die Richtung in der sich die anderen Vampire aufhielten. Wollte er jetzt schon nach David Ausschau halten ?

 

>> Bist du fertig ? << fragte ich vorsichtig vor dem Höhleneingang. Als ich reingehen wollte, versperrte mich etwas. Ich konnte keinen Schritt weiter in die Höhle. Als wäre ein Schutzschild hindurchgezogen worden. Sie war definitiv nicht fertig. Wieso hat dann Fidel genickt ? Ich schüttelte meinen Kopf und verdrehte die Augen wegen ihm. Ich konnte einfach nicht aus ihm schlau werden.

 

Widerwillig setzte ich mich vor der Höhle und wartete eben mal ab. Auf eine komische Weise wurde ich müde und wollte nicht mehr meine Augen aufmachen. Den Drang einschlafen zu können wurde stärker.

Ich konnte nicht mehr feststellen wo ich war aber ich sah der Hexe ihr Gesicht wie sie lächelte und weinte. Von einer Sekunde auf die anderen konnte ich diese zwei Gesichter sehen. Plötzlich stiess sie ein Schrei aus, ich musste meine Ohren zuhalten, weil es so stark war. Aus ihrem Mund kam wie aus dem Nichts Fidel herraus und fing an mich wutentbrannt anzuknurren. Er wirkte bedrohlicher wie nie zuvor. Ich bekam Angst und wollte mich umdrehen, da sah ich schon Leonidas vor mir. Wie er lächelte und mir zuzwinkerte. Er hob die Hand und sagte mir höchst erfreulich: >> Stirb, du Verräter. <<  Er blähte sich auf und streckte mir die rechte Hand aus. An seiner Hand konnte ich sehen wie sich das Feuer ansammelte und auf mich zukam. Ich versuchte auszuweichen aber er traf mich mit voller wucht in die Brust.  Ich fasste mir an die Brust um das Feuer auszulöschen, aber es war keines mehr da. Genauso wie Leonidas verschwunden war. Ich konnte nicht mehr klar denken. Was geschieht hier ?!

Plötzlich konnte ich das Feuer spüren, wie es mein Herz versuchte zu verbrennen. Es tat noch qualvoller weh, als ich es mir jemals vorstellen konnte. Ich schrie so laut, ich konnte nicht mehr aufhören.

 

Ich wurde von meinen Traum mit Wasser aufgeschreckt. Jemand hatte es mir übers Gesicht geschüttet. Ich blickte verwirrt umher und hörte zwei Herze aus der Höhle.

>> Komm endlich her. Du hast sie ja völlig platt gemacht mit deinem Traum. << sagte er verärgert. Nicht eine Sekunde verging da lag sie schon unter meinen Armen. Sie war Bewusstlos und ihr Herz ging schneller. Ich schüttelte sie einbisschen, damit sie endlich aufwachte. Aber nichts geschah. Fidel kam mit einem Krug voller Wasser zu mir. Ich schüttete es ihr übers Gesicht und achtete dabei nicht ihre Atemwege zu versperren. Sie regte sich immernoch nicht.

>> Kannst du was in ihrem Kopf sehen ? << fragte ich besorgt zu Fidel.

>> Nein.. << er zögerte.

Ich blickte ihn misstrauisch an. Er erwiederte den Blick und schnaupte mich verärgert an.

>> Ich sehe nichts. << betonte er ernst.

Ich ignorierte ihn und holte mir ihre Decke, damit ich das Wasser wegwischen konnte aus ihrem Gesicht. Ich legte sie behutsam auf ihr Bett und deckte sie gründlich ein. Ich sah zu Fidel und sagte ihm befehlton: >> Hol ein paar Beeren her. Wenn sie aufwacht wird sie bestimmt hungrig sein. Wasser kann auch nicht schaden. <<

>> Und wieso machst du das nicht selbst ? << fragte er verärgert.

>> Weil ich genau weiss, dass sie das nicht möchte. << konterte ich mit einem Lächeln.

Als Fidel fort war legte ich mich neben ihr und umarmte sie vorsichtig. Ihr Herz beruhigte sich erst jetzt allmählich. Vor mir sah ich ihr Gesicht. Uns trennten uns nur noch wenige Zentimeter. Ich konnte ihren Atem auf meiner Haut spüren. Es fühlte sich wie Balsam auf meiner Haut an. Damit sie auch richtig die Luft einatmen konnte, hielt ich meinen an. Ich wollte nicht, dass sie erstickte. Ich merkte wie sie tiefer atmete in meiner Nähe. Ich wusste nicht was es zu bedeuten hatte. Aber ich deutete daraufhin, dass sie den Geruch von mir gefiel. Durch den Gedanken musste ich einbisschen lachen. Wie absurd, das doch klang. Es war schrierig die Luft anzuhalten und dabei noch zu lachen. Ich musste darauf gleich nochmal ein bisschen Luft einatmen um es wieder zu halten. Ich betrachtete ihr Gesicht Minuten lang. Ich konnte mich wahrscheinlich nie von diesem Gesicht abwenden. Sie war viel zu schön. Ich küsste sie sanft auf die Stirn und betete auf alles was mir heilig war,damit sie endlich wieder aufwachen konnte. Danach schlief ich wieder ein und wünschte ich würde dieses Mal nicht irgendwelche Albträume erleben.

 

Ich wurde durch einen Kuss auf meiner Stirn wieder aufgewacht. Vor mir sah ich sie, wie sie herzhaft lächelte. Ich erwiederte dieses Lächeln und fragte: >> Geht es dir schon besser ? << Sie nickte aufrichtig und streichelte sanft mein Wange. Das Kribbeln wollte wohl niemals aufhören.

>>Tut mit Leid was ich dir angetan habe.<<

>> Du konntest ja nicht wissen, dass du einen Albtraum träumst. Dabei war ich auch noch mit meiner Magie beschäftigt. Das hatten wir beide nicht sehen können. Also ist es schon gut. <<

>> Fidel wird mich wahrscheinlich wegen dem noch jagen. << schertzte ich.

>> Vielleicht ? << lachte sie. >> Aber vielleicht kann ich noch dabei mitreden. <<

Sie zwinkerte mir zu und ich umarmte sie leicht. Ich war froh, dass sie wieder aufgewacht war.

>> Gab es Schwierigkeiten bei deinem Spruch ? << fragte ich besorgt nach.

>> Nein, eigendlich nicht. Es kostete mich nur sehr viel Energie. Das ist alles. Den Spruch dafür benutzt man zu selten als das man ihn mit weniger Energie benutzen kann. << erklärte sie mir verständlich.

>> Und meinem Fluch ? Was ist mit dem ? <<

>> Du meinst unserrem Wunder ? << fragte sie und korrigierte mich zugleich.

>> Wenn du meinst... <<

>> Das war das schwierigste was ich in meinem Leben getan habe. Trotzdem hatte ich es falsch gemacht. Die Stärke dafür wurde aber grösser. Wahrscheinlich, weil die früheren Hexen einen ähnlichen Spruch dafür hatten und nun weiss, dass er mächtig ist. Die meisten verstehen von der Energie so oder so nur von der Erfahrung und die wird von Generation zu Generation weitergeleitet. Ach es ist alles so kompliziert! << sagte sie einbisschen verärgert. >> Wenn ich könnte, würde ich gerne alles einfacher machen! <<

Ich umarmte sie lächelnd wieder zum trost. Das entspannte sie enorm.

>> Jetzt oder nie,Claudius. Deine Gelegnheit ist jetzt. << schrie Fidel in meinem Kopf. Ich zuckte wegen ihm zusammen, weil ich immer dachte er würde sich zwischen uns raushalten. Aber jetzt stellte sich sogar herraus, dass er doch immer da war. Was für ein Bastard !

Augenblicklich spürte die Hexe, dass irgendwas nicht stimmte. Damit sie auch nicht misstrauischer wurde, wandelte ich sofort meine Gefühl wieder zurück in den voherigen Zustand. Zu spät, sie hatte es schon bemerkt und sah mich mit einem fragendem Blick an.

Ich seufzte erschöpft und fragte einfach: >> Würdest du mir sagen wie mein Spruch wohl lautet ? Der Spruch mit dem du uns verflucht hast ? <<

Jetzt war alles Scheiss egal ob ich fragte oder nicht. Die Frage war schon draussen.

Sie zögerte. Ich konnte richtig spüren wie sie diese Frage in ihrem Kopf nochmals durchegehen liess und sich fragte was das sollte. Schlussendlich seuftzte sie und sagte den Spruch auf : >> Ausume que holandi versa mi sule de ceverse munite. Bilschi fu mer la jolma ilnetu opari se veta me quaterra musena aki yonua su Minerva. Allee tas di verma dus vermi nandaces vuce qi ahora me Juno ! <<

Als sie aufhörte diese magischen Wörter aufzusagen verfiel der ganze Wald in Stille. Ich hörte keinen Wind mehr. Nicht einmal einen Herzschlag von einem Tier in der Nähe. Ich hörte nicht ein mal mehr die Ameisen, die nach Nahrung suchten. Kein rascheln der Blätter, nichts.

>> Ich habs. Lass mir Zeit den Spruch zu bearbeiten. Ich melde mich dann wieder.<< flüsterte er in meinem Kopf. Ich war völlig perplex. Ihre Wörter waren einfach zu schön. Fidel nahm ich gar nicht richtig wahr.

>> Claudius ? << Sie sah mich besorgt an und berührte mich an der Wange mit ihrer Hand. Nur dieses Kribbeln konnte mich wieder zurück in die Wirklichkeit bringen. Ich lächelte sie überglücklich an und umarmte sie sanft.

>> Danke << flüsterte ich in ihr Ohr.

In uns beide strömte das Gefühl der Glückseeligkeit. Mir wurde aber auch sofort klar, dass ich gerade etwas in Gang gesetzt hatte, das ich wahrscheinlich gar nicht mehr stoppen konnte. Trauer schwappte in die Glückseeligkeit und verdarb mir alles. Sie sah mich verwirrt über die Stimmungsschwankung an. Ich konnte die Frage in ihrem Gesicht sofort ablesen. Ich schüttelte meinen Kopf und umarmte sie wieder.

