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Kapitel 1 -> Versagt??

Die Dunkelheit lichtete sich. An meine Ohren drang ein Piepsen, Schritte, Rufe...
Ich blinzelte zwei vielleicht auch dreimal ehe ich richtig die Augen öffnete. Ein grelles Licht blendete mich. Stach wie ein Messer in meine Augen.
Was um alles in der Welt ist passiert?! Diese eine Frage tobte in meinem Kopf. Ich versuchte mich zu erinnern, klare Gedanken fassen zu können, vergeblich ich war ja noch nicht mal in der Lage mich umzusehen, genau wie die Geräuschkulisse immer noch wie in Watte gepackt bei mir an kam.
Wie ich es doch verabscheue schwach und ahnungslos zu sein! Am liebsten würde ich jetzt schreien! Aber es half nichts. Am Ende konnte ich nicht mal sicher sein , ob überhaupt ein Ton meinen Mund verlassen würde.
Ich konzentrierte mich sammelte alle mir noch verbliebenen Kräfte und horchte. Schritte. Schnell...wieder hallend. Rufe, ein wahres Stimmen Wirrwarr.
Mehr Konzentration, sagte ich mir im Geiste.
Blut...OP... Schusswunde... Miss van Relim...
Mehr verstand ich nicht, aber es reichte aus. Ich hatte also eine Schusswunde verlor viel Blut und musste in den OP. Na ganz klasse... Hatte ich meinen Einsatz also verbockt. Und höchstwahrscheinlich war ich gerade im Versorgungszentrum der Goria und man versuchte mein Leben zu retten. Soweit so gut, mehr brauche ich im Moment auch nicht zu wissen. Es wäre zu anstrengend jetzt noch weiterhin die Konzentration zu wahren nur um Nichtigkeiten zu erfahren. Da gebe ich mich lieber der endlosen schwarzen Leere hin bis die Quacksalber mich wieder zusammen geflickt haben...

Es kam mir so vor als hätte ich gerade eben erst den Endschluss gefasst der Leere entgegen zu kommen, da werde ich schon wieder aufgeweckt.
Sanft rüttelte mich eine Hand an der Schulter. Meine Hand hob sich leicht vor meine Augen um diese ab zu schirmen. Ich hatte aus meinem Erlebnis von vorhin gelernt. Vorsichtig öffnete ich die Augen und wartete bis mein Blick sich klärte. Als ich alles soweit erkennen konnte und die Hand unnötig wurde, senkte ich den Blick nach rechts wo vermeintliche Hand eben noch auf meiner Schulter ruhte.
Zu meinem eigenem Ärgernis, erblickte ich BigRay. Eine Wasserstoffblondine der Goria und ein echtes Miststück! Und nicht nur ich dachte so. Alle hassten dieses billige Weibsbild, mit ihren schlecht lackieren Nägeln, den hochhackiegen Schuhen,dem viel zu extrem geschminktem Gesicht und der über arroganten Art zu reden. Der einzige Grund warum sie in der Organisation geduldet wurde, war der, dass sie jeden Auftrag erledigte, egal wie entwürdigend dieser für eine Frau auch nur war. Ja diese Frau hatte keinen Stolz und genau das rettete sie vor dem Rausschmiss aus der Goria.
Ich gab mir keinerlei Mühe meine Missbilligung ihr gegenüber zu verbergen. Warum auch? Ich hasste sie das wusste sie, ich würde sie töten wenn sie zu weit ginge, das wusste sie. Von meiner Seite aus war alles geklärt.

Auf meinen alles sagenden Blick hin lächelte BigRay nur höhnisch und begann mit ihrer widerlichen glockenhellen Pips-Stimme zu sprechen.
„ Na meine liebste Kollegin alles gut überstanden? War ja nicht gerade eine kleine Verletzung. Der Typ hat dich ja vor seinem Ableben noch richtig erwischt. Nur gut das du nicht völlig versagt hast, wer weiß sonst hätte er dich noch getötet. Aber nun ja ob das nicht besser gewesen wäre, als solch eine Blamage?“

Ihr schrilles Gelächter dröhnte in meinen Ohren. Mit stechendem Blick sah ich der billigen Schande aller Frauen entgegen. Sie hatte sich seitlich zu mir aus Bett gesetzt und hielt nun den Kopf leicht im Nacken die Hand vor den Mund um das Gelächter etwas zu dampfen. Als sie ihre Show beendet hatte drehte sie den Kopf zu mir und betrachtete mich eingehend. Ich konnte förmlich ihre Gedanken in den blass blauen Augen ablesen. Jetzt wo ich vermeintlich schwach war, dachte sie sie könnte es etwas zu weit treiben mit ihrer Arroganz...
Was für ein Irrtum, aber das würde sie gleich zu spüren bekommen, sollte sie sich nicht zügeln.
Mit erwartungsvollem Blick erhoffte sie sich eine Antwort, die sie aber nicht erhalten würde. Dazu lies ich mich nun wirklich nicht herab.
„ Ich habe ihn also getötet... Na schön also Auftrag erfüllt. Wann kommt Sky um mit mir Einzelheiten durch zu gehen?“ Meine Stimme klirrte fast vor Kälte als ich den Blick von ihr abwandte und zu sprechen begann. Meine Augen starrten nun auf das schmutzige Weiß der Zimmerdecke und ich begann ein weiteres mal zu versuchen mir die letzten Momente des Auftrags ins Gedächtnis zurück zu rufen. Vergebens. Leise drang BigRay`s geschnatter an mein Ohr, aber ich blendete es ganz aus. Diese Person war keinerlei Aufmerksamkeit wert. Und wann Sky endlich kommen würde ,würde ich wohl schon noch früh genug bemerken.

