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Prolog:
Es war eine stürmische und düstere Nacht. Blitze zuckten und Donner krachte. Es schüttete wie aus Eimern und das Flüstern des Windes wurde zunehmend unheimlicher. Das schäbige kleine Haus, in dem das Kind geboren werden sollte, lag sehr weit abgeschieden vom Dorf. Die Lampen flackerten und es regnete durch die undichten Fenster. Die werdende Mutter lag auf einer zerfledderten Matratze und stöhnte vor Schmerzen. Ihr Mann war nicht da, um ihr bei der Geburt zu helfen. Sayuri, ihre Zwillingsschwester, war als einzige da und versuchte so gut wie möglich ihrer Schwester zu helfen. Sie selber hatte noch keine Erfahrung als Hebamme. Im Dorf, das versteckt unter den Felsen lag, gab es in dieser Zeit keine erfahrenen Ironins. Ein weiteres Stöhnen erklang. Ihre Schmerzen waren sehr groß, denn das Kind kam nur langsam auf die Welt. Noch ein stöhnen erklang, dann ertönte ein lauter Schrei.
“Ich schaff’ das nicht Sayuri! Ich … schaff’.. es ……nicht…” , presste sie hervor.
“Koyumi, ganz ruhig. Du schaffst das! Drück weiter!”
Wieder und wieder erfüllten Koyumis Schreie die Nacht. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib. Sayuri tat was sie konnte, kühlte Koyumis Stirn, flößte ihr Wasser in den Mund ein, beruhigte sie. Aber es half nichts. Koyumis Schmerzen wurden zunehmend stärker.
‘Warum’, dachte Sayuri,’ warum hat man sie mit solch einem Leid bestraft? Und er ist auch nicht da, um die Geburt seines einzigen Kindes zu erleben. Er musste aber irgendwie verhindern, dass unser Großvater -’
Sie wurde aus ihren Gedanken geworfen, denn plötzlich konnte sie den kleinen Kopf des Säuglings erkennen.
“Koyumi! Gleich ist es vorbei! Drück weiter!”
Koyumi sammelte ihre letzte Kraft und schaffte es mit sehr viel Mühe ihr Kind zu gebären. Ihre Schmerzen verschwanden nach und nach und langsam vernahm sie das Geschrei des Säuglings. Koyumi schaute auf und streckte ihre zitternden Arme nach dem Kind aus. Sayuri hatte währenddessen den Säugling in ein weiches Tuch gewickelt und übergab ihr das Kind.
“Herzlichen Glückwunsch Koyumi. Es ist ein Junge.”
Sachte nahm sie ihren Sohn in die Arme. Er hatte einen leichten blonden Haaransatz und sie konnte auf seiner kleinen Brust und auf seinen Handflächen kleine Zungen raus hängen sehen. Koyumis Gesicht zog sich vor Trauer unbemerkt zusammen.
“Er hat das Kekkei Genkai von seinem Vater. Wir müssen sofort den Mund auf seiner Brust versiegeln.” “Und wie machen wir das?” “Wir müssen den Mund mit einem speziellen Versieglungsfaden verschließen. Teshi, hat welches besorgt. In der Schublade da drüben.” Koyumi zeigte auf eine kleine Kommode. Sayuri öffnete die oberste Schublade und zog eine Nadel und einen leicht glänzenden schwarzen Faden heraus.
“Ja, das ist er.” sagte sie immer noch nach Luft schnappend, übergab ihrer Schwester ihren Sohn und nahm die Nadel und den Versieglungsfaden entgegen.
“Du musst ihn festhalten Sayuri. Das wird nicht einfach.”
Koyumi zog den Faden durch die Nadel und setzte sie an seiner Brust an.
“ Musst du das nicht jedes Mal, wenn er wächst, erneuern?” Koyumi hielt inne und schaute ihre Schwester an.
“Nein. Dieser Faden wächst automatisch mit. Wenn ich seinen Mund zugenäht habe, versprichst du mir dann, dass du…”
Koyumi sengte den Kopf. So sehr hatte sie gehofft, ihr Kind würde ihr Kekkei Genkai erben. Ihr Plan mit Teshi, ihrem Mann, eine Familie zu gründen, ist gescheitert. Zuerst musste er sterben und jetzt sie. Tränen liefen Koyumi das Gesicht runter. Sie würde niemals das Aufwachsen ihres Sohnes erleben. Entweder sie nähte ihrem Sohn den Mund auf der Brust zu und sie würde dafür mit ihrem Leben bezahlen, oder sie tat es nicht und ihr Kind musste dran glauben. Obwohl es sehr riskant war mit Teshi ein Kind zu zeugen, sind es beide eingegangen. Der Wunsch nach einer Familie war zu groß. Teshi hatte sie vorher noch gewarnt, dass nur die Leute wie er den Versieglungsfaden benutzen können, ohne dafür mit ihrem Leben zu bezahlen. Doch Koyumi wollte so sehr mit ihm eine Familie gründen, dass sie vergaß, dass sein Kekkei Genkai sehr gefürchtet war. Als der Tsuchikage mitbekam, dass seine jüngste Enkelin mit Teshi verheiratet wurde, war er außer sich vor Wut. Er schickte die stärksten Ninja auf ihn los, um sie für immer zu trennen. Er wusste aber nicht, dass Koyumi schwanger von Teshi.
Teshi konnte nirgendwo mehr hin ohne angegriffen zu werden. Er versicherte Koyumi, dass das Kind ganz sicher ihr Kekkei Genkai erben wird und dass sie keine Angst seinetwegen haben musste. Er stellte sich dem Tsuchikage direkt gegenüber und kämpfte mit ihm. Dabei lockte Teshi ihn fort vom Dorf und sorgte dafür, dass der Tsuchikage niemals seiner Familie was antun wird. Nur deshalb sprengte sich Teshi in die Luft um seine Familie zu beschützen.

