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Leise aber beständig, ertönte ein Klacken. Es stammt von jener Hexe, die sich auf ihren edlen hochhackigen Schuhen durch den Flur in ihre Bibliothek bewegte. Graziöse wie arrogant, legten schlanke Finger sich um den Türgriff. Doch etwas lies sie inne halten. Ein überlegenes Lächeln glitt auf die blutrot geschminkten Lippen. Viola konnte sich schon denke, wer sie besuchen kam. Es gab ja auch nur eine Person, die wusste, das sie hier zu finden war. Schwungvoll drehte sie sich um, ihr rotes Kleid mit den dezenten weißen Ornamenten bauschte sich durch den Wind der raschen Bewegung auf, das braune Haar flog ebenso hektisch wie verführerisch herum und landete wieder über Violas Schultern. Das überlegene Lächeln blieb, der Ausdruck in den dunklen Augen wurde hochnäsig und herablassend, als sie ihre Aufmerksamkeit auf die Schatten legte, die gerade unter ihrer Haustür hindurch krochen. Jener Ausdruck blieb, als die Hexe geduldig abwartete...

Schwer war es nicht gewesen, Viola zu finden. Ihre Spur war unverkennbar. Allein schon bei dem Gedanken, diese verwöhnte Göre um Hilfe bitten zu müssen, kam Tares Dämon dichter an die Oberfläche. Endlich bei ihrem Haus angekommen, hatte der junge Halbdämon sich soweit in den Gedanken der Demütigung hinein gesteigert, das es kein Problem war, seine Schattenmacht ein zu setzen. Ja etwas Gutes hatte diese eingebildete Hexe doch an sich. Sie schaffte es problemlos seine menschlichen Gefühle zu verdrängen, und den Hass zu schüren, den sein innerer Dämon brauchte um an die Oberfläche des Seins zu gelangen. Keinen Augenschlag brauchte Tares um sich in Schatten aufzulösen um so durch die Eingangstür in das Haus zu gelangen. Als er sich im Hausinnerem wieder zu einer Gestalt aus Fleisch und Blut wandelte, stand sie auch schon vor ihm. In einem Ausdruck von Arroganz und Überlegenheit, die Tares seine menschliche Moral fast vergessen lies. Mit unglaublicher Feindseligkeit trat er etwas näher und betrachtete sie eingehend. Kaum hatte sie sich verändert. Gut etwas reifer im Gesicht ist sie geworden, aber mehr auch nicht. An ihren Charakter, wollte der Halbdämon gar nicht erst denken. Hoffentlich hatte der sich vollkommen gewandelt. Aber wenn er ihren Ausdruck so sah, glaubte er nicht mal das er gerade so naiv gewesen war, zu hoffen. Immer noch stumm betrachtete er sie, nicht willens etwas zu sagen.

Viola sah geduldig zu, wie sich jene Schatten zu ihrer waren Gestalt wandelten, und war begeistert. Wie konnte sie nur vergessen? Er war zwar ein Fehler der Natur, aber hinreißend... Die pure Arroganz die ihre Haltung zeigte, veränderte sie nicht ein bisschen. Viola hatte sich eben gut unter Kontrolle. Aber wollte sie ihre Gedanken vor ihm nicht verbergen. Stattdessen, wollte sie ihm ganz klar zeigen was sie dachte, so konnte er sich wenigstens schon einmal darauf vorbereiten, das sie ihn bald besitzen würde. Denn wie allgemein bekannt, bekam die kleine Prinzessin immer das, was sie wollte...
Ihre Haltung änderte sich. Aus der Überlegenheit und Arroganz, wurde Interesse und Erotik. Mit verführerischer Stimme und wiegenden Hüften kam sie auf ihn zu. „Hallo mein kleiner Irrtum. Was führt Euch zu mir?“ Nur ein säuseln verließ ihre Lippen, und eine kleine aber entscheidene Geste unterstütze den Eindruck den er erlangen sollte. Der Zeigefinger unter dem Kinn, seinem Kinn. Sich ihrer Sache sicher, sah sie ihm von unten tief in die Augen...

