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Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort

Klitzekleine Einleitung

Elli

Klara

Klara und Elli

Carmen

Nachwort

Anmerkungen

 

Vorwort

 

Vorwort

 

Dies ist eine völlig überarbeitete Neufassung meines Debütromans > Mia Maria. <

 

Der Rotstift durfte sich kräftig austoben. Neue Wörter sprudelten in die einzelnen Szenen und gestalteten diese mit Freude neu.

Viele Kapitel hat der Rotstift ganz fies ausradiert und eine ganze Wörterwand das Ende neu gestaltet.

Die Protagonistin und Antagonistin erhielten neue Namen.

Eine neue Generation von Frauen in den Wechseljahren ist herangereift. Der Roman hat von der Thematik her, nicht an Aktualität verloren.

Lesen Sie, liebe Leserinnen, diesen Roman mit Humor. Ich habe schwere Themen mit leichteren verwoben. Wobei über die Leichteren herzlich gelacht werden darf!

Klitzekleine Einleitung

 

Klitzekleine Einleitung

 

Ein Schwall dunkelroter Locken umrahmte ihr Gesicht. Haselnussbraune Augen klebten an mir, in deren Unendlichkeit ich mich verlor.

Ihre Stimme! Andächtig lauschten meine Ohren ihren lieblichen Worten. Wenn ich sie zu Wort kommen ließ! Sie stellte Fragen und ich redete aus Verlegenheit heraus unaufhörlich.

Wie peinlich … Ich redete und redete … Eigentlich nicht meine Art. Ich bin eher verhalten.

Elli

 

 Elli

 

Willst du wissen, wer ich bin?

 

Gestatten: Elli

 

Ich bin 48. Freunde schätzen mich charmanterweise auf 38. Wenn ich meinen Körper frage, antwortet er mir: 80.

Momentan, weil ich auf der Arbeit viel aushalten muss. Mein Job macht mir Spaß, obschon er viel Kraft kostet, da er emotional erschütternd ist. Abschalten nach Feierabend geht nicht. Belastende Fälle trage ich in meinem gedanklichen Aktenkoffer mit nach Hause.

Privat gibt es zurzeit haufenweise Stress. Carmen meckert ständig, ich sei mit der Arbeit verheiratet und verbringe keine Zeit mehr mit ihr.

Ausgerechnet sie muss das sagen!

Sie erzählt doch ständig von ihrer Arbeit, jammert, wie beschissen ihr Job in der heutigen Zeit ist.

Sie ist ÄRZTIN …Oh ho … dadurch selbstverständlich etwas Besseres als eine kleine Sozialpädagogin wie ich! 

 

Arschkuh!

 

Was weiß sie über meinen Job? Will sie nicht wissen! Sie fragt nie, wie es mir geht oder wie mein Tag war. Ständig höre ich von ihr, wie beschissen es ihr geht und wie eingebildet der oder der Chefarzt ist, oder wie blöd die und die Krankenschwester … ähm … Gesundheitspflegerin - Schwester darf man jetzt nicht mehr sagen und füttern auch nicht!

Neulich habe ich versehentlich gesagt, dass man den Patienten füttert, oh Graus … gab gleich Stress … das heißt: Nahrung anreichen! Oh oh … ich glaube, wenn das so weiter geht, ziehe ich aus!

 

So, jetzt weißt du, dass ich Sozialpädagogin bin.

Jaja ... hier gibt es viele Vorurteile. Zumal in den Medien überwiegend von den schwarzen Schafen berichtet wird. Von denen, die hervorragende Arbeit leisten liest du nix.

Ich leite eine Mädchenwohngruppe hier in unserer Stadt.

Es gibt seit einigen Jahren immer weniger Heime. Viele Kinder werden in Pflegefamilien platziert und die, die keiner haben will, landen bei uns. In den Augen Vieler der letzte Abschaum. Diese Kinder sind arme getretene Seelen, die dringend Verständnis und Zuneigung brauchen, um in der Gesellschaft existieren zu können!

Wie gesagt leite ich diese Wohngruppe. Für die Betreuung der Kinder habe ich Erzieherinnen. Ich sehe uns eher als Team, obwohl letztendlich ich die Verantwortung für viele Sachen tragen und entsprechend entscheiden muss. In unserer Einrichtung leben derzeit zwölf Mädchen im Alter von zehn bis achtzehn Jahren. Viele mit einer beachtlichen Vorgeschichte! Wie harmlos meine Kindheit dagegen war. Sicher, da war schon der ein oder andere Klaps, den ich bekommen habe …

Diese Kinder oder Jugendlichen kennen kein intaktes Familienleben!

 

-Verwahrlost, misshandelt und / oder missbraucht.-

 

Wenn die Mädchen austicken, ist es kein Wunder.

Oftmals sind Alkohol und Drogen im Spiel. Die Mädchen versuchen jede Art von Flucht, damit sie nicht an die schrecklichen Ereignisse ihrer Vergangenheit denken müssen. Und um das Gefühl zu haben, geliebt zu werden, geben sie sich früh der körperlichen Liebe hin. Da wird Sex mit Zuneigung verwechselt!

Geborgenheit kennen diese Mädchen nicht.

 

Mein Schwerpunkt liegt in der Angehörigen - Beratung.

Oftmals nicht leicht. Alkoholisierte Mütter oder Väter wollen JETZT und SOFORT ihr Kind sehen. In einigen Situationen musste ich bei randalierenden Eltern die Polizei einschalten.

