Computerlogbuch der Enterprise
Sternzeit 5939,7
Die Enterprise hat einen Notruf eines nicht-identifizierten Raumschiffes in der Nähe eines bisher unerforschten Sternensystems namens Tergora empfangen und befindet sich auf direktem Weg zur Unglücksstelle. Der Datei der Sternenflotte ist nicht bekannt, dass ein Forschungsschiff in diesen Quadranten geschickt wurde.
"Persönliche Notiz an James T. Kirk, Captain der Enterprise: Wenn das eine Falschmeldung war, werde ich mich persönlich beim Sternenflottenkommando aufgrund meines aufgeschobenen Urlaubs beschweren."
Ich murmelte diesen Satz noch vor mich hin, als ich längst auf die Brücke trat. "Irgendwelche neuen Ergebnisse?"
Miss Uhura drehte sich zu mir um. "Bis auf den Notruf keine Signale vom Schiff, ich versuche es auf allen Frequenzen."
"Wurde der Notruf bisher jemals erneut gesendet oder unterbrochen?"
"Negativ, Sir."
"Halten Sie mich auf dem Laufenden. Geben die Scans schon irgendwas her, Mr. Spock?"
"Das Schiff treibt scheinbar antriebslos, Energieemissionen sind noch nicht abzulesen, was jedoch an der Entfernung liegen kann. Mit der derzeitigen Geschwindigkeit werden wir das Schiff in vierundvierzig Minuten und..."
"Erhöhen auf Warp 3. Sonst noch etwas, was mich interessieren sollte?"
"Da wäre noch etwas, Sir", drehte sich Chekov auf dem Sitz zu mir um. "In einer alten, russischen Schifffahrtslegende wird von einer ganz ähnlichen Situation berichtet, in der die Besatzung..."
Ich musste ein entnervtes Aufstöhnen unterdrücken. "Mr. Chekov, Ihre Kindermärchen sind für mich nicht von Belang, erzählen Sie es mir, wenn wir das hier hinter uns haben."
"Jawohl, Sir." Ich tat, als hätte ich das undeutlich geknurrte "Kindermärchen, unerhört!" nicht wahrgenommen und öffnete einen Kanal zum Maschinenraum.
"Brücke an Maschinenraum."
Keine Antwort. Stimmte etwas mit der Kommunikation nicht?
"Brücke an Maschinenraum. Mr. Scott, bitte melden!", wiederholte ich energischer.
Nein, der Kanal funktionierte einwandfrei. Der ruhige Atem, der auf der Schwelle zum Schnarchen stand, war deutlich zu hören.
"Scotty!!!", brüllte ich in den Schiffskommunikator.
Endlich bekam ich eine Reaktion. Ein Rumpeln, als wäre jemand von einem Stuhl gefallen, ich hörte, wie der Kommunikator hochgehoben wurde. Scheinbar hatte ich da jemanden beim Mittagsschläfchen gestört.
"Maschinenraum hier. Ja, Captain?"
"Mr. Scott, wir werden in..." Wie lange war das noch gleich? Himmel, ich brauchte Urlaub!
"Elf Minuten, sechzehn Sekunden, bei gleichbleibender Geschwindigkeit, Sir", half Spock mir auf die Sprünge.
"...in etwa zehn Minuten beim Schiff sein, kommen Sie bis dahin auf die Brücke, ich brauche ihren Rat."
"Mache ich, Captain", gähnte es am anderen Ende.
Damit war die Leitung geschlossen.
Ich ließ mich wieder in meinen Sitz fallen, schloss die Augen und versuchte, die letzten Minuten noch einmal zu genießen.
"Krankenstation an Brücke. Jim, du musst sofort zu mir kommen."
Meine Augen drehen sich zur Decke, als ich antworte. "Bin auf dem Weg."
Urlaub! Bitte! Urlaub!
Ich kam, gedanklich immer noch an einem weißen, irdischen Strand mit azurblauem Meer, in die Krankenstation, als Pille gerade über einige Scans gebeugt war.
"Jim, wir haben ein Problem."
"Das möchte ich auch hoffen, welcher Virus..."
Er ließ mich nicht ausreden, sondern stach mir gleich eine Spritze in den Arm. "Was machst du hier?"
"Meine Testergebnisse überprüfen. Bisher habe ich Blut von mindestens einem Besatzungsmitglied aus jeder Station analysiert. Wenn deins dasselbe Ergebnis zeigt, weiß ich, dass meine Entdeckung kein verrückter Zufall ist."
Wenn Doktor Leonard McCoy erst einmal dabei ist, das ganze Schiff zu untersuchen, ist es wirklich ernst!
"Wie sieht es aus?" Ich stellte mich neben ihn, um die Untersuchung zu verfolgen, obwohl ich genau wusste, dass ich keine Ahnung von Medizin hatte.
"Wie ich es mir gedacht hatte. Jim, wir stehen vor einem Rätsel."
"Du stehst vor einem Rätsel, Pille, ich habe noch immer keine Ahnung, worum es geht."
Er hielt mir nun zwei Reagenzgläser vors Gesicht. "Das sind verdünnte Blutproben von dir. Diese hier ist zwei Tage alt, sie stammt noch von der Pflichtuntersuchung, die andere ist die frische."
"Ich will hoffen, ich habe mir keine Krankheit eingefangen."
"Nein, hast du nicht, genau das ist aber das Merkwürdige. In deinem Blut, und in dem Blut aller anderen, die ich untersucht habe, finden sich mir unbekannte Antikörper, jedoch keinerlei Anzeichen einer Infektion."
"Und das heißt..."
"Wir sind kerngesund, dennoch haben wir Antikörper in unserem Körper, die dafür da sind, eine Krankheit auszuschalten. Und das ist noch lange nicht alles."
"Mach schon, raus damit!"
"Ich habe die Dinger unzählige Male rauf und runter analysiert und auch den medizinischen Computer befragt. Es gibt keine uns bekannte Infektionskrankheit, die diese Antikörper bekämpfen könnten."
"Soll das heißen, wir alle wurden innerhalb der letzten zwei Tage gegen eine Krankheit immunisiert, die entweder noch nicht entdeckt ist oder gar nicht entdeckt wurde?"
"In jeder der Blutproben konnte ich denselben Typ Antikörper analysieren, die keinem Erreger zuzuordnen sind. Jedenfalls keinem, den wir kennen. Außerdem habe ich alle Medikamente im Schiff unter die Lupe genommen. Von mir kommen diese kleinen Wohltäter nicht."
"Von wem dann?"
"Ich bin Arzt und kein Hellseher, wenn ich es wüsste, wäre ich damit sicher schon zu Anfang heraus gerückt."
Ich stützte mich auf Pilles Untersuchungspult ab. "Wir stehen vor einem Rätsel."
"Das sagte ich schon."
Und wir hatten noch eine andere Aufgabe zu erledigen. "Pille, du kommst mit auf unser leeres Schiff. Wenn diese Entwicklung damit im Zusammenhang steht, können wir sie dort am besten untersuchen."
"Du sagst es." Pille hängte sich seinen Tricorder um. "Ist das Außenteam bereit?"
Als wir uns auf dem Schiff rematerialisierten, hatte ich für eine kurze Zeit ein merkwürdiges Gefühl.
