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Einleitung

Das Leben hält viele Überraschungen, Schicksalsschläge und Katastrophen bereit. Es kommt nur drauf an, was du aus ihnen machst.

 

 

 

 

Kapitel 1

Mila´s Sicht:

 

" Mila Helene Amilia Hiess, ich muss zu meiner Schwester, sie wurde heute Mittag eingeliefert."

" Könnte ich den Namen ihrer Schwester wissen?"

" Lissi Amanda Hiess"

Ich trommle ungeduldig auf den Empfangstresen herum. Was dauert den so lange? Ich will endlich zu Lissi!

Warum stellt sie immer so einen Scheiß an?

Ich seufze auf.

Nach ein paar Minuten bin ich endlich auf dem Weg, hoch, zur Normalstation. Ich nehme den Fahrstuhl und werfe einen Blick in den Spiegel. Meine grünen Augen sehen mich müde an, meine Haare sind verstrubbelt und ich habe tiefe Augenringe. Aber wie würde ich sonst aussehen nach einem 10 Stunden Flug von Großbritannien nach Italien. Ein leises Pling ertönt und ich befinde mich auf der gesuchten Station. Sofort bricht Chaos aus und ich werde festgehalten.

" Lissi, wieso kommst du aus deinem Zimmer? Ich habe es dir doch verboten. Wir bringen dich jetzt zurück."

" Aber,..." versuche ich zu erklären, doch werde grob unterbrochen.

" Ich sagte, du gehst jetzt ins Bett, wir bringen dich."

Ich werde in ein Zimmer gebracht und sehe im ersten Augenblick Lissi. Der Arzt sieht mittlerweile verwirrt, von mir zu ihr, doch ich würdige ihn kein Blick mehr und trete an das Krankenbett ran.

" Hey meine Süße, was machst du nur wieder? Du hast mir einen totalen Schrecken eingejagt. Bitte mach so etwas nie wieder Lissi."

Langsam öffnet meine Schwester die Augen und schaut mich entschuldigend an.

" Es war einfach zu viel, du warst in England und ich war hier und hatte meine Probleme."

" Schatz, du hättest nur ein Wort sagen brauchen und ich wäre sofort zu dir geflogen. Ich hätte dir geholfen und wir hätten die Probleme gemeisert. Ich habe dich total lieb, ich wäre sogar wieder zurückgezogen, wenn du mich gebraucht hast. Aber du hast mir nichts gesagt und hast lieber Selbstmord begehen wollen. Ich mach mir wirklich Sorgen um dich. Bitte jag mir nicht mehr so einen Schrecken ein."

Ich sehe sie flehend an.

 

" Du warst nicht da und am Telefon konnte ich es dir nicht sagen. Dann wärst du sofort hergekommen, aber du musst erst arbeiten. Das ist wichtiger. Dein Chef wäre davon nicht begeistert gewesen. Wie hast du ihn davon überzeugen können, dass du zu mir fliegen durftest?"

" Schatz, ich würde wegen dir sogar kündigen. Du bist mir viel wichtiger. Erst war er nicht begeistert davon, aber als ich ihm die Situation erklärt habe, ist er verständnisvoller geworden. Außerdem habe ich mir in den letzten 3 Jahren keinen Urlaub genommen. Deswegen kann ich 1 Monate hier bleiben. So, du schläfst jetzt, du bist wahrscheinlich erledigt. Ich geh zu dir nach Hause, räum ein wenig auf und packe deine Sachen, dann komm ich her und bring sie dir mit. Ich hoffe, ich kann deine Wohnung besetzen?"

" Ja, natürlich. Aber du kommst erst in einer Woche wieder. Um ehrlich zu sein, brauch ich erstmal Zeit für mich. Außerdem hast du mal in den Spiegel gesehen, du siehst um es nett zu sagen, echt scheiße aus. Ruh dich aus. Ich liebe dich, viel Spaß und Schwesterchen, ich danke dir."

Ich geh zu ihrem Bett und gebe ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange, das gleiche macht sie auch bei mir. Das machen wir schon seit wir klein sind. Immer wenn eine von uns wo anders hingeht und nicht bei ihrer Schwester ist, bekommt sie einen Kuss auf die Wange. Diese Angewohntheit haben wir schon immer und werden sie noch in der Zukunft beibehalten. Ich winke ihr noch kurz, geh aus dem Zimmer und verlasse das Krankenhaus.

Kapitel 2

Mila´s Sicht:

 

Ich fahre mit meinem Leihwagen eine Stunde zu Lissi´s Wohnung bis ich endlich da bin. Ich hab meine Schwester gar nicht nach dem Schlüssel gefragt, ach egal, jemand wird doch in diesem Wohnblock da sein. Also klingele ich bei Frau Jennings, die Tür summt und ich geh hinein.

" Hallo, ist hier jemand?" kommt es von oben gerufen.

" Ja, Hallo Frau Jennings, Entschuldigung, wenn ich sie gestört habe, ich habe meinen Schlüssel vergessen."

" Ahhh, Frau Hies. Ist doch nicht schlimm. Wollen sie ihren Zweitschlüssel? Ich kann ihnen diesen schnell geben, warten sie."

Okey, meine Schwester versteht sich also gut mit Frau Jennings, das sie ihr auch den Wohnungsschlüssel überlassen hat. Aber ich kann mich nicht beklagen. Dieses Mal steht das Glück anscheinend auf meiner Seite.

" Hier bitte Frau Hies."

Sie reicht mir den Schlüssel und ich seh sie mir genauer an. Sie hat rabenschwarze Haare und ozeanblaue Augen, die mich freundlich anstrahlen.

" Vielen Dank, Frau Jennings. Ohne sie würde ich jetzt noch vor der Tür stehen."

" Macht doch nichts, ich geh dann mal wieder. Schönen Abend noch."

" Danke, ihnen auch!“

Sie dreht sich um und geht in ihre Wohnung. Ich schließe meine Tür auf und schalte das Licht an. Ich kann eine riesige weiße Ledercouch sehen, die neben einem Flachbildfernseher steht. Ich begutachte noch den Rest der Wohnung und bin am Ende zufrieden, mit dem was ich gesehen habe. Ach ja, ich muss ja noch die Koffer für meine Schwester packen. Ich trete in die Abstellkammer und hole einen Koffer heraus, der meiner Meinung nach groß genug ist, um einen ewas längeren Aufenthalt auszuhalten. Im Schlafzimmer finde ich einen begehbaren Kleiderschrank vor. Als ich ihn öffne, fliegen mir fast alle Sachen entgegen. Einiges ändert sich anscheinend nie. Ich war schon immer die ordentlichere von uns beiden. Ich greife die, jetzt, auf dem bodenliegenden Sachen und pack das ein was meiner Schwester am besten gefallen könnte. Ich stell den Koffer im Flur ab und mache mir erstmal einen Kaffee. War heute schließlich schon ein anstrengender Tag.

 

Kapitel 3

Mila´s Sicht:

 

Plötzlich werde ich von der Klingel aufgeschreckt. Warum ist der nur so laut? ich drücke den Öffner und nach wenigen Sekunden klingelt es an der Haustür. Ich werfe einen kurzen Blick durch den Spion und was ich sehe, lässt mich schneller atmen. Vor mir steht ein gut durchtrainierter Mann, schlank, groß und vielleicht Ende zwanzig. Soweit ich erkennen kann, trägt er einen Anzug´, der nicht gerade billig aussieht. Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt habe, mache ich schwungvoll die Tür auf. Der Mann sieht mich überrascht an und ich sehe an mir herunter. Ich trage immer noch meine Jogginghose und ein bauchfreies Top, das ich beim putzen anhatte. Der Kaffee hatte mir meine Müdigkeit genommen und ich dachte, man könnte ja was sinnvolles, wie putzen machen. Ich räuspere mich, als ich sehe, wie sein Blick an meinen Brüsten kleben bleibt. Erschrocken sieht er auf, besinnt sich aber gleich wieder und nimmt eine ausdruckslose Miene an.

" Mein Gesicht ist hier oben, falls es ihnen nicht aufgefallen ist. Wer sind sie und was haben sie hier zu suchen?" frage ich und sehe ihn genervt an.

" Du kannst dich also nicht erinnern?" fragt er jetzt auch, aber missbilig.

" Sollte ich?" sage ich und ziehe meine perfekt geschwungenen Augenbrauen hoch.

" Ich bin der Besitzer des Autos, das du vor 3 Tagen zerkratzt hast und ich würde gern das Geld haben, was ich zum reparieren des Schadens bezahlen musste. Ich musste das Auto neu lackieren lassen, weil du die Lackierung total beschädigt hast. Außerdem waren auf der Motorhaube viele Kratzer."

Jetzt bin ich es, die ihn überrascht und zugleich entgeistert, ansieht.

" Aber,..." versuche ich zu erklären, dass ich es nicht war.

Doch ich werde unterbrochen, warum unterbricht mich jeder? Hat den niemand hier, auch nur in Stückchen Manieren?!?

" Spar die deine Ausreden, willst du das wir das hier, vor deinen Nachbarn klären oder darf ich reinkommen?"

Er sieht auf meine Hand, die den Türgriff fest umklammert hält und so aussieht, als ob sie die Tür nicht mehr loslassen will.

" Um ehrlich zu sein, ich war das nicht, das geht gar nicht...."

Er unterbricht mich schon wieder, jetzt reicht es.

 

" Du warst,...."

" Jetzt hören sie mir mal ganz genau zu. Das war schon das zweite Mal, das sie mich unterbrechen. Wenn sie denken, dass lass ich mir gefallen, dann sind sie auf dem Holzweg. Das ist echt unerhört, eine Frau unterbricht man nicht. Sie haben anscheinend keine Manieren. Ich erwarte eine Entschuldigung, sonst können sie sofort wieder abzischen. Ich will nämlich nicht mit ihnen reden und denken sie daran, sie wollen etwas von mir."

Er sieht mich erschrocken und verwirrt an, mit ihm hat wahrscheinlich noch nie jemand so geredet. Dies wurde  mal Zeit. So eingebildet wie der ist, muss man ihn einfach mal anschreien. Vielleicht hilft es dann diesen aufgeblasenen Schnösel mal Manieren oder Benehmen beizubringen.

" Darf ich reinkommen?" fragt er, nachdem er sich einigermaßen gefangen hat.

" Normalerweiße nicht, aber meine Beine tun weh und ich will mich setzen. Also schwingen sie ihren Arsch rein."

Ich mache die Tür ein Stück weiter auf und er drängt sich an mir vorbei. Er lässt sich auf die Couch fallen.

" Bitte setzen sie sich doch."

" Danke zu freundlich. " sagt er gespielt freundlich und ahmt meine Stimme nach, die vor Sarkasmus nur tropft.

" Als erstes will ich ihren Namen wissen, dann erzählen sie mir ihr Anliegen und verschwinden wieder. Ich muss noch den Koffer ins Krankenhaus bringen."

Ich deute auf den Koffer, der im Flur steht und noch nicht weg gebracht wurde. Lissi wird sich schon fragen, wo ich bleibe. Das Einzige was mich hier festhält, ist der attraktive Mann, der auf der anderen Seite des Sofa´ s sitzt und mich genaustens beobachtet und mustert.

" Meine Name ist Alec Petu, ich will dass sie mir das gestohlene Geld wiedergeben und die Reperationskosten begleichen."

Der Alec Petu? Der, dem die 3 Super Technikfirmen gehören? Der letztes Jahr über 3 Milliarden verdient hat und Milliardär ist? Nach ein paar Sekunden drängt sich der Rest von dem Gesagten in mein Gehirn. Lissi soll Geld gestohlen haben?

" Ich habe kein Geld gestohlen und welches Auto? Warum sollte ich dies getan haben?"

Okey, ich hatte schon mal bessere Ideen, aber ich kann ihm nicht sagen, dass Lissi im Krankenhaus liegt. Er würde sie wahrscheinlich aufsuchen und sie zur Rede stellen. In ihrem Zustand ist das nicht gut und um ehrlich zu sein, wäre dies das schlimmste, was ich zulassen könnte. Ich muss mich einfach für sie ausgeben. Ich hoffe, er durchschaut mich nicht. Ich kann das nicht riskieren, ich mach wirklich alles, damit er nicht weiß, dass ich Mila und nicht Lissi bin.

