Cover

Vorwort

Guten Tag ihr lieben Leser!

Hiermit stellen AnnShavi und ich, Missy, euch unsere neue gemeinsame Story vor!

Nachdem "Küss mich, Idiot" ja so gut ankam, wollten wir es einfach noch einmal versuchen. Dieses Mal vielleicht sogar noch viel besser! Das bleibt jedoch dann eure Entscheidung. Und wir würden uns freuen, von euch zu lesen, wie der Anfang denn so ist. Damit wir uns auch verbessern können.


Jetzt jedoch wünschen wir euch erst mal viel Spaß beim lesen des ersten Kapitels und hoffen auf ein kleines Feedback von eurer Seite.


Eure Missy und Ann!

Kapitel 1

... doch das war nur der Anfang seines Weges.


Mit einem Seufzen klappte Paul seinen Laptop zu, griff sein Wasserglas und lehnte sich in dem gemütlichen Gartenstuhl zurück. Das Gesicht in die Sonne haltend, nahm er einen Schluck.
Endlich war sein Roman beinahe fertig. Sein Lektor hatte ihn schon mehrmals angerufen, was Paul aber geflissentlich ignoriert hatte. Nun konnte er sein Script aber endlich an ihn schicken und sich ein paar Tage Pause gönnen, bevor er sich an den nächsten Teil seiner Roman-Reihe wagte.
Ein paar Tage voller Ruhe und Frieden und keinen störenden Nachbarn.
Paul lebte an einem See, an dem einige Cottages standen. Das einzige Haus in der Nähe gehörte einer alten Dame, mit der er sich gut verstand. Doch sie würde diesen Sommer nicht her kommen und hatte Paul gebeten, ein wenig nach dem Haus zu schauen, falls sie es nicht vermietet bekam. Und es sah nicht so aus, denn noch war niemand da.
Als plötzlich ein lautes Geräusch ertönte, das immer mehr anschwoll, runzelte Paul die Stirn. Langsam stand er auf und ging zur Straße, da er es als ein Auto mit lauter Musik erkannte. Die Alte hatte doch wohl nicht doch einen Mieter gefunden?
Er betete, dass der Wagen einfach vorbeifuhr. Was aber eigentlich nicht möglich war, denn die Straße endete hier. Oder vielleicht hatte die Person sich ja verfahren?
Wenn Paul etwas hasste, war es Lärm. In einer Großstadt groß geworden, mit drei Geschwistern und streitenden Eltern beschenkt, war er schon immer mehr jemand gewesen, der Frieden und vor allem Ruhe genoss.


Gabriella drehte die Anlage in ihrem Porsche noch lauter, sang lautstark mit und freute sich schon unheimlich auf die nächsten Tage.Ihrer Großmutter gehörte ein kleines Cottage an einem See. Und da die alte Dame selbst im Moment eine Grippe hatte, konnte die Blondine das Haus für ganze zwei Wochen haben.
Zwar hätte sie auch gut und gerne irgendwo hinfliegen können, doch dieses Cottage weckte lang vergessene Erinnerungen an ihre Kindheit.
Auch wenn diese nicht immer so toll waren, so waren die Momente mit ihrer Großmutter und ihrem Großvater immer noch die liebsten Momente in ihrem jungen Leben.
Sie seufzte leise und versuchte die aufkommenden Bilder zu verdrängen. Schon lange hatte sie diese Episode ihres Lebens hinter sich gelassen und dachte nur noch fröhlich an die Zukunft.
Immerhin hatte sie alles, was man sich nur wünschen konnte.
Eine schöne Eigentumswohnung, einen schwarzen Porsche, einen begehbaren Kleiderschrank und mehr Geld im Monat, als sie wirklich ausgeben konnte.
Und alles nur wegen ihrer grandiosen Karriere als Model und DJane. Ganz besonders als DJane!
Und sie liebte diesen Job so sehr. Es erfüllte sie vollkommen.
Ja, ihr Leben war perfekt. Genau wie ihr Verlobter es war.
Er hieß Grant und seine Familie besaß eine ganze Reihe von Luxushotels und Ferienanlagen. Dazu sah er verdammt gut aus und hatte ihr erst vor drei Wochen einen Heiratsantrag gemacht. Und nun würde sie wundervolle zwei Wochen an diesen himmlischen Ort verbringen.
Konnte es noch besser laufen?