Als ihre Haltung sich wandelte, hätte sich Tares am liebsten wieder in einen Schatten gewandelt. Was sollte den dies nun wieder? Bei ihrem letztem Aufeinander treffen, hatte sie sich gehasst,und sich gegenseitig Pest und Lepra an den Hals gewünscht. Und jetzt? Mit erhobener Augenbraue, beschloss der Halbdämon vorerst abzuwarten. Weiterhin mit hochgezogener Augenbraue lauschte er ihren Worten und betrachtete ihre Gesten. Bis es ihm zu viel wurde. Grob packte er ihre Hand und brachte diese außer Reichweite seines Körpers. Ein vernichtender Blick traf sie. „Was fällt dir ein? Benimm dich, bevor ich mich vergesse!“ Ein tiefes Grollen verließ seine Brust, seine Augen nahmen ein merkwürdiges Rot an, seine dämonische Seite kam seid längerem endlich wieder dazu, sich aus zu leben...

Junge Hexe zog einen Dolch unter dem Kleid hervor und schlug nach ihm. „Wage es nie wieder mich derartig an zu fassen, es sei den ich gestatte es du niederer Fehler von Moral und Natur!“ Arrogant streckte sie das Kinn wieder in die Höhe und wart wenig beeindruckt von seinem dämonischem Auftritt. Wie ein Raubkatze, schlich sie nun um ihn herum. „Antworte endlich! Was willst du?“ Viola war zwar zurückgewiesen worden, aber das änderte nichts. Sie würde ihn noch besitzen, das stand bereits fest, und sie beide wussten es...

Schattenseele Tares wich dem Dolch ohne weiteres aus. Viola war nicht sonderlich geschickt auf dieser Ebene. Ihre Beleidigung tat er ohne weiteres ab. Er hatte sich bereits daran gewöhnt, und wusste es zu ignorieren, wenn es nötig war. „ Ich brauche deine Magie.“ Leise und widerwillig sprach er seine Worte und wusste nur zu gut, es würde ihn Blut und Stolz kosten, wenn er Violas Hilfe wirklich wollte. Und trotz dieses Wissens, erwartete er ihre Antwort für Agracia...
In Gedanken vernahm er noch Violas Stimme, welche ihm befahl mit zu kommen. Er gehorchte...

Ein weinrotes Zimmer, im Zwielicht getaucht, kam hinter der schweren Eichentür zum Vorschein. Viele Vorhänge erschwerten den genauen Einblick. Mit blutrünstigem Lächeln schob Viola einen der schwarzen, schweren Vorhänge beiseite, und bat Tares hinter diesen. In Gedanken, ging die Hexe bereits das Geschehen durch. Eine Woge der Zufriedenheit durchströmte ihren Körper, allein bei dem Gedanken, das der Halbdämon ihre Hilfe benötigte. Er brauchte sie, war ihrem Willen ausgesetzt, ihren Demütigungen...
Nun trat sie selbst auch in den vom Stoff abgegrenzten Bereich. Und besah freudig ihre Spielwiese. Ein steinernder Altar erstreckte sich seitlich von den beiden, Kerzen hingen an der Wand und tauchten alles in schon fast unheimliches Licht. Neben dem Altar, stand ein kleiner Schrank. Dieser barg einige Ritualsgegestände in sich. An der Wand über dem Altar hingen Ringe. Sie waren aus Metall und fest in dem Mauerwerk verankert. „ Zieh dein Hemd aus.“ Vorfreudig glitt ihr Blick zu ihm. „ Und dann leg dich hin. Den Kopf in Richtung Wand. Dann können wir über das wesentliche reden...“

