Leonidas Rees .
Der Vampir .
Teil II
KAPITEL 17
Ich sah Erde vor mir und die Sonne stach mir ins Gesicht. Mein Kopf schmerzte schwer und ohne es zu denken, fasste ich mir an die Stirn. Ich lag gerade unter dem Baum und lehnte mich an dem Baumstamm. Scheint als hätte ich geschlafen... warte.
Ich war nicht mehr in dem Loch !
Vor mir sah ich die Welt und ich war endlich raus aus dem Loch. Ich wollte gerade aufstehen um mich auszutoben, aber ich bewegte mich kein Zentimeter. Was war bloss mit meinen Gliedern? Wieso konnte ich mich nicht bewegen? Was war bloss mit mir?
Ja, das frag ich mich auch. Was tust du bloss bei mir? Verschwinde von hier das ist mein Körper jetzt. Verschwinde wieder in das Loch !
Ich erschrak als ich seine Stimme hörte. Wie konnte das möglich sein?
Was tust du immer noch hier? Wieso bist du noch nicht in das Loch geraten?
Und wieso bist du nicht dort geblieben?!
Veschwinde! Das ist mein Körper!
Halt doch die Klappe ! Er gehöhrt mir !
Einige Sekunden verstrichen dann so still und niemand von uns sagte was, bis ich wieder anfing zu reden:
Wir müssen herausfinden wer von uns zwei was kann.
Also gut, heb meinen Arm.
Er knurrte nur vor sich herum und hob widerwillig den Arm.
Vedammt, den Körper hat eben er.
Jetzt grinste er nur vor sich hin.
Verdammter Bastart !
Hei ! Ich hätte alles an meinem Körper wenn du nicht wärs. Du kannst froh sein, dass du überhaupt in meinem Kopf bist und nicht in dem Loch verschlungen.
Halt einfach deine Klappe !
Wieder knurrte er, während ich nur in meinem Kopf rum knurren konnte.
Wie konnte das nur möglich sein ?
>> Meister ? << hörte man in der Ferne von einem Mann. Das Monster geriet sofort in Panik und rappelte sich schnell von dem Boden auf.
Halte die Klappe wenn andere dabei sind, ist das klar ? Einige von ihnen können Gedankelesen und wenn sie herrausfinden was mit mir ist, werden sie mich umbringen lassen, egal wie. Also halt die Klappe, hast du mich verstanden? Es könnte dein Leben kosten.
Warte....
Wieso kennst du andere Vampire ? Wieso nennt der dich Meister ? Was geht hier vor ? Wie kann es sein dass andere auch Gedankenlesen können? Was haben wir denn gemacht wieso sie uns umbringen würden?
Das ergibt doch alles keinen Sinn !
Ich sagte halt die Klappe ! Ich erkläre es wenn wir aus der Reichweite sind.
>> Meister ? << fragte wieder eine besorgte Stimme. Jetzt konnte ich sogar Schritte in der Ferne höre, die uns näherten.
>> Ich bin hier, Flavius. Hatte ich nicht gesagt ich möchte nicht gestört werden ? << sagte das Monster mit einer Stimme die ich nicht wieder erkannte. Das war nicht meine Stimme. Meine Stimme klang weicher, die einladener und liebenswerter klang. Seine hingegen klang hart einbisschen tiefer als meine und man hörte einen grossen Akzent. Sein Akzent klang einbisschen hackich und rau. Eine Stimme die nicht zu mir passte und schon gar nicht zu meinem Charakter. Eine Stimme die nach einem Feind klang.
Es klang danach als wollte er alles an meiner Stimme ändern, die man ändern konnte. Als wollte er es extra so.
>> Ich bitte um Verzeihung, Meister. Aber wir haben so eben David gefunden.<<
Jetzt erst konnte ich ihn sehen. Er kam gerade angerannt, wärend er das aussprach. Ein schlanker junger Mann, der mit kurzen braune Haare ziemlich gut aussah. In seinen Augen sah man ein stechendes Rot dass sofort auffiel. Nach einem Feind sah der nicht aus. Eher wie ein Freund den man jedentag sehen könnte, ohne dass er nerven würde. Aber jetzt spürte ich den Ärger von dem Monster. Flavius bemerkte es ebenfalls und aus seiner Körpersprache konnte man plötzlich einen Roman schreiben. Erstaunlich wie Vampire von Gefühlen geleitet wurden.
>> Holt Claudius und Marius mit diesem David. Ich möchte dich bei dieser Sache nicht dabei haben. Keine Widerrede.<< kam es jetzt von dem Monster mit ernster Stimme. Seine Körperhaltung veränderte sich wieder zu Schmerz, Verwirrung, Verständnislosigkeit, Ablehnung, Ärger und Frustration.
Das Monster hatte schon mitten des Satzes in die Zukunft gesehen und danach gewusst, dass er widersprechen würde. Das Monster wusste also wer dieser junger Mann war. Das heisst, sie kennen sich schon seit einer langen Zeit. Wie lange war ich denn weg ??
Ein kleines Kopfnicken war das einzige was er zustande bringen konnte, ohne irgendwelche dummen Sachen zu machen und dann war er weg.
Das Monster entspannte sich auch schon wieder.
Erklärung bitte !
Ich hörte lange Zeit nichts mehr von ihm. Da dachte ich mir er ist weg und versuchte sofort meine Hände zu heben. Es geschah schon wieder nichts.
Nun hörte ich auch wieder das Lachen des Monsters.
Das was du zu erwarten scheinst, wird nie geschehen.
Wieder einer lange Pause..
Ich wollte nichts erwiedern, weil ich mich gerade so was von blöd vorgekommen bin und er mich dabei einfach auslachte. Ich wartete einfach auf eine Erklärung.
Alsoo... als ich endlich deinen Körper hatte, konnte ich es nicht aushalten Menschenblut zu trinken. Da habe ich dein Dörf völlig leer getrunken.
