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Der Anfang vom Ende

Es war mal wieder ein gewöhnlicher Tag, nichts besonderes. Ich lief durch die Stadt und versank in meine Gedankenwelt. Ich beachtete die anderen Menschen um mich herum nicht, sie waren mir egal, so wie auch dieser langweilige Tag. Ich hatte meine Tasche geschultert und meine Jacke war offen da es ein recht warmer Tag war.

Plötzlich erschrak ich, irgendetwas passierte in mir obwohl sich nichts äußerlich regte. Wie ein Stoß in meiner Brust fühlte es sich an. Ich stolperte und konnte mich gerade so halten und stützte mich an einer Laterne ab. Was ist bloß passiert ich sah mich ängstlich um doch die anderen beachteten mich nicht, genauso wie ich sie nicht beachtet hatte.

Ich hörte Schritte und laute Rufe: „Bleib stehen.“ „Wir kriegen dich so oder so...“ „Jetzt halt an du Idiot.“ „Haltet mich auf wenn ihr könnt...!“ und dann passierte es, ich wurde gerammt und konnte mich nicht mehr halten, ich fiel. „Mist...!“ hörte ich nur und sah einen Jungen in meinem Alter, der ebenfalls fiel. Mich durchfuhr ein Elektroschock und ich zuckte zusammen. Der Typ der mich gerammt hatte fiel auf mich und wir lagen in einer kleinen Nebengasse. „Hey alles in Ordnung?“ ich versuchte zu begreifen wo ich war, mein Kopf brummte und doch hätte ich erwartet das es mehr wehgetan hätte. Da sah ich das der Junge auf mir lag, eine Hand an meiner Taille und die andere unter meinem Kopf. Ich nickte um auf seine Frage zu antworten. „Entschuldige, da waren ein paar dumme Typen hinter mir her.“ brachte er zu seiner Verteidigung. Er lag noch immer auf mir und sein Haar hing herunter da er zu mir sah. Er starrte mich an und seine eiskalten blauen Augen musterten mich. Er selbst war ebenfalls kalt machte aber komischerweise keine Anstalten von mir abzurücken. „Schon gut... wenn du jetzt von mir runter gehen würdest.“ er sah nur an mir herab und setzte sich neben mich. Ich setzte mich ebenfalls hin und rieb mir meinen Rücken. „Was wollten die von dir?“ fragte ich um diese unheimliche Stille zu brechen. „Was weiß ich.“ er stand auf und reichte mir seine Hand. Ich gab sie ihm und er zog mich mit einem Ruck auf die Füße. Plötzlich stand ich ihm wieder sehr nahe, ich spürte seine Haare die mein Gesicht kitzelten und seine Nase berührte meine. Ich versuchte mich von ihm zu entfernen denn diese Nähe war mir nicht geheuer, sie verunsicherte mich und ich war noch nie einem Jungen so nahe gekommen. Da bemerkte ich das er seinen Arm um meine Hüfte gelegt hatte und mich zu sich zog, seine andere Hand hielt noch immer meine und verschränkte auf einmal ihre Finger mit meinen. Was sollte das denn, wollte er mich anmachen? Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und starrte in seine kalten blauen Augen. Zugegeben sie waren trotzdem wunderschön, eisig aber trotzdem hatte sie auch eine gewisse Wärme und dieses blau hatte ich auch noch nie in Augen gesehen, ich hatte sowieso noch nie solche Augen gesehen und noch nie einen Jungen getroffen der so handelte. Er sah echt gut aus mit seinen dunklen Haaren, sie fielen ihm in einer Surferfrisur übers Gesicht und mit einem lässigen Kopfschütteln verbannte er sie wieder an ihren Platz. Nach kurzer Zeit ließ er mich wieder los und sagte: „Gut ich muss dann weiter, es tut mir wirklich Leid.“ ich winkte ab und schüttelte lächelnd den Kopf. Er hatte nicht ein einziges Mal gelächelt. Er sah sich vorsichtig auf der Straße um und machte langsam einige Schritte aus der Gasse, ich jedoch ging ohne groß darüber nachzudenken einfach aus der kleinen Nebenstraße und wollte schon meinen Weg wieder einschlagen, da hörte ich wieder diese Stimme von vorhin und sie erkannten auch mich. „Hey, da ist das Mädchen dann wird er nicht weit sein. Aufteilen.“, „Da ist er oder?“ ich sah mich geschockt um was wollten die von mir? Ohne das ich groß nachdenken konnte wurde ich wieder in die Gasse gezogen und fand mich wieder in den Armen dieses unheimlichen Jungen. „Pscht... kein Mucks verstanden?!“ befahl er und schloss mich in seine Arme. Einer lag auf meinem Kopf und drückte mich an seine Brust und der andere lag wieder an meiner Hüfte. Er legte seinen Kopf auf meinen und umschloss mich mit seinem Körper. Ich hielt den Atem an und schloss die Augen, was passierte hier nur? Ich hörte wie mehrere Jungen an uns vorbei rannten. Als sie nicht mehr zu hören waren sah der Typ, der mich umarmte um die Ecke und ließ mich los. „Sei vorsichtig wenn sie dich sehen werden sie dich verfolgen, da sie dich mit mir gesehen haben. Also dann...“ er ließ mich los, musterte mich noch einmal und verschwand um die Ecke. Ich wollte schon rufen: Warte...! tat es aber nicht. Ich rannte um die Ecke doch er war verschwunden, wo war er nur hin? Ich nahm meine Tasche, schulterte sie wieder und ging verwirrt nach Hause. Und ich hatte gedacht dieser Tag wäre wie jeder andere, langweilig. Das war er nicht! Ich hatten einen unverschämt gutaussehenden Jungen getroffen und er hatte mich ganze drei Male so komisch berührt. Als ich zuhause ankam legte ich meine Tasche in mein Zimmer, machte mir Musik an und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich konnte diese blauen Augen nicht vergessen, soetwas hatte ich zuvor noch nie gesehen. Mein Vater kam in mein Zimmer und rief mich zum Essen. Den restlichen Tag musste ich immer wieder an seine Augen denken, ich hatte schon oft blaue Augen gesehen und war mir sicher ich würde auf braune Augen mehr abfahren aber, diese Augen fesselten mich.

Am Abend zog ich mir eine Jogginghose an und meine Lederjacke. Sie war mir sehr wichtig da sie meiner Mum mal gehört hatte, sie war wirklich cool. Meine Mutter war verschwunden, nicht gestorben oder abgehauen, einfach verschwunden. Doch sprachen wir aus irgendeinem Grund nie darüber in unser Familie...

Ich legte mich auf mein Bett und beobachtete meine Katze wie sie sich streckte. Plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch und meine Tür flog auf. Jemand mit glühenden Händen kam rein und ein kräftiger Windstoß verwüstete alles in meinem Zimmer. „Hey...puh man das ist doch schwerer als ich dachte dich zu finden.“ er klopfte sich Staub von seiner Kleidung und lehnte sich lässig in den Türrahmen. Er sah sich im Zimmer um und als er mich erblickte fingen seine Augen an zu strahlen. „Hey... du bist ja wirklich soo süß wie alle sagen.“ er kam auf mich zu und setzte sich auf das Bett. „W...W-Wer bist du?“ fragte ich ängstlich und quetschte mich in eine Ecke. Er sah an sich herab und dann zu mir: „Keine Zeit für große Erklärungen, warum bin ich nochmal hier? Ach ja... komm wir haben nicht viel Zeit.“ er nahm meine Hand und zog mich vom Bett aus meinem Zimmer, vor lauter Angst stolperte ich und er zog mich hoch. Wir standen uns so nahe wie heute Nachmittag mit dem anderen unheimlichen Typ. „Wow... du bist wirklich hübsch... es ist schwer sich zurückzuhalten.“ flüsterte er und strich mit einer Hand eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Meine Augen weiteten sich und ich stieß ihn von mir weg. „Hey... womit hab ich das verdient?“ fragte er beleidigt. „Was willst du?“ er lachte und nahm meine Hand. „Das erzähl ich dir in einer ruhigen Minute. Na los...“ er zog mich einfach aus dem Haus und die Straße entlang. Da erklangen hinter uns die gleichen Stimmen wie heute Nachmittag, dass ist ja fast eine Wiederholung. Ist echt gruselig! „Hey... Richi bleib stehen.“ so rief ihn ein anderer Junge, der in der Gruppe stand. Also war der, der in mein Haus eingebrochen war, Richi. „Mist...“ zischte er und blieb stehen. „Ich hab keine Zeit mit euch zu spielen.“ rief er zu ihnen rüber und murmelte noch etwas vor sich hin. „Das ist das Mädchen von vorhin... was will er mit ihr?“ ein weiterer Junge stellte fest, dass ich sie kannte und sie mich. „Du kennst die Typen schon?“ fragte Richi mich verwirrt. „Ich bin mit einem Typen zusammengestoßen, er hatte kalte blaue Augen und die haben ihn verfolgt.“ erklärte ich immer darauf bedacht meine Röte zu verbergen. „Aha...“ murmelte Richi wieder. „Richi... was willst du denn mit ihr?“ fragte einer der Typen und die Gruppe bewegte sich auf uns zu. „Puh... ich hab wirklich keine Zeit euch das zu erklären.“ er stieß mich hinter sich und um seine Hände sammelten sich Steine. Als hätte er eine besondere Fähigkeit, er war schon dabei diese auf die Gruppe abzufeuern, da flog wie aus dem Nichts ein weiterer Typ auf unsere Straße und stellte sich zwischen die Gruppe. „Du hast keine Zeit dafür... hör auf dich wie ein kleines Kind zu benehmen, schnapp dir Amy und lauf zum Treffpunkt. Ich erledige das...“ rief er und Richi atmete auf. „Jaja is ja gut...“ er schnappte sich meine Hand und bevor ich auch nur irgendetwas verstehen konnte, riss er mich mit sich. Ich konnte noch erkennen wie der rothaarige Typ Blitze auf die Truppe abfeuerte, sie antworteten ebenfalls jedoch mit Schatten. Eine Schlacht begann und wir rannten weiter bis wir an unserem Park ankamen. Wir liefen noch weiter und meine Kräfte verließen mich schon da stoppte Richi endlich und setzte sich auf eine Bank. Ich ließ mich auf meine Knie fallen und atmete tief durch. „Du schuldest mir so einige Erklärungen.“ stieß ich hervor. Und eine tiefe Männerstimme erklang. „Aber gern...“ ich erschrak und sah hoch, vor mir stand ein junger Mann, ich erinnerte mich ihn schonmal gesehen zu haben. Er reichte mir seine Hand und antwortete auf mein verdutztes Gesicht hin: „Ja ich bin einer der neuen Lehrer auf deiner Schule, naja was heißt neu seit dem letzten Schuljahr. Aber ich denke das wird jetzt nicht mehr nötig sein. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Louis und habe die Kraft Licht zu kontrollieren, der Typ mit den blonden Haaren, der dich auf Umwegen hier her brachte ist Richi und hat die Kraft Steine und Sand zu steuern. Und der auf dem Felsen dort ist Luke er hat die Kraft des Wassers der Elemente.“ „Entschuldige aber ich wurde von der Schatten-Crew aufgehalten.“ verteidigte sich Richi und sah Louis böse an. „Du hast trotzdem lang gebraucht.“ erwiderte dieser. Ich sah die beiden an und wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll. Wer war der dritte?... ich sah mich um und entdeckte ihn unmittelbar neben mir auf einem Felsen, er hatte mir den Rücken zugewandt und starrte in die Ferne, seine dunklen Haare wehten im Wind und er erinnerte mich an jemanden. Nach kurzer Zeit drehte er sich um und ich erkannte sofort die blauen Augen. Ich schrak zurück und starrte ihn an. „Ich...“ als er mich sah musterte er mich und seine Augen wurden größer. „Du...“ ich war empört. „Du...!“ rief ich zurück. Er sprang von dem Felsen und hockte sich zu mir. „Die Kleine die mir im Weg gestanden hatte und wegen der mich die Schattengangs beinahe bekommen hätten.“ „Ihr kennt euch bereits?!“ stellte Louis lachend fest. „Was seid ihr?“ fragte ich schließlich. Doch auf meine Antwort musste ich noch warten, ein weiterer Junge in meinem Alter flog zu uns. „Puh... die haben für heute genug. Man die sind echt hartnäckig.“ er stützte sich bei Richi ab und musterte mich nachdem er seine Haare zurück geworfen hatte. „Und das ist Flo, er kann Blitze beeinflussen.“ er zwinkerte mir zu und alle versammelten sich in einer Reihe. Ich musterte sie und schüttelte den Kopf. „Wer seid ihr?“ fragte ich wieder. Louis der anscheinend der leitende Kopf war erklärte: „Also wir sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten. So wie du gesehen hast können wir Dinge die andere nicht können, wir sind die Freegangs. Und die andere Gruppe war die Schattencrew sie steuert hauptsächlich Schatten und Dunkelheit und alles was damit zu tun hat. Sie sind die bösen und wir die guten. Sozusagen... und du bist ebenfalls jemand mit ganz besonderen Fähigkeiten, zumindest glauben wir das, unsere Aufgabe ist es dich zu beschützen. Du wirst erstmal dein normales Leben weiterführen und wir werden dir dabei helfen, aber wenn die Zeit gekommen ist wirst du uns helfen... Also, ich denke Luke bringt dich nach Hause und du schläfst erstmal darüber. Wir sehen uns dann in der Schule. Und immer schön Hausaufgaben machen.“ mit diesen Worten verschwand er, ebenso wie Flo. „Wieso Luke?“ fragte Richi und sah ihn böse an. „Wir können gern tauschen ich habe keine Lust und wichtigeres zu tun.“ „Nichts da...“ schrie Louis und auch Richi verschwand im Nichts. Ich ließ mich auf den Boden fallen und sah in den Abendhimmel. Jetzt hatte ich also den unheimlichen eisblauen Augen Typ Luke am Hals. „Du musst mich nicht nach Hause bringen, ich kenne mich hier aus und bin groß genug allein nach Hause zu gehen.“ murmelte ich und schloss die Augen. Luke drehte sich zu mir um und sagte: „Ich soll dich nach Hause bringen, also lass uns loslaufen, außerdem kennt dich die Schatten-Crew jetzt und wird dich wahrscheinlich mit uns in Verbindung bringen. Das ist so sicherer.“ ich öffnete meine Augen wieder und sah das Luke sich zu mir gehockt hatte und mich anstarrte. „Aber ich bin kein kleines Kind mehr.“ protestierte ich. Er lächelte nur und gab mir die Hand, stand auf und zog mich hoch. Wieder waren wir uns so nah wie bei den anderen Malen. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke und in mir flammte mein Herz auf. Er sah wirklich gut aus, war aber ein totaler Idiot. Schade...! Wir sahen beide weg und gingen mit etwas Abstand den Parkweg entlang und Luke brachte mich nach Hause. Als wir dort ankamen lächelte er mich nur komisch an und um seine Hände bildeten sich Wasserstrudel. „Wir werden uns noch öfter sehen.“ rief er noch, dann verschwand er in einer Wassersäule und als auch diese verschwunden war murmelte ich: „Davon gehe ich aus...“ ich ging nach drinnen und stellte fest das es schon nach 10 Uhr war. Die Sonne war bereits verschwunden, dennoch war es nicht besonders dunkel. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und versuchte zu begreifen was passiert war. Ich hoffte sehr, dass es nur ein Traum war, es konnte nur ein Traum sein. Nach kurzer Zeit war ich vor Erschöpfung eingeschlafen.

Als ich am nächsten Tag aufwachte ging ich normal frühstücken. Alles verlief normal nach dem frühstücken legte ich mich auf mein Bett und hörte Musik. Als das Mittagessen fertig war ging ich normal Essen mit meinem Dad zusammen und kurz danach tauchten auch schon mein Bruder mit seinen nervigen Kumpels auf. „Naa Kleine...“ rief der Eine. Ich verdrehte nur die Augen und blieb in dem Türrahmen meines Zimmers stehen. „Auf wiedersehen!“ murmelte ich. Mein Bruder kam zu mir, wuschelte mir durch meine Haare und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Wo warst du gestern eigentlich gegen Abend?“ er sah mich nur an, wartete die Antwort aber nicht ab, sondern folgte seinen Freunden in sein Zimmer. Plötzlich fiel mir alles wieder ein, war es nur ein Traum gewesen? Ich wollte gerade die Tür meines Zimmers schließen, da rief mein Vater aus der Küche: „Amy... es wäre toll wenn du mal schnell durch den Park und zum Supermarkt gehen würdest, ich habe an die Tür eine Einkaufsliste gehängt. Und versuche bitte nicht wieder so spät nach Hause zu kommen. Und keine Jungs...“ rief er mahnend und klackerte weiter mit seinem Werkzeug herum. Mein Vater liebt es zu kochen, kauft aber jedes Mal zu wenig ein. Daher muss ich oft nochmal los und ihm einiges besorgen. „Mach ich...“ rief ich und zog mich an. Ich überlegte... war das alles wirklich passiert? Es war im Park, wäre es nicht gefährlich dort wieder durchzulaufen. Naja vielleicht war es nur ein Traum, es war so unecht. Ich zog mir schließlich Schuhe an schulterte meine Tasche und nahm den Einkaufszettel und steckte ihn in meine Hosentasche. Ach es wird schon nichts passieren. Guten Mutes verließ ich das Haus, sah mich nochmal nach verdächtigen Personen um und ging unsere Straße weiter und kam am Park an. Kurz vor dem Tor stoppte ich, schüttelte meinen Kopf und ging ohne groß darüber nachzudenken hindurch. Es war schön, hier hatte niemals ein Kampf oder soetwas stattfinden können, kein Treffen der Verrückten oder etwas anderes. Die Vögel zwitscherten und die Blätter raschelten im Wind, es war zwar niemand zu sehen aber das musste ja nichts schlechtes bedeuten. Meine Musik dröhnte aus meinen Kopfhörern, da ich es liebe mit Musik durch die Welt zu laufen. Ich hatte sie mir, bevor ich durch das Tor ging, aufgesetzt. Dann versank ich vollkommen in meiner Musik und tat so, als wäre ich gerade in einem Film und würde wütend und traurig zu gleich sein. Ich rannte von Baum zu Baum über Bänke und sprang von herumliegenden Felsen. In der Mitte des Liedes hockte ich mich im Park auf den Mittelpunkt, die Steinplatte und summte mit. Dann wurde es wieder wütend und ich sprang auf und lief herum. Schließlich ließ ich mich auf eine Bank fallen und genoss den blauen Himmel.

Kennt ihr das, ihr seid total vertieft in ein Lied und fangt auf einmal an eine Szene aus einem Film zu spielen? Ich mache das gern und oft. Nicht in der Öffentlichkeit, aber wenn ich mich unbeobachtet fühle und es nicht mehr aushalte fange ich an zu tanzen oder mich zu dem Lied zu bewegen. Dann erinnerte ich mich an meinen Auftrag und stand auf. Mir, bzw. der Bank lag der Weg zum Supermarkt gegenüber ich lief auf ihn zu, doch musste ich stoppen. Meine Augen weiteten sich. Ich erinnerte mich und jetzt bestätigte sich meine Angst, es war kein Traum. Der Junge mit den eisblauen Augen tauchte vor mir auf, er sah mich mit kaltem Blick an und kam auf mich zu. Ich starrte ihn an und wich zurück. Wie war nochmal sein Name? Luke...

ich hatte keine Lust mit ihm zu reden oder meiner Familie wieder erklären zu müssen warum ich denn schon wieder so spät nach Hause gekommen wäre. Außerdem wollte und konnte ich einfach nicht glauben was letzte Nacht alles passiert war, übernatürliche Kräfte... Blödsinn!

Ich schloss die Augen und lauschte meiner Musik. Ich öffnete meinen Augen wieder und sah ihn böse an, was auch immer er wollte, es musste warten ich wollte nicht mit ihm reden. „Tut mir Leid, aber ich habe leider keine Zeit.“ rief ich und rannte los. Ich rannte über die Wiese und wollte gerade durch die Bäume um an ihm vorbei zu kommen da tauchte vor mir eine riesige Wasserwand auf. Ich drehte mich geschockt zu ihm um und sah nur wie er mich gelangweilt anlächelte. Was war das? Das war wirklich nicht normal, das Wasser schoss einfach aus dem Boden ohne das ich Sprenger, Schlauche oder dergleichen erkennen konnte. Wie machte er das, sie schien stabil und so als wolle sie mich einkesseln. Ich nahm all meinen Mut zusammen und verdrängte meine kommenden psychologischen Probleme. Was auch immer es war nicht real, es konnte zumindest nicht real sein, nach meinen Prinzipien. Als ich mich wieder beruhigt hatte konzentrierte ich mich voll und ganz auf das Lied, ich war mit ihm „verbunden“ und es war mir egal was er vor hatte, jetzt würde er mich nicht aufhalten und wenn ich durch das tropfende Nass springen müsste. Und das tat ich auch, ich sprang durch den riesigen Wasserfall und erstaunlicherweise kam ich trocken durch. Ich sah an mir runter und stellte fest das ich nicht ein bisschen tropfte, vielleicht war es eine Illusion. Luke sah mich mit großen Augen an, er wusste was passiert war. Als ich durch das Wasser sprang glühte und flammte ich, meine Kraft trat zum Vorschein und schützte mich davor. Er ließ die Wand verschwinden und setzte den Verfolgungsblick auf. Dann lächelte ich nur winkte und rannte weiter. Er war schnell, doch glücklicherweise kam ich gerade so aus dem Park und konnte in eine Menschenmenge rennen die gerade über die Ampel wollte. Darin war ich gut, es ist wie Slalomlaufen, man rennt einfach um die Leute herum und das konnte ich gut. Luke war schnell gewesen doch, als ich in der Masse verschwand blieb er stehen und sah nur wie ich auf der anderen Straßenseite ankam und in den Supermarkt lief. Ich setzte meine Kopfhörer ab und sah die Einkaufsliste durch, nahm mir einen Korb und sammelte alles zusammen was mein Vater brauchte. Ich lief zügig zur Kasse und bezahlte. Danach stopfte ich meine Einkaufssachen in meine Tasche, ich sah zum Parktor das man vom Supermarkt aus gut erkannte, nochmal würde ich da nicht durchlaufen, wer weiß wem ich da wieder begegnete. Also nahm ich den Weg um den Park und durch die Stadt. Ich hatte meine Kopfhörer aufgesetzt und beobachtete die Leute, alle wie immer, sie waren langweilig und verhielten sich alle gleich. Trotzdem machte es mir Spaß sie zu beobachten, es gab immer solche und solche Tage, mal beobachtete ich sie und mal langweilten sie mich zu sehr da beschäftigte ich mich lieber mit mir. Ich lief wieder auf der selben Straße wie gestern, nur etwas vorsichtiger. Als ich an der Gasse vorbeikam sah ich hinein und stellte fest das niemand da war, trotzdem hoffte ich das niemand kommen würde. Den größten Teil des Weges hatte ich bereits geschafft, aber der gefährlichere kam erst jetzt. Ich lief an einer Straßengang vorbei, die mich interessiert musterte aber nichts weiter sagte. An einer Kreuzung bog ich ab und kam in eine leere Straße, sie hatte ebenfalls viele Gassen und war dafür bekannt nie besucht zu sein. Ich sah mich um und war wirklich ganz allein, zumindest bis vor kurzem. Die Schattencrew kam um die Ecke, ich lief normal weiter und an ihnen vorbei, sie hatten mich nicht erkannt. Dachte ich zumindest... einer der Jungen drehte sich um und schleuderte etwas nach mir. Dann hielt er mich fest und ich drehte mich ängstlich um. Es war Luft, einfach Luft, sie fühlte sich wie ein Seil an das sich um meinen Körper legte und zu ihm zog. Seine Gang drehte sich zu uns um und musterte mich. Hatten diese Typen etwa auch diese komischen Kräfte, also schien es doch die Wahrheit zu sein und ich spürte sie am eigenen Leib. „Dich kennen wir doch.“ zischte er und hielt mich am Handgelenk fest, ich wehrte mich, jedoch vergebens. „Ich glaube nicht...“ flüsterte ich und hoffte irgendjemand würde kommen und helfen, doch da diese Straße nun mal einsam war, war Hoffnung unnütz. „Du bist doch das Mädchen das bei Luke war.“ er kennt Luke. Er drückte mich gegen eine Wand und winkte sein Kumpels ein Stück weg. „Ich möchte mit ihr unter vier Augen reden.“ sie wichen zurück und er setzte meine Kopfhörer ab, drückte mich noch mehr an die Wand und flüsterte in mein Ohr: „Bist du seine neue Freundin?“ ich sah ihn mit großen Augen an und wusste nicht was ich sagen sollte, in mir kochte es und es ärgerte mich das ich nicht so schlagfertig war, Sprüche fielen mir immer ein, aber nie zum richtigen Zeitpunkt. „Lass mich los...“ zischte ich zurück und versucht ihn durch meinen Blick einzuschüchtern. „Du bist süß... habt ihr es schon getan?“ fragte er ohne zu zögern. „Er ist nicht mein Freund, nicht mal annähernd und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe.“ ich wünschte mir innigst meine Fähigkeit würde zum Vorschein treten, doch da ich keine Ahnung hatte was ich konnte... blieb mir nichts anderes übrig als ihn anzustarren. Eigentlich hatten sie gesagt ich könnte sowas auch, warum dann nur jetzt nicht? „Was wollen sie dann von dir?“ ich zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen?!“ murmelte ich. Er berührte mit seiner Nase meine und wollte mich gerade küssen da reichte es mir, ich glühte auf einmal und der Typ wich zurück. „Wow... du bist heiß!“ er sah mich lachend an. „Danke für das Kompliment, aber ich muss jetzt wirklich weiter.“ er sah mich an und drückte mich wieder gegen die Wand. „Jetzt weiß ich warum du so interessant bist, wissen es die anderen schon? Das ist eigentlich unfassbar, dass geht eigentlich nicht wieso hat ein Mädchen die Kraft des...“ wieder glühte ich und um meine Hände bildeten sich Flammen. „Lass mich in Ruhe...“ schrie ich und schleuderte ihn mit voller Wucht zurück, er schlitterte über die Straße und hielt sich. „Du bist unglaublich...“ sagte er. „Und du ein Idiot.“ schrie ich aus Verzweiflung. Ich nahm mir meine Tasche und rannte mit Tränen in den Augen davon. „Hier geblieben...“ schrie der andere ein starker Wind kam auf. Ich rannte ohne groß drüber nachzudenken einfach weg, was wollen die nur alle von mir?

Der Typ schnappte wieder nach mir und auf einmal war ein lauter Ruf zu hören und dann sah ich wie jemand auf mich zusprang. Als ich wieder zu mir kam erkannte ich Luke wir lagen wieder in einer Gasse. Er stützte sich auf seine Hände und seine Knie. Ich starrte ihn gebannt an und er sah mich mit seinen eisblauen Augen ebenfalls etwas verwirrt an. Er atmete auf und beugte sich ein Stück zu mir. „Luke...“ unterbrach ihn auf einmal der andere und er schreckte hoch. „Paul...“ zischte er wütend und stand auf. Er beachtete mich nicht weiter, sondern ging auf den anderen zu. „Lass sie in Ruhe...“ Paul lachte nur. „Aber wieso, sie ist doch voll süß und außerordentlich hübsch, gib es zu.“ Luke fing nur an zu knurren und ballte seine Hände zu Fäusten. „Wusstest du das sie die Trägerin der Flamme ist, also der Fähigkeit des Feuers der Elemente hat?“ Luke sah zu mir und lächelte. „Ich hatte da meine Vermutungen.“ sagte er. „Ich frage mich wie es möglich ist das ein Mädchen solche Kräfte entwickelt. Eigentlich haben doch nur Jungs solche Kräfte oder? Mädchen sind viel zu schwach.“ er lachte und deutete auf mich. Ich rieb mir den Kopf und stand mühsam auf. „Wen bezeichnest du als schwach?“ fragte ich wütend. Wenn ich die Kraft des Feuers hatte dann würde ich sie endlich nutzen. „Idiot...“ flüsterte ich und ließ meine Tasche auf den Boden sinken. Ich gesellte mich zu Luke und ließ meine Hände wieder glühen, jetzt wusste ich was es war, Feuer, faszinierte und schockte mich zu gleich. Doch meine Neugier übermannte mich und ich wollte herausfinden was ich alles machen konnte. Anscheinend war ich auch einer dieser kranken Typen und ich fing an zu glauben was sie mir erzählt hatten, es war der Wahnsinn.

Paul ließ Wind aufkommen, wahrscheinlich hatte er die Kraft des Windes. Er schleuderte wieder ein Windlasso nach mir und umschlang mein Handgelenk. „Willst du mir drohen?“ er zog mich ein Stück nach vorn. Ich stolperte zwar konnte mich aber halten. Ich durchschnitt sein Band mit einer lässigen Handbewegung und feuerte zwei Feuerbälle auf ihn ab. Er wich lässig, stellte jedoch fest das sich um ihn ein Feuerring gebildet hatte. Außerdem hinderte der ihn daran in die Luft zu steigen. Ich lief auf ihn zu und hielt meine Hand ins Feuer, ich spielte mit ihm und stieß Paul schließlich kurz gegen den Ring. Er heulte sofort auf: „Auaaa...“ dann fragte ich bedacht ruhig zu bleiben: „Wer von uns ist hier schwach?“ ich drehte mich um ging lächelnd an dem verblüfften Luke vorbei, nahm meine Tasche und ging. „Hey... lass mich...“ fing Paul an und wurde wütend. Ich schnipste mit dem Finger und der Feuerring verschwand. „Ich lass mich doch nicht von einem Mädchen einschüchtern!“ schrie er doch ich war schon von dieser unheimlichen Straße gelaufen und kam in die nächste, wo ich wieder Menschen erkannte. Hinter mir baute sich eine Wasserwand auf und Luke folgte mir mit einem Lächeln, zumindest würden sie uns nicht folgen. Als ich wieder an einer Gabelung ankam blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um. „Was willst du von mir?“ fragte ich genervt. Er lächelte nur und zog mich zu sich. „Irgendeiner muss dich doch beschützten oder besser gesagt auf dich aufpassen.“ der kalte Blick verschwand und es war so als würde er Gefühle zeigen. Ich starrte ihn verwirrt an und der eiskalte Blick tauchte wieder auf seinem Gesicht auf. „Du hast es ihm ja ganz schön gezeigt.“ meinte er dann zufrieden. „Ich hatte einfach keine Lust mehr auf seine Schwafelei.“ ich fing wieder an zu laufen und Luke folgte mir lässig. „Es ist erstaunlich das du die Kraft hast und nicht dein Bruder.“ ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Sag mal bist du ein Stalker?“ er schüttelte den Kopf und hielt mich am Hand-gelenk fest. „Du bist gefährlicher als ich dachte, hätte dein Bruder diese Fähigkeit wäre es kein Problem gewesen, doch jetzt da fest steht das du diese Kraft hast treten einige Komplikationen auf. Er war darauf vorbereitet. Es gibt einige Regeln die du lernen musst.“ „Ihr seid echt krank...“ ich schüttelte ihn ab und rief noch: „Auf nimmer Wiedersehen!“ und wollte gerade ins Haus verschwinden da murmelte Luke noch irgendetwas: „Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber wir werden uns früher sehen als du denkst.“ dann drehte er sich um und verschwand. Ich packte meine Sachen aus und brachte sie meinem Vater. Dann erinnerte ich mich an die Worte von Luke: „hätte dein Bruder diese Fähigkeit wäre es kein Problem gewesen, doch jetzt da fest steht das du diese Kraft hast treten einige Komplikationen auf. Er war darauf vorbereitet.“ Er war darauf vorbereitet? Ich musste ihn wohl ausfragen. Ich klopfte an seine Zimmertür und öffnete sie gleich darauf. Er war beschäftigt mit Lesen einiger Technikzeitschriften. „Was weißt du über die Freegang?“ fragte ich ohne große Reden zu schwingen. „Hallo, Schwesterchen... schön dich zu sehen, ja mir geht es gut und dir?“ „Hör auf mit dem Quatsch und antworte mir.“ er lachte. „Heute bist du aber schlecht gelaunt.“ ich setzte mich zu ihm aufs Bett und starrte ihn an. „Ist ja gut... wieso fragst du?“ „Tut das etwas zur Sache? Sag mir was du über sie weißt?“ er lachte wieder und strich mir durchs Haar. „Von denen solltest du dich fern halten, sie sind nicht gefährlich aber haben ihre Eigenarten. Wenn du einem von denen begegnest versuche einfach weiter zu laufen.“ er sah mich besorgt an. „Wieso fragst du?“ „Ich bin ihnen begegnet.“ murmelte ich leise vor mich her. „Was?!“ schrie Eric ganz erschrocken. „Wem?“ fragte er weiter. „Luke, Richi, so ein rothaariger ähm... ach ja Flo und Louis. Und dann ist mir dieser Paul mit seiner Schattencrew über den Weg gelaufen.“ Eric sah mich mit hoch rotem Kopf an. „Also hat die Aktion bereits begonnen? Wieso sagt mir keiner was?“ jetzt war ich ganz verwirrt. „Was für eine Aktion?“ fragte ich neugierig. „Okay, wenn... warte haben sie sich schon vorgestellt?“ fragte er und ich nickte. Er stützte seinen Kopf in seine Hände und unterdrückte ein Schluchzen. „Dann muss ich dir jetzt einiges erklären. Okay... eins musst du mir versprechen, du lebst normal weiter, du sagst niemandem was ich oder andere oder du kannst, nicht an solange ich nicht mit unserem Chef gesprochen habe. Du darfst niemandem etwas erzählen... Verstanden?“ ich nickte und er lehnte sich an die Wand, es schien eine längere Geschichte zu werden. „Also, weißt du noch als ich das halbe Jahr im Ausland war in der 7bten Klasse? Ich war nicht im Ausland, die Freegang hatte auch mich eine Zeit lang beobachtet und auf den Befehl ihres Bosses hin mich in den Park geschleift. So haben sie es sicher auf mit dir gemacht, sie haben sich vorgestellt und nahmen mich zwei Tage später mit auf eine geheime Uni. Dort waren nur Schüler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, es war unglaublich was ich alles gesehen habe, welche die sich teleportieren konnten, manche steuerten Pflanzen oder sprachen mit Tieren experimentierten mit Wasser oder Licht. Alles was man sich nur vorstellen kann. Ich sollte dort meine Fähigkeit entfalten. Sie hofften ich hätte die Kraft der Flamme, dass Element Feuer in mir doch sie lagen falsch, zum ersten Mal in der Geschichte lagen sie falsch. Sie trainierten mich trotzdem und ließen mich wieder enttäuscht gehen. Ich war dort ein Einzelfall. Sicher hast du bemerkt das bis jetzt nur Jungen diese außergewöhnlichen Kräfte bekamen bzw. bekommen, doch auch Mädchen haben eine Aufgabe. Sie sind die Engel die einen Jungen im Ernstfall beschützten. Es ist ein perfektes Zusammenspiel und Jungen wie auch Mädchen kommen nicht ohne das andere Geschlecht aus. Jedes Mädchen hat einen Jungen der sie beschützt, sie haben alle die gleiche Fähigkeit wenn sie von einer anderen Fähigkeit oder Kraft angegriffen werden kann das ihnen nichts anhaben. Jedoch funktioniert es nur wenn sie damit sich oder den Jungen für den sie bestimmt sind beschützen. Tja ich habe ebenfalls diese Fähigkeit, wenn ich mich in größter Not befinde dann kann mir eine außergewöhnliche Kraft nichts anhaben. Das stellten wir in der Uni fest... die große Frage ist wer hat dann meine Kraft? Das versucht die Freegang herauszufinden. Denn sie ist sehr mächtig und gefährlich... in den falschen Händen kann sie viel Unheil anrichten. Sie dachten sicher das du ebenfalls eine besondere Kraft haben musst wenn ich ebenfalls etwas außergewöhnliches kann. Oder es gibt noch einen anderen Grund. Mach dir keine Gedanken, sicher wollen sie herausfinden ob du auch ein Angle bist. Okay... und jetzt geh zu Papa es gibt essen.“ er sah mich gequält an und jagte mich mit einer Handbewegung aus dem Zimmer. Ich war geschockt und überrascht. Mein Bruder war also ein sogenannter Angle und ihm konnten Fähigkeiten nichts anhaben. Wie war es bei mir, ich glühte und konnte Feuer machen? Ich zweifelte gewaltig daran das ich wirklich die Flamme des Feuers, das Element: Feuer in mir trug. Vor allem da es nur Jungs vergönnt war diese Kräfte zu besitzen. Ich ging zu meinem Vater und wir aßen ohne meinen Bruder Abendbrot. Ich dachte danach viel über die Worte meines Bruders nach. Ich setzte mich an mein Fenster hörte Musik und sah meine Hand an. Ich drehte sie und begutachtete sie von allen Seiten, wieso hatte mein Bruder diese Kraft nicht, wieso konnte ich mich gegen Paul wehren? Alles unbeantwortete Fragen und es würden definitiv noch mehr dazu kommen. Was mir am meisten Angst machte, war ich nun auch ein Angle und würden sie mich in Ruhe lassen wenn nicht? Oder hatte ich als einziges Mädchen die Kraft des Feuers? Wie könnte das möglich sein?

Ich strich diese Möglichkeit und versuchte meinem Gedächnis klar zu machen das ich ein normales Mädchen war und ich diese Typen niemals getroffen hatte. Morgen war wieder Schule und alles würde wieder normal werden. Ich legte mich spät schlafen und hoffte sehr das alles wieder normal werden würde.

Am Morgen war auch alles wieder normal, ich packte meine Schulsachen, zog mir meine Schuluniform an und... musste die ganze Zeit an die eiskalten Augen von Luke denken... wieso? Ich bekam diese vier oder besser gesagt fünf Jungen nicht aus dem Kopf. So viele Fragen taten sich auf, mein Kopf dröhnte und als ich gerade die Möglichkeit erwägte mich wieder hinzulegen, klingelte es an der Tür. Mist! Ich ging an die Tür und erkannte ein strahlendes Gesicht, dass mich einfach mit sich zog. Ich zog mir meine Schuhe an und schlug die Tür hinter mir zu. „Guten Mooooorgen.“ schrie meine beste Freundin Coco und lief mit mir über die Straße und zum Bus. „Guten Morgen.“ stammelte ich verschlafen vor mich hin.

Es war mitten im Schuljahr, naja okay das Schuljahr hatte vor zwei Monaten begonnen aber es fühlte sich schon so an. Wir kamen am Bus an und stiegen sofort ein, bloß gut das wir wenigstens Schulbusse bekommen hatten. Als wir wenig später im Schulgebäude ankamen fragte Coco mich besorgt ob alles in Ordnung sei, ich nickte nur und wir gingen in unseren ersten Kurs. Danach hatten wir zwei Klassenleiterstunden und in denen ereilte mich ein furchtbarer Schock. „Guten Morgen Schüler...“ sagte unsere Lehrerin und kam in den Raum stolziert, hinter ihr kam Louis herein und lächelte mir zu. Die Hälfte der Mädchen in meiner Klasse fiel fast in Ohnmacht. Er war jung, neu und gutaussehend, natürlich fanden ihn alle attraktiv. Auch Coco bemerkte das er nicht schlecht aussehen mochte. Alle setzten sich auf ihre Plätze und ich bekam einen hochroten Kopf. Was machte er hier? Die Erklärung folgte aus dem Mund unserer Klassenlehrerin. „Das ist Herr Lichter er ist unser neuer stellvertretender Klassenlehrer da Frau Reinburg eine eigene Klasse bekommen hat, weil Frau Tibert eine langfristige Krankheit bekommen hat. Und dann...“ ich versank in Gedanken wie hatte er es nur geschafft stellvertretender Klassenlehrer zu werden. Das heißt ich würde Unterricht mit ihm haben, er würde mir ständig über den Weg laufen und er konnte mich immer beobachten. Mist...! „...ach und haben wir noch einen neuen Schüler, eigentlich ein bisschen eigenartig, aber es war anscheinend sehr kurzfristig. Kommst du Luke!“ mir gefror das Blut in den Adern, NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN... das ist unmöglich. Ich erstarrte auf meinem Platz und sah wie meine restliche Klasse gespannt auf die Tür blickte. In den Raum trat ein Junge einen Kopf größer als ich, dunkles Haar in einer Surferfrisur und mit einem durchtrainiertem Körper. Er sah noch besser aus als ich gedacht hatte... so ein Idiot. Coco stieß mich verzweifelt an doch ich reagierte nicht, ich sah nur starr auf Luke und wartete darauf das er seine Augen öffnete. Er hatte sich vor die Klasse gestellt und hob den Kopf, dann öffnete er seine Augen und ein: „Ohhh...“ fuhr durch die Klasse. Seine Augen waren noch kälter als ich es bis jetzt gesehen hatte. Sie erinnerten mich an einen unendlich tiefen, weiten und kalten Ozean und trotzdem waren sie wunderschön, kein Zweifel das war der Luke, der den ich nicht sehen wollte. Jeder andere wäre mir recht gewesen, nur warum er, gerade jetzt... Ich rückte mit meinem Stuhl zurück und fing an zu zittern. Unsere Klassenlehrerin wurde auf mich aufmerksam und sah zu mir. Coco versuchte mich wach zu rütteln doch ich regte mich nicht. Luke warf mir ein Lächeln zu und ich sprang auf. „Amy ist alles in Ordnung? Kennst du unseren neuen Schüler schon?“ ich nickte und setzte mich verwirrt und beschämt wieder hin. „Das ist ja fabelhaft, dann kannst du ihm alles zeigen und bist für dieses Halbjahr sein Ansprechpartner. Ich will ihn nicht eine Sekunde ohne dich herumlaufen sehen. Ich verlasse mich auf dich... ach jaa fast hätte ich es vergessen würdest du dich bitte der Klasse vorstellen?“ Luke nickte und fing an: „Ich bin Luke Trumbelt und bin mit meinen Eltern hier hergezogen. Ich bin 17 und freue mich euch kennenzulernen.“ er blickte in die Runde und blieb an meinen Augen hängen. Das konnte nicht wahr sein, mein schlimmster Albtraum hatte begonnen und ich war schuld. Ich konnte ihn deswegen also nicht mal verprügeln. „Amy... ist er auch so nett wie er aussieht. Er sieht wirklich gut aus, oh warum hast du mir nie erzählt, dass du so einen tollen Typen kennst.“ ich sah sie böse an. „Er ist nicht nett glaub mir, seine kalten Augen frieren dich ein wenn du auch nur hineinsiehst. Du darfst ihm nicht verfallen, bitte... er ist wirklich gefährlich.“ sie sah mich lachend an. „Also magst du ihn nicht?“ „Japp... so sieht es aus... er ist ein totaler Volltrottel...“ unser Gespräch wurde durch Frau Hauser unterbrochen. „So... dann wäre es vielleicht gut wenn du gleich am Anfang jemanden hast den du kennst. Dann ähm, Coco könntest du dich bitte zu Rika setzten? Und du Luke gehst zu Amy...“ heute schien wirklich nicht mein Tag zu sein. Coco gehorchte und verließ mich schweren Herzens. Luke setzte sich mit einem breiten Grinsen zu mir und raunte: „Schön dich wiederzusehen.“ ich sah starr zur Lehrerin um nicht an seinen Augen hängen zu bleiben. „Das kriegst du zurück... das lasse ich nicht auf mir sitzen.“ flüsterte ich. „Ich freu mich drauf.“ er nahm sich ein Blatt heraus und schrieb mit was unsere Klassenlehrerin ansagte. Die komplette Klasse starrte ihn an und fing an zu tuscheln. Wieso ich? fragte ich mich immer wieder. In der Pause wollte ich so weit weg wie möglich und mich zu Coco setzten doch da hielt Luke mich am Handgelenk fest und sagte etwas das ich auf keinen Fall hören wollte. „Du sollst doch bei mir bleiben... die ganze Zeit.“ ich warf ihm einen bösen Blick zu und erwiderte: „Keine Sorge ich lasse dich schon nicht allein du armes kleines Kind... du wirst nicht sterben wenn ich nicht in deiner Nähe bin.“ er zuckte mit den Schultern und ließ mich gehen. Sobald ich mich zu Coco gesetzt hatte kamen die Massen an und fragten ihn aus. Er genoss die Aufmerksamkeit und war kalt wie immer in seiner Art. Louis ging erst auf Luke zu und besprach etwas mit ihm und kam dann auf mich zu und sagte: „Sei nett zu ihm, er wird sich auch bemühen und keine Magie, damit das klar ist. Sonst bist du geliefert.“ er sah mich mit einem Lächeln an und verschwand aus dem Klassenzimmer. Coco wollte sofort wissen was er mir gesagt hatte, doch ich schüttelte nur den Kopf und ging zurück an meinen Platz. Als ich mich hinsetzte verschwanden auch die anderen und die Stunde ging weiter. Unsere Klassenlehrerin erklärte uns einiges und wir sagten ihr was wir dachten oder was uns störte. Luke fing eine Konversation an: „Du scheinst beliebt zu sein?“ ich zuckte nur mit den Schultern. Dann schrieb er auf einen Zettel: „Was ist los... du kannst mich ruhig anlächeln... du bist süß wenn du lächelst, ich freue mich schon auf die Schulführung vielleicht finden wir ja einen einsamen, dunklen Ort ;)“ ich wurde rot und kochte. Was glaubte er eigentlich wer er war? „Was glaubst du wer du bist... ich bringe dich um... du Volltrottel... das zahle ich dir zurück.“ „Keine Magie...“ ich schlug auf den Tisch. „Ich finde einen Weg...“ schrieb ich zurück. Er starrte mich die restliche Stunde an und ich wollte gar nicht wissen was er sich dachte oder wohin er sah. Ich wollte weg von diesem unheimlichen Kerl. Als es klingelte sprangen alle auf und wir gingen in unseren nächsten Unterricht. Da die Pause länger war wollte ich mit Coco zum Schwarzen Brett und schauen was es Neues gab. Da hing Luke plötzlich an mir und hielt meine Hand. „Zeit für die Führung.“ flüsterte er in mein Ohr. Als er mir so nahm kam spürte ich wieder so einen Elektroschock und ich bekam dieses komische Gefühl. Coco sah mich verständnisvoll an und ging zurück auf ihren Platz. Er zog mich auf den Flur und als wir den Klassenraum verließen folgten uns unzählige neidische Blicke. Luke beachtete die anderen gar nicht sondern verschränkte seine Finger mit meinen und zog mich ein Stück vom Klassenraum weg. Als wir anhielten drehte er sich zu mir und ich starrte ihn an. Was tat er da nur? „Also...“ gab er mit wartendem Gesicht von sich. Ich nickte und schüttelte seine Hand ab. Dann lief ich los und zeigte ihm die komplette Schule, von oben bis unten, hinten und vorn, jeden einzelnen Raum und erklärte ihm zu jedem was es für einer war und ob wir in ihm Unterricht hatten. Einen Ort verschwieg ich ihm, es war mein absoluter geheimer Platz und ich wollte wenigstens an einem Ort meine Ruhe haben. Als wir wieder auf dem Weg zurück in den Klassenraum waren begegneten wir Flo. Er schlug sich mit Luke ab und lächelte mir zu. Ich konnte es kaum glauben es fehlte nur noch Richi und die Rasselbande war beisammen. Und wenn man gerade daran denkt, tja... da bog er auch schon um die Ecke und lächelte mir zu. „Hallo... na Süße...“ er legte einen Arm um mich und zog mich zu sich. Ich schüttelte ihn ab und rollte mit den Augen. „Das ist ein schlechter Scherz oder? Ihr seid alle hier?“ sie sahen mich an und grinsten, außer Luke dieser sah sich suchend um. „Oh nein kein Scherz... ist doch voll cool... weißt du Luke wurde dazu gezwungen und da dachten wir uns wir leisten ihm Beistand und machen Schule und nebenbei unseren Job. Wird bestimmt lustig... wir sind in deiner Parallelklasse und haben sicherlich Kurse zusammen. Luke hat es am besten er ist...“ da unterbrach Luke Richis Redefluss und deutete auf Paul. Ich ließ mich auf eine Bank fallen, dass war echt zu viel für einen Tag, dass verkrafte ich nicht. Paul kam ebenfalls zu uns und begrüßte uns. „Hallo... das ist ja ein Zufall. Seid ihr auch an dieser Schule?“ fragte er mit unschuldigem Blick und schielte zu mir rüber. Luke stellte sich vor mich und räusperte sich. „Ähm ja... was machst du denn hier?“ Paul winkte ab und lächelte. „Ich gehe zur Schule...“ damit warf er mir ein Lächeln zu und verschwand im nächsten Raum. „Seid ihr deswegen hier?“ fragte ich. Luke sah mich an und sofort wieder weg. Richi: „Naja Luke... wir sind nur hier um dich zu sehen. Wahrscheinlich werden wir wieder abgezogen, mal gucken wie sich die Situation entwickelt.“ damit zog er mich hoch und wir steuerten auf unseren Raum zu. Ich wurde von Richi mit einem sanften Stoß in den Raum versetzt er grinste mir zu und zwinkerte. „Wir sehen uns...!“ damit verschwand er, Flo winkte mir und Luke sah den beiden kopfschüttelnd nach. Ich sprach noch kurz mit Coco und die nächste Stunde begann. Mein Albtraum endete nach der 7ten, dann konnte ich Luke endlich allein lassen und mit Coco zusammen nach Hause gehen. Wir verabredeten uns gleich nach der Schule da sie mich über die neuen Jungs ausfragen wollte und da ich sowieso mit ihr reden musste, wollten wir uns bei ihr treffen. Ich kam müde nach Hause und sah einen Zettel an meiner Tür. „Hallo Amy, ich bin den ganzen Tag nicht zu Hause, muss heute länger Arbeiten... hab dich Lieb.“ und als ich ihn umdrehte fand ich noch eine Nachricht. „Hey... ich bin bei meinen Kumpels es wird spät, mach keinen Unsinn. Hab dich Lieb.“ ich grinste in mich hinein und schnappte mir mein Handy. Ich schrieb Coco eine Nachricht, sie solle zu mir kommen, ich würde sie auch am Park abholen. Dann machte ich mir Mittagessen und erledigte meine Hausaufgaben. Als es dann gegen 3 Uhr war lief ich los und wartete am Park. Ich trat keinen Schritt über die Schwelle, ich hatte zu große Angst das wieder etwas schlimmes passierte. Ich sah Coco schon von weitem, sie winkte mir aufgeregt zu, sie war sicher durchgekommen. Naja irgendwie logisch es kannte sie ja eigentlich keiner. Als sie bei mir ankam schnappte ich mir ihre Hand und wir rannten lachend zu mir nach Haus. Ich schloss uns in mein Zimmer ein und setzte mich mit ernstem Blick hin, sie fing gleich an mich auszufragen. „Woher kennst du die alle? Wer sind sie? Hast du etwa einen Freund von dem ich nichts wusste?“ ich sah sie ängstlich an und versuchte es erst drumherum zu reden. „Weißt du... sie sind alle befreundet und ich habe sie im Park kennengelernt.“ ich versuchte zu verstecken das ich wieder rot wurde und sie sah mich mit einem so erwachsenen Blick an. Fordernd sagte sie: „Okay... und was ist die Ganze Wahrheit? Du kannst mir alles erzählen, das weißt du!“ sie ließ sich zu mir auf den Boden fallen und sah mich mit großen Augen an. „Okay... du darfst mich nicht für verrückt erklären und du musst mir eins versprechen, es ist unser Geheimnis und du musst so tun als wüsstest du nichts. Und du musst so weiterleben wie bisher...“ sie sah mich verwirrt an. „Ist es denn so schlimm...?“ sie lachte und als sie sah, dass ich es völlig ernst meinte, gab sie ihr Einverständnis. „Okay... versprochen...“ ich atmete tief ein und fing an zu erzählen, nebenbei stellte ich fest, dass ich selbst noch nicht so richtig Begriff was passiert war, was passieren würde und wer ich eigentlich war. „Also... es war am Samstag, ich lief normal durch die Stadt und dann durchfuhr mich auf einmal so ein komisches Gefühl wie ein Elektroschock, im nächsten Moment rannte mich ein Junge um und ich befand mich in einer kleinen Nebengasse. Er lag auf mir hatte mich aber gerettet. Er half mir auf und naja so richtig eine Entschuldigung kann ich es nicht nennen, aber er versuchte es. Ich wollte schon wieder meinen Weg einschlagen, da kam eine Gruppe von Jungs die diesen Jungen verfolgt hatten. Er zog mich wieder in die Gasse und sie rannten an uns vorbei. Später als ich dann nach Hause kam so gegen 9 Uhr stürmte ein seltsamer Junge in mein Zimmer. Er setzte sich auf mein Bett und nahm mich kurzer Hand mit sich mit. Wir rannten und ich hatte keine Ahnung was er von mir wollte, da war wieder die Gruppe der Jungen vom Nachmittag. Der Junge kannte sie ebenfalls und er wollte mit ihnen kämpfen, nicht auf gewöhnliche Art. Dann kam noch einer aus der Luft und rettete uns... wir rannten in den Park und dort trafen wir auf Herr Lichter unseren Vertretungslehrer. Ebenso wie auf den Typen der mich umgerannt hatte und der, der uns vorher gerettet hatte tauchte auch auf. Tja sie stellten sich vor und als ich dann am Sonntag nochmal einkaufen ging, traf ich nochmal auf diese komische Jungsgruppe sie wollten irgendetwas von mir und der eine versuchte mich zu naja... und dann kam wieder der Junge, der mich umgerannt hatte. Er brachte mich nach Haus und ich sprach unverzüglich mit meinem Bruder denn er kennt diesen Jungen, er kennt beide Gruppen er ist Teil einer dieser Gruppen, tja und dann treffe ich alle wieder in meiner Schule... was für ein Zufall. Das war nur der grobe Teil, die Details sind wesentlich erschreckender. Weißt du mein Leben hat sich rasant geändert als ich auf diese Typen traf. Zuerst zu mir, bitte glaube nicht ich wäre ein Monster oder so... ich bin ein Mensch wie du und weiß erst seit wenigen Stunden was ich wirklich kann.“ sie sah mich an und versuchte Worte zu finden. „Okay... also ich habe verstanden was du mir sagen wolltest... oder zumindest was passiert ist... was ist mit den Details?“ sie war ganz gespannt so als würde ich ihr eine Geschichte vorlesen, nur war diese echt. „Puh... okay... zu mir... ich bin anscheinend ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten, eigentlich sollte ich ein Angle sein aber es steht nicht fest was ich bin, mein Bruder ist ein Angle. Weißt du das sind Personen denen besondere Fähigkeiten nichts anhaben können und sie können einen ganz bestimmten Menschen beschützten. So und jetzt zu den besonderen Fähigkeiten, normalerweise haben nur Jungen diese Kräfte und deswegen war mein Bruder auch ein halbes Jahr lang weg, er war auf einer Uni an der er seine Kräfte entwickeln sollte, doch da er diese nicht besaß wurde er wieder entlassen. Ich habe diese Kräfte, ja ich bin mir sicher auch wenn alle anderen sagen es ist unmöglich, anders kann ich mir das nicht erklären.“ ich hielt meine Hand in die Luft und sie flammte auf. Coco erschrak und wich zurück. „W...Wa...Was ist das?“ ich sah sie mit Tränen in den Augen an: „Das ist die Flamme des Feuers, das Element Feuer. Ich kann es kontrollieren... schau.“ Ich ließ einen Ball entstehen und er umkreiste mich und dann Coco, er tat ihr nichts da er unter meiner Kontrolle stand. „W...Wie machst du das?“ fragte sie leise und ängstlich. „Reine Vorstellungskraft... ich habe ein bisschen gebraucht bis ich raus gefunden habe wie es funktioniert. So und jetzt der Bezug zu meiner Geschichte vorhin... als mich der Typ umrannte und ich mich unter ihm in dieser Gasse befand, erkannte ich Luke... es war Luke der mich mehrmals vor der Schattencrew rettete. Die Schattencrew ist die Gruppe der Jungen die ihn und später auch mich verflogt hatte. Und einer von ihnen war es auch der mich naja... du weißt schon was wollte, obwohl er nur wissen wollte, woher ich Luke kannte. Weißt du Luke hat ebenfalls diese besonderen Kräfte er hat das Element Wasser, er kann es steuern und alles was damit zu tun hat. Der Typ der mich aus meinen Zimmer entführt hat war Richi, der blonde am Vormittag mit uns im Türrahmen. Er hat die Kraft Steine und Sand zu kontrollieren und Flo der rothaarige kann Blitze leiten und zum Schluss Herr Lichter oder Louis er kann Licht lenken. Sie haben alle diese Fähigkeiten die normale Menschen nicht haben und sie nennen sich die Freegang. Ich habe noch nicht herausgefunden warum sie nun ausgerechnet auf mich gestoßen sind oder was sie eigentlich tun, aber da ist noch dieser andere Junge aus der Schattencrew. Die Jungen steuern Schatten und Dunkelheit und alles was damit zu tun hat, Paul jedoch hat Element Luft... er war der der mich bedrängt hat. Wir haben ihn kurz vor unserem Raum getroffen, vielleicht hast du ihn ebenfalls gesehen.“ ich atmete wieder tief durch und legte mich auf den Boden. Coco strich mir eine Strähne meines Haares aus der Stirn und fragte: „Und das ist dein Ernst?“ ich nickte und schloss verzweifelt die Augen. „Japp... und ich werde es dir beweisen.“ sie sah mich lächelnd an. „Okay... solange ich nicht selbst gesehen habe was diese Jungen können glaube ich dir nicht und vergesse das... aber das du sowas cooles kannst das glaube ich. Es ist der Hammer. Weißt du schon was du alles machen kannst?“ sie war eine wahre Freundin, ich hätte nicht gewusst wie ich reagiert hätte wenn sie mir offenbart hätte das sie soetwas verrücktes kann. Ich dankte ihr aus tiefstem Herzen, dass sie so rücksichtsvoll und vor allem noch immer meine beste Freundin war.

Ich schüttelte den Kopf und setzte mich erschrocken auf. Meine Katze hatte sich auf meinem Bauch breit gemacht und ein gemurmelt. Wir unterhielten uns noch den weiteren Tag über diese komischen Jungs und kamen zu dem Schluss, uns von ihnen fern zu halten. Wir lachten noch viel und ich musste sie leider verabschieden. Als ich sie zum Park gebracht und ihr noch eine gute Nacht gewünscht hatte, kehrte ich zurück zu meinem Haus und lief in mein Zimmer. Ich stieß müde die Tür auf und wollte mich schon erleichtert in mein Bett fallen lassen, da sah ich Luke auf meinem Bett hocken. Ich wollte schreien und wieder aus meinem Zimmer rennen, doch da hatte er mich schon gepackt und meine Zimmertür zu geschleudert. Ich versuchte mich zu wehren doch er war zu stark. Er presste mich an die Wand und hielt meine Hand fest und noch immer lang seine andere Hand auf meinem Mund. „Kein Mucks verstanden?“ flüsterte er in mein Ohr. „Hmm...“ nuschelte ich nur und sein Griff lockerte sich. Er drehte mich um und ließ seine Hand schließlich von meinem Mund ab. Ich sah in seine blauen eisigen Augen und stieß einen Schrei aus. Sofort lag seine Hand wieder auf meinem Mund und seine Augen verkleinerten sich. Er sah mich böse an: „Ich habe dir nichts getan... also pscht.“ forderte er. Ich schlug ihm in den Bauch und er ließ locker, ich hatte anscheinend an der richtigen Stelle getroffen. Er stützte sich an der Wand ab und ich rannte zu meinem Bett und quetschte mich in eine Ecke. „Wieso musst du mich so erschrecken? Und dann auch noch knebeln?“ fragte ich und warf mir meine Bettdecke über den Kopf. „Ich wollte dich sehen...“ sagte er schließlich lässig und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich zog die Bettdecke noch weiter zu und verkroch mich unter ihr. „Es gibt da einiges das du wissen musst. Am Anfang...“ er bewegte sich, doch konnte ich nicht sagen was er tat. Er versuchte mir die Decke vom Kopf zu reißen, was ihm nach kurzer Zeit auch gelang. Das war gemein... er ist stärker als ich. Er lächelte mich an, ein Handgriff und wir befanden uns in einer ganz anderen Position. Er lag plötzlich auf mir drauf. Ich lag auf dem Rücken und presste meine Arme gegen meine Matratze. Er kniete und stützte sich mit seinen Händen ab. „Am Anfang... seitdem ich dir begegnet bin, gibt es nur ärger und ich bin wieder ich selbst. Zumindest in deiner Gegenwart, ich bin sonst abweisend und kalt, weil es mir eigentlich egal ist was andere sagen oder denken, aber seit unserem zufälligem Treffen bin ich anders. Und das soll sich wieder ändern.“ er sah mir tief in die Augen und gerade noch hatte ich gedacht es würde romantisch werden. „Wie soll das gehen?“ fragte ich geschockt. Er lächelte und kam mir mit seinem Gesicht näher. „Das weiß ich nicht... aber ich kann mich nicht mehr lang zurück halten.“ er berührte mit seiner Nase meine und ich kniff meine Augen zusammen und fing an mich zu wehren. Nein, ich wollte das nicht... nicht von ihm. Er war so kalt wie er selbst sagte, gar nicht mein Typ. „Ich kann nichts dafür das du anders bist, seitdem wir uns getroffen haben, ich habe nichts getan... ich denke aber das sich so einiges in meinem Leben geändert hat seit du aufgetaucht bist und es ist kaum etwas gutes dabei. Ich habe keine Lust mehr darauf, ich möchte wieder ein normales Leben und dazu musst du aus meinem Leben verschwinden!“ ich sah ihn wütend an und er lächelte mich wieder so komisch an. „Was ist so lustig?“ fragte ich genervt. „Als wir uns trafen hatten wir die gleiche Position.“ meine Augen weiteten sich und er gab mir einen Kuss... ich hätte ihm eine gescheuert wenn mir nicht alles Blut in den Adern eingefroren wäre. Er ließ von mir ab und stellte sich an die gegenüberliegende Wand. Als ich realisierte was er getan hatte kochte ich und setzte mich wütend auf. „Wofür war das?“ fragte ich. Er lachte und antwortet: „Du bist süß wenn du wütend bist, aber süßer wenn du verlegen bist.“ er drehte seinen Kopf weg und ich konnte nicht glauben, dass er das gerade gesagt hatte. „Warum ich eigentlich hier bin...“ seine Augen wurden wieder zu Eis und starrten mich an. „Wenn du irgendjemanden dein Geheimnis erzählst mache ich ihn kalt und dich gleich mit. Ich habe da keine Hemmungen.“ er streckte seine Hand aus und gefror eine Blume in einem Blumenstrauß. Sie war kalt, sah aus wie ein Eiszapfen und glänzte im Sonnenlicht. Dann lächelte er mich wieder an und verschwand aus meinem Zimmer wie ein Geist. War das gerade ein Traum gewesen? War das gerade wirklich passiert? Erst kann er sich nicht zurückhalten und gibt mir einen Kuss und dann droht er mir?

Muss ich ihn wirklich verstehen? Wieder Fragen die unlösbar waren. Ich ließ mich erleichtert in mein Bett fallen und schreckte sofort wieder hoch. „Coco...“ flüsterte ich und sah zur Tür ich rannte nach draußen, doch er war verschwunden. Keine Spur, nichts! Er würde doch nicht wirklich?! doch ihm traute ich alles zu.

Ich legte mich hin und umarmte mein Kissen, in Gedanken lief ich alle Möglichkeiten ab wie Luke Coco einfror oder sie im Wasser ertränkte. Jedes Mal huschte eine Träne über meine Wangen und ich schluchzte. Am nächsten Morgen sprang ich halb aus meinem Bett zog mich an und machte mich in Windeseile fertig. Ich rannte Coco entgegen und erkannte sie wenig später um eine Ecke biegen. Sie unterhielt sich mit einem anderen Mädchen und als sie mich sah winkte sie mir zu. Ich rannte auf die beiden zu und wir gingen zusammen zum Bus. „Gott sei Dank du lebst noch...“ flüsterte ich ihr in einem ruhigen Moment zu. Sie sah mich verwirrt an und zog mich in der Schule in eine Ecke. „Was meinst du?“ fragte sie unbekümmert. „Luke hat mir gedroht er würde jeden eliminieren dem ich mein Geheimnis preis geben würde... und da war noch so eine komische Situation.“ als ich auch die erklärt hatte starrte Coco mich mit ihren großen braunen Augen an. „E...e...e...er hat dich geküsst?“ sie schrie fast und ich hielt ihr den Mund zu. Ich nickte und ergänzte: „Es war nur ein Kuss auf die Stirn, aber trotzdem...“ sie sah mich fasziniert an. „Mein Herz hat gerast und mir war heiß und kalt zugleich... wenn du das wissen willst... aber er ist ein Idiot und ich will nichts von ihm.“ ergänzte ich schnell und zog sie schließlich in unseren Raum. Als wir rein kamen, saß Luke bereits. Wir setzten uns einen Platz vor ihn und unterhielten uns ausgelassen. Natürlich über andere Themen, aber Coco konnte es nicht lassen ihn anzustarren, glücklicherweise fiel das nicht groß auf alle anderen starrten ihn ebenfalls an. Ich beachtete ihn kein Stück! Wir setzten uns auf unseren Platz und der Unterricht begann. Weiter geschah nichts zumindest nicht im Unterricht. Als wir Sport hatten wurde es spannend, es interessierte mich sehr wie gut er war. Wir gingen auf die Turnhalle zu, warteten im Foyer mit den Schülern einer anderen Klasse zusammen. Es war die Klasse mit Paul, er starrte mich eine Weile an wurde von Klassenkameraden angesprochen und ging schließlich mit den anderen in die Umkleidekabinen. „Coco... der Typ da mit den braunen Haaren, das ist Paul.“ sie sah mich interessiert an. „Du hast ja ganz schön viele Verehrer.“ flüsterte sie und zog mich in die Mädchenumkleide. „Na... Amy seit wann bist du denn so beliebt bei den Jungs?“ fragte mich die Oberzicke aus unserer Klasse, Veronika. „Du bist doch nur neidisch.“ zischte ich zurück und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie rollte mit den Augen. „Woher kennst du eigentlich Luke?“ ich horchte auf und sah sie mit wütendem Blick an. „Er ist ein Idiot... ich würde versuchen mich weitgehendst von ihm fern zu halten, glaub mir mit den Neuen ist nicht zu Spaßen.“ sie lachte höhnisch und kam auf mich zu. „Ach was, damit du sie dir schnappen kannst? Du musst selbst zugeben sie sehen alle verdammt gut aus. Luke besonders... so geheimnisvoll mit seinen blauen Augen.“ ich schüttelte nur den Kopf. „Du wirst dein blaues Wunder schon noch erleben... er ist nicht normal, aber das kannst du gern selbst rausfinden.“ ich ging an ihr vorbei und bevor sie mir eine giftige Antwort zurück schmeißen konnte kam unser Sportlehrer in die Umkleide und holte uns raus. „Wir bleiben drinnen und spielen und machen Parcourlauf.“ er grinste mir zu und scheuchte alle Mädchen aus der Umkleide. Die Jungen gesellten sich zu uns und wir gingen in die Halle. „Is ja mal wieder typisch, bestimmt hat Amy ihn dazu überredet.“ „Ja, sie ist doch seine Lieblingsschülerin, weil sie so gut ist.“ „Dabei kann sie doch eigentlich gar nicht so viel... so gut ist sie nun auch wieder nicht, ich würde sie locker schlagen.“ das war Veronika. Sie tratschte immer über mich mit ihren Freundinnen, sie schien mich wirklich zu hassen. Ich kann doch nichts dafür, dass ich so sportlich bin. Coco zog mich von ihnen weg und deutete auf Luke und Paul, die sich böse Blicke zuwarfen. Ich schlug meine Hand auf meine Stirn und murmelte: „Ich kann nicht noch mehr Ärger gebrauchen... sie sollen sich gefälligst benehmen.“ Coco lachte und bevor sie irgendetwas sagen konnte pfiff uns unser Sportlehrer in die Halle. „Alle aufwärmen an den Geräten dann Ballübungen und danach geht es ans spielen.“ schrie er und fuchtelte wild mit der Hand herum. Ich mochte ihn und auch seinen Unterricht, er war genau richtig: anspruchsvoll und trotzdem spaßig. Ich schielte zu den anderen herüber und erkannte Louis und Paul verzog das Gesicht als er ihn sah. Louis nahm die andere Klasse ganz schön ran. Wir jedoch machten unsere Übungen und ich war froh, dass wir ihn nur in Chemie und Physik hatten. Wie kann man bloß solche Fächer als Lehrer belegen, das bleibt mir rätselhaft. Naja...

Coco lief mir lachend hinterher und Luke folgte mir genauso. Es war ein leichtes für ihn an mir dran zu bleiben. Wir liefen eine Runde in der kompletten Turnhalle, da Louis mit der anderen Klasse nach draußen gegangen war. Dann sprang ich über den Bock rannte auf dem Schwebebalken herum und gelangte schließlich auf den Barren zu und schwang mich mit Leichtigkeit hinüber. Wir hatten noch andere Geräte an denen wir Übungen machten und als wir durch waren, fing ich an mit Coco Ballübungen zu machen. Nach einer knappen halben Stunde pfiff unser Sportlehrer ein weiteres Mal und teilte uns in zwei Gruppen, wir sollten immer jeweils gegeneinander rennen. Als ich schließlich an der Startlinie stand wollte niemand gegen mich antreten, alle hatten Angst sich zu blamieren. Ich starrte Veronika an die sich hinter einer ihrer Freundinnen versteckte und rief ihr zu: „Na wolltest du nicht beweisen das du besser bist als ich?“ sie sah mich mit großen Augen an und stellte sich wütend zu mir. „Dir werde ich es zeigen...“ schrie sie wütend. „Ich freu mich drauf...“ flüsterte ich und wir rannten los. Ich war um Längen schneller und wendiger als sie und war ziemlich schnell in der Mitte des Parcoures angekommen da rief ich zu ihr. „Ich dachte du zahlst es mir Heim... wird wohl nichts...“ ich rannte mit voller Geschwindigkeit auf den Barren zu und schwang mich drüber und machte dabei einen Salto. Ich kam auf den Boden und richtete mich langsam auf... „Gib es auf... und lass mich endlich in Ruhe mit deinen Lügengeschichten.“ sagte ich ruhig. Da kam sie auf mich zugerannt und ich reagierte rechtzeitig und rannte weiter, sie schlängelte sich unter dem Barren durch und rannte mir wütend hinterher. Als nächstes kam ein Seil, ich hüpfte auf einen Kasten und ließ mich am Seil wie Tarzan auf die andere Seite schwingen. Ich hielt das Seil kurz fest und schrie ihr zu: „Du spielst mit dem Feuer... sei vorsichtig das du nicht verbrennst.“ Luke horchte auf und entschied sich dazwischen zu gehen, sicher wurde es ihm zu gefährlich da ich etwas sagen oder meine Magie anwenden könnte. Coco hielt ihn gerade noch so fest als er los rennen wollte. „Keine Sorge, sie reißt dauernd solche Sprüche, Veronika kann ihr nichts tun. Amy ist in ihrem Element wenn du dir Sorgen darüber machst das Amy zu überschwänglich wird und sich verletzt, da sie fällt oder so etwas... kannst du es lassen. Glaub mir höchsten solltest du Veronika aufhalten, sie ist doch recht tollpatschig.“ Ich sprang mit einem Rückwärtssalto von dem Kasten und lief weiter. Sie holte mich ein, da sie abgekürzt hatte. „Veronika...“ schrie unser Lehrer doch sie hatte einen totalen Tunnelblick, sie wollte mich nur fertig machen. Sie schlug nach mir aus und ich sprang geschickt über sie hinweg und blieb hinter ihr stehen. Ich lächelte nur und schüttelte meinen Kopf. „Duuuuuu...!!!“ schrie sie und rannte wieder auf mich zu. Ich trat einen Schritt zur Seite und sie rannte an mir vorbei, dann schwang ich mich wieder auf den Barren und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Als ich auf der Bank ihr gegenüberstand, rannte sie auf mich zu. Ich machte ein Rad und sprang einen Schritt zur Seite. Sie stand knapp vor mir und ich rannte auf sie zu. Sie stellte mir ein Bein als ich an ihr vorbeilief und ich fiel fast hin. Alle starrten mich gebannt an und ich hörte wie Luke loslief und Coco schrie: „Amy...“ ich machte eine Rolle, einen Handstand und sprang wieder auf meine Füße. „Was soll das? Willst du dich wirklich mit mir anlegen?“ alle sahen mich mit großen Augen an. „Du bist nicht normal, du bist ein Monster oder soetwas... das geht nicht das du solche unglaublichen Sachen kannst.“ Luke nuschelte. „Es gibt eine einfache Erklärung sie ist ein Elementowner, der kann das...“ niemand hatte es gehört und er zog mich zu sich, als er endlich ankam. „Hört auf...“ rief er und umarmte mich von Hinten. „Veronika, du hast mitbekommen das du sie nicht besiegen kannst... also lass es.“ diese sah uns kochend an und rannte auf uns zu, kurz vor mir blieb sie stehen und Luke stellte sich vor mich. „Wer bist du das du mir sagen willst was ich zu tun habe?“ fragte sie außer Atem. „Luke...“ er lächelte und alle Mädchen wollten in Ohnmacht fallen. Ich verdrehte nur die Augen und stützte mich auf dem Bock ab. „Du kannst mir glauben, du wirst sie nicht schlagen können, egal was du tust.“ „Arrr... ach ja und du kannst das oder was?“ sie ließ sich geschafft auf den Boden fallen und Luke hockte sich zu ihr und sprach laut: „Ja, aber natürlich... das ist ein leichtes.“ alle horchten auf und es breitete sich ein Raunen in der Klasse aus. Ich sah ihn interessiert an: „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ fragte ich. Er stand wieder auf und flüsterte in mein Ohr: „Ich kann dem Wasser Befehle erteilen, wieso sollte ich da nicht auch so ein süßes, kleines Mädchen in eurem lahmen Parcourlauf schlagen, ich war auf der Uni für spezielle Fähigkeiten da haben wir das trainiert. Glaub mir... du würdest verlieren.“ „Zeig es mir...“ raunte ich zurück. Er strich mit seiner Nase an meiner Wange vorbei und berührte mit seiner Nasenspitze meine. „Dann lass uns keine Zeit verlieren.“ ich hielt den Atem an. Er nahm mich am Handgelenk und schleuderte mich im Raum herum. Plötzlich befanden wir uns an der Startlinie, die ganze Klasse starrte uns an und Veronika trottete wehmütig aus der Turnhalle. „Hört sich nach einem Konkurrenten an Amy... gib alles.“ ermutigte mich unser Sportlehrer und ich machte mich Startklar. Luke stand lässig neben mir und zuckte nicht mit einem Muskel. Nach kurzer Zeit rannten wir los und er war mir weit voraus, komischerweise holte ich jedoch auf und er legte einige interessante und gefährliche Tricks hin. Wieder wurde ich in der Mitte gestoppt, jemand hielt mich am Handgelenk fest und schlug meine Hand ab. Luke war stehen geblieben und starrte die Person die mich festhielt böse an. „Findest du nicht das es gemein ist?“ er lächelte zog mich auf seine Seite und stellte sich vor mich. „Tritt lieber gegen jemanden an der auf deiner Höhe ist, nicht das ich dich beleidigen möchte.“ „Paul...“ fauchte Luke und kam auf uns zu. „Lass sie los...“ befahl er. „Okay... ist ja gut... rennen wir gegeneinander, wie in alten Zeiten?“ Lukes blaue Augen funkelten und er rief erstaunlich gelassen. „Vergiss deine alten Zeiten...“ „Kalt wie immer... obwohl ich doch schon viel Gefühl gesehen habe als du in Amys Nähe warst... woran liegt das wohl?“ ich sah ihn erschrocken an und bemerkte das sie mich gerade ausschlossen. „Langsam...“ sagte ich doch Paul fasste mich wieder am Handgelenk und umarmte mich von Hinten, sodass ich Lukes Gesicht sehen konnte. Er drehte sich nur genervt um. „Machen wir das Rennen...“ er erklärte sich als einverstanden. „Und nachher, gibt es ein kleines Duell... auf dem Schulhof.“ zischte Paul. Er ließ mich los und ging neben Luke in Position sie fingen an mir davon zu laufen. So leicht gab ich nicht auf, ich ließ mich doch nicht abhängen von zwei Vollpfosten. Ich lief ihnen hinterher und ohne das sie es bemerkten überholte ich sie. Ich lief ins Ziel und Luke und Paul kamen gleichzeitig an. Coco stürmte auf mich zu. „Wow... das war der Hammer... du hast gewonnen, gegen beide.“ die Jungs sahen mich verwirrt an. „Aber wie?“ fragte Paul perplex. „Ich bin diesen Parcours schon hunderte Male durchlaufen. Glaubst du wirklich ich lasse mich von zwei Vollidioten abhängen?“ ich lachte und die Klasse umstürmte die beiden Jungs. Luke zischte noch: „Nachher im Schulhof...“ Paul nickte und ließ sich von der Masse ein Stück wegtreiben. „Das sah so aus als würden sie mit ihren Blicken um dich kämpfen... wow wie süß und du warst großartig. Wie die beiden geguckt haben als du vor ihnen im Ziel warst.“ ich lachte und unser Sportlehrer kam auf uns zu. „Du kennst die beiden also? Sie sind wirklich gut... ich frage mich warum sie nicht auf einer Schule für Hochbegabte sind oder einer Sportschule. Sie sind mir nicht geheuer. Naja dann werde ich mal alle zusammen rufen für unser Zwei-Felderball Spiel.“ er winkte uns lächelnd zu und ging auf eine der Trauben aus Schülern zu. „Er hat recht... sie sind wirklich gut.“ „Wegen ihren Fähigkeiten hat Luke gesagt.“ murmelte ich. „Das erklärt warum du so gut bist...“ wir lachten und fingen an die ersten Geräte wegzuräumen. Bald darauf kamen noch weiter Schüler und halfen uns. Unser Sportlehrer stellte derweil Luke und Paul zur Rede. Als wir das Feld freigeräumt hatten, bildeten sich zwei Gruppen und Coco ging derweil zu Rika, mit der war sie öfter zusammen, seitdem Luke dauernd an mir hing. Apropos... dieser war gerade auf dem anderen Spielfeld und ich konnte erkennen das seine Hände tropften, Paul stand ihm gegenüber und sein Haar wehte wild um seinen Kopf herum. Ich muss ja zugeben, dass er ebenfalls total gut aussah und die Fähigkeit mit dem Wind ist schon ziemlich cool. Doch es war jetzt keine Zeit herum zu schwärmen, die beiden waren gerade dabei sich zu streiten und hier ihre Fähigkeiten anzuwenden. Das wäre nicht gut! Ich rannte auf sie zu und überlegte warum sie sich so in die Haare bekamen. Ich stellte mich zwischen sie und sie lockerten sich. „Was soll das? Nicht hier... ihr seid die totalen Trottel.“ „Tzzz...“ fluchte Luke nur und drehte sich um. „Lass ihn, wir sehen uns nachher noch... ich wollte sowieso mit dir reden...“ Paul kam auf mich zu und hauchte mir von hinten an mein Ohr ich erschrak und taumelte einige Schritte zurück. Luke war sofort zwischen uns: „Hau ab...“ „Aber aber... ich will doch nur reden.“ verteidigte sich Paul und wollte wieder zu mir, Luke ließ ihn jedoch nicht vorbei. „Arrr... lass deine schmutzigen Hintergedanken...“ raunte Luke wütend und seine Hände tropften wieder. Ich zog ihn weg und sah ihn enttäuscht an: „Er will nur reden, kein Grund auszurasten.“ beruhigte ich ihn. Er stieß mich weg und ich fiel, ich konnte sein Verhalten nicht nachvollziehen. Was hatte ich denn nur getan das er so widersprüchlich handelte? Ich wollte es ihm irgendwie heimzahlen und die Gelegenheit bot sich da gerade ein Ball zu mir rollte. Ich setzte mich auf und warf den Ball nach ihm, doch dummerweise hielt er ihn mit einer Hand und sah zu mir rüber, ohne auch nur das kleinste Gefühl zu zeigen warf er ihn mir zurück und er traf mich genau im Gesicht. Er warf klitschnass nass und als er mich berührte war ich es auch, vollkommen durchnässt sah ich ihn wütend an. „Bist du denn total bescheuert?“ schrie ich so laut das uns alle anstarrten.

Luke konnte nur lachen und ich stampfte auf ihn zu. Paul stellte sich hinter Luke und sah mich verwundert an, ich ließ eine Schimpftirade auf ihn los, doch er konnte nur lachen. Dann war ich kurz davor ihm eine zu klatschen. „Sag mal wieso ist deine Wimperntusche nicht verschmiert?“ fragte Paul und brachte mich vollkommen aus dem Konzept. Ich starrte ihn verwirrt an und versuchte eine passende Antwort zu finden doch schlussendlich schnaufte ich nur: „Ich schminke mich nicht, das Zeug ist schrecklich... meine Wimpern sind so du kranker Vollpfosten.“ er sah mich mit verwundertem Gesicht an. „Ich hab noch nie ein Mädchen getroffen das so natürlich hübsch ist, wie du wohl aussiehst wenn du Schminke trägst, bestimmt zum anbeißen.“ ich war fast am ausrasten. „Ahh... lass mich bloß in Ruhe du dämlicher Idiot und jetzt zu dir.“ auch Luke musterte mich nun interessiert. Ich holte aus und wollte ihm eine Ohrfeige verpassen, doch da hielt er meine Hand fest und zog mich dicht an sich heran. Ich spürte seine Hand an meiner Hüfte und wie sie durch den nassen Stoff mich noch näher zu Luke zog. Er flüsterte mir ins Ohr: „Das würdest du nicht tun, hab ich recht?“ ich stutzte und konnte mich nicht bewegen, was sollte ich tun. Schon wieder so ein Gegensatz den ich nicht verstand, was wollte er denn nun von mir. Ich fing an mir darüber klar zu werden ihn nicht zu mögen und ihm nie wieder so nah zu kommen oder ihm die Gelegenheit zu geben so nah an mich zu kommen. Er war einfach nur ein totaler Trottel mit schmutzigen Hintergedanken. Und gerade fuhr er mit seiner Nase wieder an meiner Wange vorbei und bevor er mir in die Augen starrte rettete mich Coco: „Amy... du musst dich sofort umziehen, sonst erkältest du dich noch.“ Paul grinste mich an und zog Luke von mir weg. Ich drehte mich mit Tränen in den Augen zu Coco um und rannte mit ihr aus der Sporthalle. Wir kamen in der Umkleide an und ich suchte mir neue Sachen. „So ein Vollidiot... ich verstehe nicht wieso er so widersprüchlich ist.“ ich regte mich tierisch auf, doch Coco lachte nur und sagte: „Er ist in dich verliebt... will es aber sicher nicht zeigen und er war definitiv eifersüchtig als Paul dich auch nur angefasst hat. Naja... wie dem auch sei, ich glaube dir was ihre Kräfte anbelangt und denke gar nicht mehr so viel sehen zu wollen, von dem was ihr könnt.“ ich sah sie entgeistert an. „Du scherzt... er und Gefühle?“ sie lächelte wieder und zog mich aus der Umkleidekabine. „Los komm... wir verpassen sonst noch den ganzen Spaß.“ wir rannten auf das Spielfeld und als ich mich umsah konnte ich nur Luke sehen, Paul musste wohl gegangen sein, mich interessierte sehr was er von mir wollte. Ich war in Gedanken versunken und stand noch abseits da flog der Ball direkt auf mich zu. Ich hatte Glück das ich solch gute Reaktionen hatte, ich wurde aus meinen Gedanken gerissen hielt den Ball aber. Ich drehte mich um und hielt Ausschau nach dem der ihn geworfen hatte. Ich erkannte nur Luke auf dem Gegnerischen Spielfeld und wie er mir schadenfroh zulächelte. Ihm wollte ich den Spaß gründlich verderben. Coco war schon in die Mannschaft gewechselt da lief ich ganz gelassen mit dem Ball in der Hand auf Luke zu. Ich stellte mich auf sein Spielfeld und warf den Ball zu den anderen: „Es kann losgehen.“ rief ich und ein wildes Treiben breitete sich aus. Luke sah mich enttäuscht und gelangweilt an: „Hey... musst du nicht in die andere Mannschaft? Das ist doch voll langweilig wenn man niemanden ärgern kann.“ ich grinste ihn nur an und verteidigte mich: „Dann ist mein Plan ja aufgegangen, aber das was vorhin passiert ist lasse ich dir immer noch nicht durchgehen. Selbst wenn du auf Knien um Vergebung bettelst. Jetzt heißt es Krieg zwischen uns.“ er lachte nur und warf den Ball mit Schwung auf die andere Seite: „Ach komm... du kannst mir gar nicht böse sein. Weißt du das du echt frech werde kannst?! Und noch was deine Vergebung brauche ich nicht.“ mit seinem letzten Wurf war das Spiel entschieden, wir hatten gewonnen. Ich zischte ihn nur wütend an und wir wechselten die Seiten. Im zweiten Spiel wechselte ich kein Wort mit ihm, doch schaffte er es immer wieder mit mir in Kontakt zu kommen... entweder lief er gegen mich oder hielt vor mir den Ball rempelte mich an oder tat sonst etwas. Ich hielt es in seiner Nähe einfach nicht mehr aus, er machte mich nervös und trotzdem fühlte ich mich sicher. Ich konnte mich nicht konzentrieren und jedes Mal wenn er mich so komisch ansah lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Seine Augen machten mir immer wieder Angst und mein Herz raste, so als würde es davonlaufen wollen. Als die zwei endlosen Sportstunden schließlich zu Ende waren verabschiedeten wir uns und ich rannte in den Umkleideraum oder versuchte es zumindest. Kurz bevor ich ihn erreicht, zog mich jemand in das Lehrerzimmer und stellte sich vor die Tür. Auf einmal wehte ein scharfer Wind und meine Haar flogen herum, ich wusste sofort wer vor mir stand, auch wenn ich ihn nicht sah, da ich die Augen geschlossen hatte. Ich öffnete sie langsam und sah wie nah mir Paul auf einmal stand. Ich stieß ihn von mir weg und stützte mich an der Wand ab. „Hey... ganz ruhig ich werde dir schon nichts tun, nicht hier.“ „Was willst du?“ fragte ich genervt. „Mit dir reden. Über etwas wichtiges...“ ich sah ihn mit großen Augen an, er wirkte so Ernst, er stützte sich ebenfalls an der Wand ab und lehnte sich zu mir. „Sei ehrlich... wie lange weißt du von deiner Fähigkeit?“ „Seit ein paar Tagen, bzw. seit gestern... sicher bin ich mir immer noch nicht.“ „Du bist dafür aber schon erstaunlich gut... wie hast du es geschafft deine Kräfte so schnell zu kontrollieren?“ „Wird das ein Verhör? Ich weiß noch überhaupt nichts über meine Kräfte und wie stark sie sind, was sie können, ich habe keine Ahnung davon... ich habe ohne sie gelebt und werde auch weiterhin ohne sie leben können! Nur wenn es wirklich unbedingt notwendig ist möchte ich sie anwenden.“ er lachte. „Das geht nicht, du bist sehr emotional... du wirst sie anwenden bevor du darüber nach denkst... das ist normal, das tun alle Elementowner. Glaub mir. So, wenn du noch nichts weißt hat es keinen Zweck... jetzt zu uns beiden hübschen... ich find dich wirklich süß wollen wir nicht mal...“ hat er jetzt etwa den Verstand verloren? Ich gehe nicht freiwillig mit einem Elementowner aus. Ich bin doch nicht total durch den Wind.

Ich packte ihn am Handgelenk und schleuderte ihn mit einer unglaublichen Wucht an die Seite. Sein T-shirts fing an zu brennen und ich sah ihn erschrocken an. Mit einer Handbewegung und etwas Wind war es wieder verschwunden. „Siehst du... du kannst nichts dagegen tun, du bist mit ihr verbunden. Und solltest vorsichtig sein du beherrscht sie gut, jedoch ist es eine gefährliche und starke Kraft...“ er wollte nach mir schnappen doch rannte ich einfach aus dem Raum. Ich kam unversehrt in die Umkleidekabine und fand die anderen Mädchen bereits beim Umziehen vor. „Was war los?“ fragte Coco besorgt. „Ich wurde aufgehalten.“ gab ich nur kleinlaut zurück und fing ebenfalls an mich umzuziehen. „Wie hast du es bloß geschafft bei den beiden so beliebt zu sein... ich verstehe gar nicht was die an dir finden.“ regte sich Veronika wieder auf und die anderen Mädchen kamen ins Tuscheln. Selbst mich verwirrt ihr auftreten, sie hatte recht die beiden hatten eigentlich keinen Grund mir nachzustellen. Nachdem wir uns alle umgezogen hatten war auch schon die Schule vorbei. Ich ging mit Coco aus der Umkleide und sah mich nervös um, doch niemand war zu sehen, ich rannte mit ihr zum Bus und wir fuhren nach Hause ohne das Luke oder Paul auftauchten. Wir verabschiedeten uns an der Bushaltestelle und ich ging nach Hause. Ich kam heil und gesund an ohne das etwas passierte, ich aß gemütlich Mittag und hatte einen entspannten Tag. Ich konnte es kaum glauben, keiner der beiden ließ sich bei mir Blicken und ich fing an die beiden schon fast zu vermissen.

Am nächsten Tag war es nicht anders, Luke war keine Klette gewesen und hatte sich mit ein paar Jungs aus meiner Klasse unterhalten oder er war während der Pausen zu Richi und Flo gegangen. Auch am Nachmittag war es ruhig und ich konnte mit meinem Kater spielen und zum Schwimmtraining gehen. Dort begegnete ich jedoch Luke, nicht das er in meinem Schwimmkurs war, sondern trainierte er für sich. Er war unglaublich schnell und wendig im Wasser, er sah aus wie ein Delphin wenn er schwamm. Aber irgendwie wunderte es mich nicht das war sein Element. Als ich fertig war ging auch er sich abduschen und kurz bevor er verschwand lächelte er mir nochmal zu. Ein komisches Gefühl breitete sich aus. Ich fuhr geschafft nach Hause, ließ mich ins Bett fallen und schon brach der nächste Morgen an. Wie immer stand ich auf und machte mich fertig ich ging zur Schule und fast alles war normal, wie gesagt fast... im Bus glaubte ich jemanden zu sehen den ich kannte. Als wir schließlich in der Schule ankamen trafen wir vor unserem Klassenraum eine Person die mir sehr bekannt war und meine Vermutung hatte sich bestätigt. „Hey na du bist ja noch hübscher geworden.“ „Und du hast eine noch größere Klappe bekommen.“ erwiderte ich frech. Er packte mich am Handgelenk und zog mich zu sich und umarmte mich fest. Noch einer der was von mir wollte... puh. „Wie geht’s dir Süße?“ fragte er lachend. Ich nickte nur und lachte ebenfalls. „Die eigentliche Frage ist wieso bist du wieder hier?“ „Ich bin mal wieder in der Stadt.“ Coco zog mich von ihm weg und wir liefen in den Klassenraum. Sie sah mich erzürnt an und ich wusste was sie meinte: „Wie kannst du dich nur mit ihm unterhalten, er ist ein totaler Dreckskerl... außerdem sitzt da so ein super süßer Typ und behauptet dein Bodyguard zu sein. Entscheide dich... und pass bloß auf das du dich nicht wieder falsch entscheidest.“ sie drehte sich beleidigt um und setzte sich auf ihren Platz. Ich stellte meine Sachen bei Luke ab und lief nochmal zu ihr. „Ich bin über ihn hinweg... bitte mach dir keine Sorgen. Außerdem gibt es da nichts zu entscheiden, so wie du sagst er ist nur mein „Bodyguard“... oder ein Stalker was auch immer.“ sie beruhigte sich und umarmte mich: „Ich mache mir nur Sorgen, aber da ich weiß das er auf dich aufpasst muss ich das nicht, dass ist ungewohnt.“ ich lief wieder zu meinem Platz und schon nervte mich der nächste. „Wer war das?“ fragte Luke so plötzlich das ich erschrak. „Ein alter Freund und Klassenkamerad.“ antwortete ich nur, doch Luke sah mich mit seinen blauen Augen durch dringlich an: „Freund?“ hakte er nach. Ich nickte nur und richtete meine Augen auf den Lehrer der nun vor der Klasse stand und uns angrinste. „Guten Tag, ich bin Herr Lichter und freue mich euch dieses Schuljahr unterrichten zu dürfen in Physik und Chemie. Ich bin neu, relativ und würde euch bitten euch alle vorzustellen und mir einen Plan von euren Namen zu geben.“ ein lautes Getuschel machte sich im Raum breit und Veronika schrie: „Ich schreibe unsere Namen auf einen Zettel...“ sie kicherte und zwinkerte ihm zu. Er war jung, Anfang 20 und sah sehr gut aus, natürlich wurden alle Mädchen rot in seiner Umgebung. Er genoss es tat aber nichts weiter nur ich wusste warum er eigentlich hier war oder zumindest wieso er nun ausgerechnet unser Lehrer geworden war. Ich sah zu Luke der mit eiskaltem Blick Louis musterte und ihn fast warnend anfunkelte. Louis lächelte nur in unsere Richtung und nickte Veronika zu. „Gut dann fangen wir doch gleich hier vorn an.“ jeder Schüler sagte seinen Namen, sein Alter und was er in seiner Freizeit tut. Als es zu Luke und mir kam, mit der Namensnennung schloss Luke seine Augen und als er sie einen Moment später wieder öffnete, schien sich seine Iris zu bewegen, es sah aus als würden seine Augen schäumen und Wellen schlagen. Entweder war er wütend oder er konzentrierte sich jedoch hatte ich das noch nie zuvor gesehen und wich zurück. „Luke... was tust du?“ fragte ich ängstlich. „Ich heiße Luke Trumbelt und bin 17 Jahre alt und schwimme in meiner Freizeit.“ er schloss seine Augen wieder und als er sie öffnete waren sie wieder normal. „Luke was war das...?“ fragte ich entgeistert. „Amy... wie alt bist du und was machst du in deiner Freizeit?“ fragte Louis bevor Luke antworten konnte. „Ähm... tja 16 und ich ähm jaa... ich treffe mich mit Freunden.“ antwortete ich schnell um darüber nachzudenken was ich in der letzten Zeit wirklich getan hatte. „Gut der Nächste?“ fragte Louis und Coco sah mich geschockt an und formte ein: „Woher wusste er... ach jaa stimmt.“ mit ihren Lippen und stützte nachdenklich den Kopf in ihre Handfläche. Weiteres passierte glücklicherweise nicht in dieser Stunde auch wenn Luke sich seltsam benahm. Nach der Stunde sah ich wie er zu Louis ging und die beiden den Raum verlassen hatten. Coco sah mich nur unwissend an und ich zuckte mit den Schultern.

Luke war die nächsten beiden Stunden nicht gekommen, ich hatte mich schon gefragt ob er geschwänzt habe. Doch das hätte er nicht gemacht, anscheinend war etwas vorgefallen. Coco und ich gingen auf den Schulhof und unterhielten uns, wir hatten zwar Schluss warteten aber noch da sich Rika mit Coco verabredet hatte und ich hatte es nicht eilig also wartete ich mit ihr. „Hörst du das?“ fragte Coco mich und zog mich hinter die Turnhalle. Wir versteckten uns im Gebüsch, dort hatten wir genug Abstand konnten aber trotzdem noch alles erkennen was sich in der Gasse abspielte. Ich erkannte Greg meinen alten Schulfreund den ich auf dem Flur getroffen hatte und drei Jungen die sich an die Wand pressten und ihn mit zitternden Knien um Verzeihung baten. „Bitte... bitte tu uns nichts.“ flehte der eine und ein weiterer: „Wir wissen von deinem Ruf, bitte wir machen alles was du willst.“ „Gut... dann sagt mir wer dieser komische Typ ist mit dem Amy herumläuft?“ sie sahen sich verwirrt an. „Wir wissen es nicht!“ stammelte ein blonder Junge. Greg ließ in seiner Hand eine Kugel erscheinen, es war keine gewöhnliche Kugel es war ein schwarzer Schatten der mit Elektrizität gefüllt war, sie funkte und man sah die Bewegung und Ladung der Teilchen. Es war unheimlich, ich erschrak sehr als ich erkannte das Greg ebenfalls besondere Kräfte besaß. Ich konnte mir die Erscheinung in seiner Hand nicht erklären, es war ein Gemisch aus Gut und Böse...

Coco zog mich am Ärmel wieder aus meinen Gedanken und sah mit schreckgeweiteten Augen auf Greg. Er war gerade dabei die Kugel abzufeuern. Diese erreichte aber nicht ihr Ziel, eine Wand hatte sich vor ihr aufgebaut. Etwas blaues, vielleicht glibschiges oder flüssiges. Es war Wasser als ich genauer hinsah, genauso wie ich verwundert war drehte sich auch Greg um und Luke sprang von einem Dach herunter. Mit den Händen in den Hosentaschen kam er auf dem Boden an und die Wand verschwand wieder. Die drei Jungen sah sich schockiert um und sanken an der Wand auf den Boden, dass war anscheinend zu viel für ihre Nerven. „Ich bin der, den du suchst... lass sie in Ruhe.“ ermahnte Luke ruhig und gelassen. „Wer bist du? Und nur so zur Information ich hatte gerade meinen Spaß und du hast mich dabei gestört... das wird böse Enden.“ rief Greg. Coco musste mir den Mund zuhalten sonst hätte ich geschrieben. „Es ist zu riskant. Wer weiß was er tun wird wenn er dich sieht... noch schlimmer wenn er sieht das du auch besondere Kräfte besitzt. Wir werden uns heraushalten... versprochen?“ ich nickte und hielt sie fest, ich krallte mich in ihr T-Shirt um nicht wieder los schreien zu wollen. „Ich sag es dir noch einmal lass sie gehen.“ wiederholte Luke und lehnte sich an die Turnhallenwand. Die drei Jungen sahen ihn mit großen Augen an und konnten es gar nicht fassen. Greg feuerte drei Kugeln auf die Jungen ab und sah sie grimmig an. Luke hielt sie locker mit einem Schutzschild auf und als die Kugel abprallten sah es aus als wäre etwas ins Wasser gefallen die Wellen breiteten sich kreisförmig in der Luft aus, ein unglaubliches Schauspiel. Dann ließ er aus seiner Hand einen Wasserstrahl strömen und schleuderte Greg so heftig gegen die Wand, dass er sich nicht wehren konnte. Er ging auf ihn zu und sah zu den Jungen. „Na los... macht euch vom Acker.“ diese sahen ihn verwirrt an und trauten sich nicht weg zu laufen. „Na los... oder braucht ihr noch eine Extraeinladung?“ sie schüttelten den Kopf und rannten an Luke vorbei, wieder auf den Schulhof. Sie hatten ihm noch einmal dankend zugenickt und waren froh, aber geschockt davon gelaufen. Luke ließ Greg auf den Boden fallen und drehte sich um, steckte seine Hände wieder in die Hosentaschen und fragte gehässig: „Was wolltest du von mir?“ Greg stand wieder auf und stützte sich geschwächt ab. „Ich wollte wissen wer du bist.“ sagte er. „Und weißt du es jetzt?“ fragte Luke und drehte sich zu Greg. „Nein...“ zischte dieser verärgert. „Gut, ich werde es dir erzählen...“ Luke schritt auf Greg zu und vor ihm her während seiner Erzählung. „Ich bin Luke, Luke Trumbelt... ich bin neu und kenne Amy seit dem letzten Wochenende, daher sagte die Lehrerin ich solle mich an sie halten und hänge nur deswegen an ihr... falls du dir darüber Gedanken gemacht hast.“ Greg lachte: „Und wer bist du wirklich?“ fragte er. „Dein schlimmster Albtraum wenn du noch weiter Ärger machst.“ flüsterte Luke zurück. Greg ließ einen Schatten an seiner Seite tanzen und umwickelte Luke. Ich sah nur wie ihn diese andersartige Gestalt auffraß und er sich nicht wehrte, was tat er da bloß? Nach einem kurzen Moment knallte es und aus dem Schatten drang helles blaues Licht aus. Das Licht ließ den Schatten weichen und er verkroch sich wieder im Boden. Greg stemmte die Hände in seine Hüften und musterte Luke. „Nicht schlecht...“ murmelte er. Luke strahlte noch immer und schloss nur gelangweilt die Augen. „Du bist zu selbstsicher!“ schrie Greg. „Fass dir an deine eigene Nase...“ warf Luke zurück. Es wurde immer spannender, Greg ließ es über sich donnern und über ihm entwickelte sich vom Himmel ein schwarzer Strudel, der knisterte und knackte und funkte. Er war voller tödlicher Energie geladen. „Das hältst du nicht aus...“ lachte Greg und richtete seine Hand auf Luke. Dieser zischte verärgert und sah in unsere Richtung, ich warf Coco auf den Boden und sah wie sich im Umkreis von hundert Metern eine Barriere aus Wasser aufbaute. Und um uns bildete sich eine Wasserblase, als hätte Luke uns bemerkt. Greg lächelte nur und murmelte: „Spar dir deine Energie für das hier...“ er feuerte den Strudel auf Luke ab und dieser ließ ihn einfach in einer riesigen Welle verschwinden, wie weggespült, so sah auch Greg aus, als er sah was Luke ohne mit der Wimper zu zucken machen konnte. „Lass uns mal reden...“ unterbreitete Greg und Luke nickte. Was sollte das denn jetzt? So wie ich Greg kenne heckt er einen miesen Plan aus, was wenn er Luke umbringen wollte, vielleicht sogar meinetwegen. Wir verstanden nicht was die beiden zu bereden hatten da die Wasserblase zu stark war. Ich ließ meine Hände aufflammen und zerplatzte sie wie eine Seifenblase. Coco sah mich erstaunt an: „Das ist der Hammer...“ flüsterte sie und kicherte.

„Wer bist du?“ fragte Greg ein weiteres Mal. „Ich bin ein Typ der die Kraft des Wassers kontrollieren kann.“ „Du bist stark...“ Luke nickte: „Du auch...“ das haute mich um, ich hätte nie gedacht das Luke soetwas sagen würde, er sah nachdenklich aus. „Wie steht es mit dir und Amy?“ jetzt grinste er. „Du scheinst dich für sie zu interessieren...“ hakte jetzt Luke nach. „Naja... sie war früher mal soetwas wie eine gute Freundin, wären wir nicht weggezogen wären wir sicher ein Paar geworden und als ich sie heute gesehen habe, da wusste ich ich will sie wieder und ich eliminiere jeden der mir im Weg steht also... tut mir Leid aber...“ Greg hatte wie einen Pilzschutzwall, der wieder vor Elektrizität strotzte und einen Schatten der sich um ihn wand, vor sich aufgebaut. Das ist schwer zu beschreiben es sah aus wie eine Pilzkappe die er senkrecht vor sich hielt, schwarz und manchmal zuckten Blitze in ihm auf, unheimlich. Damit stürmte er auf Luke zu. Dieser zog seine Hand aus der Hosentasche und feuerte mit verärgertem Gesicht einen dicken Wasserstrahl auf ihn ab. Es schien wirklich stark zu sein, beide der Aktionen. Luke war jedoch stärker und hatte Greg wieder an die Mauer geschleudert. „Jetzt muss ich dir mal etwas sagen... ich weiß das du sie ausspioniert hast und ich lasse dich nicht an sie heran. Du wirst sie in Ruhe lassen oder ich höre auf mit dem Spielen. Wenn ich dich in ihrer Nähe sehe, dann zerquetsche ich dich wie eine Fliege... verstanden und mach keinen Ärger mehr. Ich kriege alles mit auch das von vorhin, wo du etwas über mich herausfinden wolltest.“ Greg öffnete mühselig seine Augen und fragte: „Bist du ein Stalker oder soetwas? Woher weißt du das ich sie beobachte? Und das vorhin mit dem Kampf? Woher weißt du das, sag es mir...“ Luke lachte und ließ ihn fallen. „Ich warne dich jetzt nur... halte dich von Amy fern. Das war nur Spaß, aber das nächste Mal mache ich Ernst.“ er drehte sich um und ging locker, so als wäre nichts gewesen wieder Richtung Schulhof. Greg schrie ihm hinterher: „Das kannst du vergessen ich hole sie mir zurück und wenn ich dich dafür umlegen muss...“ dann klappte er in sich zusammen und blieb liegen. Ich sprang aus dem Gebüsch und sah zu Luke, er war einfach weitergelaufen. Da war wieder dieses Kalte, das Herz aus Eis. „Luke!“ schrie ich und sah wie er stehen blieb. „Wir müssen ihm helfen.“ ich rannte auf ihn zu und Coco stürzte aus dem Gebüsch und versuchte mich am Arm zu packen. Ich kam zu Greg und fühlte seinen Puls. „Keine Sorge, er wird bald wieder aufwachen. Er wird es überleben...“ Luke kam zu uns und stellte sich mit einem herablassenden Blick hinter mich. „Wir müssen ihn ins Krankenzimmer bringen.“ Luke rollte mit den Augen und ich versuchte ihn mit einem Hundeblick zu überzeugen. „Okay ist ja gut. Nimm meine Hand...“ gab er schließlich nach. Ich sah ihn verwirrt an und bevor ich etwas unternahm, schnappte er sich meine Hand und krallte Greg am Kopf. Coco hielt sich an meinem Arm fest und Luke fing an zu leuchten, dann sah ich ihn auf einmal nicht mehr und kurze Zeit später verlor ich für ein paar Sekunden den Boden unter meinen Füßen. „W...Was ist passiert?“ fragte ich stotternd. Luke ließ Greg ins Bett fallen sah mich mit seinen eisigen Augen an. „Wir haben uns unsichtbar gemacht und...“ „Und haben uns teleportiert... das ist ja unglaublich, was kannst du noch alles?“ beendete Coco seinen Satz und krallte sich nun seinen Arm und himmelte ihn an. Er schüttelte sie ab und zog die Augenbrauen hoch. „Ähm sie weiß es?“ fragte Luke. Ich nickte und Luke starrte Coco an, diese grinste zufrieden zurück „Gib es zu, du wusstest das oder?“ und Luke setzte an etwas zu sagen, doch da kam unsere Krankenschwester in den Raum und sah uns verwundert an. „Waas... oh wie ist das passiert?“ „Keine Ahnung wir haben ihn nur hinter der Turnhalle gefunden, er macht öfter Ärger.“ erklärte Luke kurz angebunden und ließ wichtige Details heraus. „Ja ich weiß, er war schon immer so... gut danke. Ihr könnt ihn getrost mir überlassen.“ sie lächelte und Luke zog mich aus dem Raum, da bemerkte ich auf einmal, dass er meine Hand immer noch hielt. Coco sah uns amüsiert an und öffnete schon wieder den Mund um etwas zu sagen, da kam Luke ihr zuvor und meinte: „Wir gehen jetzt nach Hause, wir sehen uns morgen, schönen Tag noch.“ wir wurden wieder unsichtbar und kurze Zeit später befanden wir uns in meinem Zimmer. „Hey... ich konnte mich nicht verabschieden und wieso haben wir sie nicht mitgenommen.“ Luke wurde aus irgendeinem Grund nervös. Ich ließ mich verärgert auf mein Bett fallen und starrte ihn an. „Ich muss mit dir reden.“ ich nickte und ließ mich in meine weichen Kissen sinken. „Wusstest du davon? Von seinen Kräften mein ich?“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich wusste das er Ärger machen würde, doch hatte ich es nie gesehen, deswegen wollte ich Coco auch nie glauben. Ich war sehr erschrocken als ich gesehen habe, dass er ebenfalls Kräfte besitzt. Meintest du das Ernst mit dem: er sei Stark?“ Luke lief in meinem Zimmer herum. „Hmm... schwach ist er nicht. Aber ich kann ihn locker schlagen, du musst dir keine Sorgen machen um mich.“ ich verdrehte die Augen setzte mich hin. „Ich mache mir keine Sorgen um dich, sondern um ihn. Wer weiß was er alles erlebt hat und durchmachen musste... der arme Kerl...“ Luke sah mich wütend an und stürzte sich auf mich. Ich lag auf meinem Bett und sah über mir diese kalten blauen eisigen Augen. Er stützte sich mit seinen Armen auf mein Bett auf und seine Beine lagen, eins zwischen meinen und das andere auf dem Rand. „Wieso machst du dir Sorgen um ihn? Er... er ist ein Idiot.“ er schloss seine Augen und wedelte mit seinen Haaren. Sie berührten mich zwar nicht, doch erinnerten sie mich an unser erstes Zusammentreffen. Ich sah wie sie glänzten und betrachtete Luke, aus dieser Perspektive hatte man doch nochmal einen anderen Blickwinkel. „Ich... er ist vielleicht so aufgewachsen, immer allein geblieben da kann ich nachvollziehen das er ein Idiot ist.“ „Ja wieso er... mach dir doch um mich Sorge...“ weiter sprach er nicht. Er öffnete die Augen und sah mich schockiert an: „Was... mache ich eigentlich hier?“ fragte er sich und auch ich bemerkte wie schwierig die Situation war. Kurz danach bemerkte ich, dass er nicht meinte in was für einer Position wir uns befanden, sondern das er sich danach sehnte, dass ich mich um ihn sorgte. Dann sah er mich wieder mit seinem kalten Blick an und kam mir näher. „Vergiss ihn... und näher dich ihm bitte nicht.“ flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf: „Luke was tust du?“ ich stemmte meine Hände gegen seinen Brustkörper und ein Elektroschlag durchfuhr meinen Körper. Mein Herz raste wie wild und wollte davonrennen. Er berührte meine Nase mit seiner und seine Haare kitzelten meine Stirn. „Es tut mir Leid, du bist zu verlockend...“ zischte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich erstarrte, ich war einem Jungen noch nie so nah gekommen, wurde noch nie so berührt und habe nie gespürt wie es sich anfühlt. Okay ich hatte immer Küsse auf die Wange von meinem Bruder bekommen, doch war es immer freundschaftlich und gewohnt gewesen. „Luuuke... ich... geht es dir gut?“ er fuhr mit seiner Hand an meiner Hüfte entlang und schob mein Top ein Stück nach oben. Mein Bauch war ein klein wenig zu sehen und als ich mich wehrte hielt er meine Hände über meinem Kopf fest. „Ich kann nicht anders...“ flüsterte er und setzte an mir einen richtigen Kuss zu geben. Ich drehte meinen Kopf hin und her und versuchte es herauszuzögern, doch als ich in seine blauen Augen sah, erstarrte ich erneut zu Eis und bewegte mich nicht mehr, sie fesselten mich zu sehr. Seine Nase streifte meine und...