Bereits als Viola die Tür geöffnet hatte, überkam Tares ein Gefühl der Leere. Er wusste, dies war ihr Ritualzimmer, ihr spezielles Zimmer. Was nichts Gutes bedeutete. Jetzt durfte er keine Schwäche zeigen, musste sich aufs wesentliche konzentrieren. Auf ihren Befehl hin, trat er hinter den Vorhang und schloss sogleich auch wieder die Augen. Der Altar, sagte bereits mehr als tausend Worte. Der Halbdämon ahnte, was ihn erwartete, immerhin war es nicht das erste Mal, das der mit Viola Blutspielchen spielte. Auch auf ihre nächsten Anweisungen hin, öffnete er nicht die Augen, sonder tat nur wie ihn geheißen. Geschick, aber mit unheimlicher Ruhe knöpfte er sich das schwarze Hemd auf und zog es aus. Unachtsam landete es auf dem Boden. Schlimm war dies nicht, dar dieser sauber war... Im Grunde war jene Tatsache jedoch nebensächlich...
Nun musste Tares die Augen öffnen. Er legte sich wie beschrieben auf den kalten Stein und wartete ab. Seine Augen starrten auf die Zimmerdecke. Diese war aus schwarzem Marmor und dieser verschluckte gerade zu das eh schon schwache Licht der Kerzen. Es war bedrückend...

„ Nun sprich. Was ist so schwerwiegend, das du dich mir aus lieferst?“ Neugierde tränkte ihre Stimme, und um eben diese nicht zu unterstreichen, öffnete Viola das Schränkchen und suchte scheinbar etwas. Im Wahrem, suchte sie natürlich nichts. Was auch, er hatte ja noch gar nichts gesagt, da konnte sie ja auch nicht wissen, welche Art Zauber sie brauchte um ihm seine Bitte zu erfüllen, wenn sie diese den nun erfüllen wollte...

Kalt und finster erklang seine Stimme, als er sprach und ihr seine Lage erläuterte. Und obwohl er wusste was ihm bevor stand, war seine Stimme fest und sicher. „ Ich muss eine Hexe besuchen. Du kennst sie vielleicht. Ihr Name ist Genia. Ich brauche sie lebend und ohne Macht...“ Unheimlich langsam, legte er den Kopf auf die Seite und sah sie an. „ Außerdem brauche ich einen Zauber der mich vor anderen Verzauberungen schützt. Wenn du mir also einen Trank zur Entkräftung Genias und den Schutzzauber gibst, denke ich bin ich gerüstet...“

„ Was du denkst, ist mir egal.“ Kurz und knapp war ihre Antwort. Immer noch in dem Schränkchen suchend, sprach sie weiter. „ Ich kenne ihren Zirkel. Zwar nicht gut, aber da ich als Hexe von dem Handwerk der Magie verstehe, brauche ich deine Einzelheiten nicht, um erfolgreich das auszuführen, um das du bittest!“ Stille herrschte, bis sich Viola mit verheerendem Gesichtsausdruck über Tares beugte und ihn mit seidenen, aber dennoch verhältnismäßig festen Tüchern an den Altar fesselte. Seine Handgelenke, und die Ringe in der Wand, waren nun Anfang und Ende der Tücher. Viola wusste, im Notfall würden diese Fesseln Tares Dämon nicht zügeln können, aber wusste sie auch, das Tares sich zu beherrschen wusste, und sie viel gewähren lassen würde... Immerhin schien er diese Hexe wirklich unschädlich machen zu wollen.

Mit finsterem Blick strafte Tares das Hexenweib, als diese ihn fesselte. Innerlich musste er schon tief ein und aus atmen, um sie für all diese Frechheiten, die sie sich bereits schon erlaubt hatte, nicht zu bestrafen. Diese verwöhnte Göre, übertrieb zu schnell, wenn sie sich ihrer sicher war. Aber sie würde schon noch merken, wenn sie da vor sich hatte. Tares war keine schwache unterwürfige Persönlichkeit. Aber eigentlich wusste die Hexe das nur zu gut...
Damals artete es oft in Gewalt aus. Viola schaffte es wie keine Zweite ihn seine Erziehung vergessen zu lassen. Etwas für das er sie noch mehr hasste. Er war eigentlich niemand, der blind zu schlug, eher jemand der derartiges Veralten als schwach bezeichnete. Aber in gegeben Situationen …
Der Halbdämon schloss bedächtig die Augen. „ Na wenn du so eine tolle Meisterin der Magie bist, dann beweise dich an mir. Denn noch zweifle ich mehr.“ Sarkastisch der Tonfall, belustigtes blitzten in den Augen. Tares wusste, das würde ihn gleich noch eine Spur mehr Blut kosten, aber ihr Gesichtsausdruck war es wert.

