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Sehnen und Suchen

Biografische Reise

zurück in die 70er

 

Assoziative Reiseerlebnisse auf den Spuren der Selbstfindung von Griechenland, Amerika, Mexiko, griechischen Inseln und zurück.

 

Lebenslanges Roadmovie auf der Reise zu mir selbst, während meiner Seele Flügel wuchsen.  

GRIECHENLAND

Wo Himmel und Meer ineinanderfließen

                              

lichtsprühende Wellen branden

                                              

wo Kiesel blitzen

                             

Wind in den Tamarisken spielt

                                     

Dort wollen wir verweilen

                                     

in Gedanken, Erinnerungen

                                     

dem Baumgeflüster lauschen

                              

Meerhauch atmen, Gelassenheit

 

 

 Do Solis Rangel

Kapitel

 

Sehnen und Suchen

 

Kreta

 

Ägäische Inseln

 

Insel-Briefe

 

Amerika

 

Mexiko

 

Griechische Insel

 

Phourni

 

Abschied von Gundi

 

Abschied von Leonhard Cohen

 

Ausklang

 

Die Autorin

 

Danksagung / Impressum

 

Weitere Bücher

SEHNEN UND SUCHEN

Sich auf den Weg machen ins Unbekannte, Neue, ohne Furcht  - denn es gibt Inseln.

 

Und es gibt mich, ein wenig angeschlagen, ein wenig mitgenommen, doch ich bin noch unterwegs. Und ich gehe in Gedanken zurück, zurück zu den frühen 70er-Jahren, als ich zu den griechischen Inseln gereist war, um mich selber zu finden.

 

Forscher bin ich auf verschütteten Erinnerungspfaden nach der in meinem Gedächtnis fast verlorenen Zeit. Es fällt mir schwer, Zahlen zu behalten, und Briefe und Unterlagen habe ich selten datiert. Ich grabe und grabe, schürfe und schürfe, steige Stufe um Stufe die Jakobsleiter wieder hinunter. Ich hangele mich an Orts- und Personennamen entlang, lasse Klänge, Düfte, Farben auferstehen, will Schicht um Schicht dem Staub des Vergessens entreißen. Weit gespannt ist mein Blick, denn mehr als 50 Jahre sind inzwischen vergangen. Ob ich mich noch zurückversetzen kann in die Tiefe vergangener Zeit, ob es mir gelingen wird, Verdrängtes oder Getilgtes aufzuspüren? Meine bisherigen Lebensstationen hatten sich als brüchig erwiesen, die vermeintlich heile Welt der Kleinstadt, das Inhalieren orientalischer Exotik erster Fremd-Beziehung, die fetzige Kurz-Ehe mit einem Neurotiker. War da nicht weltweit ein Hauch von Aufbruch in der Luft, der aus Liedern eines Woodstock-Festivals herüberschwappte, der im HAIR-Musical zu spüren war.

 

Ich wollte mich aufmachen, den Wind der Erneuerung schnuppern, die Vibrationen spüren. Wieso auf den griechischen Inseln?

 

Henry Miller hatte in seinem Buch DER KOLOSS VON MAROUSSIE davon gesprochen, dass in Griechenland selbst Steine reden würden. Rucksack-Reisende, zu denen manche meiner Werbekollegen gehörten, berichteten, sie hätten auf den Inseln paradiesische Unberührtheit vorgefunden, wären Travellern begegnet, einem globalen Hippie-Universum. Man sprach von Matala, einem Höhlendorf auf Kreta. Von US-Amerikanern, Kriegsdienstverweigerern, Australiern auf dem Weg nach Kathmandu und Goa. Von solchen Themen war ich meilenweit entfernt. Vielleicht wurde ich in der Werbeagentur hinter vorgehaltener Hand sogar liebevoll verspottet, weil ich Unerfahrenheit ausstrahlte und mein Herz offen vor mir hertrug. Gleichzeitig machte mich meine sogenannte Blauäugigkeit unangreifbar und auch beliebt. Jetzt wollte ich es beweisen. So war ein Drang in mir entstanden aufzubrechen, Sehnsucht, das, was ich mir unter Leben vorstellte, zu suchen. Ich wollte aus der Fülle des Lebens schöpfen. Ich wusste, dass es dazu nötig war, mich auf Englisch verständigen zu können. Im Nachkriegsmilieu und Armut aufgewachsen, war mir die Möglichkeit dieses zu erlernen verwehrt gewesen, stattdessen waren mir schon im Alter von 14 Jahren bürokratische Vokabeln beigebracht worden. Bisher kannte ich noch wenig Englisch, das ich ausschließlich den Songs der 60er abgelauscht hatte, Joan Baez, Jonny Cash oder den Beatles. Auf Reisen würde ich es lernen können.

 

So knüpfe ich mir jetzt einen griechischen Traum-Teppich aus Erinnerungsfetzen.

 

 

K R E T A

 

Auftakt war eine Reise nach Kreta gewesen, größter griechischer Insel. In meinen Parka eingehüllt saß ich in den unteren Räumen eines großen Fährschiffes auf der Route von Piräus nach Kreta.

 

Bald nach Ankunft lernte ich in einem Bus Louis M. aus Albuquerque, New Mexico, USA, kennen. Wir zogen uns magnetisch an. Als er fragte, ob ich ihn begleiten wolle, in einem Mietwagen die Insel zu erkunden, bejahte ich erfreut. Ich erfuhr, dass er als Rechtsanwalt Kriegsdienstverweigerer vor dem Wehrdienst in Vietnam bewahren konnte. Es waren junge Männer, die sich nach Griechenland abgesetzt hatten und die er besuchen wollte. Auf diese Weise kam ich mit Menschen zusammen, die mir den Einstieg in das Inselleben und eine andere Welt erschlossen. Zu meinem Leidwesen war meine Urlaubszeit begrenzt. Hier traf ich auf Reisende, die länger unterwegs waren, sich auf den Weg begeben hatten, nach Zielen zu suchen, nach Bewusstseinserweiterung und dem einfachen authentischen Leben. Ich sehnte mich danach, dazuzugehören, nicht nur Urlauber zu sein, über den Tellerrand meines Lebens zu schauen. Der Kontakt mit sogenannten Aussteigern und ihre Denkweise inspirierten mich. Auch die Natur und die Atmosphäre auf griechischen Inseln waren so nachhaltig, dass sie für immer meine Vorstellung von Sehnsuchtsorten prägten.

 

Es könnte Anfang Mai gewesen sein. Griechenland im Frühling schüttet ein Füllhorn sinnlicher Genüsse

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 08.06.2021
ISBN: 978-3-7487-8503-3

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mein besonderer Dank gilt Wine, die es versteht, meinen Buchinhalt in perfekter Gestaltung umzusetzen. Uns ver-bindet die Freude am Gelingen und das freundschaftliche harmonische Zusammenwirken. Renate danke ich ebenso für ihre Fähigkeit und Bereitschaft, meine Buch-Aussagen komprimiert im Cover-Klappentext zu bündeln und für unseren regen Austausch. Ich bedanke mich bei den Köln/Düsseldorfer Freundinnen Elaine, Helga, Heike, Lila, der Münchner Freundin Inge, den Berliner Freunden Dörte und Friedel und bei meinem lieben Sohn Kolja.

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