Supernatural
Adelle
Das Läuten der Klingel durchdrang die Lautstärke des alltäglichen Streits. Als sie die Tür aufmachten stand er vor ihnen und neben ihm ein kleines weinendes, rothaariges, Mädchen, knapp 7 Jahre alt.
1
Erneut kullerte mir eine Träne die Wange hinunter und mein Herz schmerzte. Zumindest bildete ich mir das ein. Ich wusste schon gar nicht mehr wie lange ich hier schon drin war. Ich hatte die ganze Zeit daran gedacht was er wohl gerade macht. Ich hoffte nur, dass er nicht wie ich gar nichts mehr fühlte, weder kälte noch körperlichen Schmerz, sondern einfach lebte. Vielleicht mit seinem Vater und seinem Onkel ein paar Geister oder Dämonen jagte oder zu seiner Mutter zurück in sein altes Leben um mich und sein neues Leben wieder zu vergessen. Mir war egal was
er gerade tat solange er lebte…
Als die Tür aufging blendete mich das Licht. Ich hatte die ganze Zeit im Dunkel gesessen, aber meine Augen gewöhnten sich schnell an die Helligkeit und so schnell erkannte ich auch, dass mein Vater die Tür geöffnet hatte und mich gerade in die Arme schloss.
,,Daddy!‘‘ Jetzt wusste ich, dass ich noch geweint hatte, denn ich schluchzte eher als zu reden. ,,Daddy!‘‘, schluchzte ich in sein Hemd. Er fing an mir den Kopf zu streicheln: ,,Es wird alles gut werden mein Schatz. Es wird alles gut.‘‘ Dann nahm er mich auf seine Arme und trug mich aus diesem winzigen schwarzen Raum. Vor dem Raum warteten bereits Achaiah, Zadquiel, Kamael und vier weitere Engel die ich aber nicht kannte – ein muskulöser dunkelhäutiger Mann, ein relativ normal aussehnender Mann mit brünetter Geschäftsmannfrisur, eine recht zierlich aussehende Frau mit kurzen dunkelbraunen Haaren, der man aber durchaus ansah, dass sie nicht wehrlos war und ein schlanker junger Mann mit schwarzem kurzem Haar. Ich vergrub mein Gesicht in dem Hemd meines Vaters um den Blicken der Engel zu entgehen und er küsste mir beruhigend aufs Haar.
Mein Vater setzte mich auf einen harten aber trotzdem irgendwie bequemen Stuhl ab. Achaiah reichte ihm bereits ein Tuch, mit dem er mir die Tränen und vielleicht sogar Schmutz weg wischte.
Als er mir noch eine Decke umlegen wollte sahen Zadquiel und vor allem Kamael ihn böse an, aber er sah nur böse zurück und legte mir die Decke um die Schultern. Ich bewunderte wie mein Vater seinen vor einigen Jahren errungenen freien Willen durchsetzte. Gut sie alle hier besaßen einen freien Willen, aber bei meinem Vater war es anders. ,,Lasst ihr etwas Zeit um sich zu erholen.‘‘ ,,Nein!‘‘ , winkte ich selbst die bitte meines Vaters an die anderen ab. ,,Wenn sie etwas wissen wollen sollen sie es jetzt fragen und mich nicht länger durch Ungewissheit, was sie von mir wollen, quälen!‘‘ , sagte ich mit zitternder aber trotzdem kräftiger Stimme. Mein Vater sah mich erst erschrocken an, aber nickte dann. Ich sah Zadquiel an, welcher kurz darauf ebenfalls nickte. Meine Lider wurden schwer und ich sah kurz auf den Boden und schloss die Augen. Als ich mich zwang meine Müdigkeit zu verdrängen und wieder hochsah, stand vor mir ein schöner antiker Tisch passend zum Stuhl und abgesehen von Achaiah, die mir gerade eine Tasse Kaffee hinhielt, und meinem Vater, der jetzt an der Wand hinter mir stand, da der Platz auf dem ich saß anscheinend seiner war, saßen alle anderen am Tisch und sahen mich an. Es waren sogar