 

" Tja, als du rausbekommen hast, das dein derzeitiger Sexpartner, mein Großcousin, eine schwangere Frau zu Hause sitzen hat, bist du wahrscheinlich durchgedreht. Du bist mitten bei einem Geschäftsessen reingestürmt und hast ihn vor allen angeschrien. Dann bist du durch Hilfe der Sicherheitsleute gegangen und hast das Auto zerkratzt. Du dachtest das wäre seins, aber das war meins. Das müsstest du eigentlich alleine wissen. Du hast ja alles angerichtet."

Er sieht mich fast schon strafend an, während mir der Mund offen steht. Nachdem ich mich langsam wieder zusammengerissen habe, bastle ich mir eine Antwort zusammen. Wenn ich sagen würde, ich weiß, dann ist das wie ein Eingeständnis und er könnte dies dann gegen mich verwenden. Wenn ich ihn aber sagen würde, das ich es nicht weiß, würde er wahrscheinlich die Polizei einschalten und die Würden meinen Ausweis sehen wollen und dann würde sich sehr schnell herausstellen, dass ich nicht Lissi bin. Sie würden sie wahrscheinlich ins Gefängnis bringen. Grund dafür hätten sie ja: Sachbeschädigung und Unterschlagung von Geld. Ich grüble noch vor mich hin, trotzdem bemerke ich mit einem Seitenblick wie mich Mr. superreich-und-arroganter-Mistkerl, meine verschiedenen Gesichtsausdrücke genaustens beobachtet.

" Und woher denkst du, dass ich das war? Du hast gar keine Beweise."

oder? Füge ich in Gedanken hinzu und sehe ihn mit meinem unschuldigsten Blick an, der mir gerade zur Auswahl seht. Er ignoriert ihn gewissenhaft, was mich schon wieder auf die Palme bringt. Wieso ist er immun gegen meine Blicke? Ich denk noch nach, als er sich erhebt. Ich kann mir ein erschrockenes Zuammenzucken nicht verkneifen.

War ich wirklich so in Gedanken versunken, dass ich mich schon erschrecke, wenn man auf steht? Das geht ja nun mal gar nicht, ich darf bei ihm keine Schwäche zeigen. Daraus würde er nur einen Vorteil ziehen. Du kriegst das hin Mila. Er geht zu seiner Jacke, die mittlerweile an der Garderobe hängt und holt einen weißen Umschlag raus, den er mir wortlos auf den Schoss wirft. Was soll das den jetzt, ich sehe ihn abwartend ab, doch er wirft mir nur einen genervten Blick zu und bedeutet, das ich ihn öffnen soll. Ich hab schon jetzt ein schlechtes Gefühl bei der Sache und dieses Gefühl bestätigt sich, als ich ihn aufmache. Man erkennt Bilder, wo Lissi ist, die ein Messer in der Hand hat und vor einem Auto steht. Ich blättere weiter und sehe deutlich wie sie über das Fahrzeug gebeugt, Kratzer drauf macht. Außerdem sehe ich beim nächsten Foto, ihr Gesicht. Es sieht wutverzerrt aus und trotzdem erkenne ich auch Tränen in ihren Augen.

In solchen Momenten tut sie mir furchtbar leid, warum ausgerechnet sie?

Warum hat es sie erwischt und nicht mich?

Durch ein Räuspern, werde ich wieder auf den aufgeblasenen Typ auf meiner Rechten Seite, aufmerksam gemacht.

" Du siehst, ich habe etwas in der Hand gegen dich. Doch ich schlage dir einen Deal vor. Es ist deine Entscheidung, ob du lieber von der Polizei abholt werden willst oder darauf eingehst."

Ich ahne schlimmes.

 

Kapitel 4

Mila´s Sicht:

 

Ich sauge gerade die Scherben vom Boden auf, die von der kaputten Vase stammen auf. Wie kann dieser Idiot, mir nur so ein Deal vorschlagen? Wenn ich auch nur einen Gedanken daran verschenke, wird mir schon übel. Das beweist mal wieder das Männer Betrüger sind, die immer als zu ihren Vorteil benutzen wollen und erpressen, wenn sie mal nicht das bekommen, was sie wollen. Ich dachte, dieser Alec Petu ist ein anständiger Mann, aber das hat meine Meinung verändert! Das kann der so was von vergessen, da geh ich ja lieber ins Gefängnis! Doch plötzlich weicht mein trotziger Blick um, in einen besorgten. Was ist, wenn die meinen Ausweis sehen wollen, da steht eindeutig Mila und nicht Lissi. Sie würden mich laufen lassen und stattdessen Lissi mitnehmen. Aber sie ist doch noch total instabil, das würde nur einen weiteren Rückfall auslösen. Mein Blick schweift zur Couch, wo auf dem Tischlein eine Visitenkarte liegt. Es kommt mir so vor, als würde sie mich schon hämisch angrinsen. Als wüsste sie, das ich nachgeben würde und sie gebrauchen würde.

Aber bin ich schon so verzweifelt das ich diesen Arsch anrufe?

Na gut, ich gebe es nicht gerne zu, aber er hat mich oder besser Lissi in der Hand. Ich muss das jetzt ausbaden. Ich geh zur Couch, schnappe mir das Handy und rufe die vorgegebene Handynummer an. Nach dem 4. Klingeln nimmt er ab. Als ich seine tiefe Stimme höre, läuft mir ein Schauer über mein Rücken und dafür hasse ich mich und meinen Körper.

" Hier ist Lissi, ich will auf den Deal zurückkommen, komm in einer Stunde hier her."

Ich lege auf ohne auf eine Antwort zu warten. Ich merke nicht, wie schnell die Zeit vergeht, aber in nächsten Moment klingelt es. Ich versuche mich noch schnell zusammeln und atme tief durch. Nicht wie vornst, reiß dich zusammen. Lissis Zukunft ist auf dem Spiel. Ich öffne die Tür und vor mir steht er in voller Größe. Er quetscht sich durch die Tür hindurch und geht zum Sofa, wo er sich hinsetzt. Langsam kommt es mir so vor, als wäre ich der Besucher. Ich atme noch einmal tief durch und lass mich auf die andere Seite der Couch nieder.

" Oh, der Raum strahlt ja wieder vor Arroganz"

Habe ich das gerade laut gesagt?

Anscheinend schon den neben mir kann ich ein hochnäsiges Lachen hören.

" Gut, noch mal zum Deal, oder wirfst du dann wieder Gegenstände nach mir." Mein Blick gleitet zur kaputten Vase, sie musste dran glauben. Bei nächster Gelegenheit, musste ich Lissi eine Neue kaufen.

" Nein, Schnuckiputz. Natürlich nicht, ich liebe dich doch. Ich würde so etwas nie machen, mein Ein und alles."

Neben mir kann sich jemand gar nicht mehr vor lachen einkriegen, während ich nur die Augen verdrehen kann. Wahrscheinlich weil ich mit dieser Barbiestimme geantwortet habe, tja, ich kann es halt. Aber alles was ich gesagt habe, meinte ich ernst. Nachdem er bemerkt hat, dass ich das ganz und gar nicht lustig finde, hat er sich mindestens ein bisschen beruhigt, nur noch seine Mundwinkel zucken etwas nach oben.

 

" Also gehst du auf diesen Deal ein und tust so als wärst du....." sagt er, doch ich unterbreche ihn.

" Sag dieses Wort nicht! Ich will dieses Wort nicht hören, kapiert?"

Ich bin wohl lauter geworden, als beabsichtigt, den er schaut mich verdutzt an.

" Aber ich muss dich doch vor meinen Eltern, als meine Freundin vorstellen, sonst hat dieser Deal überhaupt keinen Sinn."

In mir brodelt es, er hat das Wort gesagt. Ich balle meine Finger zu Fäusten, sein Blick fällt darauf und er nimmt eine Abwehrstellung ein.

" Ich geh mich mal schnell frisch machen, entschuldige mich bitte kurz." bringe ich durch zusammengepresste Lippen hervor.

Dann mache ich mich eiligst auf den Weg ins Schlafzimmer. Als ich dort ankommen, fege ich erstmal alles runter, was auf dem Nachttisch steht. Es durchzieht mich ein Schmerz in meiner rechten Hand. Warum blutet das? Was war das überhaupt? Ich werfe einen Blick zu dem Chaos, was ich angerichtet habe. Einen spitzen Gegenstand, der mit meinem Blut glitzert, kann ich ausmachen. Ich beuge mich drüber, um es hochzuheben, doch im nächsten Moment spüre ich etwas Feuchtes an meinem Fuß, ich senke meinen Blick und was ich dort sehe, verschlägt mir den Atem. BLUT!!!!! Wo kommt das her?

Wieder durchfährt mich ein stechender Schmerz. Ab ins Badezimmer! Im Korridor stoße ich mit jemand zusammen, doch mir egal, wenn ich weiter blute, bekomme ich noch Kreislaufprobleme.

Was sage ich eigentlich?

Mir ist jetzt schon schlecht und im nächsten Moment kralle ich mich schon an der Tür vom Badezimmer fest. Was passiert hier?

Ich mache mich schon auf eine unsanfte Bekanntschaft mit dem Boden bereit, doch meinen angespannten Körper halten, starke Arme fest. Doch ich überwinde sie und steh wieder auf eigenen Füßen, zwar noch wackelig, aber wenigstens auf eigenen. Ich versuche weiter zukommen, doch dann wird alles schwarz um mich. Eine schöne ruhige Stille. Nein, ich will hier bleiben! Trotzdem, zieht mich jemand aus dem angenehmen Schwarz. Ich merke wie mir jemand die Beine hochhält und ich mit dem Kopf auf dem Sofa liege. Vor mir steht ein gechillter Alec, es scheint echt so, als würde er das öfter machen. Ich setze mich stöhnend auf. Mein Blick fällt auf meine Hand, wo ein T- Shirt drum ist.

" Entschuldigung. Ich glaube, ich geh mir mal schnell eine Binde drum machen."

" Aber, das muss genäht werden!"

Ich werfe ein Blick auf meine Hand, wickle das T- Shirt ab. Mittlerweile hat es aufgehört, so doll zu bluten. Ich nehme mir einen feuchten Waschlappen und wische das getrocknete Blut ab. Dann untersuche ich den Schnitt. Puh, keine großen Gefäße getroffen.

" Nein muss es nicht, ich habe keine großen Gefäße getroffen.  Eine Binde und Desinfektionsmittel wird reichen."

Er sieht mich mit großen Augen erstaunt an. Scheiße! Ich bin nicht Mila, die Ärztin, sondern Lissi, die Erzieherin.

" Woher weißt du das, du bist Erzieherin oder?"

 

Dieses Mal durchbohrt mich sein Blick. Sag nichts falsches Mila! Du darfst ihn nicht misstrauisch machen. Lass dir etwas einfallen.

" Ja, ich bin Erzieherin, doch wir hatten vorletzte Woche ein Kind, das hat ich auch geschnitten. Außerdem weiß ich das, weil wir als Erzieherin ein erste Hilfe Kurs besuchen mussten, damit wir verletzten Kindern sofort helfen können. " denke ich zumindest.

Glaub mir! Glaub mir!

" Deine Hand."

Er deutet darauf und ich werfe einen Blick drauf, es hat schon wieder angefangen zu bluten.

" Wenn das so weiter geht, verblute ich und dann wäre auch nichts aus unseren Deal geworden, also ich geh mal und verbinde meine Hand." Als ich aufstehe, dreht sich zwar noch alles, aber nicht mehr so schlimm wie vorher. Ich geh mich wackeligen chritten ins Badezimmer und verschließe schnell die Tür. Bloß nicht noch mehr Schwäche zeigen.

 

Wo ist der Verbandskasten?

Ich schaue in jeden Schrank nach, doch einen Verbandskasten suche ich vergeblich.

