Hallo ihr ganzen Lieben.
Ich habe mich mal wieder an was ran gesetzt. Allerdings würde ich zuerst mal gerne eure Meinung wissen, ob es sich lohnen würde von der Idee her, weiter zu schreiben.
Und wenn ja, ob dann weiter in der er/sie-Form oder lieber wieder ich-Form.
Die Geschichte soll ähnlich werden wie mein Buch: "Scheiße! Schon wieder ein Play-Boy", welches ja ziemlich gut ankommt ; )
Ich bin also gespannt auf eure Meinungen!
Eure Missy
Tagebuch von Alice!
Jeder kennt wohl die vielen Varianten von Alice im Wunderland. Egal ob als Zeichentrickfilm oder Realverfilmung. Die kleine Alice, die sich plötzlich in dieser Zauberhaften Welt wiederfindet und immer mehr merkwürdige Gestalten kennen lernt. Zu allererst natürlich das weiße Kaninchen, dem sie ja folgt und so erst dort landet. Die witzige Grinsekatze nicht zu vergessen. Selten habe ich mich selbst so schlapp gelacht wie bei ihrem Aussehen. Dabei kann man nie genau einschätzen, ob sie überhaupt männlich oder weiblich sein soll. Aber das liegt wohl im Auge des Betrachters. Natürlich auch noch sehr wichtig: der Hutmacher, der Herzkönigin! Einer der wenigen wirklichen Männer in diesem "Märchen".
Aber nun stellt euch wirklich einmal vor, das genau ihr in diese Welt hinein geratet und zu euer großen Überraschung ist alles anders, als wie es immer dargestellt wird. Die Tiere, sind nicht wirklich Tiere, sondern Jungs! Sogar extrem heiße Kerle, denen man kaum widerstehen kann. Und selbst de Herzkönigin, ist in Wahrheit ein Herzkönig und der heißeste Kerl von allen. Natürlich auch der Arroganteste!
Und dann wird euch auch noch erklärt, das sie schon lange auf euch gewartet haben, damit ihr ihnen hilft! Klingt alles ziemlich abgefahren und unrealistisch? Fand ich bis vor kurzen auch noch. Für mich war das normale Alice im Wunderland, eine zauberhafte Fantasiegeschichte, wo man sich selbst immer wieder vorgestellt hat, das man dort wäre, es aber nie passieren würde.
Nun ja, ich wurde eines besseren belehrt. Eines sehr viel besseren, um genau zu sein. Es ist nicht einfach nur ein Märchen. Und es ist auch keineswegs so, wie alle es immer sagen und beschreiben. Aber ich kann sehr gut verstehen, wenn einige mir nicht glauben und womöglich über meine Worte lachen und mich für vollkommen verrückt erklären. ich kann es euch noch nicht einmal verübeln. Ich täte das Gleiche an eurer Stelle.
Aber ich möchte euch nicht weiter damit langweilen und euch viel lieber meine ganz eigene Geschichte erzählen. Eine Geschichte, in der ich in dieses Wunderland kam. In der ich, Liebe kennen lernte. Und vor allem in der ich den größten Schmerz überhaupt kennen lernte: als ich von dort weg musste...!
"Alice!!! Dein Bruder ist hier!"
Tysons laute Stimme ließ die Braunhaarige im ersten Moment, wie immer, heftig zusammen zucken. Auch nach zwei Jahren mit dem Chaoten hatte sie sich noch nicht an sein viel zu lautes Organ gewöhnt. Aber vermutlich konnte man das auch gar nicht.
Immerhin schien es so, ihr jedenfalls, als ob es von mal zu mal noch eine Oktave lauter erklang.
"Welcher?", fragte sie lächelnd zurück und schrie nicht mal halb so laut wie er, obwohl sie sich am anderen Ende der Wohnung befand.
"Damon!" Dieses Mal war Alice allerdings so schlau gewesen und hatte sich die Ohren zugehalten. Dennoch hörte sie den Blauhaarigen wirklich laut und deutlich. Grässlich!
Sie hörte wie Tyson kurz mit ihrem kleinsten Bruder sprach und auch wie Ray ihn ebenfalls begrüßte, dann stand Damon schon in ihrer Tür und grinste sie an. Für seine 12 Jahre wirklich frech wie Alice sagen musste.
"Hey, Kleiner!", begrüßte sie ihn grinsend und er seufzte genervt.