Das wusste ich schon.
Ach ja ?
Ja...mach weiter..
Da mir das Böse gefiel machte ich weiter. Ich marschierte von Dorf zu Dorf. Unterwegs traf ich mehrere Vampire die das gleiche wie ich durchmachten mit dem Vampir in uns. Einige hatten von mir Angst, einige schlossen sich mir an und andere kämpften gegen mich.
Wir sind jedenfalls so weit gekommen, dass ich es mal in einer Stadt versuchen wollte. Flavius nennt mich Meister weil ich einer bin. Ich bin der König in meinem Clan. Ach ja und alle Vamipre haben das gleiche wie ich durchgemacht sie sind alle von ihrem Vampir veraschrscht worden.
Wie kommt es, dass es mehrere Vampire geben die das gleiche Talent haben wie ich ?
Je nach dem wie du als Mensch warst kann es sich in deinem Vampirleben wiederfinden. Gedankenlesen ist in unserer Welt völlig normal, einbisschen unangenehm aber normal.
Wie lange bin ich schon in diesem Loch gewesen??
Kann ich nicht genau sagen. Schon lange...
Auf jedenfall so lange, dass ich schon mehr als 580 Dörfer geschlachtet habe. Unter Vampiren bin ich beliebt geworden.
Anscheinend war er Stolz auf seine Ergebnisse.
Hast du überhaupt kein Herz ?
Nein habe ich nicht. Ich lebe ja nicht mehr seit einiger Zeit. Hast du es immernoch nicht verstanden? Vampire leben oder lieben nicht. Vampire sind blutrünstige Monster die dafür geschaffen sind die Menscheit zu verotten. Vampire stehen als oberster Stelle. Menschen sind nur kleine Insekten die glauben würden sie wären das Mächtigste auf dieser Welt. Aber das sind sie nicht. Ich werde ihnen zeigen was es heisst zu bereuen.
Aus welchen Grund ?!
Aus Spass natürlich was sonst ?
Du willst also eine Existens auslöschen, die du selbst einmal gewesen warst ?
Wer sagt denn, dass ich einmal ein Mensch war ??
Ich dachte du kommst aus mir ?
Nein, ich komme aus dem Vampir Gift. Jeder Vampir hat es in sich. Das Gift um es zu verwandeln, den Menschen natürlich. Das Gift das dir verabreicht wurde war ich darin und als du endlich zum Vampir wurdest, wurde ich geboren. Ich musste mich nur stärken bevor ich ganz aus dir raus kam. Dann musste ich nur noch eine Schwachstelle von dir finden. Bis du zu schwach warst um mich aufhalten zu können. Deine Athena versuchte es schon in dem Traum mich schwächer zu machen aber solche Worte liessen mich kalt, weil ich sowieso wusste, dass ich träume.
Ich wusste, dass letzteres nicht stimmte. Ohne sie wäre ich jetzt nicht hier. Meine erste Schuld lastet jetzt auf mir. Irgendwann muss ich das bei ihr gut machen müssen. Denn sie hatte es geschafft, dass er zum erstenmal Angst bekam. Ich lächelte in mich hinein als ich ihn beim lügen erwischte. Doch ich sagte erstmals nichts. Ich wusste, irgendwann könnte ich das gegen ihn benutzen.
Dann war also dieses Monster nicht aus mir abgestammt. Das gefiel mir, denn ich war nie so wie das Monster.
Glaubst du nicht, dass mir das genauso gefällt? Es ist die reinste Folter, wie du zu leben versuchst. Du bist die grösste Enttäuschung der ganzen Vampirrasse. Ich sollte mich schämen, dafür dass ich nur mit dir rede !
Als Antwort knurrte ich bloss in meinen Kopf.
Wenn er nur wüsste, was er eigendlich für mich ist.
KAPITEL 18
>> Ich weiss es schon, Meister. Lasst mich nicht vor meinen Freunden sterben. << sagte David im Flüsterton als sie ihn zu mir schleiften und ihn auf die Knie zwangen. Er sah dreckig und erschöpft aus, obwohl es schwierig war, als Vampir so auszusehen. Ich verstand nicht von was er sprach. Was wusste er schon ? Also blickte ich schnell in seine Gedanken und versteifte mich als ich endlich verstand was er meinte. Die Blicke richteten sich zu mir und runzelten die Stirn als sie aus meiner Reaktion nicht verstanden.
Ich versuchte mich zu beherschen und atmete gleichmässig ein und aus.
>> Geht. << war das einzige was ich sagen konnte und blickte zu den anderen.
Marius flitzte schnell weg doch Claudius blieb. David bemerkte es ebenfalls und schaute ihm tief in die Augen. Claudius erwiderte den Blick nicht, stattdessen richtete er seinen Blick zu mir und sah in seinen Gedanken eine Bitte an mich.
>> Meister, tun sie es nicht. Habt Gnade mit ihm. Er ist mein Freund, mein einziger den ich vertraue. Ich möchte nicht, dass er stirbt.
Bitte...<<
Ich konnte ihn verstehen, aber ich wollte erst einmal das mit David klären, bevor ich mein Urteil gefallen hätte.
Inzwischen blickte auch wieder David zu Boden und flüsterte: >> Nun geh... Es war mir eine Ehre mit dir befreundet zu sein zu dürfen. Ich hoffe du findest sie in der Unterwelt genauso wie mich. Dort werden wir gemeinsam versuchen es dem Hades schwer zu machen. Weisst du noch ? <<
David versuchte eindeutig ihn zu trösten und schenkte ihm ein halbes Lächeln. Claudius verstand auch was er meinte, ich aber nicht so ganz. In Claudius seinen Gedanken sah ich immer wieder eine Frau. Von tausenden Blickwinkeln. Diese eine Frau hatte immer so einen Intensiven Blick dabei, dass mich zittern liess. Ich kannte diese Frau. Sie war etwas besonderes. Sie war eine Art, die wir alle nicht genau kannten. Eine Art die nicht als Mensch oder Vampir galt. Sie war nicht mal ein Tier. Damals versuchte ich sie zu beschützen, vergebens. Die Erinnerung an ihr war schrecklich. Also riss ich mich von seinen Gedanken und sagte wieder: >> Geh. << Dieses mal aber drängender.
