Es sind einzigartigen Stunden
in denen meine Nächte
wie aus Farben getaucht
zu Geschichten werden.
Jedes Nachstill ist ein anderes
wie ein eigenes kleines Universum.
Prinz Herbst
Ein Blatt
im Schneckenhaus
golden wie der Sommer
in den Wolken
fliegt ein Eichhörnchen
schon dämmern die Lichter
aus See und Gras
grün wie ein Kuss
war die Welt
ein buntes Meer
von Nebel und Regen
geschaukelt so sanft
Tropfen aus Erde
Gewitterfunkeln
in meinen Haaren
duften - er singt
einatmen – ausatmen
stürmischer Prinz
sammelst Blätter
für dein Gewandt so rot
deine Lippen lächeln
du suchst Hagebutten
da steht der Himmel
in Flammen – auch gelb
bis es schneit
Was ist schon Zeit, wenn man unter einem Blaubaum sitzt?
Aus::" Blaubaumsitzen und anderes"
Aus Blaubäumen
tropft Schweigen
ich liege darunter
lasse tief in meine Haut dringen
was mich trifft
fange die Perlen mit meiner Zunge
während der Wind uns berührt
beginnen wir zu summen
das Schweigen und ich
in die Klänge der Blaubäume
Sommernachts auf einer Wiese
Seltsam wie der Sternenhimmel klingt;
fremdschön liegt er über mir
wie eine dunkelblaue Stadt
mit flimmernden Lichtern
verspricht mir Wunder und Magie
und rührt in meiner Sehnsucht
manchmal versinke ich in ihm - dann
zieht er mich zu sich hinauf
und ich reite zwischen Kosmoswelten
auf meinem Plejardenross
bin Mondfrau - bin tief in dieser Nacht
"Der Tote weiß nicht dass er tot ist"
sagte mein Vater - mit dem Tod ist alles vorbei
Ich bin eine Träumerin - eine Vermuterin - eine Nichtwisserin
auf der anderen Seite
mute ich eine Welt der Ganzheit
des Willkommens
des Wiederfindens
der Freude
auf der anderen Seite warten die
die mein unverfälschtes Lied kennen
und lieben - an jenem Ufer
blühen die Blüten der Freiheitsblumen
leuchtend und wärmend
Am anderen Ufer legen sich die Schätze, die wirklich zählen, wie ein erfrischender Regen auf unser aller Herzen.
Wirklich erst am anderen Ufer?
Aus einem Gedichtzyklus ( Shilouetten)
November 2004
1/8
Lippenberührungen
*
Mit deinen Lippen
führst du mich in Tiefen
kosmischer Glashäute
in denen es schwingt
wie auf einer Kirmes
nur in der Stille
kräuseln sich die Flussläufe
fliegendleicht
gewunden
aus Zungen
aus Fingerspitzen
berühren
verborgene
Urwälder unserer
Sternleitungen
Grenzen
die Blau leuchten
wir drehen uns in den Kreis
blütenweich in die Sprungfedern
Nebelozeane rauschen
um schwarze Löcher
in heißrote Seewellen
ich ergebe mich
dem Mensch sein
dem Atmen und Fühlen
ich sterbe im Lichtrhythmus
weiß von neuem
dass ich Tau
von Mondbroten
schmecken kann
Aus dem Lande NICHTS
scheinbar
aus dem NICHTS
trippelten
kleine füße
kreuz und quer
über herzen
und nerven
scheinbar
aus dem NICHTS
walteten händchen
über unsere uhren
tage und jahre
was gibt es
in dem lande NICHTS
von so unendlicher macht
das unsere füße über die himmel
und unsere köpfe unter der erde
wandeln ließ?
unser herzklopfen
wohnt dort
unsere sehnsucht
unsere liebe
formte
was unser tiefstes
herzensgut ist
das ist
das Geheimnis
des NICHTS
aus dem
unsere Kinder
erwuchsen.
Seelengärtner
Öffne das Tor
der Zeit
pflücke Dir
Hoffnung
und pflanze
einen Traum
in den Garten
Deiner Seele
Aus einem Gedichtzyklus (Shilouetten)
2/8
Schwarze Erde
in den Händen
verblutete Hoffnung
verbindet sich leicht
mit schwarzer Erde
kaum noch zu sehen
dass auch unser Blut
darin krustet
verzauberte schwarze Erde
aus der nun Sonne wächst
in grünwilde Oasen
nach dem Morgen
nach dem Sturz
nach dem Tod
aufsteigen
die Schreie
fortleuchten
selbst kleine
Zärtlichkeiten
geben Kraft
zu keimen
reichen tief
und der Krieg
ist nur die Angst
vor Frieden
wir wollten uns
erlösen von der Liebe
von den sichtbaren
fühlfesselnden Zeichen
Liebe stirbt nie!
sie hält zusammen
was ins Unendlich
zerstäubt würde
mit ihr zu leben
heißt den Antworten
ein Schloss zu bauen
Wandelwasser - fließende Spiegel
Im Rauschen und Branden geschieht ES
unsichtbar das Wann und Wie
Sandkörnern gleich an Stunden
unter Sonnengleiten und Sternenwachen
Mondwellen schaukeln auf und ab
Jahrtausende - Jahrmillionen:
Atem - Herzschlag - Licht
salzige Zungen malen Bilder - bizar oder anmutig
Gischt singt in die Weiten über dem Ozean
vom Erwachen - Entschlafen - Neubeginn
und von ewiger urwilder Sehnsucht
wir Wasserfrauen - aus Kristallen jener Geburt
in uns spielen Uhren vergangener Zeiten
in uns wachsen Wunder - Liebe - Verstehen
tanzen Wassersterne göttlichen Wirkens
Wir Wasserfrauen
Traumwandeln
~*~
aus blassen Füßen
in Wolkenschuhe
und nur ein Staunen
auf der träumenden Haut
so lauf ich und wandere
über Lüfte aus Schnee
aus denen der Himmel sich
blau geneigt
*
ein Lied auf den Lippen
in den Händen
ein Stein
worin ein Meer
seine Brandung zähmt
und unter der Zunge
Kristalle erglüh´n
so glättet der Schnee sich
und weitet sein Grün
mir ist so als ob ich im Herzen zerspring
kein Licht ist so hell wie das Glück in mir
ich tanz über Mondlicht in verborgene Seen
es ist als ob die Nacht ihre Schatten verliert.
~*~
Manchmal bist du süß
wie ein Kuss
du - Leben
Texte:
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Tag der Veröffentlichung: 27.04.2009
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