“…Koyumi? Warum weinst du?” Erschrocken richtete sich Koyumi auf.
“Ich werde dabei mein Leben opfern müssen. Der Versieglungsfaden kann eigentlich nur von Leuten wie Teshi verwendet werden. Bei anderen fordert die Versieglung einen hohen Preis. Man muss dafür mit seinem Leben bezahlen. Ich habe so gehofft, dass er mein Kekkei Genkai erben wird und dass ich mich nicht opfern müsste. Aber……… das tue ich gerne.” Mit einem Lächeln saß sie ihrer Schwester gegenüber. “Versprichst du mir denn, dass du auf ihn aufpassen wirst und ihn erziehst? Da du selber keine Kinder kriegen kannst, dachte ich, du würdest dich freuen.”
Sayuri konnte nicht glauben, was ihre Schwester grade gesagt hat. Sie wollte nicht, dass ihre Schwester dabei stirbt. Sie wollte nicht noch jemanden verlieren. Jetzt liefen ihr auch Tränen über ihr Gesicht.
“Bitte… lass mich es machen! Ich will nicht, dass du dabei stirbst. Du hattest schon genug Schmerzen. Ich habe mich nie für dich eingesetzt. Nie. Aber… aber jetzt tu ich das. Lass mich seinen Mund zu nähen bitte, Koyumi!” Koyumi liefen nur noch mehr Tränen übers Gesicht. Die Schwestern weinten und schluchzten. Dann ergriff wieder Koyumi das Wort.
“Nein, ich muss es tun. Ich bitte dich nur ihn zu versorgen. Das ist alles. Bitte, Sayuri!” So schwer es auch war ihrer Schwester ihren letzten Wunsch zu erfüllen, es ging einfach nicht. Dafür liebte sie sie zu sehr. Aber umstimmen konnte Sayuri sie auch nicht. Koyumis Entschluss stand fest. Sie wird mit ihrem Leben bezahlen, um das Baby zu beschützen.
Schweren Herzens erklärte sich Sayuri für die Wahl der Mutter ein. Koyumi setzte die Nadel an und nähte ihrem Sohn den Mund auf der Brust zu. Der Säugling schrie wie am Spieß und den Schwestern liefen die Tränen wie Wasserfälle übers Gesicht. Koyumi wurde nach jeden Nadelstich blasser und blasser. Sayuri bemerkte dies und wandte ihr Gesicht von dem Geschehen ab. Der Säugling schrie weiter und dann immer noch als Koyumi schon fertig war.
Koyumi atmete schwer und ließ sich nach hinten fallen. Sayuri, immer noch das schreiende Kind im Arm, beugte sich zu ihr. Koyumi sah aus wie eine lebendige Leiche. Nichts mehr von ihrer Schönheit war zusehen. Ihre einst blonden Haare waren schneeweiß und ihre wunderschönen himmelblauen Augen waren grau. Falten prägten ihr einst schönes Gesicht. Sie atmete schwer. Mit letzter Kraft versuchte sie zu sprechen.
“S… Sa… Sayuri…”
“Ja, Koyumi?”
“Ich habe doch noch eine Bitte an dich.”
“Alles egal was, ich werde es tun.”
“Es geht um seinen Namen. Ich möchte, dass du ihn…”
Sayuri beugte sich ganz nah zu Koyumi, um sie zu verstehen.
“So soll er heißen? Ist das richtig so?”
“Ja, ich möchte, dass du ihn so nennst. Und nun pass auf, mein Kleiner.”
Das Baby hat sich mittlerweile beruhigt und schlief. Koyumi streichelte seinen Kopf.
“Sei immer schön brav, pass gut auf dich auf, mach keinen Unsinn und höre immer auf dein Herz. Lebe wohl, mein Sohn.”
Mit letzter Kraft gab sie ihrem Sohn noch einen Kuss auf die Stirn. Dann blieb sie regungslos liegen. Sayuri starrte auf die Leiche ihrer Schwester, legte den Kopf auf Koyumis Oberkörper und erneut flossen Tränen über ihr Gesicht.