Es dauerte nicht mehr lange und ich sah Claudius wie er wegrannte.
>> Du machst das gleiche durch.<< sagte er nach einer langen stillen Pause, die unangenehm zu drohen schien.
Aber woher wusste er das nur ?
>> Woher weisst du das?<<
>> Er spricht zu mir genauso wie bei dir.<<
>> Beantworte meine Frage<<
>> Am Anfang hasste ich ihn. Ich wollte ihn aus meinem Kopf. Er erzählte mir immer wieder was es heisst richtig zu leben, was es alles schönes auf der Welt gäbe. Erzählte mir Geschichten aus seiner Kindheit. Wie seine Eltern waren und seine Brüder und Schwestern. Anfangs wollte ich ihn ignorieren, weil ich wusste was er vorhatte. Er wollte mich verscheuchen. Er wollte mich wieder in dieses Nichts zurückstecken, woher ich auch kam. Darum hasste ich ihn auch mehr als vorher. Aber nach einer Zeit hörte ich einfach auf. Ich war es Leid mir die Mühe zu machen und fing an ihm zuzuhören. Ich konnte sogar mit ihm lachen. Einer der wenigen Dinge die ich nie gedacht hätte die passieren hätte können.<< sagte er mit so einer Geistesabwesender Stimme, die den Anschein erweckte einen Fuss in dieser Welt zu haben und der anderen in einer vollkommen anderer Welt, die ich mir nicht vorstellen vermochte.
>> ... Du..du hattest ihn schon von Anfang an in deinem Kopf ?! << fragte ich ihn verwirrt. Er nickte nur.
>>...Aber..wie ?!<<
>> Seine Seele war stärker. Ich ziehe daraus den Entschluss, dass ich keine Seele mehr habe. Solch ein Monster wie mich verdient keine Seele mehr.<< wieder diese Geistesabwesende Stimme. Ich wollte ihn in meiner Welt beibehalten. Ich wollte, dass er mit mir Klartext sprach. Er sollte aufhören so zu sprechen!
Desshalb ging ich zu ihm rüber, hielt ihn an den Schultern fest und schüttelte ihn heftig.
>> Bist du der Mensch oder der Vampir ?? <<
>> Ich weiss es nicht... manchmal...manchmal redet er durch mich. Manchmal ignoriert er mich und bewegt sich wieder wie früher unter seinem Körper. Er nimmt sich immer mehr und mehr....<< sagte er schnell, jetzt mit mehr Emotionen in der Stimme. Es erleichterte mich wieder solche Gefühle in seiner Stimme zu hören. Es zeigte immer noch den Kampfgeist das das Monster immer noch mit sich trug. Es war mir jedenfalls viel lieber als diese Geistesabwesende Stimme, die mir langsam aber sicher Angst machte.
Plötzlich runzelte er die Stirn, presste die Augen zusammen. Als hätte er Schmerzen.
>> Komm raus Leonidas. Ich weiss du schaffst es. Du bist stärker als er. Jeder Mensch ist stärker als diese Monster hier. Lass mich nicht allein. Komm raus! << schrie er fast immernoch mit geschlossenen Augen.
>> Aber wie ?! << fragte ich. Aber das fragte ich nicht. Ich wollte das nicht fragen! Nein! Das war der echte Leonidas! Wie konnte er nur..?
Nun öffnete er wieder seine Augen.
>> Meister, hört auf. Ich möchte nicht mehr. Tötet mich bevor ihnen das gleiche Schicksal erleidet wie mir. Es wird sie in das verderben stürzen genauso wie mich. Sie werden es dann nicht aufhalten können.<<
Er atmete schwerer. Als würde er ersticken aber Vampire brauchen keine Luft..
Wieder machte er ein schmerzvolles Gesicht und schrie es herraus: >> Nein! Leonidas ! Du musst dich an etwas festhalten, dass dich wieder zurück bringt. Deine Familie, deine Geliebte, deine Freunde ! Egal was ! Es muss etwas sein das dich stärker macht, damit du endlich rauskommst. Sonst kommst du nicht raus, Leonidas. Denke an sie und es wird durch deine Willenkraft wieder in das Nichts zurück gesteckt.<< Sagte er und dann brach ich ihm das Genick. Es ging so schnell, dass ich selber nicht ganz begrifft wieso ich das tat. Doch nach wenigen Sekunden fällt es mir wieder ein.
Was hast du getan ?!
Schweig ! Glaubst du wirklich ich lasse zu, dass du dir das anhörst? Ich möchte nicht wieder zurück. Ich werde alles nötige tun damit du nicht rauskommst. Wenn es sein muss werde ich deine Mutter und deinen Bruder auch umbringen damit du nicht rauskommst. Wir werden ja weiter sehen wenn endlich Athena geboren ist. Ich werde sie bevor sie den ersten Atemzug gemacht hat umbringen. Damit du endlich aufhörst mich wieder dort hin zu schicken. Ist das klar ?! Also schweig !
Letztendlich konnte er nur Knurren.
Besser so für ihn.
KAPITEL 19
>> Und Claudius ? Wer gegen wen? << Fragte ich als ich zu ihm ging.
>> Flavius gegen Marius. Finale << sagte er betrübt. Für einen Moment wurde es zwischen uns still, während die anderen Vampire wild herum schrien und zu den Kämpfern zu jobelten. Die Dummis schlossen einen Kreis. Die zwei Kämpfer standen mitten im Kreis und kämpften gegeneinander. Mit menschlichen Augen konnte man ihre Bewegungen nicht sehen. Sie waren dafür viel zu schnell.