noch drei Engel hinzugekommen - ein großer, meiner Meinung nach, Hawaiianer und eine schlanke große Frau mit hüftlangem schwarzem Haar und eine sportlich aussehende gebräunte junge Frau mit braunem glattem Haar. Mir kam es vor als wären sie alle wichtige Personen, die extra hierhergekommen waren um über mich zu entscheiden. Ich nahm den Kaffee, den Achaiah mir immer noch hinhielt und dankte ihr mit einem nicken und sie nickte zurück um deutlich zu machen, dass ich mich nicht zu bedanken brauchte sie es aber toll fand, dass ich es trotzdem tat. Dann setzte sie sich rechts neben mich. Als ich mich umdrehte und meinen Vater ansah, sah ich, dass er Angst hatte was jetzt passieren würde, aber ich sagte ihm mit meinem Blick, dass er sich keine Sorgen machen sollte. Ich wusste nicht woher meine plötzliche Selbstsicherheit und die Kraft kamen, aber ich war froh darüber. ,,Nun. Adelle. Dies hier sind einige wichtige Leute, die hergekommen sind um dir zuzuhören und zu entscheiden.‘‘ Also hatte ich recht. Zadquiel sprach sehr ruhig und sogar fast annähernd mitfühlend. Er stellte mir einen der Reihe nach vor und fing links von sich an. ,,Dies hier ist…‘‘ ,,Kamael‘‘, brach es mit düsterer Stimme aus mir heraus. Er sah mich erschrocken an und musterte mich genauer. ,,Nun.. genau. Woher weißt du wer er ist?‘‘ , fragte Zadquiel etwas erstaunt. Oh, wenn du wüsstest Zadquiel, wer da neben dir sitzt. Oder vielleicht weißt du es sogar nur dann solltest du dich vor mir wirklich in acht nehmen.
Meine Hände bildeten sich zu Fäusten um meine Aggression abzubauen. Als ich sicher war, dass man mir die Wut, die ich empfand, wenn ich an Kamael dachte oder ihn sah, nicht mehr anmerken würde antwortete ich: ,,Nun, ich habe schon viel von ihm gehört‘‘, log ich. Dieser Drecksack gehört hier auch noch zu den wichtigen Leuten!
Zadquiel fuhr fort. Neben Kamael saß der Typ mit der Geschäftsmannfrisur.
,,Dies hier ist Raziel‘‘, sagte Zadquiel und deutete mit einer sanften Handbewegung auf ihn. ,,Dies ist Anael‘‘, er deutete auf die Frau mit den kurzen Dunkelbraunen Haaren. Danach deutete er auf den riesigen Hawaiianer neben ihr: ,,Raguel‘‘, dann auf Achaiah die rechts neben mir saß: ,,Achaiah, kennst du deinem Blick zu Folge schon.‘‘ Er sah sie strafend an, aber sie zeigte keine Schuldgefühle und hielt seinem Blick stand. Dann sah er mich an sah mir tief in die Augen. Ich glaubte, ich hoffte er wolle nur sehen ob ich Angst verspürte oder vielleicht auch eher Ehrfurcht. Seit dem Krieg hatte sich einiges verändert. Ich fragte mich nur weshalb sie so extrem auf mich reagierten. Immerhin gehörten sie zu denen die für den freien Willen gekämpft hatten (zumindest nahm ich das an, wenn sie zu den wichtigsten gehörten). Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Dass ich Ehrfurcht vor ihm verspürte konnte er vergessen. Ich setzte meinen gefühllosen Blick auf. Daraufhin zog er seine Augenbrauen hoch und sprach weiter: ,, Chamuel‘‘, er deutete auf die gutaussehende junge Frau mit dem wirklich gut aussehende braunen Haaren links neben mir. ,, Das neben ihr ist Nemamiah ‘‘, fuhr Zadquiel fort und deutete auf die Frau mit den ewig langem schwarzem Haar. ,, Dies ist Darel‘‘ , er deutete auf den schlanken jungen Mann mit kurzem Schwarzem Haar. ,,Israfel‘‘ ,,Jop‘‘, antwortete der dunkelhäutige Mann, der mir