Langsam aber sicher legte sich der Sturm und es wurde ruhig. Die Zeit verging schnell und Sayuri wusste, dass sie wieder zurück gehen musste. Nach Iwagakure.
Sie konnte aber ihre Schwester nicht eigenhändig beerdigen. Das brachte sie einfach nicht übers Herz. Stattdessen deckte sie Koyumi zu, nahm den Jungen in die Arme und verließ das Haus. Zuvor platzierte sie Sprengstoff in der Hütte.
Sie stieg auf einen entfernten Berg und ließ die Hütte in tausend Flammen aufgehen.
Der Säugling wurde von der Explosion wach, klatschte förmlich in seine kleinen Hände, gluckste und kicherte dabei. Sayuri sah ihn an.
“Du magst es also, wenn’s knallt, oder? Du bist genauso wie dein Vater.”
Sayuri sah den Flammen zu, wie sie genüsslich an der Hütte nagten.
Dabei fiel ihr auf, dass es schon hell wurde. Sie schaute Richtung Sonnenaufgang.
Die Morgenröte zeigte sich gerade und ein warme sommerlicher Wind wehte ihr durch die Haare.
Es war der frühe Morgen des 5. Mais, in der das Kind zur Welt kam.
In der ein Junge Namens Deidara das Licht der Welt erblickte.


Kapitel 1:

Unsanftes Erwachen und eine nie vergessene Szene

“Yumi!” Ein kleines Mädchen, ungefähr fünf Jahre alt, kam in die Küche. “Ja, Mama?” Sayuri drehte sich um und stellte Brot auf den Frühstückstisch. “Kannst du deinen Bruder aufwecken und ihm sagen es gäbe jetzt Frühstück?” “Ja klar doch, Mami.” Das braunhaarige Mädchen hüfte die Treppenstufen ganz nach oben und öffnete ganz leise die Tür des einzigen Zimmers im obersten Stock. Dort drin war es noch dunkel und Yumi konnte fast nichts sehen.
Ein Junge, 16 Jahre alt, lag noch im Bett. Er hatte sehr lange Haare, weshalb ihn Yumi auch gerne ärgerte, er sähe aus wie ein Mädchen, was ihn sehr wütend machte. Er öffnete ganz kurz die Augen und blickte zu dem schmalen Lichtstreifen an der Tür, der langsam aber sicher immer breiter wurde. Das helle Licht traf seine hellblauen Augen und ließ sie ein wenig glitzern. Er hörte wie die Tür etwas knarrte. Dann plötzlich spürte er ein kleines Gewicht auf seinen Körper und hörte wie eine kleine Mädchenstimme immer wieder rief, er solle aufstehen und, dass es jetzt Frühstück gäbe.
“Wach auf, Deidei! Es gibt Frühstück! Mami und Papi warten schon dich, du alte Schlafmütze! Komm’ schon!” Ja, ja. Sie war schon immer ein echter Wirbelwind. Der Junge stöhnte nur müde, schubste seine kleine Schwester ganz leicht von sich runter, zog die Decke über den Kopf und schnarchte dann übertrieben laut. “Deidara, du Pennratte, jetzt steh’ endlich auf!” Yumi rüttelte ihn wach aber er ließ sich nicht davon stören und schlief einfach weiter. Yumi hatte keine Lust mehr. Sie zog die Rollladen hoch und machte die Fenster auf. Das hasste Deidara abgöttisch. Normalerweise hätte er sie jetzt rausgeschmissen. Yumi schaute sich in seinem Zimmer um. Die ganzen Wandregale waren voll gestopft mit Schriftrollen, Büchern und… war das Lehm? Yumi ging näher ran. Ja, es war Lehm. Ein ganzes Regal voll. Yumi wusste, ihr Bruder beschäftigte sich mit schmutziger Arbeit, aber sie hätte nie gedacht mit Lehm. Sie dachte immer seine kleinen Figuren wären aus Ton oder so. Daneben stand dann ein Regal mit kleinen Figuren. Diese waren auch aus Lehm. Deidara hatte ihr verboten seine kleinen Figuren anzufassen, denn fast alles was Yumi anfasste, ging kaputt. Mit einem heimtückischen Lächeln auf dem Gesicht nährte sich ihre Hand einem Lehmfigürchen. Yumis Hand war nur noch einen Millimeter davon entfernt, als sie plötzlich hochgenommen wurde und im Kreis herumgewirbelt wurde. Sie schrie, als sie den Boden unter den Füßen nicht mehr spüren konnte. Erst einige Sekunden später bemerkt sie, dass Deidara sie einfach nur hochgehoben hat. Deidara wirbelte mit ihr im Kreis rum. Er war echt schnell und, wenn er wollte, auch sehr leise. “Mein liebes kleines Schwesterchen. Dachtest du wirklich, ich hätte nicht gesehen, was du gerade machen wolltest?” Er lachte dabei. Eigentlich hatte er seine Schwester sehr gerne. Sie durfte nur nicht nerven und seine Kunst nicht anfassen. “Lass mich runter Deidei!” lachte sie. Deidara ließ dann auch endlich runter. “Jetzt beeil dich!” Er sah ihr lächelnd zu, wie sie die Treppe runterhüpfte. Gähnend ging er zu den Fenstern und schloss sie wieder. Er suchte seine Sachen zusammen und ging ins Badezimmer.
Nachdem er soweit fertig war und sich gerade die Haare gekämmt hat, schaute er noch einmal in den Spiegel. Seine langen, sonnengelben Haare, die er ziemlich weit unten zusammengebunden hatte, reichten ihm bis zur Hüfte. Eine lange Strähne überdeckte sein linkes Auge und das Zeichen seines Stirnbandes konnte man noch gerade erkennen. Er schaute seinem Spiegelbild in die Augen und dachte nach. Dachte an das Geschehen vor 6-3 Jahren. Sein Blick wurde hart und ernst.

