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Vorwort und Prolog



Hallo alle zusammen ^^


Tja, diese Idee kam mir vorhin ganz spontan. Und ich musste sie einfach beginnen zu schreiben. Natürlich würde es mich sehr interessieren, was ihr davon haltet und/oder ob ich überhaupt weiter daran schreiben soll.
Ich find es wahnsinnig süß und hab bereits ne ganze Menge dazu geschrieben.

Sobald ein neues Kapitel on ist, informiere ich immer per PN ^^

So nun will ich euch aber nicht weiter langweilen ^^
Lest einfach in Ruhe und vielleicht bekomme ich ja nen Feedback dazu. Egal ob Lob oder Kritik. Bei mir ist beides gern gesehen.


Eure Missy


Prolog:



Meine süße kleine Tochter Kayli lag in meinen Armen. Ganze 8 Monate war sie nun schon alt. Sie konnte krabbeln und schon eine Menge Unsinn anstellen...
Und doch...
Ich musste sie zu ihrem Vater schicken.
Man hatte bei mir Krebs fest gestellt und es musste schnell gehandelt werden.
Doch ihr Vater, würde sich ganz sicher nicht um sie kümmern wollen. Vielleicht sollte ich sie nur zu einem Freund schicken. natürlich dann so tun, als wäre er der Vater.
Nein, das waren alles keine guten Ideen. Jedenfalls nicht vollständig.
Eine kleine Weile, hatte ich ja noch zum überlegen.
Es würde mir so schwer fallen, sie, und sei es nur für einen Augenblick, weg zu geben...
Ein leises Schluchzen entwich mir bei dem Gedanken, meine süße Kleine, vielleicht nie wieder zu sehen.
Es brach mir schier das Herz.
Aber ich hatte keine Wahl, da ich keinerlei Verwandschaft hatte.
Meine Eltern waren vor 15 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen und ich bei einer Tante aufgewachsen, die letztes Jahr gestorben war.
Nun betete ich nur noch verzweifelt, dass mein Kleine nicht ein ähnliches Schicksal wie ich erleben musste.

Kapitel 1



Da saß ich nun. Überfordert, fast schon panisch und auch sehr ungläubig. Wer wäre das wohl nicht in meiner Lage?
Die Kleine saß auf meinen Schoß und schaute mich immer noch so süß an und ich spürte sogar so ein eigenartiges neues und warmes Gefühl in der Brust.
Ich glaubte, so etwas wie Stolz. Doch ich wusste einfach nicht, ob überhaupt was Wahres an der Geschichte war.
Ich meine, so oft kommt es ja auch nicht vor, dass eine Mutter ihr Baby vor eine Tür legt, wo der angebliche Vater wohnt. Oder?
"Alta, da haste dir ja was eingehandelt!" John sah mich grinsend an und spielte mit der Kleinen. Nicht mal ihren Namen kannte ich. Naja, ich hatte den Brief auch nicht mehr weiter gelesen. Dazu war der Schock zu heftig!
"Na Prinzessin? Wie findest du deinen Papi?", fragte John sie nun und sie lächelte total goldig.
Und sone Gedanken ausgerechnet von mir! Pah!
Ich stöhnte frustriert auf und reichte sie John.
„Spiel du mit ihr!“
Dann sah ich zu Mike.
"Hast du eine Ahnung, was ich machen soll? Müsste ich es nicht der Polizei oder dem Jugendamt melden?"
Mike grinste genauso wie John und zucke die Schultern.
"Wahrscheinlich schon. Aber dann kommt sie irgendwohin...Lass sie lieber bei dir, bis wir mehr wissen."
Gut Idee, falsche Adresse. Ganz falsch!
Ich konnte mich doch unmöglich um ein kleines Baby kümmern. Schon gar nicht allein. Ich hatte einfach keine Ahnung davon. Und die wollte ich auch nicht haben. Kinder waren lästig, wenn auch zugegeben ziemlich süß.
Immerhin galt ich allgemein hin nur als Player hier. Nicht unbedingt der beste Ruf, zugegeben.
Aber mir gefiel mein Leben.
Party, Alkohol, Frauen, Sex! Es war perfekt, wie es war! Und verändern wollte ich so schnell nichts daran.
Das hieß jedoch nicht, dass ich verantwortungslos war. Nein, ganz im Gegenteil. Sollte die Kleine echt meine Tochter sein, würde ich mich natürlich um sie kümmern. Das stand außer Frage!
"Wie kann ich nen Vaterschaftstest machen?"
"Ohne Einwilligung der Mutter, wird es nicht gehen, Aiden."
Wieder stöhnte ich frustriert und sah meine beiden besten Kumpels und Mitbewohner an. Woher sollte ich denn wissen, wer die Mutter war?
"Übrigens, falls du es nicht gelesen haben solltest, sie heißt Kayli."
Wieder sah ich direkt zu Mike, nickte ihm zu und sah meine Tochter an. Süß war sie auf jeden Fall. Unglaublich süß. Und ihre strahlend blauen Augen...einfach unbeschreiblich.
Und würde ich irgendwann Kinder wollen, müssten sie genauso sein wie die kleine Kayli.

Schwermütig stand ich auf, sah noch einmal zu Kayli und ging in die Küche. Nun brauchte ich erst mal noch nen Kaffee. Zwar war ich durch den Schock schon hellwach, aber er diente im Moment zur Beruhigung. Mein Herz schlug nämlich immer noch sehr heftig und schmerzhaft gegen meinen Brust und meine Panik steigerte sich weiter...

Also, nehmen wir mal an, dass ich wirklich ihr Vater war, wer war dann die Mutter?
Zum ersten Mal bedauerte ich es wirklich, ständig die Weiber zu wechseln.
Und da kam mir noch ein Gedanke. Vielleicht wollte sich eine von den Weibern ja auch einfach nur rächen dafür das ich sie abserviert hatte. Das musste es einfach sein. Problem gelöst, freute ich mich wie ein kleiner Junge.
Nun atmete ich erleichtert aus und ging lächelnd ins Wohnzimmer zurück.
"Ich glaube es nicht! Das ist keine Rache." Mike! Natürlich wusste er, was ich gerade dachte. Immerhin war er wie ein Bruder für mich und das schon seit wir laufen konnten.
Genau wie John!
Ich persönlich fand, dass es die beste WG weltweit war. Klar dachte ich so, da ich selbst ein Teil davon war. Und alles was mit mir zu tun hatte, war geil!
Schon klar, sehr überheblich von mir. Aber hey, Selbstbewusstsein kann doch nie schaden!

"Daaa!", hörte man plötzlich von Kayli und ich schmunzelte unwillkürlich. Das sie aber auch so süß sein musste!
Und schon wieder so ein weicher Gedanke von mir. Seufzend ließ ich mich neben John und Kayli auf das große Sofa fallen, lehnte mich nach hinten und schloss die Augen.
"Okay...also...Definitiv schaffen wir es nicht alleine. So viel steht fest!"
Mike hatte vollkommen Recht damit. Und ich war heilfroh dass er "wir" und nicht nur "du" gesagt hatte.
Mir fiel echt ein riesengroßer Stein vom Herzen.
"Ja, wir bräuchten auf jeden Fall eine Frau zur Hilfe!", meinte dann auch John und spielte Backe Backe Kuchen mit Kayli die daraufhin vergnügt gluckste.
"Du hast doch so viele, Aiden. Ruf doch eine davon an."
Sofort schüttele ich den Kopf.
"Keine davon, würde sich als Ersatzmutter eignen. Die sind doch auch nur auf sich selbst fixiert und wollen nur ihren Spaß haben..."
Komisch das mir das erst jetzt wirklich bewusst wurde. Ich suchte mir immer nur solche oberflächlichen Tussis aus. Aber Mike und John waren ja nicht anders. Auch wenn sie schon etwas zurück haltender waren.
"Naja...ich wüsste da jemanden!" Mike sah zur Seite und blickte irgendwie verlegen aus dem Fenster.
"Wen???" Gott, war ich jetzt neugierig. Eine Frau, die mir helfen würde und auch freiwillig eine Ersatzmutter für eine Weile spielen würde? Im Moment würde ich ihr dafür den Himmel auf die Erde holen!
"Veronika!"
Einen Augenblick sah ich ihn verwirrt an. Welche Veronika denn?
Und dann machte es Klick bei mir.
"Deine kleine Schwester?"
Mike nickte nur schmunzelnd.
"Aber sie ist doch selbst noch ein halbes Kind!"
"Sie wird in drei Monaten schon 19!"

Ich runzelte die Stirn. So alt war sie schon? Naja, ich hatte sie seit drei Jahren nicht gesehen.
Damals war sie für mich selbst ebenfalls wie eine kleine Schwester. Immer ruhig, schüchtern und unscheinbar. Außerdem immer sehr ruhig. Aber auch immer sehr nett zu allen, wenn sie erst einmal Vertrauen zu Jemanden gefasst hatte. Allerdings auch so gar nicht mein Typ!
"Und du meinst, sie würde es wirklich tun?"
Wenn er Recht hatte, wäre ich ihr echt auf Ewig dankbar.
"Natürlich. Wenn wir sie ganz lieb darum bitten. Zur Zeit macht sie auch ein Praktikum in einer Kita. Heißt wiederum, dass sie Ahnung von Kindern hat!"
Ja, das hieß es wohl. Und wie es aussah, war sie auch meine einzige Chance im Moment. Gut, ich würde es also bei ihr versuchen.
Ich lachte bei dem Gedanken leise.
Hörte sich ja fast so an, als würde ich es bei ihr, als Kerl versuchen wollen und nicht als verzweifelter vielleicht Vater.

"Gut, frag sie bitte!"
Mike nickte abermals.
"Natürlich. Wir wollten uns sowieso später treffen. ich will ja auch alles über ihren Aufenthalt in Japan wissen!"
Das hatte ich ganz vergessen.
Sie war für drei Jahre nach Japan gegangen um dort zu lernen und so. Keine Ahnung was sie daran so toll fand. Sollte mir aber auch egal sein. Sie musste mir ja jetzt einfach nur helfen!