Es war, als würde ich kein fremdes Schiff, sondern einen neu entdeckten Planeten betreten, um den sich mehrere Mysterien rankten. Als hätte ich das Atlantis aus dieser alten, irdischen Sage entdeckt.
Wie es im Bericht der Sternenflotte erwähnt wurde, funktionierten die Lebenserhaltungssysteme noch einwandfrei, aber die Außenhülle des Schiffes war so stark beschädigt worden, dass der Name nicht mehr zu entziffern war.
Es war wie ein Phantom, dessen Geheimnis wir nun erkunden sollten.
Ich steckte den Phaser ein, als ich sah, dass sich nichts auf dem Schiff bewegte. Absolut nichts. Die Notbeleuchtung erhellte die Brücke leicht, alle Kontrollen schienen ausgefallen zu sein, die Maschinen waren zum Stillstand gekommen.
Und kein einziges Lebewesen war zu sehen.
"Scotty, überprüfen Sie die Maschinen und die Energieversorgung, Spock, Sie durchforsten den Schiffscomputer nach Aufzeichnungen der Identität, Mission und Besatzung, Pille, du übernimmst die Bio-Scans. Und achte auf diene Antikörper. Ich schaue nach, ob...
"Es gibt hier keine Energie, Captain."
Ich halte inne und drehe mich auf dem Absatz zu Scotty um. "Was?"
"Die Notenergie, wie Sie hier sehen ist das Einzige an diesem Schiff, was funktioniert. Kein Antrieb, keine Kommunikation, keine Waffensysteme, nicht einmal der kleinster Schaltkreis arbeitet hier."
"Wurden die Systeme beschädigt?"
"Es gibt noch etwas, Captain", meldete sich Spock zu Wort. "Oder besser gesagt, nichts."
"Erklärung, bitte."
"Die Computer dieses Schiffes enthalten keinerlei Daten", berichtete Mr. Spock mit einem Blick auf die schwarzen Bildschirme. "Keine Kartographie, keine Logbücher, überhaupt keine Aufzeichnungen. Ich kann nicht einmal Speicherdisketten lokalisieren."
"Ein leerer Schiffcomputer auf einem leeren Schiff?"
"Ganz richtig, Captain. Wenn ich eine Vermutung anstellen dürfte, es ist wahrscheinlich, dass es sich bei jeglichen technischen Anlagen, bis auf die Notbeleuchtung und die primären Lebenserhaltungssysteme, um Attrappen handelt."
The final frontier.
These are the voyages of the starship Enterprise. It's five-year mission: to explore strange new worlds, to seek out new life and new civilizations. To boldly go, where no man has gone before...
Ich musste die Neuigkeit sacken lassen.
"Die Computer...sind eine Attrappe?"
"Genauso wie das ganze Schiff, Captain. Es würde mich nicht wundern, wenn nicht einmal die Türsensoren richtig funktionieren würden."
Pille hob beide Arme. "Einen Moment, Spock. Wollen Sie damit sagen, wir befinden uns auf einem gigantischen Spielzeugschiff?"
"Ich würde es zwar nicht als 'Spielzeug' bezeichnen, aber der Inhalt Ihrer Vermutung ist korrekt, Doktor."
"Das ist unheimlich", gab Scotty von sich. "Dieses Ding sieht aus, wie ein Raumschiff der Galaxy-Klasse. Es fühlt sich an wie eins. Jeder einzelne Knopf stimmt überein, und auf unserem Schiff kenne ich jeden einzelnen Knopf."
Ich fasste mir unwillkürlich an die Schläfen. Ein Raumschiff...nein, eine leere Raumschiffattrappe, exakt einem Föderationsschiff nachempfunden, nur beinahe komplett ohne Technik. Das war...
"Jim, ich habe etwas!"
Pilles Ausruf ließ mir keine Zeit, meine Gedanken weiter auszuführen. "Was ist?"
"Der Tricorder hat etwas empfangen. Eine biologische Lebensform. Ganz kurz, aber die Zeichen waren deutlich."
Unwillkürlich griff ich doch zum Phaser. Meine Gedanken rasten. Wir waren nicht allein.
"Stimmt irgendetwas mit den Tricordern nicht, oder wieso..."
Scotty hob empört den Zeigefinger. "Captain, ich muss doch sehr bitten, ich habe die Tricorder persönlich überprüft, sie arbeiten einwandfrei."
"Ich muss Mr. Scott zustimmen, Captain, ich war bei den Kontrollen selbst dabei", unterstützte Spock ihn.
"In Ordnung, Scotty, ich glaube Ihnen, aber eine Erklärung muss es doch geben."
"Ich hätte eine Hypothese, Captain", schlug Spock vor.
"Hypothesen bringen uns nicht weiter!", knurrte Pille, er wird bei so etwas immer leicht nervös.
"Streit ebenfalls nicht, Doktor McCoy."
"Nun sagen Sie schon! Welche Hypothese?", unterbreche ich die beiden, damit der Streit nicht eskalierte.
"Vor Kurzem erhielt ich einen Bericht, nach dem es Forschern auf der Erde gelungen ist, eine spezielle Bakterienkultur zu züchten, deren biologischen Messwerte derartig von der gewöhnlichen Skala abweichen, dass sie für herkömmliche Kommunikatoren nicht zu identifizieren sind."
"Und diese Bakterien sind nun durch den Weltraum geflogen und haben sich gedacht 'Hey, lass uns doch mal ein Raumschiff nachbauen', oder was wollen Sie uns damit sagen?", entgegnete Pille scharf.
"Das nicht, Doktor, aber es wäre möglich, dass dieses Schiff von Wesen gebaut wurde, die diese Fähigkeit schon weiter ausgewickelt haben und deshalb nicht von den Tricordern als Lebewesen erfasst werden können."
Ich warf unwillkürlich einen weiteren Blick auf meinen Tricorder, der nichts Ungewöhnliches anzeigte. "Wenn diese Wesen uns mit diesem Schiff hierher gelockt haben, müssen sie viel mehr über unsere Spezies wissen, als wir über sie."
"Vorausgesetzt, sie existieren", warf Pille ein.
In dem Moment schaltete sich die Beleuchtung auf dem falschen Schiff aus.
"Was ist hier los?"
Alles, was ich noch sah, waren rote und gelbe Kontrollleuchten.
"Ausfall der Notbeleuchtung, würde ich sagen, Sir", antwortete Scotty irgendwo neben mir.
"Das sehe ich, aber wie konnte es dazu kommen?"
"Ich würde behaupten, es ist weniger ein Ausfall, sondern mehr eine Deaktivierung", hörte ich Mr. Spock von der anderen Seite.
"Deaktivierung? Meinen Sie..."
"Diejenigen, die uns hierher gelockt haben, haben uns das Licht ausgeknipst, um es einfacher zu formulieren."
"Soll das heißen, diese Wesen haben uns schon umzingelt?", hörte ich Pille von der anderen Seite mit einem Anflug von Panik in der Stimme.
"Sind wir jetzt gefangen?", kam es ebenfalls leicht verunsichert von Scotty.
"Bleiben Sie ruhig!" Ich atmete tief durch. "Sie dürfen nicht vergessen, dass es sich hier um eine Spezies handelt, die uns völlig fremd ist. Das hier könnte...eine Art Begrüßungsritual sein. Also werden wir uns beruhigen und erst einmal abwarten."
Es war still. Endlich.