“Hey, schaut mal alle her! Wer ist denn da gekommen?” “Na du Monster? Noch alle Münder dran?” Die Kinder lachten den Jungen aus und beleidigten ihn weiter. Machten Witze über ihn und sein Aussehen. Nicht nur, dass sie ihn als Monster anerkannten sondern auch als Mädchen beleidigten. Mit ansteigender Wut, stand der Junge da. Ihm wurde es zu viel und fing an sich mit ihnen zu prügeln. Doch 10 gegen 1, das konnte nicht gut ausgehen. Das fiel Deidara dann auch ein und ergriff die Flucht. “Hey, du haust ab? Feigling! Hinterher!!” Deidara rannte und rannte. Sie jagten ihn, wie Katzen Mäuse jagten. Er bog in eine Seitenstraße ein und landete in einer Sackgasse. Verzweifelt blickte er zu der Mauer, dann wieder zurück, wo er schon schnelle Schritte hörte. Er konnte nicht gegen sie gewinnen. Dazu waren sie zu viele und zu stark. Deidara musste also, um heil davon zu kommen, die Mauer hochklettern. Das war einfacher gesagt als getan. Er hatte noch nicht gelernt mit den Füßen an Wänden hoch zu laufen. Er sprang an der Mauer hoch und klammerte sich an die Steine. Langsam und vorsichtig kam er dem Ende seiner Flucht immer näher. Noch einen Merter dann hätte er es geschafft. Plötzlich packte jemand ihn von hinten an seinem T -Shirt und zog ihn mit Gewalt runter. Mit einem dumpfen Aufprall landete Deidara auf den harten Pflastersteinen und krümmte sich vor Schmerz. Es dauerte nicht lange, dann wurde die Seitenstraße von Deidaras Schreien erfüllt. Die Jungen schlugen und traten auf Deidara ein. “Miststück!” “Hurensohn!” “Monster!!” schrieen sie immer wieder. Der Schmerz von den Tritten und Schlägen wurde zunehmend stärker. Bald verlor Deidara das Bewusstsein. Doch bevor er endgültig Ohnmächtig wurde, spürte er keine Tritte und Schläge mehr. Er schaute mit letzter Kraft zum Eingang der Gasse und sah ein Mädchen anlaufen sehen. Dann verlor er das Bewusstsein.
Nach einigen Stunden wachte Deidara auf und befand sich in einem Krankenhausbett. Mühsam schaute er an sich hinab. Der meiste Teil seines Körpers wurde bedeckt von Bandagen. Er versuchte sich aufzurichten, zog dann aber die Luft scharf vor Schmerz ein und legte sich wieder hin. “Bleib besser noch etwas liegen. Bis deine Wunden geheilt sind, wird es wahrscheinlich noch etwas dauern.” Deidara blickte erschrocken zur Seite, wo die Stimme herkam. Zu seiner Überraschung saß dort das Mädchen, welches er noch ganz kurz in der Gasse entdeckt hatte. Deidara stöhnte vor Schmerz. “Wer bist du?” Das Mädchen schaute ihn lächelnd an. “Mein Name ist Kano. Ich habe deine Schreie gehört und versucht dich zu finden." Und so erzählte Kano Deidara wie er hierher kam und dass seine Familie bescheid weiß, dass er im Krankenhaus liegt. Deidara hörte ihr aufmerksam zu. Dann als sie fertig war lächelte er sie an. “Ich muss mich bei dir bedanken. Du hast mir das Leben gerettet, Kano.” Als antwort gab sie ihm ein Lächeln zurück. So wurde aus Kano und Deidara richtig gute Freunde. Seine Wunden waren schnell verheilt und er konnte wieder nach Hause. Er und Kano bestanden die Akademie mit Erfolg und kamen auch noch ins selbe Team. Deidaras Kampfkünste verbesserten sich mit jedem Tag. Er fand auch schon bald heraus, welchen Sinn die Münder auf seinen Handflächen haben. Er betrachtete es als seine Kunst und sein Wunsch nach Größe wuchs mit der Zahl seiner Werke. Bald schon gierte er nach der Verbotenen Kunst von Iwagakure. Der Kunst, der Materie Chakra einzuhauchen. Mit seinen Explosionen respektierte man ihn endlich. Doch es gab eine Person, die damit von Anfang an nicht einverstanden war. Kano. Sie versuchte ihn wieder zu Verstand zu bringen. Sie wollte ihm helfen, doch Deidara verstand das völlig falsch. Außer sich vor Wut sprengte er Kano in die Luft. Er ermordete seine beste Freundin.