Kapitel 2



Eine halbe Stunde später, machte Mike sich dann auch schon auf den Weg und ließ John und mich mit Kayli allein.
Was machte man jetzt mit ihr?
John schien sie jedenfalls zu gefallen und er hatte schon einen echten Narren an ihr gefressen.
"Ick glaube, wir müssen noch einkaufen mit ihr gehen!"
Verständnislos starrte ich John an.
"Wieso?"
Er verdrehte nur die Augen.
"Dein Papa ist wirklich manchmal hohl", sagte er dann grinsend zu Kayli und wandte sich mir wieder zu.
"Siehst du irgendwo Klamotten, Windeln oder Essen für sie?"
Stimmt, das fehlte alles. Na super...
Nur gut, das ich shoppen echt liebe, dachte ich dann ebenfalls grinsend. Doch wie würde es mir wohl gefallen mit einem Baby shoppen zu gehen?
"Einen Kinderwagen bräuchten wir auch...", murmelte John und hob Kayli auf seinen Arm, nur um sie mir dann zu reichen.
"Ick zieh mir schnell was an und dann bist du dran. Am besten beeilen wir uns. Sie scheint nämlich schon bald eine neue Windel zu brauchen!"
Ich sah das kleine Wesen in meinen Armen aufmerksam an. Sie streckte ihre kleinen Händchen nach mir aus und patschte an meine Wange.
"Daaa!!!"
Ein kleines Lächeln glitt über meine Lippen.
"Sag doch mal Daddy!"
"Daaa!"
Ich seufzte, jedoch belustigt.
John war ziemlich schnell fertig und kam wieder aus seinem Zimmer, fast schon gestürmt.
Irgendwie war ich mega froh, dass er sie mir wieder abnahm.
"Los, Alta. Mach hinne!"
"Jaja, immer ganz ruhig..."
Etwas genervt verschwand ich in meinem kleinen Reich, ging zum Kleiderschrank und kramte mir Sachen heraus.
Warum war es mir eigentlich nicht egal, dass sie irgendwohin in eine Einrichtung kommen würde, sollte ich es beim Jugendamt oder der Polizei melden? Immerhin wusste ich nicht mal, ob es die Wahrheit war. Ob ich wirklich ihr Vater war.
Aber das Ganze ließ mir auch einfach keine Ruhe und sie tat mir einfach nur leid. Niemand hatte es verdient, einfach so "ausgesetzt" zu werden. Egal ob es vor die Tür des Vaters war oder nicht.
"Wenn ich deine Mutter in die Finger bekomme....", murmelte ich leise und biss extrem fest die Zähne zusammen.
Ja, ich hatte vielleicht nicht die ideale Moral, aber so etwas ging eindeutig zu weit. Viel zu weit!

"Können los, John!"
Ich kam ins Wohnzimmer zurück und nahm, wie ganz selbst verständlich, Kayli auf meinen Arm. Gott, sie war so leicht und sie...roch so süß nach Baby.
Oh man, am Ende der Geschichte würde es wohl doch eine Frau geschafft haben, mein Herz zu besitzen, was mir gar nicht gefiel. Auch wenn sie noch so klein war!
Aber jetzt hatten wir erst einmal andere Probleme.
John rannte noch mal in sein Zimmer und holte sein iPhone.
"Sorry, Mann, voll vergessen." Verlegen grinste er und spielte kurz abermals mit Kayli.
Ok, sein Herz besaß sie definitiv schon mal. Das stand außer Frage.
"Willst du nicht lieber Papa spielen?", fragte ich daher schief lächelnd.
"Keine Chance, Kumpel. Sie ist zwar das süßeste weibliche Wesen das ich kenne, aber meine Freiheit gebe ick deswegen nicht komplett auf. Ick helf dir ja echt gerne, das weißt du, aber nur ab und an. Den Rest musste schon alleine hinbekommen!"
Na Prima...
Plötzlich ging John´s iPhone los.
"Ja, Mike, was gibs?" Er hörte einen Moment lang zu und ich sah ihn wie gebannt an, da ich zu gerne wissen wollte, ob er schon mit Veronika gesprochen hatte.
"Na dann treffen wa uns gleich inner Stadt. Is ja echt günstig so...Ja, klar. Mit Kayli is allet oke. Ja, bis gleich denn."
Er legte auf, sah mich an und zeigte grinsend den Daumen nach oben.
"Gott sei Dank!"
"Ach Gott hat damit wenig zu tun. Mike musste sie richtig bequatschten."
"Egal, Hauptsache sie machts!"
Boaaaahhh , man kann sich gar nicht vorstellen, was mir für einen Tonnenlast vom Herzen fiel. Stark würde ich sogar behaupten, dass ich mich wie neu geboren fühlte.
"Na dann beeilen wir uns mal lieber!"
Und schon waren wir wirklich unterwegs. Die Kleine verhielt sich wirklich erstaunlich ruhig. Nur ein einziges Mal begann sie leise zu schluchzen, wurde aber sofort wieder von John beruhigt mit Backe Backe Kuchen. Kein Plan woher er dieses Lied noch kannte.
Ich könnte schwören, dass ich nur die drei Wörter noch davon kann!
Er saß im Auto extra mit ihr hinten. Schon klar. Ist ja eigentlich verboten, aber ganz sicher würde ich nicht mit der Bahn fahren. Und mein Auto war mir wirklich heilig.

Nur knappe 10 Minuten später kamen wir beim Einkaufszentrum an, fuhren in die Tiefgarage und suchten uns einen guten Platz. Mike und Veronika wollten in einem kleinen Café warten, welches wir nun ansteuerten.
Sofort sahen wir auch Mike mit einem echt scharfen Girl dort sitzen und runzelten allesamt, selbst Kayli, die Stirn.
Mike stand sofort auf und nahm mir Kayli ab.
"Hey, Prinzessin..." Das Girl stand ebenfalls auf, lächelte und begrüßte die Kleine.
"Könntest du sie mal nehmen, Schwesterchen?"
Mir sackte ganz automatisch die Kinnlade runter. Aus dem Augenwinkel sah ich, das es John nicht anders ging.
"Ja, klar. Gib sie mir ruhig." Gott, was für eine Stimme sie jetzt hatte. Weich, gleichzeitig etwas rau und ungemein verführerisch.
"Ve...roni...ka?", stammelte ich perplex.
Sie sah mich an, nickte und setzte sich dann wieder, wobei sie Kayli auf den Schoß nahm. Mike lachte natürlich über unsere Gesichter. Toller Freund. Er hätte uns ja echt mal irgendwann mitteilen können, wie heiß seine Schwester geworden war. Und anscheinend auch sehr selbstbewusst. Zumindest wenn man jetzt mal nur nach ihrer Kleidung ging.
"Macht den Mund wieder zu, Leute. Sie ist die gleiche wie früher, nur viel hübscher...auhhh!"
Sofort hatte sie ihm eine Kopfnuss verpasst, was mich unwillkürlich grinsen ließ.
"Ich war schon immer hübsch, hab es nur nie gezeigt."
Himmel, ihre gespielte Schmollippe hatte wirklich nen Oskar verdient!
"Da geb ick ihr recht!", mischte sich nun John an meiner Seite ein. War klar, dass er seinen Senf dazu gab! Wieder grinste ich leicht.
Ich musterte sie unverhohlen. Man, sie war echt verdammt scharf geworden und das obwohl sie fast vollständig auf diesen ganzen Kleister im Gesicht verzichtete. Sie wirkte frisch und dadurch sehr ehrlich. Also eigentlich so gar nichts für mich!

"Und du hast es also endlich geschafft, ne Olle zu schwängern!" Sie sah mich böse an, da es ihr augenscheinlich gar nicht gefiel, wie ich sie ansah. Ihr Problem!
Lässig zuckte ich mit den Schultern und lehnte mich im Stuhl nach hinten.
"Kein Plan ob Kayli wirklich meine Tochter ist...", gestand ich ehrlich, verschränkte die Hände am Hinterkopf und schloss die Augen.
"Vom Aussehen her ganz und gar nicht. Sie ist viel zu süß und nett dafür!" Sofort öffnete ich die Augen wieder und sah nun Mikes Schwester böse an.
"Ich bin auch süß und kann sehr nett sein!"
"Ja, sicher, sicher!" Wieso versuchte sie nicht mal Ansatzweise ihren Sarkasmus zu verbergen?
Ich biss die Zähne zusammen und funkele sie an. Doch ich musste mich benehmen. Immerhin sollte sie mir ja helfen.
"Egal jetzt! Wirst du mir nun helfen?"
"Unter einer Bedingung!"
"Welche?"
"Solange Kayli bei dir ist, wirst du keine Partys feiern, weder bei dir noch sonst wo. Auch nicht weggehen. Und du wirst keine Weiber bei dir zu Hause anschleppen!"

Kapitel 3



Fassungslos sah ich sie an!
Boaah dieses kleine Biest. Aber das würde ich ihr schon noch heimzahlen. Und mir fiel auch schon etwas ein. Charmant lächelte ich sie an.
"Dann müsstest du wohl die Zeit über bei uns wohnen, da ich auf jeden Fall nen Aufpasser brauche!"
Ihre Augen begannen empört zu funkeln.
"Das ist eine gute Idee, Aiden. Veronika ist eh noch auf der Suche nach ner Wohnung."
Gott, ich hätte Mike grad um den Hals fallen können. Er spielte mir die perfekten Karten zu.
"Dann passt es ja super, das wir noch ein Zimmer frei haben!"
John war genauso super! Ja, macht ruhig weiter so Jungs!
Ich sah sie weiterhin lächelnd an und wartete auf ihre Reaktion.
"Einverstanden. Es ist ja eh nur vorübergehend und dabei kann ich euch drei Chaoten sogar noch im Auge behalten!"
Oooookayy...Damit hatte ich nun doch nicht ganz so gerechnet. Eigentlich eher, das sie noch diskutieren würde. Oder noch mehr Bedingungen stellen würde. Wieder war ich ziemlich überrascht worden von ihr. Das gefiel mir weniger.
"Wann kannste denn?", fragte nun Mike seine Schwester, während ich mir einige Sachen überlegte und Kayli ansah.
Die Kleine fühlte sich anscheinend sehr wohl bei Veronika, da sie mittlerweile auf ihrem Schoß eingeschlafen war, das kleine Köpfchen auf Veronikas Brust ruhend. Ja, da würde ich meinen Kopf auch gerne mal hinlegen. Dabei bezweifelte ich allerdings, das ich zum schlafen kommen würde. Jedenfalls im wortwörtlichen Sinne.
"...und dann könnte es los gehen. Was meinst du Aiden?"
Oh, und Veronika würde auch alles andere als zum schlafen kommen! Das war so sicher wie das Amen in der Kirche...Die ganze Nacht wären wir auf jeden Fall beschäftigt!
"Aiden?"
Aus meinen erotischen Gedanken gerissen, sah ich verwirrt hoch und traf genau auf ihren ruhigen Blick.
"Was?"
"Ich hatte gefragt, was du dazu meinst?"
Sie wusste genau, das ich nicht zugehört hatte, das sah ich ihr an. Und mit voller Absicht, erzählte sie mir nur das.
"Von mir aus okay...", sagte ich daher gelassen und tat ganz so, als hätte ich jedes Wort verstanden. Hoffentlich hatte ich Glück.

Mike und John nickten ebenfalls zustimmend. Aber um was ging es eigentlich?
"Gut, dann gehen wir jetzt für die kleine Maus einkaufen und danach deine Sachen holen!"
Danke Mike!!! Darum war es also gegangen.
Ich bezahlte alles großzügig und lief bereits aus dem Café. Veronika behielt Kayli auf dem Arm und folgte uns lächelnd.
Sie war vielleicht doch nicht ganz so verändert, wie ich erst gedacht hatte. Naja, von ihrem Aussehen mal ganz abgesehen. Das hatte sich ja so krass verändert, das weder John noch ich, sie gleich erkannt hatten.
Schon komisch, was in drei Jahren alles so passieren konnte.
Aber eine Sache hatte sie bei ihrer Bedingung ganz und gar nicht bedacht! Ich sollte keine Weiber anschleppen...wozu auch, wenn eines direkt bei mir war!
Bei dem Gedanken grinste ich sofort wieder und John sah mich neugierig an.
"Über was denksten nach?"
"Ach...ähm...nur über dies und das!"
An seinem Blick erkannte ich sofort, das er mir kein Wort glaubte. Guter Junge!
Ich ließ mich etwas zurück fallen, bis ich auf Veronikas Höhe war und sah Kayli an. Gott, die Frau roch fantastisch. Einfach nur nach Frau und frischen Blumen.
"Wo müssen wir zuerst hin?"
Sie schien einen Moment nach zu denken, bevor sie antwortete.
"Damit wir leichter einkaufen können, einen Kinderwagen und einer sollte auch schon Windeln holen. Wenn die kleine Maus aufwacht, wird sie auf jeden Fall eine neue haben wollen..."
Ich nickte lediglich und schickte Mike los.

