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Die Alzheimer Erkrankung

Wenn ein Mensch an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erkrankt, betrifft das auch die Familie. Im Verlauf der Krankheit gehen vor allem pflegende Angehörige durch ein Wechselbad von Gefühlen. Schmerz und Mitleid gehören ebenso dazu wie Hilflosigkeit, Ärger, Wut, Trauer und Verzweiflung. Daneben müssen sie ganz praktische Herausforderungen bewältigen. Pflegende Angehörige verwenden einen großen Teil ihrer Zeit und Kraft darauf, sich zum Beispiel um die demenzkranke Ehefrau, den Vater oder die Schwiegermutter zu kümmern. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig Unterstützung zu holen und sich gut über Alzheimer und andere Formen der Demenz zu informieren. Mit der Zeit entwickeln viele pflegende Angehörige so ein gutes Gespür dafür, ihre kranken Angehörigen im Alltag richtig zu unterstützen und demenzgerecht zu kommunizieren. Auch mit der Krankheit erleben sie schöne Stunden miteinander.

 

Menschen mit Demenz verlieren nach und nach die Fähigkeit zu kommunizieren. Das ist für alle Betroffenen schmerzlich. Normale Gespräche mit der Mutter oder dem Vater, dem Partner oder der Partnerin werden zunächst schwierig, dann unmöglich. Wichtig ist es, sich immer wieder in die Situation des Kranken zu versetzen. Dann finden sich Wege, um miteinander im Kontakt und im Gespräch zu bleiben.

 

Je weiter eine Demenz fortschreitet, desto schwerer fallen selbst die einfachsten Tätigkeiten: Beim Anziehen passieren Fehler, die Morgentoilette dauert länger als bisher und der Weg zur Post erscheint wie ein Labyrinth. Dennoch sollten Angehörige einem demenzkranken Menschen nicht alles abnehmen. Hilfe zur Selbsthilfe lautet die Devise. Sie trägt dazu bei, dass Demenzkranke länger selbstständig bleiben.

 

Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erinnern sich noch lange Zeit rege an ihre Kindheit und Jugend, die Sie als Angehörige am besten kennen. Nutzen Sie Ihr Wissen, um diese Erinnerungen zu wecken und gemeinsam Schönes zu erleben – beispielsweise beim Musikhören oder Ansehen alter Fotos, beim Kuchenbacken, durch den Duft des Lieblingsparfums oder indem Sie gemeinsam einen Ausflug machen.

 

Demenzkranke Menschen können unfreundlich und aggressiv erscheinen. Das liegt oft daran, dass sie Handlungen und Situationen nicht mehr verstehen. Sie finden sich in ihrer Umgebung nicht mehr zurecht und können sich immer weniger verständigen. Angehörige und Pflegende können Konflikte oftmals durch ihr Verhalten vermeiden. Es kann sinnvoll sein, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen.

 

Es ist gut und richtig, füreinander da zu sein. Doch niemand verlangt von Pflegenden, dass sie sich selbst aufgeben. Um selbst gesund zu bleiben, sollten sie von Verwandten, Freunden, Nachbarn und professionellen Pflegekräften Hilfe einfordern. Das schafft Freiräume, schützt vor Überlastung und verhindert, dass die Demenz eines Familienmitglieds das eigene Leben vollständig bestimmt.

Quelle: Auszug aus einem Beitrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

An meine Tochter Lauren

Es ist das erste Mal, dass es mir schwerfällt, mich an dich zu erinnern.

Erst als ich dein Bild sehe, weiß ich wieder wer du bist.

Von diesem Moment an spüre ich die Angst in mir, dich für immer zu vergessen.

Hilflos muss ich zusehen, wie dein Bild vor meinen Augen verschwindet

und in einem Nebel der Alltäglichkeit versinkt.

Mit dir geht dein Herzschlag und deine Seele entfernt sich von mir,

wie ein Luftzug, der in die Unendlichkeit entschwindet.

Ein kalter Hauch von Einsamkeit fegt über mich hinweg und tötet meine Seele.

