Historische Eisenbahnen begeistern Erwachsene und Kinder gleichermaßen. In diesem Band finden Sie die schönsten Museumsbahnen in den Niederlanden. Verbinden Sie Ihren Urlaub mit Ihrem Hobby Eisenbahn. Die Schönheit der Landschaft und das Fahren in nostalgischen Eisenbahnfahrzeugen werden Sie und Ihre Familie begeistern. Das nationale Eisenbahnmuseum in Utrecht ist ein Highlight für Eisenbahnfans und bietet ein Erlebnis für die ganze Familie. Die Internetadressen am Textende informieren Sie über aktuelle Preise, Öffnungszeiten und geben weitere Hintergrundinformationen.
Die Museumseisenbahn STAR (Stichting Stadskanaal Rail) wurde 1992 gegründet, um die Bahn als industrielles Denkmal der Moorkolonien zu erhalten. Mit 26 Kilometern ist sie die längste Museumsbahnstrecke der Niederlande.
Die Museumseisenbahn »Stichting Stadskanaal Rail« (STAR) fährt seit 1994 mit einer historischen Dampflok zwischen Veendam und Musselkanaal. Der Name ist eine Anspielung auf die alte »Groningsch Drentsche Spoorwegmaatschappij Stadskanaal-Ter Apel-Rijksgrens«. Diese Bahnstrecke wurde bis in die 1980er-Jahre von den niederländischen Eisenbahnen (Nederlandse Spoorwegen) betrieben. Sie folgt fast vollständig der Grenze zwischen den Provinzen Groningen und Drenthe und führt deshalb quer durch das Gebiet, das man die Moorkolonien von Ostgroningen nennt. Mit einer Länge von 26 Kilometern ist sie die längste Museumsbahnstrecke in den Niederlanden. Während der Fahrt haben Sie eine herrliche Aussicht auf die flache Landschaft und die typischen Reihendörfer, die es hier an den vielen Kanälen gibt.
Die Bahnstrecke zwischen Veendam und Musselkanaal ist Überbleibsel eines Bahnnetzes, das Anfang des 20. Jahrhunderts von der »Noordooster-locaalspoorweg-Maatschappij« (NOLS, deutsch: »Nord-Ost-Lokalbahn«) und der ehemaligen STAR-Gesellschaft »Groningsch Drentsche Spoorwegmaatschappij Stadskanaal-Ter Apel-Rijksgrens« gebaut wurde. Der Abschnitt zwischen Stadskanaal und Veendam wurde 1910 von der NOLS und der Abschnitt zwischen Stadskanaal und Musselkanaal 1924 von der ursprünglichen STAR gebaut. Von Stadskanaal fuhren in den 1920er-Jahren Personenzüge nach Assen, Coevorden, Zuidbroek und Ter Apel ab. Stadskanaal war ein wichtiger Knotenpunkt für den Schienenverkehr. Es hieß nicht umsonst offiziell »Stadskanaal Hoofdstation« (deutsch: »Stadskanaal Hauptbahnhof«).
Die Dampflokomotive TE-5933 ist markant durch den Sowjet-Stern auf der Stirnseite.
Viele Unternehmen an der Strecke hatten einen Güteranschluss. Zu einem der wichtigsten Kunden zählte die Philips-Fabrik in Stadskanaal. Mit dem Ausbau des Straßennetzes aber wurde die Bahn immer weniger benutzt. 1955 fuhr der letzte Personenzug von Stadskanaal nach Groningen und 1990 war auch Schluss mit der Güterbeförderung.
Die neue Museumseisenbahn STAR wurde 1992 gegründet, um die Bahn als industrielles Denkmal der Moorkolonien zu erhalten. Mit finanzieller Hilfe der EU, des niederländischen Staates sowie vieler Betriebe aus der Region wurde die Strecke wieder hergerichtet; und es konnte das benötigte Fahrmaterial beschafft werden. Viele der alten Bahnhofsgebäude waren abgerissen worden, einschließlich der Station Stadskanaal. Die STAR baute ein neues Bahnhofsgebäude im alten Stil. Dieses wurde 1997 eröffnet. Nur das ursprüngliche Bahnhofsgebäude in Veendam aus dem Jahr 1910 blieb erhalten. 1994 fand die erste Fahrt mit Fahrgästen statt. Über 120 Freiwillige helfen bei der Erhaltung der Museumsbahn. Seit 1992 hat das Museum STAR viele Diesel- und Dampflokomotiven sowie einige Dutzend Autos und Reisebusse erstanden. Am 6. Januar 2003 wurde die STAR Eigentümer der Eisenbahnlinie Veendam–Stadskanaal–Musselkanaal.
Dampfzug in Wildervank.
Die Dampflokomotive 52 8060-7 wurde Ende 2005 zusammen mit der Lokomotive 50 3645-4 von der aufgelösten Vereinigung »Eisenbahnfreunde Walburg« erworben. Nach einem Brand – vermutlich handelte es sich um Brandstiftung – am 27. August 2009 in der STAR-Werkstatt in Stadskanaal, ist die 52 8060-7 seit 2015 wieder betriebsfähig. Die 52 8060-4 wurde 1943 bei der »Oberschlesische Lokomotivwerke AG Kattowitz, Werk Krenau« (polnisch: Chrzanów) als Kriegslok 52 5190 für die Deutsche Reichsbahn in Dienst gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Lokomotive bei der Deutschen Reichsbahn der DDR in Dienst gestellt und zwischen dem 11. April und dem 31. Mai 1963 umgebaut, wobei die Lokomotive unter anderem einen neuen Kessel erhielt. Seitdem ist die Lok unter der Nummer 52 8082 gelistet. Im Jahr 1996 kam die Lokomotive zur STAR. Nach der Fertigstellung der 52 8060-7 im Jahr 2015 wurde die Lokomotive überarbeitet Die Lokomotive hat ihr »vernachlässigtes« Aussehen beibehalten, wie die meisten Dampfloks in den letzten Jahren bei der Deutschen Reichsbahn.
Die Dampflokomotive TE-5933 aus der deutschen Baureihe 52 wurde 1943 von BMAG (Schwarzkopff) in Berlin gebaut. Die Lokomotive blieb nach dem Krieg in Russland als strategische Reserve und endete bei der STAR in dieser Version. Die Lokomotive ist seit 2007 in Betrieb und gehört zu den wenigen Lokomotiven dieser Baureihe in der alten Version. Auffällig ist der rote Stern an der Stirnseite der Lokomotive.
TIPP
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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Norbert Opfermann
Bildmaterialien: Marco Roepers CC 3.0, Michel Roelvink CC 3.0, Erik Swierstra CC 3.0, NBTC, Hdekroon CC 3.0, Jan Derk Remmers CC 4.0, Norbert Opfermann, Smiley.toerist CC 4.0, Manfred Kopka CC 4.0, Holland Open Air Museum, Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed CC 4.0
Cover: Norbert Opfermann
Lektorat: Wolfgang Zengerling M.A.
Tag der Veröffentlichung: 14.03.2019
ISBN: 978-3-7438-9954-4
Alle Rechte vorbehalten