Wir restlichen drei, einschließlich Kayli, gingen in ein Babygeschäft. Boaaahhh die Auswahl der Wagen war echt gigantisch.
Und bei jedem der mir gefiel, hatte Veronika was aus zu setzen. Der sei nicht Sicher genug, der nicht für Mädchen hübsch genug und so weiter...
Sie machte mich völlig kirre! ~~Grrr~~
"Den nehmen wir!" Irritiert sah ich sie an, dann auf den Kinderwagen auf dem sie ihre zierliche Hand hatte und wieder in ihr Gesicht. Achselzuckend ging ich weiter und sah mir etwas von den Klamotten an. John schob schon den Wagen hinter mir her und grinste sich einen ab. Toller Freund, ey!
Der sollte erst mal selbst in dieser Situation sein. Dann würde ihm das Lachen schon vergehen...
Seufzend nahm ich einige Teile aus den Regalen und warf sie achtlos in den Wagen rein.
"Du solltest auf die Größe achten!", meinte Veronika naserümpfend und sah mich skeptisch an.
"Und woher soll ich die wissen?"
"Sie hat doch etwas an. Sieh dort bei dem Schildchen nach, Idiot!"
Idiot??? Die spinnte doch echt. Aber um Ärger zu vermeiden, biss ich einfach die Zähne zusammen und tat was sie gesagt hatte.
Fast alles musste ich wieder zurück legen. Nun suchte ich wirklich die richtigen Größen raus, während sie schon zu Flaschen und dergleichen ging.
Am Ende hatten wir echt ne ganze Menge Zeug und auch Mike wartete bereits vor den Laden auf uns.
"Man, was für ne Ausbeute. Da habt ihr echt kräftig zugelangt." Er grinste vielsagend und strich Kayli über das kleine Köpfchen. Sofort öffnete sie die Augen und begann zu weinen.
"Gut gemacht, Mike. Dafür darfst du ihr die Windel wechseln."
Er sah seine Schwester verblüfft an, zuckte die Schultern, nahm die Kleine und ging zu dem Wickelraum. Ohne zu murren tat er was sie verlangte.
"Du hast deinen Bruder gut unter Kontrolle", merkte ich an und lächelte frech.
"Bin nun mal die kleine Schwester. Er tut so gut wie alles für mich!" Sie lief an mir vorbei und ich nahm wieder ihr blumiges Parfüm wahr.

Mike kam wieder, setzte "meine" Tochter in den Wagen und sah ziemlich erschöpft aus.
"Das ist verdammt anstrengend!"
"Hab dich nicht so, Bruderherz. Sie ist doch auch eine Frau. Damit hattest du doch nie Probleme."
"Ja, stimmt schon. Aber sie ist eindeutig etwas anderes!"
Veronika seufzte und verdrehte die Augen dabei genervt.
"Männer!"
Sofort schob sie den Wagen weiter.
"Lasst uns die kleine Maus nach Hause bringen und dann fahre ich noch mal zu meinen Eltern und hole meine Sachen."
"Ich dachte, wir holen die sofort!" Ich sah sie schon halb entsetzt an, da sie uns wieder mit der Kleinen alleine lassen wollte. Ich würde doch eh alles falsch machen.
"Sei nicht so ein Feigling. Du wirst ja wohl ein paar Stündchen alleine mit ihr klar kommen."
"Ein paar STUNDEN????"
Das konnte unmöglich ihr ernst sein. Es durfte nicht ihr ernst sein...
"Gott, sind alle Männer sone Weicheier wenn es um Babys geht? John, würdest du dich dann ein wenig mit ihr beschäftigen?"
Ich sah zu ihm und bemerkte wie er grinsend nickte.
"Gern. Sie ist sooooo süß!"
Oooookayyy... Das war echt neu für John. Aber mein Glück.
Innerlich atmete ich erleichtert aus, äußerlich klopfte ich ihm auf die Schulter.
"Danke Mann!"
"Ach nichts zu danken. Kayli ist ja wirklich ein liebes Kind."
"Gut, dann los. Ich werde dann auch noch Essen für sie mitbringen..."

Kapitel 4



Eine knappe Stunde später waren wir drei Jungs mit Kayli alleine in der geräumigen Wohnung. Sie krabbelte grade über den Teppich und gluckste immer wieder fröhlich, da John ein Spielzeug vor ihr her zog und immer wieder weg zog, wenn sie grade ran käme.
Immer wieder sah ich seufzend auf die Uhr über der Wohnzimmertür. Die Zeit verging echt nie, wenn man wartete. War also nicht nur so daher gesagt!
"Wie lang brauch die denn noch?"
"Frauen brauchen immer länger, Aiden. Das weißt du doch!" Mike sah mich grinsend an.
"Also bei mir nicht!", behauptete ich ganz schön selbstgefällig und sagte damit nur die Wahrheit.
Zumindest meine Wahrheit. Darüber musste ich selbst lachen, genau wie Mike und John. Kayli sah mich nur mit großen Kulleraugen an und begann zu weinen, da es im nächsten Moment an der Tür klingelte.
Schnell rannte ich zur Tür und riss sie auf.
"Gott sei Dank bist du...da..."
Sie war nicht alleine! Warum war sie nicht alleine?
"Ich habe eine Freundin mitgebracht die mir kurz helfen soll. Hoffe, das macht euch nichts aus!"
Und ob es mir was aus machte. War schon schlimm und auch peinlich genug das ganze. Ich wollte, das so wenig wie möglich Leute davon erfuhren. Besonders keine, die ich nicht kannte und auch nicht kenne wollte.
"Wenns sein muss!"
Ich trat beiseite und ließ beide eintreten.
"Das ist Jennifer."
"Und du musst Aiden sein. Freut mich sehr, dich endlich mal kennen zu lernen. Hab ja schon echt viel gehört von dir!"
Auch das doch. Böse wollte ich schon Veronika anschnauzen, wurde jedoch im letzten Moment gestoppt.
"Keine Angst, nicht von Nike. Von anderen...", meinte sie nur zwinkernd, lief an mir vorbei und verschwand ebenfalls in dem bisher freien Zimmer.
Was sollte das denn jetzt bitte? Spinnte die genauso wie Nike?
Scheiße, jetzt nannte ich sie auch schon so. So langsam wurde mir bewusst, was es für ne beschissene Idee war, Veronika hie haben zu wollen. Aber verdammt, ich musste sie einfach einmal besitzen.
Und gleichzeitig brauchte ich ihre Hilfe. Das hieß wiederum im Umkehrschluss, ich konnte sie erst dann haben, wenn alles mit und wegen Kayli geklärt war.
Gaaaanz prima ey! Und dann durfte ich nicht mal irgendwelche Weiber hier haben!
Auf was hatte ich mich da nur eingelassen?

Nachdem ich eine ganze Weile im Flur gestanden hatte, tief in Gedanken versunken, schreckte ich genau aus diesen hoch, da Kayli lautstark schrie.
Sofort lief ich ins Wohnzimmer zurück und brach in schallendes Gelächter aus.
Wie es aussah, versuchte John ihr die Windel zu wechseln und.... versagte auf ganzer Linie.
Ey, ich musste mir vor Schmerzen vom lachen schon den Bauch halten.
Das Bild war echt zu komisch.
"Steh da nich so dämlich rum und lache. Hilf mir lieber!!!! Maaannn..."
Ich versuchte die Lachtränen zu unterdrücken und ging zu ihm.
"Du würdest dir genauso einen ablachen!", kommentierte ich das kurz und nahm Kayli hoch. Genau in dem Moment musste sie natürlich "Pipi" machen.
Fassungslos starrte ich die Kleine an.
"Nicht dein Ernst oder?"
Nun war es an John, Mike und sogar nun auch wieder Kayli, mich schallend aus zu lachen. Gott sei Dank war sie kein Junge, sonst hätte ich wohl eindeutig mehr abbekommen.
Sofort gab ich sie an John zurück und stürmt aus dem Wohnzimmer, in den Flur hinaus und prallte mit Veronika zusammen.
"Was ist denn bei euch los?", wollte sie wissen und ich zeigte nur auf mein etwas nasses Shirt. Augenblicklich grinste sie mich spöttisch an.
"Das geschieht dir ganz recht."
"Bitte???"
"Du weißt was ich meine. Endlich mal ein Girl, das dir nicht sofort zu Füßen liegt. Die bisher schlauste. Aber du legst ja eh nicht sehr viel Wert auf das Niveau deiner Gespielinnen."
Irgendwie wurde ich schon wieder wütend auf diese kleine Hexe.
Etwas grob, drückte ich sie gegen die kahle Wand und kam ihrem Gesicht mit meinem sehr nahe. Wirklich nah. Ich spürte ihren schnellen Atem an meinen Lippen, sie meinen somit ganz sicher auch.
Mein Blick hielt ihren gefangen und ich sah, wie sie leicht schluckte.

"Was ist?", fragte sie nach etlichen Minuten flüsternd. Ich schwieg, überlegte kurz, ob ich es wirklich tun sollte und entschied mich dagegen. Nein, ich würde sie nicht küssen. Noch nicht! Auch wenn sie ganz augenscheinlich nichts dagegen gehabt hätte. Aber es war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

"Nichts..:", sagte ich leise und ließ von ihr ab. Schnell drehte ich ihr den Rücken zu und verschwand in meinem Zimmer, wo ich mich von innen an die weiße Tür lehnte.
Puhhhh, noch mal Glück gehabt. Das hätte auch anders verlaufen können...
Hastig riss ich mir das Shirt über den Kopf, feuerte es einfach nur in eine Eck und nahm mir ein frisches, schwarzes aus dem Schrank.
Ey, irgendwie musste ich mich wirklich zurück halten sonst würde sie wohl sofort die Flucht ergreifen und das war ja nicht Sinn und Zweck des ganzen hier.
Nachdem ich meine Gedanken etwas geordnet hatte, kehrte ich ins Wohnzimmer zurück und fand es erstaunlich ordentlich vor.
"Wer hat denn hier aufgeräumt?"
"Ich!"
Veronika stand plötzlich hinter mir und ich fuhr erschrocken zu ihr herum.
"Musst du dich so anschleichen? Wie ne Hexe, Alta."
"Nur Leute mit einem schlechten Gewissen, erschrecken sich. Also??? Wovon hast du eines?"
"Mädel, ich brauch kein schlechtes Gewissen haben. Meine Weste ist sauber."
"Genau! Und ich bin die Kaiserin von China!" Sie lächelte spöttisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Grinsend verbeugte ich mich vor ihr.
"Eure Majestät!"

Einen kleinen winzigen Augenblick sah sie mich wütend an, ging dann zügig an mir vorbei und schnappte sich Kayli. Mit ihr zusammen, setzte sie sich auf die Couch und gab ihr irgendwas aus nem kleinen Glas zu essen. Schien ja zu schmecken, da Kayli fröhlich gluckste und sofort nach mehr verlangte.
"Ja, meine Süße. Wir machen ganz langsam. Sonst bekommst du Bauchweh!"
Ihre Stimme klang total sanft und wirkt selbst auf mich beruhigend.
John und selbst Mike schien es nicht anders zu gehen. Ihre Blicke waren nicht mehr ganz so gehetzt wie zuvor.