Meine Schwester hat keinen Verbandskasten für den Notfall in der Wohnung?

Das wird mein Weihnachtsgeschenk. Ich hoffe, ich habe noch eine Binde in meiner Handtasche, na ja müsste ich eigentlich. Ich geh zu meiner Handtasche, um im nächsten Moment eine Binde und eine Kompresse in der Hand zu haben. Alec schaut mir interessiert zu, wie ich langsam das Blut abwische und die Kompresse drauf lege. anach wickle ich mir die Bnde drum und bestaune mein Kunstwerk.

Das wäre geschafft, der Verband ist nicht ordentlich. Trotzdem geht es, wenn man bedenkt, dass ich nur eine Hand dafür hatte. Ich hätte es noch sauberer hinbekommen, doch durch einen Seitenblick, erkenne ich wie Alec meine Schritte genaustens beobachtet. Es wäre sofort aufgefallen, wenn ich es professioneller gemacht hätte und das wollte ich nicht riskieren.

 

Kapitel 5

Mila´s Sicht:

 

Plötzlich schrillt das Telefon.

" Hies?" frage ich mehr als ich antworte.

" Hi Babe, wann kann ich dich endlich wieder besuchen? Ich vermisse dich doch."

" Mit wem spreche ich?"

" Komm Babe, erinnerst du dich nicht?"

" Ich will deinen Namen hören, sonst leg ich auf und warum nennst du mich Babe? Ich bin nicht dein Babe, egal wer du bist!!!" sage ich fast trotzig, kalt und wütend zugleich.

 

 

Wie ich es hasse, wenn jemand nicht Klartext spricht.

" Hier ist Joey Fugee."

" Gut, ich kenne dich nicht, also ruf hier nicht mehr an. Sonst lernst du mich kennen und komm ja nicht auf die Idee, bei mir aufzutauchen."

" Aber, Babe....."

" Nichts Babe, ich bin nicht dein Babe. Kapiert?" schreie ich ins Telefon und lege auf.

Ich gehe ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch fallen lasse und mein Kopf in die Hände nehme und ihn mehrmals schüttle.

Wer war das? Was hatte Lissi mit ihm?

Das gehört sich doch nicht! Ich blicke auf und sehe in Alec´ s Gesicht.

" Was war den das für eine Abfuhr?"

" Eine, die er nicht mehr vergessen wird und sich auch nicht mehr trauen wird, hier aufzukreuzen, hoffe ich zumindest." sage ich mit vor Hass tropfender Stimme.

" Name? " fragt er.

Da ich nicht sicher bin, ob er ihn oder Lissi ihn kennt, schweige ich und entschließe mich einfach dazu ihn nicht zu sagen.

" Ist egal."

Mein Blick fällt auf die Uhr, es ist schon 18 Uhr. Wie die Zeit verfliegt!

" Pass auf, ich muss jetzt langsam den Koffer ins Krankenhaus bringen, kommst du mit?

Auf der Fahrt können wir uns ja ein bisschen kennenlernen, wenn ich deine Freundin spielen soll, muss ich schon was wissen, sonst fallen wir gleich auf. Wäre ja dumm, wenn ich noch nicht mal deinen Geburtstag oder so kenne."

Mit einem Nicken gibt er mir zu verstehen, dass er mit kommt. Ich ziehe mir die Schuhe an und schnappe mir den Koffer, der immer noch im Flur steht. Mit einem letzten Blick nehme ich noch den Wohnungsschlüssel, den Autoschlüssel und meine Handtasche mit, wo alles Wichtige drin ist. Bevor ich zu schließe, stelle ich den Koffer hinter mich und gehe dannach die Treppe runter, fast wäre ich gestolpert. In diesen Moment nimmt mir Alec den Koffer ohne zu fragen aus meiner Hand und trägt ihn das letzte Stück.

" Danke."

Ich nehme ihn wieder

 

" Was ist dein Auto?

" Der schwarze Ferrari, dort drüben." Hab ich schon erwähnt, das man als Chirurg sehr gut verdient?

Ich verstaue Lissis Gepäck in den Kofferraum und schwinge mich schwungvoll in den Sitz. Neben mir sitzt schon Alec. Ich starte den Motor und rase die Straße entlang. Wie ich es liebe schnell zu fahren, normalerweise fahren Frauen ja langsam und vorsichtig, doch ich bin nicht so eine Frau. Warum sollen Männer nur schnelle Autos haben und nicht ich?

" Wow diesen Fahrstil und das Auto hätte ich dir gar nicht zugetraut. Ich bin beeindruckt."

" Ich liebe dieses Gefühl, durch die Straßen zu rasen und dieses zufriedene Brummen, das mein Auto macht wenn es endlich losschießen darf. Als ich im Autohaus war und dieses Auto haben wollte, hat mich der Verkäufer angesehen, als hätte ich einen an der Klatsche." sagte ich und als ich wieder das Gesicht des Autoverkäufers vor Augen hatte, musste ich augenblicklich lachen. Der sah auch zum schießen aus.

" Was fährst du für ein Auto?" fragte ich.

" Ich fahre einen Lamborghini Adventador in weiß, einen Bugatti Veyron in schwarz."

Hab ich schon gesagt, das ich schnelle Autos liebe?

" Krass darf ich da auch mal fahren?"

Gott, ich benehme mich hier wie ein kleines Mädchen.

" Klar!"

" Danke." Ich strahle ihn an.

" gut, wir sind da. Willst du mit rein oder draußen warten?" frage ich.

" Ich warte bei der Anmeldung."

Wir steigen aus und ich fahre zu Lissi, während Alec unten bleibt. Worüber ich glücklich bin. Bloß gut macht er das freiwillig, ich hätte keine Ahnung wie ich ihn abschütteln sollte. Ich klopfe an ihre Tür an.

" Hallo Lissi, bin wieder da. Deine Sachen sind im Koffer."

Nachdem ich gesprochen habe, hebe ich den Kopf und blaue Augen starren auf meine grünen. Nach einer weiteren Musterung, stelle ich fest, dass ich diesen Mann schon mal gesehen habe.

" Fabi?"

" Mila?"

Er hat mich erkannt. Im nächste Moment breitet er die Arme auf und ich fliege schwungvoll hinein.

" Gott, wir haben uns seit dem Studium nicht mehr gesehen, du arbeitest jetzt hier?"

 

" Ja, ich bin Lissis Therapeut." und deutet auf meine Schwester, die die ganze Unterhaltung beobachtet hat.

Auf ihren verständnislosen Blick, berichte ich ihr, dass er im gleichen Studienjahr war wie ich und wir dort beste Freunde waren.

" Lissi, ich pack mal deinen Koffer aus. Ihr könnt ruhig weiter sprechen."

Während ich alles einräume, höre ich mit halbem Ohr hin. Zum Schluss verabschiede ich mich und bin vor der Tür, als Fabi plötzlich meinem Namen ruft. Ich drehe mich fragend um und wir quatschen über alte Zeiten. Ich erzähl ihm auch von meinem Plan und er verspricht mir niemanden etwas zu sagen, obwohl er den Vorschlag nicht wirklich toll findet.

" Kommst du noch schnell mit runter?"

Auf sein Nicken, füge ich noch schnell hinzu, dass er mich Lissi nennen muss.

Als wir unten ankommen, sehe ich Alec schon ungeduldig warten. Ich drehe mich um und drücke Fabi einen Kuss auf die Wange.

" Wir müssen uns unbedingt mal wieder sehen." sagt er und lächelt zu mir runter.

" Ich weiß, aber das funktioniert nicht. Du hast deine Arbeit hier und ich bin in England. Ich müsste eigentlich bei Lissi bleiben. Ich bin eine schlechte Schwester."

Ich senke den Kopf und dränge die Tränen in meinen Augen zurück. Doch Fabi hebt mein Kinn sanft an.

" Du bist keine schlechte Schwester, du musst doch deinen ` Auftrag` erfüllen. Damit hilfst du ihr doch auch. Hier hast du meine Nummer, wenn dir was auf der Seele brennt, ruf an, wozu bin ich sonst Therapeut? Ich hab dich lieb, Maus. Lass den Kopf nicht hängen! Ich muss wieder hoch."

Mit diesen Worten gibt er mir noch einen Kuss auf die Wangen und dreht sich um.

Ich gehe an Alec vorbei und setze mich ins Auto.

 

Kapitel 6

Mila´s Sicht:

 

Mittlerweile ist es schon 19 Uhr. Nachdem er sich hingesetzt hat, kommt mir eine Idee.

" Pass auf, du stellst mir eine Frage und ich beantworte sie dir und du musst sie auch beantworten. Dann stell ich eine Frage und du beantwortest sie genauso wie ich. Und so geht das immer weiter, jeder hat 5 Fragen. Fang an!"

" Wann hast du Geburtstag?"

" 10.02.Ich bin 24 Jahre alt. Du?"

" 24.06. Ich bin 26 Jahre alt."

" Was ist deine Lieblingsfarbe?" frage ich.

 

" blau, weiß und schwarz"  Herausfordernd blickt er mich an.

" blau und hellgrün"

" Wie heißen deine Eltern? Und leben sie noch?"

" Nein, sie sind vor 3 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ein betrunkener LKW- Fahrer ist in sie reingefahren und sie konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Sie hießen Magret und Gerd Fentianna."

Ich konnte leider die Traurigkeit nicht aus meiner Stimme nehmen, der Tod ging mir sehr zu Herzen. Sie waren die besten Eltern, obwohl wir adoptiert wurden, war in unserer Familie nur Wärme und Freundlichkeit. Sie versuchten uns jeden Wunsch zu erfüllen und unterstützten uns, wo sie nur konnten. Plötzlich spürte ich eine warme Hand an meinem Arm.

" Fahr mal bitte an den Rand, ich will nicht dass du in diesem Zustand Auto fährst."

Erst jetzt bemerke ich, dass meine Wangen nass waren.

" Soll ich die letzte Strecke fahren? Oder schaffst du das?"

" Nein, nein. Alles okey, wo waren wir?" sagte ich und versuchte eine feste Stimme.

Ich spürte seinen Blick auf mir, doch er ließ es fürs Erste bleiben.

" Meine Eltern heißen Milly und Bert."

" Was war bisher das peinlichste Erlebnis, das dir passiert ist?" fragte ich und sah ihn herausfordernd und gespannt an.

" Das sag ich dir erst, wenn wir bei dir sind."

" Na gut" schmollte ich und gab extra viel Gas.

In weniger als 2 Minuten waren wir da.

" Wow, du brennst ja gerade drauf! Ich glaub, du hast in den letzten 2 Minute mehr Verkehrsregeln gebrochen, als ich in den letzten 5 Jahren."

" Ich nehme das mal als Kompliment." und zwinkerte ihm zu.

Als wir endlich bei ´meiner´ Wohnung angekommen sind, pflanze ich mich erstmal aufs Sofa.

" Also was war jetzt bei dir das peinlichste Erlebnis in deinem Leben?"

" Na ja, also. Ich habe mal mit ner Transe rumgemacht und ich habe das, aber erst beim Sex mitgekriegt und die wollte mich von hinten nehmen."

Ich kugelte mich vor lachen.

" Und was war dein peinlichstes Erlebnis?"

 

Sofort verstummte ich. Herausfordernd sah er mich an.

" Ich war in einer Bar, am Ende war ich dicht und meine Freundin zog mich in einen 24- Stunden Shop, wir sind zu den Ananas gegangen und ich habe alle geschüttelt und geschrien, SPONGEBOB, KOMM RAUS! ICH WEIß DAS DU DA DRINNEN BIST! KOMM RAUS UND ZEIG DICH! ICH WILL DAS DU MIR DAS SUPER GEHEIMREZEPT ÜBER DIE KRABBENBURGER VERRÄTST; MEINE SCHMECKEN IMMER SO SCHEIßE UND KEINER WILL SIE ESSEN! Das war vor 5 Jahren, ich habe in diesem Shop immer noch Hausverbot."

Jetzt ist er dran, er kriegt sich gar nicht mehr ein und ihm laufen schon Lachtränen über die Wangen.

