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Die Unendlichkeit der Liebe

In der Unendlichkeit des Raumes
umschlossen von den Spektralfarben des Lichtes
blüht eine zerbrechliche Rose.
Durch unendlich schwarze Nacht
kommt ein Funken, wird zum Strahl.
Und sein Schein erhellt das Universum.
Seine Wärme streichelt die Rose.
Sie blüht wie die Liebe,
sodass es hell werde im All
und warm in den Herzen der Menschen.


Seelenfreund

Mich fasziniert so sehr Dein Wesen.
Du schreibst, als wär’s aus meiner Sicht.
Hab von Dir jedes Werk gelesen,
ob nun Geschichten, ob Gedicht.

Hab mich in Dir erneut gefunden.
Verstehe die Gefühle nun,
die ich konnt’ früher nicht erkunden,
obwohl sie mir im Herzen ruhn.

Möcht’ das Gespräch mit Dir nicht missen.
Du schenkst ins Glas mir Freude ein,
bestückst mit Poesie mein Wissen.
So werd’ ich nie mehr einsam sein.


Fenster zur Seele

Augen sind die Fenster zu der Seele.
Deine Augen schauen klar und fest mich an.
Seh in ihnen, was ich für die zähle,
und sie sagen, dass ich dir vertrauen kann.

Deine Augen sprechen ganze Bände,
spiegle mich in ihnen rein und klar.
Und ich gebe mich in deine Hände,
alles, was du zu mir sagst ist wahr.

Will mich deinem Blick niemals entziehen,
fühle sicher mich in deinem Blick.
Nie im Leben will ich vor ihm fliehen,
denn bei dir nur finde ich mein Glück.


Vorfreude
Der Glocken heller Klang tönt aus der Ferne
Weiße Wolkentürme schweben im Azur
Silbern blinken schon die ersten Sterne
Achtmal tönt der Schlag der Kirchturmuhr

Die Gedanken sehnend zu Dir eilen
Meine Beine tragen mich zu Dir
möcht' die ganze Nacht bei Dir verweilen
Freudig-süßes Beben ist in mir


Das Glück ist der Sinn des Lebens

Was dir teuer ist auf Erden
soll dir stets zur Seite sein.
Niemals soll zur Last dir werden.
Ewig sei es dir allein.

Niemals soll‘s die Lüge wagen,
anders denken, als zu tun.
Immer soll’s die Wahrheit sagen,
immer dir nur gutes tun.

Keine Angst vor bösen Zeiten
in denen du lang allein.
Es wird sich das Herz dir weiten,
wird „Es“ wieder bei dir sein.

Willst du glücklich sein auf Erden
mach nur einen Fehler nicht.
Parasit des Glücks zu werden,
weil dir das dein Glück zerbricht.

Immer wird der kämpfen müssen,
der sein Glück zu halten strebt.
Erst am Ende wirst du wissen,
ich hab‘ nicht umsonst gelebt.


Fremde Blumen

Gegenüber auf der Straße
blühen Nelken in dem Garten.
Möcht’ die Blumen für die Vase,
glaub, dass sie nur darauf warten.

Möcht’ die Blüten gerne stehlen,
denn ihr Duft steigt in die Nase.
Würde zwar als Dieb dann zählen,
doch vor mir steht meine Vase.

Und es juckt mich in den Fingern,
kann die Übeltat nicht lassen.
Habe Sehnsucht nach den Dingern,
könnt mich selber dafür hassen.

Pflück sie heimlich, still und leise
in der Nacht beim Mondenschein.
Das war nicht die rechte Weise,
denn schon bald gingen sie ein.

Greife nie nach fremden Sachen,
ob nach Mädchen oder Nelken.
Könnten nicht lang Freude machen,
würden bald aus Trauer welken.


Du bist die Sonne

Seit ich dich sah weiß ich, dass es die Sonne gibt.
In deinen Haaren leuchtet sie tausendfach.
In deinen Augen sehe ich den Himmel so blau,
wie es ihn nur auf Bildern gibt.
Und dein Mund ist so weich,
wie das seidene Fell eines Lammes.
Berühren mich deine warmen Hände,
wird mir das Herz so heiß.
Und im inneren Glühen erkenne ich,
das ist die wahre Sonne,
die golden ist, wie Dein Haar,
klar wie deine Augen,
warm wie deine Hände.
Und ich liebe Dich.