Erleichtert atmete ich tief ein und aus, setzte mich zu den Mädels und sah Veronika fragend an.
"Kann ich es auch mal versuchen?"
Sie schien zu überlegen, ob sie mir wirklich die Kleine anvertrauen konnte, reichte mir jedoch Glas und Löffel.
Irgendwie musste ich es ja auch schaffen, wenn Veronika auf Arbeit war. Also war es wesentlich besser, sie wär bei den ersten Versuchen dabei. Ich häufte eine ganze Menge auf den Löffel und hielt ihn Kayli hin.
"Du musst den Löffel abstreifen, Aiden. Sie hat noch nicht so einen großen Mund!"
"Aber der Löffel ist doch schon so winzig!" Gott, wollte die mich wieder verarschen, ey?
"Er ist genau für ihre Mundgröße gemacht...." An ihren abschätzigen Blick erkannte ich sofort, das sie es ganz und gar nicht gut hieß, das ich schon wieder diskutierte.
Damit der Frieden erhalten blieb, gab ich selbstverständlich nach. Ich strich den Löffel ab und fütterte meine Tochter dann so weiter. Das schien beiden Frauen zu gefallen, da ich zwei Lächeln bekam, von denen ich ganz ehrlich nicht sagen konnte, welches mir besser gefiel.
Am Schluss war das Glas leer, allerdings nur die Hälfte in Kaylis Magen. Der Rest befand sich komischerweise auf mir und Veronika.

Kapitel 5



Es war schon kurz nach 22 Uhr als wir es geschafft hatten, Kayli zu baden, neu an zu ziehen und sie ins improvisierte Bettchen zu stecken.
Ausgelaugt und vollkommen am Ende unserer Kräfte, saßen wir drei Jungs nebeneinander auf die Couch.
Die Köpfe auf die Lehne gelegt, die Augen geschlossen und die Beine und Arme einfach nur schlapp hängend.
"Ihr seid doch nicht etwa schon ausgepowert?" Ihre Stimme klang zuckersüß, also nicht sehr mitfühlend, was mir natürlich ganz und gar nicht gefiel. Sie hatte es doch eh schon vorher gewusst, da war ich mir sicher!
"Mach mal nen Punkt, Schwesterherz. Die Kleine ist zwar echt mega süß, aber auch genauso mega anstrengend."
Mike sprach mir aus tiefster Seele! Ich war echt fix und fertig. Wenn es jeden Tag so wäre, würde ich ganz sicher schon mit 30 Rente beantragen müssen!!!
"Ach ich wusste ja gar nicht, das ihr solche Weicheier seid!", zog sie uns auf und ich sah sie mürrisch, aber auch etwas wütend, an. Nicht mal die Kraft mich jetzt zu wehren und ihr ordentlich die Meinung zu geigen, hatte ich im Moment.
John rappelte sich neben mir etwas auf.
"Lasst uns pennen gehen, Leute. Morgen wird auch wieder anstrengend werden."
"Wenn ihr Pech habt, dann wird die Nacht nicht besser sein!" Was meinte sie denn jetzt damit schon wieder?
"Und warum?", kam von Mike.
"Weil sie noch jung ist und somit auch Nachts wach werden könnte!"
Immer wieder etwas neues! Konnte Veronika uns nicht einfach alles auf einmal sagen? Das machte sie doch sicher mit voller Absicht.
"Dieses kleine Biest."
"Kayli oder ich?"
"Du!!"
Meine Augen öffneten sich ruckartig und mein Blick traf ihren zornigen. Scheiße!!! Ich hatte laut gedacht. Das hatte ja passieren müssen. Warum konnte ich nicht mal meine Fresse halten, wenn ich in Gedanken war?

"Dann brauchst du mich ja nicht weiter..." Schnippisch drehte sie sich um und ging aus dem Wohnzimmer. Reflexartig sprang ich auf, ging ihr nach und hielt ihren Arm fest. Die leichte Berührung war wie ein Stromschlag und ich riss meine Hand wieder weg.
"Was ist?", fragte sie ungeduldig und stemmte die Hände in die Hüfte.
Leise murmelte ich, das ich sie wegen Kayli brauchen würde. Aber echt nur ganz leise.
"Wie bitte? Du warst so leise, das ich kein Wort verstanden habe!" Bildete ich mir das nur ein oder klang sie wirklich ziemlich selbstgefällig?
"Ich brauche dich!", sagte ich dann energisch. Bei ihren Blick, der mich zu verspotten schien, hätte ich ihr am liebsten den schönen schmalen Hals umgedreht.
Süffisant lächelte sie mir entgegen und tippte mit ihren rechten Zeigefinger auf meine Brust.
"Dann sei lieber netter zu mir, Playboy!"
Oh oh, das hörte sich aus ihren Munde gar nicht gut an. Vor allem bildete sich eine Gänsehaut an meinen Armen, bei ihren Lächeln. Es wirkte ganz und gar nicht lieb. Eher verrucht. Und promt meldete sich der kleine Aiden.
Ruhe da unten, meinte ich in Gedanken und hätte beinahe darüber gelacht. Seit wann befahl ich ihm denn Ruhe zu zeigen? War auch ganz und gar nicht meine Art.
Aber sonst reagierte er auch gar nicht so empfindlich. Sie stellte schon am ersten Abend eine echte Herausforderung dar. Mir gefiel es echt krass immer weniger.

"Schon gut. Ich bessere mich. Versprochen!" Als ob!


Dennoch machte ich mit den Fingern das Zeichen für versprochen und lächelte sie dabei strahlend an.
Veronika schien hartnäckig nach zu denken, inwieweit sie mir glauben könnte. Dumm war sie ja nun wirklich nicht. Doch dann zuckte sie die Schultern.
"Für heute glaube ich dir einfach mal. Aber ich warne dich, Aiden, solltest du weiter so über mich denken oder reden, bin ich schneller weg, als du bis drei zählen könntest."
In ihrem Gesicht konnte ich ablesen, wie ernst es ihr war. Ich schluckte hart.
Ihre Augen funkelten regelrecht übermütig.
Das würde jetzt die bislang härteste Prüfung meines bisherigen Lebens werden.
"Ist ja okay. Ich habe es verstanden und gelobe wirklich Besserung."
"Dein Word in Gottes Ohr." Ihren schnippischen Kommentar hätte sie sich nun aber auch sparen können. Sie provozierte doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit und ich durfte mich nicht einmal wehren. Was für ein Shit!

Nun seufzte sie, was mich erkennen ließ, das auch sie eigentlich völlig fertig war. Warum hatte ich das nicht erkannt? Weil ich selten an andere dachte...
Innerhalb weniger Sekunden, schien sie um ein paar Jahre gealtert zu sein. Ihre strahlenden Augen wirkten erschöpft und stumpf. Ihre Züge waren nicht mehr so hart, eher samtweich.
Nun war sie wieder so verführerisch, das ich glatt alles vergessen hätte.
"Du solltest auch schlafen gehen. Wenn Kayli wach wird, kümmere ich mich schon um sie."
Sogar ein weiches Lächeln schenkte ich ihr. Und sie erwiderte es genauso samtig.
"Du kannst manchmal sehr verwirrend sein, Aiden. Immer tust du so cool, aber in Wirklichkeit sehnst auch du dich nach etwas anderen. Nach Wärme und Zuneigung."
Das war jetzt echt ein kritischer Punkt. Ihr nun mehr zärtliches Lächeln, kostete mich fast meine Willensstärke ihr zu widerstehen. Kein Wunder das ich barsch reagierte.
"Bilde dir das bloß nicht ein. Ich brauche keine Zuneigung! Von niemanden! Und am wenigsten von so einen halben Kind wie dir. Geh schlafen. Kleine Kinder sollten um diese Zeit nicht mehr wach sein!"
Ohne eine Antwort ab zu warten, drehte ich mich herum und ging in mein Zimmer. Ihren verletzten Gesichtsausdruck sah ich daher nicht mehr.

Kayli hatte anscheinend großes Erbarmen mit mir, da sie die ganze Nacht lang durch schlief. Bevor ich aufstand, schickte ich ein stummes Gebet nach oben. Natürlich nicht im wortwörtlichen Sinne!
Und das nächste, als ich in die Küche kam und Veronika den Tisch fürs Frühstück gedeckt hatte und ich den frischen Kaffeeduft wahrnahm.
"Du scheinst ja viele Talente zu haben!" Ich lächelte sie an, doch von ihr kam nichts.
"Ist was?"
"Frag nicht so dumm!", fuhr sie mich sofort an. Ich zuckte leicht zusammen.
"Hey ganz ruhig, Kätzchen. Kannst deine Krallen wieder einfahren. Hier tut dir niemand etwas."
"Lass mich einfach nur zufrieden..." Nun wirkte sie irgendwie geknickt. Wieder erwachte mein Beschützerinstinkt.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm ich mir eine Tasse, goss mir Kaffee hinein und setzte mich an den Tisch.
"Danke fürs Tisch decken..." Keine Antwort. Wieso auch? Wahrscheinlich hatte ich es gar nicht anders verdient.
"Tut mir leid, was ich gestern Nacht gesagt habe."
"Von wegen. Du hast jedes Wort auch so gemeint, wie du es gesagt hast. Aber ich nehme es dir nicht übel. Naja, nicht wirklich. So bist du halt einfach. ich kenne dich nicht anders."
War ich wirklich so ein schlechter Mensch? Nein...oder?
"Hm, vielleicht habe ich es schon ein wenig so gemeint, aber ich hätte es so nicht sagen brauchen", räumte ich kleinlaut ein.
"Schon in Ordnung." Sie hatte mir den Rücken zugewandt und ihre Schultern schienen zu zittern. Weinte sie etwa? Schnell stand ich auf, packte ihre Schulter und drehte die zu mir herum. Tatsächlich! Ein paar Tränen glitzerten in ihren wunderschönen Augen.
"Hey! Wein doch nicht. Mit weinenden Frauen kann ich nicht umgehen." Warum hatte ich ihr das jetzt gesagt? War das nicht auch etwas...nun ja, selbstsüchtig?
Sie riss sich von mir los.
"Du musst damit nicht umgehen können. lass mich einfach in Ruhe. Ich geh jetzt zu Kayli. Deswegen bin ich doch nur hier."
Sie rauschte an mir vorbei aus der Küche, wobei grade Mike und John rein kamen. John sah mich verschlafen an und setzte sich. Mike dagegen sah mich warnend an. Auch er hatte die Tränen gesehen.