" Ist ja gut, ich kann mich da nicht mal mehr erinnern. Meine Freundin hat mir das erzählt. So du bist dran." sage ich um vom Thema abzulenken, es ist mir nähmlich sehr peinlich.

" Wie viele Freunde hattest du bisher? Damit meine ich aber keine One- Night- Stands." fragt er und sieht mich abwartend an.

" Bisher 3, mein letzter Freund hat mir Liebe geschworen und wollte mich sogar heiraten. 5 Tage vor der Hochzeit kam ich früher nach Hause und habe ihn mit meiner damals besten Freundin im Bett erwischt. Danach war ja klar was kam, ich habe die Verlobung gelöst und habe ihn stehen gelassen. Wir waren insgesamt 5 Jahre zusammen. Am Anfang war ich noch verliebt in ihn, aber am Ende hatte ich nur noch Mitleid mit ihm. Ich wollte ihn nicht verletzten."

" Wow, deswegen hast du auf das Wort Freundin so reagiert."

" Ja, aber es geht schon. Sorry, dass ich vorhin so ausgetickt bin. Ich hatte in letzter Zeit, einfach nur noch Stress. Meine Nerven machen langsam nicht mehr mit." sage ich und reibe meine Schläfen, die mal wieder ankündigen, dass ich morgen Kopfschmerzen bekomme.

" Weiß du was mir gerade auffällt, wir verstehen uns. Ich denke, meine Eltern werden uns das wirklich abkaufen."

" Jap, wann geht es los?"

" Am 20.12, meine Mutter möchte zu Heilig Abend ein Familienessen veranstalteten und ich soll meine Freundin mitbringen. Du musst wissen, mein Bruder ist schon seit 5 Jahren glücklich verheiratet und beim Essen stellen sie wieder Fragen, wann sie endlich jemanden von mir kennenlernen. Meine Mum ist inzwischen 51 Jahre alt und will noch, bevor sie stirbt Enkelkinder bekommen. Von meinem Bruder, die Frau ist leider nicht fruchtbar und deswegen hängt der Nachwuchs nun an mir und da kann man manchmal echt unter Druck stehen."

" Ja, das ist mies. Trotzdem, ich freu mich schon sie kennenzulernen, obwohl du mich ja eigentlich dazugezwungen hast. Wir fahren also in einer Woche los. Was hälst du davon, wenn wir uns jeden Abend hier verabreden, um uns besser kennenzulernen?"

Als ich das mit dem gezwungen erwähne verzieht er kurz, das Gesicht. Aber, ich meine, es entspricht ja der Wahrheit. Trotzdem, ich freue mich irgendwie trotzdem drauf.

Ich will es zwar nicht zu geben, aber immer wenn er spricht, durchfährt mich ein Schauer und auf meinem ganzen Körper breitet sich eine Gänsehaut aus.  Und dann diese Augen............HÖR AUF MILA, ER HÄLT DICH FÜR LISSI!!!

 

" Gut, wenn das alles geklärt ist. Ich gehe mal in meine Wohnung, wir treffen uns morgen um 19:00 Uhr hier, zieh dir was Hübsches an!"

" Und das ist nicht hübsch?!?" Gespielt empört sah ich ihn an.

" Ich muss schon sagen, darin siehst du auch richtig sexy aus, aber am besten trägst du ein Kleid. Guten Nacht" und schon hat er die Tür geschlossen, ohne mir die Möglichkeit zu geben zu protestieren. Ich flüstere noch schnell ein Guten Nacht in meine Wohnung, das er eh nicht mehr gehört hat. In der Luft liegt noch der Geruch von seinem Parfüm. Langsam werde auch ich müde und beschließe ins Bett zu gehen, der Tag war anstrengend.

Die Woche vergeht eigentlich wie im Flug. Ich telefoniere fast jeden Tag mit Lissi und geh ein paar Mal zu Fabi, mit dem ich endlich wieder etwas warm geworden bin. Wir reden viel und ich merke wie die Last, die bisher immer auf meinen Schultern gelegen hat, wieder etwas abnimmt.

Heute ist der Tag der Abreise. Ich bin schon wahnsinnig aufgeregt, endlich seine Familie zutreffen. Wir haben seit unseren Kennenlernen, jeden Abend zusammen verbracht und ich muss sagen, ich bin leider auf den besten Weg mich zu verlieben. Was ja auch kein Wunder ist er war die letzten paar Tage so nett, verständnisvoll und freundlich.

Ich geh jetzt ins Bett. Es bringt ja nichts, wenn ich morgen nicht ausgeschlafen bin und zickig drauf wäre. Das wird bestimmt schwer seine Mutter zu überzeugen, dass wir ein Paar sind. Mit diesen Gedanken kuschle ich mich in mein warmes, großes Bett und sinke in den Schlaf.

 

Kapitel 7

Alec´s Sicht:

 

Das waren mit die wundervollsten Tage meines Lebens. Zwar hatte ich Stress auf der Arbeit, weil mein Schwager mal wieder scheiße gebaut hat. Ich würde ihn ja liebend gerne feuern, doch das konnte ich meiner Schwester nicht antun. Er kann doch eh nichts, außer, egal wie hart das jetzt klingt, als meine Schwester zu betrügen. Trotzdem, die Tage waren einfach mega schön und das nur wegen Lissi. Immer wenn ich sie gesehen habe, ist die schlechte Laune weg und ich kann nur noch Lächeln. Das einzige, was mich stutzig machte, war das mein Schwager Joey, ihren Charakter ganz anders eingeschätzt, ruhig, etwas zickig aber trotzdem nett, hat. Lissi ist eigentlich das genaue Gegenteil von idieser Beschreibung. Temperamentvoll, direkt, fröhlich, freundlich, dennoch kann sie, wenn sie es will, auch schnell kalt und wütend werden. Als ich ihr den Vorschlag mit der Freundin gemacht hat, ist sie vollkommen wütend geworden hat sogar eine Vase nach mir geworfen. Und als sie mir das erste Mal die Tür aufgemacht hat, da konnte ich nur staunen, so etwas Wunderschönes habe ich noch nie gesehen. Aber was kann Joey auch sagen, sie war nur seine Bettgespielin. Vielleicht ist sie im Bett so, aber nicht am Tag oder wie ich gerne sage in der richtigen Welt. Sex ist immer eine Entführung in eine Traum- und Fantasiewelt. Es ist echt was mega schönes, aber am helligen Tag lenkt es eher ab. Bisher hatte ich nur ein paar kleine Damen, die man noch nicht mal als Freundinnen bezeichnen konnte. Mit Lissi ist alles anders, sie könnte ich mir wirklich als meine Freundin vorstellen. Wenn ich so drüber nachdenke, ich glaube, wir würden echt gut zusammenpassen.

Nein hör auf damit, du darfst dich nicht in sie verknallen. Du darfst so etwas erst gar nicht denken. Schade, das es eh wahrscheinlich nie wahr werden würde.

 

Es ist jetzt nur noch ein Tag, dann fahren wir zu meinen Eltern. Dort treffen wir auch auf meinen Bruder. Meine kleine Schwester und ihr ach so toller Mann können nicht kommen. Es ist zwar schade, ich hätte meine süße kleine Schwester gerne in den Arm genommen, doch auf Joey kann ich gerne verzichten. Genauso wie auf sein arrogantes Grinsen und sein dämliches Verhalten was er jeden Tag, an den Tag legt.

Das ist der erste Abend in dieser Woche, wo ich Lissi nicht sehe und ich muss sagen ich vermisse sie schon längst. Sollte ich sie vielleicht noch mal anrufen oder hinfahren? Ich will ja auch nicht aufdringlich oder gar verliebt wirken......denn ich bin es nicht. Ich werfe einen Blick zu meiner Uhr, schon 23Uhr. Nein, lieber nicht. Vielleicht ist  sie ja schon im Land der Träume. Ich meine, wir müssen morgen zeitig raus. Wir fliegen schließlich 10 Stunden. Das einzige Gute an diesem Flug ist, dass wir First class fliegen. Das Doofe, wir fliegen schon um 5 Uhr los. Was bedeutet, ich hole sie ab, damit wir circa 3 Uhr auf dem Flugplatz sind. Dadurch haben wir noch etwas Zeit, bevor wir in das Flugzeug steigen.

Ob sie gerne fliegt? Ob sie meine Familie mag?

Na gut, darüber kann ich mir auch noch morgen den Kopf zerbrechen. Es wird langsam Zeit ins Bett zugehen.

Am nächsten Morgen, nein eigentlich Nacht, stehe ich auf und dusche erstmal. Noch schnell etwas essen und etwas ordentliches anziehen und schon stehe ich unten an meinem Auto und fahre zu Lissi´ s Wohnung. In ungefähr 20 min bin ich bei ihr. Unsere Koffer habe ich schon gestern Mittag eingeladen, damit wir nicht jetzt erst in der Kälte, ihren Koffer einladen müssen. Als ich bei ihrer Adresse bin, sehe ich eine einsame, scheinbar schlafende Gestalt unten auf der Bank, neben ihrer Wohnung sitzen. Ich trete langsam näher und sieh an, sie ist es. Vorsichtig nehme ich sie auf den Arm und ihre Tasche in meine Hand und lass sie nieder in meinem Auto. Dortwickle ich sie sofort in eine Decke, welche ich extra für den Flug eingepackt habe. Leise mache ich ihre Tür zu, steige bei der Fahrerseite ein und starte den Motor. Zum Flughafen dauert es 30min. Als wir ankommen tut es mir fast schon leid sie aus ihrer Traumwelt zu reisen, aber leider haben wir nicht mehr viel Zeit. Sanft fasse ich sie an ihrer Schulter und rüttle sie leicht wach.

" Nein Mama,......nur noch ne halbe Stunde dann steh ich auf...“ und kuschelt sich näher in die Decke.

" Süße, komm, du musst aufstehen. Du darfst gleich nach der Sicherheitskontrolle schlafen und im Flugzeug auch, aber jetzt musst du wach werden."

Bei meiner Stimme schlägt sie sofort die Augen auf und sieht mich verwirrt an.

" Wo bin ich? Wie bin ich hier her gekommen?" fragt sie mit etwas rauchiger Stimme.

" Ich habe dich schlafend auf deiner Bank gefunden, damit du noch etwas schlafen kannst, hab ich dich in Auto getragen. Tut mir schrecklich leid ,dass ich dich geweckt habe, aber wie sollten jetzt mal langsam rein gehen."

" Danke! Na, worauf wartest du noch? Dann mal los!" sagt sie energisch und versucht aus dem Auto zukommen. Doch die Decke hängt immer noch an ihren Bein, ich konnte sie mir gerade noch schnappen, bevor sie hingefallen wäre.

Erst jetzt mustere ich ihr Outfit. Sie trägt eine schwarze Hose mit weißen T- Shirt und einer Nietenbesetzten Lederjacke und außerdem noch schwarze High Heels. Trotzdem war sie noch mindestens einen halben Kopf kleiner als ich.

 

Langsam kam wieder Bewegung in mich und ich versuchte ihr zu helfen, aus dem Auto zu kommen.

" Entschuldigung, ich bin früh´ s meistens zickig und tollpatschig." meint sie etwas verlegen.

Ich winke ab und hole unsere Koffer aus meinem Auto. Sie schnappt sich ihre Koffer und ihre Handtasche und wartet, damit ich noch meinen Wagen abschließen kann. Als ich eintrete, bemerke ich sofort das die meisten männlich Wesen, ob verheiratet oder nicht, meine Begleitung von oben bis unten mustern. Ihr scheint es noch nicht aufgefallen zu sein, denn sie bewegt sich selbstsicher durch die Gänge und geht zielsicher auf einen Schalter ,wo unser Flug steht drauf, zu. Dahinter steht schon eine Frau, die Lissi sehnsüchtig und schon etwas neidisch anschaut. Dann fällt ihr Blick auf mich und sie erstarrt für einen Moment, doch schnell fängt sie sich wieder. Ich glaube, ihr Bick soll verführerisch aussehen oder sowas, doch es sah einfach nur billig aus.