Ihr Todesschrei hallte noch in seinen Ohren, als es plötzlich laut an der Badezimmertür klopfte. “Deidara, ist was passiert?” “Eh… nein. Alles ist gut. Ich war nur in Gedanken vertieft.” “Na gut. Kommst du denn jetzt endlich raus und isst vielleicht mal was? Du musst doch Hunger haben.” “Ja, Mum. Ich komm’ jetzt.” Ohne ein weiteres Wort zu sagen entfernte sich Sayuri von der Tür. Deidara blickte wieder in den Spiegel und erschrak. Er weinte. Seinen Augen nicht trauend, schaute er genauer hin. Es waren Tränen. Für ihn war klar: Er musste weg. Weg von seiner Familie. Weg von seinen noch geliebten Menschen. Er konnte nicht nochmal einem Geliebten Menschen einfach so ermorden. Er nannte sich selber ein Monster. Beschähmt und sauer auf sich selbst wischte er die Tränen weg und ging runter in die Küche.


Kapitel 2:

Zerbrochenes Herz und eine neue Liebe

“Morgen reist er ab.” Ein Mädchen mit pinkfarbenen Haaren und grünen Augen sah in den wolkenlosen Himmel. “Ja, ich weiß. Hoffentlich wird er stärker und kann Sasuke bald zurückholen.” Sakura blickte zu ihrer Freundin. “Was heißt hier “Hoffentlich”, Ino?” “Na ja, Naruto ist doch eigentlich so ein Versager, abe- “ Ino hielt inne, denn Sakura setzte ihren Todesblick auf. “Ino, Naruto ist stärker als du denkst und er übertrifft sich immer wieder! Denk mal an die Chunin-Auswahlprüfung! Er wurde zwar kein Chunin, aber im Gegensatz zu uns hat er seine Gegner platt gemacht. Also behaupte nie wieder, er sei ein Versager. Die einzige Versagerin bin nämlich ich.” Sakura rollte eine Träne über die Wange. Ino versuchte sie zu trösten.

Der stachelhaarige blonde Ninja lag auf seinem Bett. Morgen würde er mit Jiraiya auf Trainingsreise gehen. Naruto ließ seine Gedanken an jenes Geschehen im Tal des Schicksals zurückschweifen.

