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Kapitel 1

Ich gähnte, streckte mich und schwang dann mit einem Satz aus dem Bett. "Heute ist es soweit" dachte ich und zog mir mein schönstes Kleid an und ging nach oben in die Küche, wo meine Eltern schon mit dem Frühstück warteten. "Guten Morgen meine Süße", begrüßte mich meine Mutter als ich mich an den Tisch setzte. "Naa gut geschlafen?" "Wie denn?" murmelte ich und schaute sie an. "Habt ihr vergessen das ich heute meiner besten Freundin Tanja beim Umzug helfe?!? Wie soll man da noch gut schlafen können? Wisst ihr eigentlich wie weit weg sie zieht? Ich werde sie nie wieder sehen! Und ich fragt mich ob ich gut geschlafen habe." ich verdrehte die Augen, sprang vom Tisch auf und rannte nach draußen zu meinem Fahrrad. "Ähmm... Kate?" "Ja, was ist, Papa?" "Du siehst gut aus... Eh ich meine du hast dir für heute was einfallen lassen." "Danke Paps" rief ich noch schnell bevor ich den 2km langen Weg zu Tanja radelte. Sie erwartete mich schon am Eingang und sobald sie mich sah kam sie mir entgegen, sodass es für mich unmöglich war weiter zu fahren. "Heyy, Kate" rief sie fröhlich. Ich stutzte: "wie kann man nur an so einem Tag so glücklich sein??" dachte ich mir und begrüßte sie mit einer festen Umarmung. "Hi Tanja..." versuchte ich zu sagen aber sie unterbrach mich: "Wir ziehen nicht weg!!!" Ich glaubte mich verhört zu haben und fragte nochmal nach: " Hää, wie jetzt?!?" "Du hast schon richtig gehört du Dummerchen. Wir bleiben hier. Meine Mutter hat heute ganz früh morgens doch noch ein anderes Jobangebot gefunden, was uns ermöglicht hier zu bleiben." "Oh mein Gott, das ist ja... Ach du... Ich bin so glücklich!" stammelte ich nur und nahm sie nochmal in den Arm. Sie hatte mir gerade die beste Nachricht des Tages geliefert und trotzdem erkannte ich eine Spur von Traurigkeit in ihren Augen. "Hey, was ist los?" fragte ich ganz vorsichtig. "Naja... Ähmm also... Tja... Da ehm gibts trotzdem ein Problem..." druckste sie herum. Jetzt wurde ich langsam ein wenig skeptisch "was denn für ein Problem?" Sie lies sich zeit für diese Antwort, wahrscheinlich suchte sie nach den richtigen Worten "ja also wie du weißt... Also Tom, der..." Ich merkte wie ich rot wurde. Seit einer gefühlten Ewigkeit war ich schon in Tom verliebt und ich hatte Angst vor dem was Tanja jetzt sagen würde. "Naja also Tom, der muss... weit Weg ziehen" Ich sah wie sich ihre Augen mit Tränen füllten und meine taten es ihr gleich. Sie wusste wie sehr ich an ihm hing und sie wusste auch das ich niemals ohne ihn leben könnte. "Waaas?" schluchzte ich und zwang mich dazu sie anzusehen. "Warum??" Sie weinte jetzt noch heftiger. "Er hat leider keinen neuen Job in der Nähe bekommen und muss jetzt den Job 400km entfernt annehmen." sagte sie und drückte mich fest. "Oh Gott das muss ich erstmal verdauen..." versuchte ich zu sagen aber über meine Lippen kamen nur Wortfetzen. "Kann ich mich noch verabschieden?" fragte ich. Sie lächelte "aber na klar doch, aber vorher..." "Was vorher?" erwiderte ich etwas gereizt. Ich wollte ihn JETZT sehen! "Vorher...gehst du dir dein Gesicht waschen, du willst ihm doch nicht so unter die Augen treten, oder?" "Ohh..." da hatte ich gar nicht dran gedacht. Sie hatte natürlich recht. So soll mich keiner sehen, schon gar nicht Tom. Sie lotste mich ins Bad und danach ins Wohnzimmer, wo Tom schon auf uns zu warten schien. "Heyy ihr zwei." begrüßte er uns und zeigte sein atemberaubendes Lächeln, sodass ich förmlich dahin schmolz. Wir verbrachten den ganzen Tag damit uns zu unterhalten und Tom zu helfen seine Sachen zu packen. Als letztes packte er ein Bild von seinen Eltern ein und schaute mit trauriger Miene zu uns. "Tja.. Dann heißt es jetzt wohl abschied nehmen..." sagte er und bugsierte seine Sachen in sein Auto. "Ja leider." sagten Tanja und ich im Chor und er stieg ein. Aber nicht ohne seiner Schwester einen fetten Kuss zu geben. "Macht es gut ihr beiden und passt auf euch auf." rief er uns noch zu bevor er die Einfahrt herausfuhr.