" Guten Tag. Wir würden gern unser Gepäck schon abgeben." sag ich.

" Aber natürlich mein Herr, dann geben sie mir ihr Gepäck. Dort drüben sind die Sicherheitskontrollen und ein paar Läden zum Zeitvertreib. Ich wünsche ihnen einen guten Flug."

Die ganzen Worte waren nur an mich gerichtet. Lissi hat sie erst gar nicht wahrgenommen, doch sie schien es gar nicht erst zu interessieren. Schade, warum bin ich jetzt enttäuscht?

Eigentlich sollte sie mir egal sein und ich sollte froh sein, das sie jetzt nicht auf eifersüchtige Fakefreundin macht. Sie soll mir nur bei meiner Mutter helfen mehr war da nicht, doch mein Herz schrie: Nein, du willst es nur nicht wahrhaben!

 

Kapitel 8

Mila´s Sicht:

 

Diese dumme Schl…. hat mich einfach ignoriert und Alec angeschmachtet. Ich versuche, so zutun, als würde es mich nicht stören. Warum sollte es mich auch? Ich bin doch eh nur eine vorläufige Lösung. Nachdem wir endlich wieder unsere Sachen, die wir bei der Sicherheitskontrolle ablegen mussten, wieder an uns nehmen durften, beschließen wir noch schnell die Läden durchzustöbern. Genau in dem Moment klingelt mein Handy. Verwirrt nehme ich den Namen des Anrufers zur Kenntnis und gehe ran.

" Hi Fabi, alles in Ordnung? Warum rufst du mich so früh an?"

Ich konnte am Telefon ein tiefes ein- und ausatmen hören.

" Sag schon was ist passiert?" fordere ich jetzt drängender.

Ich richte meinen Blick auf Alec, der mich Erwartungsvoll ansieht. Ich gebe ein Zeichen, dass ich gleich wieder da bin und laufe ein Stück von ihm weg, wo ich mich sogleich auf einem Sitzplatze pflanze.

" Es gibt leider eine schlechte Nachricht. Lissi wollte sich wieder das Leben nehmen. Sie ist an irgendetwas Spitzes gekommen und wir konnten sie gerade noch retten. Man Mila, das hätte richtig böse ausgehen können."

Er wurde von Wort zu Wort am Ende immer leiser.

 

" Das ist jetzt ein richtig blöder Scherz oder Fabi? Das geht nicht! Das kann doch nicht sein! Nicht schon wieder. Langsam kann ich nicht mehr! Will sie mich extra quälen? Weißt du was ich immer für eine panische Angst habe, das sie sich, während ich nicht da bin, sich ihr Leben nimmt? Ich kann bald nicht mehr, ich komme damit nicht mehr klar. Sie weißt doch, das sie mir alles bedeutet, das ich ohne sie nicht leben will und kann........" Ich merke selbst, wie meine Stimme immer verzweifelter wird und sich Tränen in meinen Augen bilden.

" Mila shhh, alles okey. Ich verstehe dich. Alles wird gut. Wir haben ihr jetzt, Tag und Nacht, einen Aufpasser hingestellt, der sich um sie kümmert. Ich bin auch noch da. Wenn du denkst, du schaffst das nicht mehr, dann ruf an."

" Danke, aber sollte ich nicht sofort zu ihr kommen? Ich meine, sie ist meine Schwester. Ich muss doch....."

" Mila, ich kümmere mich um sie. Du fliegst nach England und regelst die Sache mit Alec. Mach das für Lissi, das ist das Beste was du tun kannst, um ihr zu helfen." redet Fabi beruhigend auf mich ein.

" Okey, du sagst mir sofort Bescheid, wenn sich etwas verändert! Und Fabi? Bei jeder Kleinigkeit, egal was es ist und wie klein es ist. Ich will es sofort wissen, verstanden? Und Danke, ich hoffe wir sehen uns bald wieder."

" Tschüss Mila und viel Spaß und mach dir nicht zu viele Sorgen!" und schon hat er aufgelegt.

Nach diesem Gespräche lass ich erstmal den Kopf in meine Hände fallen und reibe mir anschließend die Augen. Nur nichts anmerken lassen, Mila. Bleib so wie du immer bist. Fröhlich und.....nur keine Schwäche zeigen.

 

Kapitel 9

Alec´s Sicht:

 

Was war den jetzt plötzlich los?

Als ich höre, mit wem sie spricht, beschleicht mich ein Gefühl, das ich eigentlich noch nie in meinem Leben gespürt habe. Eifersucht. Schon das Wort sagt alles. Ich war noch nie eifersüchtig, warum jetzt plötzlich?

Warum ruft dieser Fabi an? Was will der bloß von ihr?

Nach 10min kommt sie endlich wieder. Irgendwas stimmt nicht, das bemerke ich sofort. Sie ist nicht wie sonst und auch ihre Augen sind etws rot und beginnen etwas anzuschwellen. Hat sie geweint? Was hat dieser Mistkerl nur gemacht?

Was hat er ihr nur gesagt?

" Hey Lissi, alles okey? Du schaust so bestürzt." bringe ich zaghaft hervor.

Sie versucht sich ein Lächeln auf die Lippen zubringen, doch es sieht eher wie eine Grimmasse aus als eines ihrer unvergleichbaren Lächeln.

" Klar alles okey, ich musste nur etwas klären."

So ganz glaub ich ihr das nicht, aber wenn sie meinte, dass sie mir nicht vertrauen kann, dann weiß ich auch nicht weiter. Bei diesen Gedanken, spüre ich einen kleinen Stich in der Herzgegend. Ich dachte, wir hätten uns jetzt besser kennengelernt und sie vertraut mir ein wenig, aber anscheinend ist das nicht wirklich der Fall.

Oder sie versteckt etwas vor mir? Vielleicht ein Geheimnis. Naja ,das konnte ich ja bei meiner Mum feststellen. Wir teilen uns dort schließlich ein Zimmer. Dieser Gedanke bringt mir sofort ein Lächeln auf die Lippen. Ich meine ihr Körper, auf der anderen Seite des Bettes und ihre wunderschönen Haare verteilt auf den Kissen. Vielleicht sogar in einem Hemd von mir bekleidet, wo man ihre wohlgeformten Beine sehen kann. Bei diesen Gedanken läuft mir zeitgleich ein kalter und ein warmer Schauer über den Rücken. Nein, hör auf... nur nicht verlieben! Fakefreundin!!!!!!!!

 

Ihre Stimme bringt mich wieder in die Gegenwart.

" Komm los, wir müssen. Unser Flug wurde aufgerufen!"

Sie wartet gar nicht auf meine Antwort, sondern läuft sofort los. Ich komme ihr hinterher und kann leicht mit ihr Schritt halten. Als wir endlich in das Flugzeug gestiegen sind, kommt sofort ein Steward zu uns und fragt, ob sie uns etwas bringen sollte.

" Nein, aber trotzdem vielen Dank."

Mit diesen Worten rauscht die Steward wieder nach vorne. Die Zeichen zum Anschnallen sind an und uns werden die Sicherheitshinweise erklärt. Da ich dies schon zehntausend Mal hinter mir hatte, höre ich nur mit einem Ohr zu. Mittlerweile kann ich diese, schon fast auswendig. Aber naja...... Schon nach ein paar Minuten fliegen wir hoch in den Himmel. Nach einiger Zeit merke ich, wie Lissi die ganze Zeit, gedankenverloren aus dem Flieger starrt. Jetzt erst fällt mir auf, dass sie blass ist.

Etwas zu blass?

" Hey Lissi, alles okey?"

Sie reagiert erst gar nicht. Vorsichtig berühre ich sie am Arm, doch sie zuckt zusammen und schaut mich verschreckt an.

" Ja alles okey, ich habe nur nachgedacht. Ich glaube, ich schlafe noch eine Runde."

Nachdem sie das gesagt hat, versucht sie sich in eine bequeme Position zu bringen. Doch anscheinend, klappt dies nicht. Nach noch ein paar Versuchen, kann ich es nicht mehr mit ansehen und rufe eine Stewards zu mir. Wo ich ihr sofort erkläre was mein Problem ist.

Nach ein paar Minuten kommt sie mit einer Decke und einem Kopfkissen zurück und drückt es mir in die Hand. Nachdem ich mich bedankt habe, verschwindet sie wieder und ich gehe langsam zu Lissi. Vorsichtig nehme ich mir den Kopf von Lissi und lege sie auf das Kopfkissen und decke sie ordentlich zu. Kurz hebt sie ihren Kopf und schenkt mir ein dankbares Lächeln, was ich mit einem verständnisvollen kontere. Da auch ich nur wenige Stunden geschlafen habe, beschließe ich mich auch noch ,während des Fluges, auszuruhen.

Als ich aufwache, strahlt schon die Sonne. Ein Blick auf mein Handy bestätigt meine Vermutung. Wir haben wirklich über 9 Stunden geschlafen. Gerade eben kam die Durchsage, dass wir uns anschnallen sollen. Ein Blick zu meiner Rechten, zeigt dass meine Begleitung seelenruhig auf ihren Platz ist und mich anstarrt. Nach der Landung versuchen wir uns, durch den Massenstrom nicht zu verlieren, was schwieriger als gedacht ist. Die Koffer sind endlich geschnappt und wir bewegen uns zum Ausgang, wo mein geliehener Wagen schon auf uns wartet.

" Darf ich fahren?" fragt Lissi schüchtern. Schüchtern? Das kenne ich ja gar nicht von ihr.

" Du weißt, aber schon, dass, das Lenkrad auf der rechten Seite ist?"

" Klar, ich bin hier aufgewachsen. Ich schaff das schon!" sagt sie selbstsicher. Doch als ihr ihre Aussage bewusst wird, vergeht ihr das Lächeln.

 

" Ich wusste gar nicht, dass du hier geboren bist?" harke ich nach. Mir ist nicht entgangen, das sie plötzlich unsicher wird. Hat sie etwas zu verbergen?

Um meine Frage zu beantworten, nickt sie einfach nur.

" Na gut, aber das ist eine Ausnahme. Ich will mich nur überzeugen, dass du das wirklich bringst." Nachdem das geklärt ist, steige ich auf die Beifahrerseite ein und sie auf die Fahrerseite. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Vor wie vielen Jahren war sie das letzte Mal hier?

Aber über so was brauchte ich mir gar keine Gedanken machen. Sie fuhr so, als würde sie schon Jahre hier leben und nie etwas anderes gemacht haben. Naja, eigentlich kommen mir viele Sachen komisch vor. Erst der anders beschriebene Charakter, dann das mit der Verletzung am Arm, dann der Krankenhausbesuch, der abweisende Ausdruck auf ihren Gesicht und die traurige Stimme. Jetzt wohnte sie plötzlich in England und kann hier besser Auto fahren als ich.

 

Kapitel 10

Mila´s Sicht:

 

Hab ich mich jetzt nicht eigentlich selbst verraten? Ich meine, warum will ich jetzt und hier unbedingt Auto fahren?

Jetzt kann ich es ja nicht mehr ändern, also einfach vergessen und losfahren. Durch seine Kommandos sind wir in weniger als 10 Minuten in einem schönen, großen und edlen Hotel angekommen. Ich kenne es. Tja ich war hier auch schon mehrere Nächte. Das Schlimmste?

Hier arbeitet meine beste Freundin Nici, naja eigentlich Nicole aber sie kann es nicht leiden, wenn man sie mit ihrem vollständigen Namen anspricht. Ein Glück hab ich ihr während des Check ins,noch eine Nachricht zukommen lassen. In dieser steht, dass sie mich Lissi nennen muss. und ich ihr den genaueren Plan später erklären würde. Ob das wirklich funktioniert, bleibt bis zu unserer Ankunft ein großes Rätsel.

Endlich sind wir da oder eher scheiße wir sind da! Ein Mann nimmt mir den Autoschlüssel ab und steigt selbst ein. Sehnsüchtig schaue ich den Traum eines Autos hinterher.

Wir betreten das Hotel und laufen sofort zur Rezeption, an dieser Nici schon wartet. Als sie mich sieht, lässt sie alles stehen und liegen und rennt schon fast in meine Arme.

