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My last day on the Earth

Mein Leben veränderte sich rasch, als ich Marc zufällig im Park beobachtete.

 

Mein bester Freund hatte mal wieder eine Ausrede gefunden, um nicht zum Fußballtraining zu kommen, obwohl er Fußball so wie ich als eine der besten Erfindungen der Menschheit vergötterte. Es hieß, er hätte sich den Fuß verknackst und vom Arzt einen Tag Bettruhe aufgebrummt bekommen. Eigentlich hätte er wissen sollen, dass ich immer nach dem Training am Park vorbei lief, aber in der Aufregung, die ihn beherrschte, ging das wahrscheinlich unter.
Ich sah ihn, wie er mit einer Art Fernbedienung handtierte, nur dass es nichts gab, was er aus der Entfernung hätte bedienen können. Und normal, dass man dabei mit der Fernbedienung sprach, war es auch nicht.

 

Zuerst wollte ich meinen Freund überraschen, doch als ich mich lautlos im Schatten der Büsche anschlich, nahm ich einige hoch interessante Gesprächsfetzen auf.

 

"Nein, die Erdlinge haben noch nichts gemerkt...Stationen sind vorbereitet...ja, die Wasser- und Gesteinsproben habe ich untersuchen lassen. Unser Volk wird hier gut leben können." Ich stutzte. Das klang verdächtig nach Star Trek, nur dass Mark diese Serie wie die Pest hasste. Ich spitzte die Ohren, um mehr zu erfahren.
"Die Menschen sind zu primitiv, um uns gefährlich werden zu können. Sie werden nicht einmal merken, dass wir da sind. Wir werden unter ihnen weilen und wenn wir erst einmal die Kontrolle haben, ist es für sie sowieso zu spät, um ihre Versklavung zu verhindern."
Ich schluckte. Marc machte keine Scherze. Das hörte ich genau heraus. Und verrückt war er auch nicht. Es klingt zwar seltsam, aber ich war mir sicher, dass ich es mit einer Alien-Invasion zu tun bekommen würde.
Meine Gedanken rasten wie Raketen, als ich nach Hause lief.

 

Es war ein kleiner, versteckter Knopf unter meinem Schreibtisch. Sobald ich ihn auch nur leicht berührte, öffnete sich die versteckte Öffung in der Tischplatte und der digitale Bildschirm wurde ausgefahren. "Jim an Merkur. Bitte antworten. Jim an Merkur."
Es dauerte eine Zeit, bis das flimmernde Grau des Bildschirms abschwellte und das Zentralbüro unseres Heimatplaneten zu sehen war. Commander Collins empfing mich wie immer in steifer Haltung.
"Ihr Ruf wurde gehört, Agent Jim. Was gibt es für Neuigkeiten?"
"Ich entdeckte einen Spion einer bisher unbekannten Spezies. Meiner Beobachtungen zu Folge hat dieses Volk vor, die Menschheit zu versklaven."
Mit ernster Miene nickte der Commander. "Wenn diese Spezies erkennt, dass Spione des Imperiums auf der Erde sind, sind wir vielleicht die Nächsten. Agent Jim, hiermit werden Sie aus Sicherheitsgründen von Ihrem Posten suspendiert und zurück zum Merkur teleportiert. Machen Sie sich bereit."
Der Bildschirm verschwand und ich trat einen Schritt zurück, um das Erfassungsfeld des Beamers voll auszufüllen.
Das ist mein letzter Tag. Mein Letzter Tag auf der Erde, dachte ich, als der Neutronenstrahl mich digitalisierte und in meine Heimatwelt zurück beförderte.

 

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Tag der Veröffentlichung: 24.09.2013

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