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Von Laura an dich

Ich habe mich wie eine Diebin in dein Leben geschlichen und dir Zeit deines Lebens geraubt. Verzeih mir. Den Mut dir zu sagen, wer ich bin, hatte ich nicht. Nein ich war ein Egoist. Meine tiefen Gefühle wollte ich mit keinem teilen. Ich hatte Angst, du könntest zweifeln und mich ablehnen. Deine Sympathie und Aufmerksamkeit wollte ich für mich beanspruchen, dein Lächeln in mir aufnehmen, deine Stimme genießen und deine Berührungen voller Zärtlichkeit auskosten, deine Hände halten, ohne dass du wusstest, wer ich bin. Ich habe dich bestohlen um das Glück, dein Kind in den Armen zu halten, so wie man mich bestohlen hat, dir ganz nahe zu sein und den Trost eines Vaters zu empfinden und seine Liebe zu spüren. Das Leben hat uns beide betrogen und ich, die darum wusste, hatte nicht den Mut, mich dem Schicksal zu stellen.

Leb wohl Papa

 

Wie alles begann

Es ist das Jahr 1920. Stille ist im Dorf. Nur das leise Klagen der Sterbeglocken ist zu hören. Die Frauen und Männer des Dorfes treten vor ihre Häuser, um die vorbeiziehende Prozession von Ministranten und Pater Antonio mit den Sterbesakramenten zu würdigen.

„Er geht zu Anna,″ flüstern die Leute. Die Hitze des Tages wird durch den traurigen Klang der

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Fred Freiberg
Bildmaterialien: 123RF
Cover: Fred Freiberg
Tag der Veröffentlichung: 25.10.2018
ISBN: 978-3-7438-8456-4

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