Gasalarm
Die Polizisten keuchten die Treppe zum Dachboden hinauf. „Zum Glück ist das der Letzte“, sagte der eine zum anderen und hämmerte an die Tür.
„Polizei! Sofort aufmachen. Das Haus muss evakuiert werden. Im Keller leckt eine Gasleitung.“
Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit. Ein süßlicher Geruch kam ihnen entgegen. Die Polizisten schauten sich an, grinsten. Der größere von beiden stemmte sich gegen die Tür und drang in die Wohnung. Der andere drehte dem verdutzten Hausbewohner die Hände auf den Rücken und legte ihm Handschellen an.
„Was soll das?“, schrie der Mann, als der stämmige Polizist mit einer Kiste Marihuanapflanzen zurückkam.
Die Überraschung
Sein Vater schimpfte ihn einen Taugenichts und zerrte ihn vom Kühlschrank weg. Dabei hatte er nur kosten wollen. Maria hatte für ihre Familie in Bulgarien eine Torte gebacken.
„Sie kriegt den Bus heute doch sowieso nicht mehr.“ Seit Stunden war schon die Polizei im Haus und suchte nach Spuren. Mamas Schmuck war gestohlen worden.
„Ich lang dir gleich eine, wenn du auch noch frech wirst“, sagte Tims Vater.
Er versuchte den Kühlschrank zuzudrücken, aber etwas klemmte. Er nahm den Eierkarton heraus und blieb aus Versehen an der Torte hängen. Sie klatschte auf die Fliesen. Die einzelnen Böden verrutschten, Sahne verlief, etwas glitzerte.
„Schau doch!“, rief Tims. Mamas Schmuck.
Spurenlos
Alles klappte wie am Schnürchen. Das Fenster ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen. Im Wohnzimmer befand sich der Flachbildschirm wie von Karl beschrieben.
Er zog seine Winterstiefel aus, schließlich wollte er nicht anhand des Profils seiner Schuhe identifiziert werden, und schnappte sich den Bildschirm. Niemand im Haus rührte sich. Er ging wieder zum Fenster und kletterte hinaus. Er setzte sich auf den Fenstersims und zog seine Stiefel an. Dann stapfte er mit der Beute in Richtung Schrebergärten davon.
Am nächsten Morgen wurde er rüde aufgeweckt. Die Bullen!
Sie deuteten auf die Spuren im Schnee, die zu seinem Versteck führten und grinsten.
Tag der Veröffentlichung: 22.02.2010
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