‘Ich vermisse dich so sehr. Der letzte Versuch hat nicht geklappt, Sasuke. Ich war noch zu schwach. Du musst wissen, ich habe dich gar nicht richtig gehasst. Ich habe dich gemocht. Sehr gemocht. Ich habe dich sogar geliebt! Ich habe dich geliebt und wollte es dir nur zu gerne sagen. Aber du warst so blind und hast nur deine Wut und Rache gegenüber Itachi gesehen. Und dann warst du weg. Du bist nach Orochimaru gegangen. Im Tal des Schicksals sah ich die einzige Möglichkeit dich umzustimmen. Ich habe dir meine Liebe gestanden. Aber du hast mich nicht ernst genommen und gemeint, Liebe mache einen schwach und Hass und Wut mache einen stark. Ganz im Gegenteil Sasuke. Liebe macht einen stark, dachte ich zuerst, aber dann wurde ich wütend und versuchte dich mit Gewalt zurück zu holen. Ich bin daran gescheitert. Du hattest Unrecht. Und jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich dich noch liebe oder nicht. Du hast mir das Herz gebrochen, Sasuke. Ohne mit der Wimper zu zucken. Jetzt weiß ich, dass ich dich nicht meines Willen zurückhole. Ich hole dich zurück um den Willen der anderen Menschen, die du tief in ihren Herzen verletzt hast. Sasuke, ich werde stärker werden und dich zurückholen nach Konoha. Das schwöre ich! Und dann kriegt Ororchimaru gehörig was auf die Mütze. Ich hole dich wieder, verlass dich drauf Sasuke.’

