Ich stehe am Fenster. Mein Blick geht zum Himmel, ich sehe die Wolken ziehen, sehe wie sich riesige Türme in der Dunkelheit aufbauen. Ein Schwarm Vögel taucht am fast schwarzen Horizont auf und zieht mit lautem Geschrei über mich hinweg, dem heller werdenden Licht des anbrechenden Tages entgegen. Wie auf eine Perlenkette aufgereiht torkeln sie dahin, fliegen vom Dunkel der Nacht in das Licht des Tages. Die Wipfel der Bäume neigen sich im aufkommenden Wind, singen das Lied der Natur, knarren, schwanken, ächzen. Immer mehr dunkle Wolken ziehen heran, hängen schwer am Horizont. Gleich werden sich die Schleusen des Himmels öffnen und das Nass des Himmels wird herabstürzen und den ausgetrockneten Boden tränken. Der Wind wird zum Sturm, die Wipfel verbeugen sich ehrfurchtsvoll vor den Naturgewalten. Dann erscheint am Horizont, einem undurchlässigen Vorhang gleich, die Regenwand, die alles in einen Nebel der Ahnungslosigkeit hüllt. Wild klatschen die Tropfen an die Scheiben meines Fensters, wie Geister die Einlass begehren, zerplatzen, hinterlassen Rinnsale, die die Spuren der vergangenen Tage auslöschen wie Träume, die in der Unendlichkeit verschwinden. Es ist ein Schauspiel, das mich klein und demütig werden lässt, dass mich zur Dankbarkeit zwingt.
Ich lasse meinen Gedanken freien Lauf, erinnere mich an ein grauenvolles Ereignis in unserer Stadt, erinnere mich an das Haus am Waldrand, dass mit seinem
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Fred Freiberg
Bildmaterialien: 123RF
Cover: Fred Freiberg
Lektorat: Wortdienstleister Stefan Stern
Tag der Veröffentlichung: 13.07.2018
ISBN: 978-3-7438-7498-5
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