"So klein bin ich gar nicht, dumme Pute!" Alice sah den Jüngeren streng an und seufzte.
"Was willste denn?"
"Mama hat mich geschickt. Sie und Gale wollen irgendwohin und du sollst auf mich aufpassen!" Das hatte ihr grade noch gefehlt...
Leider konnte sie unmöglich nein sagen, da es sonst wieder sonst was für eine Triade geben würde.
~Alice, wir haben dir erlaubt in dieser WG zu wohnen, obwohl du noch nicht volljährig bist. Und das auch noch mit diesen vier Jungs zusammen. Zeige bitte also etwas mehr Respekt und tue uns auch einen kleinen Gefallen!~
Genau so würde es dann Wort für Wort von ihrer überaus liebreizenden Mutter kommen.
~Nein, Danke!~
"Na schön, komm rein." Schnell schloss sie die Tür, nachdem Damon drinnen war und sich sofort auf ihr großes Bett schmiss.
"Und wie lange sollst du hier bleiben?" Genervt spähte Alice zu der großen Uhr über der Zimmertür.
"Ich denke mal, bis heute Abend." War eigentlich auch schon klar gewesen.
"Gut, willst du was bestimmtes machen? Karten spielen? Basteln?" Sie sah Damon grinsend an.
Mit 12 wollte er sicherlich lieber irgendein Computerspiel spielen oder so.
"Mach einfach die Glotze an und gut is."
~Undankbarer Bengel!~
Mühsam um Fassung bemüht, angesichts seiner dreisten Worte, stellte sie das Gerät an und warf ihm die Fernbedienung zu.
"Aber bitte nicht so laut. Ich muss noch für eine Arbeit lernen."
"Jaja, mach mal ruhig."
Er winkte mit einer knappen Handbewegung ab und seppte schon durch die Programme.
Kopfschüttelnd sah sie ihrem Bruder einen Moment dabei zu, seufzte schwer und setzte sich an den weißen Lacktisch. Sie schlug ihr Physikbuch auf, legte einen Block und Stift bereit und begann zu lesen. Eine ganze Weile ging das auch wirklich gut so.
Der Fernseher war nicht zu laut und ihr Bruder war ebenfalls ziemlich still. Und genau das machte sie misstrauisch Irgendwann drehte sie sich zu ihm um und bemerke das er tatsächlich einen dieser neumodischen Disneyfilme sah.
Alice im Wunderland!
Und zwar diese neue Fassung mit Jonny Depp. Früher wurde sie oft genau wegen diesem Ding gehänselt und dumm angemacht. Alice hier und Alice da. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt und es machte ihr kaum noch etwas aus. Damon stellte den Ton nun etwas lauter.
"Nicht so laut!"
"Lass mich doch! Der Film ist echt gut."
Oh, hatte sie jetzt was verpasst? Seit wann war so ein Kinderfilm denn sein Geschmack.
Aber wenn Alice ehrlich war, Jonny war schon ne Sahneschnitte, egal welche Rolle er spielte. Und so setzte sie sich dann dazu, da sie eh nicht weiter kommen würde mit dem Lernstoff.
"Mach Platz!" Sie rückte ihn einfach einfach weiter und machte es sich überaus bequem.
Den Kopf auf ihr Lieblingskissen gelegt, die decke leicht über den schmalen Körper gebreitet, fielen ihr schon bald die Augen zu.
Sie hörte etwas, eine Art plätschern...
Nur mit Mühe konnte sie die Augen öffnen, sie war noch so müde und...
Erschrocken riss sie die Augen vollständig auf, als sie durch einen Spalt nicht ihr Zimmer erkannt hatte. Wo zum teufel war sie hier?
Ruckartig stand sie auf und drehte sich ein paar Mal im Kreis. Nein, ganz eindeutig, das war nicht ihr Zimmer. Wie sollte hier auch ganz plötzlich ein kompletter Wald entstanden sein?
"Was ist hier los?", fragte sie sich selbst und seufzte.
"Was ist hier los?", hörte sie plötzlich hinter sich jemanden sagen und ebenfalls seufzen.
Ganz langsam drehte sie sich um und erkannte...Max! Aber Moment mal! Seit wann hatte er süße weiße Hasenohren und einen kleinen Puschel am Hintern.
"Wer bist du?", fragte sie promt.
"Wer bist du?", kam es zurück. Unwillig schnaubte sie. Er tat es ihr gleich.