Kapitel 6



"Was war denn los?" Mikes Blick war nicht sehr freundschaftlich im Moment, großer Bruder halt!
"Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit." Mein Blick senkte sich auf meine Tasse und ich betete inständig das er nicht weiter nachhaken würde. Leider ohne Erfolg. Einen Gott gab es also schon mal nicht, jedenfalls keinen, der mit mir Erbarmen hatte...
"Und das bringt sie zum weinen?" Er sah mich skeptisch an, was ich vollkommen verstehen konnte.
"So sind Frauen halt."
"Sie ist meine kleine Schwester", knurrte er leise, nahm sich nun auch eine Tasse Kaffee und setzte sich.
"Trotzdem auch ne Frau."
"Nein, für dich ist sie einfach nur meine kleine Schwester." Für mich? Ahh, daher wehte der Wind.
Grinsend setzte ich mich zu ihm.
"Da brauchst du dir mal keine Sorgen machen. Sie ist nicht mein Typ." Lüge! Sie war mehr als mein Typ, aber das musste ich ja wohl nicht einfach so auf die Nase binde, ne! Außerdem war sie nun wirklich eine echte Zicke!
"Ich hoffe es für dich, Aiden."
Irgendwie war es ja schon echt nervig, wie er sich verhielt, konnte es aber auch gut verstehen. Ich wäre genauso, hätte ich eine kleine Schwester. Vor allem wenn sie so verdammt heiß aussah! Wie auch immer...
"Versprochen, Alta!" Damit gab er sich dann anscheinend doch zufrieden, denn er grinste mich wieder an.

Eine halbe Stunde später, waren wir mit dem Frühstück fertig. Ich hatte es sogar alleine Geschafft, Kayli zu füttern, worauf ich ziemlich stolz war. War ja auch eine beachtliche Leistung. Zumal mein Shirt dieses Mal nur halb so viele Flecken auf zu weisen hatte, wie am Vortag.
Ich nahm sie auf den Arm, damit sie ein kleines Bäuerchen machen konnte, klopfte ihr dabei behutsam auf den Rücken, wie Veronika es mir gezeigt hatte. Mit Erfolg.!
Ich grinste, über mich selbst zufrieden und stolz auf die Kleine. So ein schlechtes Gespann waren wir ja eigentlich gar nicht.
Leider klingelte dann mein Phone.
"Mike, halt sie mal bitte kurz", meinte ich nur und reichte sie dem perplex schauenden Mike.
Schnell verschwand ich aus der Küche, blieb aber nah daran stehen, und ging ran.
Eine Weile hörte ich nur stumm zu, antwortet ab und zu mit ja oder nein und legte wieder auf.
"F**k!", fluchte ich dann laut und presste die Zähne aufeinander. Das hatte mir grade noch gefehlt.
"Was ist denn?" John stand neben mir und sah mich neugierig an.
"Mira ist auf dem Weg hierher."
Das war die frau meines Vaters. Naja, die zweite Frau. Und ich kam gar nicht mit ihr klar.
"Mit Roland?"
"Ne, alleine. Sie soll was für meinen Vater herbringen. Wenn die was von Kayli mitbekommt, ist er spätestens eine halbe Stunde später hier und hält mir nen Vortrag."
Ich seufzte schwer und fuhr mir mit der linken Hand durchs Haar.
"Dann ist sie halt meine Tochter!"
Veronika ist war wie aus dem nichts neben mir aufgetaucht und ich sah sie einen Moment prüfend an. Von den Tränen war rein gar nichts mehr zu sehen. Auch hatte sie sich bereits vollständig angezogen und fertig gemacht.
Sofort erwachte meine Begierde nach ihr, da sie wieder mal verdammt heiß aussah.
"Das würdest du echt für mich tun?", fragte ich zweifelnd und zog eine Augenbraue nach oben. Es war ja nun wirklich nicht so, das ich es verdient hatte oder dergleichen.
Sie schüttelte den Kopf. Ich wollte sie schon anherrschen, weil sie erst so etwas behauptete und dann verneinte, aber sie hob die Hand um mich am weitersprechen zu hindern.
"Ich tue es nicht für dich, sondern für Kayli. Sie muss nicht unbedingt der Grund für einen Streit sein, für den sie am allerwenigsten kann!"
Das klang plausibel.
"Du hast Recht..."
Sie sah mich etwas erstaunt an, bevor sie dann selbstzufrieden grinste.
"So gefällst du mir. Gut, da das ja geklärt ist. Ich habe gleich noch einen Termin für eine Besichtigung. Das muss ich unbedingt hin. Wenn Mira wegen Kayli fragt, sagt ihr ganz einfach das ihr für mich aufpasst. Mike wäre ja dann ja eh theoretisch der Onkel und da er genauso wenig Ahnung von Babys hat wie ihr, hilft ihr ihm!"
Man, diese Frau wirklich nicht nur heiß und verführerisch, sie war auch verdammt schlau....und hinterlistig konnte sie wohl demnach auch sein. Ich sollte wirklich die Finger von ihr lassen...
"Geht klar, Schwesterlein!"
Mussten sich eigentlich alle immer so anschleichen? Mike war leider keine Ausnahme.
"Gut, dann bin ich jetzt weg. Bis später Jungs!"
Sie gab sowohl Mike als auch Kayli einen Kuss auf die Wange und verschwand dann.
Wir verzogen uns mit der kleinen ins Wohnzimmer und warteten gespannt auf Mira.

Natürlich ließ diese nicht lange auf sich warten. Und genauso natürlich war es, das sie die operierte Nase rümpfte, als sie Kayli sah.
"Da haste es also doch endlich geschafft. Wer ist denn die Arme", fragte sie spöttisch und hob eine Augenbraue.
Ich grinste einfach nur.
"Tja, tut mir echt leid dich enttäuschen zu müssen, aber Kayli ist nicht meine Tochter. Sie ist Mikes Nichte."
Mira sah uns alle zweifelnd an und ich sah ganz genau, das sie abwog, inwiefern es der Wahrheit entsprechen könnte. Tja, ihr Pech! So einfach würde ich ihr keine guten Karten zuspielen!
"Also die Tochter seiner Schwester?", fragte sie noch immer skeptisch und sah nun Mike direkt an. Dieser nickte lächelnd.
"Veronika ist seit ein paar Tagen zurück und hat uns diese kleine Überraschung mitgebracht. Hat sie doch echt gut hinbekommen." Er grinste ganz frech und kitzelte die Kleine, die daraufhin vergnügt lachte.
Mein lachen musste ich mir leider unter allen Umständen verkneifen.
"Dann muss ich deinem Vater wohl nicht diese Neuigkeit mitteilen. Umso besser. Im Moment ist er nicht sonderlich gut auf so etwas zu sprechen."
So etwas? Das klang...nun ja...es klang wie etwas schlechtes!
Wäre ein Enkelkind wirklich so furchtbar für ihn?
Ach, was interessierte es mich eigentlich? Ich hatte weitaus besseres zu tun.
"Gut, was wolltest du denn eigentlich?"
"Ich soll dir was geben." Sie holte einen Umschlag raus und reichte ihn mir, dann war sie auch schon ohne Verabschiedung verschwunden.
Nicht das mich das störte...Ich war eher erleichtert.

Neugierig warf ich eine Blick hinein und grinste. Dad war halt doch der Beste!
"Wie viel?", fragte mich John auch schon grinsend und ich grinste nur noch mehr.
"Genug! Party würde ich sagen, Jungs!", rief ich freudig und hatte irgendwie son komisches Gefühl, da Mike mich wie versteinert ansah...Veronika...Bestimmt hätte sie was dagegen.
"Ach wir werden sie schon überreden. Wird nen Kinderspiel!", meinte ich überzeugt und hielt den Daumen hoch.
"Und wie willst du mich überreden?"
"Ganz einfach. Ich tische dir irgendeine Geschichte auf, das ich ml mit den beiden weg müsste oder so."
"Und das werde ich dir glauben?"
"Na klar doch. Ich bin wirklich sehr überzeugend. Außerdem kannst du mir doch nicht widerstehen!"
"Ach, ist das so? Hm, na dann versuch mal dein Glück und dreh dich endlich um!"
Ähmmm...war das grade wirklich passiert?
Fragend sah ich zu meinen Jungs, die entgeistert nickten.
FUCK!!! Sie stand also hinter mir und ich hatte, ohne es zu bemerken, tatsächlich mit ihr direkt geredet.

Kapitel 7

Ganz vorsichtig und langsam drehte ich mich herum, traf auf ihre wütend funkelnden Augen und schluckte hart. Son Scheiß aber auch! Verdammter Mist.
Ich fluchte noch einige Sekunden in Gedanken bevor ich den Mund aufmachte und ihn auch sofort wieder schloss.
"Also, fang an. Überzeuge mich von deiner Lüge", verlangte sie eisern und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ähm...", brachte ich nur raus. Man, Jungs helft mir doch mal, dachte ich und schaute über meine Schulter.
"Guck uns nicht so an. Es war deine Idee", meinte auch sofort Mike und setzte Kayli anders hin.
"Danke, Kumpel. Weiß ich echt zu schätzen!" Meine Stimme trifte vor Sarkasmus. Seufzend sah ich wieder Veronika an.
"Ich warte", war ihr Kommentar dazu, wobei sie eine Augenbraue hoch zog.
"Jaja, hast gewonnen. Wir gehen natürlich nicht feiern..." Dieses kleine Biest machte es mir wirklich nicht leicht, sie vielleicht auch nur ein wenig zu mögen.
"Will ich auch schwer hoffen. Du hast eine Verantwortung zu tragen, Freundchen!" Wieso war sie eigentlich so unversöhnlich? Ich hatte ihr doch nie was getan...
Naja außer die Sticheleien von früher, aber da hatten John und auch ihr Bruder Mike selbst mitgemacht und zu denen war sie nicht mal annähernd so wie zu mir.
Sie hatte es einfach nur auf mich abgesehen.
"Jaja, Biest", rutschte es mir natürlich wieder raus und ich duckte mich schnell, da sie mir eine scheuern wollte. "Sag das noch mal und ich bin sofort weg, Aiden!"
"Von mir aus kannste mich schlagen wie de willst, aber bitte lass uns nicht mit Kayli alleine!", versuchte ich es nun auf die Mitleidstour.
Frauen standen doch so sehr auf kleine Babys, da könnte es funktionieren. Wenn man es nicht bei Veronika versuchte. Sie war echt knallhart, was ihr fast meinen Respekt einbrachte.
"Das ist mir scheiß egal, Aiden. Du wolltest meine Hilfe, also solltest du dich auch etwas dankbarer zeigen! Natürlich kannst du auch versuchen alleine mit der Situation klar zu kommen, aber ich denke mal, das es zu schwer für dich sein wird."
Jetzt grinste sie auch noch so frech und ließ die Arme wieder sinken. Einen Schritt kam sie näher, ich hielt beinahe die Luft an. Was hatte sie vor? Und ein paar Sekunden später wusste ich es auch schon. Sie ging einfach an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen, und nahm Kayli auf den Arm. John und Mike standen auf.
"Wir müssen noch mal schnell zur Uni, was abholen. Soll ich dein Zeug auch mitbringen?", sagte und fragte John mich grinsend, ich nickte als Antwort.
"Okay, dann bis später!"
Er verschwand schon. Mike sah seine kleine Schwester an.
"Und versuche ihm nicht den Kopf ab zu reißen, Niki!", meinte er und rannte dann halb raus, da sie ihm einen Tritt verpassen wollte. Ich unterdrückte mir nur mit großer Mühe mein Lachen.
Ein böser Blick von ihr folgte. Dieses Weib war schlimmer als die Hölle. Wie hatte ich nur sie um Hilfe bitten könne, fragte ich mich verzweifelt in Gedanken.
"Ich lege die kleine Maus jetzt hin. Und danach sollten wir überlegen, wie es weiter geht." Ich nickte ihr zu als sie aus dem Wohnzimmer ging.