Mir wurde klar, dass ich das alles hier in dieser Höhle in den nächsten paar Tagen aufgeben musste. Wer weiss schon wie lange Fidel wohl brauchte ? Einen Tag ? Zwei Wochen ? Drei Monate ?

>> Wieso wolltest du es nur hören ? << fragt sie mich. Ich brauchte ein wenig Zeit bis ich überhaupt wusste was ich hätte sagen sollen oder können.

>> Ich wollte die Wörter hören, die mein Schicksal vollkommen veränderte. Ich wollte die wahrscheinlich schönsten Wörter die ich in meinem Leben je gehört habe hören. Dieser Spruch brachte mich zu dir so  nahe, wie ich es mir niemals vorstellen konnte.<<

Ihr war klar, dass ich log. Ihr war aber genauso klar, dass ich zum Teil die Wahrheit sagte und tatsächlich, das machte ich. Obwohl sie wusste, dass sie nicht die ganze Wahrheit hörte, war es trotzdem genug um nicht mehr Fragen zu stellen. Sie gab sich damit zufrieden und lächelte mich seuftzend an.

>> Gute Antwort. <<

 

KAPITEL 38

 

 

Fidel meldete sich nicht mehr und als die Hexe fertig gegessen hatte, wusste sie auf einmal nicht mehr was zu tun sei. Sie überlegte was sie bis jetzt alles gemacht hatte und führte sie weiter wie eine Liste von Arbeiten. Tage vergingen und sie hatte endlich ihre Arbeiten fertig. Sie planzte Samen in die Erde ein, wusch ihre Kleider, sammelte jegliche Art von Essen und verbesserte die Zauberwand. Als sie fertig war, wusste sie nicht weiter und fragte mich, was zu tun seie. Mir fiel noch ein, dass ich eine ordendliche Sauerei hinterliess, als Fidel und seine Vorfahren mich infieltrierten. Im meinen Hinterkopf ging ich unbewusst nochmal diesen Tag durch und wurde wieder so schrecklich traurig, weil ich wieder daran erinnert wurde, was die Warnung wirklich bedeutete. Sie würde zukünftig in einer Welt ohne mich weiterleben. Sie stimmte mir zu, als ich sie fragte, ob sie mir helfen würde die  Sauerei wieder in Ordnung zu bringen. Darum sprang sie auf meinen Rücken und gelangten gemeinsam dorthin. Ich wunderte mich wieder wie weit ich doch vom Weg abgekommen war. Die Hexe dachte genauso darüber nach. Dieses Mal fing ich mit den Bäumen an. Sie alle versuchte ich sauber mit meiner Hand abzusägen. Die Hexe wollte nicht länger rumstehen und zusehen, darum versuchte sie einen Zauber für das Gras. Es sollte wieder von der Erde spriessen lassen.  Die verletzten Baumstämme zerhackte ich in kleinere Stücke und warf sie in der nähe des Flusses auf einen Haufen. Ich war mir sicher in der Nähe Bieber gesehen zu haben. Die könnten das sicher gebrauchen. Wir verbrachten den ganzen Tag in diese Arbeit. Die Hexe war aber früher als ich fertig geworden. Ihr Magen knurrte heftig vor Hunger und ihre Kräfte versuchten sich jetzt vom Tag zu erholen. Ich selbst erlitt einen kleinen Verlust an Energie als ich sie so fertig schuften sah. Am späten Abend machten wir uns wieder auf den Weg zur Höhle. Wie gewohnt machte ich das Feuer, während sie versuchte das Fleisch von gestern zu schneiden. Sie sprach ein Dankesgebet aus, um die Geister in der Nähe zu ehren und teilhaben zu lassen. Erst dort merkte ich erst wie fest sie Hunger hatte. Ich fühlte mich schlecht deswegen, aber sie dankte mir nur für die harte Arbeit. Sie sagte, dass es sie einbisschen wieder an die Zeit von früher erinnerte. Die harte Arbeit tat ihr gut, sagte sie. Aber das wollte ich irgendwie nicht glauben. Ich wusste nicht was sie früher für ein Leben lebte, aber wenn ich dieser Zeit dabei gewesen wäre, hätte ich sie das nicht machen lassen.  Allein der Anblick brach mir das Herz. Nochmal wollte ich sie das nicht machen lassen.

Als sie sich satt gegessen hatte, schmiegte sie sich an mich und starrte zufrieden in das Feuer. Über irgendwas dachte sie nach. Aber ich wusste nicht was. Wieder wünschte ich mir, ich könnte ihre Gedanken lesen. Auch wenn ich sie fragen würde, würde sie es mir wahrscheinlich gar nicht verraten.

>> Fidel hat was vor. << sagte sie wie aus dem Nichts hergeholt. Ich starrte verwirrt die Sterne an und versuchte herrauszufinden wie sie das wissen konnte. Ich kam auf kein Ergebnis. >> Wie kommst du darauf ? << >> Ganz einfach, Fidel ist immer verschwunden wenn er was vor hat. Meinst du er ist weggelaufen ? << fragte sie aus Neugier. Ich lachte halbherzig wegen dieser Frage. Sie klang viel zu absurd. >> Glaube ich nicht. Hat er es denn schon mal versucht ? << Sie lächelte und schüttelte den Kopf. >> Nein, wir haben ihn dafür extra Fidel genannt. Der Name kommt von Afrika und heisst "Treu". Unsere Beschützer wie Fidel es ist, müssen strickt als erstes das befolgen was auch ihr Name bedeutet. << >> Afrika ? << fragte ich verwirrt. Was ist das ? >> Ein sehr grosses Land aus dem Süden. Von dort stammt unsere Hexerei. Es herrscht gerade grosse Hitzen dort. Ich weiss nicht was wir getan haben, aber irgendwie hat uns die Sonne entweder zu sehr gern oder eben nicht. Die Sonne schenkt uns zu viel Licht. Das heisst das Wasser verschwindet und überall ist es trocken. Die meisten sterben vor Hunger dort. Es ist grausam es mit anzusehen. Darum sind die meisten ausgereist. << >> Seit wann ward ihr denn hier ? << >> Ich bin in diesem Land seit ich mich erinnern kann. Könnte sein, dass ich in der 3. Generation meiner Familie lebe. Auf jeden Fall hatte ich einen Grossvater. << >> Was ist mit ihm geschehen ? << >> Tragischer Jagdunfall. Er wurde von seinen Freunden niedergestochen. Als sie bemerkten, dass sie ihn getroffen haben, konnten sie es nicht rückgängig machen.<< >> Wieso habt ihr dann nicht eure Magie benutzt, um ihn heilen zu können ? << >> Jede Magie hat seinen Preis. Das Heilen, sowie das Leben von der Geisterwelt züruck zu holen, gehören zu den Mächtigsten. Unsere Magiewand sagte uns letztens, dass Hexen von Westen an den Heilungskräften arbeiten würden. Die Hexen allgemein fürchten zu sehr den Tod, um sich damit zu beschäftigen. Nur die Verzweifeltesten wagen es nur daran ernsthaft zu denken. << >> Vermisst du ihn ?<< >> Natürlich vermisse ich ihn, obwohl ich ihn nicht so gut kannte. Ich kannte ihn nur in meinen ganz jungen Jahren. << >> Kannte Fidel ihn ? << >> Nein, Fidel haben wir seit etwa fünf Jahren. Davor hatten wir einen anderen. Ich nannte ihn Dodo, obwohl ich wusste, dass er nicht so hiess. Ich kannte ihn genauso wenig, aber für meinen Vater war er alles was er haben konnte. Was meinst du was macht gerade Fidel ? << >> Ich weiss es nicht. Was macht er denn sonst wenn er nicht bei dir ist ? << >> Das ist es ja, er war sonst immer bei mir. << >> Vielleicht denkt er, ich wäre genug um dich zu beschützen. << >> Könnte sein, aber wäre trotzdem noch hier, weil er niemanden wirklich verrtaut.<< >> Wieso das ? Ist er einfach nur so oder ist etwas passiert ? << >> Ich weiss nicht genau, aber mein Vater wusste, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Der einzige Hinweis den ich habe, ist der, dass er auf das grauenhafteste verraten wurde. Es gab irgendeinen schlimmen Zwischenfall mit seiner Familie. Danach verschwand er. << >> Wie ist er auf euch gestossen ? << >> Darüber hat mein Vater nie geredet. Für mich war er einfach immer da. << >> Woher weisst du dann von seinem Zwischenfall ? << >> Als ich klein war, belauschte ich meine Eltern. Ich dachte sie redeten über meinen kleinen Bruder. Er war damals schlimm Krank. Ich hatte Befürchtungen sie würden ihn gehen lassen. << >> Wohin ? << >> In die Geisterwelt... << >> Deine Eltern hätten ihn töten lassen?!<< >> Wir hatten den Winter. Das Essen war knapp. Wir wussten nicht, ob er es schaffen würde. Darum hatte ich ja auch meine Eltern bewacht. Damit ich mit ihm fliehen konnte. Ich weiss, es klingt drastisch und herzlos, aber meine Eltern wollten nur das beste für jeden von uns. Wenn er es nicht geschafft hätte und wir das wussten, dann wollten wir ihn nicht noch mehr leiden lassen. Das hätte ich vielleicht als Mutter genauso gemacht, aber nicht als die grosse Schwester. Ich wollte das alles nicht. Alles war mir nicht so wichtig wie meinen kleinen Bruder. Ich dachte damals wirklich, ich könnte auf ihn aufpassen. Ich hätte niemals daran gedacht, dass mein Leben so hart sich verändern würde. << sagte sie traurig. >> Hei, denk nicht so. Sie nur wo du jetzt bist. Du kannst alles von neu anfangen. Ein neues Kapitel aufschlagen und werden was du auch möchtest. << versuchte ich sie zu trösten. >> Wirst du mit mir gehen ? Wirst du mit mir dieses Kapitel neu aufschlagen ? << fragte sie mich ernst. Ich brachte kein Wort raus. Meine Seele schrie: JA ! ICH MÖCHTE NICHT MEHR OHNE DICH ! Doch mein Verstand machte alles platt und brachte mich zur Realität zurück. Wie kann ich bloss ein neues Kapitel mit ihr aufschlagen, wenn ich weiss, dass ich  sterben werde ? Diese Frage tat mir wortwörtlich weh. Die Hexe merkte das natürlich und bekam daraus ihre Antwort. >> Was macht das alles einen Sinn, wenn du nicht an meiner Seite bist ? <<  fragte sie mich traurig und sah weg. Ihre Traurigkeit überflutete mich und stürtzte mich in den Untergrund. >> Dein Überleben ist Sinn genug. Weiss du was mein Sinn dieses Leben ist ? Dich Leben zu sehen. Sehen wie du es geschafft hast von hier weg zu kommen. Du bist eine starke Frau ! Das habe ich als ich dich zum ersten Mal gesehen habe schon gewusst ! Du brauchst niemanden an deiner Seite. Du bist stark genug für diese Welt um alleine klar zu kommen. << >> Allein zu sein ist nicht das was ich will. Ich möchte dich haben. Jetzt und für immer. Bis mein Leben endet. Denn ohne dich möchte ich nicht. << sagte sie noch trauriger. Ihr Herz schlug jetzt schneller. Ihr Atem ging schneller und hörte sie leise seufzen. Ich berührte ihre zarte genässte Wange und wischte die Tränen weg. >> In diesem Leben können wir so ein Schicksal nicht bestreiten. << sagte ich voller Trauer. >> Wieso muss unser Schicksal denn nur so grausam zu uns sein ? << fragte sie und weitere Tränen flossen. >> Glaube mir, das habe ich mich zu oft gefragt. Auf eine Antwort kam ich nie.<< Sie umarmte mich heftig und schluchtzte laut in meine Brust hinein. Ich drückte sie fest, aber nicht so fest, dass ich sie erdrückte. >> In einen anderem Leben... In einem anderen Leben...versprichst du es mir Claudius ? << fragte sie mich heisern. Ich nickte heftig und war den Tränen  nahe. >> In jedem anderem Leben, dass du dir wünschst. Und dann für immer. Dann weiche ich dir nie mehr aus deiner Seite. Ich verspreche es auf alle meine Leben die ich besitzen werde. << Nach meinem Versprechen sagten wir uns nichts mehr und umarmten uns einfach bis zur Mitte der Nacht. Sie weinte leise und flüsterte regelmässig: In einem anderem Leben, in einem anderem Leben, du hast es versprochen, bei deinem Leben, in einem anderem Leben, in einem anderem Leben, du hast es versprochen, bei deinem Leben. Ich nickte dabei immer fest und streichelte ihr dabei das Haar glatt. vor dem Ende der Nacht wurde sie dabei immer leiser und müder, bis sie einschlief. Ich hob sie auf und trug sie zu ihrem Bett. Legte mich neben ihr und deckte uns ein. Ich kuschelte mich an ihr. Sie griff unbewusst nach mir und umschloss mich fest. Ich küsste sie langsam auf die Wange und saugte dabei ihre Tränen gleichzeitig auf. Sie fing an langsam zu lächeln. Ich beobachte ihr lächelndes Gesicht und hoffte inständig dass Fidel niemals wiederkam.