Du

Du liegst vor mir, so lieblich zart
so braungebrannt - exotisch.
Anmut mit Sexappeal gepaart,
ich finde dich erotisch.

Dein Körper, einer Elfe gleich,
voll Lust sind deine Lenden,
dein Bauch, der ist so sinnlich weich,
ich trage dich auf Händen.

Dein Mund, der öffnet sich zum Schrei,
der Punkt ist überwunden,
der Atem geht nun wieder frei.
Wir haben uns gefunden.


Zwillinge

Ich weiß nicht, wieso, doch ich spüre ganz tief,
dass mich heute Nacht eine Stimme lieb rief.
Was sagt diese Stimme? Du bist nicht allein!
Hier spricht aus der Ferne Dein Lieb-Schwesterlein.

Ich hab keine Schwester, was sollen die Worte?
Ich leb mit den Eltern allein hier im Orte.
Doch immer, wenn eine Entscheidung ansteht,
mir dieser Satz aus den Ohren nicht geht.

Tu ‘s nicht, liebe Schwester, Du wirst es bereuen.
Du wirst die Entscheidung Dir selbst nie verzeihen.
Schon oft hat geholfen sie mit ihrem Rat.
Ich hör es und wandle auf sicherem Pfad.

Nach so vielen Jahren, im Herbst irgendwann,
da kommt doch tatsächlich ein Brief bei mir an.
Ich les ihn, erbleiche, mit ähnlicher Schrift,
da stehen die Worte mit goldenem Stift.

Ich hab Dich gefunden, ich glaube es kaum,
Du bist meine Schwester, ich sah Dich im Traum.
Wir wurden getrennt, kaum dass wir geboren
und haben uns aus den Augen verloren.


Die Mutter gestand mir am Sterbebett,
dass ich eine Zwillingsschwester noch hätt.
Sie war viel zu arm, um uns zwei groß zu ziehen.
Sie hat die Entscheidung sich selbst nie verziehen.

Ich ahnt es schon immer, ich bin nicht allein,
Du warst all die Jahre mein Schutzengelein.
Ich möchte Dich sehn, in die Arme Dich schließen,
die restlichen Jahre mit Dir nun genießen.

Jetzt weiß ich endlich, welche Stimme mich rief,
im Traum, in der Nacht, während ich schlief.
Ich treff ’ Dich am Bahnhof, ein freudig Erkennen,
nun kann uns im Leben nichts und niemand mehr trennen.


Gedenke mein

Ich hab dir einen Ring gegeben.
Ich trug ihn lang in meinem Leben.
Ich schenk ihn dir, du sollst ihn wahren.
Du hast viel Leid wie ich erfahren.

Einst gab ihn meine Mutter mir.
Ich trug ihn und gedachte ihr.
Ich trug ihn lang in meinem Leben,
nun habe ich ihn dir gegeben.

Du weißt, wie wertvoll er mir ist.
Ich bitt‘, dass du das nie vergisst.
Du sollst ihn an dem Finger tragen
und nie im Leben dann verzagen.

Du sollst ihn nie vom Finger ziehn,
zum Andenken geb‘ ich dir ihn.
Gedenke mein, lass nie den Mut.
Ich steh zu dir, alles wird gut.

Du sollst den Ring der Freundschaft wahren.
Und wenn du dann nach vielen Jahren
durch diesen Ring mich nicht vergisst,
sagt er, wie wertvoll du mir bist.


Liebe ohne Herz

Du sagst, ich will dich kennen,
ich gebe dir die Hand.
Du sagst, ich soll dich lieben.
"Vorsicht", sagt mein Verstand.

Du sagst, ich soll dich ehren,
ich denk', was soll das jetzt?
Doch kann ich mich nicht wehren,
darob bin ich entsetzt.

Wie willst du mich denn kennen,
wenn dich nicht int’ressiert,
was mein Herz für dich fühlet?
Ich bin so irritiert.

Wie soll ich dich nur lieben,
wenn du dein Herz nicht zeigst
und mir deine Gefühle
so vehement verschweigst?

Wie soll ich dich denn ehren?
Ich kenne dich ja kaum
Werd dir den Rücken kehren.
Du warst ein schöner Traum.


Erinnerung

Ich seh Dich an ihrer Seite,
zärtlich hältst Du ihren Arm,
und mein Blick schweift in die Weite,
wie wird mir das Herz so warm.

