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Prolog

William verbarg sein Gesicht in seinem Kapuzenumhang vor der eisigen Kälte des Gebirges. Hier oben konnte man leicht vergessen, dass drunten im Tal, es langsam angefangen hatte wieder wärmer zu werden, da William und Peregrine von Schnee und Eis umgeben waren. Hier waren sie nun für sich, das letzte Dorf, welches bewohnt war, hatten sie Gestern hinter sich gelassen, sowie ihre Pferde. Sie nahmen nur das notwendigste mit und das war nicht viel.

Warme Felle, Williams Waffen und genügend Proviant, damit sie ohne weitere Verzögerung trainieren konnten.

Nun stand er auf einer weiten Eisfläche, sein Schwert erhoben und er würde jede Bewegung seines neuen Meisters erahnen, welcher nur wenige Schritte vor ihm stand. Ebenfalls hatte sein Gegner eine Waffe erhoben, ein altes rostiges Schwert, schwang er und deutete William an, er solle den ersten Schritt machen. William war sich der Gefahr bewusst, welche das glatte Eis barg, daher kam er nur langsam auf Peregrine zu, stets auf seinen Halt achtend. Dann jedoch beschleunigte er seinen Schritt und kam Peregrine immer näher.

Peregrine wich zwei Schritte zurück und stieß mit seinem alten Schwert nach der Klinge Williams, um diese zur Seite zu schlagen. Die Wucht des Aufschlags schleuderte William sein Schwert aus der Hand, als es ihm bewusst wurde was geschah, hatte der alte Zauberer ihn mit einem telekinetischen Schlag zu Boden geworfen. William hatte das Gefühl als würde ein Hammer gegen seinen Brustkorb schlagen und ihm die Luft nehmen wollen. Er rang nach Luft und packte sich intuitiv an die, vom Plattenpanzer geschützte, Brust.

„…Warum schaffe ich es nicht sie zu besiegen?“ keuchte William und sah zu der Gestalt zu seiner Seite, die ihm freundschaftlich die Hand entgegenhielt.

„Da du deine Angriffe auf dein altes Wissen begründest. Du vergisst allzu leicht dass du gegen einen Zauberer kämpfst. Deswegen brauche ich auch kein gutes Schwert wie du eins brauchst. Mir reicht dieses rostige Schwert“, er hob sein Schwert gen Himmel und betrachtete dies mit zusammengekniffenen Augen. „Denn ich vertraue nicht auf materielle Gegenstände, diese sind vergänglich. Ich vertraue allein auf die Macht die in meinem Geiste inne wohnt. Die Klinge einer Waffe kann schaden nehmen, wo der Geist noch standhaft bleibt. Manche Konflikte kann man nicht mit Waffen lösen, da zählt es allein was du gelernt hast. Vertraue auf deinen Willen und der Flamme die deinen Geist entfacht, lasse sie niemals erlöschen.“

„Aber es ist schwierig mich nicht auf die Waffe zu verlassen. Ich bin daran gewöhnt, das Schwert zur Verteidigung zu verwenden.“

„Es ist schwierig, aber machbar, wenn du dich nur auf deinen Geist verlässt. Ich werde dir in den nächsten Tagen beibringen, wie du deinen Geist als Waffe einsetzen kannst.“

William setzte sich wieder auf und ging langsam zu seinem Schwert, hob es von der Eisfläche auf und steckte es zurück in die dafür vorgesehene Scheide. „Ihr habt Recht. Ich sollte mein Schwert nicht immer für die Lösung all meiner Probleme ansehen.“

Peregrine nickte ihm lächelnd zu. „Das ist ein erster Schritt zu einem viel besseren Soldaten, glaube mir.“

„Zeigen sie mir, wie ich Crowley aufhalten kann. Ich will ihn besiegen.“

„Ob du ihn besiegen kannst, kann niemand sagen. Aber ich kann dir zumindest den Weg zu den Fähigkeiten weisen, die auch ich habe. Und wenn dann die Zeit gekommen ist, werde ich dir meine Fähigkeiten übertragen.“

„Sie meinen, sie wollen sterben und mir ihre Macht vererben, so wie in den alten Geschichten von ihnen?“

Peregrine nickte wieder, doch sein Lächeln machte einer besorgten Miene platz. „So ist es. Ich bin zu alt um mich ihm im Kampf entgegenstellen zu können. Daher benötige ich einen jungen Mann, der meine Kräfte übernimmt.“

„Dann lasst uns weitermachen mein Meister.“ William lächelte ihm wieder zu, „ich werde ihn vernichten.“

 

 

Das Ende ist nah

 

Es verstrichen weitere Tage ohne dass es Anzeichen einer großen Streitmacht gab, die sich Iskabur näherte. Edward Crowley schien sich zu verspäten. Die Vorbereitungen zur Verteidigung waren nun gänzlich abgeschlossen und eine bedrückende Unruhe machte sich über die Bewohner und Soldaten breit.