„Amy... was macht ihr denn da?“ mein Bruder war in mein Zimmer geplatzt und schrie nun aus Leibeskräften. Luke jedoch ließ sich nicht beirren, er schreckte nicht mal hoch. Er entfernte sich nur wieder ein Stück von mir und drehte seinen Kopf zu meinem Bruder. „Sooo knapp...“ fluchte er. „Wer um Himmels Willen... haaa ah... du... du bist doch der Musterschüler. Warte Luke... duu... du!“ stotterte er. „Kein Grund sich aufzuregen.“ beruhigte Luke ihn. „Er ist ein Vollidiot.“ sagte ich nur genervt. „Das nimmst du zurück.“ flüsterte Luke an mich gewandt und an Eric „Ja bin ich...“ „Das ist der Wahnsinn... der Herr des Elements Wasser, das ist der HAMMER... aber das erlaubt dir trotzdem nicht mit meiner Schwester machen zu können was du willst.“ er klang sehr ernst und sah mit mahnendem Blick auf uns. Luke stöhnte und fragte: „Was wolltest du von deiner Schwester...“ er setzte sich neben mich und hielt meine Hand, er legte seine auf meine und hielt mich so fest. Luke ließ mich nicht aus den Augen und ließ mich auch nicht vom Bett herunter. Ich sah ihn wütend an, gab es aber auf und sah zu Eric „Ach ja... ich fahr jetzt zu Mike und wollte eigentlich nur, dass du Abendbrot machst heute, Papa kommt erst spät. Und ich fahre jetzt los... und wehe hier passiert etwas, ich schlage dich so zusammen das du nicht mehr weißt wer du bist, wenn du ihr weh tust. Und ich bin in zwei Stunden wieder da.“ ich nickte und lächelte ihm zu. „Keine Sorge ich mach ihn vorher kalt.“ ich hielt mir meine Hand vor den Mund und mein Bruder schloss die Tür. „Was ist?“ fragte Luke. „Du bist schon kalt, da kann ich nichts mehr machen. Muss ich mir wohl etwaaaaaas...“ Luke hatte sich wieder über mich gestützt und hielt meine Arme fest. „Hey... das kriegst du zurück...“ ich schrie und versuchte seinen Fängen zu entkommen, doch wieder half es nichts. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich wieder normal an meine Wand. Ich sah ihn ungläubig an und setzte mich ebenfalls wieder auf. „W...was ist los?“ fragte ich ängstlich. „Glaubst du wirklich ich würde das tun?“ er sah mich lachend an. Ich zuckte mit den Schultern und senkte den Blick. „Bist du traurig darüber?“ fragte er mit Triumph in der Stimme. „N...nein nur verwirrt.“ antwortete ich schnell und sah ihn an. Er beugte sich zu mir und zog mich mit seinen Augen zu sich. Ich war selbst kurz davor ihn zu küssen hielt mich aber erschrocken zurück. „Hmm... ich wollte dir noch sagen...“ fing er an und sah mich an. Er legte seine Hand an meinen Hals und flüsterte: „Am Samstag, nimm dir nichts vor...“ ich musterte ihn und strich durch sein Haar, stieß ihn weg und sagte gehässig: „Ich gehe mit dir auf kein Date.“ er lachte. „Das würde ich auch nicht tun... es wird kein Date, versprochen.“ er stand auf und ging aus dem Raum, bevor er die Tür schloss drehte er sich um und ich schrie: „Ich rede nie wieder mit dir du Idiot, du spielst doch nur mit mir...“ so fühlte es sich an und wie als wenn er es bestätigen würde lächelte er und schloss die Tür. Ich ließ mich genervt auf mein Bett fallen, machte Musik an und dachte nach. Wieso hatte ich nie bemerkt das Greg ebenfalls diese besonderen Fähigkeiten hat, wieso hat er nie etwas gesagt, wieso haben seine Opfer nie etwas gesagt?

Und wieso bin ich gerade dabei Gefühle für den eisigsten Volltrottel der Welt zu entwickeln... ich mag ihn nicht! Das muss ich mir unbedingt klar machen... ich bin selbst ein Idiot ich hätte ihn beinahe aus freien Stücken geküsst...

Am nächsten morgen ging ich mit Coco zur Schule, etwas bedrückt noch immer vom gestrigen Erlebnis. Greg kam in der Schule auf mich zu: „Hey... na schönste...“ ich schrak zurück und sah ihn etwas misstrauisch an. „Was ist?“ fragte er. „Nichts... ich dachte, da wäre Frau Humbuck...“ er lachte und wollte schon einen Arm um mich legen, da stieß ihn Luke zur Seite und sah ihn mahnend an: „Oh entschuldige, bin gestolpert.“ er zog mich zu sich und schob mich Richtung Raum. Ich stoppte und sah Greg an, er tat mir Leid, was hatte er alles durchgemacht mit seiner Fähigkeit. Er musterte Luke böse, ich lächelte ihm zu und meinte: „Wir können nachher in der großen Pause reden wenn du magst... in der Cafeteria.“ ich drehte mich um und lief mit Coco in unseren Kurs hinein. Luke war noch stehen geblieben und ich war mir sicher er würde Greg versuchen, ausreden zu wollen, sich mit mir zu treffen. Das konnte er noch weniger ab, als wenn ich um Paul war, so kam es mir zumindest vor. Apropos, Paul kam in den Raum und Luke gesellte sich zu ihm, die beiden besprachen etwas schlugen sich ab und Paul verschwand wieder. Es verwirrte mich doch sehr, da die beiden immer taten als wären sie Erzfeinde. In der kompletten Stunde schaute er nur mürrisch und war nicht bei der Sache, Luke. Den ganzen Tag war er nicht sonderlich gut gelaunt und da es mir ebenfalls schlechte Laune machte fragte ich Louis was er denn haben könnte. „Louis... hey...“ er sah mich mahnend an: „Herr Lichter hier...“ ich rollte mit den Augen: „Is ja gut... sag mal was ist mit Luke los er ist total schlecht gelaunt.“ „Die von oben haben ihn zu etwas verdonnert das er nicht ab kann, unter anderem muss er weiterhin auf dich aufpassen und am Wochenende bzw. in der Woche darauf muss er in der Uni bleiben. Das passt ihm gar nicht, aber es passt ihm nie etwas in den Kram. Er hatte immer etwas besseres zu tun. Zu mindestens behauptet er das...“ ich sah ihn erschrocken an. Wieso war er dann so komisch? „Er muss nicht auf mich aufpassen wenn er das nicht will, nur verwirrt es mich manchmal scheint es, dass er gern in meiner Nähe...“ Louis unterbrach mich: „Mach dir nichts draus... er spielt mit dir. Für ihn gibt es immer wichtigeres und wenn er könnte wäre er schon längst wo anders. Das kannst du mir glauben, sie lassen ihm keine andere Wahl. Aber das verstehst du noch nicht.“ ich war gekränkt und ich kann gar nicht sagen wie ich mich fühlte. Belastend, traurig, eine Qual, ungewollt... Luke musste das tun und hasste mich bestimmt dafür. Ich war so damit beschäftigt das ich kaum mitbekam was um mich herum passierte. Ich sah Luke nicht an und ignorierte ihn, ich versuchte ihn nicht zu belästigen, von außen wirkte alles wie immer. Doch von innen war es anders, mein Herz fühlte sich an als würde es mir jemand aus der Brust reißen. Auch wenn ich es nicht wollte, pochte es mir oft bis zum Hals wenn ich an Luke dachte. Komisch war nur das sich dieses pochen in Wut verwandelte wenn ich mit ihm sprach oder in seiner Nähe stand. Um mir über meine Gefühle klar zu werden ging ich in der großen Pause auf das Dach unserer Schule, meinen geheimen Ort. „Hey... was machst du hier?“ Paul war mir gefolgt, so wie schon öfter. Immer wenn ich ihm begegnete wollte er mich über meine Kräfte ausfragen und ich antwortete: „Ich weiß nichts über meine Kräfte, sie haben mir nichts gesagt und wissen ebenfalls nichts. Ich möchte es auch nicht mehr herausfinden, ich möchte normal weiter leben und wende meine Kräfte nicht mehr an. Nur falls du deswegen gekommen bist.“ er lachte und schüttelte den Kopf. Ich sah wieder auf die umliegenden Dächer und Häuser und ließ meine Gedanken schweifen. „Es sieht wunderschön aus, wie du dort stehst am Geländer mit deinen langen Haaren die sich im Wind stürmisch hin und herbewegen. Es ist schon magisch...“ „Magisch?“ hakte ich nach. Er kam auf ich zu und flüsterte: „Du bist magisch...“ er umarmte mich von hinten und sah mich an, ich drehte meinen Kopf zu seinem und unsere Nasen berührten sich. „Willst du...?“ fragte er und drehte mich zu sich er nahm mein Kinn und kam mir immer näher mit seinen Lippen. Ich sträubte mich schüttelte den Kopf und versuchte aus seiner Umarmung zu entkommen, doch sein Griff war fest und es blieb mir nichts anderes, als meine Hände gegen seine Brust zu stemmen und ihm nachzugeben. Meine Hand umwickelte sich schon mit Feuer und ich wollte es auf Paul richten da sah er mich mahnend an. Ich wusste genau was er meinte. „Du bist doof.“ zischte ich und sah in seine grauen Augen. Er kam mir wieder bedenklich nahe und sprang sofort nach hinten. Er schleifte auf seinen Füßen und konnte sich gerade noch so halten. Ein Wasserstrahl hatte uns getrennt und lässig im Türrahmen, stand Luke. Meine Augen füllten sich mit Tränen und Paul durchwehte das Dach mit einem heftigen Windstoß. Ich fiel, da ich mich nicht halten konnte und wurde durch Luke der zu mir gesprintet war gehalten. Er richtete mich wieder auf und musterte mich mit seinen eiskalten blauen Augen: „Alles in Ordnung?“ ich sah ihn nur an und eine Träne kullerte über meine rote Wange. Er strich sie sanft mit seiner Hand weg und zog mich in eine Umarmung. „Luke...“ flüsterte ich. „Wieso weinst du?“ fragte er, ich stieß ihn weg und sah mich um. Was sollte ich tun, ich würde wieder nur ärger machen. Bevor ich einen ordentlichen Gedanken gefasst hatte mischte sich Paul ein: „Wir waren kurz davor... du Qualle. Es hat nicht mehr viel gefehlt. Wann werde ich wieder diese Chance bekommen dafür wirst du bezahlen.“ er regte sich tierisch auf und hinter ihm baute sich ein Windstrudel auf. Luke lachte nur: „Wenn das einer darf dann bin ich das, halte dich von ihr fern oder ich Prügel dich windelweich.“ schon wieder bereitete ich ihm ärger und er drohte wieder einem Jungen...wieso?

Ich richtete meine Hand auf den, auf uns zukommenden Windtornado und hielt ihn mit einem Feuerschutzschild leicht auf. Dann hielt ich den winzigen Tornado in meiner Hand und zerdrückte ihn in der Faust. „Hör auf...“ schrie ich Paul zu und drehte mich zu Luke. Wieder kamen mir aus unerklärlichen Gründen die Tränen und ich rannte ins Treppenhaus. Ich kam nicht weit und lief mit großen Augen rückwärts wieder auf das Dach. Greg war vor mir aufgetaucht und zwang mich dazu wieder auf das Dach zu gehen. „Wo warst du?“ fragte er wütend. Ich erinnerte mich und schüttelte bedrückt den Kopf: „Entschuldige...“ flüsterte ich kleinlaut und stieß gegen Luke der hinter mir aufgetaucht war. Er hielt mich an den Schultern fest und musterte Greg mit bösem Blick. Greg schloss die Tür und es gab kein entkommen, ich war mit drei verrückten Jungs auf dem Dach unserer Schule und wusste genau was kommen würde. „Ich wäre dafür, dass wir uns hinsetzten und friedlich darüber reden.“ sprach ich in die Runde und sah jeden an. Greg erkannte Luke und Paul. „Du... schon wieder! Und wer ist der andere Spinner?“ Paul kam ebenfalls zu uns ran und lachte nur: „Paul, wenn ich mich vorstellen darf.“ er nickte Luke zu und Luke übernahm. „Ich sagte dir, halte dich von Amy fern und wenn du das nicht tust bekommst du eine gerechte Strafe.“ jetzt lachte Greg, Luke schob mich etwas weg und ich lehnte mich an das Geländer. Ich war mir sicher ich würde mit reden nicht viel regeln können, dass überließ ich also ihnen. Sie kannten ihre Kräfte und würden sich sicherlich in einen Streit verwickeln, aber nicht ernsthaft verletzten. „Weißt du... das letzten hat ziemlich Spaß gemacht.“ ergänzte Greg. „Ich mache keinen Spaß.“ erwiderte Luke kalt. Selbst Paul ging einen Schritt zurück und bekam Respekt. „Du willst spielen? Lass uns spielen, aber nach meinen Regeln.“ Luke sprang zurück und Paul klinkte sich ein. „Hey wenn dann will ich anfangen.“ Greg nickte. „Von mir aus... ich mache erst dich und dann den Angeber mit den eiskalten Augen fertig. Und danach werdet ihr euch von Amy fernhalten, verstanden. Ihr könnt es nicht mit mir aufnehmen...“ Luke und Paul sahen sich an und grinsten erfreut. Alle drei waren recht übermütig, auch wenn Luke sich bewusst war was Greg alles konnte. „Amy, nicht erschrecken was gleich passiert ist nicht menschlich, aber ich liebe dich trotzdem und wenn die beiden hier nicht mehr Hindernisse sind, verbringen wir eine schöne Zeit zusammen.“ rief Greg mir zu. „Luke... sei vorsichtig. Ich möchte keinen Toten sehen.“ ich hatte Gregs Aussage ignoriert und Luke böse zu gefunkelt. Er nickte mir zwinkernd zu und stellte sich ebenfalls an den Rand. Greg sah mich verwirrt an, hatte aber keine Zeit mehr zu fragen wieso ich so reagiert hatte da Paul ihn schon Angriff. Ein richtiger Sturm kam auf und Windklingen rasten nacheinander auf Greg zu, er hatte sich ein Schutzschild aus Blitzen und schwarzen Schatten erscheinen lassen. Dann feuerte er ein paar Blitzkugeln zurück die Paul locker ablenkte und verschwinden ließ. „Gar nicht schlecht.“ rief Paul und erhob seine Hände zum Himmel, wieder kam Wind auf und sammelte sich um Greg, er zerstörte ihn mit seiner Elektrizität die er um sich sammelte. Dann schockte er Paul und dieser fiel auf den Boden. Das ließ er jedoch nicht auf sich sitzen und sprang auf. Er stieg in die Luft und feuerte einen riesigen „Windball“ oder so, auf Greg ab. Er hielt ihn mit seinem Schild und lachte: „Ist das alles?“ fragte er und bemerkte nicht das hinter ihm Windklingen aufgetaucht waren und ihn an den Seiten schnitten. Paul zog sich zurück: „Du bist langweilig. Ich habe keine Lust mehr, Luke übernimm du... der kann ja gar nichts... da bist selbst du besser.“ schrie er und stellte sich mit etwas Abstand zu mir, ebenfalls an das Geländer. „Okay...“ Luke lächelte, zwinkerte mir nochmal zu und begab sich auf das „Spielfeld.“ „Hey... das ist aber nicht gerade nett und fair auch nicht.“ schrie Greg und feuerte Blitze auf Paul ab. Doch um ihn war ein Schutzschild aus Wind das diese abwehrte und sie lösten sich auf. Ich sah wie verwirrt Greg war er verstand nicht was hier vor sich ging. „Verschwende deine Kräfte nicht, ich möchte das du deine volle Aufmerksamkeit auf mich richtest.Wenn du mich besiegst dann darfst du Amy haben, ich überlasse sie dir und als Bonus werde ich aufpassen das sich ihr kein anderer Junge nähert außer du. Ich werde sie auch nicht ansprechen oder berühren oder irgendetwas anders, sie wird ganz allein dir gehören... ist das ein Deal?“ fragte Luke lässig und stand noch immer mit seinen Händen in den Hosentaschen. Greg lachte: „Gut dann stell dich schonmal darauf ein und verabschiede dich von dieser Schönheit. Sie wird nur mir gehören! Was ist eigentlich wenn du gewinnst?“ hakte Greg nach um auch die andere Seite zu kennen. „Du wirst niemanden mehr angreifen und Amy auch nicht mehr treffen, außer sie fragt von sich aus. Du wirst sie in Ruhe lassen genauso wie die anderen Schüler, du wirst niemanden mehr angreifen mit deinen Kräften. Verstanden? Und du wirst uns nicht nach spionieren. Wenn du das tust verbiete ich es dir sie auch nur anzusehen.“ Greg weitete seine Augen: „Gut, dass das nie passieren wird. Okay dann steht der Deal...“

Ich konnte nicht anders: „Luke!!!“ schrie ich und er sah zu mir. „Was soll das? Ich bin doch keine Ware mit der man Handeln kann. Das ist total kindisch.“ er zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Naja anders scheint er es ja nicht zu kapieren, dass du nur mir gehörst.“ ich wurde rot und starrte ihn an. Was hatte er gerade mit einem unverschämten Grinsen auf seinem Gesicht gesagt? Ich gehöre nur Luke? … und was ist mit dem was Louis gesagt hat? Ich werde nicht aus ihm schlau...

Pauls Augen funkelten gespannt... vielleicht, weil es jetzt spannend werden würde. „Ich wäre vorsichtig selbst ich musste lernen das Luke bis zum letzten alles Ernst meint wenn es um sie geht. Da kennt er keine Gnade... du wirst verlieren, denn Luke wird sie nie jemanden anderem gehören lassen. Glaub mir da ist er knallhart du musst eine wirklich gute Taktik haben um ihn davon abzubringen bei Amy zu sein.“ Auch er verwirrte mich, er hatte gesagt der Kampf gegen Greg war langweilig gewesen. Also wieso sah er dann so genau hin? Selbst für Luke schien es spannend zu werden, er war auf einmal ganz ernst. Der Kampf hatte mit einem Angriff von Greg gestartet und Luke hatte sich verteidigt. Und Greg hatte wieder Schatten auf Luke gerichtet. Es war wirklich interessant zu sehen was Greg alles für verschiedene Zauber hatte. Er konnte Luke mit Blitzen oder nur mit Schatten angreifen, mit beiden in Kugeln oder Klingen, wie eine Art Band, Offensiv oder Defensiv. Man konnte sich so einiges an Dingen ausmalen doch für viele ihrer Angriffe brauchte man eine Menge Fantasie um zu begreifen was Luke zum Beispiel alles mit seinem Wasser tat. „Wieso willst du Amy eigentlich?“ fing Luke plötzlich eine Konversation an. „Sie ist etwas besonderes.“ rief Greg zu ihm herüber mit einem Angriff gleich als Geschenk. Luke wehrte ab und bestätigte: „Da hast du Recht.“ , „Was willst du eigentlich von ihr? Wieso bist du die ganze Zeit um sie... du hast besondere Kräfte genauso wie dein Freund.“ Luke erklärte: „Er ist nicht mein Freund und Amy ist etwas besonderes das hast du gut erkannt.“ schließlich stellte Greg fest er konnte Luke mit seiner jetzigen Taktik nicht schlagen und änderte seinen Plan. Er schloss mich in einen Schatten ein und um mich herum waren Blitze. Sie waren immer kurz davor in meinen Körper einzudringen. „Wenn sie soetwas besonderes ist... wie wir denken dann befreie sie doch?“ Lukes Blick verfinsterte sich gewaltig. Eine riesige Welle breitete sich hinter ihm aus und schlug über Greg zusammen. Er ließ mich fallen und ich fiel von unserer Schule, ich dachte es wäre mein Ende. Alles ging so schnell ich hatte mich noch in dieser dunklen Blase befunden und kurz darauf fiel ich vom Dach unserer Schule, ich hatte große Angst das es auf einmal aus war, ich wollte Luke noch so viel sagen... Doch zu dem Aufprall kam es nicht, ich öffnete erschrocken die Augen als ich merkte etwas hatte mich aufgefangen und ich fand mich in Pauls Armen wieder. Er hielt mich wie eine Prinzessin in seinen Armen und schwebte mit mir in der Luft. „Was für eine Ehre...“ murmelte er und setzte mich auf dem Dach wieder ab. In mir staute sich eine unendliche Wut auf, wie konnte Greg nur soweit gehen mich mit in seinen Kampf zu involvieren. „Du bist zu weit gegangen Greg...“ schrie Paul und deutete auf die beiden finsteren Gesichter von Luke und mir. Er war genauso erzürnt und war schon fast dabei einen riesigen Wasserball auf Greg abzufeuern da sah er zu mir. Er stoppte seine Kraft und zog mich zu sich. „Gut du willst wissen wieso sie so besonders ist?“ fragte Luke mit einem Grinsen und deutete auf mich. Greg nickte und schoss wieder Blitze auf uns ab, sie schlugen über uns ein und ich zuckte zusammen. Doch es passierte nichts Luke hatte einen Arm um mich gelegt und fraß die Blitze mit seinem Wasser auf. Er leitete sie auf das Dach wo sie sich verteilten und neutralisierten. „Ich möchte wissen wie sehr du sie liebst, das du sie beschützen willst.“ Luke lachte. „Gut... Amy, zeig es ihm.“ auch Greg lachte. „Was soll sie mir schon zeigen?“ fragte er vollkommen im Tunnelblick und schien gar nicht mehr er selbst zu sein. Ich erkannte wie seine Augen komplett schwarz funkelten. Das war nicht normal, das war nicht der normale Greg. Er feuerte wieder Schatten und Blitzkugeln auf uns ab und ich hielt meine Hand wütend vor mich und auf ihn zu. Ohne das ich groß etwas tat bildete sich eine Feuerwand und hielt seinem Angriff stand. „Wa...was war das?“ fragte Greg und ich sah ihn böse an. „Greg, wir müssen reden.“ schrie ich. Ich lief auf ihn zu und er wehrte sich mit Blitzen. Die mir aber nichts tun konnten. Ich flammte komplett, alles, meine Haare und meine Hände, mein kompletter Körper stand in flammen. Doch es war nicht schlimm es fühlte sich gut an. Luke und Greg sahen mich verwundert und mit großem Respekt an. „Greg, wie konntest du nur so sein. Warum hast du andere Leute angegriffen und gedemütigt obwohl sie sich nicht wehren konnten. Wie konntest du nur, was hast du dir dabei gedacht ein Mädchen in euren Kampf mit ein zu beziehen? Greg, ich hätte nie gedacht das du so bist... ich habe dich immer in Schutz genommen und jetzt greifst du mich an?“ er wurde nervös und starrte mich an. Er versuchte immer wieder seine Kraft auf mich zu richten doch meine Flammen hielten alles was ihnen in die Quere kam. Ich war nun sehr nah an Greg: „Wieso? Glühst du? W...warum warst du nicht verwundert als wir gekämpft haben oder warum stehst du in Flammen?“ ich sah ihn nur an und überließ es Luke alles zu erklären. „Du hast keine Ahnung stimmts? Du bist ein Doppeltyp... du hast schwarze Kräfte wie auch eine Untergruppe eines Elements. Du warst immer allein und hast nie gelernt das es noch mehr von deiner Sorte gibt. Du bist ein Mensch der besondere Fähigkeiten hat, das zu dir. Paul und ich sind ebenfalls solche nur nochmal etwas spezieller. Wir sind einzigartig, genauso wie Amy. Normalerweise gibt es nur Jungen die diese Fähigkeiten bekommen können, doch in ihrem speziellen Fall bekam sie diese außergewöhnliche Kraft. Sie ist das einzige Mädchen, dass das kann was wir können. Und jetzt fragst du wieso wir sie beschützen? Wieso sie etwas besonderes ist? Es gibt da noch etwas was speziell ist doch das kann ich dir nicht sagen. Schon jetzt weißt du zu viel... du hast die Wahl, entweder vernichten wir dich, wir entziehen dir deine Kräfte oder du gehst auf eine besondere Uni an der du lernst mit deinen Kräften umzugehen. Drei Möglichkeiten und du hast die Wahl.“ er gesellte sich zu uns und nahm meine Hand. Greg starrte uns an als seien wir Gespenster. Auch Paul stellte sich hinter mich und man erkannte unsere Elemente um Paul wehte starker Wind und seine Haare bewegten sich mit der ungleichmäßigen Strömung, Luke hatte blaues Licht und hinter ihm war eine riesige Welle aufgetaucht und ich glühte und Flammen schlugen um meinen Körper. „Ihr seid also so wie ich und wollt mir sagen es gibt noch mehr?“ wir nickten und Greg sank auf den Boden. Ich kniete mich hin und er fing an zu erzählen. „Ich wollte immer gleich sein, wie die anderen, doch überall wo ich war war ich etwas besonderes. Ich fand normale Menschenkinder die nichts konnten, sie hatten Angst vor mir wenn ich mit Blitzen spielte, dann Kinder mit besonderen Fähigkeiten doch sie lachten mich aus da ich immer beides in mir trug. Gut und böse... die Einzige die mich je akzeptiert hatte warst du Amy... du hattest nie mitbekommen was ich konnte, nur ein einiges Mal hatte ich gegen Ältere gekämpft und verloren du hast mich verteidigt. Ich war in Ohnmacht gefallen und hatte nicht mitbekommen wie du das geschafft hattest, aber du hast mich gerettet und deswegen warst du immer besonders für mich. Und jetzt akzeptierst du mich wieder und ich bin für euch beide ebenfalls normal auch wenn ihr nur eine Kraft in euch tragt. Und ihr sagt mir auch noch das es Leute gibt die so sind wie ich.“ „Wie entscheidest du dich?“ drängte Paul. Ich sah ihn an und lächelte: „Ich habe das ganz vergessen aber du hast recht.“ ich stärkte ihm den Rücken und schob die beiden Jungen hinter mir ein Stück weg. „Ich möchte dich auch beschützen Amy, so wie du es bei mir getan hast ich möchte andere beschützen. Und sie nicht mehr angreifen, ich werde auf diese Schule gehen.“ Luke reichte ihm die Hand und half ihm hoch. „Gut am Montag beginnt deine Schule sie ist in Offsideway und morgen werden dich ein Lehrer und deine neue Schulklasse hier abholen. Ach ja und suche dir jemand anderen zum beschützen, Amy gehört mir.“ Greg lachte und schüttelte zwar einverstanden aber unzufrieden mit dem Kopf. „Hast du das geplant gehabt? Dieser Kampf und das alles...?“ fragte er Luke noch bevor wir wieder im Treppenhaus verschwanden. Luke nickte und Greg verabschiedete uns mit einem zufriedenen Lächeln. „Und was sagst du?“ fragte Paul schließlich. „Naja... ich dachte er wäre stärker, aber irgendetwas stimmte heute nicht. Naja ich hoffe er wird sich auf der Schule einfinden und seine Kraft in den Griff bekommen. Hätte er alles gegeben hätten wir ihn locker schlagen können, aber...“ Luke kam ins Grübeln. „Du hast recht... irgendwie war es noch nicht alles...“ ergänzte Paul und verabschiedete uns, Luke mit einem Handschlag und dem Satz: „Ab morgen sind wir wieder Rivalen... wenn es um Amy geht.“ und mich mit einer Umarmung und: „ Du bist süß... ich komme immer mal wieder vorbei um zu kosten. Heute hat es nicht geklappt aber irgendwann wenn dein Beschützer mal beschäftigt ist.“ er lachte und bevor Luke ihm eine Portion Wasser ins Gesicht schleudern konnte hatte Paul sich in seinem Wind aufgelöst.

Nun war der gefürchtete Moment gekommen. Ich war allein mit Luke und das auch noch nach dieser Bemerkung. „Keine Sorge... er wird sich nicht trauen wenn ich in deiner Nähe bin.“ er klopfte mir auf die Schulter und ließ sich auf eine der Bänke fallen. Ich setzte mich schüchtern zu ihm und merkte wie mein Herz anfing zu pochen. „Wieso?“ „Weil er weiß das ich stärker bin... das heißt dann wohl das du immer in meiner Nähe bleiben musst.“ er rutschte zu mir ran und berührte mit seiner Nase meine und starrte mich mit seinen tiefozeanblauen Augen an. Seine Stirn berührte meine und er schloss müde seine Augen. Das rief mir nur wieder Louis Worte ins Gedächnis zurück: Er spielt nur mit dir...

Ich stand auf und stapfte wütend im Flur herum. „Was ist los? Du bist schon die ganze Zeit so... es ist viel schöner wenn du lachst oder dich ärgerst.“ er lachte und sah mir nach. „Luke... wenn du nicht in meiner Nähe sein willst dann lass es, wenn du mich nicht beschützen willst dann gehe. Ich brauche keinen Babysitter und vor allem dann nicht wenn du es nur ausnutzt und mit mir spielst.“ er sah mich verblüfft an. „Hat Louis dir das gesagt?“ ich blieb vor ihm stehen und brummte nur vor mich hin. „Ihm glaubst du jedes Wort, aber wenn ich etwas sage... wieso vertraust du mir nicht?“ er sah mich an und zog mich schließlich auf seinen Schoß. Er umschlang meine Hüfte, umarmte mich fest und sagte: „Natürlich habe ich nicht wirklich Lust darauf, aber irgendeiner muss das ja machen. Und es ist ganz lustig, es passiert ja wenigstens etwas. Auch wenn du mir nur Probleme machst...“ er lachte und ich sah nur beleidigt weg. „Was war eigentlich vorhin, es hat sich komisch angefühlt?“ fragte ich ihn. „Du meinst die Flammen? Sie haben deine Gefühle wieder gespiegelt. Du bist sehr stark und könntest es vielleicht sogar mit Paul aufnehmen. Sicherlich nicht mit mir, aber du hast eine unglaubliche Kraft die auch unglaublich schwer zu kontrollieren ist. Deine Kraft vorallem sie ist die gefährlichste und eigentlich auch mächtigste.“ „Was machst du dagegen?“ fragte ich. „Ich halte mich zurück, außer es geht wirklich um etwas sehr wichtiges oder meine Geduld hat ein Ende.“ er lehnte sich zurück und ich sah ihn interessiert an. „Ist das schon mal passiert?“ er nickte und schloss die Augen. „Ja, aber weißt du es ist immer besser wenn du deinem Gegner und deinen Freunden nicht deine ganze Kraft zeigst. Wenn du den größten Teil deiner Kraft als Reserve nimmst kannst du die anderen beeindrucken und vielleicht sogar ganze Völker retten. Ich empfehle dir, zeige immer nur soviel Kraft das du den anderen besiegst und Respekt hast, aber das du auch noch locker etwas aus dem Ärmel schütteln kannst.“ ich lächelte und er öffnete seine Augen wieder. „Na also, du kannst ja doch noch lächeln.“ er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich sprang erschrocken auf. „Was sollte das denn?“ „Mir war gerade danach... und außerdem glaubst du mir vielleicht jetzt das es nicht so schlimm ist wie Louis sagt.“ er nahm meine Hand und zog mich durch unser Schulgebäude. „Du bist so ein Idiot... wie könnte ich dir da glauben? Was hast du eigentlich immer wichtiges zu tun?“ fragte ich. „Wichtiges...“ „Wichtigeres als mich?“ er lachte und blieb stehen. „Was soll das?“ er sah mich ernst an. „Bist du in mich verliebt?“ er kam mir immer näher und drückte mich gegen die Wand. „N...nein wieso sollte ich Dich denn toll finden?“ er strich durch meine Haare. „Es gibt unendlich viele Gründe sich in mich zu verlieben.“ „Ich mag dich nicht mal... also wieso?“ erklärte ich und stemmte meine Hände gegen seinen Körper. Doch er nahm sie und legte sie um seinen Körper. Er legte seinen einen Arm um meine Hüfte und den anderen legte er an meinen Hals. „Luke...“ flüsterte ich nervös. „Es tut doch nicht weh...“ erwiderte er mit einem Lächeln und streifte mit seiner Nase meine Wange, meine Nase und meine andere Wange. Dann nahm er wieder meine Hand und erzählte lässig: „Wir müssen zum Unterricht sonst sind alle sauer und denken sonst etwas von uns.“ er grinste und blieb noch kurz vor dem Raum stehen. „Und liebst du mich nun?“ fragte er noch. Ich boxte ihm beleidigt in den Bauch und schüttelte heftig den Kopf. „Lieber fresse ich einen Besen, als das ich dich mag.“ er öffnete ohne ein weiteres Wort die Tür und erklärte unserem Lehrer unsere Verspätung. Ich setzte mich derweil auf meinen Platz und hielt Augenkontakt mit Coco. Nach dieser Stunde hatten wir Schluss, doch ich hatte keine Gelegenheit mich mit Coco zu unterhalten. Luke zog mich zu Louis und wir mussten ihm erklären was passiert war. Das war eher unangenehm, vorallem weil es dabei ausschließlich um mich ging. Sie berieten sich wie es weiter gehen sollte, es war höchst seltsam das Luke schon so gut im voraus geplant hatte. Was war heute eigentlich nochmal für ein Tag? Freitag oder? Als wir das Büro verließen zog Luke mich mit sich, wieder teleportierte er uns und ich fand mich in meinem Zimmer wieder. Er grinste nur fuhr durch mein Haar und sagte: „Wir treffen uns morgen, wir holen dich ab. Pack dir eine Tasche mit der du in einer Woche zurecht kommst. Pack alles nötige ein und nicht zu viel... wir sehen uns dann morgen.“ er lächelte mir noch geheimnisvoll zu und verschwand aus meinem Zimmer bevor ich etwas hinzusetzten konnte. Ich lief zu meinem Bruder ins Zimmer und holte ihn von seinen komischen Freunden weg. Ich zerrte ihn in mein Zimmer und fragte ihn über unseren Ausflug aus. „Luke hat gesagt ich soll für eine Woche packen und morgen geht es los... was heißt das?“ Eric kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Das heißt es geht zur Uni... endlich wieder alte Freunde treffen. Pack nicht so viel Klamotten ein es gibt eine Schuluniform und du kannst dich nur umziehen, wenn ein Fest ansteht oder ihr frei habt. Keine Sorge, es wird dir gefallen... du wirst mehr über deine Kräfte lernen und ich bin immer da.“ er legte seine Hand behutsam auf meinen Kopf und ging mit nachdenklichem Gesicht wieder zu seinen Freunden ins Zimmer. Ich ließ mich verwirrt auf mein Bett fallen und überlegte... es war Wochenende da wollte ich doch nicht zur Schule gehen. Ich befolgte die Befehle die man mir gegeben hatte und packte mir eine Tasche mit allem was ich gebrauchen könnte. Danach rief ich Coco an und telefonierte mit ihr 2 Stunden lang, was passiert war und was passieren würde. Ich ließ nicht eine Einzelheit aus und sie fragte trotzdem jedes Mal nach. Sie war noch aufgeregter als ich und viel vorsichtiger, außerdem behauptete sie immer Luke würde sich Sorgen um mich machen. Aber ich bin groß und habe dazu noch besondere Fähigkeiten, da gibt es doch keinen Grund zur Sorge oder? Doch die Risiken hatte ich in diesem Moment außer Acht gelassen.

Am späten Abend saßen mein Dad und ich am Abendbrottisch und werteten die Woche aus und besprachen den weiteren Plan. Ich erzählte ihm von Luke und das ich über das Wochenende zu ihm gehen würde, ganz unerwartet stimmte er zu und sagte mir das es nicht schlimm sei wenn es länger dauern würde. Es verwirrte mich, doch fragte ich nicht weiter nach. Ich lud mein restliches Zeug in einen Rucksack und legte mich schlafen. Am morgen wurde ich von meinem Bruder geweckt, er stürmte aufgeregt in mein Zimmer: „Auuuufstehen... wir werden bald abgeholt!“ „Es ist noch mitten in der Nacht... lass mich weiter schlafen.“ rief ich ihm im Halbschlaf zu und verkroch mich unter meiner Decke, er zog sie mir jedoch weg und kitzelte mich ab. „Es ist um 9 und die Sonne scheint, steh auf mein Engel sonst geht die Welt heute unter.“ „Die Welt, wäre schon längst nach dem Mayakalender Untergegangen und was ist? Wir leben noch, da ist wohl was schief gegangen.“ ich setzte mich verschlafen auf und blinzelte meinen Bruder noch immer verschlafen an. „Dieser komische Typ Luke kommt bald. Sie holen uns ab, also beeile dich um halb 10 sind sie hier du hast nur noch eine halbe Stunde.“ er lief aufgeregt aus meinem Zimmer und wartete wahrscheinlich darauf, dass ich erschrocken aus meinem Bett sprang und wie verrückt in meinem Zimmer herum lief. Doch ich tat das Gegenteil, ich ließ mich in meine Kissen fallen und schloss die Augen. Es war Samstag und mein einziger Tag zum Ausschlafen. Wieso musste mich Eric so früh wecken das ist nicht fair. Ich sah auf die Uhr und beobachtete gelassen wie die Minuten verstrichen, viertel nach 9 kam mein Bruder ein weiteres Mal in mein Zimmer und meckerte mich voll. Ich zog mich nach seinem Wunsch an und lief ins Bad. Da ich keinen Hunger hatte, lief ich geradewegs in unseren Flur und stellte meine zwei Taschen ab. Eric hampelte nervös herum und lief von der einen Seite auf die andere. 5 min nach halb sah er aufgeregt auf sein Telefon und blubberte vor sich hin. Als es viertel vor 10 war hupte es vor unserer Haustür und Eric stürmte heraus. Er nahm meine und seine Tasche und beförderte sie in den Kofferraum. Ich sah mir das interessante Fahrzeug an, es war eigentlich ein ganz normaler Reisebus und doch irgendwie kleiner. In ihm erkannte ich Richi und Flo, Luke und Louis. Eric zog mich mit sich in das Innere und begrüßte alle mit einem lauten fröhlichen guten Morgen. Ich sah nur verschlafen in die Runde und nickte jedem zu. Auch von den anderen kam nicht viel sie starrten uns gelangweilt an und warteten darauf das wir uns hinsetzten und sich die Türen schlossen. Alle waren anwesend und das verwunderte mich sehr, wo wollten wir hin das sogar mein Bruder freiwillig mitkam. Louis winkte mich zu sich und deutete auf einen Platz vor ihm.

Die Sitze waren in zweier und vier Sitze eingeteilt und wechselten sich immer ab. Erst eine Reihe mit zwei Zweisitzplätzen dann eine Reihe mit vier Sitzplätzen, wo sich zwei Gegenüber saßen und dann nochmal zwei Zweiersitzreihen. Dieser Bus war äußert interessant. Richi, Flo und Luke saßen auf einem der Viererblöcke und amüsierte sich über irgendein Handyspiel. Ich schaukelte auf Louis zu, der ganz hinten seinen Platz gefunden hatte und dort setzte sich schließlich auch mein Bruder hin. „Guten Morgen Amy.“ ich lächelte und setzte mich neben meinen jungen und gutaussehenden Physiklehrer. Jedes andere Mädchen hätte mich beneidet, doch irgendwie war es mir unangenehm neben ihm zu sitzen aus irgendeinem unerklärlichem Grund, auch wenn ich ihn sehr nett fand. „Du weißt sicher nicht wo wir jetzt hinfahren oder?“ ich nickte und sah ihn an. „Dachte ich es mir weder Luke noch Eric wollten dir etwas verraten, nun dann tue ich es damit du nicht vollkommen auf der Leitung stehst.“ er lächelte und fing an zu erzählen. „Wir fahren zu einem geheimen Ort, dort werden Kinder und Jugendliche ausgebildet und lernen mit ihren besonderen Fähigkeiten umzugehen. Es gibt dort eine Universität für besondere Fähigkeiten und eine Schule für Angle. Also eine Jungen und eine Mädchenschule. Da du nun eine besondere Fähigkeit geerbt hast wirst du mit auf die Jungenschule gehen. Es wird sicher spannend, du wirst eine Woche dort sein und lernen mit deinen Fähigkeiten umzugehen. Wenn du noch eine weitere Woche brauchst geht das ebenfalls, nur können wir dich nicht unendlich lang vom Unterricht, in deiner normalen Schule befreien. Das ging bei Eric aber bei dir wird es schwierig. Nun ja... es ist eine Pflichtveranstaltung deswegen sind auch die anderen dabei. Doch dürfen Richi und Flo am Montag wieder auf eine normale Schule gehen. Einmal in 3 Monaten fahren wir in die Universität für ein Wochenende und trainieren die drei und suchen neue Talente für unsere Missionen. Denn es ist nicht selbstverständlich für einen Jugendlichen außergewöhnliche Kräfte zu besitzen stimmt's?“ ich nickte und wiederholte seine Worte im Kopf um zu begreifen was diese Woche alles passieren würde. „Und ich werde dort meine Fähigkeit kennenlernen und beherrschen lernen?“ hakte ich nach. Louis nickte. „Du hast Glück...nicht nur das du eine Woche komplett von Jungen umgeben bist, sondern auch das am Freitag ein Ball stattfindet. Du musst dir um nichts Sorgen machen, es ist für alles gesorgt und wenn du etwas brauchst wirst du einen Laufburschen haben. Naja und jetzt genieße die Fahrt mit den drei bezaubernden Typen und wir sprechen uns wieder wenn wir angekommen sind.“ er schob mich von meinem Platz und beugte sich zu Eric, sofort war ich Luft und die beiden stiegen in eine hitzige Diskussion ein. Ich warf meine Tasche auf einen leeren Platz und wollte mich gerade in eine Reihe schlängeln, da stand Richi hinter mir und zog mich zu dem Vierer auf dem auch Luke und Flo saßen. „Wir lassen dich doch nicht allein.“ ich schlängelte mich an Luke vorbei und auf den noch freien Fensterplatz und sah schließlich aus dem Fenster und genoss die Aussicht. Im laufe der Fahrt änderte sich die Umgebung von der Stadt in wunderschöne Landschaft. Nach einer Weile beobachtete ich meine Mitreisenden. Erst sah ich zu Flo und Richi die mir gegenüber saßen und sich über irgendein Spiel auf ihrem Handy hitzig unterhielten, ich wandte den Kopf nach rechts und sah Luke mit seinen dunklen Haaren die ihm ins Gesicht fielen und seine blauen kalten aber klaren Augen die ins Leere starrten. Ich beobachtete ihn eine ganze Zeit lang bis ich mir irgendwie darüber klar wurde, dass ich ihn nie verstehen würde, er war zu undurchsichtig. Und das ärgerte mich, ich sah durch viele Menschen durch und wusste wie sie fühlen oder denken, doch bei Luke war ich hoffnungslos verloren. Es gab keine Chance ihn zu entschlüsseln außer ich Griff zu härteren Maßnahmen. Ich drehte mich beleidigt wieder zum Fenster und ließ die Grübelei über den verwirrenden Typen. Ich sah mich um und stellte fest das wir an unserem Ziel angekommen waren. Es war unglaublich, ein riesiges Tor empfing uns und wurde auch sofort geöffnet. Die Jungs wandten sich ebenfalls dem Fenster zu und ihre Gesichter hellten sich auf als wir an einem großen Park vorbeifuhren. „Wir sind nun da!“ verkündete der Busfahrer und alle sprangen auf als der Bus vor einem großen Hauptgebäude hielt und schnappten sich ihre Taschen. Luke zog mich mit sich und schien mich das erste Mal an diesem Morgen zu beachten. „Okay wir sind da...“ rief Richi und streckte sich. Es waren zwei Stunde vergangen vielleicht ein bisschen mehr und wir sahen uns um. Beziehungsweise ich, ich drehte mich um meine eigene Achse und begutachtete die Gegend. Sie war wirklich atemberaubend schön, grüne Wälder und saftige Wiesen. „Okay also Richi, Flo ihr geht in euer Zimmer und macht euch fertig dann kommt ihr ins Büro des Direktors und dort werden euch weitere Befehle gegeben, Luke für dich gilt das Gleiche. Eric du kennst dich aus und ich würde mich freuen dich nachher mit einem Kaffee in meinem Zimmer zu begrüßen und Amy dich führen wir erst herum und dann wirst auch du eingeweiht.“ alle nickten und ich sagte erstaunt :„Das ist also die Universität die Eric besucht hat?“ fragte ich. Mein Bruder nickte aufgeregt und stürmte ins Haus. Er rannte einen Jungen um der gemächlich zu uns trottete. „Amy das ist Kyle er ist dein persönlicher Butler und wird dir helfen.“ er verbeugte sich vor mir und grinste mir zu. „Ich bin zwar nur zwei Jahre älter als du aber... naja... ich bin Kyle und freue mich dich hier in unserer Universität für Hochbegabte, wie ich sie so gern nenne, zu begrüßen.“ ich nickte und stellte mich ebenfalls vor. „Hallu ich bin Amy... freut mich dich kennen zu lernen.“ er küsste mir auf den Handrücken und stellte sich wieder aufrecht hin. Luke erschien hinter meinem Rücken und Kyle wich zurück. „Luke... ich hätte nicht gedacht die Ehre zu haben... ist sie?“ Kyle deutete auf mich und sah ihn provozierend an. „Ja, es ist doch einige Zeit her. Nein... aber wenn du ihr zu nahe kommst dann bist du tot und das gilt für jeden anderen.“ er nahm meine Hand und zog mich mit ins Haus. „W...warte mein Gepäck.“ rief ich und drehte mich zu Kyle um. „Kyle...“ schrie Luke nur und flüsterte: „Er schmeichelt gern mach dir bitte nichts daraus und halte dich soweit es geht von...“ ich lachte. „Von anderen Jungs fern, dass wird sichtlich schwierig ich werde eine Woche lang in einer kompletten Jungenschule unterrichtet.“ er machte nur ein mürrisches Gesicht und steuerte auf eine große Treppe zu. Kurz bevor wir sie erreichten wurde ich mit festem Griff fest gehalten und zurück gezogen. „Luke es tut mir Leid aber ab hier übernehme ich.“ Kyle zog mich zu sich und Luke senkte nur den Kopf ließ mich los und rannte durch das Haus und verschwand. „Was hat er denn?“ fragte ich. „Er macht sich Sorgen das ich etwas anstellen könnte.“ ich sah Kyle verwundert an. „Er macht sich nie über jemand anderen Sorgen, also wieso...“ Kyle deutete auf mich und zeigte mir einen Weg durch einen langen Flur. „Es geht um dich... aber mach dir keine Sorgen da jeder Junge bald wissen wird das du Luke gehörst wird dir nichts schlimmes passieren, denn mit ihm legt sich niemand freiwillig an. Außer er ist neu hat den Verstand verloren oder darf ebenfalls in den Außenjob, dann muss er angeben. Aber es ist ratsam ihn nicht ärgerlich zu machen... du musst nichts fürchten. Er ist hier der König an der Schule...“ „Wovor sollte ich Angst haben...?“ fragte ich unbekümmert. Kyle lachte und blieb stehen. „Du wirst eine Woche lang in einer Schule komplett aus Jungen bestehend leben, sie sind alle pubertierend und sehen nur selten Mädchen, sie haben genug kranke Träume um dich im Schlaf zu überfallen. Jedes andere Mädchen würde sich weigern soetwas zu tun. Aber nun ja du scheinst wirklich keine Angst zu haben... liegt das an Luke?“ ich schüttelte heftig den Kopf. „Der kann mir gestohlen bleiben, der ist so verwirrenden und ein totaler Idiot.“ „Nun gut reden wir nicht weiter über ihn, sondern über dich und deine nächsten 7 Tage. Die Zeit wird schnell vergehen, glaub mir. Nun ja zu unserer Linken sehen wir den Park, ein beliebter Aufenthaltsort der Jungen in den Pausen, eine unserer Ausstellungsstücke befinden sich bereits im Revier. Und zur Rechten befinden sich Schulräume.“ ich lachte. Kyle stellte die anderen hin als wären sie die Zootiere.

Er führte mich durch viele Räume mit Schulbänken und normalen Tischen. Er erklärte mir viel und als wir im nächsten Teil ankamen wurde es interessant. „Gut, das waren die Räume für 200 Jungen, denn es reicht nicht nur etwas über Magie zu lernen. Hier sind die Übungsräume in denen man sich am meisten aufhält. Hier werden Fähigkeiten geübt und gelegentlich finden hier auch Kämpfe statt. Um Respekt zu erlangen oder stärker zu werden duellieren sich immer zwei Jungen und zeigen was sie können.“ wir liefen weiter und weiter und ich versuchte mir den Weg zu merken, doch war es nicht einfach in so einer riesigen Schule. Wir gingen aus dem Gebäude und kamen daraufhin in den Park. In der Mitte befand sich ein Springbrunnen auf dem ein paar Jungen saßen und sich lachend unterhielten. Ich hörte wie sie von Luke und den anderen sprachen, als sie uns bemerkten sahen sie uns interessiert an. „Wow, Kyle wen hast du denn da deine kleine Schwester? Die ist ja zuckersüß.“ Kyle lächelte und ging auf die Typen zu, ich lief ihm unsicher hinterher und versteckte mich ein wenig hinter seinem Rücken. „Nein, das ist Amy, darf ich vorstellen das sind Schüler aus der höheren Klasse, sie sind in meinen Kursen, sie sind recht weit mit ihren Kräften und sind noch hier da sie entweder nicht fähig sind Außendienst zu machen oder noch nicht weit genug ihre Kräfte zu kontrollieren. Jungs das ist Amy sie wird hier für eine Woche bei uns sein und ihre Kräfte versuchen unter Kontrolle zu bekommen.“ sie lachten alle laut los und ich fragte was den los sei. „Ähm stimmt etwas nicht?“ fragte ich zaghaft. „Du... du willst besondere Fähigkeiten besitzen, das ist ein Witz oder?“ Kyle schüttelte nachdenklich den Kopf. „Nein sie ist sogar sehr stark... sie ist... nein das ist egal. Aber nur um euch vorzuwarnen Luke hat ein Augen auf sie geworfen ich würde mich fern von ihr halten. Nur um euch zu warnen... macht keinen Mist und sagt es den anderen.“ Kyle ging weiter und rief noch: „Wir wollen ja kein blutiges Ende.“ ich malte mir die schlimmsten Bilder aus mit Luke und den vier Jungen wie sie kämpften. „Wieso?“ fragte ich ohne darüber nachzudenken, dass ich es laut gesagt hatte. „Erstens ist es zu deinem Wohl und zweitens ist es zu ihrem.“ wir kamen in ein weiteres Gebäude. „Jetzt kommen wir zu den Schlafzimmern der Jungen und dort hinten wohnen die Lehrer, da es doch recht waghalsig ist das erste Mal in der Geschichte ein Mädchen in einem Jungenhaus zu haben wirst du bei den Lehrern ein Zimmer bekommen. Dort ist es sicherer.“ wir liefen noch weiteren Jungen über den Weg die mich musterten und sogar stehen blieben, doch hielten sie immer Abstand wahrscheinlich wegen Kyle. Er brachte mich zu meinem Zimmer und verließ mich. Er stellte mir schon meine erste Herausforderung, ich sollte mein Zimmer beziehen und dann zum Büro gehen, da er noch etwas zu tun hatte. Also machte ich mein Zimmer fertig und bewunderte die schöne Aussicht und ging dann schließlich den Weg wieder zurück zum Foyer und versuchte den beschriebenen Weg zu gehen um zum Büro zu gelangen. Immer wieder begegnete ich einzelnen Jungsgruppen die mich verwirrt oder interessiert anstarrten.

Nach einer Weile gelangte ich zum zweiten Mal ins Foyer und setzte mich auf die Treppe, es war einfach zu groß. Ich seufzte und sackte in mich zusammen. „Wen haben wir denn da? Wenn das nicht die Neue ist?“ na das ging ja schon Mal gut los. Ich hatte gehofft alle würden einigermaßen nett sein, doch dieser hörte sich nicht so an und sah auch nicht so aus. Er grinste mich gruselig an und seine Bande stellte sich hinter ihm auf. „Hast du dich verlaufen?“ ich sah nach oben. „Ja... es doch größer als ich gedacht hatte.“ „Frech...“ warf er mir zurück. Ich stand auf und baute mich vor ihm auf. „Wie wäre es mit einem kleinen Duell, wenn du gewinnst helfen wir dir und wenn ich gewinne bekomme ich einen Kuss, auf den Mund.“ alle raunten und staunten. Ich funkelte ihn böse an: „Läuft das so bei euch ja? Da wo ich herkomme sagt man einfach etwas wenn man helfen kann und freut sich darüber.“ „Tja bei uns läuft das anders... wir müssen doch wissen mit wem wir es zu tun haben. Aber wenn du Angst hast kann ich das verstehen.“ ich nickte und schlug ein, auch wenn mir der Deal nicht gefiel. Ich hatte doch schon so einiges an Übung um ihnen zumindest Angst zu machen. „Okay, dann mal los...“ der Junge stellte sich in einigen Metern Entfernung mir gegenüber und machte sich Kampfbereit. „Das wird sicher leicht... ein Mädchen ist zu schwach um Kräfte zu beherrschen.“ „Hier?“ fragte ich etwas perplex. Alle nickten und feuerten ihren Anführer an. Er ließ Ranken nach vorn schnellen und versuchte mich zu packen. Ich sprang mit einem Backflip gekonnt nach Hinten und stand wieder locker zu ihm. „Du scheinst es Ernst zu meinen.“ schrie ich zu ihm. Er lachte nur und rief: „Nicht wirklich, so schwer kann es nicht sein ein Mädchen zu besiegen.“ wieder versuchte er mich zu packen und fesselte mich am Handgelenk er horchte auf und sah mich siegessicher an. „Hab ich dich, siehst du...“ jetzt lag es an mir zu lachen. Ich flammte auf. Die Luft um mich herum flimmerte und sein lascher Strick löste sich in Rauch auf. Die Flammen umschlungen meinen Körper und schlugen gefährlich nach oben und zu den Seiten aus. Wie ein riesiges Feuer bewegte es sich auf den Angeber zu der nur mit offenem Mund da stand und dieses Wunder begutachtete. Und mitten drin stand ein Mädchen mit langen wehenden Haaren. Ich hielt meine Hand auf ihn gerichtet und zischte: „Schwach...“ ich feuerte einen kleinen Ball ab und er flog zwei Meter durch den Raum und stieß an eine Säule. Ich ließ meine Flammen wieder erlischen und drehte mich zu seinen Kumpels. „Wollt ihr mir helfen?“ fragte ich freundlich und sie nickten zitternd. „J..jaaa... also du gehst die Treppe hoch und nach links dann wieder links und die zweite Tür.“ ich bedankte mich mit einem Lächeln und schritt lässig die Treppe nach oben. Tja also wenn das alles war was der drauf hatte war das echt lahm. Auf dem halben Weg begegnete mir Kyle. „Da bist du ja... hast du dich verlaufen?“ fragte er. Ich nickte und sagte leise: „Es gab einige Komplikationen.“ ich lachte und lief Kyle hinterher. Als wir im Büro ankamen sah ich wie Richi, Flo, Luke, Eric und Louis bereits versammelt waren. Außerdem befand sich noch eine Sekretärin und ein älterer Herr mit Bierbauch auf einem Chefsessel im Raum. „Nun jetzt sind alle versammelt.“ sagte er mit brummiger Stimme. „Herr Direktor wenn ich vorstellen darf das ist Amy Greenforce.“ Louis hatte mich vorgestellt und der Direktor sah mich an und nickte andächtig. „Es freut mich sie persönlich kennen zu lernen, Miss Greenforce. Es ist wirklich erstaunlich das es eine weibliche Erbin gibt, nein es ist eigentlich unfassbar und unmöglich. Doch sie sind das lebende Beispiel, es ist mir eine Ehre sie an unserer Schule willkommen zu heißen.“ ich nickte und lächelte, ich wusste nicht was ich sagen soll. „Nun Gentleman, sie wissen wie die Regeln lauten ich wünsche ihnen viel Spaß bis zum Mittag und dann erwarte ich sie alle im Unterricht. Und bitte mischen sie mir die Schülerschaft nicht so auf.“ Richi, Flo und Luke schlugen sich in die Hände und zwei der Jungen verschwanden, Luke blieb noch sitzen. „Lieber Louis auch du weißt Bescheid. Ich hoffe du erholst dich gut und hast Spaß.“ er nickte und auch er ging aus dem Raum. „Nun Amy, sie werden sich sicher schnell eingewöhnen und ich bin mir sicher sie werden freundlich aufgenommen. Sie werden einige Privilegien haben, doch können wir dies nur begrenzen. Ich hoffe sie geben ihr bestes und haben eine Lehrreiche Zeit. Ich wünsche ihnen viel Erfolg und wenn sie etwas benötigen wenden sie sich an Kyle er ist ein zuverlässiger Junge und wird gut auf sie acht geben da bin ich mir sicher. Und Luke mit ihnen muss ich noch einmal sprechen. Ach ja, Eric lassen sie sich durch den Nordwald bringen und kommen sie mir gesund und munter wieder.“ Luke stand auf und flüsterte mir noch etwas ins Ohr: „Am Nachmittag an der großen Eiche... es ist wichtig.“ dann ging er auf den Direktor zu und Kyle zog mich aus dem Raum. „Gut und was wollen wir nun unternehmen?“ ich zuckte mit den Schultern und sah mich um. „Wie wäre es wenn ich ihnen die Ställe zeige.“ ich nickte und meine Augen fingen an zu leuchten, Kyle sprach mit mir wie als wäre ich eine Dame von Adel. Er lachte und lief voran. Wir kamen aus dem Gebäude und rannten über eine große Wiese nach ein paar Metern kamen wir an einem länglichen Gebäude an. „Wow wie viele sind hier drin?“ fragte ich und bestaunte die Masse an Pferden die in diesem Stall stand. „Tja, es dürften 60 Pferde sein und 30 stehen nochmal auf der Weide.“ ich lief langsam nach hinten und begutachtete jedes einzeln. „Wer kümmert sich denn um so viele Pferde?“ fragte ich weiter. Kyle schritt mir andächtig hinterher und musterte mich entzückt von hinten. „Wir haben hier Leute mit besonderen Fähigkeiten, sie können die Tiere entweder kontrollieren oder mit ihnen sprechen oder selbst zu einem werden. Es gibt viele verschiedene Arten. Manche Leute sind etwas verrückt und manche eher ruhig. Wir sind eine bunte Mischung.“ wir wurden unterbrochen und es gongte. „Was ist daaa...?“ „Oh komm wir müssen uns beeilen, das ist unser Gong. Er sagt uns wann wir uns versammeln müssen. Morgens klingelt er uns aus den Betten, genauso wie er uns die Schulzeiten ansagte und uns zum Mittagessen ruft, wie auch zu allen anderen wichtigen Dingen. Na los...“ er nahm mein Handgelenk und rannte mit mir auf den Ausgang zu. „Wo wollt ihr denn so schnell hin.“ Kyle blieb erschrocken stehen und starrte unsere Gegner an. „Ihr schon wieder.“ zischte ich. „Ich lasse mich nicht einfach so von einem Mädchen besiegen.“ protestierte der Typ von vorhin. „Du kennst unsere Unruhestifter schon?“ ich nickte und deutete auf die Gruppe. „Ich springe...“ flüsterte ich und rannte ein Stück nach hinten. Kyle schien die Jungen zu Hypnotisieren oder so ähnlich und sprach auf sie ein. „Bei mir wirkt das nicht... außerdem wollen wir nichts von dir, sondern von ihr...“ schrie der Typ der mich herausgefordert hatte. „Wo willst du hin?“ rief er laut und versuchte an Kyle vorbei zu kommen. Ich drehte mich um und rannte auf die beiden zu: „Kyle aus dem Weeeeg...“ ich machte einen Flick Flack und sprang so hoch ich konnte über die Gruppe herüber, es war als würde ich fliegen und mit einer Rolle und einem Handstand der darauf folgte landete ich geschickt auf dem Boden und richtete mich auf. „Sorry, aber ich habe Hunger und werde erwartet.“ ich durchschnitt die Gruppe mit zwei Feuerwänden und bahnte Kyle einen Weg gesäumt mit Feuer. Er spazierte gelassen hindurch und wir rannten schließlich weiter. Kurze Zeit später kamen wir in der Mensa an und Kyle bedeutete mir mich zu Richi und Flo zu setzten. „Das war gerade unglaublich... du bist wirklich gut. Und deine Kraft ist atemberaubend! Aber woher kanntest du diese...?“ er ließ sich auf einen Stuhl neben mir fallen und atmete schwer ein und aus. „Ach ich habe das Büro nicht gefunden und bin ihnen auf der Treppe begegnet, sie waren unfreundlich und der eine hat mich zum Duell herausgefordert, ich habe ihn ganz leicht besiegt und nun, naja scheint er sauer zu sein. Und danke, auch wenn ich gar nicht so gut bin.“ ich lächelte in die Runde und sah mich nach den anderen Schülern um. Es waren wirklich viele Schüler versammelt und alles nur Jungen, in dem Alter von 10- 20 war alles dabei. Unglaublich... „Hat sie dir gezeigt was sie drauf hat?“ fragte Richi und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf die Tischgesellschaft. „Sie ist der Hammer...“ fing Kyle an doch unterbrach Richi ihn. „Sie hat Luke und Paul im Parcourlauf geschlagen ich sag dir das hat beiden nicht gepasst. Und es war nicht mal so das sie geschummelt hätte oder so, die Tricks die dieses Mädchen drauf hat sind der Hammer.“ Kyle nickte nachdenklich: „Kein Wunder das Luke sie beschützt oder hat das noch einen anderen Grund? Ich hätte nicht gedacht das ein Mädchen sein Herz zum Schmelzen bringen kann, nachdem was du mit... naja abgezogen hast.“ Kyle verkniff sich ein lachen. „Unglaublich, ich glaube wirklich wir haben Lukes erste Schwachstelle gefunden.“ Richi begutachtete Kyle böse und fauchte ihn an: „Sag das bloß nicht zu laut, Paul hat auch ein Auge auf diese Schönheit geworfen, glaub mir in diese Klasse würde ich mich nicht einmischen. Bleib was du bist und mach keine Tricks die beiden bringen dich um.“ Kyle wurde ernst. „Es ist fast unglaublich, wieso passiert das alles? Es ist unerklärlich... wie kann sie nur so eine Kraft kontrollieren?“ Fragen die ich mir selbst ebenfalls stellte. „Hallo... ähm ich wollte nur darauf hinweisen das ich anwesend bin.“ Richi und Kyle sahen mich gelangweilt an und ignorierten mich. „Aber es ist mir eine Ehre mal an eurem Tisch sitzen zu dürfen.“ brachte Kyle noch und ab da hörte ich den beiden nicht mehr zu, sondern schaute in die Ferne und malte mir aus wie schön es dort draußen war. Wo war Luke überhaupt wenn er nicht wie eine Klette an mir hing fehlte er mir ja schon fast... auch wenn es einen guten Ersatz gab, da Kyle mir nicht mehr von der Seite wich.

Nach dem Essen begleitete er mich auf mein Zimmer und erklärte mir den restlichen Tagesablauf. Ich ließ mich in mein Bett fallen und versuchte zu begreifen, dass das kein Traum war. Auch wenn sich das unglaublich anhört es ist war, ich befinde mich in einer Jungenschule und soll lernen meine Kräfte zu kontrollieren, es gibt da so einige Probleme und das größte ist Luke. Wo war er bloß? Was tat er gerade? Als ich an ihn dachte verlor ich den Faden, ich schloss meine Augen und stellte mir seine ozeanblauen klaren eiskalten Augen vor. Unheimlich und interessant, aber nicht nur das auch seine Haare, seine Lippen die mir immer wieder so nah waren, sie berührten mich am Hals oder an meiner Wange. Sein Charakter der sich mir nicht erschloss und auf eine Weise abstoßend und furchtbar und auf der anderen Seite anziehend und liebevoll wirkte. Ich dachte daran wie nah er mir oft gewesen war und als ein Luftzug durch mein Zimmer huschte riss ich meine Augen auf. Doch ich sah nur die weiße Decke, ich schreckte hoch doch niemand war im Raum, es war sicherlich nur Einbildung. Ich sah auf meinen Wecker eine halbe Stunde war schon vergangen, es schien als würde die Zeit wirklich schneller verstreichen. Ich sah in meinen Schrank und erblickte eine blau, rot, weiße Uniform. Sie war hübsch und so wie ich mir eine Schuluniform vorgestellt hatte. Nicht ganz wie unsere aber vielleicht sogar besser. Ich zog sie mir an, da ich bald meine erste Stunde bekam auch wenn es nur Magische Theorie war wollte ich schon am Anfang einen guten Eindruck hinterlassen. Um halb drei verließ ich mein Zimmer und Kyle brachte mich zu meinem Klassenraum. Er sprach mit dem Lehrer und verabschiedete mich, er hatte einen anderen Kurs. Ich stand vor der Tür und wartete gespannt darauf das der Lehrer mich herein rufen würde. Ein ungutes Gefühl zog sich durch meinen Körper doch wurde es durch Nervosität und Neugierde in meinen Hinterkopf verbannt. Ich hörte die Worte: „Ein besonderer Gast, sie heißt Amy und ist wirklich ein unglaubliches Wesen.Wenn ihr nicht nett zu ihr seid ist sie auch nicht nett zu euch. Nur weil sie ein Mädchen ist heißt das nicht sie wäre schwach. Unterschätzt sie nicht und hier ist sie Amy Greenforce unsere neue Schülerin.“ er öffnete die Tür und ich trat in eine neue Welt ein. Ich kam in den Raum und erblickte 10 Jungen die mich ununterbrochen anstarrten. Ich trat zum Lehrertisch und stellte mich vor: „Ich bin Amy Greenforce und habe erst vor kurzem meine Fähigkeiten entdeckt und von ihnen erfahren, es ist alles noch sehr neu, jedoch freue ich mich euch kennenzulernen!“ der Lehrer deutete auf einen freien Tisch, ich ging auf ihn zu und sah mich in der Klasse um. Sie schienen alle im gleichen Alter zu sein und sich gut zu kennen. Ich saß ganz hinten und konnte alles genau beobachteten, ich sah vor mir wieder den Typ, der mich angegriffen hatte. Er starrte mich böse an und ballte seine Hände zu Fäusten. Irgendwie hatte ich das Glück immer alle mindestens zwei Mal zu treffen, Luke, Richi, Paul, Flo, Louis und jetzt auch noch er hier... Der Lehrer begann die Geschichte der Magie zu wiederholen, nachdem jeder seinen Namen gesagt hatte. Jeder Junge starrte mich an und lächelte, doch arbeiteten sie auch gut mit. Nur Niklas kritzelte auf einem Blattpapier herum. Er versuchte mich mit seinen Blicken einzuschüchtern, doch lächelte ich immer nur freundlich zurück.

„Ich glaube wir brauchen öfter mal neue Schüler, ihr arbeitet so gut mit.“ sagte der Lehrer schließlich zufrieden. „Amy, würdest du bitte die Geschichte wiederholen?“ er wandte sich an mich. „Die Geschichte ist recht einfach...“ fing ich an zu erklären. „Es geht los, damit das normale Menschen sich den Elementen sehr verbunden fühlten. Heißt sie waren sehr naturbezogen und waren in bestimmten Dinge sehr talentiert oder konnte gut mit ihnen umgehen. Sie nahmen die Geister in ihre Seelen auf und konnten so die Elemente beherrschen. Aus den vier Hauptkräften entwickelten sich Untergruppen von verschiedenster Art. Doch es kam zum Streit, oft duellierten sie sich und wollten herausfinden wer der Stärkere war. Die Elemente oder besser gesagt ihre Geister (Spirits) entschlossen, sich nur einem Menschen anzuschließen und nur er konnte das Element und seine Kraft kontrollieren. Doch waren es immer nur ausgewählte und besondere Personen. Im Laufe der Jahre zogen sich Menschen mit besonderen Fähigkeiten zurück, da normale Menschen Angst vor ihnen hatten und sich bedroht fühlten. Schließlich entschlossen sich Menschen mit Kräften komplett zurück zu ziehen und sich im Hintergrund zu halten. Heute gibt es nur noch wenige die wissen das es Menschen gibt die Außerordentliches können. Hauptsächlich werden von der Regierung Aufträge erteilt die man dann entweder im Innen oder Außendienst erledigen muss. Immer wieder so sagten sie geht es um gefährliche Verbrecher oder Kriminelle. Ja und das wäre so das, was das Wichtigste im zusammengefassten betrifft.“ ich beendete meinen Satz und alle sahen mich verblüfft an. „Sehr gut... ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell lernst. Nehmt euch ein Beispiel. Außerordentlich!“ lobte mich der Lehrer. „Niklas... hat sie etwas vergessen? Oder falsch gesagt?“ der Lehrer hatte ins schwarze getroffen, Niklas drehte sich zu mir und wäre sicherlich am liebsten auf mich los gegangen. „Nein...“ brummte er nur genervt. „Dann lobe sie, ich bin mir sicher du hättest das nicht auf die Schnelle geschafft.“ er schüttelte nur den Kopf und verdrehte die Augen. „Gut gemacht... soll ich ihr noch über den Kopf streicheln oder ein Leckerli geben, damit sie zufrieden sind?“ der Lehrer starrt Niklas entsetzt an. „Sie hat dir nichts getan, also sei etwas freundliii...“ „Ist schon gut... weißt du ich möchte dir keine Konkurrentin sein oder soetwas, aber wenn du willst werfe ich dir das Stöckchen damit du spielen kannst.“ ich lächelte nur und er sprang auf. Da kam die Frage auf, würde der Lehrer eingreifen können wenn hier etwas passierte?

„Jetzt reicht es...“ schrie er und klatschte auf den Tisch. „Niklas, das hast du davon und jetzt beruhige dich.“ versuchte der Lehrer ihn zu besänftigen. „Nein... das werde ich nicht, nicht bevor sie gegen mich ein weiteres Mal kämpft, ich kann es einfach nicht verstehen, dass sie mich mit der linken Hand besiegt hat. Das ist für ein Mädchen einfach unmöglich.“ ich nickte und stellte mich ihm gegenüber. „Weißt du ich bin Linkshänder, vielleicht liegt es daran.“ „Halt mich nicht zum Affen!“ rief Niklas und fing an zu glühen. Ich richtete meine Hand auf ihn und sie flammte auf. „Arrr...“ zischte Niklas nur. „Kyle...“ Kyle war hinter mir aufgetaucht und stützte sich gegen die Wand. Er verschränkte seine Arme und lächelte, ich drehte mich nicht um und starrte nur auf Niklas. „Lang nicht mehr gesehen.“ hörte ich von hinten. „Ja, weißt du wenn es sein muss mache ich euch beei...“ er stockte und ließ sich auf seine Knie fallen. „Das ist nicht fair!“ schrie er und sackte zusammen. Ich drehte mich um und sah wie jemand gerade aus der Tür verschwand. Luke?

Ich lief aus dem Raum doch sah ich niemanden, ich ging in den Raum zurück und setzte mich zu Niklas. „Was tust du?“ fragte er. „Ich weiß das ich eine Menge Leute habe die zu mir stehen, aber ich hätte dich auch allein besiegt. Ich will es jedoch nicht, weißt du wieso?“ er sah mich entsetzt an. „Ich würde mich gern mit allen gut verstehen und eine gute Zeit haben, wollen wir den Kampf beenden und miteinander Kämpfen. Zusammen sind wir stärker und ich fänd es cool wenn wir Freunde werden?“ er sah beschämt auf den Boden. „Womit habe ich das verdient, ich habe dich vernichten wollen und du bietest mir Freundschaft an?“ er sah wieder zu mir auf. „Sie hat ein zu gutes Herz...“ meinte Kyle und half mir hoch. Ich reichte Niklas meine Hand und zog ihn ebenfalls auf die Beine. „Freunde?“ fragte ich. Doch er schüttelte den Kopf: „Erst wenn ich nochmal die Chance bekomme gegen dich anzutreten. Nachher haben wir praktische Magie und sind in der Übungshalle. Ich fordere dich heraus, wenn ich gewinne bekomme ich meinen Kuss wenn du gewinnst sind wir Freunde.“ er grinste blöd und dachte er hätte den besten Plan überhaupt gehabt doch schaltete sich Kyle schneller ein als gedacht. „Sie wird nichts... hast du verstanden. Wie kannst du nur solche Forderungen stellen.“ ich drängte ihn zurück und schlug mit Niklas ein. „Okay... nachher in der Übungshalle, aber ich werde dir keinen Kuss geben.“ ich nahm Kyle an der Hand und verabschiedete mich vom Lehrer und der Klasse, schnappte mir meine Tasche und ging aus dem Raum. Kyle blieb stehen und lehnte sich an ein Fenster: „Du hast ja keine Ahnung. Du hast deine Fähigkeiten doch noch nie Ernsthaft benutzt oder? Du weißt nicht wie man sie verwendet wenn etwas passiert, ich bin tot. Nicht nur wegen dem Direktor, sondern auch wegen Luke. Amy bist du dir wirklich sicher, dass ist viel zu riskant.“ ich lachte und erklärte: „Es ist in Ordnung. Luke wird dich nicht umbringen, dass wird er höchstens bei mir machen. Ich habe herausgefunden wie ich meine Kräfte nutzte und kontrolliere ich weiß wie ich sie einsetzten kann. Du musst dir keine Sorgen machen ich habe ihn schon einmal ganz locker besiegt. Ich hätte es nicht gemacht wenn ich gewusst hätte das er ein ernsthafter Gegner wäre.“ er legte eine Hand an meine Wange und umarmte mich. „Tut mir Leid, du bist das erste Mädchen das ich beschützten darf ich möchte dich nicht gleich am ersten Tag verlieren. Es ist eine große Aufgabe und sie wurde mir anvertraut ich werde dazwischen gehen sobald es zu gefährlich wird.“ er umarmte mich liebevoll und streichelte durch mein Haar. „Danke...“ flüsterte ich und wir lösten uns wieder. „Na los... komm die Übungshalle ist dort hinten, ihr müsst euch noch aufwärmen vor eurem Duell.“ er nahm meine Hand und lief mit mir durch den langen Flur und auf die Trainingsräume zu. „Okay...“ stimmte ich zu und sah einen riesigen Raum als wir ankamen. Er war mit vielem ausgestattet, wie zum Beispiel: Waffen, Schwertern oder Wurfäxten. Mit Schilden oder Geräten zum Turnen. Eine Art Boxring, ein abgegrenzter Platz war ziemlich mittig des Raumes und andere komische Sachen standen und lagen herum. Einige Jungen saßen auf Bänken, liefen einen Parcours oder spielten mit ihren Fähigkeiten als wir eintraten. Kyle leitete mich zu einer der Bänke und setzte sich. „Na dann aufwärmen.“

ich stöhnte, machte aber alles was er sagte. Er war fast wie Eric mein großer Bruder, ich hatte ihn am weiteren Tag nicht einmal gesehen, was vielleicht daran lag das er auf die Mädchenschule ging. Nach meinen Aufwärmübungen rannte ich einen Parcours und Kyle stoppte die Zeit. „Das war der Wahnsinn du bist ja so schnell wie der Wind.“ er schickte mich ein weiteres mal hindurch und ich gewöhnte mich an die Stellung der Geräte und an das was ich an ihnen machen konnte. Ich machte Saltos, Flick Flacks, Sprünge, Rollen, ein Rad alles war dabei. Danach machte ich eine Pause und eine Gruppe Jungen kam auf uns zu. Sie begrüßte Kyle und schien mich erst zu ignorieren, sie sprachen vertraut miteinander und nach kurzer Zeit deutete einer der durchtrainierten Typen auf mich. „Na Kleine, willst du mal gegen mich laufen? Wir haben dich beobachtet du bist talentiert, meinst du du würdest es mit uns aufnehmen?“ ich sah zu Kyle und er zuckte mit den Schultern. „Okay...?!“ willigte ich schließlich ein. „Du musst das nicht machen.“ versuchte Kyle doch ein weiterer Junge. „Hey sei doch nicht so schreckhaft, du bist ja eine richtige Spaßbremse.“ er schüttelte den anderen ab und wir gingen zum Parcours. Wir stellten uns auf und der Junge, der mich herausgefordert hatte lächelte mir herablassend zu. Ein Pfiff erklang und wir rannten los. Er war schnell und gut doch war ich besser, ich rannte geschickt auf und durch die Hindernisse und sprang und kletterte. Ich schlug ihn um Längen. Als ich im Ziel ankamen sahen mich seine Freunde verblüfft an. Ich überlegte und könnte mich Ohrfeigen, ich hätte das nicht machen sollen. Kurz nach mir kam der andere ins Ziel und ließ sich auf den Boden fallen. „Wow du bist gut... wie hast du das geschafft?“ ich lächelte und zuckte mit den Schultern. „Willkommen an unserer Schule freut mich einen ordentlichen Gegner gefunden zu haben.“ er lachte und verschwand mit seinen Freunden, ich atmete auf und ließ mich auf die Bank fallen. „Das hätte auch anders enden können.“ schnaubte ich. „Ja, aber die Typen sind in Ordnung. Dein Duell beginnt gleich, komm...“ er ging voran und führte mich auf den abgesperrten Platz. Niklas wartete bereits und hatte sich Kampfbereit gemacht. Das Startsignal ertönte und er fing an grün zu leuchten. Er ballte seine Hände zu Fäusten, sagte mit gefährlich scharfem Unterton: „Ich zeige allen, dass Mädchen nichts drauf haben. Ich mache dich kalt und bringe deine Flamme zum Erlöschen.“ ich lächelte ihm nur zu und rief: „Auf eine gute Freundschaft.“ er wurde wütend und sprang in hohem Bogen auf mich zu. Er hatte zwei rankenartige Seile in der Hand und schleuderte sie auf mich ab. Ich hockte mich hin holte Schwung und sprang mit einem Backflip über die beiden ausschlagenden Pflanzen. Er formte Bälle aus Blättern und warf sie auf mich ab. Ich hielt sie vor mir auf und neigte meine Hand. Sie schwebten über meiner Handfläche und ich zischte: „Zeit zu spielen... hol das Stöckchen.“ meine Hand flammte auf und ebenso die Bälle. Ich warf sie ihrem Besitzer zurück der sich nur mit einem Schild verteidigen konnte. Er rannte auf mich zu und um mich herum kamen Pflanzen aus dem Boden, es war fast gruselig wie sie einfach so ohne Wurzeln durch den Boden stachen. Sie umrangen mich, sie bildeten einen Käfig und sobald sie fertig waren stand Niklas vor mir. „Das Spiel ist aus, da kommst du nicht heraus, dass schafft keiner.“ er hielt sich an den Ranken fest und ich schloss meine Augen. Ich konzentrierte mich auf meine Flamme und versuchte mich so weit wie möglich zurück zu halten. Von meiner Hand an zog sich die Flamme immer weiter über meinen Körper und verschlang mich nach kurzer Zeit ganz. Ich öffnete meine Augen schlagartig und sah Niklas an. „Bist du dir sicher?“ ein Raunen ging durch die Schülerreihen die sich nun neugierig um uns scharrten. Seine Ranken flammten auf und wichen dem Feuer, ich wusste er würde nicht mehr lange durchhalten. Ich weitete mein Feuer schlagartig aus und er wich erschrocken zurück. „Wie?...“ Kyle grinste zufrieden und sah mir entspannt zu. Plötzlich zuckte Niklas zusammen und fiel zu Boden. Er regte sich nicht und ich ging langsam auf ihn zu. Meine Flammen verschwanden und ich berührte ihn sanft an der Schulter. „Freunde?“ fragte ich ein weiteres Mal, doch er zog stattdessen seine letzte Kraft zusammen und ließ eine riesige Fleischfressende Pflanze nach mir schnappen. Ich hielt meine Hand auf sie zu und sie verbrannte. Niklas stöhnte und zuckt zusammen. „Hey... ich möchte dir nichts böses und es ist nicht schlimm gegen ein Mädchen zu verlieren, du kannst mir glauben alle werden es verstehen.“ versuchte ich es weiter. Doch er drehte sich weg. Ich stand auf und ging an den Rand und stellte mich mit dem Rücken zu ihm. „Gut dann bleib ein Sturkopf.“ ich schüttelte den Kopf und sprang nach oben. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an, er hatte sich wieder aufgerichtet und hielt beide Hände auf mich gerichtet. Er schrie noch einmal und feuerte ein helles Licht auf mich ab. Ich wurde getroffen und fiel zu Boden. Das Bild vor meinen Augen verschwamm und ich erkannte nur noch Niklas wie er sich zu mir beugte und triumphierte. Dann wurde ich Ohnmächtig.

Einige Zeit später wachte ich in meinem Zimmer wieder auf, mein Kopf schmerzte doch wusste ich es war vorbei. Ich sah mich um und erkannte Kyle der auf einem Stuhl neben mir saß. „Hey geht es dir gut?“ fragte er besorgt. „Er hat dich voll erwischt.“ ich nickte und setzte mich aufrecht hin. „Danke...“ murmelte ich und rieb mir die Stirn. „Ich habe dir das Abendessen nach oben bringen lassen, ich muss jetzt zu meinen Freunden, kann ich dich allein lassen?“ fragte er und hielt seine Hand an meine Wange um zu fühlen ob ich Fieber hatte. Ich nickte wieder und lächelte ihm dankbar zu, dann stand er auf und verließ den Raum. Bevor sich die Tür schloss kam ein weiterer Besucher in mein Zimmer und stellte sich an das große Fenster. „Wie geht es dir?“ fragte eine mir sehr bekannte Stimme. „Luke...“ flüsterte ich und sah zu ihm. Seine Haare fegten um seinen Kopf als er sich zu mir umdrehte. Er schob den Stuhl zur Seite und setzte sich zu mir auf das Bett. Es war eine ganz andere Beziehung als mit Kyle auch wenn es doch immer gleich aussah. „Warst du dabei?“ ich sah ihn fragend an. Er nickte: „Ja du warst nicht schlecht...“ das war typisch Luke. „Was soll das denn...?“ bevor ich meine Frage zu Ende stellen konnte unterbrach er mich. „Sag mir die Wahrheit, hast du mit Absicht verloren?“ ich sah ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf. Er schaute mich mahnend und durch dringlich an und ich nickte schließlich. „Woran hast du es gemerkt?“ dieser Junge war wirklich erstaunlich, er hatte mich durchschaut. „Du hast von Anfang an nicht gekämpft. Du wolltest nur das er damit aufhört Mädchen zu hassen stimmt das?“ ich nickte wieder und setzte mich an die Wand, sodass meine Beine ein Stück über den Rand des Bettes kamen, Luke setzte sich neben mich. Auf einmal stürmte Eric mein Zimmer und rannte wütend auf mich zu. „Amy... ist alles in Ordnung? Bist du verletzt? Wie konntest du nur?“ er sah mich und Luke an und sein Blick verfinsterte sich. „Du schon wieder...“ brüllte er wütend. „Hey, es ist alles okay mir geht es gut und Luke ist nur hier um...“ mir fiel nicht das Richtige ein und er ergänzte meinen Satz mit: „Um die Wahrheit zu erfahren!“ „Wovon?“ fragte Eric verwirrt. „Von dem Kampf, deine Schwester hat mit Absicht verloren.“ mein Bruder ließ sich auf den Stuhl fallen und schlug sich an den Kopf. „Was?“ fragte er und versuchte einen roten Faden zu finden. „Ich habe gekämpft gegen Niklas...“ „Er hat sie herausgefordert, weil er allen beweisen wollte das Mädchen nichts drauf haben. Amy hat gegen ihn gekämpft, zwei Mal und sich immer gut geschlagen. Sie hätte ihn ganz lässig besiegen können und dann wäre alles gut gewesen, doch sie hat sich anders entschieden. Niklas war darauf vernarrt allen zu zeigen wie stark er sei und das es unmöglich sei, dass Mädchen besondere Fähigkeiten kontrollieren könnten. Amy hat ihn erst dazu gedrängt aufzugeben, es war so, dass er das hätte tun können, doch sie hat ihm auch genug Kraft gelassen um weiter zu kämpfen. Und er entschied sich für die harte Tour, das Weiterkämpfen. Tja, sie hat getan als würde sie zu schwach sein um sich zu wehren, bzw. spielte das Niklas sie total getroffen hat. Nun ist er glücklich und sie hat ihr Ziel trotzdem erreicht.“ wieder hatte er mich unterbrochen und dann auch noch meine Gedanken gelesen. „Kannst du aufhören in meinen Gedanken zu lesen?“ fragte ich genervt. Luke grinste und Eric sah uns an als hätte er nur Bahnhof verstanden. „Also hast du ihn gewinnen lassen? Wieso?“ ich nickte und setzte an zu antworten doch sah ich zu Luke und er verstand. „Er hätte nicht aufgegeben, er ist einer der Spezialisten die nicht so leicht aufgeben. Selbst wenn sie gewonnen hätte, hätte er es immer wieder versucht. Sie hat verloren damit er versteht das es Unsinn ist gegen einen Verbündeten zu Kämpfen. Denn er hat seine Lektion gelernt.“ Luke sprach in Rätseln und ich sah Eric an das er nicht wusste was er meinte. „Okay ich gebe es auf... aber die Hauptsache ist das es dir gut geht. Ich muss jetzt wieder gehen, leider. Mach mir nie wieder solche Angst und benimm dich sei nett zu den anderen und bitte bitte verwickle dich nicht in Kämpfe.“ er streichelte mir über den Kopf und gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann steuerte er auf die Ausgangstür zu und rief noch: „Ich hab dich Lieb.“ bevor die Tür ins Schloss krachte. Ich war wieder allein mit dem König der Schule, er war wirklich gefürchtet das hatte ich an den Reaktionen der Schüler gesehen. „Ich muss da mal etwas wissen... woher weißt du das ich zwei Mal gegen ihn gekämpft habe?“ Luke grinste und fixierte mich mit seinen blauen Augen und seinem Gesicht. „Ich habe dich beobachtet, glaubst du wirklich ich lasse dich in einer kompletten Jungenschule allein und unbeobachtet. Wer weiß was alles passieren könnte ich traue keinem, vor allem Kyle nicht.“ ich sah ihn interessiert an. „Du hast mich die ganze Zeit beobachtet? Wieso Kyle?“ Luke nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. „Was ist passiert nachdem ich weg getreten bin?“ versuchte ich weiter aus ihm herauszubekommen. „Tja, Niklas ist nochmal zu dir und wollte dir den Rest geben doch dann sind alle auf einmal gelangweilt gegangen und haben ihn ausgebuht. Er richtete seine Hand auf dein zartes Gesicht und wollte seine Wut an dir auslassen, doch da tauchte ich auf. Kyle nahm dich auf seinen Arm und trug dich missmutig in dein Zimmer. Er hat die ganze Zeit gewartet bis du aufgewacht bist.“ „Dann hat mein Plan funktioniert?“ Luke sah mich schmunzelnd an. „Ja, Niklas hat endlich verstanden, dass auch Mädchen besonders sein können und mehr Kraft haben als er dachte. Er ist zu mir gekommen und hat mich über dich ausgefragt. Er war ziemlich bedrückt und bereut was er getan hat, er wird sich sicher entschuldigen und du wirst ihn sicher nicht mehr los.“ wir lachten. „Danke...“ flüsterte ich und sah Luke mit großen Augen an, gespannt auf seine Reaktion. Er sah aus dem Fenster und meinte: „Du hattest wirklich einen guten Plan, dass hätte ich dir nicht zugetraut. Du musst aber vorsichtiger sein, er hätte dich ernsthaft...“ ich fiel ihm um den Hals und er lag auf seinem Rücken ich hatte meine Arme um ihn geschlungen, schloss meine Augen und genoss Lukes Wärme und seinen so wohlriechenden Duft. Es fühlte sich großartig an, seinen Körper auf meinem zu spüren und der schönste Moment war, als er mich fest in seine Arme schloss. „Das ist typisch Luke!“ murmelte ich und kuschelte mich noch mehr in seinen Brustkorb. Er drückte mich fest an sich und sagte leise: „Weißt du, der Kampf war wirklich gut... du hast eine unglaubliche Kraft. Ich frage mich immer noch wie du es geschafft hast deine Kraft so schnell unter Kontrolle zu bekommen. Und was noch verwunderlicher ist, sie ist so stark, doch du schaffst es schwache Angriffe abzufeuern. Du bist unglaublich... und damit es nicht mehr so schwer ist... möchte ich dir etwas geben.“ ich stemmte mich hoch und sah ihn neugierig an. Wir setzten uns wieder aufrecht hin und er zog ein schwarzes Lederarmband aus seiner Hosentasche. Es sah genauso aus wie das was er trug und es war unglaublich cool. Er nahm meine Hand wie bei einer Hochzeit und legte es mir um. „Das ist ein besonderes Armband. Es absorbiert deine überflüssige Kraft, wenn du einen starken Gegner hast kannst du ihn locker besiegen und zeigst trotzdem nur einen Teil deiner ganzen Kraft. Es ist immer besser noch mehr Reserve zu haben als man schon an Magie verbraucht. Es ist leichter den Angreifer mit der Stärke zu überraschen anstatt ihn beeindrucken zu wollen mit nicht vorhandener Kraft. Das Problem haben Schüler oft, sie geben alles und haben nichts mehr für den Schluss... und es ist eine Erinnerung an mich, außerdem können wir über Gedanken mit dem anderen in Verbindung gelangen. Wenn du etwas brauchst dann kannst du mich mit diesem Armband erreichen und mit mir in meinen Gedanken sprechen. Und naja wie gesagt es ist eine Erinnerung.“ es hörte sich an wie eine Abschiedsszene. Er kniff seine Augen zusammen und stand nervös auf. Er ging auf meinen Balkon und betrachtete die untergehende Sonne. „Unglaublich schön oder?“ ich trat zu ihm und legte meine Hände auf das Geländer. „Ja...“ flüsterte Luke und umarmte mich von hinten. „Luke... bitte nicht!“ versuchte ich doch er gab mir erst einen Kuss auf den Hals und weiter auf meine Wange. Ich löste mich mit Gewalt von ihm und wollte wieder rein rennen, da packte er mich am Handgelenk und zog mich zu sich. Er küsste mich unerwartet und dieses Mal wirklich auf die Lippen. In mir zuckte alles zusammen, mein aller erster Kuss. Eigentlich traurig, aber wahr es war mein erster Kuss und ich wusste nicht wie ich fühlen sollte. Er war ein totaler Idiot und doch irgendwie nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. Anfangs sträubte ich mich noch gegen diese Berührung doch nach einiger Zeit empfand ich es als höchst angenehm. Wir lösten uns und sahen uns an. Luke lächelte und legte eine Hand um meine Hüfte und die andere an meinen Hals, er stieß vorsichtig mit seiner Stirn an meine und näselte mit mir. „Lass mich... bitte... für diesen Moment!“ Er zog mich noch näher zu sich und nach wenigen Minuten hielten wir es nicht mehr aus, er berührte sanft meine Lippen und dann stupste ich zurück. Ich schloss meine Augen und Luke küsste mich wieder und wieder und wieder. Es war ein unglaublich schönes Gefühl und ich vergaß alles was um mich herum passierte. Es war unglaublich, ich fasste um seinen Hals und zog ihn noch näher zu mir, ich wollte ihn nie wieder gehen lassen. Doch als es gerade anfing am Schönsten zu sein löste er sich von mir und lehnte sich an mich, er umarmte mich ganz fest. „Ich muss jetzt gehen.“ er drückte mich fest an sich und berührte noch einmal meine Lippen. Dann löste er meine Arme und lächelte. Er sprang vom Balkon und verschwand. Regungslos und vollkommen verwirrt ließ er mich dort zurück und ich ließ mich auf den Boden fallen. Ich sah mir den Sonnenuntergang noch bis zu Ende an und ging schließlich Müde auf mein Zimmer. Noch immer spürte ich Lukes Wärme und seinen Körper an mir. Ich schloss die Augen und stellte mir vor wie seine Haare mein Gesicht kitzelten. Ich schüttelte heftig meinen Kopf und schreckte hoch. Hatten wir uns wirklich geküsst und dann so innig? Unmöglich... ich mochte ihn doch eigentlich nicht! Ich ließ mich wieder in meine Kissen fallen und konnte nur noch an ihn denken. Um mir selbst zu bestätigen, dass das kein Hirngespinst meiner Fantasie war fasste ich an mein Handgelenk an dem mein Armband war. Ich spürte es deutlich und hielt es in die Luft. Dann lächelte ich und schloss die Augen, kurze Zeit später schlief ich ein und träumte von meinem Idioten der einfach nur atemberaubend war. Ich wachte am Abend nochmal auf zog mich um und legte mich Müde schlafen, in meinem Kopf herrschte zwar immer noch totale Verwirrung, aber ich schaffte es trotzdem ein wenig Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 8 Uhr und ich quälte mich mühselig aus dem Bett, ich bin leidenschaftlicher Langschläfer. Als ich mich umsah und eine fremde Umgebung betrachtete sprang ich hoch und machte mich fertig. Ich kam gerade aus dem Bad und packte meine Tasche, da klopfte es an der Tür. „Guten Morgen darf ich reinkommen?“ fragte Kyle und öffnete nach meiner Antwort hin die Tür. „Der Direktor möchte dich vor dem Frühstück sprechen.“ er setzte sich auf mein frisch gemachtes Bett und sah mir beim packen zu. Ich schulterte meine Tasche und sah ihn verschlafen an. „Okay...“murmelte ich und lief ihm wie ein Hund hinterher. Wenig später kamen wir in das Büro des Direktors. „Guten Morgen ihr beiden, bitte setzt euch.“ wieder brummte er mit tiefer Stimme und lächelte uns freundlich auf seinem schicken Drehstuhl an. „Morgen.“ wiederholte ich und setzte mich. „Guten Morgen Sir.“ so förmlich, das war nicht anders zu erwarten. „Ich hoffe ihr habt gut geschlafen und der erste Tag war ein voller Erfolg?!“ ich lächelte und nickte um nicht unhöflich zu sein. „Es gab einige Komplikationen, aber das ist normal.“ verteidigte mich Kyle. „Nun ich habe davon gehört, ich hatte gehofft sie nicht dieser Regeln unterziehen zu müssen, doch wusste ich das es unvermeidlich wird. Also schön, sie sind das einzige Mädchen an dieser Jungenschule und werden es für die nächste Woche bleiben. Als erstes keine Liebschaften mit den Schülern, das könnte zu fürchterlichen Auswirkungen und Konsequenzen führen. Zweites bitte versuchen sie möglichst nicht in irgendwelche Streitereien zu gelangen, sie haben eine äußerst starke Kraft, wenn diese außer Kontrolle gerät, steht die komplette Schule in Flammen und ich wollte diese eigentlich noch ein wenig länger führen.“ er lachte und sah mich, trotz seiner Worte ernst an. „Versuchen sie sich einzufinden in unserer Welt, machen sie sich Freunde und versuchen sie so viel wie möglich über Magie und ihre Fähigkeit zu lernen denn eine Woche ist kurz und wir brauchen sie schon bald im Außendienst.“ Kyle sah den Direktor misstrauisch an. „So und nun zu gestern ich hörte es hat ein Kampf statt gefunden und sie haben verloren... wie ist das möglich?“ ich wurde rot und sah zu Boden. „Tja wissen sie...“ doch Kyle lenkte um. „Wenn sie darauf hinaus wollen das Amy den Streit angefangen haben könnte, dann liegen sie falsch Niklas hat sie immer wieder belästigt und es war die beste Entscheidung ein Duell mit ihm einzugehen. Nicht das ich ihr dazu geraten hätte, aber nun sind die Streitigkeiten aus der Welt geschafft und es dürfte alles im grünen Bereich liegen.“ der Direktor nickte nachdenklich und sah aus dem Fenster. „Nun gut das nächste Mal wenn ich Frage antwortet bitte Miss Greenforce und jetzt dürfen sie gehen und sich den Bauch mit Frühstück vollschlagen. Ach ja Kyle bitte bleiben sie noch einen Moment.“ er schickte mich aus dem Raum und ich wartete vor der Tür, kurze Zeit später kam Kyle heraus und wir liefen gemeinsam in die Mensa. „Was wollte er noch wenn ich fragen darf?“ Kyle sah mich misstrauisch an und winkte ab. „Ach nichts besonderes...“ was er nicht aussprach, aber sich auf seiner Stirn abzeichnete war: „Er will das ich dich beobachte, er ist sehr misstrauisch da er nicht glauben kann das du gegen einen so unterranigen Schüler verloren hast. Ich soll dich und deine Fortschritte beobachten und ihm Bericht erstatten... es ist allerdings sehr merkwürdig und auch ich verstehe es nicht... du besitzt unglaublich viel Kraft wie schaffst du es sie zu kontrollieren, es gibt viele Leute die dich interessant finden und alles geben würden um dich in die Finger zu kriegen. Es sind jedoch hervorragende Vorkehrungen, Luke als deinen Beschützer abzukommandieren. Nur bei ihm bist du wirklich sicher selbst ich könnte dich ihm nicht entreißen außer... außer ich gewinne dein Herz vor ihm.“ in der Mensa setzten wir uns zu Richi und Flo, Louis und Luke war wieder nicht da. „Wo ist Luke?“ ich sah fragend in die Runde und alle zuckten nur mit den Schultern. Es war besser so, dass er nicht da war die gestrige Situation hat mich sehr geschockt ich hätte nicht gewusst wie ich jetzt reagieren sollte. Wir fingen alle an zu Essen nachdem das Frühstück eröffnet wurde und Kyle erklärte mir den folgenden Tagesplan. „Okay, nach dem Frühstück haben wir zwei Kurse. Du musst wieder in die Trainingshalle und danach hast du reiten. Ihr werdet im Wald Mittag essen und am Nachmittag musst du wieder zur Theorie und nochmal zum Abendtraining. Danach ist Freizeit und Abendessen.“ ich hatte ihm aufmerksam zugehört und widmete mich jetzt endlich meinem Essen. Doch wieder zog jemand mein Aufmerksamkeit zu sich ins Gespräch. Es waren Richi und Flo die sich über ihre weiteren Vorhaben unterhielten. „Wir müssen nachher in die Prüfung und werden dieses Mal recht schnell abgezogen und werden wieder nach Greenville gebracht. Weißt du wieso Luke für zwei Tage weg ist?“ und Flo: „Er hat wichtige Dinge zu tun wie immer, er wird wieder in seine Vergangenheit reisen uns sich darüber ärgern was alles passiert ist, aber wir können ihm leider nicht helfen. Da muss er allein durch auch wenn es eine schwierige Zeit wird. Ich hoffe er übernimmt sich nicht. So wie wir Luke kennen...“ „Ja du hast Recht... es gibt viele Dinge die er noch klären muss und vieles wegen mir. Ich würde ihm gern helfen aber... wie du sagst da muss er allein durch.“ „Ja nun gut was machen wir wenn wir wieder zuhause sind? Da gibt es doch Amys Freundin...“ Richi lachte. „Ja wir können ja mal bei ihr vorbei schauen.“ die beiden lachten und aßen weiter. In mir kochte es, erstens weil Luke ohne etwas zu sagen verschwunden war und dann die beiden Volltrottel die sich an meine Freundin heranmachen wollten. Ich stand auf und brachte mein Besteck und meinen Teller an den Küchentresen. Kyle wollte mir schon hinterher laufen doch ich schüttelte den Kopf und rief im Laufen: „Ist schon gut ich finde mich allein zurecht. Ich muss nachher in die Trainingshalle, mach dir keine Sorgen ich muss nur was erledigen. Lass es dir schmecken!“ er lächelte nur und drehte sich wieder den anderen zu. Ich rannte aus der Mensa und lief fast ein paar Jungen um. Ich entschuldigte mich und rannte in mein Zimmer. Ich stürzte mich auf mein Bett und holte mein Handy hervor. Ich rief sofort Coco an oder versuchte es zumindest. Doch ich hatte keinen Empfang, so ein Mist und ich wusste nicht wie ich sie sonst erreichen könnte. Ich gab es auf und schrieb einen Brief ich faltete ihn zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche. Dann stellte ich mich auf den Balkon und dachte an Luke und an das was Richi und Flo erzählt hatten. Wieso war er mir so wichtig? Ich verdrängte ihn aus meinem Kopf und sah nach unten, ich sah einen Jungen der sich nervös umsah. Dann sah ich wie er sich hinter einem Baum versteckte und etwas vergrub. Er duckte sich im richtigen Moment, gerade kamen eine große Gruppe Jungs angerannt und rief nach Bryan, wahrscheinlich der Junge der sich versteckte. Weiter vor den Jungen fiel ein Ast zu Boden und sie rannten hin. Bryan lächelte und sprang gelassen aus dem Gebüsch dann lief er um die Ecke als sei nichts gewesen, entkam und verschwand. Ich lächelte und zog mich in mein Zimmer zurück, ich sah auf meine Uhr und entdeckte das es schon spät war. Ich griff mir meine Tasche und rannte aus dem Raum und auf die Trainingshalle zu. Als ich ankam hatten sich schon ein paar versammelt unter anderem auch Niklas. Als er mich sah wechselte er noch kurz mit seinen Freunden ein paar Worte und kam lächelnd und gleichzeitig kopfhängend zu mir. „Hey Amy, sag mal können wir kurz reden?“ ich nickte und setzte mich auf eine Bank, er neben mich und fing an sich zu entschuldigen. „Weißt du, es tut mir Leid ich hätte etwas freundlicher sein sollen. Du bist eigentlich ganz in Ordnung und ich wollte nur nicht wahrhaben das ein Mädchen besser sein kann als ich. Und jetzt habe ich großen Respekt vor euch. Ich... ähm es tut mir Leid das ich so dumm war.“ ich sah ihn an und bemerkte das er es ernst meinte und es ihm äußerst schwer fiel mit mir zu reden. „Ist schon in okay, ich merke das du Mädchen nicht besonders ab kannst, es ist alles wieder gut und wir vergessen diese Geschichte.“ er lächelte stand auf und sah mich dankbar an. Dann rannte er erleichtert zurück zu seinen Freunden. Der Lehrer rief uns alle zusammen und eröffnete unsere Übungsstunde. Ich lernte mich zu verteidigen und hinterlistige Angriffe zu starten und abzuwehren, es war sehr lehrreich und der Lehrer widmete sich ausschließlich mir, da die anderen in Trainingskämpfen gegeneinander antraten. Er zeigte mir alles was man wissen musste um einen Kampf erfolgreich zu meistern. Er brachte mir auch bei meine Technik zu verbessern und auf meinen Gegner abzustimmen und lobte mich oft, weil ich so schnell lernte. Als er schließlich zufrieden war mit meinen Ergebnissen trommelte er alle aus meinem Kurs zusammen und bildete zwei Gruppen, aus denen immer jeweils einer antrat und gegen den anderen Tricks, Angriffe und Verteidigungen anwandte. Je besser die Angriffe und je mehr man den anderen zu Boden zwang desto besser war der Ruf und die Gruppe. Ich sah mir jeden Kampf aufmerksam an und merkte mir die Taktik der anderen und ihre Kräfte. Nach einer Weile war ich dran und wie nicht anders zu erwarten meldete sich Niklas freiwillig um gegen mich anzutreten. Ich glaube er hat noch immer nicht überwunden das ich ihn eigentlich besiegt habe und das ich besser bin als er bzw. fast jeder andere Junge. Der Lehrer eröffnete den Kampf und Niklas sah mich neugierig an: „Okay... zeigst du mir jetzt was du drauf hast?“ ich lächelte und streckte meine Hand aus, eine lange Flamme schoss heraus und er verteidigte sich mit einem Schild, dann ließ er wieder Ranken wachsen die ich mit einer lockeren Umdrehung um meine eigene Achse zerstörte. Ich warf Bälle auf ihn und traf ihn, er fiel zu Boden. Er erhob seine Hand und eine riesige fleischfressende Pflanze baute sich auf, es war wie beim letzten Mal ich schickte eine Flamme über den Boden die sich dann von unten nach oben an der Pflanze entlangwandt und sie nach und nach zerdrückte und verbrannte. Er stand auf und sah mich nickend an. „Ich glaube ich bin dir einfach nicht gewachsen und trotzdem würde ich gern sehen was du wirklich kannst.“ der Lehrer nickte zustimmend und Niklas verließ den Platz. „Ja in der Tat das wäre wirklich interessant. Wir wissen nichts über die Kräfte eines Mädchens. Wer traut sich gegen sie anzutreten?“ Kyle war aufgetaucht und sah mich fasziniert an. „Kyle du?“ er schüttelte den Kopf. „Ich mag gut sein aber alles aus ihr herauskitzeln kann selbst ich nicht, nein und sie ist meine Herrin ich kann nicht gegen sie antreten.“ er lachte und setzte sich auf eine Bank. „Ich trete gegen sie an.“ ein Junge mit kurzen braunen Haaren kam auf den Platz und sah mich mit funkelnden Augen an. „Dann zeig mir mal was du drauf hast. Ich bin aus der Oberstufe und einer der besten, gegen einen Elementowner zu gewinnen, der zwar ein eigentlich eine überaus starke Kraft hat aber nur ein Mädchen ist das wäre doch mal was. Du kannst mir glauben, um alles aus dir herauszubekommen zwinge ich dich bis zum äußersten. Ich selbst bin zwar kein reinerbiger Elementbesitzer aber ich bin fast genauso stark. Es wird also kein Spaziergang...“ ich sah ihn nervös an und mir wurde die Szene von heute morgen bewusst. Doch konnte ich ihn nicht bloßstellen, noch nicht jetzt. „Wieso?“ fragte ich. „Um meinen Ruf zu steigern und zu beweisen das auch Elementowner besiegbar sind.“ er lachte und ein heftiger Wind sammelte sich und kam auf. Ich kannte diese Kraft, Paul hatte die gleiche. „Du bist kein Elementowner, ist dann Paul einer?“ er sah mich irritiert an und nickte. „Ja hast du gegen ihn gekämpft?“ ich zuckte mit den Schultern und antwortet: „So halb und nur zur Information: ich hab gewonnen.“ ein Raunen ging durch die Reihen und der Typ hielt inne. „Sag mal wie heißt du eigentlich, damit ich wenigstens deinen Namen auf den Grabstein eingravieren kann.“ er lachte: „Du wirst ja richtig frech, na dann sollte ich dir mal ein bisschen zeigen wie das bei uns so läuft. Und ich heißte Bryan!“ kein Zweifel er war der Typ den ich auf meinem Balkon beobachtet hatte. Er hielt seine Hand nach oben und ein riesiger Tornado bildete sich. Ich sah in die Reihen und wie Kyle sich gemütlich zurück lehnte und Bryan mit einem Lächeln begutachtete. Dann sah er zu mir und nickte mir gelassen zu. Er schien sich keine Sorgen zu machen. Ich ließ meine Hände aufflammen und Bryan feuerte den Tornado auf mich ab. Er war wirklich außerordentlich stark. Ich stemmte mich mit aller Kraft dagegen und ließ ihn in Flammen aufgehen. „Nicht schlecht alle anderen Schüler in deinem Jahrgang hätten den nicht überlebt. Gut zu wissen das du doch weiter oben spielst.“ ich sah ihn wütend an. „Tu mal nicht so als wärst du der beste und könntest alles.“ schrie ich. Und feuerte Feuerbälle auf ihn ab. Er durchschnitt sie mit Windklingen die er gleich darauf auf mich abzielte. Ich sprang in die Luft und wich ihnen mit verschiedenen Tricks aus. „Nicht schlecht...“ ich kam wieder auf dem Boden an und starrte ihn an, dann ließ ich einen Feuerring um ihn entstehen und rief ihm zu: „Also wenn das Komplimente sein sollen die du immer von dir gibst, dann solltest du dich ein bisschen mehr anstrengen, denn das sind alles nur halbe Lobe. Damit gibt sich kein Mädchen zufrieden.“ er schwebte in die Luft und wehte den Feuerring weg, er ließ sich wieder auf den Boden und sah mich lachend an. „Süß dein Feuerring.“ ich verschränkte die Arme und schloss meine Augen. Der Feuerring bildete sich wieder ohne das ich groß etwas tat. Bryan sprang zurück da er im Feuer gestanden hatte und fluchte laut. „Mist... was ist das denn?“ „Das ist Feuer und wie gewöhnlich ist es nicht ganz so einfach Feuer zu löschen, meist wenn man glaubt man hat es besiegt gibt es noch einen kleinen Funken der noch größere Dinge entfacht. Da hast du wohl nicht richtig aufgepasst.“ das Publikum lachte, Kyle und unser Lehrer nickten zufrieden. Bryan wurde wütend und schwebte in der Luft. „Spiel hier nicht rum und zeig mir was wirklich in die steckt.“ wieder kam ein kräftiger Windstoß auf mich zu und mit einem Feuerschutzschild verhinderte ich weg geweht zu werden. „Du spielst doch hier herum.“ er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und feuerte unaufhaltsam Windklingen auf mich ab. Einmal war ich unachtsam und eine traf mich und ich fiel zu Boden. Er erdrückte mich und drei riesige Windbälle flogen auf mich zu. Ich war nicht in der Lage diese aufzuhalten, sie trafen mich und ich konnte nicht mehr ich stand mühsam auf und hob meine Hände. Ich sah ins Publikum und versuchte Kyle zu entdecken, er hatte ein nachdenkliches Gesicht gemacht und wirkte nicht so als würde er in den Kampf einschreiten. „Okay ich gebe auf... für dieses eine Mal hab ich keine Lust mehr.“ rief ich und alle sahen mich schockiert und empört an. Niklas schrie: „Du kannst nicht aufgeben nicht gegen so eine Flasche, die Oberstufler sind alle so eingebildet zeig ihnen das wir auch etwas drauf haben.“ wieso war er auf einmal auf meiner Seite? Ich drehte mich zu ihm und sah sein wütendes Gesicht, ich verkniff mir ein Lächeln. Doch war er nicht der Einzige, der wütend war. Auch Bryan gab sich nicht zufrieden: „Nein, du hast mir nicht alles gezeigt, ich will sehen was du drauf hast wehr dich sonst bist du tot... los zeig mir alles! Ich werde dich nicht verschonen ich will deine Kraft sehen, gib doch nicht auf wie so ein Loser.“ schrie er und feuerte wieder einen Tornado auf mich ab. Ich befand mich mitten drin und verlor das Bewusstsein, der Strudel hatte mich so überrumpelt das ich nicht hatte reagieren können. Alles um mich herum drehte sich und ich wollte aufgeben. Einfach kampflos aufgeben. Wieso sollte ich kämpfen, ich bin einfach nicht gut genug. Ich habe immer aufgegeben und werde es wieder tun. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper, dann noch einer und noch einer. Ich zuckte zusammen und schrie. Was soll das? Ich habe mich ergeben, wieso quält er mich ich kann mich nicht wehren wie immer. Wie IMMER... ganz recht ich gebe auf wie immer! Ich bin so ein Idiot, wieso gebe ich auf ich bin ein Elementowner und habe eine unglaubliche Kraft wieso nutze ich die nicht. Weil ich nicht kann... weil ich mal wieder zu feige wäre. Aber wie kann ich das ändern, wie macht es Luke immer? Luke... stimmt er ist der absolute König hier und selbst dieser Affe Bryan hat bestimmt Respekt vor ihm... Luke... Luke... Ich vertiefte mich in meine Gedanken und dachte an Luke und an seine atemberaubende Wassermagie. Und an den Kuss, ich öffnete schlagartig meine Augen und fing mich wieder. Ich zuckte wieder zusammen, da mich etwas gestriffen hatte. Aus irgendeinem Grund hatte mich Luke und unsere Begegnung mit dem Kuss wieder zu Verstand gebracht und mir neuen Mut gegeben. Ich konnte doch nicht gegen so einen Vollidioten verlieren wenn ich Luke beeindrucken, bzw. besiegen wollte. Um mich drehte sich noch immer alles, ich streckte meine Hand aus und begutachtete sie. Dann ließ ich sie aufflammen, es machte unendlich und unglaublich Spaß mit dem Feuer zu spielen es war faszinierend, ich nahm meine andere Hand dazu und drehte und wand sie. So eine Kraft durfte, konnte ich beherrschen das musste ich doch nutzen. Ich lächelte und schloss meine Augen wieder, ich konzentrierte mich voll und ganz auf mein Inneres Feuer, ich wurde unglaublich emotional und verärgert, wie konnte ich nur gegen so einen schwachen Jungen verlieren. Doch noch war nichts verloren noch hatte er nicht aufgegeben und ich ebenfalls nicht. Mein Körper flammte auf und ich spürte ein Kribbeln auf der Haut, mein nächster Zug war erstmal den Tornado loszuwerden. Ich streckte meine Arme und Beine von mir und leuchtete auf. Es war als würde ich in meinem Inneren meine wahre Kraft entdecken. Nur außen sah man nicht alles nur einen kleinen Teil von dem was ich in meinem Inneren verspürte. Aber das war vielleicht besser so. Ich streckte mich und auch die Flammen, sie verfassten die Luft, verbanden sich mit ihr und wurden größer. Nach kurzer Zeit war der Tornado verschwunden und nur noch eine riesige Flamme zu sehen. Ich ließ mich langsam auf den Boden nieder und die Flamme reduzierte sich auf meinen Körper. Bryan sah mich mit großen Augen an. „Das ist ein Scherz oder? Du hättest erledigt sein müssen, schon allein durch den Strudel.“ ich zuckte nur mit den Schultern und richtete langsam meine Hand auf Bryan. „Irgendwelche letzten Worte bevor du Krankenhausreif bist?“ alle sahen mich gespannt an. In ihren Gesichtern war deutlich zu erkennen das sie nicht damit gerechnet hätten das ich mich nochmal wehren würde, nur Kyle schien völlig unbeeindruckt, ihn faszinierte meine Flamme. Bryan lachte laut und ausgelassen und schrie: „Moment, nicht mal Dawin unser bester Schüler konnte gegen meinen Tornado etwas ausrichten und jetzt willst du mir drohen? Ich habe dich schwer verletzt du kannst nicht mehr kämpfen und du hast sicherlich auch keine Kraft mehr, du bist schwach selbst für einen normalen Magiebenutzer wärst du schwach. Gib auf.“ Unerwartet stand Kyle auf und schalte sich ein. „Bryan, ich hoffe das du weißt das hier nicht Dawin, sondern Amy vor dir steht. Du hättest damit rechnen müssen das sie selbst aus deinem Tornado entkommt. Sie hat sich selbst geschützt und von Innen mit Flammen gestärkt, das mag selbst sie nicht verstehen, aber du hast ihr nicht einen Kratzer hinzugefügt. Der nächste Punkt ist sie ist ein Elementowner und dadurch so gut wie unbesiegbar, außerdem ist sie dazu noch ein Mädchen, die sind meistens ein bisschen schlauer als wir Jungen. Sie hat sich einen Großteil ihrer Kraft aufgespart und damit euer Kampf nun ungehindert weiter gehen kann möchte ich mich nicht weiter einmischen. Das war nur so zur Aufklärung damit du nicht denkst sie hätte durch Zufall gegen dich gewonnen oder ihr hätte jemand geholfen. Und nur so zur Information, ihre Flamme, was erkennst du?“ Bryan sah abwechselnd mich und dann Kyle an. „Sie ist unglaublich stark.“ Kyle nickte nachdenklich und setzte sich mit den Worten: „Japp, sie ist wütend und definitiv unbesiegbar, doch wieso ist es nicht die blutrote Flamme? Das heißt für dich wenn du Glück hast stirbst du schnell.“ „Aber das ist unmöglich wie kann sie also nach dem Kampf noch so unbeschadet und stark sein? Ich mach dich fertig!“ Bryan feuerte wieder Windkugeln auf mich ab und ich vernichtete sie mit einer Bewegung. „Pass das nächste Mal besser auf mit wem du dich anlegst...“ flüsterte ich noch und der Raum füllte sich mit Flammen und hellem Licht. Bryan wurde an die Wand geschleudert und hatte schwere Schnittwunden, ich ging auf ihn zu und begutachtete ihn. „War das genug für dich von meiner Kraft? Und nur zu deiner Information, das war noch lange nicht alles.“ Kyle kam zu uns und hockte sich zu Bryan. „Du hast wirklich Glück gehabt, sie hat dich nicht ernsthaft verletzt.“ Bryan kam zu Bewusstsein und sah uns gebannt an. „Nicht ernsthaft? Ich kann mich nicht bewegen.“ Kyle lachte. „Ich wusste warum ich mich nicht mit ihr anlegen wollte, jeder andere der versucht sie zu besiegen wird scheitern so wie du... sie ist wirklich unglaublich stark. Eins irritiert mich du hättest eigentlich schon im Himmel sein müssen das du diese Attacke überlebt hast ist erstaunlich..“ er sah mich durch dringlich an. „Es hätte euch genauso erwischen müssen, sie ist wohl wirklich gut...“ und dann fiel Bryan wieder in einen tiefen Schlaf zurück. Das restliche Publikum klatschte und sah mich bewundernd an. Auch Kyle war beeindruckt: „Du warst wirklich erstaunlich, unglaublich was du kontrollieren oder an Kraft beherrschen kannst. Und es war sicherlich immer noch nicht alles stimmst? Es gibt sicherlich nur wenige auf dieser Welt die es mit dir aufnehmen können! Aber die müssen erst gefunden werden... vielleicht ist Luke einer, nein sicher ist er einer.“ man sah ihm an das er seinen Worten selbst keinen Glauben schenkte, aus irgendeinem Grund kam mir der Satz: Luke kann dich besiegen oder du ihn. Sehr ironisch vor. Kyle schüttelte den Kopf, er lachte und nahm Bryan auf seinen Rücken und trug ihn in die Krankenstation. Ich ließ mich an der Wand auf den Boden fallen und alle kamen zu mir und wollten alles wissen. Von: wie es mir im Strudel ergangen war... bis hin zu: wie ich es denn geschafft hätte so eine intensive Flamme auf einen Mann zu drosseln. Jedes Mal zuckte ich mit meinen Schultern und lächelte alle freundlich an. Ich war doch recht geschafft, es war sehr anstrengend gewesen. Ich ruhte mich aus und versuchte mich wieder zu sammeln. Alle anderen tanzten immer noch um mich herum und wollten alles wissen. Ich hob meine Hand ließ sie aufflammen und stand auf. „Die nächste Stunde beginnt bald.“ alle nickten und verteilten sich, gingen aus dem Raum oder trafen noch Absprachen. Ich rannte aus der Trainingshalle und versuchte in den Stall zu gelangen. Ich kam nach draußen und an einigen Jungsgruppen vorbei. Schließlich erreichte ich den Stall und sah einige aus meinem Kurs. Unser Lehrer kam auf mich zu und fragte: „Kannst du reiten?“ ich zuckte mit den Schultern: „Naja also ein bisschen.“ er entgegnete freundlich: „Na du wirst dich schon hinein fuchsen. Okay wir werden jetzt die Pferde satteln und einen Übungsritt durch den Wald machen. Um die Mittagszeit werden wir auf einer Lichtung essen und danach kämpfen und üben wir auf Pferden um mit unseren Fähigkeiten umzugehen um Extremsituationen zu proben. Du musst wissen wir besitzen besondere Pferde sie sind unantastbar wenn man so will, sie reagieren nicht auf unsere Fähigkeiten wie als wären sie Immun gegen sie. Normale Pferde würden verletzt werden und könnten unseren Fähigkeiten nicht stand halten. Dein Pferd steht in der 7ten Box von links hinten. Aber bitte pass ein wenig auf, er ist sehr stur und lässt nur ausgewählte Personen auf sich reiten.“ er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und ging zu den anderen Schülern. Ich nahm mir Sattel, Zügel und Halfter aus der Sattelkammer und zählte die Boxen um mein Pferd zu finden. Als ich vor der 7ten Box stand fielen mir beinahe die Augen heraus ich stand vor einem schwarzen Anglo Araber, er war außergewöhnlich schön und verboten hübsch und muskulös er war sicher ein gutes Pferd, sein Name passte sehr: Forbidden. Ich legte ihm das Halfter um und führte ihn aus der Box, dann nahm ich mir das Putzzeug und machte ihn fertig wie der Rest meines Kurse ihre Pferde sattelten und pflegten. Nach einer halben Stunde in der ich mich sehr mit meinem Anglo Araber angefreundet hatte stiegen alle in ihre Sättel und es begann unser Ausflug. Wir ritten in einem gemütlichen Schritt über das riesige Gelände, über eine große Wiese und schließlich auf einen Wald zu. Unser Lehrer schrie von vorn: „Wir kommen jetzt in den östlichen Teil und eine Warnung, geht niemals allein in den Nordwald und verlasst keinesfalls ohne Erlaubnis das Gelände, auf gar keinen Fall.“ setzte er hinzu.