Diesen Mann könnt’ ich noch lieben,
hab gehalten nicht mein Glück.
Wär` ich nur bei ihm geblieben,
denn jetzt gibt es kein zurück.

Liebe hab ich ihm geschworen,
trug im Portemonnaie sein Bild.
Aus den Augen, aus den Ohren –
wir war´n beide jung und wild.

Jetzt nach mehr als zwanzig Jahren
seh ich Dich und glaub es kaum,
stehst vor mir mit grauen Haaren,
schöner bist Du, als im Traum.

Leise lächeln Deine Augen,
als Du mich zum Gruße küsst.
Ich möcht` ja so gerne glauben,
dass sie Deine Schwester ist.


Sitzen im Café gemeinsam,
fühl’ mich beinah wieder jung.
Du bist glücklich, ich so einsam,
mir bleibt nur Erinnerung.


Traurig-süße Melodie

Traurig-süße Melodie
erinnert mich an jene Nacht,
in der uns unsre Phantasie
beide um den Schlaf gebracht.

Traurig-süße Melodie,
Erhabenheit der Stunde,
Worte voller Poesie,
geformt von deinem Munde.

Traurig-süße Melodie,
der Lichterglanz der Kerzen,
in wundervoller Sinfonie
schlagen unsre Herzen.

Traurig-süße Melodie,
das Streicheln deiner Hände.
Ich wünschte sehr, es hätte nie
im Leben mehr ein Ende.


Gefühle auf dem Seziertisch

Ich fühle stark und intensiv.
So gern möchte ich dich
an meinen Gefühlen teilhaben lassen.
Doch wie? Ich kann sie nicht so offen zeigen.
Ich bringe sie zu Papier.
Worte, starke Worte, zärtliche Worte.
Worte, die dir mein Innerstes offenbaren.
Habe ich die richtigen Worte gefunden?
Wirst du mich verstehen?

Du liest meine Gefühle.
Und du legst sie auf den Seziertisch.
Jedes einzelne Wort!
Du fragst mich:
Warum hast du das so geschrieben?
Was bedeutet dieses Wort?
Was willst du damit ausdrücken?
Du bohrst und gräbst.
Du drehst jedes Wort dreimal um.
Du bohrst Löcher in mein Herz.


Habe ich mich wirklich so unklar ausgedrückt?
Waren meine Worte falsch gewählt?
Oder willst du meine Gefühle nicht verstehen?
Die Gefühle tropfen
aus den Löchern in meinem Herz
und fallen zu Boden.

Du trittst darauf.
Ich bin traurig.
Unendlich traurig.
Nie wieder werde ich
meine Gefühle offenbaren.


Ich hab dich lieb

Die Liebe – man kann sie nicht definieren.
Ist sie da, dann ist sie so schön.
Doch kann man sie so schnell verlieren,
kaum hat man sie geseh´n.

Die Liebe ist ein Universum,
sie ist klar und schön, wie das Licht.
Doch ist sie da, dann merkt man
die größten Fehler nicht.


Ich bin verliebt, ich liebe dich.
Es ist schön, dass es dich gibt.
Ich bin zum ersten Male
im Leben sehr verliebt.

Ich weiß, du hast auch Fehler,
doch seh ich drüber weg.
Ich will dich nicht betrügen,
es hat doch keinen Zweck.

Doch halt, ich hab gelogen,
immer wenn ich dich sah
hab‘ ich mich selbst betrogen.
Es ist ein andrer da.

Die Lieb‘ hab ich geschworen
ihm schon viel früher noch,
als ich dich noch nicht kannte.
Trotzdem, ich lieb dich doch.

Ich leide viele Qualen,
seitdem ich dich gesehn.
Und doch- ich muss bezahlen,
muss mit dem andern gehn.


Glaub mir, in meiner Seele
tut es mir schrecklich weh.
Es ist mein größter Kummer,
wenn ich dich traurig seh.

Ich will dich nicht verlieren,
und doch, ich seh es ein.
Man kann nicht mit zwei Menschen
zugleich ganz glücklich sein.

Drum wäre es am Besten,
wenn ich beim ersten blieb.
Ich nehme ihn als Festen.
Und doch – ich hab dich lieb.


Was ist es, das ich fühle?

Hier liegst du neben mir,
die Augen sind geschlossen.
Das Liebesspiel mit dir,
das hab ich sehr genossen.

Wie lange ist es her,
dass du mich so verführtest.
Mein Herz, das war so leer,
ich glaub´, dass du das spürtest.