"Pille, was sagen die Scans?"
"Negativ, Jim."
"Hier ist also nichts zu registrieren. Vielleicht aber woanders. Wir werden uns aufteilen. Scotty, Sie und ich halten Ausschau nach Technologien, die auf eine Zivilisation hindeuten können. Spock, Sie suchen mit Doktor McCoy nach biologischen Anzeichnen. Und zwar bitte ohne Streit, verstanden?"
"Ich tue mein Bestes, Sir", antwortete Spock kühl.
Pille knirschte mit den Zähnen.
"Pille, bitte!"
"Ja, ich hab schon verstanden, Jim."
"Gut." Hoffentlich. "Dann los."
Das Licht ging mit einem Mal wieder an. Kurz blendete es in meinen Augen, doch es leuchtete wieder. Ich sah mich um. "Ich würde das als erstes Friedensangebot bezeichnen. Nehmen wir es an."
"Unglaublich."
Scottys spontaner Ausruf spiegelte meinen eigenen Eindruck perfekt wieder.
Wir haben uns in das Deck begeben, auf dem auf Föderationsschiffen der Maschinenraum lag.
Scotty ging einige Schritte in den Raum hinein und drehte sich einmal um seine eigene Achse. "Schauen Sie sich das an, Captain, es ist eine perfekte Nachbildung eines unserer Maschinenräume. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, wir sind noch auf der Enterprise."
"Wirklich erstaunlich." Auch wenn sich mein Wortschatz in Grenzen hielt, konnte ich ihm nur nickend zustimmen. Die Kontrollleuchten, die Schalttafeln, die Computer, alles war an seinem rechtmäßigen Platz.
"Ein exakter Nachbau. Da hat sich jemand aber sehr große Mühe gegeben."
Scotty hatte sich inzwischen zu den Computern begeben. "Das Gleiche, wie auf der Brücke, Sir. Alles Attrappen. Kein einziger Knopf ist verkabelt."
"Wieso das ganze Schiff?", fragte ich mich laut. "Weshalb haben sie nicht einfach nur die Brücke nachgestellt?"
"Keinen Schimmer, Sir, aber wenn Sie mich fragen, kennen die Brüder uns länger als wir sie."
"Den Gedanken hatte ich auch schon. Wir sollten auf den anderen Decks nachschauen, ob..."
Weiter kam ich nicht. Ein grelles Licht schnitt mir die Worte ab, Scotty und ich hoben die Arme, um nicht geblendet zu werden. Es kam aus der Richtung des Turbolifts, genau konnte ich aber nichts erkennen. Es war zu hell.
"Was ist das, Scotty?", rief ich, blinzelnd.
"Ich kann die Messwerte nicht ablesen, Captain. Zu hell", kam eine stockende Antwort.
Ich versuche, durch meine Finger hindurch zu blinzeln, doch ich konnte nichts erkennen. Nichts außer diesem grellen, weißem Licht. War das vielleicht ein Lebewesen?
"Ich bin James T. Kirk, Captain das Föderationsschiffes Enterprise. Wir sind auf einer Forschungsmission und wollen Ihnen nichts Böses."
Ich wusste nicht, ob ich die letzten beiden Worte nur gedacht oder noch ausgesprochen hatte, denn mitten im Satz wurde ich von einer starken Druckwelle unterbrochen. Meine Füße verloren den Kontakt zum Boden, ich spürte, wie ich durch die Luft flog. Im Flug, griff ich nach meinem Phaser, doch eine unsichtbare Kraft entriss ihn mir, kaum dass er in meinen Händen lag. Das grelle Licht brannte immer noch in meinen Augen, als ich auf dem Boden aufkam. Ich tastete um mich herum, wollte mich aufrichten, doch ein plötzliches, schweres Gewicht auf meinen Schultern, ließ mich zurück zu Boden fallen. Grelles Licht brannte durch meine geschlossenen Lider hindurch. Etwas Kaltes fuhr über meine Hauf, in meine Nase, schien die ganze Luft um mich herum zu erfüllen. Ich spürte, wie es sich in meine Poren presste, mir die Wärme aus dem Körper zu saugen schien. Panik ergriff mich. Diese Kälte. Sie war überall, so eisig, dass sie zu brennen schien. Ich wollte weg von ihr, zurück in die warme Umgebung des falschen Raumschiffes, das uns hierher gebracht hatte.
Wenn das hier ein intelligentes Wesen war, was wollte es dann von uns?
Der Angriff endete genauso unerwartet, wie er begonnen hatte. Die Kälte ging, das Licht ging. Ich zitterte, kam nur langsam auf die Füße, hatte grelle Lichter vor meinen Augen, aber das, was uns angegriffen hatte, war fort.
Was auch immer es gewesen war.
"Alles in Ordnung, Captain?", fragte Scotty und half mir auf die Beine.
"Haben...haben Sie das auch..."
"Eiskalt, als hätte man Sie unter Wasser getaucht?"
Ich nickte, immer noch zitternd. Beruhig dich, Jim. Tief durchatmen!
"Gut, dann hatte ich wenigstens keine Halluzinationen, Captain. Wenn ich die erwische..."
"Werden sie uns vielleicht einfrieren", beendete ich den Satz und griff nach dem Kommunikator. Der funktionierte wenigstens noch.
"Kirk an Spock und McCoy. Können Sie mich hören?"
"Gibt's was Neues, Jim?", meldete sich Pille. Er hörte sich erleichtert über meinen Anruf an. Bei den beiden war also noch alles in Ordnung.
"Pille, wir wurden angegriffen. Keine Angst, wir sind unverletzt. Es war...etwas aus reinem Licht. Aus kaltem, reinem Licht, verstanden? Haltet die Augen danach offen."
"Sir, ich glaube nicht, dass es reines Licht gewesen ist", hörte ich Spock einwerfen. "Wir durften soeben auch die Bekanntschaft mit den Viren machen."
"Viren?", rief Scotty erschrocken aus und riss mir ohne zu Überlegen den Kommunikator aus der Hand. "Soll das heißen, dieses Schiff ist verseucht?"
"Es ist bisher nur eine Theorie, Scotty", versuchte Pille ihn zu beruhigen.
"Und die einzig logische Erklärung", fügte Mr Spock hinzu.
"Aber immer noch eine Theorie."
Ich nahm den Kommunikator wieder in die Hand. "Es wäre nett, erst einmal zu erfahren, um welche Erklärung oder Theorie es sich überhaupt handelt!"
"Spock vermutet, dass diese kalte Energie durch die fremden Antikörper, die ich in unserem Blut nachgewiesen hatte, abgewehrt wurde. Somit müsste es sich bei dieser Energie um einen Krankheitserreger handeln", erklärte Pille über den Kommunikator. "Wir hatten aber leider nicht die Chance, welche von ihnen einzufangen, um diese Theorie bestätigen zu können."
"Pille, das erklärt zwar die fremden Antikörper, aber immer noch nicht, wie sie in unser Blut gelangen konnten."
"Das wissen wir auch noch nicht, aber wir sind dran."
"Da ist noch etwas Captain", warf Mr. Spock ein. "Den Verhaltensmustern zu urteilen, handelt es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Art intelligentes Virus."
"Was eine reine Theorie ist!"
"Dennoch die logische Verbindung zwischen unserem bereicherten Immunsystem und der Erscheinung auf diesem Schiff."