"Ich bin Alice!"
"Ich bin nicht Alice!"
Na Gott sei Dank schien er endlich mit dem Nachplappern auf zu hören., was sie schon entschieden ruhiger machte. Bisher hatte ihr Herz unglaublich schnell gepocht.
"Und wer bist du dann?" "Das weiße Kaninchen!" Er zwinkerte und drehte sich im Kreis.
"Sieht man doch, wenn man Augen im Kopf hat."
Sie nickte leicht und konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Ganz eindeutige Sache hier! Sie träumte wohl. Eine andere logische Erklärung gab es ja wohl nicht.
Dann könnte sie hier ja alles tun, was sie wollte, ohne das es Auswirkungen auf ihr Leben hätte.
"Lass mich raten. Wir sind im Wunderland!"
Sofort schüttelte er den Kopf.
"Nein, das ist doch nur ein Märchen für die Menschen. Das hier ist alles real!"
Genau! Und morgen würden Kühe fliegen können, dachte sie spöttisch, sagte es aber nicht laut.
"Aber ihr habt auch eine Grinsekatze? Hutmacher? Raupe? Herzkönigin?"
Plötzlich lachte er laut.
"Unsere Königin gibt es schon lange nicht mehr. Wir haben jetzt einen Herzkönig, aber der ist noch viel schrecklicher als seine Schreckschraube von Mutter", flüsterte er ihr dann zu. Das war doch mal sehr interessant, was sich ihr Hirn da zusammen sponn. Einen solchen Traum hatte sie wahrhaftig noch nie gehabt.
Über seine Worte, musste sie sofort kichern, er stimmte mit ein.
"Schreckschraube? Du bist ja wirklich sehr nett."
"Hey, mir wurde halt beigebracht, die Wahrheit zu sagen. Zumindest wenn man alleine ist", zwinkerte er.
Sie kicherte noch mehr.
"Ja, ich weiß was du meinst. Manchmal ist es auch besser, eine kleine Notlüge zu haben."
"Genau! Kluges Mädchen!", lobte er sie und patschte ihr auf den Kopf, wie man es bei kleinen Kindern machte. Sie sah sich wieder um und versuchte einzuschätzen, wie sie weiter vorgehen sollte.
"Und wo bin ich dann hier?"
Alice zog eine Augenbraue hoch und sah Max, oder wer auch immer das war, skeptisch an. "Na hier eben!", war die lapidare Antwort, die Alice zum schnauben brachte.
"Damit kann ich ja jetzt auch so viel anfangen!"
"Ich bin halt nicht so gut im erklären", nuschelte er kleinlaut, sah etwas runter und machte ein tottrauriges Gesicht.
"Tut mir echt leid....Bitte sei nicht böse!"
Wie ein Blitz hoppelte er, ohne eine Antwort ab zu warten, einfach davon und ließ die Braunhaarige einfach so stehen.
Na ganz prima! Und jetzt?
Neugierig lief sie den schmalen Sandweg entlang, folgte einfach nur der einzigen Spur. Dabei fühlte sie sich seltsam beobachtete, doch jedes Mal wenn sie sich herum drehte und nachsah, war nichts unauffälliges. Jedoch ließ dieses Gefühl einfach nicht ab. Immer wieder hörte sie auch so ein leises Kichern, wie von einer...Katze?
Stop!
Das ging jetzt doch eindeutig zu weit!
Das weiße Kaninchen, das ihren einen Mitbewohner, Max, so sehr glich, als wären es Zwillinge.
Dann wurde sie einfach so wieder alleine gelassen, was auch nicht besonders zu ihrer Freude beitrug.
Aber wenn sie dieses Kichern, oder was auch immer es sein mochte, richtig deutete, würde sie höchst wahrscheinlich jetzt noch jemanden kennen lernen.
"Kluges Kind", hauchte jemand in ihr Ohr und ließ sie erschrocken zusammen zucken.
Diese Stimme kam ihr auch seltsam bekannt vor.
Vor allem aber die Lautstärke!
Mit weit aufgerissenen Augen drehte sie sich zu der kalten Stimme um, deren Atem ihr im Nacken kitzelte. Und nur mit Mühe konnte sie sich das Lachen verkneifen, für den ersten Moment.