Du kamst nach langem Zaudern
endlich zu mir zurück.
Wir wollten doch nur plaudern
über vergangnes Glück.

Nun hast du mir gegeben,
in zärtlich, sanftem Spiele,
den Sinn in meinem Leben.
Was ist es, das ich fühle?


Virtuelle Liebe

Ich lese gern, was Du geschrieben,
Du rührst mich so an meiner Seele,
ich kann nicht anders, muss Dich lieben,
auch wenn ich mich dabei nur quäle.

Du bist der Sekt in meinem Glase,
Du bist der Stern der Dunkelheit,
Du bist die Rose in der Vase,
ich schenke Dir all meine Zeit.

Du schreibst so wundervolle Dinge,
ich weiß, Du tust das nur für mich.
Wenn es nach meinem Herzen ginge,
ich sagte Dir, ich liebe Dich.

O still doch endlich mein Int’resse
und lasse mich nicht so lang grämen,
so gib mir doch Deine Adresse,
ich möchte in den Arm Dich nehmen.

Ich liebe Dich mehr als mein Leben,
mein Herz klopft mir beim Lesen schnell,
doch Du schreibst, Du bist schon vergeben,
Du bist und bleibst nur virtuell.


Glaube Hoffnung Liebe
(Elfchen)
Glaube,
Hoffnung, Liebe,
ich hoffe auf
und glaube an die
Liebe

Glaube
nie zweifeln
die Liebe leben
Hoffnung in dir tragen
Glück

Glück
ist vergänglich
Glaube ist stark
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Liebe

Liebe
bleibt bestehen
nur wichtig ist
dass ich selbst daran
glaube


Liebes Häschen schweige still,
ich weiß selber, was ich will.

Du willst nicht, dass ich viel esse.
Du sagst, ich werde zu rund.
Doch wenn ich mich mit Dir messe,
lebst Du auch nicht grad gesund.

Drum mein lieber süßer Hase,
greif Dir selber an die Nase.

Du sagst, ich würd’ viel erzählen,
besser schweigen, das wär` Gold.
Könntest Du gut Worte wählen,
hätt` die Zeitung Dich gewollt.

Drum mein lieber süßer Hase,
greif Dir selber an die Nase.

Ich könnt` nicht mit Geld umgehen,
werfe es zum Fenster raus.
Habe viel zu oft gesehen,
wie Du lebst in Saus und Braus.


Drum mein lieber süßer Hase,
greif Dir selber an die Nase.

Du brauchst mir nicht vorzuschreiben,
was Du selber kannst nicht halten.
Die Bevormundung lass bleiben,
kann mein Leben selbst gestalten.

Drum mein lieber süßer Hase,
greif Dir selber an die Nase.


Ich weiß

Du sagst zu mir, Du kommst bald wieder,
Du gehst nur kurz in den Verein.
Ich sitze hier und warte bieder
und trinke höchstens ein Glas Wein.

Nun warte ich schon ein paar Stunden,
ich weiß, dass Du dort Freunde triffst.
Ihr trinkt gemeinsam ein paar Runden,
ich weiß genau, dass Du nicht kiffst.

Die Uhr schlägt zwölf, ich leg mich nieder
und weiß, dass ich nicht schlafen kann.
Ich frage mich, wann kommst Du wieder?
Der Uhrzeiger hält mich in Bann.

Mit leisem Ticken dreht er sich
und langsam graut nun schon der Morgen.
Noch immer warte ich auf Dich
und mache mir die größten Sorgen.

Nun hör ich Dich mit leisem Lallen,
Du suchst das Schloss wohl an der Tür.
Dann bist Du in Dein Bett gefallen.
Jetzt bin ich froh, Du bist bei mir.


Ich weiß, Du hast mich nicht betrogen,
nur weil Du wieder länger bliebst.
Du hast noch niemals mich belogen,
denn ich weiß ja, dass Du mich liebst.


Für Dich

Leise, ganz leise
zieht eine Weise
durch mein Gemüt.
Dies kleine Lied
spricht von der Reise

zu Dir. Nur an Dich
kann denken stets ich.
Habe gewacht,
die ganze Nacht.
Ich liebe nur Dich.


Ein Mann, ein Wort

Ein Mann, ein Wort,
sagte er
und ging fort.

Ich als Frau
weiß genau,
wenn er kommt,
hält er prompt
seinen Mund.
Und?

Er kommt her,
Wort gebrochen,
hab’s gerochen.