"Wir haben es verstanden!", unterbrach ich die beiden, bevor ihre Diskussion weiter ausartete. "Bis Sie keine weiteren Ergebnisse haben, gehen wir davon aus, dass es so ist, wie Sie es vermuten, Spock. Solange wir gegen diese Viren immun sind, droht uns keine Gefahr. Deshalb werden wir unsere Nachforschungen hier weiterführen, verstanden?"
"Verstanden, Sir."
"Schon okay, Jim."
"Wir melden uns, wenn wir etwas entdecken."
Ich steckte den Kommunikator wieder weg.
"Das ergibt alles keinen Sinn, Captain", murmelte Scotty kopfschüttelnd. "Wenn diese intelligenten Viren uns infizieren wollen, woher kommt dann unsere Immunität. Und woher wissen sie, wie die Enterprise aussieht?"
"Das frage ich mich auf, wir sollten uns weiter umsehen, die oberen Decks..."
Unsere Tricorder nahmen es zeitgleich wahr. Ich hob ihn und sah auf die Daten. Anzeichen von organischen, nicht definierten Leben. Die Anzeige blinkte nur für wenige Sekunden auf, dann war sie wieder verschwunden.
Mein Herz schlug höher. "Konnten Sie sehen, aus welcher Richtung das kam?"
"Ich glaube, es kam aus einem der Triebwerkschächte."
Ich ließ den Tricorder wieder sinken. "Dann los!"
"Sie gehen voraus, aber seien Sie vorsichtig!"
Ich wartete, bis Scotty ein Stück an der Leiter hochgeklettert war und folgte dann, nicht ohne mich noch einmal im Raum umzusehen. Leer, wie zuvor auch.
"Wir liegen richtig, das Signal wird stärker, Sir", informierte mich Scotty, während wir hochkletterten.
"Sehr gut. Können Sie sie schon genau orten?"
"Nein, dafür ist das Signal zu diffus. Aber ich bin mir sicher, dass wir noch ein gutes Stückchen klettern müssen."
"Dann los!"
Wir waren keine zwei Sprossen gekommen, als die Lichter im Schacht begannen, zu flattern.
"Nicht schon wieder!", stöhnte Scotty.
Die Beleuchtung erlosch. Ich seufzte.
"Diese Geschöpfe sind zwar in der Lage, unsere größten architektonischen Meisterleistungen bis ins Detail zu kopieren, aber von der Erhaltung einer konstanten Beleuchtung wusste jeder Steinzeitmensch mehr als sie!"
Mein Kommunikator schaltete sich ein. "Spock an Captain Kirk. Scheinbar ist die Energie ausgefallen."
Ich holte den Kommunikator aus meinem Gürtel. "Kirk hier. Wir haben dasselbe Problem, die Notbeleuchtung hat versagt. Wie sieht es bei Ihnen aus?"
"Es betrifft nicht nur die Beleuchtung, Sir. Auch bei den motorischen Einrichtungen scheint es Komplikationen mit der Elektrizität geben. Möglicherweise..."
"Komplikationen mit der Elektrizität?!", dröhnte Pilles Stimme durch den Kommunikator. Scotty verrengte sich den Hals, um zu mir hinunter zu sehen. Er hörte sich hysterisch, fast panisch an.
"Komplikationen mit der Elektrizität! Falls es zwischen Ihren spitzen Ohren noch nicht angekommen ist, wir sind im Turbolift zwischen Deck Sowieso und Deck Weißderteufel stecken geblieben! Stecken geblieben! Und das ohne...jegliche...Beleuchtung. Wir..."
"Pille!", rief ich in den Kommunikator. "Wir werden eine Lösung finden, du..."
"...werden hier jämmerlich ersticken!"
"Doktor, darf ich Sie darauf hinweisen, dass unser Sauerstoffvorrat begrenzt ist. Es wäre logischer, wenn Sie Ihre Körperfunktionen leicht herunterfahren..."
"Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bin ich auch noch mit dieser gefühlskalten Nervensäge eingesperrt!"
Scotty hielt eine Hand zu mir herunter. "Vielleicht kann ich etwas ausrichten, Sir."
Ich nickte, reichte ihm den Kommunikator.
"Doktor, Scotty hier. Hören Sie, wir werden gleich das Schiff kontaktieren, die beamen Sie so bald wie möglich daraus, aber bis dahin müssen Sie sich gedulden. Nur noch wenige Minuten, verstanden, Sir?"
"Dann beeilen Sie sich, Scotty! Wenn ich mit dieser grünblütigen Ignoranz in Person noch eine halbe Stunde länger..."
Ich nehme den Kommunikator wieder zurück. "Halte durch, Pille. Spock, falls Doktor McCoy droht, sich selbst zu verletzen...tun Sie das, was Sie tun müssen."
"Wie bitte?!"
"Ich habe verstanden, Sir", verabschiedete sich Spock kühl und beendete damit die Kommunikation.
"Ich krieg keine Verbindung zum Schiff, Sir."
Das kann nicht wahr sein!
"Soll ich die beiden rufen und..."
"Nein, bloß nicht, Pille erleidet nachher noch einen Nervenzusammenbruch!"
Meine Gedanken rasten. "Diese Dinger, die die beiden als Viren bezeichnet haben, wahrscheinlich versuchen sie, uns nun auf andere Weise auszuschalten, wenn sie uns schon nicht infizieren können. Haben Sie noch das Signal der anderen Spezies?"
"Ja, aber es wird schwächer, wir sollten uns beeilen, Captain."
Ich halte inne. "Scotty, irre ich mich oder wird es hier wärmer?"
Über mir hört Scotty auf, die Leiter zu erklimmen. "Sir, legen Sie mal Ihre Hand an die Schachtwand."
Ich kam der Aufforderung nach, zog unwillkürlich die Finger zurück. "Das Metall ist von Frost überzogen. Wie..."
"Das könnte ein Anzeichen darauf sein, dass die Heizung hier längere Zeit nicht gearbeitet hat."
"Wieso ist uns dann so warm?" Bevor Scotty antworten konnte, reimte ich es mir zusammen. "Diese Hitze ist nicht maschinell bedingt. Nach den Maschinen wären wir jetzt Eisklötze, richtig?"
"Exakt, Captain. Wir wurden von hellen, kalten Wesen angegriffen..."
"...und jetzt sind wir von dunklen, warmen Wesen umringt."
"Die im Gegensatz zu den anderen aber nichts Böses zu wollen scheinen, Sir, anders kann ich mir nicht erklären, weshalb wir noch nicht geröstet sind."
Meine Stimme fiel in den gewohnten Kommandantenton. "Hier spricht James T. Kirk, Captain des Föderationsraumschiffs Enterprise. Wir sind auf friedlicher Mission und wollen Ihnen nicht schaden. Zwei meiner Besatzungsmitglieder sind möglicherweise in Gefahr, ich bitte Sie, mir zu helfen."
Stille.
Es war so still, dass ich Scottys und meinen Atem hören konnte.
"Sir, die Tricorder!"
Ich hob den Trocorder hoch. Er zeigte einzelne Punkte an organischem Leben an.
Ich richtete meinen Blick wieder auf die Dunkelheit. "Sie können unsere Tricorder manipulieren. Die Geräte zeigen Sie nur an, wann und wo Sie angezeigt werden wollen."