Sanglante Coeur Viola lies mit drohendem Blick einen Dolch neben dem Kopf des Halbdämons auf den Stein prallen. Funken entstanden. Zwar hatte Viola keine sonderliche Kraft, aber Stein auf Metall, forderte keine Muskeln, um gefährlich zu wirken. „Du weißt das du leiden wirst oder?“ Sie lächelte und strich mit der flachen Seite des Dolches über seine Brust. „ Also beginnen wir mit dem Bann der dich vor fremder Magie rettet...“ Sie lachte herzlich. „Das könnte nun etwas weh tun...“ Mit unmoralischer Freude zog sie nun die Spitze des Dolches über seine Brust. Fein waren jene Schnitte, dennoch floss eine ansehnliche Menge Blut aus ihnen. Eine Handbreite war sie schon von dem Start ihrer Blutreise entfernt, da entstand ein violettes Licht und füllte die Blutlinien aus. Eine unfassbare Freude durchströmte die Hexe als das Licht dem Dolch im angemessenem Abstand folgte. Mit sadistischer Freude sah sie nun in sein Gesicht, und lachte verzückt.

Nicht die Schnitte selbst, waren es was den Halbdämon das Gesicht verziehen lies, sonder das violette Licht. Ihre Macht durchströmte seine Wunden und brannten sich beinahe gierig in sein Fleisch. Dennoch drang kein Ton über seine Lippen. Diesen Gefallen wollte er ihr nicht tun. Zu weit war das Machtspiel zwischen ihnen schon fortgeschritten. Auf ihren Blick hin, brachte er noch ein ein überlegenes Lächeln zustande. Doch ihre darauf folgende Reaktion, machte ihn nervös. Ein fragender Ausdruck legte sich auf seine Züge und wollte nicht weichen. Nicht einmal der Schmerz konnte ihn vertreiben. Zu verunsichert war Tares.

Sie wusste von vorn herein, das sie ihn so verunsichern konnte. Dieses verführerische, ja fast liebevolle Lächeln, konnte er nicht einordnen. Das es nichts Gutes war, wusste zwar auch er, denn noch vermochte er es nicht die Gefahr ein zu schätzten. Langsam lies Viola ein Knie auf den Altar gleiten. Er war nicht sonderlich hoch, von daher kostete es sie wenig Mühe, der Bann war fast fertig. Ein einzelner Schnitt fehlte noch, und lies auf sich warten. Das Knie war sicher auf dem Altar platziert, als die freie Hand folgte und sich neben seinem Kopf abstützte. Ihr Torso hing schräg über seinem. Langsam voll führte sie letzten Schnitt und leckte das Blut welches hervor trat so gleich fort...

Schattenseele Tares wart wenig begeistert von der Aktion der Hexe, lies es aber den noch über sich ergehen. Zwar genoss er die Berührungen nicht, aber sie erinnerten ihn an Vergangenes. Ein innerliches seufzen entglitt ihm, es war eine Bürde, diese Frau zu kennen. Und noch eine viel größere Bürde zwischen Hass und Abhängigkeit mit dieser zu schweben. Aber dies schien sein Schicksal. Ein Gefangener zwischen Licht und Schatten, Liebe und Hass, Gut und Böse. „ Tu dir selbst einen Gefallen...“ Leise erklang seine Stimme, aber er wusste sie verstand ihn. Auch wusste er, mehr brauchte er nicht sagen. Viola würde verstehen.