>> Deinen Verlust tut mir Leid. << sagte ich und versucht ihm in die Augen zu blicken. Er starrte einfach dem Kampf weiter zu. Er ballte die Fäuste fest zusammen. Ich konnte sehen wie seine Augen wässrig wurden. Doch keine Träne fiel. Seine Mordsgedanken kamen wieder hervor wie damals als diese Frau in unser Leben tritt. Ich frage mich nur wann er den Mut dazu überwältigen würde endlich diese Gedanken in die Tat umzusetzen.
Eins wusste ich, er würde mir niemals dafür verzeihen. Das wusste ich ohne ihm in die Gedanken zu lesen.
Rückblick 186 v. Chr. :
>> Shhhh... sei stil. Verrate mir wer in deinem Traum vorgekommen ist. << forderte eine Stimme, die ich noch nie zuvor gehört hatte. Durch seinen Klang bewegten sich meine Lider und öffnete somit meine Augen. Zunächst ist alles so hell. Ist das die Sonne die so hell leuchtet?
>> Wa..s was..? << war das einzige was ich aus meinem Mund herrausbrachte. Ich war viel zu verwirrt um zu verstehen was gerade abging.
>> Verrate mir von wem du geträumt hast, mein Freund.<< forderte er mich wieder auf. Jetzt konnte ich endlich sein Gesicht erkennen. Ein gut aussehender älterer Mann, den ich um die 30 schätzte, beugte sich in mein Sichtfeld. Ich sah jedoch keine Falten in seinem Gesicht. Sein Lächeln bereitete sich aus seinem ganzen Gesicht aus. Einen Menschen mit so einer Fratze konnte man nicht als Feind nennen. Dafür hatte er viel zu nette Gesichtzüge und in seinen schwarzen Augen fühlte ich mich sofort wohl.
Wer war er wohl?
Wie kam ich hier her?
Was ist passiert?
Von einem Traum hatte ich keine Ahnung mehr.
>> Von was redest du? Ich habe nichts von einem Traum mitgekriegt...<< sagte ich immernoch verwirrt. Er nickte nur beschwichtigend.
>> Gut, gut, Weisst du noch wie du heisst?<< fragte er höflich. Für eine Nanosekunde wusste ich wirklich nicht mehr wie ich hiess. Ich versuchte in meinem Kopf nach einem Namen zu suchen der bei mir irgendwie passen würde aber am schluss war ich immernoch ein wenig unschlüssig.
>> Claudius..?<< Ich hielt den Namen extra in die Länge und machte am Schluss noch eine Frage daraus. Er lächelte nur ein wenig und nickte wieder zustimmend. Er putzte sich die Hände mit einem Stofffetzen und hielt mir die Hand dann hin. >> David <<
Ich hielt inne. Doch letztendlich entschloss ich mich einfach die Hand zu entgegnen.
>> Willkommen in dem Reich der Vampire. Ich hoffe du wirst kein Dummi. Du gefälltst mir nämlich.<< und dann schlug er auf mich ein.
Ich verstand nicht wieso er das tat. Ich wurde wegen dem auch ziemlich wütend. Was sollte denn das bringen? Was geht hier vor?
Aus irgend einem Grund fing ich an zu Knurren und zu Fauchen. Erst nach einer Zeit stellte ich erst fest, dass ich von zwei weiteren Männern festgehalten wurde. Ich verstand nicht was er mit Vampir meinte. Ich verstand auch nicht wieso ich auf einmal wie ein Tier klang und nicht wie ein Mensch.
Nach einer Zeit wurde auch die Stimme in mir wach vor der ich so erschrack. Sie klang genau wie meine und sagte mir immer wieder, lass mich raus. Er schrie es herraus und seine laute Stimme war schmerzvoller als die Schläge. Jetzt konnte ich ihn wirklich als Feind nennen. Was sollte das denn?
Dann gab ich endlich auf. Ich wusste nicht was ich tun musste, damit er raus kam. Aber eines wusste ich schon. Ich wollte dass er raus kam. Egal wie, ich wollte ihn einfach raus aus meinem Körper. Dieser Schmerz und diese Stimme zugleich. Ich war am Ende.
164 v. Chr. :
>> Grüss dich Claudius, wie wars heute denn so beim Kampftraining? Hab gehört hast dich gut geschlagen.<< kam es von David als er sich zu mir gesellte. Ich blieb an meinem Platz, auf dem Hügel und beobachtete wie einige Dummi's unten miteinander kämpften.
>> War nicht schlecht. Wieso fragst du ? <<
>> Flavius sieht in den Gedanken des Meistern gute Visionen von dir. <<
>>Aha, in Ordnung. In letzter Zeit höre ich oft von ihm. Flavius gefällt mir irgendwie nicht. Wieso erzählt er so etwas nur herum?<<
>> Als hätte ich eine Ahnung was in seinem Kopf alles herum geht. Ich weiss was du meinst, Flavius gefällt mir irgendwie auch nicht. Aber er gibt immer wieder gute Auskunft. Wir haben somit doch mehr Chancen bei dem Meister zu punkten! Ist das denn nicht gut? <<
>>Ist mir doch egal. Ich sage einfach nichts bei den Sitzungen. Das ist das einfachste und beste was man tun kann um zu überleben. Ausserdem wieso sollte uns Flavius helfen? Er ist doch der Liebling von ihm und denke er möchte es auch bleiben. Glaubst du er möchte Konkurenz ?<< fragte ich ihn jetzt. Lange Zeit wurde es zwischen uns still, bis er sie wieder brach.