vorhin noch so grimmig vorkam. Ich wusste nicht wieso, aber ich musste grinsen. Nachdem Zadquiel Israfel einen grimmigen Blick zugeworfen hatte, sah er mich fragend an. Ich sah einfach nur runter auf meinen Kaffee und nahm einen Schluck und sah dann meinen Vater an. Er sah mich an mit einem Blick den normale Eltern immer verwenden, wenn sie ihren Kindern sagen wollen, dass sie sich benehmen sollen. Ich lächelte kurz, weil ich es schön fand zu sehen, dass auch er nur ein Vater war und sich genau wie einer verhielt. Als ich Zadquiel wieder ansah, sah er gerade auf den leeren Platz rechts neben sich. ,,Nun und..‘‘ Plötzlich sprang die Tür auf und ein recht junges Mädchen mit braunen Locken schritt wie ein Filmstar herein gefolgt von dem Engel, der auch dabei war als Zadquiel mich geholt hatte. Sie setzte sich auf den bis grade eben noch leeren Platz, sah in die Runde und starrte mich kurz an. Als Zadquiel sie vorstellen wollte, hob sie die Hand und sprach selbst: ,, Hallo Adelle. Trotz der kurzen Zeit habe ich schon viel von dir gehört. Ich bin Shushienae. Du hast bestimmt auch schon einiges von mir gehört.‘‘ Sie sah mich erwartungsvoll an. Ich konnte mir grad gut vorstellen wie ich sie ansah - mit einem Blick mit dem ich immer die aufgetakelten Tussen ansah, eine Mischung aus Unglauben und Abneigung. Als ich in die Runde sah bemerkte ich an den Gesichtsausdrücken, dass sie ihnen irgendwie peinlich war. Sie sah mich immer noch an und wartete auf eine Antwort. ,, Ähm nein nicht wirklich. Sorry. ‘‘ ,, Hmm, nagut. Ich hab dich mir anders Vorgestellt.‘‘ Ich zog eine Augenbraue hoch und sagte eigentlich zu mir selbst: ,, Achso? Wie denn?‘‘ ,, Naja nicht so…so kraftlos, zerknirscht und … klein.‘‘ Das glaubte ich jetzt nicht und die andern dachten da nicht anders. Sie seufzten alle im Chor. Ich sah zu meinem Vater, der mich nur bittend ansah nicht aufzuspringen und ihr an die Gurgel zu gehen, wie ich es öfter mal bei schamlos, überheblichen Mädchen getan hatte. Also biss ich meine Zähne zusammen, sah sie wieder an und brachte ein gefühlloses: ,,Aha‘‘, hervor. Ich hörte wie mein Vater hinter mir erleichtert aufatmete. ,,Nun denn..‘‘, ergriff Zadquiel das Wort: ,, Adelle. Ich entschuldige mich für Shushienae. Sie spricht manchmal unüberlegt.‘‘ Je mehr Zadquiel sagte, desto harmloser und mitfühlender erschien er mir. ,,Manchmal? ‘‘, kam es von Achaiah, Nemamiah, Anael, Raziel, Darel, Raguel und Israfel. Ja, je länger ich hier saß desto normaler kamen sie mir alle vor. ,,Adelle, du sollst uns erzählen.‘‘ ,,Was denn?‘‘ , gab ich bissig eher zurück, als ich überhaupt realisierte, dass ich es sagte. ,,Alles.‘‘ ,,Alles?‘‘ ,,Ja, erzähl uns dein Leben. Für unsere Entscheidung müssen wir auch sämtliche Entscheidungen, die du je getroffen hast kennen.‘‘ , sagte Zadquiel plötzlich so kalt und Gefühllos, dass ich fast erschrak. ,,Und wo soll ich bitteschön anfangen‘‘, wow ich hatte meinen Mund echt gar nicht mehr unter Kontrolle. ,, Erzähl uns alles an das du dich erinnern kannst. Fang doch bitte so weit in deiner Kindheit an wie du kannst‘‘, sagte Achaiha neben mir, legte ihre Hand auf meine und sah mich mit einem warmherzigen Blick an. ,, Ähm, okay ähh…‘‘, plötzlich kamen mir die Tränen. ,, Ich hatte eine schöne Kindheit bei meiner Mutter. Sie hat mich vergöttert. Hat mir jeden Abend