1. Kapitel

Es war das Jahr 1993. Gunnar von Wertheim befand sich auf einer Lesereise in München, wo er sein neuestes Werk »Geheimnisse des Daseins« seinem Publikum vorstellen wollte. Er stattete seinem langjährigen Freund Günter Prätorius einen Besuch ab und lernte, auf einer in seiner Galerie stattfindenden Vernissage, die Malerin Charlotte Möbius kennen, die dort ihre Bilder ausstellte. Es durchfuhr seinen Körper wie ein Blitz als er sie zum ersten Mal sah. Sie war eine wunderschöne Frau. Eine atemberaubende Künstlerin und eine unbeschreibliche Persönlichkeit, rothaarig und mit einem Blick, der ihn dahinschmelzen ließ. Dieses schillernde tizianrote Haar, die Grazie und Anmut mit der sie sich bewegte. Der Liebreiz ihres Gesichts und das Funkeln ihrer Augen, das war es, was sie sofort in seinen Bann zog. Zögernd und mit großer Zurückhaltung suchte er den Kontakt zu ihr, war diskret, ja fast schüchtern, als er um ihre Aufmerksamkeit warb. Jedes Mal, wenn sie an ihm vorbeiging, warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu, der ihn völlig verwirrte. Er würde sogar sein Leben geben, nur um einmal in ihrer Nähe zu sein.

 

Für ihn war sie wie eine Göttin aus einer anderen Welt, die nur zu dem Zweck auf die Erde gekommen war, um ihn in Versuchung zu führen. Sie hatte ein unnachahmliches Funkeln in den Augen, ihr Blick war wie das Glühen eines Sternes aus fernen Galaxien, sie war ihm so nah und doch schien sie ihm so fern, so unnahbar. Er hatte das Gefühl sein Herz würde verglühen, wenn er in ihrer Nähe war. Bei jeder dieser zufälligen Begegnungen schaute er sie bewundernd an und es machte sich ein Gefühl in ihm breit, das sich mit Worten nicht beschreiben ließ. Er war ihr vom ersten Moment an mit jeder Faser seines Geistes verfallen, ließ sich treiben auf einer Welle des Glücks und der Hoffnung und doch wusste er nicht, ob seine geheimen Wünsche jemals in Erfüllung gingen.

 

Irgendwann am Abend aber trat sie zu ihm und bat ihn, mit ihr ein Glas Wein zu trinken. Er war wie in Trance, spürte ihre Aura und die Nähe und Wärme ihres Körpers und als sie ihn ansprach und er ihre Stimme hörte, schmolz er dahin wie Schnee in der Sonne.

 

„Mein Name ist Charlotte Möbius″, flüsterte sie ihm zu und es war eine Harmonie in diesen fünf Worten, die ihn erschaudern ließ und er wusste, dass er diesen Namen niemals, solange er lebte, vergessen würde. Sie wohnten, wie sich später herausstellte in derselben Stadt und waren, von dem Moment ihrer ersten Begegnung an, unzertrennlich. Sie saßen oft zusammen, lasen sich vor, tauschten ihre Gedanken aus, führten nicht enden wollende Gespräche über den Sinn des Lebens und schrieben gemeinsam schöne und zu Herzen gehende Prosa, ja man kann sagen, es war eine Symbiose der schönen Worte und die Begegnung ihrer Herzen, in jeder Sekunde ihres Zusammenseins. Sie fanden zueinander als beide in der Blüte ihrer Schaffenskraft waren.

 

Er liebte sie mit jeder Faser seiner Sinne, aber es war keine gewöhnliche Liebe, nichts Banales, Alltägliches, sondern eine tiefe Seelenverwandtschaft, die beide miteinander verband, ihnen Stärke gab und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Fred Freiberg
Bildmaterialien: 123RF
Cover: Fred Freiberg
Lektorat: Stefan Stern - Wortdienstleister
Satz: Stefan Stern - Wortdienstleister
Tag der Veröffentlichung: 24.04.2018
ISBN: 978-3-7438-6658-4

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