Vor ihr stand niemand anderes als Tyson, mit spitzen Katzenohren, ein langes Schwänzchen und grinste über beide Ohren."Was ist so lustig?", fragte er, das Grinsen nun nach unten gezogen.
"Ich..." Nicht mal vernünftig sprechen konnte sie vor Lachen.
"Ja, du was?", fragte er weiter und begann sich eine Pfote zu lecken.Nun musste sie sogar eine Hand auf den Bauch legen, um nicht gleich auf dem Boden zu liegen und sich rum zu kullern.
"Du bist wirklich sehr unhöflich. Man lacht fremde Menschen nicht einfach so", bemerkte er am Rande und sah sie missbilligend an. Alice nickte bestätigend, grinste aber weiter.
"Stimmt, über fremde Menschen lacht man nicht, aber du bist ja kein Mensch!"
Die Katze, oder war es vielleicht doch ein Mensch mit Kostüm, legte den Kopf schief.
"Natürlich bin ich kein gewöhnlicher Mensch. Sieht man doch, sofern man Augen im Kopf und ein Gehirn hat", sagte er leicht gereizt.
"Aber dennoch bin ich menschlich!", beharrte die Grinsekatze, die im Moment kein Stück grinste.
"Wie du meinst." Alice wischte sich die fiesen Lachtränen aus den Augenwinkeln und versuche sich auch das Lächeln zu verkneifen.Irgendwie gelang es ihr tatsächlich und so konnte sie ihn ernst ansehen.
"Und wie heißt du?", fragte sie vorsichtig. Wieder leckte er sich eine Pfote, grinste nun aber wieder.
"Na Grinsekatze! Was für eine alberne Frage."
Alice fand die Frage keineswegs albern, immerhin wusste sie immer noch nicht, wo sie denn genau war. Vermutlich würde sie es auch noch nicht allzu schnell herausfinden, was ihr ziemlich gegen den Strich ging.
"Und wer bist du?", fragte er nun im Gegenzug und sah sie neugierig an.
"Ich bin Alice", stellte sie sich nach kurzem Zögern vor. Das alles kam ihr einfach nur so lächerlich vor. Aber es war ja nur ein Traum, das dachte sie zumindest. Was aber, wenn es die Wirklichkeit war?
Nein, das war einfach nicht möglich. Wie hätten die anderen sich so schnell verkleiden sollen und vor allem, wie hatten sie so schnell an diesen Ort gelangen können...
"Alice also. Und wo kommt die Alice her?", wollte er weiter wissen und legte den Kopf leicht schräg. Seine grünen Augen leuchteten auf.
"Von hier bist du jedenfalls nicht. Ich kenne alle hier und alle kennen mich!"Nicht nur hier kennt dich jeder, dachte Alice erheitert.
"Stimmt, ich bin nicht von hier. Ich komme aus New York."
"Wo soll denn das sein?"Alice grinste leicht und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Egal. Aber kannst du mir sagen, wo wir uns hier befinden?"
"Na eben hier", kam die Antwort. Ziemlich geistreich, dachte Alice sarkastisch und seufzte."Und wo ist hier?"
"Hier ist hier. Und dort ist dort."
Was solle das denn jetzt wieder bedeuten? Wollte diese Grinsekatze sie etwa zum Narren halten? Vermutlich schon. Anders waren die Antworten einfach nicht zu erklären. Und auch nicht zu verstehen.
Alice seufzte schwer und sah sich etwas um.Grade wollte sie zur nächsten Frage ansetzen, doch die Katze, oder war es wirklich Tyson, war einfach verschwunden.
"Grinsekatze?", fragte sie laut und erhielt keine Antwort.
"Wo bist du denn hin?" Es kam nichts und so ließ das junge Mädchen die Schultern fallen und setzte sich erst einmal auf einen großen Stein.hier war alles so verworren und merkwürdig. Sie wollte einfach nur wieder nach Hause. Zu ihrer Familie und ihren Freunden. Naja ihre Freunde hatte sie anscheinend ja auch hier. Nur in einer anderen, sehr merkwürdigen, Form.
Nach ein paar Minuten, in denen sie über alles nachgedacht und doch zu keiner Lösung gekommen war, setzte sie ihren Weg fort.Vor ihr ersteckte sich ein kleines Wäldchen, deren Bäume bedrohlich auf das junge Mädchen wirkten.
Ihr schmaler Körper begann leicht zu zittern, als sie den ersten Schritt hinein setzte.