Naruto vernahm ein Geräusch und schreckte hoch. Es klopfte an der Tür. Verwirrt stand er auf und ging zur Tür. Wahrscheinlich waren es wieder Sakura und Ino. Naruto öffnete die Tür, aber es waren nicht Sakura und Ino wie erwartet. Zu seiner Überraschung standen die drei Sabakuno-Geschwister vor seiner Tür. “EH?!!!! Was macht ihr denn hier? Ich hab’ gedacht, ihr seid schon wieder längst abgereist.” Naruto stand da mit heruntergefallener Kinnlade. Kankuro, Temari und Gaara schauten ihn mit ihren strengen und kalten Blicken an. “Temari, Kankuro, geht schon mal vor. Ich werde nicht lange brauchen.” Temari und Kankuro warfen sich kurz schockierte Blicke zu. “Gut Gaara. Kankuro und ich warten am Haupttor auf dich.” Temari und Kankuro eilten davon. Naruto und Gaara schauten ihnen noch kurz hinterher. Dann wendete sich Gaara wieder zu Naruto. Dieser schluckte hörbar und eine Schweißperle lief ihm die Stirn entlang. Ohne ein Wort zu sagen, ging Gaara an Naruto vorbei ins Haus. Da konnte doch irgendwas nicht stimmen. Gaara besuchte ihn? Er verstand ihn sehr gut, da er, genau wie Naruto mit denselben Schmerzen aufgewachsen ist. Naruto empfand deshalb auch eine Bindung zu Gaara. Er mochte ihn schon sehr gerne. Fürchtete sich aber ein wenig vor Gaaras Reaktionen. Angespannt auf das, was als nächstes passieren wird, schloss Naruto die Tür hinter sich und folgte Gaara ins Wohnzimmer. Gaara setzte sich mit verschränkten Armen und einem kalten Blick auf das Sofa und wies Naruto mit einer Kopfbewegung an, er solle sich neben ihn setzten. Naruto erwiderte darauf hin nichts, sondern sah ihn einfach nur an. Gaara brach die erdrückende Stille. “Willst du dich nicht setzten? Hast du Angst vor mir?” Naruto kam endlich wieder zu Worten. “Eh… nein. Ich war einfach nur irritiert, warum du bei mir geklingelt hast.” Beschämt setzte er sich neben Gaara aufs Sofa. Gaara sah ihn mit seinen grünen Augen an. Und sein Blick entspannte sich langsam. Naruto bemerkte den Blick auf sich und erwiderte ihn. Sie sahen sich lange in die Augen. Es war wieder Gaara, der die Stille zwischen ihnen brach. Ohne den Blick von Narutos Hellblauen Augen abzuwenden sagte er folgendes. “Ich wollte mich bei dir bedanken, Naruto Uzumaki" "Bedanken? Wofür?” “Sag bloß, du hast schon vergessen. Ich will dir danken, weil du in mir Hoffnung geweckt hast und mir gezeigt hast, dass ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. …Ich will meine Vergangenheit hinter mir lassen und ein neues Ich entwickeln. Damit möchte ich jetzt gerne anfangen. Aber ich weiß noch nicht wie.” Gaara sah Naruto mit einem, nach Antwort suchenden Blick an. Naruto war etwas erschüttert von Gaaras Antwort. Aber er hatte wohl das sehr große Talent, sehr schnell Freundschaften zu schließen und ihnen Hoffnung zu bringen. Er brauchte nicht lange zu Überlegen. Auf solche Fragen hatte Naruto irgendwie immer eine Antwort parat. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht ließ er sich nach hinten an die Rückenlehne fallen. ”Wie wär’s, wenn du den Menschen, die dir am Herzen liegen, zeigst, was du für sie empfindest. Sei aber nicht direkt zu aufdringlich, sonst könnte es passieren, dass einige von ihnen entweder abhauen oder sie dir eins aufs Maul geben.” “Wieso? Ist dir das schon mal passiert?” “Eh… hehehehe… joah so könnte man’s sagen.” Dabei erinnerte sich Naruto an seinen heftigen Kinnhaken, den er von Sakura mehrmals bekam. “Naruto?” “Ja?” “D-Dürfte ich dir zuerst zeigen, was ich für dich empfinde?” Naruto konnte spüren wie er etwas errötete und Gaara tat es ihm gleich. “Eh… von mir aus.” “Gut. Aber du musst die Augen zu machen. Bitte.” “O…… kay.” Etwas zögernd schloss Naruto die Augen. Mit jeder Sekunde die verging, wurde er nervöser. Er zuckte ein bisschen zusammen als er Gaaras Hand auf seiner rechten Wange fühlte. Neben Gaaras Berührung spürte Naruto einen warmen Atem immer näher kommen. Naruto erschrak fürchterlich, als zwei sanfte Lippen seine trafen. Er öffnete ganz kurz die Augen und sah Gaaras Gesicht mit geschlossenen Augen direkt vor ihm. Naruto, glücklich über den Kuss zu sein, schloss seine Augen wieder, erwiderte und genoss gleichzeitig diesen Kuss. Es war ein langer, sehr langer Kuss. Gaara drückte Naruto ganz sachte runter. Er ließ es zu und schlang seine Arme um Gaara. Dieser lag schon halb auf Naruto. Gaara war zum ersten Mal in seinem Leben glücklich, dass er etwas getan hat, wovor ein Mensch nicht weggelaufen ist. Es machte ihn so sehr glücklich, dass er etwas mehr Leidenschaft in den Kuss steckte. Naruto spürte Gaaras Zunge auf seinen Lippen, wie sie versuchte in ihn einzudringen. Naruto unterwarf sich voll und ganz Gaara. Er öffnete seinen Mund und gewährte Gaara einlass. Zuerst waren es zärtliche Berührungen, dann wurde diese Berührungen schneller und schneller. Beide steckten ihre ganze Leidenschaft in den Kuss. Dann, nach einer Ewigkeit, löste Gaara langsam den Kuss. Mit geröteten Gesicht blickte er in das ebenfalls gerötete Gesicht von Naruto. Dieser lächelte nur. Gaara lächelte zurück und küsste ihn auf die Stirn. Er beugte sich runter zu Narutos Ohr und hauchte ihm vier Wörter entgegen. “Naruto, ich liebe dich.” Dann blickte Gaara wieder in Narutos Gesicht, welches vor Freude und Glück strahlte. “Ich liebe dich auch Gaara!” Gaara lächelte. Doch dieses Lächeln war anders, als das davor. Es war ein so glückliches, so lebendiges Lächeln voller Freude. Gaara half Naruto wieder hoch. Dann stand er plötzlich auf und ging Richtung Tür. Naruto war völlig verwirrt. “Ey, Gaara! Wo gehst du hin?” Gaara drehte sich zu ihm um. ”Ich muss los. Meine Geschwister warten auf mich. Ich muss wieder zurück nach Suna. Und ich habe gehört, dass du morgen für die nächsten zwei Jahre auf Trainingsreise gehst.” “Ja, das stimmt. Wir werden uns lange nicht sehen können.” Traurig sah Naruto zu Boden. Gaara kam auf ihn zu und umarmte ihn. “Hey, sei nicht traurig. Ich find’s auch schade, aber wir hätten uns eh erst wieder in einem halben Jahr bei der Chunnin-Auswahlprüfung gesehen. Ich find es aber auch besser so. Lass mir etwas Zeit mich neu zu gestalten. Ich habe sonst Angst dich zu verletzen.” Naruto lächelte und schloss seine Arme auch um Gaara. “Wenn du mich wirklich liebst, dann könntest du mich nicht verletzen. Ich trage, genauso wie du, einen Bijuu-Geist in mir. Der Kyubi ist dann erschienen, als ich die Menschen, die mir am meisten bedeuten, beschützen wollte. Bei dir ist das etwas anders. Früher hast du nur dich selber geliebt. Aber der Ichibi ist bei dir doch dann rausgekommen, als du dich selbst beschützen wolltest, oder? Im Prizip läuft es auf das gleiche heraus, oder?” “Ja, da magst du Recht haben. Ich werde dich vermissen, Naru-chan.” “Ich dich auch, Gaara.” Sie lösten die Umarmung, gingen nach draußen und liefen geradewegs Richtung Haupttor. Auf dem Weg dorthin schwiegen sie.
Das Haupttor war nur noch einige Meter entfernt. Naruto und Gaara sahen schon Temari und Kankuro warten. Kankuro entdeckte sie als erster. “Hey, Gaara. Komm’ jetzt! Wir müssen los!” “Ich komme ja jetzt! Aber vorher,” er wandte sich zu Naruto, “möchte ich mich noch gerne von dir verabschieden, mein Lieber.” Gaara zog Naruto an sich und gab ihn noch einen kleinen Kuss. Schnell löste er den Kuss wieder, damit es niemand mitbekam. “Auf Wiedersehen, Naru-chan.” “Auf Wiedersehen, Gaara.” Mit einem letzten Lächeln zu Naruto, wandte sich Gaara von ihm ab und ging zu den anderen. “Hey, Gaara. Was hast du eben noch bei Naruto gemacht? Oder besser gesagt, was hat er mit dir gemacht? Du wirkst irgendwie so anders.” “Temari, lass es mich so sagen. Ich habe ihm gezeigt, was er mir bedeutet. Das ist alles. “ Jetzt kam noch Kankuro ins Spiel. “Aber nichts schmerzhaftes, oder doch?” Gaara blickte zwischen den etwas nervösen Gesichtern seiner Geschwister hin und her. “Nein. Im Gegenteil. Es hat ihm und mir sehr gefallen.” Temari und Kankuro warfen sich kurz Blicke zu. Was meinte Gaara nur? Die beiden schüttelten diese Frage ab und machten sich auf den Weg nach Hause. Gaara folgte ihnen.
Naruto stand immer noch nahe beim Haupttor und die Sonne begang schon langsam unterzugehen. Der Sonnenuntergang war genauso schön wie immer. Also beschloss er auf das höchste Dach zu klettern und ihn sich genauer anzuschauen. Das Dach schnell erreicht, setzte er sich gemütlich hin und beobachtete den Sonnenuntergang. Naruto dachte an jenes Gefühl, welches ihn durchströmte, als Gaaras und seine Lippen sich in dem tiefen Kuss trafen. Es war ein völlig neues Gefühl gewesen. Für beide. Denn es war so unbeschreiblich schön. Man denkt, man schwebe auf Wolke 7. Dieses Gefühl brachte Naruto seine neue Liebe: Gaara.