Als seine Worte ausgesprochen waren, schmunzelte die Hexe, nicht gewillt auf jenen Rat zu hören. Im Gegenteil, sie wollte noch einen Schritt weitergehen. Der Letzte Schnitt war vollendet, das Licht auf dem gesamtem Oberkörper verbreitet. Und Violas blutbesudelten Lippen suchten die seine und fanden sie auch. Ein Gefühl des Triumphs durchströmte sie, sie hatte einmal mehr bekommen was sie wollte...

Überrascht von der törichten Geste Violas, wart der Halbdämon nicht in der Lage sich zu wehren. Zu unglaubwürdig war die Situation. Doch schnell fasste er wieder klaren Kopf und zog an seinen Fesseln, bis sich eine zu lösen vermochte. Danach folgte eine schnelle Bewegung und Viola lag unter ihm. Sanft war jener Posentausch wohl nicht, aber das war Tares ziemlich egal. Zu groß war die Wut über diese dreiste Aktion und die dort hinter liegende Bedeutung. Ein knurren verließ seine Brust, eher er seine vollständige Beherrschung zurück erlangte.

Hart prallte der hübsche Kopf Violas auf den steinerdern Altar. Schockiert starrte sie in Tares Augen, ein grollendes Knurren verließ seine Brust, ehe er sich wieder im Griff hatte und die Gefahr seines Dämonen für die Hexe gebannt war...Vorerst zumindest. Empörung stieg in der jungen Frau auf, doch vermochte sie es jenes Gefühl rasch in Hass um zu wandeln. Zorn spiegelte sich in ihren Augen wieder und sie versuchte ihm den Dolch in die Brust zu rammen. Tief kam sie allerdings nicht, da Tares sich von dem Altar zurück zog. „ Was fällt dir niederem Wesen eigentlich ein? Bist du gewillt mich in Rage zu versetzen ??“

„Das selbe könnte ich dich fragen Hexenweib. Was erdreistest du dir?“ Schwer viel es dem Halbdämon, seine finstere Seite im zaum zu halten. Wie so oft in Violas Gegenwart. Doch lies er sich nicht beirren und sagte sich gedanklich immer wieder selbst, zu solch einer schwäche würde er sich kein zweites Mal herablassen. Zu genau hatte er noch in Errinerung was er anrichten konnte, wenn seine menschliche Seite nachgab. Zum Glück war er mittlerweile neben dem Altar und ein gutes Stück von der Hexe entfernt, sonst hätte er sich wohl nicht mehr so gut im Griff gehabt, oder sie ihn durchlöchert... Blut trat aus der Wunde die doch etwas mehr seitlich an den Rippen lag, als an der Brust. Doch es störte Tares nicht weiter. Zu viele andere Gefühle tobten in ihm und überlagerten den Schmerz. Abwertend sah er nun auf die Hexe herab.

Geschickt drehte sich Viola auf dem Altar zur Seite und funkelte Tares an. Den Dolch hielt sie noch immer in der Hand. „Kannst du mir einmal sagen was in deinen Geist gefahren ist? Du bist so ein Idiot. Statt es zu genießen. Dir ist klar, du könntest nun alles verlieren um was du gebeten hast! Und wo für?!? Von Zorn getränkt schrie sie Tares an, da wagte er es doch wirklich sie ein weiteres mal sie abzuweisen, und das obwohl sie s viel in der Hand hatte. Und warum? Für wen? Gab es eine andere? Na das würde sie schon im Keim zu ersticken wissen!

„ Liebe fuhr in meinen Geist, und so ist es mir nicht möglich zu genießen, was du mir geben wolltest , oder eher was du dir nehmen wolltest.“ Fest war die Stimme, des Halbdämons, auch wenn er innerlich verunsichert war. „ Du meine Kleine hast vergessen wer vor dir steht. Ich bin niemand den man so herum schubsen kann. Ich bin keiner deiner Sklaven.“ Nun erreichte auch Tares Augen ein gewissen Funkeln.