Irgendwie kam es ihr hier recht unheimlich vor. Auch hatte sie das unbestimmte Gefühl, ständig beobachtet zu werden und hörte ein leises lachen.
Woher kam das?
"Wer ist da?", fragte sie mit ängstlicher Stimme. Das Lachen wurde lauter.
"Hallo?"
"Hallo?" Alice zuckte zusammen, als sie ein Echo vernahm, das nicht ihr eigenes war.
"Komm raus und zeig dich", rief sie unvernünftiger Weise.
"Komm raus und zeig dich", war wieder zu hören. Alice erschauderte heftig und sah sich hektisch um.Zwischen den Bäumen glaubte sie plötzlich ein grinsen zu erkennen und hatte eine leise Vorstellung, wer sich dahinter verbarg.
"Grinsekatze?"
"Ganz recht!" Erschrocken drehte sie sich um und wäre beinahe mit der Grinsekatze zusammen gestoßen.
"Habe ich dich erschreckt?"
"Ja, und wie! Mach das nicht nochmal!" Alice legte eine Hand auf ihr Herz und atmete mit geschlossenen Augen ein paar Mal tief ein und aus.
Das hier war doch irgendwie alles zu viel für die Siebzehnjährige. Es konnte sich wirklich nur um einen Traum handeln. Zugegebenermaßen einen ziemlich verrückten und verwirrenden Traum.
"Du solltest dir was anderes anziehen!", hörte sie plötzlich wieder ganz dicht an ihrem Ohr. Sein warmer Atem kitzelte ihren bloßen Nacken und das Mädchen erschauderte leicht.
"Wieso?", fragte sie leise und drehte sich ein wenig. Ihre Nasen berührten sich...
"Weil du hier sehr auffällst. In dieser Welt läuft man als Mädchen niemals mit Hosen rum. Es sei denn, man ist vom Herzkönig verurteilt worden."
Herzkönig? Wer sollte das sein?Hier glich doch alles diesem dummen Film "Alice im Wunderland". Und wenn dem so war, das müsste es eine Herzkönigin geben!Das konnte doch nicht noch verrückter werden! Oder?
Ganz sicher würde sie schon bald eines Besseren belehrt werden.
"Wie ist denn der Herzkönig so?", fragte sie neugierig und setzte sich auf eine große Wurzel. Alice stützte ihren Kopf auf die Hände und sah ihren gegenüber gespannt an. Die Grinsekatze, oder sollte sie ihn wirklich einfach nur Tyson nennen, setzte sich ihr gegenüber auf den Boden.
"Nun ja, wie soll man sagen. Er ist eben durch und durch König."
Wow, was für eine Aussage, dachte sie sarkastisch, sagte jedoch kein Wort dazu und schwieg weiter.Bestimmt würde noch mehr folgen, doch es geschah nichts.
"Das ist alles? Mehr gibt es über ihn nicht zu sagen?", fragte sie verwirrt.
"Mehr muss man nicht sagen. Wer ihn kennt, weiß das", kam die lapidare Antwort.
"Aber ich kenne ihn doch nicht!", meinte sie nun leicht gereizt und seufzte. Das war alles so...agggrrrrr
Die Grinsekatze Tyson kam auf sie zu und hockte sie vor das Mädchen im Schneidersitz auf den Boden.
"Ich weiß. Allerdings wirst du ihn sicherlich noch kennen lernen, wenn du weiter gehst. Bald sind wir in der Stadt wo sein Schloss steht."
Wenn sie nun an den Filme "Alice im Wunderland" dachte, fühlte sie sich unbehaglich. Würde dieser Herzkönig genauso sein wie die Herzkönigin dort? Hoffentlich nicht, denn Alice wollte ihren Kopf gerne behalten.
Ganz automatisch fasste sie sich an den Hals und schluckte schwer.
Würde bestimmt nicht schön aussehen so kopflos. Obwohl...Ihre Mutter behauptete auch jetzt schon, ihre Tochter würde immer kopflos rumrennen.
Alice stand auf und strich ihre Hose glatt.
"Gut, dann lass uns losgehen. Ich bin schon ziemlich gespannt."
Sie streckte sich kurz und sah `Tyson´ dann erwartungsvoll an. Dieser nickte einfach nur und lief dann auch schon los.
Fügsam folgte sie ihrem Gefährten.
Tag der Veröffentlichung: 26.03.2013
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