Ja, wie sollte es jetzt eigentlich weiter gehen? So einfach wie ich gedacht hatte, war es nicht. Weder mit Kayli noch mit Veronika.
Wobei mir die Kleine sehr viel lieber war als die Große, musste ich wohl grinsend gestehen.
Während Veronika mit Kayli beschäftigt war, schnappte ich mir mein Handy und rief kurz meinen Vater an.
Natürlich gehörte es sich, das man sich ordentlich für das Geld bedankte.
Andernfalls würde ich vermutlich auch nicht mehr so viel bekommen, was ziemlich mies wäre. Grade als ich aufgelegt hatte, kam der Drache auch schon wieder.
Ja, der Name passte wirklich zu ihr...
Wir setzten uns auf die Couch und irgendwie war die ganze Atmosphäre mega spannungsgeladen.
"Was hast du wegen Kayli vor?", fing sie sofort an. Ich zuckte die Schultern.
"Weiß nicht so genau"; gab ich ehrlich zu und lehnte mich enspannt nach hinten.
"Na so kann es ja nicht bleiben. Die Situation ist wohl für niemanden gut."
Da hatte sie leider vollkommen recht. Es war nicht gut, wie alles im Moment war.
"Als erstes sollten wir versuchen, die Mutter zu finden. Da ihr die Kleine ja nicht irgendeinen Amt geben wollt, was die beste Lösung wäre, müssen wir es so schaffen."
Sie sah mich an und ich nicke einfach nur. Doch wie sollte man selbst an solche Infos kommen? Es war ja nicht grade so, das diese Stadt besonders klein war.
Ganz im Gegenteil, es war die typische Großstadt. Millionen von Einwohnern und mindestens ein Drittel davon bestand aus Frauen, die Kinder auf die Welt bringen konnten. Dazu zählte ich im Moment sogar die kleinen Gören, die sich wie die größten Nutten benahmen. "Hast du eine Idee?", fragte ich erschöpft und schloss die Augen.
"Natürlich!"
"Und welche?" Ein Auge öffnete ich nun und sah sie an.
Sie hatte die Haare geöffnet, die nun in leichten Wellen über ihren Rücken flossen. Sie waren wie geschaffen dafür, die Hand hinein zu krallen beim heißen Liebesspiel. Ihre Augen hatten immer so ein Leuchten und Funkeln.
"Ich nehme an, du besitzt auch eines dieser berühmten kleinen schwarzen Notizbüchern mit den ganzen Telefonnummern deiner Eroberungen!" Ohhhh, da hatte sie wieder Recht. Natürlich hatte ich auch ein solches Buch. Und das war auch ziemlich voll...
Ich nickte.
"Gut. Naja oder weniger...aber egal. Das könnte uns nämlich sehr gut helfen..."
Bildete ich mir das nur ein oder war sie im Moment etwas verlegen? Ihre geröteten Wangen ließen jedenfalls darauf schließen.
"Inwiefern helfen?"
Eigentlich wusste ich ganz genau was sie vorhatte, sträubte mich allerdings dagegen. Mit den meisten Weibern hatte ich nur eine Nacht gehabt und die Weiber waren danach immer so krass anhänglich gewesen.
"Naja, bei der Suche. Ich nehme mal weiter an, das wirklich JEDE deiner Weiber da drin stehen?" Sie sah mich fragend an und ich nickte wieder. Selbstredend stand wirklich jede darin! So gehörte es sich ja wohl! "Dann werden wir ab Morgen eine ganze Menge telefonieren!"
Ich riss die Augen auf. Ich hatte es grad schon gewusst, aber das sie es wirklich vorhatte, schockierte mich nun doch. "Das kann nicht dein Ernst sein!?!"
"Und ob! Oder hast du eine bessere Idee, die Mutter deiner Tochter zu finden?"
Sie zog eine Augenbraue hoch und verzog den Mund leicht spöttisch. Leider musste ich den Kopf schütteln, da ich nicht mal ansatzweise eine Idee hatte. Naja, außer durch die Stadt laufen und rumfragen...
Aber das käme nicht sonderlich gut an, schätze ich.
"Na also! Das heißt, DU wirst dich durch dieses Buch kämpfen. Natürlich werde ich auch nicht einfach so rumsitzen. In der Zeit wo du am telefonieren bist, werde ich mal ein paar Freundinnen anrufen, die in Krankenhäusern arbeiten. Da müsste man ja wissen, wer zu dem und dem Zeitpunkt eine Tochter bekommen hat. Das können wir dann auch mit deinem Buch vergleichen."
Manno man! Sie war echt nicht auf den Kopf gefallen.
Hut ab!
"Nicht nur nen heißes Aussehen, sondern auch noch was im Kopf", grinste ich und zwinkerte.
"Mit dir hat ein Mann wohl das große Los gezogen, wenn er auf Zicken steht."
Der letzte Teil sollte eigentlich nur in meinen Gedanken erfolgen, kam mir aber auch automatisch über die Lippen.
"Wie nett. Bei dir muss man aber aufpassen, wenn man sich nichts einfangen will", gab sie spöttisch zurück.
Autsch!
So schätzte sie mich also auch ein...
Naja, was solls.
"Nur fürs Protokoll! Ich machs nie ohne Gummi!"
Leicht beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah sie herausfordernd an.
"Ach, deswegen gibt dein Vater dir immer so viel Geld. Du musst ja einen immensen Verschleiß an den Dingern haben."
"Das ist doch jetzt auch egal. Wir sollten uns um wichtigeres kümmern. Also du fragst deine Freunde da und ich fange schon mal an mit dem Teln."
Ich stand auf, streckte mich kurz und ging dann lächelnd in mein Zimmer.

Kapitel 8

 

Diese Frau raubte mir noch den letzten Nerv. Verdammt! Und dass ich jetzt mein ganzes "kleines Schwarzes" durchgehen durfte, machte die ganze Sache auch nicht sehr viel besser. Was erhoffte sie sich denn davon?
Das eine sofort sagen würde: "Oh ja klar, ich wars!" oder was?
Nein, ich glaubte nicht daran, dass etwas in diese Richtung geschehen würde. Kayli wurde doch nicht umsonst vor meiner Tür abgesetzt. Wenn die Mutter gewollt hätte, dass ich weiß, wer sie ist, hätte sie es vermutlich in den Brief geschrieben.
Und genau dabei kam mir noch ein Gedanke! Wieso hatte sie es nicht getan? Es könnte bei mir doch so viel mit Kayli schief gehen. War ihr ihre eigene Tochter so scheiß egal? Das war doch nun echt die Höhe! Wie konnte man so derart verantwortungslos sein?
Ich meine, klar, ich war ja auch nicht ohne, aber bei Kindern hörte der Spaß auch bei mir eindeutig auf. Kinder sollten niemals unter ihren Eltern leiden. Und wenn Kayli tatsächlich meine Tochter war, würde ich mich auch grundlegend ändern.
Naja, von heute auf morgen ging es natürlich nicht, aber wenn ich erst einmal einen Anfang tat, konnte ich es ziemlich schnell schaffen. Und ich wollte es für die Kleine. Sie war wirklich so verdammt niedlich. Seufzend setzte ich mich auf mein Bett und hielt schon das Buch und mein Handy in der Hand.
Meine Finger verharrten über der Tastatur.
Nein, eigentlich wollte ich die Mutter schon gar nicht mehr finden, da ich nun der Meinung war, sie verdiente ihre Tochter gar nicht mehr wieder zurück. Aber das war wohl auch ziemlich egoistisch von mir.
Kayli hatte immer ein recht auf sie und das musste ich immer an die erste Stelle stellen: Kaylis Wohl!
Im Moment durfte es nichts Wichtigeres mehr für mich geben. Dabei war mir bei diesem Gedanken schon ein wenig flau im Magen.
Ganz sicher würde ich es doch sowieso niemals hinbekommen. Bisher hatte ich bei so vielen Sachen versagt, dass ich schon gar nicht mehr alles aufzählen konnte. Und ein Kind war nun mal kein Spielzeug.
Auch nichts, was ich einfach fallen lassen könnte, wenn mir der Spaß daran verging. Ich seufzte noch einmal, schlug das Buch auf und begann mit der ersten Nummer...

Nach nur einer Stunde, und grade mal ein Viertel des Buches, wusste ich zumindest, dass diese Weiber mich nicht wiedersehen wollten.
Und zwar nicht, weil ich nicht gut gewesen war, sondern, weil ich wohl ein ziemlicher Arsch war und mich bei den meisten nie mehr gemeldet hatte. Leider wusste ich das auch selbst und somit war ich natürlich noch immer kein Stück weiter.
Grade als ich wieder eine Nummer eingeben wollte, kam Veronika ins Zimmer.
"Ich habe Hunger und wollte was kochen. Möchtest du auch etwas?", fragte sie mich ausdruckslos. Es musste sie ganz schön Überwindung kosten, mich überhaupt zu fragen.
Aber sie war halt super gut erzogen und somit fühlte sie sich vielleicht sogar verpflichtet, wenigstens zu fragen. Vermutlich hoffte sie sogar auf ein Nein von mir, doch das gabs nicht. Sie interessierte mich, auch wenn sie echt eine Zicke aller erster Güte war.
"Gerne! Was machst du denn schönes?"
"Weiß ich noch nicht so genau. Muss erst mal gucken, was ihr so alles da habt, außer den Dosen."
Oh man, davon hatten wir eine Menge. Naja, wir verschwendeten nun einmal keine Zeit mit kochen, sondern nutzten diese lieber für Weiber.
"Lass uns zusammen gucken", schlug ich lächelnd vor, legte Buch und Handy weg und stand auf.
"Ich habe schon eine Ewigkeit nicht mehr gekocht", gab ich dann noch Auskunft und lächelte sie an.
"Na dann kann es ja echt heikel werden", erwiderte sie nur sarkastisch. Ich seufzte und schüttelte den Kopf.
"Werde doch ml lockerer. Du bist immer total steif und verspannt."
Sie sah mich an und grinste plötzlich.
"Steif müsste wohl eher wer anders hier sein." Irritiert sah ich sie an. Was meinte sie denn da...Ohhh, verdammt! Dieses kleine Luder! Ich lachte leise und wir gingen in die Küche.