Er hat Lust,
ich hab Frust.
Frage nur,
Schwur?

Er schweigt
und zeigt
aufs Neue
Reue!


Komm zurück

Ich liege wach die halbe Nacht
und hör in mich hinein.
Was habe ich nur falsch gemacht,
wie groß kann Schmerz noch sein?

Ich war doch immer so korrekt,
mein Leben lief nach Plan.
Du sagtest stets, ich wär perfekt.
Hab es für Dich getan.

Wenn Du nach Haus kamst, war ich da,
hab alles vorbereitet.
Ein jeder, der uns beide sah,
hat uns doch stets beneidet.

Nun bist Du fort, ich glaub es kaum,
mein Herz ist mir so schwer.
Vorbei ist alles, aus der Traum.
Ich liebe Dich so sehr.

Ich tu doch alles, was Du willst,
oh komm zu mir zurück,
damit Du meinen Kummer stillst,
denk doch an unser Glück.


Was kann sie nur, was ich nicht kann,
sie ist noch jung an Jahren.
Es fing bei uns genauso an,
doch ich bin jetzt erfahren.

Ich kenne von Dir jeden Tick,
lieb Dich mit allen Sinnen.
Oh bitte, bitte, komm zurück,
lass uns noch mal beginnen.


Der Traum

Des Nachts hatte ich einen Traum,
musste davon erwachen.
Ich träumte von ´nem Apfelbaum,
was wir darunter machen.

Du warst so lieb, das Gras so grün,
Du lächeltest mich an.
Ich sah die bunten Blumen blühn,
Du kamst ganz nah heran.

Du fuhrst ganz zärtlich mir durchs Haar,
hab Deinen Kuss gespürt,
was folgte, war mir vorher klar,
hast mich galant verführt.

Ich fühlte mich wie Neunzehn fast,
so frei und herrlich jung.
Von mir fiel ab die große Last,
´s wär nur Erinnerung.

Wie oft hab ich daran gedacht,
wir war´n nicht immer brav.
Doch plötzlich bin ich aufgewacht –
Du schnarchst so laut im Schlaf.


Frühlingsgefühle

Die Vögel singen, tirilieren
und vögeln lustig und vergnügt,
weil sie nun endlich nicht mehr frieren.
Den Winter hat der Lenz besiegt.

Mein Hund, der treibt es auf die Spitze,
er jault und jodelt immerzu.
Die Nachbarhündin ist in Hitze,
lässt unsern Rüden nicht in Ruh.

Und auch der Mensch bekommt Gefühle.
Im Garten und am Campingplatz,
da klappt er auf die Liegestühle
und menschelt heftig mit dem Schatz.

Die Katze rollt wie toll im Grase,
der Rammler rammelt tief beglückt.
Ich wünschte mir, ich wär ein Hase,
der Frühling macht mich noch verrückt!


Wir lieben Dich
Für Frank

Du warst entwachsen kaum dem Keim,
da steckten sie dich in ein Heim.
Warst noch ganz klein, ein Säugling fast,
hast nicht in ihre Welt gepasst.

Wurdest von Fremden aufgezogen,
fühltest von allen dich betrogen.
Die Pflegeeltern liebten Dich,
doch fragst du ständig: wer bin ich?

Doch niemand wusste, wer du bist
und wo deine Familie ist.
Du wurdest groß, bist jetzt ein Mann
und fragst bei den Behörden an.

Und kaum zu glauben, eine Spur
fand man, zwar eine kleine nur.
Doch die hast du schnell aufgenommen
und bist sogar zum Ziel gekommen.

Vater und Bruder fandest du,
das gibt dir endlich Kraft und Ruh.
Schließlich, nach sechsundzwanzig Jahren,
bist du zu ihnen hingefahren.


Die Freude dort war riesengroß,
du bist in der Familie Schoß.
Nun weißt du endlich auch von allen,
was damals wirklich vorgefallen.

Sie haben lange dich gesucht
und die Behörden stets verflucht.
Die wollten keine Auskunft geben,
zu Aufenthalt und deinem Leben.

Sehr lang hat man nach dir geweint,
jetzt endlich seid ihr nun vereint.
All das hast du uns nun beschrieben.
Vergiss nicht, dass auch wir dich lieben.


Impressum

Texte: © 2009 Alle Rechte bei Leonore Enzmann. Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin.
Tag der Veröffentlichung: 04.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

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