" Gott, ich habe dich so vermisst. Wir müssen unbedingt reden, du musst mir sagen wie du zu so einem Sahneschnittchen gekommen bist und warum das alles? Ich verstehe nur Bahnhof. Bisher ergibt das für mich keinen Sinn. Du bist mir auf jedenfalls eine Erklärung schuldig." sprudelte es aufgeregt aus ihr raus.

Ohne ein Wort zu sagen, zog ich sie einfach näher an mich ran. Ich sie so vermisst, die war schrecklich ohne sie. Nach gefühlten Stunden ließen wir uns los. Ich meine, wir haben uns seit drei Wochen nicht gesehen und das ist für uns fast wie der Weltuntergang. Ein Blick zu Alec, sagt mir dass er anscheinend ganz schön verwirrt ist. Ob es daran liegt, dass mich jemand hier kennt und mich so begrüßt oder an dem Aussehen meiner Freundin. Ich muss auch schon sagen, ihr Look ist etwas ausgefallen. Sie trägt ihre pinken Haare zu einem Affro und normalerweise hautenge Klamotten, die sich mit ihrer Figur auch tragen lässt. Sie ist fast so schlank wie ich und etwas kleiner. Trotzdem ist sie einfach wunderschön, wenn man das mal so ausdrücken kann ohne gleich lesbisch zu klingen oder zu wirken. Im Moment trägt sie gerade ihre Uniform, die sie, wie sie mir schon tausendmal gesagt hat, einfach nur hässlich findet. Im Grunde besteht sie aus einer weißen Bluse, wo vorne ihr Namensschild abgebildet ist und eine beige Hose, die zwar eng sitzt aber trotzdem bequem aussieht.

" Darf ich vorstellen, meine allerbeste Freundin seit der fünften Klasse, Nici Adus. Nici, das ist Alec Petu."

Sie gaben sich die Hand und Nici scannt Alec ab, da das so sichtbar ist, trete ich ihr kurz gegen ihren Fuß und schnurstracks hört sie damit auf. Sie wirft mir noch einen entschuldigenden Blick zu, bei dem man ihr gar nicht mehr böse sein kann.

" Kommst du Süße ich glaube ihr wollt hier langsam einquecken, bevor mein Boss mich noch weiter so komisch anguckt." Ich drehe mich kurz um und sehe denn Eigentümer des Hotels. Ich drücke den überraschten Alec meine Handtasche in die Hand und laufe mit selbstbewussten Schritten auf ihn zu. Nachdem ich bei ihm angekommen bin, zögere ich nicht lange und nehme ihn in den Arm. Wir haben uns kennengelernt als ich 21 Jahre wurde, einer seiner Gäste hatte während des Essens ein Herzinfarkt und da ich zu diesem Zeitpunkt schon meinen Doktortitel hatte, hab ich ihm geholfen mittlerweile ist er um die 40 Jahre alt, sieht aber immer noch wie 35 aus. Außerdem war er ein guter Freund meines Adoptivvaters.

" Hallo Rick, wie geht es dir?" fragte ich auch gleich drauf los.

" Mir geht’s gut und dir Mila?" Seine Augen lächeln mich liebevoll an, zu ihm hatte ich schon immer einen guten Draht, er war wie mein Ersatzvater.

" Alles okey, nur Lissi hat scheiße gebaut und ich bin hier, weil mein " Freund" denkt ich sei sie, damit sie nicht ins Gefängnis muss. Also bitte nenne mich Lissi, ja?" Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Alec langsam ungeduldig wird. Rick fragt nicht nach warum, denn er weiß, wenn ich reden will, spreche ich von alleine, aber man muss ihn ja nicht unbedingt mit rein ziehen. Nachdem wir uns verabschiedet haben, laufe ich wieder zu Alec, drum mittlerweile schon eingequeckt hat und nur auf mich zu warten scheint. Schnell laufe ich zu ihm, ich meine ich habe ihn schon lange warten gelassen. Außerdem sehe ich das er langsam genervt ist, ich kann es sogar verstehen, wr sind früh aufgestanden dann der Flug und jetzt noch die Begrüßung. Ich fühle mich genauso, will nur noch eine Dusche und unbedingt Lissi anrufen. Ich war so in Gedanken das ich gar nicht bemerkt habe, das ich mittlerweile bei ihm angekommen bin. Bevor er auch nur ein Wort rausbringen kann, habe ich mir schon meinen Koffer geschnappt und bin in Richtung Fahrstuhl gelaufen. Hinter mir höre ich schwere Schritte, also muss ich mich gar nicht erst umzudrehen um zu sehen das er mir folgt. Gerade als wir dort ankommen, gehen die Türen auf und ein junges Ehepaar steigt aus und begrüßt uns. Wir steigen schnell ein, bevor ein weiterer Gast überhaupt auf die Idee kommt einzusteigen, haben sich schon längst die Türen geschlossen. In diesen kleinen Raum, wird mir seine Ausstrahlung und sein Duft erst wieder bewusst. Sobald der Fahrstuhl ein Pling abgegeben hat, was so viel heißen soll, wie " Sie haben ihr Ziel erreicht" renne ich schon bald raus. Da ich mich hier gut auskenne, ich meine, meine vielen Besuche müssen schließlich auch etwas gebracht haben, stehen wir schon vor der Tür. Da Alec den Schlüssel hat, trete ich etwas zur Seite, damit er aufschließen kann.

Nachdem wir endlich unseren ganzen Sachen ausgepackt haben, lege ich mich erstmal ins Bett, wo ich erwähnen muss, in den ganzen Zimmer gibt es nur ein Bett, es gibt zwar noch eine Couch, trotzdem denke ich wir müssen im gleichen Bett schlafen. Bei diesem Gedanken läuft mir gleich ein wohliger Schauer über meinem Rücken.

Kapitel 11

Alec´s Sicht:

 

Woher kennt sie dieses schräges Mädchen, ich dachte sie war das letzte mal hier in England als kleines Mädchen. Und wer war dieser Mann? Das ergibt für mich erstmal keinen Sinn. Und wie schnell sie das Zimmer gefunden hat, in weniger als einer Minute, ich weis nicht warum, aber irgendetwas ist hier faul, aber darüber kann ich mir dann immer noch Gedanken machen. Ich will jetzt nur noch Duschen. ALs ich endlich das Wasser auf meiner Haut spüre, geht es mir gleich besser und ich bin entspannte mich. Als ich mir etwas drübr gezogen habe, gehe ich zurück ins Wohnzimmer, die Tür vom Schlafzimmer ist nur angelehnt und als ich näher trete höre ich nur noch, " Und du sagst mir sofort bescheid, wenn wieder etwas ist. Verstanden? Ich will sofort alles wissen. Gut Liebe Grüße an sie, ich melde mich später nochmal." Mit wem telefoniert sie? Wenn was ist? Langsam werde ich etwas misstrauisch, das war ich aber schon als sie mich dann doch noch angerufen hat, wohl sie mir für meine Idee erst eine mit der Vase überbraten wollte. Sie verheimlicht was, aber was? ALs sie aufgelegt hat warte ich noch ein paar Minuten und trete dann ein. Sie liegt auf dem Bett und hat die Arme weit von ihrem Körper weggestreckt. In der einen Hand hält sie ihr Handy. Leise trete ich an sie heran und mustere sie kurz. Ihre Haare sind etwas verwuschelt, und ihre Kleidung geknick, aber in allem sieht sie wunderschön aus. Bevor ich sie noch weiter mustern kann, sieht sie mich mit ihren grünen katzenaugen an. Ihre Augen ziehen mich sofort in einen Bann und ich kann mich nicht bewegen, es ist als würde die Zeit stehen bleiben. Und plötzlich verändert sich die Stimmung.

Kapitel 12

Mila´s Sicht:

 

 

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie sehe ich ihn jetzt mit anderen Augen. Vor mir steht ein atraktiver, junger Mann. Wie es sich wohl anfühlen würde wenn sich seine weichen Lippen auf meine pressen würden. Wenn unsere Zungen einen wilden Tanz aufführen würden, oder noch besser wenn er mit seinen Händen langsam unter mein T- Shirt fährt und... Hör auf Mila, er hält dich für eine komplett andere. Bevor er noch etwas sagen konnte bin ich schon im Bad verschwunden und habe ihm nur noch ein, " bis dann, ich gehe duschen" an Kopf geschmissen. Als ich dort angekommen bin, muss ich mich erstmal an die Tür anlehnen und die Augen schließen. Ich mache mir eindeutig zu viele Gedanken. Ich verdränge weiter und steige unter die Dusche. Ich stehe mindestens eine gefühlte halbe Stunde drunter, bios ich mich endlich entschließe wieder rauszukommen und so zu tun als wäre gar nichts passiert. Naja wenn man es streng nimmt, ist wirklich nichts passiert. Ich laufe mit einem Handtuch um meinem Körper geschlungen raus, da ich mir bei meiner Flucht nicht den Gedanken an Kleidung gemacht habe. Als ich das Zimmer betrete, liegt er auf dem Bett. Ich tue einfach so als wäre er nicht da und hole mir meine Klamotten. Als ich dennoch nicht wiederstehen kann, werfe ich eine kurzen Blick auf ihn und stelle fest das er mich mustert. Da ich mich etwas unwohl in meiner Haut fühle, laufe ich schnell herraus und beginne mich umzuziehen. 

" Hast du heute noch etwas geplant oder darf ich was mit meiner Freundin unternehmen?" frage ich mit dem Kopf durch die leicht geöffnete Tür, da ich mir einen längeren Aufenthalt in seiner Nähe ersparen will. Versteht das  nicht falsch, ich mag ihn, aber in seiner Nähe funktioniert mein Gehirn irgendwie nicht mehr so richtig. 

" Nein, geh nur. Viel Spaß!" sagt er mit geschlossenen Augen.

Kurz darauf verlasse ich unser Zimmer und gehe in Richtung Fahrstuhl und steige ein.

Hätte ich das bloß nicht gemacht!

 

Kapitel 13

 Alec´s Sicht:

 

Man, wo bleibt sie nur? Ich dachte sie kommt spätestens in 4 Stunden zurück, also circa 16:30 Uhr, aber Nein, sie ist immer noch nicht zurück. Langsam steigt so etwas wie Sorge in mir auf. Ach was denke ich hier sie ist so ene temperamentvolle, selbstständige und erwachsene Frau, die auf sich selbst aufpassen kann. Schaden kann es aber auch nicht wenn ich mal an der Rezeption anrufe, oder ? Nur zur Sicherheit.

 

" Guten Tag, mein Name ist Nici Schuss. Was kann ich für sie tun?" Das war doch die Freundin von Lissi. Warum ist sie schon da, aber meine, was ist sie jetzt eigentlich von mir? Egal, darüber kann ich mir noch später den Kopf zerbrechen erst mal muss ich wissen wo Lissi ist.

" Hallo, hier ist Alec Petu. Ich weiß nicht ob sie sich an mich erinnern, ich bin mit Lissi, hier her gekommen. Wissen sie wer ich bin?"

" Klar, sie waren doch vor circa 5 Stunden hier angekommen. Wie kann ich helfen, Mister Petu?"

" Nennen sie mich Alec."

" Okey Alec, wie kann ich ihnen helfen?" fragt sie nun schon etwas verwirrt.

Ich kann es ihr auch nicht verübeln. Ich wäre auch durcheinander.

" Könnten sie mir sagen wo Lissi ist? Sie hat gesagt, sie wollte sich mit ihnen treffen, aber ist bisher nicht zurückgekommen."

" Sie war gar nicht hier unten. Ich war seit Sie hochgegeangen sind nicht einmal von meinem Platz verschwunden, deswegen hätte sie mich ja sofort sehen können. Warten sie kurz, ich hole mal schnell meinen Chef." Schon hat sie den Hörer auf den Tisch gelegt. Nach einer gefühlten halben Stunde, hörte ich sie wieder. Plötzlich spricht eine Männerstimme durch das Telefon mit mir.

" Guten Tag, Herr Petu, könnten sie mir kurz ihr Problem schildern." Also hatte ihm Nici noch nichts gesagt.