Und wie sollte es anders sein, wir hatten nichts Vernünftiges zum Kochen da.
"Und jetzt?", fragte ich frustriert und hatte mich schon echt gefreut.
"Jetzt werden wir einfach die nötigen Zutaten bestellen."
"Das geht?", fragte ich wieder verblüfft und sah sie skeptisch an. Sie nickte.
"Klar doch. Heutzutage ist so gut wie alles möglich", erklärte sie lächelnd und holte ihr Handy aus der Hosentasche.
"Auch das du mich mögen könntest?" Meine Stimme war flüsternd und ich sah ihr direkt in die Augen.
"Ja, auch das", antwortete sie genauso flüsternd und erwiderte meinen Blick. Mir war vorher gar nicht aufgefallen, was sie für wunderschöne Augen hatte.
Und ihr Mund, der im Moment leicht geöffnet war, lud regelrecht zum Küssen ein. Das konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Langsam beugte ich mich zu ihr runter, auch damit sie Stopp sagen konnte, doch sie tat es nicht. Ihre Lippen waren weich und sie öffnete sie noch ein Stück weiter.
Meine Zunge glitt hinein und umspielte die ihre.
Sie schmeckte süß.
Meine Hände legte ich nun an ihre Hüfte und zog sie näher zu mich ran. Ihre Arme schlangen sich um meinen Nacken und in den Kuss hinein seufzte sie leise. Ich beobachtete ihre Reaktion genau und versuchte zu verstehen, warum sie den Kuss erwiderte. Aber eigentlich sollte es mir egal sein. Schon seit ich sie wieder gesehen hatte, wollte ich Veronika und was ich wollte bekam ich auch!
Ich drängte sich zum Tisch, hob sie darauf und drängte mich dann zwischen ihre Beine. Sie schmeckte nicht nur süß, sondern roch auch so. kein aufdringliches Parfüm oder dergleichen.
"Aiden", stöhnte sie an meinen Lippen als meine Hand zu ihren Brüsten glitt und ich diese leicht massierte.
Mein Verstand setzte schon jetzt fast aus und verabschiedetet sich noch weiter als sie ihre Hand über meinen Schritt gleiten ließ. Lustvoll seufzte ich und schloss nun auch die Augen.
Sie war wirklich unglaublich!
Und ich wollte sie unbedingt. Es war mir egal, was danach passieren würde. ich wusste nur, dass ich diese frau unter allen Umständen haben wollte.
Sie in Besitz nehmen und lieben bis wir beide erschöpft waren. Ihre Hand wanderte zum Bund meiner Hose und öffnete diese. Meine Hand verschwand unter ihrem Rock und reizte sie durch den dünnen Stoff. Sie stöhnte wieder und küsste mich noch verlangender. Mein Herz raste so sehr und auch ihres war nicht besonders ruhig.
Unsere Berührungen wurden intimer, gelöster und schon bald hatte ich sie zumindest oben rum komplett ausgezogen.
Ihre Brüste waren wunderschön und passten perfekt in meine Hände. ich beugte mich runter und nahm eine der Knospen in den Mund. Meine Zunge umkreiste ihre Spitze und sie stieß einen kleinen Lustschrei aus. Ja, so war es gut.
Sie wand sich unter der Liebkosung, was meine Lust noch mehr anheizte.
Für mich gab es kein Zurück mehr, ich musste sie jetzt nehmen.
Nur leider kam es nicht dazu, da Kayli plötzlich anfing zu schreien. Son Scheiß aber auch.
Veronika erstarrte sofort und sah mich gehetzt an.
"Ich...", stammelte sie los und wurde knallrot.
Ich seufzte nur und trat beiseite damit sie vom Tisch konnte.
Sie zog sich ihren BH und das Top wieder an und verschwand aus der Küche.

Verdammt! In solchen Momenten waren Kinder wirklich sehr...naja wie soll ich es sagen?
Sie waren halt...störend! Okay, das war nun auch nicht ganz das richtige Wort, aber es war sehr nah dran. Seufzend zog ich mich auch wieder richtig vernünftig an und machte Kaffee.
Kayli hatte aufgehört mit dem schreien und ich fragte mich, wie Veronika das immer so schnell schaffte.
Schon sehr faszinierend.
Frauen hatten eh ein weitaus besseres Händchen für Kinder als wir Männer. Als der Kaffee fertig war, goss ich das heiße Getränk in zwei Tassen und tat in meine noch drei Löffel Zucker hinein. Ich mochte es halt immer etwas süßer.

Kapitel 9

Aiden:

Ganz beruhigt trank ich von meinen Kaffee und dachte über die letzte Situation nach.Es war wirklich schon irgendwie verrückt von uns gewesen und ganz sicher würde sie es schon jetzt bereuen. Was ich dazu dachte, war eher nebensächlich.Immerhin war ich nen Kerl und sie verdammt heiß. Da konnte Man(n) schon mal schwach werden.Das würde ich ihr jedoch niemals direkt ins Gesicht sagen. Wozu auch? Sie würde es nicht hören wollen. Und schon gar nicht von mir.
Seufzend stellte ich die leere Tasse in die Spüle, nahm mir noch einen Apfel und ging ins Wohnzimmer zurück.
Nachdem ich es mir auf der Couch bequem gemacht hatte, sah ich zur Decke hinauf und sofort tauchte sie wieder vor meinem inneren Auge auf.
Ihr Lustvolles Stöhnen klang noch immer in meinem Ohr und ihre Lippen spürte ich noch immer auf meinen.Verdammte Scheiße!Ich war schon wieder hart...


Veronika:

Nachdem ich Kayli beruhigt hatte und sie weder schlief, ging ich in mein eigenes Zimmer und legte mich mit dem Rücken aufs Bett.
Das war wirklich total verrückt gewesen! Total...
Ach, keine Ahnung!
Aber seine Küsse und Berührungen hatten mir gefallen. Sehr sogar.
Das konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären.
Aiden war alles, was ich nicht wollte. Naja außer vielleicht das Aussehen...und seine Art...und...Erschrocken setzte ich mich auf. War ich etwa wieder dabei mich in ihn zu verlieben? Das durfte doch nicht wahr sein!
Als ich jünger war, und ziemlich hässlich, war er meine große Liebe.
Er sah schon immer gut aus und selbst seine Weibergeschichten hatten mich gleich null interessiert. Er war in meinen Augen einfach perfekt gewesen.
Und auch die ganzen Sticheleien, die ja auch John und mein Bruder getan hatten, konnten mir die rosarote Brille nicht nehmen, mit denen ich ihn gesehen hatte.
Naja, die erste Liebe war immer etwas Besonderes. Und meistens auch ziemlich schmerzhaft.Um ganz ehrlich zu sein, war er der Grund für meine Veränderung. Und auch wegen ihm bin ich gegangen.
Natürlich hatte mich Japan wirklich interessiert, tat es auch noch jetzt, aber ich wollte weg von Aiden sein.
Weit weg!
Nun war ich wieder da.
Vollkommen verändert.
Hübscher.
Klüger.
Selbstbewusster.
Genau sein Beuteschema.
Und es schien auch zu klappen. Er sah mich nun mit anderen Augen. Wie eine ganz andere Person.
Nun ja, irgendwie war ich das ja auch. Ich hatte mich um 180 Grad gewendet.
Allerdings schien das auch meinen Charakter verändert zu haben.
Irgendwie fuhr ich ihn immer nur an...Als würde der Schmerz von damals noch nicht vergessen zu sein.
Ja, ich hatte es noch nicht vergessen. Und daran zu denken tat noch immer weh.
Aber ich machte mir jetzt keine Illusionen mehr über ihn.Frauen, jeden Alters, waren für ihn nur Spielzeuge, die man einfach ablegen konnte, wenn man sie nicht mehr wollte.
Was ich früher einfach übersehen hatte, stieß mir nun überdeutlich ins Auge. Er war nie so gewesen wie ich ihn gesehen hatte.
Ganz im Gegenteil. Er war alles andere als das.
Für mich war er ein Traumprinz gewesen, nun sah ich ihn als dunklen Drachen, der die Prinzessinnen verspeiste.
Was für ein ulkiger Vergleich.
Unwillkürlich musste ich lachen und wischte mir die Lachtränen weg. Aiden der große, dunkle Drache!Wenn er das wüsste, wäre ein Streit wieder vorprogrammiert. Nur gut das er nach meiner Pfeife tanzen musste.
Und da kam mir doch eine Idee!
Ich würde ihm mal zeigen wie es war, wenn mit einem gespielt wurde. Natürlich wusste ich auch schon wie ich das anstellen würde!

So zog ich mir ein sehr knappes Minikleid an, schlüpfte in Highheels und ging zu ihm ins Wohnzimmer."Aiden? Kannst du mir mal kurz helfen?", fragte ich gespielt verzweifelt.
Er sah zu mir und seine Augen weiteten sich ein Stück. Oder bildete ich mir das nur ein? Nein, ganz sicher nicht.
"Klar...worum gehts?" Er setzte sich aufrecht hin und ließ seinen Blick begehrlich über meinen Körper gleiten.
Das gefiel mir wirklich gut. Irgendwie fühlte ich mich dadurch attraktiv.
Als sein Blick wieder zu meinem Gesicht kam, beziehungsweise ein Stück darunter, zupfte ich an dem ohnehin viel zu weiten Ausschnitt.
Der Rocksaum reichte grade mal bis knapp über die Pobacken und der Ausschnitt ließ gar keine Chance für einen BH.
"Naja...Ich habe bald ein Date und weiß einfach nicht, was ich anziehen soll. Was hältst du von diesem Outfit?", fragte ich wirklich interessiert. Allerdings weniger für ein Date das es nie geben würde.Um ihn noch mehr Blicke zu gönnen, drehte ich ihm den Rücken zu und bückte mich ein wenig. Ich wusste dass man nun fast mein Höschen sehen konnte, doch war es doch genau das, was ich wollte.
Ja, ich weiß, ziemlich billig, aber ich wusste nichts anderes. Immerhin war ich noch ziemlich unerfahren.
Ich wollte in provozieren und in die Enge treiben. Und daran wie stark er schluckte, erkannte ich sofort, dass ich auf dem richtigen Wege war.
1:0 für mich!


Aiden:

Boaaaahhh, diese kleine Biest, dachte ich nur gequält und versuchte nicht zwischen ihre Beine zu starren, wo kaum etwas zum Verbergen war.Sie machte das mit Absicht, das wusste ich.
Und doch ging ich ihr genau in die falle. Sogar mit Freuden.
Dieses Outfit war unglaublich heiß und ich spürte wie Eifersucht in mir aufstieg als ich an den Kerl dache, für den sie es anziehen würde.Ganz sicher würde diese sofort die gleichen Gedanken haben wie ich, was echt ätzend war.
Wollte Veronika unbedingt als Sexobjekt angesehen werden? Oder zog sie diese Show nur für mich ab? wegen dem was in der Küche geschehen war...
Ich schluckte noch einmal schwer und stand dann auf.Grade als sie mir das Gesicht abwandte, legte ich meine Hände an ihre Hüfte und drückte sie gegen meinen Ständer.
Sie schnappte erschrocken nach Luft und richtete sich so auf, dass ich von hinten ihre Brüste umfasste und ihren hammer Körper an mich drücke.
"Was tust du da?", fragte sie mich flüsternd und ich drückte meinen Schritt an ihren Po.Sie sollte ruhig bemerken was sie mir grade angetan hatte.
"Ich werde uns beiden jetzt das geben, was unausweichlich ist!", knurrte ich nur und küsste ihren Nacken.Wie praktisch das sie sich die Haare hoch gesteckt hatte.
"Aiden", wimmerte sie und sah mich über die Schulter hinweg an.
"Was ist?", kam es von mir nur schroff und se zuckte zusammen.
Fuck! Ich musste sanfter sein!
Aber ich wollte sie so sehr das es regelrecht wehtat. Da musste ich Abhilfe schaffen...Auch wenn es nicht wirklich Gentleman war.
Mir jedoch ziemlich relativ.
"Bitte nicht", flüsterte sie wieder und ich hielt wirklich inne.
"Gib zu das es dir gefallen würde"; raunte ich und knapperte an ihrem Ohrläppchen.
"Ja, würde es...aber es wäre nicht richtig", murmelte sie leise stöhnend. Aha, hier war sie also empfindlich.
"Was ist daran nicht richtig, wenn wir beide unserer Lust nachgeben? Mike wird mir schon nicht den Kopf abreißen."
"Er würde es nie erfahren...aber..."
"Aber was?"
"Ich möchte bei meinem ersten Mal nicht nur einfach meine Lust stillen, Aiden. Ich will Liebe. Und die werde ich von dir nie bekommen. Daher will und werde ich nicht mit dir schlafen, egal wie sehr du mich erregst."
"Bitte was?"
"Du hast mich genau verstanden, Aiden. Ich werde nicht mit dir schlafen. nicht heute, nicht morgen und auch sonst nicht."
"Aber...", setzte ich an, doch sie löste sich von mir und schüttelte den Kopf.
"Nein, Aiden! Ich werde es nicht tun und du wirst mich nicht zwingen. Das würdest du nie tun. Das weiß ich genau. Dafür kenne ich dich lange genug. Und wenn du so viel Druck hast, geh dich abreagieren. Es ist okay. Bin ja daran auch nicht ganz unschuldig grad."
Sie sah zu der Beule in meiner Hose und seufzte. Dann sah sie mir wieder in die Augen.
"Na los! Geh schon. Ich passe auf Kayli auf."