Die Truppe trabte voraus, da ich träumte und mir die schöne Gegend einprägte, verpasste ich auch den Anschluss. Als ich mich nach einiger Zeit nach meiner Klasse umsah wurde ich panisch da ich sie nicht sehen konnte. Jedoch konnten sie nicht weit gekommen sein, es war um die Mittagszeit also musste ich versuchen eine Lichtung zu finden. Ich galoppierte durch den Wald und schreckte nebenher ein paar Vögel auf. Mein Anglo Araber schnaubte als wir endlich eine Lichtung erreichten auf der ich auch die anderen entdecken konnte. Ich ritt erleichtertet zu ihnen, atmete auf und stoppte. „Da bist du ja, wo warst du nur gewesen?“ fragte mich der Lehrer und eilte auf mich zu. „Ich hab getrödelt.“ gab ich schüchtern zu. Er sah mich streng an und führte mein Pferd zu den anderen, ich folgte ihm. „Bei deinem Talent kannst du dir das leisten, mach das aber trotzdem nicht wieder. Auch wenn die Gegend abgeriegelt ist, heißt das noch lange nicht das es hier auch sicher ist, vor allem allein im Wald. Pass das nächste Mal besser auf ja?“ ich nickte freundlich, dann nahm ich mir etwas zum essen und setzte mich etwas abseits der anderen auf den weichen Boden. Ich war noch immer neu und das einzige Mädchen, was sollte ich schon anderes tun als mich allein zu beschäftigen. Ich aß gemütlich und beobachtete die Pferde und musterte die Gegend. Wenn das so bleiben würden und wir würden nur noch nach Hause reiten war es definitiv entspannt.

Als alle fertig waren, gepackt hatten und schließlich auf ihren Pferden saßen ritt unser Lehrer voran. Doch etwas war anders. Wir waren zwar wieder auf dem gleichen Weg zurück jedoch waren alle aufmerksamer und sahen sich nervös um. Unser Lehrer rief nur noch: „Es ist an der Zeit, ich lasse euch jetzt allein, versucht nach Hause zu gelangen ohne gefangen zu werden oder die Orientierung zu verlieren. Ach ja und passt mir auf Amy auf und helft ihr.“ danach verschwand er in einem schnellen Galopp im Gebüsch. „Niklas, was ist los?“ fragte ich unsicher. Er drehte sich zu mir zuckte mit den Schultern und rief: „Versuch dicht bei mir zu bleiben, wir werden gleich Besuch bekommen.“ ich ritt neben ihn und im selben Moment stürmten weitere Reiter aus dem umliegenden Wald. Meine Klasse verteilte sich und entzweite sich, jeder ritt seinen eigenen Weg. „Los komm.“ Niklas schien nicht sonderlich beeindruckt und trabte gelassen auf dem Weg weiter bis sich uns jemand in den Weg stellte und wir stehen bleiben mussten. „Bruno ich empfehle dir aus dem Weg zu gehen.“ mahnte Niklas den nun aufgetauchten Typen mit immer noch gelassener Mine. „Dieses Mal mache ich dich fertig.“ schrie Bruno. „Das hast du das letzte Mal auch gesagt.“ und zu mir gewandt sprach Niklas: „Na los galoppiere nach Hause, lass dich nicht einfangen und wenn ja dann benutzte deine unglaublich beneidenswerte Fähigkeit. Ich regle das hier!“ ich nickte und flüsterte noch: „Danke...“ bevor ich an ihm vorbei galoppierte. Ich bin mir sicher das er mich noch immer nicht anerkannte und mich vielleicht auch noch nicht mochte. Mit einem hämischen Lachen hörte ich ihn wie er: „Ich hab was gut bei dir.“ sagte und als ich mich umdrehte erkannte ich wie die beiden sich mit ihren Kräften drohten. Ich ritt eine Weile ungesehen durch den Wald und als ich fast auf der großen Wiese ankam stellten sich mir drei Jungen auf braunen Pferden in den Weg. „Na wo wollen wir denn hin?“ „Zur Akademie du Volltrottel...“ warf ich giftig zurück und musterte die drei. Zwei hatten sich links und rechts von mir positioniert und der Oberlackaffe stand vor mir und lächelte böse. „Zeig doch mal was du drauf hast. Ich habe gehört du bist ein Naturtalent und hast schon so einige Jungs besiegt die hier doch sehr gut sind. Ich kann mir gar nicht vorstellen das ein Mädchen Kräfte besitzt und sie dann auch noch beherrscht.“ ich schüttelte den Kopf. „Das höre ich immer und immer wieder und jeder der das sagte täuschte sich und erlebte eine bittere Überraschung. Ich empfehle dir, geh mir aus dem Weg oder du bist gleich nur noch ein Häufchen Elend und Asche.“ er ritt ein Stück auf mich zu. „Willst du andeuten das du die Kraft des Feuers besitzt?“ ich nickte und ließ meine Hände aufflammen. Nur mit meinem Blick ließ ich sein T-Shirt anbrennen und er löschte es erschrocken. „Okay... wenn du es so willst... dann die harte Tour.“ ich stöhnte und sah ihn wartend an. „Das habe ich auch oft genug gehört, aber da muss ich wohl durch. Okay zeig mir was du drauf hast und dann zeig ich dir was ich drauf hab und dann lasst ihr mich gehen.“ er lachte und stimmte zu. „Ich zeige dir wozu ich fähig bin.“ ich ließ meine Flammen wieder verschwinden und sah ihm gespannt zu. Er bildete verschiedenste Skulpturen aus Wasser und feine, dünne Wasserstrahlen kamen in Zeitlupe auf mich zu gekrochen. Forbidden stand ruhig da und ließ uns machen. Sie wurden nach einer Zeit immer dicker uns sammelten sich über meinem Kopf. Ich sah nicht nach oben sondern starrte auf den Typ der sie steuerte. Nach einer Weile war ich von Wasser eingeschlossen und es platschte schließlich auf meinen Körper. Zumindest sah es so aus, gelassen schloss ich meine Augen und ließ das Wasser verdunsten, bei Luke wäre das schwieriger gewesen, so oder so diese Kraft war faszinierend aber ich spürte das mein Gegenüber sehr schwach war. Das Wasser verdunstete und löste sich in Rauch auf. Als er sich gelichtet hatte starrten mich alle Jungen gebannt an. „Wieso bist du nicht nass?“ fragte er. Ich lächelte nur und deutete auf meine Hand die wieder aufflammte. „Tzzz...“ stöhnte er und feuerte verschiedene Wasserattacken auf mich ab die ich entweder blockte oder zerstörte. Als er schließlich keuchte und mich erschrocken musterte blickte ich nur gelangweilt zu seinen Kumpanen und fragte: „War das alles was er zu bieten hatte, könnt ihr mehr?“ diese schüttelten den Kopf und wichen ein Stück zurück. „Okay ich hab keine Lust mehr, du kannst wo anders spielen.“ ich ritt auf ihn zu und wollte an ihm vorbei. Er schnaubte und schrie wütend: „Ich bin nicht fertig, hier geblieben wir haben dich gefangen also steig ab und folge unseren Anweisungen, du kannst mich nicht besiegen.“ ich atmete nur tief ein schloss meine Augen. Okay... ich versuche etwas sehr gewagtes, aber dafür ist diese Zeit ja da. Ich versuche eine Flamme die sich an alles setzt was in der Nähe ist aber nichts verbrennt. Ich bitte dich, Spirit der du in mir schlummerst ich möchte keinen verletzten, aber zeigen oder üben wozu ich in der Lage bin. Ich sende jetzt eine Flamme die brennt aber nichts verbrennt und kaputt macht. Wenn ich ihr befehle zu erlöschen, erlischt sie und alles ist wie vorher. Sie hält nur an und hinderte andere daran etwas zu unternehmen. Ich öffnete meine Augen wieder und zischte: „Brenne...“ sofort brannte alles um uns herum, die Flamme breitete sich schnell aus und alle gerieten in Panik Reiter wie Pferde. Sie sahen mich erschrocken an und mein Gegner versuchte es zu löschen doch es war unmöglich. „Du bist zu schwach, vergiss es...und jetzt wir sehen uns.“ ich stellte fest das ich selbst auch brannte und Forbidden flackerte auch. Seine Augen leuchteten und er galoppierte los als ich ihm das Zeichen gab. An allen Orten an denen wir vorbeiritten flackerte es auf und eine nicht löschbare Flamme breitete sich aus. Ich kam wieder am Stall an und ließ meine Flammen verschwinden. Die die schon da waren sahen auf den brennenden Wald und unser Lehrer sah mich erleichtert an. „Amy, gut das du da bist...ich hoffe alle anderen schaffen es ebenfalls aus dem Wald herauszukommen, ein Feuer hat auf einmal begonnen. Und es lässt sich nicht löschen, schrecklich... das Problem ist wer sich im Wald befindet kann rein gar nichts tun diese Magie ist zu stark um sie allein zu löschen und auch wir hier können nur zusehen. Wir müssten den Ursprung der Flammen kennen... so ein Mist!“ er rannte wieder davon bevor ich etwas einwenden konnte. Ich brachte Forbidden also kichernd in den Stall und nahm ihm die Zügel ab und legte ihm ein Halfter um. Dann gab ich ihm eine Möhre und lobte ihn, ich konnte mir mein Kichern einfach nicht verkneifen. „Das sind deine Flammen oder?“ Kyle stand an eine Box gelehnt und musterte mich mit funkelnden Augen. Ich nickte: „Entschuldige...“ er lächelte und kam auf mich zu. „Du bist so unglaublich, Flammen die nichts verbrennen, dass ist der Wahnsinn. Das du soetwas kannst ich bin schwer beeindruckt.“ er strich durch mein Haar und stellte sich neben mich. „Ich muss mich jetzt ausprobieren und so viel wie möglich herausfinden über mich und das was ich bin. Das ist wichtig... das war nur soo...“ er lächelte und drückte mir von hinten einen Kuss auf die Wange. „Was war das?“ fragte ich erschrocken. „Entschuldige du bist so faszinierend und dann noch ein Mädchen und süß...“ Ich wurde rot und schob ihn von mir weg. „Kyle was soll das?“ fragte ich schockiert. Er lächelte und lehnte sich wieder an eine Box: „Entschuldige ich habe meine Beherrschung verloren, kannst du mir verzeihen?“ fragte er und setzte einen Hundeblick auf. „Hmm kann jedem Mal passieren.“ ich erinnerte mich an den Kuss mit Luke es war so unglaublich schön und intim gewesen, aber irgendwie auch seltsam und ungewohnt. Ich wusste nicht ob ich es nochmal wollte oder vermeiden wollte, eigentlich wollte ich es eher aber ich traute mich nicht es zu zeigen und ging somit in die andere Richtung und wurde bei so etwas eher nervös und knall rot. Es reichte an den Kuss zu denken und mir schoss das Blut in die Wangen, ich konnte nichts dagegen tun und das war alles nur wegen dem blödesten Volltrottel der Welt.

„Vielen Dank.“ er nahm meine Hand und ging mit mir aus dem Stall. Vor ihm hatten sich schon viele versammelt und musterten ängstlich den immer mehr brennenden Wald. „Du solltest deine Flammen unter Kontrolle bringen, auch wenn sie wirklich wunderschön sind.“ flüsterte Kyle in mein Ohr und ließ meine Hand los. Ich nickte und ging näher ran und ein Stück auf die große Wiese. Wieder kamen einige panisch aus dem Wald galoppiert und rasten auf uns zu. „Ich befehle euch erlöscht und hinterlasst keinen Schaden, kehrt zurück, sammelt wieder Kraft und wartet bis man euch gebraucht. ERLÖSCHT!“ schrie ich und hielt meine Hände offen auf den Wald gerichtet. Alle starrten mich erschrocken an und die Flammen krochen zu mir und umschlungen mich. Ein furchtbares und zugleich fesselndes Schauspiel wurde geboten und nach wenigen Minuten waren die Flammen verschwunden. Nur ich flackerte noch immer rot, ich öffnete meine Augen und drehte mich um dann schüttelte ich meinen Kopf und auch die übrigen Flammen die um mich herum tanzten verschwanden.

Ich ging auf die anderen zu, die mich entsetzt ansahen. „Das warst du?“ einige Lehrer rannten auf mich zu und wollten eine Schimpftirade von sich geben doch kam der Direktor höchst persönlich und stellte sich mit strengen Blick hinter mich. Die anderen Lehrer verkniffen sich ihre Bemerkung und sahen mich nur böse an. „Amy, ich möchte nicht sagen das es gut war uns alle zu schockieren, jedoch wird auf keinen Fall ein böses Wort fallen denn deine Fähigkeiten sind überaus wichtig für uns und überaus stark und es ist wirklich faszinierend zuzusehen wie du sie im Griff hast. Viele sind daran schon gescheitert und mussten sie aufgeben. Aber ich bin mir sicher mit ein wenig Übung bist du dazu in der Lage auch Luke zu besiegen.“ er legte mir eine Hand auf die Schulter und stellte sich neben mich. „Herr Direktor darf ich ihnen mal eine Frage stellen?“ er nickte und drehte sich zu mir. „Wieso ist Luke so bekannt und jeder spricht über ihn, er wird hoch in den Himmel gelobt und alle haben großen Respekt und warnen mich vor ihm oder vergleichen mich mit ihm. Wieso?“ er nickte andächtig und wartete den Moment ab als alle auf ihn sahen und eine unheimliche Stille herrschte. Er räusperte sich und antwortete mit tiefer Stimme: „Nun er ist in der Tat sehr besonders, auch wenn er nicht der Einzige ist. Richi und Paul sind es ebenfalls. Sie sind jedoch selbst Luke unterlegen. Es sind alles Elementowner, Richi der Erde, Paul der Luft, Luke des Wassers und du des Feuers. Eigentlich sind eure Kräfte gleich stark jedoch kommt es auch auf die Persönlichkeit, den Charakter an der die stärke der Fähigkeit bestimmt, außerdem Ausdauer, Mut, Tatkraft und der gute Wille zählt. Luke hat einen äußerst stark, aber schwierigen Charakter. Er ist sehr leistungsfähig und kennt seine Kraft optimal. Die anderen beiden sind ebenfalls sehr gut jedoch unterlaufen ihnen noch Fehler und sie haben nicht die Willenskraft, wenn Luke etwas will dann geschieht es während die anderen nur davon Träumen könnten. Und eins soll gesagt sein wenn er etwas tut, dann nur weil er es aus freien Stücken und mit ganzen Herzen tut. Sicherlich wird er zu vielem gezwungen jedoch wenn er es nicht wollte hätte er sofort abgelehnt. Also wenn du dir Sorgen machst, da er immer so tut als würde es ihn nerven mit dir zusammen zu sein irrst du dich und solltest es sein lassen. Denn er genießt jeden Augenblick in deiner Nähe. Aber sag ihm nicht das ich dir dies erzählte, es ist eigentlich sein Geheimnis.“ er lachte und ging durch die Lehrer- und Schülerschaft. Alle starrten ihm mit großen Augen hinterher und ich kicherte, mein Herz wollte in den Himmel hüpfen. Luke wollte es, er wollte bei mir sein. Das war süß... und das hatte ich auch noch nicht gehört. Zwar warf mir die Aussage des Direktors noch mehr Fragen ins Gedächnis, jedoch beruhigte es mich in dem Punkt, dass Luke mich nicht hasste. Paul und Richi waren also ebenfalls Elementowner, war es Zufall das wir uns alle getroffen hatten und dann auch noch im gleichen Alter waren? Mich würde sehr ihre Geschichte interessieren.

Ich schloss meine Augen und ließ mich auf das weiche Gras fallen, alle herumstehenden Leute verflüchtigten sich wieder an ihre Arbeit und ließen mich mit einem Grummeln zurück. Kyle hockte sich zu mir und beobachtete mich. „Was ist?“ fragte ich müde. „Es ist spät... aber ich möchte dich noch weiter beobachten.“ stellte er schließlich fest. „Was?“ fragte ich weiter. „Sieh mir in die Augen...“ ich setzte mich hin und sah ihn an. Er sah mir tief in die Augen und schien mich zu hypnotisieren, nebenbei murmelte er etwas das ich nicht verstand. Seine grauen Augen fingen an, sich schwarz wie die Nacht zu färben und gefährlich zu glänzen. Irgendwann fielen mir die Augen zu und ich versank in einen tiefen Traum. Immer wieder nahm ich Kyles Stimme wahr, aber sie klang von weit weg und war sanft wie das Meer. Ich dachte an Wasser und riss meine Augen sofort wieder auf, wieso konnte ich es nicht verhindern an ihn zu denken. Es war unmöglichen normal an etwas anderes zu denken, sofort sprang mein Gehirn wieder um und hatte nur noch Luke im Kopf. Ich schloss meine Augen und schüttelte den Kopf, ich musste ihn vergessen er war nicht da und ich hatte endlich wieder Zeit für mich. Als ich meine Augen wieder öffnete erkannte ich Kyle über mich gebeugt. Seine blonden Haare hingen mir ins Gesicht. Ich starrte ihn an und er schloss seine Augen. Seine Lippen bewegten sich und er flüsterte irgendetwas von: „Ich bin in dich verliebt...“

Erst mein Bodyguard und jetzt mein Manager oder zumindest so ähnlich. Ich drückte meine Hände gegen seinen Brustkörper und starrte ihn an. Er öffnete seine Augen mit einem Lächeln und strich durch mein Haar. „Luke ist nicht da, das muss ich ausnutzten.“ flüsterte er stand auf und reichte mir seine Hand. Er zog mich auf die Beine und grinste als er sah wie mir die röte ins Gesicht kam. „Das bleibt unter uns verstanden, sonst macht er mich kalt.“ ich nickte und er stapfte zufrieden voran. „Wieso bist du gerade hochgeschreckt?“ ich warf eine Frage zurück. „Was hast du versucht mit mir anzustellen, hast du mich hypnotisiert?“ er grinste und nickte. „Ja aber es hat nur zur Hälfte geklappt, ich wollte das du alles vergisst und dich an einen schönen Ort phantasierst, wenn ich ehrlich bin, danach hätte ich mich in deinen Traum geschlichen und dich geküsst. Wenn du aufgewacht wärst hättest du dich ohne große Anstrengungen in mich verliebt und...“ „Wiseo?“ „Was?“ er hielt an und blickte mich über seine Schulter an. „Naja, wieso hast du es gemacht und wieso hat es nicht funktioniert?“ er setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. „Weil ich dich sehr mag und ich kann nicht genau sagen warum, aber du bist mitten drin hochgeschreckt und hast dich an etwas erinnert was meinen Versuche blockierte und es war zu stark, was auch immer es war, es hat dich fest im Griff ich muss mich anstrengen wenn ich dagegen ankommen will... aber du bist es mir wert.“ er lachte und lief weiter. War es Luke, ich hatte in dem Moment an Luke gedacht... mal wieder. Ich konnte es wirklich nicht stoppen. Kyle hatte keine Chance Luke setzte mich zu, außer ich würde es vielleicht mit seiner Hilfe schaffen ihn zu vergessen, dass was zwischen uns vorgefallen ist und ich könnte ihn endlich hassen. Wieso schlug mein Herz nur so schnell wenn ich ihn sah oder an ihn dachte? Das war schrecklich irgendwie wollte ich das Kyle mir hilft. Nur gefielen mir seine Hintergrundgedanken nicht. Kyle war total gutaussehend und ein netter Typ, aber war er mein Typ?

Es war doch recht spät geworden und meine vorletzte Stunde hatte schon begonnen, wir platzten in den Theoriekurs und Kyle erklärte geschickt warum wir bzw. ich zu spät waren. Er zwinkerte mir zu und verschwand aus dem Raum. Ein Schüler der an der Tafel stand wurde nun aufgerufen fortzufahren. Er erklärte irgendwelche Rechnungen und versuchte sich zusammenzureimen woher Magie kam oder wie man sie einsetzten konnte. Ich malte in meinem Block und versuchte mir die wichtigsten Sachen zu merken oder ich schrieb sie mir auf. Nach diesem nicht enden zu wollendem Kurs, gab es endlich Abendessen und alle versammelten sich wieder in der Mensa. Ich setzte mich zu Kyle was etwas unangenehm nach seinem Geständnis war, da Richi, Flo und Louis bereits gegangen waren. Schade das sie sich nicht von mir verabschiedet hatten. Er saß mit seinen Kumpels an einem Tisch, die sich ausgelassen über ihre neusten Tricks und Ideen austauschten. Sie versuchten mich mit hinein zu nehmen und sie waren alle sehr nett zu mir. Als ich mich schließlich fühlte, als würde ich zum Spättraining rollen brachte Kyle mich noch in die Halle und verabschiedete mich. „Du es wäre schön wenn ich auch erfahre was du fühlst...“ Er wünschte mir eine gute Nacht und versprach mir morgen beim Frühstück einen Platz freizuhalten. Ich dankte ihm für seine Fürsorge und absolvierte auch meine letzte Stunde an diesem doch recht anstrengendem Tag. Ich kämpfte und übte mit den anderen in Einzel- oder Gruppenkämpfen, wir tauschten Tricks und Taktik- Überlegungen aus und ich ließ mich nach einer Stunde endlich total geschafft ins Bett fallen. Ich lag also in meinem Bett und ging meinen vergangenen Tag durch. Ich dachte an meine erste Übungsstunde in der ich meine Taktik verbesserte und lernte meine Kräfte besser zu kontrollieren. Außerdem hatte ich zwei recht spannende Kämpfe gehabt, in denen ich meine Kraft weiter, aber noch nicht vollständig entwickelt hatte. Dann waren wir im Wald gewesen und hatten ein unglaublichen Ausritt, nachdem ich dann auch alle in Angst und schrecken versetzt hatte da ich den Wald in Brand gesteckt hatte, war eine Stunde Theorie und nochmal eine Übungsstunde gewesen.

Ich schloss müde meine Augen und in meinem Kopf spielte sich die Szene auf der Wiese mit Kyle ab. Wollte er mich drängen zu antworten? Aber es war eine äußerst interessante Frage, was war er für mich? Ich mag ihn sehr und könnte mir auch gut vorstellen eine Zukunft mit ihm zu haben, aber irgendwie sind wir zu sehr wie Geschwister. Ich hab ihn auch Lieb aber auf eine andere Art, er ist witzig und liebevoll, er kümmert sich wie ein großer Bruder um mich. Er ist lustig und beliebt, überall wo er auftaucht wird gelacht und er schafft es eine schöne Atmosphäre zu erschaffen. Ich habe das Gefühl er kann mit jedem gut und er ist ein toller Schauspieler.

Ich könnte mich jedoch nicht in ihn verlieben, ich schüttelte den Kopf und versuchte mir eine passende Antwort einfallen zu lassen. Ich wälzte mich in meinem Bett herum und versuchte schließlich einzuschlafen.

Am nächsten Morgen drückte ich verschlafen auf meinen Wecker, stellte ihn aus und quälte mich endlich aus dem Bett. Ich zog mich um und machte mich fertig. Als ich später unten in der Mensa ankam sah ich wie Kyle mir aufgeregt zuwinkte. „Guten Morgen Sonnenschein, hast du gut geschlafen?“ rief er mir schon von weitem zu. Ich grinste und rieb mir den restlichen Schlafsand aus den Augen. „Jaa...du auch?“ er nickte und zeigte auf einen Stuhl neben sich. „Ja besser als sonst und jetzt könnte ich Bäume ausreißen.“ er hatte sichtlich gute Laune und es machte Spaß ihn dabei zu beobachten. Ich musterte ihn und wurde mir im Klaren, dass da nichts war zwischen uns was tiefer als eine gute Freundschaft ging oder gehen konnte. Wir lachten gemeinsam und konnten wirklich gute Gespräche führen, jedoch war nicht mehr und mehr würde auch nicht sein, da war ich mir sicher. Wir lachten und unterhielten uns, ich beobachtete ihn weiterhin bis er mich irgendwann fragte: „Ist alles in Ordnung?“ ich lachte: „Ja alles gut.“ , „Schön, heute hast du Theorie, Freizeit bis zum Mittag, danach Reiten und nochmal Training.“ verwirrt blickte ich ihn an. „Freizeit? Keine Kurse? Das wird ja ein entspannter Tag.“ er zuckte mit den Schultern, stand auf und wir brachten unser Geschirr schließlich in die Küche. Kyle begleitete mich zu meinem Kursraum: „Gut dann sehen wir uns, ich muss jetzt in die Trainingshalle.“ er umarmte mich zum Abschied und schob mich schließlich in meinen Raum. Ich setzte mich auf meinen Platz und ließ meine Tasche auf den Boden sinken, packte Block und Stifte aus und lauschte gespannt unserem Lehrer der über Themen wie: Kräfte, was gibt es eigentlich alles? Bekannte Persönlichkeiten mit besonderen Fähigkeiten, was konnte man noch mit Fähigkeiten wie unseren machen außer Kämpfen? Und wieso wurde uns das eigentlich alles beigebracht, sprach. Das war besonders interessant. Er erklärte was wir im Außen- und Innendienst machen würden.

Außendienst: war sehr beliebt bei allen, es wurden aber nur von wenigen ausgeführt. Es gab mehrere Gruppen die sich sogar manchmal über den Weg liefen da sich Aufträge kreuzten, sie zusammen arbeiten mussten oder eine der Gruppen Hilfe brauchte. Im Außendienst beschützte man hauptsächlich berühmte oder wichtige Leute oder half ihnen sicher zu bestimmten Orten zu gelangen. Ebenfalls hatte man die Aufgabe Terroristen und andere Unruhestifter zu eliminieren und half der Regierung Ordnung und Frieden im Land zu schaffen. Man war also immer auf Achse und spielte den großen Helden in gefährlichen Situationen. Im Innendienst war es nicht so aufregend, man recherchierte, erfand viele neue und nützliche Dinge, versuchte den Gruppen im Außendienst zu helfen, machte den ganzen Papier und Bürokram und saß viel in seiner Zeit am Computer. Heißt viele wurden dort eingesetzt und wenige kamen an ihren Wunschort, den Außendienst. Und dann gab es noch welche die zurück in ein normales Leben durften, dort arbeiteten sie dann Undercover für die Organisation. Sie lebten normal, sammelten aber Informationen und halfen Dinge zu vertuschen oder geschäftliches zu erledigen. Alle bzw. viele arbeiteten natürlich auf den Außendienst hin um am Ende der große Star zu werden, doch wussten sie gut das sie dafür ein besonderes Talent brauchten oder hart schuften mussten.

Das war ein Teil von dem was unser Lehrer uns beibrachte, einiges erschloss sich mir und wurde logisch/er anderes warf nur noch mehr Fragen auf. Die Truppe die mir im Park begegnet war und dann später in die Schule gefolgt war, war ein Außendiensttrupp, das stand fest.

Es klingelte und alle sprangen mit entweder missmutigen Gesichtern oder aufgeregten Unterhaltungen auf und verließen schnell den Raum. Einige unterhielten sich über ihre Vorhaben auch einmal im Außendienst zu enden und was für ein großer Held sie werden würden wenn ja. Ich fragte mich was mit mir passieren würde wenn ich schon nach einer Woche entlassen wurde. Alle die hier waren mussten mindestens 2 Jahre hier bleiben und lernen ihre Kräfte zu benutzten, das hatte mir Kyle erzählt, aber ich hatte nicht mal ein Jahr. Würde ich normal weiter leben, in die Schule gehen können und mich mit meinen Freunden verabreden? Ich hatte Angst das sie irgendetwas anderes mit mir vorhatten, dass sie erforschen würden wieso denn ausgerechnet ein Mädchen diese Kräfte bekommen hatte auch wenn der Direx gesagt hatte ich solle mich der Freegang anschließen. Ich träumte also vor mich her und lief ziellos in diesem riesigen Gebäude herum da kam mir einer von Kyles Freunden mit noch einem über den Weg und stupste mich an, holte mich aus meinen Tagträumen in dem er sagte: „Pass auf das du nicht gegen eine Wand läufst.“ ich sah ihn perplex an und lächelte dankend. „Hmmm...“ „Du siehst müde aus, von Kyle weiß ich das du jetzt frei hast, leg dich hin und ruh dich aus.“ ich nickte und rannte in Richtung meines Zimmers. „Vielen dank.“ ich drehte mich kurz vor der Treppe noch einmal um und rannte schließlich weiter. Ich kam in meinem Zimmer an und ließ mich auf mein Bett fallen. Theorie war zwar spannend aber irgendwie auch anstrengend und wie in der normalen Schule teilweise langweilig. Ich schloss meine Augen und ruhte mich für einen kurzen Moment aus. Ich würde noch weitere 5 Tage hier bleiben müssen. Einerseits cool, andererseits bescheuert da ich Coco und Dad wiedersehen wollte, ich war außerdem das einzige Mädchen auf einer reinen Jungenschule und hatte niemanden wirklich den ich gut kannte und mit dem ich reden konnte. Ich stand auf und holte mir meinen Block, machte meine Musik laut tanzte und malte immer abwechselnd. Irgendwann stellte ich mich auf meinen Balkon und sah in die ferne. Direkt hinter den Bäumen war die Koppel und man konnte die Pferde sehen, sie konnten auch bis fast unter meinen Balkon galoppieren, doch waren sie gerade an einer anderen Stelle und grasten. Die Zeit verstrich und ich machte mir nicht viele Gedanken, zumindest bis es zum Mittagessen klingelte. Kyle holte mich aus meinem Zimmer ab und wir gingen gemeinsam in die Mensa und aßen zusammen. Das Essen schmeckte nicht schlecht, eigentlich sogar sehr gut nur vermisste ich meinen Vater und seine Gerichte die er immer so gut wie möglich zubereitete. Jeden Tag etwas anderes es war immer interessant zu raten was als nächstes kommen würde. Und dann fehlte mir Coco und sie am meisten... oder zumindest war sie eine der Wenigen die ich sehr vermisste. Auf meine Zicken in der Klasse konnte ich gut verzichten, apropos Klasse wie würde es wohl Coco ergehen und was würde sie glauben, denken, fühlen oder vermuten wo ich war. Ich hoffte sehr ihr ging es gut und dann gab es da noch jemanden der mich aus unerklärlichen Gründen beschäftigte. Luke, wieso war er nicht hier gewesen oder gegangen? Hatte er wieder einen Auftrag?

Ich zerbrach mir mal wieder den Kopf...

„Amy... Amy... Wand an Tapete, Amy was ist den heute mit dir los du träumst ja so.“ Kyle rüttelte mich und sah mich besorgt an. „Was ist los? Geht es dir nicht gut?“ ich schüttelte den Kopf. „Ich... ich hab nur nachgedacht kein Grund zur Sorge.“ er sah mich mit einem Ich-sehe-das-etwas-nicht-stimmt-Blick an und hakte mit einem Augenbrauenzucken nach. „An was hast du... nein an wen hast du gedacht?“ „Ach an Coco ich würde sie jetzt 5 Tage nicht sehen und sie macht sich sicher Sorgen, so wie ich sie kenne. Ich hoffe es geht ihr gut ich hab gehört wie Richi und Flo sich über sie unterhalten hatten. Und Dad, es muss schlimm sein gleich zwei Kinder an die Freegang zu verlieren. Er ist ganz allein zu Hause und macht bestimmt wieder Unsinn, den wir dann aufräumen müssen.“ ich kicherte und stocherte in meinem Essen herum. „Was ist mit deiner Mutter...?“ fragte Kyle. „Sie ist verschwunden als ich geboren wurde. Ich habe sie nie richtig kennengelernt... aber mach dir keinen Kopf ich brauche sie nicht, nicht im Moment.“ er sah mich misstrauisch an und drehte sich kurz zu seinen Kumpels.

Ja, das was ich gesagt hatte meinte ich ernst. Im Moment würde sie mir sicher nur ärger machen, aber irgendwann würde ich sie schon gern kennenlernen. Ich höre immer wie Dad und Eric von ihr schwärmen, wie kann Dad sie nur noch immer lieben, nach all dem was sie getan hat. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich Kyle zu. „Und gibt es noch jemanden um den du dir Sorgen machst? Jemanden wie Luke?“ ich sah ihn verwirrt und auch ertappt an. Meine Wangen wurden ein wenig rot, doch schüttelte ich heftig den Kopf. „Nein, um ihn mache ich mir ganz gewiss keine Sorgen, der kann auf sich selbst aufpassen.“ Kyle legte einen Arm um mich und zog mich ran, einer seiner Kumpel flüsterte in die Runde: „Entweder sie hat Rouge aufgetragen oder sich doch tatsächlich in den doch so kaltherzigen Luke verguckt.“ Kyle mahnte ihn mit bösem Blick und sprach zu mir: „Ich lasse ihn dich vergessen, du wirst nicht mehr an ihn denken müssen egal was passiert selbst wenn du ihn wieder siehst. Er hat es nicht verdient in deinem Herzen platz zu finden.“ „Da sprach der verliebte Hypnotiseur.“ alle fingen an zu lachen und ich schüttelte Kyles Arm ab. „Ach haltet doch die Klappe.“ rief er. „Ich muss ihn nicht vergessen, es geht mir gut und da ist nichts er ist ein Idiot und das ist auch schon der einzige Grund, also mach du dir nicht auch noch Sorgen.“ Kyle nahm meine Hand und zog mich hoch. „So wir unternehmen jetzt was, ohne diese Affenbande hier. Los komm.“ ohne das ich wider-sprechen konnte rannte er geradewegs auf die Türen zu. Seine Kumpels konnten sich kaum halten vor Lachen und nachdem die Tür wieder ins Schloss knackte ließen wir sie hinter uns. „Wo wollen wir denn hin?“ fragte ich. Er lächelte und zog mich schnurstracks am Arm nach draußen und Richtung Stall.

Er lehnte sich gegen und ich setzte mich auf das Gatter, wir beobachteten die Pferde und unterhielten uns. „Was ist los... musst du wirklich an ihn denken?“ das schien ihn sehr zu beschäftigen und zu nerven. „Kyle... wenn du mich dauernd nach ihm fragst muss ich natürlich an ihn denken... was hast du bloß gegen ihn?“ er zischte. „Ach... er ist einfach nur ein eingebildeter Trottel. Leider ist er gut, da kann man nichts machen, aber er hat dich nicht verdient... ich verstehe nicht wieso sie ihn geschickt haben und wieso er es dann auch noch macht. Er mag ja nicht mal Mädchen.“ ich sah ihn verwirrt an. „Du machst Witze oder? Er ist in unserer Klasse total beliebt und immer von Mädchen umzingelt.“ ich kicherte bei dem Gedanken. „Das muss nicht heißen das er sie mag oder sich freiwillig mit ihnen abgibt.“ er wurde nachdenklich. Und ich muss zugeben er hat Recht, glücklich sah er nie aus. Aber wenn wir zusammen waren, war er offen und auch nervig aber so wie ich mir einen Jungen vorstelle, er hat dauernd versucht mir Nahe zu kommen und alles was damit zusammen hängt. Er beschützt mich und sieht einfach nur hammermegamäßig aus. Ich fühle mich irgendwie immer sicher und geborgen bei ihm, ich mag es sehr wenn er mich umarmt, dass ist echt komisch da ich ihn doch eigentlich nicht mag und was noch verwirrender ist ich vertraue keinem mehr als ihm, er sieht mich wie ich bin. Ich sah zu den Pferden und genoss die Aussicht. Plötzlich fragte Kyle: „Was hast du jetzt für Unterricht?“ ich dachte kurz nach und gab ihm eine schnelle Antwort. „Reiten oder?“ er lächelte und nickte. Ich sprang vom Gatter und wir liefen auf den Stall zu. „Entschuldige...“ murmelte Kyle während unseres schnellen Ganges. „Ist nicht weiter schlimm, wenn du mir erklärst was du so gegen ihn hast.“ er nickte und drehte sich zur anderen Seite. „Heute Abend... bei dir.“ er zog die Türen auf und schob mich in den langen Gang. Verwirrt starrte ich ihn an und sah wie er seine Wut zu zügeln versuchte. „Hmmm... okay.“ gab ich schließlich zurück. Ich verabschiedete mich von ihm und ging in die Box wo Halfter, Zügel, Sattel, Putzzeug und Leckerlis sowie Essen und alles andere was man brauchte hing. Ich nahm mir ein Halfter, Zügel und einen Sattel und legte diese schließlich zur Box von Forbidden. Dann lief ich zur Koppel und versuchte Forbidden, meinen schönen schwarzen Anglo Araber zu finden. Ich rief nach ihm und als er mich gehört hatte trabte er anmutig auf mich zu und um mich herum. Freundlich begrüßte er mich mit einem wiehren. „Hallo mein Hübscher... ich glaube ich habe mich verliebt. Mein Herz schlägt schneller wenn ich dich sehe, du bist wirklich unglaublich schön.“ Ich legte ihm das Halfter um und streichelte ihn. „Lass uns ans Ende der Welt reiten.“ flüsterte ich. Ich sah in Richtung Stall und erkannte von weitem, dass es doch recht weit weg war. Ich streichelte Forbidden noch einmal und versuchte mich auf ihn zu schwingen. Dann nahm ich den Strick und befestigte ihn so am Halfter, dass er wie Zügel war. Ich klemmte meine Oberschenkel dicht an den schönen weichen Körper von Forbidden und gab ihm ein leichtes Zeichen, er setzte sich erst langsam in Bewegung und dann wurde er schneller und schneller. Jedoch ritt er nicht auf das Gatter zu, sondern quer über die Koppel und zu den anderen. Als sie aufsahen stieg er und sie fingen an zu wiehren. Na da hatte ich aber etwas losgebrochen. Ich lenkte ihn wieder auf das Gatter, dass noch weiter weg war und er galoppierte ausgelassen einen riesigen Kreis immer am Rand entlang. Mein Haar wehte und es war ein unglaubliches Gefühl so frei zu sein, so hatte ich mich noch nie gefühlt. Hinter uns trabte mit einigem Abstand der Rest der Herde und wiehrte fröhlich. Wieder ritt er an dem Gatter vorbei und in die Mitte der Koppel, dann stieg er ein zweites Mal und als er auf den Boden stampfte breitete sich eine riesige Druckwelle aus Feuer aus und es wurde eine unglaubliche Kraft entfacht. Alle Pferde sahen erst nervös zu uns und grasten aber schließlich fröhlich weiter. Forbidden wiehrte und scharrte mit dem Fuß, dann trieb ich ihn an und er galoppierte mit einem Affenzahn auf das Gatter zu, mit einem unglaublichen Sprung kamen wir herüber und Forbidden hörte nicht auf zu traben. Er galoppierte Mitten durch den Stall und versetzte allen die in ihm waren einen furchtbaren Schock und dann wollte er weiter auf der riesigen Wiese doch hielt ich ihn endlich an. Er wehrte sich, doch brachte ich ihn wieder unter meine Kontrolle. Wir ritten langsam zum Stall zurück und ich stieg erleichtert ab. „Ich kann nicht so lange ohne Sattel reiten, entschuldige, außerdem habe ich jetzt eine Stunde.“ ich band ihn an seiner Box an und putzte ihn. Einer der Lehrer marschierte mit strengem Blick auf mich zu. „Was fällt dir ein mit solch einem Affenzahn durch den Stall zu galoppieren und dann noch ohne Sattel, du solltest heute lieber nicht mehr reiten wenn du dein Pferd...“ er holte tierisch aus stockte aber als er sah das Forbidden ihm auf den Fuß getreten hatte. „Forbidden...“ murmelte er und drehte sich nur verärgert um. Ich kicherte und mahnte meinen schönen Anglo Araber, aber trotzdem. Dann sattelte ich ihn und ritt mit ihm zum Treffpunkt auf der großen Wiese. Als wir ankamen, waren schon alle anderen da. „Nun gut Schüler, heute seid ihr dran die anderen zu fangen, eine Truppe ist gerade auf dem Weg. Ich warne euch es sind die Großen, sie sind nicht so leicht zu fangen, versucht sie in die Enge zu treiben und sie zu fangen. Das könnte später sehr nützlich sein, wenn es ein hübsches Mädchen gibt das ihr unbedingt kriegen wollte oder euer Gegner gerade zu feige ist. Es ist wichtig das ihr es ordentlich macht, es gibt auch eine Belohnung.“ dann sandte er uns in den Wald und ich schloss mich wieder Niklas an. „Wie sollen wir sie fangen?“ fragte ich nochmal. „Indem wir sie in die Enge treiben und dann abschlagen. Die Großen sind schwieriger, sie gehen auch gern mal auf dich los. Also sei vorsichtig... ach ja und versuche wendig zu sein, dass können die nicht.“ ich nickte und sah mich um. Nach einiger Zeit kamen die ersten mit einem schnellen Tempo angetrabt. „Okay es geht los. Ich nehme die beiden hier vorn. Nutze den Überraschungsmoment.“ er galoppierte aus dem Stand los und ließ mich zurück. Er mochte mich immer noch nicht, denn besonders viel sagten mir seine Ratschläge nicht. Außerdem, wie konnte er denn gleich zwei fangen?

Ich sah ihm gespannt zu. Den Einen hatte er gleich im ersten Moment, der Zweite war schon auf dem Weg zu flüchten da schaffte Niklas es ihn in die Enge zu treiben und ihn zu fangen. Sie gaben auf und verfluchten ihn dafür.

Dann kam schon die nächste Truppe, er sah zu mir und versteckte sich im Wald. Das sollte wohl heißen das ich dran war. Ich wartete bis sie nah genug waren und galoppierte schließlich auf sie los. Ich schaffte es sogar zwei anzuschlagen und einen dritten nach einem kurzen Wendemanöver. Der Vierte schaffte es mir zu entwischen, doch ritt ich ihm nach. „Hey wie kann ein kleines Mädchen gleich drei Jungen fertig machen?“ fragte er. „Ich weiß es nicht? Überraschung...“ schrie ich zurück. Er lachte und ritt zwischen den Bäumen hindurch. Dann aber stand ihm ein umgefallener Baum im Weg, er kam nicht weiter. „Verloren...“ kicherte ich und schlug ihn an. Dann drehte ich und ließ ihn niedergeschlagen seinen Weg gehen. Ich ritt zum Weg zurück wo ich Kyle erkannte, er war auch in den höheren Klassen und schien sehr gelassen. Ich entschloss mich ihn zu beobachten und das war eine äußerst gute Entscheidung. Ich sah wie drei Jungen versuchten ihn zu fangen, doch schafften sie es nicht er hing sie locker ab. Er hatte ein gutes Pferd und war selbst ein guter Reiter. Ich folgte ihnen und sah einige Stunts die die beiden vollbrachten. Nach einer Weile stieß Niklas wieder zu mir. „Hast du es auf Kyle abgesehen? Er ist echt gut und schafft es eigentlich immer ins Ziel, er ist einer der Besten. Aber auch nur einer... nicht der Beste.“ dann deutete er auf die Nächsten und pirschte sich an sie heran. Ich verfolgte ihm weiter bis fast zum Ausgang des Waldes. „Du kannst rauskommen, Amy...“ hörte ich schließlich und auf einmal stand er neben mir, Kyle. „Ha, hey... ist das nicht eher anders herum? Ich muss dich fangen...“ beschwerte ich mich. Er lachte: „Versuch es doch...“ ich nickte und trieb Forbidden an. Wir ritten auf die Wiese zu und dann kam ein großes Hindernis, ein weiterer umgestürzter Baum lag in meinem Weg, Kyle schaffte es ihm auszuweichen, ich jedoch musste Forbidden vertrauen ein solches Hindernis zu nehmen. Er gab alles und schaffte es locker über den Baumstamm, ich lobte ihn erleichtert und ritt zu Kyle und nah hinter ihm. „Ich bin wirklich beeindruckt, ihr seid ein gutes Team.“ gab er zu. „Ja wir sind unzertrennlich und deswegen wirst du verlieren.“ Kyle stockte der Atem und er hielt mit einem Mal an. Ich stoppte ebenfalls und ritt zu ihm ohne die Absicht ihn anzuschlagen. „Was ist?“ fragte ich und sah wie seine Augen sich weiteten und sich zu Wut verengten. „Das lasse ich nicht zu, nie... du wirst ihm nie gehören!“ schrie er so plötzlich das ich erschrak und wich. „Aber es ist ein Pferd und er ist das Beste, dass ich je gesehen und geritten habe. Es ist als würde ich ihm gehören und deswegen sind wir auch so gut... was spricht dagegen?“ ich holte Kyle aus seinen Gedanken. „Entschuldige ich hatte ein Dejavu.“ redete er sich heraus und galoppierte Richtung Ziel. Ich ritt voraus und stellte mich ihm in den Weg, außerdem bildete ich eine Feuerwand, der er nicht entweichen konnte. Er musste anhalten und ich fing ihn schließlich. „Verloren...“ zischte ich schließlich und drehte mich weg. „Du bist echt komisch weißt du das?“ er hielt mich am Arm fest und fragte: „Wieso?“ ich zuckte mit den Schultern und machte mich los. „Wir sind nur Freunde, hiermit muss ich dich leider enttäuschen, aber du bist wie ein großer Bruder für mich und so ist auch meine Liebe zu dir. Und du beschwerst dich wenn ich dich besiege und sage ich mag Forbidden sehr, bist du etwa neidisch auf ein Pferd?“ „Ich dachte mir das du das sagen würdest... ich gebe nicht auf bis ich dein Herz erobert habe, merk dir das.“ und dann fing er wieder an zu lachen. „Und nein natürlich bin ich nicht eifersüchtig, es ist nur... ach ich erkläre dir das später und natürlich beschwere ich mich du bist die Erste die mich im Fangen besiegt. Das wirst du noch bereuen.“ er ritt im Schritt auf den Stall zu und ich ritt wieder zur Wiese wo uns unser Lehrer schon in Empfang nahm. Wir werteten die Runde aus und brachten die Pferde wieder zurück in den Stall. Schweren Herzens, Forbidden nun wieder verlassen zu müssen stellte ich ihn in seine Box und dann lief ich in die Trainingshalle und beendete meinen Tag mit einer Trainingseinheit.

Nach dem Abendbrot begleitete Kyle mich auf mein Zimmer. Wir setzten uns auf das gemütliche Sofa das in meinem Zimmer vorhanden war und er fing an zu erzählen. „Du willst wissen wieso ich nicht mit Luke klar komme und warum ich vorhin so reagiert habe, stimmts?“ ich nickte und er begann mir seine Geschichte zu erzählen. „Luke und ich sind Halbbrüder, deswegen mag ich ihn nicht. Ich bin ein Jahr und ein halbes Älter als er jedoch ist er der Bessere und immer schon anders gewesen. Sein Vater und meine Mutter sind liiert und darüber sind wir beide nicht besonders glücklich. Wir kennen uns seit der Grundschule und schon da haben wir uns immer in die Haare bekommen. Sobald Luke ein Mädchen mit nach Hause brachte schnappte ich es ihm zwei Tage später weg. Deswegen hörte er irgendwann damit auf. Aber das ist nur einer der Gründe warum er sich kein Stück für Mädchen interessiert. Ein weiterer wäre das er immer enttäuscht wurde und ihnen nicht vertraut. Es gibt oder gab sowieso noch nie ein Mädchen, dass ihm sein ganzes Herz gestohlen hat. Auch wenn er mal eine sehr feste Beziehung mit einer Grafentochter hatte. Nun ja zurück zu uns, ich schnappte ihm seine Freundinnen weg und er mir die guten Noten er war in allem der Beste und immer der Beste, unschlagbar. Das nervte mich tierisch... deswegen ärgerte ich ihn immer und da er immer ein Jahr jünger war konnte er sich nicht wehren, bis er seine Kraft benutzten konnte. Von da an gingen wir getrennte Wege. Wir gingen zwar auf die gleiche Schule also, jetzt diese hier die Uni, aber ich hielt mich von ihm fern, Dank unserer vorherigen Geschichte sprachen wir auch nie miteinander. Und nach kurzer Zeit wechselte er in den Außendienst und ich sitze immer noch wie ein Versager hier herum und muss pauken. Aber in der Schule war ich noch nie besonders gut. Weißt du... unsere Eltern haben mich immer bevorzugt was ich sehr bereue. Ich bin ein Elternkind, ich mache wenig selbst und habe schnell schiss. Ganz das Gegenteil von Luke er war immer auf sich selbst gestellt, deswegen ist er heute so kalt, aber so eigenständig. Wenn ich in Gefahr wäre und ich jemandem vertrauen müsste dann wäre das Luke auch wenn ich ihn überhaupt nicht ab kann. Er ist der König an dieser Schule, wird von allen angehimmelt und alle kennen ihn und haben Respekt. Bei mir ist das nicht so, dass ist für einen großen Bruder sehr deprimierend. Da er alles außerordentlich gut kann gibt er immer so an. Nur leider kann er sich das leisten. Die meisten die Angeben können nicht mal die Hälfte von dem was Luke kann. Und das ist wirklich nervig, außerdem hat er auch noch die coolere Kraft und ist ein Elementowner und stärker und was noch dazukommt er hat dich.“ ich sah ihn erschrocken an. „Mich?“ fragte ich. „Du magst ihn oder?“ ich schüttelte heftig den Kopf. „Nein, er ist nervig und ein Idiot wie könnte ich so einen Trottel mögen.“ Kyle lachte. „Naja... und dann gibt es da noch etwas. Vielleicht irritiert dich das und mich ebenso, aber Luke hat einmal mir ein Mädchen gestohlen. Sie war meine Liebe und ich dachte sie würde nur mich lieben, tja und dann kam Luke, sie verliebte sich und die beiden wurden ein Paar. Sie ist auch seine erste große richtige Beziehung gewesen. Ich möchte nicht ausweiten, aber sie hat uns beide sehr gefesselt. Wenn es heute um Mädchen geht sind wir die schlimmsten Erzfeinde, da wir uns meist in die gleichen Mädchen verlieben und das erinnert jeden von uns immer an sie, Fiona.“ er stützte seinen Kopf in seine Hand und schloss geschafft seine Augen. „Das wars.“ beendete er. Ich nickte und tätschelte ihm auf die Schulter. „Ich wäre dafür, dass ihr das hinter euch last. Die Vergangenheit prägt euch zwar und es ist schwer solche Erinnerungen zu vergessen, aber es ist besser die Vergangenheit in der Gegenwart zu bereinigen um in der Zukunft bessere Chancen zu haben, ich bin mir sicher ihr werdet euch gegenseitig helfen müssen irgendwann.“ „Du bist wirklich gut... aber verlangst das unmögliche.“ ich schüttelte den Kopf. „Das wird schon, da bin ich mir sicher. Luke ist...“ ich konnte den Satz nicht beenden ohne das mir Tränen in die Augen schossen. Ich wollte sie unterdrücken doch es ging nicht, so als würde jemand anderes mich dazu veranlassen zu weinen. Ich sah zu Kyle und wir mussten schließlich lachen. Nach einiger Zeit, in der wir noch weiter geredet hatten und das hauptsächlich über Luke und viel gelacht hatten, verabschiedete sich Kyle von mir und schickte mich mit einem sehr schönen Satz in mein Zimmer. „Ich kann dir vertrauen... ich danke dir.“ dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand.

Am späten Abend fiel ich müde in mein Bett und schlief schon bald darauf ein, mit dem Gedanken einen guten Freund gefunden zu haben. Doch wachte ich Mitten in der Nacht nochmal auf und bewegte mich auf den Balkon zu, es sah aus als würde dort jemand warten. Ich machte die Tür auf und stellte mich nach draußen, da hörte ich jemanden leise meinen Namen flüstern, doch niemand war zu sehen. Ich blickte in den Sternenhimmel und genoss den Klang von Lukes Stimme. Aus irgendeinem Grund fehlte er mir sehr, obwohl er immer total die Klette war. Ich lauschte eine Weile seiner Stimme und begab mich wieder ins Bett. Morgen waren es nur noch vier Tage die ich in dieser Schule rum bekommen musste.

Am nächsten Morgen wachte ich früher auf und ich war ganz aufgeregt, grundlos sprang ich aus meinem Bett und stellte mich fröhlich unter die Dusche. Ich dusche immer abends und nie morgens, was war nur mit mir los? Ich zog mich schnell an und verließ mein Zimmer, ich schnappte mir meine Tasche und spürte eine bekannte Anwesenheit, warum und wen konnte ich nicht sagen. Ich machte mir nicht weiter Gedanken darüber und lief guten Mutes in die Mensa, wo ich dann mit Kyle und seinen Freunden gemütlich frühstückte. „Heute hast du reiten, ihr werdet gefangen. Dann Theorie, frei und am Abend Training.“ ich nickte und wir liefen aus dem Raum, ich verabschiedete mich von den Jungen und lief in den Stall. Forbidden stand schläfrig in seiner Box begrüßte mich aber mit einem interessierten Schnuppern. Ich machte ihn wieder wie üblich Startklar und ritt mit ihm aus dem Stall zu den Anderen. Ich sah in den blauen Himmel und genoss die prickelnden Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. „Wir schaffen es bis nach Hause okay... Forbidden wir werden allen zeigen was wir drauf haben.“ er wiehrte und der Lehrer erklärte wie üblich die Regeln: „Im Grunde wisst ihr ja wie es funktioniert. Ach ja eins noch ich möchte euch vorwarnen. Heute wird es sicher schwer nicht nur das die Großen dran sind.“ aber mehr sagte er nicht. Ein Raunen ging durch die Reihen und Gerüchte entstanden, selbst bei Jungs. Wir ritten also wieder zum Startplatz mitten in den Wald und dieses Mal aßen wir nicht, sondern ritten gleich los. Jeder hatte sein Mittag bei sich und konnte jeder Zeit essen. Ich ritt gemütlich einen kleinen Umweg. Wir trabten über den Waldboden der unter den Hufen von Forbidden zusammensackte. Ich hörte die Vögel zwitschern und Zirpen fiepen. Es war herrlich und ich genoss diesen Ausflug, bis mich zwei Jungen fanden. „Sieh nur wen wir da haben... zwei verlorene Engel.“ rief der Eine. „Na die beiden sollten wir uns schnappen.“ sie lachten und galoppierten schnell auf mich zu. Ich streckte ihnen meine Hand entgegen und eine Feuerwand stellte sich ihnen in den Weg. Sie trennte mich von ihnen und sie kamen nicht weiter egal was sie taten. Ich schritt gemütlich mit Forbidden weiter und irgendwann kamen die Nächsten. Jetzt ging ein Katz und Mausspiel los. Wir ritten weg und sie uns hinterher. Sie schafften es zwar öfter uns einzuholen, doch nie uns zu fangen. „Mist... sie ist wirklich gut.“ schrie der Eine und versuchte sich mir wieder zu nähern. Ich trieb Forbidden noch mehr an und er gab alles. Durch den Wald hechteten wir und die Anderen sahen uns interessiert zu. „Sie ist unglaublich...“ hörte ich von einem meiner Verfolger. „Zu dumm nur, wir kriegen sie nie so.“ zischte ein Anderer. Ich lachte und steuerte auf eine Erhöhung zu. Bevor ich dort ankam, sprang mir ein Schimmel in den Weg und Forbidden stieg, da er sich so sehr erschrak. Ich beruhigte ihn wieder und beäugte den Reiter. Ich konnte nicht fassen wen ich vor mir sah, ich schüttelte den Kopf und schloss meine Augen und öffnete sie wieder um mir klar zu werden das Luke wirklich vor mir stand. „Habt ihr was dagegen wenn ich mitspiele?“ fragte er mit einem fiesen Lächeln. „Luke, du bist wahrscheinlich der Einzige der dieses freche Mädchen bändigen kann.“ rief einer der Jungs. „Wieso denn das? Es ist doch nicht schwer ein kleines Mädchen einzufangen, oder?“ flüsterte er. „Idiot.“ zischte ich und drehte mich um. Ich galoppierte davon, die Anderen ließen mich laufen und überließen mich Luke. „Viel Glück.“ riefen sie mir oder ihm noch zu und dann waren sie zu weit weg. Ich ließ Forbidden den Weg wieder zurück galoppieren und sprang über einige Hindernisse und musste auch so einigen ausweichen, da Luke immer wieder welche erscheinen ließ. Doch ich wollte mich nicht einschüchtern lassen, nicht von ihm. „Wieso bist du hier?“ fragte ich und ritt auf die Wiese zu. Luke schaffte es neben mich zu gelangen und drehte sich ein Stück zu mir, er war wirklich ein guter Reiter. „Glaubst du ich lasse mir entgehen dich zu fangen?“ er lachte. Ich brummte nur und trieb meinen schwarzen Anglo Araber noch weiter an. Es schien ihm sehr Spaß zu machen und ich glaube er genoss es durch den Wald zu galoppieren. „Gehörst du nicht eigentlich in meine Altersstufe?“ „Ich hab die Uni schon absolviert. Ich kann also eigentlich machen was ich will, nur haben sie mich zu den Großen eingeteilt, also... wenn ich dich fange, bekomme ich einen Kuss.“ Ich sah ihn entsetzt an: „Nein, nie im Leben...“ „Dann musst du gewinnen.“ warf er zurück. Er galoppierte vor mich und brachte mich zum Halten. „Sieht aber nicht so aus als ob du das schaffen würdest.“ er lächelte und schritt auf mich zu. Ich flammte auf und sah ihn wütend an: „Noch hast du mich nicht...“ „Da hast du Recht, aber bald und du wirst mir gehören!“ er meinte etwas anderes als unsere Fangübung, da war ich mir sicher. „W...was meinst du?“ stotterte ich. Er stand mir nun gegenüber und streckte seine Hand aus, zog sie aber zurück: „Du bist heiß.“ , „Das nehme ich als Kompliment.“ rief ich und trabte die Wiese entlang und auf den Stall zu. „Hey ich bin noch nicht fertig mit dir.“ rief er und eine riesige Wasserwand baute sich vor mir auf. „Aber ich mit dir...“ schrie ich und trieb Forbidden noch mehr an. Ich musste durch diese Wand sonst würde ich verlieren. Wir sprangen und um uns herum flammte alles, das Wasser wich und wir kamen ungeschoren davon. Als wir hindurch waren löste sich die Wand auf und ich atmete auf. Ich hatte es geschafft und ich war froh ihn wiederzusehen. Seine dunklen Haare und seine kalten ozeanblauen Augen und sein Lächeln und seine Stimme.

Ich ritt auf den Stall zu und verspürte eine Freude die ich nicht in Worte fassen konnte, bis...

"Guter Versuch Süße, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal." Hatte Luke mich tatsächlich gefangen? Wann?

Er grinste mich schäbig an und ritt zurück zum Waldrand. Ich wusste was sein Lächeln bedeutet hatte.

 

„Gut gemacht Amy... du kannst Forbidden absatteln gehen.“ lobte mich unser Reitlehrer und nickte anerkennden. Ich brachte Forbidden in den Stall und sattelte ihn ab, putzte ihn und gab ihm einen Apfel... doch träumte ich dabei. Sein Lächeln war einfach süß. Ich brachte Forbidden auf die Koppel und taumelte wieder zurück zu seiner Box. „Träumst du?“ fragte mich jemand und ich erkannt wie Luke an eine Boxtür gelehnt stand und mich musterte. Ich schüttelte den Kopf und sah ihn interessiert und gleichzeitig abweisend an. „Nein...“ murmelte ich und ging auf ihn zu. „Was ist?“ fragte ich. Er lächelte zog mich zu sich und drückte mich an die Boxentür, er selbst lehnte sich mit seinem Arm gegen sie und kam mir so nah, dass sich unsere Nasen berührten. „Ich bekomme noch meinen Kuss.“ flüsterte er und deutete an mir einen zu geben. Ich versuchte ihn wegzudrücken, was mir nicht gelang. „Aber ich bin doch ins Ziel gekommen.“ „Ich habe dich trotzdem gefangen, als ich sagte du bist heiß, ich habe deine Hand berührt und jetzt... will ich meine Belohnung.“ er lächelte und starrte mich mit diesen blauen Augen an. Er hypnotisierte mich so sehr das ich nicht mitbekam wie er mir immer näher rückte und seinen Körper dich an meinen schob. „Luke, was soll das?“ unterbrach uns Kyle mit tiefer, mahnender Stimme. „Musst du einem immer den Spaß verderben?!“ warf Luke genervt zurück. „Ich soll auf sie aufpassen, da kann ich soetwas nicht zulassen.“ Kyle hörte sich an wie ein Lehrer. Luke nahm meine Hand und zog mich hinter sich. „Sie gehört dir aber nicht, du bestimmst nicht über sie und hast ihr nichts zu sagen...“ argumentierte Luke und zu mir. „Na los komm...“ er rannte lachend aus dem Stall und immer weiter, Kyle war im Stall geblieben und ich musste mit Luke mit rennen. Was hatte er jetzt mit mir vor?

Wir rannten bis zu meinem Balkon und standen direkt davor. Dann kletterte Luke auf einen Baum und gab mir seine Hand. „Na los komm...“ rief er und ich kletterte ihm zügig nach. „Was soll das?“ fragte ich. „Ach Kyle, er nervt ich wollte nicht...“ „Bist du etwa feige?“ unterbrach ich ihn. Er grinste und schüttelte den Kopf. „Nein, ganz sicher nicht.“ ich drehte mich weg und legte meinen Kopf an den kühlen Baumstamm. Dadurch das es doch sehr warm war kam man schnell ins Schwitzen. „Wieso warst du zwei Tage nicht da?“ fragte ich bedrückt. „Hast du mich vermisst?“ Luke legte eine Hand auf meine Schulter und spielte mit meinen Haaren. „Ich habe dich etwas gefragt... also hätte ich auch gern eine Antwort.“ versuchte ich. „Hmm... ich hätte auch gleich wegbleiben können, wenn du mich nicht vermisst hast, kann ich auch wieder gehen. Du hast ja hier jemand anderen gefunden. Dann kann ich dich allein lassen und wir müssen uns nicht mehr sehen und sprechen und...“ er war echt gemein, Luke sprang vom Baum und stellte sich so hin das wir uns gegenüber waren. „Ist ja gut... ja ich gebe es zu, ich hab dich ein minimales bisschen vermisst. Und jetzt antworte doch endlich.“ ich sah ihn mit großen Augen an, er stieß mich vom Baum und fing mich wie eine Prinzessin auf, dann teleportierte er uns auf meinen Balkon und wir saßen auf dem Boden, von hinten umarmte er mich. Ich saß zwischen seinen Beinen und seine Arme hatte er um mich gelegt und zog mich an sich. Wir hatten unserer Beine angewinkelt und ich hielt mit meinen Armen, seine fest. „Na also...“ flüsterte er. „Ich kann dich doch nicht ernsthaft 7 Tage allein in einer kompletten Jungenschule lassen und dann auch noch Kyle als deinen Aufpasser. Selbst die zwei Tage waren schon reinste Qual, am liebsten hätte ich dich die ganze Zeit in dein Zimmer gesperrt und erst wieder raus gelassen, wenn ich da bin. Ich hab dich auch vermisst...“ erklärte er leise. Ich schloss meine Augen und genoss seine Umarmung. Aus irgendeinem Grunde konnte ich mich nicht von ihm lösen, so sehr ich auch wollte, wollte ich auch nicht. Ich lehnte mich an ihn und fragte: „Was hast du gemacht? Wo warst du?“ er schüttelte den Kopf drückte mich fest an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Das ist nicht wichtig, wichtig ist was du gemacht hast.“ ich atmete schwer ein. „Das wäre eine sehr lange Geschichte...“ er lachte und ließ mich los, dann setzte er sich an die Wand drehte mich und sah mich gespannt an. „Ich will alles wissen.“ sagte er lächelnd und musterte mich interessiert. Ich nickte und dachte zurück: „Okay, also du warst ab dem spannendsten Teil nicht mehr da. Es war Sonntag, nach dem Frühstück hatte ich in der Trainingshalle eine Übungsstunde, also erstmal Niklas hat sich entschuldigt aber mögen, ich weiß nicht ob er sich schon dazu überwunden hat. Er hat mich wieder gebattelt und mit Respekt und Hochachtung verloren. Und dann war da Bryan, er hat auch gegen mich gekämpft aber verloren.“ Luke unterbrach mich. „Warte, wieso? Er ist doch in der Oberstufe...“ ich wurde rot und versuchte irgendeinen anderen Weg zu finden ihm nicht beichten zu müssen, dass sie versuchten herauszufinden was ich wirklich drauf hatte. „Naja, es sie und... es war ziemlich gefährlich weißt du, er hatte mich in seinem Strudel eingeschlossen und da wollte ich aufgeben.“ „Wieso hast du es nicht gemacht?“ er stellte Fragen, auf die ich viel zu spät eine Antwort fand. Woher wusste er überhaupt das ich weitergekämpft habe. „Ich hab an dich gedacht und dann neuen Mut bekommen.“ er lächelte und wurde gleichzeitig ernst. „Du hast an mich gedacht ja? Deswegen hatte ich auch zu dieser Zeit so ein komisches Gefühl.“ er nahm meine Hand. „Ja, ich ach man... es war echt komisch, ich habe neue Kraft bekommen als ich an dich gedacht habe und ihn dann besiegt. Das war echt cool... danach hatte ich dann Reittraining und mir wurde zum ersten Mal eine „Extremsituation“ vor Augen geführt. Ich bin mir sicher, dass wir solche Situationen im normalen Alltag nicht haben werden. Aber na gut... es war trotzdem eine gute Übung. Wir wurden gefangen und ich habe ein paar Jungen gezeigt, dass Mädchen nicht schwach sind. Mal wieder, ihr habt echt alle Vorurteile, das ist extrem nervig. Ich musste mich wirklich zusammen reißen um denen nicht mal gründlich eine zu wischen. Naja dann hab ich alle in Angst und Schrecken versetzt da ich den halben Wald zum Brennen gebracht habe, aber es ist nichts passiert, die Gesichter waren einfach nur genial.“ er lachte und seine ruhige Art beruhigte mich irgendwie. „Naja danach hatte, glaube ich Theorie und dann war mein Tag vorbei. Der nächste war auch spannend... ich hatte Theorie, das war so naja... dann Reiten und wir durften die Großen fangen, ich habe Kyle gekriegt. Na der hat sich bedankt, ich glaube er wird sich nochmal was gemeines einfallen lassen. Naja und danach nochmal eine Übungsstunde und am nächsten Tag platzt du auf einmal wieder in mein Leben.“ er lachte und zog mich zu sich. „Und dich hat kein Junge angebaggert?“ „Wenn das deine größte Sorge ist, dann kann ich dich beruhigen, die wollten mich alle nur besiegen.“ er schloss mich wieder in eine feste Umarmung. „Luke?“ fragte ich. „Was ist?“ entgegnete er. „Was hast du gemacht? Und wieso bist du so anhänglich?“ er grinste und schloss seine Augen. „Ich genieße den Moment, ich hatte dich ganze zwei Tage nicht, ich habe mich zu sehr an dich gewöhnt und dich sehr vermisst, da muss ich doch jetzt ausnutzten wenn du dich nicht wehrst oder wegläufst dich zu umarmen oder...“ ich boxte ihm mit dem Ellenbogen in den Bauch und er zuckte ein klein wenig zusammen. „Hey...“ „Idiot...“ fauchte ich. „Ich musste etwas klären, es wird nochmal heikel, aber dann bin ich immer für dich da. Versprochen!“ ich lehnte mich an ihn und drehte meinen Kopf zu seinem, er hatte ihn auf meine Schulter gelegt spielte mit meinen Haaren und hielt mich immer noch fest in der Umarmung von Hinten, seine Beine rahmten mich ebenfalls ein und es war als wären wir zusammen. „Ich brauch dich nicht, ich komme auch ohne dich klar.“ er lachte. „Das habe ich ja gemerkt.“ „Hey, ich schaffe das ich bin ein kluges Mädchen und habe auch noch besondere Fähigkeiten.“ „Und gerade deswegen mache ich mir besonders Sorgen, du bist etwas ganz besonderes und das wollen viele ausnutzen. Auch ohne deine Fähigkeiten finde ich dich äußerst interessant und mit noch mehr. Glaub mir, viele werden Jagd auf die Rarität machen.“ ich sah ihn geschockt an. „Ich bin doch nicht zum Ausstopfen oder Einsperren, ich bin nur ein Mensch.“ er nickte in meine Schulter und festige seinen Griff. „Ja, aber Menschen ohne oder mit Fähigkeiten ist das manchmal egal, um herauszufinden wieso auch Mädchen diese Kraft besitzen können, wie man sie beherrschen kann und warum eine Kraft nur eine gewisse Stärke hat tun sie alles, manche wollen diese auch erwerben und würden über Leichen gehen um jemanden zu haben mit besonderen Fähigkeiten oder ihm diese abzunehmen. Manche haben keine Hemmungen.“ ich murmelte mich ein und machte mich klein. „Das hört sich nach Horrorgeschichten an.“ „Ich hatte schon oft mit solchen Leuten zu tun.“ er wurde wieder so kalt. „In deiner Vergangenheit hattest du so einige Dinge die nicht ganz gerade waren, stimmts?“ er nickte und öffnete seine klaren blauen Augen. „Ja, aber lass uns nicht darüber nachdenken, sondern das hier und jetzt genießen.“ ich nickte und wehrte mich. „Genug gekuschelt?“ fragte Luke, er ließ locker und ich nutzte die Gelegenheit mich von ihm zu entfernen und aufzustehen. „Ganz recht, Schonzeit ist vorbei. Ab jetzt gibt es nur noch Ohrfeigen!“ ich lachte und Luke sah mich verdutzt an. „Wie soll das gemeint sein?“ „Wir haben uns lang nicht gesehen und hatten eine Begrüßungsumarmung, aber jetzt ist wieder alles normal zwischen uns, ich mag dich nicht und du mich auch nicht.“ er lachte und stemmte sich ebenfalls hoch. „Wer hat je gesagt das ich dich nicht mag.“ ich musterte ihn verwundert. „Ich dachte du...“ er lächelte und ging langsam auf mich zu. „Dann hast du falsch gedacht.“ ich rannte in mein Zimmer und wollte mich im Bad einschließen, doch Luke war schneller, er packte mich und zerrte mich auf mein Bett. Dann stützte er sich wieder über mir ab und grinste mich schief an. „Das habe ich mit am meisten vermisst.“ er lachte und näherte sich mir wieder. Seine dunklen, schönen Haare kitzelten mein Gesicht und er berührte mit seiner Nase schon meine. Ich stemmte meine Hände gegen seinen Brustkorb und versuchte ihn wegzudrücken. „Was ist los? Keine Kraft?“ fragte er hämisch. „Du bist gemein!“ fauchte ich. Er grinste und wollte mir gerade seine Lippen aufdrücken da klopfte es. Er entfernte sich wieder ein Stück und blickte zur Tür. „Wer stört in einem so wichtigen Moment?“ er ließ sich neben mir auf das Bett fallen und rief unseren Besuch herein. „Luke, hier seid ihr also hin verschwunden.“ Kyle betrat den Raum und eine unheimliche Atmosphäre herrschte. Die beiden sahen sich böse an und ballten ihre Hände zu Fäusten. „Ähm, was ist Kyle?“ fragte ich. „Ich muss mit...“ versuchte er stoppte aber wieder und kam auf uns zu. „Kyle, verschwinde oder ich lasse dich verschwinden.“ murmelte Luke. „Ich muss ja wohl bitten, wenn hier einer verschwindet dann du.“ „Jungs, bitte beruhigt euch.“ Luke zog mich zu sich und legte seinen Arm um mich. Kyle verzerrte wütend sein Gesicht und versuchte sich zurückzuhalten. „Ich sag es noch einmal verschwinde!“ sagte Luke nun laut und deutlich. „Ich behalte dich im Auge!“ Kyle drehte sich um und rannte aus dem Raum. Luke ließ mich wieder los und sich auf mein Bett fallen. „Luke, musste das sein.“ er schloss seine Augen. „Ich traue ihm nicht, er plant etwas.“ ich sah ihn verwirrt an. „Er soll auf mich aufpassen, wieso sollte er etwas planen?“ er schüttelte leicht den Kopf und fasste sich an die Schläfe. „Ich weiß es nicht und habe auch keine Lust mir jetzt darüber Gedanken zu machen. Ich bin sehr geschafft, kann ich eine Weile bei dir Schlaf nachholen?“ er grinste mich an und setzte sich auf. Ich nickte mit roten Wangen und er gab mir als Dank einen Kuss auf die Wange. Wieso war er so wenn wir allein waren und anders wenn andere dabei waren? Ich stand auf und schnappte mir meine Tasche. „Ich muss jetzt zum Unterricht, bin bald wieder da und mach keinen Unsinn ja?“ erklärte ich und Luke nickte und drehte sich zur Wand. Ich wandte mich zur Tür und überlegte wo ich nun hin musste. Reiten war erledigt, was kam jetzt? Theorie, ich rannte in die Labore und platzte mitten in ein Experiment. Der Lehrer musterte mich erzürnt und schickte mich auf meinen Platz. Ich war schon wieder zu spät, ich musste mich wirklich zusammen reißen ich kam zu vielen oder allen Stunden zu spät. „Entschuldigen sie ich wurde aufgehalten.“ er nickte andächtig. „Von wem?“ fragte er. Ich sah beschämt zu Boden. „Luke und Kyle!“ der Lehrer sah mich erschrocken an. „Die beiden waren zusammen?“ ich nickte und er drehte sich schnell zur Tafel. „Gut, wenn nichts weiter passiert ist möchte ich das Experiment nochmal erläutern. Wir haben hier die Energie Pflanzen wachsen zu lassen und Elektrizität, was glaubt ihr wird passieren wenn sich diese vermischen?“ einer der Schüler meldete sich. „Die Elektrizität wird die Pflanzen zerstören und daher schwarze Magie bilden.“ „Bitte versucht es.“ ich sah auf die vor mir stehenden Gläser und sah zu den anderen. „Was heißt das? Sie vermischen, ich meine wie soll das in der Realität gehen?“ fragte ich mich laut. Niklas drehte sich zu mir um und stützte sich auf den Tisch. „Wenn sich zwei Bekämpfen und sie starken Hass empfinden oder Abscheu dann können sie sich gegenseitig auslöschen. Oder wenn sie lieben sich, was jedoch nicht geht da nur Jungen diese Fähigkeiten besitzen. Daher wissen wir nicht was passiert wenn sich zwei Fähigkeiten aus Liebe treffen, aber es wäre interessant zu erfahren.“ er hob eine Augenbraue und sah mich an. „Keine Sorge ich werde mich nicht in dich verlieben.“ antwortete ich schnell. „Schade...“ flüsterte er. Dann drehte er sich zurück und führte das Experiment durch, wie auch die anderen Schüler. Ich sah ihnen zu und bei vielen wurden wirklich schwarze Löcher aus der Fähigkeit. Das machte mich traurig, denn das hieß das man Personen erlöschen konnte. Wenn man sie angriff mit solch einem Hintergedanken konnte man sie in schwarze Magie verwandeln und diese würde noch mehr zerstören, das heißt man durfte auf keinen Fall Hass entwickeln sonst war die Welt verloren. Ich sah auf meine Reagenzgläser und tat den Schritt. Ich schüttete sie zusammen und zuerst vermischten sie sich und es strahlte hell dann hörte das Leuchten auf und man sah die Verbindung die sich zwischen den beiden bildeten. „Sehr gut, du hast es geschafft Feinde zu Freunden zu machen.“ lobte mich der Lehrer. „Einige andere haben das auch geschafft, ihr müsst mit dem Gedanken daran gehen die Kräfte zu verbinden um einen stärkeren Effekt zu erzielen, wenn eure Einstellung darauf hinausläuft zu testen wer besser ist oder stärker dann werden sie schwarze Löcher und noch größeren Schaden anrichten. Gut Niklas!“ es war spannend zu erfahren was passierte. Wir lernten auch wie sich schwarze Magie verhielt in Beziehung mit anderer schwarzer Magie oder unseren Fähigkeiten. Doch meistens ging es um Zerstörung und Leid, die Folgen schlechter Gedanken. Sie konnten alle wenig über Liebe und gutes berichten und das entmutigte mich. Wie würde es bei mir und Luke sein? Nicht das ich daran interessiert wäre ihn zu lieben nur was würde passieren wenn wir unsere Kräfte vereinten, würden wir auch schwarze Löcher werden? Ich verwarf den Gedanken, da er mir die gute Laune stahl und ging mit hängendem Kopf aus dem Unterricht. Ich lief zu der Koppel und beobachtete die Pferde beim Grasen und versuchte zu denken. „Hey alles in Ordnung?“ „Was passiert wenn wir uns verlieben würden, wir würden mehr wollen als nur einen Kuss und später heiraten. Wenn wir zusammen kämpfen müssten oder sonst irgendwie, was würde passieren? Würden wir schwarze Löcher werden wenn wir uns berühren oder unsere Liebe zu stark wird? Werden wir andere in Leid und Elend stürzten wenn wir uns lieben würden?“ Kyle sah mich verwundert an und versuchte eine Antwort zu finden. „Ich weiß es nicht, ich würde auch keine Antwort finden. Aber willst du es testen?“ er umfasste meine Hüfte und näherte sich mir von hinten. „Nein, ich habe nur gefragt.“ gab ich ausdruckslos zurück. „Wieso denkst du über soetwas nach?“ „Das würde heißen das ich mit keinem von euch in eine Beziehung gehen kann. Naja, was wolltest du vorhin von mir?“ er stellte sich neben mich und starrte mich an. „Ich kann dich nur bitten, aber bitte verliere dein Herz nicht an Luke, ich gönne es Paul oder wem auch sonst, aber nicht Luke. Ich mag dich zu sehr und wir hatten schon einige Auseinandersetzungen. Wenn es sein muss verkupple ich dich mit Paul damit er dich nicht bekommt.“ ich sah auf meine Hände und zu Kyle dann wieder auf meine Hände und schloss die Augen. „Heißt das du würdest alles tun nur damit Luke unglücklich wäre wenn er etwas für mich empfinden würde. Du würdest mich sogar dem Feind anvertrauen nur um deiner Selbstwillen?“ er schüttelte den Kopf. „Nein zu deinem eigenen Wohl.“ „Ach rede doch nicht... du lügst, du gönnst es Luke nicht auch mal eine gute Beziehung zu haben. Du hast einen unglaublichen Hass auf ihn und versucht ihn so sehr wie möglich zu verletzten und ihn herunter zu machen. Sein Glück zu zerstören und alles nur damit du dich gut fühlst. Wie andere Leute fühlen ist dir egal... Hauptsache es geht dir gut und Luke schlecht.“ schrie ich und mir kamen die Tränen. „Nein!“ versuchte Kyle. „Doch hör auf zu lügen, deine Fähigkeit ist auch so sie ist eigentlich nur zu deinem Nutzen. Wenn du sie nicht für andere einsetzt du bist selbstsüchtig und...“ er schüttelte mich an meinen Schultern damit ich endlich Ruhe gab. „Hör auf!“ brüllte er zurück und auch ihm schossen Tränen in die Augen. „Ich habe meine Fähigkeit mir nicht ausgesucht.“ „Du hast recht, sie hat dich ausgesucht... aber du kannst dich ändern, gib zu das du Fehler gemacht hast, spring über deinen Schatten und entschuldige dich nicht nur bei Luke sondern bei allen anderen die du mit deiner Handelsweise verletzt hast. Dann wirst du dich ändern können und deine Fähigkeit auch für andere nutzen können.“ ich ließ mich auf den Boden sinken und strich mir meine Tränen aus den Augen. „Amy...“ flüsterte er. „Du glaubst du bist das Opfer dabei überspielst du das nur in deinen Hintergedanken und versuchst dein Gewissen damit zu beruhigen, doch eigentlich bist du immer der Täter.“ er packte mich am Handgelenk und zog mich hoch. „Sei still...“ schrie er und verzweifelte. „Wie soll ich das tun, ich kann ihm nicht gegenübertreten. Er verabscheut mich und alle anderen auch.“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, er liebt dich. Er hat ein gutes Herz sage ihm was du empfindest und eure Kräfte werden sich zu einer Starken Kraft vereinen. Ihr werdet beide zusammen stark sein können. Habe Mut und sei endlich kein Kind mehr.“ er nickte und ließ mich los. „Hilf mir!“ flüsterte er. Ich nickte und wischte mir weitere Tränen aus den Augen. „Und du wirst mich dann endlich in Ruhe lassen und ich darf lieben wen ich will ja?“ er versuchte ein Lächeln und nickte. „Ja, selbst wenn er es ist. Wenn er es verdient hat dann muss ich wohl damit leben. Aber eins musst du dir bewusst machen... ich werde es nicht dulden und nie unterstützen denn ich empfinde sehr starke Gefühle für dich.“ ich fiel ihm um den Hals. „Du weißt nicht wie mir ein Stein vom Herzen fällt und euch wird er auch fallen. Ich konnte euch helfen und eine schlechte Sache aus der Welt schaffen, dass ist schön und macht mich sehr glücklich.“ „Und ich bin glücklich wenn du glücklich bist. Denn dann lächelst du so süß und bezauberst jeden Jungen. Ich danke dir und deiner Fähigkeit.“ ich löste mich aus seiner Umarmung und strich ihm sanft über seine Wange. „Ich sollte gehen. Komm heute Abend wenn ich zu meiner Abendstunde muss, dann habt ihr genug Zeit euch zu unterhalten, allein.“ er wischte sich eine Träne aus den Augen und stimmte zu. Dann rannte ich erleichtert auf mein Zimmer zu. Ich beeilte mich, warum wusste ich auch nicht. Vielleicht weil ich mich sehr freute...

Ich kam in mein Zimmer gestürmt und sah Luke schlafend. Er schien wirklich äußerst müde gewesen zu sein, er hatte sich mit meiner Decke eingekuschelt und lag ausgebreitet auf meinem Bett. Ich kniete mich zu ihm und beobachtete ihn eine Weile, er sah außerordentlich gut aus und süß wie er so ruhig schlief. Manchmal wirkte er unheimlich oder kalt doch jetzt wie jemand der viele Probleme hatte, dass zeigte er nur der Öffentlichkeit nicht. Es war als durfte ich in sein wahres Leben hineinsehen und sein wahres Ich entdecken. Das war eine große Ehre und ich konnte mich nicht zurückhalten, ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und setzte mich auf mein Sofa. Ich nahm mir einen Block zu malen und beschäftigte mich solange Luke ruhig schlief. Nach einer Weile legte ich den Block auf den Tisch, verschränkte meine Arme auf die ich dann meinen Kopf legte. Ich konnte ihn gut beobachten und schon nach kurzer Zeit regte er sich und öffnete seine Augen. „Wie lange schaust du mir zu?“ fragte er und blinzelte mich an. Ich kicherte: „Lange...“ er grinste und drehte sich auf den Rücken. „Entschuldige ich brauchte mal eine Pause von dem ganzen Stress.“ „Wieso bei mir?“ er drehte den Kopf zu mir. „Weil ich das bei dir am besten kann... na los komm her.“ ich hob eine Augenbraue und setzte mich in Bewegung. „Wieso ich?“ flüsterte ich. Ich kniete mich nochmal vor sein Bett und stützte meine Arme auf mein Bett, Luke drehte sich zu mir musterte mich mit großen blauen hungrigen Augen. „Kannst du auch etwas anderes außer Fragen stellen?“ ich schüttelte den Kopf. „Seitdem ich auf euch getroffen bin, habe ich nur noch Frage, so vieles in meinem Leben macht keinen Sinn und ich möchte versuchen so viel wie möglich zu verstehen.“ er strich mir behutsam durchs Haar. „Nicht alles hat einen Sinn und so sehr du es auch versuchst du wirst nie alles verstehen und das ist manchmal besser und manchmal schlechter, nur zu wissen wann man sein Wissen braucht ist schwer. Viele schaffen das nicht.“ ich schloss meine Augen und genoss wie Luke mich streichelte. Es war ein schönes Gefühl und ich liebte es wenn mir jemand in den Haaren herum fummelte oder mich massierte oder streichelte. Er hatte einen „wunden Punkt“ entdeckt, ich konnte ihm auf keinen Fall standhalten. Ich hätte mich definitiv ergeben wenn er mich angegriffen hätte, doch fühlte ich mich so sicher bei ihm wie bei keinem anderen, nicht bei Kyle oder meinem Bruder oder Dad, nein nur bei ihm. Und plötzlich fing mein Herz wieder wie wild an zu schlagen und ich dachte es springt mir gleich aus der Brust. „Luke...hörst du was?“ er schüttelte den Kopf und ich atmete auf, es wäre doch äußerst peinlich wenn er meinen Herzschlag hören würde, was würde er nur denken. „Hörst du etwas?“ jetzt verneinte ich. Er hörte auf in meinem Haar herum zu kraulen und stützte sich auf seinen Ellenbogen auf. Ich kam wieder halbwegs zu meinem Bewusstsein und stand rasch auf. „Ähm ja...“ wollte ich gerade sagen da zog er mich zu sich aufs Bett und ich lag direkt neben ihm. Er stemmte sich mit einer Hand auf und über mich und lächelte. Ich schloss meine Augen, ich spürte wie er an meinem Arm langsam nach oben strich über meinen Hals zu meiner Wange und dann zu meinem Kinn, dass er ein Stück anhob. Dann kitzelten mich wieder seine Haare und seine Nase strich an meiner Wange vorbei und schließlich pressten sich seine Lippen fest auf meine. In mir platzte es wie ein Feuerwerk, mein Bauch spannte sich an und alles verkrampfte sich. Als Luke sich wieder von mir löste machte ich meine Augen wieder auf und wollte etwas sagen, doch hielt er mir den Mund zu und schloss seine Augen. Wieder berührte sein Mund meinen und alles entspannte sich. Ich wurde lockerer und erwiederte den Kuss.

Wir lagen recht lange so und tauschten Küsse aus. Schöner konnte ich es mir nicht vorstellen und es fühlte sich an wie ein Paradies, wenn Küsse immer so wären dann würde ich nie aufhören. Doch tat Luke es er sah mich an und strich wieder an meinem Arm entlang. Ich blickte ihn flehend an und beschloss kurzer Hand ihn zu küssen. Er drückte mich fest in die Matratze und zog mich an meiner Hüfte näher und näher zu sich. Er legte sich leicht auf mich und wir spürten die Nähe und Wärme des Anderen. Ich wünschte mir über alles das es nicht enden würde, nie.

Auf einmal zuckte es in mir und irgendetwas war komisch in meinem Körper, so als würde er sich aufladen. Es tat weh und doch war es gut, auch Luke schien das zu bemerken. Er sah mich an und ich ihn, er fing an zu leuchten und ich ebenso. Wir entfernten uns erschrocken voneinander und auf unerklärliche Weise wurde das leuchten Stärker und auch dieser Druck auf den Brustkorb, doch schon nach wenigen Sekunden verschwand das Licht und auch der Schmerz. „Was war das?“ fragte ich verwirrt und Luke zuckte nur mit den Schultern. „Ich... weiß es nicht.“ Er schloss seine Augen und zog mich dicht an sich. Sein Arm lag um meinen Hals und mit dem anderen zog er meine Hüfte zu seiner. Er lag hinter mir und ich kam endlich wieder zu mir. „Luke?“ fragte ich verunsichert und wehrte mich. „Nur noch ein bisschen länger.“ was meinte er den damit? Die Umarmung? „Luke... ich...“ was war bloß passiert? „Haben wir uns gerade wirklich?“ „Japp!“ ihm stockte der Atem. Wir sahen uns mit hochrotem Kopf an und drehten uns weg. „Hey, das bleibt unter uns oder?“ fragte er schließlich. Ich nickte heftig mit dem Kopf und ergänzte: „Natürlich, ich lass mich doch nicht von den anderen aufziehen. Außerdem könnte das unangenehme Konsequenzen haben.“ „Gut, dann...“ Luke war schon wieder er selbst und tätschelte mir auf den Kopf. „Du bist gar nicht mal so schlecht, wenn du verstehst was ich meine.“ ich boxte ihm in den Bauch und stand verärgert auf. „Idiot, das war nur weil...“ ich versuchte verzweifelt eine Ausrede zu finden. „Das war nur Trost?“ fragte er. Ich nickte beschämt und setzte mich auf das Sofa. Luke ging grinsend auf meinen Balkon und im nächsten Augenblick kam Kyle in mein Zimmer gestürmt. „Ich...“ er sah sich verunsichert um. „Amy habt ihr? Ist irgendwas passiert?“ ich schüttelte den Kopf und schnappte mir meine Tasche. „Dann werde ich mal gehen.“ Luke schlenderte auf mich zu und flüsterte von hinten noch: „Ich sollte öfter mal betrübt sein, dein Trost macht äußerst süchtig und ist der beste den ich je bekommen habe.“ ich knurrte ihn nur an trat auf die Tür zu. „Viel Spaß euch beiden und bitte benehmt euch. Ich möchte alles wieder so vorfinden wie es jetzt ist verstanden.“ Kyle nickte bedrückt und Luke verzog nur verärgert das Gesicht. Dann verließ ich das Zimmer in der Hoffnung die beiden würden sich vertragen.

*

Er hatte sich wieder auf seinen Lieblingsplatz, den breiten Balkon gesetzt und beobachtete die Pferde auf der Koppel. „Also...“ fing Kyle an und stellte sich zu seinem Halbbruder der ihn nur mürrisch akzeptierte. „Was willst du?“ „Ich kann es kaum fassen das du nicht davon rennst. Sonst läufst du immer weg und gehst einer Konversation mit mir aus dem Weg. Hat sie dich angebunden?“ „Du glaubst ich laufe vor allem davon ja? Bist du deswegen gekommen?“ Kyle schüttelte den Kopf. „Nein deswegen nicht, warst du bei Fiona in den zwei Tagen?“ „Warum interessiert dich das?“ kalt und abgestumpft antwortete Luke auf die Fragen und ging jeglicher Weiterführung des Gesprächs aus dem Weg. „Ich würde gern wissen wie es ihr geht.“ „Ich habe sie getroffen, aber das war nicht mein Hauptgrund. Sie wollte mich sehen und ja es geht ihr gut.“ „Wollte sie zurück?“ „Ja, sie sagte ihr ginge es zwar gut bei ihm, aber generell nicht so. Sie vermisse uns, beide.“ „Hmmm...“ Kyle versank ins Grübeln. „Wieso bist du hier?“ hakte Luke nach. „Okay, wenn du es so dringen wissen möchtest, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es tut mir Leid was ich getan habe und das was passiert ist. Ich kann nicht aufhören damit... ich gönne es dir einfach nicht glücklich zu sein. Doch findest du immer wieder einen Weg.“ „Ich nehme sie nicht an.“ „Warum? Ich meine es wirklich Ernst. Ich bereue meine Taten und entschuldige mich bei dir.“ „Nein, ich nehme sie nicht an.“ wiederholte Luke. „Willst du Amy traurig machen?“ „Das geht sie nichts an. Du hast ihr bestimmt davon erzählt, aber das ist eine Sache zwischen uns beiden.“ „Sie wäre trotzdem ziemlich enttäuscht von dir! Willst du das?“ Luke knurrte. „Wieso gerade jetzt?“ „Weil ich keine Lust mehr habe mit dir zu streiten, lass uns Frieden schließen und auf der gleichen Seite kämpfen.“ „Ich bleibe auf meiner Seite egal was du tust!“ Luke schloss die Augen und versuchte sich zurück zu halten. „Wirst du das auch noch sagen wenn Amy dich bittet, sie ist dein Schwachpunkt und zu deinem Übel vertraut sie mir. Sie wird sich für einen entscheiden müssen oder gibt uns beide auf. Und so wie ich sie kenne würde sie...“ er lächelte hämisch und drehte sich zum Zimmer. „Du kannst nur verlieren.“ „Sie würde das nicht tun, du kennst sie nicht genug.“ „Sie ist ein Mädchen und die sind so leicht zu kontrollieren.“ Luke riss die Augen auf und stand Kerzengerade. „Sag mir nicht du hast...!“ Kyle lächelte und starrte ihn an. „Bastard!“ fluchte Luke und feuerte einen Wasserball auf Kyle ab. „Ganz ruhig, sie ist in Ordnung dummerweise ist sie so süß und es fiel mir dadurch doch erheblich schwerer. Ich wollte es dir nur sagen, damit du am Ende nicht enttäuscht bist wenn sie bei mir ist.“ jetzt lachte Luke und eine Wassersäule bildete sich um ihn. „Du glaubst wirklich du könntest mich erpressen oder? Da hast du falsch gedacht... ich gehe nie wieder eine feste Beziehung ein mit einem Mädchen. Das bringt nichts...“ „Und was ist wenn sie es will und du auch? Du kannst ihr nicht widerstehen, dass können nur Wenige.“ „Ich kann gut auf mich allein aufpassen. Ich warne dich nur noch einmal ich habe den Auftrag sie zu beschützen und deshalb mache deinen Job und nicht mehr. Ich sehe alles...“ dann verschwand er und Kyle blieb nur mit verärgerlichem Ergebnis zurück. „Wieso ist er so kalt, ich bin mir sicher das er sich total verliebt hat. Er hat sie bestimmt auch schon geküsst... ich kann mir nicht vorstellen das er ihr nicht verfallen ist. Wie kann er nur so reden: Es ist mein Auftrag, ich werde nie wieder eine feste Beziehung eingehen. Bist du wirklich so schwer geschädigt.