KAPITEL 39

 

Ich wurde von mehreren Küssen auf meiner Wange aufgeweckt und erblickte mein erstes Licht in das der Hexe. Sie schmunzelte süss und sah mich verträumt an. >> Das war kein Traum gestern, oder ? Du hast es versprochen, oder ? << >> Du sagtest mir einmal, dass Hexen nicht träumen. Wie kommst du bloss auf so einen Gedanken ? << >> Ich weiss nicht... Es fühlte sich so an wie ein Traum. << >> Du hattest noch nie geträumt, wie kannst du also sagen wie ein Traum sich anfühlt ?<< Sie wusste, dass ich schertzte, darum stosste sie mich ein bisschen lachend weg. Ich zog sie gleich mit und umarmte sie sanft. >> Hör auf mit dem Mist. Sag mir, dass das kein Traum war. << forderte sie lächelnd auf. Ich nickte und sagte amüsiert : >> Natürlich war das kein Traum, meine Liebe. Soll ich das auch versprechen ? << Sie lachte als Antwort und schüttelte den Kopf. >> Genug Versprechungen für jetzt. Heute werden meine Tomaten reif und all die anderen Sachen. Wir sollten aufstehen und den Tag beginnen. << schlug sie aufgeheitert vor. >> Willst du wirklich schon so früh damit beginnen ? Es ist noch kalt draussen und hier bei mir so kuschelig warm. << Sie lachte durch meine Anspielung. Plötzlich reagierten meine instinkte energisch. Ich spürte einen Vampir in der Nähe. Ich stand sofort auf. >> Bleib drinnen und sei still. << flüsterte ich ihr zu. Sie nickte nur ernst. Ich schritt nach draussen während ich hörte wie ein Wolf jaulte. >> Ist das Fidel ? << fragte ich nach. >> Es könnte eine Falle sein. << sagt die Hexe verärgert. >> Claudius ? << rief eine bekannte Stimme. Ich wusste sofort wer das war. Ich wusste auch genau so, dass er allein war. Gut so. Ich raste in seine Richtung mit solch eine Geschwindigkeit in der ich schon lange nicht mehr unterwegs gewesen war. Bevor er mich auch nur entdecken konnte stürtzte ich mich auf ihn und stosste ihn mit aller Kraft die ich hatte von mir. Er schoss davon. Den Aufprall mit ihm stoppte mich zunächst, aber mein Gleichgewicht konnte ich nicht mehr halten und fiel auf den Boden mit den Knien voran. Ich stützte mich mit meinen Händen ab und verschnaufte kurz. Ich sah in die Richtung in der David hingeschleudert wurde. Ich ärgerte mich, als ich feststellen musste, dass ich schon wieder mehrere Bäume gefällt hatte. Aber empfind danach Reue. Er war mein Freund. Wieso tat ich ihm das an ? Ich war immernoch auf ihn wütend, weil er mich angelogen und fast getötet hatte. War meine Wut berechtigt ? Durfte ich dadurch so handeln ? >> Claudius ?! << schrie er mich erschrocken an. Er kam gerade aus der Richtung in der ich ihn hingeschleudert hatte. Ich sah wie er ein bisschen zitterte.

Meine Wut packte mich sofort wieder. >> Claudius ! << schrie er mich jetzt wütend an. Mein ganzer Körper versteifte sich vor Wut. Es war ein grosser Unterschied wenn er meinen Namen nannte und wenn es die Hexe machte.

>> Warte ! Beruhige dich ! Ich möchte dir nichts tun! << versuchte er zu sagen. >> Halte dich gefälligst fern von uns ! << schrie ich ihm wütend entgegen. >> Ich möchte ja auch nichts von euch. Ich bin hier wegen Leonidas ! Er hat mich geschickt! Verdammt, jetzt beruhige dich endlich mal. << Ich stand vom Boden auf und lief ein paar Schritte auf ihn zu. Er setzte bei jedem Schritt einen Schritt zurück. Ich seuftzte und versuchte mich endlich zu beruhigen. >> Tut mir Leid David... Es ist nur... ich kann nicht mehr zulassen, dass ihr etwas passiert. Es ist alles so kompliziert geworden... << Er setzte ein Lächeln auf. >> Beruhige dich einfach und sprich mit mir darüber. Du weisst bei mir ist nichts kompliziert. << Ich schüttelte meinen Kopf. >> In diesem Kapitel kann ich das nicht tun. Es ist eine Sache zwischen mir und ihr geworden. Ich möchte dich genauso wenig in Schwierigkeiten bringen. << sagte ich betrübt. Er behielt immernoch sein Lächeln und nickte noch dazu. >> Verstehe, Claudius. << >> Danke << sagte ich ihm dankbar. >> Leonidas hat mich geschickt. << wechselte er das Thema. >> Was möchte unser Meister ? << wollte ich wissen. >> Er wollte dich nur wissen lassen, dass wir bald abreisen werden. Wir ziehen weiter nach Nordwesten. Unsere Verbindungsmänner sagten uns, dass es dort was gäbe, was uns vielleicht intressieren würde. Vorallem  für unseren Meister. In den nächsten Tagen werden die Wettkämpfe wieder anfangen. Soll ich mitteilen, dass du teilnimmst ? << >> Wir ziehen also weiter...<< Neue Menschenschlachten, neue Tote, neue Eroberungen. Auch wenn Fidel noch nicht hier war, wusste ich,  dass es bald so weit sein musste. >> Sag Leonidas, dass ich nicht daran teilnehmen werde. Und frage ihn wie wir die Hexe transportieren sollen. << ich versuchte die Fassung zu wahren. Die Vorstellung, dass unsere Höhle jetzt zerstört werden müsste, genau wie das Haus im Dorf, war nicht leicht zu verkrapften. Ich wollte hier nicht weg. Hier hatten wir alles aufgebaut. Die Zauberwand, der Garten mit dem Gemüse, unsere Feuerstelle, unsere Jagdgebiete alles müssten wir aufgeben. >> Claudius ? << er sah mich besorgt an. >> Haben sich deine Gefühle für sie geändert ? << fragte er vorsichtig. Ich lächelte ihn traurig an. >> Meine Gefühle für sie sind nur stärker geworden, David. Was es mir nicht möglich macht, ihr Fern zu bleiben. Ich möchte nicht mehr ohne sie. << >> Es freut mich ja,  dass du endlich einen Sinn in diesem Haufen gefunden hast...aber wie stellst du dir das in der Zukunft vor ? << fragte er noch vorsichtiger. >> Keine Angst, David... Dafür werde ich sorgen. << sagte ich ernst. In der Ferne hörte ich wieder wie Fidel laut jaulte. Ein Zeichen. >> Nun geh, David. << Er nickte traurig und versuchte sich ein freundliches Lächeln aufzusetzen, was ihm schlecht gelang. Dann machte er kehrt und verschwand aus meinem Blickfeld.