Geschichten vorgelesen und hat mindestens einmal in der Woche was mit mir unternommen. Ich liebte Tiere also ging sie mit mir oft in den Zoo oder auf die Ranch wo ihre Freundin wohnte. Sie hatte mir versprochen mir zu meinem achten Geburtstag einen Hund zu schenk…‘‘, den Rest des Wortes verschlang mein Schluchzen und auch meinem Vater hinter mir, liefen die Tränen als ich ihn ansah. Er sah kurz zu Zadquiel und kam dann zu mir. Er kniete sich vor mich hin, nahm mein Gesicht in seine Hände und wischte mir die Tränen weg. ,, Hör zu deine Mutter war ein wundervoller, wundervoller Mensch, aber du musst jetzt auch für sie stark sein. Okay? Du musst alles erzählen was du weißt. Ja?‘‘, dann beugte er sich vor und nahm mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr: ,,Ich weiß was du über den Tod deiner Mutter weißt, aber behalte das für dich. Es ist erst mal wichtiger das hier zu überstehen.‘‘ Als er mich wieder losgelassen hatte und vor mir kniete sah ich ihn fragend an. Wusste er etwa, was ich wusste? Und wieso hatte er dann nichts unternommen?
Er sah mich nur bittend an und wollte aufstehen, aber vorher wischte ich noch seine Tränen weg. ,, Okay, ja also meine Kindheit war sehr schön bis ich sieben wurde.
2
An meinem siebten Geburtstag veranstaltete meine Mutter für mich eine wunderschöne Feier. Ich genoss sie in vollen Züge und meine Mutter auch. Aber sie war anders als sonst, als würde sie wissen, dass bald etwas Schlimmes passiert und sie jetzt nochmal jede Sekunde mit mir genießen sollte. Als alle gegangen waren räumte sie auf und schaltete mir den Fernseher ein. Ich sah eine Weile Fernsehen, aber ich wollte nicht allein dort sitzen. Deshalb ging ich hoch und wollte nach meiner Mutter sehen. Als ich oben war hörte ich sie weinen und als ich im Türrahmen stand, um zu sehen weshalb sie weinte, hörte ich, dass sie betete. ……
Ich ging in mein Zimmer, weil ich meiner Mutter ihre Ruhe lassen wollte. Anscheinend war ich dort eingeschlafen, denn mein Vater weckte mich mit einem leichten Schütteln. ,,Adelle, wach auf. Was ist passiert?‘‘ ,,Was? Wie was ist passiert? Wo ist Mommy? Sie ist doch immer bei dir, wenn du hier bist?‘‘ Als meinem Vater Tränen in die Augen stiegen, wusste ich erst gar nicht wieso. In meinem Alter konnte ich das noch nicht verstehen. ,,Deine Mommy ist… sie ist jetzt bei den Engeln.‘‘ ,,Bei dir?‘‘ ,,Nein mein Schatz bei den andern Engeln.‘‘ Meine Mutter hatte mir beigebracht, dass es zwei verschiedene Arten von Engeln gab: die die so sind wie mein Vater und die die Engel sind, weil sie gestorben sind. ,,Was?‘‘, fragte ich ungläubig‘, fragte ich ungläubig. Als Kind konnte man in wenigen Sekunden Unmengen von Tränen produzieren. Es fühlte sich an als wäre ich blind vor lauter Tränen, wortwörtlich. Ich spürte nur wie mein Vater mich in seine Arme schloss und ebenfalls weinte. Nach einer Weile sagte er: ,,Ich muss mir was überlegen, ich kann nicht hierbleiben um auf dich aufzupassen.‘‘ Schon kurz danach sagte er bereits: ,,Natürlich das ist die einzige Lösung woanders wärst du nicht sicher genug. Aber vorher… zieh mal dein Kleidchen aus.