>> Ok kann sein das du Recht hast. Wieso stellst du jetzt aufeinmal alles in Frage? Was ist los mit dir? Ist was passiert? << fragte er besorgt.
>> Nein nichts ist passiert.Ich bin es.... ich bin es einfach Leid.. << sagte ich zögernd. Sollte ich es ihm wirklich sagen ? Wieso sollte ich es nicht? Er war mein einziger Freund. Wer weiss ? Vielleicht ist der ja der gleichen Meinung, behaltet es aber für sich.
>> Wie meinst du das? <<
>> Irgendwie von allem. Von diesem Leben hier, das trinken von Blut, Die Dummis, selbst von unserem Meister bin ich es Leid...<<
>> Psssshht ! Sag mal willst du uns in den Tartarus schicken ?! Sag das doch nicht so laut ! Wir haben genug Ohren die uns zuhören können. <<
>> Was solls ? Gehe ich eben in den Tartarus. Dort muss ich mir dann nicht so viele Gedanken machen wie hier.<<
>> Hast du überhaupt eine Ahnung was alles in dem Tartarus geschieht? <<
>> Doch es ist eben die schlimmste Ecke in der Hölle die es je gab. Kronos und andere schlimmen Monster die zu viel böse Sachen gemacht haben. Na und ? Zweimal umbringen können sie mich nicht. <<
>> Das sterben ist nicht schlimm, dafür die Qualen die sie dir antun werden. <<
>> Was solls. Warte mal... wieso müsste ich dann eigendlich in den Tartarus? Ich bin doch nicht so schlimm wie Kronos ! << sagte ich mit einem lächeln und boxte ihn auf die Schulter.
>> Aua ! << er spielte theatralisch mit und fasste sich an die Schulter.
>> Ach komm schon, lass meinen Spass. In unserem Leben haben wir nicht oft Spass ! <<
>> Siehst du ? Genau das mein ich ! Ich möchte das ändern... <<
>> Oh Jünchen ! Viel Spass dabei ! << und grinste mich hönisch an.
Ich lachte und boxte ihn wieder auf die Schulter.
>> Au ! Hör auf damit ! << er boxte mich zurück. Ich lachte immernoch aber verstummte als ich das Feuer sah wie es in den Himmel schoss.
Unser Meister ruft uns...
David verstummte ebenfalls und schaute genau wie ich in den Himmel hinauf.
Genervt.
>> Na komm schon. << sagte er und fasste mich an den Kopf. Eine Geste die eigendlich Väter seinen Söhnen zeigten. Was heissen sollte: Ich bin da für dich und bleibe an deiner Seite, egal was passiert, denn du bist mein Sohn.
In solchen Momenten fühlte ich mich an wohlsten. Ein Gefühl nicht allein zu sein in dieser komischen Welt. Einen Vater zu haben obwohl ich nie einen hatte. Ein Gefühl von Trost, dass mich manchmal glücklich zu machen schien. Kein anderer konnte das besser wie er. Mein Scheinvater.
Ich lächelte bei dem Gedanken und stand auf, genauso wie er und trotteten langsam in die Richtung des Feuers.
141 v. Chr. :
>> Gratulation, mein Freund du hast gewonnen ! << sagte David höchst erfreut.
>> Ich hatte eben kein Bock mehr mich extra zu ergeben. Irgendwann wird es doch langweilig. << sagte ich mit ein bisschen Sakarsmus darin. Er lachte nur und ich stimmte mit ein.
>> Mann, hatte ich aber Pech ! Ich kam zu spät in die Arena um mitzukämpfen. Ich hätte dich dort fertig gemacht !<< sagte er, immernoch in seinem Lachen.
>>Jaja sagt man ja so schön im Nachhinein<< sagte ich zustimmend und boxte ihn freundschaftlich auf die Schulter.
>> Du wirst wohl nie aufgeben mit dem Schlagen oder ? << fragte er mit Hoffnung in der Stimme und deutete auf seine Schulter. Ich schüttelte meinen Kopf.
>> Niemals ! << sagte ich im tieferem Ton und hielt meine Faust in die Höhe. Wie es die Helden immer in den Legenden taten.
Es wurde spät und jetzt fragte ich mich was jetzt laufen sollte. Kam jetzt einfach mein Weib zu mir? Oder haben sie sie in ein Kerker gesteckt. Müsste ich sie abholen?
>> Nun wo ist denn mein Weib? Ich denke die Dummi's sind schon fertig mit Abendessen.<<
>> Keine Ahnung. Frag mal Flavius. Der weiss bestimmt Bescheid. <<
>> Ok <<
Also ging ich erst mal in den Wald hinein und liess David zurück. Ich flitzte durch die Wälder bis ich endlich Flavius seine Witterung aufgenommen hatte. Es war nicht mehr weit als ich endlich ankam und ihn beim trinken zusehen konnte. Ich rümpfte meine Nase als ich die 8 weiteren toten Körper hinter ihm riechen konnte. Flavius bemerkte mich natürlich nicht. Vampire geraten in so eine Art Hypnose wenn sie anfangen zu trinken. Als würden sie in eine andere Welt verbannt für eine lange Zeit. Etwas was ich hasste an trinken. Es konnte grosse Nachteile daran bewirken. Man konnte es gut in einem Kampf einsetzen um den Gegner abzulenken.
Ich schnippte paarmal mit dem Finger als ich näher heran trat. Damit er endlich bemerkte was er tat. Es half nichts darum schlug ich ihn auf den Kopf. Plötzlich stiess er sich von dem totem Körper ab und ging in Angriffstellung. War das gerade ein Fauchen oder ein Knurren von ihm ? Scheint beides zu sein.
Ich verdrehte meine Augen. Vampire eben.
>>Eehii, Flavius! Wach auf! Ich bin's, Claudius!<< rief ich ihm zu. Erst als einige Sekunden verstrichen begriff er und entspannte sich wieder.