Gabriel saß auf einer der Stufen, die zum Thronsaal führten und hatte sein Gesicht in seine Hände vergraben. Alles schien nicht richtig zu verlaufen. Wo blieb der Angriff? Normalerweise verspätete sich Crowley niemals. Gabriel sah auf und blickte in die ungeduldigen und verängstigten Gesichter seiner Männer, die sich auf dem Marschplatz befanden.

Gabriel hatte inzwischen aufgegeben ihnen Mut zuzusprechen und war seit geraumer Zeit selber in Gedanken versunken, denn falls Edward angreifen würde, so würde dieser Mann alles daransetzen ihn für seinen Verrat zu bestrafen. Er wollte keinesfalls über diese Konsequenz nachdenken, doch die Einsamkeit, hier an einem Ort, der dem Untergang geweiht war, ließ ihn solche Überlegungen in den Sinn kommen.

Eleonore trat an seine Seite und setzte sich zu ihm auf die Stufen. Sie war in einem roten Samtkleid gekleidet, welches mit Rüschen verziert war und wo sich Stickereien über das gesamte Kleid zogen. Ihr braunes Haar war zu einem langen Zopf geflochten; sie trug eine Kette mit einem kleinen versilberten Anhänger, in dem ein kleiner Diamant eingefasst war.

Sie seufzte und blickte betrübt zu Gabriel, der nun sein Gesicht ihr zugewandt hatte.

„Prinzessin, haben Sie Neuigkeiten von Crowleys Streitmacht?“

„Unsere Späher haben uns noch nicht kontaktiert“, erwiderte Sie.

„Wir sollten trotzdem aufmerksam bleiben, wer weiß ob diese Vorgehensweise nicht zu seinem Plan gehört.“

Eleonore nickte ihm bedächtig zu, sie hatte kaum auf seine Worte geachtet, mehr noch hatte sie, nichts weiter als William im Sinn, der sich seit einigen Tagen nicht gemeldet hatte.

„Ich hoffe William wird rechtzeitig zurück sein, ehe Crowleys Armee gegen unsere Mauern schlägt wie Wellen gegen eine Brandung.“

„Aber was könnte er gegen eine ganze Armee ausrichten?“ fragte Gabriel und folgte ihrem Blick, zu seinen Männern, die sich angeregt über etwas unterhielten.

Eleonore schüttelte langsam ihren Kopf. „Worüber unterhalten sich ihre Männer?“

„Sie glauben, dass wir diese Stadt nicht verteidigen können. Sie wollen lieber fliehen, können jedoch nicht, weil bald der Krieg auch in die Entferntesten Gefilde Einzug finden wird. Und dann sind sie nur auf der Flucht; daher verweilen sie hier und stellen sich ihrem Schicksal.“

„Ich werde bald in den Palast zurückkehren, und dort auf die Ankunft unserer Späher warten, sie müssen in nächster Zeit eintreffen.“

Gabriel nickte ihr zu. „Wir werden bereit sein.“

 

Edward Crowley ritt zu Pferde, trug wieder einmal seinen schwarzen Mantel, der ihn vor der brennenden Sonne schützen würde, sein treues schwarzes Ross schnaubte auf, welches ihn zu dem Ort seiner Bestimmung bringen würde. Er galoppierte an einer riesigen Masse von Soldaten vorbei, erklomm einen kleinen Hügel, der sich in der Nähe aus dem Boden erhob, von wo er einen weiten Blick über die weite Fläche erhielt, wo einst der alte Wald noch stand. Zu seiner rechten Seite folgte ein Strom von Soldaten, gleich einem Fluss, der einem Flussbett folgte. Es waren keine hunderte von Soldaten, nein; es war über zigtausende die unter seinem Kommando gegen Iskabur marschierten. Es war zu einfach. Erst würde er die Hauptstadt vernichten und dann würde er sich um den alten greisen Zauberer kümmern.