>> Keine Angst, dafür werde ich sorgen, David. Es tut mir Leid, dass ich nie dein Versprechen halten konnte. Aber das Versprechen für die Hexe werde ich halten. Koste es was es wolle. Leonidas wird sterben. << flüsterte ich mir selber zu und versuchte langsam wieder zurück zu ihr zu gehen.

>> Wir werden weiterziehen << sagte ich betrübt, als ich in die Höhle hinein schritt. Sie sah mich verdutzt an und versuchte sich wieder zusammen zu reissen. Sie konnte es genauso wenig fassen wie ich. >> Aber wir haben doch schon viel zu viel aufgebaut, als das wir das aufgeben könnten, Claudius...<< sagte sie traurig. >> Ich weiss. << Plötzlich hörte ich wieder Fidel seinen Wolfsruf. Ich schreckte sofort hoch. Ich erwartete nicht, dass er es nochmal aussrufen würde. Die Hexe stiess vor Schreck kurz einen Laut aus. Wir sahen uns gegenseitig an. Wieder schrie er. Das klang nach einem Hilferuf... >> Fidel ! << schrie sie besorgt und sprang sofort auf um aus der Höhle hinauszupreschen. Bevor sie auch nur weiter konnte, hielt ich sie fest. Damit sie nicht weiter konnte. Sie schrie mich an. >> Lass mich los! Ich muss zu Fidel ! Ich muss ihm helfen ! Er ist in Gefahr ! Lass mich los ! << Ich hielt sie dadurch nur fester. >> Nein ! Wir können nicht! Es könnte eine Falle sein, oder wir bringen uns selbst in Gefahr ! Ich kann nicht zulassen, dass dir etwas geschieht ! << versuchte ich sie zu beruhigen. Sie starrte mich ungläubig in meinen Armen an. Sie wehrte sich dabei die ganze Zeit. >> Hier geht es um Fidel ! Fidel ! Verstehst du ?! Er braucht uns ! << >> Das verstehe ich ja ! Aber mir bist du wichtiger ! Beruhige dich erst einmal ! << Sie hörte mich endlich an und versuchte sich wirklich zu erholen. Das dauerte ein paar Minuten. Dabei blieb sie in meinen Armen und versuchte still zu sein. Erst als ihr Herz aufhörte schneller zu schlagen konnte ich sagen, dass sie sich beruhigt hatte. >> Du willst hier bleiben und Fidel nicht zur Hilfe eilen ? Ist es das was du mir damit sagen willst ? << flüsterte sie bestürtzt. Ich schüttelte energisch meinen Kopf und konnte es nicht fassen, was sie mir vorwarf.

>> Nein ! Natürlich nicht ! Ich möchte nur nicht vorschnell vorangehen. Wenn wir nicht wirklich konzentriert darüber nachdenken was wir tun, könnte das unser Ende sein. Das möchte ich nicht ! << >> Über was willst du reden ? Wir wissen, dass er dort draussen ist. Wenn wir zu lange hier bleiben wird er am Ende sein ! << >> Fidel wäre das lieber, als wenn wir am Ende wären ! << Sie sah mich bestürtzt an und sah es endlich ein. Ich sah es in ihren Augen, wie sich Traurigkeit in ihr hineindrang.

>> Was sollen wir tun ? << fragte sie mich depremiert. >> Kannst du herrausfinden wo er sich genau befindet ? Mit deiner Verbindung zu ihm oder deiner Magie selbst ? << Irgendeinen Weg musste es geben.

Etwas blitzte dabei in ihr auf. >> Ich...ich kann ihn spüren! << >> Bitte was ?! << >> Nein ! Was ? Du Idiot ! Nicht das ! Seine Anwesenheit ! << >> Welche Richtung ? <<

>> Die Verbindung ist schwach... ich spüre sie im Westen von hier... << Westen. >> Und Flavius ? << fragte ich stirnrunzelnd.

>> Der ist mehr Westlich von hier aus. Du wirst seine Fährte schnell finden.  <<

>> Wars das ? <<

>> Ja . <<

>> Danke, Meister. <<

Das darf doch nicht wahr sein. Ist er wirklich so blöd ? Ich überlegte nicht lange und nahm die Hexe einfach huckepack zu mir und lief so schnell wie es mir möglich war mit ihr. Es war nicht meine Höchstgeschwindigkeit, aber auch nur weil ich die Hexe bei mir hatte.  Sie konnte atmen, aber aus irgendeinem Grund hielt sie extra ihren Atem. Ich spürte wie sie sich fester an mich zog, je näher wir kamen.

Ich dachte darüber nach was in den nächsten Minuten passieren könnte. Sie könnte sterben, Fidel könnte sterben, ich könnte sterben. Flavius würde wenn wir Glück hätten auch sterben. Ich sah kurz meine Sterne oben auf dem Himmel an. Mir wurde klar, dass meine Familie neue Mitglieder bekam und gleich auch wieder sterben würden. Aus irgendeinem Grund war ich trotzdem glücklich.

>> Siehst du mich als deine Sonne ? << fragte sie mich während ich Tränen auf meiner Schulter spürte. >> Nein, ich sehe dich eher als den grössten Stern in meinem ganzem Leben. << Sie seuftzte glücklich und schmiegte sich enger an mich. >> In einem anderem Leben richtig ? << Nun seuftzte ich glücklich. >> Richtig. << >> Dann bin ich bereit. << Ich wusste was sie meinte. Sie war bereit zu sterben. >> Lass uns noch ein Versprechen haben. << >> An welches denkst du denn ? << >> Wenn wir loslassen von einander... würdest du bitte lächeln ? Und jedesmal wenn du an mich denkst, lächle einfach für mich. << Sie überlegte lange dafür, schliesslich fragte sie mich: >> Würde dich das glücklich machen ? << >> Das würde es. << >> Dann ist es ein Versprechen, Claudius. << >> Danke. <<

 

KAPITEL 40

 

>> Bereit ? << fragte ich sie während ich sie absetzte.  Seine Höhle war nicht mehr weit. >> Ja << sagte sie ernst, aber die Tränen wollten etwas anderes sagen. Ich wischte sie mit dem Daumen weg. >> Einen letzten Wunsch, Claudius ? << fragte sie mich. Ich überlegte kurz und dachte an dieses Gefühl, wenn sie meinen Namen laut aussprach. >> Deinen Namen. << sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht. >> Ich dachte schon du würdest mich nie fragen, Claudius. << kicherte sie in den Tränen. Sie streckte sich und küsste mich auf die Stirn innig. >> Berenike << >> Berenike und Claudius. << Ich lächelte über dieses Wissen. Niemand würde wissen wer das Paar war, aber für mich war es alles. >> Berenike und Claudius ihre Hochzeit findet im der nächsten Woche statt ! << Sie sah mich verwirrt an. >> Klingt doch toll ! << >> Idiot ! << sagte sie mit einem lächeln im Gesicht. Es machte mich jedenfalls glücklich es mal auszusprechen. Ich wusste, dass ich diese Frau im nächsten Leben heiraten würde. Das stand fest.

>> Zum zweiten Mal jetzt, bereit ? << Ihr Lächeln verschwand und nickte ernst. Ich schüttelte meinen Kopf. >> Lächle, Berenike, lächle <<

 

Ich liess sie dort zurück wo sie stand. Mit einem Lächeln im Gesicht schritt ich vor. Ich wusste nicht was mich erwarten würde nur, dass ich Fidel retten müsste. Ich hörte seit dem letzten Mal kein jaulen mehr von ihm. Das machte mir um ehrlich zu sein Sorgen. Waren wir zu spät ? Nein das durfte nicht sein. Er musste überleben !

So stand ich da mitten im Gefecht. Ich sah den Boden überfüllt mit Blut. Es war zum Teil Vampir Blut zum Teil auch Wolfsblut. Das konnte ich riechen. Plötzlich völlig aus dem nichts sprang eine weisse Gestalt auf mich zu. Ich reagierte zu langsam und wurde mit Fidel mitgezogen. Wir prallten gemeinsam in die Erde hinein. Ich konnte keinen Lichstrahl mehr sehen. Ich wurde fast zerquetscht. >> Claudius ?! << fragte er überrascht in meinem Kopf. >> Was ist ? Darf ein Kompane nicht dir helfen ? << >> Wo ist sie ? <<

Ich zeigte den Weg zu ihr in meinem Kopf. Ich sah ihr Lächeln. Ich erschrack als ich dieses Lachen auf einmal hörte. Es war das widerspenstige Lachen von Flavius. >> Kommt her und spürt meine Macht ! << schrie er uns gestört an. >> Die Hexe steht nicht mehr unter dem Fluch ! Ich habe es geschafft Claudius! Wir haben uns gerettet ! <<

Sie war frei... All die Last die ich in meinem Herzen trug fiel auf einmal von mir ab. Als wäre ich genauso befreit, doch nur dafür dass ich dieses Wissen wusste. Ich war Fidel so dankbar. Er rappelte sich allmählich auf und half mir aus der Grube herrauszukommen. Ich zitterte am ganzem Leib. >> Dann geh und beschütze von nun an Berenike! Ich erledige den Rest hier ! << Ich meinte es ernst. Das sah er auch als er mich prüfend in meine Augen sah. >> Ich habe mich geirrt was dich angeht Claudius. Ich hasse dich doch nicht... << >> IHR WERDET NIERGENDWO HINGEHEN !!!! << schrie Flavius während er auf uns zu raste. In dieser Sekunde, in der er Fidel gepackt hätte, sprang ich hinein und packte Flavius, bevor er Fidel packen konnte. Er sah mir noch das letzte Mal in die Augen und sagte zum Abschluss:  >> Danke. << Dabei musste ich ihm danken. Flavius erschrack von meinem Hinterhalt und versuchte meinen Schädel zu zerquetschen. Ich versuchte dasselbe. Dabei lagen wir bewegungslos ineinander verschlungen, dabei in der Versuchung den anderen den Schädel zu zerquetschen. Wir versuchten beide immer mehr Druck auszuüben. Keiner von uns wollte nachgeben. Das einzige was ich in meinem Kopf dabei hatte was dieses Lächeln. Irgendwann nach einer Ewigkeit sah ich in seinen Augen wie er sein Bewusstsein verlor. Dabei merkte ich selber nicht wie ich mein Bewusstsein verlor.