Ich bin mir sicher sie wird dein Herz zum Schmelzen bringen. Sie wird dich auf Trab halten und du wirst endlich wieder halbwegs normal sein, zumindest bei ihr. Auch wenn ich das eigentlich nicht will, dieser Prozess hat begonnen und ich kann ihn nicht mehr aufhalten, ich spüre wie sehr sie dich jetzt schon liebt. Was wird daraus noch... Brüderchen ich werde dich besiegen selbst wenn du diese unglaubliche Kraft an deiner Seite hast und ich hole sie mir, denn ich finde sie wirklich süß!“

*

Ich kam wieder in mein Zimmer und ließ mich müde auf mein Bett fallen. Doch musste ich gleich wieder aufstehen, Abendbrot hatte ich gegessen und nun durfte ich endlich schlafen. Ich ging ins Bad duschte und machte mich fertig. Nebenbei fragte ich mich immer wieder wie das Gespräch gelaufen war und ob die beiden sich versöhnt hatten, ich hoffte es sehr denn ich würde es beiden gönnen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung was Luke ahnte und Kyle plante.

Ich ging also etwas besorgt schlafen und musste die ganze Zeit an die beiden denken, auch am Morgen als ich aufgewacht war, waren meine ersten Gedanken Luke und Kyle. Ich zog mir meine Uniform an, packte meine Tasche und begab mich in die Mensa zum Frühstücken. Ich sah Kyle, aber Luke nicht ich behielt die Tür die ganze Zeit im Augen, doch er kam nicht. Und auch Kyle schien irgendwie nicht ganz klar zu sein, er war sehr verschlossen und so anders. Als ich schließlich die Mensa verlassen wollte hielt er mich auf und sagte mir noch meinen Stundenplan und ohne irgendein Wort verschwand er. Ich lief in den Stall und versuchte Forbidden zu finden. In seiner Box stand er nicht also lief ich auf die Koppel mit einem Halfter. Immer wieder machte ich mir Sorgen das Richtige getan zu haben. War es wirklich in Ordnung gewesen die beiden so allein zu lassen? Was war nur vorgefallen?

Ich lief nach ganz hinten da Forbidden zu faul war zu mir zu kommen. Er begrüßte mich und wenigstens einer der heute gute Laune hatte. Ich legte ihm das Halfter an band es wieder zu Zügeln und stellte mich auf das Gatter um auf seinen Rücken zu gelangen. Ich ließ ihn im Schritt langsam von der Herde weg reiten und als ich auf einmal so einen Gefühlsumschwung hatte galoppierte er los. Wir galoppierten wieder über die große Koppel und dieses Mal war es mir ziemlich egal was passierte. Ich wollte frei sein, denn ganzen Stress vergessen und nur an mich denken. Ich wollte weg reiten den Wind in meinen Haaren genießen und einfach auf Forbidden in ein neues Land reiten wo ich von vorn anfangen konnte. Ich trieb ihn nochmal an und er sprang gekonnt über den Zaun, ich steuerte nicht durch den Stall, sondern an ihm vorbei und einmal über das komplette Gelände ich ritt an den Zimmern der Jungen vorbei und auf den große Empfangshof einmal um den Springbrunnen und auf das große Tor zu, doch war es geschlossen und ich ritt weiter, nochmal auf das Hauptgebäude zu und dann nach rechts an der Trainingshalle vorbei. Und weil ich gerade total einen Tunnelblick hatte ritt ich durch und erschrak alle die dort kämpften. Ich zog eine Art Feuerschwanz hinter mir und setzt die Halle in Flammen. Wieso war ich hier? Wieso ließ ich mir so viel gefallen? Ich war frei wenn ich auf Forbidden saß und unaufhaltsam. Die ersten feuerten etwas auf mich ab auch Schwerter näherten sich uns und ich lenkte Forbidden sicher durch das Getümmel und wir ritten wieder nach draußen und auf die große Wiese zu. Auf der ritt ich dann eine ganze Weile und dann in den Wald. Unsere Verfolger hatten sich bereits positioniert und sahen mich verwirrt an als ich durch den Wald ritt. Ich kam auf die Lichtung und Forbidden stieg. Ich stützte mich ab und ließ mich an seinem Hals hängen. Ich gönnte uns beiden eine kurze Pause, es war wirklich anstrengend ohne Sattel zu reiten aber auch wesentlich cooler. Nach ein paar Minuten setzte ich mich wieder aufrecht hin und fasste einen Entschluss, ich war jemand der sich nicht herumschubsen ließ, nicht mehr. Ich hatte genug erdulden müssen und ich würde mich wehren und ich würde frecher und abenteuerlustiger sein, mutiger und risikoreicher, definitiv! Und meine erste Gelegenheit das zu zeigen oder auszuprobieren bot sich als ich aufsah. Viele der Großen hatten sich auf der Lichtung versammelt und einen Kreis gebildet. „Gibt es heute nur einen den wir fangen dürfen?“ fragte einer. „Na das wäre doch wirklich zu leicht, das Mädchen auch noch und ohne Sattel, wollen die uns auf den Arm nehmen?“ ich sah mich um und es gab keinen Ausweg. Sie ritten auf mich zu und verengten sich. „Wollen wir sie vernaschen?“ fragte einer. „Wenn ihr mich fangen wollten dann fangt an...“ rief ich ihnen zu und lächelte. „Das ist wohl ein Scherz oder, schon allein die Tatsache das wir in der großen Überzahl sind müsste dich aufgeben lassen.“ „Ich gebe nicht auf, nie... egal was ihr tut. Und jetzt zeigt mir doch mal was ihr drauf habt, wenn ihr glaubt es wäre so einfach mich zu fangen.“ sie lachten als hätten sie schon gewonnen. Ich schloss meine Augen und einer der Jungen zielte mit Steinen auf mich. Ich hielt den Stein in meiner Hand und öffnete meine Augen. „Was, aber wie?“ fragte er verwirrt. „Was ist mit ihren Augen, sie flammen?“ einige wichen und andere kamen näher um mich zu begutachten. „Du kannst deinen Stein wieder haben.“ er flammte auf und ich warf ihn zurück. Er wich ihm aus und sah mich böse an. „Was soll das?“ „Dich kriegen wir du freche Göre!“ schrie einer. „Los fangt sie!“ befahl er. „Versucht es...“ flüsterte ich und hielt meine Hand auf einen der Jungen, vor ihm entstand ein Feuer und sein Pferd wich erschrocken zurück, dass löste eine Kettenreaktion aus und viele traten ein paar Schritte zurück. Dadurch bildete sich eine Lücke und damit ich mehr Anlauf bekam schwenkte ich meine Hand einmal im Kreis und ein riesiger Feuerring bildete sich. Alle anderen wichen auch zurück und ich ritt rückwärts, sodass ich genug Abstand zu dem großen Feuer und der Lücke bekam. „Hey!“ „Sie ist echt stark, dass ist gemein!“ „Sie wird doch nicht...“ doch sie wird, Jungs. Ich galoppierte mit meinem Anglo Araber auf das Feuer zu und sprang mitten durch, sofort verschwand es und auch der Feuerring löste sich in Rauch auf. „Mist wo ist sie?“ „Los hinterher...“ befahl einer und sofort setzten sie sich in Bewegung. Ich grinste nur und ritt weiter. Ich nahm den kürzesten Weg wieder zur Wiese und wich noch einigen anderen aus die sich zur Sicherheit etwas weiter weg positioniert hatten, doch auch sie konnten mich nicht aufhalten. Ich war frei und fühlte mich wohl und dieses Gefühl wollte ich mir nicht nehmen lassen. Außerdem puschte meine Fähigkeit mich auch nochmal, sodass ich schon fast übermütig wurde. Als ich es schließlich geschafft hatte auf der Wiese anzukommen, erwartete mich schon die nächste Reihe Jungen die sich genauso aufgeblasen aufführte. „Wie viele seit ihr?“ fragte ich genervt. „Anscheinend immer noch zu wenig um dich zu fangen.“ ich nickte und schloss erneut meine Augen um mich zu sammeln. Bald wäre mein kleiner Ausritt vorbei, leider. „Forbidden wir schaffen den Rest auch noch okay?“ er wiehrte freudig und schabte auf dem Boden. „Okay... dann lasst es hinter uns bringen.“ schrie ich und die Jungen nickten andächtig. Ich öffnete meine Augen wieder und um einige der Jungen bildeten sich Feuerringe, sodass sie sich nicht bewegen konnten. Andere wurde von einer Feuerwand von den anderen getrennt und die nächsten wurden mit Feuerbällen und Feuersäulen bombardiert. Ich ritt im Galopp an ihnen vorbei und viele musterten mich ängstlich. Plötzlich stellte sich mir eine Eissäule in den Weg. Ich stoppte und sah mich um. Ein Junge auf einem Grauschimmel trabte auf mich zu. „Nicht so schnell.“ rief er hochnäsig. „Jonathan mach sie fertig.“ ich sah zu ihm und beobachtete ihn gespannt. „Nicht so schnell...“ wiederholte er ein weiteres Mal. „Was ist denn?“ fragte ich genervt. „Mir entkommst du nicht.“ ich ritt auf ihn zu und wir umkreisten uns gegenseitig. „Wer bist du das du das behauptest?“ fragte ich. „Wieso bist du so zickig?“ ich lächelte nur und erwiederte: „Ich bin nicht zickig nur frech.“ „Wieso hast du eine Fähigkeit?“ fragte er weiter. „Was spielt das für eine Rolle, ich fragte dich außerdem was du von mir willst und wer du bist?“ „Ich bin Jonathan und meine Kraft ist es Eis zu erschaffen. Und ich werde dich jetzt endgültig fertig machen, meine Prüfung bestehen und in den Außendienst wechseln.“ „Wow, wow sei mal nicht so voreilig. Also Eis, ja? Untergruppe: Wasser würde ich sagen. Ich muss dich enttäuschen aber in deinem Plan wird so einiges nicht klappen.“ „Wieso?“ ich atmete tief ein und versuchte ruhig zu bleiben. „Du bist ein bisschen schwer von Begriff.“ er sah mich verwirrt an. „Okay hättest du die Güte mich zu entschuldigen ich muss jetzt wirklich zurück.“ Ich galoppierte auf den Stall zu und wurde durch eine Eiswand aufgehalten. Forbidden stieg vor Schreck und ich drehte ihn zu dem Jungen der noch immer an seinem Platz stand und seine Hand auf uns hielt. Er fror die Beine von meinem Pferd ein, Forbidden konnte sich nicht mehr bewegen. Ich sah ihn wütend an. „Ich bin noch nicht fertig.“ rief er mir zu. „Gut dann, lass uns spielen.“ „Ich spiele aber nicht!“ „Meinst du es Ernst ja?“ warf ich zurück. „Ja...“ „Ich spiele aber nur...“ ich ließ Forbidden aufflammen und er konnte sich wieder bewegen. Dann kam Jonathan wieder auf mich zu. „Sag mal sind deine Augen so normal?“ der machte mich echt fertig. „Nein.“ gab ich leise zurück. Ich hielt meine Hand auf seine Eiswand und brachte sie zum Schmelzen. „Wie?“ fragte er ganz entsetzt. „War das alles was du konntest?“ ich drehte mich und er bildete einen Eisblock um mich. Ich war eingeschlossen vom kalten Eis und konnte mich auch nicht wirklich bewegen. So langsam platzte mir der Kragen, nur wollte ich es nicht rauslassen. Ich ließ meine Wut in Flammen raus und sprengte das Eis. Alle sahen mich fasziniert an und Jonathan schrie verzweifelt: „Das war Massiveis das hättest du nie zerstören können... bist du sowas wie ein Geist, Dämon oder Gott?“ ich zuckte mit den Schultern und ließ seine Haare aufflammen. Ich kicherte, weil er auf einmal wild auf seinem Pferd hampelte und sich auf den Kopf schlug. „Gut ich geh dann mal.“ schrie ich ihm zu und alle Jungen machten sich bereit mir zu folgen. Dann wurde Jonathan auf einmal furchtbar wütend und ritt auf mich zu, dabei bildete sich unter ihm eine Eisbahn und sie wurde schneller als er und holte mich sehr schnell ein. „Du entkommst mir nicht.“ schrie er. Ich galoppierte los und trieb Forbidden an so schnell ich konnte. Jonathan hatte seine Haare in Eis verwandelt und steuerte nun Siegessicher auf mich zu. Ich musste mir etwas überlegen was ihn beeindruckte und gleichzeitig aufhielt. „Wir sehen uns...“ rief ich und er beschleunigte noch weiter. Auch die anderen folgten mir in einigem Abstand und es war als wären wir eine wilde Herde die sich eine neue Weide suchte. Ich blinzelte und vor uns erschien eine riesige Wand aus Feuer. Sie erstreckte sich fast einen Kilometer lang und sie war auch dazu noch sehr hoch. Dann ritt ich gerade noch rechtzeitig hindurch denn die Eisbahn hatte mich fast erreicht. Doch wurde sie durch meine Feuerwand aufgehalten und die Jungen kamen nicht weiter. Ich stoppte kurz dahinter und drehte mich erleichtert um. „Man der war echt nervig.“ ich trabte weiter und hörte Geschrei und jemanden der durch meine Wand brach. Erschrocken drehte ich mich um und sah wie Luke durch meine Feuerwand sprang und auf mich zu trabte. Jonathan folgte ihm, zwar weniger begeistert, doch tat er es ihm gleich. Ich wartete auf ihn und wir trabten gemeinsam zum Stall. Jonathan versuchte uns einzuholen und schrie etwas wie: „Wieso fängst du sie nicht? Wie konntest du einfach so durch die Wand? Angeber, es ist meine Aufgabe sie zu fangen!“ ich beobachtete Luke wie er so neben mir ritt und starrte ihn an. Als er zu mir sah drehte ich mich schnell weg und stoppte vor dem Stall. „Wie bist du durchgekommen?“ fragte ich interessiert. „Einfach durch ohne groß drüber nachzudenken. Mit ein bisschen Wasser ist alles besser, kühler.“ er lachte. Und stoppte ebenfalls: „Du bist echt zu gut für die!“ „Japp... und trotzdem nicht die Beste.“ wir lachten. Jonathan erreichte uns und baute sich vor uns auf. „Wer auch immer du bist du hättest sie aufhalten müssen.“ er bildete einen Schneeball und warf ihn auf Luke, dieser hielt ihn aber und drehte sich langsam und mit gruseligem Gesicht zu Jonathan. „Wie bitte?“ jetzt war er noch verwirrter. „Ich sagte du hättest sie auch aufhalten müssen.“ „Ich muss gar nichts.“ warf Luke locker zurück und schleuderte den Schneeball zurück, nur das er sich auflöste und zu Wasser wurde und Jonathan eine volle Ladung ins Gesicht bekam. „Hey...“ schrie er erschrocken. „Das ist mies oder? Keine Sorge, hat er bei mir auch gemacht... soll ich dich trocknen?“ fragte ich lachend. „Nein.“ er sah uns wütend an und ritt zu den anderen zurück. Ich ritt auf die Koppel und machte Forbidden das Halfter ab. Dann lief ich mit Luke zum Lehrer und wurde erstmal vollgeschnautzt was ich mir den dabei gedacht hätte ohne Sattel einfach so allein loszureiten? Ich brachte keine Entschuldigung und auch keine Erklärung nur das ich es geschafft hätte allen zu entkommen und ich die heutige Stunde nicht mitmachen würde. Der Lehrer regte sich tierisch auf und ließ eine unglaubliche Schimpftirade von sich bis Luke sich einschaltete und ihn besänftigte. Doch die nächste Katastrophe wartete bereits auf mich. Ich wurde zum Direktor gerufen.

Luke begleitete mich und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Das war echt nicht schlecht.“ „Oh ein Lob aus deinem Mund?“ fragte ich genervt. Er grinste nur und legte kameradschaftlich einen Arm um mich. Als wir das Büro erreicht hatten klopfte er und trat ohne zu zögern ein. „Morgen...“ sagte er trocken und ließ sich auf einen der Sessel plumsen. „Guten morgen Herr Direktor.“ ich stellte mich vor seinen Tisch und er drehte sich majestätisch zu uns um. „Hallo ihr beiden.“ gab er zurück und deutete mir mich auf einen Sessel zu setzten, das tat ich und er verschränkte nachdenklich seine Finger. „Ich ließ dich rufen, nein sicher weißt du es. Heute ist etwas vorgefallen und ich wurde sofort informiert. Weißt du es ist doch äußerst schwierig mit einem Mädchen eine Jungenschule zu dirigieren. Deswegen haben wir auch getrennte Schulen und es war eine äußerst anstrengende Diskussion dieses Risiko einzugehen. Aber wir haben es gewagt und ich habe mein Wort gegeben alle Konsequenzen in Kauf zu nehmen, nur konnte ja niemand ahnen das du ein so äußerst feuriges Mädchen bist. Du hättest auch schüchtern oder ein Grufti sein können. Ich war auf eigentlich alles gefasst nur auf das dummerweise nicht.“ „Wollen sie mich der Schule verweisen?“ fragte ich direkt. Er lächelte freundlich und schüttelte den Kopf. „Nein, ich muss zugeben ich hatte gehofft das du ruhig bist, aber so bist du mir lieber, als jeder andere. Einer meiner Lieblingsschüler bist du geworden als du versucht hast Kyle und Luke zusammen zu bringen. Du bist direkt und schaust durch andere durch. Und du kümmerst dich zuerst um andere und dann um dich selbst, du bist ein gutes Mädchen und ich werde dir nicht verbieten dich hier zu entwickeln und zu zeigen was du drauf hast. Du bist stärker als jeder andere und ich hoffe das du immer an dich glaubst, denn es gibt nur wenige die so sind wie du. Ja nun, jetzt zu dem förmlichen, eigentlich müsste ich mit dir schimpfen und dir verbieten ohne Sattel die Großen zu verwirren, sie alle allein fertig zu machen und die Übung erfolgreich abzuschließen. Aber weißt du es macht mir zu sehr Spaß wie du die Jungen endlich mal forderst.“ er lachte. „Versuche die Lehrer nicht so zu verärgern und bleib immer du selbst dann wird dir nichts im Weg stehen.“ Luke stand auf und lief zu ihm. „Das war alles? Da werden dich die Kollegen aber nicht gerade mögen für. Pluspunkte hast du nicht gesammelt, aber mir soll es recht sein.“ „Hättest du es denn lieber, ich würde ihr verbieten sich zu entfalten und zu lernen? Soll ich sie einsperren und zu einem Roboter verwandeln?“ Luke schüttelte den Kopf. „Oh nein, ich bin froh das du sie machen lässt. Nur, ach ist egal... du hättest die Gesichter sehen müssen, alle waren aus dem Häuschen nicht nur, weil sie alle Oberstufler einfach so fertig gemacht hat und dann noch ohne Sattel und dann die Lehrer. Herrlich!“ die beiden fingen an zu lachen und ich bemerkte wie vertraut sie miteinander sprachen. Die beiden schlugen ein und der Direx schickte uns nach draußen. „Hey wieso redet ihr so vertraut miteinander?“ fragte ich. Luke lachte und zog mich auf die Mensa zu. „Er ist mein Onkel.“ er lachte und sah mich fröhlich an. „Er ist was? Also auch Kyles Onkel? Wow... du hast echt eine verzwickte Familiensituation.“ er lächelte und wir suchten uns einen Tisch.

Wir unterhielten uns fast die ganze Zeit über seine Familie und wie es um ihn und sie stand, auch darüber was der Direktor zu mir gesagt hatte. Wir lachten viel und ich fühlte mich so wohl und irgendwie anders... Luke schien das zu respektieren.

„Was hast du jetzt?“ fragte er schließlich, nachdem wir die Mensa verlassen hatten. „Hmmm... Training.“ „Okay, dann mal los!“ „Kommst du mit?“ er nickte und wir liefen in die Halle. Dort wartete der nächste Lehrer auf uns und teilte uns sofort in Gruppen. Wir übten an verschiedensten Dingen, wie Angriff und Verteidigung und schon bald darauf kamen die Gruppen wieder zusammen und es wurden Duelle ausgetragen. „Gut kommt bitte zusammen. Zuerst Florian und Gustav. Danach Dustin und Tobias und zum krönenden Abschluss dürfen alle anderen versuchen unser Naturtalent Amy zu besiegen.“ ich sah den Lehrer böse an und ich war mir sicher, dass mich alle fertig machen wollten. Definitiv wollten sie mich quälen. Ich nickte jedoch zustimmend und nach den zwei Kämpfen gesellten sich viele weitere Schüler, unter anderem auch die Oberschüler zu uns und sahen zu wie ich mich nun bereit machte, erneut gegen das Klischee anzukämpfen: „Mädchen sind nicht schwach, nur weil sie Mädchen sind.“ ich atmete schwer ein und forderte den Ersten auf sich nach vorne zu begeben. Es war wie nicht anders zu erwarten Niklas. „Hey... du schon wieder?“ „Ja, ich will es schaffen.“ er lächelte und es erschien mir als würde er mich endlich akzeptieren. „Okay dann mal los.“ er startete seinen Angriff und umschlang mich mit Pflanzen, ich flammte auf und sie zerstoben zu Rauch. Es ging eine Weile so weiter, er versuchte verschiedene Tricks und am Ende wieder seine Monster-Fleisch-fressende-Pflanze. Doch merkte er schnell das er nicht viel ausrichten konnte und schlug mich freundschaftlich ab. Bryan ließ sich als zweiter Blicken. „Hey na wen haben wir denn da? Bist du denn wieder fit?“ fragte ich und lachte. „Mach dich nicht lustig über mich, dieses Mal werde ich...“ er drohte mir mit der Faust und Wind kam auf. „Hmmm gut dann mal los...“ er grinste hämisch und ein tobender Tornado raste auf mich zu. „Wie hast du es denn geschafft so schnell einen so großen..?“ fragte ich etwas verwirrt. „Das ist meine Wut, ich mach dich fertig.“ der Tornado umschloss mich wieder, ich wurde in diesen tiefen Strudel gerissen. Doch war ich nicht mehr schwach, ich hatte nun Mut gefasst und war mir endlich bewusst ich müsste nicht dauernd nachgeben und verlieren. Außerdem hatte ich Luke der mir mit großen Augen zu sah und aus irgendeinem Grunde wollte ich ihn nicht enttäuschen. Ich streckte Arme und Beine von mir und flammte auf, aber nicht nur das ich leuchtete und der Tornado zerstreute sich und verschwand, ich kam ruhig auf dem Boden wieder auf und richtete meine Hand auf ihn. „Ich habe noch eine Rechnung mit dir offen.“ flüsterte ich. „Was? Aber wie, dass hast du das letzte Mal auch nicht geschafft. Also wie?“ „Ich bin stärker geworden, dein billiger Trick funktioniert nur einmal... all solche Sache. Und jetzt wo du mir endlich zuhörst hab ich ein paar Fragen. Du hast vor ein paar Tagen etwas versteckt weswegen dich die anderen gesucht haben... was war es, weswegen und gibst du es freiwillig zurück?“ „Arr... du meinst die Artefakte, weil ich mehr über die Kraft des Windes lernen wollte und die anderen sie mir nicht aushändigen wollten und nein natürlich gebe ich sie nicht zurück.“ ich ließ einen Feuerstrahl aus meiner Hand austreten und schleuderte ihn an die Wand. Ich lief auf ihn zu und er versuchte sich krampfhaft zu wehren. „Gut, du wirst niemanden mehr einschüchtern, alles gestohlene zurückgeben und das freiwillig und dich entschuldigen, verstanden?“ fragte ich gelassen und sah ihm tief in die Augen. „N...“ versuchte er wendete aber und schrie aus Verzweiflung. „Ja, ja alles nur lass mich endlich gehen.“ „Ihr seid Zeugen.“ das Publikum klatschte und fing an zu lachen als Bryan sich beschämt entfernte.

„Der nächste!“ rief ich und stellte mich wieder auf den Platz. „Ich mach es damit du endlich Ruhe gibst.“ ich drehte mich leicht erschrocken um und sah Luke in die kalten eisblauen Augen. „Wa...was?“ fragte ich etwas Angst erfüllt. „Na los...“ alle herumstehenden Leute wollten austicken, sie fingen an zu schreien wie Groupies, sie feuerten uns an und machten Wetten. „Wenn es sein muss.“ knirschte ich und stellte mich in Kampfposition. Leicht wollte ich es ihm nicht machen, doch stand er wie immer noch mit den Händen in den Hosentaschen vor mir und grinste mich blöd an. Ich umkreiste ihn mit einem Feuerring und hoffte er würde aufhören oder nichts tun. Mein Feuer verwandelte sich in eine Wassersäule die bis zur Decke schoss und sich wieder auflöste. Dann feuerte er springbrunnenartige und normale Wasserstrahlen auf mich ab. Ich hüpfte von einem Bein aufs andere, machte Backflips, Räder und Flick Flacks um ihnen zu entkommen. Wir standen nun sehr weit auseinander und ich atmete schwer ein. „Du meinst es ernst?“ fragte ich betrübt. „Wieso nicht?“ gab er zurück. „Du bist mein Bodyguard und nicht mein Feind...“ er nickte und schloss die Augen. „Und es steht trotzdem nichts dagegen mal seinen Bodyguard auf Sicherheit und Zuverlässigkeit zu prüfen oder? Oder vertraust du ihm so sehr, dass du dich kampflos in seine Arme begibst?“ das war wahr. Ich wollte nicht kämpfen aus unerklärlichen Gründe sagte mein Herz mir das Luke nicht böse war und auf meiner Seite, ich wollte nicht gegen ihn kämpfen. Als ich so darüber nachdachte, erwischte er mich voll mit einem Wasserstrudel. Immer das Gleiche! Nur wusste ich jetzt wie ich mich befreien konnte. Ich baute wieder eine innere Barriere auf und brachte sie durch leuchten zum Vorschein, mit meiner Fähigkeit drückte ich Lukes beiseite und befreite mich. „Nicht schlecht.“ ich nickte und feuerte verschiedene Angriffe auf ihn ab. Es waren Feuerbälle oder Säulen, Flammen die ihn umschlossen oder ihn daran hinderten sich zu verteidigen. Dummerweise war er so stark das er als er endlich die Hände aus den Hosentaschen nahm meine Flammen zum Erlöschen brachte. „Du schaffst es wirklich mich zum erlöschen zu bringen, bei dir werde ich ein einzig großer Wasserfall, aber es ist gut zu wissen das mein Bodyguard qualifiziert ist.“ „Und du schaffst es mich aufflammen zu lassen.“ er rannte auf mich zu mit einem Wasserball in der Hand. Ich stemmte meine Hände gegen ihn und nach vorn, vor mir hatte sich ein Schutzschild gebildet und ein unglaublich hohes Druckfeld baute sich auf. Als wir Angriff und Verteidigung fallen ließen zog Luke mich zu sich und wir liefen im Kreis dicht aneinander vorbei und um uns herum. Eine unglaubliche Druckwelle breitete sich aus und das komplette Publikum fiel von den Stühlen und wurde auf den Boden gerissen. „Der Hammer...“ „Ein würdiger Gegner!“ „Das spannendste Duell überhaupt.“ „Sie sind wie Ying und Yang.“ „Ja wie Tag und Nacht, Schwarz und Weiß, Heiß und Kalt, Feuer und Wasser unglaublich und zusammen unfassbar.“

„Hast du gehört?“ ich nickte. „Gegensätze ziehen sich an.“ er zog mich zu sich und schloss mich in seine Arme. „Luke“ schrie ich erschrocken und wehrte mich. „Na los ein großes Finale und dann verziehen wir uns.“ „Weißt du worum es hier geht?“ fragte ich entsetzt. „Um Spaß?“ fragte er lächelnd. „Nein sie wollen meine „wahre Kraft“ herausfinden, dabei wissen sie doch schon das ich das Feuer befehle, was wollen sie noch?“ Luke sah mich an und stieß mich weg. „Okay, du glaubst du weißt alles über dich? Glaubst du auch die Beste und Coolste zu sein? Das du alle besiegen kannst ohne Ausnahme?“ er schien auf einmal verärgert und ließ Wasser aus seiner Hand sprudeln „Luke, nein ich glaube das ich eine außergewöhnliche Kraft habe, mehr nicht. Hör auf...“ schrie ich verzweifelt, ich wollte nie das er mich so sieht. So eine bin ich nicht und werde ich nicht sein, ich versuchte ihm das zu erklären doch klappte es dummerweise nicht.

„Weißt du, ich war bei Fiona in den zwei Tagen in denen ich nicht da war. Ich habe sie besucht um ihr meine Liebe zu gestehen. Und ehrlich gesagt ich habe keine Lust mehr auf dich, ich habe es satt den Babysitter zu spielen. Du bist wie ein kleines Kind, ich habe wichtigeres zu tun und du machst nur Unsinn.“ mir rollten die Tränen über die Wangen und ich sah ihn sprachlos an. „Was versucht du gerade?“ schrie ich weinend zurück. Er drehte sich kalt um, war das der wahre Luke? Hatte er mich wirklich ausgenutzt wie Louis es mir gesagt hatte? Er hatte kein Interesse an mir? So ein Idiot... ich konnte mich doch nicht so täuschen, wieso sagte mein Herz mir das er gut war, das er mich beschützen wollte und immer bei mir sein wollte...

In mir staute sich Wut und Trauer, ich wusste nicht was ich tun oder fühlen sollte und auf einmal spürte ich wie meine Kraft ausdrücken wollte was ich gerade mitmachen musste.

Ich stieg in die Luft und rollte mich zu einer Kugel, ich umschlang meine Beine und schloss meine Augen. Eine dicke Träne rollte über meine Wange und von dem einen Moment auf den anderen streckte ich alle Gliedmaßen von mir und leuchtete und flammte auf. Doch war es keine gewöhnliche Flamme sie war blutrot. Dunkel, geheimnisvoll und gefährlich hielt ich sie in meiner Hand. Ich kam wieder auf dem Boden an und starrte Luke an der noch immer mit dem Rücken zu mir gewandt stand. „Wieso sagt du mir das?“ schrie ich und hielt meine Hand auf ihn. Ohne das ich groß etwas dazutat wandte sich eine Flamme auf Luke zu und umschlang ihn. Er drehte sich mit leuchtenden blauen Augen zu mir um und um ihn bildete sich Wasser, es schien als würden seine Augen schäumen und meine flammen. Dann zischte er und Wasser erschien und wand sich um meine Flamme. Sie kämpften und wanden sich umeinander. Es war ein großartiges Schauspiel und unglaublich spannend. Nach kurzer Zeit jedoch zerdrückte Luke meine Flamme und ich fiel zu Boden. Mich hatte alle Kraft verlassen, wieso tat er mir das an?

Ich versuchte nochmal all meine Kraft zusammen zu kratzen und stand wieder auf. „Du bist wirklich taff.“ auf seine Bemerkung konnte ich gut verzichten. Ich hielt meine Hand auf ihn und wieder schoss diese blutrote Flamme heraus. Er fror sie ein und zersprengte sie, doch sie endete nicht sie schoss erneut hervor und traf ihn. Er stemmte sich mit aller Kraft dagegen und schaffte es sie mit einem Wasserstrahl zurück zu drücken. Er stand nun direkt vor mir und um ihn bildete sich wieder so ein Wasserstrahl der sich erst um ihn und dann auch um mich wandte. Ich starrte ihn wütend an und drehte mich weg, auch um mich wand sich eine Feuerflamme die zu Luke übersprangen und sie verwickelte sich mit dem Wasserstrahl. Danach schrie Luke: „Ihr habt alles gesehen... mehr kann sie nicht.“ und wir erstrahlten rot und blau und niemand konnte erkennen was passierte. Luke umarmte mich von hinten und mir sackte der Boden unter den Füßen weg. Er hielt mich fest auch wenn ich mich wehrte und schrie.

Wir standen in meinem Zimmer und Luke drehte mich und drückte mich sofort fest an sich. Ich wehrte mich mit meiner übrig gebliebenen Kraft und versuchte ihn los zu werden. „Nein! Nein!“ schrie ich, doch er presste mich nur noch mehr an sich und lief immer weiter nach hinten bis ich an der Wand stand und mich nicht mehr wirklich regen konnte. „Bitte vergib mir...vergib mir.“ flüsterte er schon fast weinerlich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Luke?!“ quietschte ich und sah ihn verwirrt an. „Was soll das? Lass mich los...“ ich versuchte immer wieder seine Arme zu lockern oder seinen Oberkörper wegzudrücken. „Kannst du mir verzeihen? Bitte, bitte verzeih mir...ich konnte gar nicht mit ansehen wie du dich gequält hast... bitte du darfst nie wieder weinen.“ flüsterte er wieder. „Luke, was soll das?“ ich fing wieder an zu weinen und schlug mit der Faust an die Wand. „Wi...wieso tust...du... du soetwas?“ ich weinte ihm sein ganzes T-Shirt voll aber das schien ihn nicht zu stören. Er legte eine Hand auf meinen Hinterkopf und mit der andere umfasste er meine Hüfte. Mit großen Augen sah er mich an und küsste mich ohne zu zögern. Ich schlug auf ihn ein und er wich. „Luuuuuke...!“ schrie ich und legte meinen Kopf auf die Brust und versuchte so weit wie möglich runter zu gucken damit er das nicht nochmal machen konnte. Doch hob er mein Kinn und küsste mich wieder und wieder und wieder. Ich schlug auf ihn ein jedoch hielt er mich schließlich fest und kurz darauf ergab ich mich endlich und nahm zwar noch nicht glücklich, aber anders ging es ja nicht, sein tun an. Außerdem war es wirklich schwer ihm zu widerstehen, er war ein äußerst guter Küsser. Es war extrem schwer sich wieder von seinen Lippen zu lösen und dann sah er auch noch so gut aus diese Figur und die Haare, von den Augen ganz zu schweigen, aber so ein widersprüchlicher Charakter. Endlich ließ er von mir ab und wir sanken auf den Boden. Ich sah ihn erschrocken an und atmete schwer ein und aus. Er stützte sich auf einer Hand ab und hielt seine Augen auf den Boden gerichtet. „Bitte, vergib mir!“ flüsterte er nochmal. „Luke ich versteh dich nicht? Wieso?“ er schleuderte den Kopf nach oben und sah mich mit ernstem Blick an. „Ich musste das tun damit sie endlich Ruhe geben.“ ich verstand ihn nicht aber ich fühlte einen unglaublich großen Schmerz als ich in sein verzweifeltes Gesicht sah und fiel ihm um den Hals. Anscheinend hatte er mich voll erwischt, aber ich wollte es nicht zugeben außen und innen nicht, ich wollte ihn nicht mögen, diesen Idioten. „Amy...“ wisperte er in mein Ohr und schloss seine Arme um mich. „Ist das wahr? Mit Fiona und das ich nur lästig bin, ein Spielzeug?“ er schüttelte den Kopf und drückte mich fest an sich. „Hmm, nein natürlich nicht. Auf das erste bist du nicht angesprungen also musste ich etwas anderes versuchen um dich wütend zu machen.“ „Aber warum?“ „Sie hätten nie Ruhe gegeben wenn wir ihnen nicht eine ordentliche Show geboten hätten. Sie hätten immer wieder versucht deine Schwächen und Stärken zu erforschen und es ist besser so, wenn nur Wenige etwas von deiner wahren Kraft wissen. Ich musste mir etwas einfallen lassen damit du genug gezeigt hast, aber nicht zu viel und da es schnell gehen musste ist mir nichts besseres eingefallen. Ein Wunder das du Fiona kennst, Kyle hat bestimmt von ihr gesprochen. Ich war froh als du die Blutrote Flamme entwickelt hast, denn das hat gereicht um sie genug zu beeindrucken.“ ich hatte ihn glaube ich noch nie so viel und schnell reden hören und wenn ich mir recht überlege, auch nicht mit solch einem Hintergedanken. „Wirklich? Du warst nicht bei ihr? Du hattest nichts mit ihr zu tun und du hasst mich auch nicht? Nutzt mich nicht aus und ich bin auch nicht lästig?“ er lächelte und schüttelte wieder den Kopf, wir lösten uns voneinander und er sah mich erleichtert an. „Nein, wenn du es unbedingt wissen willst, ich war bei meiner Mum und beim Boss. Ich habe sie zwar getroffen aber nur zufällig und das was du gesagt hast, ich muss zugeben am Anfang empfand ich so, aber jetzt ist es so das es mir Spaß macht dich zu ärgern.“ ich boxte ihm beleidigt in den Bauch drehte mich weg. „Idiot.“ fluchte ich. „Du warst oder bist eifersüchtig oder?“ stichelte er. Ich schüttelte den Kopf. „Nein bin ich nicht, ich kann dich nicht mal ausstehen. Wieso ich mich dauernd mit dir abgebe weiß ich auch nicht.“ „Wieso hast du mich dann geküsst?“ ich knurrte. „Du hast mich geküsst...“ „Und du hast erwidert, ach übrigens du bist echt nicht schlecht.“ flüsterte er. Ich schlug wieder auf ihn ein und schrie: „Hör auf das ständig zu sagen du... Volltrottel.“ er hielt meine Hände fest und zischte: „Ich hätte am liebsten geschrien und dich umarmt als du vorhin geweint hast, dass war das erste Mal in meinem Leben das es mir schwer fiel kalt zu bleiben. Aber...lass es uns nochmal tun, du weißt schon...“ ich stockte und mir gefror alles Blut in den Adern, was wollte er jetzt wieder von mir? Er fing an an meinem Ohr zu knabbern und ich stieß ihn erschrocken weg. „Was soll das denn jetzt?“ er lachte und stand auf. „Du bist wirklich stark, ich dachte schon ich müsste härtere Geschütze auflegen du bist besser als Bryan und Kyle und dein komischer Freund und Richi.“ „Ich nehme dein Kompliment nicht an, wie gesagt ich mag dich nicht.“ unsere Auseinandersetzung wurde unterbrochen da es an meiner Tür klopfte. „Amy? Ich komm rein... bist du hier?“ Kyle erschien im Türrahmen und setzte ein erschrockenes Gesicht auf. „Luke!“ „Wir sehen uns.“ rief dieser und sprang vom Balkon. Ich drehte mich hektisch zu ihm und schrie: „Nein!?“ doch er war schon verschwunden. „Er verschwindet immer wenn ich komme.“ Kyle lachte und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Dann solltest du wohl öfter bei mir sein, er ist so nervig.“ „Ist das eine Einladung oder ein Befehl?“ ich sah ihn gedankenversunken an und ließ mich verlegen auf mein Bett fallen. „Nichts von beidem... was wolltest du denn von mir?“ „Ich wollte wissen ob du verletzt bist, gegen Luke zu kämpfen ist nicht ganz einfach oder?“ ich nickte. „Wie wahr...“ bejahte ich. „Da mussten so ziemlich alle Außenagenten durch. Also geht es dir gut ja?“ „Ja, danke der Nachfrage.“ er lächelte freundlich. „Aber immer doch, ich bin schließlich dein Untergebener.“ wir lachten und ich wurde wieder Ernst als ich an das Gespräch der beiden dachte. „Wie ist euer Gespräch ausgegangen? Habt ihr euch vertragen und seid ihr wieder Brüder?“ er schüttelte betrübt den Kopf. „Nein, haben wir nicht, er wollte mir nicht vergeben. Er ist wirklich dickköpfig! Aber bitte sei nicht traurig deswegen, wir waren noch nie Brüder nur Halbbrüder und ich bin zufrieden mit der jetzigen Situation wir werden uns immer als Feinde gegenüberstehen, aber weißt du das ist nicht schlimm ich habe ihm gesagt wie ich fühle und es ist seine Sache ob er es akzeptiert.“ ich sah ihn mit großen Augen an und hätte ihm gern mehr geholfen. „Wie, wie kann ich dir helfen, du hast mir so oft aus der Patsche geholfen ich möchte das auch. Sag mir was und ich mach es.“ er lächelte und ging zur Tür. „Tanz mit mir auf dem Ball.“ „Ball?“ stotterte ich. „Ja, übermorgen findet hier ein Ball statt und am Samstag ist deine Aufnahmeprüfung und morgen kommen die Angle aus der Mädchen-Universität. Ich hoffe du verträgst dich mit ihnen genauso wie mit uns Jungen.“ dann schloss er die Tür. „Na toll...“ murmelte ich.

Ich hoffe doch besser als mit den Jungen, es ist bestimmt komisch und ich fühle mich aufgeregt sie werden kommen und ich bin nicht mehr allein. Ich hoffe sie sind nett, was werde wir wohl machen? Sie werden bestimmt den Jungen suchen für den sie bestimmt sind. Es wird spannend da bin ich mir sicher, ich freue mich irgendwie sehr endlich welche von meinem Geschlecht zu sehen. Doch jetzt musste ich unbedingt zur Theorie. Ich eilte also in eines der Labor und uns wurde angekündigt das die Mädchen kommen würden und wir wurden eingewiesen was wir machen durften und was nicht, wie wir uns verhalten mussten und was alles passieren müsste. Ich schrieb mir alles sorgfältig auf denn im Moment konnte ich über soetwas nicht nachdenken. Danach gab es Abendbrot und ich ging endlich in mein Zimmer, ich setzte mich auf den Balkon und beobachtete die untergehende Sonne, währenddessen lass ich mir meinen Zettel durch:

Verhaltensregeln:

  • immer höflich und zuvorkommend

  • niemand geht allein mit einem Mädchen auf sein Zimmer

  • sie werden berücksichtigt trotz ihres Geschlechts, nicht ausnutzten

  • nicht alles glauben und machen was sie sagen

  • aufpassen was man wie sagt

  • GENTLEMAN/ LADY

Was passiert am Tag?

  • nach dem Frühstück werden sie durch den Nordwald gebracht und die Oberstufler werden sie beschützten

  • Vormittags: werden die Mädchen ein wenig Zeit bekommen um sich umzusehen, Bekanntschaften zu schließen und die Gegend zu erkunden

  • danach werden die ersten Kämpfen zwischen den Jungen ausgetragen

  • nach dem Mittag werden die Mädchen von ihrem Können zeigen und dann gemischtes Training

  • Freizeit folgt und schließlich ein Reitausflug (nur für begeisterte)

  • Abendbrot und die Mädchen werden zurück gebracht per Hubschrauber

  • am nächsten Tag eigentlich das gleiche, Ankommen, Jungs kämpfen, Mädchen kämpfen

  • Mittag und danach gemischtes Training und Ball Vorbereitungen alle werden am späten Abend eine große Feier haben und die Mädchen werden in unserer Uni übernachten

Noch etwas?

  • ich werde Eric endlich wiedersehen

  • es wird ein anstrengender Tag aber ich werde mir große Mühe geben

  • ausschlafen, Luke meiden!!! ; )

 

Tja, da wartet halt doch so einiges auf mich, was? Ich legte den Zettel beiseite und sah in den Himmel. Er war wunderschön und leuchtete gelb und rot. Die Luft flimmerte und erst jetzt bemerkte ich das dieses Licht alles etwas unheimlich aussehen ließ. Ich hatte das schon mal bei mir zu Hause erlebt alles hatte sich in dieses Licht getaucht und wirkte wie in einem veralteten Film der gelblich nur noch flimmerte. Ich schloss meine Augen und genoss die Stille, den Frieden und schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich wieder in meinem Bett auf und erinnerte mich an einen merkwürdigen Traum. Es war mir als wäre ich auf dem Balkon eingeschlafen, doch nach einiger Zeit gesellte sich jemand zu mir und beobachtete mich. Er ließ mich nie aus den Augen und als die Sonne verschwunden war trug er mich wie eine Prinzessin auf mein Bett gab mir sanft einen Kuss und deckte mich zu. „Gute Nacht, Süße!“ flüsterte er noch in mein Ohr und verschwand. War das wirklich ein Traum? Unmöglich, aber wer war mein gutaussehender Ritter?

Ich zog mir schnell meine Uniform an und rannte auf den Flur, bevor ich das Wohnungshaus verließ stieß ich mit Luke zusammen. „Na, gut geschlafen, Süße?“ ich sah ihn verwirrt an. „Japp und ich hatte einen himmlischen Traum.“ „Oh, und was ist passiert?“ „Ich lag auf dem Balkon und irgendjemand hat mich die ganze Zeit bewacht und beschützt... als es dunkel wurde trug er mich in mein Bett und gab mir einen Gute-Nacht-Kuss. Ach... und er sah gut aus auch wenn ich ihn nicht gesehen hab.“ „Magst du soetwas Schnulziges und Romantisches?“ „Das geht dich nichts an, überhaupt warum erzähle ich dir das?!“ „Wenn du geschlafen hast wie kannst du eigentlich wissen wer dein Traumprinz war und wie er aussah?“ „Ich weiß es nicht, ich habe ihn halt einfach gesehen und ich muss zugeben er hatte ein wenig dein Aussehen.“ „Ach was, das war irgendein Lustmolch der ein Mädchen im Schlaf überfallen hat.“ „Ich muss mich geirrt haben, er hatte rein gar nichts mit dir gemeinsam. Da ist ja noch mehr Ähnlichkeit zwischen dir und einem Esel. Oh nein verzeih, stammt ihr nicht von der gleichen Art ab? Du und der Esel?“ ich lachte und rannte in den Park. „Hey jetzt werd mal nicht frech...!“ schrie Luke und lief mir hinterher. „Ich lasse mir heute von niemandem die Laune verderben.“ ich drehte mich im Kreis und genoss die strahlende Sonne und die Morgenluft. „Na hier ist aber einer gut gelaunt!“ Kyle kam aus dem gegenüberliegendem Gebäude. „Findest du nicht auch das ihre Uniform ein wenig zu aufreizend ist?“ fragte Luke mit einem Mal. Kyle lachte: „Ich find es toll wir sehen sonst nie Mädchen da ist es doch mal ganz...“ „Meine Schuluniform ist genauso also was hast du? Außerdem wieso stört dich das gerade jetzt? Ich laufe seit einer Woche mit dieser Kleidung herum.“ plötzlich tauchte Luke hinter mir auf und flüsterte: „In der Schule gibt es nicht so viele Stalker die dich ansehen, eigentlich darf das nur ich, so viel Haut sehen, denn du gehörst nur mir damit das klar ist.“ er kicherte und ich schlug nach Hinten aus. Er hielt meine Hand fest und starrte mich mit seinen kalten Augen an. „Arr... wieso darfst nur du das? Wer was von mir sieht das entscheide immer noch ich.“ „Das hat sich geändert, nachher auf deinem Zimmer da diskutieren wir weiter und wenn mir deine Uniform nicht gefällt dann...“ „HALT DIE KLAPPE DU BLÖDMANN.“ schrie ich und er kippte vor lachen fast aus den Latschen.

„Ich werde mir von dir nicht die Laune verderben lassen und schon gar nicht werde ich deine Anweisungen befolgen.“ ich machte mich von ihm los, krallte mir Kyles Arm und zerrte ihn zur Mensa. Luke verschwand wieder auf unerklärliche Weise und hielt sich, Gott sei Dank, von mir fern. Zumindest beim Frühstück. Ich hatte noch immer gute Laune so wie alle anderen auch. Heute würden die Mädchen kommen, endlich jemand mit dem ich normal reden konnte. Ich lief sofort nach dem Essen zu meiner Klasse und hörte mir die Anweisung ein weiteres Mal an. Dann wurden wir alle auf der großen Wiese versammelt und warteten gespannt auf die Ankunft der Neuen. Schon nach ein paar Minuten waren die ersten Rufe zu hören und Gekreische ging los. Die Mädchen waren nun angekommen, in Zweierreihen schlängelten sie sich durch die Jungsmassen und sahen sich gespannt um. Einige bemerkten mich und starrten mich entweder interessiert oder neidisch an. Wir begleiteten sie bis zum großen Springbrunnen und dem Hauptgebäude und dort hielt der Direktor eine große Ansprache. „Herzlich Willkommen an unserer Akademie der besonderen Fähigkeiten junge Damen. Ich möchte sie im Namen der Lehrer- und Schülerschaft herzlich Begrüßen und freue mich das sie gekommen sind, die wenige Zeit die wir haben um unseren Plan, nein ich möchte fast sagen Ritual, durchzuführen. Eine kurze Einweisung möchte ich mir erlauben. Ich bitte sie benehmen sie sich so wie sie es gelernt haben, oberstes Gebot niemals mit einem Jungen allein in ein Zimmer gehen außer sie haben die Erlaubnis. Bitte behandeln sie alles mit bedacht und Vorsicht, einiges ist sehr teuer und wertvoll anderes einfach nur nützlich. Ich bitte sie auch pfleglich mit den Flegeln umzugehen. Haha... nun sie wissen ja sicher wie das jetzt läuft. Sie bekommen eine und eine halbe Stunde um alles zu erkunden und danach versammeln wir uns auf der Wiese oder in der Trainingshalle und ihnen werden die Jungen eine kleine Show darbieten. Später werden wir gemeinsam in der Mensa essen und sie werden uns ein wenig ihres Könnens präsentieren. Danach gibt es gemischte Turniere und am Abend müssen wir sie leider verabschieden. Morgen werden wir sie wieder aus dem Nordwald abholen und der Tag beginnt von vorn, die Jungen werden kämpfen, es gibt Mittag, sie werden zeigen was sie drauf haben und später wieder gemischt und wir werden einen Ausflug machen. Und am Abend dann der große Höhepunkt der Ball auf den alle so sehnsüchtig warten. Ich möchte sie auch nicht weiter aufhalten und wünsche ihnen viel Spaß bei ihrer Besichtigungstour. Auf ein frohes Miteinander!“ er trat vom Mikrofon zurück und nickte lächelnd. Dann verschwand er im Haus und lautes Gejubel begann. „Los komm wir müssen zu den Pferden die sollen alle wunderschön sein.“ „Oh Dirk ich hab dich so vermisst.“ „Ach das ist doch langweilig.“ viele Meinungen und Getümmel. Ich wusste nicht was ich tun sollte und blieb einfach stehen und sah mir das Treiben an. Ich liebe es Menschen zu beobachten und wenn man Mitten im Geschehen ist geht das am besten. Ich sah strahlende Gesichter und fragte mich ob die Mädchen ein Jahr lang ohne Jungen auskommen mussten... manche von ihnen waren sehr nervös und ängstlich und es schien als hätten sie Jungen noch nie gesehen. Andere wirkten als seien sie nur unter Jungen und spielten sich auf wie eine Tussi die nur darauf wartete in einen Busch gezogen zu werden. Es war wie meine Lehrerin immer sagte: Da geht die Klinge der Schere weit auseinander. So wie jetzt auch es gab doch recht große Unterschiede. Die Jungen schienen aber nicht anders zu sein, aber die kannte ich ja nun bereits. Da kam mir der Gedanke, wieso ich nicht die Vorbereitungen mitbekommen hatte? Erst jetzt stellte ich fest, dass alle wribbelig und aufgeregt gewesen waren. Vielleicht waren sie deswegen so aggressiv. Ich lief langsam auf eine Gruppe Mädchen zu stoppte aber rasant und versteckte mich als ich ihr Gesprächsthema hörte. „Es ist also wahr. Luke ist hier, der süße Held der nicht mal die Hände aus den Hosentaschen nehmen muss um einen Feind zu besiegen.“ „Ohh... er soll so wahnsinnig gut aussehen.“ schrie die Eine und alle lachten. „Ja, hab ich auch gehört und er soll ungehobelt sein und immer unterwegs, man weiß nie wo er sich aufhält oder was er gerade treibt.“ „Er ist geheimnisvoll, seine Augen sollen einen gefrieren lassen und trotzdem soll er auch ein totaler Gentleman sein.“ ergänzte die Eine. Und ich muss zugeben ihre Gerüchte stimmen eigentlich. Man weiß wirklich nie wo er gerade ist und was er gerade denkt, entweder will er dich vernaschen oder dich beschützten oder du nervst ihn, man weiß nie was er will, dass ist schrecklich! Seine Augen, von denen darf ich gar nicht anfangen. Jedes Mal wenn ich in sie hinein sehen glaube ich jemand anderen zu sehen. Sie sind unglaublich tief und blau und fesselnd, fast hypnotisierend ich kann nicht wegsehen. Und ungehobelt da stimme ich zu er ist ein absoluter Blödmann, kein Held und vor allem auch kein Gentleman, das ist ausgeschlossen. „Hey...“ zischte es in mein Ohr und ich wollte schreien doch hielt mir jemand den Mund zu. „Pscht... sonst bemerken sie noch das du sie ausspionierst.“ ich schüttelte ihn ab und sah ihn böse an. „Idiot, musst du mich so erschrecken? Ich spioniere übrigens gar nicht, dass war zufällig.“ „Worüber reden sie?“ fragte er amüsiert. „Über...“ ich antwortete nicht. „Also ich, ich habe gehört er bringt jedes Mädchen zum weinen, da er ihnen immer sagt er will keine Freundin, seitdem er mit Fiona Schluss gemacht hat, viele haben ihm seine Liebe gestanden, aber er hat sie immer abgelehnt und andere sagen das er sich immer mal wieder ein Mädchen wegschnappt und sie eine schöne Nacht miteinander haben. Aber ich glaube beides nicht. Er hat im Moment keine Freundin und ich hoffe sehr das ich sein Angel bin.“ das war eine blonde Tussi die die Nase bis zum Himmel hoch hielt, unglaublich eingebildet. „Das hofft jede.“ „Ahhh...“ die Mädchen schrien wieder. „Oh mir reicht ein Blick in seine blauen Augen und ich falle in Ohnmacht.“ „Vielleicht rettet er mich ja und trägt mich auf seinen starken Arme durch die tosende See oder durch die Fluten.“

„Sie reden über mich!“ ich nickte und ließ mich am Baum herunter. „Ich hätte nicht gedacht das du so beliebt bist und das solche Gerüchte kursieren.“ er ging in die Hocke und stützte sich neben meinem Kopf am Baum ab. „Du weißt vieles nicht von mir. Und wer sagt, dass das nur Gerüchte sind?“ ich sah ihn erschrocken an. „Sag nicht die sind wahr?“ er lachte nur. „Ich sollte jetzt besser gehen.“ flüsterte ich und spürte wieder wie er mir so Nahe kam. Seine Nase berührte meine und seine Augen wurden noch eisiger und blauer. „Aber wieso denn es wird doch gerade so...“ „Ah, lass mich in Ruhe du Blödmann.“ ich rannte kreischend aus dem Gebüsch und stoppte vor den Mädchen. „Wer bist du?“ fragte die Eine schnippisch. „Ist das nicht das Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten, die Ausnahme und Schwester von Eric.“ ich lächelte höflich und nickte. „Ja ich bin Amy.“ „Amy, renn doch nicht immer weg.“ rief Luke und kam aus dem Gebüsch, er warf seine Haare verführerisch nach hinten, so wie er es immer und oft tat und zwei der fünf Mädchen fielen zu Boden. Er hatte sich geoutet, er würde bestimmt belagert werden, es gab sicherlich einen guten Grund warum er sich immer versteckte. Doch nur wegen mir war er aus seiner Tarnung gekommen... auch wenn er das nicht hätte machen müssen.„Luke Trumbelt persönlich.“ murmelten sie. „Idiot... bleib bloß weg.“ schrie ich wütend zurück und lief ein Stück. Er stolzierte lässig auf mich zu und die hochnäsige Tussi sah mich erschrocken an. „Wie kannst du es wagen Luke Trumbelt zu beleidigen du müsstest vor ihm auf die Knie fallen, es ist eine Ehre sich in seiner Nähe zu befinden.“ „Wahre Worte, also komm in meine Arme.“ bekräftigte er sie. „Oh, das darf nicht war sein, der Luke, vom Außendienst. Er sieht besser aus als auf allen Fotos die ich je gesehen habe. Oh geh mit mir aus...!“ flehte eine verzweifelt. Er lachte nur und schüttelte den Kopf. „Niemals, da musst du mich erst fangen.“ rief ich auf seinen Befehl hin, „War das eine Einladung?“ fragte er und rannte auf mich zu. Ich zuckte mit den Schultern und rannte vor ihm weg. „Hey warte, so war das nicht gemeint wieso rennst du diesem dummen Mädchen hinterher wenn du jede andere haben kannst?“ fragte die Tussi und gab es aber schließlich auf und widmete sich ihren atemlosen Freundinnen. „Diese Frage kann ich mir selbst nicht beantworten, ich weiß nur das ich dieses Mädchen will und wenn ich etwas will dann bekomme ich es auch. AMY WENN ICH DICH HABE BEKOMME ICH EINEN KUSS.“ „NIEMALS!!!“ schrie ich so laut ich konnte und rannte in das Hauptgebäude. „Na dann musst du schneller sein.“ rief er zurück und war mir auf den Fersen. Jedes Mädchen das ihn sah starrte ihn an und wurde nervös oder kreischte. Ich konnte nicht verstehen was die alle an ihm so toll fanden?

Ich hetzte den Korridor entlang und an etlichen Jungen und Mädchen vorbei, es war ein einziger Slalomlauf. Aber es machte Spaß, ich lachte immer wieder und genoss den Tag. Bis ich bemerkte das Luke mir dicht auf der Spur war. Als wir schließlich wieder nach draußen kamen, nachdem Luke mich einmal durch das komplette Haus verfolgt hatte, schnappte er mich schließlich. Er packte mich am Handgelenk und hielt mich fest, erschöpft ließen wir uns auf den Rand des Springbrunnens fallen und holten tief Luft. „So, jetzt... bekomme ich meine Belohnung.“ stieß Luke erschöpft hervor. „Hier sind geschätzte 200 Mädchen die umfallen würden wenn du sie das Fragen würdest, also geh doch zu einer von denen.“ „Ich will aber nicht einen Kuss von einer aus Zweihundert, sondern von dir. Du solltest dich geehrt fühlen.“ prallte er. Ich schlug ihm in den Bauch und er zog mich als Gegenleistung dicht zu sich. „Ich will in meine Welt, dort bist du kein Superheld und total beliebt, dort bist du nur ein ungehobelter Schnösel der keine Manieren hat und ich könnte dich vermöbeln.“ „Meinst du denn du würdest das schaffen?“ an meiner Krawatte zog er mich ganz nah zu sich. „Ich würde dir ein blaues Auge verpassen. Eine Lektion von der du endlich mal etwas lernst.“ er lachte. „Von dir hätte ich gern ein blaues Auge...“ ich drehte meinen Kopf zur Seite. „Du hast schon welche du brauchst gar keins mehr.“ nuschelte ich. „Sieh mich an...“ forderte er mich schließlich auf. Ich schüttelte energisch den Kopf und versuchte stark zu bleiben. „Sieh mir in die Augen!“ wiederholte er. Wieder schüttelte ich den Kopf. Dann nahm er seine Hand an mein Kinn und drehte meinen Gesicht zu seinem. Unsere Nasen berührten sich und ich sah nur einen kurzen Augenblick in seine Augen, dummerweise reichte dieser Augenblick um mich einschmelzen zu lassen. Ich konnte nicht wegsehen und mich auch nicht wehren. Er lächelte verführerisch und flüsterte: „Hast du Angst? Jedes andere Mädchen würde mir um den Hals fallen... aber darauf kommt es nicht an. Ich weiß das du mich küssen willst!“ er hatte mal wieder meine Gedanken gelesen, er wusste echt wie man mit einem Mädchen reden musste, es behandeln musste oder wie man sich als Junge aufspielen musste um gut anzukommen.

Ich wollte es wirklich, wenn ich mich an die Male zuvor erinnere wird es mir ganz warm ums Herz. In meinem Bauch fängt es an zu kribbeln und mein Magen spielt verrückt. Mein Körper verkrampft sich und meine Gedanken sind ein einziges Wirrwarr. Ich sagte nichts, sondern schloss meine Augen aus einem unerklärlichem Grund. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten und meine Gefühle spielten total verrückt. Wieso bei ihm, wieso ausgerechnet bei ihm. Als ich seine Lippen auf meinen spürte entspannte sich alles und ich konnte wieder halbwegs atmen. Meine Gefühle und Gedanken sortierten sich, mein Magen hört auf sich aufzuspielen und mein Körper fühlte sich nun an wie Pudding. Na toll! Leider, wurden wir unterbrochen denn einige Mädchen waren uns gefolgt und nun auch am Springbrunnen angelangt. „Oh du meine Güte, sie küssen sich.“ „Wer ist sie?“ ich riss meine Augen auf und Luke löste sich von mir. Dann grinste er blöd und sprang auf. „Hatte ich also Recht. Ich hätte gern weiter gemacht... aber, wir sehen uns. Tschüss... und seid nett zu ihr.“ rief er zu den anderen Mädchen und rannte in das nächste Gebäude. Einige folgten ihm und kamen verwirrt zurück. „Er ist verschwunden.“ ich nickte und lachte. „Das kann er gut, darin hat er Übung.“ „Woher kennst du ihn?“ „Seid ihr zusammen?“ „Bist du seine Freundin?“ „Wie ist es ihn zu küssen?“ „Wer hat angefangen, er oder du?“ „Wie hast du es geschafft ihn herum zu bekommen?“ verzweifelt sah ich in die anderen Mädchengesichter und hob die Hände. „Stopp.“ rief ich laut und sie hielten Inne. Jetzt verstand ich, was Luke mit „Seid nett zu ihr!“ meinte. Na toll! „Wir sind nicht zusammen, ich mag ihn nicht, er hat angefangen. Ich habe nichts gemacht und versuche immer wieder ihn los zu werden und ich kann euch nur empfehlen haltet euch von diesem Blödmann fern.“ einige Mädchen lachten, andere sahen mich mitleidig an und die nächsten platzten vor Wut oder Neid.

Ich musste hier schleunigst verschwinden, sonst würde es ausarten. Ich stand auf und rannte weg, weg vor ihnen. Sie blieben glücklicherweise stehen und beratschlagten sich. Sie waren entweder in meinem Alter, Jünger oder um die Zwanzig, wie konnte er nur alle so bezirzen? Ich rannte in den Stall und zu Forbidden. Auch hier hielten sich einige Jungen und Mädchen auf, jedoch hatten sie nichts bemerkt und beachteten mich auch nicht. „Forbidden, hilf mir bitte. Was hat dieser Typ nur, was will er denn von mir?“ fragte ich verzweifelt und umarmte ihn. Er wiehrte nur freundlich und stupste mich an. „Hey, was soll das?“ schnauzte ich. Er trippelte in seiner Box und ich lachte. „Ist ja gut, du kommst zu den anderen.“ ich ging in die Sattelkammer um eine Möhre und ein Halfter für ihn zu holen. Als ich wiederkam sah ich wieder die fünf Mädchen von vorhin an seiner Box. „Hier ist er!“ schrie die blonde Tussi. „Er ist wirklich schön.“ „Ja, sie haben viel tollere Pferde als wird und viel mehr auch.“ ich ging langsam auf sie zu. „Du bist doch auf ihm geritten oder?“ „Ja, er lässt nur ausgewählte Persönlichkeiten auf sich reiten und ich habe ihn geritten. Er ist etwas stur, aber ganz in Ordnung, prachtvoll auf jeden Fall.“ das war wieder die Tussi und ich sah sofort das Forbidden sie nicht mochte und war mir sicher das sie es nie geschafft hatte ihn auch nur zu berühren. Er schnappte nach ihrem wippendem Pferdeschwanz. „Verboten...“ flüsterte ich. Ich kam bei ihnen an und drängte mich durch sie hindurch und ging in seine Box. Die Mädchen sahen mich empört an und wussten nicht recht was sie sagen sollten. „Du schon wieder?!“ fragte die Eine. Ich grinste nur und legte Forbidden das Halfter an. „Was machst du da?“ fragte die Tussi. „Ich bringe ihn auf die Koppel.“ erklärte ich und gab ihm die Möhre. Er stupste mich wieder an und ich streichelte ihn, es gefiel ihm sehr. „Das darfst du doch gar nicht oder?“ fragte eine der Mädchen. „Doch, da ich auf diese Schule gehe...“ ich öffnete die Boxentür und sie mussten weichen. „Dann bist du Erics Schwester, Amy richtig? Die die...“ „Japp die.“ meine Hand flammte direkt vor der Nase der eingebildeten Tussi auf und sie sprang erschrocken zurück. „Nur damit ihr nicht glaubt ich würde lügen. Ich kann es wirklich...“ ich lächelte wieder und rief noch: „Willkommen auf der Akademie der besonderen Fähigkeiten.“ bevor ich den Stall verließ und Forbidden lachend auf der Koppel abstellte. „Oh das war toll... nochmal, nochmal. Los Forbidden...“ er wiehrte und ich machte das Halfter wieder ab. Ich musste mir den Bauch vor Lachen halten, die Gesichter waren einfach zu gut gewesen. „Hey Amy, was ist so komisch?“ ertönte eine Stimme. Ich ging von der Koppel schloss die Pforte und sah Kyle der glücklich auf mich zu stolzierte. „Ach ich hab... nicht so wichtig.“ er grinste. „Wieso bist du so gut gelaunt?“ fragte ich. „Wir haben so ungefähr 200 Mädchen in unserer Schule die alle Jungssüchtig sind, besser geht es nicht. Diese zwei Tage sind der einzige Lichtblick eines Jungen an unserer Akademie. Okay ausgeschlossen deine Woche hier.“ „Also hast du es auf sie abgesehen?“ „Aber natürlich...“ er lachte und legte einen Arm um mich und zog mich Richtung Wiese. „Na los komm, die Besichtigungszeit ist bald vorbei und du musst dich mit auf der Wiese versammeln.“ wir lachten und gingen fröhlich auf die große Wiese zu. Die fünf Mädchen waren ebenfalls aus dem Stall gekommen und starrten mich böse an. „Das sie auch noch Kyle an der Angel hat, unmöglich wie hat sie das nur geschafft.“ „Vor allem die Brüder Luke und Kyle ist eine äußerst gefährliche Kombination.“ „Ob die beiden davon wissen?“ „Wenn ja sind sie nicht sehr glücklich darüber das kannst du mir glauben, dass ist eine miese Ratte diese Amy, aber ich werde ihr zeigen wo der Hammer hängt und Luke wird mich bevorzugen. Er wird sie vergessen wenn er mich erst einmal wahrgenommen hat.“ sie ballte ihre Hände zu Fäusten und folgte uns mit ihren Anhängern.

An unserem Ziel angekommen sah ich die ganzen Oberstufler herumstehen und aufgeregt miteinander tuscheln. „Hey hier sind doch die Großen, muss ich nicht zu meiner Klasse?“ Kyle schüttelte den Kopf. „Nein, da du schon so weit mit deinen Fähigkeiten bist, der Direktor hat das vorgeschlagen. Also pass auf, es werden jetzt immer mehrere Kämpfe stattfinden. Du wirst im zweiten Viertel gegen Bryan und noch einen antreten. Ich wünsche dir viel Glück und hoffe du zeigst etwas von deinem Können.“ „Ähm Kyle warte...“ „Ich kann nicht ich bin gleich dran, wir sehen uns später beim Essen okay?“ ich nickte und er schlängelte sich zu einem Lehrer durch. „Also wieder gegen diesen Idioten, so ein Mist.“ ich sah mich um und erkannte schon einige die Kämpfen. Es sah total cool aus wie sie Pflanzen wachsen ließen oder Tiere erschufen. Einige befahlen den Regen oder waren schneller als der Schall und nutzten ihn zum Angreifen.

„Hey, hallo bist du nicht Amy, das Mädchen mit den Kräften?“ zwei Mädchen kamen schüchtern auf mich zu und strahlten mich mit großen Augen an. „Ja, die bin ich.“ „Eric ist dein Bruder stimmts?“ ich nickte. „Und wer seid ihr?“ fragte ich. „Ich bin Eileen und das ist meine beste Freundin Caro.“ sie umarmten sich und fingen an zu kichern. „Oh schön euch kennenzulernen.“ murmelte ich und musste an Coco denken. Sie fehlte mir unheimlich. „Alles in Ordnung?“ fragte Caro, sie hatte kurze dunkle Haare, ganz das Gegenteil von Eileen sie hatte schulterlange Haare und blond. „Ähm ja alles gut.“ „Und wirst du auch kämpfen?“ ich nickte. „Ja werde ich, eigentlich bin ich eine Stufe tiefer, aber da ich schon so weit mit meinen Kräften bin muss ich bei den Oberstuflern mitkämpfen.“ „Oh das ist doch bestimmt schwer oder?“ „Und gefährlich...“ ergänzte Eileen. „Hmm...joa, aber es macht total Spaß, ich kann auch coole Moves wie Flick Flacks und Backflips.“ „Aber das ist doch normal, uns interessieren nur deine Fähigkeiten. Was kannst du denn?“ ich sah sie irritiert an. „Könnt ihr denn auch Backflips und so?“ sie winkten ab. „Das kann doch jeder.“ „Nicht in der normalen Welt.“ jetzt wurden ihre Augen größer. „Oh du kommst aus der normalen Welt?“ „Ja ich bin auch nur eine Woche hier, weil ich wieder zur Schule muss. Auch wenn ich gern hier bleiben würde.“ „Das ist ja spannend, also heißt das du bist wirklich ein Naturtalent die meisten brauchen zwei Jahre um ihre Kräfte zu kontrollieren.“ „Ja aber ich habe nicht die Zeit und muss und will wieder zurück zu meiner Familie und meinen Freunden.“ „Das ist ja so aufregend, ich hoffe wir dürfen auch raus in diese Welt.“ sie hatten wirklich keine Ahnung. Sie lebten isoliert und es muss echt schwer sein ein Leben lang eingesperrt zu werden. „Also was kannst du denn jetzt?“ „Ich habe die Kraft des Feuers.“ sie tuschelten miteinander und unser Gespräch wurde unterbrochen, als laut und deutlich aus einem Lautsprecher: „Amy und Bryan werden nun gebeten sich auf Wiese zwei zu versammeln.“ „Okay ich muss dann wohl.“ ich winkte ihnen und rannte Bryan hinterher. „Hey warte wir kommen mit und feuern dich an... uhu feuern das ist ja witzig.“ okay die beiden waren echt kindisch aber süß. „Hey Bryan.“ rief ich und er drehte sich um. „Hey, ich hab da eine Bitte... gib mir eine Chance.“ jetzt war ich durch den Wind. „Du bist echt gut ich möchte diesen Tag überleben also...“ er streckte mir kameradschaftlich seine Hand hin. „Okay, kein Problem.“ wir lachten und gingen nun auf den freien Platz. Wir hatten wirklich wenig Freiheit und das musste sich ändern denn so konnte ich nicht kämpfen. „Könntet ihr alle ein Stück zurücktreten?“ schrie Bryan an die Menge gewandt, doch statt das sie zurück gingen kamen sie noch näher. Er stöhnte und trieb sie zurück, doch sie sahen nur interessiert und noch näher kommend zu uns. „Hey Bryan darf ich?“ er sah mich genervt an und nickte. Ich stellte mich in die Mitte und ließ meine Hand aufflammen. Die Jungen gingen zurück die Mädchen kamen näher. Dann schwenkte ich meine Hand von rechts nach links und ein Feuer breitete sich von rechts nach links in einem Kreis aus. Jetzt kreischten sie und wichen so weit es ging zurück. Ich lächelte und machte meine Augen zu. Dann öffnete ich sie wieder und das Feuer erlosch. „Okay können wir jetzt anfangen?“ fragte ich und Bryan lächelte. „Ich möchte mich noch revanchieren da du mich verraten hast.“ ich lachte. „Okay dann nur zu.“ ich hörte die beiden Mädchen von vorhin tuscheln. „Oh sie ist so cool, sie kann gut mit Jungs und ist dann auch noch so ruhig.“ „Ja sie versteht sich gut mit ihnen... oh ich will auch so sein.“

Bryan führte seine Hände zusammen und ein Windstrudel bildete sich. „Gut dann werden wir euch mal zeigen wie man ein Mädchen fertig macht. Ich verteidige jetzt die Ehre der Jungen.“ „Ich würde an deiner Stelle die Klappe halten.“ er ließ als Antwort den Wind auf mich los und ich streckte meine Hand aus. Ich hielt den Strudel auf und schließlich in meiner Hand. Meine Haare wehten wild im Wind und ich ließ den Strudel verpuffen. Verblüfft staunten die Mädchen. „Und ich werde beweisen das Mädchen nicht schwächer sind als Jungen und wesentlich mehr drauf haben.“ alle lachten. Ich ließ meine Hand erneut aufflammen und schickte ihm auf dem Boden eine Feuerwand. Er sprang in die Luft und entgegnete mit Windklingen. Ich wich ihnen aus, indem ich Backflips oder Flickflacks machte, Räder und Rollen. Es machte mir unglaublich Spaß und ich lächelte die ganze Zeit. „Was ist so lustig?“ fragte Bryan anscheinend verunsichert. „Eigentlich nichts, ich hab nur gute Laune.“ er kam wieder auf dem Boden an und hielt seine Hand in die Luft. „Gut dann werden wir das schnell beenden.“ dann braute sich eine Art Unwetter zusammen und ein Tornado bildete sich. Einige fingen an zu schreien und wollten wegrennen, ein paar Jungen redeten auf Bryan ein er solle aufhören, doch grinste er nur hämisch und ließ ihn los. Ich stand immer noch ruhig vor ihm und hörte wie Eileen und Caro mir zu riefen. Es war unglaublich stürmisch und wir boten eine unglaubliche Show. Bevor der Tornado mich erreichte setzte ich mich in Flammen und kurz darauf verschwand ich im Sturm. Ich wurde herumgeschleudert und versuchte in die Mitte zu gelangen in der es so ruhig war, dass es gruselig war. „Bryan hol sie da raus.“ „Hör auf.“ „Bring ihn unter Kontrolle.“ riefen ihm die anderen zu, doch er verstärkte ihn nur noch und ließ ihn größer und stärker werden. „Das ist dafür das du mich verraten und besiegt hast.“ alle horchten auf. Ich lächelte und war mir sicher jetzt konnte ich die Spannung entschärfen. Ich verschloss mich kurz sammelte mich und versuchte meine Kraft zurückzuhalten. Dann öffnete ich mich und spürte wie das Feuer durch meine Adern floss, es war als wäre ich noch stärker geworden. Dann flammte und leuchtete ich auf und öffnete mich. Ich streckte wieder alles von mir und zog den Strudel in mich auf und ein. Er löste sich auf und ich war im Mittelpunkt, alle starrten mich verblüfft an und ich drehte mich und wippte mit dem Wind mit. Dann öffnete ich meine Augen und die Flammen breiteten sich aus und der Sturm verschwand. Ich kam immer noch flammend auf dem Boden an und ein Raunen und Staunen ging durch die Menge. „Na was sagst du? Besser oder schlechter als das letzte Mal?“ fragte ich, Bryan zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, glaube sogar besser.“ ich nickte. Dann hielt ich meine Hand auf ihn und eine Flamme wand sich um meinen Arm und auf Bryan zu. „Wie kann sie so etwas starkem Widerstehen...?“ „Sie ist wirklich gut!“ alle staunten und Bryan wich. „Hey, ich...“ er stemmte sich dagegen und bildete ein Windschutzschild. Ich lächelte und meine Flamme durchdrang sein Schutzschild mühelos und er fiel zu Boden. Ich lief gelassen auf ihn zu und sie stoppte direkt vor seiner Nase. „Ich wollte eigentlich überleben.“ flüsterte er. Ich spreizte meine Finger und die Flamme teilte sich in zwei Teile und schlug links und rechts neben seinem Kopf ein, ich hatte ihn in die Zange genommen. Ich beugte mich zu ihm und rief laut. „Ich hoffe ihr habt alle ein bisschen mehr Respekt vor Mädchen.“ Bryan nickte und ich ließ meine Flammen verschwinden. Dann reichte ich ihm meine Hand und half ihm auf. „Und glaubst du das war Show genug?“ „Sie war auf jeden Fall richtig gut.“ er lachte und ging zu seinen Freunden. Eileen, Caro und andere Mädchen umringten mich und eilten zu mir. „Wow das war der Hammer.“ „Ich will das auch können.“ „Geht es dir gut?“ fragte Eileen. Ich nickte: „Alles bestens.“ „Und das hast du die ganze Woche machen müssen? Das ist doch total anstrengend oder?“ fragte nun Caro. „Hmm ja aber man gewöhnt sich dran, das Gefühl wenn die Kraft durch deinen Körper fließt ist der Hammer.“ sie kicherten. „Bist du Amy?“ ein braunhaariger Junge mit blauen Augen kam auf mich zu und sah mich genervt an. „Ja!“ antwortete ich. „Gut, mitkommen wir haben einen Kampf.“ er zog mich am Handgelenk mit sich. „Hey, was soll das denn jetzt?“ ich machte mich los und sah ihn wütend an. „Du bist doch der Eistyp oder?“ er nickte. „Und du das dumme Mädchen das uns allein im Reiten besiegt hat.“ die anderen Mädchen starrten mich an. „Was soll denn hier dumm heißen?“ „Ich mach dich fertig, selbst wenn ich drauf geh... ich will in den Außendienst und wenn ich auf dieser Schule nicht alle besiege, dann schaffe ich die Prüfung nicht. Also sieh unseren Showkampf als echt an. Und jetzt komm, ein Dritter soll auch noch kommen, aber auf den warte ich nicht.“ „Du bist ja ganz schön kühl und arrogant. Wenn du unbedingt willst...“ ich lief ihm nach. „Oh weiha hast du keine Angst?“ löcherte mich Eileen. „Nein nicht wirklich. Ich kenne das.“ „Du bleibst immer so ruhig und gelassen selbst wenn dir einer droht, das ist voll cool. Ich würde mich das nicht trauen.“ bemerkte Caro. „Kommt ihr mit?“ ich lächelte und deutete auf den freien Kampfplatz. Sie nickten und stellten sich zu der Menge. Ich ging auf die Wiese und sah mich um, alle gingen ein großes Stück zurück sie hatten es endlich gelernt.

Wir standen uns gegenüber und er setzte auf einmal eine ernste Mine auf. Er meinte es wirklich ernst. „Ich habe gehört Niklas der Schwächling aus deiner Klasse hat dich besiegt doch hat es kein anderer geschafft! Ich frage mich wie kann das sein?“ „Hmmm, ich hatte meine Kräfte noch nicht so gut unter Kontrolle.“ „Das glaube ich dir nicht. Aber ich werde dich besiegen und du wirst ein Häufchen Elend. Ich freue mich schon auf deine Niederlage.“ Ich nickte nur: „Übermut tut selten gut.“ Er fing an. Er ließ einen Schneeball in seiner Hand erscheinen und warf ihn auf mich. Ich hielt meine Hand gegen ihn und er schmolz. „Lust auf eine Schneeballschlacht?“ „Nein, ist mir zu kalt, ich geh lieber Baden.“ er nickte: „Okay dann...“ er ließ eine Wolke über mir erscheinen und es fing an zu schneien. „Weißt du, ich mag Schnee eigentlich, aber den Winter und die Kälte finde ich doof, deswegen...“ ich streckte meine Hände aus und die Wolke löste sich in Dampf auf. Dann entstanden Flammen vor ihm, sodass er eigentlich hätte zurück weichen müssen. Er fror meine Flammen ein. Eigentlich sahen sie schön aus so klar, blau und kalt und dann diese Zapfen. Jonathan drückte seine Hand zur Faust und zersprengte das Eis. Daraufhin flammte es wieder vor ihm auf. „Was zum?“ schrie er. „Glaubst du man kann Flammen einfach so löschen?“ er schüttelte den Kopf. „Nein, man muss immer den Ursprung bekämpfen.“ er wischte mit seiner Hand nach vorn und eine Eisbahn entstand. Er fror mich ein zu einer kompletten Statur. Die Menge stöhnte und staunte. „Schachmatt!“ doch wurde er in seiner Triumphfeier unterbrochen. „Bist du dir sicher das sie so leicht aufgibt?“ „Ich habe sie eingefroren sie kann sich nicht wehren.“ lachte Jonathan. Luke schüttelte den Kopf. „Du musst noch viel lernen.“ „Bist du der Dritte?“ fragte er schließlich. Luke nickte: „Und ich muss dich enttäuschen, denn so leicht lässt sie sich nicht besiegen. Weißt du welche Kraft sie hat?“ „Das Feuer oder?“ wieder nickte Luke. „Japp und wenn ich nur mal so bemerken darf, Feuer kann Eis schmelzen.“ er deutete auf mich und Jonathan sah wie ich rot glühte und das Eis zersprang. Ich schüttelte mich und starrte ihn böse an. „Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, so leicht gebe ich mich nicht geschlagen und noch was, das war mir dann doch ein bisschen zu kalt.“ Jonathan starrte mich erschrocken an. „Aber du bist nur ein dummes Mädchen.“ Luke schlug ihm auf die Schulter. „Sie ist alles andere als dumm... und wenn du sie nochmal beleidigst dann...!“ Luke schoss eine Wasserfontäne auf ihn ab und er flog einmal über den Platz. 

„Hey das ist mein Gegner.“ beschwerte ich mich. „Wir sollen den Kampf zu dritt machen!“ erklärte Luke. „Und wer kämpft gegen wen? Wir gegen dich oder ihr gegen mich?“ „Was ist mit wir gegen ihn?“ wir lachten. „Das ist zu einfach...“ kicherte ich. „Hmmm... alle gegen alle.“ wir schlugen ein und boten einen ordentlichen Kampf. Jonathan hatte sich weiterhin auf dem Boden aufgehalten und sah zu wie wir uns gegenseitig fertig machten. Immer mehr Leute kamen und beobachteten uns, ich fand es selbst spannend. Nicht in einer Wasserfontäne zu verschwinden und sie verdampfen zu lassen... außerdem ließ Luke sich immer wieder etwas neues einfallen wie er mich ärgern konnte. Ich experimentierte mit Licht und Blitzen, immer wieder fiel auch mir etwas Neues auf oder ein. Nach einer Weile machten wir eine kurze Verschnaufpause und ich ließ mich auf den Boden fallen. Jonathan hatte sich endlich entschlossen weiter zu kämpfen und griff mich an. Ich konnte nicht reagieren und es wäre sicherlich um mich geschehen wenn Luke nicht eine tellerartige Wasserscheibe auf mich zu geworfen hätte. Sicher fragt ihr euch was passiert ist, ganz einfach diese Wasserfrisbee stoppte vor mir und bildete eine Wasserwand. Sie gefror von Jonathans Angriff und ich zuckte zusammen nachdem es einen Knall gab. Ich sah mich ängstlich um und sah wie Luke vor der Wand stand und das Massiveis einfach zersprengte, nur indem er seine Hand darauf legte. An Jonathan gewandt: „Findest du nicht, dass das ein wenig gemein gewesen wäre?“ dieser regte sich auf. „Wieso beschützt du sie... ich mach sie endlich fertig und nehme ihr ihren Stolz, Mädchen sind Untergebene.“ Luke schüttelte den Kopf und ging langsam auf mich zu. „Du bist wie die anderen, sie haben euch erzählt das Mädchen nur zum Spielen sind, sie können zwar wirklich nur wenn es notwendig ist eingreifen, aber das heißt noch lange nicht das sie schwach sind. Sie sollen uns zwar helfen den Feind zu besiegen oder zu durchschauen, aber das bedeutet noch lange nicht das sie dadurch unsere Untergebenen sind. Mädchen muss man pfleglich, wie eine zarte Blume behandeln. Und ich warne euch es gibt auch welche die stechen. Das alles ist eine Scheinwelt, sie wurde nur aufgebaut um euch zu erziehen, aber in der echten Welt ist alles anders. Da sind Mädchen und Jungen gleich, nein da sind eher die Jungen die die dumm sind. Sie benutzen nur ihre Fäuste, Mädchen aber ihren Verstand. Das tut sie auch und du denkst nur an Zerstörung und Gewalt. Es geht nicht immer darum den Feind zu zerstören, sondern ihn zum Freund zu machen. Mädchen sind eine seltsame Spezies und ich rate euch wirklich unterschätzt sie nicht, sie sind viel gemeiner als sie aussehen. Wenn ihr sie schlecht behandelt, behandeln sie euch auch schlecht. Wenn ihr sie schützt und lieb seid, dann geben sie euch vielleicht sogar eine Belohnung. Und die größte Belohnung die ein Junge von einem Angle oder einem Mädchen erhalten kann ist ihr Herz. Denn wenn sie ihr Herz an dich verschenkt hast du den größten Schatz auf Erden.“ er reichte mir seine Hand und zog mich nach oben. „Nur verstehen das viele Leute nicht, sie glauben Geld oder Macht seien das Größte. Aber das eigentlich Wahre, ist das Herz des anderen und die Liebe, denn sie besiegt alles und wenn man sie hat wird es nie langweilig.“ ergänzte ich. Ich ging auf mit seinen Worten, ich lächelte ihn an und lief auf Jonathan zu. „Wenn du das Herz eines Mädchens gewonnen hast und deins genauso verschenkt hast dann steht deine ganze Welt auf dem Kopf, deine Gefühle spielen verrückt und niemand kann dich stoppen. Du begibst dich in Gefahr nur um deinen Schatz zu beschützten, doch ehrlich gesagt gibt es nichts schöneres auf der Welt als für jemanden einzustehen den man liebt. Und es muss nicht mal der Freund sein, sondern auch die Familie und Freunde.“ ich lachte und gab ihm meine Hand. „Hast du verstanden was Luke dir sagen wollte?“ er wurde total wütend schlug meine Hand weg und stieg in die Luft. Es wurde kalt und eisig, er hatte auch unglaublich viel Kraft. Er bildete große Eiszapfen und feuerte sie auf mich ab, ich wich aus indem ich auf sie sprang oder wieder kleine Tricks und Kunststücke machte. Dann sprang ich, wie Pfützen springen, auf ihnen und sie schmolzen. Als ich auf dem größten ankam flog ich in die Luft und flammte auf. „Was willst du eigentlich erreichen?“ „Ich erledige meinen Job.“ schrie Jonathan und fror mich in einen riesigen Eisblock ein. Doch dieser hielt mich nicht auf! Ich glühte und er schmolz, dass machte Jonathan nur noch wütender. Wir kamen wieder auf den Boden und ich hatte langsam keine Lust mehr. „Okay es gibt gleich essen also...“ rief ich und ging in mich. Ich verschwand in meinen Flammen und überlegte mir einen Plan. Dann streckte ich meine Arme aus und Luke löste sich wieder in eine Wasserfontäne auf. Jonathan konnte nicht so schnell reagieren und ich packte ihn mit meinen Flammen. Ich zog ihn zu mir und er zappelte wild in der Luft und versuchte meinem tödlichem Feuer zu entkommen. „Wir ziehen hier einen Schlussstrich.“ flüsterte ich und ließ ihn auf den Boden fallen. Dann drehte ich mich um und ging ein paar Schritte weg. Er erhob seine Hand doch drehte ich mich schnell zu ihm und murmelte: „Das würde ich nicht versuchen.“ er ließ sich geschafft auf den Boden sinken und es gongte zum Mittag. Alle stürmten in die Mensa und sie war so voll wie noch nie. Ich aß mit Kyle zusammen und versuchte Eileen und Caro zu entdecken, doch fand ich sie nicht in der Masse, es waren wirklich viele Leute irgendwie. Nach dem guten Essen waren die Mädchen dran zu präsentieren. Ich musste mich entscheiden zwischen der Trainingshalle und der Wiese. Wo würde Luke auf keinen Fall sein. Im Stall! Doch wollte ich wissen was es auf sich hatte mit den Mädchen und vielleicht würde ich endlich Eric sehen, entweder war er noch hier oder er war mit Richi, Flo und Louis nach Hause gefahren. Er hätte mich längst gefunden, er hat soetwas wie einen Sender in mir eingebaut und findet mich immer und überall und kommt immer zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Ich rannte also in die Trainingshalle und sah mich um. Eileen und Caro waren gerade dran und winkten mir aufgeregt zu. Ich setzte mich auf einen noch freien Stuhl und sah mir an wie sie den Parcours durchliefen. Es sah graziös aus wie sie an den Wänden hochsprangen und über den Bock hopsten. Eine Lehrerin erklärte wozu das alles gut war. „Wir bilden die Mädchen aus sich aus misslichen Lagen zu befreien, sie können diese besondere Gabe nur zu bestimmten Zeiten einsetzten. Trotzdem müssen sie in der Lage sein zu ihrem B-Boy zu kommen, wenn er sie braucht muss sie auf der Stelle zu ihm und er kann sie nicht immer retten. Unsere Mädchen sind alle sehr sportlich und wendig und wenn sie es nicht sind haben sie andere Tricks, Befreiungshandgriffe und vielleicht auch ein bisschen Zauberkraft. Auf der großen Wiese sehen sie wie die Mädchen gewonnene Kraft benutzten, denn sie können auch Fähigkeiten erwerben, zwar nur abgeschwächt und in geringem Maß aber zur Verteidigung reicht es.“ ich stand auf und lief zur Wiese das interessierte mich mal. Wie kämpften Mädchen mit abgeschwächten Fähigkeiten? Es sah so aus wie bei uns nur wesentlich unorigineller. Die Jungen waren trotzdem beeindruckt, so wie die Mädchen sich aufspielten. Sie ließen sich, hatte ich das Gefühl, mit Absicht fallen und das war irgendwie ihre Strategie, sie wollten die andere damit überlisten, aber da das die Taktik aller Mädchen war, konnte keine Gewinnen oder Verlieren. Ich war gerade dabei zu gehen, da streifte mich ein Feuerpfeil. Ich sprang mit einem Backflip zur Seite und sah mich um. Die blonde Tussi bahnte sich einen Weg durch die Menge und stolziert auf mich zu. „Ich fordere dich heraus...“ ein Staunen ging durch die Reihen. „Wieso sollte ich mich mit dir anlegen?“ fragte ich gehässig. „Du hast Luke beleidigt und bist es nicht wert das er immer in deiner Nähe ist. Ich fordere dich heraus da ich weiß, dass Luke ein viel zu gutes Herz hat, er könnte dich nicht bestrafen.“ „Es ist schon eine Strafe allein in seiner Nähe zu sein.“ murmelte ich und dann sagte ich laut: „Ich hab keine Lust darauf, vor allem weil du von dem Idioten redest als wäre er ein Engel oder soetwas... Spiel deine Spielchen mit jemand anderem.“ ich drehte mich eiskalt um und ließ sie stehen. Da tauchte vor mir der besagte, leider viel zu gutaussehende Junge Luke auf. „Nanana, ich bin doch ein Engel und vom Himmel gekommen um Gutes zu tun.“ er packte mich am Kinn und zog mich zu sich. „Du bist ein absoluter Blödmann...“ zischte ich. Er grinste schief und drehte mich, dann legte er einen Arm um meinen Hals und auf meine Schulter und flüsterte: „Wieso versucht du es nicht mal? Wenn du nicht annimmst ist es, wie als hättest du verloren und ich bin mir sicher, dass du sie mit deinem kleinen Finger fertig machst.“ ich schüttelte energisch den Kopf. „Ich hab aber keine Lust.“ er ließ mich los und erklärte laut: „Der, der gewinnt bekommt einen Kuss und ich tanze mit ihr den ersten Tanz. Na... was ist?“ die Blondine fing an zu kreischen und ihre Freundinnen umarmten sie als hätte sie den Jackpot gehabt. „Auf den Mund?“ fragte ich nervös. Luke nickte lässig: „Da ich weiß, das du es nicht magst wenn ich ein anderes Mädchen küsse oder bei ihr bin wirst du wohl antreten und gewinnen müssen... es bleibt dir keine andere Wahl.“ er grinste als hätte er mich in die Enge getrieben, doch ich winkte nur ab und hoffte seinem Plan zu entkommen. „Wen du küsst ist mir sowas von egal, solange ich das nicht bin. Was du machst ist deine Sache und ich werde nicht antreten.“ er zog eine Augenbraue hoch und ging auf das andere Mädchen zu, dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und rief zu mir. „Okay, dann...“ „Oh du meine Güte er hat mich geküsst...“ ich drehte mich zu ihr und starrte die beiden an. Er nahm ihre Hand und zog sie zu sich so wie er es mit mir immer tat. „Na los tu mir den Gefallen, du weißt genau ich mache das nur wegen dir!“ rief er zu mir herüber und setzte einen Hundeblick auf. Seine blauen Augen erkannte ich selbst aus dieser Entfernung und sie fesselten mich. In meinem Herz schmerzte es als ich sah wie er ihre Hand nahm und sie fest an sich drückte, es fühlte sich nicht richtig an. Aber ich wusste auch genau das er irgendwie nur seinen Spaß hatte, ich ärgern wollte und die Gelegenheit nutzen wollte. Eigentlich kannte ich seine Absichten. Er war ein Idiot... außerdem stellte er mich gerade wie den größten Idioten dar. „Okay, ist ja gut ich mache es.“ schrie ich zu seiner Zufriedenheit und wir liefen auf die Wiese. „Ich kämpfe mit meinen Freundinnen zusammen.“ offenbarte mir die dumme Kuh schließlich und ich winkte nur ab. „Mach was du willst...“ sie lächelte hämisch und rannte auf mich zu. Anscheinend versuchte sie mir erst einmal an meinem Körper wehzutun. Als sie mich fast erreichte sprang ich in die Luft und streifte sie mit einer Feuerklinge. Sie schrie auf. „Hey Amy, schwächelst du?“ fragte Luke lachend. Ich sah zu ihm und schüttelte nur augenrollend den Kopf. „Nein du Volltrottel, ich versuche ihr eine Chance zu lassen.“ er hatte sich auf einen Baum gesetzt um alles besser beobachten zu können und ich setzte schließlich wieder auf dem Boden auf. Sie sah mich wütend an: „Woher kennst du ihn?“ „Er ist mein Beschützer, Bodyguard was auch immer...er hat den Auftrag mich als Rarität zu beschützen...“ antwortete ich. Sie sah mich entsetzt an. „Wirklich? Dann musst du wirklich besonders sein...“ ich nickte. „Und ich habe kein Interesse daran von ihm einen Kuss zu bekommen, ich mache das nur damit du begreifst was für ein Volltrottel der Blödmann ist.“ „Ich würde alles geben nur für einen Kuss von ihm.“ entgegnete sie und ihre Freundinnen stellten sich hinter sie. „So jetzt Verbindung Mädels ich will sie fertig machen, am Boden sehen und flehend um Gnade.“ ihre Freundinnen richteten die Hände auf die Blondine und gaben ihr noch mehr Kraft. Ich gähnte nur gelangweilt und sah zu wie sich der strahlende Ball auflöste und ein bösartiges Mädchen zum Vorschein trat und sie hielt ihre Hand auf mich. Ich hörte Luke lachen und wie er rief: „Es ist immer wieder amüsant Mädchen zu sehen die wie Katzen um einen Kämpfen, nur leider ist dieser Kampf äußerst langweilig.“ ich nickte nur und sah wie in fast Zeitlupe eine leuchtende Kugel auf mich zu schoss. Ich hielt meine Hand auf sie gerichtet und fing ihn auf, dann richtete ich sie nach oben und hielt den Ball für alle gut sichtbar, schließlich zerdrückte ich ihn und ballte meine Hand zur Faust. Als ich sie wieder öffnete schoss eine Stichflamme heraus und schnitt jedes Mädchen am rechten Oberarm. „Das wird eine Narbe... erinnert euch bitte immer daran, legt euch nicht mit einen Übergeordneten an. Nur wenn euer Beschützer in der Nähe ist und er gewillt ist euren Feind zu bekämpfen.“ ich hatte die Nase gestrichen voll, drehte mich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Schauplatz, doch kurz bevor ich auch Luke aus den Augen verlor feuerte ich still und heimlich als Rache eine Flamme auf ihn ab, die ihn und den Ast auf dem er saß traf.

Ich hörte einen weiteren Schrei und wie etwas auf mich zu schoss. Ich ließ eine Feuerwand hinter mir erscheinen und der Angriff verpuffte in der Luft. „Tu das nicht, es ist Zwecklos.“ ermahnte ich sie und alle Mädchen fielen zu Boden. „Ich werde dich besiegen, irgendwann...“ ertönte ihre Stimme und dann fiel sie in Ohnmacht. Luke kam zu mir und lachte: „Das war wohl etwas zu viel für die Gute und deinen laschen Angriff kannst du lassen, ich weiß was du denkst.“ „Spielst du immer so mit Mädchen...?“ er nickte. „Du kennst mich doch mittlerweile oder?“ ich schüttelte den Kopf. „Du bist mir immer wieder ein Rätsel.“ murmelte ich und er grinste. „Ich würde sagen ich muss dich jetzt küssen.“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nicht...“ er nickte verständnisvoll zog mich dicht an seinen Körper und flüsterte: „Verstehe nicht vor so vielen Leuten, sei bereit ich hole mir den Gewinnerkuss, sei auf alles gefasst und zu jeder Zeit.“ er löste sich aus der Umarmung und verschwand in der Masse bevor ich ihm etwas an den Kopf schmeißen konnte. So ein blöder Kerl, wieso wollte er nur das eine?

Es gongte wieder und alle gerieten in Panik, ein großes Durcheinander entstand. „Nun sind die gemischten Turniere, ich bitte die vorhandenen Pärchen in die Trainingshalle und den Rest auf die Weide.“ viele strömten auf die Weide zu und einige, unter anderem auch Eileen und Caro, liefen zur Halle. Ich ging zu keinem der Orte ich lief zu Forbidden und setzte mich zu ihm auf das Gatter. „Na mein Schöner... ich hab mal wieder nur Stress mit Luke, er ist so komisch.“ er wiehrte, schnupperte an mir und graste wieder. „Jetzt versammeln sich Jungen und Mädchen und versuchen eine Verbindung zwischen sich aufzubauen. Die Jungs versuchen ihren Angle zu finden, aber ich habe keine Lust darauf, ich kann nicht noch eine Klette gebrauchen.“ ich kicherte und meine gute Laune kam zurück. Ich ließ mich wieder zu Boden und rannte zur Wiese, ich würde schwänzen und sicherlich einiges verpassen wenn ich nicht anwesend war. Aber wirklich spannend war es nicht. Einige der Mädchen gaben einem Jungen einen Kuss auf die Stirn und wenn beide anfingen leicht zu schweben, dann gehörten sie zusammen. Doch sah man es äußerst selten und viele trauten sich auch nicht. Die meisten standen herum oder bekämpften sich, spielten oder unterhielten sich. Es war wie freie Zeit, ich wollte gerade in die Trainingshalle gehen da stellte sich die blonde blöde Kuh wieder in meinen Weg. „So jetzt, du kannst mir nicht mehr entkommen. Ich fordere eine Revanche.“ ich nickte, da ich nichts anderes zu tun hatte und vielleicht würde es ja ganz witzig werden sie fertig zu machen. „Japp, okay gut was soll ich machen?“ entgegnete ich. Sie rief: „Unsere beste Schülerin der Schule wird gegen dich antreten in einem Reitduell, danach lauft ihr durch eine Parcours und wer zuerst die Ziellinie erreicht gewinnt und ich lasse dich auch in Ruhe wenn du gewinnst.“ „Ach und ich kann dir da trauen ja?“ sie nickte und rief: „Ich verspreche es.“ ich bejahte und ein weiteres Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren erschien, sie war um die 18 oder 19 Jahre und damit ein Oberstufler. „Ich bin Doris, die beste auf der Schule und fordere dich heraus. Wenn ich gewinne wirst du mir verraten wie ich es schaffe Luke herum zu bekommen. Du wirst ein Treffen arrangieren und ihn dazu bringen mich zu lieben, wenn du gewinnst werden wir dir aus dem Weg gehen.“ „Oh... das ist aber ein ziemlich unfairer Deal findet ihr nicht auch?“ fragte ich. „Nein, der ist absolut fair.“ erwiderten die Mädchen. „Also, nur so zur Aufklärung, WENN ihr gewinnt werde ich Luke dazu bringen sich mit dir zu Treffen und meinetwegen auch dich zu küssen, aber das er dich liebt kann ich nicht. Das musst du allein hinbekommen ich bin schließlich nicht Amor. Und damit der Deal gerecht wird, werdet ihr mit keinem Jungen auf dem morgigen Ball tanzen, verstanden? Wollt ihr das immer noch machen?“ sie nickten. „Eine von uns darf Luke Treffen das ist es wert.“ riefen sie und schrien. „Ich hoffe ihr wisst was ihr tut. Wenn ihr verliert, dann dürft ihr mit keinem einzigen Jungen auf dem Ball tanzen, keine von euch.“ sie nickten trotzdem. „Okay und es geht los...“ „Was jetzt?“ fragte ich erschrocken. „Ja, jetzt!“ antworteten sie und Doris verwandelte sich in ein Pferd und galoppierte davon. „Sie ist also eine die sich in ein Tier verwandeln kann, na gut.“ ich rannte zur Koppel und sprang auf Forbidden. „Forbidden ich bitte dich hilf mir, da sind so ein paar Mädchen die nerven mich schon den ganzen Tag.“ er galoppierte los. Wir sprangen über das Gatter und ritten ihr hinterher. Sie war wirklich schnell das musste ich ihr lassen, zumindest aber schaffte ich es sie einzuholen. Und wir kamen nur mit wenigen Sekunden versetzt am schon aufgebauten Parcours an. Ich ließ Forbidden in der Obhut eines der Mädchen und rannte Doris hinterher die sich nun in ein Mädchen zurück verwandelt hatte. „Du bist gut... wie hast du das so schnell gelernt?“ fragte sie mich verblüfft. „Parcours mache ich auch in meiner Schule, heißt ich habe schon ein wenig Übung, aber hätte ich geahnt das es hier viel mehr gibt die so gut sind... tja dann.“ „Dann was?“ hakte sie nach. Ich übernahm die Führung und rief: „Dann hätte ich noch mehr trainiert.“ mit meinen Tricks hatte ich sie platt gemacht und besiegt. Ich kam mit einem Flickflack ins Ziel und sie kurz nach mir. Erschöpft stützte sie sich bei den anderen ab. „Wie hast du?“ fragte Blondi verwirrt. „Kapier es endlich, ihr habt keine Chance.“ dann ließ ich sie allein und war auf dem Weg in mein Zimmer, ich brauchte definitiv eine Verschnaufpause. „Hey warte...“ „Ihr wolltet mich in Ruhe lassen.“ rief ich und sie bleib stehen. Ich drehte mich um und sah ihre niedergeschlagen Gesichter. Es muss irgendwie schon hart gewesen sein, dass alles nur wegen Luke. „Ich bin einfach zu gut, los folgt mir.“ sie sahen auf und versuchten zu begreifen. „Was hast du vor, noch ein Wettkampf?“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich versuche Luke zu finden damit ihr nicht so aus der Wäsche guckt. Ein kleiner Trost.“ verblüfft starrten sie mich an. „Wie willst du das anstellen?“ fragten sie. Ich kicherte: „Ich hab da schon eine Idee.“ wir liefen zu meinem Balkon, da hier keine anderen Leute waren. Ich deutete den 6 Mädchen sich hinter einer Ecke zu verstecken und zu warten. „Luke? Luke?! Ich... ähm...“ schon erschien er auf meinem Balkon. Er kam aus meinem Zimmer und grinste von oben herab. „Was ist denn?“ fragte er so als hätte er gewusst ich würde kommen. „Tja also ich...“ stotterte ich. Er sprang zu mir nach unten und ich umarmte ihn. Überrascht drückte er mich wieder weg und sah mich verwundert an, auch ich konnte nicht ganz glauben was ich tat. „Entschuldige wegen vorhin...“ ratterte ich herunter und sah ihn mit großen Augen an. „Wieso?“ fragte er. Ich wurde rot und wenn er es noch nicht bemerkt hatte dann jetzt, er wusste immer was ich wollte oder dachte, also würde er auch jetzt wissen warum ich hier war. „Ähm, naja...“ fing ich an endete aber, da er mich gegen die Wand stieß. „Ich kann einfach nicht mehr länger warten!“ schrie er und packte mich an beiden Armen. „Luke?!“ piepste ich. Ich musste jetzt verschwinden, das war sicherer damit die anderen mit ihm reden konnten. Er berührte meine Nase und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange, ich sträubte mich. Wenn ich jetzt nachgab dann würden wir hier ewig stehen. Ich stieß ihn weg und wollte wegrennen doch hielt Luke mich am Handgelenk fest und drehte mich zu sich zurück. Er legte eine Hand an meinen Kopf und drückte mich gegen sich und seine Lippen lagen plötzlich auf meinen. Also war es doch passiert, ich konnte es nicht vermeiden vielleicht. weil ich in seiner Gegenwart immer mein Gehirn verlor oder weil ich immer weich wurde wenn er mich berührte, ich dumme Nuss. Ich dumme, dumme Nuss und dieser Blödmann.