In der Ferne zeichnete sich schon die weite Wiesenfläche von Iskabur ab. Es verlief nicht alles nach Plan. Das Versammeln der Streitkräfte hatte mehr zeit in Anspruch genommen, als er beabsichtigt hatte. Doch nun würden sie am späten Nachmittag aus diesem Schatten der verkohlten Erde und Bäume hervortreten und der Hauptstadt das fürchten lehren. Alles verläuft nach meinem Plan, jetzt kann mich niemand mehr aufhalten.

Edward war wie sonst auch immer in seinem schwarzen Panzer gekleidet, an dessen Gürtel sein unnachgiebiges Schwert hing; darüber sein weiter dunkler Umhang, welcher sich in den leichten Windböen aufbäumte. Sein Haar war nach hinten gekämmt und ein kleiner Pony hing ihm im Gesicht. Er nahm eine Goldmünze aus seinem Lederbeutel und ließ sie über seine Finger wandern, hin und her, so wie er es immer tat.

Er lächelte. Schon bald werde ich mehr Reichtümer besitzen, als dass ich es mir nun ausmalen könnte. Er gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte entlang der vielen Männer, die in Reih und Glied an ihm vorbeimarschierten.

 

Ramon wollte soeben sein Pferd wenden und zurück reiten, als er eine schwarze Masse aus Richtung des Waldes auftauchen sah. Erst nur ganz verschwommen, erblickte er doch bald mehrere Soldaten, die sich nur schwer vom verkohlten Untergrund abhoben. Ramon weitete ungläubig seine grünen Augen, wendete schnell sein Pferd und ritt so schnell er konnte zurück zu den Toren der Hauptstadt. Bei der Hälfte des Weges, ergriff er geschwind sein Blashorn und gab ein Zeichen von sich. Der Schall des Horns ließ die Luft erbeben, und innerhalb von wenigen Augenblicken waren die ganzen Befestigungsanlagen vollständig besetzt und alle Mann rannten zu ihren Plätzen, stellten sich auf und formierten sich wenn nötig.

 

Eleonore und Gabriel waren mit einem Male aufgestanden und blickten in jene Richtung aus der das Horn erschall. Eleonore blickte mit ängstlichen Augen zu ihm hinüber. „Crowley erscheint…“

„Prinzessin, es wird zeit das sie einen sichereren Ort aufsuchen. Gehen sie in den Palast zurück.“ Gabriel zog sein Schwert und lief zu seinen Männern. „Formiert euch!!“ schrie er ihnen zu und gab ihnen mit Handbewegungen Anweisungen.

Eleonore lief geschwind in den Thronsaal, wo sich schon mehrere dutzend Soldaten versammelt hatten um den Palast zu beschützen. Sie wurde bis zum Thron geführt auf dem Annabel platz genommen hatte und sie herbei winkte. „Nun ist die Zeit der Entscheidung gekommen. Wir werden uns hier vermutlich lang genug verschanzen können. Ich denke nicht das wir eine reelle Chance haben werden.“

Eleonore nahm sie in die Arme, drückte sie fest an sich und legte ihr Gesicht auf ihre Schultern und einige Tränen rannen ihre Wangen herab und tränkten die Haare Annabels. „Ich will noch nicht sterben Mutter“, flüsterte Eleonore ihr ins Ohr. Annabel drückte sie näher an sich und gab zurück: „Das werden wir auch nicht. Wir sollten nun auf die Soldaten und auf William vertrauen. Hoffen wir das er noch rechtzeitig hier ankommen wird.“

„Er wird kommen; er hat es mir versprochen.“

 

Ramon war fast an den Toren der Hauptstadt, als sich plötzlich unter seinem Pferd der Schatten verformte und an den Beinen des Tieres geschwind hoch kroch. Mit einem Male wurde es schwarz um ihn herum, und er spürte einen kalten Stich in seiner Brust. Er versuchte zu schreien, doch der Laut wurde schnell von der Dunkelheit verschluckt. Er merkte nur wie er von seinem Pferd fiel und auf den Boden auftraf. Ihn umfing endlose Dunkelheit….

Ramons Pferd galoppierte in Panik hinfort und wurde nimmer wieder gesehen.