‘‘ Ich wusste nicht wieso ich mein Kleidchen ausziehen sollte aber ich tat es. Dann ritzte er sich in den Arm und malte mit dem Blut Symbole auf meinen Rücken. Normalerweise hätte ich mich wirklich geekelt, aber ich vertraute ihm, er war mein Dad. Irgendwann fingen die Symbole an zu kribbeln und in dem Spiegel mir gegenüber konnte ich sehen wie sich leuchtende Schnörkel über meine Schultern zogen. Als mein Vater aufstand und zu meinem Schrank ging um ein paar Sachen für mich einzupacken, drehte ich mich so zum Spiegel, dass ich meinen Rücken sehen konnte. Über meinen ganzen Rücken zogen sich ebenfalls leuchtende Schnörkel und genau in der Mitte war ein Symbol, das fast ein bisschen aussah wie ein Schloss, um diese Magie
gefangen zu halten. Aber schon bald darauf hörten die Schnörkel auf zu leuchten und waren dann nur noch helle Schnörkel – wie diese Tattoos die bei Schwarzlicht leuchten. Ich zog mein Kleid wieder an und half meinem Vater meinen Koffer zu packen. ,,So, brauchst du noch was, mein Schatz?‘‘ ,,Mein Bela‘‘, ich lief zu meinem Bett und nahm meinen Plüschhund und meine Schmusedecke gleich dazu. Erst liefen wir eine Weile die Straße entlang und irgendwann öffnete mein Vater die Tür von einem Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz. Wir fuhren eine Weile, bis wir Sirenen von einem Polizeiauto hörten. Mein Vater sah kurz in den Rückspiegel und dann wieder auf die Straße und plötzlich hörte ich keine Sirenen mehr und die Straße sah plötzlich auch ganz anders aus. ,,Daddy? Sah das hier nicht grad noch ganz anders aus? Und wo ist die Polizei hin?‘‘ ,,Daddy musste grad ein bisschen zaubern. Die Polizei mag ich nämlich nicht so doll, weißt du, mein Schatz?‘‘ ,,Aber die Polizei hilft doch Leuten.‘‘ ,, Uns nicht Süße, uns brockt sie nur Ärger ein.‘‘ Zu diesem Zeitpunkt verstand ich noch nicht wie er das meinte. Ich weinte nicht mehr laut, ich wollte nicht, dass mein Vater auch wieder anfängt zu weinen und noch einen Unfall baut, aber Tränen liefen mir ohne Pause über die Wangen. ,,Castiel was machst du denn. Du weißt was passiert, wenn sie dich erwischen.‘‘ Ich erschrak als plötzlich eine hübsche Frau mit schulterlangen blonden Locken auf dem Rücksitz saß und mit meinem Vater redete. Ihn hatte sie anscheinend nicht erschreckt, denn er fuhr einfach normal weiter und antwortete ihr: ,, Achaiha, du verstehst das nicht. Ich bin ihr Vater und ich würde lieber mein Leben lassen ehe die sie finde.‘‘ ,,So einfach ist das nicht Castiel. Ich mein du willst sie wirklich zu ihnen bringen und hoffen, dass die sie nicht finden?‘‘ ,,Mir bleibt nichts anderes übrig. Bei ihnen ist sie sicherer als wenn ich auf sie aufpasse.‘‘ ,,So meint ich das nicht, würde es nicht genügen sie in eine normale Familie zu geben.‘‘ ,, Bist du denn vollkommen verrückt? Bei einer normalen Familie hätte sie keinerlei Schutz!‘‘ ,, Aber die beiden sind doch gar…‘‘ ,,Sie werden es können Achaiha und wenn ich jede Nacht in ihren Träumen auftauche und ihnen Anweisungen gebe.‘‘ Mein Vater war plötzlich so energisch, dass ich fast Angst bekommen hätte. Mit dieser letzten Antwort meines Vaters war die Frau, Achaiha, wieder verschwunden. ,,Daddy, wer ist Achaiha? Muss ich Angst vor ihr haben.‘‘ Mein Vater sah mich perplex an: ,, Äh, nein, natürlich nicht. Achaiha ist eine gute Freundin von mir seit kurz nach dem Krieg und ihr kannst du vertrauen. Sie wird uns helfen, wenn auch nur indem sie den Mund hält… Schlaf jetzt eine Weile mein Schatz, es wird noch etwas dauern bis wir da sind. Genau das tat ich jetzt auch.