Wir lösten uns wieder und er rief laut: „Kommt raus!“ sie traten hervor und starrten uns an. „Ich kann dir einfach nichts verheimlichen.“ murmelte ich. „Ich merke genau wenn du lügst und die beste Art herauszufinden was die Wahrheit ist, ist dich zu Küssen und es ist die Schönste.“ ich stieß ihm meinen Ellenbogen in den Bauch und sah zu den anderen. „Ich werde mit ihnen reden, aber nur weil du mich belohnt hast. Und an deiner Stelle würde ich jetzt rennen bevor ich noch einen Anfall bekomme und dich wieder in eine Ecke zerre.“ ich nickte lächelte ihn an berührte kurz seine Hand und dankte ihm mit einem weiteren Nicken. Dann rannte ich an den anderen vorbei und flüsterte noch: „Versaut es nicht, er hat grad gute Laune.“ und dann verschwand ich um die Ecke. Ich hörte wie sie anfingen zu schreien und ich konnte spüren wie genervt Luke war, doch hatte er ein großes Herz und er war gutmütig und vor allem im Moment geduldig,wenn ich da war kannte er dieses Wort nicht. Ich lief so schnell ich konnte in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Endlich Ruhe, kein Jubel, Trubel, Heiterkeit und nur ich allein in meinem Zimmer mit unglaublich entspannender Stille. Ich war sogar so müde das ich einschlief. Ich wachte am späten Abend wieder auf und bemerkte das es sich jemand auf meinem Sofa bequem gemacht hatte. „Hey...“ rief ich noch etwas verschlafen und setzte mich aufrecht hin. Jemand lukte über der Lehne hervor, es war Luke. Immer wenn man ihn nicht brauchte war er da und wenn man ihn brauchte war er nicht da. „Na, ausgeschlafen?“ ich ließ mich müde wieder in meine Kissen fallen. „Ohh was willst du denn schon wieder?“ „Dir sagen das du das Abendbrot verpasst hast. Und die Verabschiedung der Mädchen...“ „Ich hab sowieso kein Hunger und so wie ich das sehe sind die meisten total eingebildet und glauben sie wären etwas besseres.“ er lächelte und kam auf mich zu. „Willst du wissen wie mein Treffen mit den Mädchen verlief? Magst du sie deswegen nicht?“ ich schüttelte den Kopf und zog mir meine Bettdecke über den Kopf. „Sonst erzählst du nie etwas aus freien Stücken... was soll das?“ fragte ich ein wenig neidisch. Er tätschelte mir den Kopf und zog die Decke ein Stück weg, sodass wir uns sehen konnten. „Es macht einfach Spaß dich zu ärgern.“ „Blödmann.“ fauchte ich und drehte mich zur Wand. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich meine ich das ernst.“ ich trat ihn mit meinem Fuß. „Jetzt muss ich dich bestrafen für deine Taten...“ ich drehte mich ein Stück und sah wie er sich schon über mich gebeugt hatte. „Hey...“ fiepte ich, jedoch war es zu spät sich zu wehren, er saß auf meiner Decke und schnürte mich somit zu. Ich konnte meine Arme und meine Beine nicht bewegen da er die Bettdecke über mir spannte. „Du kannst dich nicht wehren, du bist mir ausgeliefert.“ er grinste Blöd aus der Wäsche und kam mir immer und immer näher. Ich bewegte hektisch meinen Kopf hin und her und versuchte ihn so aufzuhalten, aber es war klar, dass ihn das nicht lange aufhalten würde. Er nahm mein Kinn, hielt meinen Kopf fest und berührte für ein paar Millisekunden meine Lippen und dann gab er mir einen Kuss auf die Nase. „Was?“ fragte ich verwirrt. „Glaubst du wirklich ich wäre so unfair?“ „Ja... du überfällst mich ständig.“ „Ja, aber ich gebe dir immer noch eine Chance dich zu wehren, wenn du versagst ist es deine Schuld. Jetzt bist du wirklich wehrlos und so gemein bin ich nicht.“ ich knurrte. „Es ist nichts passiert.“ murmelte er leise und setzte sich einfach plump auf mich. „Was meinst du?“ hakte ich nach. „Als du weg gerannt bist, sie wollten das ich nur mit ihnen rede und als ich sie angestupst habe sind sie der Reihe nach in Ohnmacht gefallen. Ich bin gegangen und hab dich hier gefunden. Du warst so süß... ich konnte dich nicht wecken.“ ich fühlte wie ich rot wurde und mir war ganz heiß. „Du...also...“ „Du wirst ganz rot, geht es dir nicht gut ist dir heiß?“ fragte er und stand auf. Im selben Moment riss er mir die Decke weg. „Wahh...ah.“ schrie ich und sofort lag seine Hand auf meinem Mund. „Pscht...“zischte er und seine Hand wanderte zu meiner Krawatte und den Knöpfen meiner Bluse. „Was soll das?“ ich versuchte ihn wegzustoßen. „Wenn dir heiß ist solltest du dich...“ ich schlug ihn und wechselte die Position, jetzt war er mal unten und ich konnte die Ansagen machen. Ich packte ihn unsanft am Kragen und zog ihn ein Stück hoch. „Klappe halten!“ befahl ich. „Wow...“ „Jetzt geb ich hier die Befehle. Du verschwindest sofort aus meinem Zimmer verstanden, du dummer Volltrottel und lass die schlechten Hintergedanken. Die kannst du dir bei jedem anderen Mädchen machen aber nicht bei mir!“ er stützte sich auf seine Hände und flüsterte nah an mein Ohr. „Und was ist wenn ich die nur bei dir hab und haben will? Außerdem musst du nicht die brave spielen ich weiß, dass du einen Freund willst...“ „Aber ganz bestimmt nicht dich.“ ich rannte ins Bad und schlug die Tür zu. Ich lehnte mich gegen sie und ließ mich zu Boden sinken. Er hatte Recht ich wollte gern einen Freund haben, aber wer würde sich mir denn schon nähern wenn Luke die ganze Zeit um mich war, überhaupt wieso sprach er dieses Thema gerade jetzt an. In wen könnte ich mich den schon verlieben wenn er um mich ist, in ihn... so ein Mist! Ich hörte wie auf der anderen Seite jemand sich ebenfalls zu Boden sinken ließ. „Entschuldige, habe ich dich verletzt?“ fragte er mitleidig und ich glaubte es ihm. Es hörte sich offen und ehrlich an. „Ich weiß auch nicht, ich verliere den Verstand wenn du bei mir bist... ich kann mich nicht mehr halten. Wenn ich dich sehe will ich dich ärgern.“ er kicherte. „Your so annoying and you get on my nervs, but you always there when I need you. Why?“ fragte ich ohne groß darüber nachzudenken. „I don't no. That's the reason why I always by your side I want to find out something... why you're always in my head.“ wir lachten und saßen bestimmt noch eine Stunde so da und sagten nichts, saßen nur, genossen die Stille und fühlten wie der andere bei einem war. Auch wenn eine Wand uns trennte so spürte ich doch, dass er an meiner Seite war und das war mit einer der schönsten Momente dich ich je gehabt hatte. Wenn man spürte, jemand ist mit offenem Herzen bei dir. „I take a shower. Please go away I wont see you befor tomorrow.“ „No, I wait...how long it takes is unnessecairy, because I want to see you, I wont let you alone or let you go.“ flüsterte er noch. Doch ich hatte es nicht mehr gehört ich stellte mich unter die Dusche und genoss den warmen Regen auf meiner Haut. Als ich fertig war putzte ich noch Zähne und machte mich Bett fertig. Ich zog mir nur meine Unterwäsche und meine Bluse an und verließ das Bad. Mit einem Schrei klickte die Tür wieder ins Schloss, nur stand ich dieses Mal auf der falschen Seite. Luke saß noch immer in meinem Zimmer auf meinem Bett und ihm fielen beinahe die Augen aus dem Kopf als er mich sah. „W...was machst du denn noch hier?“ stotterte ich erschrocken. „I...ich hab gewartet.“ brachte er verwirrt hervor und drehte sich zur Wand. „Idiot, wieso warnst du mich nicht.“ „Entschuldige.“ „Na toll, das bringt mir jetzt auch nichts. Und wehe du guckst.“ ich ging langsam auf ihn zu und nahm mir meinen Schlafanzug. Er drehte sich ein Stück und sah mich an. „Ohh... wie kannst du...“ schrie ich und schlug auf ihn ein, dann rannte ich rot wie eine Tomate wieder ins Bad und zog mich um. Als ich wieder herauskam saß Luke immer noch auf meinem Bett und starrte mich wie hypnotisiert an. „Puhh... wieso bist du immer noch hier?“ fragte ich und legte meine Uniform in den Kleiderschrank. „Ich ähm... kann ich heute bei dir schlafen?“ ich fiel zu Boden und sah ihn erschrocken an. „Wieso?“ fragte ich. „Naja ich, ähm...“ ich stemmte meine Hände auf den Boden und senkte den Kopf. „Wenn es denn sein muss.“ er grinste und zog sich aus. „Wa...was machst du da?“ ich war total konfus und ließ mich auf mein Bett fallen. „Ist es okay wenn ich in Boxershorts schlafe?“ ich nickte nur ungläubig und konnte mir nicht denken warum ich das erlaubte. Er zog mein Bett aus und nahm sich Bettdecke und Kissen aus dem Bettkasten. „Wo willst du schlafen? Zur Tür hin?“ ich zuckte mit den Schultern. „Wirklich?“ hakte er nach. „Willst du dort schlafen?“ jetzt bejahte er. Ich krabbelte also zur Wand hin und schlug die Bettdecke über mich und kuschelte mich in sie. „Ist das auch wirklich in Ordnung?“ fragte er ein weiteres Mal. „Hmmm denke schon.“ er lächelte und legte sich neben mich. Ich drehte mich zur Wand und murmelte noch: „Gute Nacht, träum süß.“ da spürte ich auf einmal wie er seinen Arm um mich legte und mich nah an sich zog, was hatte er jetzt wieder vor? „Luke?“ „Psssscht... schlaf jetzt.“ ich kuschelte mich in seinen Arm und dicht an seinen Körper und spürte die Wärme die er ausstrahlte. „Luke, wieso bist du immer noch da und wieso hast du mich so angestarrt.“ er lächelte und drückte mir einen Kuss auf den Hinterkopf. „Ich habe Angst allein zu sein. Es ist schrecklich, aber lieber umgebe ich mich mit Leuten als das ich allein bin. Auch wenn ich immer eher auf Abstand gehe, ich habe große Angst davor allein aufzuwachen oder zu sein. Deswegen genieße ich es bei dir zu sein... und ich möchte mich nochmal entschuldigen, ich habe geguckt weil ich nicht anders konnte. Das hat mein Körper von ganz allein gemacht, vollautomatisch, außerdem sahst du total süß aus so verlegen. Ich werde abhängig von dir, das ist gar nicht gut.“ „Blödmann.“ zischte ich und hielt seinen Arm fest. „Schlaf gut.“ wiederholte ich und schloss meine Augen. „Bitte bleib bei mir...“ ich sackte weg in die schönsten Träume. Luke war wie ein Traumprinz, aber ich hatte arg das Gefühl das wir nicht zusammen passten oder zusammen sein konnten oder durften. Deswegen versuchte ich auch weiterhin ihn zu hassen, nur machte er es mir sehr sehr schwer. Wer kann schon zu einem gutaussehenden Typen nein sagen? Außerdem diese Augen und seine Haare... ich war auch nur ein Mädchen und leider gegen ihn machtlos.

Am Morgen wachte ich auf und wir befanden uns noch immer in der gleichen Position. Luke war schon wach und beobachtete mich, er drückte sich dicht an meinen Körper und flüsterte: „Guten Morgen.“ in mein Ohr. „Haben wir die ganze Nacht so gelegen?“ fragte ich noch verschlafen. Er schüttelte den Kopf. „Habe ich geredet im Schlaf?“ er nickte. „Ich hoffe ich habe dich nicht gestört...“ er lächelte und nahm meine Hand. „Nein, ich war nicht allein, dass ist das Wichtigste.“ er lachte und stand schließlich auf. „Du bist nicht mehr allein und ich bin mir sicher du wirst es auch nicht mehr sein.“ ich drehte mich zu ihm und sah wie er im Bad verschwand. Ich war noch sehr müde, schloss wieder meine Augen und atmete Lukes Duft ein. Er roch gut und ich nahm seine statt meiner Decke und roch an ihr. Sie war noch warm und ich hätte sie aus unerklärlichen Gründen am liebsten angezogen. Er kam nach kurzer Zeit wieder aus dem Bad und rubbelte sich mit einem Handtuch seine Haare trocken. Er hatte nur seine Hose an und ich sah seinen flachen Bauch und was für eine tolle Figur er hatte. Ich wurde rot und schlug schnell die Decke über den Kopf. „Hey du bist ja immer noch im Bett.“ mahnte er. „Ich bin halt ein Langschläfer und brauche meine Zeit.“ er lachte und zog mir die Decke weg. „Na los, sonst kommst du zu spät zum essen.“ „Du etwa nicht?“ er schüttelte den Kopf. „Nein, ich muss zu einer Besprechung und dann in den Nordwald die Mädchen kommen bald wieder. Ich bin einer der Beschützer, mal wieder.“ besonders glücklich war er nicht darüber. „Dann kannst du doch nichts essen? Hast du denn keinen Hunger?“ er zuckte nur mit den Schultern und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich setzte mich ebenfalls aufrecht hin und beobachtete ihn. „Soll ich dir etwas mitnehmen?“ er blickte zu mir. „Mir fällt da etwas anderes ein was meinen Hunger stillt.“ „Ach quatsch, das stillt nur deine Seele, aber dein Körper braucht auch etwas Energie... die musst du doch am Tag verbrennen können, wenn du keine hast, dann kannst du auch keine verbrennen und hast keine Kraft.“ „Ist ja gut... Bring mir was mit.“ „Und was?“ fragte ich neugierig. „Ist mir egal.“ er stand wieder auf und sah mich über seine Schulter hinweg an. „Aber das steht heute nicht auf der Speisekarte.“ murrte ich. „Ich esse alles was du mir mitbringst.“ er lächelte und zog sich schließlich sein T- Shirt über. Ich nickte, nahm meine Sachen aus meinem Kleiderschrank und rannte ins Bad. Bevor ich die Tür schloss rief Luke nach mir und kam zum Bad. „Hey warte... ich werd jetzt los.“ „Okay, wir treffen uns nach der Ankunft der Mädchen und unseren Duellen in meinem Zimmer falls wir uns verpassen.“ er nickte und ich wollte schon die Tür schließen, da hielt er sie auf und gab mir einen Kuss auf die Wange. Sofort schwellte ich rot an und konnte mich nicht mehr bewegen. „Danke. Für alles!“ er lief zum Balkon und sprang nach unten. Schon leicht verstört schloss ich die Tür und zog mich um. Wofür? Wofür bedankte er sich?

Ich zog mich an und nahm mir meine Tasche, dann rannte ich in die Mensa und aß Frühstück. Ich packte Brötchen, Aufstrich und etwas zu trinken in meine Tasche und wollte gerade wieder in mein Zimmer rennen, da packte Kyle mich am Arm. „Hey, wo willst du so schnell hin?“ verwirrt sah ich ihn an. „Ich muss... ich muss ähm in mein Zimmer und danach...“ mit hochgezogener Augenbraue musterte er mich. „Und danach?“ „Naja zu den Duellen.“ „Willst du die Mädchen denn nicht begrüßen?“ fragte er. „Nein, die mögen mich sowieso nicht.“ „Sie sind neidisch... wer wäre das nicht hmm? Geh wenigstens zu den Duellen, du bist wieder auf der Koppel mit den Oberstuflern!“ „Und du?“ fragend musterte ich ihn. Er ließ mich los und lächelte: „Ich muss die Vorbereitungen für den Ball beenden, außerdem bin ich kein Kämpfer.“ ich nickte und lief weiter. „Hey...“ schrie er und versuchte mich aufzuhalten. „Entschuldige ich bin in Eile!“

Er hatte Recht! Es gab auch viele Schüler die nicht in den Außendienst wollten. Sie experimentierten oder machten etwas anderes so wie Kyle, er half dem Direktor sehr viel, wusste immer alles und kannte jeden. Das hatte ich ganz vergessen, ich hab bis jetzt nur Jungen kennengelernt die kämpfen wollten. Bryan, Niklas und Kyles Kumpel der mich im Parcourlauf herausgefordert hatte. Aber jemanden der sich in ein Tier verwandeln oder mit ihnen sprechen konnte hatte ich noch nicht getroffen oder so jemanden der wie Harry Potter aussah und im Labor stand und irgendwelche Dinge erforschte. Das war wahrscheinlich so da ich immer bei den Kämpfern in der Klasse und auch in ihren Kreisen war. Interessierte es mich denn wirklich so sehr was die anderen Abteilungen machten? Irgendwie schon! Aber jetzt hatte ich nicht weiter Zeit darüber nachzudenken. Ich sprintete um eine Ecke und rammte jemanden. Ich fiel und stöhnte auf es hatte doch sehr weh getan. „Aua...“ „Kannst du nicht aufpassen?“ fauchte mich der andere an, ich erkannte Jonathan, er war auch so einer der immer kämpfen wollte. Und er war auch der Kandidat für den Außendienst, dass hatte irgendjemand behauptet doch war er meiner Meinung nach viel zu unüberlegt. „Entschuldige... aber es gehören immer zwei dazu.“ gab ich frech zurück. „Und du bist trotzdem schuld gewesen.“ „Ich hab mich doch entschuldigt, was willst du mehr?“ fragte ich genervt und stand auf. „Musst du nicht im Empfangskomitee sein?“ fragte er. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“ er winkte ab. „Ich habe wichtigeres zu tun.“ ich nickte uninteressiert und rannte weiter. Noch so ein Volltrottel, er war total unsensibel. Als ich in meinem Zimmer ankam war es leer, niemand der wartete oder mich überraschte. Irgendwie schön, aber auch ungewohnt. Ich kramte in meiner Tasche herum und holte die Frühstückssachen heraus. Ich stellte sie ordentlich auf den Tisch, legte ein Messer und einen Teller wie auch ein Glas dazu und verließ es wieder. Ich musste zu den Duellen, es war sicherlich schon schlimm genug das ich die Ankunft geschwänzt hatte. Ich lief also zur Koppel und beobachtete die laufenden Kämpfe, hatte ich wirklich so lange gebraucht? Viele Mädchen versammelten sich an zwei Punkten und umrundeten drei kämpfende Jungs. Die, die nichts zu tun hatten wurden ebenfalls umschwärmt, hielten sich bei ihren Freunden auf oder hatten nur wenige Mädchen als Anhängsel. Doch wenn ich so recht nachdachte, viele waren es nicht, es waren sogar recht wenig um ein Land zu beschützen. Außer es gab auch nur so wenig Bösewichte und Schattencrews. Ich wurde durch zwei nette, hübsche Mädchen aus meinen Gedanken gerissen. „Hey, na du Superheldin!“ riefen sie. „Hallo ihr zwei.“ „Zeigst du uns heute wieder dein Können?“ fragte Caro, ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ „Na wir wollen doch mal hoffen. Wir wollen das coolste Mädchen der Welt in Aktion sehen.“ triumphierte Eileen. „Das Coolste?“ ich hob eine Augenbraue. „Ja, na klar du hast die Beste unserer Schule besiegt und bist besser als die Oberstufler, fehlt nur noch das du Luke, Richi und Paul um den kleinen Finger wickelst dann gehört dir die Welt.“ ich schüttelte lachend den Kopf. „So gut wie die drei bin ich 100 prozentig nicht.“ „Du kennst sie?“ fragten sie ganz aufgeregt. „Persönlich?“ ich nickte wieder. „Ja, Luke ist mein persönlicher Bodyguard und lässt mich in meiner normalen Welt nie aus den Augen, er ist total nervig und wenn man ihn braucht ist er nicht da. Paul ist genauso wie Luke, Richi und Flo sind auf meine Schule gewechselt warum und dann so plötzlich... weiß ich auch nicht. Nur das sie auch immer die ungünstigsten Momente abfassen um mich abzufangen und die beiden naja sind mit in der Freegang und mit die nettesten, denke ich.“ die beiden fingen an zu quieken. Hatte ich etwas falsches gesagt? „Wow ich will in deiner Haut stecken, so viele coole Jungs um dich herum und das jeden Tag, vor allem Caro stell dir vor Luke als Bodyguard oh wie süß ob er mich auch mal retten würde?“ ich lachte mit ihnen, sie waren wie kleine Kinder. „Nein wird er nicht, dass ist schließlich meine Aufgabe.“ ein Junge mit kurzen Haaren und braunen Augen kam auf uns zu. „Ähm jaa...“ „Na los komm Eileen wir müssen noch...“ „Jaja ich komme ja schon.“ unterbrach sie ihn und stellte ihn uns vor. „Das ist Jack du hast ihn bestimmt schon gesehen er ist ein Oberstufler, seine Fähigkeit ist das Licht und ich bin sein Angle, deswegen muss ich auf ihn hören. Und ich wäre doch zu gern von Luke gerettet worden.“ zischte sie zum Schluss und ließ sich mit Jack mitschleifen. Er hatte mich so komisch angesehen und sein Freund kam ebenfalls mit einem komischen Blick auf uns zu. „Das ist Cooper ich bin sein Angle, er ist der Freund von Jack ist schon komisch, dass das so gepasst hat und seine Fähigkeit ist das Wasser, naja dir noch einen schönen Tag, ich hoffe wir sehen uns nochmal vor dem Ball und komm doch mal in der Trainingshalle vorbei.“ rief Caro noch bevor sie mit dem Typen verschwand. Also war ich wieder allein, sie hatten wohl ziemlich Glück gehabt und ihre Beschützer schon gefunden. Ich würde wahrscheinlich nie einen Angle bekommen, ich hatte Luke und das war anscheinend nicht der schlechteste Zug. Ich setzte mich in einen Baum, genoss die warme Sonne und entspannte mich ein bisschen. Ich beobachtete von Zeit zu Zeit die Duelle und wartete darauf das mein Name aufgerufen wurde, doch hatte ich Glück ich kam nicht dran und so konnte ich alle beobachten, wie die Mädchen mit den Jungs zusammen waren und wie sie sich verhielten und wie die Taktik verschiedenster Jungen war. Nach einer Weile wurde es langweilig, da immer das gleiche geschah und ich schloss meine Augen. Ich versank in einen Tagtraum und hatte eine erholsame Zeit, bis es gongte und die Duelle offiziell beendet waren. Ich sprang von meinem Baum und taumelte durch das Hauptgebäude in das Wohnhaus und in das Lehrerabteil zu meinem Zimmer. Nachdem ich dir Tür geöffnet hatte bekam ich ein Stück Banane in den Mund geschoben. Erschrocken kaute ich es und schluckte es nach unten. „Was?“ „Guten Appetit.“ Luke stand neben mir und lachte. „Luke!“ schrie ich und er zog mich in mein Zimmer. „Pscht, nicht so laut Kyle sucht uns... ich hoffe er kommt nicht hier nachgucken.“ er setzte sich mit einem Brötchen auf den Balkon und starrte auf die Koppel. „Und schmeckt es?“ fragte ich. Er nickte glücklich und ich setzte mich zu ihm. „Vielen Dank, Mama!“ ich boxte ihm in den Bauch und er zuckte zusammen. „Hey, ich esse...“ beleidigt drehte er sich ein Stück weg und grinste als er das Brötchen heilig in den Himmel hob. Ich packte seinen Arm und zog ihn zu meinem Mund, dann biss ich ein Stück vom Brötchen ab und schwärmte ihm etwas vor. „Hey...“ beschwerte er sich. „Freche Nudel!“ ich lachte. „Nudel?“ „Ja so nenne ich dich ab jetzt immer wenn du mich nervst.“ wir lachten. „Hast du noch Hunger?“ fragte er schließlich. Ein bisschen hatte ich noch, ich hatte kaum etwas gegessen, aus irgendeinem Grund war ich total aufgekratzt und mein Magen spielte viel zu sehr verrückt als das ich hätte etwas essen können. Trotzdem schüttelte ich den Kopf. „Du lügst...!“ ich starrte ihn entsetzt an woher wusste er das? Er hob mein Kinn zu sich und stopfte mir ein Stück Brötchen in den Mund. „Woher...“ „Ich weiß alles!“ er lachte und sah in den Himmel, ich verfolgte seinen Blick zu ein paar Spatzen die in die Luft stiegen und flogen, frei in das himmlische Blau, umhüllt von Wolken so weich wie Watte und ihre einzige Einschränkung war der Horizont, sie waren frei und konnten tun was sie wollten. „Ich fühle mich klein und eingeengt. In unserer Welt gibt es Vorschriften und Regeln die wir einhalten müssen und wir werden eingesperrt, gezwungen Dinge zu tun. Manchmal wünschte ich, ich wäre frei wie ein Vogel... ich würde in den Himmel fliegen und die anderen auf dem Boden bemitleiden das sie mir nicht folgen können. Frei sein!“ sprach ich laut meine Gedanken aus. „Willst du fliehen? Einen Ort finden an dem du keine Regeln hast? Wollen wir uns eine andere Welt suchen?“ fragte Luke. „Ich weiß nicht, ich bin mir sicher das ich diese Kräfte nicht umsonst bekommen habe. Vielleicht um die Regeln zu brechen oder um die, die frei sein wollen zu befreien. Anderen zu helfen die nicht leben können so wie man es normalerweise tut. Ich bin schon frei oder kann immer wieder frei werden auch wenn ich nicht in den Himmel fliegen kann so wie ich es mir wünschte, ich bin frei solange ich mein Leben bestimme. Ich denke dazu gibt es uns als Menschen mit besonderen Fähigkeiten um anderen ihre Freiheit zu schenken!“ „Hört sich an als wärst du auf der Suche nach dem Sinn deines Lebens und deiner jetzigen Situation.“ stellte er fest und ich konnte nur bejahend nicken. „Weißt du, es gibt für jeden einen anderen Grund zu kämpfen oder diese Fähigkeiten zu besitzen. Doch solange du dir nicht im klaren bist wieso du sie hast oder wozu du sie benutzen willst, solltest du es auch nicht tun. Denn wenn du sie ohne nachzudenken benutzt ist sie sinnlos und du könntest genauso gut dein Leben wegwerfen.“ „Aber es ist nicht so einfach wie du glaubst den Sinn zu finden.“ „Es ist nicht einfach, das ist wahr. Deswegen muss jeder auf die Suche gehen doch wenn man will findet man einen Grund zu leben und wenn es nur wegen des Himmels ist. Du musst das immer im Kopf behalten, wenn du sagst du möchtest anderen mit deinen Fähigkeiten die Freiheit schenken dann tu das, lass dich nicht aufhalten und du wirst dein Ziel immer erreichen. Wenn du vergisst wieso du das tust wirst du nicht nur deine Fähigkeiten, sondern vielleicht auch dein Leben und deine Freiheit verlieren. Du wirst Willenlos und Gleichgültig.“ verblüfft sah ich ihn an. „Man verliert alles wenn man den Sinn nicht im Kopf behält, auch wenn sich der Sinn des Lebens ändert musst du immer für ihn kämpfen.“ ich nickte. „Botschaft ist angekommen. Ich werde Menschen befreien die nicht Leben können wie sie wollen und ich werde das böse bekämpfen.“ er tätschelte mir auf den Kopf. „Du solltest Mittagessen gehen.“ „Ist es schon so spät?“ er nickte und sah wieder in den Himmel. „Wieso kommst du nicht ...“ „Ich habe gerade gegessen.“ antwortete er bevor ich meine Frage zu Ende gestellt hatte. Ich zog ihn am Arm hoch und schleifte ihn durch das Schulgebäude. „Du kommst jetzt mit etwas essen, du hast noch nie in der Mensa gegessen.“ als ich die Türen aufschlug stoppte er und alle starrten uns an. Für einen kurzen Moment herrschte Stille und auf den nächsten begann ein großes Getuschel. „Viel zu viele Menschen, außerdem bin ich nicht mehr hungrig.“ ich knurrte ihn an und sah wie er schon wieder seinen Weg einschlug. Ich ließ eine Feuerwand vor ihm erscheinen und schrie: „Wieso willst du nicht mit den anderen essen?“ er drehte sich mit den Händen in den Hosentaschen und Haare schüttelnd um. „Du raubst mir gerade meine Freiheit, weißt du das, dass verstößt gegen...“ „Du Blödmann... au...“ ich fasste mir an den Kopf und zuckte zusammen. „Dann geh und lass mich wie immer allein.“ ich lief taumelnd auf die Essensausgabe zu und zuckte immer wieder zusammen, irgendetwas war komisch. Ich stützte mich an Stühlen ab und bald fielen mir meine Augen zu. Als ich kurz vor der Küche stand, drehte ich mich noch einmal um und fiel zu Boden. Doch bevor mein Kopf aufschlug hatte Luke mich aufgefangen und rüttelte mich. „Amy, Amy was ist los?“ ich öffnete langsam meine Augen und nahm seine Hand. „Du wirst jetzt mit mir in der Mensa essen, ob du willst oder nicht!“ fauchte ich. Verwirrt ließ er mich fallen. „Aua...“ rief ich. „Du hast nur?“ „Ausgetrickst und wo wir schon mal hier sind, such dir was aus.“ er wollte aus der Mensa stolzieren, doch hatte ich ihn immer noch festgehalten und zog ihn zurück. „Hast du schiss?“ fragte ich und grinste triumphierend. Er knurrte nur und reihte sich hinter mir ein. Als wir unser Essen hatten murmelte Luke immer wieder: „Freche Nudel... freche Nudel, freche NUDEL!“ „Hör auf mich so zu nennen.“ unterbrach ich ihn und ließ mich auf einen Stuhl plumsen. „Das hast du davon...“ zischte er und stach in eine der Nudeln und aß sie. „Ich hab dich grad gegessen und quäle dich jetzt in meinem Mund.“ beschrieb er. Ich nickte nur mit hochgezogener Augenbraue und aß lachend, nachdem Luke fertig war ging er ohne zu warten zum Essenswagen, legte sein Besteck und seinen Teller ab und verließ ohne ein weiteres Wort die Mensa. Alle hatten ihn bis dahin angestarrt oder furchtbar gequietscht, als er den Raum verlassen hatte war keiner mehr auf den Stühlen zu halten, alle rannten herum und unterhielten sich lautstark, ich verstand immer noch nicht wieso sie so einen Wirbel um Luke machten. Er ist doch auch nur ein Mensch! „Du verstehst es immer noch nicht oder?“ fragte Kyle mich schließlich und setzte sich zu mir. Ich nickte: „Was haben die nur alle er ist doch auch nur ein Mensch.“ „Nur... ist gut, es gibt eben Menschen die sind beliebt und bekommen Respekt ohne etwas machen zu müssen und dann gibt es welche die Ruhm und Respekt wollen ihn aber nicht bekommen. Luke ist einer von denen, der nur die Augen aufmachen muss und sofort knieen sich alle vor ihm nieder. Und das zurecht, er ist nun mal sehr stark und könnte alle hier mit einem Wimpernschlag umpusten. Und dazu ist er total beliebt bei den Mädchen und hatte eine sehr interessante Vergangenheit. Sicher nervt es ihn sehr wenn ihn alle so behandeln, aber er genießt es auch und nutzt es auch gern aus, wieso auch nicht?“ „Und trotzdem wieso kann ich nicht so viel Respekt vor ihm haben? Ich verstehe es einfach nicht... ich bin fast jeden Tag mit ihm zusammen, aber für mich ist er nur der dümmste Idiot den es gibt.“ „Ihr habt eine andere Beziehung.“ er lachte. „Oh sag das nicht das hört sich an als seien wir...“ „Ach Amy, gib es doch zu, du magst ihn.“ ich schüttelte energisch den Kopf und stand auf. „Alles nur das nicht!“ versicherte ich ihm und er folgte mir zum Essenswagen. „Gut, dann treffen wir uns heute Abend nach dem Ball am Springbrunnen. Wenn da nichts läuft muss ich ja nichts zu befürchten haben und kann dich zu einem Date ausführen oder?“ er lächelte und nahm mir meinen Teller ab. „Aber du bist doch... ich weiß immer noch nicht wie ich deinen Job bezeichnen soll... aber dürfen wir das denn? Der Direktor...“ „Ach was der Direktor sagt ist mir doch Einerlei. Zerbrich dir einfach nicht den Kopf und komm ich werde warten, wenn du nicht etwas mit Luke machst!?“ „Wieso sollte ich?“ fragte ich wütend. „Wie gesagt da läuft nichts.“ „Wenn du nicht kommst ist das die Antwort auf meine Frage und ich bin fest überzeugt, dass du nicht kommen wirst.“ er verließ mich und ging zu seinen Freunden. So ein Dummkopf, wie könnte zwischen mir und Luke... nein es war nicht unwahrscheinlich es war sogar sehr wahrscheinlich. Oder war das nur kameradschaftlich? Wieso verwirrten mich die beiden so? Immer wenn ich Luke sah schlug mir mein Herz bis zum Hals und wenn er mich berührte wurde mir heiß und kalt, aber er fühlte bestimmt nicht den selben Weg. Deswegen konnte zwischen uns nichts sein, ich war sein Spielzeug so wie jedes andere Mädchen. Betrügt verließ ich die Mensa und ging zum Stall. Ich konnte Forbidden nirgends finden, nicht auf der Koppel und nicht in seiner Box, wo war er bloß? Mein Reitlehrer kam auf mich zu und fragte was los sei und als ich ihm die Situation erklärte, offenbarte er mir eine böse Überraschung: „Es tut mir Leid, aber du wirst, da du letztens die Übung durcheinander gebracht hast, nicht mit reiten dürfen. Forbidden wird von jemand anderem geritten, von einem Mädchen sie übt gerade im Padock. Aber du darfst zusehen.“ erschüttert sah ich ihn an. „Das ist nicht ihr Ernst oder?“ reiten, ich wollte reiten, frei sein wie der Vogel. Wieso durfte ich nicht? Ich war gut und Forbidden gehörte mir oder ich ihm. Wieso quälten mich heute alle so? Der Lehrer entfernte sich und ich beschloss die dumme Kuh zu suchen, die MEIN Pferd reiten wollte, sollte. Als ich am Padock ankam sah ich ein sportliches Mädchen das sich abmühte Forbidden ruhig zu halten. Ein Lehrer versuchte ihr Anweisungen zu geben und betonte immer wieder: „Halte ihn Ruhig, ich weiß es ist schwer da er Mädchen nicht mag, aber er ist ein gutes Pferd.“ ich konnte gut erkennen wie er sich wehrte und sträubte. Ich sah zu wie beide versuchten die Kontrolle zu übernehmen. Nach einer Zeit hielt ich es nicht mehr aus und schrie laut: „Forbidden, na komm mein Guter.“ als er mich sah trabt er auf mich zu, ohne das er auf seine Reiterin achtete. Er wiehrte erfreut und begrüßte mich mit einem schnuppern und einem Stupsen. „Hallo mein Süßer, ja ist ja gut. Ruhig.“ er beruhigte sich und das Mädchen musterte mich böse. „Was willst du?“ fragte sie. „Nur mal Forbidden Hallo sagen.“ „Verschwinde, ich reite auf ihm.“ ich nickte, streichelte ihn und ging einige Schritte weg, sofort rastete er aus, er trat gegen das Gatter und wiehrte laut. „Forbidden, hör auf ich reite dich.“ „Lass die Zügel locker, hör auf zu ziehen du provozierst ihn nur noch mehr. Lass die Zügel locker!“ mahnte ich und als es ihr zu viel wurde befolgte sie meinen Rat. „Wieso funktioniert es?“ Forbidden entspannte sich und blieb ruhig auf einer Stelle stehen. „Du musst ihm seine Freiheit lassen, er hat seinen eigenen Kopf.“ ich lief wieder auf die beiden zu und streichelte ihn. „Aber er ist zuverlässig und das beste Pferd das ich je reiten durfte.“ „Bist du ihn oft geritten? Hat er bei dir am Anfang auch so gebockt, woher weißt du das?“ „Nein, er war von Anfang an sehr lieb und ich weiß einfach was ihn stört. Keine Ahnung warum, aber ich merke es.“ irritiert blickte sie zu mir. „Soll ich es dir zeigen?“ fragte ich. Sie schüttelte den Kopf und schien zu ahnen was ich vor hatte. „Gut dann, geh ich jetzt... mach es gut mein Süßer. Sei artig!“ ich kraulte ihm den Hals und drehte mich eiskalt um. Dann rannte ich davon und mein Ziel war es etwas zu finden. Das Mädchen starrte mir nur hinterher und versuchte wieder Forbidden ruhig zu halten. Ich sprintete am Stall vorbei und auf mein Zimmer zu, ich erreichte den Balkon und sprang gekonnt an einigen Gegenständen zu ihm hoch und öffnete das Fenster. Ich betrat mein Zimmer und schlug die Schranktüren auf. Da war er ein Umhang, lang und schön, mit Kapuze und er war rot. „Na also...“ murmelte ich und legte ihn zu einem Paket zusammen. Dann sprang ich, da es schneller ging, von meinem Balkon und versteckte mich im Gebüsch. Ich legte mir den Umhang um und hoffte keiner hatte mich gesehen. Ich rannte gedeckt durch die Bäume und Büsche bis hin zum Padock und zu Forbidden der sich noch immer tapfer wehrte. Ich schnippte mit dem Finger und Rauch entstand Forbidden wurde nervös und stieg, dass Mädchen fiel und sie wollte sich gerade wieder aufraffen und Forbidden anschnauzten, da erkannte sie wie jemand mit einem roten langen Umhang sich auf Forbidden schwang und davon ritt. „Hey... steig sofort ab. Wer bist du?“ schrie sie verzweifelt und der Lehrer ließ den Rauch verschwinden. Er versuchte mich aufzuhalten indem er kleinere Steine auf Forbiddens Hufe und mich zielte doch wich ich aus und verschwand im Nordwald. „Er ist gut und mutig... ein Unbekannter. Wir müssen eine Warnung herausgeben bevor das große Iwamp startet.“ hörte ich noch den Lehrer. Zur Erklärung das ist die Abkürzung und der Name für: Im Wald Ausritt Mit Pferden.

Als ich im Nordwald war sah ich mich um und stoppte Forbidden, was war wohl nur in diesem Wald das ihn alle fürchteten. Ich beruhigte meinen schönen Anglo Araber und er stieg vor Freude als er mich erkannte. Sanft drückte ich meine Fersen in seine Seiten und er galoppierte ausgelassen los. Ein reinster Slalomlauf stand uns bevor und wir durchritten gerade Bäume und über Büsche, da kamen wir endlich aus dem Wald und auf die große Koppel. Ich sah wie sich die Oberstufler bereit machten und schon in den Wald ritten. Entweder schaffte ich es mich unter sie zu mischen oder ich müsste irgendwie an ihnen vorbei. Es war äußerst schwierig in den Ostwald zu gelangen vorallem, weil ich nicht unentdeckt bleiben würde. Aber das war nicht schlimm wenn mich wenige sehen würden, dann hätte ich ein bisschen mehr Spaß. Sicherlich habt ihr mitbekommen das ich Katz und Mausspiele sehr liebe und wenn vor allem wenn ich die Maus bin. Ich entschloss mich also erst mit ihnen und wenn sie mich bemerkten vor ihnen weg zu reiten. Ich gab meinem schwarzen,wilden Hengst wieder ein Zeichen und im Trab näherten wir uns der Jungsgruppe. „Hast du gehört?“ „Jaja, ist ja gut... ist schon schade ich hätte gern gesehen wie sie uns wieder fertig macht.“ „Es ist doch unerhört, dass ein rangniederer Schüler uns alle auf einmal besiegt, ganz allein und das Größte oder Schlimmste dabei ist es ist ein Mädchen.“ „Was sagst du dazu Jonathan?“ den kannte ich und ich musste mich wirklich zusammen reißen, dass sie mich nicht bemerkten und sich umdrehten, am liebsten hätte ich gelacht den das Gespräch das ich mit anhören durfte war einfach nur ein Ohren-schmaus. „Ach ich halte nichts davon, es gibt immer Rebellen aber auch ihr Feuer wird erlöschen und die Demokratie gewinnt. Ich bin der starken Überzeugung das jeder in der Reihe bleiben sollte, wer nicht will wird dazu gezwungen.“ gab er kühl von sich. „Du bist einer der streng untergebenen oder? Was würdest du tun wenn dir jemand wie Luke gegenüber stehen würde, er ist auch so ein Rebell jemand der für seine eigene Über-zeugung kämpft und tut was nicht nur für seinen Auftraggeber richtig ist.“ „Ich würde ihn besiegen und ihn genauso wie jeden anderen in seine Schranken verweisen.“ „Na du bist aber selbstsicher. Wie willst du das anstellen ihn einfach so besiegen? Das schaffst du nie.“ „Er ist auch nur ein Mensch und Menschen haben Schwachstellen, auch wenn ich eher der Meinung bin das der erste Gedanke zählt also den ersten Moment nutzen und den Feind gleich besiegen und nicht unnötig Zeit und Energie verschwenden für einen sinnlosen Kampf.“ antwortete er und am liebsten hätte ich ihm mal meine Sicht aufgezeigt, aber ich musste weiterhin still bleiben. „Okay fassen wir zusammen, wenn dir jemand wie Luke über den Weg läuft und du den Befehl hast von deinem Auftraggeber ihn zu eliminieren und in seine Schranken zu weisen, würdest du ihn versuchen gleich am Anfang fertig zu machen und wenn das nicht klappt,was dann? Würdest du versuchen ihn umzubringen?“ „Ja das wäre der einfachste Weg, ich bringe jeden um der mir in die Quere kommt.“ das reichte, ich hatte genug. Wie konnte er so sprechen, mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er hatte das auch zu mir gesagt er würde nicht zulassen das ich ihm in die Quere kommen würde, heißt wenn es sein muss beseitigt er mich. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was er mit hilflosen Leuten macht, würde er genauso wie bei Luke seinen Zug machen? Ich ließ seine Hände anbrennen und ritt zu ihm. Erschrocken schrie er und wedelte wild mit seinen Armen. „Rede nicht so als wärst du unbesiegbar, du kannst kein Mensch sein wenn du so redest... niemand darf für sein Unrecht mit dem Tod bestraft werden merk dir das!“ zischte ich und ritt einmal durch die Jungsschlange. Alle wurden durcheinander gebracht und wussten nicht was sie tun sollten. Ich galoppierte kurz vor dem Lehrer nach rechts und in den Wald. Als dieser sich umdrehte schrie er wütend: „Was ist denn da los? Alle wieder zurück in die Reihe, sammelt euch und benehmt euch, heute müsst ihr euer Können unter Beweis stellen, ich will Disziplin sehen. Verstanden?“ ein lautes „JA!“ ertönte und alle schlängelten sich wieder in die Reihe. Ich konnte nicht fassen wie sie alle gehorchten. Aber ich würde ihnen zeigen, dass ich nur, weil ich aus der Reihe tanzte und anders war, meinen Willen durchsetzte, nicht schlechter war. Im Gegenteil, das würde ein lustiger Nachmittag werden, solange Luke mir nicht dazwischen funkte! Ich ritt also tief in den Wald und so weit wie möglich nach hinten. Ich positionierte mich und wartete darauf das auch die anderen sich teilten und versteckten. Derweil, konnte ich mir eine Taktik überlegen. Einfach nur drauf losstürmen war nicht so besonders sinnvoll und vor allem langweilig. Vielleicht am Anfang war es noch cool, aber dann würden sie mich irgendwann fangen oder erkennen.

Ich hörte Äste die unter den Hufen von Pferden knacksten und bemerkte wie eine Gruppe Jungs in meine Richtung lenkte. „Okay... nur erschrecken und vielleicht eine wegschnappen, aber nicht alle und nicht übertreiben. Das wird mal wieder langweilig auch wenn die Gesichter genial sind, wir sind wieder die Bösen und die Kleinen die niedlichen, Guten die sie beschützt haben.“ „So wie jedes Jahr, die Mädchen werden uns alle hassen...“ „Ach Kopf hoch, die ganzen hübschen Mädchen sind schon vergeben oder zickig ohne Ende. Es gab auch schon bessere Jahrgänge.“ „Und trotzdem ist er nicht schlecht.“ „Wenn wir uns ein oder zwei krallen denke ich reicht das und danach verziehen wir uns, dann sind wir nicht ganz so schlimm dran.“ „Und dann macht es noch weniger Spaß.“ „Ach das macht es so oder so, die fliehen sowieso nicht, die verstecken sich schreiend hinter dem nächsten Jungen und warten darauf das er sie rettet.“ na die kannten sich ja gut mit Mädchen aus, aber das was sie sagten stimmte. Sie waren schließlich schon Oberstufler und hatten so einiges erlebt, sicherlich wussten sie wie die Mädchen tickten. „Wann kommen sie denn?“ fragte nun einer. „Ach in 10 min. oder so dürften sie da sein. Denn Wald haben sie auf jeden Fall schon erreicht.“ sie stiegen von ihren Pferden und setzten sich auf grünes weiches Moos. Ich kicherte und hatte endlich einen guten Plan, den würde ich mal ein bisschen Feuer unterm Hintern machen, auch wenn ich meine Kraft nicht so einsetzten konnte wie ich eigentlich hätte gewollt. Ich war mir sicher das sie sofort wissen würden wer ich war wenn ich sie mit Flammen bombardierte, aber ich konnte schließlich nur Feuer und seine Untergruppen. Doch diese retteten mich, Strom und Elektrizität und Blitze waren auch äußerst spannend und stark, damit würde niemand rechnen. Und damit wenigstens mir nicht langweilig war, stieg ich auf Forbidden und pirschte mich von hinten an die gelassenen Typen heran. Dann ritt ich weiter und als ich weit genug weg war ritt ich einmal vor ihrer Nase Richtung Ausgang bzw. Eingang. Sie schrien und riefen mir hektisch zu: „Hey, wer ist da? Bleib stehen...!“ „Zeig dich!“ „Wieso hat er sich verkleidet.“ ich blieb für kurze Zeit stehen und ließ einen Blitz in einen Baum einschlagen, dann ritt ich im Galopp weiter meinen Weg und ließ sie erschrocken stehen. Sofort schwangen sie sich auf ihre Pferde, sofern diese nicht geflüchtet waren vor Schock und versuchten erst mich einzuholen. Doch verschwand ich hinter eine dichte Baumgruppe und drehte das Spiel um. Ich verfolgte sie bis zu weiteren Jungs, denen sie Bericht erstatteten und ich hörte wie sie sich über meine Erscheinung austauschten. Kurze Zeit später bekamen sie Anweisungen und bezogen wieder ihre Posten, ich wartete bis sie außer Reichweite waren und traute mich ein Stück aus meinem Versteck. Eine der Mädchengruppe erreichte uns mit ihren angeberischen Beschützern. Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Ich wartete bis die Oberstufler angriffen und schlängelte mich mit ihnen durch die Truppe der Angle. Ich stellte fest das es mehrere Mädchengruppen geben musste und diese hier wurde von mehr als 8 Jungen in meinem Alter durch den Wald geführt. Viel konnte ihnen nicht passieren, überall warteten Oberstufler auf sie und der Wald war abgeriegelt und unser Übungswald. Zwei oder drei Mädchen ritten vor Schreck von der Gruppe weg und wurden von einigen Älteren in die Enge getrieben. Ich galoppierte jedoch durch die große Gruppe und verbreitete Unruhe, sie ritten ängstlich durcheinander und die Schüler hatten es deutlich schwer sie beisammen zu halten. Geschrei machte sich breit und die Jungen waren ratlos als sie mich sahen. Sie riefen nach den höheren, besser ausgebildeten Jungs die sich voller Freude an die Arbeit machten und das Kommando übernahmen. „Wir brauchen eure Hilfe, hier ist jemand unbekanntes.“ sofort waren sie zur Stelle. „Okay, Ruhe bewahren wir übernehmen jetzt. Bringt die Mädchen weiter durch den Wald und versucht sie alle zusammen zu behalten. Felix, Philipp und Henry ihr werdet unseren Gast verfolgen und zur Rede stellen, bitte versucht die anderen zu warnen.“ Ich schaffte es ihnen zu entwischen und zwei Mädchen der Gruppe zu entwenden. Ich trieb sie tiefer in den Wald und als ich mir sicher war allein zu sein offenbarte ich ihnen, wer ich war. „Keine Angst ich tue euch nichts. Aber ihr müsst leise sein... sonst funktioniert es nicht. Wenn die nächste Mädchentruppe hier vorbeikommt, schließt ihr ihr euch an. Ihr dürft nicht sagen was passiert ist oder wer ich bin. Habt einfach vertrauen und wartet hier, dann kommt endlich mal ein bisschen Schwung in diesen Ausflug... und alle haben Spaß. Wenn ihr das nicht tut dann seid ihr verloren und das ist dann nicht meine Schuld.“ erschrocken starrten sie mich an. „Wieso tust du das?“ „Einfach um ein wenig Spaß zu haben und die Lehrer zu ärgern.“ ich lachte und ritt im Trab weiter, die nächste Gruppe war recht nah dran. Ich pirschte mich auf einem parallelen Trampelpfad zu ihnen heran und belauschte ein Gespräch zweier Jungen. „Hast du gehört? Es sollen schon zwei sein, ein roter und ein blauer Unruhestifter.“ „Ja, aber der Rote war wohl zuerst da. Ich frage mich ob das geplant war, wenn ja kennen sich die beiden und haben ein bestimmtes Ziel.“ „Glaubst du wirklich die Lehrer würden noch andere außer unserer Oberstufler in den Wald schicken um uns zu verwirren? Ich denke nicht, vor allem haben sie uns gewarnt und wollten die Aktion abbrechen. Ich denke das ist echt...“ „Das ist natürlich schlecht. Es ist sehr gewagt von zwei Reitern in unserem Wald aufzukreuzen und Mädchen zu klauen. Sie müssen wirklich stark sein sonst würden sie sich das nicht trauen. Wir sind viel zu viele um von zwei Leuten besiegt zu werden. Das ist dann aber um so gefährlicher. Wir sollten uns beeilen und die Mädchen von hier wegschaffen.“ „Ja du hast recht. Die Frage ist ob die beiden voneinander wissen?“ „Es wäre gut wenn nicht. Dann könnten wir sie beide ausschalten ohne das sie sich helfen würden.“ „Aber zwei Leute ganz ehrlich... das kann doch nicht so schwer sein.“ „Du hast Recht. Lange werden sie nicht durchhalten.“ sie lachten und trieben die Mädchen in einen schnellen Trab weiter. Na die würden sich wundern wie schwer es war ein Mädchen einzufangen, dass gerade mal einen unglaublichen Kampfgeist besaß und diesen anderen würde ich finden und fertig machen. „Das war meine Idee und mein Spiel.“ ich ritt auf die Gruppe zu und ließ einige Blitze einschlagen. Außerdem fesselte ich 3 oder 4 der Jungen mit Elektrizität und machte sie so unbeweglich. Sie konnten nur zusehen wie ich ein weiteres Mädchen von der Gruppe spaltete und sie Richtung Lichtung scheuchte. „Da ist einer. Los...“ die nächsten Oberstufler gaben ihren Posten als Angreifer auf und halfen die Mädchen zu beschützen und verfolgten mich. Ich galoppierte mit dem Mädchen auf die Lichtung und ließ sie weiter reiten. Ich hielt kurz vor der Lichtung an und lobte Forbidden für seine Ausdauer. „Okay Forbidden, du warst wirklich gut, doch jetzt geht es erst richtig los. Wir werden ihnen zeigen was wir können und den anderen Angeber unschädlich machen. Bereit zu spielen?“ „Gib auf...“ hörte ich von hinten und erschrak. Hinter mir kam eine Truppe älterer Schüler. Ich grinste nur zog mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht und ritt in die Mitte der Lichtung. „Du hast verloren.“ „Du bist umzingelt. Gib auf!“ riefen sie wieder. Ich drehte mich im Kreis und sah wie nach und nach immer mehr Jungen kamen und einen Kreis bildeten. „Dann kennt ihr mich nicht...“ rief ich und streckte meinen Arm in die Höhe. Dunkle Wolken brauten sich über mir zusammen und Blitze zuckten im Himmel und schließlich bis zu meinem Arm. Es war kein normales Gewitter, ich war es die die Blitze erzeugte deswegen nutzten sie auch nur mich wie einen Blitzableiter. „Bryan, er ist sehr stark was sollen wir tun?“ „Bildet eine Konvergenz. Dann können wir es vielleicht schaffen.“ Bryan kannte ich doch. Gegen eine Konvergenz konnte ich wahrscheinlich nichts ausrichten. Ich traf einige mit meinen Blitzen und schaltete sie aus, doch waren immer noch genug da die mir den Fluchtweg versperrten. „Du hast keine Chance.“ hörte ich. „Na dann will ich mal sehen wie ihr mich aufhalten wollte.“ mit verschiedenen Attacken machte ich sie unschädlich und konnte Richtung Ausgang reiten. Bevor ich jedoch die Lichtung verlassen konnte stellte sich mir der zweite Unbekannte in den Weg. „Darf ich mitspielen?“ fragte er und grinste mich blöd an. Ich ritt kalt an ihm vorbei und suchte mir die nächste Gruppe. Doch musste ich schnell zugeben, dass das Katz und Mausspiel zu ende war. Nun war ich an der Reihe Maus zu sein und das fand ich toll. Immer wieder begegnete ich Jungen jeden Alters die versuchten mich mit ihrer Magie oder ihrem Pferd zum Anhalten zu bringen doch sie hatten keine Chance. Irgendwann entwickelten sie eine gute Strategie und brachten es so weit mich wieder auf die Lichtung zu treiben. Ich stand auf der einen Seite und sie auf der anderen, dieses Mal hatte ich keine so gute Idee wie ich sie ärgern konnte. Als sie sich zusammen schlossen und einen riesigen weißen Lichtball auf mich feuerten kam mir der blaue Reiter zur Hilfe. Er hielt ihn einfach auf und verschlang ihn mit seinem Eis. „Brauchst du immer noch keine Hilfe?“ fragte er. „Wer bist du?“ entgegnete ich misstrauisch zurück. „Jemand der genauso viel Spaß haben möchte wie du.“ „Du willst mir weiß machen das du die gleiche Idee hattest.“ er nickte. „Gut, dann ist der Kampf ja endlich fair.“ unterbrach, einer der Jungen auf der anderen Seite, unsere Konversation. „Zwei gegen 30, das nennst du fair ja?“ fragte ich. „Ihr scheint eine äußerst starke Kraft zu besitzen. Aber Leute von der Schattencrew seit ihr nicht. Ich würde euch gern näher kennenlernen.“ „Das wollen wir aber nicht. Vor allem seid ihr mir alle sehr unsympathisch. Roboter die von irgendwelchen Trotteln befehle erhalten und nicht mehr darüber nachdenken ob es richtig ist was sie tun.“ schrie mein Helfer. „Dann willst du sagen das ihr auf der Seite der Gerechtigkeit steht?“ „So könnte man es ausdrücken.“ brachte er hervor und ich musste mir ein Kichern verkneifen. Na der hatte vielleicht Sprüche auf Lager. In meinen Gedanken hörte ich plötzlich eine Stimme. „Pass auf, wir werden uns verbinden und sie in ein Schutzschild einsperren, dann bringen wir noch einmal die Lehrer am Ende der Tour in Panik und verschwinden. Sonst wird es wirklich zu gefährlich und sie erfahren wer wir sind.“ verwirrt fasste ich mir an den Kopf und versuchte zu verstehen wer zu mir sprach. Was war das bloß? „Sie an deinen Arm und vertrau mir...“ ich sah an meinen Arm und erkannte, dass das Armband das Luke mir geschenkt hatte leuchtete. Ich sah erschrocken zu dem blauen Reiter und konnte erkennen das er das gleiche Armband hatte und es ebenfalls leuchtete. „Ich sagte dir doch das wir durch die Armbänder Kontakt halten können, was glaubst du warum ich das jetzt ausprobiere... damit wir uns in einer Ernstsituation helfen können. Außerdem... dieses Armband bedeutet das du nur mir gehörst. Das solltest du wissen.“ ich sah ihn lächelnd an. Luuuuke... „Okay... ich hab verstanden auch wenn das meine Idee war. Ich bin gnädig und lasse dich mitspielen...“ dachte ich und hoffte er hatte es mitbekommen. „Glaubst du wirklich ich lasse mir den Spaß entgehen... na los auf in die Schlacht.“ ich nickte und er reichte mir seine Hand. Ich gab ihm meine und ein leuchtender Wall, eine Art Kugel bildete sich um uns und sie knackte und sprudelte. Dann schwebte sie majestätisch auf die anderen zu und umschloss sie. „Wir müssen dann los... wir sehen uns!“ rief ich noch bevor wir uns umdrehten und im Jagdgalopp auf den Ausgang, das Ende des Waldes zurasten. Wir kamen auf der großen Wiese an wo sich schon einige der Mädchen versammelt hatten und die Lehrer hektisch versuchten sie aufzulisten und sich zu organisieren. Wir tauschten einige Blicke aus und wussten auch so was das andere dachte und vorhatte.

Ich schloss meine Augen und sammelte mich, es wurde jetzt noch gefährlicher. Ich würde furchtbaren Ärger bekommen wenn etwas schief lief. Es reichte schon das ich von Forbidden fiel, meine Kapuze mein Gesicht enthüllte und somit meine wahre Identität herauskam oder das sie mich verletzten. Ich wollte das Risiko aber eingehen, ich bin ein Rebell geworden und das zum große Teil durch Luke. Ich würde endlich kein langweiliges Leben mehr führen und nur eine von vielen grauen Mäusen in dieser Welt sein. Wenn ich aus dieser Schule, irgendwann auch nochmal heil herauskam, würde ich mein Leben endlich in die Hand nehmen. Anders leben! Meine Welt bunter machen durch meine Flammen, Frieden schaffen und Leuten helfen ihre Freiheit zu gewinnen. Wie viele Leute schafften es schon ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und selbst zu bestimmen, es waren recht wenig.

Genauso wenig wie Leute die frei waren, an nichts gebunden und fliegen konnten wie die Vögel, Spatzen wie Storche. Ich hatte dieses Glück und ich würde mich nicht mehr einschüchtern lassen wollen, nicht mehr so leicht. Nur mein Wille zählt in meinem Leben, auch wenn er nur funktioniert wenn er nicht selbstsüchtig und unnütz ist.

*

Sie öffnete ihre Augen und galoppierte los. Sie war unglaublich schnell und niemand hätte sie für ein Mädchen gehalten, sie war wirklich zäh und in manchen Punkten doch recht sturköpfig, aber das mochte er sehr an ihr. Auch das sie so viel Mut hatte, mit niemand anderem konnte er diese Spielchen machen. Sicherlich war Paul nicht feige, aber trotzdem wäre er nie auf diese Idee gekommen. Er und Amy waren sich sehr ähnlich und irgendwie doch unterschiedlich. Er leistete sich ein breites Grinsen, vom einen Ohr zum Anderen und schritt ein Stück nach rechts weiter. Sie hatte derweil reichlich Chaos und Unruhe verbreitet und ließ ihm nun freien Lauf, etwas zu unternehmen. Luke konnte sehen wie sie mit zwei Mädchen in den Wald ritt und für eine Weile verschwand. Dann war es wohl nun an ihm die Horde auf Trab zu halten. Entspannt trat er aus seinem Versteck und trabte auf einige der Lehrer zu. Sie verteidigten sich mit ihren Fähigkeiten und versuchten immer mehr Mädchen in den Schutzwall zu bringen. Zwei, drei Lehrer standen davor und griffen nun Luke an. „Verschwinde oder wir machen dich kalt.“ schrien sie ihm zu. Er lachte nur belustigt und rief: „Ich bin doch schon kalt!“ dann kam ein heftiger Schneesturm auf und zerstörte das Schutzschild um die Mädchen. „Was willst du?“ fragten einige Jungen und griffen ihn mit verschiedenen Attacken an. Er wehrte sie mit Eis oder Schnee ab und antwortete gelassen. „Ach einfach nur Spaß haben.“ „Das nennst du Spaß? Das ist unser völliger Ernst...“ entgegneten sie aufgebracht und ritten nun auf ihn zu. Er galoppierte ihnen davon und immer im Kreis auf der Lichtung, außerdem griff er immer wieder entweder die Lehrer oder die Jungen an. Nach einer Weile ritt er zu einem Hügel und sein Schimmel stieg. Als seine Hufe wieder aufsetzten erschien eine Gestalt auf einem schwarzen Pferd mit rotem Umhang. „Meinst du es ist genug?“ fragte er. „Hmmm ich denke schon... sie sind schon ganz aus der Puste.“ sie lachten beide und drehten sich gelassen um. Doch wurde ihre Flucht durch eine dichte Lianenwand aufgehalten. „Nicht so schnell jetzt haben wir euch.“ einige Jungen hatten sich zusammen geschlossen und trabten nun vorsichtig zu den beiden interessanten Gestalten. „Wir haben es aber leider eilig.“ rief Amy und schockte sie mit einem Elektroschlag. Luke fror die dicht gewachsenen Pflanzen in eine Eiswand und zerschmetterte sie, einfach nur indem er seine Hand auf sie hielt. „Was für eine Kraft!“ hörten sie nun von allen Seiten. „So langsam wird es peinlich...“ merkte Amy an und ritt voraus. „Na das war doch mal ein Spaß oder?“ fragte er nun lachend und konnte die dummen Gesichter der anderen nicht vergessen. „Jaaa, und wie. Aber es war auch eine Übung.“ „Das war gar nichts im Vergleich zu da draußen, glaub mir deswegen ist es auch so gefährlich da draußen. Du musst alles geben denn es sind so viele die irgendein schlechtes Zeil verfolgen.“ sagte er und ritt voraus. Sie ritt auf gleiche Höhe und starrte ihn kurz an. „Hör auf... und beeil dich lieber du Schnecke sonst holen sie uns noch ein!“ Amy galoppierte voraus und durch den Wald zum Startpunkt der beiden, dem Nordwald. „An deiner Stelle würde ich den Mund halten!“ rief er zurück und trieb seinen Schimmel noch weiter an. Wenige Zeit später trennten sich ihre Wege. „Gut ich muss Forbidden zurück zum Padock bringen oder gleich auf die Wiese.“ er nickte. „Ich muss in den Stall. Bis dann...“ und die beiden ritten auseinander. Sein Herz machte Luftsprünge als er sie elegant auf diesem schönen Tier reiten sah, er versuchte sich zurück zu halten doch konnte er nicht anders als ihr hinterher zu starren. Das war der Schlimmste und gleichzeitig der beste Auftrag den er je gehabt hatte. Er war sehr froh sie getroffen zu haben... auch wenn er es ein wenig bereute. Er durfte keine Gefühle entwickeln, sie nicht zeigen und vor allem musste er aufhören so mit ihr zu spielen. Es würde sicherlich mehr daraus werden wenn er so weiter machen würde. Doch war ihm klar, dass es wahrscheinlich schon zu spät war. Wenn er in ihrer Nähe war konnte er sich nicht zurück halten, er musste sie ärgern oder berühren, sie beschützen. Sie würde niemandem gehören dürfen, wenn er sie nicht haben durfte. Niemand sollte sie je besitzen wenn nicht er es wäre. Er würde alles dafür geben und tun, dass sie sich nicht verliebte und keinen Freund bekam. Denn wenn sie den fand war es aus, dann hatte sie einen neuen Beschützer und die Beziehung die er jetzt mit ihr hatte würde aufhören. Das Problem war wenn es sich in die andere Richtung wenden würde, wäre es genauso. Er verwarf seine Gedanken und versuchte auch das Bild aus seinem Kopf zu verdrängen. Ihre langen Haare die im Wind flatterten und ihre brennenden Augen die ihn zu ihr zogen, ihr schöner Körper und ihre weichen Lippen die seinen Namen riefen.

Verträumt kam er durch einen kleinen Umweg am Stall an und schlüpfte unbemerkt hinein. Einige andere Schüler befanden sich in ihm und unterhielten sich über die zwei komischen Gestalten, die wie aus dem Nichts aufgetaucht sein sollten. Er hatte sich unsichtbar gemacht und belauschte interessiert ihr Gespräch. Er sattelte nebenbei seinen Schimmel ab und pflegte ihn, dann stellte er ihn in die Box und plötzlich sah man ihn wieder. Luke schlich sich aus dem Gebäude und schlenderte gelassen, nun wieder sichtbar durch den Park und wurde sofort von Schülern und Schülerinnen belagert.

*

Ich trabte zum Padock zurück und atmete auf. Das Mädchen war nicht mehr da und auch der Lehrer war nicht mehr in Sicht. Ich sattelte ihn ab und legte seine Sachen auf den Zaun. Dann brachte ich ihn auf die Koppel und verabschiedete mich mit einer Möhre und einer Streicheleinheit von ihm. Ich lief gut gelaunt auf dem Gelände herum und machte eine Art kleinen Spaziergang, morgen oder übermorgen würde ich diese Universität endlich oder leider schon verlassen müssen. Ich würde es alles sehr vermissen das stand fest, es war total cool, vor allem in einem Internat leben, man konnte während der Unterrichtszeiten mal in sein Zimmer oder andere Leute besuchen, ziemlich praktisch. Auch wenn ich mein eigenes Zimmer doch schöner fand. Schließlich kam ich in meinem Zimmer an und ließ mich müde auf mein Bett fallen. Nach einer Weile in der ich meine Gedanken gewälzt und aufgeräumt hatte schlief ich ein. Später am Nachmittag stürmte Kyle mein Zimmer. „Amy, Amy... AMY!“ ich blinzelte ihn verschlafen an. „Wie kannst du jetzt nur schlafen?“ fragte er ganz aufgeregt. „Was ist denn los?“ stellte ich als Gegenfrage. Er rannte verrückt in meinem Zimmer herum und scheuchte mich schließlich aus meinem Bett. „Amy, du musst dich sofort umziehen. Der Ball beginnt bald, dann kommen in einer halben Stunde die Mädchen um dich hübsch zu machen und das schaffen wir doch alles gar nicht. Los... jetzt!“ ich sah ihn gequält an. „Kyle, ich hab doch überhaupt nichts zum Anziehen.“ Er ging zu meinem Schrank und öffnete die Tür. „Wie ist das denn da hinein gekommen?“ ich sprang auf und nahm ein wunderschönes dunkles tiefblaues Kleid heraus. Es war bestickt und verziert mit Perlen. Schöner konnte ich es mir echt nicht vorstellen. Es war ein richtiges langes Ballkleid mit einem breiten Unterrock, einfach ein Traum! „Nun los, Hop umziehen.“ „Da...das darf ich anziehen?“ fragte ich fassungslos. Er nickte und schob mich eilig ins Badezimmer. Ich zog meine normalen Sachen uns und versuchte mit Umständen in das lange, riesige Kleid zu schlüpfen. Gerade geschickt stellte ich mich nicht an und immer wieder war ich kurz davor umzufallen. Auch hatte ich versucht mir eine Strumpfhose und ein Korsett anzuziehen. Doch allein war das echt schwierig. „Brauchst du Hilfe?“ fragte er schließlich. Ich überlegte genau was ich antworten sollte denn so freizügig war ich nicht, ein Junge der mir beim Ankleiden helfen sollte? Nein, selbst bei Kyle. „Hey Amy, na los mach auf wir helfen dir.“ hörte ich plötzlich eine Mädchenstimme. „Hey... ich hoffe ich darf etwas tolles mit deinen Haaren machen?“ jetzt erkannte ich sie, es waren Caro und Eileen. Dankbar öffnete ich ihnen die Tür und sah sie erstaunt an. Sie hatten ebenfalls Ballkleider an jedoch waren ihre grün und schwarz. „Wow ihr seid der Hammer. Wie hübsch ihr seid!“ bemerkte ich und ließ sie in mein Bad. Ihre Kleider allein nahmen schon die Hälfte ein, aber sie waren sehr geschickt und halfen mir schnell in mein Kleid. Dann stylten sie meine Haare und machten mich hübsch. Nach einer Stunde des Leidens waren sie endlich fertig. Ich bin nicht so der Typ für Schminke auch wenn ich sie mal ganz schön finde. Außerdem gefielen mir meine gelockten Haare nun außerordentlich gut und ich beschloss dieses Kleid nie wieder auszuziehen. Durch Tüll und eine Art Unterrock war es weit und hatte schon, könnte man so sagen einen Durchmesser von... es war ein Prinzessinnen Kleid wie aus einem Märchenbuch und so fühlte ich mich auch. Als wir schließlich aus dem Bad traten erkannte ich das auch Kyle nun einen Smoking trug. Er machte eine Verbeugung und starrte mich ununterbrochen an. „Wow, du wirst das Highlight des Abends. Und vergiss unsere Verabredung nicht.“ „Nun ist aber Schluss, raus jetzt.“ Eileen zog ihn grob auf die Tür zu. „Ist ja gut...“ schmollte er. „Wir bringen dir noch ein paar Verhaltensregeln bei.“ ich grinste sie an und hörte aufmerksam zu was sie mir zu sagen hatten. Ich lernte ordentlich zu sitzen und ein Glas zu halten, wie man einen Gentleman begrüßte und wie man redete. Außerdem wie man sich in diesem Ding bewegte und vieles mehr. Einiges wusste ich schon da ich mal von meinem Vater zu einem Seminar geschleppt worden war. Ich versuchte mir so viel wie möglich zu merken und richtig zu machen. Nach einer weiteren Stunde war es endlich soweit. Ohne das ich richtig begriffen hatte was geschah, verließen wir aufgeregt mein Zimmer und tuschelten miteinander. In mir stieg die Neugier und gleichzeitig zitterte ich. Wir liefen an einigen anderen Mädchen vorbei die uns neidisch hinterher starrten und die Jungen mussten sich ebenfalls zurück halten.

Wir kamen ins Foyer und zu den großen Türen des Ballsaals. Ich war gespannt wie es nun aussah, bis jetzt hatte ich nur einen riesigen leeren Raum gesehen mit großen Fenstern und er war äußerst protzig. Wie er wohl nun geschmückt und voller Ballkleider und Anzüge aussah, interessierte mich wirklich sehr. Vor der Tür warteten Caros und Eileens Begleiter die sich bei ihnen einhakten und sie die lange große Treppe hinunter führten. Kyle tauchte neben mir mit einem weiteren Mädchen auf und zwinkerte mir zu. „Viel Glück auf deinem ersten Ball. Benimm dich...“ dann lief er ebenfalls die Treppe hinunter. Vorher hatte er mir noch eine Maske in die Hand gedrückt, alle die mir begegnet waren hatten eine auf. Ich band sie mir um und atmete tief durch. Ich würde einfach diese Treppe hinunter schreiten und mich in irgendeiner Ecke verkriechen. Ich machte einige Schritte in den Saal und sofort durchlöcherten mich die ersten Blicke. Ich war auf einmal so unsicher und ängstlich, ich hatte mir schon überlegt umzudrehen da hakte sich jemand bei mir ein und flüsterte: „Ich hätte nie gedacht das du so hübsch bist.“ ich drehte mich zu meinem Retter und erkannte jemanden Bekannten. Erleichtert lächelte ich ihm zu und er führte mich die Treppe hinunter. Galant und majestätisch machte ich meine Schritte und mein Herz sprang bis zur Decke. Das war einer der schönsten Momente die ich hier und in meinem Leben gehabt hatte. Wie viele Mädchen träumten nicht auch davon in einem Schloss zu wohnen einen Ball zu erleben und von einem Prinzen eine große Treppe nach unten geführt zu werden, dabei sind alle Augenpaare auf einen selbst gerichtet und leises Getuschel begleitete einen zu der Tafel mit Essen und Getränken. Dieser Traum, auch wenn es nicht ganz meinem entsprach, erfüllte sich in meinem Leben. Ein Privileg von dem ich niemals hätte zu träumen gewagt.

Er gab mit ein Glas Sekt und führte mich zu einer Gruppe weiterer Jungen. „Der ist Alkoholfrei... keine Sorge.“ nuschelte er mir ins Ohr bevor wir bei ihnen ankamen. „Guten Tag meine Herren. Darf ich vorstellen...“ doch er konnte seinen Satz nicht beenden. „Amy!“ riefen sie laut. Ich kicherte und machte höflich einen Knicks. Wir unterhielten uns und lachten viel. Ich bewunderte die Pracht des Saales, Kronenleuchter hingen von der Decke und schwere, aus teuren Stoffen genähte Vorhänge von den vergoldeten Gardinenstangen und Kerzen schmückten den Raum. Viele wunderschöne Kleider und auch Mädchen gingen ein und aus mit Jungen die Smokings oder Anzüge trugen und man kam sich vor wie eine Adelige. Auch mich trafen immer wieder Blicke von neidischen Mädchen wie auch hypnotisierten Jungen. Nach einer Weile hielt der Direktor wieder eine Rede und begrüßte und verabschiedete gleichzeitig die Mädchen in der Universität. Er bedankte sich bei uns für die gute Zusammenarbeit und wünschte uns einen guten Abend. Dann erhob er das Glas und forderte uns auf mit zwei oder drei Leuten um uns herum anzustoßen. Gläser klirrten und Glückwünsche und Danksagungen wurden leise ausgetauscht. Danach der erste Schluck und die Tänze wurden eröffnet. Eine Tanzfläche trat zum Vorschein und einige Paare versammelten sich bereits. Ich sah wie nun einige ihre Maske absetzten wie auch mein Retter von vorhin. Er grinste mich an und hielt mir seine Hand hin: „Und möchten sie mit mir tanzen wertes Fräulein.“ ich nickte lächelnd und legte auch meine Maske ab. Wir traten auf die Tanzfläche und tanzten einen ruhigen Walzer. Das konnte ich noch von meiner Schule, dass wir dort etwas sinnvolles lernten verwunderte mich außerordentlich. Es wurden immer mehr Pärchen die sich aufrafften und sich uns anschlossen. Nach kurzer Zeit kam ein maskierter Typ der meinen Tanzpartner ablöste. „Hallo, hübsche...“ „Wo kommst du denn jetzt auf einmal her?“ fragte ich verwundert. Er lächelte nur und bedankte sich bei Niklas der ihm Platz machte. „Es freut mich auch das wir tanzen können.“ ich starrte ihn an und wusste nicht recht was ich sagen sollte. „Ich wusste gar nicht das du tanzen kannst...“ „Ja, das hab ich gelernt als ich meine erste richtige Freundin hatte.“ ich nickte und lächelte ihn überglücklich an. „Was ist so lustig?“ fragte er und hörte auf. Ich schüttelte den Kopf und alle fingen an zu klatschen. Das Lied war zu Ende und der geheimnisvolle Jemand führte mich von der Tanzfläche. „Es freut mich einfach riesig dich wieder zu sehen.“ „Ich freu mich auch, jetzt erzähl mir alles was passiert ist.“ ich fiel Eric und den Hals und umarmte ihn ganz fest. Er hatte mir in der Tat sehr gefehlt. „Okay, aber erst möchte ich dich ganz fest drücken und fragen ob du was von Papa gehört hast.“ „Hmm ja es geht ihm gut und ich soll dich grüßen, aber du wirst ihn ja bald wiedersehen.“ ich nickte. „Das hoffe ich.“ er sah mich auffordernd an und ich lachte, einfach weil es schön war ein Familienmitglied wieder zu sehen. „Okay ist ja gut ich hab viel erlebt und bin mit meinen Kräften gut voran gekommen. Ich musste manchmal Duelle austragen oder soetwas aber es war cool. Ich freue mich aber schon riesig auf zuhause.“ er nickte und nahm sich ein Glas. „Das freut mich...“ bevor er seinen Satz beenden konnte kamen eine Gruppe Mädchen auf ihn zu und fragten ihn ob er mit ihnen tanzen wolle. Eigentlich wollte er absagen doch drängte ich ihn dazu mit ihnen das Bein zu schwingen. Ich ging derweil eine Runde im Saal, schlängelte mich durch die Reihen und begutachtete die Pracht des Raumes und die Schönheit der Kleider und Anzüge. Ich musste es mir genau merken, wieso hatte ich mir nur keinen Fotoapparat mitgenommen. Plötzlich stellte mir jemand ein Bein und ich stolperte und fiel, fast! Ein weiterer Gentleman hielt mich an meiner Hüfte fest und nahm meine Hand. „Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Ich nickte und bedankte mich höflich mit einem Knicks. „Ja vielen Dank.“ er hatte ebenfalls eine Maske auf, aber sein Lächeln kam mir bekannt vor und diese Augen. Ich sah mich nach dem Übeltäter um und wollte schon auf die drei Zicken zu stolzieren da drehte er mich wieder zu sich und holte mich dicht an sich heran. „Hey...“ beschwerte ich mich. Ich stieß ihn unsanft weg und wollte gehen, doch hielt er meine Hand fest und küsste sie. „Das schickt sich nicht für eine Damen einen Gentleman zurückzuweisen.“ ich stöhnte. „Würden sie einen Tanz mit mir wagen?“ ich wollte den Kopfschütteln musste mich aber an seine Worte erinnern und auch an die von Coco und Caro. „Wenn dich ein netter Herr zum Tanz auffordert dann darfst du ihn nicht abweisen. Mehr als drei Tänze sind nicht zu empfehlen, aber weniger auch nicht. Und noch etwas, es kann schnell mal passieren das du stolperst oder dich bekleckerst oder sonst etwas, wenn dir jemand behilflich ist und dann auch noch ein Gentleman, dann bist du verpflichtet seine Wünsche zu erfüllen egal was es ist. Er hat dich vor dem sicheren Tod in der Gesellschaft gerettet deswegen darfst du wenn es wirklich passieren sollte nicht Nein sagen.“ ich musste also wohl nachgeben. „Sie haben mich gerade gerettet mein Herr deswegen schulde ich ihnen etwas und wenn es ihr Wunsch ist mit mir zu tanzen, dann kann ich nicht nein sagen.“ er nickte triumphierend und führte mich auf die Tanzfläche. Die Musik begann zu spielen und wir bewegten uns schnell und trotzdem sicher, er führte und er war äußerst gut. Er drehte mich und fing mich auf, er war stark und definitiv sehr beliebt, denn alle starrten uns an. „Darf ich eine Frage stellen?“ murmelte ich beim Tanzen. Er nickte und wartete. „Haben sie mich beobachtet?“ „Wie kommen sie denn da drauf?“ entgegnete er. „Ich weiß nicht, ich dachte nur so. Immer wieder war mir jemand gefolgt und hatte mich im Visier. Gut möglich das sie das gewesen sind.“ er drehte mich von sich weg und lächelte hämisch. „In der Tat, schon vom ersten Augenblick konnte ich meine Augen nicht von ihnen lassen.“ ich wurde rot und hätte ihn gern geschlagen. In dem Augenblick in dem er das gesagt hatte, krallte er sich meine Hüfte und zog mich unnatürlich nah an sich heran. Wir nahmen wieder die Grundposition ein und machten ein paar Schritte. „Ich hoffe ich habe sie nicht belästigt!?“ flüsterte er nah an mein Ohr. Ich schüttelte den Kopf und versuchte wieder etwas Abstand zu gewinnen. „Nein, im Grunde haben sie mich deswegen gerettet.“ er nickte und die Musik endete. Für kurze Zeit blieben wir noch auf der Tanzfläche stehen und starrten uns an. Er sah äußerst gut aus in seinem Anzug, die Krawatte war leicht gelockert und seine dunklen Haare leicht nach hinten gekämmt. Dann hakte er sich bei mir unter und führte mich weg von den vielen Leuten auf die Terrasse. „Was wollen wir hier?“ fragte ich nervös. „Ein wenig allein sein...“ antwortete er und ließ mich los. Er musterte mich von oben bis unten, ich drehte mich weg da es mir unangenehm war und stütze mich auf das Geländer, Abgrenzung was auch immer das war. Es war aus Stein, Säulen stützten eine Steinplatte. Ich genoss die frische Luft und atmete tief ein und aus. Es war stickig gewesen und hier draußen konnte man die Sterne sehen und den Vollmond. Ich wurde von hinten umarmt, er legte seinen Kopf auf meine Schulter und drückte mich fest an sich. „Da ich dich gerettet habe musst du mir jetzt alles erfüllen was ich will. Und was ich will ist...“ „Könntest du das bitte lassen?“ fragte ich versuchte mich zu wehren. „Du gehörst jetzt nur mir hast du mich verstanden. Du gehörst immer nur mir, egal was du tust oder ob ein anderer Junge dein Freund sein möchte du gehörst mir. Und deswegen... küss mich.“ mir stockte der Atem. Was sollte ich tun? Wie ungehobelt und frech war das denn einfach irgendetwas zu behaupten und dann zu fordern, dass ich ihn küssen sollte? Er war kein Gentleman, dass stand fest. „Hör auf...“ schrie ich leicht den Ton unterdrückend um nicht auffällig zu wirken und machte mich los, jedoch nicht für lange. Er drehte mich und zog mich dicht zu sich. Dann wiederholte er seinen Satz und umarmte mich. „Küss mich!“ ich schüttelte den Kopf, er ging immer weiter nach hinten, er hielt meine Arme fest und drückte mich an das Geländer, seine Augen hielten mich gefangen und machten mich so gut wie bewegungsunfähig, so als würden sie mich vereisen. Er kam mir so nah das ich seine Nase spürte und fast hatte er seine Lippen schon auf meine gedrückt. Mal wieder wurde mir bewusst das ich nur ein Mädchen war und nicht so viel ausrichten konnte, selbst nicht mit meinen Fähigkeiten. Seine Haare kitzelten mein Gesicht und bevor etwas wirklich passierte flüsterte ich seinen Namen: „Luuuke... wieso?“ er stoppte und sah mich verblüfft an. „Ich habe dich schon erkannt als du mich beobachtet hast, ich würde dich überall wiedererkennen durch deine Augen.“ er lächelte und berührte sanft meine Lippen. „Hey da bist du ja...“ Kyle kam aus der großen Tür gestürmt und ließ vor Schreck beinahe sein Glas fallen. Bevor er etwas sagen konnte verschwand Luke, er sprang von der Terrasse und löste sich in Luft auf. Ich atmete auf und drehte mich schnell von Kyle weg, es war mir etwas peinlich. Er kam zu mir und sah mich durch dringlich an. „Alles in Ordnung?“ ich zuckte mit den Schultern. „Bald beginnt das Feuerwerk, ich habe dich überall gesucht. Ich wollte es mit dir sehen.“ ich sah ihn mit roten Wangen an und erkannte ein Leuchten in seinen Augen. „Vorher aber...“ er nahm meine Hand und lief schnell die Treppen hinunter. Er zog mich mit sich und rannte hinter einen Baum, der uns gut verdeckte. „Was ist denn?“ fragte ich verwirrt. „Ich kann doch nicht auf mir sitzen lassen, dass mein Bruder eine solche Schönheit wie dich küssen will.“ er strich durch mein Haar und spielte mit ihm herum. Dann legte er eine Hand um meine Taille und zog mich zu sich. Nicht noch einer! Ich schüttelte den Kopf und zog meine Augenbrauen zusammen. Ich hatte Angst wieso auch noch Kyle?

Auf einmal spürte ich etwas: „Du gehörst nur mir!“ ich erschrak und sah mich um. Kyle schien es nicht gehört zu haben. Es war anscheinend in meinen Gedanken, aber es war hundertprozentig Lukes Stimme gewesen. Bevor Kyle mir überhaupt nahe kommen konnte trennte uns eine Wasserwand und ich wurde pitschnass. Mein Kleid klebte an meiner Haut und hing schlapp und tropfend herunter. Alles war ruiniert, Kyle sah mich erschrocken an. Mir kamen die Tränen und ich konnte sie nicht mehr zurückhalten. „Was ist passiert?“ fragte er fassungslos. „Luke!“ flüsterte ich nur und rannte weg. Dummerweise hatten sich viele der Schüler auf der Terrasse versammelt und sahen mich. Gedemütigt lief ich in die andere Richtung und auf meinen Balkon zu. Wie konnte Luke nur soetwas tun, mich so demütigen und verletzten. Kyle hatte nach mir gerufen doch reagierte ich nicht. Er war genauso wie sein Bruder, vielleicht nicht so schlimm, aber er wollte auch nur das Eine. Klatschnass kam ich an und mir liefen unaufhaltsam immer wieder dicke Tränen über mein Gesicht. Zwei meiner Tränen verwandelten sich auf unerklärliche Weise in zwei Perlen. Ich fing sie auf und starrte sie interessiert an. Eine verband sich mit dem Lederarmband das Luke mir geschenkt hatte und die andere verschwand auf mysteriöse Weise. Ich hatte aber nicht übel Lust mir über dieses Phänomene den Kopf zu zerbrechen. Ich war wütend, traurig, verletzt und gedemütigt. Ich flammte auf und trocknete mein Kleid. Dann rannte ich um das Gebäude herum und auf den Haupteingang zu. Dort durch das Foyer und zu meinem Zimmer, ich kam ungesehen davon. Alle hatten sich auf der Terrasse versammelt und warteten gespannt auf das Feuerwerk. Ich hätte es auch gern gesehen, aber ich war definitiv nicht in der Stimmung dazu. Als ich in meinem Zimmer ankam ließ ich mich auf mein Bett fallen und weinte mir die Augen aus. Ich konnte und wollte einfach nicht begreifen wieso Luke das getan hatte. Ich wusste das er es gewesen war, ich hatte ihn gesehen wie seine blauen Augen schäumten und leuchteten und seine Haare im Wind wehten. Ich wollte ihm das nie verzeihen. Er spielte mit mir, dass stand fest. Er hatte zuvor versucht mich zu küssen, weil er gerade nichts besseres zu tun hatte und als ich gerade jemand anderen, besseren gefunden hatte störte er mich dabei. Bestimmt lachte er sich jetzt schlapp. So ein Idiot!

*

Doch etwas ganz anderes war der Fall. Luke hatte sich auf einem Baum vor Amys Balkon verkrochen und hielt die Träne die zu einer Perle geworden war in der Hand. Er rollte sie herum und betrachtete die wunderschöne blaue, durchsichtige Kugel. Er küsste sie und verband sie mit seinem Armband. Er hatte einen bestimmten Grund gehabt warum er Amy so fertig gemacht hatte und er hätte sie gern in den Arm genommen und ihr den Schmerz ersparrt, aber eine andere Möglichkeit hatte er nicht gesehen. Er wusste das er Gefühle für Amy entwickelt hatte und das war nicht gut, es war ein Schwachpunkt den man zu leicht angreifen konnte. Er wollte sie nicht in Gefahr bringen und da er an seinen Gefühlen nichts ändern konnte musste er versuchen, dass Amy ihn hasste. So würde wenigstens sie ein schönes Leben haben. Warum er das mit dem Küssen gemacht hatte? Wahrscheinlich um sich von ihr zu verabschieden. Er hatte sie sehr in sein Herz geschlossen und wollte sie immer in den Arm nehmen und küssen, doch wenn sie sich lieben würden wäre es zu gefährlich. Er hatte noch mit einigen Leuten eine Rechnung offen und wenn sie gegen die Schattencrew kämpfen mussten hätten sie immer einen Schwachpunkt. Er konnte nicht zulassen das Amy als Geisel genommen wurde oder sie gegeneinander ausgespielt wurden. Er konnte sie so auch viel besser beschützen und solange er sie wenigstens sehen durfte und ihr Lächeln beobachten durfte war er zufrieden. Zumindest hoffte er es!

Er drehte sich zu ihrem Balkon und lauschte, wie sie weinte. Doch schon nach kurzer Zeit hielt er es nicht mehr aus und sprang vom Baum. Er lief auf die Koppel und schwang sich auf seinen Schimmel, er ritt in den Nordwald und zu seinem Lieblingsplatz. Ein riesiger Kletterbaum stand auf Steinen an einem großen Wasserfall. Er hörte ihn laut in einen kleinen See krachen und plätschern und band seinen Schimmel fest. Dann bestieg er den Baum und versuchte nachzudenken. Der Wind wehte stark und es schien als würde er ihn bemitleiden und der Wasserfall mit Amy weinen. Es war wie eine tragische Liebesgeschichte, Romeo und Julia. Gerade weil er nicht wollte das sie starb musste er es tun. Viele hätten sicherlich auch einen anderen Weg gefunden, auch um die Liebe bestehen zu lassen, aber trotzdem war es die beste Entscheidung gewesen. Er hielt sein Armband fest in der Hand und drückte Amys Träne fest in seine Faust. Er würde sie beschützen und mehr nicht. Sie waren nur Partner und mehr nicht. Nachdem wieder ruhe eingekehrt war würde er sie verlassen und mehr nicht. Sie würden sich nicht mehr sehen und beide ein schönes Leben haben, dass war sein Plan. Doch eins war sicher er musste sich verhalten wie immer sonst würde es nicht funktionieren, denn Amy würde ihn sonst fragen warum er sich anders benehmen würde. Eine schwere Probe kam auf ihn zu, schwerer vielleicht noch als in einem fremden Land ein neues Leben beginnen.

Doch ob sein Plan funktionierte stand in den Sternen, dass hing allein von ihm und Amy ab.

*

Ich lag noch immer auf meinem Bett, hatte aber aufgehört zu weinen. Ich zog mich um und legte mich ins Bett. Ich hörte es krachen und laute Rufe wie: „Ah...!“ und „Ohhhhh...!“, das Feuerwerk schien prächtig zu sein. Es interessierte mich aber nicht, ich drehte mich zur Wand, schloss meine Augen und versuchte den heutigen Tag einfach zu vergessen. In meinem Kopf drehte sich alles und so sehr ich auch versuchte Luke böse zu sein, es funktionierte nicht. Es musste einen Grund für sein Verhalten geben, vielleicht war er eifersüchtig gewesen? Er war zwar schon immer ziemlich gemein gewesen, hatte mich aber immer gerettet wenn ich in Gefahr war. Er war immer bei mir und es war so viel passiert in einer Woche. Er hatte mir das Armband geschenkt und wollte mich immer und immer wieder umarmen oder küssen, es muss doch einen Grund für sein Verhalten geben... ich versuchte eine halbwegs logische Erklärung zu finden kam, aber zu dem Punkt das er das alles wahrscheinlich nur tat um mich im Augen zu behalten und mich gleichzeitig zu schützen. Wenn er auch nur eine Schwäche zeigte, würden sie ihn hart dran nehmen, deswegen ärgerte er mich wahrscheinlich immer so viel, andererseits musste er mich beschützen, deswegen war er oft bei mir und versuchte mein Vertrauen zu erlangen damit ich immer zu ihm kam wenn etwas passierte.

Ich wusste ganz genau das er es gut meinte und auch wenn es nur sein Job war nahm er ihn sehr ernst. Ich hatte es ihm vielleicht immer schwer gemacht damit, dass ich so viel Unsinn machte, neugierig war und immer wieder in gefährliche Situationen geriet. Ich musste ihm vergeben, damit er mir vergeben kann und dann nahm ich mir vor immer zu versuchen ihm zu helfen und mich möglichst anständig zu benehmen, damit er kaum Probleme hatte. Ich schaffte es endlich einzuschlafen und diesen Tag erstmal zu vergessen.

Am morgen wachte ich auf und überlegte sofort wie es denn nun weiter gehen sollte. Der Ball war vorbei, die Mädchen waren wieder in ihrer Schule und es war Samstag. Was würde passieren? Wie würde es mit Luke ablaufen wenn ich ihn wiedersehen würde... und mit Kyle... mal wieder tausende von Fragen die sich alle erst im Laufe des Tages klären sollten. Da es nun Morgen war stand ich auf, machte mich fertig und zog meine Schuluniform an. Dann machte ich mich auf den Weg zur Mensa. Ich begegnete Kyle, der mich verschlafen musterte. „Guten Morgen!“ rief ich munter. Er zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht und nickte: „Guten Morgen Sonnenschein! Geht es dir wieder gut?“ er legte einen Arm um mich und begleitete mich in die Mensa. „Ja, geht wieder...“ „Ich habe dich beim Feuerwerk vermisst, habe nach dir gesucht dich aber nicht gefunden. Ich werde mit Luke heute wohl noch ein Hühnchen rupfen, da ich mir sicher bin er steckt dahinter.“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, ist schon gut.“ bedrückt sah ich zu Boden und versuchte die heran schwemmenden Tränen aufzuhalten. Wir setzten uns und aßen. „Nun, der Tagesplan ist heute leider nur sehr kurz.“ fing er an zu erzählen. „Du wirst nun deine Sachen packen und noch vor dem Mittag wirst du verabschiedet und zu deiner Aufnahmeprüfung gefahren. Dort wirst du wenn du es schaffst in den Außendienst aufgenommen und schließlich nach Hause gefahren.“ traurig sah ich ihn an und biss missmutig von meinem Brötchen ab. „Muss ich denn wirklich schon gehen?“ er nickte und nahm mich in den Arm. Wir aßen zu Ende und verließen den Saal, ich ging in mein Zimmer und Kyle hielt Wache, er wollte nicht das ich gestört wurde. Ich packte all meine Sachen zusammen und ging dreimal umher um sicher zu gehen das ich auch nichts vergessen hatte. Kyle kam nach einer Weile und sah sich ebenfalls um. Als ich gerade meine Koffer schließen wollte gab er mir noch etwas. „Hier... damit du uns auch ja nicht vergisst.“ entsetzt blickte ich zu ihm und zurück zu dem Stapel Klamotten die er mir andrehen wollte. „Das kann ich nicht annehmen...“ ich schob verlegen die Sachen zu ihm zurück, doch er legte sie in meinen Koffer und sah mich durch dringlich an. „Du hast sie dir verdient, alle.“ was sollte das denn für eine Andeutung sein. Ich faltete die Schuluniform auf und sah sie mit großen Augen funkelnd an. „Ich mag sie sehr...“ murmelte ich. „Nimm sie, wir werden sie eh nicht brauchen!“ er lächelte und steckte mich an. Das stimmte, so schnell würde nicht wieder ein Mädchen diese Schule besuchen. „Okay, vielen Dank.“ flüsterte ich, doch war es noch nicht alles. Auch der rote Umhang sollte mir gehören. Er war weich und ich musste sofort an Forbidden denken. Ich würde ihn jetzt schon vermissen und unsere Ausritte und das Frei-Sein. Ich legte alles wieder fein säuberlich zusammen und verstaute es in meinem Gepäck. Noch immer war ein Kleidungsstück übrig und ich betrachtete es sehr lange, ich ließ mich auf mein Bett fallen und fuhr die Stickereien und den schönen Stoff mit den Fingern nach. „Es passt gut zu dir!“ meinte Kyle. „Es sind alles Sachen die viele Erlebnisse und Erinnerungen sind... wie kann ich das nur gut machen?“ fragte ich bedrückt. Ich legte auch das Kleid in meinen Koffer und sah ihn dankend an. Er winkte lässig ab und funkelte plötzlich so komisch mit den Augen. „Da würde mir etwas einfallen...“ flüsterte er und bevor ich fragen konnte, strich er mir meinen Pony aus der Stirn und drückte mir einen Kuss auf. Mir schoss das Blut in die Wangen. „Kyle?!“ murmelte ich. „Und da gäbe es noch eine Sache, versprich mir das du Luke nicht verfällst wie alle anderen Mädchen. Ich hätte dich zugegeben gern als meine feste Freundin.“

Na er war aber direkt! Ich war verwirrt und wusste nicht recht was ich antworten sollte. „Ich ähm...“ er legte seinen Finger auf meinen Mund und zischte. „Nein sag nichts, versprich es mir und all deine Schulden sind bezahlt.“ ich hatte eigentlich etwas anderes erwartet, aber na gut er hatte so viel für mich getan ich würde zumindest versuchen Luke nicht zu mögen. Das wollte ich immerhin von Anfang an, ich nickte und stimmte somit zu. „Gut, aber wenn er gerade mal wieder komisch ist oder du glaubst du kannst ihm nicht entkommen, denke an den Kuss den ich dir auf die Stirn gab. Glaub mir, das wird dich abschrecken und daran erinnern das ich auf dich warte.“ er schloss mich nochmal in eine feste Umarmung. „Aber, Kyle du weißt wie ich fühle...“ er nickte in meine Schulter und spielte mit meinen langen Haaren. Seine blonden Strähnen kitzelten mich am Ohr. „Ja, aber es ist nie zu spät... Gefühle ändern sich. Genau wie Menschen!“ ich atmete schwer ein. Wenn mich alle so verabschieden wollten würde es sehr lange dauern. Ich drückte ihn schließlich weg und er verließ mein Zimmer. Ich machte mein Gepäck zu und stellte es zur Tür.

Einmal, einmal wollte ich noch auf Forbidden sitzen und wenn es nur für kurze Zeit wäre. Ich rannte auf meinen Balkon und sprang gekonnt über das Geländer. Ich landete auf dem Boden und rannte auf die Koppel zu und direkt zu Forbidden. Ich umarmte ihn und streichelte ihn. „Forbidden, ich werde dich am meisten vermissen. Glaub mir du bist der schwerste Abschied, aber bevor ich dich vielleicht nie wieder sehe möchte ich noch einmal auf dir Reiten... darf ich?“ er stupste mich an und ich schwang mich auf seinen Rücken. Ohne Zügel und Sattel galoppierte Forbidden mit mir über die Koppel und quer durch die Pferde. Er wiehrte ausgelassen und genoss es anscheinend auch. Als ich ihn anhielt stieg er noch einmal und dann musste ich ihn auf der Weide zurücklassen. Ich sprintete wieder zu meinem Zimmer auf einen Baum über den Balkon gelang ich in meinen Raum und nahm mein Gepäck. Nun war ich eigentlich soweit diese Schule zu verlassen und ein sozusagen neues Leben zu beginnen, auch wenn es im alten Umkreis war und sich von meinem Umfeld und meinem Auftreten nicht viel ändern würde. Mein Alltag würde wahrscheinlich erheblich anders ablaufen. Ich trat aus der Tür und wurde von Kyle zum Foyer gebracht. Dort hatten sich alle Schüler versammelt und winkten mir zu. Ich konnte es gar nicht fassen alle waren da um mich zu verabschieden. Es fühlte sich an als wäre ich ihre Königin die eine lange Reise antrat. Ich lächelte ihnen zu und erkannte ziemlich nah an der Tür, Niklas und seine Kumpels. Ich blieb stehen und er kam auf mich zu: „Ich muss zugeben du bist das seltsamste Mädchen das mir je begegnet ist und du bist auch das dümmste, aber du wirst mir sicher fehlen.“ er streckte mir seine Hand hin. Ich schlug ein und lachte: „Schön das du mich wenigstens ein bisschen leiden kannst.“ er nickte. „Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder.“ ich lief weiter und sah auch Bryan. „Hey, mach bloß nicht mehr so viel Unsinn, hast du gehört? Sei netter zu den anderen und spiel dich nicht immer so auuu...“ „Ja ja, jetzt kann ich das ja wieder machen, wenn du weg bist muss ich nichts mehr befürchten.“ ich boxte ihn und er heulte auf. „Hey...“ „Ich habe Spione auf dich angesetzt...“ warf ich frech zurück. Und auch er streckte mir seine Hand hin und ich schlug ein. „Hey, machs gut ja und fang alle bösen Jungs. Und wehe du lässt dich von ihnen besiegen, ich will der Nächste, nach Luke sein der das schafft.“ er zwinkerte mir zu und ich verließ schließlich das Hauptgebäude. Ich drehte mich um und begutachtete es um ein Bild in meinem Gedächnis zu speichern. Sie waren mir alle in dieser einen Woche sehr ans Herz gewachsen. Der Direktor stolzierte auf mich zu und begann eine kleine Rede: „Miss Greenforce, es ist wirklich nicht leicht gewesen, aber mit Stolz können wir sagen das erste Mädchen in einer Woche halbwegs fit für den Außendienst zu machen. Ich freue mich das sie diese Woche gut überstanden haben, leider müssen wir nun Abschied nehmen und sie nun gehen lassen. Es wird sicherlich in die Geschichte eingehen, da bin ich mir sicher aber solange das noch nicht ist... müssen sie ihre Identität bewahren. Ich fühle mich wirklich geehrt sie kennen zu dürfen, dass ist ein Privileg das nicht jedem vergönnt ist. Aber ich möchte und kann sie auch nicht wieder aufhalten, sie müssen jetzt gehen.“ er schüttelte mir mit einem kräftigen Händedruck die Hand und deutete auf einen schwarzen Gangsterwagen. „D...da soll ich mitfahren?“ fragte ich scheu. Kyle stieß mich ein Stück in seine Richtung und ich hörte Lukes Stimme. „Nun mach schon, wir haben nicht ewig Zeit.“ böse starrte ich ihn an. Er grinste nur blöd und stieg in den Wagen. „Na dann... muss ich wohl wirklich gehen. Und es fühlt sich alles wie ein Traum an. Ich kann es immer noch nicht glauben.“ ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und lächelte Kyle zu. „Auf Wiedersehen, ich hoffe du besuchst mich bald.“ er nickte. „Wir werden uns früher sehen als du denkst... und dann wird es sicherlich nicht gut ausgehen!“ murmelte er und winkte mir, wie die anderen eifrig zu. Als ich meinen Koffer verstaut und mich in das Auto gesetzt hatte, fuhr der Fahrer zügig los. Vorn, auf dem Beifahrersitz saß jemand mir doch recht bekanntes. Es war Jonathan: „Hey was machst du denn hier?“ fragte ich verwundert. „Das geht dich nichts an.“ warf er nur kalt zurück. Beleidigt gab ich es auf und wandte mich zu Luke. „Was passiert jetzt?“ fragte ich nun an ihn gewandt. Er lächelte hämisch und erklärte: „Wir fahren jetzt zum Hauptquartier, dort wirst du deine Prüfung machen und sie werden feststellen ob du für den Außendienst bereit bist. Jonathan muss dort ebenfalls hin. Er kennt es schon er war schon zwei Mal dort.“ „Aller guten Dinge sind drei...“ unterbrach dieser Luke. „Ich habe nichts gesagt...naja, jedenfalls dort müsst ihr einiges bestehen und wenn das geschafft ist bekommt ihr alle wichtigen Informationen und es geht endlich nach Hause.“ so wie er es sagte, hörte es sich an als würde er sich darauf freuen endlich wieder in meinem Heimatort anzukommen. Für ihn war das sicher nur Routine. Ich sah aus den schwarz getönten Fensterscheiben und beobachtete die vorbeirauschende Landschaft. Nach einer Stunde kamen wir an einem Blockgebäude an. Es war einfach nur ein Betonklotz mitten in der schönsten Landschaft, verlassen und komplett allein auf weiter Flur. Als ich ihn genauer betrachtete sah es aus wie eine Festung, kleine Fenster geschützt mit Gittern eine dicke Stahltür und massive Wände. Die Aura dieses Gebäudes war gespenstisch. Wir stiegen aus dem Wagen und liefen auf die graue schwere Tür zu. Ich bemerkte wie Jonathan nervös wurde und immer wieder seine Hände zu Fäusten ballte. Luke klopfte mit einer Art Klopfzeichen an die Tür und ließ seine Wasserkräfte ein wenig spielen. Dann öffneten sich die Türen und zwei uniformierte Männer begleiteten uns in den Keller. Ich bekam es etwas mit der Angst zu tun, es war echt gruselig, dadurch das die Fenster klein waren drang kaum Licht in den Raum und es gab auch nur schwache Energiesparlampen die von der Decke hingen. Ich begutachtete alles und jede kleinste Einzelheit, ganz im Gegensatz zu Luke der ohne auch nur den Blick abzuwenden schnurrstracks hinter den beiden Typen her lief. Sein Blick hatte sich schon verfinstert als wir in die Nähe dieses Hauses gekommen waren. Jonathan versucht auch möglichst cool und ruhig zu bleiben, aber ich merkte das auch er sich nicht wohl fühlte. Er musste aber mindestens schon einmal hier gewesen sein denn er schien sich auf irgendetwas vor zu bereiten. Als wir einen unendlich langen und verzweigten Weg gegangen waren kamen wir zu einem Raum. Die beiden Typen öffneten geheimnisvoll die Tür und Luke schritt voran. „Ich heiße euch alle herzlich Willkommen... schön euch zu sehen.“ begrüßte uns ein weiterer Mann, Mitte 30 mit einem weißen Kittel. „Luke?!“ ich zog ihm am Ärmel und er drehte sich zu mir. „Wo sind wir? Was passiert hier?“ flüsterte ich. „Keine Sorge, wir sind in einer geheimen Forschungseinrichtung und hier werdet ihr getestet ob ihr qualifiziert seid.“ „Luke du warst lange nicht da. Jonathan es ist deine letzte Chance und wir haben jemand neuen, es freut mich außerordentlich ein Mädchen mal in dieser bescheidenen Hütte zu empfangen.“ „Mach es kurz ja?“ unterbrach Luke ihn. „Nicht so ungeduldig, ich bin Herr Defand und ihr befindet euch in einer geheimen Forschungseinrichtung, hier werden wir testen ob ihr für den Außendienst qualifiziert seid.“ ich kicherte. „Das habe ich irgendwo schon mal gehört.“ ich stieß Luke meinen Ellenbogen in die Seite und er kratze sich nur verlegen am Kopf. „Nun gut... ich denke Jonathan fängt an, geh bitte in den Test-Raum.“ er nickte und verschwand in einer Tür. Er tauchte vor uns in einem anderen Raum wieder auf, wir konnten ihn durch eine riesige getönte Fensterscheibe beobachten. „Was passiert jetzt?“ fragte ich. Der Kitteltyp wandte sich zu mir und stellte ein paar Hebel ein und drückte Knöpfe. „Wir werden jetzt Jonathans Fähigkeiten überprüfen und ob er wirklich in der Lage ist gegen die Schattencrew zu kämpfen, ob er körperlich fit ist und wie er sich generell verhält. Da musst du auch noch durch also sieh gut zu.“ ich nickte und wir setzten uns auf ein paar Drehstühle. Dann sah ich wie der Mann etwas auf seinem Computer startete und aus den Wänden im anderen Raum schossen helle Strahlen. Es waren rote Laserstrahlen und Jonathan sprang über sie hinweg und umging sie mit Tricks. Dann fror er sie ein und die nächsten Attacken bauten sich auf. Es war als würden mehrere echte Leute gegen ihn kämpfen und er hielt sich wirklich außerordentlich. Ich bewunderte ihn und hatte jetzt schon bangen wegen meiner Prüfung. „Weißt du eigentlich ist es nicht erlaubt das du dabei zu siehst, aber ich denke wir können da mal eine Ausnahme machen, aber alles was du hier siehst und hörst darfst du niemandem erzählen, es wäre besser du vergisst es.“ Luke nickte: „Bevor du hier herein darfst musst du eigentlich viele Prüfungen bestehen und jeder Lehrer muss zustimmen. Jonathan hat viel hinter sich. Du musstest nicht mal ein drittel von dem bestehen was er alles gemacht hat. Doch bald ist es soweit wenn er jetzt tapfer kämpft und den Gesundheits- und Loyalitätscheck besteht dann wird er in eine der Außengruppen befördert.“ „Aber ich hatte doch gar keine Prüfungen und bei mir hat sicherlich nicht jeder Lehrer zugestimmt.“ wand ich ein. Er nickte: „Du hattest auch Prüfungen unbewusst, die Kämpfe gegen Niklas, Bryan und schließlich gegen mich waren zum Teil Prüfung und zum Teil Herausforderungen von ihnen aus. Außerdem wirst du nicht gleich in den Außendienst gehen, du musst auch nicht wie er einen Haufen von Regel kennen, du hast eine andere Bestimmung. Du bist ein Elementowner das heißt du verfolgst deine eigenen Ziele und kooperierst nur mit der Regierung die anderen sind deren Handlanger.“ „Na na Luke, was du sagst ist zwar wahr aber trotzdem ist sie verpflichtet die Regierung zu schützen und ihre Befehle zu befolgen.“ diskutierte er. „Wir werden ausgenutzt... es geht nur um die Regierung und ihre Sicherheit.“ murmelte ich schließlich. Beide sahen mich verblüfft an und starrten mich nur an, ihnen blieb die Luft weg. „Sie sagen zwar das es um das Land geht und den Frieden, aber eigentlich sollen wir nur deren Sicherheit garantieren oder ihr Leben verschönern. Wenn jemand nicht gebraucht wird dann wird er abgeschoben oder ausgenutzt wie ein Sklave. Die da oben haben nicht im geringsten vor zu versuchen die Menschen an uns zu gewöhnen, nein sie wollen uns als Rarität behalten und Geld machen oder für andere Zwecke... sie sind schlecht.“ „Oh nein, jetzt halt mal die Luft an.“ er wurde lauter und drehte sich zu seinem Computer und hielt den Kampfvorgang von Jonathan an. Dieser ließ sich erschöpft zu Boden sinken und machte erstmal eine Verschnaufpause. „Also ich will ja wohl bitten. Sie tun alles was in ihrer Macht steht um uns zu vereinen es gibt nichts anderes wofür sie arbeiten, ausgeschlossen Politik und Ordnung in unserem Land. Du kannst mir glauben das sind ehrliche Menschen die keinesfalls vorhaben uns auszunehmen. Außerdem sorgen sie dafür das unsere Einsätze gegen die Schattengang bis auf weiteres geheim bleiben.“ ich schüttelte den Kopf. „Sie sind naiv. Ich bin mir sicher das Luke mich bestätigt wenn ich sage das die hohen Tiere meistens nur noch an sich selbst denken.“ er nickte. „In der Tat, aber unsere Regierung ist ganz in Ordnung auch wenn man noch lang nicht alle Befehle ernst nehmen darf.“ der Mann im Kittel drehte sich wieder und schnaubte wütend. „Ihr habt beide noch viel zu lernen, ich hoffe eure Gruppe biegt euch das bei. Nur weil ihr Elementowner seid, könnt ihr nicht über solche Dinge richten und schon lange nicht werten wie die Menschen sind die euch diese Aufträge geben.“ wir sahen uns nur an und verkniffen uns ein Lächeln, er hatte keine Ahnung wie grausam die Welt da draußen geworden war. Jonathan betrat den Raum: „Ich habs geschafft.“ er ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen und sah uns verwundert an. „Was ist hier passiert?“ „Nur eine kleine Auseinandersetzung...“ antwortete ich und Herr Defand deutete mir nun in den Testraum zu gehen. Ich befolgte seine Anweisung und ging in dieses äußerst komische Zimmer, es war mit allerlei Technik ausgestattet und hatte eine interessante Form. Ich drehte mich und sah mich fasziniert um. Dann drehte ich mich zum Fenster und nickte als meine Zustimmung das es nun losgehen konnte.