" Hallo, gerne meine Freundin ist vor über vier Stunden gegangen um mit ihrer Angestellten etwas zu unternehmen. Das komische ist nur ihre Angestellte hat gesagt das Lissi, gar nicht bei ihr aufgetaucht ist." sage ich. Ich merke selbst das aus meiner Stimme etwas Sorge mit klingt.

" Okey, beruhigen sie sich. Wir versuchen sie durch die Sicherheitkamaras  zufinden und Sie können derweile vielleicht den Weg nach gehen, den sie womöglich gegangen ist. Wir versuchen alles und rufen auf ihrer Handynummer an, wenn wir sie gefunden haben. Bitte rufen sie auch uns an wenn sie sie vielleicht gesehen haben. Viel Glück!" Auch ich hörte Sorge aus seiner Stimme mit klingen. Nachdem ich mich verabschiedet habe, machte ich mich auf den Weg. Am besten ich nehme den WEg den wir schon vorher genommen haben als wir hier angekommen sind. Nach einigen Versuchen den Weg wiederzufinden, kam ich endlich am Fahrstuhl an und drückte auf den Knopf. Warum kam er denn nicht. Vielleicht, oh nein. Das darf doch nicht wahr sein.

" Lissi? Lissi, geht es dir gut?" Ich schrie so laut ich konnte vielleicht konnte sie mich ja hören. Bitte lieber Gott, lass sie hier drin stecken.

" Alec, bist du´s? Ich stecke fest. Dieser blöde Fahrstuhl ist einfach stecken geblieben. Man ich sitze hier schon seit Stunden fest und in diesem beknackten Teil, ist auch kein Handyempfang, sonst hätte ich schon jemanden bescheid gesagt. Das der Fahrstuhl genau da stecken bleibt, wo ich drin bin, ist doch auch nicht zu glauben. So viel Pech auf einmal, kann ein Mensch doch gar nicht haben. Was habe ich jemanden angetan, das ich so etwas verdiene." Am Ende wurde ihre Stimme immer leiser und brach irgendwann. In diesem Moment tat sie mir unglaublich leid, ich weiß zwar nicht genau von was sie sprach, trotzdem sie hörte sich so verzweifelt an.

" Hey Lissi, alles wird gut, du wirst schon sehen. Ich rufe jetzt erstmal unten an, damit man dich daraus holt." Schon im nächsten Moment hole ich mein Handy und rufe bei den anderen an, die wirklich gleich vor Erleichterung platzen und mir versprechen sofort jemanden zu schicken der den Fahrstuhl wieder zu mir bringen sollte. Hoffentlich kommt der Typ schnell.

" Lissi, jemand kommt sofort und holt dich dort raus. Mach dir keine Sorgen."

" Danke Alec, vielen Dank"

 

Nach ungefähr fünf Minuten kam der Typ. Er war muskulös und hatte blaue Augen mit blonden Haaren. Er war fast so groß wie ich. Ein typischer Sunnyboy, würde ich jetzt sagen.

" Hallo, können sie sie hier rausholen sie steckt dort schon fast fünf Stunden fest."

" Lissi, hier ist jemand und holt dich sofort raus." Bitte lass ihn etwas von seinem Fach verstehen, ich will Lissi endlich in meinen Armen halten können. Wir sind endlich miteinander vertraut und es hat sich schon etwas wie Freundschaft aufgebaut. Manchmal spüre ich, wenn ich in ihrer Nähe bin ein Funken. Ich weiß nicht ob das nur bei mir so ist, aber ihr lächeln lässt mich sofort strahlen und wenn ich sie um mich habe fühle ich mich gleich viel besser. Wenn sie bei mir ist, kann ich auch mal meine Harte-Geschäftsmann-Maske fallen lassen und so sein wie ich wirklich bin.

Ich war so in Gedanken versunken, das ich zusammzuckte als ich jemand in meine Arme schmiss. Ein Blick nach unten zeigte mir aber das es Lissi war, die sich an mich kuschelte.

" Du bist ja eiskalt. Komm gehen wir ins Zimmer, da nimmst du erstmal eine heiße Dusche und ich mach dir eine Tasse Tee." Ich werfe dem Fahrstuhlmechatroniker einen dankenden Blick zu, den er mit einem Nicken erwiedert.

 

Als wir endlich im Hotelzimmer ankommen, schiebe ich sie schon fast in das Badezimmer, während sie sich entkleidet, gehe ich in die Küche und setzte Wasser auf. Ich laufe zu ihrem Koffer und nehme neue Sachen raus. Mit der Kleidung im Arm laufe ich wieder zum Badezimmer und klopfe an die Tür.

Sie antwortet mit einem leisen " Ja?"

" Ich lege dir frische Sachen vor die Tür, wenn du fertig bist, kannst du dich schon mal ns Bett begeben. Ich bringe dir deinen Tee dort hin." sage ich ihr und laufe wieder in die Küche, wo der Wasserkocher seine Arbeit gerade zu Ende erledigt.

Ich nehme mir eine Tasse und einen Teebeutel und gieße Wasser dazu. Nachdem das erledigt ist, gehe ich Richtung Schlafzimmer, wo die Tür offen steht. Anscheinend ist Lissi schon im Bett und hat sich eingekuschelt.

 

" Lissi, hier dein Tee." sage ich leise, damit ich sie nicht erschrecke.

Als ich einen Blick auf´s Bett werfe, sehe ich ein zitterndes Häufchen Elend. Langsam nimmt sie die Tasse Tee und nimmt einen Schluck und stellt sie auf das Nachtschränkchen. Als ihr immer noch nicht wärmer wird, ziehe ich mir meine Hose und meine Hemd aus und lege mich zu ihr ans Bett. Ich ziehe sie von hinten an mich ran und umschlinge sie mit meinen Armen und ziehe die Decke nochmal etwas stärker um uns rum. Nach ein paar Minuten hört das Zittern langsam auf und sie schläft ein. Während sie sich ausruht, beobachte ich wie sie gleichmäßig ein- und ausatmet. Durch ihr ruhiges Atmen, werden mir auch bald die Lider schwer.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 14

Mila´ s Sicht:

 

Och neee, das kann doch jetzt nicht wahr sein. Obwohl ich muss sagen das ist eigentlich ganz gemütlich.......Nein Mila hör auf so etwas zu denken. Er hält dich für deine Schwester.....Meine Schwester! Wie geht es ihr? Vorsichtig versuche ich seine Arme von mir zu lösen. Man der hat Muskeln, wie Stahl. Trotzdem muss ich hier raus, ich will mit Fabi sprechen. Nach etlichen Minuten habe ich mich endlich frei gekämpft und schnappe mir mein Handy.

 

Leise trete ich aus der Tür und schließe mich im Badezimmer ein. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir das Fabi gerade Schicht hat. Mal sehen ob er zu erreichen ist. Nach dem viertem Klingeln geht er endlich ran.

" Mila, wie geht es dir?" Seine Stimme klingt angespannt und auch etwas heiser. Was hat er ausgefressen. Als ich noch auf der gleichen Uni wie er studiert habe, hat ich schon die Gabe ihm anzusehen oder anzuhören, wenn etwas nicht stimmt. Deshalb werde ich sofort misstrauisch.

" Okey Fabi, die erste Option ist du sagst mir jetzt sofort was los ist. Die Zweite wäre ich nerve dich solange bis du mir erzählst was los ist." Meine Stimme klingt hartnäckig und unnachgiebig. Ich höre ihn durch das Telefon schlucken. Er weiß wie sehr ich nerven kann, das war schon immer meine geheimwaffe gegen ihn.

" Aber du darfst nicht sauer werden..... Versprich mir das!"

" Sag schon!"

" Also, naja....Ich habe mich.....in jemanden verliebt." Gespannt wartet er auf meine Antwort. Aber was sollte ich dazu sagen. Ich brauch schon etwas mehr informationen um, ihm zu sagen was ich davon halten soll.

" Weiter!"

" Es ist deine Schwester!" sagt er und hat schon im nächstem Moment aufgelegt. Verwirrt starre ich mein Telefon an. Fabi, der chaotische, nicht so ernste, fast schon kindische Fabi hat sich in meine Schwester verliebt? Okey, entweder ich habe das jetzt nur geträumt oder das ist real? Leicht zwicke ich mir in den Arm, nein ich bin wach. Da willst du nur mal deine besten Freund fragen, wie es deiner Schester geht und der erzählt dir das er sich in sie verliebt hat? Oh Gott ich bin im falschen Film. Ich schicke Fabi noch schnell eine Nachricht, wo drin steht das er sich darüber doch nicht schämen muss und ich mich für ihn freue. Ich schickte die Nachricht ab. Einen besseren Typen hätte sie nicht kriegen können. Ich wusste zwar immer noch nicht wie es meine Schwester geht, aber wenn Fabi wirklich richtig in sie verliebt ist, dann kümmert er sich bestimmt super um sie. Mit diesem Gedanken verlasse ich das Bad und lege mich ins Bett. Sofort umschließen mich wieder seine Arme und ich werde an den noch heißeren Körper gezogen.

" Wo warst du so lange?" höre ich ein schläfriges Murmeln von Alec.

" Nur kurz telefonieren, ist alles geklärt schlaf weiter." sage ich leise.

" Ruh dich auch noch etwas aus, gestern war echt ein scheiß Tag für dich." Als ich wieder an gestern dachte, überzieht meinem Körper eine Gänsehaut und ich fange ungewollt wieder an zu zittern. Alec scheint das zu merken und zieht mich noch ein Stück weiter an sich und flüstert mir beruhigende Worte ins Ohr.

" Psst, ist alles okey. Ich bin bei dir, dir kann nichts mehr passieren. Ich werde dich nicht mehr alleine lassen

." Als ich das hörte, wollte ich ihm wirklich glauben, aber es ging einfach nicht. Wenn er weiß wer ich bin, wird er mich höchst wahrscheinlich nie wieder sehen wollen. Bei diesen Gedanken, wollte ich schon in Tränen aus brechen. Nein, denk nicht dran. Er bedeutet dir gar nichts.

" Danke! Schlaf schön." Ich hauche ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und kuschel mich noch ein bisschen mehr an ihn heran, was ihn anscheinend nicht stört. Im Gegenteil ihm schien das regelrecht zugefallen. Na an mir wird es nicht scheitern, ich habe ein Kopfkissen und eine tolle Wärmequelle. Bei einem so herrlich Gefühl kann mn ja auch nur einschlafen.

Ich wurde durch mein Handyklingeln geweckt, Fabi blickte auf dem Display. Schnell nahm ich ab und ignorierte den murrenden Alec.

"Ja?"

" Endlich erreiche ich dich, das ist bestimt schon das gefühlte zwanzigste Mal das ich anrufe. Aber endlich hast du abgenommen."

" Ist was mit ihr oder willst du über das reden, was du mir vornst mitgeteilt hast?" frage ich erwartungsvoll.

Plötzlich wird er ernst. Mir schwannt böses.

" Sie hat es schon wieder getan." flüstert er tiefentraurig ins Telefon.

" Du lügst! Das geht doch nicht, man ich brauch sie doch. Was würde ihr wirklich helfen?"

" Ich weiß es nicht!"

" Ich hatte eine Idee, die wird dir aber überhaupt nicht passen. Ich hatte im Internet rechachiert,...."

" Mila, bitte tu mir das nicht an."

" Ich weiß nicht mehr weiter! Sie haben hier eine linik wo sie sich darauf spezialiesiert haben, solche Menschen wie sie zu versorgen und zu helfen."

" Würde es ihr dort besser gehen?" leise flüstert er es in das Telefon.

" Ich glaub schon........"

" Dann soll sie dort hin, ich will das es ihr besser geht."

" Willst du mitgehen? Ich könnte meinen Chef fragen ob noch ein Platz frei ist und gegen eine WG mit meinem besten Freund hätte ich jetzt auch nichts."

" Ich überlege es mir, danke Mila. Wann soll es losgehen?"