Bisweilen sind Begegnungen mit Angehörigen ausgesprochen emotional, sodass ich am liebsten mitweinen möchte.

Isabelle wurde vom eigenen Vater sexuell missbraucht. Mir saß die Mutter des Täters gegenüber. Sie war diejenige, die ihre Enkeltochter unverzüglich in Sicherheit brachte.

Die Großmutter konnte nicht verstehen, dass ihr eigener Sohn seine Tochter seelisch und körperlich derart verletzte. Ihr Mutterherz - eine einzige Wunde. Den Schmerz, die Wut und die Trauer, das kann man schwer nachvollziehen.

 

»Da ziehst du in Liebe deine Kinder groß, kümmerst dich, bringst sie gut durch die Schule und Ausbildung, freust dich, dass aus jedem Kind etwas Anständiges geworden ist … und mein Sohn … wissen Sie … der ist Jurist in einer angesehenen Kanzlei!«

 

Zwischendurch viele Tränen. Habe Angst, dass die Großmutter zusammenklappt.

 

»Wie konnte er? Wie soll ich mit dieser Schande leben? Unsere ganze Familie ist zerstört. Mein Mann hatte einen Herzinfarkt. Gibt mir die Schuld an allem und will sich scheiden lassen. Abrupt stehe ich mittellos und alleine da.«

 

Bei dem Anblick der Frau und ihrer Verzweiflung musste ich selber mit den Tränen kämpfen.

 

Zuhause wie gehabt, dass Gelaber von meiner Carmen.

Bla, bla, bla

Ich träume, dass sie mich mal in den Arm nimmt. Einfach so …

Nö, stattdessen will sie sich von mir trösten lassen.

Ich sehne mich nach Zuwendung, dem Gefühl von Geborgenheit. Kann sie nicht sehen, dass ich aufgewühlt bin? Wenn ich zur Haustür reinkomme, gibt es weder ein freundliches »Hallo« noch ein »Na mein Schatz« oder eine Umarmung.

Sie plappert sofort los. Hat darauf gelauert, dass ich endlich von der Arbeit komme, um sich dann bei mir emotional zu entlasten. Und umgekehrt?

Nichts!

Ich habe ihr schon sehr oft zu erklären versucht, dass mir die Art der Begrüßung nicht gefällt und ich erstmal zu Hause ankommen möchte.

Ein reizendes süßes Lächeln, eine freundliche und vielleicht warme Umarmung, das wäre doch etwas.

Aber nee …Ich stoße auf taube Ohren.

Mit dem Reden, das ist eine verzwickte Sache zwischen uns. Ich finde das Miteinander und den gedanklicher Austausch in einer Beziehung wichtig. Nicht nur Monologe! Oftmals erwartet sie von mir, dass ich genau weiß, was sie will und erhofft. Ich kann keine Gedanken lesen! Sie muss mir schon sagen, was sie für Vorstellungen hat. Umgekehrt versuche ich es ständig. Erfolglos. Sie müsste zuhören, sich Zeit nehmen!

  

Tzzz ...(grummel) ... für mich doch nicht!

 

Der Tag heutige war anstrengend. Das Bild der verzweifelten Großmutter geistert in meinem Kopf herum.

Erschöpfung schleicht in meine Knochen. Fühle mich wie ein schlaffer nasser Sack. Gebeugt schlurfe ich über den Flur. Schultern hängen, der Rücken buckelig wie bei einer Achtzigjährigen.

Ich brauche dringend eine Zigarette, schleppe mich mit schwindenden Kräften auf die Terrasse.

 

»Muss du schon wieder rauchen? «

 

Warum verliebe ich mich in Frauen, anstatt in einen unkomplizierten Mann?

 

Blöde Laune der Natur!

 

Unabhängig davon, ob Mann oder Frau. Carmen hat sich dafür entschieden, unglücklich zu sein. Verlangt ständig von mir, ich möge sie glücklich machen. Das ist nahezu unmöglich.

Wie soll das denn bitte schön gehen? Sie muss die Bereitschaft zum Glücklichsein in sich tragen. Dann wird sie es auch!

Einmal … da hat sie es tatsächlich für eine ganze Woche versucht. Es war so harmonisch. Kein Stress, kein Streit, einfach nur schön!

Plötzlich, als ob jemand einen Schalter umgelegt hatte, war sie wieder die Unglückliche. Ich habe sie gefragt, ob sie dieses Gefühl von Glücklichsein nicht auch als schön empfand.

Ihre Antwort darauf:

 

 

»Ja, aber das war mir zu anstrengend!«

???

Hm …Na, ja!

Muss ich jetzt nicht verstehen, oder?!

 

Viele Mädchen in der Wohngruppe sind missbraucht worden. In den meisten Fällen durch nahe Verwandte. Diese Menschen können sich mitnichten vorstellen, welches Leid sie den Kindern zufügen. Und wenn doch, sind sie selbst Opfer von Missbrauch.

 

Heute werde ich Klara wiedersehen! Bin schon ganz aufgeregt. Habe mir fest vorgenommen, sie

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Birgit Hornschuh
Bildmaterialien: Birgit Hornschuh
Tag der Veröffentlichung: 14.02.2015
ISBN: 978-3-7368-8461-8

Alle Rechte vorbehalten

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