*

„Gut dann werden wir mal testen was unsere Göre so drauf hat.“ „Was soll das Dennis?“ fragte Luke und ging zu ihm und beobachtete seine Vorgehensweise an den Geräten. „Ich bin gespannt was die Kleine in einer Woche gelernt hat.“ seine Augen funkelten und er startete den Vorgang. Im anderen Raum stellte Amy sich in Kampfposition und überlegte was nun passieren würde. Sie war recht wütend über ihre Erkenntnis und freute sich ein wenig Frust, der sich immer schon mal angestaut hatte, zu entladen. Nicht nur, dass sie sich wie eine Marionette fühlte, sondern auch das sie ihre Familie schrecklich vermisste, immer noch wütend auf Luke war der sie heute noch abweisender behandelt hatte und darauf das sich so viel ändern würde und über so viele andere Dinge die ihr gerade in den Kopf schossen. Sie drehte sich wachsam hin und her und beobachtete die knackenden Scheinwerfer um sie herum. „Mal gucken wie sie sich schlägt. Ich habe einen anderen Ablauf gewählt...“ Herr Defand lächelte und kam immer noch nicht über den Gedanken hinweg das ein Mädchen ein Elementowner war und dann auch noch so frech. „Du wirst dich wundern.“ zischte Luke und beobachtete sie gespannt. „Wie kann sie es nur wagen die Regierung so in den Dreck zu ziehen, dass hätte ich eigentlich von dir erwartet. Du warst schon immer so ein Rebell, jetzt fängt sie genauso an ihr passt irgendwie gut zusammen.“ Luke huschte ein Lächeln übers Gesicht und schüttelte den Kopf. „Du weißt nicht wie verschieden wir sind.“ „Gegensätze ziehen sich an.“ warf der Kitteltyp zurück. „Was ist hier eigentlich passiert? Hat sie wieder irgendetwas angestellt?“ fragte Jonathan vollkommen ratlos. „Nein, aber das wäre typisch gewesen.“ Luke lachte.

Amy, über die gerade diskutiert wurde wehrte einige Angriffe ab und wunderte sich warum es so leicht war. Sie sprang in die Luft und machte Salti, Blackflips und Räder. Sie entkam jedem Angriff und traf gezielt auf die Angriffsposten. Diese explodierten und die nächsten Attacken starteten. Schatten bildeten sich, Nebel kam auf und der Raum verdunkelte sich. Doch das war für sie kein Problem, sie war so mit Energie geladen das sie eine Umdrehung brauchte und der Nebel war verschwunden, der Raum leuchtete hell voller Flammen und ihr Körper wurde ebenfalls von diesen lodernden Todesfallen umgeben. Sie fing an zu Tanzen und durch ihre Bewegungen formten sich entweder Verteidigungen oder Angriffe die die Gegner schnell ausschalteten.

Die drei Jungen standen mit offenem Mund da und beobachteten das Schauspiel. „Das ist ja wirklich erstaunlich und sie sieht noch süß und lässig dabei aus. Sie hat viel gelernt und wurde gut ausgebildet.“ die anderen beiden nickten zustimmend. „Na dann wollen wir das Level mal auf Elementowner setzten.“ er drehte und drückte wieder Hebel und Knöpfe. Doch auch diese Einstellungen brachten nicht viel, es waren eigentlich keine Gegner für Amy. Als sie in einen Strudel gezogen wurde befreite sie sich wieder mit einer stark lodernden Flamme und sie war kurz davor blutrot zu werden. Doch bevor Amy so viel Kraft offenbarte fing sie sich wieder und machte einen hinterhältigen Angriff und besiegte mit wenigen Zügen die Gegner. Gelassen kam sie in der Hocke auf dem Boden an machte ein paar Tanzschritte und stand schließlich vor der großen Fensterscheibe. Sie lächelte nur und ging zufrieden raus. „Das war ja wirklich unglaublich, sie hätte beinahe... und sie hat, sie hat den Computer so schnell besiegt trotz des Schwierigkeitsgrades. Sie war fast so gut wie du, dass ist doch unmöglich oder?“ Luke schlug Dennis auf die Schulter: „Mach dir nichts draus, du bist lange nicht der erste der ihre Kraft nicht einschätzen konnte.“ Jonathan seufzte enttäuscht und erschrak da Amy in den Raum stürmte. „Und wie war ich?“ die drei sahen sie nur verblüfft an und keiner brachte eine Antwort über die Lippen. Jonathan da er sich sehr gedemütigt fühlte von ihr. Dennis da er es einfach nicht fassen konnte, dass sie so gut war und immer noch nicht begreifen wollte das ein Mädchen solch eine Kraft entfesseln konnte und Luke war immer noch überwältigt von allem. Er hatte noch immer ein Kribbeln im Magen und konnte einfach nicht abstellen sie anzustarren. Er drehte sich weg und winkte nur. „Du warst...“ begann er seinen Satz. „Du warst recht schlecht.“ beendete Dennis und griff sie mit einer Windklinge an. Vor Amy baute sich eine Wasserwand auf und Luke stand vor ihr. Er funkelte ihn böse und kalt an: „Wenn du das noch einmal machst, bist du tot.“ Dennis grinste nur und drehte sich wieder. „Entschuldige, nein du warst außerordentlich gut. Bestehe noch die anderen Prüfungen und alles ist gut und schon bald darfst du nach Hause.“ er scheuchte sie aus seinem Raum und fing mit der Analyse an.

*

„Na was hatte der denn?“ fragte ich verwirrt. „Er war neidisch...“ antwortete Luke und schleifte mich zu weiteren Räumen wo mich verdutzte Männer empfingen und untersuchten oder prüften. Nach weiteren endlosen Minuten und Stunden wurden wir wieder von den zwei uniformierten Männern abgeholt und zum Ausgang gebracht. „Endlich geht es hier weg und wieder in eine normale Welt.“ fluche Luke. Ich lachte und nahm seinen Arm. „Freust du dich?“ er schnappte nach meiner Hand und nickte. Diese plötzliche Nähe war uns beiden anscheinend etwas unangenehm, obwohl wir uns schon so oft so nah gewesen waren. Eigentlich wollte ich vermeiden ihm so nah zu kommen, schon allein wegen Kyle, er hatte mich darum gebeten auch wenn ich die Gründe dafür kannte. In meinem Innern zog es mich zu ihm wie zu einem Magneten, ich wollte meinen Körper an seinen drücken und seine Wärme spüren seine starken Arme die mich fest hielten und … „Darfst du nun endlich auch mit?“ fragte Luke leicht desinteressiert. Jonathan nickte aufgeregt versuchte aber lässig zu wirken. „Ja, ich werde wohl dein neuer Partner werden.“ seine Aufregung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wir kamen an dem schwarzen Auto an und setzten uns hinein. „Ich bin Einzelgänger tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber auf mich darfst du nicht setzten. Ich verfolge andere Ziele als du.“ er klappte die Tür zu und dieses Thema war offiziell beendet. Jonathan wirkte beleidigt, sagte aber nichts weiter zu diesen Worten und wandte sich still und leise dem Fahrer zu. Ich beobachtete wieder die Landschaft und setzte mich bequem auf die Ledersitze. Mich würde wirklich interessieren was seine Ziele waren... ob er jemanden retten wollte oder ob es eher egoistisch war. Oder wollte er sich Rächen? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Luke irgendetwas nur für sich tun würde, nein so einer war er nicht. Sicherlich kämpfte er für seine Eltern oder seine Schwester. Oder vielleicht sogar für seine große Liebe die er einst verlor. Sicherlich ist er noch nicht über sie hinweg.

„Amy...!“ hörte ich ihn plötzlich von der Seite, ich drehte mich zu ihm und seine Nase berührte meine. Er packte meine Hand rutschte zu mir ran und drückte mich gegen das Fensterglas. „Was ist?“ fragte ich verwirrt. Er lächelte und meinte: „Du machst dir wieder einen Kopf, denkst du immer nur an mich?“ woher wusste er denn schon wieder was ich gedacht hatte? Ich schüttelte den Kopf: „Nein, wieso sollte ich an dich denken?“ genervt drehte ich meine Kopf weg um nicht seine klaren eisigen Augen sehen zu müssen. „Was willst du wirklich wissen über mich?“ ich sah ihn wieder erschrocken an, wieso fragte er wieder solche Dinge? „Vieles das ich nicht verstehe, aber vorher muss ich dir etwas sagen...“ ich muss mich bei dir entschuldigen das ich immer so viele Probleme mache, dass ich oft nur an mich denke oder so sorglos handle. Ich bin sicherlich eine Belastung und du wirst einen guten Grund haben dich so aufzuführen, auch wenn ich ihn nicht weiß und dich am liebsten Hassen würde möchte ich mich bei dir entschuldigen, denn ich kann nichts anderes mehr als an dich zu denken. Das muss schleunigst aufhören... das steht fest. Seine Augen weiteten sich und er starrte mich an. „Was ist?“ er lächelte und schloss seine Augen dann machte er sie schnell wieder auf und fuhr mit seiner Hand an meinem Hals entlang zu meinem Kinn er hielt es fest und küsste mich mit festem Druck. Ich schlug überwältigt auf ihn ein und versuchte mich zu wehren doch hielt er mich fest und ich merkte schnell, dass es nichts bringen würde. Er tat es schon wieder, er handelte so widersprüchlich... sein Kuss war fest und innig. Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Es war einfach ein unglaubliches, unbeschreibliches Gefühl. Er löste sich schnell wieder von mir, drehte sich verlegen weg und setzte sich wieder auf seinen Platz. Er sah aus dem Fenster und ich drehte mich auch weg, meine Wangen waren wieder rot geworden und ich konnte mich vor Verlegenheit gar nicht retten. Was sollte ich nur tun, ich wollte mich gerade entschuldigen und da tut er soetwas. „Ich nehme sie an, auch wenn es nicht sein muss.“ raunte er schließlich und unterbrach mein Kopfzerbrechen. „Was? Ich verstehe dich nicht...!“ erklärte ich und sah ihn hilflos an. „Deine Entschuldigung... der Kuss war ausreichend, auch wenn ich jetzt Lust auf mehr bekommen habe.“ verwirrt musterte ich ihn. „Aber...“ er legte einen Finger auf meinen Mund und deutete mir still zu sein. „Sag nichts... es ist okay... wir haben noch eine lange Fahrt vor uns.“ ich schüttelte bedrückt den Kopf und drehte mich schnell wieder weg. Er grinste und starrte mich die restliche Fahrt an. Natürlich wollte ich aus unerklärlichen Gründen auch weiter machen, welches Mädchen konnte bei ihm schon nein sagen. Jedes andere Mädchen wäre ihm auf den Schoß gesprungen und in die Arme gefallen, nur ich dumme Nuss musste nein sagen. Aber es war besser so... er war nur mein Bodyguard, außerdem ein totaler Idiot und spielte nur mit mir. Es gab keinen Grund sich in ihn zu verlieben. Wenn man mal ausschloss das er der bestaussehendste Junge auf meiner Schule war und sowieso der Süßeste der mir je begegnet war. Außerdem diese Augen, diese Haare, dieser Körper und vom Charakter ganz zu schweigen. Auch wenn ich immer sage, dass ich ihn nicht mag, eigentlich stehe ich total auf diese Ich-bin-geheimnisvoll-und-böse-mache-was-mir-gefällt-spiele-mit-Mädchen-bin-aber-trotzdem-treu-und-kümmere-mich-eigentlich-nur-um-ein-Mädchen-und-ärgere-sie-weil-es-mir-so-Spaß-macht-und-wenn-ich-mich-mal-nicht-zurückhalten-kann-dann-gehe-ich-auch-mal-ran-und-trotzdem-bin-ich-sanft-und-passe-auf-meinen-Schatz-auf Typen. Das waren Jungs wie aus einem Bilderbuch oder einem Film entsprungen. Dieser Junge saß neben mir und starrte mich an und ich dumme Nuss musste wegen meinem dummen Gewissen unbedingt nein zu ihm sagen. Ich dumme Nuss!

Auf der restlichen Fahrt sah ich aus dem Fenster und versuchte meinen Spanner zu ignorieren. Nach 2 Stunden Fahrt sah ich bekannte Umgebung und erkannte die Umwelt meiner Stadt. Bald darauf befanden wir uns im Trubel des täglichen Alltages. Ich sah wie alle von der Arbeit nach Hause kamen und somit herrschte in der Innenstadt schreckliches Chaos und Stau. Wir fuhren an den Rand der Stadt und luden Jonathan ab. „Vielen Dank.“ murmelte er zum Fahrer und schlug die Tür zu. „Gut dann geht es jetzt noch zu Miss Greenforce.“ er fuhr wieder los. Wir kamen ein weiteres Mal auf die Hauptstraße und steuerten durch die Stadt auf meine Straße zu. „Musst du nicht auch aussteigen?“ Luke schüttelte den Kopf. „Ich bringe dich noch nach Hause und muss noch einkaufen. Die erste Ansage von Louis die ich bekam war: Verpflegung besorgen.“ er lachte und sah sich die großen grauen Blockbauten und Einkaufsmeilen an die reihenweise an der Straße standen. Nach wenigen Minuten erreichten wir mein Haus und Luke stieg aus. Er holte meine Tasche aus dem Kofferraum. „Na dann, ruh dich nochmal aus und erhole dich, Montag wird alles wieder normal sein. Du warst übrigens 1 Woche lang im Krankenhaus und hattest etwas mit der Leber, aber du erinnerst dich nicht an viel, da du die meiste Zeit geschlafen hast. Jetzt geht es dir besser und noch etwas... du darfst niemandem irgendetwas erzählen, nicht von der Schule, von der Prüfung, von deinen Kräften weder von uns...“ ich nickte und versuchte mir seine Ausrede zu merken. Ich nahm meine Tasche und drehte mich von ihm weg. „Danke!“ nuschelte ich und stolzierte auf mein Zuhause zu. „Amy!“ rief er noch einmal, schnappte sich mein Handgelenk und zog mich in eine feste Umarmung. Stutzig presste ich meinen Kopf an seine Brust und starrte ihn an. „Wir sehen uns.“ er stellte mich vor sich und lächelte, dann drehte er mich und öffnete die Autotür. Ich kam zu unserer Haustür und klingelte. Ich drehte mich noch einmal um und sah wie dunkle Haare im schwarzen Wagen verschwanden und dieser schließlich sich in Bewegung setzte. Mein Vater öffnete verschlafen die Tür, als er mich erkannte umarmte er mich glücklich und nuschelte immer wieder meinen Namen. „Amy... schön das du wieder da bist.“ ich nickte und zog meine Schuhe aus, schmiss meine Tasche in mein Zimmer und ließ mich auf unser Sofa im Wohnzimmer plumsen. „Hast du Hunger? Wie war es, geht es dir gut?“ ich wurde überhäuft mit Fragen, doch konnte ich nur müde nickten. „Ja hab ich, es war cool, anstrengend aber ich darf nicht viel erzählen. Ich hab die Prüfung bestanden, viel gelernt und neue Freunde gefunden UND freue mich endlich wieder zuhause zu sein.“ mein Vater lachte. „Deine Freundin hat jeden Tag angerufen und nach dir gefragt. Naja, Eric ist bei seinen Kumpels und es freut mich sehr das du endlich wieder da bist, du wurdest auch von deinem Kater vermisst.“ er strahlte und hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ich setzte mich an den Tisch und aß brav was mein Vater mir auf den Tisch stellte. Als ich fertig war räumte ich das Geschirr in den Spüler und ging in mein Zimmer. Ich sah wie mein Kater sich auf meinem Bett zusammen gerollt hatte und auf meinem Schlafanzug schlief. Ich ließ mich auf mein Bett nieder und kraulte ihn. Als ich müde in die Matratze sank sah er mich verschlafen an. „Na, mein Süßer?“ er streckte sich und schnurrte. Er tapste auf mir herum und ich schloss meine Augen. Endlich wieder zu Hause in meinem Zimmer, auf meinem Bett und alles war wieder beim alten.

Eigentlich müsste ich Coco anrufen, aber ich hab einfach keine Kraft und ehrlich gesagt auch keine Lust dazu. Ich zog mich um, packte meine Sachen aus und legte mich schließlich schlafen. Diesen Schlaf hatte ich wirklich gebraucht in mir regenerierte sich alles und ich tankte neue Kraft. Ich entspannte mich und träumte von meinen Erlebnissen. Es war um 11 als ich das erste Mal meine Augen öffnete, doch fielen sie mir wieder zu und ich schlief noch eine halbe Stunde länger, wie hatte mir das Ausschlafen gefehlt. Als ich erneut erwachte schrak ich auf. Ich sah mich um und ließ mich wieder in meine Kissen fallen. „Ich bin zuhause.“ ich atmete auf und dachte angespannt nach. In meinem Kopf spielten sich erlebte Szenen von der letzten Woche ab. Ich schreckte wieder hoch, sprang aus meinem Bett und sprintete im Schlafanzug ins Wohnzimmer. „Guten Morgen, Langschläfer!“ begrüßten mich mein Vater und mein Bruder im Chor. Ich nickte nur und schnappte mir das Telefon, ich wählte eine Nummer und lief ungeduldig wartend in mein Zimmer. Nach ein paar Sekunden nahm eine schrille Stimme ab: „Wer ist dran?“ ich kicherte. „Hey, ich bins.“ ein Schrei kam von der anderen Seite der Leitung, dann eine lange Pause in der ich mehrere stöhnende Laute vernahm und schließlich raffte Coco sich auf und wurde ernst sie antwortete: „Amy, du lebst ja doch noch...“ „Entschuldige...“ stammelte ich und überlegte mir schon eine passende Ausrede. „Wie kannst du nur, deine beste Freundin eine Woche lang ohne Vorwarnung oder Abschied, so im Stich lassen. Und dann rufst du nicht an oder schreibst, ich hab sogar auf einen Brief gewartet vor Verzweiflung.“ sie schnaubte wütend in den Apparat. „Ich kann das erklären.“ „Krisensitzung in einer Viertelstunde, ich komme vorbei um dir eine Lektion zu erteilen. Anscheinend hab ich dich nicht richtig erzogen, und damit du richtig lernst bringe ich eine extra miese Foltermethode mit. Du wirst schon sehen, ich werde dir zeigen wozu ich in der Lage bin wenn du mich eine Woche lang im Stich lässt.“ dann klackte es und sie hatte aufgelegt. Etwas verwirrt legte ich das Telefon weg und zog mich an. Als ich das Telefon schließlich wieder ins Wohnzimmer brachte, sahen mich meine beiden Familienmitglieder etwas verwundert an. „Sie ist sicherlich noch verwirrt und muss sich erst an die Normalität gewöhnen.“ murmelte mein Vater. „Ja, ach das legt sich wieder, irgendwann...“ bestätigte mein Bruder. „Ich bin anwesend, das wollte ich nur mal zum Protokoll geben und ich habe funktionierende Ohren... wenn ich schon da bin dann sprecht bitte nicht in der 3. Person Singular von mir, ach und es geht mir gut!“ mein Bruder schob mir nickend eine Brötchenhälfte in den Mund und grinste mich frech an. Ich drehte mich beleidigt um und lief in mein Zimmer, ich aß mein Brötchen und lief zur Haustür. Im selben Moment klingelte es und ich riss die Tür auf. „Waaaaaaaaahhh...“ wurde ich schreiend begrüßt und streckte meine Arme aus. Wir fielen uns in die Arme und taumelten in der gleichen Position in mein Zimmer. „Endlich, endlich sehe ich dich wieder. Ich war kurz vor dem Meine-Beste-Freundin-meldet-sich-nicht-mehr-und-ich-hab-sie-eine-Woche-nicht-mehr-gesehen Tod. Kannst du dir vorstellen wie ich gelitten habe? Jeden Tag musste ich an dich denken und habe angerufen, darauf gewartet das du dich meldest. Wo warst du wirklich... sicher nicht im Krankenhaus. Ich will alles wissen, was ist passiert?“ ich stoppte sie in ihrem Redefluss und wir setzten uns. „Du hast mir auch gefehlt, ich wollte dir schreiben oder dich anrufen, aber es ging nicht. Wahrscheinlich wegen der magischen Barriere. Ich habe Luke eigentlich versprochen nichts zu verraten, aber ich denke dir kann ich alles erzählen und du wirst es geheim halten.“ sie nickte aufgeregt und funkelte mich mit ihren Augen interessiert an. Ich fing meine Erzählung am Samstag an und erzählte alles, jedes kleinste Details. Mindestens zwei Stunden labberte ich sie zu und berichtete von meiner spannenden Woche. Und danach war sie dran. „Tja, weißt du, alle haben sich gewundert warum du und dann noch der Neue zusammen, gleichzeitig nicht da ward. Alle glauben ihr seid liiert, vor allem auch weil ihr euch vorher schon kanntet. Aber dafür hasst dich die komplette Schule. Die neuen sind alle heiß begehrt und vor allem Luke und du schnappst dir den Süßesten. Veronika war richtig sauer und hat schon Pläne mit den anderen geschmiedet um euch auseinander zu bringen.“ „Aber wir sind doch gar nicht zusammen. Das ist nur ein dummer Spinner...“ sie lachte und dachte sich ihren Teil, dass sah ich ihr an. „Wie ist es mit dem Schulstoff?“ „Ach da, da hast du nicht viel verpasst ein Haufen Blödsinn den wir wieder lernen müssen, dass kannst du mir glauben.“ wir lachten und unterhielten uns noch weiter über das was ihr so passiert war in der Zeit. Sie erwähnte ein zwei Mal einen netten Typen der auch zu den „Neuen“ gehörte, er hatte rote längere Haare und sei sehr nett, er habe ihr geholfen. Ich hoffte das sie nicht Flo meinte, ich wollte ihr den Ärger mit der Freegang und unseren Fähigkeiten ersparen. Nach dem Mittag musste sie leider wieder gehen, sie hatte noch einen Termin und ließ mich allein. Ich packte meine Schulsachen und lass mir alles durch, was sie mir mitgebracht hatte für die Schule. Damit war ich bis zum Abend beschäftigt, als mein Vater mich dann schließlich zum Abendbrot rief, klappte ich den letzten Hefter zu und atmete auf. Morgen ging es schon wieder los, ich würde alle wieder sehen und bestimmt tausend von Fragen bekommen, die ich Selbst gar nicht beantworten kann. Mir stellt sich auch eine Frage, wie soll ich Luke gegenübertreten. Wie soll ich mich verhalten, wie würde er sich verhalten? Was ausschlaggebend dafür ist, sind unsere Gefühle. Wie er fühlt habe ich keine Ahnung, oft kommt es mir so vor als würde er mit mir spielen und es mögen wenn ich mich ärgerte oder rot wurde. Doch es gab auch schon wenige Momente wo ich den Gedanken hegte, dass er es ernst meinte. Ich konnte das einfach nicht beurteilen. Wenn ich andere sah und sie beobachtete brauchte ich nicht lange und ich konnte sagen wie sie zueinander standen, ob sie sich liebten oder sich überhaupt nicht ausstehen konnten. Ich konnte sagen wer dominant war und mir sogar erahnen was passieren würde. Aber wenn es um mich ging war ich wie immer ratlos, ich könnte nicht mal einschätzen wie ich mich fühlte. Ich konnte anderen gute Ratschläge geben oder versuchen ihnen zu helfen, solange sie sich helfen ließen. Aber bei mir selbst war ich immer ahnungslos. Oft wünsche ich mir mutiger zu sein und meinen Mund aufzumachen, damit irgendein frecher Spruch aus ihm entspringt. Aber meist stehe ich nur da und sage nichts oder lästere mit, bin wie die anderen. Und doch möchte ich etwas besonderes sein, meine Persönlichkeit... nicht meine Fähigkeiten oder das ich ein weiblicher Elementowner bin. Nein, ich möchte im Inneren anders sein als alle. Deswegen bin ich oft froh Coco zu haben sie ergänzt mich und hilft mir, sie ist eine wahre Freundin und ihr kann ich wirklich vertrauen, oft sagt sie was sie denkt und das kann manchmal ganz schön hart sein, aber die Wahrheit ist eben nicht immer nicht leicht und gern würde ich genau so offen sein und meine Gedanken preis geben, aber dafür bin ich einfach zu schüchtern oder ich verletze andere Leute so sehr, dass sie mich daraufhin verabscheuen. Man kann eben nicht alles haben.

Nun gut, zurück... ich ging also ins Wohnzimmer und setzte mich zu meinem Vater an den Tisch. Ich begutachtete die kuriosen Sachen und verzog das Gesicht. „Und du bist dir sicher, dass das schmeckt?“ fragte ich an meinen Vater gewandt. Dieser grinste mich stolz an und nickte. „Hau rein.“ ich lächelte ironisch und griff zu. Es schmeckte nicht schlecht, etwas Neues war zwar immer ungewohnt, aber das war wirklich etwas eigenartig. Es war ein spezielles Brot mit komischen Zutaten und dann einer so unförmigen Figur. Jede Menge Aufstrich oder Eingelegtes stand auf dem Tisch, damit das Brot nicht so trocken war. Ich denke ich kann es so bezeichnen, was es nun wirklich war und was da alles drin war wollte ich nicht erfragen, es gruselte mich zu sehr davor. Mein Vater probierte einmal alles durch und verzog öfter das Gesicht, als das ich erkennen konnte das es ihm schmeckte. Als ich zumindest halbwegs satt war half ich ihm den Tisch abzuräumen und das ungenießbare Zeug wegzuwerfen. Dann verschwand ich in mein Zimmer, dort checkte ich E-mails und war froh das ich endlich wieder Netz hatte. Ich machte mir Musik an und räumte mein Zimmer auf. Als auch das erledigt war machte ich mich fertig zum Schlafen, duschte und legte mich in mein Bett. Ein bisschen Bauchschmerzen hatte ich schon wenn ich an den morgigen Tag dachte. Ich machte mir eine CD an und versuchte bis um 11 Uhr einzuschlafen. Als es nicht funktionierte rannte ich eine Weile in meinem Zimmer herum und legte mich wieder hin, in der Hoffnung jetzt einschlafen zu können. In der Tat dauerte es zwar noch eine weitere halbe Stunde bis ich mich beruhigte und ich wirklich schlief, aber ich schaffte es zumindest. Ich wachte am Morgen auf und blinzelte meinen Wecker an. Ich drückte auf die Nachwecktaste und ließ meine Augen weitere fünf Minuten geschlossen. Er klingelte ein weiteres Mal und ich schaltete ihn wieder aus, als er dann das dritte Mal leutete öffnete ich meine Augen und lag noch weitere fünf Minuten in meinem Bett, als er dann kurz davor war wieder anzufangen schaltete ich ihn aus und stand auf. Ich zog mich verschlafen an und machte mich fertig, nachdem ich alles geschafft hatte lief ich zum Bus. Es war ungewohnt wieder einen Schulweg zu haben und eine andere Uniform. Es war nur eine Woche gewesen aber sie hatte mich sehr geprägt. Ich kam an der Bushaltestelle an und gesellte mich zu Coco und Rika. „Guten Morgen.“ murmelte ich. Sie nickten und riefen ebenfalls: „Guuuuten Morgen.“ ich lächelte. „Na ihr scheint dicke Freunde geworden zu sein.“ „Naja, dicke würde ich uns nicht bezeichnen, aber wir sind Freunde.“ flüsterte Coco. Und für viel mehr Gesprächsstoff war auch nicht Zeit, der Schulbus erreichte uns und wir stiegen ein. 

„Wie ich ihn vermisst habe...“ dachte ich laut und folgte Rika ins Innere. Diese drehte sich um und fragte neugierig: „Wirklich? Ich hoffe es geht dir besser, eine Woche im Krankenhaus ist bestimmt nicht so schön?“ ich erinnerte mich, meine Ausrede war irgendwas mit der Leber. „Ja war okay, aber ich bin froh wieder zur Schule gehen zu können.“ sie nickte mir zu und setzte sich auf einen noch freien Platz. Wir fuhren zur Schule und ich sah viele Bekannte wieder und viele starrten mich an, als sei ich ein Alien. „Wieso guckt jeder zu uns?“ fragte ich Coco misstrauisch. „Ach, du warst eine Woche nicht da und komische Gerüchte gehen herum, du wärst besser geworden in irgendwas oder warst nicht im Krankenhaus, sondern in einer speziellen Schule.“ verwirrt sah ich sie an. „Hä? Wie kommen die den darauf?“ Coco funkelte mich an. „Keine Ahnung, aber so falsch liegen sie damit nicht oder?“ ich stimmte ihr zu und zog eine Augenbraue hoch. Wir stiegen schließlich aus dem Bus und kamen in der Schule an. Die ersten beiden Stunden die wir hatten waren Klassenleiterstunden, ich saß neben Luke und davor schauderte es mich schon. Mehr als vor Veronika und ihren dummen Kommentaren. Wir betraten die Klasse und ich wurde von allen freudig begrüßt, sie fragten mich ob es mir besser ging und es hörte sich wirklich so an als hätten sie sich Sorgen um mich gemacht. Ich setzte mich auf meinen Platz und es verwunderte mich das Luke noch nicht da war. Und er bequemte sich auch die ersten Stunden nicht in den Unterricht, Coco sah mich schon fragend an. Aber ich war genauso ratlos wie sie, woher sollte ich auch wissen wo er war. Als wir dann einen Raumwechsel hatten begegnete ich Paul er grinste mich blöd an und machte eine kleine Verbeugung die so viel wie: „Willkommen zurück...“ bedeuten sollte. Er sprach mich aber nicht weiter an vielleicht auch, weil Luke hinter mir aufgetaucht war. Wir setzten uns und Veronika wurde aufmerksam. Bis vor kurzem hatte sie mich total ignoriert, aber jetzt schielte sie immer wieder zu mir. Der Grund war definitiv klar, auch wenn der sie nicht beachtete. „Guten Morgen.“ raunte er mir ins Ohr. Ich zuckte nur mit den Schultern und sah ihn durch dringlich an: „Wo warst du in den erste beiden Stunden?“ „Ich hab geschlafen!“ erwiderte er kalt und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ich lud meine Mappe ab und setzte mich auf den Tisch. „Geschlafen?“ hakte ich nach. Er grinste nur frech und bejahte. „Ich hab dich vermisst...!“ Was sollte das denn jetzt schon wieder. Wollte er mich ärgern? Seine blauen kalten Augen schimmerten so ernst und wachsam, ich traute mich nicht mich von ihnen zu trennen. „Wir haben uns doch nur einen Tag nicht gesehen!“ nuschelte ich. Er nickte und krallte sich meine herunterhängenden Haare. Er spielte mit ihnen und stand auf, er lehnte sich nah zu mir und flüsterte: „Das war schon zu lang.“ dann küsste er die Haarsträhne die er in seiner Hand hielt, drehte sich eiskalt um und ging. Starr vor Schreck saß ich auf dem Tisch und blickte in eine endlose Leere. Mir wurde schwarz vor Augen und ich wäre am liebsten im Boden versunken, meine komplette Klasse musterte mich teils interessiert und teils neidisch. Veronika stolzierte auf mich zu und schnippte um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. „Wie hast du es geschafft ihn so anhänglich zu machen?“ hochnäsig rümpfte sie die Nase. Ich zuckte mit den Schultern: „Ich verstehe diesen Dummkopf nicht und das werde ich wohl auch niemals. Wieso muss er mich immer so verwirren? Ich hasse ihn.“ erstaunt sah sie mich an. „Sag mir, magst du ihn oder magst du ihn nicht?“ ich hob meine Augen und dachte nach. Dann schüttelte ich den Kopf: „Ich mag ihn nicht und was er fühlt kann ich dir leider nicht sagen, da musst du ihn selbst fragen.“ zufrieden trabte sie mit ihren Anhängseln davon und ließ mich allein. Coco kam auf mich zu und umarmte mich. „Du hast es echt nicht leicht.“ ich dankte ihr das sie nichts weiter sagte. Ich nickte nur in ihre Schulter und drückte sie fest an mich, bloß gut das es beste Freundinnen gab. Wie könnte man ohne nur in der Pubertät und dann in dieser Welt überleben? Ich würde es nicht schaffen. Unser Lehrer betrat den Raum gefolgt von dem größte Idioten der Welt. Er ließ sich neben mir nieder und ignorierte mich wieder eiskalt, sollte mir aber recht sein. Als der Unterricht vorbei war hatten wir noch eine Vertretungsstunde Sport. Die die Sportzeug dabei hatten gingen in die Turnhalle und spielten oder machten Parcourlauf und die die nichts dabei hatten saßen dumm herum und mussten den anderen beim Spaß zugucken. Das war echt eine Strafe, Coco tat mir Leid ich wusste wie gern sie Zwei-Felder-Ball spielte. Sie hatte ihr Sportzeug vergessen und konnte leider nicht mitmachen, meins war noch in meinem Schließfach gewesen. Ich zog mich also mit den anderen um und ging anschließend zu unserem Sportlehrer. Dieser begrüßte mich glücklich: „Schön das du wieder da bist, kommt wieder ein frischer Wind in diese Klasse.“ ich lachte und schloss mich denen die Parcourlauf machten an. Als ich dran war, hörten die anderen auf zu spielen und fingen an mich zu beobachten. „Bitte mach langsam, es ist besser immer ruhig und schrittweise mit Sport wieder anzufangen. Sicherlich bist du etwas geschwächt von deinem Krankenhaus besucht.“ warnte mich unser Sportlehrer, doch interessierte mich das nicht wirklich, ich hatte viel trainiert und war stärker und schneller geworden. Ich wollte nicht angeben, aber vergleichen wie gut ich geworden war. Ich machte kurz einige Dehnübungen und stellte mich an den Start. Es wurde still in der Turnhalle und das machte mich etwas unruhig, ich mag es nicht wenn mich alle beobachten. Ich schloss meine Augen sammelte mich und sprintete los. Ich war schneller geworden, das stand fest! Ich sprang über die Hindernisse, schlängelte mich unter ihnen durch, schwang mich geschickt am Seil und machte Räder, Backflips oder Salti. Nach einer Minute war ich durch den Parcours und schlug den Nächsten ab. Ich zog meinen Zopf zusammen und ging zu Coco. Alle starrten mich gebannt an und ich rief: „Das tat gut... es macht immer wieder Spaß und wenn ich mich nicht irre dann war das meine Bestzeit, auch wenn ich besser sein könnte. Ich bin echt motiviert.“ Coco starrte mich erschrocken an. „Bleib weg du Bestie. Du bist doch nicht normal... für diesen Parcours braucht man mindestens 2 Minuten und du schaffst es in der Hälfte und dann noch so elegant. Bist du dir sicher, dass du ein Mensch bist?“ sogar mein Sportlehrer ließ sich fassungslos auf einen Hocker sinken. Die anderen machten nun weiter, aber wesentlich deprimierter oder mit wesentlich mehr Respekt. „Das... ähm... ich weiß auch nicht... das liegt mir im Blut.“ stammelte ich und ließ mich auf den Boden sinken. „Und du bist nicht mal aus der Puste... haben die dich in einen Roboter verwandelt?“ Coco schüttelte immer noch den Kopf. Ich lachte, ihr Gesicht war einfach zu herrlich. Leider war diese Stunde sehr schnell vorüber und wir mussten uns wieder umziehen. Eine Stunde war noch und dann hatten wir es geschafft. Als ich den Flur betrat machten mir alle ehrfurchtsvoll Platz, ich hatte wohl doch viel Eindruck gemacht. Ein Gerücht nach dem anderen verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Schule. Diese erreichten auch Luke der mich in der letzten Stunde löcherte mit Fragen und Blicken. Ich ignorierte ihn aber einfach und ließ ihn faseln. Nach dem Unterricht verabschiedete ich mich von Coco und ließ Luke einfach stehen. Dieser verkniff sich nur ein Lächeln und ließ mich erstaunlicherweise allein. Meine beste Freundin rannte winkend zu Rika und rief noch: „Morgen in der Innenstadt vor dem leckeren Eisladen, bis dann!“ die beiden verschwanden um die Ecke und ich atmete auf. Ich holte meine Jacke aus meinem Schließfach und ging aufs Dach. Der Wind wehte mäßig, zerzauste mein Haar aber trotzdem. „Wieder im Land ja? Feuermädchen!“ eine Stimme ertönte hinter mir und ich drehte mich langsam um. Wie nicht anders zu erwarten war es Paul, er lief hämisch lächelnd auf mich zu und musterte mich von oben bis unten. „Ja mir geht es wieder gut.“ antwortete ich. „Keine Sorge ich weiß Bescheid, ich war dabei, aber schön das du so konsequent bleibst.“ ich erinnerte mich, er war auch dabei gewesen... denn er war auch ein Elementowner, nur auf der falschen Seite. Er stellte sich zu mir ans Geländer und fing an zu Fragen: „Und wie war's? Hast du was gelernt?“ als Antwort nickte ich. „Ich habe viel gelernt, viel für eine Woche.“ „Um im Außendienst einsatzbereit zu sein reicht das aber nicht. Du weißt noch viel zu wenig. Das ist gut...“ verwirrt sah ich ihn an. „Naja was soll in einer Woche auch groß passieren, wieso soll das gut sein das ich so wenig weiß?“ „Dann kannst du mir nicht in die Quere kommen. Wir werden keine Feinde, sondern bleiben Freunde und du wirst meine Freundin.“ er hob mein Kinn und näherte sich mir. „Tz... war das alles was du wolltest, dann kann ich dir den gern Ausgang zeigen, du nervst.“

Ich habe es getan, ich habe einen frechen Spruch fallen lassen und der war gar nicht mal so schlecht... endlich habe ich in der richtigen Situation mal meine Meinung gesagt. Er lachte nur und weil er meine Warnung nicht ernst zu nehmen schien, hob ich meine Hand und ließ eine Flamme erscheinen. Er ließ mich los und entfernte sich: „Wow... was ist denn das?“ „Eine Warnung...“ „Du hast so eine starke Ausstrahlung und bist noch frecher geworden... das gefällt mir.“ er steckte seine Hände in die Hosentaschen und ein Tornado aus Wind bildete sich um ihn. Bevor er verschwand rief er noch: „Ich sage es dir gern noch einmal, ich bin nicht DEIN Feind, aber der von Luke. Ich werde dir nichts tun egal was du machst. Dafür bist du einfach zu süß, aber wenn du nicht aufpasst, dann...“ ich schüttelte nur den Kopf und stütze mich auf das Geländer. Ich blickte in die Ferne und genoss die Aussicht. Kann Luke nicht auch mal so konkret sein und seine Gefühle sagen, dann hätte ich es ein wenig einfacher. Wieso... wieso ausgerechnet jetzt. Wenn man sich einen Freund wünscht, kommt keiner... und wenn man mal keinen braucht sammeln sie sich reihenweise. Ich zog meine Jacke an und verließ das Schulgebäude. Ich nahm den nächsten Bus nach Hause und war froh den ersten Tag geschafft zu haben, ohne größere Probleme. Ich aß, was mein Vater mir übrig gelassen hatte und ließ mich auf mein Bett fallen. Dann sah ich auf die Uhr: 14:56 war es wirklich schon so spät? Dieser Tag war auch schon wieder zur Hälfte herum. Und auch die andere Hälfte war in Null-Komma-Nix geschafft. Ich ging früh schlafen und freute mich schon riesig auf den neuen Tag, wieder Schule und wieder lernen, Hausaufgabenberge und Test kamen auf mich zu und das würde in den nächsten Wochen so weiter gehen. Mir bleib nur eins übrig optimistisch bleiben.

Am nächsten Tag war nicht viel los in der Schule, dass übliche halt, nervende Lehrer und viel zu viel Stoff zum Lernen. Nachmittags hatte ich mich wieder auf dem Dach verkrochen um nachzudenken, jedoch dummerweise die Zeit hatte ich außer Acht gelassen und so musste ich erschrocken feststellen das ich wieder zu spät war. „So ein Mist ich bin doch mit Coco verabredet.“ ich rannte zum Bus und nach Hause. Dort packte ich mir eine Umhängetasche mit Kram den ich so brauchen und lief hektisch an meinem Bruder vorbei. „Wieso hast du es so eilig?“ „Bin mit Coco am Eisladen verabredet. Tschüss...“ er schüttelte verständnislos den Kopf. „Ach und sag Papa das ich um 7 wieder da bin.“ fügte ich hinzu und rannte unsere Garage. Ich holte mein Fahrrad hervor und raste in die Stadtmitte zu „Oli's Ei“ das s fehlte bereits und trotzdem war es der beste Eisladen der Welt. Coco wartete ungeduldig und schnauzte mich voll als ich endlich ankam. „Wo warst du denn? Bestimmt wieder solange auf dem Schuldach oder?“ „Entschuldige... ich kann dort am besten Nachdenken und mich entspannen.“ sie nickte und zog mich in das bunte Geschäft. „Hallo Oli... zwei Mal...“ „Ich weiß schon, wie immer nicht wahr?“ wir nickten und er lachte. Im Sommer waren wir Stammkunden und kamen so oft wir konnten. Oft bekamen wir es auch geschenkt, Oli war ein schon älterer Herr aber sehr freundlich, manchmal halfen wir in seinem Laden aus. Ich schloss mein Fahrrad an einen der Fahrradständern und wir fingen an durch die Stadt zu schlendern. Coco berichtete mir von neuen Sachen oder neuen Läden, es war wirklich entspannt und ich bemerkte wie sehr ich Coco doch gefehlt hatte. Sie redete ununterbrochen und ließ sich nicht stoppen. Nach einer Weile in der wir hauptsächlich in der Stadtmitte uns herumgetrieben hatten, fuhren wir mit dem Bus etwas außerhalb. Dort besuchten wir zwei ältere Damen und ließen uns mit Kuchen, Keksen und kaltem Kakao verwöhnen. Es waren die Tanten von Coco und wir waren gern und oft bei ihnen, früher haben wir oft in ihrem Garten gespielt und sind dorthin geflüchtet wenn uns unsere Eltern genervt haben. Sie waren wie Ersatzmütter für mich und äußerst lieb. Als wir uns am späten Nachmittag guten Mutes wieder auf den Heimweg machten stiegen wir in den Bus und schon als wir uns hinsetzten bemerkte ich, dass uns einige Jungen beobachteten. Coco achtete nicht groß auf ihre Umwelt, sie wäre auch drei Mal gestolpert und einmal gegen einen Laternenpfahl gelaufen wenn ich sie nicht gestoppt oder gefangen hätte. Jedes Mal hatten wir laut gelacht und alle haben uns angestarrt.

Wir standen also im Bus und Coco erzählte leidenschaftlich von irgendeinem Projekt an dem sie arbeitete. Ich nickte immer nur und genoss ihr strahlen in den Augen, dass war selbst für eine beste Freundin zu viel, eine Story die man schon zichmal gehört hatte und das hauptsächlich heute, immer noch mit vollem Ohr wahrzunehmen und nochmal und nochmal und nochmal. Wir stiegen schließlich an der Bushaltestelle nah bei Cocos Haus aus und lachten da diesmal ich beinahe gestolpert wäre. Als wir aufsahen standen vor uns die 5 Jungen, etwas älter als wir und ziemlich Angeber-mäßig. Nicht dreckig, aber arrogant. „Hallo ihr Süßen.“ begrüßte uns der Typ in der Mitte, der ihr Anführer zu sein schien, er hatte blonde Haare und braune Augen. „Haut ab.“ brummte Coco und zog mich weiter. „Aber, aber wieso sollten wir zwei solche Leckerbissen wie euch den gehen lassen?“ der mit den blonden Haaren ließ nicht locker. Er hielt Coco am Arm fest und drehte sie zu sich. „Lass mich los...“ schrie sie und boxte ihm in den Bauch. „Oh kratzbürstig, ich mag solche Mädchen die man erst erziehen muss.“ jetzt griff ich ein. Ich stellte mich vor sie und baute mich vor dem Typen auf. „Such dir jemand anderen zum anbaggern.“ dann gab ich ihm eine Backpfeife und rannte mit Coco die Straße entlang. Wir sollten diesen Weg immer umgehen, hier ist das auch mit Luke passiert ganz am Anfang als mein Albtraum begonnen hatte, nur ob es ein Albtraum oder ein schöner Traum ist kann ich noch nicht sagen, ich stecke mitten drin. Im Moment war es ein Albtraum. Die Jungen verfolgten uns und waren dummerweise sehr schnell. Ich hätte über Wände und Mauern springen können, jedoch konnte Coco das nicht.

Wir liefen in eine Seitengasse und versteckten uns hinter ein paar Mülltonnen, von hieraus konnten wir die Gegend gut beobachten. Sie standen vor unserer Straße und sahen sich irritiert um. „Ich geh raus und lenke sie ab, du wirst nach Hause laufen und wenn ich mich nicht vor 7 Uhr melde wirst du Eric holen, verstanden... du wirst nichts allein unternehmen. Du rennst nach Hause und wartest auf meinen Anruf.“ sie sah mich schockiert an. „Nein ich werde dir helfen.“ ich schüttelte wiederholend den Kopf. „Hmm... du kannst dich aber nicht verteidigen.“ sie senkte den Kopf und nickte schließlich. Ich klopfte ihr auf die Schulter und rannte aus der Straße. „Hey ihr Idioten hier bin ich... und meine Freundin ist dort hinten.“ schrie ich. Sie sahen mich wütend an und rannten mir nach. Ich sprang über herumstehende Hindernisse und schaffte es immer wieder sie abzuhängen, immer wieder heißt sie holten auch immer wieder auf. Und nach ein paar Minuten hatten sie mich umzingelt. „Haben wir dich... wo ist deine Freundin.“ ich lächelte und atmete tief ein. „Woher soll ich das wissen?“ der blonde Anführer stolzierte auf mich zu und zog mich an den Haaren zu sich. „Wo ist sie?“ „Auaa... behandelt man so ein Mädchen?“ protestierte ich. „Okay... wenn sie nicht da ist dann nehmen wir eben dich.“ seine Mine verfinsterte sich schnell und er zerrte mich zu Boden. „Pech gehabt.“ murmelte er und mir gefror das Blut in den Adern, was würden sie mit mir machen? „Darf ich?“ fragte der eine ging aus der Reihe und lachend auf mich zu. Der Anführer wich und drehte sich weg, einer stand schmiere und die anderen fingen böse an zu lachen. Sie stupsten mich an und rissen an meiner Kleidung. Ich rekelte mich am Boden doch sie machten bitter weiter, sie zogen an meinen Haaren und fingen an mich zu treten. Ich versuchte immer wieder aufzustehen und immer wieder stießen sie mich zu Boden. „Du bist echt zäh für ein Mädchen.“ brüllte der eine und verpasste mir einen Schlag in den Bauch. „Und ihr seid solche Affen.“ sie wurden wütend und traten wieder auf mich ein. „Das hättest du nicht sagen sollen.“ nach einiger Zeit kam der Boss wieder und unterbrach seine Anhänger. „Okay, Schluss jetzt, wir wollen nicht das sie stirbt, jetzt denke ich ist sie gefügig, nicht war?“ er hockte sich zu mir und betrachtete das vor ihm liegende Häufchen Elend. Mir schmerze alles und ich stütze mich schwer atmend auf meine Hände. „Es ist schon ein Wunder das du dich überhaupt noch bewegen kannst, verrate mir dein Geheimnis.“ ich schüttelte den Kopf und sah auf den Boden, ich brachte kein einziges Wort heraus. Er packte mich an meinen Haaren und ließ mich zu ihm schauen. „Wieso hast du dich für deine Freundin in solche Gefahr gebracht und wieso verdammt nochmal hast du noch immer Kraft dich zu wehren.“ ich zischte und stieß heftig Luft aus. „Für meine Freunde würde ich mein Leben geben, denn sie würden das auch für mich tun...“ und dann passierte endlich etwas gutes. Eine schleimige und mit einer komischen Konsistenz, schon fast eine puddingartige Hand schoss aus einer Tür und packte den blonden Schopf, hob ihn in die Luft und schleuderte ihn an die Wand. Er und seine Gefährten stockten und sahen sich ängstlich um. Ich versuchte weiterhin mich auf meine Hände und Knie zu stützen und mir war im Moment alles egal, denn es tat mir alles weh. „Wie könnt ihr es wagen ein Mädchen so zu behandeln.“ eine mir vertraute Stimme und eine Gestalt traten auf. Sie stellte sich vor mich und packte meine Peiniger an ihrem Füssen und fesselte sie am Boden. Dann lief er zu jedem einzelnen und ließ ihn weiter und weiter in dem schleimigen Etwas versinken als er sagte: „Ihr solltet euch schämen, soetwas mit solch einem Mädchen zu tun. Ihr schreckt vor nichts zurück hab ich recht? Zumindest nicht bei Minderwertigen oder Unterlegenen. Wenn euch stärkere im Weg stehen würdet ihr weichen, oder ist es nicht so?“ sie verzerrten ihre Gesichter zu verängstigten Grimassen und versuchten seinen Klauen zu entkommen. Die Gestalt stand vor dem blonden Blödmann und hob ihn hoch. „Wieso hast du das getan...? Wehr dich... wenn du so cool bist.“ flüsterte er. Also streckte der Typ die Hand aus und versuchte ihn zu boxen. „Wer bist du das du dich in solche Angelegenheiten einmischt?“ fragte er. „Wer bist du das du unschuldige Mädchen verprügelst oder schlimmer noch verprügeln lässt?“ antwortete er mit einer Gegenfrage. „Wieso kannst du solche eigenartigen Sachen? Wer bist du, du kannst kein Mensch sein... sag es mir!“ schrie er. „Wer ich bin? Ich bin..“ „Luke...“ flüsterte ich weiter. „Und wer bist du?“ fragte Luke. „Ein reicher Schnösel.“ zischte ich und klappte schließlich zusammen. „Amy...“ hörte ich Cocos Stimme und sah wie sie auf mich zu rannte. „Was wollte er von euch? Was ist passiert?“ mein Retter eilte ebenfalls auf uns zu und legten meinen Kopf in seinen Schoß. „Naja, wir kamen vom Bus da hat er mich angebaggert und wir sind weg gerannt. Amy hat sich ihm gestellt und mir befohlen nach Hause zu laufen.“ „Und du hast es natürlich nicht gemacht.“ setzte er ihren Satz fort. Sie nickte und ergänzte: „Dann bin ich ihr und diesen Typen gefolgt, sie haben sie verprügelt und sie hat sich immer gewehrt doch das waren zu viele, ich hätte ihr am liebsten zugeschrien sie solle ihre Kräfte benutzten, aber das hätte bestimmt nur noch mehr ärger gemacht.“ „Ja, aber du hättest mir Bescheid sagen sollen. Was wäre gewesen wenn sie sie zu Tode geprügelt oder missbraucht hätten?“ Ich setzte mich mit aller Kraft hin und musterte den niedergeschlagenen Anführer, seine Kumpels waren noch immer unbeweglich konnten aber alles mitverfolgen. „Dann hätte ich ernst gemacht.“ flüsterte ich und wurde wieder zurück in seinen Schoß befördert. „Du hast gar keine Kraft dazu.“ schimpfte er mit mir. „Wie hättest du denn ernst gemacht? Du bist nur ein dummes Mädchen du kannst mir nicht im geringsten etwas antun, nicht in diesem Zustand.“ ich verdrehte die Augen und schloss sie für einen kurzen Moment, dann öffnete ich sie wieder und der Typ mit der großen Klappe zuckte plötzlich zusammen. Er ringelte sich auf dem Boden und schrie wie am Spieß. „Wa...was ist das, es soll aufhören.“ ich schloss meine Augen wieder und versuchte meinen Körper ein wenig zu entspannen. „Amy...“ schrie Coco mahnend. „Was... was war das, dass hat gebrannt wie Feuer.“ nuschelte er leise. „Das war Feuer.“ erklärte mein Retter, Luke. „Und jetzt fahrt zur Hölle...!“ dann braute sich ein furchtbarer Sturm über uns zusammen und aus den Wänden schlugen Wellen, es regnete aus Strömen und es schien als würden die 5 Jungen hoffnungslos ertrinken. Wir saßen geschützt wie in einer Blase und Coco strich mir über meine aufgeschürften Arme. Ich sah die beiden an und verzog mein Gesicht da mir wieder ein furchtbarer Schmerz durch den Magen fuhr. „Hör auf...“ flüsterte ich. „Nein, das haben sie verdient.“ ich streckte meine Hand in den Himmel und es erschienen Blitze, die 5 Jungen bereiteten sich schon auf ihren Untergang vor, doch es passierte nichts, zumindest nichts mit ihnen. Die Blitze kämpften mit den Wolken und umschlungen sie, dann zerdrückten sie sie und sie verschwanden. Die Sonne fing wieder an zu scheinen und ein weiterer Blitz schlug am Boden ein. Sofort waren alle Wellen verschwunden. Die Jungen lagen müde am Boden hatten aber nichts weiter, sie waren nicht mehr nass und auch sonst fehlte ihnen nichts. Sie konnten sich wieder frei bewegen und versuchten zu verstehen was gerade passiert war. „Wir leben noch?“ fragte einer ungläubig. Der Anführer stand mühsam auf und sah zu uns. „Amy, was soll das?“ schrie Luke. „Wir sind nicht die, die sie bestrafen dürfen.“ flüsterte ich und schloss meine Augen. „Du bist einfach zu gutmütig.“ gab er mit einem Lächeln zurück. „Was war das? Wer war das? Was seid ihr?“ fragte er schließlich und rannte auf uns zu. „Das sind bestimmt die PP's...Powered People, nennt man sie, es gibt nur Gerüchte und nur wenige kennen diese überhaupt, aber es sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sie können Kräfte wie Feuer oder Wasser, Wind oder Erde beherrschen. Es gibt sie also wirklich, ich habe nur davon gehört da mein Vater mit komischen Menschen zutun hatte... diese bezeichnete er auch als diese PP's aber sicher war er sich nicht.“ erklärte ein Mitglied der Bande. „Ihr seid keine Menschen, ihr seid...das wird euch noch Leid tun. Ich werde euch...“ Luke streckte ihm seine Hand entgegen und schleuderte ihn mit einem heftigen Wasserstrahl an die Wand. „Gute Nacht...“ „Los wir sollten gehen und uns Amy mal genauer ansehen, sie haben sie vielleicht ernsthaft verletzt.“ brachte Coco schließlich ein und legte einen meiner Arme um ihre Schulter. Luke tat das gleiche und sie stemmten mich hoch. Ich öffnete meine Augen und versuchte zu laufen. Doch ich stolperte und riss Coco mit mir. Sie lag am Boden und ich in Lukes Armen. „So wird das nichts. Ich kann uns teleportieren, doch wird es ein wenig ruckelig. Halt dich an mir fest Coco!“ befahl er schließlich und nahm mich wie eine Prinzessin auf die Arme und trug mich ein paar Schritte von den Jungen weg, es war als wäre ich eine Feder die er mit sich trug. Dann umschlangen uns Wellen und ein großer Strahl bildete sich, alles wurde schwarz und ich merkte wie Luke der Boden unter den Füßen weg sackte. Doch war es für ihn natürlich normal. Coco krächzte ein wenig da sie das erst ein oder zwei Mal erlebt hatte und ich versank in einen tiefen Schlaf. Als ich wieder aufwachte spürte ich etwas weiches unter mir. Ich lag in meinem Bett in meinem Zimmer, als ich die Augen öffnete erkannte ich wie Coco einen Lappen auf meine Stirn legte und mich anstrahlte. „Du bist meine Heldin.“ „Nein, sie ist ein Volltrottel. Wieso hast du dich nicht gewährt, wieso hast du dich überhaupt mit denen eingelassen?“ fragte Luke böse. Ich schloss wieder meine Augen und lächelte: „Kaum zu Hause und schon gibt es Ärger. Es geht mir gut... danke!“ versuchte ich ihn zu besänftigen. „Wer war das überhaupt?“ fragte er nun. „Ach, das ist so eine Motorrad-Gang... ich bin denen schon ein bis zwei Mal begegnet und bis jetzt immer entkommen. Die sind dafür bekannt sich immer mal wieder ein Mädchen weg-zuschnappen und mit ihm zu spielen.“ erzählte Coco und Luke:„Denen sollte man mal die Stirn bieten.“ „Das haben wir doch heute... in Cocos Nähe werden sie nicht mehr kommen.“ murmelte ich. „Das glaubst aber auch nur du... die werden uns jetzt verfolgen, wenn wir Pech haben verraten sie uns.“ schrie Coco, mit leichter Verzweiflung in der Stimme. „Nein, das werden sie nicht. Glaub mir dafür wird der Anführer schon sorgen. Sie werden uns jetzt überall auflauern und versuchen uns zu besiegen, damit ihr Ansehen steigt.“ überlegte Luke. „Wie auch immer, das nächste Mal wirst du nichts allein machen, klar? Du wirst dich nicht schnappen lassen bis ich da bin. Du bist schließlich ein Elementowner.“ ich nickte. „Coco, was ist mit meinem Fahrrad?“ sie nahm meine Hand und beugte sich zu mir. „Das ist da wo es hingehört. Eric hat es geholt... ich danke dir nochmal das du dich so in Gefahr gebracht hast nur um mich zu schützen. Ich muss jetzt nur leider los.“ sie drückte noch einmal fest meine Hand und verabschiedete sich. „Sei vorsichtig.“ rief ihr Luke noch hinterher. „Glaubst du wirklich die werden uns auflauern?“ er nickte. „Vielleicht werden sie sich erst noch einen Plan überlegen, in den nächsten Tagen rechne ich nicht mit ihrem Angriff, aber sie haben Blut gerochen und besondere Fähigkeiten sind nun mal selten und besonders, klar das sie uns wieder besuchen werden.“ ich schloss meine Augen und drehte mich ein Stück weg. „Vielen Dank.“ nuschelte ich so leise das ich hoffte er hörte es nicht. „Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Wenn du das noch einmal machst dann kette ich dich an ein Halsband und schleife dich überall mit mir hin.“ ich grinste. „Ich bin auch ein Elementowner vergiss das nicht... ich kann mich gut allein verteidigen.“ er setzte sich zu mir aufs Bett. „Du hast nicht wirklich Erfahrung. Aber damit du dich in Zukunft wirklich verteidigen kannst wenn ich mal nicht gleich komme, merk dir eins wenn du deine Arme vor deinem Körper verschränkst und fest daran denkst kannst du einen Schutzwall bilden. Er breitet sich dann in einem gewissen Umkreis aus und niemand wird deinen Kampf bemerken oder irgendwas wird schaden nehmen. Wenn du das ein paar Mal geübt hast reicht es daran zu denken... es geht viel über den Kopf. Ach ja und wenn du dann mal so schlau sein solltest und Hilfe rufen solltest dann denke an eine Druckwelle. Sie wird sich ausbreiten und ist nur für uns spürbar. Einer der Freegang wird dann sicherlich versuchen deine Spur aufzunehmen um dich zu finden. Es ist ein gutes Mittel Botschaften zu überbringen, solange du das Armband noch nicht hast.“ „Das Armband?“ ich sah ihn verwirrt an. „Ja sieht du?“ er streckte mir seinen Arm hin. „Ach das...“ er nickte. „Ja, damit kann ich mit Louis, Flo oder Richi kommunizieren. Je nachdem an wen die Nachricht gerichtet ist wird ihm ein Impuls gegeben und er kann auf dem Armband meine Nachricht lesen... das funktioniert aber nur im großen Notfall. Außerdem haben wir bestimmte Codes, zum Beispiel: Code_R oder auch Code Rot heißt es gibt ein schwerwiegendes Problem. Oder Code_V steht für Code Versammlung, danach wird immer der Ort beschrieben an dem wir uns Treffen sollen, außerdem Uhrzeit und wie wichtig es ist.“ „Ihr seid aber organisiert.“ stellte ich fest. Er nickte und ließ sich neben mir in die Kissen fallen. Ich rutschte an die Wand und machte ihm Platz, dann drehte ich mich zu ihm und beobachtete ihn. „Ja, aber manchmal ist das ganz schön nervig.“ seine ozeanblauen Augen verschwanden unter seinen Augenlidern und er ruhte sich aus. „Wieso bist du gekommen?“ fragte ich neugierig. „Was soll das? Das ist keine Frage die ich beantworten kann...“ gab er verärgert von sich. „Wieso?“ fragte ich. „Ich bin dein Bodyguard.“ ich nickte, er hatte Recht es war seine Aufgabe... „Und wieso verhältst du dich immer so komisch?“ er sah mich an und setzte sich hin dann stemmte er seine Arme neben mich und lag plötzlich über mir. Seine Haare hingen herab und seine eiskalten Augen musterten mich. „Was meinst du damit?“ stellte er als Gegenfrage. „Naja, mal bist du nett und mal ärgerst du mich...ich weiß nicht was ich von dir halten soll oder was deine Gefühle sind. Ich weiß dadurch nicht mal was meine Gefühle sind.“ sein Blick wurde ernst. „Du willst also eigentlich wissen wie ich fühle?“ ich zuckte mit den Schultern. „Naja, ich habe die Frage gestellt wie ich es meinte...“ „Gut ich werde versuchen meine Gefühle zu zeigen auch wenn mir das schwer fällt.“ er beugte sich zu mir und war wieder kurz davor mir einen Kuss auf die Stirn zu geben, da schreckte er hoch. Er stand schnell auf und wanderte wie verrückt in meinem Zimmer immer hin und her. „Was ist los?“ „Irgendwas ist passiert...“ murmelte er nachdenklich. „Hast du das gespürt?“ fragte ich vollkommen perplex. Er nickte und verschwand in einer Wassersäule. Da war es wieder... ich verstand ihn nicht, erst war er da und dann wieder weg. Erst zeigte er mir das er mich mochte ging aber wieder auf Abstand... was ist nur mit diesem Jungen. Kann er sich nicht entscheiden? Ich schloss meine Augen und lag auf meinem Bett, was sollte ich jetzt tun. Mein Kopf tat weh aber sonst ging es mir wieder gut... meine Wunden waren wieder in Ordnung und mein Körper war nicht mehr taub oder träge. Ich stand auf und dackelte zu meinem Vater. „Gut das du kommst... es gibt essen, setzt dich!“ ich nickte und ließ mich auf einen der Stühle sinken. Heute gab es ganz normal nur Brot mit Wurst, Käse und allem was normale Leute so essen. Ich half ihm den Tisch zu decken und schließen aßen wir Abendbrot. Kurz bevor ich mir den letzten Bissen in den Rachen schieben wollte, platze Luke vollkommen außer Atem zu uns ins Wohnzimmer. „Amy... wo...? Ohh...“ er stotterte ein unverständliches: „Entschuldigung ich wollte...“ und war schon dabei sich zu drehen und zu gehen. „Oh, du bist doch sicher ein Freund von Amy oder? Setzt dich, setzt dich und iss etwas.“ schlug mein Vater ihm vor, er grinste und kratze sich am Kopf. Dann ließ er sich breitschlagen und aß mit uns. Ohne meine Zustimmung, ich war kurz davor mich an meinem letzten Stück Brot zu verschlucken, weil er mich so komisch anstarrte und angrinste. „Amy, willst du uns nicht vorstellen?“ ich nickte verlegen und leerte meinen Mund. „Papa, das ist Luke. Luke das ist mein Vater.“ auf einmal erkannte ich ein nachdenkliches Lächeln auf seinem Gesicht. „Du bist also Luke...“ sein Blick wurde ernster und er musterte Luke streng. „Ähm Papa...“ „Oh ja entschuldige ihr könnt euch verziehen. Aber macht mir ja keinen Unsinn.“ seine Züge wurden weicher und er stand auf. Luke nickte und ich hätte ihm am liebsten eine verpasst. Als wir wieder in meinem Zimmer waren und ich mich versichert hatte, dass keiner uns zuhören würde boxte ich Luke hart in den Bauch. „Hey... ich hab gerade gegessen.“ stöhnte er und ließ sich auf mein Bett fallen. „Bist du denn verrückt einfach so hereinzuplatzen?“ meckerte ich. „Dein Vater war nicht groß verwundert.“ gab er ohne große Sorge von sich. „Aber er hat dich so komisch angestarrt, wer weiß was er gedacht hat. Ich hoffe das... oh man du bist so...“ „Hey ganz ruhig. Das ist normal das man mich so anstarrt ich bin entweder bekannt oder beliebt. Weißt du doch, außerdem machst du dir... etwa Sorgen wie dein Vater über mich denkt? Das er mich vielleicht nicht mögen könnte oder so etwas in der Art und das er dir verbietet dich mit mir zu treffen?“ er stand auf und flüsterte leise in mein Ohr: „Keine Sorge, ich werde alles geben damit du mich noch weiterhin sehen kannst. Ich werde den perfekten Freund spielen und als Bezahlung nehme ich ...“ er sprach nicht weiter grinste mich nur schief an, seine eiskalten Augen funkelten und er trat aus meinem Zimmer. „Bis morgen.“ rief er und schlug meine Tür zu. Ich hörte wie er noch anfing sich mit meinem Vater zu unterhalten und dann, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich hatte mich in der Zeit umgezogen und Bett fertig gemacht. Ich war auch schon schlafen gegangen und versuchte über seine Worte nachzudenken und wie er den vorletzten Satz den er mir zu geschmuggelt hatte, beenden könnte. Doch war ich zu müde und schaffte es nicht mal mehr einen klaren Gedanken zu fassen. Ich schlief einfach ein.

Am nächsten Morgen oder besser gesagt am nächsten Tag passierte nicht viel. In der Schule hatten wir Unterricht und so schnell ich den Unterricht vermisst hatte, so schnell wünschte ich mich auch schon wieder in die Uni zurück. Doch da musste ich jetzt durch auch wenn ich wusste, dass ich das meiste nicht gebrauchen würde für den Rest meines Lebens, meinten die Lehrer mir unbedingt etwas über Hydroxidionen und Protein-biosynthese erzählen zu müssen. Nun ja, es war also nicht sonderlich viel los, Coco konnte noch immer nicht glauben das ich nach nur einer Woche endlich wieder da war. Für mich war es aber definitiv zu kurz gewesen mir fehlte vor allem Forbidden und unsere Ausritte.

Am Nachmittag entführte mich Luke nochmal in den Park, der Platz wo ich der Freegang das erste Mal begegnet war und sie sich mir vorgestellt hatten. Wir kamen zu dem Platz mit dem Springbrunnen und als gerade keiner sah, errichtete Luke ein Scheinbild durch seine Wasserwand die alles spiegelte und wir kletterten durch einen engen Schacht in das innere des Brunnens. Dort begrüßte uns Richi und begleitete uns zum Hauptkontrollraum, in dem wir dann Louis meinen Physik und Chemielehrer begegneten. „Naa ihr.“ gab er noch immer vertieft in die vielen Computer, von sich. „Hallo...“ murmelte ich schüchtern. „Und was Neues von der Nordecke?“ fragte Luke und stellte sich zu ihm und fixierte ebenfalls einen der vielen Monitore auf denen Teile der Stadt, Pläne von Unterwasserkanälen oder anderen komischen Bauplänen abgebildet waren. „Hmm, nein nicht so richtig deswegen ist Flo gerade dort und regelt das mit der S5.“ „Ja die sind hartnäckig.“ stieg Richi in das Gespräch mit ein. Ich stand nur da und konnte sagen: „Ich verstehe nur Bahnhof sorry... warum bin ich nochmal hier wenn ihr euch über technischen Kram unterhalten wollt?“ sie blickten stutzig zu mir und erinnerten sich anscheinend an ihre Vorhaben denn Louis schaltete einige der Monitore aus und Richi zog mich in einen weiteren Raum voller technischer Geräte. Dort saß auch schon Jonathan, der sich ebenfalls noch ein wenig unbeholfen umsah. „Gut das du da bist Jonathan.“ Louis stellte sich an ein Pult und bedeutete uns, uns auf weitere Stühle im Raum zu setzen. „Also, ich hoffe ihr hört aufmerksam zu auch wenn es für Luke und Richi nichts groß neues ist. Amy hatte schon gefragt was sie hier soll... nun das möchte ich euch erklären und ich werde keine Störungen dulden.“ man merkte das er ein Lehrer war. Luke und Richi fingen an zu kichern und tat als wären sie Musterschüler und würden aufmerksam zuhören. „Gut, wir haben nun zwei beziehungsweise einen Neuen. Ich möchte euch im Namen aller herzlich Willkommen heißen.“ „Hey entschuldigt, die wollten heute echt nicht so schnell aufgeben.“ Flo kam mitten in seine Rede geplatzt und setzte sich zu uns. Richi konnte sich vor lachen gar nicht halten und Luke tauschte sich mit dem Neuankömmling über irgendwelche wichtigen Daten und Details aus. Louis klopfte auf sein Pult um Aufmerksamkeit zu erregen und wieder unsere volle Konzentration zu erlangen. „Nun gut... wenigstens bist du jetzt da. Also damit ihr wirklich welche von uns seid, werden wir euch eure Armbänder geben. Sie sind sehr teuer und sehr wertvoll, sie enthalten viel und wichtige Technik und ich bitte euch geht sorgsam damit um. Sie sind zur Verständigung zu nutzen. Für wichtige Botschaften, Hilferufe oder Warnungen. Ihr könnt durch verschiedene Codes einen oder alle erreichen die dieses Band tragen, sie sind äußerst nützlich wenn man in Gefahr schwebt oder eine wichtige Information bekommen hat. Außerdem werdet ihr mit ihnen erfahren ob es wieder ein Zwischenmeeting gibt. Die Codes werdet ihr nach einer Weile sicher verstehen, wenn es nicht gleich klappt könnt ihr sie mit euer Magie entschlüsseln. In diesen Armbändern wurde Magie und Technik der Menschen vereint und es sind ultimative Waffen. Nicht nur das sie Nachrichten überbringen, sie haben auch einen gewissen Energiespeicher und können euch mit neuer Kraft versorgen. Gut das war das erste, als nächstes der Ablauf und das Zusammenleben mit uns. Das ist für euch etwas anders, speziell für dich Amy. Ich kann dir gleich versichern du wirst bei den Kämpfen die wir auszutragen haben, sicherlich dabei sein aber nicht kämpfen. Bis jetzt wissen es noch recht wenig das der letzte Elementowner gefunden wurde und das muss auch so bleiben. Du darfst deine Kräfte nicht benutzen unter gar keinen Umständen, deswegen muss Luke auf dich aufpassen und ich bitte euch arbeitet gut zusammen. Ich sagte das du uns auf unseren Missionen begleiten darfst, wenn es nicht zu gefährlich ist. Du wirst lernen wie es in der echten Welt abläuft und ich hoffe du bekommst ein Gefühl für deine spätere Aufgabe. Da du nun ein Mädchen mit besonderen Fähigkeiten bist, hast du gewisse Privilegien und da du auch noch ein Elementowner bist müssen wir dich mit Samthandschuhen anfassen, dass gilt für alle. Auch wenn es dir nicht gefällt, du hast noch eine andere Aufgabe als gegen die Schattencrews zu kämpfen. Du wirst nicht wie wir mit uns zusammen leben, aber zu allen wichtigen Meetings musst du kommen und du solltest dich äußerst gut mit uns und unserer Technik auskennen. Jonathan jetzt zu dir, du hast viel gelernt und wirst sicher ein guter Helfer, du weißt das unsere Aufgabe ist die Schattencrews im Zaum zu halten und sie weitgehendst davon zu abzuhalten irgendwelchen Unsinn anzustellen. In deinen ersten zwei Missionen wirst du ebenfalls zugucken aber ich denke danach kannst du dich langsam heranpirschen. Es geht nicht darum jemanden zu eliminieren, sondern sie in ihre Welt zurück zu befördern und Informationen über sie zu sammeln. Du wirst mit uns in unserer Wohnung am Rande der Stadt leben, dass weißt du sicher und du wirst da du der Neue bist dich möglichst zurückhalten wenn dir jemand hier etwas sagt. Wenn es Streitereien gibt hat immer der Ranghöhere das Sagen. Der Chef bin ich, darauf folgt Luke und Richi, dann Flo und es gibt einen weiteren den ihr noch nicht kennt. Das ist Benno, er ist für die Technik verantwortlich und überträgt Aufträge an uns. Wenn es ein Problem gibt ist er der Erste der das weiß und er wird bestimmen wer raus darf. Ich denke ihr werdet ihn nur selten zu Gesicht bekommen, aber ich wollte ihn mal erwähnt haben damit ihr euch nicht erschreckt, wenn er vor euch steht. Dieses Versteck ist geheim und muss es bleiben, Amy du darfst niemandem irgendetwas erzählen, dass hat wirklich höchste Priorität. Gut, dass war es erstmal zu uns und im Allgemeinen. Da ihr uns alle schon kennt denke ich können wir die Kennenlernrunde auslassen. Zu unserer Technik, wir haben hier unseren Raum wo wir Besprechungen abhalten und wichtige Infor-mationen austauschen. Es gibt außerdem einen extra Raum in dem wirklich vertrauliche Dinge besprochen werden können. Dann haben wir ein Gemeinschaftszimmer, wo es Getränke und Essen gibt und zwei Kontrollräume. Im Hauptkontrollraum habt ihr beide schon gestanden mit den vielen Monitoren und Computern. Der andere ist der Raum von Benno. Zu unseren Mission ist es wichtig zu sagen, dass wir die Stadt in 7 Sektoren eingeteilt haben. Jeder hat einen bestimmten Sektor. Nicht in jedem Sektor ist eine Schattencrew positioniert. Es wird jetzt etwas komplizierter ihr müsst wirklich gut zuhören. Also 7 Sektoren und die Schattencrews bilden sich immer wieder neu. Wenn eine besiegt wurde muss das nicht heißen, dass sie sich gleich auflösen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, entweder bleiben sie als Gruppe bestehen solange bis wir sie zurück in ihre Welt schicken. Oder sie teilen sich auf und schließen sich als Einzelne mit anderen Gruppen zusammen, sie können sich auch als Gruppe mit einer anderen Verbinden, dann gibt es den Weg das sie sich komplett auflösen und zerstreuen und als Einzelne ihren Auftrag weiter führen. Wir sind nicht die einzige Freegang, das steht fest wir sind jedoch die stärkste und haben deswegen eine ganze Stadt zusammen. Normalerweise teilen sich immer zwei bis drei Gruppen eine Großstadt und in den Dörfern sind je nach Gefahr und Größe ein bis zwei Gruppen verteilt. Wir haben ein „bestimmtes System“. Wenn etwas im Sektor 4 passiert ist Richi gefragt. Wir kürzen sie mit S4 ab es geht schneller auch wenn etwas in Sektor 3 passiert muss Richi los. Im Moment halten sich dort drei Crews auf wenn es mehr oder weniger werden bekommt er vielleicht Hilfe dann von Jonathan oder dir, Amy. Gut Flo hat S5 und Luke S6 und S7 und ich regle in S1 und S2 die Angelegenheiten. Nur um euch zu informieren. In den Sektoren 1 und 2 befinden sich 2 Crews, 3 und 4 drei und 5 zwei. Dann haben wir die Sektoren 6 und 7 und in denen halten sich 3 Schattengangs auf, das macht 10 Crews mit denen wir im Moment beschäftigt sind. Es gab auch schon mal den Fall das wir nur 6 Crews hatten, dass war wesentlich einfacher, aber ich denke wir kriegen das hin. Vor allem haben wir nun Nachwuchs. Hier auf der Karte seht ihr die Sektoren. Du wohnst im Sektor 7 im gefährlichsten, Amy. Und wir leben im Sektor 2 auf der rechten Seite. Was noch wichtig für euch ist, in diesen Sektoren gibt es bestimmte Zonen es sind Kampfzonen in denen man kämpfen kann ohne das Menschen es bemerken oder das die Gebäude zerstört werden. Es sind sogenannte Null-Zonen. In jedem Sektor gibt es mindestens zwei und es ist gut sie zu kennen da ihr euch dort verteidigen könnt und es im Umkreis von 1 Kilometer keine physischen Auswirkungen gibt. Ich denke das Jonathan sich an Luke hängt wenn er auf eine Mission muss und Amy wird erstmal nichts tun. Bis die Lage sich entspannt hat, dann wirst du mit Richi in den Sektoren 4 und 5 patrouillieren. Gut, ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen und kann euch endlich entlassen. Ach ja, gibt es Fragen?“ er beendete seinen Vortrag und ich konnte mir ein Lachen einfach nicht verkneifen, er war wie ein richtiger Lehrer, auch wenn er mir wirklich noch sehr jung vorkam. „Wieso glaubst du das diese Gruppe die Stärkste ist, die anderen Freegangs sind manchmal 10 Leute?“ hakte Jonathan nach. „Wir haben wirklich außergewöhnlich starke Leute, 2 Elementowner und auch Flos und meine Kraft sind nicht zu unterschätzen. Leider haben wir auch ein paar hartnäckige Gegner.“ Louis packte seinen Stapel Papiere zusammen und nahm zwei Armbänder aus seinem Pult. „Hier unsere Heiligtümer. Ich bitte euch inständig behandelt sie gut.“ er übergab Jonathan seines und als dieser es umlegte fing es hell an zu strahlen, weiß und ein kaltes Blau. „Dein Armband hat dich anerkannt. Es ist nun nur noch für dich nutzbar, auch wenn mich verwundert das es nur so wenig strahlte...“ murmelte Louis. Ich legte meines um und es passierte nichts, es passte sich nur an meinen Arm an und schaltete sich ein. „Ähm... ist es kaputt?“ fragte ich verwirrt. Alle Jungen versammelten sich in einem Kreis um mich und begutachteten verwirrt meinen Arm. „Nein, vielleicht... vielleicht liegt es daran das du ein Mädchen bist. Diese Armbänder sind für Jungen gemacht.“ nachdenklich verließ er den Raum. Jonathan untersuchte sein neues Accessoire gründlich und sendete eine Nachricht. „Das ist echt cool.“ auf meinem Armband erschien eine Zeichenkette: Vi5l-g5l5rnt-!

Erst überlegte ich was es bedeuten konnte, aber als die anderen die Augen verdrehten und sich in diesem Untergrundverließ verteilten wusste ich was er gemeint hatte. Die Zahlen standen für Buchstaben: Viel-gelernt-! . Ich bekam eine neue Nachricht sie war blau und es war ein Code davor: Code S7-K.0f.Seas. Und die Nachricht lautete: 6u14.11t9o14i5rts-? Ich brauchte eine Weile bis ich mich an diese Unterhaltungsform gewöhnte. Aber nach einiger Zeit hatte ich auch diese Botschaft entschlüsselt. Jetzt war die nächste Herausforderung damit eine Antwort zu geben. Ohne das ich etwas tun musste erschienen Buchstaben und Zahlen die meine Gedanken übersetzten und an die Person schickten.

Luke kam zu mir und grinste mich an. „Ja, scheint so...die Nachricht kam an. Du scheinst es schon verstanden zu haben, dass ging schnell. Wir haben alle übrigens Codenamen.“ ich nickte. „Ja, du hast mir die Nachricht geschrieben oder? S7-K.Of.Seas...“ er nahm meinen Arm und hielt mir mein Armband vor die Nase. Es erschien: W5.9ss20-4.21-w1.19-d1.19s-h5.9ss20-?= Weißt-du-was-das-heißt-? Ich konnte nur Schlussfolgern: „Vielleicht, König der Meere und S7 wegen dem Sektor?“ zustimmend wippte er mit dem Kopf und setzte sich auf einen der Stühle. „Ich hab da glaub ich noch ein paar Fragen.“ „Schieß los.“ stimmte er zu. „Okay, also... ist Paul nicht auch ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten und dann noch ein Elementowner?“ seine Antwort kam schnell. „Ja ist er, aber er hat die Seiten gewechselt. Das machen nur wenige, aber Paul hat es gemacht... deswegen ist er mit seiner Crew eine so große Bedrohung. Er weiß so ziemlich alles über uns, die neuste Technik und so weiter glücklicherweise nicht, jedoch unsere Tricks und Taktiken. Daher ist er sehr gefährlich und da er dummerweise in deinem Sektor, S7 sich herumtreibt ist es immer so eine Sache. Ich weiß nie so richtig woran ich bei ihm bin. Naja, aber eigentlich sind wir Feinde und deswegen kämpfen wir oft gegeneinander. Zumindest wenn er mit der Schattengang herumhängt. Ich würde ihn als dezenten Doppelagenten bezeichnen, er hat uns auch schon oft geholfen auf die Kosten der dunklen Seite.“ „Deswegen also hatte Louis gesagt mein Sektor ist mit am gefährlichsten.“ Luke nickte. Überzeugt stellte ich die nächste Frage. „Wieso hat mein Armband nicht geleuchtet?“ „Ich denke sicherlich, weil du ein Mädchen bist auch wenn diese Dinger eigentlich nicht wissen welches Geschlecht du hast. Deine Kräfte sind noch nicht vollständig ausgereift oder ausgebildet. Aber ich denke es funktioniert und das ist die Hauptsache und sehr wichtig. Du musst mir immer Bescheid sagen wenn irgendetwas ist. Egal ob ich im Krankenhaus liege oder auf einer wichtigen Mission bin, ich muss der Erste sein der davon erfährt. Nicht Louis oder Paul, Richi oder Eric auch nicht Coco.“ „Coco?“ fragte ich verwirrt. „Ja, ich hatte neulich ein Gespräch mit ihr.“ um dieses Thema jedoch nicht weiter auszuwalzen lenkte er um. „Okay, noch etwas?“ ich schüttelte den Kopf. Er zog mich hoch und führte mich herum, es war enge, aber für einen Unterschlupf oder ein Versteck und der Erdoberfläche war es geräumig. Als wir fertig waren, stiegen wir wieder aus der Luke und taten als seien wir normale Parkbesucher. Luke stieg aus der Luke... hihihihi... LukE!

Er brachte mich nach Hause und verabschiedete sich von mir. Als ich in meinem Zimmer stand, holte ich meine Schulsachen heraus und machte Hausaufgaben. Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust, aber da uns Louis angedroht hatte einen Test zu schreiben wenn wir morgen die Hausaufgaben nicht hätten. Als ich beim schreiben war erblickte ich immer wieder das Armband an meinem linken Arm. Wieso leuchtete es nicht? Auch wenn es nicht so wichtig war, da es funktionierte, wollte ich den Grund dafür wissen. Ich drehte es fasziniert hin und er und konnte nicht fassen wie gut getarnt es war. Es sah aus wie ein normales Armband, doch konnte ich damit... ja ich konnte damit Luke um Hilfe bitten. Warum wohl wollte er, dass ich ihm zuerst Bescheid sagen sollte? Der Sinn dahinter erschloss sich mir nicht. Ich drehte mich auf den Rücken und hielt es vor mir und schüttelte es an meinem Arm hoch und runter. Ich konnte auch den anderen Beschied geben und sie wären vielleicht schneller da. Ich ließ diese Gedanken verfallen und genoss noch meinen weiteren Tag. Am Abend legte mich mit einem guten Gefühl schlafen, die Freegang passte auf diese Stadt gut auf und ich war mir sicher, dass wir sicher waren. Guten Gewissens schlief ich ein und konnte ausgeschlafen in den nächsten Tag starten.

Es gibt nicht viel zu berichten das Übliche. Veronika und ihre Freundinnen nervten Luke, Luke nervte mich und ich versuchte halbwegs normal weiter zu leben. Es gab etliche Stellen an denen ich beinahe oder zu gern meine Fähigkeiten benutzt hätte, aber ich zog es eiskalt durch. Ich schaffte es auch diesen Tag zu überstehen und der Nächste begann. Schon in der Schule war alles etwas chaotisch. Unsere Lehrer waren alle durch den Wind da so viele krank waren, außerdem verhielt Veronika sich äußerst merkwürdig und Coco war irgendetwas wichtiges eingefallen was sie mir unbedingt erzählen wollte, aber nicht konnte da Luke die ganze Zeit um uns herumschwamm. In der großen Pause klärte sich so einiges. Veronika zog mich zur Seite und fing ein äußerst interessantes Gespräch an. „Amy, lass mich offen und ehrlich sein. Ich war sehr interessiert an Luke, aber seit gestern lässt mich etwas nicht mehr los.“ erstaunt hörte ich ihrer Erzählung zu. „Also, ich ging gestern von der Schule nach Hause und da sah ich Luke und Richi, die beiden liefen zum Sportplatz. Ich lief ihnen nach, der Grund ist egal...! Auf dem sah ich Paul.“ ich ahnte nichts Gutes. „Die haben sich dann angefangen zu streiten und ich hielt es für besser mich zu verstecken. Nach einer Weile wurde es wirklich merkwürdig, Paul fing an in der Luft zu schweben und den Wind zu steuern. Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich das sah, aber Luke und Richi schienen es normal gefunden zu haben. Richi wich ein Stück und Lukes Hände fingen an zu tropfen. Ich konnte es nicht fassen, er setzte Wasser ein um gegen Paul zu kämpfen. Es war so abstrus das ich es gar nicht mit Worten beschreiben kann, aber ich bin mir sicher das die beiden genauso wie Richi und Flo besondere Kräfte haben. Es existiert Magie unter uns Menschen und die Jungs können sie nutzen. Das ist so beängstigend.“ „Wow, wow wow...“ versuchte ich möglichst ruhig, sie zu unterbrechen. „Woher willst du wissen das Flo und Richi die gleichen Kräfte haben. Nach deiner Erzählung haben sich nur Luke und Paul gestritten.“ „Ja, ja aber Richi und Flo haben eingegriffen als es echt gefährlich wurde. Du musst mir glauben, sicherlich weißt du es... ich brauche nur eine Bestätigung... du hängst doch oft mit denen rum also musst du wissen das es stimmt.“ ich schüttelte den Kopf. „Hast du das schon anderen erzählt?“ sie nickte eifrig. „Allen die mir zugehört haben.“ ich schlug eine Hand an meine Stirn. „Ich kann dir keinen Glauben schenken, wie sollen wir Magie nutzen können. Vielleicht hast du halluziniert. Das ist manchmal in unserem Alter so, ich empfehle dir behalte es für dich und tu als wäre nichts passiert. Alle werden dich für verrückt halten und dir keinen Glauben schenken.“ „Nein, nein du musst mir glauben es ist wahr was ich gesehen habe. Und ich werde es beweisen.“ „Veronika, hör doch mal was du sagst, dass ist doch absoluter Blödsinn. Wie können denn dumme Highschooljungs mit irgendwelchen Elementen oder komischen Kräften sich bekämpfen? Ganz ehrlich das ist Schwachsinn.“ ich hielt es nicht mehr lange aus den Mund zu halten, das stand fest. Ich hatte eine unglaubliche Wut in meinem Bauch, wie konnten die Idioten bloß einen Kampf an unserer Schule anfangen. Hier war keine Null-Zone, also wieso? Coco rettete mich glücklicherweise, sie zog mich von der verzweifelten Veronika weg und in die nächste Ecke. „Amy, ich muss wirklich dringend mit dir reden. Es geht um Luke...“ „Was hast du das auch gesehen? Als er mit Paul?“ sie schüttelte den Kopf und unterbrach mich. „Ach hat Veronika dir diese Geschichte auch gerade erzählt? Keiner glaubt ihr doch erzählt sie es jedem der gerade in ihrer Nähe ist. Oh man... da haben die echt Mist gebaut, aber ich muss mit dir wegen etwas anderem Reden.“ „Schlimm, ich werde mit Luke ein ordentliches Wörtchen reden müssen.“ das war ihr Stichwort. „Jetzt hör mir zu ich hatte ein Gespräch mit diesem Typen. Und eigentlich darf ich es dir nicht erzählen, aber ich halte das nicht länger aus.“ ich nickte. „Ja hat er mir auch schon gesagt, wollte mir den Grund aber nicht verraten.“ „Den versuche ich dir gerade zu beichten, also hör zu. Ich habe mir einige Fragen gestellt, ich habe euch beobachtet und musste feststellen das du wie eine wertvolle Perle für Luke bist, er passt so gut auf dich auf, dass nicht mal Eric oder ich dich entführen könnten. Ich habe ihn gefragt ob er in dich verknallt ist... eine richtige Antwort hat er mir nicht gegeben, aber ich bin mir ganz sicher. Wenn du mit anderen Jungen redest beobachtet er dich und ist total neidisch. Ich möchte dich nicht verwirren, aber vorwarnen denn ich weiß das du ihn eigentlich nicht mögen möchtest, aber Gefühle für ihn entwickelst.“ „Ach du irrst dich, da hat es vielleicht kurz mal gefunkt, aber sonst nichts Luke hasst mich habe ich das Gefühl. Keine Sorge wir werden kein Paar.“ Coco sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Weißt du noch als du mit Paul in der Turnhalle in diesem Raum warst und sein T-Shirt angefangen hat zu brennen, da du deine Fähigkeiten nicht so gut unter Kontrolle hattest?“ ich erinnerte mich. „Und kurze Zeit später, ist etwas ähnliches mit Luke passiert. Doch sein T-Shirt hat nicht gebrannt... ich frage mich ernsthaft warum...“ wir konnten nicht zu ende überlegen denn der nächste wollte etwas von mir. „Amy... es ist was dummes passiert.“ Luke stand plötzlich vor mir und zog mich von Coco weg. „Hey... lass mich wir sind mitten in einem Ge...“ „Keine Zeit, sorry Coco.“ diese nickte nur und ging zurück in den Klassenraum. Was wollte er denn jetzt von mir und wieso? Ich konnte nicht noch mehr Stress gebrauchen. „Wir müssen in der Tat etwas regeln.“ mahnte ich mit strengem Ton. „Erstmal, worüber habt ihr gesprochen?“ „Das geht dich nichts an.“ Luke war echt neugierig, dafür das er so dringend mit mir reden musste. „Tja, wenn du nicht willst... also ich habe gestern...“ „Eine kleine Auseinandersetzung mit Paul gehabt und Veronika hat euch gesehen, du weißt sicherlich nicht wie oder warum, aber sie hat gesehen das ihr irgendwas außergewöhnliches könnt und versucht jetzt jedem beizu-biegen das ihr anders seid.“ beendete ich seinen Satz und er fragte stutzig: „Woher? Woher weißt du...ach so.“ „Ja sie war auch schon bei mir und fragte ob ich nicht mehr wüsste.“ sein sonst so kalter und lässiger Blick verschwand und seine Augen wanderten nervös hin und her. „Tja, also ähm und was hast du gesagt?“ ich verdrehte die Augen. „Na das ich von nichts weiß. Du kannst dich auf was gefasst machen, wenn Louis das rausbekommt, was macht der dann mit euch? Das will ich gar nicht wissen. Aber was ich sagen kann: wie bescheuert kann man eigentlich sein? Wieso müsst ihr so einen Mist auch in der Schule machen,ich habe gelernt das es dafür Null-Zonen gibt und soweit ich weiß ist hier keine.“ „Wir hatten eigentlich einen Schutzwall und eine undurchsichtige Mauer errichtet, aber sie muss irgendwie hineingekommen sein.“ versuchte er sich zu verteidigen. „Ganz ehrlich Luke, ich habe keine Zeit für solche Albereien, ich hab genug anders zu tun als mich um deine Sorgen zu kümmern. Coco hat mir vorhin etwas wichtiges und interessantes erzählt und dann Veronika. Ich muss erstmal mit meinen Fähigkeiten klar kommen und mich hineinfinden, ich kann doch noch nicht gleich irgendwelche Probleme die du verzapft hast lösen. Ganz ehrlich...“ er sah betrübt nach unten. „Entschuldige, aber würdest du vielleicht helfen aufzupassen, dass Veronika nicht in unsere Nähe kommt vor allem wenn wir gerade wieder eine Mission haben?“ mit einen süßen Hundeblick sah er mich an und strich seine Haare nach hinten. „Das wird sie sicher von allein klären, wenn sie so weiter macht kommt sie in eine Psychiatrie und muss in Behandlung, weil sie so ein wirres Zeug redet. Aber nur wenn ihr wirklich Glück habt.“ „Tja es scheint so als würde ich wirklich mal deine Hilfe brauchen... ich kann es nicht fassen.“ er schüttelte den Kopf und stemmte sich gegen die Wand. Ich stand ihm gegenüber und beobachtete ihn. „Ja, ich habe dir schon oft geholfen, dass weißt du wahrscheinlich nur nicht mehr da du nur deine Heldentaten im Hinterkopf gespeichert hast. Ganz ehrlich, ich werde euch helfen, aber verlange nicht von mir ihre Freundin zu werden.“ er grinste und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Gut danke, du hast was gut bei mir. Ach und wo du mir deine Hilfe schon angeboten hast, willst du Louis nicht auch noch von der Sache erzählen?“ er war schon dabei sich zu verkrümeln, doch hielt ich ihn auf und schüttelte lächelnd den Kopf. „Tut mir Leid das musst du mit Richi und Flo allein machen, ich werde aufpassen das ihr die Wahrheit sagt und euch nicht drückt.“ enttäuscht ließ er die Schultern hängen und trottete mir missmutig in den Klassenraum hinterher. Alle starrten uns etwas komisch an, als Luke sich dann mit einigen unterhielt, schüttelten sie den Kopf und ich sah das die Nachdenklichkeit verschwand und sie nicht Veronika, sondern Luke glaubten. Diese stand allein in einer Ecke und musterte Luke. Sie war sich wirklich sicher bei ihrer Sache, nicht nur das sie total von dem überzeugt war, was sie gesehen hatte, nein. Sie war fest entschlossen zu entlarven, dass sie recht hatte und die Neuen gefährlich waren.

Als sich die Krisensituation in unserer Klasse halbwegs gelegt hatte war noch der ganze Rest der Schule, vor allem Veronika und Coco. Und wenn meine Probleme im Moment noch nicht genug waren, meldete sich Louis über unsere Armbänder und teilte uns einer Mission zu. Luke schielte in der Pause zu mir herüber und ich nickte. Tja, ich hatte wohl von nun an kein ruhiges Leben mehr. Aber war das schlimm?

In der Stunde konnte ich nicht still sitzen und auch nicht aufpassen. Ich schielte immer wieder zu Veronika herüber und versuchte mir nicht vorzustellen was sie alles unternehmen würde um uns zu entlarven. Ziemlich am Ende der Stunde schob Luke mir einen Zettel rüber. „Mach dir keine Sorgen, es wird nichts passieren.“ na er hatte gut reden. Wahrscheinlich war er sich über die Konsequenzen nicht bewusst, wie auch... er kannte Veronika nicht. Da ihre Eltern ziemlich reich sind und sie ein Einzelkind ist, ist es für sie ein leichtes Informationen zu beschaffen und da ich weiß das sie äußerst gerissen ist kann ich ihr nicht über den Weg trauen. „Mache ich nicht...is schließlich euer Problem“ er starrte mich eine Weile an und lächelte. Ob er wohl meine Zweifel bemerkt hatte, sicherlich ihm traute ich ebenfalls alles zu. Er und Veronika würden wahrscheinlich ein wunderbares Paar abgeben. Sie passen perfekt zusammen, schon allein durch ihre Sturköpfigkeit. Als es klingelte sprangen alle auf, Coco hielt Augenkontakt mit mir und ich schaffte es ihr beizubringen, dass sie schon mal vorgehen sollte. Ich blieb derweil mit Luke im Klassenraum und wartete bis alle anderen verschwunden waren, dann tauchte Louis auf mit Richi und Flo im Schlepptau und sie sahen alle nicht sehr glücklich aus. „Fang gar nicht erst an.“ meldete sich Luke und stand auf. Ich setzte mich auf den Tisch, drehte mich zu ihnen und hielt mich dezent aus dem Ärger heraus der sich über ihnen aufbaute. „Hatte ich auch nicht vor, lass mich nur so viel sagen... du wirst eine saftige Strafe bekommen. Schon allein weil du der Ranghöchste und dann auch noch Streithahn bist.“ „Du machst mir keine Angst.“ zischte Luke lässig zurück. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken als ich mir ihre Blicke ansah und war froh nicht in Lukes Haut zu stecken, auch wenn er es locker anging. „Ähm... ich weiß das wir da so einige Schwierigkeiten zu klären haben, aber nicht vor einer Dame und schon gar nicht hier im Schulhaus. Das eine Mal hat gereicht... lasst uns in den wichtigeren Teil übergehen.“ versuchte Flo ein wenig Ruhe in die Runde zu bringen. Richi schlug einen Arm um mich und empfing sofort einen wütenden Blick von Luke. „Ich sehe das genauso, es ist passiert und man kann nichts daran ändern. Gehen wir zur Tagesordnung über!“ Louis drehte sich von uns weg und zupfte sein Hemd gerade. „Ihr werdet mich nicht weich kriegen. Aber gut... es geht um eure Missionen. S7 hat Probleme, das alte Firmengelände wurde wieder besetzt und Paul sitzt dort mit seinen Kumpanen und plant. Du weißt wie du vorgehen musst, nimm Jonathan als Hilfe mit und Amy soll zusehen. Aber sie darf auf keinen Fall in das Geschehen eingebunden werden oder entdeckt werden. Das hat höchste Priorität. S4 hat ebenfalls einen neuen Störfall, sie haben einige Passanten und die Polizei angegriffen, wir vermuten das sie außer Kontrolle geraten sind. Das ist dann deine Aufgabe Richi, die anderen kommen zum Hauptquartier und baden ihre Missetaten aus. Ich habe mir da schon so einiges überlegt um euch zu foltern.“ lautlos verließ er den Raum und hinterließ eine Unheimliche Atmosphäre. Die anderen standen in einem Halbkreis und machten nachdenkliche Gesichter, ich erkannte wie sie grübelten. „Was habt ihr?“ fragte ich um die Stille zu brechen. „Hmmm... die Vorfälle werden mehr. Es wird immer gefährlicher irgendetwas braut sich zusammen. Nicht nur das es mehr werden, sondern auch stärkere Gegner.“ „Richi hat Recht.Wir müssen gut acht geben. Das jetzt das mit Veronika noch dazu kommt ist natürlich ärgerlich, aber wir können uns nicht ausschließlich darum kümmern.“ gab Flo zu bedenken. Luke nickte und zog mich aus dem Raum. „Wir werden heute noch nichts unternehmen, ich werde unsere kleine Miss Ich-Entlarve-euch mal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Du wirst für heute nach Hause gehen und dich auf morgen vorbereiten. Wer weiß was da auf uns zukommt. Paul traue ich alles zu. Bis dann Jungs, wir sehen uns im Hauptquartier.“ Schnell schritt er aus der Schule und zog mich zu einem Motorrad das etwas abseits der Schule stand. „W...was ist das?“ fragte ich erschrocken. „Meine neue Fortbewegungsmethode. Wir können nicht immer mit dem Bus fahren und wenn es schnell gehen muss, brauche ich eine schnelle und wendige Fortbewegungsmöglickeit. Und da diese am einfachsten ist, werden wir öfter mit diesem Ding unterwegs sein.“ mit stolz geschmierter Brust setzte er sich einen Helm auf und drückte mir den Zweiten in die Hand. „Kannst du dich denn nicht, wenn es schnell gehen muss, beamen? Oder kannst du dieses Ding, wie du es bezeichnest, denn überhaupt fahren?“ er grinste nur und setzte sich auf diese Höllenmaschine. Ich schwang ein Bein ebenfalls über den gepolsterten Sitz und staunte nicht schlecht. Es war eine flotte, moderne, coole, wendige und schnelle Maschine. Es war kaum zu fassen das Luke auch soetwas fahren konnte. Er klappte seinen Schutz nach unten und flüsterte noch: „Gut festhalten.“ ich legte meine Arme um seine Taille und krallte mich in seiner Jacke fest. Er gab ein wenig Gas und ließ den Motor aufheulen, es war ein schönes Geräusche und man erkannte das es eine gute Maschine war, dass bemerkte sogar ich. Er fuhr los und vom Schulgelände, rein in den Verkehr. Ich glaube es war mein erstes Mal das ich auf so einem Ding saß und es machte wirklich Spaß. Luke drehte sich ein Stück zu mir und fragte: „Und wollen wir eine Spritztour mit diesem Baby hier machen?“ ich grinste und nickt mit dem Kopf. Es war wunderbar, die frische Brise die um uns wehte und das Gefühl von Freiheit, nicht so wie bei Forbidden, aber sicherlich ähnlich. Es war wunderbar und wenn man bedachte das vor mir, der süßeste und begehrteste Junge meiner Schule und überhaupt bei allen, saß konnte man mich einfach nur beneiden. Zumindest wenn man meine Situation nicht kannte. Wir fuhren also einmal durch die Stadt und machten wie eine Art Besichtigung. Leider verging die Zeit viel zu schnell und wir kamen schon bei mir zu Hause an. Ich stieg ab und gab ihm den Helm, dankend nahm er ihn entgegen und klappte seinen Sichtschutz hoch. „Und hat es dir gefallen?“ für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und erinnerte mich an das Gefühl. „Ja, sehr... können wir das mal wieder machen?“ seine Augen fingen an zu leuchten und er nickte. Dann entschloss er sich mit einem lauten gebrumme des Motors zu starten und ich ging ins Haus und lud meine Sachen ab. Den restlichen Tag genoss ich den Frieden und versuchte verzweifelt die Physikaufgaben zu lösen, die uns Louis aufgegeben hatte. Am Abend aß ich mit meinem Bruder und meinem Vater Abendbrot und tauschte mich über die Ereignisse der letzten Tage aus. Sofort fragten sie mich wer den der coole Type gewesen wäre, der mich nach Hause gebracht hatte. Sie wollten alles über seine Maschine wissen und wie es sich fuhr. Oft konnte ich nur mit den Schultern zucken und versuchen mir irgendwelche Antworten zusammenzureimen. Ich ging mit einem unguten, aber auch entspannten Gefühl schlafen und genoss die Stunden Schlaf die ich bekam.

Zwei Tage noch dann war das erste Wochenende, wieder halbwegs normal, zuhause. Verschlafen stand ich auf und machte mich fertig. Groß etwas ändern tat sich nicht, ich lief mit Coco und Rika zur Schule und versuchte dort einigermaßen den Wünschen der Lehrer zu entsprechen und Veronika aus dem Weg zu gehen. Das erwies sich jedoch als äußerst schwierig, da sie mir dauernd nach wackelte und mich überallhin verfolgte. Als ich dann endlich geschafft hatte diese qualvollen Stunden hinter mich zu bringen, brachte Luke mich noch Hause, ich nahm mir eine andere Tasche und fuhr sofort wieder mit ihm mit. Unsere, beziehungsweise seine Mission stand an. Das erste Mal im realen Leben, würde ich höchst wahrscheinlich einen Kampf miterleben. Es juckte mir in den Fingern mitzumachen, jedoch konnte ich ihnen nicht noch mehr Probleme machen. Als wir an der alten Firmenfabrik ankamen sah ich wie Jonathan uns schon aufgeregt zuwinkte. Er lotzte uns zu einem geschützten Platz wo Luke das Motorrad abstellte und dann war Lagebesprechung. „Also passt auf, ich übernehme den Hauptteil, Amy du wirst nichts machen. Du guckst zu und merkst dir ihre Strategien und achtest auf Auffälligkeiten. Jonathan, du wirst dich um die kleineren kümmern. Wenn es welche gibt, die meinen mich angreifen zu müssen und ich kann mich gerade nicht verteidigen, aber mach es so das du nicht gesehen wirst und greife niemals von der gleichen Stelle an... wechsele immer die Position und...“ „Ja, ich weiß wie das funktioniert, du kannst ruhig mehr vertrauen haben. Ich bin gut ausgebildet und könnte es allein mit denen aufnehmen.“ Luke schüttelte nur den Kopf, er wusste es besser denn er hatte die Außenerfahrung. „Du hältst dich an den Plan, denn du könntest nicht mal einen Umlegen. Dann los.“ Jonathan schlich zum Hauptgebäude und verschwand, Luke zwinkerte mir zu und führte mich zu einer Stelle an der ich alles gut beobachten konnte, aber selbst nicht gesehen wurde. Er ging schlendernd und lässig, offen auf die Halle zu. Mit einem lauten Quietschen öffnete er die Tür und rief: „Hey, Jungs wo seid ihr? Ich bin zum Spielen gekommen!“ er war doch sehr übermütig dafür das es sicherlich mehr als nur drei waren und dann noch Paul. „Wie schön, Besuch.“ eine ähnliche Antwort hatte ich erwartet. Mindestens 10 Leute traten hinter Mauern hervor und als Anführer, klar erkennbar, Paul. Er hatte wie Luke die Hände in den Hosentaschen und zischte genervt: „Immer wenn man euch nicht gebrauchen kann taucht ihr auf.“ Luke nickte. „Tja, so geht’s mir auch.“ „Dürfen wir?“ fragte einer und ballte seine Hand zur Faust. Paul stimmte zu und fragte noch bevor er den Kampf eröffnete: „Wo ist denn unser süßes Feuermädchen? Hast du sie nicht mitgebracht, sie ist doch jetzt kampfbereit... ich würde meine zukünftige Freundin gern mal kämpfen sehen.“ er lachte bösartig und Luke hielt sich weiterhin ruhig. „Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich denke nicht das wir sie dir einfach so übergeben. Ich denke sie ist eines euer Ziele, aber bevor ihr ihr auch nur ein Haar krümmen könnte, werdet ihr alle Bewegungsunfähig sein. Das verspreche ich euch.“ „Jetzt reicht's, du hast wohl immer so eine große Klappe... wir greifen an.“ „Zeigt ihm wo der Hammer hängt.“ drei der Jungen stürzten sich auf ihn und wollten ihn mit ihren Schatten umhüllen oder fesseln, doch Luke schloss nur seine Augen und ein Wasserstrudel bildete sich, er breitete sich aus und Wasser spritzte in jede Ecke des Gebäudes. „Er ist gut!“ stellten sie fest. „Wir schaffen das schon.“ „Glaubt ihr denn, dass das Fair ist? Drei oder Fünf gegen einen?“ Luke machte seine Angreifer fertig ohne einen Muskel zu bewegen. Zwei der nun fünf Jungen lösten sich auf. Andere rekelten sich auf dem Boden. „Weißt du Luke, für dich wären wahrscheinlich nicht mal Hundert von denen hier ausreichend um dich angemessen zu beschäftigen. Dabei stelle ich mir die Frage ob du auch geschlagen werden kannst, und wenn ja wie viele Personen braucht man dazu? Was ist das Mindeste?“ „Du erwartest doch jetzt keine Antwort oder?“ Paul schüttelte den Kopf und schickte die nächsten Fünf los und die, die noch kampffähig waren versuchten ebenfalls ihn anzugreifen. Doch nach wenigen Sekunden lagen sie alle am Boden und waren durch die massive Kraft des Wasser geschlagen worden. Luke bewegte sich nun langsam auf den Anführer zu, bemerkte aber nicht das einer ihn von hinten angriff. Doch anstatt eine Mauer zu errichten oder ihn zu verteidigen griff Jonathan den Jungen aus der Schattencrew an. Er trat aus seinem Versteck und stellte sich offenkundig vor. „Luke ist es wirklich der richtige Zeitpunkt Diskussionen oder lange Reden zu schwingen?“ fragte er. „Du bist so ein Dummkopf... dich aus deiner Deckung zu geben.“ murmelte Luke und schüttelte fassungslos den Kopf. Jonathan verstand nicht, dass es falsch war immer gleich eingreifen zu wollen, er hatte es schon wieder getan. „Ja, da muss ich ihm Recht geben. Du kannst mir glauben wir hätten ihn schon längst besiegt wenn so ein Hinterhalt-Angriff ihn umlegen oder überhaupt verletzen würde. Du musst dazu nicht meine komplette Gang auf Eis legen.“ Paul sah zu ihm hoch und musterte ihn interessiert. „Also bist du doch nicht allein... bist du der Neuzugang?“ Jonathan nickte und sprang von seiner Erhöhung zu den beiden Elementowner herunter. „Jonathan, wir sind beim Feind und da gibt es gewisse Regeln und wenn dir dein Vorgesetzter sagt, nicht eingreifen selbst wenn es nicht nötig ist, dann tust du das auch nicht verstanden?“ versuchte Luke ihm zu verklickern. „Das ist oberstes Gebot. Wenn du nicht hörst auf das was der Rang höhere zu sagen hat und seine Befehle nicht befolgst, könntest du dich und alle anderen in Gefahr bringen.“ 

Paul zog eine Hand aus seiner Hosentasche und ein kräftiger Windstoß fegte Jonathan an eine Wand und er wurde von dem harten Aufprall bewusstlos. Am liebsten wäre ich aufgesprungen, aber ich wollte nicht auch noch Verwirrung oder Ärger machen. „So jetzt können wir weiter plaudern.“ setzte Paul das Gespräch zwischen ihnen fort. „Also hast du jetzt ein Anhängsel ja? Interessant, der große Held muss schon Lehrlinge einstellen.“ Paul lachte. „Ich denke, nach der Aktion werde ich ihn schnell wieder los sein. Ich habe wirklich wichtigere Dinge zu tun und um die ich mich kümmern muss.“ Luke sah zu Jonathan und ich konnte nicht einen Fitzel Mitleid erkennen. Es tat mir Leid wegen Jonathan und irgendwie interessierte mich ihre Angebertour nicht mehr viel. Sie waren dumme Idioten, die sich angefeindet hatten um Kindergarten-Streitereien zu klären. Unauffällig entfernte ich mich von diesem Ort und ließ die zwei ihr Gespräch weiter führen. Ich lief über eine große Wiese, ich hatte nicht übel Lust mit Luke wieder nach Hause zu fahren. Nicht nachdem er Jonathan so im Stich gelassen hatte. Dummerweise kamen mir fünf Typen in die Quere, die ich auch noch kannte. Es waren die Erpresser von Coco, die mich halb verprügelt hatten. Doch dieses Mal musste ich mich nicht zurück halten und konnte es ihnen ein wenig heimzahlen, wir befanden uns in einer Null-Zone und das hieß im Umkreis von 2 oder mehr Kilometern passierte nichts und keiner bekam etwas mit. Da sich hier auch keine weiteren Leute im Umkreis von 3 Kilometern aufhielten hatte ich wirklich freie Bahn und konnte es krachen lassen.