>>Was willst du ?!<< fragte er genervt.
>> Eehii nicht so frech. << sagte ich ihm warnend. Ich konnte Flavius nie leiden. Genauso wie er mich nicht. Er schaute mich immernoch so genervt an. Am liebsten würde ich ihm wieder eine auf die Fresse hauen!
Ich wusste er würde sich nicht entschuldigen darum machte ich einfach weiter.
>>Weisst du wo mein Weib ist, dass mir zusteht? << fragte ich stirnrunzeld.
>> Nein, frag den Meister. << sagte er jetzt nicht mehr so genervt. Ich nickte und wollte fortgehen.
>> Claudius, warte mal.<< rief er mir zu und ich drehte mich um. So dass ich ihm in die Augen schauen konnte.
Er zögerte >> ... Dieses mal hat der Meister selbst ausgewählt. Es war seine Wahl. Wir alle durften sie nicht sehen. Der Meister hat mich sogar fortgeschickt damit ich es nicht sah...Irgendetwas ist da was am gange, was ich nicht verstehe. Der Meister hat nie selbst gewählt. Er überlies es uns. Aber diesmal...
Sie muss wirklich etwas wertvolles sein...<<
Mir gefiel es nicht wie er mit meinem Eigentum redete. Sie gehörte mir !
In seinen Augen sah ich nun lustvolle Begierde. Was für ein Bastard.
>> Halte dich gefällichst von ihr fern! Sonst werde ich dir den Kopf abreissen! Klar ?! << schrie ich voller Wut zu ihm. Er durfte ihr nichts antun, weil sie mir gehörte. Das war eine Regel von unserem Meister die er einhalten musste!
>> Nun wenn sie so wertvoll ist wie ich denke, könnte ich vielleicht nicht widerstehen. Also müsste ich mich schon jetzt entschuldigen für das was ich ihr vielleicht antun werde.<< sagte er mit einem schiefem Lächeln das mich voller Wut, rot sehen liess.
>> Ich habe dich gewarnt und werde nicht zögern wenn ich dich umbringe, Flavius. Selbst wenn unser Meister es mir verbietet. Behalte das in deinem Kopf!
Du solltest besser deine Zunge hüten... << Sagte ich voller Wut und ging fort.
Was war das eben ?
Was meinte Flavius damit?
Ich war immernoch wütend auf ihn also hörte ich einfach auf mir Fragen zu stellen die ich nie selber beantworten konnte.
Also flitze ich los und suchte den Meister.
Ich wusste wo er steckte. Er war meistens dort wo er schlief. Ich denke mal es war sein Lieblingsort zurzeit. Wir wechselten oft unser Standpunkt damit wir weitere Dörfer entdecken konnten. Ich verstand aber trotzdem nicht wie er schlafen konnte. Klar, ich schlief auch, aber nicht so viel wie er. Ich meine, was war schon beim Schlafen?
Man verschwendete nur Zeit.
>> Meister << murmelte ich um ihn aufzuwecken, als ich vor ihm stand.
>> Mhmm ? << grummelte er und öffnete langsam seine Augen. Er blickte mir in die Augen und gab mir somit seine volle Aufmerksamkeit.
>> Meister, darf ich nun mein Weib haben?<<
fragte ich ihn vorsichtig.
Stille.
>> Bist du dir sicher, dass du sie willst? << fragte er.
Ein bisschen verwirrt war ich schon. Aber nickte als ein paar Sekunden vestrichen.
>>Komm mit.<< forderte er und stand langsam auf. Er konnte schneller als ich Rennen, aber das hinderte mich nicht ihm hinterherzurennen. Als wir ankamen stand vor uns eine Wand, eine Mauer ? Ich konnte es nicht unterscheiden. Sie war auf jedenfall aus Erde. Rund herum wuchs Gras und es sah so aus als wäre es ein Eingang. Ich hörte Weit und Breit keinen Vampir in der Nähe und die Tiere fingen wieder an hier zu leben. Wo Vampire waren liefen die Tiere weg. Ihre Instinkte konnten das Gefähliche in uns schon von unserem Geruch erkennen.
>> Sicher ? << fragte er mich. Ich hatte die ganze Zeit die Steinwand angeschaut und nicht bemerkt, dass er mich die ganze Zeit angestarrt hatte.
>> Was hat es mit dieser Frau auf sich, Meister? Wieso hast du sie ausgewählt? Du wählst die Frauen nicht. Du tust das nie. Wieso dieses mal ? << Fragte ich vorsichtig.
>> Ich habe meine Gründe. << er zögerte. Unser Meister zögerte nie.
>> Dann müsste sie doch euch gehören Meister... << sagte ich und blickte zu Boden. Ein Schmerz durchlöcherte meine Brust. Es war nicht ein Schmerz der mich zu den Knien zwang. Es war eher ein Schmerz der schnell rein und raus ging durch meinen Körper. Ein Schmerz der auch schnell wieder verging. Wie ein Pfeil der durch deinen Körper ging. Was war das ??
>> Es nennt sich Reue, mein Krieger. << sagte er leise und beantwortete somit mein Denken. Er fing an zu Lächeln. Ein ehrliches Lächeln, dass ich nicht oft an ihm sah.
>> Diese Frau, ich kann es spüren, ist was besonderes. Also behandle sie auch so. Ich werde sie nämlich nicht nehmen. Mir gehört nicht diese Frau. Mir steht eine andere Frau zu. << sagte er nun mit fester Stimme, aber immernoch mit einem Lächeln im Gesicht.
Nun hielt er beide Hände vor sich mit der Handinnenfläche gegeneinander gepresst. Er atmete einmal tief ein und aus und streckte dann seine Hände in der gleichen Position aus. Ein Schnitt entstand in der Mitte der Wand. Jetzt streckte er seine Hände voneinader. Die ganze Wand bewegte sich aus dem Schnitt in der Mitte voneinader und öffnete somit mir den Weg frei.