Die Anzeigen verschwanden kurz und kehrten dann zurück. Wie ein Signalblinken.
"Ich bin ja kein Experte, aber ich würde das als ein 'Ja' interpretieren", hörte ich Scotty. Ich erkannte die Heiterkeit in seiner Stimme.
"Dann zeigen Sie uns bitte den Weg zu unseren Freunden?"
"Ich erhalte ein Signal im Tricorder, Captain."
"Ich auch." Ein erleichtertes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Endlich. "Folgen wir dem Signal, Scotty!"
"Eye, Sir! Dafür müssen wir aber unsere Richtung ändern und wieder hier heraus klettern."
Wir landeten wieder sicher auf dem Boden des nachgestellten Maschinenraums.
Die Beleuchtung war wieder angesprungen, beziehungsweise wieder sichtbar, von den leuchtenden Wesen, die uns angegriffen hatten, war keine Spur, dennoch behielt ich den Phaser in der Hand.
"Jetzt können wir unsere Freunde besser sehen", bemerkte Scotty mit erheiterter Stimme. Ich drehte mich um. Dunkle, scheinbar gasförmige Materie sickerte aus dem Schacht heraus, jegliches Licht schien, ähnlich wie bei einem Schwarzen Loch, in ihr absorbiert zu werden.
Die Wolken folgten uns schlangenartig. Sie zogen über den Boden, bis sie direkt, ungefähr in Kniehöhe neben unseren Knien standen.
"Scheinbar haben wir neue Beschützer, Scotty. Und nun auf zu diesem defekten Turbolift."
Ich wollte ihm folgen, doch plötzlich hörte ich etwas. Ein leises Sirren, ganz in unserer Nähe.
"Ein Transporter", sprachen Scotty und ich es gleichzeitig aus und fuhren herum. Drei Personen materialisierten sich direkt neben uns.
"Captain, Scotty, Gott sei Dank, Ihnen geht es gut", begrüßte mich Lieutenant Uhura, ihren Phaser wieder zurück steckend. Sie, Sulu und Chekov sahen uns mit erleichtertem Lächeln entgegen.
Ich starrte den drei entgegen. "Was...was machen Sie hier?"
"Sie retten, natürlich", erklärte Sulu und ließ seinen Phaser im Gürtel verschwinden, wie ein Fechter seinen Degen.
"Wir können unsere Kameraden doch nicht allein lassen", pflichtete Chekov ihm bei.
"Ich habe permanent versucht, Sie zu erreichen", berichtete Uhura, "ich habe sogar die Kommunikationssysteme des Schiffs überprüft, aber als die Test alle positiv verliefen, sind wir davon ausgegangen, dass Sie Probleme haben."
Sulus Blick war auf die dunklen Wesen gefallen. "Was ist das? Und wo sind Spock und McCoy?"
"In Schwierigkeiten. Sie können jede Hilfe gebrauchen. Wir erklären es Ihnen auf dem Weg. Und eins noch." Ich setzte einen strengen Blick auf. "Es gibt Vorschriften über Missionen einzelner Besatzungsmitglieder, von denen der vorgesetzte Offizier nicht unterrichtet wurde. Und ich kann zu Ihrer Aktion nur eines sagen."
Ich machte eine Pause, sah jedem der drei nacheinander in die Augen. Ich holte tief Luft. Es erforderte einigen Mut, dies so offen auszusprechen.
"Pfeifen Sie öfter auf die Vorschriften! Und jetzt los, wir müssen zwei unserer Besatzungsmitglieder retten!"
"Ich kann sie orten, Sir", berichtete Scotty, während wir uns auf den Weg zu den Lüftungsschächten machten. "Der Turbolift steckt genau zwischen Deck fünf und Deck vier fest, ihre Lebenszeichen sind im Normalbereich, soweit ich es beurteilen kann."
"Sehr gut." Ich zückte den Kommunikator. "Kirk an Spock, können Sie mich hören?"
"Laut und deutlich, Sir." Wir alle atmeten erleichtert auf, als mein wissenschaftlicher Offizier unverändert präzise antwortete.
"Wie geht es Doktor McCoy?", frage ich gleich nach.
"Physisch ist er in guter Verfassung, allerdings habe ich den Eindruck, dass sein Gehirn ungewöhnlich hohe Mengen an Adrenalin ausschüttelt. Er ruft unablässig nach seiner Mutter, ich vermute, es handelt sich um eine Art Hallozination. Ich hoffe, das hat nichts mit dem Sauerstoffgehalt in diesem Raum zu tun."
"Nein, hat es nicht, Mr. Spock, das ist eine ganz normale menschliche Stressreaktion."
"Faszinierend, Sir. Halten Sie es für ratsam, dem Doktor mitzuteilen, dass ich mich in meiner Diagnose geirrt habe und er nicht unter einer zu hohen Kohlenstoffdioxidkonzentration im Blut leidet?"
"Unbedingt. Und fügen Sie hinzu, dass wir dabei sind, Sie beide zu retten."
Scotty demontierte das Gitter vor dem Lüftungsschacht. "Wir sind bereit, Captain."
Ich nickte. "Sie gehen vor Scotty, Sie anderen folgen, ich bilde das Schlusslicht."
Ich hebe wieder den Kommunikator. "Mr. Spock, gibt es noch irgendwelche anderen Dinge, über die ich informiert werden sollte?"
"Ja, Captain, seit einigen Minuten registrieren wir beide einen starken Abfall der Raumtemperatur, besonders an den Wänden des Turboliftes. Außerdem befinden sich die Lichtverhältnisse hier drinnen in starken Schwankungen. Ich habe das Gefühl, das ist eine der Sachen, die Doktor McCoy ängstigen."
Die leuchtenden Wesen waren also schon dort!
Ich sah mich nach unseren dunklen Rettern um. Sie schienen Spocks Worte verstanden zu haben, denn sofort nahmen sie den Weg durch den Schacht, an Chekov vorbei, der schon dort drinnen war. Er war der letzte. Ich sollte schnellstmöglich folgen, doch zuvor musste ich etwas loswerden.
"Spock, geben Sie mir bitte McCoy."
"Gerne, Captain. Doktor. Ein Gespräch für Sie."
Ich hörte, wie der Kommunikator zitternd entgegen genommen wurde. "Pille? Ich bin's, Jim."
"Hol...mich...hier...raus!", kam Pilles Stimme durch den Kommunikator. Sein Ton war heiser, klang nahe an der Grenze zum Wahnsinn. Mein Herz verkrampfte sich, als ich mir vorstellte, wie mein bester Freund kalkweiß mit vor Panik geweiteten Augen in diesem eisig kaltem Gefängnis saß. "Bitte...", legte er noch hinterher, es klang wie das Weinen eines Babys.
Ich schluckte, musste um Worte ringen, das geschah mir wirklich selten. "Ich komme, Pille. Halte nur noch ein bisschen durch."
"Ich will zu meiner Mami!", quengelte seine mitleiderregende Stimme.
"Keine Angst, sie wartet sicher schon auf dich."
"Spock hat gesagt, wir haben noch für vierzig Minuten Luft." Es hörte sich an, als würde er krampfartig den Kommunikator umklammern. "Versprich mir, dass du mich in spätestens neununddreißig Minuten hier rausholst, Jim!"
"Ich versprech's dir, Pille. Gib mir noch mal Spock."