Endlich kam auch das Ende der Straße in Sicht. Es war das vorletzte Haus und daher konnte Gaby es auch nicht verfehlen. Obwohl sie schon mehr als 10 Jahre nicht mehr dort gewesen war. Und auch den Weg dorthin hatte sie noch immer im Gedächtnis.
Als der weiße, mittelhohe Zaun in Sichtweite kam, wurde ihr Lächeln noch breiter.
Es sah alles noch wie früher aus!Sie freute sich riesig darüber und hielt mit quietschenden Reifen vor dem Grundstück.
Ohne die Musik leiser zu drehen, öffnete sie die Tür, ging einen Schritt zur Seite und drehte sich einmal im Kreis.
Der lockere weiße Minirock wurde leicht nach oben gewirbelt und umspielte ihre schlanken Beine.
"Wie herrlich", sagte sie zu sich selbst und steckte den Kopf wieder ins Auto, um nun doch den Motor und somit auch die Musik auszuschalten.
Gabriella knallte die Autotür vorsichtig zu und ging zum Kofferraum. Sie nahm ihren großen schweren Koffer heraus, fischte sich den Schlüssel für das Tor und Haus aus ihrer Handtasche und war wenige Augenblicke später auch schon im Haus.


Als das Auto tatsächlich vor dem Haus hielt und dieses junge Mädchen ausstieg, schluckte Paul schwer. So ein Scheiß aber auch.
Einen Fluch murmelnd ging er in den Garten zurück. Doch auf dem Weg dahin holte er sich ein paar Flaschen Bier aus der Küche. Wasser würde auf den Schock nicht reichen.
Er hatte dieses Haus gewählt, weil es hier so still war. Doch wenn dieses Weib mit so lauter Musik dort sein würde... wie sollte er in Ruhe schreiben?


Nachdem sie ihr altes Zimmer bezogen hatte, dessen Fenster zum letzten Grundstück der Straße gingen, ging sie wieder nach unten in die Küche und sah nach, was sie noch alles brauchen würde.
Der Kühlschrank war natürlich total leer. Also einkaufen fahren, dachte Gaby seufzend. Bestimmt waren nicht mehr alle Läden von früher vorhanden.
Vielleicht sollte sie ja einfach mal die Nachbarn fragen.
Gedacht, getan.
Ohne weiter lange darüber nachzudenken, ging sie hinüber zu dem Gartentor, das beide Grundstücke für den Notfall verband und sah sofort den gut aussehenden Kerl dort.
"Hallo, Mister", rief sie lächelnd.