Als ich aufwachte und auf die Uhr sah, zeigte diese 3:00 an und die Lichter an der Straße ließen die Nacht ungewöhnlich hell wirken. Wir hielten vor einem Motel. Mein Vater half mir aus dem Auto und gab mir Bela und meine Schmusedecke, nahm meinen Koffer und nahm mich an die Hand und ging mit mir zu einem Zimmer. Von draußen hörte man wie sich zwei Männer wegen unnützer Sachen stritten. Mein Vater kniete sich zu mir runter und sah mich an und versuchte zu lächeln: ,, Du weinst ja immer noch mein Schatz. Die beiden werden uns helfen. Du wirst bei ihnen wohnen, ja?‘‘ Ich nickte nur. ,,Aber du kommst mich doch besuchen, oder? Und sie werden doch lieb zu mir sein, oder?‘‘ ,, Natürlich, natürlich.‘‘ Dann küsste er mich auf die Stirn und klopfte an die Tür. Ich stellte mich ganz dicht neben meinen Vater und drückte seine Hand. Die Tür ging auf und zwei große Männer standen vor uns. ,,Castiel du kl…‘‘ Der kleinere von beiden, aber trotzdem noch große Mann hörte auf zu sprechen als er mich sah. ,,Was denn jetzt Dean du hast doch sonst immer einen Spru…‘‘ Der größere hörte ebenfalls auf zu sprechen als er weiter raus kam und mich sah. ,,Sam. Dean. Ich brauche eure Hilfe. Können wir reinkommen?‘‘ ,,Klar…‘‘, sagte Dean und ging uns aus dem Weg. Ich wurde in ein Bett gelegt: ,,So mein Schatz du hast diese Nacht nur ein paar Stunden geschlafen, also schlaf jetzt noch ein bisschen‘‘, sagte mein Vater, küsste mir sanft auf die Stirn und ging zum Tisch wo Sam und Dean bereits warteten. Ich versuchte wirklich zu schlafen, konnte es aber irgendwie nicht und hörte deshalb zu, was sie besprachen. Obwohl ich sie nicht beobachtete wusste ich doch genau wie sie gerade guckten. ,,Äh, Castiel mein Kumpel, wer ist das? Und was macht sie hier?‘‘, fragte Dean. ,,Wo sind ihre Eltern? Wieso weint sie so?‘‘, fragte Sam. ,, Sam. Dean. Das ist alles sehr…naja…ich bin ihr Vater.‘‘ Auch wenn ich es nicht sah, wusste ich, dass den beiden Brüdern der Mund offen stand. ,,Das ist deine Tochter? Aber wie… Du bist doch… Oh mann‘‘ , Dean war anscheinend wirklich verwirrt. ,,Ihre Mutter war ein Mensch. Ich mochte sie wirklich…wirklich. … Nein! Ich liebte sie. Sie musste heute Nacht ihr Leben lassen… Ich kann mich nicht um meine Tochter kümmern. Wenn man sie findet werden sie sie… ich weiß nicht. Ihr seid die einzigen denen ich sie anvertrauen würde.‘‘ ,,Castiel hat sich verliebt und hat jetzt ne Tochter? Oh mann ist das schräk.‘‘ ,, Und will, dass sie bei uns bleibt.‘‘ ,,Genau das will ich Sam!‘‘ ,,Ja aber für sowas sind wir gar nicht gemacht.‘‘ ,,Dean ich weiß, dass ihr das könnt. Ich weiß, dass du das kannst. Und bitte, ich würde sie niemand anderem anvertrauen. Weil ich weiß, dass andere nicht das gesehen haben was entscheidend ist.‘‘ ,,Was Engel?‘‘ ,,Genau das Dean. Und das was sie machen können und auch machen. Und auch die Hölle.