 

Edward Crowley ließ sein gewaltiges Heer in mehreren Reihen aus dem verbrannten Wald hervorkommen, um dem Feind zu zeigen wie viel Macht er haben würde, diese Stadt zu stürzen. Crowley erhob seine Hand und streckte sie mit gespreizten Fingern gen Himmel, innerhalb von wenigen Sekunden formte sich aus dem Nichts eine riesige tief schwarze Gewitterwand über ihm, welches den ganzen Himmel verdunkelte. Und ehe man sich versah, zuckten hunderte von Blitze über ihre Köpfe und ein Platzregen kam herunter, wie eine apokalyptische Sintflut. Edward grinste, er konnte die Angst seiner Feinde vor seinem geistigen Auge erkennen. Er ließ seine Hand wieder sinken und umfasste den Zügel seines Pferdes. Nun werden sie für all das bezahlen, was sie mir genommen haben. Ich werde dich, Marie rächen. Er ritt an der Menge an Soldaten vorbei, die sich nun in mehreren Reihen zusammengefunden hatten. Die Katapulte wurden schon jetzt vorgezogen um einen direkten Angriff starten zu können, doch das zusammengezogene Heer vor den Mauern von Iskabur bereitete ihm nur ein wenig Sorgen; da er nicht damit gerechnet hatte, dass sie ein großes Heer aufstellen würden. Jemand hatte ihn verraten, und das konnte nur Gabriel sein, oder Larissa die Frau von Cole Mandis und ihrem verfluchten Sohn, der die Rebellion anführen sollte.

Crowley zog sein Schwert, nun brauchte er nur noch ein Zeichen zum Angriff zu geben und das mickrige Heer vor den Toren würde innerhalb von wenigen Minuten dem Erdboden gleich gemacht, währenddessen schon die Katapulte auf die Stadt ausgerichtet wurden und ihre tödlichen Geschosse die Mauern zum einreißen bewegen würden.

Er wand sich zu seinen Männern um, es schimmerte keine Angst in ihren Augen, nur blanker Zorn. Es war gut, sogar sehr gut. Aber wenn dies hier vorbei war, brauchte er diese Menschen nicht mehr. Er würde sie alle versklaven.

„Kämpft tapfer, lasst niemanden am Leben und marschiert mit mir in den Sieg!!“ rief er ihnen zu und gab das Zeichen, auf das seine Untergebenen so lange gewartet hatten. Er galoppierte los, hinter ihm setzte sich mit einem lauten Gebrüll die Menschenmasse in Bewegung. Die Erde erzitterte unter den tausenden von schweren Stiefeln. Und wie eine schwarze Masse, ergoss sich der Strom über die weite Wiesenfläche und eilte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf Iskabur zu.

Lang nicht mehr hatte Edward es so genossen einen Angriff zu führen. Nun würde die Hauptstadt unter seiner Macht zerbrechen.

Er lachte in sich hinein.

 

Eleonore sah verängstigt zu ihrer Mutter und fand die große Anspannung in ihren Augen wieder, die auch sie nun packte und nicht mehr loszulassen schien. Eleonore griff nach ihrer zitternden Hand und versuchte, durch die sanfte Berührung die Angst und Anspannung aus ihren Gedanken zu lösen, doch dies zeigte kaum Wirkung bei ihrer Mutter.

„Hab keine Angst, wir haben uns gut auf den Angriff vorbereitet, es wird alles gut gehen.“

Annabel blickte zu ihrer Tochter und sie verneinte es mit einem leichten, kaum merkbaren Kopfschütteln. „Nein, gegen einen Mann der in der Kunst der Zauberei bewandert ist, kann man sich nicht durch hohe Mauern und hunderten von Soldaten schützen. Wir werden versagen, auch wenn der Kampf lange anhält und es den Anschein erwecken könnte, dass sich das Blatt zu unserem Vorteil wendet.“

„Wir dürfen nicht aufgeben, wenn William zurückkehrt, so wird er im Stande sein, Crowley zu vernichten.“

„Und wenn er nicht kommt, feige sich von der Schlacht entfernt. Oder zu spät hier eintrifft und nur noch Tod und Zerstörung vorfindet?“ konterte Annabel und wandte ihr Gesicht ab, schloss die Augen und versuchte gar nicht erst an die Vernichtung zu denken, die bevorstand.

„Er wird sicher kommen, er hat mich noch nie enttäuscht und wird es auch dieses mal nicht tun.“

„Wenn ich nur deinen Enthusiasmus besitzen würde. Wenn nur dein Vater noch am Leben wäre, er würde wissen was zutun ist.“

„Mein Vater ist der Grund für diesen Krieg, er ist es schuld, dass Crowley so einen Hass gegen uns empfindet und lieber die Welt ins Chaos stürzt als einen Gedanken an Frieden zu verschwenden. Nein Mutter, wir haben nun die Konsequenzen zu tragen und wäre mein Vater nicht so egoistisch und hätte jede einzelne Grafschaft und Königreich unterjocht, so hätten wir heute vielleicht Verbündete, die mit uns in den Kampf ziehen würden. Doch nun können wir uns nur auf die Stärke einer einzigen Armee verlassen, da tut sich nicht viel, auch wenn Gabriel mit seinem kleinen Trupp sich uns angeschlossen hat.“