„Liebe?“ Fragte Viola voller Unglauben. Ein Lachen erklang. „ Welches dumme Wesen ist den fähig sich in dich zu verlieben?“ Immer lachte die Hexe aus vollem Innerem. „ Weiß sie nicht was für ein niederer Irrtum du bist? Hat sie keine Ahnung von deiner Vergangenheit? Keine Ahnung was du einst getan hast...“ Zum Ende hin, wurde Violas Stimme immer ruhiger. Sehr schmerzten sie die aufkommenden Bilder. Und sie erhob sich vom Altar und stand wieder auf Seiten des Schränkchens. Bedrückt räumte sie den Dolch wieder fort. „ Mach dich los. Und reiche mir die heile Fessel.“ Arroganz und Zorn, so wie Überlegenheit und Wut waren verflogen. Blanke Trauer breitete sich zwischen beiden aus.

Jeglicher Zorn verflog, als Viola den wunden Punkt, der sie beide aber doch irgendwie verband, ansprach. Bedächtig schloss er die Augen und entfesselte sich mit der freien Hand. Anschließend ging er zu ihr herüber und reichte ihr die Fessel. „ Lass dich nicht von den Errinerungen umschließen.“ Sachte legte er ihr die Hand auf die Schulter. Der Dämon verschwand, und der menschliche Teil in ihm machte sich breit. Im Grunde beruhigen und entspannend für seine Beherrschung, aber schlecht für seinen Schmerz. Der Schmerz wurde neben der Trauer wieder zum dominantem Gefühl und quälte ihn. Er verzog das Gesicht und stützte sich auf dem Altar ab.

Sanglante Coeur Viola nahm wortlos die Fessel entgegen und spürte jene Hand auf ihrer Schulter. Jedoch als sie etwas erwidern wollte, zog sich die Hand zurück. Die Hexe sah sich um und erkannte rasch das Problem. Wortlos stand sie auf und verließ ihn. Wieder kam sie mit einem Glas. „ Halt still, die Paste wird die Schmerzen lindern und die Blutung stoppen.“ Sacht versorgte sie seine Wunde. Etwas später erlosch das violette Licht, doch die feinen Schnitte blieben. Viola stellte das Glas mit der Paste auf das Schränkchen und säuberte ihre Hand mit einem Tuch aus jenem. Ohne ihn anzusehen fuhr sie fort. „ Geh in das Wohnzimmer und warte dort, ich mache den Trank für Genia.“ Schon war sie verschwunden und Tares allein.

Der Schmerz wurde weniger, auch wenn er nicht ganz erlosch. Als Viola fort war, sah er an sich hinab und zeichnete die feinen Schnitte nach. „ Mit Farbe hätte es die selbe Wirkung gehabt...“ murmelte er, ehe er sich in das Wohnzimmer begab und sich die einzelnen Bilder an den Wänden besah...

Rasch machte Viola den Trank fertig und ging zu jenem Halbdämon. „Hier dein Trank und nun entschwinde du niederes Geschöpf.“ Jene Arrogante Haltung war zurück, die Trauer allem Anschein nach verdrängt. Mit herablassendem Blick, bedachte sie ihn, als sie an ihm vorbei schritt und die Trassentür öffnete. „ Geh ! „ Befahl sie.

Froh mit letzter Demütigung entlassen zu sein, trat Tares seitlich neben die Hexe. „ Du solltest endlich erwachsen werden du verwöhntes möchtegern Prinzesschen.“ Mit dankbarem aber deutlich müdem lächeln ging Tares hinaus in die Nacht. Ermüdend, anstrengend und demütigend war es dieses Treffen, aber es hatte sich gelohnt. Nun war er gerüstet, und konnte den Zirkel vernichten...

Die Tür fiel ins Schloss und Viola war allein. Ohne Ausdruck ging sie in das Ritualzimmer und räumte auf...

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Tag der Veröffentlichung: 12.07.2010

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