"Ich höre, Captain", meldete sich Spocks noch sehr lebendig und aufgeschlossen klingende Stimme.
"Mr. Spock, Sie müssen mir versprechen, nichts mehr zu sagen, was Doktor McCoy beruhigen könnte, bis wir dort sind."
"Klingt logisch, Captain, ich hatte schon das Gefühl, dass meine Versuche, an seinen Optimismus zu appellieren nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt haben. Kann ich sonst noch irgendetwas tun."
Schlag es ihm nicht vor, Jim, es ist totaler Unsinn in dieser Situation!
Ich hörte nicht auf meine innere Stimme und schlug es ihm vor.
Der Lüftungsschacht war eine weitere Überraschung.
Er wies, wenn man Scotty Glauben schenkte, dieselben Abbiegungen auf, wie der auf der Enterprise, nur war dieses Exemplar viel größer, geräumiger und außerdem mit praktischen Treppenabsätzen bei vertikalen Schächten versehen.
"Ich würde sagen, die Erbauer dieses großartigen Modells wollten, dass wir uns in diesen Schächten bewegen können", sagte Scotty, als wir uns eine Treppe hinauf zogen.
"Als hätten sie es geahnt", sagte ich mehr zu mir selbst. Was waren nur die Motive dieser Wesen?
"Wir haben den Turbolift gefunden, Sir", rief Scotty von vorne zu mir. "Das sieht aber nicht gut aus."
"Bericht!", rief ich laut durch den letzten Schacht, der uns vom Lift trennte.
"Die Kabine scheint von einer hellen, leuchtenden Masse umgeben zu sein", antwortete mir Mr Sulu, seine Stimme hallte in dem metallenen Gang wieder. Der Schacht war so niedrig, dass ich auf alles vieren krabbeln musste, um schließlich zu den anderen zu gelangen.
"Kommen Sie nicht zu nahe an die Substanz heran. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um die Virenkultur, von denen wir Ihnen erzählt haben."
Als ich endlich den Lift erreichte, spürte ich sogleich eine klirrende Kälte, die wie eine Wolke von unten aufstieg. Der Schacht war mit Licht durchflutet, sodass ich die anderen, die sich an die Vorsprünge der Schachtwände klammerten, nur undeutlich ausmachen konnte.
"Können Sie irgendetwas erkennen?" Ich musste blinzeln. Es war zu hell.
"Nichts, Sir, das Licht ist zu grell", gab Sulu zurück.
"Es sieht so aus, als hätten diese leuchtenden Viren den Turbolift eingeschlossen", berichtete Scotty. "Wahrscheinlich wissen sie noch nicht, dass Spock und der Doktor gegen sie immun sind."
"Captain! Sehen Sie!" Ich blinzelte in die Richtung, in die Miss Uhura gedeutet hatte. Die schwarzen Gaswesen, die uns bis hierher begleitet hatten, begannen, in den mit Licht erfüllten Schacht zu schweben. Ich sah den Gang entlang, dunkel, eine wohlige Wärme ging davon aus. Immer wieder wurde das gleißende Licht von dunklen, wolkenartigen Silhouetten unterbrochen.
"Was geschieht da?"
"Captain, schauen Sie sich die Tricorderwerte an", wies mich Scotty irgendwo aus dem Licht heraus an.
Der Tricorder zeigte Lebensformen an. Überall um uns herum. Die dunklen Gaswesen, wurde es mir schlagartig klar. Aus irgendeinem Grund zeigten sie sich dem Tricorder nun als Lebewesen.
Es waren nicht die einzigen Werte, die sich veränderten.
"Das Licht wird schwächer, Sir" meldete mir Sulu.
"Und die schwarzen Wesen scheinen auch zu verschwinden", fügte Uhura hinzu.
Ich blinzelte in den Schacht hinein. Neben mir sicherten die dunklen Wesen wie flüssiger Stickstoff zum festgeklemmten Turbolift hinab. Je mehr von dieser nebligen, dunklen Masse dort unten verschwand, desto mehr schien das grelle Licht nachzulassen. Als würden unsere dunklen Begleiter die leuchtenden Viren neutralisieren.
"JIM!"
Pille brüllte so laut in den Kommunikator, dass ich unwillkürlich zusammen zuckte.
"Gibt es Schwierigkeiten?", antwortete ich.
"Es wird wärmer. ES WIRD WÄRMER!"
Er wiederholte diesen Satz mit stetig wachsender Euphorie, auch noch, als Spock das Gespräch übernahm.
"Liegt Ihnen die Ursache dieser Temperaturveränderung vor, Sir?"
Ich sah wieder zu der gasförmigen, schwarzen Masse. Diese Wesen waren dabei, uns zu retten. Immer mehr von ihnen begaben sich in den Schacht, das Licht war nun so weit zurück gegangen, dass wir uns wieder normal ansehen konnten.
"Ich glaube ja, Mr. Spock, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, wie es funktioniert."
"Kommen wir gleich hier raus?", wimmerte Pille mit einer Stimme die dem Miauen eines Katzenjunges glich.
"Was geschieht dort draußen, Captain?"
"Wir sind auf eine Art Energiewesen getroffen. Dunkle, Wärme ausstrahlende Materie, die Intelligenz zu besitzen scheint. Wie es aussieht, ist sie gerade dabei, die leuchtenden Viren zu zersetzen."
"Faszinierend. Das könnte eine Erklärung sein."
Endlich! Endlich einen Anhaltspunkt!
"Wie lautet Ihre Theorie, Mr. Spock?"
"Ich will wissen, ob wir hier raus kommen!", quengelte Pille dazwischen, doch Mr. Spock ignorierte ihn.
"Wir wissen bereits, dass es sich bei der leuchtenden Substanz um intelligente Viren handelt. Wenn diese dunkle Spezies in der Lage ist, sie zu neutralisieren, könnten sie die Antikörper sein, die sie bekämpfen. Doktor, stimmen Sie mir dabei zu?"
"Kommen wir raus?", quiekte Pille nun heiser.
"Ich fürchte, im Augenblick können wir uns nicht auf Doktor McCoys Rat verlassen, Sir."
Ich hatte seit "Antikörper" nicht mehr richtig hingehört. Meine Gedanken schwirrten zurück. Zurück auf die Enterprise. In die Krankenstation. Ich stand wieder über Pilles Blutanalyse gebeugt.
"In jeder der Blutproben konnte ich denselben Typ Antikörper analysieren, die keinem Erreger zuzuordnen sind. Jedenfalls keinem, den wir kennen."
Die Virenkultur hatte mich und Scotty angegriffen, aber es nicht geschafft, uns zu infizieren.
Ich starrte wieder auf die schwarze Masse. Sie war warm gewesen. Ungefähr Körpertemperatur.
Antikörper.
Viren und Antikörper.
"Deute ich Ihr Schweigen richtig, indem ich annehme, dass Sie denselben Gedanken haben, wie ich, Sir?"
"Die schwarzen Wesen sind Antikörper. Antikörper, die die Viren neutralisieren können. Dieselben, die seit kurzem in unserem Blut nachgewiesen wurden."
"Zu dem Schluss bin ich auch gekommen, Captain", bestätigte Spock ruhig. "Und ich habe auch schon eine Vermutung, welche Rolle wir und diese Sternenschiffattrappe darin spielen."