 

>> Wars das ? <<

>> Ja . <<

>> Danke, Meister. <<

 

KAPITEL 41

 

>> Bist du Octavian ? << fragte ich ihn neugierig. Er war kleiner als ich, hatte schulterlange wellige Haare. Sein Gesicht zeigte ein schwarze Kälte, dadurch hatte ich mein Misstrauen was ihn anbelang. Er war stämmig und breit. Dennoch auf seine Weise schön. >> David ? << seine Stimme war nicht mit Wärme gefüllt. Ich sah schon was das für einer war. Ein eher grimmiger pessimistischer Vampir, der es kurz und bündig haben wollte, als um den heissen Brei. Darauf konnte ich mich einstellen. Zur Antwort nickte ich einfach nur. Ich achtete darauf, dass ich nicht zu viel sagte. Leonidas hatte mich dagegen ausdrücklich gewarnt. Er sagte er wäre eine schwierige Person was den Charakter anging, doch als Krieger war er unerbittlich.

>> Höhle ? << fragte er grimmig. >> Folge meiner letzten Fährte und du wirst selbst dorthin finden. << Dieses Mal nickte er einfach nur. Unser Auftrag war klar. Leonidas befahl uns den Wolf und dieses Mädchen aufzusprüren. Wenn das erfolgreich verlief, mussten wir sie töten. Das wars. Octavian ging voraus, während ich ihm nach lief. Leonidas sagte bereits, dass er lieber die Führungsposition besetzte. Sonst wäre er unangenehm. Er brauchte nicht lange in der Höhle. Er schnüffelte sorgsam am Bett. Sogar ich erkannte den Geruch von Claudius und ihr genau auf der Decke. Es brachte mich ehrlich gesagt zum lächeln. Ich fragte mich wie meine Geschichte wohl enden würde. Werde ich auch für meine Frau sterben ? Sie beschützen und lieben wie er es tat ? Das ganze brachte mich so fest zum nachdenken. Claudius musste es dempfall noch viel schwieriger als ich haben. Ich kann mich in meinem Leben nur um dämliche Kopfschmerzen und Geflüster in meinem Kopf beschweren. Doch niemand würde mich ernst nehmen. Vampire bekommen keine Kopfschmerzen... Während ich über solche Sachen nachdachte, spürte ich einige Male Blicke von Octavian auf mir. Er liess mich wieder von diesen Gedanken los und brachte mich zum eigentlichen Thema.  Er ging wieder vorraus in Richtung Osten. Dieses Mal dauerte es länger. Es war offensichtlich, dass sie weit gekommen waren. Leonidas gab ihnen eine Woche Vorsprung. Wenn nicht ich wäre, wären beide schon längst tot. Es war das erste Mal, dass der Meister mir zuhörte. Es war wie ein Wunder als er mich das machen liess. Nur der Nachteil daran war, dass es meine Aufgabe geworden war den Wolf zu töten. Leonidas schickte nur eine kleine Hilfe, weil er sah wie ich starb. Dabei dachte man bestimmt wie schrecklich unser Meister doch eigentlich handelte, aber meiner Meinung nach war er nur Fair. Schon klar war er ein komischer und benutzte uns gerne als Testobjekte, aber trotzdem achtete er darauf, dass es uns gut ging. Auch wenn er es nicht zugeben würde. Das verwirrenste dabei war aber welchen Zorn er in den Jahren ansammelte, ich wusste persönlich nicht auf was. Meine einzigen Gedanken dabei waren, dass er einfach alle Menschen aus einem Grund hassen würde, oder sich selbst. Wahrscheinlicher war er genau wegen solchen Eigenschaften zum Anführer geworden.

Ich fragte mich wie Claudius über unseren Meister wohl dachte. Wie es ihm wohl ging ?

>> Sie sind nach Südwesten verschwunden. << riss mich Octavion von meinen Gedanken los. Ich nickte nur über dieses Wissen. Ich wollte sie gar nicht töten. Ich fühlte mich als würde ich meinen kostbaren Sohn verraten.  Er fühlte sich wirklich wie ein Sohn für mich an.  Winzige Fragmente von meinem alten Ich zeigten mir wie ich selber Söhne gehabt hatte. Ich fragte mich wie es sich anfühlen würde eine Familie zu haben. Claudius sprach gerne über seine Familie. All diese Sterne. Ich wünschte ich wäre eine von ihnen irgendwie. Dann könnte ich wenigstens sehen was Claudius all diese Zeit ohne mich gemacht hatte. Er würde mich so fest lieben. Hatte mein altes Ich auch eine Familieliebe wie es Claudius es hatte ?

Ich schreckte hoch als Octavian mich anknurrte. >> Was ist los ? << fragte ich verwirrt. >> Hör auf damit! Konzentrier dich Schweinehund! << schrie er mich jähzornig an. Ich weigerte mich etwas zu sagen. Ich hatte gar nichts getan ! War er ein Gedankenleser ? Leonidas sagte aber nichts dazu. Das würde er mir doch sagen oder ? Es würde auf jedenfall erklären wieso er so stinkig tat. Er knurrte mich schon wieder an ! Das darf doch nicht wahr sein! Ich schüttelte nur meinen Kopf, während Octavion vorging. Er lief ziemlich schnell. Es war schwierig für mich ihm zu folgen. Ich war es mir nicht gewohnt einer Spur zu folgen. Es kam mir alles so fremd vor hier. Ich wollte wieder zurück zu den Wäldern die ich mir angeeigned hatte. Es nervte mich, dass wir wieder wegzogen. Aber ich konnte Leonidas verstehen. Wie sollen wir überleben wenn wir nicht tranken ?

Das ganze Überlegen über Dinge brachte mich dazu mich vollkommen zu vergessen. Ich wusste gar nicht wo wir waren, in welche Richtung wir schritten oder wie lange es noch dauerte. Ich folgte einfach der Spur von Octavian. Die von dem Mädchen konnte ich gar nicht mehr riechen. Ich wunderte mich ob Octavion es noch konnte.

Während ich seiner Spur folgte, beobachtete ich wie die Sonne mehrmals uns verliess und währenddessen der Mond erschien. Es kam mir vor als würden die Planeten die Macht wechseln. Von Tag zur Nacht fragte ich mich wofür wohl die Nacht zuständig war.

>> Wir sind da. << flüsterte er mir zu. Ich schreckte kurz für mich hoch. Ich war all die Zeit nicht bei mir. Wie konnte ich mich nur so leicht ablenken ?  Octavian zog mich am Arm herunter zu den Gebüschen. Etwa 200 Meter vorraus konnte ich sehen wie sich das Mädchen zu dem grossen weissen Wolf hinsetzte.  Das Feuer wurde plötzlich aus dem Nichts gelöscht. Ich wunderte mich wie die Hexe das so leicht konnte. Dahinter ist doch sicher nur Unfug und ein jämmerlicher Trick. Das würde allerdings nicht erklären für wen sie so einen Unfug spielen würde. Es sei denn sie wusste von unseren Anwesen. >> Halt die Klappe ! << flüsterte Octavian mir energisch zu. OK, jetzt wusste ich wenigstens ob er wirklcih ein Gedankenleser war. Eine andere Erklärung hätte ich für ihn nicht. Nun seuftzte er auch noch! >> Wie willst du führen ? << fragte er mich genervt. Die Frage überraschte mich. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich das wirklich fragen würde. >> Leonidas hat nichts erwähnt, was wir beachten müssten. Er sagte uns einfach wir sollten sie töten. Das ist alles. << >> Du bist verantwortlich, wenn mir was passiert, verstanden ? << flüsterte er mir zu und stand plötzlich auf. Er stampfte schnell voran. Ich war völlig perplex. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Wenn ich ihn aufhielt und stoppte, hätten wir den Wolf unser Anwesen preisgegeben. Wenn ich jetzt einfach davonstürmte kommt er mir nach und bringt mich höchst wahrscheinlich um. Wenn ich blindlings einfach einen von beiden wähle, habe ich wahrscheinlich Octavians Ziel umgebracht. Dann würde er mich desswegen wahrscheinlich auch umbringen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, darum blieb ich einfach stehen und beobachtete was Octavian vor hatte. Ich wollte dabei etwas ganz anderes tun. Ich wollte ihn verhindern. Anstatt loszustürmen und ihn aufzuhalten, blieb ich einfach stehen und sah zu. Was für ein jämmerlicher Feigling ich doch war.

Sein Gang war brutal schnell. Dabei machte er keinen Mucks ! Wie konnte er sich das bitte anlernen ? Kurz bevor er bei ihnen war sprang der Wolf auf. Sein Anblick durchbohrte mich. Er hatte mir damals solche Angst eingejagt. Aber in Octavian konnte ich keine solche Gefühle in ihm sehen. Sein Gesicht blieb so leblos wie ein Stein. Der Wolf fing laut an zu knurren. Die Hexe erschrack sich dabei und sah sich warnend um. Sie hielt nach Verbündeten ausschau. >> Nein ! << schrie sie plötzlich panisch. Ich hielt meinen Atem. Octavian spreschte los spackte sich das gigantische Genick des Wolfes. Er brauchte keine Sekunden um sein Genick zu brechen. Die Hexe schrie so laut, dass sie mich ablenkte und ich dadurch nicht sehen konnte wie Octavian den Wolf seinen ganzen Kopf abriss. Danach sah ich absichtlich weg. Ich wollte das alles nicht. Ich wollte das Claudius nicht antun. Er würde nicht sein Versprechen an mir halten wenn das so weiter ging. Nein ! Ich preschte los und packte Octavian mit mir mit. Er liess dabei voller Schreck den Kopf los und versuchte sich während wir noch in der Luft waren, loszureissen. >> Lass mich los, du Idiot ! << schrie er mich wütend an. Er konnte sich irgendwie geschickt selber von mir losreissen und machte auf Abstand. Ich sorgte dabei, dass genug Abstand zwischen ihr und ihm war. Ich kann nicht zulassen, dass sie stirbt ! Wenn sie stirbt, möchte Claudius auch nicht mehr bei mir sein und er wird es keineswegs, wenn er weiss, dass ich mit dabei war! Er hatte es mir Versprochen ! Dennoch weiss ich, dass er es für diese Frau hinter mir tun würde. Obwohl ich ihn länger und besser verstehe als sie jemals in ihrem erbärmlichen Leben ! >> Wieso bist du dann mitgekommen ? << fragte mich Octavian plötzlich. >> Ich dachte ich könnte dich umbringen...<< >> Ich weiss. << >> Was ? << >> Du Idiot hast wirklich gedacht, ich wäre ein Gedankenleser, aber in Wirklichkeit bin ich das gar nicht. Meine Fähigkeiten sind die Erinnerungen. Ich kann alle deine Erinnererungen sehen  wenn ich es will. Deine Gedanken sind nur Fragmente von Erinnerungen. Ich kann sie wie ich will manupulieren. <<