Knallen der Auto-, Haus- und Zimmertür. Die Hintertür. Paul zuckte ein jedes Mal zusammen.Und dann ertönte ihre Stimme.
Sie rief nach ihm mit einem Organ, das ihn erneut zusammenzucken ließ. Langsam erhob er sich und versuchte nicht allzu genervt auszusehen, als er zum Zaun ging.
"Hallo. Neue Nachbarin?", fragte er sie dann und reichte ihr die Hand.
"Paul Conelli."
Ohne zu Zögern ergriff Gabriella seine Hand und lächelte nur noch mehr.Von Nahem sah er gleich doppelt so gut aus. Und weitaus jünger als sie noch davor gedacht hatte.
Er hatte einen leichten Dreitagebart, was ihn unheimlich attraktiv machte.
"Gabriella Gibbs. Aber meine Freunde sagen einfach nur Gabs oder Gaby zu mir. Suchen Sie sich einfach was aus. Und ja. Meine Großmutter, Sie kennen sie sicherlich, ist leider nicht in der Lage herzukommen und so habe ich das große Glück meine Ferien hier sein zu können. Zwei wunderschöne lange Wochen in dieser Stille. Das wird sicherlich herrlich sein."
Wie immer plapperte sie fröhlich drauf los und stoppte sich irgendwann selbst. Sonst hätte sie ihm bald ihre ganze Lebensgeschichte erzählt.
Paul zwang sich zu lächeln.
"Ja, still ist es hier wirklich. Und natürlich ist es selbstverständlich, dass die Stille auch beibehalten wird, stimmt's?" Dann nickte er.
"Ihre Großmutter hat mir eine ziemlich hysterische Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Aber wenn Sie jetzt da sind, muss ich mich ja nicht um den ganzen Kram kümmern, den sie mir aufgetragen hat. Ich vermute, Sie haben die gleiche Liste bekommen wie ich?"
Liste? Davon wusste die Blondine nun wirklich nichts. Daher schüttelte sie auch ihren hübschen Kopf.
"Nein, ich habe keine Liste bekommen von ihr. Ich habe einfach nur gefragt, wann sie denn her fahren würde und da sagte sie mir, dass es wohl schlecht aussehe dieses Jahr. Und dann hat sie gesagt, ich könnte ja an ihrer Stelle herfahren. Aber machen Sie sich keine Sorgen! Ich werde sie nach dem Einkaufen gleich mal anrufen und fragen. Und eigentlich habe ich Sie auch grade nur gestört um zu erfahren, wo ich am besten einkaufen könnte. Ich war schon etwas mehr als 10 Jahre nicht mehr hier und weiß nicht, ob es die Geschäfte von damals noch gibt. Wenn sie wollen, könnten wir auch gemeinsam fahren."
"Oh nein, danke. Ihre Musik ist nicht so meins", lehnte er sofort ab und zuckte mit den Schultern.
"Im nächsten Ort gibt es eigentlich alle gängigen Supermärkte, eine Apotheke, einen Arzt und eine Spielhalle sowie einen Club. Also alles, was man so benötigt."
Paul musterte das Mädchen und konnte nicht umhin festzustellen, dass sie schon ziemlich gut aussah. Sie strahlte Selbstbewusstsein aus und ihre Beine waren wohl der absolute Hammer. Dennoch - er brauchte keine Frau und schon mal gar keine, die ihn beim Schreiben störte... Sex wäre vielleicht mal wieder gut, aber mit Sicherheit nicht von der Nachbarsenkelin! Niemals!
Die Musterung, wenn sie auch nur gering war, entging ihr natürlich nicht. Sie war daran gewöhnt von den Männern so betrachtet zu werden. Dennoch seufzte sie nun.
"Und wenn ich versprechen würde, die Musik auszulassen? Ich war doch wirklich lange nicht hier. Und ganz sicher verfahre ich mich wieder. Ich habe keinen so guten Orientierungssinn. Und ich würde Sie dann auch zu einem Essen einladen. Als Dankeschön."
"Wenn es unbedingt sein muss, hole ich meine Schlüssel. Ich brauche eigentlich auch noch ein paar Kleinigkeiten, also kommt es gelegen", ließ er sich breitschlagen und wandte sich ab.
"Dann in zehn Minuten vor der Haustür."
Er ging zu seinem Tisch, nahm den Laptop und trug ihn hinein, wo er ihn sicher einschloss. Dann griff er Geld und Schlüssel, fuhr sich durchs Haar und sah in den Spiegel. Paul befand, dass er sich vielleicht mal wieder rasieren sollte. Aber nicht jetzt.
Genau neuneinhalb Minuten später stand er vor der Haustür.