 

Gabriel blickte von der Mauer hinunter auf die weite Fläche vor der Stadt, jenseits der schwarzen Mauern und Türme, und erblickte ein tiefschwarzes Meer von Feinden, die gegen die Stadt rannten und sich mit Gebrüll auf das dortig stationierte Heer stürzten. Die Schreie der Soldaten hallten bis zum Palasthof hinauf. Gabriel wollte am Liebsten hinweg schauen, doch er stellte sich lieber jetzt als nachher dem was sowieso kommen mochte. Er rannte die Befestigung entlang zu dem Fallgatter und wies sechs Männern an, sie sollen nun das Gatter hinab lassen und das Signal zum Verschließen der Tore geben, somit jedes Viertel der Stadt wenigstens ein wenig geschützt war.

 

 

Das Gefecht

 

Edward Crowley ritt über dutzende von Feinden hinweg, schlug mit seinem Schwert noch nach so manchen Köpfen, stieß hier und da die Klinge in die Gesichter verschiedenster Personen. Diese unehrenhaften Soldaten fielen leblos zu Boden und säumten seinen Weg, bis Crowley sich eine Schneise durch die Menschenmenge gebahnt hatte und baldig vor den Toren zu Iskabur stand.

Die Schreie hunderter Menschen drangen an sein Ohr, die in einem apokalyptischen Gemetzel niedergingen und die grüne Wiese mit ihrem roten Blute tränkten. Der Geruch von Tod lag nun wie ein Schleier über dem Schlachtfeld. Edward schlug noch weitere Male mit seinem Schwert und Schild zu, trennte Köpfe von Schultern, schnitt so manchen Brustkorb auf, ehe er der Lage in der Schlacht Herr wurde und kein einzelner Mensch noch am Leben war. Das erste Heer des Königreiches war besiegt.

Er sammelte seine Truppen vor den Toren Iskaburs und ließ sie in Reih und Glied da stehen, seine Streitmacht musste von oben, wie ein bedrohliches schwarzes Meer aussehen.

 

Gabriel rannte die Befestigungsanlagen entlang und bestieg einen der kleineren Aussichtstürme, die ihm einen besseren Überblick verschaffen mochten. Das erste Heer war besiegt, und Crowley wappnete seine Streitmacht zu einem weiteren Schlag, dieses Mal gegen das große stabile Tor. Wenn Crowley seine Macht einsetzt kann er innerhalb von Sekunden das Eingangsportal sprengen. Warum tut er das nicht? Gabriel sah zu, wie sich die schwarze Masse vor der Hauptstadt zusammenrottete und wie ein schwarzes Meer sie einkesselte.

Ein junger General namens Louis Milton kam an seine Seite. Er hatte langes blondes Haar, ein schmales Gesicht mit dunkelbraunen Augen. Er war nicht besonders alt, Mitte zwanzig. Er war in seiner Rüstung gekleidet, Plattenpanzer mit braunem Mantel und Kapuze, die zurückgeschlagen war. Er führte ein Heer von Bogenschützen an, welches als eines der besten Heere bekannt war.

„Meine Männer sind bereit, General.“

„Eure Bogenschützen sollen sich bereit machen; geben sie ein Zeichen an alle anderen Bogenschützen, dass sie, wenn der Feind sich in Bewegung setzt, zuschlagen sollen.“

„Sehr wohl.“ Milton nickte und entfernte sich.

Ein wenig später wurde das Zeichen für die Bogenschützen gegeben, mehrere gelbe Flaggen wurden von den oberen Türmen geschwenkt, auf das die Schützen erst schießen wenn der Feind in Bewegung ist.

Edward Crowley ritt vor die Tore, blickte in hunderte von ernsten Gesichtern, die ihre Bogen auf ihn und seine Armee gerichtet hatten und lachte. Er hob seine Hand, ließ einige Zeit vergehen und schnippte mit seinen Fingern, wodurch die massiven Tore der Hauptstadt wie von Geisterhand zersplitterten und noch dutzende von Soldaten dahinter verletzten. Nun war der Weg frei und seine Streitmacht setzte sich in Bewegung. Im selben Moment regnete es tausende

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 04.11.2013
ISBN: 978-3-7309-7720-0

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Familie, meinen Freunden und allen die mich darin bestärkt haben diese Geschichte zu schreiben und zu veröffentlichen.

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