Das schockte mich. >> Eine seltene Fähigkeit, ich weiss. << >> Was hast du jetzt mit ihr vor ? << >> Ich wollte sie gar nie umbringen, du Idiot. << >> Was soll das heissen ? << >> Ihr alle, Claudius, Berenike, Fidel, Du und selbst Flavius ! Ihr alle habt eure Versprechungen. Das einzige wieso ich immernoch in diesem Clan bin, ist er. Unser Meister respektiert eure Versprechungen. Das widerrum respektiere ich. Ich hatte nie vor sie zu töten und dass Leonidas mich schickte, damit du Unterstützung bekommst war auch nur eine Lüge. Alles ist hier eine Lüge. Es wundert mich, dass das niemand hier sieht.  Selbst Leonidas sieht es nicht ein. Das kommt wahrscheinlich eher, weil er das nicht wünscht. Schade für seine Zukunft. << >> Was redest du für einen Stuss, verdammt ? <<

Er seufzte kurz. >> Was ich jetzt tun werde, wird niemanden was schaden. Dafür werde ich sorgen. << >> Was soll das bedeuten? Ich verstehe es nicht ! << >> Berenike ? << >> Ja ? << Bei ihren Namen schreckte sie hoch und gab sich Mühe seinen Anblick standzuhalten. Sie war geschockt von dem Tod von diesem Wolf. >> Kannst du ohne deine Magie leben, wenn du dagegen weisst, dass er lebt ? << >> Ja. << dabei zögerte sie keinen Moment. >> Gut. Kannst du auch damit leben, dass du Fidel niemals kennegelernt hast ? << >> Das würde ein riesiges Loch in meiner Kindheit einbringen. Ich weiss was du versucht. Das wird nicht klappen. << >> Kannst du damit leben ? << >> Nein... << >> Gut. Macht euch bereit. <<

 

KAPITEL 42

 

Dieses Lachen. Es wollte nicht mehr aus meinem Kopf. Ich weiss noch wie Fidel fort ging mit ihr. Und ich hatte mich mit Flavius beschäftigt. Sie beide gingen so schnell von mir. Ich konnte meinen Verlust nicht wahrhaben wollen. Es schmertzte so sehr sie nicht mehr bei mir  zu haben. Als hätte sie meine Hälfe mir aus meinem ganzem Körper gerissen und gestohlen. Ich wollte es wieder haben. Diese  Gefühle, die sie in mir weckte. Nur wenn sie meinen Namen Laut aussprach. Als würde sie eine Explosion in mir auslösen. Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Berenike Das war alles an was ich dachte. Ich versuchte jeden Moment, den ich mit ihr verbrachte mir wieder in Erinnnerung zu rufen. Von dem Moment an dem sie mich mit ihrer Magie an die Wand schmiss und mir den Fluch anbrachte bis zu dem Moment in dem ich sie im Wald verliess. Dieses Lächeln... es war für mich der einzige Anhaltspunkt in dem ich für mein Versprechen an ihr Hoffnung sah. Ich wünschte so vieles für sie. Dabei sah ich mich nie an ihrer Seite. Ich bereute meine vergangenen Gedanken. Ich hätte alles hier stehen lassen sollen und mit ihr losziehen sollen. Ich hätte hier alle umbringen müssen. Leonidas musste ich umbringen als ich noch die Chance dazu hatte.

 

>> Wars das ? <<

>> Ja . <<

>> Danke, Meister. <<

 

An diesem Moment, genau dort, dort hätte ich ihn umbringen müssen. Er konnte nicht meine Zukunft sehen, er konnte nicht meine Gedankenlesen. Er konnte dafür seine Bändiger Kräfte benutzen können, aber ich wusste, ich hätte ihn auch so schlagen können. Wieso ist es mir dort niemals in den Sinn gekommen ihn dort zu töten ? War das Schicksal dennoch jedesmal gegen mich ? Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte an diesem Moment meine Zukunft verbaut. Erst jetzt fiel es mir ein wo ich eigentlich war. Es war eine Höhle. Es war nicht meine Höhle in der ich mit Berenike hauste. Hinter mir konnte ich spüren wie zwei Hände meine festhielten. Ich hatte keinen Möglichkeit zu fliehen. Ich hätte ihm einen Tritt geben können. Aber er zog mich gleichzeitig auf den Boden. Ich lag fast auf meinem Bauch, doch das war nicht einfach wenn du dazu noch im Schneidersitz warst.  Seine Hände waren fest und wollten nicht losslassen. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Nicht mal ein Atmen konnte ich hören. Däfür könnte ich hören wie sich Schritte uns näherten. Ich spürte wie sich Wut in mir ansammelte, als ich diese Stimme von ihm hörte. Sein Lachen, ich konnte es mir nicht aus meinem Kopf vertreiben. Es machte mich wahnsinnig zu wissen, dass er in meiner Nähe war. >> Das nenne ich die grösste Ironie, die ich jemals in meinem Leben jetzt gesehen habe. << flüsterte Flavius in die Höhle hinein. Seine Stimme gab ein Echo herbei. Ich zuckte sofort zusammen, als ich diese Stimme wirklich hörte. Ich versuchte mich loszureissen aus diesen eisernen Händen, aber meine Hände wollten nicht reagieren. Ich knurrte wie verrückt. Ich hörte wie Flavius einige Schritte zurück wich und dann anfing zu seufzen.  Ich wollte nochmehr knurren, noch mehr beängstigend wirken, aber der Vampir, der mich festhielt, stosste mich mit voller Wucht auf den Boden. Mein Kopf fühlte sich wie Matsch an. >> Nein, nein, nein, nein. Du willst doch nicht etwa fliehen und damit unserem Meister nicht gehorchen. Ist es das was du willst ? << fragte mich Flavius wohlwissend von was er von sich gab. >> Leonidas hat kein Recht auf mich. << knurrte ich ihn gehässigt an. >> Nein, nein, nein, nein. Du verstehst anscheinend nichts ! Nun sag mir doch, wer dich in diese wunderschönen Welt gebracht hat ? Wer hat sich um dich gekümmert ?  Wer gab dir das alles ?<< >> Wenn du von mir willst, dass ich seinen Namen sage, kannst du lange warten. << >> Nein, nein, nein, nein. Wieso machst du alles so komliziert ? Sag es einfach und ich lass dich trinken. << >> Was ist los mit dir ? Hast du irgendwas in deinen Ohren, dass du mich nicht verstehst ? Meine Antwort hast du bereits gehört. << Er lachte als Antwort und gab das Kommando mir wieder den Kopf an den Boden zu stossen. Langsam sah ich alles verschwommen. Das Gestein vor mir hatte nicht die geschätzte Delle, die ich mir vorstellte. Der Boden müsste brechen. >> Nein, nein, nein, nein. Ich lasse mir das nicht bieten. Alles was er uns gegeben hat, willst du aus dem Nichts in den Dreck ziehen und wegwerfen ? Ist es das was du willst ? << >> Das interressiert mich nicht. << >> Nein, nein, nein, nein. Dich interressiert Berenike. Aber was ist mit David ? Interressiert er dich überhaupt nicht?<< Sein „ Nein, nein, nein, nein.“ ging mir langsam auf die Nerven. Mein Kopf wollte nicht mehr mitmachen. Ich wurde so müde... >> David hat nichts mit dem ganzem zu tun...<< Ich wollte so gerne meine Augen einfach zu machen und schlafen. Langsam verstand ich Leonidas wieso er so gerne schlief. >> Nein, nein, nein, nein. Kannst du mir das erklären wieso David gerade auf dem Weg zu uns ist ? Nein ? Oh, ich weiss es ! Ich weiss es ! Ich weiss es ! << Ich wusste jetzt kommt was Schlechtes. Mein Knurren wurde nur lauter bei seinem kindischem Getue.

>> Du hast David nicht ernsthaft da mit reingezogen ! << >> Nein, nein, nein, nein. Er hat sich selber reingezogen ! << Er lachte laut seine widerlichen Laute herraus. Am liebsten hätte ich seine Zunge abgehackt. >> Was hast du getan ? << wollte ich wissen. >> Nein, nein, nein, nein. Es war ganz allein seine Entscheidung ! Er hatte die Wahl ! Aber Entscheidungen haben alle Konsequensen ! Das weiss jedes Kind !<< >> Das glaube ich nicht. << >> Nein, nein, nein, nein. Du willst wissen was er getan hat, nicht ich ! Ich habe nämlich nichts getan ! << Ich konnte sein abartiges Lächeln auf meinem Rücken spüren. >> Sag es mir ! << schrie ich fordernd. Der Druck wurde durch meiner Lautstärke fester. >> Nein, nein, nein, nein. Diese Ehre habe ich leider nicht. Das wird David persönlich dir erklären wollen. Auf Anordnung des Meisters ! Siehst du ? Leonidas kennt mich so gut ! Er weiss ich würde es dir sagen. Aber nein, er erteilt mir eine einfache Aufgabe. Nämlich dies nicht zu tun ! Du kennst seine einfachen Aufgaben gut ! Deine war es nicht, sie zu lieben und ehren wie ein richtiger Ehemann ! Du hättest sie bloss in Ruhe lassen sollen. Ihr die nötigen Sachen geben, was sie am leben hält. Eine einfache Sache ! Als würde man ein Haustier haben ! Sie war auf keinen Fall schwer ! << >> Du hast sie selber erlebt, Flavius ! Sie war auf keinen Fall leicht ! Du hast es selber sogar geschafft mich wieder ins Leben zu rufen ! Wieso hast du das gemacht, wenn es am Schluss zu solchem gleichem kommt ? Wieso hast du mich nicht einfach getötet und die Hexe gleich mit ? <<

Ich konnte spüren wie Flavius ins stocken geriet!