Als er fertig war konnte ich nicht mehr meinen Mund zumachen. Er wollte einfach nicht mehr und ich machte ihn mit der Hand zu.
Wie peinlich von mir..
Er grinste mich natürlich an und machte kehrt um fortzugehen.
>> Wartet, Meister !<< rief ich ihm noch nach. Er blieb stehen und drehte sich um. Seine linke Augenbraue hob sich noch in die Höhe.
>> Könntet ihr mir noch einen Gefallen tun? << fragte ich ihn vorsichtig. Er nickte nur.
>> Würdet ihr sie weiterhin geheim halten? Und sie vor Flavius beschützen?<< fragte ich. Ich dachte wieder daran was Flavius mir alles gesagt hatte, was mich so wütend machte.
Er nickte wieder. Dieses mal aber runzelte er dabei noch die Stirn.
Das hiess nichts gutes für Flavius.
Ich sah nicht mehr zu ihm auf und starrte die Höhle an. Leonidas war schon längst verschwunden.
Was mich wohl dort erwarten würde?
In der Höhle war es Stockdunkel, konnte einen schnellen Herzschlag hören und ein schweren Atem eines Menschen.
Ich überwindete mich und ging in die Höhle hinein. Ich konnte alles klip und klar sehen, doch das Mädchen bemerkte mich nicht. Es war für sie alles schwarz. Ich traute mich zu atmen und stellte fest, dass ihr Duft überwältigend war! Wie konnte das Leonidas nur widerstehen?
Nein! Nein! Nein! Ich durfte sie nicht töten. Ich wollte sie kennelernen! Nein, Komm schon Claudius! Du schaffst das! Sagte ich mir selber und tatsächlich, ich konnte mich nach einer Zeit wirklich an ihren Duft gewöhnen und meine Begierde schien zu sinken. Ich konnte es mir irgendwie nicht erklären, aber es ging. Hat das gerade sie getan ?
Egal, ich war nur froh, ich konnte ihren Duft geniessen ohne sie zu töten zu müssen! Ich lächelte über meinen Fortschritt.
Als ich nach einiger Zeit mich zu ihr näherte, traute ich mir zu, ihr in die Augen zu schauen und verlor mich auch sofort in ihren darin. Solch wunderschöne graue Augen hatte ich noch nie gsehen. Also schaute ich sofort weg. Ich musste mich konzentrieren. Ich durfte nicht die Kontrolle verlieren. Das durfte ich nicht zulassen.
Als ich dachte ich hätte mich wieder unter Kontrolle, versuchte ich wieder ihr ins Gesicht zu schauen. Dieses mal versuchte ich nicht ihr in die Augen zu schauen, sondern ihr ganzes Gesicht. Ihre braunen, zu Zopf geflochtenen Haare und dann ihre Lippen. Ihre wunderschönen Lippen.
Ein solchen Gesicht strahlte eindeutig Stärke aus. Ihre Haut, einbisschen dünkler als meine, war ein bisschen dreckig und sah darunder kleine Narben. Nicht viele, es waren nur einige an ihrem Körper zu sehen. Ihr ganzer Arm und ihre Wange wurde auf der Haut aufgeschlürft. Nicht sehr tief. Aber ich konnte von Glück sagen, dass sie nicht zu Bluten schien. Ich konnte an ihr aber nichts besonders feststellen was an ihr war, was so wertvolles war, dass unser Meister sie auserwählte. Schon klar, sie war hübsch, aber auf sowas würde Leonidas nie achten.
Sie war trotzdem das schönste Mädchen, dass ich jemals in meinem Leben sah.
Ich starrte sie jetzt schon so lange an, da ich nicht mal bemerkte, dass sie das genau das gleiche tat. Sie schaute mir direkt in die Augen. Ich musste wieder wegschauen. Ihre Augen ! Ich könnte mich sofort in ihren Augen verlieren. So schön waren sie.
>> Was bist du? << fragte eine starke Stimme. Ich horchte paar Sekunden auf den Klang ihrer wunderbaren Stimme. Sie fragte nicht wer ich sei, aber was. Sie erkannte den Unterschied was ich sei. Ich war nicht menschlich.
>> ..Was bist du? << fragte ich zurück. Ich wollte mein Ich nicht preissgeben. Sie würde mich dann hassen und das wollte ich auf keinen Fall. Mir war es wichtig, was sie von mir hielt.
Nun hielt sie ihren Kopf schräg und sah mich noch intensiver an.
>> Muss ich Angst vor dir haben? << fragte sie vorsichtig. Ich zögerte, doch dann nickte ich und sagte: >> Ja <<
>> Muss ich Angst vor dir haben? << fragte ich sie aus Neugier zurück. Sie fing an zu lächeln, aber nur ein kleines bisschen. Ich konnte sie also zum Lächeln bringen. Das gefiel mir.
>> Ja <<
Stille.
Diese Antwort hätte ich nicht erwartet.
>> Du bist mein Feind, der meine Familie ermordet hat.<< sie fragte nicht sie stellte nur eine Tatsache fest.
>> Ein Blutsauger << sagte sie kalt und düster. Sie hasst mich jetzt ganz sicher. Irgendwie machte es mich auch traurig. Ich wollte nicht, dass sie mich hasste. Warte mal, woher wusste, sie was ich bin? Ich müsste geschockt sein über ihren Scharfsinn. Wieso war ich es nicht?
>> Wieso weisst du das? << fragte ich nach.
>> Weil das Hexen wissen sollten.<< sagte sie, streckte plötzlich die Hand nach mir aus. Ohne das ich es verstehen konnte, schleuderte mich irgendeine unsichtbare Kraft gegen die Wand und dort blieb ich auch in der Luft.