‘‘ ,,Oh mann… Moment mal, wenn sie deine Tochter ist, ist sie dann auch … ein Engel?‘‘ ,,Nun ja…ja. Der Unterschied ist, dass sie wirklich eine eigene Hülle hat und solange sie wächst auch Hunger, Durst und Müdigkeit verspürt. Aber sie kann sehen, was ich sehen kann und auch hören, was ich hören kann. Sie ist stärker, schneller, schlauer, mutiger als normale Menschen. Heute konnte ich sie als Engeln wahrnehmen, aber um sie zu schützen habe ich sie quasi unsichtbar für Engel gemacht. Deshalb hat sie diese Tattoos. Sie verhüllen ihr Ich als Engel vor andern Engeln, selbst wenn sie direkt vor ihr stehen, durch diesen Bann kann man auch ihre Flügel nicht sehen.‘‘ ,,Flügel?‘‘ ,,Wie kann ich das mit dem Bann verstehen?‘‘ ,,Du kannst dir das vorstellen wie ein Schloss, das ihr Ich als Engel vor andern Engeln wegschließt, Sam. Demzufolge gibt es auch einen Schlüssel den ich dir geben werde Dean.‘‘ ,,Mir?‘‘ ,,Ich weiß, dass du ihn hüten wirst. Ich weiß, dass ihr sie beschützen und die Wahrheit erzählen werdet.‘‘ ,,Die Wahrheit? Sie ist...Wie alt? Sieben?...und du willst, dass wir ihr von Monstern erzählen?‘‘ ,,Sie ist viel weiter entwickelt als du denkst Sam. Außerdem muss sie die Wahrheit kennen, damit ihr euern Job weiter machen könnt.‘‘ ,,Woh woh woh wir sollen ihre Monster jagenden Ziehväter werden?‘‘ ,,Ich habe keine andere Wahl als euch zu bitten. Und es geht hier nicht um mich sondern um Adelle. …… Sie suchen nach mir ich muss hier weg. Passt gut auf sie auf sonst schick ich euch persönlich in die Hölle zurück.‘‘ Mit einem Luftzug wusste ich, dass mein Vater verschwunden war. ,,Gott! Ich muss was trinken.‘‘ ,,Dean‘‘ ,,Was? Ich wurde gerade zum monsterjagenden Ziehvater eines siebenjährigen Halbengelmädchens erklärt. Und dann darf ich nichts trinken?‘‘ ,,Ja ist ja gut, aber ich glaube, dass sie noch nicht schläft und …naja…ich denke das ist nicht so gut. Wenn du weißt was ich mein.‘‘ Dean sah ihn erst verständnislos an, aber dann sah er mich und er seufze. Sam folgte seinem Blick und sah mich an. Dann kniete er sich runter: ,,Hey, ehm ich bin…‘‘ ,,Sam. Ich bin nicht dumm‘‘, sagte ich und wuschelte ihm durchs Haar als ich an ihm vorbei ging und mich neben Dean setzte. Der lachte: ,, Die Kleine gefällt mir.‘‘ Ich lächelte ihn an. ,,Wolltest du dir nicht was zu trinken holen, Dean? Ich hab nämlich auch Durst. Natürlich nicht auf das was du wohl trinken willst‘‘, sagte ich als wär es selbstverständlich, dass ein siebenjähriges Mädchen begreift, dass er mit trinken Alkohol gemeint hat. Er sah mich verblüfft an, meinte dann aber: ,,Nagut bin gleich wieder da. Limonade?‘‘, fragte er als er die Tür öffnete. Ich nickte. Als Dean weg war setzte Sam sich auf seinen Platz und sah mich an: ,,Woher kommst du denn überhaupt?‘‘ ,,Acworth.‘‘ ,,New Hampshire?