Inzwischen hörte die ganze Crew interessiert bei der Analyse zu.
"Schießen Sie los, Spock!"
"Sir, ich verstehe nicht ganz..."
"Ich meine, teilen Sie mir Ihre Vermutung mit."
"Natürlich, Sir. Da wir es hier allen Anschein nach mit zwei intelligenten Lebensformen zu tun haben, liegt nahe, dass dieses Modell, in dem wir uns befinden, absichtlich einem unserer Schiffe nachgebaut wurde, um uns auf den Weg hierher zu bringen. Das bedeutet, dass uns diese Wesen schon früher erforscht haben müssen, ohne dass wir es gemerkt haben, was natürlich keine Schwierigkeiten ist, da sie unsere Tricorder unterwandern können. Dann wären da noch die Antikörper, die in unserem Blut nachgewiesen wurden. Nur ein Wesen mit hoher Intelligenz hätte uns dagegen impfen können, ohne dass wir es merken. Ich vermute, dass genau die, die dafür verantwortlich sind gerade die Virenkultur bekämpfen, die uns im Turbolift eingeschlossen hat, anders kann ich mir nicht erklären, weshalb uns diese Viren nichts anhaben können."
Scotty drehte sich mir und dem Kommunikator um. "Habe ich das richtig verstanden, die Dinger, um die unser Immunsystem letzte Woche spontan bereichert wurde, sind dieselben, die hier gerade unsere Glitzerviren platt machen?"
"Ich hätte es zwar anders formuliert, aber Ihre Aussage ist fachlich korrekt, Mr. Scott."
"Aber wozu brauchen die uns?", fragte Uhura. "Wenn das stimmt, sind wir für diese Wesen doch nicht viel mehr als Tiere!"
"Nutztiere, um genau zu sein, Lieutenant", präzisierte Spock. "Ähnlich wie man früher auf der Erde Hunde eingesetzt hat, um Wildtiere aufzuspüren."
"Wie sieht es da drinnen aus?", fragte ich, um mir einen Überblick zu verschaffen.
"Die Temperatur normalisiert sich, Sir", meldete Chekov. "Aber ich fürchte, uns gehen langsam die Antikörper aus, die Viren scheinen in der Überzahl zu sein."
"Vielleicht nicht", widersprach Sulu. "Wir haben immer noch einige der Antikörper in unserem Blut."
"Nicht nur einige, Mr. Sulu", korrigierte Spock über den Kommunikator. "Alle Zellen in unserem Körper vermehren sich, daher auch die Antikörper. Nur deshalb wurden wir überhaupt ausgewählt. Als eine Art Brutkasten."
Ich hob den Kommunikator an. "Soll das heißen, unser Blut ist die einzige Möglichkeit, wie wir diese Virenkultur besiegen können?"
"Die einzige, logische Erklärung, Sir, Sie müssten alle ein wenig Ihres Blutes opfern, um den Antikörpern zu helfen, die Viren endgültig zu neutralisieren."
Ich sah nacheinander zur Crew. Mit befremdlichen Blicken sahen sie einander an, Scotty legte instinktiv seine Hände aufeinander, als wollte er sie schützen.
"Haben Sie verstanden, was ich gesagt habe?", informierte sich Spock sachlich. "Ich kann Ihnen die Situation noch genauer erläutern..."
"Schon in Ordnung", gab ich leicht stockend zurück. "Wir müssen uns nur kurz mit dem Gedanken abfinden."
"Verzeihen Sie bitte, wenn ich Ihre Gefühle verletzt habe, jedoch sehe ich beim momentanen Stand der Dinge keine andere Möglichkeit, als..."
Spocks Ausführung wurde lauthals unterbrochen.
"Verdammt, hier geht es um uns!", brüllte Pille so laut in den Kommunikator, dass ich für kurze Zeit glaubte, einen Tinnitus auf dem rechten Ohr zu haben. "Ich nehme Ihnen auch jeden Monat Blut ab, um Ihre Gesundheit zu gewährleisten, da kann es doch nicht so schwer sein, wenn Sie das einmal selbst in die Hand nehmen! Ich bin hier seit einer gefühlten Ewigkeit in einem eisig kalten Turbolift gefangen, hoffe die ganze Zeit, dass Sie es schaffen, uns hier heraus zu holen, musste mir von Spock mindestens fünf verschiedene Möglichkeiten erläutern lassen, wie ich hier demnächst abkratzen könnte. Und wenn das Spitzohr schon einmal einen vernünftigen Vorschlag liefert, würde ich Ihnen raten, diesen ohne zu zögern zu befolgen. Ich bin immer noch Ihr Arzt und ich warne Sie alle, Spritzen können verdammt wehtun. Ich sage das nicht gerne, aber wenn Sie mir keinen Grund geben wollen, Sie bei jeder einzelnen nächsten Untersuchung mit meinen ärztlichen Instrumenten zu foltern, werden Sie mich jetzt auf der Stelle hier herausholen. Verstanden!?"
Mein Puls hatte sich stark beschleunigt, ich atmete einmal tief durch, nickte langsam, mehr für mich selbst. "Verstanden, Pille. Gleich seid ihr beide frei."
"Captain", warf Spock noch einmal ein, "ich glaube, Doktor McCoy meint das nicht ernst, sondern ist nur dem hohen Adrenalinspiegel in seinem Blut zum Opfer gefallen."
"Hören Sie auf, mit Ihren Analysen, Spock, sonst sind Sie der Erste!"
"Ich habe ein Taschenmesser dabei, Sir", meldete sich Chekov zu Wort.
Ich nahm mir vor, ihn deswegen später irgendwann einmal aufs Korn zu nehmen und nickte nur. "Dann sollten wir uns beeilen, sonst fallen wir noch Pilles Spritzen zum Opfer."
Ich nahm Chekovs Messer als Erster entgegen. Unwillkürlich musste ich an den uralten irdischen Brauch der Blutsbrüderschaft denken, als ich die Zähne zusammen biss und mit der Klinge in die Innenseite meiner Hand schnitt. Ich ballte die Hand zur Faust und hielt sie über den Liftschacht, beobachtete dabei, wie nacheinander rote Blutstropfen herabfielen. Ich hatte keinen Schmerz gespürt.
Ich sah nicht, wie mein Blut auf dem Dach des Lifts aufkam, dafür sah ich schwarzen Dampf aufquellen, der sich innerhalb von Sekunden wieder legte. Das Licht der Viren schwächte sich leicht ab. Spock hatte Recht gehabt, es funktionierte!
Ich ließ mein Blut weiter in den Schacht tropfen, während ich das Messer an Scotty weiter reichte. Ich sah nicht, wie er sich schnitt, sah nur, wie er schließlich auch seine Faust in den Abgrund hilt, von der zwei rote Spuren hinunter liefen. "Was man nicht alles für seine Kameraden tut."
"Für unseren Arzt und unseren Wissenschaftsoffizier opfern wir doch gerne ein wenig von unserem Lebenssaft", pflichtete ihm Chekov bei, ebenfalls tropfenweise sein Blut abgebend.
"Für unsere Freunde", fügte Uhura hinzu, als auch sie sich in die Handfläche schnitt.
"Und nicht zuletzt auch ein bisschen für uns selbst", beendete Sulu diese Zeremonie.