Gabriella ging seufzend zu sich zurück und wechselte eigentlich nur ihr Oberteil. Davor hatte sie ein knalliges Pinkes getragen, da es einen guten Kontrast zu dem weißen Rock bot, doch nun setzte sie auf ein schönes Königsblau, das noch knapper war.
Dann schnappte sie sich ihre Handtasche, den Auto- und Türschlüssel und ging hinaus.
"Okay, bin so weit." Auch wenn es schon ganze 30 Sekunden nach 10 Minuten waren. Gemeinsam gingen sie zu dem Porsche der Blondine und setzten sich.
"Okay, also wo muss ich dann vorne an der Hauptstraße als erstes lang?"
Wäre Paul ein Fan von Autos gewesen, hätte er dieses wohl jetzt bewundert. Aber eigentlich war es ihm egal. Er fuhr eine alte Klapperkiste, wo er Glück hatte, dass sie noch nicht auseinander gefallen war.
"Erstmal ein Stück geradeaus. Ich sag Ihnen Bescheid, wenn Sie abbiegen müssen", murmelte er und lehnte sich ein bisschen zurück. Gut, dass sie sich an das Versprechen hielt, die Musik auszulassen.Sein Blick wanderte zu ihr und er musterte sie kurz, ehe er sagte:
"Sie werden auffallen wie ein bunter Hund, wenn Sie solche Kleidung tragen. Hier gibt es eigentlich nur spießige Familien."
Und er selbst war wohl der größte Spießer. Aber das machte ihm nichts.
Gabriella erschrak ein klein wenig wegen seinen Worten, lächelte dann jedoch."
Ach, was ist an meinen Klamotten denn so schlimm? Sind ganz normale Sachen. Und vor allem sind sie sogar länger als sonst. Grandma hat mich schon versucht zu warnen. Und ehrlich gesagt, ich habe sogar lange Hosen bei", verriet sie ihm augenzwinkernd und versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren. Jetzt wo sie auf so einen engen Raum zusammen waren, konnte sie seinen Duft besser wahrnehmen. Er roch sehr männlich, ohne die kleinste Spur von Aftershave oder dergleichen.
Das war ungewöhnlich, setzte sich aber ganz gewiss mit seiner Arbeit zusammen. Ihre Grandma hatte ihr anvertraut, dass er schreiben würde.
Was genau, hatte die ältere Dame allerdings nicht erwähnt.
"Na ja, sie betonen Ihre Figur? Was glauben Sie, halten die frigiden Hausfrauen so von Ihnen? Und die armen Männer, die sofort einen Herzinfarkt bekommen werden..."
Paul wandte den Kopf Richtung Fenster und schloss seine Augen. In seinem Kopf war ein Plan entstanden - er würde sich einfach so eklig benehmen, dass sie sich unwohl fühlte und abhauen würde. Denn er wusste, dass sie kein leiser Mensch war...
Meinte er das wirklich ernst?, überlegte Gaby und grinste dann frech.
"Und meine Figur würde wohl niemanden gefallen, da ich nicht toll aussehe?", gab die Blondine sich absichtlich dümmer als sie war.
Auch wenn sie nicht eingebildet war, so wusste sie dennoch, dass sie gut aussah. Und auch was solche Hausmütterchen davon halten würden.
Und was er anscheinend von ihr hielt...
"Ich glaube, Sie schätzen mich falsch ein, Mister Conelli. Ich habe vor hier Urlaub zu machen. Und ich habe mich für eine solche Umgebung entschieden, da ich nicht vorhabe, hier irgendwelche großen Kontakte zu knüpfen. Mit Ihnen habe ich wegen dem Einkaufen angefangen zu reden. Und wir fahren jetzt auch nur gemeinsam, da ich mich für die Hilfe bedanken möchte. Ansonsten werde ich natürlich darauf achten, Sie nicht weiter zu belästigen."
Damit war für Gaby alles gesagt, was es zu sagen gab. Ihr war nicht entgangen, dass er sie feindselig betrachtete...

Impressum

Texte: M.S.Night und Ann Shavi
Bildmaterialien: Cover erstellt von J.K. Bloom. Lieben Dank dafür!
Lektorat: Ann Shavi
Übersetzung: (bald in English)
Tag der Veröffentlichung: 30.07.2014

Alle Rechte vorbehalten

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