>> Ich weiss nicht von was du sprichst... Das habe ich nie getan... Ich kenne diese Frau nicht. << Ich spürte vor Wut das Vampirgift an meiner Zunge. Ich versuchte ihn damit anzuspucken, aber die eisernen  Hände hinderten mich daran. Ich schluckte das Gift hinunter. >> Du verdammter Lügner ! <<

>> Nein, nein, nein, nein. Du bist hier der Lügner ! << >> Genug ! Ich habe genug ! Durch eure Streitereien bekommt man ja Kopfschmerzen ! Wollt ihr mich krank machen ? Ich möchte David sofort hier haben ! <<

Wir alle zuckten von Leonidas zusammen. Ich hatte seine Anwesenheit gar nicht gespürt. Er war die ganze Zeit hier ? Das würde erklären wieso die Erde vor mir nicht brach. Ich hatte vergessen wie mächtig seine Talente waren. >> Ja, Meister << flüsterte Flavius mit geängstigter Stimme. Seine Schritte wurden leiser als er von uns ging. Danach war es ruhig in der Höhle. Jeden Augenblick musste David endlich kommen.

Davor hörte ich Leonidas wie er sich mir näherte. Die eisernen Hände liessen mich los. Das war mein Augenblick um zu fliehen. Alles spannte sich in meinem Körper zusammen. Plötzlich konnte ich mich gar nicht mehr bewegen. Es schockte mich. Ich war nicht mehr Herr meines Selbstes. >> Wusstest du dass der Grössteil eines Vampirkörpers genau wie ein Mensch nur aus Wasser besteht? << fragte mich Leonidas. Ich war nicht mehr in der Lage meinen Kopf zu nicken. Ich konnte spüren wie ich abhebte. Ich spürte den Boden unter meinen Füssen nicht mehr. Ich schwebte tatsächlich. Mein Körper wurde durch anderer Hand komplett ausgestreckt. Ich versuchte mich zu widersetzen, aber ich hatte keine Verbindungen mehr zu meinem eigenen Körper. >> Gedanken sind absurd, Claudius. Ich möchte, dass du mit mir sprichst. << Er versuchte es nett zu sagen. Aber ich spürte, dass er nicht in der Verfassung war um freundlich zu sein. Er erlaubte es mir zu sprechen, in dem er mir wieder meine Lippen wieder gab. >> Du darfst gehen, Cesar. << Der Vampir mit den eisernen Händen verschwand dann auch sofort. Lange Zeit war es still in der Höhle. Ich spürte seinen Blick auf meinen. Das machte mich nicht mehr nervös. Nervös machte mich, dass David etwas getan hatte.

>> Was habe ich dir angetan, dass du so geworden bist wie heute ? Ich hatte eine Aufgabe gegeben und du hast sie nicht befolgt. Sag es mir Claudius. Was habe ich getan ? <<

>> Du bist nicht gestorben. Das hast du nicht getan. <<

>> Du willst mich tot ? <<

>> Seit ich diese Aufgabe hatte, hatte ich nur diesen einen Wunsch. <<

>> Du weisst schon, dass das nicht hätten funktionieren können. Meine Anhänger kennen mich und ich wusste, was sie getan hätten, wenn ich starb. <<

>> Ich brauchte einen Ausweg in allem. Die Vorfahren wollten meinen tot. <<

>> Bitte was ? Erzähl mir mehr davon. << >> Nein. << >> Wieso ? << >> Weil ich selbst nicht den Sinn darin sehe. Also werde ich auch nichts darüber sagen. << >> Und dabei kann ich nichts machen ? << >> Nein. << >> Wenn sie dich aber tot sehen wollten, wieso wolltest du dann mich tot sehen ? <<

>> Damit ich fliehen konnte. Ich wusste du würdest mich nicht lassen. Die Hexe war dir wichtig. << >> Genau sie war mir wichtig, aber ich kann nicht verstehen wieso sie dir so wichtig war. <<

>> Unser Glauben besagt, dass wir einmal 4 Arme, 4 Beine und 2 Gesichter in einem Kopf hatten.  Zeus riss uns ausseinander damit wir unsere Leben damit verbringen konnten, die andere hälfte zu suchen. <<

>> Und du glaubst, du hättest sie gefunden ? << >> Genau. <<

>> Was glaubst du hat David getan ? <<

>> Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass er mit dem allem nichts zu tun haben muss. <<

>> Aber David ist da der anderen Meinung.<< >> Seine Meinung ist irrelevant. <<

>> In diesem Falle jedoch nicht. Du wirst sehen. << Er beschloss die Höhle zu verlassen und mich hier in der Luft zu lassen. Ich hatte wieder keine Kontrolle zu meinem ganzem Körper. Meine Lippen waren versiegelt.

 

Es verschaffte mir Zeit um nachzudenken. In der Luft zu bleiben war unangenehm, darum versuchte ich mich nicht darauf zu konzentrieren. Ich versuchte herrauszufinden was David damit alles zu tun hätte.

Ich kam nicht darauf, was David ausgeheckt haben  könnte.

 

KAPITEL 43

 

Ich wartete zu lange, bis ich seine lang ersehnten Schritte hörte. Sie waren schleppend, nicht flüssig. Als hätte er einen Kampf hinter sich. Hinter ihm hörte ich weitere Schritte. Als er die Höhle betrat begannen seine Schrittte als Echo weitergegehend. Leonidas erlaubte es mir endlich auf den Boden zu kommen. Ich fiel auf die Knie, ich stützte mich mit den Händen. Plötzlich fesselte das Gestein sich an meinen Händen. Meine Füsse erlitten das gleiche. Leonidas erlaubte es mir wieder meinen Körper zu bewegen, aber durch das Gestein kam ich nicht durch. Ich erlaubte es mir den Anblick meines Freundes zu sehen. Ich hatte ihn vermisst. Das musste ich sagen und es schmertzte ihn so traurig zu sehen. Seine Wangen waren immernoch nass. Sein Körper eher geneigt vom Kampf und Trauer als gestreckt vor Stolz. Er war überfüllt mit Wunden, die langsam heilten. Er musste dringend ein Bad nehmen. So schmutzig hatte ich ihn noch nie gesehen. Und da schmeckte ich es endlich. Ich hatte vergessen wie Davids Blut schmeckte. Darum dachte ich es wäre seins, dass an seinem Körper klebte. Aber ich hatte mich geirrt. >> Nein ! << schrie ich tief verletzt. Mein ganzer Körper brach in sich zusammen. Meine Brust tat unheimlich weh. Als wäre ich unendlich Mal gestorben. Ich wollte es nicht wahrhaben. >> Clau...<< >> Wie konntest du nur ?! Wieso hast du das getan ?! Ich dachte du wärst mein Freund ! Ich dachte du gehörst zu meiner Familie ! Du warst für mich wie ein Vater ! << >> Claudius... Bitte ich...ich << er brach in Trännen aus. >> Ich dachte nicht, dass wir sie erwischen... << >> Wir ?! << Erst jetzt sah ich, dass hinter ihm noch einer war. Ich kannte ihn. Er war der geheimnissvolle Octavian, Leonidas Schatten. Sein treuester Ergebener half ihm also. >> Ich muss hier aber erwähnen, dass es meine Idee war, also musst du nicht auf ihn sauer sein. Er befolgte einfach nur die Anweisungen. Wenn du das auch getan hättest, wärst du nicht in dieser Situation, Claudius. << erwähnte kurz Leonidas um Missverständnisse zu vermeiden. Octavion verdrehte die Augen, während David ihn ungläubig ansah und Flavius deutete ein Gesicht der Verwirrung. Daraus deutete ich sofort, dass er mich gerade anlog.

>> Schämt euch des Lügens, Leonidas. << zischte ich und spuckte Gift in seine Richtung. Er lächelte mich an und schüttelte enttäuscht seinen Kopf. >> Ich habe genug Drama in dieser Höhle gehört. Ihr könnt das wie Männer selbst regeln. David, deine Aufgabe hast du erfolgreich erfüllt und bist nun in der Lage wieder deinen normalen Beschäftigungen zu arbeiten. Claudius, dafür dass du das Gegenteil erlangt hast, bist du nun im Clan verbannt und wirst nicht mehr als hohes Hauptmitglied akzeptiert. Auf dich wird gespuckt und geschlagen, so sollst du bereuen was du getan hast. Dazu wirst du in dieser Höhle festgehalten, bis ich selbst wieder entscheide ob du gelernt hast oder nicht. David wird die weitere Aufgabe erteilt, ihn zu füttern und dafür zu sorgen, dass er nicht akzeptiert wird. Du wirst wie Flavius nicht die Möglichkeit haben aus der Höhle zu gehen und Flavius wird auch noch wegen dem Bruch betraft. Für dich habe ich was anderes im Sinn. Ich möchte, dass du merkst wie ernst es mir ist, dass du bereust, Claudius. Ich möchte, dass du diese Höhle als deine Unterwelt siehst. Stell dir genau hier jeden Tag vor wie sie gestorben ist. Du sollst auch über das nachdenken. David ? Ich möchte, dass du mir auch berichtest, was sich hier vorgeht und das jeden Tag. Habt ihr mich verstanden ? << David nickte zögernd und ich sah weg.