Ich sah in den Abgrund. Inzwischen hatte sich eine dichte, schwarze Wolke gebildet, die sich über den Aufzug zog, bis in die Ecken, an den Seiten des Lifts entlang. Mit klopfendem Herzen sah ich zu, wie der schwarze Rauch langsam dünner wurde, in ein dunkles Grau überging und schließlich gänzlich verschwand.
Auch die Kälte war weg, wir konnten nun das Dach des Turbolifts sehen.
Er befand sich nur drei Schritt unter uns, nacheinander ließen wir uns auf das Dach fallen.
"Ordnen Sie sich im Kreis an, zielen Sie auf die Mitte", wies ich die Crew an, bevor ich den Kommunikator ein letztes Mal aktivierte. "Wir brennen jetzt mit den Phasern das Dach durch. Stellen Sie sich an die Wand, es ist gleich soweit."
"Gleich kommen wir raus?", hauchte Pilles Stimme, nun wieder erschöpft, dünn, aber erleichtert. "Wir kommen gleich raus?"
"Achtung, wir eröffnen das Feuer. Drei, zwei, eins!"
Wir richteten die Phaser auf den abgesprochenen Punkt. Fünf Energiewaffen wurden gleichzeitig aktiviert. Die Nadionemmissionen ließen das Metall unter uns kurz aufglühen, bis es vollständig verschwand.
"Der Weg ist frei, Sie können jetzt..."
Ich hielt inne.
Ich sah durch das soeben geschossene Loch in das Innere des Turbolifts hinab.
Doktor Leonard "Pille" McCoy hatte sich mit kalkweißen, schweißüberströmten Gesicht mit beiden Händen krampfhaft an Mr. Spock geklammert, der ihn (wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich "liebevoll" sagen) mit beiden Armen fest umschlungen hatte.
"Wir sind gerettet!", rief Pille aus. Er drückte Mr. Spock näher an sich, ich war mir sicher, dass er in dem Augenblick unter hohem Einfluss seiner Hormone stand, der nun langsam seinen Griff lockerte.
"Bin ich auf die korekte Art und Weise auf Ihre Anweisungen im Bezug auf die Befriedigung Doktor McCoys Bedürfnisses nach emotioneller Unterstützung eingegangen, Captain?"
Ich nickte stumm. "Ich hätte es nicht besser machen können."
"Gerettet!", brabbelte Pille undeutlich vor sich hin. "Gerettet!"
Die Kommunikationssysteme zwischen den Schiffen hatten sich wieder eingeschaltet.
"Kirk ruft Enterprise. Sieben Mann zum Hochbeamen. Zwei davon können sich ein Podest im Transporterraum teilen."
Computerlogbuch der Enterprise
Sternzeit: 5939,8
Nachdem wir Zeugen der Eliminierung einer intelligenten Krankheit durch intelligente Antikörper wurden, tritt die Enterprise ihre Rückreise zum Planeten Erde an, wo der Crew ihr lang ersehnter Urlaub erwartet. Wir alle kehren erfolgreich von unserer Mission zurück, allerdings machen sich einige von uns noch Sorgen um unseren Bordarzt Doktor McCoy. Es besteht Grund zur Annahme, dass ihn die Erlebnisse im Tergora-System stärker mitgenommen haben, als wir zunächst angenommen hatten...
Ich wollte mich gerade in meinem Büro zurücklehnen und den Feierabend genießen, als ich mal wieder hörte, wie die Türen aufgingen. "Was gibt's?", murmelte ich lustlos in die Luft.
"Verzeihen Sie die Störung, Captain", entschuldigte Mr. Spock sich förmlich wie immer, "aber es gibt da etwas, wovon ich Sie unterrichten muss."
Ich holte tief Luft und stand auf, um mir ein wenig die Beine zu vertreten. "Worum geht es, Mr. Spock?"
"Ich mache mir Sorgen um den Gesundheitszustand eines Crewmitgliedes, Sir."
Ich streckte mich, nur mit halbem Ohr zuhörend. "Da würde ich Ihnen raten, Ihre Bedenken umgehend bei Doktor McCoy vorzutragen."
"Das wird etwas kompliziert, Sir, da es sich bei diesem Besatzungsmitglied um Doktor McCoy handelt."
Damit war ich schlagartig hellwach. "Stimmt etwas nicht mit ihm?"
"Genau kann ich das nicht sagen, Sir, jedoch sind mir an dem Doktor in letzter Zeit einige ungewöhnliche Verhaltensweisen aufgefallen."
Ich runzelte die Stirn. "Ungewöhnliche Verhaltensweisen? Welche denn zum Beispiel?"
"Seitdem wir aus dem Tergora-System zurückgekehrt sind, wird er ungewöhnlich ruhig und zurückgezogen auf mich, ich glaube, ein Mensch würde es als 'schüchtern' bezeichnen. Er verwendet plötzlich Worte wie 'bitte' oder 'danke', im Dienst wie in der Freizeit. Und während der ganzen Zeitspanne hat er nicht einmal eine Bemerkung über meine Ohren und meine Blutzusammensetzung fallen lassen."
"Ja, das ist wirklich ungewöhnlich."
"Sie sagen es, Captain. Auch seine Kommunikation hat sich verändert. Seine Dialoge wurden in letzter Zeit so...logisch. Offen gesagt, das ist ziemlich beunruhigend, Sir."
"Ah...verstehe..."
"Denken Sie, dass diese Entwicklung weiter andauern wird, Captain?"
Der Anflug eines Lächelns fuhr über meine Lippen. "Wissen Sie, Mr. Spock, Menschen...können Adrenalin nicht sehr gut verarbeiten. Wenn sich ein Mensch vor etwas stark gefürchtet hat, so wie Doktor McCoy im Turbolift, kann es sein, dass diese Emotion...wie soll ich sagen...noch eine Weile anhält, selbst wenn die Gefahrensituation schon vorüber ist."
Spock nickte. "Ich verstehe, Sir, wie lange dauert diese Phase an?"
"Nun, das...das ist unterschiedlich...aber ich bin mir sicher, dass der Doktor sich davon im Laufe seines Urlaubs schon erholen wird."
"Da bin ich beruhigt, Sir."
"In Ordnung. Und...Mr. Spock!"
Mr. Spock hatte sich gerade zum Gehen gewandt, drehte sich aber nach meinem Ruf wieder zu mir um. "Ja, Sir?"
"Sollte Ihnen diese Entwicklung weiterhin auffallen, nachdem Doktor McCoy aus dem Urlaub zurück ist..."
"Werde ich Sie selbstverständlich umgehend informieren, Sir. Schließlich liegt uns beiden das Wohl unseres Schiffsarztes am Herzen."
Ich musste schmunzeln. "Ich wusste, dass Sie sich im Grunde doch mögen."
"Das muss ein Missverständnis sein, Captain. Meine Sorge ist rein logisch begründet."
"Natürlich, wie könnte ich das vergessen."
Als er gegangen war, musste ich schmunzeln. Das Bild von Spock und Pille in dem defekten Turbolift trat mir wieder vor die Augen. "Natürlich. Rein logisch begründet."
Tag der Veröffentlichung: 30.03.2015
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
In Erinnerung an:
Gene Roddenberry: 1921-1991;
DeForest Kelley: 1920-1999;
James Doohan: 1920-2005;
Leonard Nimoy: 1931-2015;
Nichelle Nichols: 1932-2022;