" Ich lass dir noch ein paar Tage, dich zu verabschieden. Ich frage meinen Chef trotzdem gleich und schick dir eine SMS. Bis dann Kleiner. Ich habe dich lieb und kümmere dich gut um sie." Mit diesen Worten legte ich auf und wählte sofort die Nummer vom Krankenhaus in dem ich arbeite.

" Hospital Ashwork, Mein Name ist Juli Sint, wie kann ich ihnen helfen?" Juli ist eine richtige Liebe mit ihren blonden Haaren und wunderschönen braunen Augen. Sie ist sei letzten Jahres unsere Praktikantin und wie ich aus einem Gespräch erhört habe will unser Krankenhaus, ihr einen Job anbieten.

" Hey Juli, erinnerst du dich an mich?" Ich hoffe wirklich das ich nicht meinen Namen sagen muss, sonst wäre wirklich alles vorbei.

" Mila?" fragte Juli unsicher.

" Am Apparat. Ich hoffe dir gehts gut?"

" Klar alles palletti, so wie du dich anhörst du auch. Hast du nicht eigentlich Urlaub oder irre ich mich?"

" Ja, habe ich und ja mir gehts gut. Könntest du mich mal bitte mit unserem Chef verbinden? Ich muss ihn echt dringend sprechen."

" KLar, ich leite dich weiter. Bis dann." und schon war ich aus der Leitung.

" Hallo, Mila wie geht es Ihnen?" fragt er mich freundlich.

" Hallo Herr Fichter, mir geht es gut, ich hoffe ihnen auch?"

" Ja alles okey. Aber nun zu ihrem Anliegen, wie kann ich ihnen weiter helfen?"

" Mein bester Freund, möchte wahrscheinlich nach England ziehen. Er arbeitet als Therapeut in Italien. Also kann er Italienisch, Deutsch und Englisch sprechen. Er hat den gleichen Abschluss mit einem Durchschnitt von 1,4. Gleiche Schule wie ich. Ich wollte fragen, ob er vielleicht bei uns arbeiten könnte, weil Harry ist schon etwas alt und wollte ja in nächster Zeit in Rente gehen, er könnte ihn einarbeiten. Was halten sie davon?"

Gespannt warte ich auf seine Antwort.

" Sie haben schon recht,ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Viel Spaß noch im Urlaub, ich hoffe sie erholen sich mal. So hart wie sie in letzter Zeit gearbeitet haben, wird es echt Zeit für eine Auszeit. Wir sehen uns nach ihrem Urlaub. Und bitte legen Sie mir noch seine Unterlagen vor, damit ich mir noch ein Bild über ihn machen kann."

" Mach ich Sir, auf Wiedersehen." sagte ich und legte auf. Schnell schickte ich Fabi eine SMS, wo er mir seine Bewerbung zukommen lassen soll. Nachdem ich das erledigt habe, legte ich mich ins Bett zurück und schaute kurz zu Alec und merkte schockiert das er seine Augen offen hat und mich aufmerksam mustert. Wie lange hat er schon zugehört?

" Alles okey, Süße? Bis du endlich mit deinen Anrufen fertig?" Leicht nicke ich und schon befand ich mich wieder in seinen Armen.

" Willst du mir erzählen, wer dir Sorgen macht?" Amliebsten würde ich das, am besten ihm er würde mich verstehen. Nein was rede ich da...hör sofort auf so etwas zu denken, er würd dich verabscheuen, wenn er merkt das du die Falsche bist.

" Nein alles super. Ich möchte im Moment nicht drüber reden, können wir bitte weiterschlafen", ein Blick auf die Uhr zeigte mir das es erst 7: 15 Uhr ist. Na toll!

Wenigstens hört er auf mich und ich kann endlich schlafen....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 15

 Alec´ s Sicht:

 

Wo ist sie hin? Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, das es noch nicht meine Zeit ist. Ihre doch auch nicht oder? Welcher Mensch steht bitte um die 7Uhr auf?

Nach einer halben Stunde kommt sie wieder und meiner Meinung nach sieht sie ziehmlich zerstreut aus. Wer war nur am Telefon. Bevor ich sie frage wem sie angerufen hat, überlege ich es mir lieber anders. Später kann ich sie immer noch fragen. Schon im nächsten Moment kuschelt sie sich wieder an mich und meine Entscheidung bereue ich in diesem Moment gar nicht. Ich ziehe sie in meine Arme und merke wie sie sich an mich kuschelt. Am liebsten würde ich jetzt ein Stöhnen von mir geben, weil ihr Po genau an meinen kleinen Kumpel drückt. Dadurch würde ich mich aber verraten und somit gebe ich keinen Muchs von mir. Ich hoffe nur sie spürt es nicht. Meine Bedenken fegen sich im nächsten Moment zur Seite, da ich an ihren ruhigen Atem erkennen kann, das sie wieder eingeschlafen ist. Auch ich mache meine Augen zu und bin in schon in den nächsten Mnuten eingeschlafen.

 

.......Was ist das? Ahhhh wer macht so einen Krach?

" Süße, ich glaube dein Telefon klingelt wieder." flüstere ich ihr in Ohr und merke das sie sich langsam regt. Schon im nächsten Moment, steht sie ruckartig auf und schnappt sich ihr Telefon.

" Ja?" ihre Stimme klingt richtig heiser und rauchig.

In den nächsten 20 Minuten, redet sie nur noch mit ihm, es ist es scheiße wenn man nur die eine Hälfte von dem Gespräch mitbekommt. Naja ändern kann ich es auch nicht. Als ich einen Blick in ihr Gesicht sehe, steht tiefe Traurigkeit und Sorge in ihr Gesicht geschreiben, das es sogar ein blinder erkennen könnte...... Ne blöder Vergleich!

 

Sie legt schnell auf und wählt gleich daraufhin eine andere Nummer.

Auch dieses Gespräch ist nach Minuten beendet und als sie sich umgedreht hat, steht ihr echt der Schock ins Gesicht geschrieben.

Als ich frage ob alles okey ist, wimmelt sie mich ab und möchte weiter schlafen, aber ich kann daran noch nicht denken, ihre Telefonate haben zu viele Fragen aufgeworfen. Warum weicht sie meinen Blick aus? 

Im nächsten Moment ist sie auch schon wieder eingeschlafen und wenn man sie so betrachtet, dann denkt man gar nicht dran wie stark und selbstbewusst sie ist, sieht sie eher zart und zerbrechlich aus und ihr Gesicht engelsgleich. Warum denke ich so etwas, sie ist nur meine "Fake-Freundin"!!!

Da ich sowieso nicht mehr einschlafen kann, stehe ich schon mal auf und stelle mich unter die Dusche. In einer Stune können wir runter gehen dann gibt es Frühstück, vielleicht wäre es besser Lissi aufzuwecken, damit sie sich fertig machen kann, oder? Vornst sah sie noch echt geschafft aus. Nein, ich lasse sie noch eine halbe Stunde schlafen, dann kann sie ja loslegen. Mit diesem Gedanken zufrieden, ziehe ich wiede meinen Anzug an, eigentlich hasse ich so ein förmliches Outfit, aber in meiner Branche ist es üblich und so muss ich ebend so einen Scheiß anziehen. Ehe ich mich versehe, ist es schon Zeit meine "Freundin" aufzuwecken. Leise schleiche ich mich ins Schlafzimmer, wo sie ausgestreckt und in die Ecke eingekuschelt. Mit einem Ruck ist ihre Decke weggezogen, doch schon im nächsten Moment bereue ich es. Sie liegt nur in Spitzen- Unterwäsche auf dem Bett. Was ich sagen kann ist rote Spitze steht ihr echt gut. Ich habe gar keine Zeit weiter drüber nachdenken, denn sie schlägt ihre wunderschönen Augen auf und streckt sich erstmal, was ihr wohl nicht bewusst ist, dadurch wirken ihre Brüste größer und voller. Mit unschuldiger Miene und teuflisch aufblitzenden Augen fragt sie mich:" Alles Okay, Alec? Ist es schon Zeit zum aufstehen?". Ich brauche einen Moment, um ihre Frage zukapieren.

" Ja natürlich. In einer halben Stunde gibt es unten Frühstück."

" OKey, danke. Dann mache ich mich mal fertig." Sie springt aus dem Bett und ist schon dabei sich den BH aufzumachen, als ihr anscheind einfällt das ich noch im Raum bin.

"Ohja, entschuldige. Wenn du fertig bist kannst du ja bescheid sagen." Mit diesen Worten verlasse ich schon fast fluchtartig den Raum. Nach ein paar Minuten, kommt sie angezogen und geschminkt raus. Wir verlassen das Zimmer und ich will schon den Weg zum Fahrstuhl ansteuern, als sich Lissi einmal kurz räuspert:

" Könnten wir vielleicht die Treppen benutzen?" murmelt sie ganz verlegen. Da ich erahne, was für eine Angst sie gerade vor dem Fahrstuhl hat, gabe iich mit einem verständnissvolen Nicken, meine Einverständnisserklärung. Also laufen wir jetzt, wirklich sehr viele Treppen runter, als wir endlich da sind, kann ich bei ihr kein Anzeichen von Erschöpfung sehen noch nicht mal leichte Atmung. Sie führt sich so auf als wäre sie ganz gemütlich den Fahrstuhl gefahren. Sie muss also wirklich sehr durchtrainiert sein. Ich bin es auch, wen ich das mal beurteilen darf, ich gehe ja auch immer wenn ich Zeit habe und mich nicht um Geschäfte kümmern muss, circa eine Stunde laufen. Zusammen betreten wir den Speisesaal, wo schon ausreichend Essen aufgestellt wurde. Dieses Hotel hat echt Niveau, das muss ich mal sagen. Schon stelle ich mich an um meinen heißersehnten Kaffe zubekommen. Viele wissen es nicht, aber für dieses Getränk würde ich sterben. Ohne ihn geht es keinen Früh, da werde ich nämlich zum Morgenmuffel. Lissi steht genau neben mir und gönnt sich auch das leckere braune Gebräu. Nachdem wir etwas zuessen auf dem Teller haben, herrschte erstmal gefräsiges Schweigen. Das aber schon bald unterbrochen wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 16

 Mila´ s Sicht:

 

 Bloß gut, hält er mich jetzt nicht für eine Memme, ich glaube er hat es sogar verstehen können. Als ich gesehen habe, das er auf diesen gottverdammten Fahrstuhl zusteuert, habe ich fast panische Angst bekommen. Naja, jetzt bin unten und esse mit Alec. Nach ein paar Minuten hörte ich viele lautstarke Stimmen und im nächsten Moment wurde ich von meiner besten Freundin am Arm gepackt und zu einer kleinen Gruppe gezogen, die um irgendwas standen. Als ich sah worum es sich handelt, dachte ich nicht mehr an Alec, der wahrscheinlich hinter mir stand und sich fragte was ich als Kindergärtnerin tun könnte in dieser Situation oder an Lissi, die ich vielleicht mit dieser Aktion der Polizei ausgeliefert habe. Ich dachte nur, du musst dieser armen Person helfen, die jeden Moment an ihrer Allergie gegen Nüsse streben könnte. Es ist echt leicht zuerkennen, das es sich nur darum handeln könnte. Ihre Zunge war angeschwollen und ihr Gesicht rotangelaufen.

" Okay zu wem gehört sie?" Eine Frau gibt sich zu erkennen und sagt das es ihre Tochter ist.

" Nici, Allergikumspritze sofort, Rick soll einen Krankenwagen rufen. Nachsorge!" Im nächsten Moment hatte ich schon eine Spritze in der Hand, die ich meiner Patientin verabreichte. Nach ein paar Sekunden konnte diese wieder frei atmen und die Leute die uns´umzingeln´ klatschen in die Hände und ihre Mutter bedankt sich. Schon von weitem konnte man die Sirene des Krankenwagens hören und schon betraten Sanitäter das Hotel. Mit einem kurzen Blick überschuten sie unsere Runde, so wie es wir lerneen mussten. Ich hob meine Hand kurz, das sie auf uns aufmerksam werden sollen, was sie auch taten.

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Tag der Veröffentlichung: 03.10.2015

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