Sie rollten langsam mit ihren Motorrädern auf mich zu und stoppten in einigen Metern Entfernung vor mir. Der blonde Chef nahm seinen Helm ab und grinste schief. „Wen haben wir den da, ist das nicht die von neulich mit dem komischen Freund?“ ich versuchte innerlich ruhig zu bleiben und sagte nichts. „Na ist dein Freund heute wieder dabei oder hat er eine Beschäftigung?“ fragte er und fuhr ein Stück vor. Ich wich nach hinten und bereitete mich auf einen Kampf vor. „Heute ist er beschäftigt, aber es hört sich fast so an als würdet ihr Angst haben, dass er kommt und mich rettet.“ warf ich zurück. „Oh, ich denke so schnell wird er dich hier nicht finden, selbst wenn du ihn jetzt anrufst kommt er frühstens in 20 Minuten.“ rief einer und die ganze Gruppe bewegte sich langsam auf mich zu. „Tja, dieses Mal werde ich auch allein mit euch fertig.“ sie lachten. „Na mich würde mal interessieren wie du es mit uns 5 aufnehmen willst.“ einer der Jungen fing an zu lachen und die anderen stiegen mit ins Gelächter ein. Nur der Anführer musterte mich und machte ein ernstes Gesicht. „Ich glaube ihr, sie hat Kraft warum auch immer, aber entweder wir bringen es schnell hinter uns und wir halten die Fäden in der Hand oder sie!“ ich nickte, dass war doch mal eine lobenswerte Erkenntnis. „Boss, was laberst du da für einen Blödsinn.“ sie stockten und ich nutzte den Moment der Unschlüssigkeit und rannte weg. Ich lief über die Wiese, so schnell ich konnte und zu einer Reihe der Nebengebäude. Ich durfte Paul nicht aufmerksam machen, brauchte aber irgendetwas zum Verstecken oder etwas verdecktes sonst würde Luke oder die Schattengang viel zu schnell aufmerksam werden. Für mein Vorhaben eigneten sich diese Gebäude äußerst gut, sie waren flach und standen eng aneinander. Außerdem waren sie schon halb zerfallen und man konnte gut zwischen ihnen hin und herspringen oder sich verstecken.

Die Bande folgte mir bis zum Beginn der kaputten Reihenhäuser, dann stellten sie ihre Bikes ab und lief mir nach. Sie teilten sich auf und so hatte ich die Chance jeden einzeln anzugreifen. Der Erste der mir begegnete wurde so geblendet das er umfiel und nichts mehr sehen konnte mindestens 30 Sekunden lang. Er schrie da er dieses Licht nicht ausstellen konnte, durch meine Kraft konnte ich ihn so manipulieren das es zu hell war und sein Gehirn verrückt spielte. Ich hatte weiter Parcourlauf durch die Trümmer gemacht, als mir auch schon der Nächste über den Weg lief. Diesem nahm ich das Licht, er sah nur noch alles dunkel und konnte sich nicht orientieren. So war auch der Zweite schnell ausgeschaltet. Der Dritte hatte so einen fürchterlichen Schmerz das er sich an den Mauern rieb und versuchte das Brennen auf seiner Haut loszuwerden. Die letzten Zwei hatten es besonders schwer ich gab dem Vierten einen heftigen Elektroschlag das er seine Muskeln nicht mehr spürte. Besonders nett war ich auch nicht, dass muss ich zugeben, aber wenn ich bedenke was die mit mir angestellt hatten und wieder mit mir machen wollten. Es war nicht so das ich ihnen aus Spaß Leid zufügte, sondern war es eher Verteidigung. Und der Letzte, war der Chef. Ihn schloss ich in einen Feuerring ein und dieser war so eng das er sich nicht bewegen konnte, sonst hätten ihn meine Flammen geschluckt. „Du bist genauso ein Monster...“ schrie er verzweifelt. Ich nickte: „Monster würde ich uns nicht gerade nennen, wir sind außergewöhnlich. Das ist nun mal so um solche Leute wie euch zu Recht und Ordnung zu zwingen.“ „Ich habe schon damals gemerkt das du nicht normal sein kannst und auch jetzt, vorhin auf der Wiese... niemals stellt sich ein normales Mädchen fünf Rockerjungs. Mir stellt sich eine Frage, wieso hast du dich nicht schon das letzte Mal gewehrt, sondern von deinem Freund retten lassen?“ das war eine Interessante Frage und auch das was er sagte hörte sich nicht dumm an. „Erstens, es war eine Gegend mit zu viel Leuten, es wäre sofort aufgefallen wenn irgendetwas passiert wäre, außerdem bin ich eigentlich noch nicht so gut ausgebildet, dass ich gegen die schlimmsten Verbrecher kämpfen könnte und in Umgebungen mit Menschen bin ich vorsichtig. Und dann... er ist nicht mein Freund, nur so eine Art Babysitter.“ seine Augen weiteten sich. „Du...“ es verschlug ihm die Sprache. Seine anderen Bandenmitglieder fanden sich nun bei uns ein und alle torkelten und sahen mich mit angsterfüllten Augen an. Ich genoss es keinesfalls sie leiden zu sehen, aber eine halbwegs gerechte Strafe hatten sie verdient... und wenn ich ihnen jetzt nicht eine Lektion erteilt hätte, hätten sie uns weiter angegriffen. „Ihr dürft jetzt Zeugen meiner doch recht starken Kraft sein und ich bitte euch genießt die Show.“ in ihren Gesichtern konnte ich erkennen, dass sie nicht wussten was jetzt kam und das was sie das letzte Mal erlebt hatten erwarteten sie wahrscheinlich wieder oder noch schlimmer. Ich drehte mich um und lief auf ihre Motorräder zu. Ich flammte auf und genoss wieder dieses Gefühle, die Flammen schlugen und flackerten um mich herum, mein Haar wehte wild im Wind und ich war wieder frei. Ich selbst! Dann ließ ich sie verschwinden und reduzierte sie auf meine Hand. Ich strich über einen schwarzen Lebersattel und er flammte, dies tat ich mit allen Motorrädern, jedoch verbrannte keins. Fiebernd und voller Angst sahen die fünf Jungen nun gezwungen zu wie ich ihre Bikes quälte. „Die... die Flamme, lässt sie nicht explodieren oder macht sie kaputt. Sie sitzt nur an ihnen dran und frisst sich weiter zu allem was in der Nähe ist.“ stellte der Anführer fest, der als Einziger seinen Mund bewegen konnte. Lächelnd drehte ich mich um, Explosion war das richtige Wort gewesen. Ich hielt meine Hand gestreckt nach vorn und lief weitere Schritte zurück. Dann klackte es einmal und es puffte. Eine riesige Explosion ging los, alle 5 Motorräder flogen gleichzeitig in die Luft, zuerst sah man diese rauchartigen Flammen und dann wie eine Art Atompilz aufstieg, dazu kam ein lauter Knall und der Rauch verteilte sich nicht nur in der Luft, sondern zog auch einen dichten Schleier auf der Erde. Ich musste mir ein Kichern verkneifen, den Jungen fielen beinahe die Augen heraus. Sicher wussten sie nicht ob sie fasziniert oder entsetzt sein sollten und dann war da noch die Frage, zu glauben, dass das Wirklichkeit war. Ein Mädchen das in Flammen vor ihnen stand und zuvor ihre geliebten Fahrzeuge in die Luft gesprengt hatte, mit nichts weiter als einem Schnipps. Meine Flammen hatten sich wieder über meinen ganzen Körper gelegt und mich vor dem giftigen Rauch geschützt. Zufrieden sah ich auf die Einzelteile die nun verteilt auf der Erde lagen oder als Regen vom Himmel fielen. „Ich hoffe es ist euch eine Lektion und ihr lernt daraus, uns und andere in Ruhe zu lassen.“ eifrig nickten sie und ich zog den Flammenring um den Anführer zu mir und in meine Hand zurück. Ich leuchtete noch immer rot, orange und gelb und wurde erstaunt betrachtet. „Amy, was ist passiert? Alles in Ordnung?“ eine Stimme ertönte und wie aus dem Nichts kam jemand angerannt und hielt mich plötzlich an den Schultern. Als ich Lukes Gesicht erblickte, nickte ich und antwortete erleichtert: „Ich hab es jetzt endgültig geregelt. Die werden uns keine Probleme machen.“ „Ich hab mir Sorgen gemacht als der Knall war... was ist denn hier passiert? Habt ihr gekämpft?“ durch dringlich und prüfend sah er mich an. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, ich bin denen auf der großen Wiese begegnet dann haben sie mich verfolgt, ich habe sie erst einzeln und dann zusammen fertig gemacht und damit sich das auch wirklich in ihre Köpfe einbrennt habe ich...“ „Hast du ihre Motorräder in die Luft gesprengt.“ beendete Paul meinen Satz. Er kam aus der Luft und ließ sich in der Mitte nieder. „Das Feuermädchen ist also doch da, dass du so schlau bist hätte ich nicht gedacht. Aber du bist zu nett, sicherlich war die Strafe ausreichend, aber kannst du auch härtere Maßnahmen ergreifen?“ er musterte den Tatort und nickte andächtig. „Nein, aber fürs erste reicht es, eigentlich hätte ich nichts machen dürfen.“ rief ich zurück. „Ihr seid alle... solche...“ stellte nun der bedepperte blonde Anführer fest und ließ sich auf die Knie fallen. „Sicherlich träume ich das nur... das kann nicht echt sein.“ „Wir müssen jedenfalls los. Wir sehen uns Paul und das nächste Mal kommst du nicht so leicht davon.“ dieser lachte und nickte. „Ich hoffe Amy, besucht mich das nächste Mal wieder.“ wir lösten uns auf und standen vor Lukes Motorrad. „Geht es dir wirklich gut? Sie haben dir nichts getan?“ fragte er noch einmal nach. Ich nickte wieder und setzt den Helm auf. „Ja, ich haben ihnen sicherlich einen kleinen Gehirnschaden verpasst, aber... das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Du sag mal... ist es denn in Ordnung das Paul davon Wind bekommen hat das ich dabei war?“ Luke umarmte mich und drückte mich fest an sich. „Es ist eigentlich egal, er hätte es früher oder später sowieso herausgefunden, aber was wichtig ist... das es dir gut geht. Es hätte gefährlich werden können. Nicht durch die fünf Trottel aber durch die Schattencrew. Mach das bitte nie wieder und bleib in meiner Nähe.“ ich nickte und wir setzten uns auf das Motorrad. „Wo ist Jonathan wie geht es ihm?“ „Ach dem geht es wieder gut, er hatte eine leichte Gehirnerschütterung, aber sonst hat er nur ein paar Kratzer. Mach dir mal um den keine Sorgen... der fährt jetzt zurück ins Hauptquartier und wird von Louis eine Predigt bekommen warum er denn nicht auf mich gehört hat.“ Luke winkte ab und fuhr los. Da entstand bei mir die Frage: Würde ich auch Ärger kriegen, denn ich hatte nicht besser gehandelt als Jonathan. Zumindest waren meine Sorgen ein wenig beruhigt und ich konnte guten Gewissens dieses Gelände verlassen. Luke brachte mich nach Hause und wurde dieses Mal aber von meinem Vater abgepasst und wurde eine weitere Stunde aufgehalten, da sie sich über das neue coole Fortbewegungsmittel unterhalten mussten. Mein Dad wollte alles wissen und fragte Luke aus, dem schien es nicht viel auszumachen und freute sich anscheinend mit jemandem darüber zu sprechen. Später kam auch noch Eric dazu und diskutierte mit. Ich hatte mich in mein Zimmer verkrochen und mit Musik in mein Bett gelegt. Bloß gut das ich meine Hausaufgaben in der Schule schon fertig gemacht hatte oder gestern schon erledigt hatte. Ich schlief ein und wurde nur zum Abendbrot nochmal wach. Nach einem Kampf war man recht müde, es war mein erster Außeneinsatz und es war schon so viel schief gegangen, wie würde das nur in Zukunft laufen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie die großen Kämpfe immer abliefen.

Als ich dann wieder am Morgen aufwachte, waren es nur noch dieser Tag und ich hatte endlich mein lang ersehntes Wochenende. Ich zog mir also meine Schuluniform an und machte mich fertig. Ich lief zum Bus und von dort aus mit Coco zur Schule. Aufgeregt berichtete ich ihr von meiner Begegnung mit der Straßengang und da sie kurzzeitig mit ihnen involviert war wusste sie wovon ich sprach und wie gefährlich diese Typen waren. Als ich ihr von den Gesichtern erzählte lachte sie laut und wäre gern dabei gewesen, denn sie konnte es sich einfach nicht vorstellen. Schließlich begann der Unterricht und Luke erschien nicht, der Grund war recht einfach denn auch Louis, Richi oder Flo tauchten nicht auf. Sicherlich hatte Louis sich irgendetwas nettes für ihre Streiterei ausgedacht. In der langen Pause ging ich wieder an meinen Lieblingsort, auf das Dach und dachte an Forbidden, Kyle und Niklas. Wie es ihnen wohl ging und was wohl bei ihnen passierte. Meine Gedanken schweiften ab und ich verlor mich wieder in meinen Tagträumen. Bis mich jemand aus den schönsten Momenten riss und fragte: „Wieso hast du dich gestern versteckt?“ Paul stand neben mir und starrte mich an. Verwirrt und leicht erschrocken öffnete ich meine Augen und trat ein paar Schritte zur Seite, er war mir zu nah und es war seltsam sich so vertraut mit dem Feind zu unterhalten. „Hast du Angst vor mir, weil ich eigentlich der Feind bin?“ ich schüttelte den Kopf. „Ich... hatte meine Befehle und ich gehorche ihnen eigentlich.“ Paul grinste. „Ach so... schade ich hätte mich gern mit dir unterhalten und dir alles gezeigt in unserem Versteck. Es würde mich deine Meinung sehr interessieren. Aber vielleicht kannst du es ja einrichten das du mal vorbeischaust. Ich sag den Jungs auch das sie sich benehmen sollen.“ seinen Blick wendete er in die Ferne ab. „Ich denke eher nicht... für das erste habe ich genug von dem alten Firmengelände.“ ich folgte seinem Blick zur Stadt und lauschte dem lauten Straßenverkehr. „Hey... Paul...“ fing ich zögerlich an. „Hmm...“ „Wieso bist du jetzt bei den anderen? Und wieso greifst du mich nicht an?“ sein Kopf drehte sich wieder zu mir und ein ernster Blick zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Du verstehst es nicht oder?“ er umzingelte mich und stemmte seine Hände links und rechts von mir an das Geländer. Ich kam nicht weg und er neigte sich nah zu mir. „Ich denke nicht nein.“ antwortete ich. „Okay, ich werde versuchen es dir klar zu machen. Also wo ist Luke gerade?“ ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, vielleicht bei Louis, seine Strafe absitzen.“ er nickte. „Das ist der erste Grund. Ich habe niemanden großartig der mir vorgesetzt ist und dadurch kann ich selbst bestimmen was ich tue... Luke und die anderen werden unterdrückt und zu Recht und Ordnung gezwungen.“ es leuchtete mir ein, aber es war vielleicht auch ganz gut erzogen zu werde. „Der nächste wäre, ich habe einen einfachen Auftrag, schaffe alle Hindernisse aus dem Weg damit der Plan funktioniert. Ich muss nicht groß reisen und kann entscheiden wo und wie ich diesen Auftrag erledigen soll. Ich bin eigentlich frei, es bringt mich keiner um wenn ich meinen Job nicht mache.“ „Das ist sicherlich besser, aber wieso machst du es überhaupt?“ hakte ich neugierig nach. „Um mir etwas dazu zu verdienen, um mein Ziel zu erreichen und um keine Langeweile zu haben. Außerdem habe ich bei diesem Job dich kennengelernt. Und jetzt bin ich der böse Junge der sich in dich verliebt hat und wenn du nicht aufpasst wird er dich...“ „Hör auf so einen Blödsinn zu reden.“ schrie ich und unterbrach ihn. Er schloss nur lächelnd seine Augen, na der hatte Nerven, aber das war irgendwie... anziehend. „Irgendwann wird er dich entführen und wenn er dich einmal hat gibt es kein zurück mehr.“ er war mir so nah das sich unsere Nasen berührten, ein starker Wind kam auf und mein Haar wehte um uns herum. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Luke ist nicht da... das ist die Gelegenheit. Ob du willst oder nicht ist mir egal ich möchte das du mitkommst, denn du hast mir den Kopf verdreht. Feuermädchen, ob du willst oder nicht.“ er presste seine Lippen auf meine. Ich wollte schreien, aber ich konnte nicht. Ich wollte mich wehren aber ich konnte nicht, nichts bewegte sich und mein Gehirn schaltete sich aus. Dagegen fing mein Herz wie wild an zu pumpen und das Blut schoss durch meine Adern und mir wurde heiß und kalt, wie sollte ich denn jetzt reagieren. Er hatte seine Augen geschlossen während dieses Augenblicks, er löste sich wieder von mir und sah mich mit seinen graublauen Augen an. Es waren nicht die von Luke und im Moment wünschte ich mir sehr das es seine waren, das ich mich um seinen Körper schlingen konnte, seine Wärme spüren konnte und alles um mich vergessen konnte. Nur war es nicht der Volltrottel, sondern Paul. Er ließ noch nicht von mir ab, ein weiteres Grinsen und wieder spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Sie waren anders als die von Luke, aber nicht schlecht. Ein komischer Gedanke setzte sich in meinem Gehirn fest. Ich wollte probieren wie er schmeckte und bevor ich etwas unternahm schob er seine Zuge in meinen Rachen. Sie fing an mit meiner zu tanzen ohne das ich groß etwas tat.

Sagt man nicht immer, dass das Teeniealter das Alter des Probierens ist? Tja, die Frage war was zählte alles dazu auch Jungs? Nach einer Weile hörte er auf und atmete tief ein und aus. Er beugte sich zu mir umarmte mich und flüsterte: „Eigentlich wollte ich jetzt einfach lässig gehen, aber ich habe Lust auf mehr bekommen.“ meine Augen weiteten sich und da ich mich nun wieder bewegen konnte stemmte ich mich gegen seinen Brustkörper. Er strich mein Haar zur Seite und küsste mich auf die Stirn, mehrere Male und dann arbeitete er sich immer weiter vor, bis er wieder zu meinem Mund kam. Doch stupste er mich nur an und drehte sich um. „Ich hebe mir den Rest auf, ich bin mir sicher, dass ich dich noch öfter allein treffen werde. Aber glaub nicht das ich schon zufrieden bin. Du bist einfach süß...“ mit einem kräftigen Windstoß verschwand er wieder im Schulhaus. Ich ließ mich auf dem Boden sinken und strich an meinem Hals und an meinem Mund mit meinen Fingern. Was sollte ich tun? War das die Strafe für Luke, wieso musste ausgerechnet mir soetwas passieren in den unmöglichsten Situationen. Ich zog meine Knie ran und legte meinen Kopf auf ihnen ab, am liebsten hätte ich geweint.

Ich hatte noch ein bis zwei Minuten in denen ich mir krampfhaft überlegte wie ich nun meine röte Vermeiden sollte wenn ich den beiden je wieder gegenüber treten würde. Als es dann schließlich klingelte rannte ich zurück zu meinem Raum und ließ mir für mein „Zu spät kommen“ eine Ausrede einfallen. Nach dieser Stunde in der wir mal wieder nur Unsinn gelernt hatten, fuhr ich mit Coco in die Stadt. Wieder zu unserem Lieblingseisladen zu Oli. Dort erzählte ich ihr die Geschichte mit Paul und sie bekam den Mund nicht zu: „Oh man... und was machst du jetzt?“ war ihre Reaktion. Ich zuckte mit den Schultern: „Wahrscheinlich versuchen, weder Paul noch Luke am Wochenende über den Weg zu laufen und sie erstmal ignorieren.“ „Das werden aber beide nicht gut finden... Luke wird merken das etwas nicht stimmt.“ ich nickte, da hatte sie recht... er wusste einfach alles.

Nachdem wir unser Eis gegessen hatten machten wir uns auf den Weg, wir versprachen aber nochmal vorbei zu schauen. Coco hatte schon eine genaue Route geplant die wir ablaufen mussten, dazu gehörte z.B. der Vogelbrunnen, die Lounge-Bar, die drei Shopping-Wunder und der 3 Käsehochladen. Das waren Sehenswürdigkeiten oder Geschäfte die bei uns einen besonderen Spitznamen bekommen hatten. Wir liefen eine Station nach der anderen ab und mir taten schon nach einer Weile die Füße weh. Ich hielt Coco sicherlich immer wieder auf, denn in Top Form war ich nicht. Und zu allem Überfluss baggerten uns noch so ein paar Schnösel von der anderen Schule an. „Oh seht nur, süße Hunter-Gymnasiasten.“ Coco drehte sich mit einer schnellen eleganten 180 Grad Drehung um, sie warf den Jungen einen bösen Blick zu. „Und ihr seid von der Tom Walter Schule...“ motzte sie. „Ja, leider. Wir haben nicht solche äußerst reizenden Uniformen wie ihr.“ sie musterten uns und dieser eine fiel mir besonders auf. Er hatte ungefähr die Größe und Statur von Luke, außerdem dunkle Haare und braune Teddybäraugen. Sie sahen alle nicht schlecht aus aber er fiel mir besonders ins Auge, als ich ihn sah verschlug es mir die Sprache und ich musste Coco erstmal allein lassen. Meine Gedanken wollten sich einfach nicht ordnen. „Tja, das tut uns wirklich Leid. Und jetzt müssen wir weiter.“ rief sie mürrisch und wollte mich schon mit sich ziehen. „Nana, nicht so hastig. Wir finden euch interessant, wieso unterhalten wir uns nicht mal ein bisschen.“ ein blonder mit Brille funkelte meine Freundin an und sie wurde nervös. Sie presste meine Hand fest und holte mich endlich aus meinen Gedanken. Glücklicherweise fiel mir gerade ein passender Spruch ein und ich klinkte mich in das Gespräch ein. „Ein bisschen, ist schon ein bisschen zu viel. Außerdem ist es eine Schande mit euch gesehen zu werden schon allein das wir euch geantwortet haben ist eine Ehre, also habt Respekt und kniet euch lieber vor uns nieder.“ „Oh und ich dachte schon du hast deine Zunge verschluckt oder dich in mich verliebt.“ antwortete der Teddybär-Augen-Typ. „Ich war nur geschockt von euer Visage und musste mich zusammenreißen nicht gleich loszulachen.“ ich lief ein paar Schritte nach hinten. „Es stimmt schon das eure Schule von den Leistungen besser ist, aber wir haben definitiv nettere Schüler und besser aussehende, bei euch wirken alle voll strebermäßig und tun als wären sie Albert Einstein. Und dazu kommt das wir euch im Sport sogar schlagen könnten, Parcourlauf und soetwas.“ Coco lachte, die Jungen musterten sie verwirrt. „Dann kommt ihr wohl von einem anderen Stern, wir haben äußerst gutaussehende und coole Schüler und das ihr uns im Parcourlauf schlagen wollt, es tut mir Leid aber ich muss dir sagen das glaube ich dir nie.“ „Dann lasst uns doch ein kleines Duell machen.“ schlug der blonde Brillen-Junge vor. Ich schüttelte den Kopf: „Wir wollen uns nicht auf euer Niveau herunter lassen. Entschuldigt uns.“ ich zog sie mit mir und wir rannten über die Straße. Wir ließen die Jungen einfach stehen und lachten, ich drehte mich um und versuchte mir zu merken wie sie aussahen. „Das war lustig... hast du ihre Gesichter gesehen? Herrlich!“ rief Coco lachend und ließ sich erschöpft auf eine Bank fallen. Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und atmete tief ein und aus: „Ja, aber schlecht sahen sie nicht aus und frech waren sie.“ Coco zog eine Augenbraue hoch: „Amy...“ ich nickte und sank zu ihr auf die Bank. „Gib zu, früher hätte uns nie ein Junge auf der Straße angesprochen und seitdem ich meine Kraft entdeckt habe, werden wir umzingelt von ihnen so als würde ich sie anziehen.“ „Amy, es ist sicherlich gerade wegen dieser Kraft. Es ist alles gefährlicher geworden und eigentlich müsste Luke bei uns sein, er kann dich beschützen. Es hat sich sicher herumgesprochen das der Elementowner Feuer nun aufgetaucht ist und viele werden keinen halt machen um an deine Fähigkeit zu kommen. Wir sind eigentlich viel zu leichtsinnig.“ ich sah sie lachend an. „Jetzt mach mal halb lang, bis jetzt ist nichts passiert und ich kann mich wehren. Ich brauche Luke nicht, nein ich kann mich selbst verteidigen und diese Jungen haben uns sicher nicht angesprochen, weil sie ahnen das ich magische Kräfte besitze.“ Coco schüttelte verständnislos den Kopf. „Wir müssen trotzdem...“ „Zurück zu Oli wir haben es ihm versprochen.“ ich stand auf und zog sie mit mir. Wir schlenderten durch die Straßen und ich bekam einen wütenden Satz nach dem anderen an den Kopf geworfen. „Amy... ich meine es doch nur gut. Ich mache mir einfach Sorgen, nicht das du dich noch übernimmst. Du magst stark sein hast aber nicht die geringst Erfahrung du kennst diese Kraft seit zwei Wochen, du bist kein Profi, du bist schlechter als ein Anfänger und behauptest auf den Straßen frei herumlaufen zu können. Amy schalte doch mal deinen Kopf an Luke ist dir wichtig verdränge ihn nicht, nur weil du ihn nicht verstehst. Er will dir helfen und ich denke er will mehr als nur dich zu beschützen... was soll ich denn noch anderes sagen als hör auf mich und sei vorsichtiger.“ „Hmmm... Coco gerade das ist doch mein Ziel. Luke sagte mir, ich muss für meinen Sinn im Leben kämpfen, für das was mir wichtig ist und ich muss mein Ziel erreichen. Mein Ziel ist es frei zu sein und alle anderen Menschen ebenfalls frei zu sehen. Wenn ich es selbst nicht bin, sondern mich verstecke und beschützen lassen dann wird das nie etwas. Und gerade deswegen lasse ich mich nicht beschützen. Ich mag noch nicht viel wissen, aber ich bin auch nicht dumm. Außerdem Luke ist kein Thema, ich möchte nicht über ihn reden und auch nicht an ihn denken. Er, er ist irgendjemand in meinem Leben, viel wichtiger bist du mir, mein Vater und mein Bruder. Wenn ich nicht kämpfen kann dann werdet ihr vielleicht verletzt.“ Coco hielt mich an und wir erreichten den Eisladen. „Das sind Dinge die aufeinander folgen. Erst beschützt werden, lernen wie es geht und dann wenn man bereit ist und genug Kraft hat, dann kann man andere beschützen und ihnen helfen.“ wie konnte sie das nur so ruhig behaupten. So langsam war ich außer mir, sie kannte meine Situation nicht und steckte auch nicht in meiner Haut wie also konnte sie als Außenstehender wissen wie ich mich fühle oder wie konnte sie mir vorschreiben wollen was richtig und falsch war. Sie öffnete die Tür und sprang zurück. Der blonde Typ mit der Brille, der braun gebrannte uniformierte und der Teddybär-Augen-Typ erschienen vor uns. Die anderen beiden waren nirgends in Sicht, aber die drei reichten auch schon aus. „Na wen haben wir denn da?“ der uniformierte trat zu uns nach draußen und grinste. „So sieht man sich wieder.“ kam die Aussage von dem Blonden. „Habt ihr Streit?“ folgte als nächste Frage von dem der noch übrig war. Cocos Augen weiteten sich und sie wusste nicht was sie antworten sollte. Erst musste ich ebenfalls überlegen, gerade noch im Streit und jetzt überrumpelt durch diese drei Lackaffen. „Ohne Streit keine Versöhnung und wenn es beides nicht gäbe, gäbe es keine Freundschaft. Und was macht ihr hier?“ erklärte ich und stellte eine Frage zurück. „Meinem Onkel gehört der Laden.“ der Junge mit den dunklen Haaren und den tollen braunen Augen blinzelte mir zu. „Mögt ihr ihn?“ ich nickte und drängte mich an ihnen vorbei. „Gut, dann wäre dieses Gespräch auch beendet.“ Coco war aufgetaucht und stieß den blonden Typ beiseite. Ich grinste und wir hakten uns ein, unsere Streiterei war vergeben und vergessen und wir mussten laut loslachen, da es uns einerseits peinlich andererseits egal war was die Jungen von uns dachten. Wir setzten uns auf die Barhocker und ich hörte noch wie die Tür zuschlug und als Kommentar: „Ganz schön frech.“ zu hören war. Oli kam zu uns und entschuldigte sich: „Wie es mir scheint kennt ihr meinen Neffen und ich entschuldige mich für sein verhalten. Er ist jung und frech.“ wir winkten ab. „Kein Problem, mit solchen kleinen Bengeln kommen wir doch klar.“ gab Coco als Antwort zurück. Er lachte und erklärte: „Na dann ist ja alles gut, es gibt nur wenige Mädchen die sich trauen, sich ihm in den Weg zu stellen, ich möchte euch nicht beängstigen aber versucht ihm und seinen Freunden aus dem Weg zu gehen sie sollen an einigen krummen Sachen teilgenommen haben. Außerdem ist ihre Schule nicht so gut im Erziehungsbereich und sie bauen nur Mist.“ ob er damit meinte, das sie in Sachen mit der Freegang verwickelt waren und ob er doch wusste das es Magie in unserer Welt gab. Ich entschloss mich nicht weiter zu fragen und mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen zu müssen. Wir verabschiedeten uns von dem älteren Herrn und spazierten gelassen die Straßen entlang zurück zum Bus. Mit dem fuhren wir dann nach Hause, an der Bushaltestelle musste ich mich von Coco verabschieden und wir drückten uns nochmal ganz fest. „Hey, wegen vorhin... vergeben und vergessen?“ sie klang traurig. Ich drückte sie fest an mich und genoss sie dicht bei mir zu haben. Ich nickte in ihre Schulter: „Ja, aber klar, vergeben und vergessen. Ich hab dich Lieb.“ sie schluchzte und wir lösten uns aus der Umarmung. „Ich dich auch und gerade deswegen mache ich mir so große Sorgen um dich. Bitte sei vorsichtig ja?“ ich nickte und winkte ihr nochmal nach. Dann drehte ich mich und lief nach Hause. Dort erwarteten mich mein Vater und meinen Bruder bereits. „Amy, gut das du kommst... könntest du vielleicht nochmal los und etwas für das Abendbrot kaufen?“ ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich habe heute genug getan, soll Eric doch auch mal einkaufen gehen.“ er kratzte sich verlegen am Kopf. „Naja, das könnte problematisch werden.“ „Wieso?“ fragte ich. Einer seiner Freunde steckte den Kopf durch die Zimmertür von Eric und maulte: „Komm endlich...“ als er mich sah, trat er aus dem Türrahmen und funkelte entzückt mit den Augen. „Na... junges Fräulein.“ ich nickte. „Ich weiß jetzt den Grund, aber der ist mir egal denn er wird bei mir auch nicht geduldet. Eric kann sich ruhig auch mal bewegen und nicht immer hinter seinen Affen verstecken, die kann er auch gleich mitnehmen.“ ich zog meine Schuhe aus und ging gelassen auf mein Zimmer zu. „Na das war mal eine Ansage.“ kommentierte sein Kumpel und Eric warf ihm einen wütenden Blick zu. „Klappe...“ er nickte und nahm die Einkaufsliste von meinem Vater entgegen. „Gegen dich ziehe ich wahrscheinlich immer den kürzeren.“ ich nickte lächelnd und verabschiedete ihn mit einem bemitleidenswerten Blick. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und streichelte meinen Kater. Müde schloss ich meine Augen und genoss nun das endlich angefangene Wochenende. Es war wie immer ein langer Weg gewesen, aber Augen zu und durch und zwei Ruhetage waren der verdiente Urlaub. Zufrieden setzte ich mich wieder aufrecht ihn und widmete mich meinem Laptop. Ich prüfte alle Mails und sonst irgendwelche Nachrichten. Doch gab es keine, als mir nach einer Weile nichts besseres einfiel setzte ich mich zu meinem Vater ins Wohnzimmer, sah fern und beobachtete ihn immer mal wieder wie er das Abendbrot vorbereitete und unterhielt mich mit ihm. „Und wie geht es dir so in der Schule? Wir haben uns lange nicht mehr gesprochen, vielleicht ist das Vater-Tochter-Gepräch ja schon nötig.“ „Hmm... Schule ist anstrengend, ein Haufen Kram ist passiert, aber das sind alles eher unwichtige Dinge. Wir haben ja einen neuen Physik und Chemie Lehrer der ganz nett ist und noch ziemlich jung, Herr Lichter. Naja, Veronika dreht ein bisschen am Rad und setzt dumme Gerüchte in die Welt über die Neuen und Coco ist überglücklich mich wieder zu haben und würde mich wahrscheinlich gar nicht mehr allein lassen wollen. Seit meiner „Reise“ glaube ich macht sie sich noch mehr Sorgen.“ mein Vater setzte ein weises Lächeln auf. „Und wie ist der neue Physiklehrer?“ ich zuckte mit den Achseln. „Einigermaßen, er ist auf jeden Fall recht nett, jedoch schätze ich ihn streng ein. In Sport bin ich übrigens besser geworden.“ „Das hast du von deiner Mutter, diesen starken Willen, auch wenn du ihn nicht immer durchsetzt wenn man ihn braucht ist er da. Ich vermisse sie.“ mein Vater wurde melancholisch und ich versuchte das Thema zu wechseln, denn ich hatte nicht übel Lust mir alte Geschichten von meinem Vater und meiner verschwundenen Mutter anzuhören und ihn kurz vor den Tränen zu sehen. „Ähm, naja...“ „Was war mit Veronika und ihren Gerüchten?“ er lenkte von allein um, dafür war ich ihm sehr dankbar. „Ach naja, sie glaubt sie hätte komische Dinge gesehen und das von den Neuen und das erzählt sie jedem, ob er es hören möchte oder nicht.“ „Und glaubst du ihr?“ mein Vater fing an den Tisch zu decken und ich lag noch immer faul auf dem Sofa und rührte keinen Muskel. „Nein, eher nicht. Ganz ehrlich das jemand den Wind steuern kann oder Wasser kann ich einfach nicht glauben.“ und wie ich das konnte. Ich war selbst so ein Monster wie wir normalen Menschen es bezeichnen würden. Ich war ebenfalls jemand der einem Element Befehle gab, gerade jetzt wurde mir bewusst das es in der Akademie oder besser gesagt auf der Uni viel einfacher war. Dort war es Alltag und etwas ganz natürliches, überall wurde Magie benutzt und genutzt, dort kam man nicht mehr ohne aus und man war ein Außenseiter wenn man sie nicht benutzen konnte. Hier war es ganz anders, wir mussten uns verstecken und tarnen, aufpassen das wir nicht erwischt wurden und es war äußerst gefährlich auch nur einen Funken zu versprühen, denn entweder wurden die Menschen die es sahen verrückt oder man selbst. Coco hatte eigentlich Recht gehabt ich musste aufpassen wem ich vertrauen konnte, sie hatte auch Recht mit ihrer Behauptung Luke wäre vertrauenswürdig und um ehrlich zu sein war er der Einzige dem ich wirklich mein Leben anvertrauen würde. Das ärgerte mich sehr und am liebsten hätte ich die Zeit zurück gedreht und meine Bekanntschaft mit ihm Rückgängig gemacht. „Und dann sagtest du noch etwas von Coco würde sich komisch verhalten und noch mehr Sorge um dich haben?“ ich nickte. „Ja, aber das legt sich hoffentlich wieder.“ mein Vater zog eine Augenbraue hoch. „Sicherlich gibt es einen Grund, sie vertraut dir blind wenn sie sich Sorgen macht ist es etwas ernstes, du weißt das du immer mit mir über alles sprechen kannst ja?“ Tja, was sollte ich darauf antworten. Ich konnte schlecht sagen: „Aber klar Papa, dann musst du mir jetzt genau zuhören, ich war auf so einer verrückten Uni und habe meine besonderen Fähigkeiten trainiert. Und damit meine ich nicht meine Schnelligkeit oder Intelligenz sondern mein Feuer. Ich bin nämlich ein Elementowner, einer der ganz großen und etwas besonders, aus irgendeinem Grund hat Magie es auf unsere Familie abgesehen und nicht Eric sondern ich habe diese unglaubliche Macht Feuer zu kontrollieren und alles was dazu gehört. Ich hoffe du bist nicht enttäuscht das ich nicht normal bin. Und ich hoffe auch das du mir glaubst. Ach und dieser Junge der letztens hier war ist auch so ein krasser Typ.“ das konnte ich unmöglich sagen. „Ja, ich weiß aber in meinem Alter wird alles etwas komplizierter.“ er nickte und setzte sich zu mir auf das Sofa. „Weißt du, eins musst du wissen eure Mutter sagte immer: Ihr seid etwas besonderes und nicht wie die anderen. Verhaltet euch auch so und lasst euch nicht unterdrücken. Lebt euren Willen und seid ihr Selbst dann gehört die Welt euch. Ich habe das nie vergessen, ich weiß nicht ob ich es dir schon mal gesagt habe, aber ich möchte das du das im Hinterkopf behältst, du bist etwas besonders mit oder ohne deinen Fähigkeiten.“ ich umarmte ihn. „Danke Papa.“ „Vermisst du sie eigentlich?“ wollte er wieder auf Mama hinaus? „Ich weiß nicht, ich bin ohne sie aufgewachsen und kann mich nicht mehr an sie erinnern, aber ich denke es geht mir auch ohne sie gut. Solange ich sie irgendwann in meinem Leben treffen kann.“ er lächelte wieder. „Ich hoffe das wir sie eines Tages wieder finden. Aber solange sie dir nicht fehlt, so lange dir irgendetwas nicht fehlt dann ist es gut. Ich möchte das du glücklich bist.“ er streichelte über meinen Kopf und spielte mit meinen Haaren, ein kalter Schauer lief meinen Rücken runter, er war aber nicht unangenehm sondern irgendwie tat er gut. „Was meintest du eigentlich mit Vater-Tochter-Gespräch?“ fragte ich ihn. „Naja, in deinem Alter werden Jungs interessant und ich wollte mich nur erkundigen ob da was im Gange ist und wenn ja, kommt das berühmte Gespräch. Ich denke normalerweise sollte das deine Mutter übernehmen, aber ich schaffe das auch.“ verwirrt sah ich ihn an. „Was meinst du?“ „Naja, in deinem Alter spielen die Hormone verrückt und ich wollte dich... nein warte willst du dieses Gespräch jetzt führen?“ ich nickte. „Dann haben wir es hinter uns...“ ich lachte. „Okay, also naja, in deinem Alter spielen die Hormone etwas verrückt und man möchte soetwas wie einen Freund. Das ist ganz normal und ich toleriere das auch.“ er wurde etwas rot und kratzte sich verlegen am Kopf. „Also wenn du einen Freund möchtest, willst du sicherlich auch Liebe haben. Das ist bei jedem unterschiedlich dem einen reicht schon umarmen und der Nächste möchte einen Kuss. Ich würde es begrüßen wenn du mir vorher Bescheid sagst und mir den Jungen vorstellst. Natürlich gibt es auch Situationen, da sind Gefühle unkontrolliert und es passiert schnell mal das ihr euch küsst, aber ich möchte das du mir Bescheid sagst wenn dein erster Kuss geschehen ist. Jungs können äußerst verletzend sein und ich möchte nicht das du großen Kummer hast. Ach und da ist noch etwas... also naja... öhm... ähm da wäre noch...“ er gluckste herum und versuchte anscheinend die richtigen Worte zu finden. „Ich denke ihr wurdet im Biologieunterricht bereits aufgeklärt, aber es ist besser wenn du es in jungen Jahren noch nicht tust... wenn du verstehst was ich meine.“ ich lächelte und stand auf. „Tja Papa, dann hätten wir dieses Gespräch schon früher führen müssen, es ist etwas zu spät dafür denke ich. Das es Jungs auf dieser Welt gibt habe ich schon eine ganze Weile gewusst und alles was danach passiert bekommt man in der Schule oder einfach so mit. Es tut mir Leid aber das was du mir ersparen wolltest, da bin ich mitten drin.“ ich grinste zwinkerte ihm zu und verließ das Wohnzimmer.

Ich hörte wie Eric nach Hause kam und geschafft seine Einkäufe in der Küche ablud. Ich belauschte das Gespräch zwischen ihm und meinem Vater: „Hey, bin wieder da wir können endlich essen.“ „Oh hallo.“ gab mein Vater etwas verklemmt zurück. „Was hast du denn, du siehst nervös aus und irgendwie unzufrieden.“ mein Vater nickte. „Ja, in der Tat. Ich hatte gerade das Vater-Tochter-Gespräch und es lief anders als erwartet.“ Eric lachte. „Was, hast du gedacht sie weiß nicht wie es geht oder was alles passieren kann? Das hätte ich dir auch sagen können, das sieht man an jeder Straßenecke wie sie sich umarmen und küssen mein ich.“ „Ich dachte schon.“ gab er schockiert zurück. „Papa, sie ist gerade dabei erwachsen zu werden natürlich sind Jungs schon länger interessant, mich verwundert das es erst so spät ist. Ich hätte gedacht das die Verehrer schon früher auf ihrer Liste stehen, aber dafür platzen sie jetzt sicher alle auf einmal herein. Das ist wie Frischfleischverkauf im Supermarkt. Wenn einer etwas gefunden hat, muss der andere es auch unbedingt haben und dann kommen sie alle auf einmal.“ mein Vater stöhnte. „Ich wusste nicht das du so gut Bescheid weißt. Vielleicht kannst du mir sagen ob sie einen Freund hat?“ Eric lachte wieder. „Hmmm... ich muss meine kleine Schwester doch ein bisschen im Auge behalten. Und ich bin mir sicher das sie einen hat, der Luke ist scharf auf sie. Das habe ich schon mehrmals beobachten müssen, ...dürfen.“ erstaunt musterte mein Vater meinen Bruder und hakte interessiert nach. „Aha, und glaubst du sie haben schon?“ Eric zuckte die Schultern und fuhr mit dem einparken der Lebensmittel in den Kühlschrank fort. „Also geküsst haben sie sich sicherlich schon mal, so wie der mit ihr umgesprungen ist.“ mein Vater schlug sich an den Kopf. „Sie ist schneller als du, vielleicht sollten wir sie in ihrem Zimmer einsperren.“ „Ach was beruhige dich. Du hast sie gut erzogen, außerdem ist dieser Luke ein anständiger Junge, sie ist ihm viel zu wertvoll. Er würde sie nie ausnutzen oder verletzen, zumindest nicht mit Absicht.“ „Und glaubst du sie sind schon weiter gegangen?“ Eric schlug die Kühlschranktür zu. „Papa, jetzt mach dir nicht so einen Kopf. Ich bin mir sicher mehr als nur Küssen war nicht drin und wenn dir meine Aussagen nicht ausreichen frag sie selbst, ich weiß auch nur was ich am Rande mitbekomme.“ demonstrativ setzte er sich an den Tisch und für mich war es der richtige Augenblick ins Zimmer zu treten. „Hey Eric, du hast es also doch allein geschafft.“ er stöhnte und winkte ab. „Das mache ich nie wieder, ab jetzt musst du immer einkaufen gehen, ist ja schrecklich.“ ich überlegte ob er das Ausgefrage von Papa meinte oder ob ihm irgendetwas passiert war. Wir setzten uns gemeinsam an den Tisch. „Amy, ich hätte da noch eine letzte Frage, damit ich wenigstens ein bisschen beruhigt bin.“ versuchte mein Vater einen Anfang zu finden. „Nein, ich habe keinen Freund, aber schon mal einen Jungen geküsst, mehr war aber noch nicht drin und ich habe nicht vor weiter zu gehen. Ich hoffe du bist beruhigt und kannst in Ruhe einschlafen.“ er nickte und verschlang beschämt sein Brötchen. „Da hast du es, frag sie einfach immer gleich und ich habe den Stress nicht.“ meinem Vater war dieses Thema wirklich peinlich und ich konnte gar nicht fassen, dass er so ein Kind war. Ich tauschte einige Blick mit Eric aus und wir fingen an zu lachen. Das war der Start in ein wunderbares, erholsames Wochenende. Ich schlief bis um 11 Uhr aus und machte die beiden Tage nichts, außer Faulenzen. Ich lag den halben Tag im Bett und schlief oder spielte mit meinem Laptop. Wenn ich nicht im Bett oder in meinem Zimmer lag war ich im Wohnzimmer und aß irgendetwas. Eric schüttelte jedes Mal den Kopf als er mich sah und mein Vater lief mit einem hochroten Kopf an mir vorbei. Er hatte dieses Thema immer noch nicht ganz überwunden. Nach 48 Stunden war dieser Traum, aber leider vorbei und die Schule ging wieder los. Früh aufstehen und in die Schuluniform zwängen, war angesagt. Ich quälte mich aus dem Bett und erledigte meine Aufgaben, taumelnd und noch halb schlafend trottete ich zum Bus und fuhr missmutig zur Schule. In diesem besagten Gebäude erwartete mich Luke der sich nicht nehmen ließ jede kleinste Einzelheit seines Wochenendes zu erzählen und sich beschwerte wie ihm alles weh tat. Er war auch ein kleines Kind geworden das nur jaulte. Auch wenn es sich äußerst hart anhörte was er da erzählte. Veronika verbreitete weiter das Gerücht die Neuen seien außergewöhnlich und würden komische Kräfte besitzen. Und Coco, Coco beobachtete mich in jeder freien Minute und ließ mich nicht aus den Augen. Wenn mir Paul über den Weg lief warf er mir einen Luftkuss zu und Flo und Richi nervten nur. Also, alles war halbwegs wie immer und ich war froh mich darauf vorbeireitet zu haben. Dieser Ablauf war ja schon fast langweilig, auch wenn es immer noch spannender war, als mein Leben bis vor zwei Wochen war.

Nach der Schule jedoch wurde es interessant, Schüler der Tom-Walter-Schule standen vor unserem Schulhof und warteten. Es waren um die 10 Leute und alles nur Jungen, unter ihnen erkannte ich den Teddybär-Augen-Typ. Ich traute meinen Augen nicht und auch Coco wollte nicht wahrhaben das die Typen von Freitag vor unserer Schule standen. Dummerweise konnten wir auch nicht umgehen an ihnen vorbei zu laufen. Luke hielt sich dicht hinter mir und musterte die Jungen nur mit mäßigem Interesse, bis mich der Neffe von Oli ansprach. „Na, also stimmt es. Ihr geht auf diese Schule.“ ich überlegte krampfhaft ob er mich meinte und als ich sah wie er auf mich zukam nickte ich. „Wieso hätten wir wohl sonst diese Uniform angehabt.“ „Die ist übrigens immer wieder neu faszinierend.“ er sah an mir herunter und musterte mich von oben bis unten. Es war mir etwas unangenehm, aber das änderte sich als Luke plötzlich vor mir stand. „Es gibt nur einen der sie mit diesem Blick mustern darf und das bin ich.“ „Oh, bist du ihr Freund?“ ich schüttelte den Kopf. „Er ist ein durchgeknallter Irrer.“ Lukes neuer Rivale lachte. „Das ist gut zu wissen, du bist süß.“ jetzt wurde es Luke zu viel. „Tut mir Leid aber sie ist schon...“ „Schon wieder so frech und heißt Amy Greenforce.“ brachte der Teddybär-Augen-Typ seinen Satz zu Ende. „Und ich bin Toni Curler, nett dich kennen zu lernen und natürlich freut es mich auch den durchgeknallten Irren kennenzulernen.“ er wurde mir immer sympathischer. „Gut, zu wissen. Ich sage dir mach was du willst aber wunder dich nicht wenn du hinter her dein blaues Wunder erlebst. Ich warne dich nur, lass die Finger von diesem Mädchen und dir wird nichts passieren.“ er funkelte ihn mit seinen tollen eiskalten blauen Augen an, schulterte seine Tasche und verließ das Schulgelände. „Luke?!“schrie ich doch er verschwand. „Ich nehme die Herausforderung an.“ nuschelte Toni. „Was sagtest du?“ fragte ich nach. Er schüttelte den Kopf. „Wieso seid ihr eigentlich hier?“ mit dem Kopf deutete er auf die anderen Jungs und Coco, die von dem blonden Typ belagert wurde. „Er hat sich verguckt.“ ich rollte die Augen. „Die Arme.“ „War das nu dein Freund?“ ich schüttelte den Kopf. „Niemals das ist nur so ein Volltrottel, ich hab... keinen Freund.“ mit etwas hängendem Kopf wollte ich zu Coco doch hielt er mich auf. „Gut, dann lass uns doch mal irgendwo hingehen?“ mit großen Augen musterte ich ihn. Wollte dieser gutaussehende Junge wirklich mit mir Ausgehen? Im Moment wusste ich wirklich nicht was ich glauben sollte, vor allem wem ich glauben sollte. „Ich weiß nicht...“ „Sagen wir morgen um 4 im Eisladen meines Onkels.“ ich nickte. Da tauchte Richi mit Flo auf. „Hey ihr könnt hier verschwinden.“ sie scheuchten den blonden Jungen beiseite und Flo stellte sich vor Coco. „Verzieht euch...“ sie wichen da sie sicherlich die Aura der beiden spürten. „Hey du bist auch gemeint... lass die Finger von ihr. Amy...“ Richi musterte Toni mit bösen Blick und deutete auf mein Armband. Auf dem erschien eine Nachricht und ich verstand. „Okay, bitte entschuldige mich, ich muss los. Aber wir sehen uns morgen.“ er grinste und ich rannte auf Richi zu. „Bis ich die übersetzt hab bin ich alt.“ zischte ich. „Du sollst zur Turnhalle, dort wartet Luke auf dich, beeil dich ihr habt einen neuen Auftrag.“ „Was ist mit Coco?“ fragte ich und lief schon in Richtung Halle. „Um die kümmern wir uns, keine Sorge.“ ich nickte, drehte mich hastig und rannte so schnell ich konnte hinter die Turnhalle. „Hey, wer macht denn wieder ärger?“ er hatte die Augen geschlossen und schien sich auf etwas zu konzentrieren. „Aufsteigen, es geht um S6 irgendeine Schattengang hat Passanten attackiert, ist geflohen und wir müssen sie möglichst zur Strecke bringen, damit die Polizei es nicht tut.“ er reichte mir einen Helm und ließ den Motor aufheulen. Meine Tasche schnallte ich mir auf meinen Rücken und ich setzte mich zu Luke auf das Bike. Ich umschlang seinen Körper mit meinen Armen und presste mich dicht an ihn. Auch wenn ich das eigentlich nicht hätte tun müssen oder sollen, ich konnte nicht anders. Wie sollte ich ihn sonst umarmen, ich spürte seine Wärme und fühlte mich geborgen. Ich wollte nie wieder weg von ihm, in meinem Kopf verabscheute ich ihn und versuchte eigentlich mich von ihm fern zu halten, doch ab einer gewissen Distanz übernahm mein Herz die Kontrolle und ich konnte nichts tun. „Okay, festhalten, wir fahren jetzt in die Mitte der Stadt, die ersten paar Minuten wird es sicherlich gefährlich deswegen musst du dich wirklich zurück halten und versuchen uns Rückendeckung zu geben. Der Plan ist folgender, diesmal ist er recht riskant, vorallem für dich, vielleicht. Wir fahren in der Stadt herum und suchen sie, wenn wir sie gefunden haben reizen wir sie, sodass sie uns folgen und wenn wir etwas außerhalb sind und in einer Null-Zone dann können wir sie fertig machen. Wenn sie uns verfolgen wäre es nett von dir auf unsere Rücken zu achten, sie werden vielleicht ein bis zwei mal nach uns schnappen wenn ich ihnen nicht ausweichen kann, darfst du gern ihre Attacken abwehren. Ich vertraue dir...“ er wollte gerade losfahren da drehte er sich noch einmal zu mir. „Ich vertraue wirklich nicht vielen und es fällt mir auch schwer.“ als Antwort krallte ich mich nur an seinem Pulli fest und er fuhr los. Wir verließen rasch die Straße der Schule und kamen auf die Hauptstraße die uns direkt in die Stadt führte. In meinen Gedanken funkte es auf einmal und ich hörte eine Stimme. Wir werden verfolgt. Ich sah nach hinten und erkannte das uns zwei schwarze Wagen folgen und weitere drei Motorräder. Wer auch immer das gesagt hatte, er hatte Recht.

Durch einige Manöver hängten wir schließlich die beiden Autos ab aber trotzdem konnte er es nicht vermeiden die anderen drei hinter uns zu haben. Wir erreichten schließlich die Stadtmitte und kamen an dem Unfallort vorbei. Luke stoppte und sah sich um: „Suche nach allem was uns einen Hinweis geben könnte.“ ich nickte und deutete auf eine Gasse in der eine zwielichte Gestalt verschwand. Er folgte ihr durch einige Gassen und wir erreichten einen einsamen Platz, umgeben von hohen Häusern. Es war wie eine Sackgasse und zu allem Überfluss versperrten uns einige Idioten den Weg. Ich konnte spüren das sie nicht normal waren. Zwei erhoben ihre Hände und die Schatten sprangen vom Boden auf und fingen an sich zu bewegen. „Da sind sie auch schon.“ „Hey ihr traut euch aber was.“ rief ihr Anführer. „Das gleiche könnte ich von euch behaupten. Na los zeigt mal was ihr so drauf habt.“ sie grinsten hämisch und Luke gab Vollgas. Er raste durch die Jungen durch und wieder auf die Hauptstraße. „Amy, jetzt bist du dran. Aber pass auf das wir sie nicht abhängen.“ ich nickte und drehte mich nach hinten um zu schauen ob sie uns verfolgten. Einige liefen uns in einem Affenzahn hinterher, andere konnte ich auf den Dächern erkennen und wie sie dort versuchten uns im Auge zu behalten. „Wow, die haben ganz schön was drauf.“ stellte ich fest. Sie kamen immer näher und sprangen auf fahrende Autos, nach kurzer Zeit starteten sie die ersten Angriffe. „Ausweichen!“ schrie ich und Luke schlängelte sich durch die Autos. Es war wie in einem Film, in dem es um Verfolgungsjagden auf Motorrädern ging. Ein Schatten kroch auf dem Boden schnell auf uns zu und es lag an mir ihn zu vertreiben. „Gut wenn ihr es so haben wollt.“ ich richtete meine Hand auf ihn und feuerte einen Feuerball auf ihn ab. Er explodierte und löste sich in Luft auf. „Hey Jungs, sein Beifahrer ist gefährlich, also aufpassen.“ warnten sie sich und starteten wieder Angriffe. Ich wehrte sie alle mit einem Feuerwall ab. „Gut gemacht, wir haben es gleich geschafft.“ ich nickte und konzentrierte mich wieder auf Luke und die Straße, dummerweise kam die gefährlichste Stelle. Eine Kreuzung und die Ampel wollte gerade auf rot umspringen da drückte Luke auf die Tube und raste bei gelb weiter. Ich gab einen erstickten Schrei von mir und krallte mich noch weiter an ihm fest. „LUKE!“ schrie ich. Er grinste nur über seine Schulter hinweg und blieb mitten auf der Straße stehen. „CUT!“ schrie jemand und stolzierte auf uns zu. Es war Louis, er zog Flo mit einer Kamera hinter sich her und flüsterte: „Ab hier kommt ihr allein klar oder? Den Rest mit der Polizei regeln wir. Beeilt euch, es gibt heute dein Lieblingsgericht zu Hause Amy.“ er zwinkerte uns zu und verschwand wieder auf der Kreuzung mitten in dem Chaos das wir verbreitet hatten. Die Schattencrew war ebenfalls irritiert und wusste nicht so recht was vor sich ging. „Luke was war das?“ doch die Frage beantwortete sich von selbst als Louis wieder seine Stimme erhob. „Es tut uns Leid, bitte beachten sie uns nicht weiter, wir drehen gerade an einer Aktionsszene. Deswegen die Stunts und die Spezialeffekte. Bitte haben sie keine Angst und bewahren sie Ruhe wir sind in Kürze wieder verschwunden.“ lautes Sirenengeheul unterbrach seine Rede und die Leute auf den Straßen wurden interessierter. „Okay, wir müssen weiter.“ flüsterte mein Vordermann mir zu und schrie: „Jungs, wir sind eure Gegner kümmert euch nicht weiter um die, sondern zeigt uns wie schlecht ihr eigentlich seid.“ er lachte und fuhr los. Sie verfolgten uns wieder und schafften es im Rennen uns einzuholen, was waren das für Kreaturen die wie Menschen aussahen, aber viel krassere Dinge drauf hatten. „Na du hast aber eine große Klappe.“ rief ihr Anführer und folgte uns bis zur Null-Zone. Es war wieder ein verlassener Ort, der Teil im Stadtpark vor dem sich alle fürchteten. Man erzählte sich Gruselgeschichten über diesen heruntergekommenen Teil. Niemand traute sich ihn zu betreten, nicht einmal die Polizei setzte einen Fuß hinein. Von dort sollen Schreie und merkwürdige Gestalten gekommen sein. Jetzt wusste ich wer das war, wenn jemand behauptete er hätte einen Kampf mit übermenschlichen Kräften beobachtet war es wahr. Sonst hatte ich es nicht geglaubt und mich immer ferngehalten von diesem trüben grauen Platz, aber jetzt war es wahrscheinlich unvermeidlich ihn zu betreten. Wir fuhren direkt hinein und stellten das Bike ab. Unbehagen machte sich in meinem Magen breit und ich gab Luke etwas ängstlich seinen zweiten Helm zurück. „Hast du Angst?“ fragte er. Ich nickte: „Sonst haben wir uns immer von diesem Teil ferngehalten und Gruselgeschichten über ihn erzählt. Wenn ich gewusst hätte das ich jemals einen Fuß in dieses Gelände setzten müsste, hätte ich es mir zwei Mal überlegt.“ „Wir haben aber nicht viel Zeit, also los. Ich denke es ist besser das du deinen Helm erst einmal aufbehälst, wir bereiten ihnen einen schönen Schock. Die Schattencrew weiß das eigentlich nur Jungs diese Fähigkeit besitzen. Na die werden Augen machen, wenn sie ein Mädchen angreift.“ er lachte und setzte mir den Helm wieder auf, außerdem versteckte er meine Haare in der Kopfbedeckung. Er stand mir wieder so nah und war so nett und behutsam. „Aber ist es denn nicht besser wenn sie es gar nicht erst erfahren?“ er nickte. „Wir werden sie wieder zurück in ihre Welt schicken und sobald sie dort sind haben sie es vergessen. Dieser Wechsel zwischen den Welten nimmt ihnen ihre Erinnerungen, für immer. Deswegen verstehe ich nicht wieso immer wieder neue kommen.“ „Vielleicht gerade deswegen.“ überlegte ich, Luke sah mich mit seinen blauen kalten Augen an und strahlte diese Wärme aus. „Na los...“ er nahm meine Hand und zog mich mit sich. Wir rannten durch das Gebüsch bis wir die ersten Jungen sahen. „Und greifst du gleich an oder offenbarst du dich erst?“ ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Wir werden sie uns alle zusammen vornehmen, das wird ein Spaß.“ „Na du bist dir deiner Sache ja sehr sicher.“ ich hatte immer noch Angst, auch wenn sie sich immer weiter verringerte, ich spürte wie er fest meine Hand drückte und flüsterte: „Du bist bei mir, da werde ich noch viel mehr ein Rebell und fange an das Risiko zu lieben und zu nutzen.“ bevor ich noch irgendwas anmerken konnte zog er mich auf den freien Platz. „Ah, wie schön... wir haben schon auf euch gewartet.“ rief einer unserer Feinde und pfiff. „Ihr seid ganz schön blöd. Ihr kommt niemals gegen uns an.“ der Nächste, der dachte wir seien nur solche Typen die Amateure wären oder so. „Selbst wenn ihr Profis wärt, ihr seid viel zu wenig um gegen uns zu gewinnen.“ Luke stand nur da und wartete bis auch die restlichen Truppenteile eingetroffen waren. Der Anführer trat vor. „Ich bewundere euren Mut, euch gegen 10 von uns zu stellen. Ich hätte nicht gedacht soetwas in dieser Welt zu erleben.“ „Ihr seid also die Neuen?“ fragte Luke endlich. Der andere nickte: „Einige von uns. Irgendwie schafft es eine Gruppe uns immer wieder zu zerstückeln und manche, die nicht stark genug sind in unsere Welt zurück zu schicken.“ „Woran erkennt ihr sie?“ kam als nächstes. „Wir haben bestimmte Verhaltensmuster und Bilder erhalten mit unserem Auftrag zusammen. Mehr kann ich euch nicht sagen, ich weiß das du einer von ihnen bist. Einer der ebenfalls herausfinden möchte wieso wir hier sind und warum wir immer wieder kommen.“ er lachte. „Tja, ich weiß leider vieles nicht, wir sind nur Spielfiguren die einen Auftrag bekommen und diesen Füllen wir aus bis zu unserem Ende. Nur die wenigsten erhalten Informationen. Und um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, werden wir euch ein für alle mal eliminieren und ihr werdet uns nicht mehr im Weg stehen.“ er lachte laut auf und gab ein Zeichen. „Überlass das mal mir!“ meinte Luke lässig und musterte den Anführer. „Du bist wie die anderen, keine Ahnung warum sie das tun, aber sie kämpfen bis zum bitteren Ende. Das ist schon mal eine Leistung für sich... aber ihr seid einfach zu schlecht.“ er schickte eine Welle die sich in einem Kreis ausbreitete einmal über das Gelände und unsere Gegner fielen zu Boden. Nur der Anführer stand noch. „Wir wurden nur dafür vorbereitet euch zu vernichten, wieso sollten wir scheitern? Du hast eine viel zu große Klappe, dafür das du dort allein stehst.“ jetzt lag es an Luke, zu lachen. „Ich bin nicht allein.“ er nahm meine Hand und es funkte. Zwischen uns baute sich ein unglaublicher Druck auf und er richtete seine Hand auf einen der Schattencrew. Mit voller Wucht wurde er an einen Baum geschleudert durch den Wasserstrahl der aus Lukes Hand schoss. Als dieser wieder zurück ging, fädelte sich eine Flamme um diesen Strahl und arbeitete sie zu dem Typen vor. Sie setzte ihn in Brand und er wurde zu Asche. „Und der erste, der in eure Welt zurück gekehrt ist. Tja, da waren es nur noch neun und ihr Anführer.“ er ließ meine Hand wieder los und ich sank zu Boden. „Das tat weh.“ er drehte sich ein Stück zu mir. „Das war es aber wert... danke. Es war cool.“ „In der Tat.“ unterbrach uns nun wieder dieser komische Schattentyp. „Das war es, es waren zwei Kräfte zusammen. Und trotzdem werdet ihr hier nicht heil davon kommen.“ er rührte immer noch keinen Finger, befahl aber seinen Handlangern uns anzugreifen. Sie schickten Schatten wieder auf uns zu die wie Schnürre versuchten uns zu packen. Luke stieß mich zur Seite und sprang gekonnt auf den alten Schuppen der hinter ihm stand. „Ich verstehe einfach nicht, aus welchem Grund ihr das hier alles macht.“ murmelte er. „Das ist egal, denn ihr habt sicherlich genauso wenig einen Grund.“ wieder schnellten die Klauen der Schatten nach vorn und wollten mich packen, Luke konnte nicht viel machen er wurde selbst angegriffen. Aus Reflex verschränkte ich die Arme vor meinem Körper und schützte mich. Flammen schnellten nach vorn und verbrannten die Schatten, sie wichen zurück und die Jungen sahen mich erschrocken an. „Also hat dein Beifahrer die Kraft des Feuers, wieso zeigst du uns nicht dein wahres Gesicht?“ schrie der Anführer und ein komisches Gebilde türmte sich hinter ihm auf, es rannte auf mich zu und ich wurde von allen Seiten angegriffen. Ich sprang auf und machte eine Drehung, ich erfasste alle und verbrannte sie. Durch diesen Helm hatte ich nur ein beschränktes Sichtfeld und ich sah zu Luke. Er befreite sich und schrie: „Hey alles in Ordnung?“ ich lachte. „Wenn du da bist, dann bin ich irgendwie mutiger und frecher.“ er grinste und nickte. „Ja du bist unaufhaltsam... na los bereite den Herren eine Überraschung wenn sie sich das schon Wünschen.“ ich nickte und sah zum Anführer: „Du bist dir sicher das du wissen willst wer ich bin?“ er bejahte. „Schlimmer als ein Mädchen kannst du ja nicht sein. Und wenn du hässlich bist ist es für vielleicht noch 5 Minuten.“ Luke stöhnte. „Du hast ja keine Ahnung.“ er hatte Recht und ich wusste nicht ob ich das als Beleidigung auffassen sollte. Ich nahm langsam den Helm ab und mein Haar fiel mir lang über den Rücken, es wehte im Wind und ich schüttelte es. Ich stemmte mir den Helm in die Hüfte und sah den Anführer finster an. „Wie soll ich das verstehen. Schlimmer als ein Mädchen... willst du damit sagen...“ er wich einige Schritte zurück und stolperte über eine Wurzel. „Nein, das... das kann nicht sein. DU bist ein Mädchen. Das ist unmöglich!“ er fing an zu stottern. „Wie du siehst ist es das nicht.“ murmelte ich und ließ meine Hand aufflammen. „Das ist doch nur ein übler Trick.“ schrie der Nächste. „Mädchen können solch eine Kraft nicht beherrschen, nicht in dieser und auch nicht in unserer Welt. Bestimmt sitzt jemand in den Büschen und steuert sie.“ ich schüttelte den Kopf und schoss eine gewaltige Feuerkugel auf ihn zu. „Willst du sagen ich bin eine Fälschung?“ er fing an zu wimmern. „Ich bin echt nur damit ihr es wisst.“ jetzt war ich wütend sehr wütend. „Aber, wie kann ein MÄDCHEN die, auch noch stärkste Kraft kontrollieren?“ immer noch konnte der Anführer es nicht glauben. Ich grinste und lief auf ihn zu, langsam und ich sah sein gequältes Gesicht. „Die Überraschung ist uns gelungen.“ rief Luke von oben und sprang mit einer gewaltigen Druckwelle nach unten. Ich beugte mich zu dem verängstigten Jungen und küsste meine Haare. Sie fingen sofort an zu flammen und zu flackern und mein ganzer Körper wurde in Brandt gesetzt. „Und ich dachte du willst uns erledigen.“ er nickte und stand auf. „Das werde ich und ich werde mir besonders mühe geben. Wann habe ich schon mal das vergnügen mit einem Mädchen zu kämpfen?“ ich drehte mich um. Er wurde puderrot und schickte die anderen nach vorn. Sie fingen an mich zu attackieren. Mit den verschiedensten Tricks versuchten sie mich auf den Boden zu zwingen. Manche versuchten es mit Lassos, andere mit Schattentieren oder meinem eigenen Schatten, der Nächste wandte dunkle Gefühle an und wiederum andere nutzen die toten Bäume oder den dunklen Himmel. Doch es brachte alles nichts, jedes Mal fand ich einen Weg sie niederzuschmettern. Entweder sprang ich hoch, machte Salti und Flickflacks und ihre Attacken trafen den Boden und lösten sich auf. Oder ich durchschnitt sie mit einer Art Feuerklinge. Auch schaffte ich es ihre Angriffe anzuzünden und sie erstickten an meinem Feuer oder ich schoss Feuerbälle und eine scharfe Flamme aus meiner Hand auf sie zu. Als ich endlich geschafft hatte ihre Angriffe abzuwehren schleuderte ich einen nach dem anderen an einen Baum und machte sie Bewegungsunfähig. Zum Schluss war nur noch der Anführer da, zitternd stand er vor mir und richtete wieder seinen Schattenkoloss auf mich. „Dein Plan ist in die Hose gegangen, dank eines Mädchens wenn du dich daran erinnern kannst erzähle es deinem Boss und sag ihm er soll aufhören meine Welt zu bedrohen.“ ich strich mir meine Haare aus den Augen und sah ihn düster an. „Bist du dir sicher das es deine Welt ist, es gibt keinen Grund sie zu beschützen. Wenn jemand herausfindet das du anders bist werden sie dich auslachen oder meiden. Sie werden dich in Labore stecken und quälen, wieso willst du solch eine Welt beschützen?“ er fing an mit Worten zu kämpfen. „Wahrscheinlich kennst du es nicht, aber es gibt soetwas wie Freunde die es wert sind beschützt zu werden, genauso wie meine Familie. Und damit mir soetwas nicht passiert, wie du vorhin aufgezählt hast, gibt es Leute die mich beschützen und ich helfe und beschütze sie. Und jetzt hör auf zu labbern und stell dich endlich.“ ich ging in eine angemessene Kampfposition und musterte seinen schwarzen Helfer. „Gut, eigentlich wollte ich es nicht anwenden, aber du lässt mir keine andere Wahl.“ er schloss seine Augen und alles wurde still. Kurz darauf fing er an zu schreien und strahlte ein helles grünes Licht aus. Er formte es zu einer Kugel, ähnlich unserer Sonne und hielt sie über seinem Kopf. Es war auf jeden Fall sehenswert und beeindruckend, selbst Luke machte große Augen. „Jetzt interessiert mich, wie so ein dummes schwaches Mädchen es mit mir aufnehmen kann.“ er drückte dieses sonnenartige grüne Ding in seinen schwarzen Koloss und dieser fing ebenfalls an zu stöhnen und zu schreien. Er umfasste zwei Bäume und ihre Wurzeln schlangen sich um den dunklen muskulösen Körper. Es war ein ein schlechter Gedanke meiner Fantasie. Der Himmel verdunkelte sich und dieser Klotz stampfte auf mich zu. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken als das Ding vor mir stand und Wurzeln aus dem Boden schossen. Ich sprang nach oben und machte einen Rückwärtssalto. Dieses Ding war äußerst eigenartig, ich spürte das es nicht nur schwarze Magie, sondern auch noch ähnliche Magie wie ich, in sich trug. Es erinnerte mich an Greg, er war ebenfalls ein solcher Fall gewesen, er konnte Blitze und Schatten vereinen. Er stand sozusagen zwischen diesen Welten und war in beiden nicht besonders willkommen da er eigentlich unrein war. Und trotzdem hatte er mehr Kraft als normale Träger besonderer Fähigkeiten, dass hatte ich deutlich gespürt und auch mein jetziger Gegner hatte nicht die Stärke seiner Untergebenen, auch er war besonders und hatte viel Kraft. Wie also könnte ich so jemanden besiegen?

Ich landete auf einem Ast und musterte dieses Ding, ich feuerte meine Flamme ab doch zeigte sie keine Wirkung. Vielleicht weil ich noch nicht erfahren genug war und meine Kraft noch nicht genug unter Kontrolle hatte. Ich musste aber irgendwie beweisen das ich auch so einem komischen Mischling die Stirn bieten konnte. Der Anführer lachte hämisch und schrie immer wieder: „Mach sie fertig, ich möchte der Erste sein der ein Mädchen besiegt. Ich will ihre Tränen sehen und ihr flehen.“ irgendwie grausam. Aber wenn er meinte er müsste das, tja... ich wollte es nicht. Der Schattenkoloss schlug mit seinen Armen nach mir aus und versuchte mich zu packen. „Daneben.“ rief ich und landete auf dem Boden in der Hocke. Wie soll ich dieses Ding besiegen, er ist viel zu groß für mich. Ich hatte vielleicht schon oft Gegner gehabt die mir überlegen waren, aber ich hatte immer einen Ausweg, einen Schwachpunkt gewunden ihn zu besiegen. Ich musste scharf nachdenken, aus was bestand mein Gegner. Aus pflanzlicher und Schwarzer Magie, ich hatte die Kraft des Feuers. Vielleicht würde es etwas bringen ihn mit Licht anzugreifen. Das würde den Schatten eliminieren, jedoch nicht die Pflanzen diese würden davon vielleicht stärker werden. Aber wenn ich Wärme und Licht verbinden würde. Ich hatte eine Idee und die versuchte ich auszuführen. „Hey du komisches Ding, hier bin ich.“ dieses Monster sah nach unten und versuchte mich nun platt zu treten. Ich war froh so gut im Parcourlauf zu sein, ich konnte ihm leicht ausweichen und an den Bäumen hochklettern. Ich stand hinter ihm und über dem der es steuerte. Ich schloss meine Augen und sammelte meine Kraft. Ich hielt meine Arme vor meinen Körper und bildete mit meinen Händen eine Art Schüssel. In ihnen entstand ein kleiner, runder, leuchtender Ball. Ich versuchte meine Konzentration zu bewahren auch wenn mir dieses Ding immer näher kam. Der Ball vergrößerte sich und wuchs, ich hielt ihn über meinem Kopf mit einer Hand und ließ ihn immer weiter und weiter wachsen. „Hey was soll das denn werden... du wirst mich nicht besiegen.“ hörte ich nur und immer näher kommende Elefantenfüße. Der schwarze Riese stand vor mir und war kurz davor wieder nach mir auszuschlagen. „Noch nicht.“ flüsterte ich öffnete meine Augen und richtete meine Hand auf meinen Angreifer. Eine scharfe Flamme strömte aus meiner Hand und schleuderte dieses Ding wieder einige Meter zurück. Doch unglücklicherweise machte es das nur noch schlimmer. Es fing an auf mich zu zu rennen und wieder mit Wurzeln nach mir zu packen. Ich legte meine zweite Hand in den Ball und schleuderte ihn mit einer heftigen Bewegung auf den Koloss zu. Ich stemmte ihn mit aller Kraft gegen das schwarze Ungetüm bis er in dessen Körper eindrang und die Magie verschlang. Das komische Ding äußerste einen letzten Schrei und dann ging es in Flammen auf und wurde zu Asche. Der Anführer sank erschöpft auf den Boden und starrte niedergeschlagen auf den Boden. Ich sprang hinter ihm auf die Erdoberfläche und meinte: „Ich gebe dir einen Tipp, unterschätze niemals deinen Gegner... nicht mal wenn es ein Mädchen ist.“ er stand mühsam auf und wanderte auf mich zu. Ich drehte mich um und sah wie er versuchte mich zu erreichen. „Ich kann es einfach nicht glauben, ein Mädchen besitzt diese Kräfte und hat mich auch noch geschlagen.“ er fiel zu Boden und ich hockte mich zu ihm. „Du wirst für deine Taten büßen müssen, aber ich möchte nicht behaupten das ich besser bin.“ er schloss seine Augen. „Zumindest hatte ich die Ehre gegen dich antreten zu dürfen, es wäre schön wenn ich mich daran erinnert kann in unserer Welt.“ „Hey... du musst es beenden, sonst tut er es.“ Luke tauchte wieder auf und sah mich prüfend an. Ich nickte: „Wenn es sein muss...“ ich hielt meine Hand auf den schwachen Körper, schloss meine Augen und setzte ihn in Brand. Mein Herz schmerzte denn ich hatte niemals gewollt jemandem wehzutun mit meiner Kraft. „Willst du die anderen auch noch übernehmen?“ fragte Luke und beachtete die Flammen nicht weiter. Ich hatte meine Hand über dem Anführer und schloss sie zur Faust, er fing an zu knacken und wurde zu Asche. „Lebt er trotzdem noch?“ Luke nickte. „Keine Sorge, er ist nur aus unserer Welt verschwunden und darf endlich das Leben leben was er möchte.“ wirklich beruhigen tat mich das nicht. Ich stand ermüdet auf und ging zu dem Schuppen. Luke stand mit ausgebreiteten Armen da und hielt die übriggebliebenen mit Wasserschlingen fest. „Hey hier geblieben.“ rief er und fing den Letzten der flüchten wollte ein. „Na los...“ ich schüttelte den Kopf. Er verstand und ballte seine Hände ebenfalls zu Fäusten. Die Schlingen zogen sich zusammen und Wasser spritzte. Die Körper lösten sich auf und es war vorbei. „Wow, eine komplette 10 Mann Truppe wieder zurück geschickt, nicht schlecht für den Anfang.“ kalt sah er sich in der Gegend um, sicherlich suchte er nochmal alles ab und überprüfte die Sicherheit. Ich ließ mich auf meine Knie und Hände fallen und atmete tief ein und aus. „Wo warst du die ganze Zeit?“ er stolzierte auf mich zu und hockte sich zu mir, liebevoll streichelte er über meinen Kopf. „Ich habe dich bewundernd beobachtet.“ ich ließ mich auf meinen Rücken fallen und starrte in den Himmel der nun wieder normal war. „Du hättest mir ruhig helfen können...“ murmelte ich. Er beugte sich grinsend über mich. „Du hast mir den Kampf gestohlen.“ ich schloss meine Augen und zischte. „Aber trotzdem...gut gemacht. Dafür das es dein erster richtiger Kampf war, es war eine beeindruckende Leistung.“ ich nickte: „Und grausam!“ „Wieso?“ „Weil ich Leute umgebracht habe.“ Luke schüttelte den Kopf. „Nein, sie haben noch nie in unserer Welt existiert... du hast nur ihre Seelen wieder gereinigt und sie in ihr Leben zurück geschickt.“ „Das hört sich an wie Geister.“ „Ja, so in der Art... es gibt nur wenige Leute die sie sehen konnten, also werden sie nicht weiter auffallen wenn sie fehlen.“ jetzt war ich verwirrt. „Du willst mir sagen, das sie von normalen Menschen sowieso nicht gesehen werden? Wieso müssen wir sie dann erledigen?“ Luke lachte. „Weil sie sonst uns erledigen und das Gleichgewicht der Erde stören.“ „Klugscheißer...“ knurrte ich und stemmte mich hoch. Er stieß mir beleidigt seinen Ellenbogen in den Bauch und half mir hoch. Dann setzte er mir den Helm auf und wir liefen zum Motorrad. „Na los, ab nach Hause... dein Mittagessen ist sicherlich schon kalt.“ ich nickte und umarmte wieder Luke um eine Gelegenheit zu haben mich festzuhalten und mich andererseits zu bedanken. Wir fuhren aus diesem gruseligen Wald und rein in den Park. Von hier aus war es nicht mehr weit zu mir, doch ein komisches Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Mir war so als hätte ich für kurze Zeit ein blitzen und Veronikas Gesicht gesehen und um die nächste Biegung Toni, aber ich war mir nicht sicher und redete mir ein es sei eine Einbildung gewesen.

Als wir bei mir zuhause ankamen verabschiedete Luke mich mit einem Lächeln und fuhr ebenfalls nach Hause. Ich lud meine Sachen ab und machte mir Musik an. Es war schon spät geworden, doch bevor ich essen ging erledigte ich meine Hausaufgaben und alles was von der Schule so aufgetragen wurde oder was für die Schule zu erledigen war. Als ich fertig war schlurfte ich in meiner Jogginghose in die Küche und sah in der Mikrowelle eine Suppe stehen. Ich erwärmte sie mir und setzte mich an den Tisch, mein Vater kam etwas gestresst aus dem Keller und versuche eine kurze Konversation anzukurbeln. „Na du hast dir aber heute Zeit gelassen, hast du mit deinem Freund noch einen Ausflug auf seinem schicken Motorrad gemacht?“ genervt beobachtete ich wie er von einem Schrank zum Anderen lief und vergeblich versuchte etwas zu finden.

„Ja hat etwas länger gedauert war etwas das wir noch erledigen mussten. Und er ist nicht mein Freund, nur ein Bekannter.“ mein Vater rannte grinsend zurück in den Keller und verbreitete eine gewaltige Unordnung. Als ich meine heiße Suppe zu Ende gegessen hatte räumte ich mein Besteck in den Spüler und die nun herumliegenden Sachen wieder an ihren Platz zurück. Mein Dad war immer so, überall hinterließ er seine Spuren und war viel zu faul es wieder wegzuräumen. Aber ich hatte ihn trotz seiner Macken sehr lieb, er sagte immer: „Ich habe keine Macken, dass sind spezial Effekte.“ ich kicherte bei dem Gedanken und ging gemächlich zurück in den Flur um in mein Zimmer zu gelangen. „Oh, hallo...“ hörte ich eine Frauenstimme. Interessiert drehte ich mich zu unserer Haustür und sah ein hübsches Mädchen in Jeans und Jacke auf mich zukommen. „Hallu.“ antwortete ich. „Du bist bestimmt Amy...“ stellte sie fest und ich bejahte mit einem Lächeln. Ihr folgten zwei Jungen und mein Bruder schloss hinter sich die Tür. „Oh, da ist ja seine süße Schwester.“ rief der eine und zog seine Schuhe aus. Ich beachtete ihn nicht und warf meinem Bruder einen fragenden Blick zu: „Was wollt ihr hier?“ „Rumhängen.“ antwortete mir ein anderer und stolzierte auf mich zu. „Willst du mitmachen? Dich würden wir immer nehmen.“ ich schüttelte den Kopf und wich einige Schritte zurück. „Nein danke, ich verzichte.“ das Mädchen lächelte und schnappte sich seinen Arm. „Hey du bist mein Freund, also lass gefälligst die Finger von ihr.“ mit einem etwas ironischen Lächeln sah sie zu mir und zog ihren Freund von mir weg. „Also wirklich, wie kannst du dich nur in ihrer Nähe beherrschen. Sie ist wirklich ein bildschönes Mädchen...“ mein Bruder murrte nur. „Ach was, sie ist eine kleine Nervensäge und wenn ich nicht auf sie aufpasse baut sie nur Unsinn oder komische Typen kommen und versuchen sie anzumachen.“ „Ach und was bist du dann? Und ich kann gut auf mich selbst aufpassen, wieso glaubt ihr alle das ich zu klein bin oder mich nicht selbst verteidigen kann, nur weil ich ein Mädchen bin?“ „Tja so ist es nun mal, tut mir Leid aber da musst du durch.“ unterbrach mich einer seiner Freunde. „Als Mädchen ist es manchmal besser schwach zu sein, dann musst du dich nicht in Gefahr begeben. Ich gebe dir einen Tipp... lass dich lieber beschützen und habe ein glückliches Leben, als das du dann gequält wirst.“ sprach sie etwa aus Erfahrung? Ich zischte durch die Zähne und drehte mich. „Ich kann gut auf mich selbst aufpassen und brauche keinen dummen großen Bruder der sich in Angelegenheiten einmischt die ihn nichts angehen.“ „Hmm, da kannst du nichts gegen tun. Du bist nun mal meine kleine nervige Schwester und ich habe die Verantwortung, wenn du dich erwachsener benehmen würdest dann hätte ich auch ein schöneres Leben, aber wir müssen beide damit klar kommen.“ er lachte und lief die Treppe hoch. Als er an das Metallgeländer fasste, zuckte er erschrocken zurück und stützte sich an der Wand ab, er fuhr in seiner Handfläche mit dem Finger rum und starrte das Geländer an. „Was war das?“ fragte er. Ich zuckte nur grinsend mit den Schultern und nuschelte: „Du solltest besser aufpassen nicht auf mich, sondern auf dich.“ dann ließ ich die drei komischen Freunde und meinen Bruder hinter mir und ging in mein Zimmer. Bevor ich die Tür schloss schlüpfte mein Kater in mein Zimmer und mauzte mich an. „Hey na... ich sollte die Jungs einfach machen lassen, ich spreche mit keinem Einzigen mehr ein Wort. Luke verstehe ich sowieso nicht, Richi hat eine Freundin soweit ich weiß, Flo interessiert sich nur für Coco, Paul hat ein Rad ab und Toni habe ich erst kennengelernt das heißt mit dem muss ich eigentlich nicht reden, Niklas ist weit genug weg und mag mich sowieso nicht und Kyle... tja Kyle hat bestimmt viel zu viel zu tun. Hab ich jemanden vergessen? Louis, ja der ist vielleicht ganz in Ordnung aber mein Lehrer und ach ja Greg der nervt nur. Fazit ich kenne ein Haufen Jungs wünschte mir aber sie wahrscheinlich nicht zu kennen. Ob ich es schaffen würde einen Tag mit keinem einzigen Jungen zu sprechen?“ ich legte mich zu ihm auf den Boden und kraulte ihn unter seinem Kinn. „Wahrscheinlich nicht, mein ganzes Leben besteht aus Jungs. Ich habe nur mit Jungen zusammen gelebt, Jungen bzw. Männern. Ich habe eine Fähigkeit die eigentlich nur Jungen besitzen können und war auch an einer Jungenschule... mein Leben besteht fast nur aus Jungen. Bloß gut das es doch hin und wieder einen Lichtblick gibt und ein Mädchen mein Leben bereichert. Auch wenn die dummerweise auch nicht immer nett sind.“ ich lachte und sah auf meinen Wecker. 19:47 Uhr! Das heißt es ist noch ein bisschen Zeit bevor ich müde ins Bett fallen kann. Morgen war Dienstag und ich hatte mich mit dem Typen aus dem anderen Gymnasium verabredet. Toni, war sein Name. Ob er sich wirklich für mich interessierte? Irgendwie war es etwas Neues, ein ganz normaler Junge ohne besondere Fähigkeiten interessierte sich für mich? Mein Herz fing an zu schlagen und ich wurde rot bei dem Gedanken, dass er mich wirklich gefragt hatte ob wir uns treffen wollten. Das kommt sicherlich auch nicht so häufig vor, dass man einen fremden Jungen mitten auf der Straße trifft, dass mag vielleicht noch normal sein. Aber das er dann einen anquatscht und man ihn später in seinem Lieblingseisladen wieder trifft. Und am nächsten Tag, steht er vor deiner Schule und fragt dich. Vielleicht sollte ich doch früher schlafen gehen, eigentlich müsste ich es Papa erzählen. Coco hatte ich auch noch nicht angerufen wegen dieser Sachen... aber vielleicht würde es auch schlecht laufen? Es war schwer eine Entscheidung zu treffen und ich verbrachte den restlichen Abend damit zu versuchen einen klaren, ordentlichen Gedanken zu fassen und zu versuchen mich dazu durchzuringen einem der beiden Bescheid zu sagen. Als ich schließlich in meinem Bett lag beschloss ich das es nun zu spät war, ich würde es keinem sagen und abwarten was draus wurde. Dann machte ich das Licht aus und versank in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen wachte ich mit unglaublichem Enthusiasmus auf. Ich machte mich in Windeseile fertig und rannte zum Bus. Und in der Schule konnte ich es kaum abwarten, bis sie vorbei war. Ich hatte bis um drei Unterricht und verbrachte ihn damit zu überlegen ob ich nochmal nach Hause fahren sollte oder warten sollte. Meine Bemühung einen Entschluss zu finden machte sich am Ende zu Nichte, denn als ich aus dem Schulgebäude trat, stand er schon da und sah sich um. Ich atmete tief ein und war froh, dass Luke von Louis aufgehalten wurde. Er hatte sich darüber sehr aufgeregt, denn jetzt wo Toni aufgetaucht war, wollte er mich noch weniger allein lassen. Er behielt mich immer im Auge und verhielt sich irgendwie anders und komisch, wie ein kleines Kind. Das war sehr nervig.

Ich lief im schnellen Schritt auf die Pforte zu und hörte von weitem wie sich einige Mädchen mit dem gutaussehenden braunäugigen Typen unterhielten. Sie kicherten verlegen und umzingelten ihn. Ich verlangsamte immer weiter meinen Schritt und konnte hören wie sie ihn in den Himmel lobten. Plötzlich fühlte ich mich unwohl, überlegte wieder wegzulaufen und mich zu verstecken. Erste Zweifel traten auf und ich machte mir Sorgen, dass es wirklich richtig war mich mit ihm zu treffen. Ich hatte auch Coco nichts gesagt, sie würde sicherlich sauer sein und vielleicht wollte er ja auch gar nichts von mir. Vielleicht wollte er mich ausnutzen oder nur mit mir angeben. Ich fühlte mich schrecklich und als ich mich gerade dazu durchgerungen hatte umzudrehen, war es zu spät. „Amy...!“ hörte ich. Ich drehte mich um und sah wie er mir zuwinkte. Ich lächelte etwas gequält und bewegte mich auf die Gruppe zu. Die Mädchen musterten mich mit bösen Blicken, ließen aber nicht ab von ihm. Eher noch zogen sie ihn von mir weg und versuchten ihm schöne Augen zu machen. „Hey...“ rief ich zurück. „Ist es in Ordnung wenn wir uns jetzt schon treffen?“ fragte er und lief ein paar Schritte auf mich zu. Ich nickte und kam schließlich bei ihm an. Ich erkannte das es alles Schülerinnen aus Klassen unter mir waren und irgendwie machte es mir Mut, denn gegen ältere Schüler war es immer schwerer. Das wussten auch sie und als Toni meine Hand nahm zischten sie wütend und ließen uns allein. „Süße Mädchen habt ihr hier.“ unwissend sah er ihnen lächelnd hinterher. „Naja, aber sie sind gierig wie die Aasgeier. Ich hoffe sie haben dich nicht belästigt.“ er schüttelte den Kopf ließ meine Hand los und deutete an nun los zu laufen. „Nein, sie waren nett. Ich mag Mädchen und freue mich wenn sie mich auch mögen.“ ich nickte und wollte ihm schon hinterher laufen, da schrie der Nächste nach mir. Über den halben Schulhof konnte man meinen Namen vernehmen und jeder der draußen gestanden hatte wusste nun Dank Veronika wer ich war. Verwundert starrten sie zu uns, Veronika war nämlich auf mich zugelaufen und hatte mich aufgehalten. „Halt, warte mal.“ ganz aus der Puste stützte sie sich auf meiner Schulter ab und rang nach Luft. „Ich wollte eigentlich gerade gehen, ist es sehr wichtig?“ sie nickte und zog mich ein Stück weg. „Ja, ist es...! Ich habe dich erwischt, wie du mit Luke zusammen im gruseligen Park gegen andere komische Monster gekämpft hast.“ meine Augen weiteten sich und ich versuchte so ruhig wie Möglich zu bleiben. „Wie kommst du darauf das ich mit Luke im gruseligen Park war?“ fragte ich möglichst unauffällig. „Ich habe es gesehen und ich bin mir ganz sicher, du bist auch einer dieser PP's. Gib es zu!“ sie wurde lauter und ich immer nervöser. „So ein Blödsinn, glaubst du wirklich an diese Geschichten? Magie und der ganze Quatsch?“ sie nickte eifrig. „Ja aber natürlich, ich habe euch gesehen wie ihr diese unglaublichen Sachen gemacht habt. Ich habe auch versucht es zu fotografieren, aber auf den Bildern sieht man nichts. Man sieht euch und wie ihr die Hände hebt und schwingt, aber man sieht keine Flammen oder Wasser. Auch die komischen Typen die auf den Dächern gelaufen sind, sie sind wie vom Erdboden verschluckt und auf den Bildern scheinen sie Luft zu sein.“ erschrocken starrte ich sie an. „Du willst mir weiß machen du hast Fotos?“ wieder nickte sie. „Ich habe euch verfolgt und werde es solange tun, bis ich Beweise habe. Ich bin mir sicher das ich euch entlarve.“ ich schüttelte den Kopf. „Woher willst du wissen das ich auf deinen „Fotos“ bin?“ sie zog einen Stapel entwickelter Fotos hervor und drückte ihn mir in die Hand. „Ich habe gesehen, wie ihr zusammen auf ein Motorrad gestiegen seid, dann seid ihr in die Stadt gefahren und habt so getan als würdet ihr einen Aktionsfilm drehen um der Polizei zu entkommen. Danach habt ihr euch die Unruhestifter vorgenommen und sie zu dem Park geschleppt und dort, dort habt ihr sie dann fertig gemacht. Eigentlich habe ich Angst vor euch, denn ihr könntet wahrscheinlich jeden Moment die Schule anbrennen lassen oder einen von uns umlegen, aber meine Neugier ist viel zu groß. Mich interessiert wieso ihr soetwas könnt, was ihr alles könnt und was euer Plan ist. Vielleicht seid ihr ja Aliens die die Welt beherrschen wollen und ich bin die Einzige die euch aufhalten kann. Denn ich glaube an Magie und kann euch besiegen.“ mit Stolz geschmierter Brust sah sie zu mir. Ich war beeindruckt von ihrer Schlussfolgerung, bis zum Park und ab den Aliens wollte ich nur noch lachen. „Haha, bitte du glaubst im Ernst das wir Aliens sind? Außerdem, sieh nur... auf den Fotos ist rein gar nichts zu erkennen. Ein normales Motorrad mit sei Fahrern drauf. Und im Park erkennt man nur dunkel Gestalten, woher willst du wissen das ich das bin? Das ist echt lächerlich.“ sie entriss mir die Fotos und blätterte sie durch. „Na und? Beweis mir doch das ihr nicht im Park wart, auf den Bildern ist eine Uhrzeit. Was hast du denn um diese Zeit herum gemacht?“ fragte sie wütend. „Wir sind in der Tat in die Stadt gefahren und haben ein Eis gegessen, dann sind wir in der Stadt herumgefahren und haben uns Läden angeguckt. Als wir dann keine Lust mehr hatten hat Luke mir seine Wohnung gezeigt und mich nach Hause gefahren, es gibt Zeugen das wir da waren, unser Lehrer Herr Lichter hat uns auch gesehen.“ ich lächelte und winkte ihr. „Und jetzt entschuldige mich, aber deine komischen Geschichten interessieren mich nicht und ich habe wichtigeres zu tun.“ niedergeschlagen rannte sie zurück ins Schulgebäude. „Na, was wollte sie? Ist sie eine Freundin?“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, sie ist ein wenig verrückt und behauptet es gäbe Magie und ich wäre ein Alien das die Welt beherrschen möchte mit komischen Fähigkeiten, aber das glaube ich ihr alles nicht und es ist mir egal. Solange sie nicht komische Gerüchte verbreitet.“ ich schloss erleichtert meine Augen und lief den Weg entlang. Bloß gut das sie nicht wusste, dass Louis auch einer von uns war. Wenn sie ihm die Geschichte erzählen würde, würde er alles bestätigen und wir wären fein raus. Ich musste wirklich aufpassen keine Fehler zu machen. Es ist wirklich eine heikle Angelegenheit und wenn Toni mich jetzt auch noch ausfragen würde, müsste ich wirklich aufpassen was ich sage. Wieso musste auch ausgerechnet Veronika davon Wind bekommen. Wahrscheinlich mussten wir jetzt noch besser aufpassen, wohin wir wann fuhren. „Das hört sich sehr nach Fantasie an, na los was wollen wir machen?“ ich lächelte ihn an und war glücklich, dass er nicht weiter nachfragte. „Ich weiß nicht...“ antwortete ich schüchtern und sah weg, da ich rot wurde. „Möchtest du in den Park gehen?“ ich schüttelte den Kopf. „Nein, eher nicht.“ „Wieso bist du so schüchtern, so kenne ich dich gar nicht.“ er stupste mich an. „Ich... ich bin nicht schüchtern.“ er lachte. „Naja, ich find es süß wenn du rot wirst. Und da wir uns noch nicht so gut kennen, schlage ich vor wir gehen zu dem Eisladen meines Onkels und lernen uns besser kennen. Was hältst du davon?“ er war wirklich nett, ganz anders als Luke oder Paul. Er interessierte sich wirklich für mich und wollte mich besser kennenlernen. Er war ein guter Mensch und ich machte mir schon jetzt Vorwürfe ob es richtig war ihn anzulügen. Ich würde ihm immer nur die halbe Wahrheit erzählen können und immer Geheimnisse vor ihm haben müssen. Ich würde sicherlich eine schlechte Freundin abgeben. Wir liefen also gemütlich zu dem Eisladen und unterhielten uns über unsere Schulen. Als wir eintraten grinste Oli uns an und gab uns zwei extra große Schokoladenbecher. „Magst du auch Schokolade am liebsten?“ fragte Toni. Ich nickte und aß die Spitze meines Sahnehäubchens. „Okay, dann schieß mal los. Ich möchte alles über dich wissen.“ verlegen stocherte ich in der Schokoladensoße herum. „Okay, also ich bin Amy Greenforce und 17 Jahre alt. Ich gehe... nein du weißt auf welche Schule ich gehe. Ich wohne hier seid meiner Geburt und bin ohne meine Mutter aufgewachsen. Ich bin aber sehr glücklich und weiß leider noch nicht was ich werden will. Ich liebe grünes Essen und wenn es um süßes geht grün und braun, also Schokolade. Meine beste Freundin ist Coco, das Mädchen was dein Freund mit der Brille immer belagert und ich habe einen großen Bruder und einen Kater.“ er nickte. „Okay bin ich dran?“ es war irgendwie seltsam einem noch fremden Jungen zu erzählen wer ich war. Vor allem weil ich selbst nicht so richtig wusste wer ich war. Doch schien ich Toni vertrauen zu können, ich denke er ist ein guter und netter Typ. „Ich bin Toni Curler und freue mich sehr dir über den Weg gelaufen zu sein. Ich habe dich schon mehrmals gesehen und schon früher wollte ich dich ansprechen, habe mich aber nicht getraut. Ich bin 18 und wurde eigentlich außerhalb dieser Stadt geboren. Ich bin Einzelkind, in meiner Freizeit treffe ich mich meistens mit meinen Freunden oder helfe meinem Onkel hier im Laden. Oder ich beobachte die Sonne, den Mond und die Sterne. Mich fasziniert das Licht und auch Feuer. Sicherlich ist es nicht schön wenn irgendetwas abbrennt, aber ich liebe Flammen und alles was damit zu tun hat.“ ich horchte auf und fing an zu zittern. Worauf wollte er hinaus? Konnte ich ihm vielleicht von meiner Fähigkeit erzählen? Es war schon seltsam, ich mochte Feuer auch sehr, nicht nur weil ich es beherrschen konnte, aber wieso erzählte er mir das. „Du hast keinen Freund oder?“ hakte er nach. Ich nickt: „Ja ich hab keinen, aber es gibt ein oder zwei die immer Andeutungen machen und mich täglich nerven.“ er lachte. „Lass mich raten einer davon ist dieser Luke.“ ich nickte wieder. „Dann solltest du dir vielleicht einen Freund besorgen, dann lassen sie dich bestimmt in Ruhe.“ jetzt schüttelte ich den Kopf und schob mir den nächsten Löffel Schokoeis in den Mund. „Es ist alles ein bisschen komplizierter mit mir. Ich möchte dich nur vorwarnen, aber es wird sicherlich oft Dinge geben die ich meinem Freund nicht erzählen kann und ich werde oft mit anderen Jungs zusammen sein und dagegen kann ich auch nichts tun. Deswegen habe ich Angst davor eine Beziehung einzugehen. Es würde sicherlich nicht funktionieren, es ist einfach viel zu...“ „Kompliziert.“ beendete er meinen Satz und nahm meine Hand. „Ich mag dich, egal was für komische Typen mit dir herumlaufen. Wenn sie wissen das du meine Freundin bist, dann werden sie sich schon von dir fern halten oder du wirst dafür sorgen, da bin ich mir sicher. Wenn du dich dazu entschließen solltest, eine Beziehung eingehen zu wollen, würde ich mich freuen wenn du zuerst zu mir kommst.“ ich starrte ihn mit offenen Augen an. „Aber...“ „Und wenn du Geheimnisse vor mir hast, versuche ich Stück für Stück dein Vertrauen zu erlangen und diese Geheimnisse zu lüften.“ mir blieb die Spuke weg. Wieso sagte er so süße Sachen...? Er wendete sich seinem Eis zu und eine lange Zeit herrschte Stille zwischen uns. Ich musste erstmal verarbeiten was er mir da eben klar machen wollte. Er war so verständnisvoll und ich konnte und wollte einfach nicht glauben, dass ein Junge soetwas für mich tun würde. Er würde bestimmt oft eifersüchtig werden und ich müsste ihn dauernd anlügen. Aber er meinte es würde ihm nichts ausmachen. „Wieso?“ fragte ich. „Was? Was wieso?“ entgegnete er. „Wieso würdest du soetwas tun?“ antwortete ich. „Weil ich angefangen habe dich zu mögen und wenn man jemanden mag, macht man komische Sachen und es ist einem egal was um einen herum passiert. Ob die Welt auseinanderbricht Hauptsache man ist mit jemandem zusammen den man wirklich gern hat.“ vielleicht konnte ich diese Gefühle akzeptieren und versuchen auch so zu denken.

Nachdem wir unser Eis fertig gegessen hatten verließen wir den Laden wieder und ich versuchte ihm etwas zu sagen. „Ich... weißt du ich habe denke ich verstanden was du sagen wolltest und ich möchte gern einen Freund. Und ich möchte versuchen dieses Gefühl zu entwickeln jemanden wirklich zu lieben, mehr als mich selbst oder jemanden anderes.“ er lachte und nahm meine Hand. „Soll ich dir dabei helfen?“ ich blickte in seine Teddybär-Augen und versuchte eine Antwort zu finden. „Ich mache dir einen Vorschlag. Wir treffen uns jetzt regelmäßig und unternehmen etwas. Dieses Gefühl kommt vielleicht von ganz allein, ich würde mich sehr freuen. Und wenn du soweit bist gibst du mir eine Antwort. Okay?“ ich nickte und drückte seine Hand. Er lachte und zog mich weiter, wir liefen durch die Straßen der Stadt und unterhielten uns ausgelassen. Immer wieder lächelte er und ich fragte mich wie jemand so viel Lachen konnte. Wie konnte er nur so glücklich sein andauernd und wie konnte ihm nur alles so leicht fallen? Ich fing an ihn sehr zu mögen... er war sehr nett und gab mir das Gefühl wichtig zu sein. Er brachte mich sogar nach Hause und wir verabredeten und gleich für den nächsten Tag.

Zu Hause legte ich meine Schulsachen ab und sah mich um, mein Vater hatte mir einen Brief geschrieben: „Hey Amy, ich bin einkaufen und werde mich noch mit einem alten Freund treffen. Ich weiß leider nicht wo Eric ist, aber ich bin mir sicher gegen Abend ist er wieder da. Wenn du Hunger hast koch dir doch etwas und mach am besten gleich ein bisschen mehr für deinen Bruder... er hat sicherlich auch noch Hunger. Ich habe dich Lieb und wünsche dir noch einen schönen Abend.“ mein Vater hatte aber auch immer etwas zu tun. Unglaublich... ich stellte mich also in die Küche und machte mir Rührei mit Speck, dazu aß ich saure Gurken und trank Zitronensaft. Bei mir muss alles sauer sein und Schinken liebe ich auch. Als ich fertig war das Ei zu braten, balancierte ich einen Teller mit Besteckt, ein Glas, den Gurken und dem Saft auf den Tisch zu. Ich legte einen Untersetzer unter die Pfanne und ergänzte mein verspätetes Mittagessen. Dann holte ich mir meinen Laptop und setzte mich geschafft und glücklich an den Tisch. Ich startete ihn und füllte mir gleichzeitig auf. Bevor ich aß, checkte ich alle E-mails und machte mir einen Film an. Ich hatte nun wieder Zeit nachzudenken und konnte mein Glück immer noch nicht recht fassen. Ein super süßer Typ hatte mich ernsthaft gefragt ob ich seine Freundin sein wollte. Eigentlich wollte ich, schon allein weil ich dann Luke vergessen oder Paul von mir fern halten konnte. Mein Leben konnte im Moment nicht besser laufen. Plötzlich kam mir der Gedanke wieso mich Luke so störte oder warum ich versuchte ihm aus dem Weg zu gehen?! Es war in der Tat seltsam, wir waren uns schon so oft näher gekommen und er war auch kein schlechter Typ. Eigentlich war er total nett und er begab sich in Gefahr für mich. Aber er war eben auch ein Elementowner und es war sein Auftrag. Ich konnte nie auseinander halten was er nun dachte und was er von sich aus tat und was er nach den Befehlen tat. Es war wirklich schwer ihn zu durchschauen, sonst hatte ich es bei jedem geschafft. Ich hatte immer ein klares Bild im Kopf wenn ich an jemanden dachte, aber bei Luke teilte sich meine Meinung und schon allein sein Name ließ mich nervös werden. Ich wollte irgendwie bei ihm sein, aber irgendwie auch nicht. Ich wollte seine Hand nehmen oder ihn umarmen und gleichzeitig wollte ich mich über ihn ärgern und versuchen ihn zu Hassen. Ich hatte nun schon von mehr als einem einen Kuss bekommen, aber es war etwas anderes gewesen. Wenn Luke es tat kribbelte es in meinem Bauch mein Herz wollte aus meiner Brust springen und alles geriet durcheinander. Es war auch das schönste Gefühl gewesen das ich ich gehabt hatte. Bei Paul war es anders, es war vielleicht angenehm aber es passierte nichts. Kein Kribbeln und auch sonst nichts. Genauso war es mit der Hand, als Luke meine Hand nahm wollte ich in die Luft springen, ich wollte das er sie nie mehr los lässt und das er nur noch mich sieht und auf niemanden anderes achtet. Als Toni meine Hand genommen hatte, fühlte ich mich sicher und wohl, aber es war immer noch etwas anderes. Es war freundschaftlich... ich wollte auch bei ihm nicht das er losließ, aber mein Herz fühlte genau den Unterschied und der Durst entstand Lukes Hand zu nehmen. Wieso war das so? Wieso konnte ich nur an ihn denken und an niemanden anderes? Wo doch Toni viel netter und verständnisvoller war. Wieso wollte dann mein Herz und meine Seele zu Luke? Ich hätte mich selbst Ohrfeigen können, wie konnte ich überhaupt nur an so einen Idioten denken und ihn mögen. Vielleicht würde ich es wirklich schaffen ihn aus meinem Kopf zu bekommen.