Am nächsten Morgen gegen 6.26 Uhr früh stand ein alter, kauziger Bergerimit am Haupttor und wartete auf seinen Schüler. Naruto, etwas zu spät, rannte Hals über Kopf geradewegs auf ihn zu. ”Tut mir Leid, Sensei Jiraiya! Ich hab total verpennt!” Naruto blieb vor seinem Meister stehen. Jiraiya lächelte ihn ein wenig an. “Ach, schon gut Naruto. So spät bist du nun wieder auch nicht. Denk mal an Kakashi.” “Eh… hehehehe, ja stimmt zwar, aber ich wollte unbedingt so schnell wie möglich losgehen! Also, können wir?” Naruto stand mit einem erwartungsvollen Blick vor Jiraiya. Dieser lachte nur. “Hahahahahahaha… du bist mir einer Naruto! Na dann komm. Auf geht’s!” “Ja! Endlich!” Naruto und Jiraiya gingen los. Doch nicht weit weg vom Tor blieb Naruto plötzlich stehen und blickte zurück zum Dorf. Jiraiya bemerkte dies. “Was ist los, Naruto? Ich dachte, du wolltest so schnell wie möglich anfangen.” “Nun ja… stimmt aber sieh dir mal den Sonnenaufgang an.” Jiraiya blickte an Naruto vorbei und sah die aufgehende Sonne. ”Ja, du hast Recht. Der Sonnenaufgang ist echt schön.” “Ja nicht wahr? Er ist schon ziemlich toll. Ach, genug gesehen, lass uns weiter gehen Sensei!” “Natürlich doch, Naruto. Natürlich doch.” Jiraiya und Naruto gingen nebeneinander weiter, wie Vater und Sohn, im Licht der Morgenröte.


Fortsetzung folgt...

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.03.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen sasodei- und narugaara-fans. Und einer coolen Bookrix - Freundin, die meine Seelenverwante sein könnte. <3

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