>> Octavian, dich möchte ich nachher nochmal sprechen. << >> Ja, Meister. << Das war das Stichwort um zu gehen. Sie verliessen alle die Höhle. Leonidas zuerst, danach Flavius hinterher gefolgt von Octavian, der David mit sich zerrte. David wollte bei mir bleiben. In seinem Blick sah ich alles was ich sehen musste um ihn zu vergeben. Ich wusste es benötigte Zeit.  Aber irgendwann musste ich ihm vergeben. Doch im Moment konnte ich keinen Gedanken fassen. Sie alle verliessen mich. Alles was mir je wichtig war. Meine Liebe ist tot, mein Freund Fidel tot, David der Mörder und die Sterne verliessen mich ebenso. Es war mir verboten meine Sterne zu sehen. Es war mir alles verwehrt voran ich mich sehnte. Ich konnte keinen Grund wieder finden, voran es sich überhaupt lohnte am Leben zu bleiben.

Als sie alle draussen waren, verschliesste sich der Eingang der Höhle und alles wurde dunkel. Der Druck der Fesseln waren weg, aber es war mir egal. Ich wussteich kam nie mehr hier raus. Ich war verdammt. Die Höhle war ein Ebenbild meines Körpers. Sie wurde stockdunkel und niemand kümmerte sich mehr darum, selbst mir.

 

 

>> Meister, wieso bringen wir ihn einfach nicht um ? Ich verstehe es nicht. << sagte Octavian zu Leonidas spät am Abend als er gebeten wurde zu kommen. >> Sachte, sachte. Wenn er stirbt nützt er mir nichts. Der Tot ist ein einfacher Akt der nicht mal eine Sekunde Aufmerksamkeit benötigt. Jedoch ist ein Leben viel intressanter und härter. Es ist nicht wichtig wie man stirbt, sondern wie man lebt. Ich möchte ihm nur eine Lektion erteilen. Es zu bereuen braucht seinen eigenen Prozess. Ich möchte, dass er lernt damit umzugehen. Ich möchte wissen ob er damit umgehen kann. Es ist nur ein Test, genau wie alles andere hier. << >> Du möchtest nur nicht, dass Claudius sein Versprechen bricht. << Leonidas seuftzte im wissen, dass er durchschaut wurde. >> Wahrscheinlich bist du der einzige der mich je verstehen wird, Octavian. << >> Vielleicht ? << er lächelte durch diese Art von Antwort. >> Ich verstehe nur nicht wieso Versprechungen dir so wichtig sind, Leonidas. << >> Versprechungen werden nicht aus heiterem Himmel erschaffen. Sie alle haben einen Grund um zu entstehen und diese Gründe können klein anfangen. Irgendwann werden sie gross und wenn das geschieht, können diese Gründe bewegend sein. Sie können einiges in deinem Leben verändern. Sie können die Welt ändern, wenn man will. Genau das macht sie so besonderst. Ich habe auch meine Versprechungen. Ich möchte die auch halten und ich verstehe es, wenn andere es auch wollen. << >> Ah, endlich verstehe ich. Du möchtest irgendwann auch solche grossen Versprechungen haben. Du möchtest die Welt ändern. Aber zu welchem Anlass ? << >> Die Welt in der wir leben, wird von falschen Leuten regiert. Sie wissen nichts was ich weiss und dass wird sie brechen. << >> Dann bin ich froh an deiner Seite zu sein, Meister. << >> Dergleichen bin ich ebenfalls froh. << >> Wie geht es nun weiter, Meister ? << >> Nun, da wir wissen, dass die Hexe nicht tot ist und sie keine Ahnung mehr hat, dass sie eine Hexe ist, haben wir etwas im Hinterärmel. Damit haben wir ein grosses Kapitel fertig geschrieben. << >> Was kommt nun ? << >> Wir werden weiter wachsen, mein Freund. Bis es endlich so weit ist. << >> Ich sehe einen Menschen... Jesus ? Was hat ein Mensch mit uns zu tun ? << >> Er wird die Welt verändern. Es werden noch mehr solches gleichen kommen und dann sind wir da. Wir sind da um zu ändern. Mit ihnen oder ohne ihnen. Wir werden Geschichte schreiben. <<

 

 

 

KAPITEL 44

 

 

>> Es sieht so aus, als würde Flavius aus seinen Fehlern lernen. Marius ist in der Patsche. << >> Nicht nur er hat gelernt, Claudius. << >> Das bezweifle ich , Leonidas. Du sollst nicht vergessen, dass ich dich immernoch hasse für alles was du mir angetan hast. Jetzt hast du es geschafft mich loszulassen. Dir sind Versprechungen wichtig ? Dann muss ich dir nun dafür danken, dass ich keine Versprechungen mehr zu erfüllen habe. Hast du es vergessen ? Ich bin ein freier Mann nun. << >> Das könnte ich doch nicht vergessen. Irgendwann musste ich dich sowieso los werden. Ich kann dich nicht ewig bei mir haben. Ich wüsste aber nicht was du tun würdest. Ich dachte du würdest dich irgendwann eh nachgeben und dich umbringen. Da alle tot sind, die dir wichtig sind. Berenike, David, Fidel und die Sterne möchtest du auch nicht mehr sehen, aus welchen Grund auch immer.<< >> Du liegst falsch. Weisst du noch ? Zeus riss uns auseinander als wir 2 Arme, 2 Beine und 2 Gesichter in einem Kopf hatten. Er fürchtete uns durch die Macht die wir hatten. Die Macht schwindet nicht, wenn du deine Hälfte getroffen hast. Ich glaube dir nicht, wenn du sagst, dass sie tot sei. << >> Wie kommst auf solche dummen Gedanken ? David hatte sie selbst umgebracht. Octavian kann es bezeugen.<<

>> Ich schere mich einen Dreck, was er bezeugen kann oder was David glaubt getan zu haben. Ich weiss, dass er es nicht tat. Das ist das einzige, was du mir niemals wegnehmen kannst. Oh, ich bin mir sicher wie weh das gerade in dir tut. Ich hoffe du bereust, was du getan hast Leonidas. Denn alles was du tust hat seinen Preis. Alles wird dich zurück treffen und wenn das passiert, werde ich da sein und dich noch mehr in die Tiefe drücken. << Es waren seine letzten Worte, die er voller Wut in mein Ohr zischte. Danach wandte er sich dem ganzem Clan ab und verschwand in meinem Leben. Selbst in der Zukunft konnte ich ihn nicht mehr sehen. Das war wohl der Abschied. Wie viel Jahre hatte ich ihn schon in meinem Clan ?  Ich musste zugeben, ein bisschen vermissen würde ich ihn schon. Er war ein meiner erfolgreichen Testobjekte, auf die ich stolz sein konnte. Ich war froh ihn gekannt zu haben.

Was Flavius anging, da hatte Claudius recht. Er hatte von seinen vielen Niederlagen gelernt. Ich war stolz auf ihn. Er sah endlich, was ich in Claudius sah und wollte das widerspiegeln. Ebenfallls ein gelungenes Testobjekt.

Als Flavius den letzten Schlag dem Marius verabreichte, war es keine grosse Überraschung, die Dummi’s schreien zu hören. Die Dummi’s wollten es brutal mit möglichst viel Blut dazwischen. Flavius war dabei ganz anders, anstatt Marius. Er war immer der grösste bei den Dummi’s, weil er den Dummi’s am meisten ähnelte. Als ich Marius durchschaute, musste ich ihn lange beobachten, bis ich merkte, dass er kein Dummi war. Ehrlich gesagt war ich bis heute noch nicht ganz sicher, was er war.

>> Meister ! Habt ihr das gesehen ? Ich habe gewonnen ! << sagte Flavius euphorisch verschnauft. Ich nickte nur und wollte zu meinem neuem altem Platz. >> Macht euch bereit. Morgen ist es soweit. << >> Ja, Meister. << Mach dich auf was gefasst, Christi.

 

KAPITEL 45

 

>> Ich verstehe es nicht. Du wirst Morgen nichts grosses ändern. Das sehe ich. Ich glaube Athena. << Da der echte Leonidas jetzt in meinen Kopf war und ich keine Mauer mehr stellen konnte. Konnte er alles sehen, was ich sah. Er erlebte alles mit, als wäre er neben mir. Ihn jetzt so zu erleben, machte mich ganz verrückt. Ich fühlte mich die ganze Zeit unangenehm. Als würde er in meiner Seele einen reservierten Platz besetzen.

>> Wieso sollte mich ein Mensch mich daran hindern können, wenn er noch nicht einmal lebt ? << knurrte ich. >> Aha, hier haben wir es also. Du glaubst also, dass wenn sie nicht einmal lebt, sie dich nicht manupulieren kann? Was meinst wie sie in unsere Träume kommt ? Du glaubst, nur weil durch dein Selbstvertrauen kannst du dir wirklich alles einbilden ? <<

>> Ich sag dir Mal was, was ich mir einbilde. Diese ganzen Träumereien, das alles bildest du dir ein ! In was für eine Hundescheisse hast du dich bitte geritten ?! Wenn ich vorhabe die Zukunft der Vampire zu ändern, dann werde ich das auch. Wieso sollte mich da eine einzige Frau hindern können ? Als hätte ich Angst vor ihr ! Pahaha ! Was glaubst du wer ich bin ? Ich bin der Führer des Clans ! Ich beherrsche die weit grösste Vampir Armee, die es gibt und kein Mädchen wird auch daran hindern können, das zu tun, was ich möchte. << >> Du möchtest mir also sagen, dass du überhaupt keine Angst hast, heute Nacht zu träumen ? << Ich knurrte heftig unter dieser Frage und ignorierte ihn einfach. Ich wollte schlafen gehen, aber nicht träumen.

Der echte Leonidas hatte ausnahmsweise Recht. Er wusste das aber sagte trotzdem nichts. Er lachte mich nicht einmal aus. Er beliess es dabei. Wir sagten uns danach nichts mehr. Ich konnte spüren, wie er mich beobachtete, aber einen Komentar dazu wollte er nicht abgeben.

Das war für mich der Zeitpunkt, an dem ich einfach nur schlafen wollte. Ich zurück zu meinem Platz am Hügel. Setzte mich und lehnte mich an einen Baumstamm. Ich kreuzte meine Arme vor meiner Brust und genoss die Aussicht, die ich auf dem Hügel hatte. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /