Klappentext:
Seit dem Umzug in ein anderes Land hat Yenni sich immer mehr in ihre kleine Welt zurückgezogen. Sie konnte nicht mehr lachen und glücklich sein, so wie sie es einmal gewesen war... Doch eines Tages, als sie auf virtuellem Weg diesen Jungen kennenlernte, veränderte sich ihr Leben ... Sie vertraute ihm ohne Vieles von ihm zu wissen und ohne ein einziges Foto von ihm gesehen zu haben ... Alles was sie miteinander verband waren Worte! Doch auch diese werden von Tag zu Tag weniger... Schließlich findet sie heraus, dass alles eine große Lüge ist. Welche Entscheidung wird Yenni treffen?
Prolog
… es regnet und regnet. Die Regentropfen tropfen am Wege.
Tränen haben sich längst mit diesen Regentropfen vereint.
Kalt ist das Wetter!
Doch das was mir Kälte bereitet sind wahrscheinlich nicht diese Regentropfen, sondern die Kälte, die das Herz verkraften muss.
Ein Herz, das viele Wunden hat.
Es wird deshalb auch keine weitere Wunde auf sich nehmen können.
Das Herz ist eingefroren!
Es kann keinen Einklang mehr finden.
Zwei Herzen waren einst vereint und schlugen denselben Beat.
Und so muss auch der Mensch das Aufgeben akzeptieren.
… damit er nicht weiter verletzt wird!
1. Kapitel: Sieben Monate vorher …
Ein Traum. Ein etwas seltsamer und womöglich unbedeutender Traum: Ein Mädchen, händchenhaltend mit einem Fremden, dessen Gesichtszüge die Schlafende nicht erkennen konnte, spazierend durch das schöne Grün. Im Hintergrund sieht sie ein Känguru, das vor ihnen hüpft, als würde es ihnen den Weg zum Glück zeigen wollen.
Sie erwachte. „Guten Morgen!“
„Morgen! Wo warst du eigentlich? Ich hab dich nämlich nicht mehr gesehen gehabt …“
„Ja, ich bin früher aufgewacht. Hatte einen seltsamen Traum.“
„Was für einen schon wieder? Zurzeit träumst du nur noch.“
„Diesmal ist es aber echt komisch!“, sagte sie, blickte ihre fragende Schwester an und schenkte heißgekochtes Wasser in ihre Kaffeetasse ein, die sie bereits vorbereitet hatte.
„Ja. Dann erzähl mir davon!“
„Willst du es wirklich hören?“ Sie war nicht ganz sicher, ob sie von dem wunderschönen Traum erzählen sollte.
„Also. Wenn du nicht erzählen willst, dann muss ich auch nicht zuhören. Ist mir auch lieber so.“
„Okay. Also… ich habe mich selber im Traum gesehen.“
„Tja. War nichts Neues.“
„Ich war wie eine Braut gekleidet.“
„Oha. Jetzt schlüpfst du noch in die Rolle einer Braut?“
„Lässt du mich bitte weiter erzählen?“
„Okay. Okay.“
„Also… händchenhaltend mit einem unbekannten Mann, der mit einem Anzug bekleidet war. Er sah aus wie ein Bräutigam.“
„Interessant. Sieht nach einer Hochzeit aus. Und wie geht’s weiter?“ Die Schwester schien neugierig zu sein.
„Ich konnte seine Gesichtszüge aber nicht sehen!“
„Aha. Heißt das, du heiratest jemand, den du nicht kennst?“
„Anscheinend. Was noch komischer war, ist, dass ich ein Känguru im Hintergrund gesehen habe. Das Känguru hüpfte vor uns. Sieht so aus, als ob es uns den Weg weisen wollte.“
„Und wohin?“
„Ich weiß es selbst nicht. Ich sah nur eine grüne Fläche. Wie ein Irrgarten.“
„Und das war’s?“
„Ja.“
„Und daran glaubst du? Glaubst du, dass der Traum dir etwas deuten will? Also, Yenni. Träume sind nur Träume. Träume sind nur das, was sich in deinem Unterbewusstsein abspielt. Vergiss es!“ Ihre Schwester hatte wirklich ein großes Talent, Yenni unsanft auf den Boden der Realität zu holen.
„Du bist aber ein guter Ratgeber!“
„Ja, dann! Erzählst mir halt nichts mehr, wenn du so denkst!“
„Unglaublich ist das mit dir!“ Es herrschte für eine Weile Stille.
„Sag mal. Was ist eigentlich los mit dir? Du kommst nur noch weinend nach Hause und sagst niemandem was passiert ist!“
„Ich weiß nicht, ob ich davon erzählen will ...“
„Hey, siehst du mich eigentlich als deine Schwester? Mit Schwestern teilt man doch Geheimnisse! Also zögere nicht herum und erzähl es endlich!“
„Und das willst du plötzlich freiwillig hören!?“
„Ja. Das ist ja auch wichtiger als dein seltsamer Traum?“ „Ich fühl mich ein wenig schwach in letzter Zeit“, seufzte Yenni.
„Sieht man ja auch. Rede endlich!“
„Ein wenig ausgegrenzt.“
„Probleme mit deinen Freunden? Wieder dieselbe Situation, die du schon damals in der Volksschule, dann in der Hauptschule erlebt hast?“
„Ja.“
„Und aus welchem Grund diesmal? Kann ja nicht immer derselbe Grund sein.“
„Naja. Hab zu viel an die Freundschaft geglaubt. Wirst du irgendwann mal schon herausfinden und verstehen. Ich will jetzt nicht darüber sprechen.“
„Von der Volksschule bis zum Ende der Hauptschule hast du keine wahren Freundschaften gefunden. Nur eine einzige! Und du hast alleine gekämpft durch all die Jahre.“ Die Schwester blieb beharrlich.
„Ja. Ja. Du brauchst nicht noch mal die alten Geschichten wieder erwähnen!“
„Ich wollte ja nur sagen, dass du einmal eine wirkliche und wahre Freundschaft gefunden hast. Wieso hast du denn jetzt wieder Probleme und bist unglücklich? Als du klein warst, das hab ich von unseren Eltern gehört, warst du wesentlich glücklicher mit deinem Leben. Du warst temperamentvoll, beredt und offen zu allen. Du folgtest allen möglichen Menschen, die dich geliebt haben. Du hast vor einer ganzen Gruppe gesungen, um sie zu unterhalten. Und das Witzigste war, dass du einem frisch verheirateten Paar bis zum Hotelzimmer gefolgt bist und nicht zurück in dein Zimmer wolltest. Mama musste dich suchen gehen und dich zurück ins Zimmer bringen. Wo ist das Mädchen von früher verschwunden? Ich habe dich noch nie so erlebt.“
„Also echt! Haben unsere Eltern dir denn nicht erzählt, warum ich jetzt so bin?“
„Bist du aber schlau! Wenn ich es wüsste, müsste ich dich nicht fragen“, sagt Jasmine genervt zu ihrer großen Schwester. Es hatte Zeiten gegeben, in denen sich die beiden besonders gut verstanden hatten. Früher. Yenni fühlte, dass ihre kleine Schwester nicht mehr so verständnisvoll war wie damals.
„Sprich nicht so mit mir!“, fauchte sie die Jüngere an. „Schließlich bin ich deine größere Schwester.“
„Ja und? Schwestern können einander behandeln wie Freunde.“
„Seit wann denn das?“
„Egal jetzt. Erzähl mir bitte, große Schwester!“
„Ich konnte damals, als Kind, kein einziges Wort Deutsch sprechen, wie du möglicherweise weißt. Und als ich in den Kindergarten geschickt wurde, konnte ich mit niemandem kommunizieren. Alle haben mich ignoriert. So saß ich alleine irgendwo in einer Ecke und hab auf Mom gewartet. Vielleicht war das der Grund dafür, warum ich mich so geändert habe.“
„War denn der Umzug nach Österreich so schlimm für dich?“
„Wie du schon siehst. Mom und ich, wir beide haben uns umarmt und geweint, weil wir unsere Heimat so vermisst haben. Die Kultur ist völlig anders.“ „Ja. Werde ich wohl nicht verstehen können. Ich wurde ja in Österreich geboren.“
„Sei froh!“
„Bin ich immer. Verändere dich mal! Versuche die alte zu sein. So kommst du nicht weiter. Immer in „Dunkelheit“ leben?“
„Versuche ich ja immer! Geht aber irgendwie nicht.“
„Das glaubst auch nur du! Nichts ist unmöglich!“
„Ja. Ja. Passt schon!“
Inzwischen war Jasmine auch schon in ihr Zimmer geschlichen. Früher hatte sie mit ihrer Schwester ein Bett geteilt, doch vor Kurzem, seitdem sie nachts öfters durcharbeiten musste, schlief sie lieber alleine, da das Licht am Abend ihre Schwester beim Schlafen stören würde und das gefiel ihr nicht.
„Jasmine, komm her mal.“
„Was ist jetzt schon wieder?“
„Guck mal. Auf Facebook hat jemand eine Zeichnung von mir kommentiert und noch dazu auf Chinesisch!“
„Ja? Na und?“ „Wollte ich dir nur zeigen!“
„Hast du nichts Besseres zu tun? Jedes Mal, wenn ich mit meiner Hausübung beschäftigt bin, musst du mich rufen!“
„Ja, dann geh. Brauchst nicht mehr da zu stehen.“
„Danke. Werde ich auch.“ Eilig ging ihre Schwester ins ihr Zimmer zurück und sie war nun alleine.
Yenni war neugierig geworden. Was bedeutete dieser Kommentar? Wer war dieser Henry Doo? Ah ... „Wer hat das gezeichnet und für wen ist es gedacht.“ Das konnten die chinesischen Zeichen bedeuten. Das also hatte dieser Henry wohl gefragt. „Nicht ich habe es gezeichnet. Jemand hat mich abgebildet“, schrieb sie ihm zurück. „Entschuldigen Sie die Frage. Wer sind Sie? Aus Ihrem Namen kann ich erkennen, dass das ein chinesischer Name ist. Aber auch ein wenig Englisch und ihr Chinesisch ist echt gut!“, fragte sie mit Neugier weiter. „Ah. Lassen Sie mich mich vorstellen. Ich bin Henry. Doo ist mein Nachname. Sie haben Recht. Das ist mein englischer Name. „Doo“, ich weiß selber nicht, wie man das auf Chinesisch schreibt. Und danke. Ihr Chinesisch ist ebenso gut. Nun sind Sie dran, my Lady!“, antwortete er auf Chinesisch.
„Ja. Ich heiße Chen Bao Ying. Ist mein chinesischer Name. Ich lebe in Österreich. Nett Sie kennenzulernen!“
„Nett Sie auch kennenlernen zu dürfen!“
„Danke. Ich spreche nur wenig Chinesisch und habe es mir selber beigebracht. Ich möchte aber irgendwann mal wirklich die Sprache beherrschen können!“
„Freut mich, dass Sie so ein Interesse und eine Leidenschaft für das Chinesische haben. Warum besuchen Sie denn keinen Chinesisch-Kurs?“
„Ach. Es wird kaum angeboten. Deshalb lerne ich das nur alleine. Ich habe vor paar Jahren aufgegeben gehabt. Aber Sie haben gerade mein Interesse wieder geweckt.“
„Wie lange sind Sie denn nicht mehr mit Chinesisch in Berührung gekommen?“
„Ich schätze zwei Jahre.“
„So lange? Naja, vielleicht könnten wir uns demnächst auf Chinesisch unterhalten, wenn dies in Ihrem Sinne ist“, bot er ihr an.
„Wäre toll!“, antwortete sie, begeistert von seiner Idee.
„Okay. War echt nett Sie zu kennen, aber ich muss leider jetzt gehen. Vielleicht sehen wir uns ein anderes Mal wieder.“
„Ja, gut. Auf Wiedersehen.“
„Bye.“
Wieso grinse ich denn so?! Langsam versteh ich mich selber nicht, schoss es ihr durch den Kopf.
„Haben Sie Interesse? Wir können einen ‚Himmel plaudern‘“, schrieb er ihr ein paar Stunden später. So sagt man im Chinesischen, wenn man jemandem ein Angebot macht, sich miteinander zu unterhalten.
„Sehr erfreulich! Habe eine Person zum Plaudern. Em … eine Frage: Welche Sprache können Sie denn noch sprechen außer Chinesisch?“
„Ich kann noch Englisch. Wenn es Ihnen auf Chinesisch so schwer fällt, können wir gern auf Englisch korrespondieren. Wie es Ihnen Recht ist.“
„Danke für das Angebot. Aber vielleicht können wir eine Mischung aus Englisch und Chinesisch machen. Wäre sicherlich lustig, nicht wahr?“
„Lustig? Sie sind eine witzige Lady. Na gut.“
Am Sonntag.
„Happy funny Sonntagmorgen! Wie spät ist es bei Ihnen jetzt?“ Da war er wieder.
„Es ist jetzt 10:30 Uhr. Danke für Ihren Wunsch! Ich hatte bereits einen guten Start! Dürfte ich Sie mal fragen, wo Sie herkommen?“
„Ich lebe derzeit in Australien. Ich komme aus China. Eigentlich ein Aussie. Und Sie?“
„Ich bin Vietnamesin. Lebe schon seit längerer Zeit in Österreich. Heißt das, dass Sie in Australien geboren sind?“, erkundigte sie sich wissbegierig.
„Mit Ihrer Familie?“, lenkte er von ihrer Frage ab.
„Ja, mit meiner Familie. Und Sie?“
„Ich bin ein wenig mehr als nur.“
„Was meinen Sie damit?“ …
Mittlerweile war Yenni mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bei einem Bekannten zu Besuch. Sie waren zum Essen eingeladen worden. Da es meistens nichts Großartiges zu tun gab, weil eben die Erwachsenen miteinander plauderten, las Yenni gerne mal ab und zu ihre Nachrichten in Facebook durch. Merkwürdig war, dass sich Yenni seit dem ersten Gespräch mit Henry wohl fühlte und sich freute, wenn sie sich mit ihm unterhalten konnte. Sie fand ihn sympathisch und höflich. Aber auch irgendwie anders. Anders als alle anderen Jungen, mit denen sie einmal kommuniziert hatte. Diese hatten ihr nämlich gleich nach den ersten Gesprächen eine Liebeserklärung gemacht und das gefiel ihr nicht. Genau das unterschied Henry jedoch von den anderen. Sie scrollte in Facebook herum, um Neuigkeiten zu lesen, fand aber zunächst nicht, worauf sie definitiv gewartet hatte. Sie wartete eigentlich nur darauf, dass das graue Licht auf grün schalten würde.
„Wie geht es Ihnen?“ Das grüne Licht war angesprungen. Es war Henry, der schrieb.
„Es geht, danke. Und Ihnen?“ Plötzlich sah man ein breites Grinsen in ihrem Gesicht an, das sich nicht vermeiden ließ. Sie musste ihre Hände vor ihr Gesicht halten und so tun, als würde sie husten wollen. Doch das Grinsen hört nicht auf, wie sehr sie sich auch zusammenriss. Alle Anwesenden hatten es bemerkt. Tante Ngoc, die die beste Freundin von Yennis Mutter war, doch in der vietnamesischen Kultur ist es üblich, dass man gute Bekanntschaften wie eigene Familienmitglieder sieht und sie werden wie eine Tante oder manchmal auch als zweite Mutter gesehen. Tante Ngoc brach kurzzeitig das Gespräch ab und wandte ihren Blick zu Yenni. „Chattest du mit jemandem? Und du lächelst noch dabei! Wer ist es denn wohl? Dein Freund?“, erkundigte sich Tante Ngoc mit Interesse.
„Oh, ihn habe ich erst vor Kurzem kennengelernt. Wir haben uns auf Chinesisch verständigt. Das war’s. Mehr nicht.“
„Wie heißt er?“, fügte sie hinzu.
„Henry Doo“, beichtete Yenni schnell. Ihr Herz raste. Sie hatte Angst, dass ihre Mutter dazu etwas sagen würde, denn eigentlich würde ihr die Mutter einen Freund verbieten. Ihre Mutter sagte immer wieder, dass sie sich allein auf die Schule konzentrieren sollte. Nach dem Abschluss hätte sie jede Menge Zeit, jemanden zu finden, der gut zu ihr passen würde und einigermaßen den gleichen sozialen Rang habe. Damit meinte sie keineswegs, dass man jene, die niedriger sind, verachten solle. Da die Mutter an den Buddhismus glaubte, machten arme und reiche Menschen für sie keinen Unterschied, denn alle sind Menschen, nur einige haben etwas mehr Glück als andere. Was sie Yenni lehren wollte ist: Liebe während der Schulzeit ist nie wirklich ernst zu nehmen, denn man ist noch zu jung, um zu verstehen, was wahre Liebe ist. Außerdem würde Yenni auf ihrem Berufsweg vielen netten Jungen begegnen, mit denen sie zusammen arbeiten würde. Sie war der Meinung, dass man Zeit bräuchte, um den Charakter eines Jungen richtig gut kennen zu lernen. Nur keine Eile jetzt. Immer wenn Yenni sich mit Freunden verabreden wollte, musste sie ihrer Mutter Bescheid geben, die genau wissen wollte, mit wem und wohin sie ging. Sobald es sich um Jungen gehandelt hatte, hatte sie nie die Erlaubnis der Mutter bekommen, außer, wenn andere Freundinnen mitgingen.
Durch die Unterbrechung der Tante hat Yenni völlig übersehen, dass Henry ihr längst eine Nachricht gesendet hatte. „Nicht schlecht, gute Schwester!“, bemerkte er über ihre Chinesisch-Kenntnisse.
„Ich bin Ihre gute Schwester?“, fragte sie zurück.
Wieder einmal wich er von ihrer Frage ab. „Welche Uhrzeit ist es bei dir jetzt?“ Vielleicht fühlte er sich ihr mittlerweile schon so verbunden, dass er sie jetzt ganz einfach duzte. Aber das machte Yenni nichts aus. Es war ihr sogar lieber so.
„Oh. Es ist 11:30 Uhr.“
„Das bedeutet zehn Stunden später als in Australien.“
„Ist es früh bei Ihnen?“
„Freut es dich jetzt besonders zu schreiben?“, lenkte er wieder von ihren Fragen ab.
„Ein wenig. Eigentlich bin ich auch Chinesin.“ Sie verstand ihn auch so. Was Henry damit gemeint hatte, war, ob sie sich einigermaßen freute, endlich auf Chinesisch kommunizieren zu können.
„Eine Minderheit von Teochew“, hakte er nach.
„Woher wissen Sie das?“, fragte sie verwundert nach.
„Ich weiß von deiner Familie in Minh Hai.“
„Wirklich? Welche Familie meinen Sie?“
„Ob du es glaubst oder nicht, ändert nichts daran.“
„Ich bin ein wenig neugierig … Können Sie Vietnamesisch sprechen?“
„Ich verstehe ein wenig Vietnamesisch, aber ich spreche es nicht.“
„Oh. Aber Sie können Englisch und Chinesisch sprechen. Ich bewundere Sie deshalb. Diese Sprachen werden weltweit am meisten gesprochenen.“
„Danke, meine Freundin.“
„Waren Sie jemals in Vietnam zur Besuch?“
„Ich war noch nie in Vietnam. Aber du kannst gern meine Reiseführerin sein“, bemerkte er beifällig.
„Hi hi … ich denke, da fragen Sie die falsche Person.“
„Warum?“
„Da ich Vietnam ziemlich früh verlassen habe, kenne ich meine Heimat nicht so gut. Möchten Sie Vietnam besuchen?“
„Seit wann schwindelst du? Du warst gerade letztes Jahr in Vietnam, nicht wahr, meine Freundin?“
„Wer ist nach Vietnam gereist?“, fragte sie verwirrt.
„Du. Wer sonst?“
„Ich war nur ein paar Male in Vietnam, aber habe dort nicht viel entdeckt und erleben dürfen, außer die Stadt , in der ich geboren wurde, kenne ich teilweise.“
„Jetzt sagst du die Wahrheit!“
„Ich möchte mein Heimatland in der Zukunft entdecken.“
„Im Moment lebst du mit deinen Eltern?“
„Ja. Mit meinen Eltern und meiner Schwester. Und Sie?“
„Ich lebe mit einem Freund von mir.“
„Wo ist denn Ihre Familie?“ Er war offenbar perfekt darin, ihre Fragen einfach zu ignorieren.
„Du sagtest, dass du paar Male nach Vietnam gereist bist. Zu welchem Zweck?“
„Oh. Ich besuchte meine Bekannten dort.“
„Deine Tanten und Onkel, sind sie alle in Minh Hai?“
„Ja, genau. Eigentlich sind alle Familienmitglieder dort. Sorry. Diesmal muss ich kurz weg. Ich fahre nach Hause und spreche dann sofort mit Ihnen weiter!“
„Vielleicht sehe ich dich ein anderes Mal. Bye, meine Liebe!“
„Bye. Haben Sie noch einen schönen Abend!“
Als Yenni zu Hause angekommen war, konnte sie nicht mehr länger abwarten, Henry zu benachrichtigen, dass sie bereits zu Hause war. „Hey. Sind Sie noch online? Ich bin gerade angekommen.“
„So schnell? Wo waren Sie überhaupt?“
„Ich war zu Besuch bei einer Tante. Sie wohnt nicht weit weg. Wenn ich schnell fahre, dann brauche ich nur zehn Minuten.“
„Und Sie sind schnell gefahren. Wie spät ist es bei Ihnen jetzt?“
„Jetzt ist es 13:20 Uhr und bei Ihnen?“ „Bei mir ist es 23.20 Uhr. Also, 10 Stunden.“
„Wow, schon so spät?“
„Ja. Ich gehe mal schlafen. Wir sehen uns nächstes Mal. Bye Babe.“
„Bye.“
Wieso nennt er mich Babe? Hat das auch eine andere Bedeutung? Kann nicht stimmen. Mach dir kein Kopf, Yenni! Australien, ist mir echt nah. Känguru - kann es sein, dass der Traum genau das voraus deutet? Ist er der mysteriöse Mann? Yenni versuchte, sich die Erinnerungen an den Traum wieder ins Gedächtnis zu rufen.
„Wie es auch ist, du kannst jederzeit mit mir chatten“, hatte er ihr angeboten. Er wusste, dass es ihr inzwischen nicht besonders gut ging.
„Danke. Ich werde dein Angebot im Hinterkopf behalten.“ In der Zwischenzeit waren sie sich auch viel näher gekommen und sahen sich als Freunde. Nun ließ sie sich auch darauf ein, ihn zu duzen.
„Das ist gut so. Du gefällst mir!“ Da sie nicht auf dieses „Geständnis“ antwortete, führte er weiter aus: „Was ist denn, meine Chen Bao Ying? Bitte nicht nervös werden! Geht es dir gut?“
„Nicht so gut. Aber wird schon besser werden … hoffe ich!“
„Du kannst mit Englisch beginnen!“
„Oh. Es ist beides in Ordnung. Nur manchmal ist es schwierig die traditionellen Schriftzeichen zu lesen, da ich die vereinfachten gelernt habe. Ich dachte, dass ihr in China die leichtere Version habt, nicht?“
„Welche Schule besuchst du?“
„High School oder Universität?“
„Das ist eine schwierige Frage. Das Bildungssystem hier ist anders.“
„Ist schon okay. Nett über deine Familie erfahren zu dürfen.“
„Kennst du diese Bildungsrichtung?“
„Ich meine du sollst auf die Universität gehen. Business oder Recht studieren.“
„Ich habe noch ein Jahr, bevor ich die Schule beende. Es fällt mir schwer eine passende Richtung für meine Zukunft zu finden. Ich weiß nicht, ob ich nach Vietnam zurück oder lieber in die USA gehen soll.“
„Meiner Ansicht nach ist Vietnam nicht passend. Lieber USA. Hast du deine Eltern gefragt?“
„Ich bin mir total unsicher.“
„Was sagen deine Freunde dazu?“
„Nach Australien ist aber auch eine Option.“ Wieso habe ich das erwähnt, fragte sich Yenni, als sie die Nachricht abgeschickt hatte. Überlege ich etwa schon dort hinzuziehen, um ihn zu treffen, oder was, murmelte sie vor sich hin.
„Gute Idee!“, sagte er schließlich.
„Meinst du das ironisch?“
„Was denkst du?“
„Hab nur Spaß gemacht. Meine Freunde helfen mir nicht wirklich bei der Entscheidung! Seitdem ich nach Österreich gezogen bin, hat sich mein Leben dramatisch verändert ...“
„Wie … einsam und traurig?“
Yenni wunderte sich ständig, weshalb er so viel voraussagen konnte, noch bevor sie es sagen könnte. Als würde er ihre Gedanken aus der Ferne lesen können. „Ja. Nur traurig. Die Kultur hier ist ziemlich anders … ich vermisse die traditionellen Feste und die Lebendigkeit in Vietnam, so wie es auch in China ist.“
„Welche Sprachen sprecht ihr zu Hause?“
„Ohh … verschiedene Sprachen, es ist eine Mischung. Je nachdem mit wem ich kommuniziere. Meine Schwester und ich sprechen Deutsch.“
„Inklusive Teochew?“
„Mit unserer Mutter sprechen wir Vietnamesisch. Mein Vater und meine Schwester sprechen Teochew. Ich verstehe alles und übersetze es auf Vietnamesisch für meiner Mutter.“
„OMG. Du sprichst aber viele Sprachen!“
„Ja. Manchmal lehrt mich mein Vater auch Chinesisch. Ich verwechsele gerne die Sprachen. Aber nochmal: Die Sprachen, die Du sprichst sind immer noch die besten!“
„Braves Mädchen! Meine gute Schwester! Wir sehen uns noch. Bye für jetzt, meine Liebe.“
„Ich habe die Zeit ganz vergessen. Schon so spät.“
„Hab einen schönen Traum, meine Liebe!“
„Vielen Dank. Träume schön!“
Am nächsten Tag…
„Irgendwie kommt mir dieser Name doch bekannt vor! Als ob ich den schon irgendwo in einem meinen Facebook-Status gesehen habe, der ich vor länger Zeit gepostet habe“, flüsterte sie vor sich hin. So neugierig wie sie war, ging sie alle ihre Statusmeldungen durch bis sie schließlich bei einem stehen blieb. ‚In derselben Situation wie du. Wollen wir miteinander teilen?‘ Das war der Kommentar von Henry vor paar Wochen, den Yenni ignoriert hat. „Das war wirklich er! Also war auch er sehr verletzt so wie ich?“, stellte sie fest.
Ein Mensch, der zwei Masken trägt: Äußerlich glaubt man, dass sie glücklich ist, sie lacht auch viel. Die Realität ist: Ein gefälschtes Lachen. Was sich innerlich abspielt, weiß niemand. Innerlich sind nur lauter Schmerzen. Im Inneren steckt die wahre Person. Diese Person lebt in der Dunkelheit, in der Finsternis. „Ist es, weil ich zu gut meine Emotionen verbergen kann? Und was ist mit ihm? Warum fühlt er dasselbe wie ich? Wie ist er einzuschätzen?“
So viele Fragen, die Yenni ihn am liebsten fragen würde.
Noch am selben Abend kommentierte sie ihren Beitrag, einerseits um ihn aufmerksam zu machen, dass sie ihn wiedererkannt hat. Andererseits will sie wissen, aus welchem Grund auch er, eine Person, die sie nur aus wenigen Konversationen kennengelernt hatte, die ihr aber sympathisch schien, auf den ersten Blick so zu fühlen schien wie sie. Das war das große Fragezeichen in ihr.
„Aha! Von da kenne ich dich also?“ …
Am nächsten Morgen als sie aufwachte, erhielt sie ein Kommentar von ihm:
„Ja genau. Danke, dass du das noch beachtet hast.“ Sie hatte ihn damals ignoriert, da sie nicht wusste, wer er war. Erst nach Beginn der Konversation auf der Zeichnung, hat sie erst richtig mit ihm zum ‚Sprechen‘ begonnen.
„Und geht es dir jetzt besser? Noch immer so verletzt?“
„Wieso willst du aber das alles wissen?“, fragte er lachend.
„Ah. Nur so.“
Eine Weile später...
Du postest aber traurige Liebeslieder. Liebeskummer?“
„Ha ha ha“
„Warum lachst du?“
„Weil du auf Liebe gedeutet hast und dazu einen Smiley gepostet hast!“
„Na und?“
„Weißt du überhaupt was Liebe ist?“
„Also wirklich. Egal. Hauptsache du kannst lachen. Ich stelle mich zwar ein wenig blöd dar, aber ja. Irgendwie mache ich immer Fehler, wenn ich mit dir spreche.“
„Danke trotzdem für den Witz!“
„Ja aber echt. Wieso stell ich mich so bloß da und freue mich, dass er endlich lacht? Wieso will ich nicht, dass er verletzt wird? Und wieso ist es mir, in gewisser Weise schon wichtig, dass er glücklich ist? Irgendwie hat er bereits eine bedeutende Stelle in meinem Herzen besetzt. Als würde mir etwas fehlen, wenn ich nicht mit ihm reden kann“, sagte sie verzweifelt.
Am Nachmittag…
„Hast du Angst, dass es zu diesen Punkt kommen könnte?“ Henry ahnt, dass Yenni wahrscheinlich sich in ihn verliebt hat.
„Sorry, aber ich verstehe nicht was du genau meinst?“ Um nicht wortwörtlich auszudrücken, versuchte er ihr auf eine andere Weise zu erklären:
„Mit deinen Gedanken und deinem Herz kämpfen!“
„Oh, du meinst gestern?“
Gestern war ein Drama für Yenni. Sie wusste nicht, was eigentlich mit ihr los war. Sie konnte sich nicht mehr von andere Dinge ablenken lassen, ohne eine Sekunde an ihn denken zu müssen. Die Vermutung, dass er dieser mysteriöse Mann in dem Traum zeigte sich immer deutlicher. Ihr Herz hörte längst nicht mehr auf sie. Sie versuchte mit einem weiteren Facebook-Status ihm die Nachricht indirekt zu übermitteln. Natürlich las Henry das durch und er weiß auch, wie die Situation zu bewerten ist.
„Ja. Richtig! Kann es sein, dass du ‚roten Apfel‘ gegessen hast?“, führte er weiter aus, um besser zu verdeutlichen.
„Wie meinst du es?“
„Sei ehrlich zu dir selbst!“
„Nein, aber irgendwie ist es so komisch. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es dir sagen soll oder nicht.“
„Wenn du willst, aber ich weiß bereits von deine Situation durch meine Erfahrungen.“
„Was glaubst du, was der Grund war?“, fragte sie nach und hoffte, dass er endlich begreift, worauf sie hinausgehen wollte.
„Dein Freund in Vietnam.“ „Mein Freund in Vietnam?“, ließ sich Yenni von Henry erneut bestätigen.
Zwar hat Yenni einige Kontakte mit Unbekannten Jungs aus Vietnam, die ihr ständig Facebook-Anfragen versendet haben, aber wie Yenni auch ist, achtet sie meistens nie darauf, wer sie sind und akzeptiert die Freundschaftsanfragen. Höchstwahrscheinlich war es auch bei Henry so der Fall. Seit einigen Tagen verfolgt einer von ihnen sie. Diese Person sagte zu Yenni, dass er sie liebt. Da er Yennis Liebe nicht bekommt wie er es haben will, hat er sie gedroht, dass er Selbstmord begehen wird wegen ihr. Das hat sie seit Tagen beunruhigt. Aber das war definitiv nicht der Grund für ihr gestriges Verhalten.
„Ja oder nein?“
„Nicht wirklich … und du glaubst die Ursache war er?“
„Aber das stimmt doch! Du bist glücklich, wenn du dein Geliebter siehst.“
„Ich bin überhaupt nicht glücklich. Was gestern passiert ist, hat nichts mit ihm zu tun. Ich kenne ihn nicht einmal persönlich.“
„Ich spreche über letztes Jahr, als du in Vietnam warst.“ Vielleicht meint er, dass sie sich in Vietnam verliebt hat und jetzt nicht mehr bei diesem Jungen sein kann aufgrund der Entfernung.
„In Vietnam? Ich war schon seit drei Jahren nicht mehr dort …“
„Mach dir keine Sorgen. Du willst es jetzt noch nicht wissen. Lass uns hoffen, dass du einen perfekten Ort für deine Zukunft findest.“
„Okay, sagst es mir alles was du weißt.“
„Was willst du von mir wissen?“
„Was du eigentlich möchtest, dass ich es weiß.“ Sie wollte ihm noch nichts ankündigen, da sie sich Sorgen macht. Was wäre dann, wenn er das durchschaut hat? Werden sie trotzdem reden oder ist das somit beendet? Lieber ist es ihr, dass er das selbst herausfindet.
„Gib dein Studium nicht auf!“
„Ja. Ich weiß. Ich muss weiter machen.“
„Und jetzt bist du dran. Wie planst du deinen Zukunftsweg?“
„Ich habe keinen Plan.“
„Heiraten?“
„Nein …? Ich möchte natürlich als erstes meinen Bildungsweg verfolgen. Was danach folgt … weiß ich noch nicht. Aber heiraten? Ich habe noch nicht einmal einen Freund.“
Beide ahnen schon dieselbe Problematik, was zwischen ihnen zwischenzeitlich ereignet hat, aber Keiner von ihnen möchte darauf ansprechen. Deshalb hat Henry inzwischen das Thema gewechselt, um die unangenehme Situation zu umgehen.
„Deine Eltern haben ein Shop?“
„Hast du mich vielleicht mit jemandem verwechselt? Meine Eltern besitzen keines.“
„Auch du hast keine Teilzeitarbeit?“
„Nein. Okay … jetzt hast du mich neugierig gemacht, welches Bild du eigentlich von mir machst.“
„Du weißt schon, dass viele auch nebenbei einen Job haben? Sie arbeiten, um Geld zu verdienen. Einerseits um Taschengeld zu haben und andererseits, um nicht abhängig von ihren Eltern zu sein?“
„Ja, ist mir schon bewusst. Ich würde schon gerne ein wenig Praxis haben, aber meine Eltern lassen mich nicht. Sie sagen ich sollte mich lieber in dieser Zeit auf die Schule konzentrieren.“
Er schickte ihr ein Bild und lachte. „Dumm oder nutzlos?“ – das stand auf dem Bild. „Hmm… so schätzt du mich ein?“ „Wieso sagt er das? Bin ich echt so nutzlos und dumm für ihn?“, sagte Yenni fraglich zu sich selbst.
„Gefällt dir das? Mach nichts. Wollte nur einen Witz einbauen.“
„Dumm … bin ich das? Oder meinst du wen anderen?“ Als er darauf nichts mehr geantwortet hat, kann sich Yenni das schon erkennen.
„Meine gute Schwester. Gute Nacht!“
„Niemand hat sich jemals mir gegenüber so verhalten wie du es wagst. Wieso siehst du mich anders als alle Andere?“
„Keine Ahnung. Hab nur gesagt, was ich mir über dich denke und auch glaube, wie du möglicherweise bist. Meine Meinung zu deiner Persönlichkeit. Akzeptierst du das nicht?“
„Sag ruhig was du sagen willst!“
„Okay. Danke für das Angebot.“
„Ich verstehe es nicht! Wieso sieht er mich total anders? Und ich bin nicht beleidigt. Ist auch echt seltsam! Also, ich komme mir vor, als ob ich gerade in einem koreanischen Drama spiele. Wie die zwei völlig Unbekannten sich im Streit widersprechen“, denkt sie sich im Kopf. „… Hey, warte doch! Er ist offline gegangen? Aber wieso? Und was meint er damit überhaupt?“, rief sie ihn gedanklich nach.
Den ganzen Nachmittag durch, nach dem das Gespräch zwischen ihr und Henry so plötzlich unterbrochen wurde, suchte sie ständig nach der Antwort auf seine Frage. Als würde der Gedanke sie nicht in Ruhe lassen wollen, wenn sie dies nicht getan hätte. Irgendwas ist an seinen Worten so speziell, sodass sie sich nicht damit abfinden kann, nicht daran zu denken.
„Ahhh.. wieso kann ich nicht schlafen? Mein Herz klopft nur noch so stark, wenn ich an ihn denke. Nach all den Übersetzungen und Definitionen wird ‚roter Apfel gegessen haben‘ definiert als von jemandem verzaubert worden sein oder in jemandem verliebt sein. Bin ich wirklich in ihn verliebt? Und woher erkennt er das? Bin ich denn so offensichtlich oder wie? Ich muss schlafen! Wenigstens zwei oder drei Stunden. Bis dorthin müsste er schon wieder online sein. Ich darf ihn nicht verpassen! Kann nicht darauf warten, was die richtige Antwort wäre“, beruhigte sie sich selber.
„開心果 紅萍果 人見人愛“
„Jetzt verstehe ich, was du gestern versucht hast, mir zu erklären.“
„Ja. Bitte. Dann sag’s mir.“
“Mit dem ersten開心果 meinst du, dass ich in dich verliebt bin, stimmt’s? Und mit dem zweiten红萍果 meinst du, wegen dem Status mit dem Traum, nicht wahr? Wie auch immer, ich werde dir über den Traum erzählen … ich weiß, dass du es vielleicht für lächerlich hältst. Aber ich denke, ich werde ein wenig erleichtert sein, nachdem ich das hinter mir habe und außerdem hast du etwas zum Lachen.“
„Bingo. ha ha hi hi… du hast zwei Drittel erraten. Du wirst den letzten auch verstehen können! Du kannst damit nicht kämpfen!“
„Also, es war vor drei oder vier Monaten. Ich träumte von mir und einer Person, die ich nicht kenne … und im Hintergrund sah ich ein Känguru. Am Anfang habe ich diesen Traum nicht ernst genommen, aber seit diesen zwei Tagen ist der Traum wieder in mir erwacht. Aber Bruder, das soll dich nicht abschrecken … da ich dich jetzt schon Bruder nenne, wird es auch so bleiben.“
„Sag es mir! Ich werde dir zuhören, meine freche Schwester…“
„Zurzeit möchte ich nur allein sein, da ich noch nicht weiß, wie die Zukunft aussehen wird.“ Auch wenn sie es dem Bruder so sagt, um ihn nicht abzuschrecken, fühlt sie etwas anderes.
„Es ist also deine Entscheidung: Bruder-Schwester-Beziehung oder Lehrer-Schüler-Beziehung.“
„Wie auch immer es ist. Wie erklärst du人見人愛?“
„Über die Zukunft möchte ich mir jetzt keine Gedanken mehr machen… was kommt, wird kommen! Ich werde jetzt offline gehen. Ich muss mich auf Tests konzentrieren. Vielleicht sehen wir uns in einigen Monaten. Und mit dem Letzten … verstehe ich nicht wirklich.“
„Sagtest richtig gut! Nichts kann die Lehrer-Schüler-Beziehung zerstören. Bleibe in Kontakt …!“
„Und ich möchte dir dafür bedanken, dass du mir zugehört hast, obwohl das Dinge sind, die dich gar nicht interessiert. Vielleicht sollte ich es bei mir behalten.“
„Vergiss nicht was ich von dir wissen möchte!“
„Wie bitte? Ich verstehe nicht, was du bezwecken willst.“
„Egal. 人見人愛 bedeutet, dass deine Persönlichkeit jedem gefallen wird. Verstehst du den Unterschied zwischen lieben und geliebt zu werden?“
„Was versuchst du zu sagen? Hi hi.“ „Das Lied, welches ich dir geschickt habe, ist nicht so wie du es dir denkst! Ich bin ein Lehrer über einem Blog.“
„Okay… mein Englisch ist auch nicht so schlecht, um zu verstehen, was du ausdrücken willst. Nur, ich möchte es einfach nicht mehr hören…“, sagte sie und reagierte überraschend auf Henrys Aussage: „Wie meinst du? Bist du wirklich ein Chinesisch-Lehrer?“
„Das liegt an dir … Hoffentlich machst du dir keine Sorgen!“
„Mir Sorgen machen? Über was?“
„Wenn Liebe von zwei Seiten aus kommen, dann ist es simpel. Der Liebe zu folgen ist hart. Verstehst du? Es ist besser Freunde zu lieben sowie die Menschheit! Ein Herz für alle!“
„Wie soll ich es sagen … nein, wirklich nicht. Ich bin mit solchen Situation gewohnt. Du brauchst dir deshalb keine Sorgen machen … dass du mich verletzt hast“, denkt sich Yenni gedanklich. „Vielleicht können wir ein anderes Mal sprechen. Ich habe Fieber und habe viel Tests zu vorbereiten. Chinesisch muss jetzt warten.“
„Verwechsle nicht die Situation. Darum habe ich versucht dir Chinesisch beizubringen, damit du die Wörter verstehst. Nichts anderes als du es dir über mir Gedanken machst.“
„Ich habe es verstanden. Danke …“
„Wie sagst du dieses Wort? 情 und 愛 ?“
„愛情 ist Liebe.“
„Die Zeit ist um. Bye. Wir sehen uns bei nächster Gelegenheit.“
„Die Zeit ist um? Wie meinst du es? Forderst du jetzt Nachhilfebetrag oder so?“ (S.21) Als er wiederum nichts antwortet, spricht sie im Monolog weiter: „Aber ich verstehe nicht, was du damit bezwecken willst.“
„Ich meinte damit, dass es zwischen uns nicht funktionieren wird!“
„Warum nicht?“
„Weil ich dich nur als eine kleine Schwester sehe und als Schülerin, die gerne Chinesisch lernen will. Deshalb habe ich mit dir kommuniziert. Bitte denk nichts Falsches. Ist überhaupt nicht das, was du dir einbildest!“
„Als eine kleine Schwester? Aber warum hast du mir dann so viele Spitznamen gegeben, die man eigentlich nicht für eine Schwester-Bruder-Beziehung verwendet!?“
Er ist wiedermal offline gegangen! Gibt‘s wohl nicht! Auch wenn sie selbst versuchte, ihren Verstand zu überreden, doch ihr Herz ließ dies nicht zu.
Nach einer schlaflosen Nacht, schrieb Yenni Henry eine Nachricht:
„Hallo Bruder! Ich möchte dich wirklich nicht stören, aber in mir schweben viele Fragen, dass ich mir selber nicht helfen kann, diese zu beantworten. Könntest du mir bitte helfen, eine Antwort darauf zu finden?“
… ein wenig später:
„Okay, vielleicht hast du meine Frage falsch verstanden, dass ich dich wegen gestern ausfragen wollte. Ich wollte nur allgemeine Fragen stellen …“
„Freches Mädchen, du Schwammkopf. Nervendes Mädchen. Was jetzt? Sag was du sagen willst!“, war seine Reaktion nachdem sie ihn mit tausend von Nachrichten überfallen hatte. Er fand es nur noch nervig.
„Oh. Ich wollte nur fragen, ob wir uns davor schon kennen?“
Denn ihr kommt so vor, als hatte sie früher auch mit jemand auf Chinesisch kommuniziert, aber den Facebook Kontakt abgebrochen hat.
„Witzige Frage.“
„Weil ich das Gefühl habe, dass die Situation sich wiederholt hat. Irgendwie ist es mir früher schon einmal passiert.“
„War das die Frage, die du mir unbedingt stellen möchtest?“
„Na gut, dann vergiss es! Ich war mir unsicher, weil es mir sehr bekannt vorkommt… deshalb wollte ich dich nur fragen.“
„Blicke in die Realität! Was suchst du an mir?“ Sie gab ihm keine Antwort mehr… „Was ist jetzt, freches Mädchen? Dreh jetzt den Spieß nicht um!“
„Ist gut! Ich weiß, dass ich gestern wirklich dumm und lächerlich war, wie du es schon sagtest.“
„Morgen … Schularbeit!“
„Meinst du dich oder mich?“
„Ich erinnere dich nur daran! Habe viele Tests, auf die ich mich vorbereiten muss, vielleicht sehen wir uns ein Zeitlang nicht“, zitierte er aus ihre Worten.
„Danke für deine hilfreiche Antwort. Jetzt ist es mir bewusst, dass die Situation nicht zweimal passiert hat.“
„Ich habe es dir bereits gesagt! Sieh dein Lehrer nicht als Bruder!“
„Ich soll dich nicht als Bruder sehen, sondern als Lehrer?“
„Nicht leicht, aber so ist es. Entweder meine Studentin oder Di Zi!“
„Di Zi? Aber wie soll das gehen? Ich soll deine Di Zi sein?“
„Di Zi ist schwieriger, weiß du?“
„Okay? Ich weiß von deiner Absicht bescheid!“
„Hast du verstanden was Di Zi heißt? Also, ich muss jetzt weg. Wir sehen uns später.“
„Ich habe den Sinn falsch verstanden. Aber wieso sehen Sie mich wie ein kleines Kind?“
Yenni hat nämlich im Internet recherchiert. Überall steht als englische Übersetzung ‚pupils‘ und das bedeutet ja Schüler, die die Unterstützung von Lehrern benötigt. Also noch Volksschüler.
„Bitte! Ist es dir denn nicht bewusst, dass Zi Di und Di Zi anders ist? Versteh es endlich!“, schrieb er ihr nachdem er von seinem Abendessen zurückkam.
„Ich hab’s verstanden.“
„Verstanden?“
„Ja, verstanden. Danke Ihnen!“
„Kein Panik. Bleib ruhig. Du kannst es mir sagen.“
„Ich checke nicht, was Sie damit meinen? Was soll ich Ihnen sagen?“
„Wie viel hast du verstanden? Das möchte ich wissen, mein freches Baby Girl!“
„Meine Studentin oder Di Zi. Wähle dir eins von beiden aus!“, fügte er hinzu.
„Was ist der Unterschied zwischen Student und Di Zi?“
„Ich gehe jetzt schlafen. Wünsche dir viel Glück bei der Prüfung!“
„Ist es denn so schwer zu definieren, Lehrer? Na gut, dann gute Nacht!“ (May 18)
Einige Tage später:
„Hey!“
„Hey. Meine liebe Schwester. Wie geht’s dir so? Alles okay mit der Schule?“
„Ja. Es geht. Danke! Wieso gehst du immer so schnell offline mittendrin im Gespräch, wenn ich fragen darf?“
„Damit du nicht das Falsche denkst, freches Mädchen.“
„Hey, aber ich bin nicht frech?“ „Bist du doch! Frech, aber lieb und süß. Bist du schon mittlerweile deine Gedanken über dem hinweg?“
„Nein, irgendwie geht es nicht. Du kommst mir so bekannt vor, als ob ich dich im Traum gesehen habe.“
„Also wirklich. Das nennst du nicht frech? Entweder hörst du auf so zu denken oder ich gehe wieder offline und spreche nie wieder mit dir!“
„Aber was kann ich denn dafür? Ich habe es dir bereits von den Traum erzählt. Da habe ich mich und einen Unbekannten Person gesehen. Hand in Hand sind wir spazieren gegangen. Und ich habe auch einen Känguru gesehen, das vor uns gesprungen ist und irgendwie uns den Weg gezeigt hat.“
„Und deshalb denkst du, dass ich derjenige Person bin, den du suchst? Und der Känguru soll Australien deuten, stimmt’s?“
„Ja. Genau.“
„Also, du bist echt verrückt!“, Henry konnte das einfach nicht verstehen.
Er hält es für unmöglich und schon gar nicht, wenn es um Träume geht. Träume sind schließlich nur Träume. Man kann sich nicht darauf verlassen. Nichts kann die Zukunft deuten.
„Ja! Bin ich, glaube ich. Verrückt wegen dir, auch zum Ersten Mal wegen jemand. Du bist der Erste, dem ich so gegenüber verhalte.“
„Aber ich will nicht so eine Freundin wie du haben? Du bist nicht so schlau. Bist eher naiv und kannst noch nichts Richtiges auf die Beine stellen“, provozierte er sie.
„Wie kannst du das nur sagen?“
„So bin ich’s halt. Du kennst mich noch nicht lange. Wie willst du wissen, dass du mich liebst?“
„Aber ich bin nervös, wenn ich mit dir rede. Und ich habe auch keine Ahnung, warum du es schaffst, mich immer dazu zu bringen, über deine Aussagen nachzudenken. Deine Worte sind so wirksam auf mich.“
„Ja. Das bedeutet aber nicht, dass du deswegen in mich verlieben musst. Wir können auch andere Beziehungen aufbauen wie Lehrer-Schüler-Beziehung oder Bruder-Schwester-Beziehung“, noch bevor Henry etwas weiter hinzufügen konnte, ist Yenni längst offline. Diese Worte tut ihr weh. Es ist wie ein scharfes Messer, das direkt in ihr Herz sticht.
„Bist du noch da? Okay, dann nicht!“, fragte Henry als er merkte, dass sie nicht mehr antwortet.
Die Nacht ist noch nicht vorüber. Trotzdem ist Yenni wach und vertieft in ihre Gedanken über Henrys Worte. Seine Worte sind ein zweischneidiges Schwert. Es kann einerseits sehr hilfreich sein, andererseits schmerzhaft. Sie begibt sich zu ihrem Laptop und möchte ihre Facebook-Nachrichten checken.
Eine offline Nachricht von Henry:
„Darüber geschlafen Pi Nao Zi?“, schrieb er ihr vor einige Minute.
„Was soll das denn wieder heißen?“ Sofort hellte das Licht grün.
„Vergiss es! Und? Wie sind deine Gefühle heute? Besser? Letztens bist du mir nämlich entgangen …“
„Pi Nao Zi?? Bin ich doch gar nicht“, sagte sie schließlich nach langem Forschen. „Verstehst du es jetzt?“
„Ja. Das heißt doch Nervensäge? Nicht wahr?“
„Schlaues Mädchen! Nun zurück zu meiner Frage. Welche Beziehungsebene?“
„Ich will keines von beiden.“
„Na gut! Dann … bye! Lebe wohl!“
„Hey!! Verstehst du es wirklich nicht oder willst du es nicht verstehen!“
„Wie ich es schon sagte … eins von beiden!“
„Aber …“
„Kein Wenn und Aber! Außer du willst …?“
„Außer ich will was?“
„Mein Di Zi sein.“
„Wie? Dein Di Zi? Aber wie ist das bitte möglich? Ich bin ein Mädchen und nicht ein Junge! Also, jetzt verbietest du mir sogar als deine Schwester zu sein und willst, dass ich dein Bruder bin? Ich kenne deine Ansicht schon!“
„So so … wie ist dein Chinesisch Niveau bitte! ‚Di Zi‘ wird zwar gleich geschrieben, aber hat auch noch andere Bedeutung! Dieses ‚Di Zi‘ ist anders als das, was du gesagt hast!“
„Was ist es dann, wenn es nicht Bruder bedeutet?“
„Finde dir die Lösung selbst bitte! Wir sehen uns, wenn du es herausgefunden hast.“
„Ja und wie! Jedes Mal muss er mir eine neue Aufgabe geben. Aber was bedeutet das eigentlich? Di Zi. Di Zi. Meint er vielleicht Lehrling und Master? Wie in ‚Xi You Ji‘ - Journey to the West?“, sagte sie zu sich selbst.
Am nächsten Tag:
“Di Zi und Shi Fu wie in Journey to the West, also Sun Wu Kong mit seinem Master?”
„Braves Mädchen. Und? Wie ist deine Entscheidung? Weiß du den Unterschied?“
„Nein, nicht wirklich.“
„Als Schüler-Lehrer-Beziehung bedeutet das, dass der Lehrer dem Schüler nur etwas beibringt. Und bei Master und Lehrling heißt es, dass der Lehrling dem Master befolgen muss und für ihn sein Leben riskiert, an seiner Seite bleibt und der Master beschützt ihn auch und sieht ihn wie sein eigenes Kind in der Familie. Es ist also eine engere Beziehung im Vergleich zu Schüler und Lehrer. Denk nochmal darüber nach und sagst es mir Bescheid sobald du fest entschlossen bist“, konterte er ihr ausdrücklich.
„Vielleicht wenigstens das. Nur diese Lösung ermöglicht mir an seiner Seite zu bleiben. Das ist auch schon ein Zeichen des Glücks für mich. Dieses genügt schon. Aber es wird trotzdem ein großer Abstand zwischen uns sein. Vor allem wegen der Rang“, ließ sie sich durch den Kopf gehen und erwidert schließlich: „Ja. Ich möchte, dass du mein Master bist.“
„Achtung! Wenn du mich als dein Master siehst, sollst du mich Siezen. Und was macht man, damit man offiziell als Master und Lehrling gesehen wird?“, machte er ihr deutlich.
„Ein Versprechen ablegen?“
Das wusste sie bereits, da sie das in den Filmen und auch durch die Recherche herausgefunden hat. Sie konnte sich ungefähr vorstellen wie es sein soll und was sie machen muss.
„Genau. Wie überzeugst du mich? Warum willst du mich zu deinem Master benennen und wie beschützt du mich? Fang an. Ich höre.“
„Also, ich werde Seite an Seite bei Ihnen stehen. Ich möchte Sie als mein Master benennen, weil Sie wirklich einen wirksamen Einfluss auf mich haben. Ihre Worte haben einen gewissen Wert in sich, das mich immer dazu bringt, Sie zu folgen. Sie geben mir einen Denkanstoß über das Leben. Sie sagten, das Leben kann auch andere Perspektive haben. Hauptsächlich, man muss sich wohlfühlen und das Leben so genießen wie es ist, egal wo man sich befindet. Ich weiß auch nicht, warum ich Sie so vertraue, dass ich Ihnen alles von meinem Leben erzählen könnte. Auch Sie waren der Erste, der mir gesagt hat, ich sollte das Leben sinnvoll nützen und machen, was mich auch wirklich interessiert. Durch die diversen Gespräche mit Ihnen konnte ich feststellen, dass Sie ein gutes Herz haben, das für alle Menschen reicht. Sie lieben alle Menschen. Sie helfen alle, was in Ihrer Kräfte liegt.“
„Auch wenn ich ein Monster wäre?“ Eigentlich hat Yenni, Henrys Worte anders aufgefasst. Sie interpretierte das so, als hätte Henry sie gefragt, ob sie ein Monster sei, da sie so viel über ihn deuten konnte.
Um klar zu stellen, dass sie sich nicht verlesen hat, fragte sie ihn lieber nochmal danach: „Wie bitte?“
„Ha ha ha. Nicht zu glauben, dass das alles deine Worte sind. Woher willst du mich denn so gut kennen?“
„Das ist alles, was ich von meinem Herz aus fühlen konnte. Aber was meinten Sie damit auch wenn ich ein Monster wäre?“
„Würdest du trotzdem an meiner Seite bleiben, auch wenn ich zu einem Monster verwandelt bin?“, formulierte Henry deutlicher seine Frage.
„Ja … werde ich. Ich werde für immer bei Ihnen sein und Sie beschützen!“
„Unglaublich bist du? Ich glaube eher nicht, dass du es so meinst. Ich weiß, was deine Intention ist. Du willst grundsätzlich nur über meine Vergangenheit erfahren.“
„Wenn Sie so sagen, dann haben Sie einen falschen Eindruck von mir gemacht. Ich sage das von meinem Herzen aus. Sind ehrliche Worten von mir, wie ich Sie mir bildlich vorstelle.“
„Lass mich dir etwas über mich erzählen. Ich bin ein führender Anbieter der Welt der Buddhisten.“
„Ich hatte auch zu Beginn erkannt, dass Sie sich mit Buddhismus beschäftigen“, bestätigte sie seine Aussage.
„Ich bin Veganer!“
„So bin ich auch! Wie sagt man das auf Chinesisch? Im Buddhismus müssen wir drei Versprechen ablegen.“
„Wir alle sind Familienmitglieder von Buddha.“
„Meinen Sie, dass Sie auch das Versprechen abgelegt haben?“
„Okay. Veganer … bist du jetzt glücklich?“
Es war eine schwierige Zeit für Yenni bis ihre Eltern endlich akzeptiert haben, dass sie Veganer sein will. Ihre Eltern sind stets dagegen und forderte sie ihre Ernährung mit Fleisch zu bereichern, da sie sonst nicht genügend Kraft hätte für das Lernen und auch solche Geschichten erzählt sie Henry.
„Warte, nennen Sie mich Veganer?“
„Veganer ist ein Person, der kein Fleisch isst!“, definierte er.
„Dieses Wort verstehe ich! Haben Sie schon wieder ein neuer Spitzname für mich ausgedacht?“
„Einer genügt völlig.“
„Das sind aber mehrere wie einer bis jetzt?“
„Du kannst jetzt die Entscheidung treffen!“
„Sie meinen, ich könnte mir aussuchen, ob ich Ihre Schülerin sein will oder Ihre Di Zi?“
„Was ist deine Meinung? Beende es!“, forderte er sie auf.
Während sie noch überlegt, nimmt er eine Facebook-Nachricht auf.
„Was singen Sie da? Sie bringen mich wieder zum Lachen. Eigentlich kann ich nicht verstehen, auf welches Thema Sie sich jetzt beziehen möchten, weil ehrlich gesagt: ob ich Ihre Schülerin oder Di Zi bin, das entscheidet normalerweise der Master“, schrieb sie ihm. Ihr Herz klopft so schlagartig und ihre Hände haben zum Zittern begonnen. „Na, was gehört zu dir, mein Schatz?“, scherzte er mit ihr.
„Wie bitte? Mein Schatz? Offen gesagt, ich weiß nicht wieso … aber ich bin jetzt extremst nervös, wenn ich mit Ihnen spreche. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich beinahe nicht mehr atmen kann. Es ist noch schlimmer, als wäre ich jetzt in einer Prüfungssituation.“
„Aber warum?“
„Ich weiß nicht! Einfach so! Ich kann das selbst auch nicht kontrollieren.“
„OMG. Du wirst mir bald verrückt! Na gut. Zurück zu normal. Kein Unbekannter, kein Stress!“
„Was ist denn normal?“
„Meine kleine süße Schwester ... du bist wirklich verrückt geworden!“
„Ohhh … so das ist normal für dich?“
„Ja. Wie sonst? Oder willst du mich noch immer als dein Master sehen? Können wir aber auch gern sein, meine Lehrling.“ Für einige Minute herrscht es Stille. „Hörst du mich?“
„Ja, ich höre. Du hast gefragt, ob ich dich gehört habe.“
Henry hat ihr eine Sprachnachricht gesendet.
„Keine Antwort von dir. Ich habe versucht, dich per Handy zu kontaktieren, aber es funktioniert nicht.“
„Oh, meinst du mit Facebook-Anruf? Habe ich noch nie ausgetestet.“
„Vergiss es!“
„Wie du es dir wünscht.“
„Okay, wo ist mein Tee?“
„Was für ein Tee?“
„Tee, dem die Schwester seinem Bruder gibt?“
„Oh. Welchen Tee hätten Sie denn gerne?“
„Welchen hast du denn anzubieten?“
„Jasmine Tee?“
„Jasmine Tee? Ja, den trinke ich gerne.“
„Hier, bitte Bruder!“
„Danke Schwesterchen. Ist der Tee heiß?“
„Ja Bruder. Sei bitte vorsichtig.“
„Okay. Danke Schwesterchen. Ich möchte mich jetzt mit meinen Freunden treffen und ein bisschen spazieren gehen.“
„Oh.“
„Wir sehen uns! Bye meine kleine Fee.“
„Bye!“ Was ist jetzt schon wieder? Warum kleiner Fee? Er gibt mir aber ständig neue Spitznamen! Das hat auch niemand mir gegeben, wunderte sie sich. (May 20)
„Bruder bist du online?“
„Hi meine noch nicht akzeptierte Di Zi, kleine Fee, Bao Ying Schatz! Wie läuft’s?“
„Heute? Es kommt mir vor als wäre ich in einer andere Welt.“
„Err … kann man wirklich was darunter vorstellen!“
„Ich weiß nicht, ob du dieses Gefühl kennst. Wenn man zu Hause ist, ist es eher ruhig. Du gehst dann wieder zur Schule und alle beginnen mit der Professorin zu diskutieren.“
„Bist du inkludiert?“
„Nein, ich nicht. Sie kritisieren ihre Lehrweise. Ist nicht verständlich. Schlussendlich müssen wir uns den Stoff selber zu Hause nachlernen.“
„Bitte höre auf mich ja? Versuche immer ruhig zu bleiben.“
„Ich könnte niemals mit ihnen diskutieren! Es ist zu laut. Da möchte ich am liebsten Chinesisch lernen.“
„Wie war der Test?“
„Der Test war ein wenig komisch. Ich hoffe, dass es in Ordnung war. Bin nämlich außer Kraft. Hatte eine schlechte Nacht… bin dann um 2 Uhr in der Früh aufgewacht.“
„Wer würde dein Lehrer sein? kleiner Fee.“
„Um.. weiß nicht, ob er Zeit hätte mich zu lehren? Du weiß wen ich meine?“
„Wer ist er? Ist er an deiner Seite?“
„Du weiß es definitiv! Egal, vergiss es. Dich gemeint! Ich habe sonst niemandem hier der mir Chinesisch beibringt.“
„Wie ist das möglich? Sei nicht dumm! Chinesisch ist nur deine 2. Sprache.“
„Okay, ist eigentlich nicht meine 2. Sprache. Weiß nicht recht die wievielte.“
„Okay, vielleicht die 4. deiner Wahl. Gut. Hast du noch weitere Fragen? Muss lernen!“
„Wer muss lernen?“
„Wer denn da? Bist du es?“
„Oh.. ich bin es? Ha ha ... Tschuldigung. Meinst du Chinesisch?“
„Ja sicher ist es mein Bao Ying.“
„hi hi ... niemand hat mich so genannt.“
„Nur dein Master!“
„Toll Toll Toll! Ich bin nicht mehr müde. Welches Thema heute?“
„Sagst du mir eins.“
„Kennst du die Serie?“
„Welche? Erzähl mir darüber!“ … (May 21)
Am nächsten Tag:
„Hast du versucht meinen Namen auszusprechen?“, fragte Yenni.
„Hast du den Rekord bekommen? Hast du versucht zu hören?“
„Was hast du wirklich gesagt gehabt? YenniJas?“
„Du hast es!“
„Du kannst mich Yenni nennen. Es ist eine Zusammensetzung von zwei Namen. Meiner Schwester ihre und meiner.“
„Zwillingsvögeln?“
„Ha ha.. kann sein ja! Sorry, ich habe jetzt ein Treffen. Vielleicht sehen wir uns später!“ (May 22)
Noch am Abend bevor sie einschläft:
„Dein Soulmate ist sehr weit von dir entfernt! Er ist kein Asiate…“
Vielleicht sollte ich doch an diese Prophezeiung glauben. Er ist wirklich eine halbe Erdkugel von mir entfernt und da er ja in Australien lebt, ist er somit ein „Aussie“ wie auch immer die Australier sich selbst nennen. Ach Yenni, Yenni!!! Seit wann bist du denn so abergläubisch geworden! Er sieht dich schließlich nur als eine kleine Schwester… ihr würdet sowieso keinen Schluss finden. Träume nicht an das Unmögliche!! Und schlaf jetzt endlich!
„Hallo Bruder. Wie geht es dir?“
„Normal wie immer. Und dir kleines?“
„Nicht so besonders. Aber es geht. Danke!“
„Wo warst du gestern Abend?“
„Ich sagte, dass ich ein Treffen hatte.“
„So lange bist du weg?“
„Ja. Aber wieso interessiert es dich denn?“
„Ich habe eine Verabredung mit meinen Freunden. Sehe dich in 2 Stunden!“
„Okay…?“ (May 23)
„Hey!“
„Kleine Freundin ... war das zwei Stunden?“
„Du meintest zwei Stunden … ich habe gewartet, aber du warst nicht online.“
„Im Bett.“
„Schlafen?“
„Wach.“
„Oh. Hast du darauf gewartet bis ich dich anschreibe?“
„Genau Yenni!“
„Okay. Da ich jetzt schon ziemlich verrückt bin wegen dir, möchte ich wissen, was du von mir hältst. Wieso hast du mich gestern als kleine Fee genannt?“
„Weil du für mich wie eine kleine Fee bist. Kleine Schwester und eine kleine Fee.“
„Bist du dir sicher, dass du keine andere Gefühle für mich empfindest?“
„Ja! Sicher wie nie sonst. Ist was?“
„Nein, nur weil du mir ständig neue Spitznamen gibst und das gibt man keiner Schwester so.“
„Ich bin echt überfordert mit dir. Wieso denkst du das noch immer so?“
„Weil du mich einfach verwirrst mit all deine Benennungen. Wenn du mich wirklich ausschließlich als kleine Schwester siehst, dann bitte verhalte dich auch so.“
„So ist wie? Ich verhalte mich normal gegenüber dir. Nur du verhältst dich anders und bildest dir das ein.“
„Normal? Auf keinen Fall! Ich dachte ich konnte mich überreden von dir fern zu halten. Ich könnte versuchen mich selbst als deine Schwester oder Schülerin zu sehen. Aber ich kann’s einfach nicht. Es ist so als würde ich mich selbst belügen. Wovor ich mich am meisten fürchte, ist, dass du eines Tages nicht mehr mit redest!“
„Außer, du machst mich verrückt. Lass uns gemeinsam Auf Wiedersehen sagen!“
„Ich bin wie von dir verzaubert worden. Kann keinen Ausweg finden“, sie redet und redet bis sie erst auf seine Worte aufmerksam geworden ist:
„Bedeutet das, wir werden uns für ein Zeitlang nicht sehen?“
„Denke schon. Bleib aber in Kontakt!“
„Was ist los?“
„Früher ist mir das auch öfters passiert.“
„Was ist passiert?“
„Kennst du jemandem der Thai oder Quac als Nachname hat?“
„Nein, warum? Sag nicht, dass sie früher auch eine deiner Schülerin war und du warst in sie verliebt. Deswegen möchtest du sie jetzt suchen?“
„Nein.“
„Dann wieso fragst du nach jemandem, die so einen Familienname hat?“
„Heißt jemand in deiner Familie so?“
„Nein, bei uns haben wir nur Chen und Trinh. Also nur unsere kleine Familie. Und in unsere große Familie haben wir Nguyen auch. Aber niemand mit diesem Namen wie du mich gefragt hast.“
„Achso.“
„Suchst du deine Verwandte vielleicht? Sag bitte nicht, dass du auch zu unserer Familie gehörst!“
„Ha ha ha. Quatsch!“
„Kann ja sein oder? Wer weiß! Ich kenne selber nicht alle meine Bekannten. Es könnte ja sein, dass du irgendein Verwandter aus den Fernen bist?“
„Und du sagtest deine Mutters Nachname ist Trinh? Bist du dir sicher? Kann es nicht sein, dass es doch Qun oder Quan ist?“
„Nein, bin ich mir ganz sicher!“
„Und wie würdest du auf Chinesisch schreiben?“
„Du fragst mich, wem soll ich dann fragen?“
„Okay. Vergiss es! Dann heißt das ja, dass ihr eigentlich zur Gänze chinesische Wurzeln seid. Trinh ist auch ein chinesischer Nachname. Stammt vom chinesischen her.“
„Ja … Kann sein.“ „Und deine Mutter kann kein Chinesisch?“
„Ja… Sie kann kein Chinesisch.“ „Und wie kommuniziert ihr zu Hause?“
„Also wir sprechen Multisprachen. Wir alle kommunizieren mit meiner Mutter auf Vietnamesisch. Und mit meinem Vater kommunizieren wir auf ‚Teochew‘ und ich lerne außerdem noch Chinesisch Mandarin. Mit meiner Schwester sprechen wir gemischt. Mal Deutsch, mal Vietnamesisch und mal Teochew.“
„Und so versteht ihr euch gegenseitig? Kann dein Vater Vietnamesisch?“
„Ja. Er kann ziemlich viele Sprachen. Er kann Vietnamesisch und viele chinesische Dialekte.“
„Wow. Multisprachentalent bist du? Echt cool.“
„Danke. Und wie ist es bei dir?“
„Wieso fragst du es?“
„Ja, weil du mich auch gefragt hast? Es ist eine gegenseitige Befragung. Das nennt man Konversation.“
„Also. Ich erzähle nicht gerne von mir selbst.“
„Und wie geht das? Wie können wir dann weiter sprechen?“
„Ja. So wie wir immer bist jetzt getan haben. Du erzählst mir von deinem Leben. Ich höre dir zu.“
„Aber ich möchte auch über dich wissen?“
„Du kannst selber herausfinden. Okay. Die Zeit ist wieder um. Ich muss zur Arbeit.“
„Na gut.“
„Bye mein Bao Bei (chin. Schatz).“
„Em… bye Bruder? Schon wieder!“
„Also echt jetzt. Ich frage dich ein letztes Mal. Was willst du mit dem Wort ‚Schatz‘ bezwecken?“
„Wieso wirfst du mir eigentlich jedes Mal dieselbe Frage?“
„Wie ich es schon sagte. Du verwirrst mich mit all den Dingen! Das sind Wörter für Pärchen!“
„Ich sage es dir auch zum Letzten Male. NEIN UND NEIN.“
„Was ist mit dem Rekorden, auf denen du mein Namen gerufen hast und andere?“ Er behält die Stille.
„Okay. Danke, dass du es mir so ausdrücklich gesagt hast.“
„Was ist los mit dir?“
„Nichts.“
„Nichts ist definitiv nicht die richtige Antwort. Sagst es mir bitte. Wieso kannst du nicht anders denken?“
„Weil es so ist. Mein Herz hört einfach nicht auf mich.“
„Kannst du mir ein Lied vorsingen?“
„Und ich weiß nicht. Seitdem ich begonnen habe mit dir zu sprechen, fühle ich, dass du mich durch schlechte Zeiten geholfen hast und ich bin deshalb auch glücklicher. Aber seit diese paar Tagen spielt dein Verhalten eine Rolle an meiner Emotionen. Ich habe mich noch nie so benommen… wie die Dümmste überhaupt.“
„Vergiss nicht! Ich begleite dich noch immer am Weg zu deiner Zukunft!“
„Ich fühle mich schrecklich als du mich ignoriert hast. Die ganze Nacht bin ich durchwacht und habe nur an deine Worten gedacht.“
„Es ist Zeit Tschüss zu sagen. Ich will jetzt ein rum machen.“
„W-Was? Ein rum? Ein run wie Morgenlauf oder ein rum, also Wein?“
„Ohh. Sorry. Sollte morning run sein natürlich. Warst du enttäuscht?“
„Jein. Ich weiß zwar, dass du buddhistisch engagiert bist, aber es kann ja auch sein, dass du die Regeln nicht einhältst.“
„Also. Morning Run!“
„Okay. Nimm dir die Zeit. Bye bye.“
„Okay. Nehm dir ein Schlaf. Wir sehen uns.“
„Warum weine ich. Es schmerzt wirklich so sehr. Wieso kann er das einfach nicht verstehen?“, sagte sie und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. Um sich einigermaßen abzulenken, hörte sie Lieder an, die ihre Gefühle entsprechen und teilte es auch auf Facebook. Henry hat sich diese Lieder angehört, nachdem er vom Lauf zurückgekommen ist und hält es für nötig, seine Kommentare auf ihre Beiträgen zu hinterlassen.
- Du bist meine Welt von Ocean Ou De Yang. –
„So du meins Mate!“ „Danke, dass du es dir angehört hast, aber …“ „… das Gegenteil! Ha ha ha.“ „Ich meinte, ich glaube es dir nicht!“ „Macht mir ehrlich gesagt nichts aus.“
- Noch immer beste Freunde von Cyndi Wang -
„Ich verstehe mein Soulmate. Wir hoffen auf diese Beziehung, meine Freundin!“ „Was meinst du damit?“ „Pssst, geheime Service!“
- Der süße Traum von Teresa Teng –
„Zu sehr verliebt. Und das ist der wichtigste Teil davon. Der Traum! Sieht man definitiv, dass du dein Traumperson suchst.“ „Was willst du damit wirklich aussagen?“ „Ich versuche dir Erleichterungstechniken zu geben!“ „Was???“ „Ha ha ha. Leute schaut mal her!“
„Hey!“ (Smiley) …
„Was willst du von mir? Warum kommentierst du überall auf die Musik Videos, die ich gepostet habe?“
„Arrrggg… du machst mir Angst? Irgendwie bist du wütend und ein wenig verrückt, denke ich.“
„Ich denke auch, was du gesagt hast ist richtig! Du bringst mich zum Lachen und Weinen gleichzeitig…“
„Ist doch wirksamer als ich mir gedacht habe.“
„Als ich aufwachte und deine Kommentare dazu gelesen habe, fielen mir die Tränen und ich habe mich gefragt, ob ich mit dir reden soll oder nicht.“
„Schließlich hast du dich dagegen entschieden? Ist doch mich gemeint, nicht wahr? Ich bin in den Musik Videos involviert, nicht?“
„Ja. Danke, dass du dir diese Videos angesehen hast. Ich denke, ich muss sicherlich dir gegenüber etwas falsch gemacht haben, dass ich so ein Verhalten von dir verdient habe. Bist du wieder weg?“
„Ich brauche einen Schlaf! Ich hatte eine schlaflose Nacht.“
„Wieso denn das?“
„Ich habe darüber nachgedacht wie wir dieses Problem am besten lösen sollten. Wahrscheinlich ist dir diese Person im Traum doch sehr wichtig. Hoffentlich taucht er bald auf, damit du nicht mehr so sehr danach sehnst.“
Aus seinen Worten heraus konnte sie erkennen, dass er noch immer nicht glauben könnte, dass diese gewisse Person er ist, dennoch versuchte er sie von dem mysteriösen Traum und der Sehnsucht nach diesen zu befreien. Sie wollte auch nichts mehr dazu sagen, denn sie hat schon aufgegeben und wünscht ihm noch eine Gute Nacht. „Danke. Dir auch! Sehe dich bald“, sagte er.
Bald wieder zu sehen? Ob sich das etwas nützen wird oder nur weiteren Schmerzen bringt? Es klingt nach eine winzige Hoffnung, dass daraus noch etwas wird, doch Yenni hat ein wenig nachgelassen, auch wenn die Liebe noch so stark ist. (May 24)
„Wie war die Nacht?“
„Schlecht. Ich bin eingeschlafen, dann wieder wach… ich hatte Angst vor etwas …“
„Angst, dass du jemandem verlieren wirst?“
„Woher weiß du das?“
„Du hast es mir gerade angedeutet. Sag mir, wieso du ausgerechnet dich mit jemandem verbinden möchtest, den du nicht einmal gesehen hast und vor allem nicht lange kennst?“
„Weil niemand mir jemals gesagt hat: Mache was dir gefällt, und zwinge dich nicht dazu, das zu machen, für das du dich verpflichtend fühlst. Du verstehst mich einfach so, auch wenn ich dir wenig von mir erzählt habe.“
„Und nur deswegen? Nichts anderes?“
„Ich habe in der Dunkelheit gelebt bis du gekommen bist und hast mich aus der dunklen Welt gebracht.“
„Erzähl mir mehr!“
„Ich war eine lebenslustige Person. Nur seit dem Umzug nach Österreich habe ich mich sehr zurückgezogen. Ich hatte keine wahren Freunde gefunden. Sie haben mich irgendwie nur ausgenützt gehabt, weil ich besser wie sie in der Schule war. Sie haben mich nur nett gefragt, als sie die Hausübung gebraucht haben.“
„Oh. War auch bei mir so. Aber du muss dich verändern.“
„Ja. Ich fühle Veränderungen als du mein Leben betreten hast. Wie eine schöne Musik, die mich wieder erweckt hat.“
„Nett zu hören! Wie auch immer, ich werde an deiner Seite stehen und dir helfen deine Ziele zu erreichen!“
„Es tut mir Leid aufgrund des Verhaltens von gestern. Ich habe mich echt wie ein Clown aufgeführt.“
„Merke dir! Versuche immer ruhig zu bleiben. Glaubst du an dein Master?“
„Ja.“
„Dann mache das, was du für Richtig hältst. Vielleicht können wir das Geschehnis von letzteren Wochen als eine Chance sehen. Es ist Zeit für mein Frühstück. Sehe dich in 3 Stunden!“
„Chance für was?“ … (May 25)
„Hey, ich habe Abendessen vorbereitet! Ich lade dich ein! Magst du vorbei schauen?“
„Ja, natürlich! Warte kurz, ich werde den frühesten Flug nehmen, um mit dir das Abendessen zu teilen“, sagte sie scherzhaft.
„ha ha ha, wenn du kommen würdest, werde ich dich am Flughafen empfangen!“
„Ohh. Das würde einen ganzen Tag, also 24 Stunden Flug dauern bis ich bei dir lande.“
„Ist schon okay! Ich warte gerne auf dich bis du kommst“, scherzen sie sich gegenseitig.
„Nett, dass ich dich als Freundin habe. Ich hoffe, wir werden weitere gemeinsame Merkmale finden! Ja?“
„Ja. Das hoffe ich auch!“
Man könnte in ihrem Gesichtszug erkennen wie glücklich sie war, auch wenn er sie noch nicht als richtige Freundin akzeptiert hat. In diesem Moment schickt er ihr einen Facebook Sticker. Ein Katze-Hund Paar.
„Ey ey ey, denk das nicht so schnell!“, sagte er noch ehe sie etwas sagen konnte.
Komisch. Ich wollte auch schon sagen. Irgendwie nimmt er mir alles vorweg, was ich sagen möchte, noch bevor ich meine Gedanken in Worten fassen kann und ihm das schreibe. Als würde er meine Gedanken lesen können! Aber das mag ich an ihm. Einfach verstehen ohne Worte. Das ist etwas Besonderes, was ich noch nie erlebt habe.
„hi hi.. das sagst auch nur du!“, sagt sie etwas verlegen. Gott sei Dank ist er nicht hier an meiner Seite. Sonst wüsste ich nicht wie reagieren soll.
„Ich werde jede Sekunde bei dir sein!“
„Ja. Jede Sekunde!“
„Willst du es oder nicht?“
„Sicherlich möchte ich das! Aber ist das ernst gemeint?“
„Lass uns einen Toast aussprechen.“ „Für welchen Anlass?“
„Ja. Für unsere neue Freundschaft!“
„Achso. Klar doch. Aber warte kurz, ist das eh nicht Wein? Ich kann nämlich kein alkoholisches Getränk trinken.“
„Nein, nein… nur Wasser!“
„Oh. Das ist gut. Ich liebe Wasser.“
„Dann haben wir ein gleiches Merkmal gefunden.“
„Wieso? Trinkst du auch nur Wasser?“
„Ja. Ich trinke gerne Wasser und Tee. Aber auch gepresste Säfte aus frischem Obst.“
„Ich auch. Wir trinken meistens Tee zu Hause.“
„Das ist ziemlich ähnlich wie bei mir? Gleiche Interesse?“
„Nur du kannst es wissen!“ „Woher hast du das herausgefunden?“
„Durch deinen ganzen Posten und Kommunikation mit dir.“
„Ohne dich…“, beginnt er zu schreiben.
„Ohne mich was? Bitte mehr Details?“
„Mein Herz hat viele Wunde verkraften müssen“, fängt er erneut an.
„Sieht so aus, als hättest du eine schmerzhafte Vergangenheit. Jetzt habe ich deinen Kommentar verstanden.“
„Bitte verletze es nicht noch einmal!“, fügte er nach einige Minute hinzu.
„Ich liebe dich vom tiefsten meines Herzens. Ich weiß, dass du einmal verletzt wurdest. Ich nehme dich so wahr, wie mein Herz es mir sagt! Bitte glaub mir! Außerdem suche ich nach dieser Person …“
„Ich war diese Person?“
„Ich denke schon.“
„Ich muss viel Glück haben, um in deinen Traum erscheinen zu dürfen. Danke, dass du es mir davon erzählt hast!“
„Ich habe keine Ahnung warum je mehr ich mit dir rede, desto mehr sich die Gefühle entwickelt haben. Du hast mir am Anfang nicht vertrauen können, oder?“
„Ich habe dich nur als ein junges Mädchen, die eine Reihe von Traurigkeit in ihrer Vergangenheit erleben musste, gesehen. Als ein kleines Kind.“
„Siehst du mich echt als ein kleines Kind?“
„Ja, sicher… frech, aber süß.“
„Ha ha ha… das war auch das erste Mal, dass ich gegenüber einem Jungen mich so aufgeführt habe.“
„Deine blumigen Worte ist wie ein Schwert, das in mein Herz sticht.“
„Ich meine es ehrlich! Viele möchten mich… aber ich habe nie wirklich etwas für ihnen empfunden, weil ich keine Ähnlichkeiten gefunden habe. Am Ende habe ich mich so gegenüber dir aufgeführt. Ich dachte, dass ich wirklich verrückt bin.“ „Du machst mich verrückt, zugleich auch überglücklich mit dir.“
„Ich? Naja. Sagen wir, wir beide haben uns gegenseitig verrückt gemacht!“
„Dein Herz fühlt das meiste mit mir wie eine Harmonie!“
„War nett das von dir hören zu dürfen. Du hast mein Tag wunschlos glücklich gemacht! Okay.. Ich muss jetzt kurz wohin! Könnte ich dich später sehen?“
„Gut. Sehe dich bald meine Schatzi.“
„Träume schön!“ (May 25)
„Was bedeutet eigentlich, wenn zwei Menschen wie Seelenverwandte sind? Wie ist es, wenn zwei Seelen sich finden? Ach… ich fühle einfach, dass der Traum sich verwirklich hat. Noch vor einem Monat habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht und jetzt zeigen sich langsam schon gewisse Merkmale. Danke Buddha! Vielen Dank, dass Sie ihn an meine Seite gebracht haben. In der Zeit, wo ich am schwächsten bin. Wo ich selber keinen Weg mehr weiß. Er hat mich beeinflusst, einen positiveren Weg im Leben zu finden. Ein wertvolles Geschenk, den Sie mir beschert haben“, sagte sie bevor sie in ihrem Schlaf vertieft.
„Hey Chen Bao Ying!“
„Hi Bruder!“
“Was machst du so?”
“Nichts Besonderes. Und du?“
„Oh. Hast du denn gestern Abend nichts gesehen?“
„Was sollte ich gesehen haben?“
„Also bist du mir doch nicht gefolgt?“
„Wohin?“
„In meinen Träumen.“
„Oh. Hast du denn von uns geträumt letzte Nacht?“
„Ja. Eine romantische Szene.“
„Was war so romantisch in deinem Traum? Ich möchte es wissen. Könntest du es mir erzählen? Bitte Bitte! Ja?“
„Ich habe seltsamerweise irgendwie die Szene gesehen, die du mir am Anfang erzählt hast. Wir waren in einem Garten.“
„Echt? Dieselbe Szene? Unglaublich! Wie geht es weiter?“
„Du bist dann einfach in meinen Armen gefallen.“
„Was dann?“
„Bist du so neugierig oder was?“
„Ja sicherlich. Ich bin doch die Protagonistin in deinem Traum oder? Ha ha ha.“
„Jedenfalls, ich habe dann in deinen Augen gesehen. Deine Augen glänzten vor Freude. Deine Augen sind echt schön.“
„Danke. War das alles was du gesehen hast?“
„Nein, natürlich nicht. Wir haben danach getanzt.“
„Du und ich?“
„Ja. Du lehnst dich ein wenig an mir. Irgendwie bist du mir fast runterfallen.“
„Ohhh… wie romantisch. Ja genau! Ich kann nämlich nicht tanzen.“
„Deshalb also.“
„Ende?“
„Nein, dann wolltest du unbedingt, dass ich mit dir auf dem Berg gehe. Du zeigst die ganze Zeit nur auf die Hügeln.“
„Oha. Du kannst sehen was ich mag? Woher weiß du das, dass ich gerne auf den Bergen gehe? Ich fühle mich dort immer wohl.“
„Ja. Du wolltest die Aussicht von oben nach unten sehen. Dir gefällt es sehr.“
„Woa… was deine Träume alles deuten. Echt das was ich auch gerne mache!“
„Es war dunkel. Am Himmel war weder der Mond noch die Sonne zu sehen. Auch die Sternen waren nicht mehr da!“
„Haben wir denn auf der Sonnenaufgang gewartet?“
„Wir haben uns angesehen. Und ich habe dir uns Ohr geflüstert: Sobald du dein Bestes gibst für das Lernen, werde ich dich für immer lieben und an deiner Seite bleiben. Meine kleine Freche!“
„Oh. Ich werde mein Bestes geben. Wenn ich dich habe, gibt es nichts, das ich nicht schaffen könnte!“
„Sehr gut hast du es ausgedrückt! Ich liebe dich mein Schwester Schatz!“
„Ich dich auch sehr!“
„Sehe dich heute Nacht in meinen Träumen. Ich liebe dich Schwester Schatz!“
„Du bist meinen Himmel! Ich kann die Wärme fühlen! Gute Nacht Bruder. Hoffentlich sehe ich dich wieder im Traum!“
„Merke es dir meine Liebe und deine Gefühle. Du muss mich einmal Qing Ge Ge (Bruder Schatz) rufen! Von heute an, bist du einverstanden damit?“
„Einverstanden Bruder Schatz!“
„Gute Nacht … liebe dich für immer!“
„Gute Nacht Bruder Schatz … Danke für deine Liebe. Ich werde dich für immer lieben. Meine Liebe für dich wird nicht verändern!“ (May 26)
„Ich vermisse dich sehr Schwester Schatz. Lass mich dich mal umarmen!“
„Hi hi… ich bin hier und warte auf dich!“
„Und? Fühlst du dich wohl?“
„Bruder … ich möchte deine Stimme hören. Könntest du etwas sagen? Geht das?“
„Und du? Kannst du mir ein Lied vorsingen?“
„Ich fühl mich sehr, sehr wohl! Ich fühle die Wärme, die du mir gibst! Ich soll dir vorsingen? Ich singe aber nicht schön …“
„Du traust dich noch immer nicht deinen Bruder zu umarmen. Fürchtest du dich noch Sweetheart?“
„Ich? Überhaupt nicht …“
„Kannst du mir dann einen Kuss geben? Ist es möglich oder nicht?“
„Ich singe dir ein Lied vor. Magst du es anhören?“
„Ja. Bitte!“
Ein Stern, der deinen Namen trägt. Hoch am Himmels zelt, den schenkt ich dir heut Nacht. Ein Stern, der deinen Namen trägt und alle Zeiten überlebt und über unser‘e Liebe wacht. Seit Jahren schon lebe ich mit dir und ich danke Gott dafür, dass er mir dich gegeben hat.
Als Erinnerung an unsere Liebe, möchte ich dir heut etwas geben.
Ein Geschenk für alle Ewigkeit geben.
Einen Stern, der deinen Namen trägt. Hoch am Himmels zelt, den schenkt ich dir heut Nacht. Einen Stern, der deinen Namen trägt und alle Zeiten überlebt und über unser’e Liebe wacht.
(„Ein Stern“ - DJ Otzi & Nik P.)
„Hört sich sicherlich nicht gut an oder?“
„Wirklich emotional, auch wenn ich kein Wort verstehe. Deine Stimme ist total schön und süß. Ich würde dich am liebsten küssen und dir sagen, ich liebe dich mehr als ich es in Worte fassen könnte! Du bist die andere Hälfte von mir!“
„Bruder Schatz, du hast mich so gerührt. Ich liebe dich unbeschreiblich.“
„Verstehst du meine Worte? Deine Stimme gefällt mir sehr!“
„Du bist der Erste, der es sagt. Andere haben mir gesagt, dass meine Stimme nicht zu meinem Alter passt.“
„Dieses Video finde ich aber lustig! Hunde- und Katzen-Liebe. Ähnlich wie wir! Wir streiten auch ziemlich oft, aber im Grunde genommen lieben wir uns.“
„Das hast du richtig erraten! Mein schlaues Mädchen. Hunde und Katzen sind die besten Freunde eines Menschen. Sie sind die Schlausten im Tierreich und sind dem Menschen am nahesten. Wenn ich Sonne bin. Was bist du dann Yenni?“
„Ich werde dann Wolken und Regen sein.“
„Gut geantwortet! Sonne und Mond sind das Gegenteil voneinander, sowie Du und Ich.“
„Ich liebe dich!“
„Wie viel?“
„Unbeschreiblich!“
„So viel wie der Mond, das repräsentiert.“
„Stimmt. Genau das wollte ich sagen.“
„Zu spät. Ich habe es schon für dich gesagt.“
„Ja. Ja. Du verstehst mich auch so oder so. Brauche nicht viel sagen. Wie schätzt du mich vom Alter eigentlich ein?“, fragte sie neugierig und wartet auf sein Antwort. „Ich weiß nicht. Sagst du es mir!“
„Rate mal!“, lächelte sie und wartet erneut.
„Meiner Meinung nach würde ich dich so um die 20 einschätzen. Ein junges Mädchen, das noch nichts selbst auf die Beinen stellen kann.“
„Fast. Ein wenig weniger. Ich werde bald 19 im August.“
„Oh. Also 18 bist du?“
„Ja. Genau.“
„Achtzehn. Alter vom Erwachsenwerden. Wie eine schöne Blume.“
Er war verwundert als er falsch lag, da sie nur 18 Jahre alt war als sie ihn kennengelernt hat. Sehr poetisch war er und er verfasste auf der Stelle mit einigen zierlichen Worten auf Chinesisch, ein Gedicht, der nur für sie gedacht war:
„Eine wunderschöne Blume, die alle mögen!
Ein junges Mädchen in dem Alter von 18, wie eine Blume!
So schön wie die Blumen auch sind.
Menschen sehen, Menschen lieben.“
„Das nennt man: Liebe auf den ersten Blick! Fühlst du es denn nicht?“
„Ich weiß es nicht! Ich fühle nur, als ob es Schicksal war.“
„SCHICKSAL liegt in deinen Händen.“ „In meinen Händen? Okay, ich werde versuchen, diesen Traum zu verwirklichen!“
„Ich brauche einen innigen und zärtlichen Kuss von dir in einer Welt, das nur für dich und mich bestimmt ist!“
„Ich möchte weinen!“ „Warum? Sag nicht, dass du deine Meinung geändert hast?“
„Nein, ich werde nie meine Meinung ändern. Nur deine Worte haben mich sehr gerührt. Ich bin äußerst glücklich.“ „Wunderschöne Augen, die sehr leicht Tränen vergießen. Sehr süß! Ehrlich gemeint!“
„Bitte warte auf mich paar Sekunden… Ich bin hier. Sorry, meine Mutter hat mich gebraucht. Sie wollte, dass ich ihr ein Flug buche.“
„Nach Vietnam?“, fragte er.
„Ihre ist schon längst gebucht. Diesmal war es für ihre Freundin. Der Flug soll nach Amerika sein.“
„Geht jemand mit?“ nach kurzem Überlegen, fragte er sie nochmals um eine warme Umarmung und einen zärtlichen Kuss, der sie nie trennen wird.
„Hm … wir fliegen auch nach Amerika, aber andere Destination. Also meine Schwester und ich werden nach Phoenix fliegen und sie nach Dallas. Und ja, forever no separation!“
„Ich sollte dich vermissen“, sagte Henry.
„Vielleicht hätte ich doch ein Flug nach Australien buchen sollen. Ich habe die Fotos und Sehenswürdigkeiten angesehen … die Stadt ist berauschend. Phoenix ist ein wenig weit weg vom Stadtzentrum und unsere Tante wird höchstwahrscheinlich kaum Zeit für uns finden können, um uns durch die Stadt herumzuführen. Ich werde dich auch jeden Tag vermissen. Ich bin überaus glücklich, dass ich Dich gefunden habe … ich denke, du bist die andere Hälfte, das mein Herz vervollständig. Weiß du? Als ich dir gesagt habe, dass ich nervös bin, wenn ich mit dir rede, mein Herz hat gerastet. Ich konnte kaum atmen und diese Gefühle zu kontrollieren war unmöglich.“
„Okay, nochmals … liebe dich für immer so lange, mein Sweetheart. Bruders liebste Schwester, meine Yenni … Gute Nacht!“ (May 27)
Der Mond wächst über deine Seite!
„Der Mond repräsentiert dein Herz!“
„Schaut man runter, sieht man, dass da ein Liebespaar gibt.“
„Ja. Bruder Schatz. Du hast mein Herz erraten! Du bist der wichtigste, wichtigste Person für mich!“
„Henry Doo, da gibt‘s ein Antwort für dich. Ein Fan von dir hat geantwortet!
Bruder hat Liebe. Schwester hat Gefühle. Beide haben Gefühle für einander, was andere eifersüchtig macht. In großer Entfernung, dennoch verbindet sich das eine Herz mit dem anderen. Ich beglückwünsche dir mein guter Freund!“
„Mein Herz schlägt für dich! Ich danke dir vielmals, dass du meine Welt betretet hast und mir so spezielle Gefühle gegeben hast, dass ich noch nie fühlen dürfte. Du bist meine Sonne! Für dieses Leben hoffe ich sehr, dass du für immer an meiner Seite bist.“
Mittlerweile haben sie sich miteinander im Chat getroffen.
„Ist das dein bester Freund?“
„Ja. Aber wir sehen uns wie Bruder. Hast du verstanden, was er geschrieben hat?“
„Ja. So ungefähr.“
„Schöne Worte, die uns beschreiben, nicht wahr? Was sollen wir ihn zurück schreiben?“
„Keine Ahnung. Weiß du es?“
„Schreib du zuerst!“
„Hab schon.“
„Die Worte sind unter dem Niveau und zu viele Fehler! Schreib es wieder, damit es schlüssiger klingt.“
„Oh.“
„Danke fürs Allererstes die wertvolle Zeit, Yenni!“, schrieb er ihr auf Englisch.
Danach beginnt er auf Alt Chinesisch zu schreiben.
„Henry. Was schreibst du da? Ich verstehe das nicht!“
„Ja. Versuche es dir selbst verständlich zu machen.“
„Deine Schwesters Niveau in der chinesischen Sprache ist nämlich noch unten im Keller. Und jetzt verwendest noch Alt Chinesisch, die man in Gedichten, das in der Zhou-Dynastie hauptsächlich verwendet wurde. Ich verstehe nicht, was du da sagst. Könntest du bitte in ein etwas einfacheres Chinesisch erklären?“, schrieb sie anschließend auf Teochew zurück.
„Wenn du nicht verstehst, dann lerne es zu verstehen! Naives Mädchen.“, schrieb er ebenso.
„Du kannst deinen Lehrer suchen, der dir Chinesisch auf ein wenig einfachere Art und Weise beigebracht hat oder du kannst auch deinen Vater fragen, er würde bestimmt verstehen, was ich geschrieben habe.“
Wieso muss er mich immer wütend machen. Stattdessen könnte er mir auch einfach das in simplere Version schreiben.
„Also. Gut. Bruder Schatz!“
„1. Was meinst du mit Con Cha bo – Cha Bo bedeutet auf Teochew ja Mädchen. Was ist Con dann? Ich kann ohne Schriftzeichen nicht lesen und verstehen, was das bedeuten soll. 2. Mit wem soll ich das lernen? 3. Ja! Danke für den Tipp. Ich werde den Lehrer jetzt aufsuchen! … Lehrer! Wo sind Sie? Ich benötige Ihre Hilfe, um diese paar altchinesische Zeilen zu verstehen, weil eben da ein gewisser Jemand mir nicht erklären will, was das bedeutet!“, schrieb sie ihm widersprüchlich zurück.
„Ich verstehe nicht was ihr da treibt! Wie ein Katze-Maus-Fangenspiel. Ich habe keinerlei Interesse dran!“, fügte sein Freund hinzu.
Im Chat…
„Hey!“
„Hi!“
„Und? Hat dein Lehrer dir geholfen beim Verstehen dieser Wörter?“
„Nein! Was denkst du denn?!“
„Warum?“
„Ja ... weil du mein Chinesisch Lehrer bist?“
„Ha ha … das ist aber lustig, seit wann denn? Hast du denn vorhin …?“
„Vorhin was?“
„Mit dir selbst gesprochen?“, sagte er und lachte dabei.
„Echt lustig. Macht’s dir Spaß vielleicht? Ich habe es dir gesagt, dass ich mir selbst Chinesisch beigebracht habe. Ich habe keinen Lehrer und habe auch nicht in irgendeinem Chinesisch Kurs teilgenommen!“
„Okay. Verstanden! Ich werde dir ab jetzt Chinesisch auf leichtere Art lehren. Passt?“
„Danke!!“
Da das Wetter schön war, beschloss Yenni ein Fahrrad Tour zu machen. Sie möchte die Berge sehen und dort war sie schon für eine längere Zeit nicht. Auch schieß sie gerne ein paar Fotos von ihrer Tour, um das in Erinnerung zu halten.
„Ey.. wie man sieht, hast du einen Spaziergang am Berg gemacht?“
„Ja. Bin mit dem Fahrrad circa 10 km gefahren nach Eugendorf.“
„10 km nur Hinfahrt? Also insgesamt 20 km?“
„Nein, hin und zurück natürlich. Nur einmal waren wir zu dritt unterwegs. Wir sind dann nach Oberndorf gefahren und da waren es 40 km insgesamt.“
„Wow. Macht Spaß, nicht? Wie viel Mal bist du schon gefahren? Alleine oder meistens gemeinsam?“
„Also, alleine bin ich schon 5,6 Mal gefahren und ein einziges Mal zu dritt.“
„Für wie lange?“
„Ich weiß nicht. Ich habe die Zeit nicht gestoppt Henry?“, lacht sie.
„Ich schätze mal 4 Stunden. Bergauf und ab? Wie ist die Geschwindigkeit?“
„Kann sein. Aber die Geschwindigkeit ist abhängig davon, ob ich erstens schnell fahre und zweitens, ob das bergauf oder bergab ist.“
„Du meinst, es würde länger dauern als wenn du alleine unterwegs bist?“
„Nicht falsch!“, wechselte sie zu Chinesisch.
Am 28. Mai:
„Sing ein Lied für dein Bruder Schatz! Ist auch deine erste Liebe…“
„Ich und singen? Aber ich kenn kein passendes Lied, das ich dir vorsingen könnte.“
„Ich schreibe die Lyrik und du singst: 春风吻上我的脸 就好像哥给妹的爱. (Der Frühlingswind küsst deine Wange. Wie Bruder dir die Liebe gibt.)“
„Muss ich jetzt singen oder kann es auch später sein? Übrigens, hast du die Worte geschrieben?“
„Es ist deine Entscheidung meine Liebe. Oho, das ist mein Hobby! Möchtest du vielleicht ein Sänger-Talent werden?“
„Ha ha ha… ich kann nicht singen! Wow, du bist so dichterisch Bruder Schatz!“
„Wer weiß! Ich könnte dich trainieren…“
„Und wie?“
„Indem ich diese Lyrik schreibe und du die einfach laut singst! Ein Challenge für dich wohl?“
„Hast du die Musik dazu? Ich habe nämlich keins im Kopf.“
„Ein wenig Romantik im Leben, um das es zu genießen. Nein habe ich leider nicht, du kannst deine Stimme austesten und den Rest erledigen.“
„Ich mach es bald.“ „Zuallererst muss du die Worte verstehen!“
„Hab’s verstanden.“
„Sing auf Chinesisch bitte!“
„Ohoho… wird schon schief laufen. Vor allem die Aussprache.“
„Dazu ist dein Lehrer hier. Ich kann es dir verbessern.“
„Ich werde es versuchen.“
„Lass es laufen… ich mache dir keine Schwierigkeiten mehr.“
„Wieso? Ich mag solche Challenge… nur hab gerade keine Musik in mir. Ich werde mit dem Keyboard ausprobieren…“
„Ich kann warten!“
„Hoffentlich.“
„Hey ich meine es ernst! Lass die Musik erst mal zur Seite. Vorerst nur deine Stimme ist wichtig! Verstehst du das? Nur laut aussprechen!“
„Bruder, ich brauche mehr Lyriks. Bin beim Komponieren.“
„Bruder kann mehr für dich schreiben, damit es mit deiner Stimme passt. Langsam bitte…“
„Kannst du mir deine E-Mail Adresse geben? Ich werde dir die Musik schicken… meine Stimme kommt später.“
„Tut mir leid, ich verwende keins… aber du kannst durch Facebook Rekorde wie du es letztens gemacht hast.“
„Bitte entschuldige dich nicht immer bei mir... ich versuch’s sofort.“
Es dauert ziemlich lange, bis sie endlich die Worte einigermaßen richtig aussprechen konnte und ihm diesen Rekord zu übermitteln.
„Ein Wort fehlt, sorry.“
„Hast gut gemacht Darling. Genieße deine Stimme sehr. So süß!! Nur ein Paar mal noch, dann wird’s flüssiger.“
„Ich singe besser mit Begleitmusik. Sicherlich ist die Aussprache total falsch…“
„Aussprache ist nicht falsch, nur die Musik passt nicht ganz!“
In diesem Augenblick hat sie sich gedacht, weshalb sie sich so viel Mühe gemacht hat, die Begleitmusik zu seinen Worten zu komponieren versucht hat, was ihm dann nicht gefiel.
Trotzdem fragt sie ihn höflich: „Wie soll die Musik denn sein?“
„Die Nacht ist gekommen. Ich möchte nicht gerne andere im Hause aufwecken. Sehe dich nächstes Mal mein Schwester Schatz!“
„Okay?! Du wirkst heute ein bisschen bizarr, aber ich liebe dich trotzdem.“
Ohne ihr eine weitere Antwort zu geben, geht er offline. Auch sie möchte sich ein wenig ausruhen und legt sich hin und scrollt die Nachrichten im Facebook durch.
Noch dieselbe Nacht, als sie sich verabschiedet haben:
„Bruder Schatz? Schläfst du noch immer nicht? Ich dachte du sagtest du bist müde?“
„Ich kann nicht schlafen. Zu Vieles um nachzudenken. Ich möchte nicht, dass du mich missverstehst. Du bist mein Schatz und ich mag dich von meinem ganzen Herzen.“
„Du bist aber süß! Nein, überhaupt nicht… ich liebe dich trotzdem und ich weiß, dass du mich genauso liebst, nur es ist spät bei dir und du möchtest dich ausruhen. Bitte nimm dir den Schlaf. Es ist nicht gesund für deine Gesundheit. Ich liebe dich!“
„Ja. Dein Wunsch ist mir befohlen, meine kleine Fee! Treffe dich in meinen Träumen. Küsschen!“
30.Mai
„Ich muss dir Einiges sagen. Verabredung um 19 Uhr!“
„Ich vermisse dich sehr meine kleine Schwester. Wo bist du gerade?“
„Du machst mich nervös! Ich vermisse dich auch, endlos sogar.“
„Wo warst du meine Liebe?“
„Meinst du generell oder gestern Nacht? Und wo bist du eigentlich?“
„Zu Hause. Wirklich.“
„Zu Hause? Warum denn das? Geht es dir denn nicht gut? Bist du krank?“
„Bruders Schatz ist heute verschwunden?“
„Wo bin ich hingegangen?“
„Nein, ich habe zwei Wochen frei.“
„Oh.. und hast du schon was geplant? Normalerweise tust du das immer nicht wahr meine Liebe?“
„Ja sicher ha ha … immer doch! Nein, war ein Scherz!
Alles kommt unerwartet weißt du?“
„Ich auch, ich auch… nur zu Hause bleiben, weil exakt nirgendswo gibt, das ich hingehen könnte.“
„Hättest du Lust mein gestrigen Traum anzuhören?“
„Sicherlich doch! Deine Träume sind meistens romantisch bis jetzt.“
„Da täuscht du dich diesmal, war ein Alptraum!“
„Alptraum? Wieso denn das? Was ist geschehen?“
„Ich habe dich vermisst! Ich sah dich vor meinem Gesicht und plötzlich konnte ich nichts mehr sehen!“
„Du hast dein Blick verloren? Das heißt, ich bin verschwunden?“
„Ich konnte es einfach nicht fassen! Danach habe ich ständig nach dir gerufen.“
„Okay… Bruder, bitte behalte deine Ruhe! Ich werde für immer bei dir sein! Es ist im Grunde genommen nur ein Traum ja? Nichts wird meine Liebe für dich verändern, denn du bist für mein Leben bestimmt, bitte merke es dir!“
„Ich denke du spielst mir nur was vor…“
„Wie meinst du vorspielen? Dass ich dich auf Spiel setze und dass ich dich überhaupt nicht liebe? Ist das was du damit mir indirekt sagen möchtest?“
„Mit mir Späßen.“
„Nein! Das stimmt voll und ganz nicht… ich liebe dich ernsthaft und werde für dieses Leben tun!“
„Na gut. Diesmal hast du meine Aufmerksamkeit bekommen.“
„Wie kannst du das nur sagen? Du brichst mein Herz mit deinen Worten! Ich liebe dich von meinen ganzem Herzen!“
„Weil ich dich so mehr geliebt habe wie ich es nur beschreiben könnte.“
„Pssst. Bitte glaub mir Henry! Alles sind wahre Gefühle von mir. Nur bei dir bin ich mir nicht so sicher wie sehr du mich magst.“
„520“
„Was soll das jetzt bedeuten?“
„Im Chinesischen verwendet man meistens Zahlen, um die Worte zu ersetzen. ‚520‘ steht für ‚Wo Ai Ni‘, was so viel bedeutet Ich liebe dich.“
„Oh. Hab ich nie gewusst.“
„Du lernst aber Vieles von mir!“
„Ja. Bist ja auch mein Lehrer, nicht wahr?“ „Ja. Da hast du Recht!“
„Wie soll ich dir das glauben?“
„Glaube an deinem Herz? Wie du es mir immer sagtest? Little Fairy! Schau mir in die Augen! Gib mir ein Lächeln bitte!“
„Bitte mach das nie wieder.“
„Verstehst du ‚hassen‘ ist ‚lieben‘?“ Er schrieb wiedermal auf Chinesisch 打情骂悄. „Was bedeutet das?“
„Du willst es wissen?“
„Sagst mir bitte.“
„Gib mir ein Küsschen erst!“
„Okay… passt das? Oder willst du lieber das?“
„Danke danke. Ich gebe dir auch eins. Das bedeutet einfach, je mehr du mich hasst, desto mehr liebe ich dich. Mehr als du mich!“
„Verstehe ... so einfach ist Liebe! Meiner Meinung nach, anfangs hast du mich gehasst. Trotzdem danke für deine einfache virtuelle Liebe! Es ist mir nie im Sinne gekommen, dass ich jemals deine Liebe bekomme. Nie könnte ich es mir vorstellen, dass ich dich überreden haben können, mich zu lieben.“
„Liebe dich, aber wie die Liebe von Hunde und Katzen. Erinnerst du dich daran?“
„Ja, ich erinnere mich! Immer streiten, aber tatsächlich, um gegenseitig besser zu kennen und mehr aufmerksam schenken können. Honey, ich möchte eine Umarmung von dir!“
„Komm her mein Schwesterchen…“
„Um. Ich fühle geschützt von dir. In deine Umarmung fühle ich mich sicher von der außen Welt. Deine Schwester ist manchmal ziemlich naiv nicht wahr?“
„Ha ha.. ich mag dich trotzdem wie du bist! Wie leidenschaftlich du mich liebst, der Moon wird deine Liebe repräsentieren! So, ich habe es dir geholfen auszusprechen, was du mir sagen möchtest!“
„Ist genau das was ich sagen möchte! Nur du verstehst mich Bruder…“
„Zu spät mein naives Mädchen! Solltest schneller reagieren nächstes Mal. Komm zu Abendessen mit mir! Wir sehen uns in 3 Stunden. Sorry für deine Wartezeit!“
„Mach nichts. Genieße es. Ich warte auf dich jedenfalls.“
„Danke.“
Nach drei-stündiges Warten auf Henry: (31.May)
„… bist du bereit?“
„Ein Wunder bist du?“
„Bin ich? Was habe ich getan?“
„Verschwendet!“
„Wie verschwenden? Oh, du wolltest darauf hinweisen, dass ich meine Zeit verschwendet habe, indem ich auf dich gewartet habe?“
„Wow… du hast es!“
„Aha. Na dann… muss ja nicht warten, wenn du es als nutzlos interpretierst.“
„Ist deine Entscheidung wohl. Lass sehen, was passieren wird.“
„Wie konntest du nur?!“
„Ich liebe dich wie auch immer es ist!“
„Ich dich auch! Aber jetzt muss du leider auf mich eine halbe Stunde warten“, sagte Yenni. Jetzt ist nämlich ihre Essenszeit.
„Nur nebenbei, wie war dein Abendessen?“ Er teilte sein Abendessen mit Yenni per Bild.
„Um! War wunderbar köstlich! Meeresfrüchte … lecker! Leider kann ich nicht mit dir teilen meine Liebe …“
„Em… schön zu hören, dass es dir so gut schmeckt!“
Naja, eigentlich gehört Meeresfrüchte auch zu Vegetarier, aber Yenni isst nicht gerne und verzichtet auch darauf und außerdem gibt’s hier in Österreich nicht, zumindest nichts Frisches. Was sie bis jetzt in ihrem Leben ausprobiert hat, sind Schrimps, Muscheln und Tintenfisch, also gegrillter. Wie vereinbart, schrieb Yenni Henry nach einer halben Stunde, doch diesmal antwortet Henry nicht mehr darauf:
„Ich bin zurück. Bist du sauer, weil ich dich so lange warten lasse? Bruder Schatz! Wo bist du nur?“
„Hier bin ich mein Sweetheart, Darling!“
„Aber ich habe doch nur eine halbe Stunde gemeint. Du hast mich falsch verstanden richtig? Du hast eins bis zwei Stunden aufgefasst oder?“
„Na endlich sehen wir uns wieder! Ich habe doch drei Stunden gesagt, meine Liebe!“
Henry war vorhin noch nicht fertig mit seinem Abendessen.
„Oh, warst du weg?“
„Bruder hat mit einem Freund getrunken … jetzt bin ich betrunken. Tut mir wirklich leid, meine Liebste Schwesterchen! Könntest du mir verzeihen?“
„Sorry, dass ich dich so lange warten lasse Bruder!“
Yenni hat die Situation noch immer nicht gecheckt, aber sie entschuldigt sich trotzdem bei ihm.
„… aber jetzt habe ich ein Meeting wie letztes Mal. Muss leider weg.“
„Okay, dann werde ich wohl mit dir erst chatten, wenn du nach Hause kommst. Ich werde mich jetzt ausruhen.“
„Bruder Schatz, wünsche dir noch eine schöne Nacht!“
„Liebe dich trotzdem!“
„Schwester liebt Bruder auch sehr!“
„Komisch. Wieso bin ich heute Abend so beunruhigt, als ob mein Verstand mir etwas voraussagen möchte. Etwas Schlimmes.“, sie sagte und fiel ins tiefen Schlaf. Plötzlich wachte sie auf noch im Morgengrauen und eilte zum Modem, um den Internetanschluss einzuschalten. Sie schaltet ihr Laptop ein und da ist auch schon, was sie geahnt hat…
„Das stimmt nicht was du hier schreibst. Der junge Mann kann nur noch nicht so leicht die Wunden aus der vorherigen Liebe überwinden. Auch wenn er so sehr die Liebe dieses Mädchen annehmen möchte, kann er es nicht. Er braucht Zeit, damit die Wunden sich heilen. Sein Herz ist verschlossen und ist noch nicht bereit für eine neue Liebe. Bitte nehme dir mal auch eine andere Perspektive ein, dann wirst du es verstehen!“
Sie war wortlos. Sie wusste nicht wirklich, wo das Problem lag. Sie weiß nur, dass er massiv wütend auf sie ist, als ob die Geschichte in wirklich betreffe.
„Aber warum bist du jetzt so böse auf mich? Was habe ich eigentlich getan?“
„Ich möchte nur, dass du anders denkst!“
„Da steckt definitiv mehr drin! Bitte sag es mir!“
„Hast du die Geschichte eigentlich ganz verstanden gehabt?“
„Eigentlich nicht richtig.“
„Das ist eine Show, mein Mädchen! Die beiden sind nur Schauspieler. Das ist nicht echt!“
„Ja. Das habe ich erst im Nachhinein gemerkt.“
„Die Show hat deine Tränen nicht verdient, stimmt’s? Über geliebt zu sein und jemandem lieben. Verstehst du das?“
„Ja. Liebe ist wie ein Triangel…“
„Nein, niemals! Wahre Liebe geht an ihnen vorbei. Zwei Richtungen!“
„Ja. Im ersten Blick sieht es so aus als wäre Liebe ein Triangel, aber Wahre Liebe findet sich, egal wo die beiden Partner sich befinden!“
„Ich möchte kein Dritter sehen, der zwischen uns steht!“
„Nur die richtige Hälfte kann das andere vervollständigen! Definitiv kein Dritter Partei! Ich verspreche es dir … Nochmals zurück zum Punkt. Wieso verhältst du dich jetzt so gegenüber mir? Betrifft das dich vielleicht? Der junge Mann soll dich darstellen, der noch nicht bereit ist sein Herz zu öffnen und derzeit noch zu sehr verwundet ist von seiner letzteren Liebe, stimmt’s?“
„Wie du es erkennst!“
„Deswegen bist du so sauer auf mich, weil ich dieses Mädchen verteidigt habe, dass der Mann zu kalt zu ihr war. Tut mir wirklich leid, dass ich deine alten Geschichte wieder in Erinnerung gerufen habe“, sagte sie mit ein wenig Schmerz.
Sie stellt sich vor als wäre sie das Mädchen in der Show, das von dem jungen Mann verwiesen wurde.
„Ob du es glaubst oder nicht, ich war der Autor von diesem Stück.“
„Du warst? Also, so gesagt hast du deine eigene Liebesgeschichte verfasst und sie drehen lassen? Dieses Mädchen, den du liebst, muss dir wirklich viel bedeutet haben.“
„Überrascht bist du, nicht?“
„Ja. War ich total! Du hast anscheinend viel erlebt, sodass du das so richtig… ich kann es einfach nicht beschreiben!“
„Hast du geweint, als du es dir angesehen hast?“
„Ich war gerührt. „Ist schon okay. Bitte überarbeite deinen Kommentar!“
„Jetzt verstehe ich weshalb ich so ein komisches Gefühl hatte heute früh.“
„Lass hören.“
„Ich wusste nicht, was das war… Ich habe an dich gedacht und wollte einfach nur aufstehen, um meine Nachrichten zu checken, ob du was geschrieben hast. Ein Gefühl, der mir vorwirft, das zu tun.“
„Ich werde es dir später erklären. Bin froh, dass du in mir glaubst. Ich habe einen Anruf für heute nachts Party. Tut mir Leid, aber ich wollte einfach dabei sein. Bye. Lass dich küssen meine Liebe.“
„Genieße es!“
Zur Mittag…
„Der junge Mann ist so stark verletzt, von den Wunden, die durch seine alte Liebe ereignet hat. Daher ist er noch nicht in der Lage sein Herz erneut zu öffnen, um die Liebe dieses Mädchen anzunehmen. Hoffentlich würde er schnell seine Wunden hinweg und endlich das eine neue Liebe zu akzeptieren. Und vor allem, das Mädchen nicht so lange warten lassen und in die Sehnsucht ihres Traumes blicken lässt.“, versuchte sie so zu formulieren, die ihm gefallen würde. Und sagt zugleich in der Rolle dieses Mädchens, das aus, was sie ihm indirekt sagen möchte. Denn sie fühlte Mitleid mit ihr. Sie findet gewisse Ähnlichkeiten ihr und dieser junge Frau gegenüber. Da sie auch sozusagen, in dem Fall, die 3. Person ist, die in diesem Triangel Liebe geschleudert wurde.
„Das ist ja aber die beste Fahne!“
„Was meinst du mit beste Fahne?“
„Einfach nur, dass mir das gefällt, wie du es da beschrieben hast. Danke nochmal für deine Bemühungen!“
„Wie sollte man darauf antworten? Es tut wirklich weh…“, konterte sie und die Tränen stehen ihr vor Augen. (May 31)
Nach einige Stunden:
„Ich bin sicher zu Hause angekommen! Warte auf dich Yenni, meine Liebe!“
Tatsächlich hat Yenni Henrys Nachricht längst gesehen, aber sie wollte nicht antworten. Sie wurde tiefst verletzt von dem, was sich in der Früh ereignet hat. Sie denkt sich, dass sie nur als ein Ersatz spielt und er sie nicht wirklich liebt wie er es ihr kurzzeitig klargemacht hat. Trotzdem ist etwas da, dass es sie weiterhin verbindet. Sie könnte ihn nicht verlassen … auch so sehr wie ihr Herz schmerzen spürte!
„Wow! Sieht das Bild lebendig aus! Wer hat dieses Foto geschossen?“
„Ein Professioneller.“
„Ist das ein Beauty Spot von Australien?“
„Ja. Kann man so sagen. Wenn es dir gefällt, dann speichere es dir runter.“
„Ja. Werde ich. Aber um was geht es da genau. Sieht wie ein Rennen aus.“
„Stimmt. Es ist ein Drachen-Schiff-Rennen. Kennst du es?“
„Nein, wie veranstaltet man da? Und wieso Drachen-Schiff-Rennen?“
„Es ist ein chinesisches Traditionsfestival. Du bist ja auch Chinesin. Wieso kennst du das nicht?“
„Also. Mit Festivals brauchst du mich nicht fragen. Ich habe bis jetzt kein richtiges gefeiert gehabt und kenne auch wenige davon.“
„Oh. Verstehe. Also ich habe das Rennen organisiert. Wir als chinesische Gemeinde.“
„Also, hast du das vorbereitet? Und was hast du alles gemacht?“
„Ich habe meine Gruppe für das Rennen trainiert. Wir haben den zweiten Rang geschafft.“
„Echt?! Du bist ein Trainer? Endlich mal erfahre ich etwas von dir. Nicht leicht etwas an dir heraus zu kitzeln. Aber zweiter Rang ist ja echt ein tolles Ergebnis. Sicherlich hast du sehr hart daran gearbeitet. Glückwunsch!“
„Danke. Danke für deinen Lob.“
„Habe so Angst Bruder!“
„Meine liebe Schwester. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Mein Leben ist kunterbunt! Glaub mir, ich genieße sehr die Momente mit dir. Ich möchte das Gefühl vervielfachen.“
„Aber was willst du damit sicherstellen?“
„Die Vielfältigkeit meines Lebens.“
„Du hast mich damit beängstigt. Ich habe die Zeit gezählt. Schließlich bin ich zu der Gedanke gekommen, dass dein Traum sich verwirklich hat!!“
„Wie ich es dir bereits vorhin erwähnt habe. Du brauchst dir keine Sorgen machen.“
„Versprochen?“
„120 Prozent. Du kannst mir in mein Leben nicht fehlen.“
„Sicher?“
„Es ist besser, wenn du es mir sagst, was in deinen Gedanken schweifen! Dann können wir es lösen.“
„Ich war so verwirrt. Du warst eine Stunde vorher online, aber hast mir nichts geschrieben. Ich war ziemlich besorgt über das, was du mir von deinem Traum erzählt hast.“
„Dann verdächtigst du mich ja. Du glaubst mir nicht mehr. Du kannst mich ausfragen, wenn’s dir danach besser geht.“
„Nein, ich verdächtige dich nicht. Ich wusste nicht, was da abläuft. Mein Herz hat ein Stillstand erlitten. Ich hasse dieses Gefühl einfach. Ich möchte dich nicht ausfragen. Mir ist bewusst, dass du deine Vergangenheit nicht wieder in Erinnerung rufen möchtest, deshalb lasse ich es lieber.“
„Hör gut zu! Ich kann nicht ohne dich an meiner Seite. Sei nicht mehr besorgt.“ „Ich glaube an dich!“
„Was vorbei ist, lass es vorübergehen. Und jetzt möchte ich dich küssen… akzeptierst du’s unbesorgt jetzt? Lass dich in meinen Armen fallen!“
„Ich renne zu dir!“
„Im Traum.“
„Ha ha ha ja, genau im Traum nur!“
„Trotzdem lass uns umarmen und gemeinsam Ich liebe dich! sagen.“
„Ich liebe dich mehr wie ich es in Worten fassen könnte!“
„Der Traum wird sich verwirklichen eines Tages, nicht so weit!“
„Allerdings! Hoffe vom Herzen!“
„Du bist derjenige, der mein Herz gestohlen hat.“
„Du hast leise meine Welt betreten und hast auch mein Herz mit dir genommen.“
„Sagst mir bitte! Wer hat unser Herz weggenommen?“
„Hab keine Ahnung. Vielleicht hat der Traum mir gedeutet, dass ich dich suchen soll oder das Känguru hat den Weg geführt.“
„Er hat dich zu mir verleitet. Also, lass sagen, ich werde auf dich aufpassen!“
„Hi, endlich kann ich dich wiedersehen. Hab dich vermisst!“
„Wie? Du hast mich vermisst? Ist aber echt was Neues!“
„Wie du glauben willst. Aufjedenfall, ich möchte dich umarmen und dir ein ganz ganz sanft, aber langdauernder Kuss geben. Erlaubst du es mir?“
„Ich will weinen auf der Stelle!“
„Wieso? Wieso willst du plötzlich weinen? Sag nicht, dass du es dir anders überlegt hast!“
„Wie anders überlegen?“
„Ja. Dass du mich doch nicht mehr liebst!“
„Nein, auf keinen Fall. Nur du liebst mich nicht. Ich könnte nie meinem Herz das Kommando geben, dass er aufhört dich zu lieben. Du bist das Magische in meinem Leben. Mein Ein und Alles!“
„Ja.. dann, wieso möchtest du weinen? Aus welchem Grund?“
„Ja. Weil du zu nett zu mir bist. Ich habe nie gedacht, dass ich deine Liebe bekommen werde. Nie habe ich es mir vorstellen können, dass ich dich überreden könnte mich zu lieben.“
„Ohh.. du bist aber süß. Komm her! Lass uns fest umarmen und uns gefühlsvoll küssen. Willst du?“
„Ja!“
„Henry.. ich bin nur ein ganz normales Mädchen, die kein Make-Up trägt. Die möglicherweise auch nicht schöner wie andere sind. Die nicht gern, wie alle andere Mädchen, mit Fashion Kleider herum durch die Gegend rennt. Könntest du dir überhaupt vorstellen mich zu lieben? So ein völlig normales Mädchen wie ich?“ „Ja. Könnte ich. Hundertundein Prozent sicher.“
„Aber warum eigentlich? Mögen nicht alle Jungs eher Mädchen, die so sind, wie ich beschrieben habe?“
„Da liegst du möglicherweise falsch, Kleines. Nicht alle sind so. Auch normale Mädchen haben etwas Spezifisches in sich.“
„Danke Henry! Danke, dass du es mir gesagt hast.“
„So, jetzt bin ich dran. Was wenn du Essig getrunken hast? Was würdest du tun?“ Was will er jetzt wieder mit Essig trinken andeuten? Ich trinke kein Essig. „Ich trinke aber kein Essig!“
„Hat andere Bedeutung Schwesterchen!“
Sie sucht wiedermal die Lösung im Internet nach. Essig trinken im Chinesischen bedeutet wie im Englischen Honig essen. Also wie eifersüchtig sein.
„Oh ... das meinst du. Eifersüchtig sein?“
„Richtig! Was würdest du tun?“
„Wie? Wie würde ich tun? Könntest du bitte mehr Informationen geben?“
„Ich meine damit, dass wenn ein anderes Mädchen mich verführt hat. Wie ist deine Reaktion darauf?“
„Ich verstehe. Danke für die Aufklärung. Ich weiß nicht was ich tun werde. Wahrscheinlich dich verlassen, wenn du dich besser bei diese Frau fühlst. Dann werde ich freiwillig gehen. Weil Liebe, die nur von einer Seite fecht, wird schwierig.“
„Du wirst einfach so freiwillig gehen und tust nichts dagegen, um mich wieder zurück zu gewinnen?“
„Was erhoffst du von mir? Dass, ich vielleicht mit der Frau streite, um dich wieder zurück an meiner Seite zu bringen?“
„Ja, vielleicht?“
„Dann verstehst du mich noch nicht recht gut. Das gehört gar nicht zu meinem Charakter, dass ich jemandem schlage oder jemandem fordere etwas zu machen, was ihnen nicht gefällt. Außerdem, wenn du bei ihr glücklicher wärst als an meiner Seite zu bleiben, wäre es besser, dass ich dich gehen lasse.“
„Oje. Du würdest deinem Mann schlagen?“
„Ich habe gerade gesagt, dass das überhaupt nicht geht bei mir.“
„Hab’s verstanden! Ich werde nur in eine Richtung schauen! Eine einzige!“
„Wie meinst du in eine Richtung schauen?“
„Heißt nur dich im Auge haben. Ich werde mich nicht in andere Beziehungen eingehen und dich verletzen.“
„Wirklich? Meinst du das Ernst?“
„Sobald du mich nicht betrügst und an unsere Liebe glaubst.“
„Ja. Ich glaube an unsere Liebe. Die Mysteriöse Liebe!“
„Ich möchte, dass du mit mir ein Versprechen einhältst!“
„Was für einen?“
„Ein Versprechen, das unsere Zukunft bestimmen wird.“
„Oh. Du machst mich nervös irgendwie.“
„Ich möchte, dass du mir versprichst, dich voll und ganz auf die Schule konzentrierst und dein Studium beendest.“
„Heißt das etwa, wenn ich mein Studium nicht beendet habe, wirst du mich nicht mehr lieben?“
„Nein, nicht so direkt. Ich will nur, dass du eine bessere Zukunft hast. Danach können wir weiter sprechen. Unsere Zukunft liegt an dir.“
„Aber wieso?“
„Bildung ist wichtig. Verstehst du? Du brauchst auch ein Zukunft, an dem du aufbauen kannst.“
„Oh.“
„Und? Versprichst du’s mir, dass du das machen wirst?“
„Wirst du dann bei meiner Seite sein und mir helfen? Mich nie verlassen?“
„Wenn du es mir versprichst. Dann gebe ich dir mein Versprechen, dass ich immer bei dir sein werde und dir in schwierigen Situationen helfen werde. Und dich lieben!“
„Ja. Werde ich.“
„Das ist mein Mädchen!“
„Hey Sweetheart! Ist alles in Ordnung bei dir?“
„Ja. Warum?“
„Weil ich etwas geträumt habe.“
„Was hast du diesmal wieder geträumt?“
„Dass wir uns in einem Irrgarten befinden. Ich konnte hören, dass du nach mir gerufen hast. Du hast nur nach meinem Namen gerufen. Henry! Henry!“
„Und warum denn das?“
„Ich weiß auch nicht. Ich bin dann deine Stimme gefolgt.“
„Was dann?“
„Ich sah dich weinen. Dann habe ich dich umarmt und getröstet.“
„Warum habe ich denn geweint? Das versteh ich nicht.“
„Ich habe dich danach gefragt. Du sagtest du bist von zu Hause weggerannt. Und bist dann zu mir gekommen.“
„Echt?“
„Ja.“
„Du würdest mich sicherlich wieder zurück nach Österreich schicken und nicht bei dir bleiben lassen oder?“
„Aber du musst zurück zu deinen Eltern! Sie warten auf dich!“
„Aber ich möchte dich suchen. Ich bin den ganzen weiten Weg nach Australien gekommen, nur um dich zu sehen!“
„Diesmal lass ich dich bei mir.“
„Was hast du danach gesehen?“
„Du lagst auf meinen Beinen. Ich habe dir in die Augen gesehen. Deine Augen sind prächtig schön.“
„Danke. Alle sagen, dass meine Augen am schönsten sind. Sie sagen immer, dass sie meinen Charakter wissen, wenn sie mir in die Augen sehen. Sie meinen, meine Augen verraten alles von mir, als würden sie mit ihnen sprechen. Stimmt das?“
„Ja. Deine Augen können sprechen. Sie sind am wunderschönsten an dir. Man sagt, die Augen sind die Fenster der Seele.“
„Oh. Und deswegen weißt du was ich denke, wenn du mir in die Augen siehst? Auch ohne Worten?“
„Ja. Mein Schatz.“
„Oh. Jetzt versteh ich. Wann werden wir uns sehen?“
„Wie meinst du? Haben wir uns denn schon nicht gesehen? Du bist ja gerade bei mir.“
„Nein, ich meine in Realität! Werden wir uns denn nie sehen?“
„Das hängt noch von dir ab. Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und gereift ist.“
„Woher soll ich wissen, wann die Zeit gereift ist?“
„Wenn du dein Versprechen eingehalten hast!“
„So lange noch?“
„Geht nicht anders… du muss mir beweisen können, das du es auch schaffst!“
„Das ist aber nicht fair? Ich darf dich dann gar nicht sehen. Das heißt du bleibst mir mysteriös bis zum Schluss.“
„Glaubst du an unsere mysteriöse Liebe?“
„Oh.“
„Eine etwas längere Antwort bitte?“
„Ja. Ich glaube daran!“
„Gut.“
2. Kapitel: Amerika ist das Ziel!
Und schon ist auch der Tag gekommen, ein neues Land kennenzulernen. Die traurige vergangene Zeit hinter sich zu lassen. Die Zeit, indem Yenni von Vertrauen her alles verloren hat. Eine Zeit, indem sie sich nicht mehr weiterbewegen kann und nicht mehr an die Zukunft glaubt. Die Zeit der Verzweiflung und indem sie Tränen wie Meer gegossen hat. Hoffentlich wird es eine Abwechslung, um sich von diese schwierige Zeit beiseite zu legen. Yenni ist nur dankbar, dass sie Henry gefunden hat. Ohne ihn hätte sie für sich selbst verloren, denn niemand konnte sie verstehen, was sie alles erlebt hat in diese paar Monate seitdem sie von Frankreich Reise zurückgekommen ist. War das ein Koinzidenz oder Schicksal?
„Bleibe mit mir in Kontakt ja?“
„Ja. Werde ich immer versuchen, sobald ich Wifi finde.“
„Gut. Ich wünsche dir alles Gute und bestens für deine Reise! Meine Liebe!“
„Danke. Henry. Wir sehen uns. Wir müssen jetzt nämlich zum Flughafen.“
„Ja. Gut.“
Zehn Stunden später:
„Wo bist du? Ist alles okay bei dir?“
„Ja. Honey. Wir sind gerade aus dem Flugzeug gestiegen. Jetzt sind wir in London Heathrow und warten gerade auf unseren nächsten Flug. Wir warten da schon Stunden lang und fliegen noch immer nicht ab. Sicherlich werden wir eine Verspätung haben und unser Onkel muss dann anscheinend warten.“
„Hast du sie schon kontaktiert?“
„Nein, ich werde es erst tun, wenn ich dort ankomme. Ich hoffe, ich könnte von meiner Sim-Karte aus sie erreichen.“
„Ist der Flug jetzt bereit?“
„Noch immer nicht. Hast du schon was gegessen?“
„Ja. Ich war gerade mit meinen Freunden essen.“
„Und was genau? Welches Restaurant?“
„Seafood.“
„Oh. Dann kannst du wohl nichts viel essen oder?“
„Sicher. Es ist die Welt.“
„Was meinst du mit die Welt?“
„First Class.“
„First Class? Restaurant?“
„Und was hast du gegessen?“
„Beef Steak.“
„Ich dachte du bist Vegetarier. Wieso isst du doch Fleisch?“
„Nein, habe nie gesagt? Nur an bestimmten Tagen esse ich vegan wie du.“
„Eher wie meine Schwester.“
„Warum denn das? Warum nicht wie du?“
„Weil ich jeden Tag vegan esse.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Was isst du denn normalerweise? Isst du Meeresfrüchten?“
„Nein.“
„Gar nicht? Aber Meeresfrüchten sind so toll. Hast du jemals eine Krabbe probiert oder Tintenfisch? Echt lecker!“
„Nein, habe ich nie. Ich meine, ja schon … aber ist auch schon Vergangenheit. Jetzt esse ich überhaupt nichts, was mit Tiere zu tun hat.“
„Aber warum? Meeresfrüchte haben kein Blut. Das gehört auch zu vegetarisch.“
„Ich weiß, aber esse trotzdem nicht.“ „Also nichts, was sich bewegt oder lebendig ist?“
„Ja. Kann man so sagen.“
„Was ist mit Eiern?“
„Nur manchmal, aber nicht regelmäßig.“
„Seit wann hast du dir diese Essgewohnheit angelegt?“
„Seit 2011.“
„Könnte ich dich fragen, warum du so plötzlich Vegetarierin geworden bist?“
„Das war aufgrund eines Filmes. Ich habe mit Mom einen Film angesehen, wie die Tiere behandelt wurden. Von dort an.“
„Haben deine Eltern dir was gesagt?“
„Ja. Am Anfang haben sie es gar nicht akzeptiert. Sie sagen, dass ich noch in die Schule gehe und brauche deshalb den Stoff, damit ich Kraft habe zu lernen. Mein Vater hat mich sogar getreten, als ich ganz normal am Boden saß, und am Bett meine Schulsachen ausgebreitet habe, um zu lernen.“
„Aber dann hast du es geschafft sie zu überreden?“
„Ja. Endlich haben sie es irgendwann mal eingesehen. Ich bin froh. Was ich nicht verstehe ist, du sagtest ja, dass du ein Leiter der Buddhismus bist. Ich dachte deshalb würdest du kein Fleisch essen.“
„Leiter der Buddhismus in dem Sinne, dass ich Menschen dazu überzeuge, an Buddhismus zu glauben. Buddhismus ist mehr wie nur vegetarisch essen, mein Kind!“
„Oh. Ich muss jetzt einchecken. Wir sehen uns von ich ankomme.“
„Er ist mit seinen Freunden First Class essen gegangen? Ist er vielleicht reich? Wie ist er einzuschätzen?“, denkt sich Yenni während sie ungeduldig auf ihren letzten Anschlussflug nach Phoenix wartet.
Als sie an ihr letztes Ziel angekommen ist, begeben sie sich zur Baggage claim. Nach so einer langen Reise mit 14 Stunden Flug und zwei Mal umsteigen, fühlten Jasmine und Yenni erschöpfend. Was noch dazu kommt, ist als sie gemerkt haben, dass ihre Koffer, die zwischen den Flugstrecken von London nach Phoenix nicht angekommen ist. Ihr Onkel können sie auch noch nicht erreichen, da sie keine Verbindung hatte. Dazu kümmern sie sich noch nicht so sehr, da sie etwas Schlimmeres zu erledigen hatte. Fast die Hälfte Anzahl der Koffer von den Fluggästen, die mit dem British Airways geflogen sind, wurden nicht weiter transportiert. Wahrscheinlich ist die Flugzeiten zu eng, dass sie nicht geschafft haben, alles in dem Flug zu transportieren und mussten diese mit einen zweiten Flug zu den Gästen zufliegen lassen. Inzwischen ist es 4 Stunden vergangen, bis sie sich endlich zum Ausgang begeben können, um ihren Onkel zu treffen. Er hatte sich schon gedacht, dass sie sich verlaufen haben, da sie ziemlich als die Letzten herausgekommen sind. Die Fluggesellschaft haben ihnen als Refund eine Kreditkarte ausgestellt im Wert von $ 100 USD ist. Da fast keine Sachen bei sich haben, fuhr ihr Onkel sie zur Ross, eine amerikanischer Shop, um sich einiges zum Anziehen zu kaufen. Sie fuhren dann nachhause zu ihre Tante, die womöglich sie schon zu Hause erwartet. Sie wurden von ihre Tante, zwei weitere Gäste, die sich später herausstellt, dass sie die Eltern von ihren Onkel sind, die auch vor kurzem von Vietnam gekommen ist. Auch zwei süßen Hunden begrüßen sie sie herzlichst. Da die Zeitunterschiede zwischen Amerika und Österreich viel sind und dafür aber näher zu Australien ist, benachrichtigt Yenni Henry, dass sie inzwischen angekommen ist und auch über das Ereignis am Flughafen. Er bleibt mit ihr wach, da sie nicht schlafen konnte. Schließlich befiel er ihr ins Bett zu gehen und sich auszuruhen. Er weiß, dass sie eine lange und anstrengende Strecke hinter sich hatte. Sie hört auf ihn und ging schlafen.
Beinahe eine Woche vergangen. Ihre Tante ist jeden Tag in ihrem Nagelstudio beschäftigt und war kaum zu sehen am Tag, außer abends können sie sich ein wenig treffen. Ihr Onkel war auch untertags weg, doch er versucht immer wieder sie beiden wohin zu fahren, um ihren Alltag ein wenig spannender zu gestalten. Da alleine rauszugehen wurden sie abgeraten, da es gefährlich ist. Gefährlich ist es, weil in Amerika zu vielen Fällen gibt, die die Kinder gekidnappt werden und auch weil sie sich im Weg nicht auskennen. Schließlich ist Amerika ja riesengroß. Bald darauf beschließen Jasmine und Yenni Phoenix zu verlassen, da die Hitze unerträglich ist und sie auch andere Städte besichtigen möchten und nicht nur ständig an einem Ort sitzen müssen und nichts machen. Sie haben die Möglichkeit nach Dallas zu fliegen und dort mit Cindie zu treffen, eine die sie wie eine große Schwester sieht und auch schon lange nicht mehr gesehen hat, seitdem sie nach Amerika gezogen ist. Sie war noch klein als Cindie weg ist. Am dem Tag, wo Cindie sie am Flughafen abholt, ist Cindies Geburtstag.
„Lange habe ich dich nicht gesehen? Wie geht’s dir denn so?“
„Ja. Mir geht’s mittelmäßig gut und dir?“
„Ja. Es geht auch so. Habt ihr Hunger? Sollten wir etwas Frühstücken gehen bevor wir nachhause fahren oder wollt ihr lieber weiter schlafen, da es noch ziemlich früh ist?“
„Mir ist beides in Ordnung.“
„Dann fragt deine Schwester mal wie es ihr recht ist. Die habe ich noch nicht richtig gekannt, als ich in Österreich noch gelebt habe.“
„Und wie hast du uns dann am Flughafen erkannt? Ich war ja auch klein, als du weggegangen bist?“
„Ich habe durch dich erkannt. Du hast dich all die Jahren nicht viel verändert, bist noch immer dieselbe, mit dem Gesichtszug. Und?“
„Sie sagt, ihr ist auch egal.“
„Okay, dann würde ich sagen, fahren wir kurz nachhause, deine Tante wartet sicherlich schon besorgt.“
„Okay.“
„Und wie geht es dir jetzt bei der Arbeit?“
„Mir geht’s soweit so gut. Ich arbeite jetzt als Nagellackiererin.“
„Achso? Ich dachte, du arbeitest als eine Radiosenderin?“
„Ja. Hab ich mal gearbeitet. Aber die Arbeit ist mir zu stressig. Außerdem bekommt man nichts viel, weiß du. In diesem Beruf kann man nur seinen Namen aufpolieren.“
„Oh.“
Es ist still im Auto und wahrscheinlich um den Eisbrecher zu brechen, schaltet Cin
die den Radio ein, um ein wenig Musik einzubringen. Sie schaltet die Musik leiser ein und sagt zu Yenni: „Wir haben schon für euch den Flug nach Los Angelas schon mitgebucht. Wir werden dann in ein paar Tagen fliegen und das Programm habe ich uns auch schon zusammengestellt.“
„Ja. Gut. Was werden wir dann genau besichtigen?“
„Wir werden uns zunächst Disney Land ansehen. Also ich habe für uns 2 Tagen für Disney Land gebucht. Und da wir nur 4 Tagen weg sein werden, und die paar Stunden, die wir von Dallas nach Los Angelas fliegen, müssen auch noch dazu gezählt werden, würden wir nicht besonders viel Zeit haben, um herum zu trödeln. Ich habe mir gedacht, dass wir uns, wenn noch Zeit übrig bleibt, kurz zu Hollywood rüber schauen. Vielleicht ins Wax Museum. Und ja, den ersten Tag werden wir uns wahrscheinlich die Stadt am Abends besichtigen und bewundern.“
„Wie findest du mein Plan? Gut?“
„Ja. Super! Ich freue mich darauf. Wir haben nämlich nichts vieles gemacht, als wir in Phoenix waren.“
„Wo ward ihr denn überall schon?“
„Also bis jetzt hat unser Onkel uns zum Wasserpark gebracht. Sonst hat er gesagt, dass wir in seinem Pool schwimmen können. Die Hitze in Phoenix ist echt nicht auszuhalten. Ich bin nur kurz hinunter zum Pool gegangen und meine Haut hat sich gebräunt.“
„Ist auch nicht zum Wundern. Phoenix ist die heißeste Stadt überhaupt. Dort gibt es kaum Regen. Es war eine Wüste früher.“
„Ja. Ist mir schon untergekommen.“ „Das Wetter in Dallas ist angenehm. Wirst schon sehen.“
„Hoffentlich. Mir war kalt als ich aus dem Flugzeug gestiegen bin.“
„Ja. Aber das war auch ein Nachtflug gewesen! Hab ihr denn wirklich so an die Normen gehalten und nur so wenige Sachen mitgenommen? Kommt ihr denn damit aus?“
„Ja. Sie haben gesagt, dass es nur 8 pounds sein dürfen und das sind 8 pounds. Nur 4 Kilo jede. Wir wussten nicht wie wir alles packen sollten. Wir mussten herumpacken bis die Kilos einigermaßen ausgegangen haben.“
„Ja… ich hab euch schon gesagt, ihr könntet einfach einen Rucksack nehmen und alles einpacken. Die werden nicht so sehr darauf sehen, nur wenn sie euch erwischen, dann müsst ihr was drauf zahlen.“
… „Meine Wohnung ist nicht sehr groß wie eure Tante ihre. Hoffentlich könnt ihr euch ein wenig einleben.“
„Sicher! Dafür ist wahrscheinlich lustiger.“
Sie kommen an. Cindie zeigt ihnen, wo sie für diese sechs Wochen schlafen werden.
„Ihr könnt heute Abend am Sofa schlafen. Diese kann man ausbreiten. Ich habe jetzt Hunger irgendwie. Sollen wir essen gehen? Ich kenne da ein gutes Restaurant. Sie bieten Frühstücksmenu an, also 24 Stunden.“
„Ja. Gut. Wir wechseln nur kurz die Sachen.“
„Ja. Schnell ich warte.“
Cindie bringt sie zu einem Restaurant namens iHop. Da ist es reich an Auswahlen. Da Jasmine und Yenni das erste Mal richtig amerikanisch essen gehen, wählt Cindie ihnen die Menus aus. Nach einer Weile bringt der Kellner ihnen Pancakes und jeweils eine Portion gerührte Eier mit Ham und Bohnen und Smash Potatoes.
„Das sind aber riesen Portionen! Ich bin so satt, um das alles noch in den Magen zu bekommen. In Österreich ist nie so viel!“
„Ja. Ich weiß. In Österreich bekommt man nicht so. Keine Sorge. Isst so viel wie du nur kannst. Den Rest werden wir mitnehmen, also to go please!“
In den Nächsten Tagen Cindie ist beschäftigt mit ihrer Arbeit in der Nail Studio und konnte deshalb Jasmine und Yenni nirgendswohin bringen, daher müssen sie für die ersten paar Tagen sich selbst zu Hause gemütlich machen und amüsieren. Aufgrund Hannahs schlechten Gesundheitszustands muss sie 24 von 24 Stunden unter Beobachtung sein, deshalb ist immer eine Krankenschwester bei ihr Zuhause. Eine davon heißt Peggy. Sie fand Yenni und Jasmine nett und sie unterhaltet sich gerne mit ihnen. Doch leider ist Jasmines English Kenntnisse noch nicht gut genug, um sich mit ihr zu verständigen oder sie hat es verstanden, wollte aber nicht mit ihr sprechen. Später als Yenni Jasmine darauf anspricht, hat Jasmine ihr gesagt, dass Peggy ihr Angst macht, daher verzichtet sie darauf mit ihr Kontakt aufzunehmen. Aufjedenfall, Yenni sieht es als eine Gelegenheit ihre Sprachkenntnis zu verbessern. Außerdem hätte sie auch jemand mit der sie kommunizieren kann, während der Zeitraum, indem Henry nicht für sie da ist.
Do you love children?
“Wie viele Brüder und Schwester hast du Henry?”
„Nur ich alleine.“
„Oh, dann müssen deine Eltern dich sehr lieb haben, stimmt’s?“
„Natürlich! Alle Eltern lieben ihre Kinder. Magst du Kinder?“
„Ja, ich weiß es, dass Eltern ihre eigenen Kinder lieben, aber wenn du der Einzige von ihnen ist, dann wirst du automatisch ihre voll und ganze Aufmerksamkeit bekommen und sie kümmern sich auch mehr um dich. Ja, ich liebe Kinder! Sie sind alle so cute und lovely und sweet.“
„Wie viele Kinder wünschst du dir? Ich meine, vorstellen können zu bekommen?“
„Ich hatte ein Praktikum im Kindergarten mit den Kindern. Sie alle waren ziemlich süß. Sie fragten mich immer, wenn sie etwas wissen wollten und möchten auch, dass ich mit ihnen herum spiele. Sie haben meine Hand gehalten und mich hin und hergeführt, so begeistert, dass sie mir etwas zeigen konnten. Echt total süß! … Also, ich denke zwei Kinder würde genügen, but I don’t mind to have a third one.“
“Ist das schon seit länger her? Hast du diesen Job noch immer?“
„War schon eine Weile her. Jetzt bin ich nicht mehr dort, möchte aber gerne wieder machen. Sie fragten mich, ob ich wieder komme.“
„War es die Kinderbetreuung?“
„Ja, also meine Aufgabe war, die Kinder aufzupassen, während ihre Mütter Deutsch lernen.“
„Wie viele insgesamt?“
„Es kommt darauf an. Rund um die sechs bis neun Kinder pro Tag. Sie sind vom Alter her alle verschieden. Manchmal waren auch Babies da. Wie viele Kinder wünschst du dir?“, wiederholte sie seine Frage.
„Mit dir?“, fragte Henry Yenni. Da musst Yenni schon beginnen zum Lachen.
„Keine Ahnung, Schatz.“
„Welcher Zeitpunkt ist der Beste? Wann denkst du, willst du ein Baby mit mir bekommen?“
„Ich habe noch nicht darüber gedacht, wenn ich ehrlich bin. Ha ha. Nach der Hochzeit, Honey bear!“ Als Henry aber nichts darauf sagt, schrieb Yenni: „Akzeptierst du nicht? Bitte sagst mir etwas! Ich brauche dein Wort.“
„Würdest du mich heiraten wollen?“
„War es ein Hochzeitsantrag gewesen?“
„Plan für unser zukünftiges Leben, Sweetheart!“
„Du bist so witzig! Das war eines von den Gründen, weshalb ich dich liebe!“
„Glücklich mit mir?“
„Yes, I will marry my future husband! And yes, I’m over the moon with you, honey!”
“Weit über dem Horizont! Top von der Welt!”
„Du?“ „Nein, wir beide.“
„Die beste Antwort des Jahres! Aber leider hast meine Frage noch immer nicht beantwortet …“ „Welche denn?“ „Wie viele Kinder genügt es dir? Und noch eine: Mach es dir etwas aus, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist?“
„So viel wie es deinen Kräften liegt, also wie du es schaffst“, sagte er und anscheinend lachte er auch dabei und schrieb weiter: „Ich weiß, dass es schwierig ist. Das Geschlecht dabei spielt keine Rolle für mich.“
„Wirklich überhaupt keine Rolle für dich?“
„Surely!“
„Wir werden nächstes Mal darüber weiter diskutieren. Jetzt ist deine Zeit, dir einen Schlaf zu gönnen, Honey bear!“
„Danke Sweetheart! Bye!“
Yenni war schon ganz gespannt und konnte nicht mehr abwarten die Diskussion fortzusetzen. Denn ob das Geschlecht auch wirklich überhaupt kein riesiges Problem in seiner Familie ist, war sie sich nicht so sicher. Schließlich wird in China trotzdem Jungen bevorzugt. Naja, auch in Vietnam. Mädchen werden nicht so richtig zur Familie gesehen, da sie später heiraten werden und daher ein Familienmitglied anderer sind. Sie erweitern den Familienstamm nicht und deshalb ist es wichtig, dass zumindest ein Enkelsohn in der Familie gäbe, damit er den Familienname weiterführt.
Sie war froh, dass Henry ihr bestätigt hat, dass es wirklich nichts ausmacht. Henryinsistiert darauf, dass ihm als auch seine Eltern nicht so strikt an solche Sachen rangeht, denn jeder Mensch auf Erde ist ein Lebewesen und soll gleichbehandelt werden.
„Meine Eltern sind nicht so altmodisch wie deiner“, spaßte er mit ihr und führte weiter aus: „Also keine Sorge und wie gesagt, so viel wie du kannst. Ich werde sie alle schon versorgen. Aber am besten sollte natürlich beide sein, ein Junge und ein Mädchen sowie du und ich.“
„Ha Ha Henry, meine Eltern sind nicht altmodisch wie du denkst“, erwiderte sie zurück. Sie weiß schon, dass das ein Spaß sein soll.
„So viel wie ich kann?“, sagte sie und lachte.
„Well, wenn ich sage ich möchte 4 oder 5 Kinder haben, bist du sicher, dass du sie alle versorgen kannst Honey?“
„Sweetheart, please!“
Henry mag nicht, dass er immer wieder die Antwort wiederholen muss.
„Okay, verstanden Honey. Jedenfalls möchte ich zuerst ein Junge haben und danach ein Mädchen oder vielleicht auch Zwillinge. Zwillinge sind so süß!“
„Ist es nicht anstrengend für die Mutter Zwillinge zu bekommen?“
„Ja, hast Recht … aber trotzdem.“
„Dann lass uns sagen, zuerst ein Junge, damit er die Mädels beschützen kann vor anderen, die seine Geschwister verletzen“, einigt er sich mit ihr.
„Ach ja Honey, wir werden bald einige Tage nach California fliegen, also Disney Land und andere Dinge besichtigen. Cindie hat schon die Flüge gebucht.“
„Ist toll! Und wie reist ihr an? Also mit dem Flug nach CA, danach ein Auto mieten und herumfahren?“
„Ja, genau.“
„Und wer fährt alle mit?“
„Also eigentlich wurde es ausgemacht, dass wir uns in Gruppen teilen und wir uns dort drüben treffen werden. Unsere Gruppe ist eben: Cindie, Hannah, Peggy, Co Ngoc und wir beide.“
„Ihr reist an und trefft dort andere von euch. Cool und wann?“
„In 2 Tagen.“
„Gut, dann passt auf dich auf ja? Ich werde dich vermissen. Schreibe mir und informiere mich über deine Befindlichkeit. Auch die Nachrichten, dass du mich vermisst, lese ich gerne ab und zu“, verkündigt er ihr jetzt schon an als würden sie sich noch in diesem Moment verabschieden.
„Ja, werde ich. Ich vermisse dich immer, egal wohin ich gehe und ich mich befinde.“
„Mach dir nicht so große Sorgen um das! Merke dir, ich bin in deinem Herzen und folge dir jeden Schritt den du machst, mein Schatz!“
„Ja, Honey!“
Da der Flug bereits um 06:00 in der Früh ist und für Hannah ziemlich viel an Medikamente und Beatmungsmaschine vorzusorgen war, machen sie sich lieber einige Stunden im Voraus auf dem Weg, um Stress und Probleme zu vermeiden. Mit Peggy wird vereinbart, dass sie sich am Flughafen treffen.
Hannah
Hannah ist ein spezielles Kind. Sie hat nicht viel Glück wie andere Kinder. Als Cindie Hannah zur Welt bringen wollte, waren alle Ärzte beschäftigt. Sie haben Cindie viel später bei der Geburt geholfen, wo sie das am nötigsten gebraucht hätten. Als Hannah geboren wurde, da sie länger in der Gebärmutter bleiben musste, dachten sich die Ärzte, dass sie verstorben ist. Niemand hat sich denken können, dass Hannah doch noch eine Überlebenschance hat. Hannah überlebt noch bis heute, nur ihre Reaktionen sind wesentlich langsamer wie andere. Ziemlich bei allen Dingen muss man ihr helfen, da sie sich kaum bewegen kann. Sie zeigt nur emotionale Gefühle wie weinen. Sie kann nicht lachen, nicht sprechen, nicht herumlaufen wie andere und schreien, nicht essen und nicht trinken. Sie ist wie eine Puppe, die dort sitzt oder liegt, an dem man sie dorthin bringt. Das Essen und Wasser muss man ihr durch eine kleine Röhrchen, die an ihrem Bauch operiert worden ist, leiten. Sie muss oft das Krankenhaus besuchen, da sie Probleme hat beim Atmen. Auch das Atmen wird ihr geholfen durch maschineller Einsatz. Sie liebt ihre Oma am meisten. Sie weißt, dass ihre Oma sie liebt und für ihr sorgt. Zwar kann sie das nicht in Worten ausdrücken, jedoch gibt sie Zeichen, besonders durch Weinen, wenn sie nicht will, dass ihre Oma weggeht. Was an ihr am schönsten ist, sind ihre großen Augen. Sie sind wunderschön. Alle lieben sie und hoffen, dass sie immer weiter an unsere Seite bleiben wird.
Noch kurze offline Nachricht für Henry, dann begibt sich Yenni auf dem Weg. Taxi wird gerufen und ab zum Flughafen. Hannah hat während des Fluges nicht mehr atmen wollen. Cindie umarmte sie und gibt ihr ein wenig Sauerstoff. Es war nicht so, dass Hannah zum ersten Mal fliegt, aber diesmal hat sie aufgehört zu atmen. In diesem Moment haben alle gedacht, dass wir Hannah verlieren werden. Alles lief fast super, außer, dass während dem Flug der Kapitän eine Meldung gibt, dass wir uns fest anschnallen sollen, da das Flugzeug plötzlich so stark rüttelt. Yenni hat augenblicklich ihre Augen geschlossen als Jasmine sie wach rüttelt: „Yenni, Yenni … denk an Buddha und bete! Das Flugzeug wackelt so stark. Hoffentlich passiert nichts!“ Alle Flugpassagiere waren überglücklich als alles doch in Ordnung war. Flugabstürze waren nicht selten, besonders in dem Zeitraum wo Yenni und Jasmine sich in USA befinden. Ständig hören sie in den Nachrichten, dass ein Flugzeug abgestürzt ist. Dies jagen ihnen Angst ein und sie waren nicht so sicher, ob sie wieder zurück nach Österreich fliegen wollen, da sie bereits bei Kurzflügen innerhalb USA sich fürchten und die Strecke von USA nach Österreich noch das Zehnfache davon, wenn man das hochrechnet. In den nächsten Tagen waren sie zunächst in Disney Land. Cindie liebt shoppen, so bleibt sie bei fast alle Geschäfte stehen und will kurz sich einen Blick verschaffen. Also folgt auch Yenni und Jasmine sie. Alle drei trugen schön die Mickey Haarreifen auf und Cindie macht ein Selfie von sie drei und danach wird weiter geshoppt. Sie hat viele Souvenirs mitgenommen wie ein Mickey Haarreifen. Am Abend hat Cindie natürlich das Bild auf Facebook gepostet und nachdem Henry und Cindie zurzeit auf Facebook befreundet sind, bekommt Henry alles mit. Seit wann und wie sie beiden sich kennen und befreundet sind, weiß Yenni nicht. Und wie Henry sein Charakter auch ist, kommentiert er auf alle Bilder wo Yenni, nicht nur sie, zu sehen ist. Er schrieb: „Mice, can I love you?“ Yenni hat das selbstverständlich gesehen, doch sie traute sich nicht zurückzuschreiben, denn es auf Cindies Beitrag war und sie würde alles mitbekommen, was heißt schon würde, sie hat’s bereits. „Oh ho … Mice, there’s somebody asking you! Give him an answer …“, schrieb Cindie. Yenni war schon beim überlegen, ob sie etwas kommentieren soll und hat sich schließlich dagegen entschieden, bevor sie Cindies Vermutung dadurch bestätigt. Neugierig sieht sie weitere Bilder, die Cindie gepostet hat. Nicht zu fassen ist, dass Henry schon öfters Kommentare auf Cindies Beiträge abgegeben hat, indem er sie bewundert, das sich so anklingt: So beautiful, Cindie! oder Pretty girl, was Yenni total eifersüchtig macht, aber sie hat nichts vor Henry erwähnt, bevor sie sich zerstreiten. Das möchte sie nicht.
„Honey! Wir waren in The Hollywood Tower! Weiß du wie gruselig es war drinnen? Ich dachte ich wäre gestorben.“
„Sweetheart, langsamer bitte … einen nach den anderen bitte. Also, ihr wart in The Hollywood Tower, es war gruselig und dann?“
„Ja, es war so echt aufgestellt, also es ist nämlich auf eine wahre Begebenheit aufgebaut! Am Anfang wurden wir ins Haus der Geister geführt und die Geschichte wurde uns gezeigt am Beginn der Journey. Die Geschichte war eben, dass früher eine Familie genau in diesem Hotel gewohnt hat und nie wieder gesehen wurde. Sie sollten jetzt als Geister noch herumschweben in dieser Hotel. Anscheinend wurden sie in diesem Lift gesperrt und konnten nicht entkommen.“
„Okay? Und was soll da so gruselig sein Schatz?“
„Das gruselige dran ist, dass wir in diese Lift geführt werden und uns die Geschichte ansehen dürfen, so etwa vor unseren Augen! Und die Angst verdoppelt sich als das Lift ein Problem hat, gemeint ist, dass wir hoch und hinunter geschleudert werden im Lift. Ich bin nur noch geschwebt. Ich meine, ich habe zwar schon Höhenangst, aber nicht so stark. Ich traute mich nicht die Geister zu zusehen und noch dazu gleichzeitig so schnell hinauf und hinunter geliftet zu werden.“
„Oh, my poor little girl!“
„Nie wieder werde ich nochmals dieses Haus betreten!“
„Ha ha … aber mit mir schon, oder Sweetheart?“, scherzte er mit ihr.
„Wieso?“
„Nichts.“
„Damit du mich beschützen kannst, stimmt’s Honey? Ha ha!“
„Wie auch immer.“
„Honey Honey, ich weiß du willst nur nicht zugeben“, sagte sie anschließend und konnte das Lachen nicht verkneifen.
Am nächsten Tag machen sie auf dem Weg zurück zu Los Angelas und wollten noch einen kurzen Blick auf die Hollywood Straße verschaffen. Wenn sie schon da sind, warum denn nicht? Da das ihre letzte Tag in CA war, haben sie bereits in der Früh gepackt und alles im Auto gelassen. Sie sind die Straße entlang gegangen, die berühmte Straße Hollywood Walk of Fame, wo alle berühmte Stars und die Geehrten einen Stars als Symbol gekennzeichnet bekommen. Sie machten viele Fotos mit diesen Stars. Obwohl das schon eine berühmte Attraktion war, versteht Co Ngoc, aber auch Jasmine und Yenni nicht, warum nur, wenn diese Leute verehrt werden, am Boden liegen, damit alle über sie stampfen können. Alle gehen doch die Straße entlang und überall waren solche Sterne zu sehen, man würde doch nicht schauen, ob man eh nicht darauf geht oder nicht. Dennoch ist die Stadt wunderschön, obwohl sie nicht viel Zeit hätten, alles zu sehen. Sie gehen noch kurz in die chinesische Mall und danach ist es endgültig Zeit zum Flughafen und zurück nach Dallas. Kurze Zeit, aber unvergessliche Erinnerungen!
Cindie konnte sich herausreimen, dass Henry irgendwie eine enge Beziehung mit Yenni haben muss, worüber sie aber nicht erzählen möchte oder an die große Glocke hängen will. Neugierig fragt Cindie nach Yenni:
„Wer ist Henry denn ha? My Love? Dein Freund nicht wahr?“
Yenni behält Stille… Sie wollte es nicht verraten, wie es auch Henry ging. Henry möchte nämlich auch noch nicht in die Öffentlichkeit stellen, da die Zeit noch nicht gereift ist. Sie glauben ihre Liebesgeschichte sollte sie für sich behalten, weil es etwas Besonderes ist und auch eine Geschichte, die im Grunde genommen, nur zwei Personen betrifft, die sich im Spiel befinden. Yenni lächelte Cindie an und hofft darauf, dass Cindie es bemerkt, dass sie nicht darüber sprechen möchte und vor allem, weil Cindies Mutter derzeit anwesend ist. Cindies Mutter ist eine ziemlich beste Freundin von Yennis Mutter. Sie sehen sich wie Geschwister und erzählen sich fast alles. Genau das fürchtet Yenni sich davor, dass wenn sie auch ihre Beziehung genau darüber Bescheid weißt, könnte sie ihrer Mutter erzählen und das bereitet ihr unangenehme Gefühle.
Trotzdem fragte Cindie sie weiter: „Wie lange kennst du ihn schon? Wie habt ihr euch kennengelernt?“
Verzögert erklärt Yenni Cindie, dass sie sich vor circa zwei Monaten kennengelernt hat und das nur als „coincidence“, sagte Yenni absichtlich auf Englisch damit Cindies Mutter nicht viel davon versteht und war ein wenig erleichtert.
Doch dann wirft Cindie ihr weiteren Fragen auf und ihre Nervosität steigt mit ihren Fragen: „Hast du ihn schon gesehen? Wo lebt er eigentlich? Was macht er beruflich?“
„Ich weiß selber nicht genau. Ich weiß nur, dass er in Australien lebt und er kann chinesisch. Ihn selber habe ich noch nie gesehen. Was er beruflich macht, weiß ich auch nicht.“
„Hast du denn wenigstens ein Foto von ihm gesehen? Wie alt ist er?“
„Nein, auch kein Foto. Wie alt er ist, habe ich auch keine Ahnung, aber ich schätze ihn mal so um die 25 ein!“, sagte Yenni, obwohl sie sich selbst auch fragt wie alt er eigentlich ist und es ihr bewusst war, dass sie so wenig von denjenigen weiß, den ihr Herz nicht aufhören will für ihn zu schlagen.
„Auch sein Alter schätzt du ihn nur ein? Kein einziges Foto hast du jemals von ihm gesehen. Also wirklich Love! Ich denke, du sollst ihn lieber in Acht nehmen. Internetbetrüger gibt es jede Menge. Die werden in den Nachrichten gesagt! Darauf würde ich mich nicht einlassen. Frag ihn lieber nach, um ein Foto von ihm, er würde ja wohl eins haben müssen oder?“
Yenni konnte von Cindies Gesichtsausdruck erkennen, dass sie ein wenig entsetzt war. Sie weiß auch, dass Cindie sich nur Sorgen um ihr gemacht hat, nur deshalb hat sie ihr so viel gesagt und gewarnt und an Beispielen erwähnt.
„Ja“, sagte Yenni leise ohne jegliche Worte weiter ausgeführt zu haben.
„Komm! Gehen wir shoppen. Zieh euch um. Ich gebe euch genau 5 Minuten, dann musstet ihr bereit sein!“
„Aber wohin?“, fragten Jasmine und Yenni gleichzeitig als würde ihre Stimme einen gleichen Klang haben.
„Frag nicht so viel. Ihr werdet schon wissen und außerdem seid ihr von soweit nach Amerika gekommen, um Spaß zu haben, rauszugehen und nicht den ganzen Tag zu Hause die Zeit zu vergeuden! Und jetzt Abmarsch mit euch!“
Wie zwei Häschen, eilten sie ins Badezimmer, um sich umzuziehen.
„Yenni! Du weißt schon, dass Cindies Mutter an eurem Gespräch teilgenommen hat? Sie könnte Mom jederzeit sagen, dass ist dir schon klar oder?“
„Ja!!! Ich weiß, aber was konnte ich dagegen machen, wenn sie mich die ganze Zeit ausfragt. Ich weiß auch nicht woher sie die Vermutung hat, dass zwischen mir und Henry etwas läuft.“
„Du weißt es wirklich nicht oder willst du es einfach nicht zutrauen? Ich sag es dir! Ihr seid so offensichtlich. Du hängst dich jeden Tag am Handy rum und wartest auf ihn, dass er online geht. Und wenn ihr mal am Gespräch seid, lachst du wie eine Verrückte vor dich hin. Das sehen wir alle! Und außerdem…“
„Außerdem was?“
„Außerdem kommuniziert ihr miteinander nicht nur sondern kommentiert die ganze Zeit auf ALLE BILDERN, die du, ich oder Cindie gepostet hat und durch Videos, mit denen ihr euch eure Liebe einander gesteht! Das ist überhaupt nicht offensichtlich weiß du? Da werden sich die Menschen um dich herum nicht fragen, wer er eigentlich ist!“
Noch ehe Yenni etwas darauf erklären konnte, hören sie Cindies Stimme, die sie eilten aus dem Badezimmer zu gehen.
„Was macht ihr denn so lange drin? Die fünf Minuten sind schon längst vorbei! Badet ihr drinnen oder was?“
„Nein, wir sind schon fertig! Wir haben uns nur noch schnell die Zähne geputzt…“
„Gut. Seid ihr bereit? Gehen wir?“
„Ja. Wir können gehen!“, sagte Jasmine.
Yenni fasste schnell noch ihr Handy zur Hand, um Henry noch eine Nachricht zu schicken bevor sie weggeht, da sie es wusste, dass sie höchstwahrscheinlich spät nachhause kommen wird. In Amerika braucht man mindestens eine Stunde , damit man in einem Supermarkt landet und auch wieder logischerweise eine weitere Stunde benötigt, um nachhause zu fahren und das nur, wenn man mit einem Auto unterwegs ist, denn sonst gäbe es zu wenig öffentliche Transportmittel mit denen man sich freibewegen könnte und mit dem Fahrrad ist es ehrlich gesagt zu gefährlich, da in Amerika meistens auf Tollway gefahren wird. Tollway ist ähnlich wie Autobahnen in Österreich, nur viel größer und breiter. Es gibt keinen Fahrradweg für Radfahrer. Auch Motorräder ist selten zu sehen und wenn schon würde man sie als Verrückt bezeichnen, solch in einem Wetter Motorrad zu fahren und noch dazu in Straßen, die zumeist von Autos befahren wird. Deshalb ist es üblich, dass jedes Haushalt oder sozusagen jede Amerikanischen Bürger mindestens einen Auto besitzt, egal ob dieses Auto schön oder unschön, alt oder teuer ist.
„Wo bleibt die denn nur? Jasmine, geh rein und zieh sie raus aus dem Haus!“
Yenni hörte es von drinnen und schickte ihre Nachricht noch schnell ab und sagte zu sich innerlich: „Hoffentlich verpasse ich ihn nicht, wenn ich nachhause komme und dass er nicht zu lange wartet und schlafen geht wie immer!“
Henry ist nicht so ein Person, der gerne wartet. Er sieht es als ziemlich ungesund mitternachts noch immer wach zu bleiben, um nur mit jemandem zu chatten oder was sonst auch immer noch getan zu werden. Lieber sich ausruhen und am nächsten Tag dafür früher aufstehen! Auch mag er es gar nicht, dass man ihn während seines tiefen Schlafes aufweckt. Und das hat Yenni einige Male gemacht. Henry wachte jedes Mal auf nach tausende Nachrichten von Yenni und war ziemlich aufgebraust, dass sie ihn geweckt hat.
„Was machst du denn noch immer da? Cindie wartet schon draußen!“
„Ja, ich wollte nur kurz…“
Jasmine sah, dass Yenni noch ihr Handy in der Hand hielt und wirft ihr ein genervte Blick zu und beendet ihren Satz: „Kurz Henry eine Nachricht schicken?“
Yenni sagte nichts mehr.
„Könntest du es dir nicht abgewöhnen? Wenigstens kannst du auch wann anders machen! Muss nicht unbedingt jetzt sein, wo wir gehen möchten!“
„Ja.Ja...“
Ein wenig geeilt bewegen sie sich zum Auto, das Cindie bereits gestartet hat.
„Meine Liebe! Du verbrauchst mein Öl… nächstes Mal, wenn es so lange dauert, bleibst du mir lieber zu Hause, klar?“
Danach drehte Cindie das Radio ein. Es läuft gerade das Lied „Problem“ von Arianda Grande, womit Yenni sich inzwischen eingefunden hat. Jedes Mal, wenn sie rausgehen und Cindie das Radio eingeschaltet hat, läuft immer dieselbe Musik. Yenni dachte, das sind Lieder, die irgendwie aufgenommen wurde und zur selben Zeitpunkt ausgestrahlt wird und fragte Jasmine, ob das aufgenommen Lieder sind. „Nein, es ist zurzeit die Hits, deswegen werden sie sooft vorgespielt!“ „Achso!“, sagte Yenni zu ihrer Schwester, obwohl sie die richtige Antwort noch nicht gehört hat, aber wollte nicht mehr nochmal fragen. Sobald Yenni die Haustür erreicht hat, schnappt sie sich ihr Handy, um zu sehen, ob Henry ihr eine Nachricht gesendet hat. Er war noch online.
„Hey Honey Bär!“
„Hey Darling! Und? Schon zurückgekommen?“
„Ja. Gerade nur.“
„Was hast du denn gekauft?“
„Nur einige Sachen wie Baby Sachen und Kleider.“
„Baby Sachen? Für dich?“
„Für mich? Wie meinst du das?“
„Sagst mir die Wahrheit.“
„Wartest du auf mich kurz bitte!“ …
„Ich bin wieder hier. Habe gerade eine Wassermelone geschnitten.“
„Wassermelone für dich alleine?“
„Nein, natürlich für alle.“
„Seit wann magst du denn Wassermelone? Ich dachte, du magst gar nichts Süßes?“
„Ja. Aber Wassermelone geht noch. Ist durstlösend.“
„Magst du auch gelbe Melone?“
„Ich mag eigentlich alle Obstsorten, aber nicht so viel davon.“
„Achso.“
„Aber warum? Ist das vielleicht dein Lieblingsobst?“
„Ja… aber egal, zurück zu meiner Frage!“
„Was war deine Frage?“
„Für wem sind die Baby Sachen? Für dein Baby?“
„Mein Baby? Seit wann habe ich denn ein Baby?“
„Keine Ahnung! Verschweigst du mir was?“
„Nein, nie Honey Bär. Du bist derjenige, den ich vom ganzen Herz liebe! Ich habe keinen anderen. Außerdem will ich nicht so früh Mutter sein.“
„Ehrlich?“
„Ja.“
„Für wem hast du denn die Sachen gekauft?“
„Die Baby Sachen waren für eine von Moms Freundinnen.“
„Du sagtest mir, dass deine Mutter nur eine beste Freundin hat? Wieso jetzt …?“
„Mom hat zwei Beste in Österreich. Sie teilen sich vieles.“
„Aha. Okay, ist auch schon spät. Ich werde jetzt wohl meine Süße einen Kuss geben!“
„Ha ha ha… ich liebe dich! Schlaf gut Honey Bär!“
Das mysteriöse Verhalten und sein Geheimnis
„Warum erzählst du mir eigentlich gar nichts von dir?“
„Du muss selber herausfinden!“
„Ich kann es einfach nicht begreifen warum nur? Ich weiß nicht, was ich von dir halten soll. Welches Bild soll ich mir von dir bilden? Du bringst mir jedes Mal neue Überraschungen!“
„Wie schätzt du mich ein? Welches Bild hast du von mir?“
„Ich weiß einfach nicht Recht. Mein Bild von dir verändert sich jedes Mal, weil du mich immer mit etwas Neueren überrascht.“
„Und wie siehst du mich jetzt?“ „Vom Traum her, weiß ich nur, dass du groß bist. Größer wie ich. Aber was ich bis jetzt fühlen kann wie ich dich durch die wenigen Konversationen kenne, hast du ein goldenes Herz. Du setzt dich immer für alle ein. Deine Liebe ist ausreichend für alle. Und du genieß alle Momente im Leben. Dein Leben ist kunterbunt und vielfältig.“
„Das ist aber lustig. Du glaubst nur, dass dein mysteriöser Soulmate größer wie du bist?“
„Ich habe das nur so im Traum gesehen. Du warst ein Kopf größer wie ich.“
„Kann schon stimmen.“
„Kann ich dich fragen, warum du dich so mysteriös und geheimnisvoll verhaltest? Ich kann fühlen, dass du kein normaler Person bist.“
„Wie meinst du keine normale Person? Ich bin normal wie jeder Person auf dieser Welt.“
„Nein, ich meine von beruflichen her. Ich habe das Gefühl, dass du eher einen speziellen Beruf hast.“
„Wieso denkst du das?“
„Dadurch, dass du viele chinesische Feste organisierst und auch viel im Bereich der Musik dich irgendwie auskennst. Du sagtest immer, dass ich dir etwas vorsingen soll. Du hast meine Stimme bewertet danach und wusstest welche Musik zu meiner Stimme passen würde. Eins fragst du mich, ob ich Sängerin werden möchte. Das kommt mir alles so seltsam vor.“
„Ja. Ich wurde als Jury für die nächste Musikshow ausgewählt!“
„Was? Nicht dein Ernst oder?“
„Glaubst du oder nicht?“
„Em… Ja. Sicher. Dich glaube ich immer doch!“
„Gut.“
„Hast du vielleicht noch weitere Überraschungen für mich?“
„Mein Leben ist vielfältig wie du sagtest.“
„Ich schätze, dass du irgendwo in den Bereich der Medien arbeitest. Du warst ja den Autor deiner eigenen Geschichte gewesen und hast sie drehen lassen. Und jetzt sagst du mir, dass du als Jury gewählt wurdest.“
„Ich bin ein Schreiber. Ich habe einmal einen Artikel für eine Zeitschrift geschrieben. Aber beim Schreiben nehme ich nicht mein wirklicher Name. Ich verwende ein Pen-Name. Verstehst du das?“
„Um.“
„Weißt du jetzt warum ich mich so verhalte?“
„Ja.“
„Wieso sagst du jetzt plötzlich so wenig?“
„Ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass du nicht normal bist. Du muss irgendwas Spezielles sein. Du bist berühmt. Deswegen frage ich mich schon, weshalb Harry bei dem Status geschrieben hat: ein Antwort von deinem Fan.“
„Okay. Aber jetzt weißt du den Grund oder?“
„Ja. Aber bin völlig verwirrt.“
„Warum verwirrt?“
„Ich bin mir nämlich nicht bewusst, was ich gerade mache. Habe ich doch nicht versucht zu hoch auf einem Baum zu klettern, dessen Höhe ich niemals erreichen könnte? Denn je höher ich bin, desto schmerzhafter wird es.“
„Bitte sagst mir, was du denkst?“
„Verstehst du denn nicht was ich hinweisen will? Du bist auf einem zu hohen Rang für mich. Ich bin im Gegensatz zu dir nichts. Ich bin nur ein normales Mädchen!“
„Unsicherheiten?“
„Ja, sehr.“
„Was sollen wir machen? Was ist deine Entscheidung? Weiter an unsere Liebe glauben oder aufgeben?“
„Ich weiß nicht. Ich kann zurzeit nicht denken.“, sagte sie und fühlte Schmerzen.
Sie hatte Angst. Angst ihn zu verlieren.
„Was nun?“
„Wieso hast du mir denn die Wahrheit gesagt? Du wolltest ja unbedingt mysteriös bleiben. Wieso bist du nicht bis zum Schluss mysteriös geblieben? Wieso verratest du es mir jetzt?“
„Em. Du bist diejenige, die immer danach fragt? Jetzt wo du es weiß, willst du es plötzlich nicht mehr wissen!“
„Okay. Ist meine Schuld dich auszufragen.“
„Okay. Vielleicht benötigst du ein wenig Zeit dich zu beruhigen und zum Nachdenken. Wir sehen uns sobald du entschlossen bist.“
„Bye.“
„Hi Henry.“
„Hello. Was machst du gerade?“
„Ah. Ich bin gerade in der Sauna mit Jasmine und andere von der Familie.“
„Und? Wie ist die Sauna so?“
„Bis jetzt hat mir es gefallen. Und was machst du gerade?“
„Ich bin beim Abendessen mit Kollegen.“
„Oh. Störe ich dich gerade?“
„Ja. Ich spreche später mit dir.“
„Okay.“
„Hast du es dir schon überlegt? Weitermachen oder stoppen?“
Eine Stunde später:
„Ich habe mir schon durchdacht. Ich kann dich nicht verlassen. Du bist mir zu wichtig. Nur bei dir fühle ich mich sicher. Ich habe dich schon zu sehr ans Herz gewachsen. Ich könnte mir kein Leben mehr vorstellen ohne dich an meiner Seite!“
Fünf Stunden später:
„Wieso antwortest du mir nichts? Du hast meine Nachrichten gelesen, aber nichts zurückgeschrieben. Ist was los?“
„Hast du dir wirklich ganz gut durch den Kopf gehen lassen?“
„Also glaubst du mir nicht, was ich sage. Ich weiß, dass du mir nur schwer zutrauen kannst nachdem du mir von deiner wahren Person erzählt hast. Du hast Angst, dass ich nicht mehr aus Liebe zu dir komme, sondern auf das Geld gezielt bin, auf deinen Reichtum abgestimmt bin, nicht wahr?“
„Du hast es! Wie kannst du es mir beweisen?“
„Wie soll ich es dir nur beweisen, dass mein Herz rein ist und, dass ich dich von ganzem Herz liebe. Und dass es mir egal ist, ob du reich oder arm bist, ich dich so liebe wie du bist und meine Liebe zu dir nicht verändere.“
„Meine kleine Fairy. Ich habe dich getestet. Bitte denk nächstes Mal nicht gleich an das Aufgeben. Du musst an unsere mysteriöse Liebe vertrauen! Lass uns gemeinsam überwinden.“
„Ehrlich?“
„Ja!“
„Danke, dass du es gesagt hast. Ich liebe dich!“
Es war abends bei ihr, als sie gerade chatten. Plötzlich ruft Henry Yenni an. Sie wusste keinen besseren Platz außer ins Badezimmer zu rennen, um den Anruf abzuheben, denn draußen waren alle bereits eingeschlafen und sie wollte die anderen nicht aufwecken und auch nicht, dass sie alle von ihrer Beziehung wissen. Das wollte Yenni sowohl auch Henry nicht. Er sagte, dass die Zeit noch nicht gekommen ist. Wenn es soweit ist, dann werden wir es öffentlich verkündigen.
„Hey! Hörst du mich?“
„Ja, ich höre.“
„Bald ist dein Geburtstag, nicht?“
„Woher weiß du das? Wer hat es dir gesagt?“
„Jemand von deinen Bekannten.“
„Wer von meinen Bekannten?“
„Du brauchst nur wissen jemand.“
„Aber wer? Kenne ich sie?“
„Jetzt sagst mir, ob das stimmt oder nicht!“
„Ja.“
„Und wann genau?“
„Also, ist ein wenig kompliziert. Ich habe zwei Geburtstage.“
„Zwei Geburtstage? Wie gibt’s das? Jeder hat nur ein Geburtstag und du zwei?“
„Ja. Eigentlich wurde ich am 25. Geboren, aber in den Zetteln wurde ich mit 24. notiert.“
„Du meinst auf den Datenblätter?“
„Ja. Datenblatt.“
„Und wieso?“
„Weil Mom am Abend des 24. ins Krankenhaus gefahren ist, aber ich kam erst in der Früh am 25. zur Welt. Und in den asiatischen Ländern ist es ja üblich, dass sie den Tag der Geburt nicht richtig eintragen. Deshalb habe ich sozusagen zwei.“
„Oh. Das ist interessant. Und wie feierst du deinen Geburtstag diesmal?“
„Ich feiere keine Geburtstage.“
„Aber warum? Noch so jung wie du es bist wollen alle ganz schön groß feiern. Und du nicht?“
„Ich meine, früher habe ich schon gefeiert als ich in Vietnam war. Aber jetzt mag ich einfach nicht mehr feiern, vor allem, weil wir hier keine Freunde haben, die in der Nähe wohnen und auch nicht richtig interessante Orten, um hinzugehen und feiern. Und ja, meine Eltern erinnern sich auch nicht an meinen Geburtstag. Es ist bei uns nicht so üblich Geburtstage zu feiern. Die Großen sowohl die Kleinen. Ich habe ich keine Geschenke bekommen, also habe ich mich irgendwann mal abgewohnt zu feiern.“
„Aber diesmal wird etwas Besonderes sein, nicht wahr?“
„Wie besonders? Wird wohl auch ein normaler Tag sein.“
„Da stimme ich dir nicht zu Yenni! Du bist in Amerika ist erstens. Zweitens diesmal hast du jemandem, der mit dir feiern wird.“
„Wer denn?“
„Tust du nur so als ob du das nicht verstehst?“
„Meinst du, dass du mit mir feiern wirst?“
„Ja genau. Endlich ein bisschen schlauer bist du! Das wird ein besonderer Erlebnis für uns beiden sein.“ „Aber wie? Du bist nicht mal an meiner Seite.“
„Aber in deinem Herz oder? Ich bin immer mit dir!“
„Du hast Recht!“
Jasmines Geburtstag
Übermorgen ist Jasmines Geburtstag. Alle haben sich darauf vorbereitet ihr eine Geburtstagfeier zu organisieren. Auch Peggy wollte etwas beitragen. Sie hat beschlossen uns beide ein Tag herum in Dallas zu führen. Gemeinsam sind wir eine Runde Horse Riding gefahren, also auf Kutsche. Die Kutsche war so schön verziert wie die von der Cinderella. Diese führte uns durch Dallas Downtown. Doch noch bevor wir los starten, gibt’s natürlich die Streicheln-Aktion und auch einige Fotos. Zu Mittag hat Peggy vorgeschlagen, dass wir mexikanisch essen gehen. Als Überraschung hat Peggy dem Kellner gesagt, dass er einen Geburtstagsähnliche Kuchen vorbereiten soll. Wir waren alle schon so voll von der Vorspeise und Hauptspeise. Das Dessert kommt anschließend! Sie sprachen sich ab und der Kellner kam mit einem Eis, das verziert war wie eine Torte in der Hand. Er singt ihr das traditionelle Geburtstaglied vor und beglückwünschte sie herzlich, indem er ihr ein wenig Sahne auf die Wange schmiert. Yenni musste so lachen, da er anfangs so getan hat, als würde er sie behilflich sein und ihr ein wenig Kuchen in den Mund geben wollen, gemeint ist aber was anderes. Anyway, der Tag war erfolgreich! Auch wieder einige Fotos vor dem hinaustreten. Der Kellner war nett. Bei der Verabschiedung hat er gemerkt, dass sie nicht von hier sind und wandte sein Blick nach ihnen und fragte nach:
„Where are you coming from? Doesn’t seem like from here.“
„Originally from Austria“, sagte Yenni.
“Oh, a pity that I can’t say anything in Austrian, but I can say: Bienvenue!”, sagte er nett.
Die wenigsten wissen, wie die Sprache in Österreich gesagt wird. Nie würde sie draufgekommen, dass es German heißt.
„Oh, merci!“, antwortete Yenni darauf.
Es war Französisch und Yenni konnte ein wenig.
„She can speak French“, fügte Peggy hinzu.
„That’s nice! Hopefully you’ll visit us one day again in USA! Do you like US? Might not be better than Austria, isn’t it?“, konterte der Kellner.
„Oh, yes. Definitely I like US! It’s so big and so much beautiful. Very lively in contrary to Austria, believe me“, sagte Yenni und verabschiedet sich bei ihm.
„One day maybe I’ll visit US again“, führte sie weiter aus und sie gehen endgültig.
Madame Toussaud Wax Museum in St. Antonio war das letzte Ziel in Dallas oder sozusagen der Highlight, das Jasmine und Yenni noch besichtigen dürfen, bevor sie diese Stadt verlassen. Die ersten Stockwerke waren amusant. Sie konnten die jede Menge Fotos mit den Waxgeformte Stars fotografieren und nachahmen. Was sie nicht erwartet haben, ist der letzte Stock, das sie riskieren müssen, dadurch zu gehen. Sie hatten keine andere Wahl gehabt. Es gab keinen Ausgang! Der letzte Stock waren Figuren ausgestellt, die in Thrillers vorgekommen sind. Eine Station war eben, dass die Menschenleiche in Stücke gehackt wurden und einfach so in Säckchen aufgehängt wurden, und dadurch mussten sie gehen. Anfänglich wussten sie nicht was das eigentlich darstellen soll, da es dunkel war. Als das Licht genau darauf leuchtet, wurde es ihnen klar und es hellt Geschrei im Raum. Yenni und Jasmine möchten nur noch so schnell wie möglich wegrennen.
Dallas Forth Worth – Cindies Freund
„Weiß du was? Heute hat Cindie uns mit ihrem Freund zum Treffen gebracht.“
„Und wie war’s“
„Extremst unangenehm.“
„Aber wieso?“
„Jasmine und ich haben gewusst, dass sie sich treffen werden und wollten deshalb nicht mitgehen. Doch dann hat ihre Mutter gesagt, dass wir die ganze Zeit schon nur zu sitzen und nichts machen und hat sie gebeten uns irgendwohin zu bringen.“
„Weiter?“
„Sie hat ihrer Mutter gesagt, dass sie ihn nur kurz treffen wird und dann ihre Freunde verabreden wird. Und sie könnte uns auch mitnehmen.“ „Komm endlich zum Punkt!“
„Ja. Bin gerade dabei! Auf jeden Fall. Sie haben sich dann getroffen und weiter gefahren in die Altstadt und wollten dort einen Restaurant suchen, doch alle waren geschlossen oder überfüllt. Und außerdem gibt’s nicht richtig einen Parkplatz. Als wir endlich gefunden haben, sind wir aus dem Auto gestiegen und sind ein Stück gegangen. Sie waren da vorne und Jasmine und ich haben circa 1 Meter Abstand von ihnen gehalten.“
„Aber warum?“
„Ja. Weil das Treffen sollte eigentlich die Atmosphäre von 2 Personen sein. Wir sind dazu gekommen. Sieht komisch aus. Sie waren so süß zu einander. Halten Händchen. Wir konnten von weiten sehen, dass sie ihn küssen wollte, aber er lehnt es ab. Wahrscheinlich weil wir dabei waren.“
„Und wie findest du Cindies Freund?“
„Also, wir haben nicht viel miteinander geredet. Er redet so wenig wie wir. Er scheint mir nicht so sympathisch wie ihr Ex.“
„Also wir beide hassen es. Wenn wir es gewusst haben, wären wir nicht mitgekommen. In dem Moment habe ich mir gewünscht, dass du da bist. Dass du bei mir bist und auch an meiner Seite gehst.“
„Und auch dich küsst wie sie oder?“, lachte er.
„Ha ha ha. Wer weiß, was du machen würdest.“
Der Chinesische Valentinstag
„Weiß du was heute für einen Tag ist?“
„Nein, was für einen besonderen Tag denn mein lieber Henry?“
„Kennst du die Chinesische Mythe?“
„Welche denn?“
„An dem Tag dürfen das Paar sich treffen. Sie dürfen sich nur einmal im Jahr treffen. Da sie in zwei verschiedene Orten leben, werden die Sternen an dem Tag sich versammeln und eine Brücke am Himmel für sie bilden, damit sie sich treffen und diesen besonderen Tag miteinander verbringen können.“
„Oh. Eine romantische Liebe! Klingt wie eine verbotene Liebesgeschichte.“ „Kennst du’s?“
„Ich weiß nicht, wie heißt es auf Chinesisch?“
„Niu lang und Zhinü“
„Ah. Diese meinst du? Ja, ich habe einmal den Film angesehen. Sie war ja eine die Königstochter am Himmel. Und er war nur ein normaler Mensch, also ein Hirte. Deshalb war die Liebe verboten, da ein normaler Mensch und Menschen am Himmel sind zwei verschiedene Welten.“
„Richtig gesagt.“
„Was hat es mit heute zu tun?“
„Rate mal.“
„Der Tag, an dem sie sich treffen?“
„Ja. Ist der ‚Qixi‘ also sieben Tage oder auch chinesischer Valentinstag.“
„Oh. Habe ich nicht gewusst.“
„Und bist du heute mit deinen Freunden rausgegangen?“
„Nein.“
„Warum nicht? Normalerweise feiert ihr ja gerne gemeinsam was.“
„Heute sind sie alle mit ihre Freundinnen ausgegangen?“
„Achso. Deshalb bist du auch online gegangen und hast mit mir länger gesprochen. Heute ist Sonntag und ich weiß, dass du am Wochenende immer weg bist. Nicht auf Parties, dann Abendessen mit Freunden.“
„Ja. Und freust du dich, dass ich bei dir geblieben bin?“
„Ja, schon.“
„Heute hast du einen freien Wunsch. Was wünsch du dir?“
„Echt neue Angebot von dir! Darf ich wirklich alles wünschen?“
„Was ich nur machen kann, werde ich machen.“
„Könntest du vielleicht mir mehr über dich erzählen, damit ich dich etwas besser kenne und von dir erfahre?“
„Was willst du denn hören?“
„Einfach was du über dich erzählen willst.“
„Hab keine Ahnung.“
„Wie wärst mit, was ist deine schönste und peinlichste Erlebnis oder Momente, die du jemals hattest?“
„Ich habe kein schönstes und peinlichstes Erlebnis.“
„Warum?“
„Weil ich alles schön finde. Alles was ich bis jetzt erlebt habe ich wunderschön. Und peinliche Momente habe ich bis jetzt noch nicht.“
„Oh.“
„War dein Wunsch erfüllt?“
„Nein, du hast mir ja gar nichts über dich erzählt! Könntest du dann vielleicht mir einen Gedicht schreiben?“
„Auf Chinesisch?“
„Ja. Oder auf Englisch geht besser.“
„Was werde ich dafür bekommen?“
„Was willst du denn haben? Ein Küsschen?“
„Nein, zu wenig. Ich möchte, dass du dasselbe machst wie du es von mir haben willst.“
„Aber mir fällt nichts ein? Ich brauche einen Thema und auch Gefühle muss ich dafür entwickeln.“
„Dann lass dir Zeit. Du musst jetzt nicht schreiben. Sagst mir’s dann, wenn du es hast.“
„Du bist aber gemein? Du sagtest ich habe einen Wunsch frei. Du würdest, den Wunsch für mich erfüllen, das in deiner Lage liegt.“
„Du hast dein Wunsch schon vertan! Dein Wunsch war doch, dass ich über mich erzähle!“
„Ja. Aber du …“
„Du was?“
„Ahh. Ich hasse dich so sehr!“
„Oho. Zum ersten Mal hasst du mich? Aber warum?“
„Ich spreche nicht mehr mit dir.“
„Gut.“
„Boa, wieso versteht er nie, dass ich das Gegenteil eigentlich meine?“, dachte sie sich ein wenig genervt.
Ein Monat später:
„HAPPY BIRTHDAY meine kleine Fee!“
„Danke Henry.“
„Aber heute ist noch zu früh. Es ist erst 23.“
„Für mich, alle Tage sind deine Geburtstag. Und das hat den Grund zu feiern.“
„Aber es gib nichts zu feiern. Ist normal wie jeden einzelnen Tag.“
„Jeder einzelner Tag ist etwas Besonderes Süßes!“
„Danke trotzdem.“
„Da du mich jetzt hast, möchte ich, dass du deinen Schmerzen und die Vergangenheit vergisst und jeden Tag mit einem Lächeln strahlst. Ich möchte dich jeden Tag lachen sehen! Versprichst du es mir?“
„Danke, dass du an meiner Seite bist und mich durch den langen Weg begleitest. Ich verspreche es dir. Sobald du mich nicht verlässt, werde ich jeden Tag lachen können.“
„Ich beglückwünsche dir, meine kleine Fee! Alles Gute zum Geburtstag!“
„Und was ist dein Geschenk?“
„Was willst du denn haben?“
„Ein Lied? Könntest du mir ein Lied vorsingen? Ich möchte deine Stimme hören.“
„Nein.“
„Wieso nicht?“
„Weil ich noch nie für jemandem gesungen habe, nur andere haben für mich gesungen.“
„Aber das ist doch mein Geburtstag und ich darf mir etwas wünschen oder? Nur ein kleines Liedchen geht auch. Zum Beispiel Happy Birthday Song. Könntest du es mir auf Chinesisch vorsingen?“
„Auf Chinesisch? Aber warum?“
„Weil früher, als ich klein war, wurde mir auch das Happy Birthday Song auf Chinesisch vorgesungen. Es erinnert mich an meine schöne Kindheit.“
„Oh.“
„Und? Könntest du mir diesen Gefallen tun?“
„Nein.“
„Warum? Warum nur??“
„Ich habe es schon gesagt. Werde nicht nochmal wiederholen! Warum fragst du nicht die kleine Fee? Vielleicht könnte sie anstatt mir dir vorsingen.“
„Ich hasse dich. Nur so ein kleinen Gefallen kannst du mir auch nicht machen.“
„Aber warum? Die kleine Fee wäre bereit dafür!“
„Ich spreche nicht mehr mit dir!“
„Fein, wie du willst!“
„Bye!“
„Was denkt er denn? Denkt er wohl, dass ich nicht weiß, wer die kleine Fee ist, oder was? Soll ich denn mir selber ein Geburtstagslied vorsingen?“
Yenni raste ein wenig aus nachdem sie Henry so gut wie möglich versucht hat, zu überreden, jedoch erfolglos, ihr ein einziges Lied vorzusingen, was gegen seinen Willen war. Yenni weint heimlich im Badezimmer. Sie findet dies ungerecht von Henry, dass so ein kleines Gefallen, kann er ihr auch nicht erfüllen.
„Was ist los Yenni? Weinst du etwa?“
„Nichts.“
„Wegen Henry? Was ist jetzt wieder los mit euch beiden? Was hat er jetzt dir angetan, dass du so weinen muss?“
„Ich finde er ist einfach so ungerecht. Es ist Vieles im Moment. Ich denke, dass ich alles Mögliche gemacht habe, was er von mir fordert. Ich stehe jeden Tag früh auf, sogar um 03h00 am, nur damit ich mit ihm reden kann, weil ich ihn vermisse. Er hingegen hat das nie gemacht! Jetzt möchte ich nur, dass er mir ein kleines Gefallen tut, dann tut er so, als ob er es noch nie gehört hat oder versucht auf andere Weise und auf seine Art das Gefallen zu erledigen. Ich finde, er nimmt mich nicht mehr ernst und liebt mich nicht mehr…“
„Nur wegen dem? Ich hab’s dir schon gesagt, wird nicht lange dauern!“
„Danke für dein Kommentar. Wirklich sehr tröstlich!“, erwiderte Yenni und wischte dabei ihre Tränen wieder ab.
Immer wieder versucht Henry Yenni mit andere Methode glücklich zu machen, um nur gefälligst nicht singen zu müssen aus irgendeinem Grund, aber sie sieht das einfach nicht ein. Sie spürt nur, dass Henry immer kälter zu ihr war und vielleicht ist seine Liebe nicht mehr so stark wie es früher war. Sie weinte sehr oft wegen Henry.
„Hast du meinen Beitrag gesehen?“
„Welchen?“
„Den mit dem Panda!“
„Ja. Was ist mit ihm?“
„Er ist am gleichen Tag wie du geboren. Ist doch etwas Spezielles, nicht?“
„Interessiert mich nicht!“
„Was ist mit dir?“
„Du bist so gemein zu mir. Als erstes bleibst du so geheimnisvoll und dann willst du mir so einen kleinen Gefallen auch nicht gewähren!“
„Was willst du, dass ich mache?“
„Weißt du, dass du zurzeit so kalt zu mir bist? Alles was ich dich bitte, tust du nicht und drehst dich weg, als ob du es nie gehört hast.“
„Das stimmt nicht?“
„Ich habe so viel geweint. Ich finde es hart so weiter zu machen. Liebst du mich überhaupt noch? Ich fühle, als ob ich die Naive bin, die alle deine Gefallen tue, die du möchtest und von mir verlangst.“
„Ich liebe dich! Kannst du denn meine Liebe nicht fühlen?“
„Nein, kann ich nicht. Wie du dich gegenüber mir verhältst, kann ich auf keinen Fall!“
„Willst du wirklich stoppen?“
„Ich kann nicht mehr.“
„Wie du willst!“
„Wieso bist du so zu mir?“
„Du willst ja nicht weiter machen, wie kann ich dich dazu zwingen?“
„Ich will nur, dass du mir deine Liebe zeigst! Stattdessen ist es dir völlig egal.“
„Wie soll ich dir meine Liebe zeigen?“
„Indem du nur einen Satz sagst: Ich liebe dich!“
„Okay. Ich liebe dich.“
„Nein. Nicht per Chat! Ich will, dass du es mir persönlich sagst.“
„Wie kann ich das persönlich sagen?“
„Wie auch immer es möglich ist.“
„Per Facebook Voicemail meinst du?“
„Ja.“
„Ist das Problem zwischen uns dann vorbei, wenn ich das sage?“
„Ja. Nur so simple.“
„Ehrlich?“
„Ja. Ich erwarte nicht mehr als das von dir.“
„520.“
„Ich liebe dich auch. Danke Henry, dass du es mir zu versichert hast.“
„Kuchen für dich!“
„Oh. Sind die süß.“
„Ja. Ich habe es gebacken. Ich wollte es dir heute schenken, aber da du sauer auf mich warst …“
„Warum hast du es nicht früher gesagt?“
Obwohl Yenni es bewusst ist, dass es nur durch Bildern gezeigt wird, aber sie sieht es ihm als ein gute Wille an.
„Wann hätte ich es dir denn sagen können? Du warst ständig auf mich böse? Für einige Tage!“
„Oh. Sorry Honey.“
„Schon gut. Nächstes Mal, denk ganz gut nach, bevor du ohne Grund auf jemandem sauer bist? Das ist kein guter Charakter von dir! Kein Junge mag das an einem Mädchen.“
„Ja. Honey. Aber wenn du auch anders gewesen wärst…“
„Okay. Ist schon vorbei, dann lassen wir es vergehen.“
„Henry. Wie ist Harry so?“
„Wieso? Warum willst du es wissen?“
„Nur so.“
„Er ist ein netter Junge. Hast du vielleicht Interesse an ihm?“
„Nein, nur weil er Jasmine ständig schreibt. Jasmine hat mich gebeten dir es zu sagen, dass du deinen Freund ausrichten sollst.“
„Oh. Und wieso kennt er Jasmine?“
„Ich habe auch keine Ahnung! Einmal, ziemlich lange schon, als du und ich uns immer gestritten haben und uns noch nicht verstanden haben, das war der Beginn, hat Harry Jasmine geschrieben. Sie hat es mir dann gezeigt. Aber er hat anscheinend gedacht, dass Jasmine ich wäre. Er hat nämlich gefragt, wie du und ich voran gehen, da wir uns in den Facebook Beiträgen immer gestritten haben. Jasmine hat ihn natürlich ignoriert. Du kennst sie ja. Sie schreibt nicht gern mit Unbekannten. Wir sind nämlich das Gegenteil voneinander. Ich habe Harry dann, auf Jasmines Account, gefragt, ob er nicht vielleicht uns verwechselt hat. Er wollte es irgendwie nicht verstehen.“
„Deswegen möchtest du jetzt von ihn erfahren?“
„Nein, ihm sollte mir egal sein. Du bist der Einzige, der mich interessiert. Von dir zu erfahren ist mir wesentlich wichtiger.“
„Aber meine Freunde sind auch deine Freunde.“
„Ja. Ich habe auch versucht ihn eine Freundschaftsanfrage zu schicken, aber er hat nicht akzeptiert.“
„Achso? Und warum?“
„Ich weiß es echt nicht.“
„Willst du mit ihm befreundet sein? Soll ich ihn für dich fragen, dass er dich als Freund akzeptiert?“
„Nein, ist nicht nötig. Bevor du eifersüchtig bist und denkst, dass zwischen ihn und mir etwas läuft. Dann haben wir wieder Streit. Das mag ich nicht!“
„In solchen Dingen bin ich nicht eifersüchtig. Er ist mein Freund.“
„Trotzdem lieber nicht! Vorbeugen ist immer besser!“
„Er hat mir einmal, als wir beim Essen waren, gesagt, dass er mit einem Mädchen schreibt, aber sie hat ihn ignoriert gehabt. Er war traurig.“
„War dieses Mädchen Jasmine? Aber Jasmine ist noch zu jung. Sie nicht möglich! Aber er hat uns verwechselt gehabt, denke ich.“
„Wenn er euch verwechselt hat, dann heißt das ja…“
„Sag nicht, dass er mich meint?“
„Möglicherweise?“
„Aber das ist nicht möglich! Da mein Herz an dich vergeben ist und nur dir!“
„Warte, ich werde ihn heute Abend ein bisschen ausfragen.“
„Nein, Henry. Mache es nicht. Du wirst uns allen nur in eine ungemütlichen Situation bringen.“
„Ich werde ihn eh nicht direkt fragen. Nur so indirekt… ich möchte die Wahrheit wissen, du nicht?“
„Oh. Schon.“
„Okay. Warte ab. Ich sag’s dir später sobald ich es herausgefunden habe.“
„Ja. Ich warte.“
Am Abend schrieb Henry Yenni was er von Harry herausgefunden hat:
„Hey. Meine Süße.“
„Hi Honey.“
„Kannst du erkennen was das ist? Harry hat das nämlich als eine ‚Krabben-Spinne‘ interpretiert.“
„Oh. Sieht wirklich aus wie eine Spinne, aber zum Teil auch wie eine Krabbe.“
„Harry hat mir gesagt, dass ich es dir schicken soll.“
„Und warum?“
„Damit du es interpretierst. Er ein Witzmacher.“
„Nur so? Das glaube ich aber jetzt nicht. Ich denke, da ist etwas mehr von Bedeutung. Irgendetwas verbirgst du da, stimmt’s?“
„Ich habe Harry nach der Wahrheit gefragt. Er hat mir das gezeigt.“
„Was meint er damit?“
„Kennst du das Spinnen-Mädchen in The journey to the West?“
„Ja. Die verwandelte Spinne, die alle verführt hat. Und was ist damit?“
„Er meint, dass ich Sun Wu Kong bin, dass von der Spinne verführt wurde.“
„Und wer ist in dem Fall die Spinne?“
„Du, wer sonst?“
„Ich? Warum ich?“
„Weil du eben ihn und mich verführt hast. Wir beide sind in deine Webe gefangen.“
„Das bedeutet…?“
„Wir haben Recht. Das Mädchen, das, seiner Meinung nach ihn ignoriert hat, warst du.“
„Ist nicht wahr oder?!“
„Ist wahr!“
„Deshalb hat er auf meine Freundschaftsanfrage nicht beantwortet.“
„Und? Hast du Gefühle für ihn?“
„Nein, natürlich nicht! Ich habe nur dich. Bis jetzt habe ich nur mit dir geredet, mit ihm nie. Wie kann es sein, dass ich ihn mag. Meine Liebe für dich wiegt stärker.“
„Wer weiß.“
„Wie geht es euch denn? Ist eh alles in Ordnung zwischen euch beiden? Ich möchte nicht, dass eure enge Bruderschaft wegen mir zerstört wird.“
„Nein, wir sind normal. Nur du musst dich jetzt entscheiden. Einen von uns beiden!“
„Natürlich dich! Aber es ist mir so unangenehm. Ich wollte ihn nicht verletzen.“
„Ist nicht deine Schuld. Weil du so lieb bist, deswegen mögen alle dich.“
„Ha ha ha. Bin ich?“
„Du neigst immer ein zweites Mal zu fragen?“ „Okay. Hab’s verstanden.“
„Honey, mach es dir eh nichts aus, wenn ich ihn einmal Bruder genannt habe?“
„Warum?“
„Ja. Letztens hast du ein Video gepostet und hast mich gefragt, ob ich mich trauen würde das anzusehen. Ich habe dir geantwortet, dass ich es angesehen habe. Und danach Angst bekommen habe.“
„Oh. Hat er dir denn irgendwie verletzt?“
„Er hat dann kommentiert, dass ich nichts wage. Darauf habe ich zurück geantwortet, dass ich natürlich etwas gewagt habe, sonst würde ich mir das Video nicht angesehen haben Harry Bruder!“
„Und wieso nennst du ihn Bruder?“
„Ich dachte du nennst ihn auch Bruder?“
„Nein, habe ich nie! Er ist nur wie Freund für mich.“
„Oh.“
„Magst du ihn vielleicht?“
„Nein. Warum?“
„Weil du so bist!“
„Wie?“
„Ja. Ihn Bruder nennen.“
„Bist du denn eifersüchtig honey?“, lachte sie.
„Darf ich nicht sein?“
„Hab’s mir nie gedacht. Du sagtest, du bist nie eifersüchtig.“
„Sagst mir!“
„Was soll ich dir sagen?“
„Hast du Interesse an ihn?“
„Was wenn ja, was wenn nein?“
„Wenn ja, dann werde ich euch verkuppeln.“
„Ja. Ich mag ihn. Was machst du jetzt?“
„Dann werde ich es ihn sagen.“
„Honey? Gibst du denn so leicht auf? Vergisst alles, was wir durchgemacht haben?“
„Das ist doch dein Wunsch gewesen.“
„Aber… ich habe nur Spaß gemacht. Ich wollte dich testen. Mein Herz hätte fast einen Stillstand gehabt. Bitte spiel nicht mehr so…“
„Du hast angefangen! Wie soll ich denn sonst mit dir spielen?“
„Ich weiß nicht. Aber du hast mich so sehr geschreckt.“
„Nein, mir mach’s nichts aus, wenn du mit Harry redest.“
„Wie ist eigentlich eure Beziehung zu einander?“
„OMG! Denkst gerade, dass wir…?“
„Wir was?“
„Gay?“
„Ha ha ha. Seid ihr?“
„Nie im Leben?!“
„Hab ich mir ja auch nicht gedacht…! Ich wollte nur wissen, wie ihr euch gegenseitig seht.“
„Oh. Eigentlich sind wir, Chef und Mitarbeiter-Beziehung. Aber ich sehe ihn als Bruder. Wir alle sehen uns generell im Büro als eine Familie. Gemeinsam kämpfen wir und machen das Beste draus.“
„Wer ist Chef von euch?“
„Wer wohl?“
„Du?“
„Ja. Ich bin Chef. Sie alle hören auf meine Anweisungen.“ „Schon wieder eine Überraschung von dir!“
„Ja. Mein Leben ist bunt. Ich übe viele Berufe aus.“
„Glaub ich dir.“
Noch am selben Tag hat Tante Jenny hat Yenni zum Geburtstag einen Kuchen gekauft und es eigenhändig um Mitternacht noch verziert, damit Yenni ja nichts davon mitbekommt. Sie haben sich irgendwie alle davor miteinander abgesprochen gehabt. Jasmine hat verheimlicht, Yenni eine Geburtstagsparty vorbereitet. Wer Yenni diesmal am meisten Freude bereitet hat, war Jasmine. Sie erinnert sich am besten an ihre Schwesters Geburtstag und versucht das Beste daraus zu machen. Auch wenn ihre Eltern nicht an ihre Kinders Geburtstage erinnern, merken sie beide sich gegenseitig ihre. Jasmine hat stundenlang an einem Video gearbeitet. Sie hat Bilder von Yenni zusammengefügt und diese mit dem Happy Birthday Songs in verschiedenen Sprachen zusammengeschnitten und auf Facebook gepostet, um ihr eine Überraschung vorzubereiten. Yenni war glücklich, dass zumindest ihre Schwester richtige Glückwünsche, aber auch am richtigen Tag gewünscht hat und sich Mühe gegeben hat. Wirkliche Geschenke bräuchte Yenni nicht, nur das was vom Herz kommt zählt.
Abends geht die Feier los. Musik wird aufgedreht und es gibt Banh Xeo zu essen. Auch Oma und Opa richten ihr Glückwünsche zum neuen Alter aus. Nicht groß und nichts Besonderes, aber sie fühlt sich bereits erfüllt. Wünsche sollten noch ausgesprochen werden und Kerzen ausgepustet und noch einige Fotos zum Schluss. Das war auch schon die Zeremonie für ihr neunzehntes Geburtstag. Yenni wünscht sich, dass Henry für immer an ihrer Seite ist und mit ihr den Lebensweg geht, denn Henry ist alles für Yenni.
Einige Tage später:
Noch haben sie sich vor paar Tagen versöhnt und schon beginnt der nächste Streit. „Wie geht es Cindie mit ihrem Freund? Hast du ihn jemals kennengelernt?“
„Nein, wir haben bis jetzt nur von ihm ab und zu gehört, aber gesehen noch nie.“
„Willst du ihn mal kennenlernen? Wird sie ihn dir vorstellen?“
„Ich weiß nicht, ob ich die Möglichkeit habe ihn zu sehen noch bevor ich zurück nach Österreich fliege.“
„Oh.“
„Aber warum fragst du danach?“
„Ich wollte nur wissen.“
„Mir fällt generell auf, dass du Interesse an ihre Angelegenheiten hast.“
„Überhaupt nicht? Wieso glaubst du das?“
„Weil ich es sehe und spüre?“
„Wie sehen und spüren?“
„Wie findest du sie? Hast du Interesse an ihr?“
„Nein? Warum?“
„Du fragst oft nach ihr, wenn ich mit dir spreche. Statt um nach mir zu fragen, fragst du mich aus, um Informationen von ihr zu bekommen. Als wäre ich im Mittelpunkt stehen und eure Leitung spiele.“
„Das stimmt nicht wie du das interpretiert hast?“
„Wie soll ich die Situation denn sonst beurteilen? Du fragst nicht nur nach ihr, sondern auf ihre Bilder tust du auch ständig kommentieren!“
„Also, bitte!! Ist nicht wie du es denkst. Liegt nur in deine Vorstellungen!“
„Pretty girl, beautiful girl. Soll das denn keinen Beweis dafür sein?“
„Mein Herz ist nur für dich bestimmt!“
„Wie soll ich es dir anvertrauen?“
„Was forderst du dann von mir?“
„Nichts.“
„Nichts? Wieso verhältst du dich so?“
„Bitte nimm dein Schlaf.“
„Wieso? Wieso?“
„Keine Ahnung!“
„Okay. Dann werde ich jetzt schlafen gehen. Ich verabrede mich mit ihr heute Nacht in meinen Träumen!“
„Verabrede mit wem du willst und für nötig hältst!“ …
Um 5:00 Uhr in der Früh in Phoenix:
„Hey!“
„Was?“
„Wer ist gestern nicht in meinen Träumen gekommen?“
„Wer weiß!“
„Warum bist du sauer?“
„Ja. Du sagtest du willst ja dich mit ihr verabreden. Wieso fragst du mich dann, wer in deinen Traum erschienen hat gestern Abend?“
„Ich habe auf dich gewartet. Du bist nicht gekommen. Warum?“
„Achso? So plötzlich auf mich warten in deinem Traum? Doch nicht mehr auf sie?“
„Wie viel Mal muss ich dir noch klarstellen, dass nur du diejenige bist, die ich liebe?“
„Ich kann das einfach nicht glauben!“
„Aber warum? Wieso willst du das nicht verstehen, dass ich nichts für ihr empfinde?“
„Durch dein Verhalten vielleicht?“
„Was ist mit mein Verhalten?“
„Ich habe es dir schon erwähnt gehabt!“
„Ich frag ja nur nach ihr nach Hannah. Wie du es mir erzählt hast, Hannah ist ein Spezielles Kind. Deswegen sollte man auch besser um ihr kümmern.“
„Was hat Hannah dann mit Cindie zu tun?“
„Cindie ist die Mutter von Hannah?“
„Ach. Vergiss es!“
„Ja. Genau!“ Diese Person ist wirklich kaum zu verstehen!
„Kannst du bitte deinen Freund sagen, dass er aufhören soll auf alle meine Beiträge zu kommentieren? Das nervt nämlich!“
„Aber warum? Er kommentiert nur, weil darauf bin und du bist meine Schwester, deshalb sagt er nur seine Meinung zu deinen Bilder!“
„Das nervt trotzdem. Er schreibt andauernd auf Chinesisch. Woher soll ich das wissen, was er schreibt und meistens meint er nur dich. Danach kommentiert ihr immer und immer wieder auf meinen Beiträgen. Ich bekomme das alles mit. Also ich kann das schon akzeptieren, auf Status, auf denen du markiert bist, schon. Aber sonst nicht!“
„Ich verstehe es einfach nicht warum du Henry nicht magst? Schließlich wird er dein zukünftiger Schwager.“
„Schwager? Da müsstet ihr aber auch wirklich schon zusammenhalten. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass eure Liebe lange hält.“
„Wieso sagst du das?“
„Du lässt dich wirklich in solche Art von Liebe, an den du ihn noch nie einmal richtig kennengelernt hast. Nein, sagen wir, du hast ihn nicht einmal auf Bilder gesehen. Du weißt fast gar nichts von ihn, weil er dir nichts von ihm selbst erzählt. Nur du bist diejenige, die ihn von deinen Tagesablauf erzählt. Alles andere von ihm musst du dir selbst reimen oder selbst herausfinden. Was ist das denn für eine Liebe? Wo ist denn die Realität?“
„Ja. Aber du verstehst es einfach nicht. Henry hat mir eine neue Welt gezeigt. Eine Welt, die man auch Spaß haben kann und nicht nur Stress und Traurigkeit hat. Er hat mir so wahre Gefühle der Liebe schmecken lassen.“
„Aber du siehst doch wie er dich behandelt. Schlussendlich wirst du nur noch mehr verletzt. Ich möchte danach keine Jammerei von dir hören, wenn eure Liebe
doch nicht zustande kommt! Ich habe dich schon davor gewarnt!“
„Ich bin mir sicher, dass er der Richtige ist. Ich folge meinem Herz!“
„Ja. Dann… habe ich nichts mehr zum Sagen. Jedenfalls stehe ich zu meiner Meinung und bin davon überzeugt! Noch ein Grund dafür, womit ich meine Meinung unterstütze ist: Er ist in Australien und du bist in Österreich! Ihr seid eine halbe Welt voneinander entfernt. Wer weiß, ob ihr euch in Zukunft treffen könntet!“
3. Kapitel: Rückkehr nach Österreich
Zwei Monate lang haben sie sich mit dem Schriftverkehr verständigt. Nun war es auch Zeit USA zu verlassen. Die schönsten Erlebnisse, die sie dort erleben dürfte, verbleiben in ihre Erinnerung. Sie kommen sich näher und haben auch ihre Liebe zu einander bestätigt. Es gibt Streiten, aber auch wieder stressfreien Momente, die sie gemeinsam einfach genießen konnten. Schon beginnt die anstrengendste Arbeit. Das ist für Jasmine und Yenni das Packen! Das immer wieder hin und her wiegen, bis die Kilos einigermaßen befüllt und nicht überfüllt sind, das war schon immer die Hürde, das sie öfters bewältigen müssen in Amerika. Sie sind nämlich nicht nur nach Amerika gereist, sondern auch innerhalb Amerika. Jasmine und Yenni waren ständig unterwegs, da sie auch das Erste Mal dort ist, möchten sie die Zeit auch sinnvoll nützen können, außer, dass sie zu Hause ihren Tag verbringen müssen, da niemand für sie Zeit gefunden hat und beschäftigt sind mit deren Arbeit. In USA ist es nämlich so, dass wenn man zu Hause bleibt ist man joblos. Es gibt kein soziales System im Gegensatz zu Österreich, das man zumindest ein wenig Unterstützung von Staat bekommt. Allerdings gibt es auch ein Vorteil in Amerika. Man kann sich wesentlich mehr entfalten, wenn man guten Gedanken hat und diese verwirklichen möchte. Gut zusammengefasst, man kann seinen Traum leben wie man will und ist auch leichter umzusetzen. Henry lässt sich freistellen, weil er noch den letzten Tag mit ihr verbringen möchte, noch bevor sie abfliegt, da sie dann selten miteinander reden könnten.
„Ist es nicht schon Zeit, dass du zur Arbeit gehst?“
„Wundert dich das?“
„Natürlich, warum nicht? Im normal Fall machst du dich jetzt schon auf dem Weg und würdest zu mir sagen: bye Schatz. Es ist Zeit, dass ich gehe. Sehe dich bald. Aber heute ist es bereits 20 Minuten vergangen und du bist noch immer hier? Und regst dich nicht auf, weil ich dich nicht gehen lasse. Komisch.“
„Ich nehme mir heute frei.“
„Und warum?“
„Magst du es oder nicht? Sonst könnte ich auch gehen, wenn du nicht willst, dass ich bei dir bleibe.“ „Mich hat’s nur gewundert! Also bist du geblieben wegen mir? Weil ich morgen abfliege?“
„Endlich hast du mich verstanden. Ist aber ein wenig langsame Reaktion von dir?“
„Oh. Das erste Mal wohl?“
„Denk mal!“
„Keine Ahnung? Wer weiß, ob du auch schon mal aufgrund eines anderen Mädchens freigenommen hast.“
„Nur für dich! Ich fehle selten.“
„Ha ha.. das heißt, du bist ja auch ‚workaholic‘!“
„Tja. So ist das Leben einer Bachelor. Arbeit, aber auch genießen dabei.“
„Wirst du immer so sein? Auch wenn du schon verheiratet bist?“
„Das kann man nicht so sagen? Sicherlich muss sich danach etwas verändern. Besonders wenn man dann zu zweit ist oder sogar zu dritt zu viert ist. Die Lebensvision ist anders. Man hat eine andere Mission. Die Verantwortung ist eine andere.“
„Klar und deutlich. Vielen Dank, dass du heute extra Zeit für mich genommen hast mein Schatz!“
„Wo bist du? Wieso antwortest du nicht?“
„Tut mir leid. Ich habe gerade einen Anruf bekommen…“
„Lass mich raten, für der Party heute Nacht nicht wahr?“
„Du hast es richtig erraten.“
„Und das nennst du, dass du dich freistellen lassen, um mich zu sehen? Noch bevor ich meinen Abflug?“
„Ich muss gehen.“
„Mach was du willst. Ich sage nichts mehr darauf. Vielleicht sehen wir uns gar nicht mehr.“
„Hab’s verstanden. Sendest du mir trotzdem Nachrichten und haltest mich am Laufen?“
„Wofür? Ist das nötig für dich?“, denke ich eher weniger, murmelt Yenni vor sich hin.
„Ich möchte wissen, ob es dir gut geht. Vor allem, wie du es öfters erwähnt hast. Flugzeugstürze.“ „Werde ich versuchen.“
„Pass auf dich auf ja? Und deine Schwester auch! Du hast die Verantwortung für euch beiden. Gibst du ihr deine Kette?“
„Ja. Ich werde ihr dem übergeben. Die Göttin wird sie beschützen.“
„Ich liebe dich. Bis bald!“
„Ich hasse dich aber!“
Er hat es gesehen, aber macht sich trotzdem auf dem Weg. Trotz wütend, möchte Yenni noch ihren letzten Tag in USA nicht dadurch verschlafen lassen. Und da sie Jasmine versprochen hat, dass sie gemeinsam noch schwimmen gehen, bevor sie endgültig ihre Bikinis in den Koffer einpacken und die Hitze in Phoenix, das sie an ihrem Ankunftstag nicht ertragen konnte, zu genießen, was mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden ist. Jetzt machen sie sich Sorgen, ob sie den Herbst in Österreich überstehen könnten. Ziemlich früh machen sie sich schon auf dem Weg. Die Abschiedsrunde hat lange gedauert und war auf schwierig, denn wer weiß, wann es wieder eine Chance gäbe, alle in einem Haufen zu sehen und wieder vereint sein. Ihr Onkel bringt sie beiden zum Frühstück als Abschiedsessen. Sie gehen in ein Restaurant und ihr Onkel sorgt dafür, dass sie sich satt essen, da das Essen im Flugzeug entweder nicht ausreichend ist oder nicht dem Geschmack entspricht. Danach fährt er Richtung Flughafen, da der Flughafen schon circa fünfundvierzig Minuten von der Stadt entfernt ist, wo sie sich befinden. Einerseits freut sich Jasmine, dass sie endlich wieder zurückfliegen konnte. Ihr zuhause ist noch immer das schönste und gemütlichste Ort, jedoch nicht die Schule, denn da fängt der Stress wieder an. Andererseits aber vermisst sie die Bekannten hier, die sie jahrelang wieder gesehen hat, aber ein Leben in USA zu verbringen, liegt nicht in ihrer Vorstellung, denn Österreich ist ihre Heimat, wo sie geboren wurde und sie sich auch besser integriert hat. Die Reise war anstrengend. Speziell, da der Erste Flug von Phoenix eine Verspätung hat und die Anschlussflüge zu nah aneinander gelegt sind. Die Gates waren auch nicht ersichtlich, so müssen sie meistens mit die Zeit um die Wette rennen, damit sie ja nicht den Rückflug verpassen und irgendwo in Amerika stecken bleiben. In den nächsten Tagen erfährt sie von ihre Note, dass sie eine Wiederholungsprüfung machen muss, um dieses Schuljahr abschließen zu können. Yenni macht sich total Sorgen, nicht weil sie wahrscheinlich nicht positiv abschließen könnte, denn das ist ihr schon davor bewusst. Nein, was ihr am meistens Angst bereitet ist die Reaktion von Henry. Was würde er sagen, wenn er das wüsste, dass sie nicht weiter geschafft hat, nur aufgrund Deutsch. Tag und Nacht denkt sie darüber, ob sie ihm beichten soll oder nicht. Wenn sie ihm es sägt, würde er mit ihr schlussmachen? Was wenn sie ihm das verheimlicht, dann wird er irgendwann mal auch herausfinden und die ganze Geschichte ist noch schlimmer wie zuvor. Der Gedanke lässt einfach nicht nach. Sie kann nicht schlafen, da sie das Problem nicht lösen kann. Schließlich entschließ sie sich Henry anzurufen und ihm die Wahrheit sagen, obwohl ihr bewusst ist, dass sie ihn genau zur dieser Zeitpunkt, wo er die Wahrheit von ihr erfährt, verlieren könnte. Es war hart, was sie beiden miteinander alles durchgemacht haben. Schließlich ist sie diejenige, die ihn liebt und ihn hinterher läuft und nicht er sie. Aber sie will einfach nicht, dass es Missverstände zwischen ihnen entsteht. „Henry, ich muss dir etwas Dringendes sagen. Das liegt mir nämlich schon die ganze Zeit am Herzen und ich kann deswegen auch nicht in Ruhe schlafen.“
Yenni erschrak sich als plötzlich ihr Handy geklingelt hat. Zitternd ging sie den Anruf ran.
„Ja. Mein Schatz. Was ist denn so wichtig, dass du nicht einschlafen kannst? Sagst mir schnell, ich habe noch jede Menge Arbeit zu tun.“
„Ich weiß aber nicht, wie ich es dir ausformulieren soll. Es ist schwierig zu sagen…“
„Komm schon. Raus mit den Worten.“
„Wirst du mir böse sein?“
„Nein, ich verspreche es dir.“
„Also, dir ist ja wichtig, dass ich die Schule positiv abschließe.“
„Ja. Richtig. Sag schneller, ich höre.“
„Es ist wirklich schwierig es dir zu erklären.“
„Soll ich auflegen? Und du erklärst mir per chatten. Vielleicht ist es leichter.“
„Ja. Gut.“
„Also was ist los, Schatz?“
„Ich muss die Klasse dieses Jahr wiederholen, weil ich wegen Deutsch zurückbleiben muss.“ „Deswegen? Okay, ruh dich einmal aus. Wir werden uns morgen hören und da erklärst du mir ins Detail.“
„Bist du eh nicht sauer auf mich?“
„Nein, bin ich nicht. Ich habe es dir versprochen, dass ich an deiner Seite bleibe und dich unterstütze.“
„Danke. Zumindest habe ich es dir gesagt. Ich fühle mich erleichtert und kann mein Schlaf nehmen.“ „Good on ya! Liebe dich! Und jetzt ab ins Bett meine Liebe.“
„Ja. Werde ich. Wünsche dir noch einen schönen Tag. Nicht zu viel Stress auf jeden Fall. Liebe dich auch!“
„Gute Nacht!“ …
Eine SMS:
Liebe Yenni, ich möchte, dass du um 14:00 Uhr zu mir ins Büro kommst! Lg Lilli.
„Yenni! Die Lilli hat dir eine SMS geschickt …“, hörte ich eine Stimme aus dem Zimmer.
„Okay, ist schon gut! Ich komme schon rüber! Aber was hat sie denn geschrieben?“
„Sie will dich um 14:00 Uhr im Büro sehen! Oh, das ist aber schon bald … würd mich jetzt schon auf dem Weg machen. Und, das klingt nicht gut! Mach dich lieber darauf gefasst!“
„Wahrscheinlich wegen dem …! Okay, ich gehe jetzt! Es kann sein, dass ich spät nach Hause komme.“
„Ja, passt! Bye.“
Einige Minute später:
„Tief einatmen und wieder ausatmen! Wird schon schief gehen!“
Kling, kling … „Oh, Yenni.“
„Hallo Lilli!“
„Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Das Thema für heute ist dir einigermaßen bewusst oder?“
„Ja. Schätze ich mal.“
„Setzt dich erst mal ins Büro rein. Bin sofort bei dir. Ich hole nur kurz mein Block und andere Sachen. Ach ja, möchtest du ein Glas Wasser haben? Soll ich dir gleich eins mitbringen?“
„Ja, bitte!“
„Hier, bitte! Dein Glas Wasser!“
„Danke!“
„So, lass uns loslegen. Heute habe ich ziemlich viel an bürokratische Dinge mit dir vor. Apropos, wie geht es deinem Zustand?“
„Es geht teilweise.“
„Und wie ist es mit deinen Eltern? Streiten Sie sich immer noch?“
„Ja, so ziemlich.“
„Dir geht’s deshalb seelisch ziemlich am Rande oder?“ Yenni nickte.
„Naja, bringe dir selbst nicht so viele Unruhe ein. Es wird bestimmt besser. Ich bin mir sicher! Okay, Yenni. Ob du’s willst oder nicht, müssen wir jetzt zu ernsteres Thema wechseln … Wie war die Deutsch Nachprüfung gestern?“
„Leider schief gelaufen“, sagte Yenni und wirkt etwas nervös.
„Okay … war auch nicht besonders überraschend. Ich habe es dir bereits gesagt, dass du nicht ein Jahr vor der Matura nach Amerika fliegen sollst. Ist überhaupt nicht einsichtig! Was soll‘s, du hast davor schon den Flug gebucht gehabt. Kann man nichts dagegen machen! Wenigstens bist du ein wenig von den ganzen Problemen und Stress hinweg und hoffentlich wirst du dieses Jahr ein besseres Jahr daraus machen.“
„Ja.“
„Was wir jetzt machen müssen, ist, eine Strategie setzen, wie du weiter mit Deutsch machst. Schließlich musst du Deutsch so oder so richtig beherrschen. Du benötigst sie nicht nur für die Matura, sondern auch fürs Berufsleben! START wird dich weiterhin unterstützen und ich habe auch schon mit deine Pate gesprochen und wir sind schlussendlich auf folgende Kriterien gekommen:
1. Wir möchten, dass du regelmäßig Deutsch Nachhilfe nimmst.
2. Einen Deutsch Kurs besuchst
3. Einen Coaching machst
Für die ersten zwei Punkte ist dir höchstwahrscheinlich klar. Zum Dritten möchte ich dir erwähnen, warum ich möchte, dass du dorthin gehst. Ich denke, dass du dir ein wenig schwierig tust, über dich selbst zu sprechen. Ich möchte, dass du mit einem Coacher arbeitest, damit du selbstsicherer und selbstbewusster bist, und ich glaube, das liegt auch in deinem Sinne. Außerdem sind die Probleme, die du hast auch ein guter Grund, weshalb ich dich dorthin schicke. Du kannst gut mit ihr reden und sie wird dir aus deiner Situation helfen und dir Ratschläge geben. Ich meine, du könntest genauso mit mir darüber reden. Ich habe ein offenes Ohr für dich, aber vielleicht nützt dir eine professionelle Hilfestellung besser wie ich.“
„Ja, danke dir. Ich werde es machen!“
„Ich werde dich mit ihr in Verbindung setzen. Gut, dann werden wir alles niederschreiben und mit Unterschriften bestätigen. Hier bitte unterschreiben und hier.“
„Okay.“
„Somit ist der Vertrag verlängert und auch zum Ende unserem heutigen Gespräch angelangt. Hättest du weitere Fragen oder noch etwas, das du mir unbedingt sagen möchtest?“
„Danke, dass du mich in letzter Zeit so unterstützt hast. Ich bin echt niedergeschlagen, ich wusste einfach nicht mehr was ich machen soll. Habe nur noch geweint, jeden Tag.“
„Ich meinte natürlich nicht, dass du mich bedanken sollst, Yenni“, sagte Lilli lachend und fährt fort: „Das gehört teilweise zu meiner Arbeit. Ich bin für euch da. Schließlich bin ich ja euer Koordinator. Und, ich verstehe deine Situation total. Dass dieses Jahr ein Chaos für dich war, habe ich längst eingesehen. Deine Eltern streiten sich, dein Opa ist gestorben und du konntest ihn nicht zum letzten Mal sehen, weil du zu weit weg bist. Und mit der Freundschaft hat auch nicht funktioniert, wegen der Gruppenteilung für das Projekt. Deutsch war auch eine Sache. Aber glaub mir, so ist es im Leben. Jeder hat schlechte und gute Zeiten. Was du jetzt tun musst, ist einfach positiv zu denken! Ich freue mich wirklich, dass du endlich nach langem hin und her Zögern zwischen der Abend und Tagesschule, doch für das Wiederholen entschieden hast. In der Abendschule wirst du genauso den Stress haben und wahrscheinlich noch stressiger, weil du abends zur Schule gehen muss. Wiederholen ist die richtige Entscheidung, du wirst schon sehen!“
„Hoffentlich wird’s besser …“, sagte Yenni seufzend.
„Klar wird’s! Kopf hoch! Okay, dann lass von dir hören Yenni. Schreib mir, wann immer du etwas brauchst oder etwas passiert ist ja?“
„Ja, werde ich. Danke nochmals. Schönes Wochenende noch Lilli.“
„Tschüss! Dir auch!“
Am nächsten Tag:
„Ich habe deine Status auf Facebook gesehen.“
„Oh. Okay…“
„Leider nicht richtig verstanden, weil das auf Vietnamesisch geschrieben ist. Kannst du mir sagen, was du tatsächlich geschrieben hast?“
„Ich bin nur traurig.“
„Nachdem du mit mir jetzt sprichst, würdest du das als eine Gelegenheit sehen, mit mir deine Traurigkeit zu teilen?“
„Was soll ich denn sagen. Was ich damit ausdrücken wollte ist, dass ich teilweise kraftlos bin. Ich sehe alles so, dass ich überall fast keinerlei eigene Entscheidungen für mich selbst treffen kann und darf. Mir wurde die Freiheit für Entscheidungen weggenommen. Als würde ich alles jemanden befolgen muss und wie eine Marionette herumgeführt werde. Weiß du, wie ich es dir schon gesagt habe. Ich möchte endlich mein Leben auf eine andere Schiene bewegen, aber irgendwie stehe ich jetzt noch immer auf der gleichen Stelle und komme nicht weiter. Ich fühle, dass ich überhaupt keinen Schritt vorwärts gemacht habe und eher zurück zum Beginn mich bewegt habe.“
„Hast du dir selbst Probleme eingebaut?“
„Nein, nicht ich mich selber. Da ist jemand, die mir immer Befehle gibt, was ich zu tun haben muss und was nicht, ob das gut für meine Entscheidung ist oder nicht…“
„Würdest du mir mehr davon erzählen? Vertraust du mir? Davor bist du alleine, aber jetzt hast du mich gefunden. Könntest du dein Herz öffnen, um mit mir darüber zu sprechen?“
„Ich weiß ehrlich nicht wie ich beginnen soll. Ich habe dir immer an unser Koordinator erwähnt. Sie ist diejenige, die mir ständig rein sagt und meine Selbstentscheidung beeinflusst. Für ihr ist es so: Nur einen einzigen Weg! Kein anderes… verstehst du was ich meine?“
„Ich verstehe noch immer den ganzen Zusammenhang nicht, würdest du nicht immer Bruchteile von dem erzählen, sondern als Ganzes?“
„Beispielsweise: Ich möchte ein Sprachkurs nehmen. Sie gab mir den Kommentar: Denkst du wirklich, dass du jetzt noch eine zusätzliche Sprache erlernen muss, um dir noch weitere Stress hineinzuschleudern? Du kannst jederzeit Sprachen lernen, aber danach! Oder als ich mich für ein Praktikum bewerben wollte, sagte sie: „Ich hoffe nicht, dass das dein Ernst ist, Yenni! Meiner Meinung nach kannst du den Praktikum auch auf den Sommerferien verschieben. Und dasselbe war auch mit der Entscheidung, ob ich Wiederhole oder weitergehe. Sie insistiert einfach darauf, dass ich nochmals wiederhole. Nicht einmal Mom und Dad zwingen mich dazu, etwas zu machen, was ich nicht mag. Es ist als würde ich für sie leben und nicht für mich selber! Ich weiß ehrlich nicht wer sie ist, dass sie das Recht hat mir die eigene Entscheidung wegzunehmen…“
„Ich denke, du solltest den Weg, den sie dir gewiesen und für dich entschieden hat, folgen. Vielleicht ist es gut und passend für dich! Du weißt noch nicht, was du später alles für deine Zukunft brauchst. In Grunde genommen bin ich ihr sehr dankbar, dass sie dir die richtige Richtung gezeigt hat, ehrlich!“
„Hätte ich nicht von dir erwartet, dass du das sagst!“
„Du glaubst niemandem. Aber auch mich kannst du nicht vertrauen?“
„Ich denke es ist aus mit alles! Jetzt kann ich wohl niemandem mehr vertrauen!“
„Das ist vor allem, weil du noch zu jung bist und du hast deshalb noch nicht genügend Erfahrung im Leben!“
„Du kannst mich schlich und einfach nicht verstehen, was ich brauche!“
„Gib mir mehr Erklärung für deine Aussage. Du kannst mir deine Bedürfnisse sagen…“
„Ich habe es dir bereits erwähnt, öfters mal!“
„Kannst du wiederholen?“
„Glaubst du ernsthaft, dass ich freiwillig diese Stufe wiederhole und alle meine Kräfte gebe, um nochmals zu lernen? Ich habe es dir gesagt, dass ich etwas machen möchte für mich! Eben nicht wie all die letzten vier Jahre. Ich möchte auch ein wenig Spaß haben und vor allem die Dinge tun, die mich interessieren. Da ist überhaupt nichts zu tun. Jeden Tag komme ich von der Schule nachhause und schon schlingere ich schnell das Essen herunter, um wieder schleunigst mich auf die Hausaufgaben zu konzentrieren. Danach ist es auch schon wieder abends und ist Schlafenszeit. Und das wiederholt sich jeden einzelnen Tag im Jahr. 365 Tage außer nur ein paar Ausnahmen. Und genau das, möchte ich vermeiden!“
„Und? Hast du dich um entschieden, dass du nicht mehr diesen Kurs machst und wechselst zu einem anderen, das dich interessiert?“
„Ich habe das nie gesagt. Den Kurs werde ich nur einige für einige Stunden im Monat besuchen. Nebenbei werde ich trotzdem in die Schule gehen. Das ist nicht ein kompletter Wechsel.“
„Nimm es dir nicht so übel. Versuche nochmals mit deinem Koordinator darüber zu reden. Erkläre es ihr, wie du die Situation siehst.“
„Das war die falscheste Entscheidung, die ich je getroffen habe! Okay, ich akzeptiere es. Ich habe mich für das entschieden, was sie von mir wollte. Aber weitere Entscheidung über mein Leben … möchte ich nicht, dass sie sich wieder einmischt.“
„Wieso übst du so einen seriösen Hass auf sie?“
„Ich hasse sie nicht, aber sie fordert von mir, dass ich mich alles nach ihr richten soll und somit habe ich meine Freiheit gegenüber ihr verloren.“
„Sie hat es dir nur gut gemeint! Sie will sicherlich nur, dass du das Beste profitierst. Und außerdem macht sie nur ihre Arbeit!“
„Du kennst sie recht nicht gut. Da ist noch etwas, was du nicht von ihr weißt. Aber das lassen wir jetzt lieber.“
„Solltest du mir nicht davon erzählen? Von dem, was du jetzt nicht aufdecken willst?“
„Lieber nicht.“
„Wieso? Bist du denn nicht meine Verlobte?“
„Well, ich frage mich, was würdest du darüber denken, besonders über mich, wenn du das hörst. Es ist einfach verrückt, glaub es mir!“
„Halte an unsere gemeinsames Versprechen!“
„Unser Versprechen? Weiß du, es ist schwierig so rauszubringen…“
„Wie auch immer, ob verrückt oder nicht. Ich halte mein Versprechen gegenüber dir, dass du meine Verlobte bist.“
„Wenn du unbedingt darauf insistierst, dass ich es dir sage … sie hat mir ein Coaching vorgeschlagen und das sollte mein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken. Gut, ich dachte, es ist in Ordnung wenn ich dorthin gehe, wie sie es wollte. Doch als ich zu diesem Termin ging, ist mir erst bewusst, dass sie damit eine Psychologe Coaching gemeint hat!! So hat diese Person mir gesagt, dass ich zum Arzt gehen und mich von dem bestätigen lassen soll, dass ich eine psychologische Behandlung benötige. Verstehst du das, Bär? Verrückt kann ich nur sagen! Was denkst du?“
„Akzeptierst du diese Behandlung?“
„Ich habe es nie gewollt, aber das war eines der Punkte in dem Vertrag mit START! Und ich kann gar nichts dagegen machen. Teilweise ist es lächerlich!“
„Hör zu Schatz, ich weiß, dass deine Nerven jetzt ziemlich am Ende ist. Aber könntest du bitte versuchen, dich wieder auf null runter zusetzen und dich mal beruhigen? Und mir zu hören?“
„Ich bin entspannt, Bär! Eigentlich möchte auch um gar nichts mehr kümmern.“
„Du bist von deiner Familie und all die Probleme beeinflusst worden. Ich weiß, dass du ein Intelligentes Mädchen bist…!“
„Ha ha … war nicht nur Familienprobleme, die mich niedergeschlagen hat. Teilweise auch mit den Schulischen.“
„Vertraust du mir? Wenn du krank bist, dann geh zum Arzt und befolge seine Anweisungen, damit du wieder geheilt bist.“
„Denkst du etwa, dass ich …? Nein! Bin ich überhaupt nicht. Ich bin normal wie alle anderen Menschen. Nur manchmal ist es einfach schwierig weiterzugehen.“
„Sorry! Vielleicht habe ich hier nichts zu sagen. Aber da ich mit dir den weiten Weg gehe und dich nun als meine Verlobte sehe, werde ich natürlich das Beste für dich hoffen.“
„Aber die schwierige Zeiten haben nachgelassen. Jetzt kann ich mir alles vom Schulter nehmen.“
„Okay! Ruh dich mal aus. Ich gehe auch schlafen.“
„Du warst schockiert nicht wahr? Und daher willst du dich von mir distanzieren, habe ich recht?“
„Du bist noch immer meine liebe, kleine Fee.“
„Ich denke, du hast jetzt ein anderes Bild von mir, und zwar, dass ich doch irgendwie krank bin, psychisch … stimmt’s? Ich verstehe nicht, warum mir die Tränen so leicht fallen, wenn du mich verletzt…“
„Wenn du Angst hast einen Arzt zu sehen und die Behandlung anzunehmen, wie willst du dann weitertun?“
„Keine Ahnung! Ich habe keine Krankheit an dem ich mich zwingen muss oder verpflichtend fühle einen Arzt aufzusuchen. Der würde mir sowieso nicht andenken.“
„Es ist besser, dass du zu einen Psychiater gehst.“
„Ich möchte nicht darüber Gedanken machen!“
„Aber ich mache mir Sorgen! Wie deine Familiensituation dich erschwert? Du sollst in die Realität blicken! Diese Psychiater werden dir nur helfen. Nach der Behandlung wirst du wieder normal sein und dich besser fühlen wie zu vor. So einfach ist das!“
„Meinst du das ganz ganz ehrlich, dass ich dorthin gehen soll?“
„Ja! Sie werden dir nur lehren, wie du besser mit deine Probleme umgehen kannst.“
„Was soll ich noch dazu sagen können. Ist es, dass du mich auch für ein krankes Mädchen haltest? Ich bin einfach nicht zufrieden, mit der Umgebung in der ich mich derzeit befinde. Von fröhlich zu traurig. Das war nicht leicht für mich! Egal, ich möchte dieses Thema beenden. Wie auch immer du mich sehen willst, habe ich keine Interesse mehr.“
„Einfach als eine Person, die ein Schock hatte und eine Psychiatrische Behandlung annehmen muss.“
„Denk wie du willst. I don’t care!“
„Dann lass uns damit das Thema beendet zu haben! Bye!“
„Ich bin wirklich schockiert von dein heutiges Verhalten! Es ist dir bewusst, dass ich dich am allermeisten vertraue von allen. Wieso lässt du mein Vertrauen an dir zweifeln? Wieso?“
„Wie könntest du solche Worte zu mir sagen? Ich habe dir nur einen Ratschlag gegeben! Ob du es akzeptierst oder nicht ist deine Sache! Schließlich diejenige, die die Entscheidung trifft, ist niemand anders als du selbst!“
„Alles was ich heute dir erzählt habe… du hast sie immer wieder unterstützt und forderst mich sie zu befolgen … was ich speziell nicht gewünscht habe, das von dir zu hören, hast du mir alles gesagt!“
„Jeder Mensch hat seine eigene Ansicht?“
„Genau! Dass du mich als eine kranke Person siehst, habe ich nicht gehofft, dass du es mir sagst… der Person, die ich am meisten liebe und mit ihm alles teile.“
„Wie könntest du es sagen, dass ich dein Vertrauen an mir zerstöre? Siehst du das nicht als Scham? Um ehrlich zu sein, ich habe dir nur die Wahrheit gesagt und auch weil ich dich als meine Freundin sehe, für die ich sorge und Angst habe, dass du den falschen Weg nimmst. Nehmen wir ein Beispiel an mir! Wenn ich jetzt mich für eine Entscheidung treffen muss und ich liege falsch. Nur meine Freunde können das richtige sehen und mir es andeuten. Verstehst du’s?“
„Ja, ich verstehe es. Es ist mir so rüber gekommen, dass du es willst die Behandlung ich es machen soll. Deshalb war ich traurig und konnte kein Wort rausbringen.“
„Kann ich mein Stille beibehalten?“
„Wie siehst du mich ehrlich? Würdest du mir bitte die Wahrheit sagen?“
„Als meine Freundin und als meine Verlobte, für die ich sorge.“
„Danke, dass du es gesagt hast! Ich dachte, du würdest dich von mir Distanz nehmen!“
„Wenn du nicht mein Ratschlag annehmen kannst und dafür eine andere Ansicht hast! Wie können wir dann friedlich miteinander leben?“
„Es genügt schon! Jetzt sind wir bereits zwei Tage lang zerstritten. Sollte mal bald ein Ende geben! Würdest du das akzeptieren?“
„Du sollst immer Menschen bedanken dafür, dass sie dir einen Ratschlag gegeben haben! Und auch jenen, die dir bei deiner Entscheidung geholfen haben, sie zu bewerten!“
„Ich werde von jetzt an meine Entscheidung selber nehmen! Wie sieht die Situation mit uns jetzt aus?“
„Vertraust du mir noch?“
„Ein wenig ist es noch immer zerstört, aber vielleicht könntest du es wieder aufbauen. Mein Vertrauen für dich ist noch wie es war. Hoffentlich wirst du es nicht erneut versuchen zu zerstören! Würdest du es mir bitte versprechen, Honey?“
„Ich werde mein Versprechen halten, für immer wird es nicht verändern!“ …
„Weiß du wer ich bin?“
„Wer bist du? Mein Guardian? Oder eher mein Verlobter oder Freund? Oder hast du in der Realität gemeint?“
„Nein! Diesmal bin ich dein Psychiater.“
„Bär, Bär … wieso liebst du nur so ein Mädchen wie ich?“
„Ich bin eine Psychiater, der am besten weiß, über Menschen, die in ihrer Kindheit etwas Schlimmes erlebt haben und es jetzt noch immer in Erinnerung haben und sich davor fürchten. Ich habe das von meinem Master gelernt!“
„War das einen anderen Beruf, für den du ausgebildet bist?“
„Glaubst du oder nicht?“
„Ja. Deshalb hast du versucht mir zu helfen?“
Es kam keine Antwort von der anderen Leitung.
„Hallo? Ist das nicht nur, dass du deinen Beruf an mir ausübst? Bitte sage mir die Wahrheit!“ „Genau. Ich habe keinem Menschen einen falschen Ratschlag gegeben! Hast du Mut in die Realität zu sehen? Bitte akzeptiere meinen Ratschlag!“
„Heißt das, du akzeptierst mich nur für diesen Grund … und nicht, dass du mich in Wahrheit liebst, habe ich das richtig aufgefasst?“
„Richtig! Das war die Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich verspreche es dir, dass deine Liebe für mich niemals in Vergessenheit geraten wird! Ich gehe jetzt offline!“
„Du machst nur Späße mit mir stimmt’s? Wie konntest du mir das nur antun? Es tut wirklich weh, weiß du das? Deshalb willst du mir nichts von dir verraten und du hast auch nie darauf angesprochen wie wir uns später dann treffen werden, WEIL DU ÜBERHAUPT NICHT VOR HAST, mich irgendwann mal in Zukunft treffen zu wollen.“
Tag der Veröffentlichung: 26.12.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An meine Liebe! Vielen Dank, dass du mit mir durch schlechte Zeiten gehst! Ohne dich würde ich noch immer in diese Dunkelheit bleiben und nie wieder richtig wissen können, wie glücklich zu sein ist und wie lachen ist... Ich danke dir, dass du mir so viele Schichten der Gefühle gegeben hast, die ich niemals erleben dürfte. Du bist mein Ein und Alles! Beim Verfassen dieses Buches, wünsche ich mir vom Herzen, dass unsere Ende ein gutes sein wird und ich hoffe jetzt immer noch, denn es ist schließlich erst der Anfang unserer Geschichte!