Bevor ich antworten konnte, ging sie auch schon aus dem Wohnzimmer und hörte eine Tür lese auf und zu gehen.Sie schickte mich weg?!?
Alta, was war denn mit ihr los?Liebe? Ja, das konnte ich ihr nicht gebe. ich war nicht in der Lage zu lieben und wollte es auch gar nicht. Bei meinem Vater sah ich ja genau, wie Liebe aussah. Mina war schon seine dritte Frau und jedes Mal behauptete er, die wären seine große Lebe.
Son Scheiß!
Liebe gab es nicht!
Und das würde Veronika irgendwann auch noch mal lernen!
Ehe sie es sich anders überlegen konnte, ging ich tatsächlich und fuhr zu meiner derzeitigen Bettgespielin

Kapitel 10

 

Veronika:

 

Als ich die Haustür hörte, wäre ich am liebsten sofort aus dem Zimmer gestürmt und hätte ihn aufgehalten, aber es war wirklich besser so. Aiden würde niemals jemanden wirklich lieben. Und schon gar nicht mich. Da bildete ich mir nichts ein.

Und es war irgendwie schon tröstlich zu wissen, das er mich wenigstens ins Bett kriegen wollte.

Das traurige daran war leider nur, das es das einzige war...Und das ich ohne zu zögern ja sagen würde...

Eigentlich war ich ja nicht so, aber bei ihm war eh alles anders. Bei ihm schlug mein Herz leider auch jetzt noch wie verrückt und meine Handflächen waren total feucht, wobei dies nicht das einzig feuchte war, wie ich seufzend merkte.

Gott, ich musste diese Gedanken aus meinem Kopf verbannen!

Ich sah kurz nach Kayli, die noch immer friedlich schlief und setzte mich daher in dem Outfit vor den Fernseher und seppte gedankenverloren durch die vielen Kanäle. Wie imemr lief nichts gescheites in der Glotze und so stellte ich sie schnell wieder aus. Ich seufzte frustriert. Vielleicht auch nur, weil meine Gedanken sich um Aiden drehten. Und dem was er jetzt tat...

Mike und John würden noch eine Weile bei der Uni brauchen und ich hatte im Moment absolut nichts zu tun.

Daher war ich froh, als ich dann auch Kayli hörte und sie aus ihrem Bettchen nahm.

Sie sah mich vertrauensvoll an und lächelte.

"was soll ich nur machen, meine süße?", fragte ich seufzend und bekam ein "daaaa" von ihr. Vermutlich sollte es Daddy oder etwas in der Art heißen. Leider half mir das auch nicht viel weiter. Aiden tauchte auch einfach nicht mehr auf, sodass ich mich fragte, ob er es wirklich tat. Ob er wirklich zu eine der Tussis gegangen war.

Ich wechselte Kayli die Windel und fütterte sie dann.

Sie war wirklich zu süß und zum ersten mal dachte ich daran, wie es wäre, eigene Kinder zu haben. Und einen freund dazu natürlich.

"was meinst du, süße? Wäre ich eine gute Mami? Eine, für die man sich nicht schämen muss? Und vor allem, mit der man zusammen sein Kann?"

Ich seufzte schwer.

"Nicht nur kann. Man sollte unbedingt mit dir zusammen sein dürfen, Veronika!"

Ich drehte mich ruckartig um und sah, wie Aiden lässig im Türrahmen stand und mich unverhohlen musterte. Meinte er das ernst oder wollte er mich nur noch weiter ärgern? Ich wusste es einfach nicht. Und das verunsicherte mich ungemein.

"Ach, tatsächlich?  Das finde ich ja sehr interessant. Eben noch hatte ich eher den Eindruck, dass du mich zum Mond schicken wolltest. Was wohl genau das Gegenteil von dem wäre, was du jetzt gesagt hast."

 

 

Ich wollte gar nicht schnippisch klingen, es passierte einfach. Ja, so ein mensch war ich ja nicht.

Ich seufzte leise und drehte mich wieder zu Kayli um sie von dem Lätzchen zu befreien und ihr den Mund ab zu wischen.

"Veronika, ich..." Er seufzte schwer und ich hörte wie er näher kam.

"Was machst du überhaupt hier? Du wolltest dich doch Vergnügen gehen. Was ist daraus geworden? Und wie du siehst sind deine Tochter und ich sehr beschäftigt. Wenn du also nur etwas vergessen hast, wie Gummis oder so, dann mach hinne und störe uns nicht weiter."

Da er nun direkt neben mir stand, sah ich aus dem Augenwinkel wie er leicht zusammen zuckte. Besser war es auch, er sollte nämlich ein schlechtes gewissen haben, da er seine Tochter einfach so im Stich gelassen hatte.

"Ich...", setzte er erneut an und ich seufzte nun genervt. Und genau so sah ich auch zu ihm hoch und zog eine Augenbraue nach oben.

"Du, was? Warst du so schnell und hast dir schon das Hirn raus vögeln lassen? Bravo, ein spitzen Ergebnis."

Ich wusste genau, das es sich komisch anhörte, wenn ich solche Sachen von mir gab, aber ich war sauer. Und richtig enttäuscht von Aiden. Natürlich war mir klar gewesen, das er sich nicht sofort komplett verändern würde, aber mir kam es so vor, als würde er es nicht einmal versuchen wollen.

Als ob er einfach nur... Aiden war!

"Nik, bitte. Sei nicht so. Das steht dir nicht. Und ich wollte mich entschuldigen bei dir. Und bei Kayli, das ich einfach abgehauen bin. Natürlich war es falsch von mir. Nur... Du hast mich so sauer gemacht. Und du hattest Recht. Nur wollte ich das nicht einsehen. Aber als ich durch die Straßen lief, sah ich eine kleine Familie. Vater, Mutter und ein kleines Baby. Und ich musste an Kayli denken. Und an dich. Das wir im Moment auch so etwas in der Art sind. Naja, klingt komisch, ich weiß, aber so kommt es mir vor. Dabei weiß ich ja genau, das du nur zum helfen hier bist und wieder gehst, wenn die ganze Sache hier geklärt ist."

Er atmete tief durch.

"Ich brauche dich wirklich, Nik. Das ist mein voller Ernst."

Skeptisch ruhte mein Blick auf ihm, wobei ich versuchte in seinen Augen abzulesen, wie ernst er das gesagte auch meinte. Nur wurde ich nicht fündig. Ich konnte in diesem Moment rein gar nichts in seinen Augen lesen.

"Und was ist, wenn dir mal wieder etwas nicht passt, was ich dir sage? Rennst du dann wieder weg? Wird das immer so sein? Oder kannst du versuchen endlich mal erwachsen zu werden und Verantwortung übernehmen?"

Mein Ton sollte warnend und böse klingen, doch irgendwie wurde er einen Ticken zu ängstlich. War es ängstlich? Oder eher verzweifelt? Nun, vermutlich hatte er es sowieso bemerkt oder war klug genug es mir nicht vorzuhalten.

 

 

Er schloss einen Moment die Augen uns als er sie wieder öffnete, hatte sich sein Blick verändert. Er war wirklich entschlossen!!

"Ich kann und werde nicht mehr weglaufen, Veronika, ich verspreche es dir!"

Nun, das war zumindest ein guter Anfang. Mal sehen wie lange es so bleiben würde. Bei Aiden konnte man sich da nie so sicher sein. Und jeder hatte noch eine Chance verdient, oder nicht?

Seufzend sah ich Kayli an. Dann wieder ihn.

"Okay, Aiden, ich will dir mal glauben, aber ich warne dich. Solltest du noch einmal abhauen, bin ich weg. Mike wird damit sicher einverstanden sein. Es wird eh noch viel Krach hier geben, wenn ich mit meinem Bruder zusammen wohne. Und allgemein mit drei total kindischen jungen Männern." Er nickte einfach nur und sagte nicht mal etwas wegen dem kindisch. Dabei hätte ich mir dabei schon ganz gerne eine Reaktion gewünscht. Nun, es war wie es eben war. Und ich musste versuchen, das Beste aus dieser verrückten Situation zu machen. Immerhin ging es hier vorrangig um die Kleine und da war es vollkommen egal, wie ich zu ihrem Daddy stand. oder eben nicht.

"Gut, dann wäre es also abgemacht!", sagte ich noch einmal nachdrücklich. Wieder nichte er ohne ein Wort zu sagen. War das wirklich der Aiden, der immer einen Spruch auf lager hatte? Nun, jetzt wohl nicht, oder er hielt sich einfach nur zurück, aus Angst, ich könnte meine Drohung war machen und ihn und die Jungs mit Kayli alleine lassen.

"Danke, Nik", sagte er dann jedoch und lächelte mich an. Sofort setzte mein Herz wieder einen Schlag lang aus, wie immer in seiner Nähe. Gott sei Dank hatte er es noch nie bemerkt und ich betete, dass es weiter so bleiben würde.

"Jaja, schon gut. ich tue es nicht für dich, sondern für Kayli. Ich möchte ihr lieber nicht zumuten mit euch alleine zu sein. das kann nur Schäden anrichten!"

Warum konnte ich es eigentlich nicht lassen die drei Jungs, auch meinen Bruder also, so schlecht zu machen und anzugreifen mit Worten? Ich verstand mich selbst kaum...

Ich seufzte leicht.

"Okay, lassen wir das jetzt. Willst du mit mir und Kayli ein wenig spielen?", fragte ich dann als Versöhnungsangebot.

"Gern. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich machen muss"; grinste er schief auf seine Aiden Manier. Ja, das war der Aiden, den ich kannte und mit dem ich besser klar kam. Naja, wie man es nimmt, dachte ich sarkastisch.

"Keine Sorge, Kayli wird es dir genau zeigen", lächelte ich und wuschelte der Kleinen durch die Haare. Sie grinste süß und brabbelte vor sich hin, wobei sie auf die Bausteine am Boden zeigte.

"Ja, meine Süße, damit spielen wir jetzt. Dein Daddy macht auch mit", sagte ich zärtlich, nahm sie auf den Arm und setzte mich mit ihr auf den Boden. Dann sah ich Aiden abwartend an.

Impressum

Texte: Texte von mir! Kopieren verboten und wird streng geahndet!
Bildmaterialien: Cover von mir selbst erstellt! Weitere Benutzung verboten!
Tag der Veröffentlichung: 06.01.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese kleine Story widme ich meiner Schwester Ann und meiner Mausi Manu! Danke für eure Freundschaft und das ich ein Teil eures Lebens sein darf!

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