‘‘ ,,Nein, Californien. Natürlich New Hampshire.‘‘, sagte ich frech: ,,Und wo sind wir jetzt?‘‘ ,,Richmond Indiana im DaysInn.‘‘ ,,Das mit dem DaxsInn wusst ich. Ich habs vorhin gelesen.‘‘ ,,Achso? Bist du denn jetzt überhaupt sieben wie wirs vermutet haben?‘‘ ,,Jap…. Ich hab bei mir Zuhaus einen komischen alten Mann gesehen als wir losgegangen sind. Bei seinem Anblick wurde mir eiskalt‘‘, ich sah ins nichts. Ich glaube in dem Moment verstand Sam, dass es wirklich besser war mir die Wahrheit zu erzählen, weil sie sie vor mir nicht verstecken konnten, denn ich konnte sie sehen. Nur wusste ich nicht immer was damit anzufangen. ,,Ich glaube er hat den Geist deiner Mutter geholt um sie in den Himmel zu bringen‘‘, sagte er nachdem er kurz überlegt hatte. ,,Du meinst der Sensenmann?‘‘ ,,Ein Sensenmann.‘‘ Genau als Sam das sagte kam Dean wieder rein und sah seinen Bruder perplex an. Der sagte ihm mit einem Blick, dass er es ihm später erklären würde. ,,Hier deine Limo kleine‘‘, Dean stellte mir die bereits geöffnete Limonade hin und strich mir durchs Haar. Ich lächelte und sagte: ,, Die Flasche hätte ich schon selbst aufbekommen.‘‘ ,,Natürlich‘‘, antwortete er. ,,Ja‘‘, sagte ich leise, einfach so. Dean lehnte sich, mit einem Bier in der Hand, an die Wand und sah mich erwartungsvoll an. Ich nahm einen Schluck Limo und sah grinsend zurück. Sam sah das erstaunt mit an und schüttelte den Kopf. Nachdem ich meine Limo ausgetrunken hatte fragte Sam mich ob ich schlafen möchte und ich war wirklich müde, also legte ich mich wieder in das Bett. Aber wieder konnte ich nicht gleich einschlafen und hörte Sam und Dean zu. ,,Scheint so als hätte sie dich gern.‘‘ ,,Ja. Was war das vorhin mit dem Sensenmann?‘‘ ,,Ich denke Castiel hat recht. Wir müssen ihr die Wahrheit erzählen. Weißt du noch damals in Carthage als Cas die ganzen Sensenmänner sehen konnte? Sie hat heute einen Sensenmann bei sich Zuhause gesehen. Anscheinend der der ihre Mutter geholt hat. Ich verstehe Cas jetzt. Sie wird das Böse immer sehen aber nicht wissen was sie da vor sich hat und was sie tun soll, wenn wir ihr es nicht erklären.‘‘ ,,Verstehe. Aber lassen wir sie erst mal schlafen.‘‘ Und genau dann schlief ich auch endlich ein.
Texte: Manche Figuren gehören nicht mir (ich denke beim lesen wissen alle die Supernatural gucken welche), aber die Story ist meine, abgesehen von manchen Vergangenheitsgeschichten die Dean, Sam etc. erzählen. Die Bilder(das Coverbild) sind nicht meine.
Tag der Veröffentlichung: 05.05.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme das Buch meiner Schwester (Kathleen), weil sie immer für mich da ist und mich unterstützt uund weil sie meine Leidenschaft für Supernatural mit mir teilt und dis echt lustig ist, wenn keiner weiß worüber wir reden außer uns. Ich bin echt froh, dass ich sie hab!