Kapitel 2

Ich fuhr so schnell ich könnte nach Hause, um meinen Eltern nicht Rede und Antwort stehen zu müssen, wenn sie von der Arbeit nach Hause kamen. Zu Hause angekommen schmiss ich mich sofort auf's. Bett und heulte mir die Augen aus. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich überhaupt nicht merkte, wie jemand ins Zimmer kam. "Hey, geht es dir gut?" fragte diese Person zaghaft. Ich erschrak mich und blickte auf. Auf meiner Bettkante saß meine Mutter und sah mich an. "Jaaha" schluchzte ich und sie nahm mich in den Arm. "Mama weißt du was, Tanja muss doch nicht wegziehen." sagte ich und lächelte so gut ich es könnte an. "Das ist doch wunderbar! Aber wenn sie nicht weggeht, warum weinst du dann?" erwiderte sie dann ein wenig skeptisch. "Das sind... ähm... Freudentränen." log ich und meine Mundwinkel verzogen sich automatisch zu einem kleinen Lächeln. "Du weinst wenn du dich freust?!?" Meine Mutter blickte mich noch ernster an. "Ja, aber klar doch. Weißt du nicht mehr letztes Weihnachten als ich unbedingt den Urlaub mit Tanja und ihrem Bruder nach Mal..." setzte ich an doch meine Mutter unterbrach mich "Jaja ok ist schon gut. Daran erinnere ich mich noch sehr gut." Während sie das sagte stand sie auf und ging zur Tür. "Hast du morgen Lust mit mir ein wenig Shoppen zu gehen?" fragte sie mich dann und schaute wieder aufs Bett zurück. "Ist das dein Ernst? Aber klar doch!" jubelte ich und fiel ihr um den Hals. "Na dann, bis morgen, Kate." sagte sie und ging. "Das hat sie viel zu selten mit mir gemacht." dachte ich und setzte mich an einen Tisch. "Sie hat immer zu viel zu tun, um auch mal zeit für mich zu haben." Bevor ich schlafen ging, schaltete ich meinen Computer an und guckte ob Tanja online war. Das war sie sogar. Chatverlauf: Kate_Loves_T.: Hey, Tanja. Weißt du schon ob dein Bruder angekommen ist? Tanja371: Ja, er hat mir gerade eine Nachricht geschrieben. Kate_Loves_T.: Achso cool dann schreib ihm von mir schöne Grüße und... Tanja371: wieso machst du das nicht selber? Kate_Loves_T.: Äh... Naja ich will halt nichts falsch machen sodass er denkt, dass... Tanja371: Wieso sollte er? Ich denke es ist auffälliger wenn du ihm nicht schreibst. Kate_Loves_T.: Hmm stimmt da hast du recht. Ich bin dann mal weg. Und danke! Tanja371: Kein Ding. Viel Glück ;) "Na ganz toll" zum zweitenmal an diesem Tag verdrehte ich die Augen und ich starrte auf den PC. Sollte ich ihm wirklich schreiben oder ist das schon zu viel? Ich entschließ mich es zu versuchen. "Was soll denn schon schief laufen? Er ist weit weg und so schnell werde ich ihn wohl nicht wieder sehen." Ich merkte wie mir wieder die Tränen kamen. HappyTom56 ist online. Chatverlauf: Kate_Loves_T.: Hallo, ist alles klar bei dir? HappyTom56: Ja, ich bin vor 20 min angekommen und es ist wirklich toll hier. Wie gehts dir? "Fragt er mich wirklich gerade, wie es mir geht?? Oh mein Gott" dachte ich und antwortete sofort. Kate_Loves_T.: Mir geht es ganz gut und dir? HappyTom56: Mir auch. Sag mal darf ich dich was fragen? "Alles!" schrie ich in Gedanken. Kate_Loves_T.: Ja klar was gibts denn? HappyTom56: Wieso heißt du "Kate Loves T."? "Verflixt... Und jetzt? Scheiße, ich würde mal sagen ertappt" dachte ich ein wenig angsterfüllt. Jedoch fiel mir nichts ein, was ich ihm antworten könnte. Als das Telefon neben mir klingelte, wachte ich aus meiner "Totenstarre" auf. Kate_Loves_T. ist offline. "Mist" fluchte ich und nahm ab. "Hallo, ist da Kate Walls?" fragte eine unbekannte Stimme. " Ja, die bin ich. Wer ist da, wenn ich fragen darf?" "Ich bin's Tanja" "Oh hi ich habe dich gar nicht erkannt." "Kannst du auch nicht. Ich habe eine sehr starke Erkältung und ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen nicht in die Schule kommen kann. Die Symptome brachen aus, als du gerade weg warst. Ich weiss noch nicht, ob du dich bei mir angesteckt hast..." "Ok ok ist schon gut", sprach ich ins Telefon und beendete somit ihren Redefluss. "Naja ich melde mich dann wenn es mir wieder besser geht, bye" sagte sie und legte auf ohne mir zeit zu lassen um zu antworten. " Was ist denn nur mit ihr los?" fragte ich mich, legte mich ins Bett und schlief sofort ein.

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Tag der Veröffentlichung: 03.05.2014

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