Langsam senkte ich die Lieder über die Augäpfel und konzentrierte mich auf meinen Körper. Es war an der Zeit heraus zu finden, was wo Schaden davon getragen hatte. Geist und Körper traten in völlige Harmonie, vorsichtig, kaum wahrnehmbar bewegte ich die rechte Schulter. Nichts. Die linke , ein stechen im Brustkorb. Nun waren de Arme an der Reihe. Nichts. Bauch, Becken und Rumpf, ein ziehen und stechen, heftig wenn ich den Bauch besonders bewegte...Der Rest meines Körpers war in Ordnung. Also nur der Bauch und ein kleines Stück des Rumpfes nahe der linken Schulter, waren verletzt. Eine Einbuße mit der ich leben vermochte. Ein Geräusch. Die Tür wurde aufgemacht. Ich öffnete die Augen mein Blick ging nach links in Richtung Tür. BigRay verstummte. Erleichtert atmete ich auf. Sky...Na endlich. Unfreundlich fauchte ich die Schande neben mir auf dem Bett an . „Raus mit dir.“ Es klang gefährlich und duldete keine Wiederworte. Sie gehorchte mit empörtem , „Tzzz“ und verlies das Zimmer.

Sky holte sich den Stuhl, welcher an der Wand stand und setzte sich verkehrt herum auf diesen das fein geschnittene Gesicht zu mir gewandt. Eingehend besah er mich. Nach einer Weile erreichten seine haselnussbraunen Augen die meinen. Sky´s Augen waren schön, aber keine in denen man sich verlieren konnte. Nicht das Sky kein erotischer Mann gewesen wäre. Mit seinem muskulösem Körper, denn kurzen roten Haaren, dem kantigem männlichem Kinn und der tiefen melodievollen Stimme war er schon ein echt guter Fang, aber trotzdem. Er war niemand der es mit mir aufnehmen konnte. Er war auf seine eigene Art zu weich, zu sanft. Und das strahlte er auch aus. Wäre diese Ausstrahlung nicht gewesen, wäre er vielleicht ein Mann für mich gewesen aber so...Nein.

Mit undeutbaren Mienen starrten wir uns an. Keiner sagte etwas. Nur die Maschinen, an welche ich angeschlossen war machten Geräusche und unser eigener Atem. Ein schwaches Grinsen umspielte seine Lippen nun.
„Guter Job, auch wenn der Abgang nicht dein Glanzvollster war. Ich mein nicht viele schaffen es sich mit einer Kugel im Bauch und einem Streifschuss über dem Schlüsselbein noch vor der Polizei zu verstecken und Hilfe für sich zu alarmieren. Du bist echt gut...“

Kurz runzelte ich die Stirn und überlegte. Tonfall respektvoll, Wortwahl neckend. Nun gut ich werde friedlich bleiben, beschloss ich in Windeseile für mich selbst. Immer noch mit unbewegtem Ausdruck und tonlosem Klang stellte ich meine Fragen. Es waren nun nicht mehr sonderlich viele, ich wusste ich habe den Auftrag erfüllt, und ich wusste was für Verletzungen ich davon trug. Viel mehr interessierte mich nicht.
„ Wann werde ich entlassen?“

Kurz schaute warf er ein Blick auf seinen Notizzettel und beantwortete geistesabwesend : „ Freitag. Bis dahin sollte gröbstes überstanden sein. Die Ärzte Goria´s kennen dich und wissen du spürst Schmerzen kaum. Außerdem heilen deine Wunden überraschend schnell. Du wirst bald wieder fit sein.“ Immer noch nicht hob der den Blick, aber was machte das? Solange er mir zuhörte und brav antwortete...
„ Was sagt Bill zu dem Desaster?“

„ Nicht viel er macht sich Sorgen um dich wie immer“ , Sky hob den Blick und sah mich flüchtig an nur um sich dann zu erheben, „ und hofft das du schnell wieder auf die Beine kommst, immerhin bist du seid dem Blutbad bei Jorkrass gefragt...So ich setzt mich mal wieder an die Arbeit. Wenn was ist hier dein Handy „ , gezielt war er das kleine silberne Ding auf mein Bett, „ ich komme morgen einmal vor der ersten Einheit wieder und halte dich auf dem laufenden.“ Mit diesen Worten und einem scheinbar charmantem Lächeln verlies auch er den Raum. Ich war wieder allein. Kurz nahm ich mein Handy zur Hand. Drei unbeantwortete Anrufe. Alle von Lila...
Wenige Augenschläge später legte ich das Mobiltelefon ohne weitere Aktion auf den Nachtschrank und starrte wieder an die Decke. Bis Freitag..., dachte ich missbilligt. Heute war erst Samstagabend. Wie sollte ich das den überstehen ohne vor Langeweile zu sterben? Vielleicht sollte ich Sky morgen fragen ob er mir ein paar Neulinge zum Training überlässt... Anweisungen geben und Haltungen verbessern konnte ich auch im Rollstuhl. Ja das würde ich wohl machen. Und bis dahin...Ja bis dahin würde ich fernsehen und schlafen. Guter Plan!
Und schon hatte ich mit meinen Gedanken abgeschlossen und den Apparat an. Bis morgen 8 Uhr waren es nur noch 14 Stunden und die würden ja wohl tot zu schlagen sein!


Anmerkung-> Sollte Euch die Sory gefallen schreibt mir bitte Kommentare, dann stelle ich weitere Teile online.

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Tag der Veröffentlichung: 01.10.2009

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