Sie ballte die Hand zur Faust und mich durchfuhr ein Schmerz durch meine Gliedern, der mich schreien liess. Ein Schmerz der so grauenvoll war. Ich wollte ihn nicht mehr an mir haben. Ich zuckte wild um mich herum. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. Der Schmerz arbeitete gegen meine Gliedern. Ich wollte schreien, doch das konnte ich nicht einmal. Ich hatte diesen Schmerz noch nie zuvor gespürt. Ich verstand auch nicht was sich hier abspielte, doch diesen Schmerz konnte ich mir leicht in der Hölle, als tagesration vorstellen. Es war der bitterste Schmerz den ich jemals gespürt hatte.
KAPITEL 20
Nicht lange und sie stöhnte auf, liess ihre Hand sinken und sah ihre Hand verwirrt an. Die Kraft die mich trug verschwand, genauso wie der Schmerz, so fiel ich auch zu Boden.
Ich rappelte mich schnell auf und blickte ihr in die Augen.
Obwohl ich wusste, dass der Schmerz vorbei war, hatte ich immernoch das Gefühl, er griff mich an. Ich konnte regelrecht spüren wie schwächer ich wurde.
>> Eine Hexe ?! << fragte ich sie entsetzt und versuchte mich wieder zu beruhigen.
Was war das gerade ? Wenn ich mich wieder an den Schmerz erinnerte, durchfuhr mir ein Schrecken. Nochmal diesen Schmerz zu ertragen war schwieriger, als sich dem Meister zu widersetzen.
>> Du hast keine Ahnung was das ist, oder?<<
Ich schüttelte meinen Kopf und sagte:
>> Nein<<
Sie blickte immer noch verwirrt auf ihre Hand.
>> Warst das gerade du?<<
Ich versuchte das zu kapieren irgendwie in meinem Hirn irgendwo einzuorden. Was war nur dieses Geschöpf? Wie konnte sie das nur ohne ein Vampir zu sein? Obwohl ich hatte noch nie weibliche Vampire gesehen. Waren das die weibliche Arten der Vampire? Mehr menschlich? Ich kapierte es immernoch nicht. Wie auch ?
Jetzt streckte sie wieder die Hand nach mir aus. Ich wurde wieder durch die Wand geschleudert. Ich versuchte mich auf den folgenden Schmerz vorzubereiten und schloss erwartungsvoll meine Augen.
Nichts.
Nichts geschah und ich fiel auch augenblicklich zu Boden. Ich setzte mich nicht auf und starrte sie weiterhin verwirrt an. Sie seufzte nur und senkte den Blick.
>> Jetze ist alles verloren...<<
KAPITEL 21
Sie wirkte nicht mehr hasserfüllt und düster, wie vorher. Ihre Gesichtszüge veränderten sich drastisch zu Trauer. Aber ich kapierte es nicht. Was sollte den verloren sein?
Lange Zeit erfüllte die Höhle stille, die unangenehm wurde.
>> Würdest du mir noch den letzten Gefallen tun und einfach schnell und es ohne Leid vollziehen? Ich möchte nicht wie meinen kleinen Bruder voller Schmerzen und Tränen in den Augen davon gehen. Mach es einfach schnell...<< Ihre Stimme verfiel in Trauer und als sie ihren Bruder erwähnte sah ich wie sie ein Träne versuchte wegzuwischen.
Ich zögerte.
>> Was meinst du mit Hexe? <<
Sie blickte mir lange ins Gesicht, bevor sie antworten konnte.
>> Ich und meine ganze Blutlinie gehört den Hexen. Ich bin eine Gestalt die, die Magie beherscht. Wir sind mächtiger als alle anderen Geschöpfe.<< sagte sie mit einem Ton, den man Stolz nennen konnte. Ich musste das erstmals verarbeiten.
>> Also hast du das getan?<<
Sie nickte nur.
>> Aber wie ? <<
>> Es liegt in meiner Natur. Genauso wie du einfach so Menschen ermordest, auf die man sich sorgt.<<
Stille herschte und ich wusste nicht wie ich sie brechen konnte.
Die düstere Stimme schien man wieder zu hören.
>> Es tut weh...<<
>> Was meinst du?<<
>> Ich dachte selber den Tot in die Augen zu blicken wäre schwer. Doch ich täuschte mich als ich sah wie meine Familie ausgetrunken wurde. Mir ist klar geworden, dass das viel schwerer ist. <<
>> Aber ich tat das gar nicht...
Ich bin anderst...<<
Sie seuftzte.
>> Nein, bist du nicht. Wenn es nicht die anderen täten, hättest du es eines Tages doch getan.<<
>> Woher willst du das wissen?! << es machte mich wütend wie sie über mich sprach. Sie kannte mich gar nicht! So über mich urteilen zu können durfte sie nicht.
>> Weil du eines Tages herrausgefunden hättest das meine Art und deine Art im Krieg stehen. Seit Jahrtausenden von Jahren schon. Es ist ein Wunder, dass euer Clan es nicht wusste und wir hatten grosses Pech. Wir konnten uns nicht vorbereiten.... All die Menschen starrten uns mit diesen hoffnungvollen Augen an. In der Hoffnung wir könnten sie noch retten.
Du hättest ihre Blicke sehen sollen, Blutsauger. Nur ihre Blicke... <<
Zum ersten mal in meinem Leben war ich sprachlos.
Denn ich konnte sie mir vorstellen.
Ihre Blicke...
Es waren genau die gleichen Blicke die ich sah als mein Dorf überfallen wurde und ich immernoch davon Albträume kriegte. Eigendlich sollten mir diese Menschen egal sein, aber sie waren es nicht. Ich kannte diese Menschen nicht aus meinem Dorf. Der Mensch in mir kannte sie aber und genau er war der Grund wieso ich für sie mitfühlen konnte.
Diese Blicke vergass ich nie ...
Tag der Veröffentlichung: 26.10.2011
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