Ich schlug mir gegen den Kopf und klappte deprimiert meinen Laptop zu. Ich musste vielleicht einfach aufhören nachzudenken. Ich brachte mein Geschirr in die Küche, wusch die Bratpfanne ab und ging in mein Zimmer. Als ich eintrat schloss ich die Tür und wollte mich schon auf mein Bett fallen lassen, da erschrak ich und presste mich schreiend an die Tür. „Hey, keine Panik.“ Luke lag auf meinem Bett und sah nun hoch. „Was machst du hier?“ fragte ich erschrocken und entspannte mich etwas. „Gegenfrage: hast du gerade über mich nachgedacht?“ ich ließ mich zu ihm auf das Bett fallen und schloss meine Augen. „Kannst du Gedankenlesen?“ sagte ich laut. Er lachte und ließ sich zu mir in die Kissen fallen. „Es ist nicht schlimm über mich nachzudenken ich freue mich...“ „Ich find es schlimm... ich versuche dich nicht zu mögen und du tauchst immer wieder auf wenn ich es fast geschafft habe. Sag mir wieso du dauernd in meinem Kopf herumschwirrst und ich dich einfach nicht herausbekommen kann.“ ich war noch niedergeschlagener. „Weil ich nicht möchte das du mich nicht magst.“ er lehnte sich über mich und ließ seine Haare auf mich herabhängen. Ich starrte ihn an und wie er mit seinen eisigen blauen Augen an meinem Körper herunter sah. „Hättest du dir nicht ein anderes Opfer suchen können?“ fragte ich etwas nervös. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“ warf er keck zurück. Jedes Mal hatte er einen Spruch mit dem er mich sprachlos machte, es ging immer im Wechsel, ganz im Gegensatz zu den anderen die irgendwann nachgaben, aber er konnte immer dagegen argumentieren. Sein Blick traf sich wieder mit meinem und er knickte die Arme ein. Sein Gesicht kam meinem immer näher und jeder der halbwegs verstand was GERADE passiert, konnte sich ausrechnen was GLEICH passieren würde. „Luke, hör auf...“ flüsterte ich. Seine dunklen Haare kitzelten meine Haut und seine Nase strich an meiner Wange vorbei. „Ich kann nicht...“ hauchte er in mein Ohr zurück und drückte mir liebevoll einen Kuss auf die Wange. Ich stemmte meine Hände gegen seinen Brustkorb und drückte ihn weg. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl das er aufhören würde, er drückte seine Arme wieder durch und fixierte mich weiterhin mit seinen Augen. „Was hast du gemacht nachdem du die Schule verlassen hast?“ fragte er ernst. Sein Gesicht schien nicht einen Muskel zu bewegen und man konnte nicht ein Gefühl erkennen. „Ich... ich war in der Stadt.“ stammelte ich vor mich hin und versuchte seinen Blicken auszuweichen. „Mit wem?“ bohrte er weiter. „Das geht dich nichts an.“ warf ich nun frech zurück. Er drückte mir seine Lippen auf den Mund und löste sich schon fast zu schnell wieder, um mir eine Antwort zu geben. „Und wie mich das etwas angeht. Ich bin dein Bodyguard, was wäre wenn dir etwas passiert wäre.“ ich sah weg. „Du bist so ein Idiot... weißt du denn nicht das ein Kuss ein Mädchen auch verletzen kann?“ er beachtete meinen Versuch das Thema zu wechseln gar nicht. „Ich sollte aufhören mir Sorgen zu machen... du bist echt undankbar und stur.“ jetzt wurde ich wütend. „Ich verstehe dich mal wieder nicht, du sagst du machst dir Sorgen und fragst mich aus. Du kontrollierst mich auf Schritt und Tritt, aber du küsst mich als wäre es selbstverständlich. Es ist immerhin ein Kuss... glaubst du ich mag es von meinem, so wie du sagst „Bodyguard“, einfach immer wieder geküsst zu werden? Ich bin ein Mädchen wie jede andere und habe auch Gefühle. Oft frage ich mich ob du auch welche hast.“ er starrte mich an. Nach einer Weile stand er auf und lehnte sich an die Wand gegenüber meines Bettes. „Weißt du überhaupt was ein Kuss bedeutet?“ fragte er nachdenklich. „Jedenfalls nicht: Ich hatte grad Lust dazu oder ich mache das weil es mir Spaß macht.“ brummte ich wütend und drehte mich von ihm weg. „DU, bist das letzte!“ murmelte ich. Ich hörte wie er ohne ein weiteres Wort mein Zimmer verließ und mich einfach liegen ließ. Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte nach ihm zu rufen, war es zu spät. „Luke!“ doch die Tür klackte ins Schloss und er war verschwunden. Ich hatte ihn wohl sehr geärgert, kein Wunder nachdem was ich gesagt hatte. Tränen flossen mir übers Gesicht und ich fing bitterlich an zu weinen. Ich wollte ihn nicht verletzten, aber er hatte es auch mit mir gemacht. Was sollte ich jetzt tun? Er würde mich sicherlich hassen, so wie ich es eigentlich wollte. Dabei hatte ich mich innerlich sehr gefreut ihn zu sehen und mein Herz hatte wieder Luftsprünge gemacht als er sich zu mir gebeugt hatte und mir wieder so nah war. Ich glaube ich lag den restlichen Abend in meinem Zimmer und weinte mir die Augen aus dem Kopf. Mein Bruder kam spät am Abend nach Hause und ließ mich glücklicherweise in Ruhe. Er steckte nur einmal kurz den Kopf in mein Zimmer und murmelte etwas von: „Na hast du vielleicht Liebeskummer?“ doch er wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging in die Küche und machte sich etwas zu essen.

Ich spielte mit dem Gedanken Coco anzurufen und mich mit ihr auszutauschen, denn ich hatte das dringende verlangen mit jemandem zu reden. Ich entschloss mich eine Nacht darüber zu schlafen und es ihr morgen persönlich mitzuteilen.

Ich schlief ein hatte aber eine unruhige Nacht und mich plagten schlechte Gedanken. Als es Morgen wurde war ich einerseits froh in die Schule gehen zu können und Coco sehen zu können, andererseits wollte ich im Bett bleiben und schlafen. Und wenn ich zur Schule musste würde ich sicherlich auch Luke wiedersehen, darauf hatte ich keine Lust. Missmutig stand ich auf und machte mich fertig, ich zog meine Schuluniform an und machte mir etwas zu essen. Dann lief ich zum Bus und rieb mir immer wieder den Schlaf aus den Augen. Es war nun Mittwoch, Mitte der Woche und eigentlich sollte dieser Teil nun besser werden. Morgen hatte ich endlich wieder Schwimmtraining und am Freitag war nach der Schule Wochenende. Doch konnte ich mich nicht begeistern fröhlich zu sein, nicht mal die Erinnerung, dass ich heute Toni sehen würde munterte mich auf. Luke hatte mich so runter gezogen das ich allen Mut verloren hatte. Coco hatte schon am Morgen bemerkt, dass ich nicht gut drauf gewesen war. Sie hatte versucht mich zum Lachen zu bringen, aber vergeblich. Wir beschlossen uns in der großen Pause zu unterhalten. Und das taten wir auch, wir setzen uns aufs Dach und ich schüttete meine Sorgen und Probleme bei ihr aus. Sie hörte immer aufmerksam zu egal was ich tat.

Ich erzählte ihr von Toni und dem Treffen, von Veronika die mir dicht auf den Fersen lag und das ich mit Luke im Streit lag. Ein Haufen Probleme stürzte im Moment auf mich ein und ich wusste nicht wie ich sie lösen sollte. Wie ich schon gesagt hatte, anderen konnte ich immer einen guten Rat geben und versuchen zu helfen, aber bei meinen eigenen Problemen versagte ich kläglich. „Weißt du, das mit Luke renkt sich wieder ein, keine Sorge. Sicherlich musst du dich bei ihm entschuldigen, aber ich bin mir sicher das ihr euch vertragen werdet und alles ist wieder gut. Ihr seid beide total abhängig voneinander. Und gibst du jetzt endlich zu das du ihn magst?“ ich schüttelte den Kopf. „Vielleicht hätten wir schon miteinander gesprochen wenn es nicht so schlimm wäre. Aber er hat mich heute total ignoriert, ich denke es wird eine Weile dauern. Und ich möchte einfach nicht zugeben das ich ihn mag, ich weiß nicht wieso aber irgendwie habe ich das Gefühl das ich mir darüber noch nicht im Klaren bin.“ sie nickte. „Aber du musst dir darüber klar werden das ist wichtig. Nicht nur für dich auch für Luke, ich denke er wartet bis du bereit bist und er ist ein eher ungeduldiger Mensch, du stellst ihn sehr auf die Probe. Du musst ihm endlich sagen was du fühlst.“ „Nein, ich kann nicht... ich kann einfach nicht. Ich verstehe ihn nicht. Ich versuche immer wieder zu verstehen was er denkt oder wieso er tut was er tut, aber ich blicke nicht durch.“ sie legte mir eine Hand auf die Schulter. „Vielleicht ist es nicht wichtig ihn zu verstehen, vielleicht ist es wichtig für ihn da zu sein und bei ihm zu sein und das weißt du doch oder?“ ich nickte. „Irgendwie schon...aber da ist jetzt noch Toni.“ „Weißt du, es wäre besser wenn du erst das mit Luke regelst, bevor du etwas Neues mit ihm beginnst oder? Nachher hast du zwei und du musst dich zwischen ihnen entscheiden.“ ich dachte nach. „Aber was ist wenn ich durch Toni verstehe wie ich fühle. Was ist wenn ich Luke gar nicht mag und Toni schon?“ Coco lachte. „Fragen über Fragen was? Ich weiß leider auch nicht die Antwort da ich deine Gefühle nicht kenne, aber ich bin mir sicher das du Luke magst, du schaffst das, ich kenne kein cooleres und frecheres Mädchen als dich. Du hast immerhin diese interessanten Fähigkeiten, du bist etwas besonderes und soetwas sollte doch für dich kein Problem sein.“ ich lachte und strich mir eine Träne aus den Augen. „Weißt du es kommt mir so vor als würde die Schattencrew ein Klacks sein im Vergleich zu Gefühlen.“ sie nickte. „Und wegen Veronika, sprich einfach mit Herr Lichter und ich bin mir sicher er wird das klären. Wenn sie dich noch weiter belästigen sollte dann versuche doch jemanden zu finden der viel Verdächtiger sein könnte als sie. Ich weiß es ist keine gute und auch keine nette Lösung, aber du hast genug Probleme. Tu doch einfach so als hättest du zufällig beobachtet wie drei Jungen und ein Mädchen komische Sachen mit Pflanzen, Wasser, Wind und Feuer gemacht hätten. Sag es waren Derek, Justin, Tobi und Lilli. Die vier sind oft zusammen und nicht besonders nett, wenn Veronika euch aus den Augen verliert und ihr dafür sorgt das diese vier verdächtig aussehen, dann wird sie euch in Ruhe lassen. Ihr müsst nicht mehr so aufpassen und Veronika wird als verrückt dargestellt. Sicherlich wird sie die in ein Labor schleppen und dann wird herausgefunden, dass sie normal sind. Veronika wird in Therapie gesteckt und ihr seid fein raus.“ ich umarmte sie. „Du bist die Beste vielen Dank, Coco.“ „Ich weiß...“ sie lachte und strich mir mein Haar aus dem Gesicht. „Ich habe dir auch noch etwas zu erzählen.“ ich musterte sie mit großen Augen und sie wurde ein wenig rot. „Da ist doch Flo oder?“ ich nickte und ahnte schlimmes. „Sag nicht...“ sie lächelte verlegen und wich meinen ernsten Blicken aus. „Doch, wir haben uns ein bis zwei Mal erst getroffen, aber ich glaube ich mag ihn und er mich.“ ich schüttelte sie durch. „Du weißt was das für Probleme geben wird oder? Das es echt kompliziert werden kann und das er nicht normal ist oder?“ sie nickte wieder. „Ja, aber ich mag ihn ist es nicht das was zählt?“ sie wurde ein wenig verärgert. Ich sah zu Boden und erinnerte mich an das was Toni gesagt hatte. „Es ist egal was der andere tut solange man mit dem, den man liebt zusammen sein kann. Dann kann auch die Welt zerbrechen... Gefühle sind das Einzige was zählt und man tut alles um den anderen zu schützen oder bei ihm zu sein.“ so ähnlich hatte er es gesagt und Coco hatte das gleiche Problem wie ich. Nur wusste sie von den „Geheimnissen“ dich ich nicht erzählen konnte. „Ohh... ich freu mich für dich und ich werde ihn gründlich unter die Lupe nehmen. Ich überlasse dich keinem ungeeigneten Jungen, dass verspreche ich dir.“ sie sah mich verdutzt an und ich fiel ihr wieder in den Arm. „Danke.“ flüsterte ich und sie lachte. „Ich danke dir auch... bitte nimm ihn nicht zu hart ran.“ ich nickte in ihre Schulter und ließ sie los. Es klingelte und wir liefen lachend in den Klassenraum zurück. Ich fühlte mich erleichtert und es schien mir als hätte ich meinen roten Faden wiedergefunden, die Tür die ich gesucht hatte. Ich hatte halbwegs einen Plan mit dem ich mein Leben wieder aufräumen konnte.

*

Luke hatte Amys Zimmer verlassen und war nach Hause gegangen, er konnte nicht fassen was sie gesagt hatte. Immer wieder wollte er sich selbst Ohrfeigen für seine Taten. Er füllte sich nicht mehr wohl und wollte so wie er es sonst auch immer getan hatte, weglaufen vor seinen Problemen. Er kam zuhause an und ohne mit jemandem zu sprechen ging er auf sein Zimmer und schloss sich ein. Er setzte sich Kopfhörer auf und machte sich Musik an, doch das war nicht genug er war so schlecht gelaunt das er seinen Raum wasserdicht machte und seine Möbel verpackte. Mit seiner Fähigkeit Wasser zu steuern holte er aus einer Blumenvase so viel Wasser das er in seinem Zimmer schwimmen konnte. Er festigte es an den Rändern und Wänden, sodass nichts beschädigt wurde und dann ließ er sich auf den Boden sinken und dachte nach.

Später dann in der Schule hatte er sie total ignoriert und es war ihm äußerst schwer gefallen, auch Amy hatte schlechte Laune gehabt und am liebsten hätte er sie gekitzelt oder umarmt, damit sie wieder lachen konnte. Als er es fast nicht mehr ertragen konnte, verließ er den Klassenraum und traf auf Flo. „Hey Luke.“ rief ihn dieser. Doch Luke nickte nur und schlurfte an ihm vorbei. „Was ist los?“ fragte er und zog ihn in einen leeren Klassenraum. Er verschloss die Tür und setzte sich wartend auf einen Stuhl, Luke hatte sich an die Fenster gelehnt und sah starr, gefühlslos nach draußen. „Glaubst du ich habe keine Gefühle?“ fragte er nun nachdenklich. Flo lachte: „Haha, weißt um ehrlich zu sein, ja dachte ich am Anfang. Du hast alles einfach gemacht ohne zu lachen oder zu weinen. Alle haben angenommen, dass du keine Gefühle hast. Es schien dir immer egal gewesen zu sein, wenn du einen Auftrag bekommen hast. Du hast dich auch nie geäußert oder sonst ein Kommentar zu irgendwas abgegeben.“ „Also glaubt ihr das ich keine Gefühle hab.“ Flo schüttelte den Kopf. „Nein, es hat sich geändert als du auf Amy getroffen bist, zumindest hast du dich seitdem total verändert. Als du zu uns gekommen bist war du kalt und abweisend, außerdem angsteinflößend und jeder wusste du hast eine schwierige Vergangenheit. Wir haben uns nicht wirklich getraut danach zu fragen und als Amy dazu kam, schon als du ihr das erste Mal unbewusst über den Weg gelaufen bist hast du dich verändert. Zum Guten muss ich sagen, wir waren alle erstaunt. Wenn sie aufgetaucht ist hast du sogar gelächelt und warst immer bei ihr wie ein Schutzengel. Wir wussten alle das du Amy sofort an dich gerissen hast. Wir fanden sie alle süß und nett und hätten sicherlich gern etwas mit ihr angefangen, aber es hätte nichts gebracht. Ihr passt wirklich gut zusammen und ich beneide dich darum eine so außergewöhnliche und tolle Freundin zu haben. Sicherlich hast du es nicht leicht, sie ist frech und hat ihren eigenen Kopf. Aber ich bereue nicht einen Moment in dem ich zusehen durfte, wie ihr euch näher kamt und sie dich verändert hat. Sie hat dich geöffnet und ich möchte dir auf keinen Fall zu nahe treten aber, du brauchst sie sicher und deswegen empfehle ich dir fange wirklich an sie an dich zu binden. So komisch sich das auch anhören mag, wenn jemand auftaucht und sie dir weg nimmt ist es schwer sie wiederzuerobern.“ Luke nickte. „Ich habe nur keine Ahnung wie, es ist neu für mich. Überhaupt mit jemandem darüber reden zu können, ich habe viel zu sehr Angst sie zu verlieren. Aber ich weiß auch das eine Liebe zwischen uns nicht sein darf.“ „Jetzt weiß ich endlich was dein Problem ist. Weißt du ich freue mich das du es mir erzählt hast. Du kannst mir vertrauen, auch wenn es schwer fällt. Ich sage dir nur eins ich habe mich auch verliebt in Coco. Sie unglaublich süß und wenn ich sie sehe dann freue ich mich und mein Tag ist wieder gut. Aber es gibt ein Problem, sie ist ein Mensch und ich... du weißt selbst was ich bin. Es ist eigentlich verboten und überhaupt nicht gut, dass wir uns mit den Menschen so gut verstehen, zumindest jetzt noch nicht. Wir kämpfen schließlich für unsere Freiheit, aber es ist mir egal ich mache es trotzdem und wenn ihr mich alle umbringen würdet deswegen oder sie mir wegnehmen wolltet. Ich würde sie mir immer zurück holen, egal ob es mich mein Leben kostet. Ich denke das ist auch deine Aufgabe, die Aufgabe des Bodyguards sein Leben für sein zu Beschützendes zu geben. Ich bin mir sicher, dass du das auch machen würdest. Aber es ist wichtig, dass du das nicht nur als Bodyguard, sondern auch als Junge tust. Wenn sie das merkt, wenn du ihr sagen kannst das du das nicht nur wegen deines Auftrags tust wird sie dir gehören.“ Luke ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Wie oft wollte ich sie in den Arm nehmen und ihr Haar berühren, ihre Wärme spüren und sie in ihrem Zimmer einschließen damit nur ich allein sie sehen darf, fühlen darf, anfassen darf... aber immer wieder hat mich dieser dumme Befehl davon abgehalten. Ich weiß nicht ob ich stark genug bin mich ihm zu widersetzten. Aber du hast Recht durch sie habe ich gelernt meine Vergangenheit zu akzeptieren und anzunehmen. Und ich weiß, dass wenn ich sie gehen lasse, ich diese Welt zerstören würde. Nur bin ich nicht so stark wie ihr alle immer glaubt. Sie ist viel mutiger, ich bin mir sicher sie würde es schaffen. Sie ist ein Rebell den man nicht mehr stoppen kann wenn er ein Ziel hat, selbst ich nicht mehr.“ Flo stand auf und schlug Luke eine Hand auf die Schulter: „Weißt du, ich habe dich immer bewundert und war neidisch auf deine Fähigkeit, ich habe nie beachtet das du auch Probleme hast. Ich glaube trotzdem noch das du stark bist und ich bin mir sicher, dass du der Einzige bist der sie stoppen könnte. Versuche unbedingt auch der Einzige zu bleiben. Du bist genauso mächtig und ein Rebell. Lass dich nicht unterkriegen, glaub an dich und zieh dein Ding durch. Ach und eins noch... Mädchen zieren sich manchmal. Wenn sie sich wehrt gib nicht auf, oft wollen sie dich prüfen ob du kämpfst und es wert bist. Aber ich glaube das brauche ich dir nicht zu sagen, in dieser Sache habe ich von dir gelernt und du bist mein Vorbild.“ Luke lachte. „Ich habe auch noch viel zu lernen, ich danke dir.“ sie standen auf und gingen aus dem Raum. Luke hatte neue Kraft gewonnen und fühlte sich aufgebaut und wieder mutig. Er würde sie nicht gehen lassen, oft genug hatte er gesagt das sie nur ihm gehöre und das musste er schließlich auch einhalten.

Als sie am Lehrerzimmer ankamen, hörten sie eine hitzige Diskussion und laute Flüche. Sie traten in den Raum und Flo fragte: „Was ist denn passiert?“ Richi sah auf und klappte sein Handy zu, Louis rannte wie verrückt im Raum herum und führte Selbstgespräche. „Tja also... weißt du...“ Luke betrat den Raum und Richi stoppte. „Louis, können wir es den beiden erzählen?“ Louis sah auf und ließ sich auf einen Stuhl nieder. „Ich weiß es nicht, aber es wird immer heißer und komplizierter. Diese Veronika hat Bilder von euch gemacht, von dir und Amy. Sie ist wirklich besessen von diesen Fähigkeiten und will unbedingt herausfinden ob es stimmt. Sie will es allen beweisen und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung wie wir ihr das wieder ausreden.“ er stützte seinen Kopf in die Hand und seufzte. „Wir überlegen uns was.“ meinte Luke und war schon dabei den Raum wieder zu verlassen. „Da ist noch etwas...“ rief Richi und erhoffte sich, Luke damit zum stehen und umdrehen zu bringen. „Was ist?“ fragte dieser, kam in den Raum zurück und schloss die Tür. „Tja also... wisst ihr. Es gibt da ein kleines, großes Problem.“ „Spuk es schon aus Richi!“ drängte Flo. „Naja, also...“ er stotterte immer noch vor sich her. „Fiona ist aufgetaucht.“ Luke erschrak. Er ließ es sich nicht anmerken, aber er war etwas verwundert. „Wieso gerade jetzt?“ fragte er. „Naja, sie hat irgendwie, ähm... ich weiß auch nicht.“ „Richi...“ drohte Luke. Dieser stand wütend auf: „Ich weiß es doch auch nicht, Mädchen haben nun mal ihre Launen. Sie hat mir geschrieben und gefragt ob sie sich für ein paar Tage bei uns einnisten kann.“ „Und du hast natürlich ja gesagt.“ führte Flo die Erklärung weiter. „Nein, Louis hat es dann erlaubt. Fragt ihn doch wieso.“ die drei Jungen wandten ihren Kopf zu Louis und dieser hob die Hände. „Wisst ihr... ich habe es immer noch nicht überwunden das Veronika herausgefunden hat, dass ihr besonders seid. Ich will euch auf die Probe stellen.“ nun setzten sich auch Flo und Luke niedergeschlagen auf zwei der Stühle und wussten vor Ratlosigkeit und Erschrockenheit nicht was sie sagen sollten. Eine angespannte Atmosphäre breitete sich aus und jeder konnte nur erahnen was demnächst auf ihn zukam. „Das ist echt zu hart. Wäre es Amy gewesen, hätte ich gesagt sie kann gern kommen. Sie darf auch in meinem Zimmer mit Schlafen und ich würde mich persönlich um sie kümmern, aber Fiona.“ Flo stöhnte. „Mir geht es genauso, auch wenn ich glaube, dass dann total der Streit aufgekommen wäre. Ich will sie nicht sehen, ich habe mir vorgenommen sie nie wiederzusehen. Wer weiß was sie alles mit uns macht, ich bin mir sicher sie wird uns gegeneinander ausspielen und wir werden im Streit enden. Sie wird sich an jeden ranschmeißen und versuchen uns zu benutzen damit wir für sie etwas erledigen wozu sie keine Lust hat. Wenn es euch nichts ausmacht schlafe ich diese Zeit draußen. Ich ertrage es nicht mich mit ihr in einem Raum aufzuhalten.“ Luke stand auf und ging zum Fenster. „So ist sie gar nicht. Ich glaube sie hat sich geändert, sie ist kein schlechter Mensch. Sie ist vielleicht etwas anstrengend und nervig, aber wie sagt man immer so schön: Harte Schale, weicher Kern.“ Richi grinste bei dem Gedanken und spielte mit seinem Handy. Louis seufzte ein weiteres Mal: „Ich bin mir nicht sicher ob diese Entscheidung richtig war. Vor allem wegen Jonathan, er hockt allein zu Hause und da er anscheinend kein eigenes Gehirn besitzt, mache ich mir große Sorgen um ihn. Ihr werdet wahrscheinlich alle noch mit ihr fertig, aber wie wird es mit Jonathan? Er erfüllt jeden Befehl und ich bin mir sicher sie wird ihn schamlos ausnutzen, aber ihr jetzt abzusagen wäre unfair. Sie ist schon auf dem Weg und dürfte jeden Moment in der Schule eintreffen.“ alle sahen in entsetzt an. „Was?“ kam es im Chor von den drei Jungen. „Entschuldigt, das wir euch nicht schon vorher Bescheid gesagt haben. Und jetzt geht schnell in euren Unterricht zurück... die Stunde ist zwar sowieso schon fast vorbei, aber holt wenigstens eure Sachen. Ihr werdet alle nach der Schule ohne Umwege nach Hause kommen. Das ist ein Befehl und wenn er nicht befolgt wird gibt es Strafen.“ mahnte Louis. Flo war der Erste der den Raum murrend verließ. „Bis nachher...“ stöhnte er und lief zu seinem Raum. Richi war der Nächste der sich aufmachte und die Tür aufzog. „Also ich bin dann auch mal weg. Und ich will der Erste sein der sie umarmt, hast du das verstanden Trumbelt?“ Luke nickte und stampfte ihm hinterher. Bevor auch er den Raum verließ fragte er: „Was ist mit Amy, ich habe gehört sie hat heute eine Verabredung und dieser Verabredung traue ich nicht über den Weg?“ doch bevor er sein Vorhaben erklären konnte unterbrach Louis ihn. „Du wirst ebenfalls nach der Schule sofort nach Hause kommen. Amy ist ein großes Mädchen, sie wird uns die paar Stunden schon keine Schwierigkeiten machen.“ Luke trat mit hängendem Kopf aus dem Lehrerzimmer. „Ach und Luke, du wirst in deinem Zimmer schlafen.“ die Tür schlug zu und Luke wollte gern irgendetwas zerschlagen. Er hörte die Pausenklingel und rannte zum Klassenraum in dem er, Amy und seine Klasse Unterricht hatten. Doch er war zu spät er war bereits leer, nur die Lehrerin war noch dabei ihre Sachen zusammenzupacken. „Mist...“ fluchte er. „Oh Luke, hattest du wieder eine Besprechung?“ er nickte und schulterte seinen Rucksack. „Sind die Schüler schon lange weg?“ sie schüttelte den Kopf. „Nein ich habe sie gerade erst entlassen...“ „Vielen Dank.“ rief er im Rennen und steuerte auf den Nebenausgang zu. Er rannte Paul um, der sich wieder aufrappelte und beschwerte. „Hey, Luke pass besser auf.“ doch dieser war schon in der Masse verschwunden und kämpfte sich durch. Er konnte ihre langen braunen Haare sehen, wie sie im Wind wehten und ihre hübschen Beine, wie sie einen Schritt nach dem anderen machten. „Amy...“ rief er. Er musste sie unbedingt erwischen, sich bei ihr entschuldigen und ihr ausreden sich mit diesem Typen zu treffen. Bevor er sie erreichte, griff jemand nach seiner Hand und zog ihn zurück. „Luke, lange nicht mehr gesehen.“ er konnte noch erkennen wie sie sich umdrehte und ihn sah. Sie lächelte nur schüttelte den Kopf und begrüßte einen anderen Jungen. Mit ihm verließ sie das Schulgelände und bevor sie aus seinem Blickwinkel verschwanden griff Toni ihre Hand. Er ballte seine Hände zu Fäusten und wollte sich schon losreißen, da legten sich zierliche Arme um seinen Hals und ein ihm sehr bekanntes Mädchen drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er drehte sich zu ihr und erkannte Fiona. Ihre blonden Locken waren hochgesteckt und sie trug ein helles aufreizendes Kleid. Er schüttelte ihre Arme ab und versuchte wenigstens ein bisschen zu lächeln. „Hey...“ murmelte er. „Ich hatte gehofft du würdest dich mehr freuen mich zu sehen.“ er schüttelte den Kopf und schloss seine Augen, er kräuselte die Stirn und dachte nach. „Ja, ja ist schon schön dich wiederzusehen.“ aber was sollte er jetzt tun? Amy war mit diesem Typen zusammen, Richi würde ausflippen wenn er sie jetzt sah und er selbst hatte den Befehl nach Hause zu fahren. Er wünschte sich jetzt in Wasser auflösen zu können und niemanden mehr zu sehen. Nur die Sonne wie sie das Wasser zum Funkeln und Glitzern brachte. „Luke? Luuuuke?“ holte ihn Fiona aus seinen Gedanken. „Lass uns, bevor mich noch jemand anderes sieht etwas zusammen unternehmen.“ sie war schon dabei ihn mit sich zu ziehen da stoppte er und schüttelte den Kopf. „Wir müssen in die Wohnung und Richi wird mich umbringen dafür, dass du zuerst zu mir gekommen bist und nicht zu ihm.“ er zog sie trotz ihres Widerwillens zu seinem Motorrad und gab ihr einen Helm. „Na los, aufsteigen.“ sie grinste ihn glücklich an und sie fuhren durch die Stadt zur Wohnung. Glücklich war Luke nicht, es saß die Falsche hinter ihm und die Richtige tat, was wusste er schon mit einem anderen.

*

Nachdem ich mich geärgert hatte, dass Luke von irgendeinem Mädchen belagert wurde, was wirklich hübsch war, verließen wir das Schulgelände und liefen durch die Stadt. Ich spürte wie Toni mich immer näher zu sich zu zog. Doch es war nicht das Gleiche, es war freundschaftlich und ich beschloss bevor ich meine Meinung wieder ändern würde, würde ich es ihm sagen. Da fuhr auf einmal Luke mit diesem Mädchen hinter sich an mir vorbei. In mir braute sich eine furchtbare Wut zusammen. Ich versuchte ruhig zu bleiben, wir setzten uns auf eine Bank und unterhielten uns weiter. Ich antwortete immer nur mit halben Sätzen und war ganz wo anders in Gedanken. Luke musste sich genauso gefühlt haben wie ich, ich sollte ihm nicht böse sein. Doch fiel es mir schwer, jetzt verspürte ich ein bisschen Eifersucht. Ich versuchte sie zu verdrängen und machte einen Plan: ich würde Toni sagen das wir gute Freunde bleiben sollten und dann würde ich zu Luke gehen und mich bei ihm entschuldigen. Wir würden uns vertragen und dieses Mädchen hatte keine Chance mehr bei ihm, schließlich wollte ich das er nur mir gehört. Vielleicht lag es jetzt an mir die Initiative zu ergreifen und zu versuchen ihn für mich zu gewinnen und wenn das hieß, dass ich ihn küssen musste. Ich war mir nun im Klaren über meine Gefühle und wusste auch wenn ich es nicht wollte, dass ich viel für Luke empfand und es wurde jede Minute mehr. Noch immer saßen wir auf dieser Bank und ich überlegte fieberhaft wie ich es Toni sagen konnte. „Hey ähm... du wolltest doch eine Antwort bezüglich meiner Gefühle und naja... Freundschaft und so weiter...“ er stoppte seinen Redefluss und sah mich mit ernstem Blick an. „Deswegen hast du mir gerade nicht zugehört. Du wirktest so nachdenklich...ich wollte dich nicht fragen.“ ich sah zu Boden, wie konnte ich es ihm nur sagen er war einfach viel zu nett und ich wollte ihn wegen einem totalen Idioten abservieren. „Also weißt du... ich mag dich sehr, wir kennen uns erst seit zwei Tagen oder so aber... ich finde cool das wir uns getroffen haben. Nur, sollten wir es bei der Freundschaft belassen, ich ähm...“ „Gibt es jemand anderen der sich für dich interessiert oder für den du dich interessierst?“ fragte er. Ich nickte und spürte wie er zärtlich meine Hand nahm. „Okay, dann sind wir fürs ERSTE nur Freunde. Aber mach dich darauf gefasst das es wahrscheinlich nicht dabei bleiben wird.“ mit großen Augen sah ich ihm an. „W...was meinst du damit?“ „Wenn du Probleme hast oder jemanden zum Reden brauchst kannst du jeder Zeit zu mir kommen, egal... selbst wenn du keinen Grund hast, es würde mich freuen, wenn ich dich so oft wie möglich sehe. Und was ich damit meine... ich werde mich vielleicht nicht zufrieden geben dich jemand anderem zu überlassen.“ ich lachte und fiel ihm um den Hals. „Wenn es nicht klappt oder irgendetwas passiert bist du der Erste dem ich Bescheid sage.“ er nahm meine Hand und zog mich mit sich. „Na los... lass uns irgendetwas unternehmen. Ach ja und würdest du mir deine Handynummer geben?“ ich nickte und holte mein Handy raus. Wir tauschten Nummern und liefen weiter die Straßen entlang. Es war ein wirklich schöner Tag, sicherlich hatte er seine Höhen und Tiefen, aber im großen und ganzen war es ein sehr wundervoller Tag. Es waren kaum Wolken am Himmel und die Sonne prallte auf die stark befahrene Hauptstraße. Die Läden waren hoffnungslos überfüllt und Jubel Trubel Heiterkeit herrschte in der Stadt. Nach einer Weile fing es an zu regnen. Wir suchten Schutz unter einem Dachvorstand und lachten ausgelassen. Toni lenkte seinen Blick zum Himmel und wurde verwundert. „Das ist echt komisch, keine einzige Wolke am Himmel und es regnet, dass habe ich aber auch noch nicht erlebt... geht das überhaupt?“ ich wurde stutzig und folgte seinem Blick. Er hatte recht die Sonne schien immer noch aber es war nicht eine Wolke, man konnte auch nicht erkennen wo der Regen herkam. Ich hatte plötzlich so ein komisches Gefühl, irgendetwas stimmte nicht die Frage war nur was? Ich sah auf mein Armband und erkannte eine aufleuchtete Nachricht: S6-S3h1.20.20.5n3r5w-m1.3h.20-ärg5r-! Ich versuchte so schnell wie möglich zu verstehen und übersetzte: S6= Sektor 6, Schattencrew macht Ärger! ich rannte los ohne auf Toni zu achten sprintete ich auf die Hauptstraße. „Hey, ich muss schnell weg... mir ist etwas wichtiges eingefallen. Wir sehen uns vielleicht später nochmal.“ er wollte mir schon nachlaufen doch ich hielt ihn zurück. „Ich muss das allein machen, aber keine Sorge.“ ich sah mich in der Gegend um und überlegte wie ich am schnellsten Luke finden konnte. Ich hielt mir mein Armband vor die Nase und ärgerte mich es nicht schon früher gesehen zu haben. Eigentlich hätte es mir doch Bescheid geben müssen. Ich wollte ihm doch helfen, aber wie sollte ich ihn jetzt finden? Woher wusste ich in welcher Null-Zone er sich befand. Ich erkannte das Lederarmband, dass Luke mir in der Uni geschenkt hatte und versuchte mich zu erinnern wozu es gut war. „Damit können wir in Kontakt bleiben über unsere Gedanken und es ist eine Erinnerung... eine Erinnerung!“ das hatte er ganz oft gesagt. Eine Erinnerung an ihn... es war hoffnungslos, ich könnte ihn sowieso nie vergessen. Aber trotzdem es war wie eine Art Ehering und an ihm erkannte ich und alle anderen das ich mit Luke verbunden war. Ich versuchte also durch meine Gedanken mit ihm zu sprechen. „Luke, sag etwas... wo bist du... wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt. Melde dich!“ ich lief wieder durch die Straßen und erreichte S6. Außer Atem lehnte ich mich gegen eine Wand und schnappte nach Luft. „Ich bin S6 Null-Zone 2, im alten Park.“ ich war dankbar für seine Antwort und überlegte wie ich am schnellsten in diesen Teil der Stadt kam. Ich rannte los in einige verlassene Gassen, ich sprang über Mauern und Gärten, Balkone und lief auf ihnen entlang. Diese Fähigkeit Parcourlauf zu machen und dabei springen zu können wie ein Känguru war wirklich praktisch, man kam überall schneller hin und konnte Abkürzungen benutzen. Ich kam in der Null-Zone an und entdeckte Jonathan wie er sich mit zwei Schattencrew Mitgliedern duellierte. Doch war dieser mir egal, ich grüßte ihn hastig und rannte tiefer in den Wald. „Amy...“ rief er mir nach. „Es ist zu gefährlich...“ doch das war mir sowas von Schnuppe. Ich kam zu dem Schuppen, an dem wir schon das letzte Mal gekämpft hatten und sprang auf das Dach. Dann hockte ich mich hin und versuchte ihn zu hören oder zu sehen. Nach kurzer Zeit krochen dunkle Schatten wie Nebel auf dem Boden und verdunkelten den Park noch weiter. Ich stand auf, wrung mir die Haare aus und flammte kurz auf. Es regnete immer noch und ich war nicht trocken geblieben. Ich hatte wieder etwas mehr Luft und ließ den Boden unter mir in Flammen stehen, damit ich nicht weiter nass wurde. Auf den Nebel folgten drei menschliche Gestalten und Luke. Sie trieben ihn in die Enge und umzingelten ihn. Er war wieder mal ganz lässig und hatte die Hände in der Hosentasche. Ich verkniff mir ein Lächeln und beobachtete gespannt den Kampf. Aus diesen komischen Schatten entstanden Hände die nach Luke griffen, er sprang gekonnt in die Luft. Als er wieder den Boden berührte vibrierte dieser und einer der Jungen fiel um. Luke reagierte blitzschnell und Wasser schnellte hervor, es umschlang den gefallenen Typ und drückte ihn so lange bis er sich in Staub auflöste. Die anderen beiden ließen sich nicht beirren und befahlen ihren Schatten weiterhin ihn anzugreifen. „Wieso bist du immer so lässig?“ fragte er mit etwas zitternder Stimme. „Ich weiß das mein Leben noch nicht vorbei sein darf auch wenn ihr mich angreift... ich habe noch ein bisschen was zu erledigen.“ „Aber was tust du wenn wir dich jetzt besiegen?“ er lachte nur leise und ließ den nächsten Wasserstrahl nach vorne schnellen, er bahnte sich einen Weg und verfolgte den zweiten Typen. „Das wird nicht passieren... selbst wenn ihr mich zu Boden zwängt, vernichten könntet ihr mich nicht. Vielleicht nachdem ich mein Ziel erreicht habe, aber das ist wahrscheinlich noch eine Weile hin, also ist es zwecklos... wenn ihr das in euren Erinnerungen behaltet sagt das eurem Boss und das er aufhören soll diese Welt zu bedrohen. Dann haben beide Welten Frieden und sind glücklich.“ das war sein Schlusssatz. Er packte beide und zerdrückte sie mit den Worten: „Versucht in euer Welt ein besseres Leben zu führen und haltet diesen Irren endlich auf. Gute Reise!“ und auch diese beiden lösten sich in Luft auf. Der Nebel verschwand und es hörte auf zu regnen, die Sonne schien wieder durch die grauen Bäume zu dringen und blendete den gutaussehenden Typen der sich zu ihr drehte und seinen Erfolg genoss. Er sah zu dem alten Schuppen auf dem ich saß und ging auf ihn zu. Ich war mir nicht sicher mich jetzt zu melden und presste mich dicht auf das Dach. Bevor er hochspringen konnte und mich entdeckte lief ihm ein Mädchen in die Arme und fing an zu schreien. „Ah, du bist mein Held. Wie kannst du nur immer so locker und gefühlslos mit denen umspringen. Wenn ich solch eine Kraft hätte dann würde ich am Ende wahrscheinlich immer zögern, die armen Kerle würden mir sehr leid tun.“ „Du hast aber nicht diese Kraft.“ murmelte Luke und versuchte sie abzuschütteln. „Was machst du überhaupt hier du weißt das es gefährlich ist.“ sie nickte und lachte. „Ach weißt du, ich habe dich lange nicht mehr kämpfen sehen und da ich weiß das du mich immer beschützen würdest, habe ich mich getraut. Du würdest nie so einen Typ an mich heranlassen oder?“ Luke zuckte mit den Schultern. „Ich kann dich nicht immer beschützen, aber ich kann mein bestes geben.“ es war als hätte er ihr nicht widersprochen. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte gerufen: „Aber du hast gesagt du würdest immer bei mir sein.“ ich verkniff mir mein Kommentar und rutschte ein Stück zurück. Dummerweise stieß ich einige Dachziegel weg und sie fielen auf den Boden. Das Mädchen fing wieder an zu kreischen und Luke richtete seine Hand auf den Schuppen. „Hey, wer ist da? Runter kommen...“ ich fasste allen Mut zusammen und stand auf. Ich strich mein Haar nach hinten und ließ es wild im Wind wehen, dann klopfte ich meine Hose ab und sah nach unten zu den beiden Turteltauben. „Nimm die Hand runter du Angsthase.“ Lukes Augen weiteten sich und er stieß das Mädchen grob beiseite. „AMY“ rief er. „Was machst du hier?“ ich überlegte ihm ernsthaft unsere Gedankenkonversation wieder vor die Augen zu führen, doch drehte ich mich nur um und antwortete: „Dir zusehen... du hast mir nicht Bescheid gesagt und spielst dann noch mit einem anderen Mädchen herum. Anscheinend hast du den Job gewechselt.“ er wurde wütend. „Jetzt halt mal die Luft an... natürlich habe ich dir nicht Bescheid gesagt, du hättest in ernsthafte Gefahr geraten können und deine Fähigkeiten beherrscht du immer noch nicht so gut, dass du sagen kannst du würdest jeden Kampf gewinnen.“ das Mädchen mit den blonden Locken versuchte ihn zu sich zu ziehen. „Luke, wer ist dieses Mädchen und wieso reagierst du so wütend? Du zeigst doch sonst auch keine Gefühle.“ es war ihm sichtlich ein bisschen zu viel zwischen zwei Mädchen zu stehen. „Fiona, würdest du bitte gucken gehen ob Jonathan seinen Job gut erledigt hat, ich muss mit Madame mal ein ernstes Wörtchen reden.“ beleidigt in so einem Ton geschickt zu werden, stampfte sie in die Richtung in der ich Jonathan zuletzt gesehen hatte. „Komm runter.“ rief er als sie außer Reichweite war. Ich sprang zu ihm und versuchte seinen Blicken auszuweichen. „Fiona?“ fragte ich. Er nickte und fing an mir die Situation zu erklären: „Sie ist aus unerklärlichen Gründen für ein paar Tage bei uns eingezogen, ich bin ehrlich gesagt echt genervt denn sie lässt mich einfach nicht mehr allein und glaubt ich würde sie immer beschützen. Dabei ist sie Richis Freundin und weiß das ich mich nicht mehr für sie interessiere.“ ich nickte. „Sie ist hübsch...“ Luke schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Sie spielt sich auf und nutzt jeden aus wo sie nur kann. Sie manipuliert unglaublich und schafft es das sich zum Schluss alle hassen.“ ich fiel ihm um den Hals. „Luke...“ flüsterte ich. Etwas überrascht hatte ich ihn schon, glücklich drückte er mich fest an sich. „Amy...“ „Es tut mir Leid, wirklich ich wollte nicht gemein sein nur, du verwirrst mich immer und immer wieder und eigentlich wollte ich dir das schon vorhin sagen, aber da hat dich diese Fiona weggezogen und es war zu spät. Lass mich nie wieder los...“ er nickte in meine Schulter und fing an mit meinem Haar zu spielen. „Ich muss mich aber auch entschuldigen...“ ich drückte ihn ein Stück weg, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. Bevor er noch weitere Ausweitungen seiner Entschuldigung anfangen konnte küsste ich ihn. Er war so überrascht das er ein paar Schritte nach hinten lief und stolperte. Vor Schreck löste ich mich von ihm und lag auf ihm. Ich drückte mich wieder hoch und er setzte sich hin. „Alles in Ordnung?“ fragte er hastig. Ich nickte, er grinste und zog mich an meiner Hüfte zu sich. Er hob mein Kinn und flüsterte: „Wo waren wir stehen geblieben?“ bevor ich antworten konnte, hatte er seine Lippen auch schon wieder auf meine gelegt und genoss meine Nähe. Er umfasste meinen Hals und meine Hüfte und drückte mich fest an seinen Körper. Es war wie ein Traum und ich konnte es kaum fassen, am liebsten hätte ich nie damit aufgehört, doch lösten wir uns wieder voneinander.

Ich öffnete meine Augen und fand mich in der Realität wieder, es war alles ein Trugbild meiner Fantasie gewesen und das ärgerte mich sehr. Bis zu dem Punkt an dem ich herunter gesprungen war stimmte alles. „Ich muss mich aber auch entschuldigen...“ nur dann, bevor irgendetwas passieren konnte, tauchte Jonathan mit Fiona auf. „Ist alles in Ordnung? Ich habe... Amy.“ unterbrach er sich selbst als er mich erblickte. Ich stöhnte und wusste jetzt konnte es nicht mehr gut werden. Plötzlich ertönte ein Schrei aus dem Mund von Luke und er sank zu Boden. In seiner Seite hatte sich eine Flamme gesetzt und sie brannte sein T-shirt ab. Jonathan lief erschrocken zu ihm und schrie ebenfalls: „Amy, hör auf wieso machst du das? Stoppe es!“ ich konnte nur zusehen und wusste nicht was geschah. Luke brannte, doch es waren nicht meine Flammen. Ich sah mich um doch war niemand anderes da, auch Fiona kam nun und legte seinen Kopf in ihren Schoß. „Das war dieses Mädchen? Wieso tust du das?“ ich wollte antworten doch mir blieben die Worte im Hals stecken, ich war es doch nicht. Ich war selbst so geschockt das ich aus dem Wald in den normalen Park rannte. Bevor ich etwas begreifen konnte ließ ich mich auf eine Bank fallen und meine Tränen kullerten über meine Wange. Wieso hatte Luke gebrannt, ich hatte ihn nicht angegriffen und ich war mir sicher das es auch nicht meine Flammen waren. Ich konnte sie nicht kontrollieren und sie waren auch nicht auf natürliche Art und Weise entstanden, also musste es irgendjemanden geben der mit Luke ein Problem hatte. Aber ich war es nicht, langsam fing ich schon an, an mir selbst zu zweifeln aber ich war mir sicher das es nicht meine Flammen waren. Wären es meine gewesen hätten sie ihn nie verletzten können. Ich erinnerte mich an die Begebenheit mit Paul, sein T-Shirt hatte gebrannt aber wenn ich Luke zum flammen bringen wollte hat es nicht funktioniert. Ich konnte ihn gar nicht angreifen also wieso brannte er dieses Mal?

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und wandte meinen Kopf nach oben. Ich erkannte Toni, er setzte sich zu mir und stellte mir Fragen. Doch ich konnte auf keine antworten, denn schon nach kurzer Zeit rief Jonathan nach mir und kam aus dem Wald. Als er sah das ein fremder Junge bei mir sah, fluchte er nur und rannte zurück. Toni schüttelte mich und ließ nicht locker: „Amy, Amy sag mir endlich was los ist.“ ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht... ich weiß nicht was passiert ist, aber ich bin nicht schuld. Es war nicht meine Schuld...“ er nahm mich in den Arm und flüsterte: „Was auch immer passiert ist ich glaube dir.“

Damit war mein Tag gelaufen, meine Woche war gelaufen... mein Leben schien an mir vorbeizuziehen ohne das ich etwas tun konnte. Ich verlor meinen Mut und wollte nur noch in einen einbruchssicheren Raum, mich einschließen und nie wieder jemanden sehen. Jedoch tat es gut von jemandem im Arm gehalten zu werden und zu wissen das dieser Jemand einem glaubte. „Ich glaub ich muss nach Hause.“ „Ich begleite dich...“ rief er und stand auf. Verwirrt musterte ich ihn und hob eine Augenbraue, ich strich mir die Tränen aus dem Gesicht und winkte ab. „Nein musst du nicht, ich schaffe das auch allein, aber danke.“ doch er ließ sich nicht davon abhalten. „Als du vorhin weggerannt bist habe ich dich danach weinend wiedergefunden, glaubst du ich lasse das nochmal zu?“ er entlockte mir ein Lächeln. Toni legte einen Arm um mich und brachte mich nach Hause. Auf dem Weg versuchte er immer und immer wieder mich zum Lachen zu bringen. Einige Male gelang es ihm auch und als ich wieder zuhause in meinem Zimmer stand fühlte ich mich zumindest ein bisschen aufgemuntert. Wir hatten uns verabschiedet und er hatte mir noch einen Kuss auf die Wange gedrückt. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Was sollte ich jetzt tun? Wie konnte ich jetzt mit meinen Problemen fertig werden? Ich entschloss mich Coco anzurufen und mich wieder bei ihr zu beklagen. Doch als ich sie anrief war es schon zu spät, Flo war bei ihr und hatte von dem Unfall gehört, sie löcherte mich mit tausend Fragen und zum ersten Mal wünschte ich mir, ich hätte sie nicht angerufen. „Coco, auf welcher Seite stehst du eigentlich?“ fragte ich schließlich. „Naja, auf deiner aber mal im Ernst, wolltest du dich nicht entschuldigen? Ich verstehe nicht wieso du ihn attackiert hast?“ „Du glaubst mir nicht oder? Ich sagte dir doch ich war es nicht, ich konnte diese Flammen nicht kontrollieren und ich habe eine andere Präsenz gespürt. Bitte glaub mir doch, dass ich es nicht war ich würde ihn doch nie absichtlich verletzten...“ ich seufzte. Am anderen Ende herrschte Stille. „Wieso bist du dann weggerannt, ich versuche dir zu glauben aber die Beweise sprechen gegen dich. Er ist immer noch nicht bei Bewusstsein.“ „Als beste Freundin braucht man keine Beweise, man glaubt einfach was der andere sagt ohne Bedingung... auf wieder hören.“ wütend legte ich auf und brachte das Telefon ins Wohnzimmer zurück. Wenn sie mich anklingeln würde, würde ich so tun als ob ich es nicht hören würde. In der Tat kamen noch zwei weitere Anrufe die ich versuchte zu ignorieren und nach einiger Zeit hörten sie auf. Wieso glaubte mir meine beste Freundin nicht, etwa wegen Flo? Doch ärgerte mich weniger das ich sie nicht auf meine Seite holen konnte, mehr noch interessierte mich wer dieser komische Typ gewesen war, der mich so ins offene Messer hatte laufen lassen. Ich musste so schnell wie möglich herausfinden, wer es war und ich war mir sicher das es jemand war. Wenn mir die anderen einreden wollten, dass ich meine Kräfte nicht unter Kontrolle habe, dann konnten sie das schon jetzt sein lassen. Ich ließ meine Hand aufflammen und in ihr einen Feuerball entstehen. Ich ballte meine Hand zur Faust und die flackernde Kugel verpuffte, sie löste sich in Luft auf. „Ich habe meine Kräfte unter Kontrolle auch wenn es mir keiner glauben will. Nur weil ich das einzige Mädchen bin heißt das noch lange nicht, dass ich schlechter bin.“ ich versuchte mir Mut zu machen und beschäftigte mich mit anderen Dingen um mich abzulenken. Ich packte meine Sachen und bereitete mich auf den nächsten Test vor, später am Abend rief mein Vater mich zum Abendbrot. Ich sagte nicht ein einziges Wort, sondern versuchte fieberhaft zu überlegen wer noch die Kraft des Feuers besaß und mir oder Luke eins auswischen wollte. Ich blieb an Louis oder Fiona hängen, auch wenn ich beides nicht glaubte dies waren die einzigen beiden Möglichkeiten die mir einfielen. Nach dem Abendbrot half ich abzuräumen und ging schnell wieder in mein Zimmer. Ich legte mich früh schlafen, aber es half nichts immer wieder dachte ich an Luke und wie er hilflos und verletzt auf dem Boden gelegen hatte. Ich hatte ihm nicht helfen können und war zu feige gewesen dort zu bleiben, es war eigentlich der größte Fehler denn ich hätte machen können. Ich wünschte mir die Zeit zurück drehen zu können, doch es half alles nichts ich musste da durch. Eine weitere Träne kullerte über mein Gesicht und ich schaffte es wenigstens ein bisschen Schlaf zu holen und Kraft zu tanken.

Am morgigen Tag zog ich mich an und erledigte alles wie immer. Nur diesmal wechselte Coco nicht ein einziges Wort mit mir. Sie schien mich vollkommen zu ignorieren und ich fragte mich warum. Entweder würden auch Richi, Flo und Louis so reagieren dann war es wegen Luke oder sie benahm sich so affig, weil ich plump aufgelegt hatte und vorher etwas gemeines zu ihr gesagt hatte. Ich wusste den Grund nicht und im Moment war er mir auch egal, mehr interessierte mich wie es Luke ging. Ich musste unbedingt mit ihm reden, es war das wichtigste überhaupt und wenn ich es nicht schaffen würde, dann würde sich die Situation noch weiter zuspitzen. Ich fürchtete mich schon jetzt vor den weiteren Konsequenzen die sich nach dem gestrigen Vorfall entwickeln konnten. Als ich im Klassenraum saß schielte ich immer wieder zur Tür und wartete darauf das ein gut gebauter, gutaussehender Junge mit einer Schüttelfrisur und dunklen Haare und eiskalten blauen Augen den Raum betreten würde. Doch ließ er sich Zeit, in der ersten Stunde kam er nicht. Auch in der zweiten und dritten Stunde gab es kein Anzeichen darauf, dass er jeden Moment zur Tür rein springen konnte. Ich war schon fast dabei meine Hoffnungen aufzugeben, doch da kam dann die vierte Stunde und die Pause und in der wurde ich in den Fahrstuhl gezogen und verbrachte die restliche Pause und die darauffolgende Chemie Stunde in diesem engen Raum.

Zwei Arme legten sich von hinten um mich und ich wusste wirklich nicht wer es war, nur das es ein Typ war. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und stöhnte. Dann taumelte er ein paar Schritte zurück und stieß an die sich bewegende Wand. Es ruckelte und der Fahrstuhl kam zum Stehen jedoch öffneten sich die Türen nicht. „Ich will nur eins wissen... wieso bist du weggelaufen?“ eine mir bekannte Stimme offenbarte mir meinen Kidnapper. „Ich weiß es selbst nicht... ich... ich weiß es war dumm.“ stammelte ich. Er drückte mich fest an sich und seine Haare kitzelten meinen Hals. „Wie geht es dir?“ fragte ich. „Hmmm, naja der Angriff hat mich ganz schön erwischt. Aber im Moment geht es mir gut.“ dieser Satz entlockte mir ein kleines Lächeln und wir sanken auf den Boden. 

Ich drehte mich zu Luke um und begutachtete ihn von oben bis unten. „Es tut mir Leid...“ murmelte ich und versuchte die kommenden Tränen wegzudrücken. „Du warst es doch nicht, also wieso entschuldigst du dich...“ ich sah ihn erschrocken an. „Du glaubst mir. Du glaubst das ich es nicht war?“ er nickte. „Ja, ich weiß das du es nicht warst. Die anderen haben versucht mir einzureden das du es warst, aber ich bin mir ganz sicher.“ ich atmete tief ein und fühlte mich erleichtert. „Ich...“ doch unterbrach Luke mich. „Aber der Angriff war echt nicht schlecht, es war so gemacht als wärst es wirklich du gewesen. Doch du kannst es nicht gewesen sein, es war eine schwächere Flamme als die von dir und du warst in diesem Moment viel zu unaufmerksam und hattest etwas ganz anderes im Kopf. Zuvor hast du geträumt und da bin ich mir sicher. Du hättest mich außerdem niemals von dieser Entfernung an meiner Seite treffen können. Das Problem ist, es sind alles keine Beweise.“ ich ließ mir meine Haare ins Gesicht hängen und kam ins Grübeln. „Aber wer war es?“ dachte ich laut. „Ich... Amy... ich muss dir etwas sagen. Durch diesen Vorfall ist der Beschluss nun endgültig. Ich verstehe nicht wieso, aber mein Auftrag dich zu beschützen ist abgeschlossen. Ich habe einen neuen bekommen, ich muss jetzt Fiona beschützen. Wir werden uns nicht mehr sehen können, ich werde nicht mehr zur Schule kommen und du wirst auch nicht mehr zu unseren Mission mitdürfen. Du bist weiterhin eine von uns, aber da du ein Mädchen bist können wir dich nicht solcher Gefahr aussetzten. Louis wird dir alles erklären.“ er schloss seine Augen und ich wusste, dass das noch lange nicht alles war. Er wollte mir viel mehr sagen, aber stattdessen drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: „Ich bin froh dich getroffen zu haben und würde mich freuen dich immer mal wieder zu sehen.“ dann stand er auf und der Fahrstuhl öffnete die Türen. Ohne ein weiteres Wort und ohne sich nochmal umzudrehen verschwand er. Ich begriff nicht was geschah, er ging. Er verschwand vor meinen Augen und ich konnte nichts tun, nur da sitzen und zusehen. Ich rannte aus dem Fahrstuhl und konnte nur noch erkennen wie er um eine Ecke bog. In mir herrschte ein totales Gefühlschaos, ich rannte aus der Schule und holte mein Handy aus der Hosentasche. Ich wählte Tonis Nummer und rannte und rannte. Immer und immer weiter, bis er an sein Handy ging und antwortete: „Hallo...“ ich blieb stehen und schnappte nach Luft. „Toni, ich... können wir uns treffen ich brauche jemanden zum Reden.“ er bejahte und wir verabredeten uns am Eisladen. Er kam schnell trotz Schule. Als ich ihn sah konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. „Hey was ist los?“ fragte er und nahm mich liebevoll in den Arm. „Ich... es ist aus... ich kann nicht mehr. Ich möchte verschwinden... wieso gibt es mich überhaupt?“ er klopfte mir beruhigend auf den Rücken und wiegte mich in seinen Armen hin und her. „Heißt das er hat Schluss gemacht?“ ich nickte. „Wir werden uns vielleicht nie mehr wiedersehen.“ und er hat mein Herz gebrochen. „Hey alles wird wieder gut... jetzt bist du frei oder? Sei doch froh, du bist nicht mehr gebunden und kannst diesen ganzen Frust den du wegen ihm hast hinter dir lassen und ein neues Leben beginnen.“ „Es ist... nein es tut mir Leid, ich bin furchtbar. Ich... ich hole dich aus der Schule weg, nur weil ich Probleme mit einem anderen Jungen habe. Ich heule mich bei dir aus und rede nur von ihm und beachte deine Gefühle gar nicht... bitte verzeih mir.“ er schüttelte den Kopf und sah mich an. „Aber nein, es ist in Ordnung ich habe dir doch gesagt das du jeder Zeit zu mir kommen kannst. Außerdem auch wenn es sich gemein anhört, innen drin freue ich mich das du endlich dein Herz wieder verschenken kannst.“ er grinste. Ich drückte ihn fest an mich und war mir sicher, dass ich mich in ihn verlieben könnte. Er lud mich noch zu seinem Eis ein und wir verbrachten einen halbwegs schönen Tag. So wie man es mit einem gebrochenen Herzen tun konnte. Ich dachte oft an die Zeit zurück als ich ihn kennengelernt hatte. Wir konnten uns am Anfang gar nicht ab und trotzdem waren wir uns so nah gewesen, doch immer wenn es intensiver zu werden schien ging Luke auf Abstand und brachte mich dazu ihn zu hassen. Ich verstand immer noch nicht wieso, war es weil wir beide Elementowner waren? Wenn das so wäre dann würde ich vielleicht für immer einsam bleiben müssen. Denn wenn es nicht mit normalen Menschen und nicht mal mit Menschen mit besonderen Fähigkeiten klappte, dann hatte ich gar keine Chance.

Am Abend verkroch ich mich in meinem Zimmer und heulte mir die Augen aus. Ich bekam unendlich viele Nachrichten von Coco doch jetzt ignorierte ich sie. Ich wollte niemanden sehen oder sprechen, einfach allein in meinem Zimmer hocken und mich wie ein Häufchen Elend fühlen. Ich hatte noch Schwimmtraining und genoss es im Wasser zu sein. Eigentlich total komisch, da sich Wasser und Feuer eigentlich überhaupt nicht vertragen aber irgendwie erinnerte es mich an jemanden. An jemanden an den ich eigentlich nicht denken wollte. Doch es tat so gut von Wellen umspült zu werden und von ihnen getragen zu werden. Heute tauchten wir und ich konnte mich einigermaßen abreagieren. Alle anderen merkten das etwas mit mir nicht stimmte, sie starrten mich fasziniert und komisch an, sagten aber nichts sondern versuchten so normal wie möglich zu sein. Nachdem ich mich ausgetobt hatte musste ich auch schon wieder heraus, schweren Herzen verabschiedete ich mich von dem Wasser und ging nach Hause. Dort legte ich mich müde in mein Bett und versuchte einzuschlafen. Ich konnte nicht einfach so in Selbstmitleid versinken auch wenn ich das heute sehr gern wollte. Ich fühlte mich wie in dem Sturm von Bryan, er hatte mich gefesselt und gefangen und ich hätte es allein wahrscheinlich nicht heraus geschafft. Vielleicht war es nur eine Probe gewesen um mich auf eine ähnliche Situation vorzubereiten und mich selbstständig zu machen, denn wenn ich jetzt an Luke dachte bereitete es mir nur noch mehr Kummer und zog mich in diesen tiefen Strudel, doch ich musste heraus und ich musste versuchen es mit eigener Kraft zu schaffen, nicht Toni und auch nicht Coco oder sonst jemand durfte oder konnte mir helfen ich musste es ganz allein schaffen und ob ich dazu bereit war würde sich sicherlich in den nächsten Tagen herausstellen. Ich wachte auf und wusste das dies ein schlechter Tag werden würde. Ich setzte mir meine Kopfhörer auf und machte mir dröhnend laute Musik an. Damit konnte ich mich entspannen und aufbauen, heute war es sicherlich nicht mit mir zu Spaßen, ich hatte denkbar schlechte Laune und wenn mir auch nur einer dumm kommen würde hätte er nichts mehr zu lachen.

Ich fuhr heute mit dem Fahrrad zur Schule und wurde gleich in der ersten Pause von Veronika genervt. Sie meinte sie hätte erneut Bilder gemacht auf denen deutlich Luke und ich, bzw. Flo und Richi zu sehen waren. Sie regte sich tierisch darüber auf, dass sie Paul einfach nicht erwischte und wollte mehr wissen. Sie fragte mich aus über die verschiedensten Dinge. Ob wir denn noch mehr Leute hätten? Wie wir damit zurecht kamen? Ob es öfter Streit gab? Und ob es so eine Art gut und böse gab? Ob wir noch mehr als nur eine Sache drauf hatten? Was alles zu unseren Fähigkeiten gehörte?

Ich blieb ganz ruhig und hörte ihr aufmerksam zu, viele Fragen stellte ich mir selber oder hatte ich mir selber gestellt und mir wurde erst jetzt bewusst das ich eigentlich nichts wusste. Über keinen von ihnen, auch über mich und meine Fähigkeiten wusste ich sicher nur einen Teil. Ich wimmelte sie freundlich ab und wurde von Louis aufgefangen. Er bestellte mich ins Lehrerzimmer und warnte mich schon vor ein ernsteres Gespräch über 5 Minuten zu führen. Ich folgte ihm und machte mir im Kopf einen Plan wie ich als nächstes vorgehen wollte, konnte, MUSSTE. In der Tat wurde es ein sehr langes Gespräch:

„Amy, du hast von Luke sicher schon erfahren, dass er jetzt auf Fiona aufpassen muss. Ich möchte ehrlich zu dir sein, glücklich ist er darüber nicht. Ganz im Gegenteil, er ist sehr unglücklich und hat schon ein paar Mal versucht abzuhauen.“ verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. „Ich verstehe nicht ganz...“ murmelte ich. „Ich weiß deswegen habe ich dich gebeten mir zuzuhören. Also früher war es so das Luke viel und oft vor seinen Problemen davon gelaufen ist. Nach einiger Zeit hat er aber verstanden das es nichts bringt, trotzdem lief er immer wieder weg. Bis er zu uns kam! Wir halfen ihm und er lernte es mit ihnen umzugehen. Er hat eine äußerst schwierige Kindheit hinter sich, dass wird dir Kyle sicherlich auch schon erzählt haben. Jeder hat es bestimmt schon mal erwähnt. Er hatte es noch nie leicht und hat es immer noch nicht leicht. Es scheint mir als hätten es mein Boss und alle anderen auf ihn abgesehen. Vielleicht kennen sie einen höheren Zweck auf den sie ihn vorbereiten oder so etwas in der Art. Ich habe davon leider keine Ahnung auch wenn ich es mir sehr wünschte. Er gehört zu meiner Crew und ich möchte ihm helfen, doch kann ich es nicht, keiner kann es. Nein ich korrigiere keiner konnte es bis du aufgetaucht bist. Alle wissen das ihr euch sehr nahe steht, aber diese Beziehung ist nicht gut auf die Dauer und wird euch beide sehr verletzten. Ich möchte ihm noch weitere Probleme ersparen und habe deshalb zugestimmt Fiona zu uns zu lassen. Sie ist jemand der ihm helfen kann. Trotzdem bitte ich dich mit uns zusammen zu arbeiten. Benno könnte sicherlich Hilfe gebrauchen da im Moment alle im Einsatz sind, es ist immer gut einen zweiten Techniker zu haben. Ich hoffe du verstehst was ich meine...“ ich nickte. „Und das soll der Grund sein warum ich keinen Schutz mehr brauche?“ „Naja, also Fiona braucht ihn sicher dringender als du und du hast dich immer beschwert. Außerdem gibt es im Moment keine Anzeichen für Gefahr und es tut euch beiden sicherlich gut. Dir und Luke...“ „Dafür ist es wahrscheinlich schon zu spät.“ zischte ich, ich räusperte mich und wartete auf weitere Ansagen von Louis. „Okay, also du würdest jetzt immer ins Hauptquartier kommen und Benno helfen? Außer am Wochenende, natürlich.“ ich bejahte. „Ja, das würde ich machen schließlich möchte ich euch nützlich sein.“ er lächelte. „Gut, also Luke und Fiona wäre geklärt. Ach ja wegen der Sache mit Luke. Ich verstehe nicht ganz was da vorgefallen ist aber es gibt geteilte Meinungen. Ich empfehle dir versuche so schnell wie Möglich den Verursacher für diese Uneinigkeit zu finden und beweise deine Unschuld, dann werden die anderen sicherlich offener. Aber eigentlich vertrauen sie dir, also mach dir nicht unnötig Sorgen. Nur schockt es uns natürlich alle.“ ich merkte das Louis den Ernst der Lage überhaupt nicht verstand. Irgendetwas brodelte und braute sich über uns zusammen. Und der erste Schritt war getan, ich bin mir sicher es wird so weiter gehen. Die anderen sollten gewarnt werden, aber nicht von mir... mir würden sie nicht glauben, dass wusste ich. „Ja, ich versuche herauszufinden wer es war und warum.“ bestätigte ich. „Gut, irgendetwas wollte ich noch... ach ja! Veronika, stellt immer noch ein großes Problem für uns dar.“ ich unterbrach ihn und meldete mich zu Wort. „Bezüglich deswegen hatte Coco eine grandiose Idee, doch ich bräuchte dafür Lukes Hilfe.“ Louis knirschte mit den Zähnen und biss sich auf die Oberlippe. „Er ist aber zur Zeit...“ „Beschäftigt, ich weiß... aber nur um das Gruppenklima zu halten empfehle ich nicht Luke, sondern Richi auf Fiona aufpassen zu lassen. Er ist auch ein Elementowner und wird immer wieder unterschätzt. Ich bin mir sicher das er diesen Job gut hinbekommt und es besser macht als Luke. Außerdem ist Fiona, soweit ich weiß Richis Freundin. Es entstehen also nur Anfeindungen wenn du weiterhin Luke auf Fiona hetzt und umgekehrt. Bitte gib mir eine Woche mit Luke und wir sind Veronika los.“ er kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Also ich weiß nicht... bist du dir sicher das Fiona mit Richi zusammen ist?“ ich nickte. „Ganz sicher...“ Louis nickte andächtig. „Also gut, ich gebe euch drei Tag und dann müssen wir Veronika los sein, länger geht nicht dann ergreife ich eigene Maßnahmen und bitte bringt euch nicht in Gefahr. Sie genauso wenig, sie ist eine geschätzte Firmentochter und es fällt schnell auf wenn mit ihr etwas nicht stimmt. Also seid vorsichtig...“ „Keine Sorge... wir kriegen das hin, vielen Dank für dein Vertrauen.“ er lachte. „Ja, ich bin froh das du trotz der ganzen Zwischenfälle nicht böse auf uns bist und immer noch mit uns sprichst. Du bist uns äußerst wichtig, du bist schließlich die Trägerin der Flamme.“ ich nickte, aber wohl fühlte ich mich nicht. Besonders wichtig schien ich ihm nicht zu sein, mein Element und meine Kraft waren das was er schützen wollte. Aber vielleicht dachte ich auch nur so da ich mein Vertrauen zu ihnen ein wenig verloren hatte. „Gut, dann hätten wir das auch geklärt und jetzt ab in den Unterricht. Ach und versuche dich mit Coco zu versöhnen sie fühlt sich schrecklich...“ ich nickte und verließ den Raum. Ein wenig erleichtert war ich schon auch wenn ich mir sicher war, dass das nur wenige Gründe waren warum ich von Luke getrennt wurde, warum Fiona so plötzlich aufgetaucht war und warum jemand mit einer ähnlichen Kraft wie meiner unsere Leute angriff. Es gab eine Menge Geheimnisse zu lüften, aber die ersten waren die Entstehungsgeschichte der Magie und überhaupt der Ursprung und der Sinn unserer Anwesenheit. Als ich den Raum trat starrte mich die komplette Klasse an und verkniff sich ein Lachen. Verwundert sah ich zum Lehrer, dieser zuckte nur mit den Schulter und schickte mich auf meinen Platz. Luke hatte recht behalten er war nicht in der Schule, aber ihm traute ich alles zu. Coco hielt Augenkontakt mit mir und in der Pause trafen wir uns. „Hey...“ kam es trocken von ihr. „Hey...“ gab ich als schlappe Antwort zurück. „Lass uns auf das Dach gehen. Ich habe mit unserem Lehrer gesprochen es ist in Ordnung.“ ich nickte, sie schnappte sich meine Hand und zog mich in schnellem Schritt, durch das Treppenhaus, auf das Dach. „Wir müssen unbedingt reden.“ begann sie schließlich und setzte sich hin. Ich starrte sie an und versuchte ruhig zu bleiben. „Ich weiß, ich wollte auch mit dir reden.“ verwundert musterte sie mich mit großen Augen. Sie band ihre Haare zu einem Zopf und wendete ihren Blick in die Ferne. „Darf ich anfangen?“ fragte sie schweren Herzens. „Wenn es dringender ist als all das was ich dir zu sagen habe.“ sie drehte hastig ihren Kopf wieder zu mir. „Ja, ist es. Und du musst jetzt gut zuhören. Ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich habe dir nicht vertraut, sondern meinen Augen geglaubt. Und ich weiß, dass was man manchmal sieht uns täuschen kann. Ich war so bescheuert und habe mich täuschen lassen. Ich bitte dich um Verzeihung und hoffe du kannst nach all dem was ich gesagt habe trotzdem noch meine Freundin sein. Ich bin mit der Masse mit geschwommen und war genauso dumm wie die anderen. Tief im Herzen wusste ich das du es nicht warst, aber ich war wütend und wollte es in dem Moment nicht wahr haben.“ ihr schossen die Tränen in die Augen. „Natürlich vergebe ich dir... auch wenn es mir schwer fällt. Es hat mich hart getroffen als du einem Jungen geglaubt hast und nicht mir, aber wie könnte ich denn ohne dich leben. Ich denke, manchmal müssen sich beste Freundinnen auch streiten, aber auch wieder vertragen und an ihren Fehlern wachsen.“ sie nickte und wir fielen uns in die Arme. „Ich habe dich so vermisst, ich habe mit dir geweint den ganzen Tag, es hatte mich so verletzt das du so kaltherzig aufgelegt hast, aber... ich konnte mich auch nicht überwinden mit dir zu reden. Flo und Richi haben mir Mut gemacht. Aber schlussendlich war es Luke der mir den letzten und ent-scheidenden Schubs gegeben hat.“ wir fingen beide an zu weinen. „Coco, ich muss mich auch entschuldigen, auch ich habe Fehler gemacht und wollte sie nicht zugeben. Ich bin froh das wir uns wieder vertragen und hoffe das wir uns unsere Fehler immer sagen können. Ich hab dich so lieb.“ sie krallte sich in meinem T-Shirt fest. „Ich dich auch... wir werden uns jetzt immer gleich sagen was uns nicht passt okay? Wir werden aus unseren Fehlern lernen.“ „Ja, das werden wir... ich bin sehr froh das wir uns noch vertragen konnten.“ sie lachte. „Wer weiß, was passiert wäre wenn wir uns nicht ausgesprochen hätten.“ ich zuckte mit den Schultern. „Es ist ganz so wie Luke und Flo es gesagt haben, wenn wir uns nicht aussprechen, unsere Fehler nicht eingestehen und uns vor dem anderen schuldig bekennen werden wir aneinander zerbrechen. Und da wir ohne den anderen nicht auskommen werden wir traurig zu Grunde gehen.“ „Wahrscheinlich, wahrscheinlich hätten wir beide ein unglückliches Leben gehabt.“ wir lösten uns aus der Umarmung und strahlten uns an. „Ich brauche deine Hilfe.“ überwand ich mich endlich. Ihre Augen fingen an zu strahlen und sie funkelte mich an: „Warte, lass mich raten. Eine beste Freundin kennt die Gedanken ihrer Freundin. Ähm... du willst dich mit Luke treffen?“ ich schüttelte den Kopf. „Du willst dich mit Toni treffen?“ ich schüttelte wieder den Kopf. „Brauchst du einen Rat oder Tipps?“ ich schüttelte ein weiteres Mal den Kopf und sie ließ ihren Kopf deprimiert hängen. „Ich gebe auf, ich bin total aus der Übung.“ ich lachte. „Ich brauche deine Hilfe herauszufinden wo Magie herkommt und wieso es sie eigentlich gibt. Es muss irgendeinen tieferen Sinn haben. Ich muss mehr über mich und die Freegang lernen, ich bin mir sicher das ich den Widersacher von Luke finde.“ „Okay, wo fangen wir an?“ sie zog mich auf die Beine und steuerte schon auf das Treppenhaus zu. Ich stoppte sie und holte sie mit einem kräftigen Schritt nach hinten wieder zurück. „Wir müssen uns einen Plan machen.“ sie nickte eifrig und holte einen Block aus ihrer Tasche. „Okay, also wir müssen alles und jeden aufschreiben von dem wir Informationen sammeln können.“ sie machte eine Mind Map und schrieb als große Überschrift: FORBIDDEN, das Geheimnis!

„Also, wir hätten...“ ich fing an aufzuzählen: „...die Bücherei, Flo, Richi, Luke, Paul, Fiona, Louis wahrscheinlich nur bedingt. Der wird mir sicherlich nicht erklären warum sie hier sind. Das ist bestimmt geheim, aber genau das muss ich herausfinden. Naja, dann wäre da noch Benno... das Internet und mehr fallen mir nicht ein.“ sie nickte. „Hab ich alles aufgeschrieben. Lass es uns aufteilen, ich übernehme: Louis, Flo und Richi. Du machst Luke, Paul und diesen Benno, wer auch immer das ist und Fiona kannst du auch machen die Tussi mag ich nicht.“ ich lachte. „Okay dann machen wir Internet und Bücherei zusammen ja?“ sie nickte. „Genau und wenn wir gar nichts herausfinden?“ fragte sie nervös. „Tja, dann... werde ich versuchen so viel wie möglich an mir selbst herauszufinden ich trage Magie schließlich in mir. Ich denke das wir auch ein bisschen etwas über mich verstehen können.“ wir klatschten ein und begaben uns auf den Weg nach unten. Da begegnete uns Paul. „Hey was macht ihr zwei hübschen den hier?“ Coco kicherte und trabte die Treppenstufen nach unten. „Ich warte dann im nächsten Klassenraum auf dich!“ rief sie und verschwand um die Ecke. Paul und ich liefen zum Geländer und blickten auf die Stadt. „Wie geht es dir?“ fragte er und musterte mich. Ich zuckte mit den Schultern: „Das weiß ich nicht... im Moment habe ich das totale Gefühlschaos.“ er wusste wovon ich sprach. „Ich habe ein Auge auf dich und dich immer beobachtet. Sie machen es dir alle nicht leicht. Ich verstehe nicht wieso Fiona nun aufgetaucht ist... sie macht nur Probleme und die kann auch Luke im Moment nicht gebrauchen. Wir mögen zwar Feinde sein, aber ich bin nicht unfair. Ich habe meine Rekruten im Moment zurück beordert, irgendetwas stimmt nicht. In der Luft liegt eine unglaubliche Spannung und es herrscht eine Unangenehme Atmosphäre.“ ich wusste wovon er sprach und war erstaunt das er anscheinend so gut Bescheid wusste. „Du bist ein Guter, deswegen verstehe ich nicht warum du für die andere Seite kämpfst.“ stellte ich fest. „Ich kämpfe für keine Seite, ich kämpfe zum größten Teil für mich selbst. Aber es sollte dich nicht kümmern was ich mache. Du hast deine eigenen Probleme, versuche Fiona aus dem Weg zu gehen. Genauso wie diesem Toni, er ist mir nicht geheuer. Ich spüre es wenn jemand nicht ganz ehrlich ist und dieser Typ hat irgendein gewaltiges Geheimnis.“ ich schüttelte den Kopf. Was könnte Toni, als normal sterblicher Mensch schon für ein Geheimnis haben. „Er war der einzige der mir geglaubt hat. Ich weiß das ich ihm nicht vertrauen kann, aus irgendeinem Grund. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein böser Mensch ist. Ich mag ihn und denke das es vielleicht endlich mal funktionieren könnte. Du willst ihn mir doch nur schlecht reden, weil du mich für dich willst.“ ich lachte und stieß ihm kameradschaftlich meinen Ellbogen in die Seite. Er lachte kurz mit und wurde wieder ernst. „Weißt du so sehr ich auch wollte, wenn ich dich für mich beanspruchen könnte, hätte ich das schon längst getan. Nein, glaub mir dieser Kerl verbirgt etwas nur macht er einen Fehler. Er kennt Luke nicht.“ ich sah ihn verwundert an. „Du sprichst mir aber auch in Rätseln.“ „Weißt du... Veronika bekommst du in den Griff, genauso wie diesen Typen, aber ich weiß das du nach Antworten suchst. Stell mir Fragen und ich werde versuchen dir zu geben was du brauchst.“ ich nickte. „Ja, du hast Recht. Ich suche nach Antworten auf viel zu viele Fragen. Ich bin mir sicher das es auf einige einfach keine Antwort gibt, dass ist nun mal so. Aber ich werde versuchen so viele wie möglich zu finden. Würdest du mir denn erzählen was du weißt?“ er nickte und setzte sich an das Geländer gelehnt zu mir. Ich blickte weiterhin auf die Stadt und überlegte mir Fragen. „Okay, also wo kommt Magie wirklich her?“ „Magie an sich ist eine sehr komplexe Sache. Es gibt keine Hauptquelle oder irgendeine Batterie an der man sich aufladen oder stärken kann. Die Magie kommt von einem selbst, aus dem Herzen. Doch nicht jedem ist es vergönnt sie in sich zu tragen, die meisten haben einen Teil dieser Obergruppen, der Elemente. Davon gibt es eigentlich viele... manche wissen nichts von ihren Fähigkeiten, aber das kommt sehr selten vor denn Magie reagiert mit Gefühlen und manchmal kannst du nicht verhindern sie zu benutzten. Das heißt aber nicht das sie unkontrolliert andere Leute trifft.“ „Du meinst... du hast von dem Vorfall gehört?“ er nickte. „Keine Sorge, es war jemand anderes. Magie zieht die Kraft aus unserer Energie und aus unseren Gefühlen. Je stärker wir sind desto stärker ist auch unsere Magie, zu einem gewissen Punkt können wir unsere Magie ausbilden ohne unsere Persönlichkeit oder unseren Charakter zu verändern, aber um ein höheres Level zu erreichen geht es darum aus Fehlern zu lernen und an einem Selbst zu Arbeiten. Magie passt sich an ihren Benutzer an und deswegen gibt es diese Unterschiede. Nicht jeder ist gut im Zeichnen deswegen ist auch nicht jeder gut im Umgang mit Magie. Manche können es einfach so wie du, Luke oder ich. Und manche können es nicht, wie Kyle oder Schüler auf der Uni. Trotzdem muss das nicht heißen das sie wertlos oder schlechter sind, sie haben andere Spezialgebiete. Im Endeffekt heißt es Magie kommt von einem selbst aus dem Herzen, wenn du das berücksichtigst dann bist du unschlagbar.“ „Okay und wieso gibt es Magie...?“ „Das ist eine gute Frage, ich weiß es selbst nicht so genau. Es gibt die sogenannten Geister (Spirits) der Natur, sie sollen die Erde, das Wasser und die Lebewesen darauf geformt haben. Die Luft half ihnen zu Atmen und das Licht zu sehen. Alles ist sehr wichtig und diese Spirits existieren in uns Menschen weiter. Ich weiß leider nicht wie es dazu gekommen ist das die Geister aus ihren Ursprünglichen Formen sich in Menschen setzten. Aber ich weiß das es irgendwann begonnen hat und diese Geister sich immer wieder einen neuen Menschen suchen, dem sie ihre Kraft überlassen. Mit der Magie sollen wir für Ordnung sorgen. Wir sollen das Leben schützen und erhalten und den Menschen die diese Magie verloren haben sie neu wiedergeben. Aber ich denke keiner weiß so genau wieso es Magie gibt.“ mehr Fragen fielen mir im Augenblick nicht ein aber ich war sehr froh ihn gefragt zu haben. „Danke Paul, du hast mir sehr geholfen.“ er winkte ab. „Kein Problem habe ich gern gemacht, wir sind schließlich Kollegen.“ ich lachte. „Ja so in etwa.“ er setzte an etwas zusagen, biss sich aber auf die Zunge und stand auf. „Okay war das alles was du wissen wolltest?“ ich nickte. „Mehr fällt mir nicht ein, aber vielleicht komme ich nochmal auf dich zu.“ „Okay, dann wir sehen uns.“ ein heftiger Wind kam auf und bildete einen Tornado um Paul dieser warf mir noch einen Luftkuss zu und verschwand in den Wolken. Ich drehte mich um und machte mich auf den Weg zu meinem nächsten Unterricht. Coco hatte meine Sachen an meinen Platz gestellt und wir unterhielten uns endlich wieder normal. Nachdem wir unseren Unterricht endlich geschafft hatten machte sich Coco sofort auf die suche nach Richi und Flo. Sie hatte sich fest vorgenommen mich nicht nochmal zu enttäuschen und wollte mir helfen. Nach der Schule kam ich aus dem Haupteingang und steuerte auf den Bus zu, da erkannte ich Luke mit Fiona. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals gelegt und er seine Hände an ihre Hüfte. Am liebsten wäre ich ausgerastet, es nervte mich tierisch das er nun auf sie aufpassen musste. Trotzdem versuchte ich mich unter Kontrolle zu bringen und ging auf die beiden zu. Als Luke mich sah, blickte er sich um und wunderte sich das ich auf die beiden zusteuerte. Er konnte seinen Blick nicht mehr von mir ablassen und alles was Fiona tat oder sagte war machtlos. „Hey...“ versuchte ich halbwegs fröhlich herüber zu bringen. Er sagte jedoch keinen Ton er starrte mich einfach nur mit seinen ozeanblauen Augen an und schüttelte seine Haare. „Luke, ich müsste mal mit dir sprechen... allein!“ ich nahm seine Hand, grinste Fiona an und ließ sie vor unserer Schule stehen. Er folgte mir immer noch total ungläubig und packte, als wir um eine Ecke bogen, fest meine Hand. Ich wollte sie abschütteln doch ließ er mich nicht los. Ich fand einen ruhigen Ort an dem wir einigermaßen ungestört reden konnten. Ich stellte mich ihm gegenüber und versuchte noch immer irgendwie seine Hand loszuwerden. „Luke...“ rief ich. „Amy...“ murmelte er. Ich schnipste einmal vor seinem Gesicht doch er zuckte nicht ein Mal. „Luke, ich habe mit Louis gesprochen und er hat es mir erklärt, auch wenn es für mich nicht wirklich Gründe waren muss ich es wohl akzeptieren. Es ist noch immer das Problem mit Veronika offen und da Coco eine gute Idee hatte habe ich Louis gebeten, dich mit mir zusammen arbeiten zu lassen. Er gibt uns drei Tage in denen wir Veronika verklickern müssen, dass wir normale Menschen sind. Du musst nicht auf Fiona aufpassen, dass kann derjenige erledigen der es schon von Anfang an hätte tun sollen. Ich kann dich zu nichts zwingen, aber bitten...“ ich atmete tief ein und schloss meine Augen. „Würdest du mir helfen? Allein schaffe ich es nicht und...“ er ließ meine Hand los. Ich riss meine Augen auf und sah wie er seinen Kopf hoch und runter bewegte. Es sollte wohl ja bedeuten, noch immer etwas verwirrt starrte er mich an. „Okay, dann... treffen wir uns morgen bei mir. Wenn du willst und Zeit hast den ganzen Tag, komm gleich zum Frühstück. Danach wird mein Vater nicht da sein und mein Bruder in seiner Ausbildung, heißt wir können uns frei bewegen.“ ich drehte mich von ihm weg und bevor ich hinter der nächsten Ecke verschwand warf ich ihm noch einen letzten Blick und ein Lächeln zu. Ich glaube er wollte etwas sagen, er hatte seinen Mund geöffnet und seine Augen weit aufgerissen, jedoch wurde sein Gesichtsausdruck wieder dieser kalte und gefühllose. Dann verschwand ich hinter der nächsten Ecke und stützte mich an der Wand ab. Es war ein komisches Gefühl ihm gegenüber zu stehen und zu spüren das etwas nicht stimmte. Es machte mich traurig, dass ich in seinen Augen diese Leidenschaft entdecken konnte, immer wenn ich in sie hineingesehen hatte funkelten sie mich an und sie schien viele Gefühle ausdrücken zu wollen. Heute kamen sie mir wieder so vor wie bei unserer ersten Begegnung, wie ein Roboter ohne Herz hatte er gewirkt und an seinen Augen prallte ich ab wie eine Wand. Doch es war besser so, wir passten einfach nicht zusammen und wir gehörten vielleicht auch nicht zusammen. Wir waren wie Ying und Yang. Weiß und Schwarz, Heiß und Kalt, Feuer und Wasser, Licht und Finsternis, Mädchen und Junge und Gut und Böse. Wir waren vielleicht einfach zu verschieden.

Ich stemmte mich von der kalten Mauer weg und trat in die Sonne, ich genoss ihre warmen Sonnenstrahlen die meine Haut streichelten und lief in die Stadt. Ich kam nach wenigen Minuten in unserer Stadtbibliothek an und sah schon wie jemand winkend in der Tür stand, es war Coco. Sie grinste mich an und schien schon sehnsüchtig zu warten. „Hey... da bist du ja endlich. Hat Paul irgendetwas erzählt? Ich habe mit Richi und Flo gesprochen. Und auch mit Louis, aber so wie du schon vermutet hattest er sagt nicht ein sterbens Wörtchen. Ich denke er hat selbst keine Ahnung.“ sie lachte und hielt mir die Tür auf. Ich tat ein paar Schritte in den Raum und warf wie ein Spiegel ihr Lächeln zurück. „Danke das du gefragt hast... was haben sie denn erzählt?“ sie schüttelte den Kopf. „Nicht hier... lass uns in eines der Bücherregale verschwinden, dort wird uns niemand belauschen oder stören.“ flüsterte sie und krallte sich meine Hand. Sie schien so glücklich das sie alle Mensch mit ihrer Freundlichkeit und Fröhlichkeit hätte anstecken können.

Wir suchten uns eine Ecke weit hinten, die sonst auch niemand aufsuchte und Coco holte ihre Notizen heraus. „Ich musste mir einiges aufschreiben, dass hätte ich mir nie merken können.“ ich legte meine Tasche ab. „Okay, also... ich habe sie gefragt was man alles mit eurer Magie so machen kann. Flo hat mir erklärt, dass es eigentlich keine Ein-schränkungen gibt. Solange deine Fantasie ein Bild hat ist alles möglich. Du hast das Feuer als Element das könnte bedeuten das du Feuerwerk machen kannst. Du kannst Dinge mit Strom versorgen durch Elektrizität und Blitze und der ganze Kram, du könntest aber auch Sachen zum explodieren bringen. Du kannst verschiedenste Art von Feuer machen und Licht. Vielleicht kannst du mit Raketenantrieb Motorräder verschnellern oder mit Lichtgeschwindigkeit laufen. Alles was zu diesem Element gehört kannst du machen, solange es deine Fantasie nicht überschreitet und da ich weiß, dass du eine große Fantasie hast denke ich das es kein Problem darstellt. Wenn du dir irgendetwas vorstellst und es einfach machst dann funktioniert es auch, egal wie viele Leute sagen es geht nicht. Magie hat eigentlich keine Grenzen, ihre Grenzen liegen in der Fantasie. Wie sagt man immer: Alle sagen es ist unmöglich, dann kam einer der wusste das nicht und machte es. Ich glaube an dich und freue mich auf das was du alles machen kannst mit deiner Magie.“ ich wurde nachdenklich. Alles was mit meinem Element zu tun hat und ich mir in meiner Fantasie vorstellen kann. Ich öffnete meine Hand und eine Art kleine Sonne erschien, sie strahlte so hell das wir uns die Augen zuhalten mussten. „Das ist ja der Wahnsinn...“ flüsterte Coco. Ich warf sie nach oben und fing sie wieder auf, dann hatte ich eine Idee. Ich warf sie ein zweites Mal in die Luft und ließ sie in tausend kleine Stücke zerspringen. Diese fielen wie Regen auf uns nieder und leuchteten immer noch hell. Sie bedeckten uns wie Glitzer und ließen uns strahlen, Coco kam gar nicht mehr aus dem staunen heraus und auch mir blieb die Spuke weg. Es sah atemberaubend schön aus wie sich diese kleinen Partikel wie Goldstaub vom Himmel auf uns herab niederlegten. „Was kannst du noch? Was kannst du noch?“ drängte sie mich schließlich. Ich zuckte mit den Schultern. „Oh ich fange an dich zu beneiden, ich möchte auch so tolle Sachen können. Das ist wirklich der Wahnsinn.“ ich lachte. Ich fasste an das Holzregal und schloss meine Augen, ich stellte mir vor wie viel Blitze durch dieses Holzregal fuhren und ein Muster hinterließen, wie als würden sie es hinein brennen. „Okay pass auf...“ murmelte ich und machte meine Augen wieder auf. Als ich daran dachte schossen Blitze aus meiner Hand und meinem Körper und fuhren in das Holz. Jeder normale Mensch weiß, dass Holz nicht leitet. Aber die Blitze arbeiteten sich bis zum Ende des Regals vor und hinterließen Spuren wie ein Muster. Man hörte es funken und sah wie die hellen, fast weißen Lichtstrahlen zuckten und sich in wunderschöne Formen ausweiteten. Coco stand auf und lief das Regal ab, sie sah sich die Maserung an und konnte es nicht fassen, wie kleine Blumen mit Blättern und Schnörkeln verschlungen zeichneten sich dunkle Linien auf dem Holz ab. Sie fielen gar nicht auf wenn man nicht darauf achtete, aber ein guter Beobachter kam ins Staunen. „Cool, okay aber jetzt zum Ernst der Lage zurück. Ich hatte noch eine Frage die mir Richi dann beantwortet hat. Die da wäre... warte... ach hier!“ sie kam zu ihren Platz zurück und wurschtelte mit ihrem Block hin und her. Sie blätterte herum und fand ein abgenutztes und vollgeschriebenes Blatt. „Also mich hat noch interessiert, was diese Schattengang überhaupt ist und wieso sie hier sind. Und er meinte, dass sind Menschen aus einer sogenannten anderen Welt. So richtig weiß es keiner, wenn sie besiegt werden kehren ihre Seelen nur zurück in ihre Ursprungsform und sie verlieren all ihre Erinnerungen die sie in dieser Welt gemacht haben. Sie sind das Gegenstück zu unserer Welt sozusagen. Die dunkle Magie mit Schatten und gruseligem Zeug. Alles was man sich so vorstellen kann, sie hypnotisieren und werden schwarze Löcher die alles verschlingen. Echt unheimlich, aber sie werden von irgendjemandem geschickt um Forschung zu betreiben, Unruhe zu stiften und Chaos zu verbreiten. Der genaue Zweck dieser Schattengangs ist selbst der Freegang nicht bekannt, aber die Freegang besteht eigentlich nur, weil es die Schattencrew gibt. Sonst würde es Freegangs auch geben, aber in kleineren Maßen. Sie sollen dafür sorgen das es Ordnung gibt und Frieden herrscht. Ist schon ziemlich cool ihr Job, aber es wird vermutet das es irgendeinen tieferen Sinn gibt. Irgendetwas großes braut sich zusammen.“ sie sagte das als wäre es nichts großes. Es kam leicht über ihre Lippen und sie verstand wahrscheinlich nicht die Gefahr. Paul hatte das auch schon gesagt und bei ihm hatte man die Botschaft dieser Worte verstanden. „Irgendetwas großes, aber wieso, was und wann?“ nuschelte ich in meinen Nicht-vorhandenen-Bart. „Ich weiß es nicht, aber es wird bestimmt spannend. Du ich muss jetzt los... ich habe mich mit Flo verabredet wir wollen zusammen durch die Stadt laufen. Ist das in Ordnung?“ ich nickte. „Ich finde mich schon allein zurecht.“ sie umarmte mich. „Okay, wenn du Bücher findest bring sie nicht gleich wieder zurück. Leih sie aus und bring sie mir vorbei... ich möchte auch alles wissen. Also dann ich wünsche dir viel Glück bei der Suche.“ sie schulterte ihre Tasche und schritt auf den Mittelgang zu. „Ja ich wünsche dir auch viel Spaß und viel Glück.“ sie nickte dankend und verschwand. Sie hatte mir ihre Notizen dagelassen, ich las sie mir noch einmal durch, entdeckte aber nichts was mir weiterhelfen konnte. Ich wusste nicht mal wonach ich überhaupt suchte. Ich rappelte mich hoch und lief zu dem alten Computer der in einer Ecke stand. Er war gerade im Stand-By Modus und ich rüttelte an der Maus. Wenn ich in die Bücherregale laufen würde, wäre ich in der nächsten Woche noch nicht fertig. Wir hatten eine ziemlich große, aber auch alte Bibliothek und daher war ich froh diesen Computer zu haben. Ich hoffte er würde mir die Suche ein wenig erleichtern. Ich nahm mir Zettel und Stift und schrieb: „Elemente:“ als Überschrift. Dieses Wort gab ich auch in den Rechner ein und startete den Suchlauf. Er zählte mir nach kurzer Zeit einige interessante Bücher über unsere Elemente auf. Ich schrieb mir die besten 4- 5 Bücher heraus und gab als nächstes Magie ein. Wieder kamen Unmengen an Vorschlägen, einer war grundsätzliche Magie, der nächste ging über Vampire und wieder der nächste handelte von Märchen die wahr wurden und Meerjungfrauen. Ich brauchte einen Weile bis ich mir die richtigen, bzw. passenden Büchernamen mit Regal und Nummer herausgepickt hatte. Als ich zufrieden war mit meinen Ergebnissen begab ich mich auf die nächste Stufe und fing an in den Bücherregalen herumzulaufen und Bücher zu suchen. Ich hatte Glück das nur ein Buch was ich rausgesucht hatte ausgeliehen war und eins taugte nichts. Den Rest nahm ich wieder mit zu meinen Sachen und setzte mich auf den Boden. Ich fing an die ganze Lektüre durchzuarbeiten und zu lesen. Ich machte mir Notizen und versuchte so viel wie möglich zu verstehen. Mittendrin unterbrach mich mein Handy. Es vibrierte in meiner Hosentasche, ich fischte es heraus und sah auf das Display. Ich hatte eine Nachricht bekommen, neugierig öffnete ich sie und las: „Hey, ich wollte nur mal sicher gehen das du es auch so siehst wie ich... wir sind doch jetzt mehr als Freunde oder? Also du weißt hoffentlich was ich mein... Toni“ ich lächelte und schrieb ihm schnell eine Antwort: „Du meinst wir sind jetzt ein Paar? Kann man das wirklich behaupten?“ ich wollte gerade weiterlesen, da meldete sich mein Handy erneut zu Wort. „Na aber hallo... ich nenne dich schon seit dem ersten Treffen meine Freundin... aber jetzt ist es offiziell oder? Mein Schatz...“ ich wartete ein bisschen um die richtige Antwort zu finden und schrieb nur noch zurück: „Okay, du hast mich überzeugt, hab jetzt aber keine Zeit und lass das bitte mit dem Schatz...“ ich starrte auf das Display und drückte nervös auf Senden. Die Rückmeldung erreichte mich sofort: „Was kannst du wichtigeres als mich im Kopf haben... aber na gut ich werde mal nicht so sein. Ich hoffe wir sehen uns spätestens Montag, hab das Wochenende leider aller Hand zu tun... also ich hol dich vielleicht von der Schule ab. Ich liebe dich...“ mein Herz schlug schneller als ich die letzten drei Worte las. Aber ich fing mich schnell wieder und ließ die Gefühlsduselei ich hatte schließlich etwas wichtiges zu tun. Den restlichen Tag verbrachte ich weiter damit Bücher über Bücher zu lesen und sie zu durchforschen. Ich hatte das Gefühl noch nie so viel wie an diesem Tag in meinem Leben gelesen zu haben. Eigentlich lese ich nicht gern, ich gehe lieber raus oder höre Musik. Kurz bevor die Bibliothek schließen wollte lieh ich mir die Bücher aus und brachte sie Coco vorbei. Ich hatte es geschafft alle bis auf zwei zu lesen und war zwar nicht zufrieden aber glücklich zumindest etwas herausgefunden zu haben. Ich hatte mir vielleicht viel Wissen angehäuft aber ich war mir darüber im Klaren das es alles nur Oberflächlich war, das meiste waren Vermutungen oder Behauptungen. Studien oder Beobachtungen. Aber die Wissenschaft ist eben auch nur ein Glaube.

Ich kam geschafft vom Tag zuhause an und fand einen Einkaufszettel an meiner Tür, Eric lukte aus seinem Zimmer und grinste mich ironisch an. „Endlich bist du da Papa dreht schon durch. Du solltest dich beeilen...“ bevor ich etwas erwidern konnte verschwand er zurück in sein Zimmer und ließ mich ratlos stehen. Ich hörte wie mein Vater laut und schief in der Küche sang und wieder eines seiner neuen Rezepte ausprobierte. Auf diesem Einkaufszettel standen eine Menge komischer Zutaten die ich bisher noch nie gehört hatte. Ich stöhnte und brachte meine Schulsachen in mein Zimmer, bloß gut das Morgen Samstag war, dass hieß ausschlafen und zumindest ein bisschen entspannen. Ich holte mir eine Umhängetasche und meine Kopfhörer aus meinem Raum und verließ ohne ein weiteres Wort das Haus. Geld hatte an dem Zettel gehangen, den ich nun in meine Tasche verschwinden ließ. Ich schaltete mir Musik ein und wanderte durch den Park in den Supermarkt um meinem verrückten Vater wieder irgendwelche extravaganten Zutaten zu kaufen. Die Kassierer und Kassiererinnen kannten mich bereits und lächelten jedes Mal wenn ich seufzend an ihnen vorbei ging und mir zum fünften mal durchlas was alles in den Lebensmitteln enthalten war die ich besorgen musste. Heute lief der Tag genauso ab wie immer, ich lief wie verrückt in den Regalen herum und versuchte fieberhaft etwas zu finden was den Schriftzeichen auf meinem Zettel ähneln könnte. Als ich soweit alles hatte lief ich mit vollem Einkaufskorb zur Kasse und bezahlte mit einem weiteren Lächeln und dem Satz: „Ich habe keine Ahnung was es dies Mal wird, aber kosten werde ich nicht.“ die Kassiererin lachte. Eigentlich müssten sie vor mir schon den roten Teppich ausrollen, ich war ihr bester Stammkunde und einfach unschlagbar, das lag aber allein an meinem Vater. Ich verließ den Laden und schlurfte die leeren Straßen entlang wieder durch den Park und zurück zu unserem Haus. Abends war es sehr angenehm, die Sonne prallte nicht auf die Dächer und Straßen und diese waren auch nicht mehr überfüllt mit dem Arbeitsstau oder Touristen, sondern sie waren recht leer und fast nur Jugendliche ließen sich blicken, sie liefen in Gruppen umher und taten als seien sie die coolsten. Sie verscheuchten Raben die sich auf den Straßen ihr Abendbrot zusammen pickten und ärgerten ältere niedliche Damen. Oft waren sie wie Rocker angezogen und ließen dumme Sprüche von sich. Sie sprach in einem schlimmen Jugendstil und jeder der halbwegs gebildet war stand vor ihnen und versuchte zu verstehen was diese Affen von sich gaben. Sie wirkten mehr dumm als cool, aber es gab auch süße Typen die mit ihrer Gang und ein bis zwei Mädchen sich in irgendwelchen Gassen verkrochen. Oder sie waren auf dem Weg in irgendwelche Spielcasinos oder Kinos um die neusten Sachen zu checken. Ich kannte diese Stadt gut und es wunderte mich nicht was so alles passierte. Dennoch war es alles sehr bodenständig und ich konnte mich nicht beklagen, ich musste keine Angst haben von irgendwelchen Idioten dumm angemacht zu werden und wenn wusste ich das sie harmlos waren. Die einzigen Macken die Jungen und Mädchen in meinem Alter, die auf den Straßen herumzogen hatten waren das sie gelangweilt waren und deswegen nichts besseres zu tun hatten als sich mit anderen zu streiten. Zu ernsthaften Prügeleien war es nur ein bis zwei Mal gekommen und dann hatten die anderen solche Angst von der Polizei erwischt zu werden, dass sie sich nur noch mit dummen Sprüchen duellierten. Unsere Polizei leistete gute Arbeit und wir hatten ehrliche Polizisten, sie gaben sich große Mühe die Stadt in Stand zu halten und für Recht und Ordnung zu sorgen. Auch wenn es ihnen manchmal nicht gelang waren sie dennoch keine schlechten Mensch.

Ich kam wieder zu Hause an und lieferte meinen vollgepackten Korb sofort an meinen noch immer singenden Vater ab. Dieser freute sich tierisch und hörte endlich mit dem Gejaule auf. „Ich hoffe es war nicht all zu schlimm das du jetzt nochmal los musstest. Dein Bruder wollte sich einfach nicht überreden lassen. Naja, aber jetzt kann ich das Abendbrot endlich fertig machen und wir können schon bald essen. Möchtest du auch etwas?“ ich schüttelte den Kopf und sah in seine Kochtöpfe. Irgendetwas grünes und etwas braunes köchelte vor sich hin und wurde zu Pamps. „Es is schon okay...“ beruhigte ich meinen Vater und trat den Weg in mein Zimmer an. „Ich wollte noch fragen wie dein Tag war, wir haben uns die ganze Zeit über nicht gesehen.“ ich rief nur: „Gut.“ und schlug meine Zimmertür zu. Ich setzte mir meine Kopfhörer wieder auf und kraulte meinen Kater, er war ein Stubentiger und freute sich immer sehr wenn ich ihm eine Streicheleinheit gab. Oft kuschelte er sich zu mir unter die Decke und wir schliefen zusammen. Wahrscheinlich gefiel ihm meine Wärme oder einfach dieses kuschelige und geborgene. Auf jedenfall war er total süß und schnurrte mich wieder an. Ich war froh bald schlafen gehen zu können, aber erst war das Abendbrot meines Vaters dran. „Es gibt Essen...“ schrie er und Eric kam murrend aus seinem Zimmer. Ich begegnete ihm auf dem Flur und verkniff mir ein Lächeln. „Hör auf zu lachen, ich weiß das du genauso wenig Lust hast auf Papas Experimente, jetzt tu bloß nicht so Scheinheilig.“ ihn nervte es genauso wie mich, auch wenn ich es lustig fand und irgendwie froh war das meine Familie nicht normal war. Ich kannte keinen anderen Dad der so viel Spaß an neuen Rezepten hatte. „Ich lache gar nicht, außerdem so schlimm ist es gar nicht. Lass ihn doch machen wie er will du bist nicht besser mit deinen Angewohnheiten.“ er warf mir einen wütenden Blick zu, dieser wandelte sich ins genervte und er ließ sich missmutig auf einen Stuhl fallen. „Weißt du er muss uns da ja nicht mit hineinziehen, soll er für sich kochen und wir essen was ganz normales.“ „Und was ist für dich normal?“ „Brot...“ kam die Antwort und mein Vater unterbrach unsere Konversation. „Von wem sprecht ihr?“ „Von dir...“ antworteten wir im Chor und ich ließ mich ebenfalls auf einen Stuhl nieder. „Oh und nur gutes oder?“ wir nickten und versuchten seinen Blicken auszuweichen. Wir hatten Glück das unser Vater so schusselig war, er war viel zu vertieft das Essen auf den Tisch zu stellen und hatte unser Gespräch nicht bemerkt nur Erics schlecht gelaunte Miene bemerkte er auf Anhieb. „Was ist mit dir los? Hattest du einen schlechten Tag?“ Eric rollte mit den Augen. „Naja, ich hab denke ich keinen Hunger, ich werde Brot essen.“ „Denkst du nicht das ist zu normal? Ist doch langweilig!“ er stand auf und sah sich in der Speisekammer um, doch es war nichts auch nur ansatzweise normales zu finden, als nächstes wollte er den Kühlschrank plündern, aber auch dort fand er nur komische Sachen. Deprimiert setzte er sich an den Tisch zurück: „Haben wir denn nichts normales?“ schimpfte er. Ich stand lächelnd auf und holte ihm etwas aus dem Kühlschrank. „Doch haben wir, aber das weißt du natürlich nicht, da du nie Einkaufen gehst.“ ich stellte es ihm auf den Tisch und machte mir chinesische Nudeln warm. „Papa ich esse nicht mit, ich habe ja einkaufen gehen müssen und jetzt total Hunger auf chinesische Nudel. Ist das okay?“ er nickte. „Aber klar doch, dein Bruder wird deine Portion mitessen.“ mein besagter Bruder fing an zu stöhnen und stocherte in dem Brei herum den mein Vater ihm auffüllte. „Und schön aufessen.“ mahnte er. Sie warteten noch bis ich ebenfalls mein Essen fertig hatte und dann begannen wir. Glücklich war Eric nicht, denn es schien irgendwie scharf zu schmecken, aber er würgte sich alles rein und aß ordentlich auf. Doch danach verkroch er sich auf dem Klo und in seinem Zimmer. Ich half meinem Vater nach dem Abendbrot noch Ordnung zu machen und aufzuräumen und dann verabschiedete auch ich mich und ging schlafen.

Am Morgen, verschlafen öffnete ich meine Augen und starrte auf den Wecker. 9:59 Uhr, gleich würde die Kirchenuhr schlagen und 5 Minuten später die Feuerwehrsirene ihren wöchentlichen Testlauf haben. Ich stemmte mich hoch und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Heute war Samstag und ich würde mit Luke den Plan machen Veronika auf die falsche Fährte zu führen, als ich mir das in Erinnerung rief sprang ich aus meinem Bett und angelte mir meine Jogginghose und mein Top. Ich rannte ins Bad machte mich fertig, zog mich um und machte mir einen Zopf. Als ich ins Wohnzimmer kam saß mein Vater mit Kaffee und ausgebreiteter Zeitung am voll gedeckten Frühstückstisch. „Guten Morgen mein Schatz, du hättest mir sagen sollen das wir Besuch bekommen.“ er klappte die Zeitung zu und zum Vorschein trat Luke. Er saß mit meinem Vater am Tisch und schob sich ein halbes Brötchen in den Mund. „Morgen...“ grinsend musterte er mich und blieb an meinem knallroten Kopf hängen. „Ich hätte nicht gedacht das du so früh kommst.“ nuschelte ich und ließ mich ihm gegenüber auf einen Stuhl nieder. „Hmmm... ich hatte nichts besseres zu tun.“ „Oh vielen Dank, das hört sich so an als wäre ich nur Zeitvertreib, dabei haben wir etwas wichtiges zu erledigen.“ mein Vater schwenkte den Kopf zu mir und zu Luke und wieder zurück zu mir. „Soll ich schon früher gehen?“ mit einem amüsierten Lächeln stand er auf und brachte seine Kaffeetasse weg. „Nein, ist schon in Ordnung...“ ich nahm mir ein Brötchen und schmierte mir Butter und eine dicke Schicht Nutella drauf. „Gut, ich werde trotzdem schon mal los ja? Eric ist aber noch da, macht keinen Unsinn... und viel Spaß.“ mit einem weiteren blöden Grinsen verschwand er im Flur und wenige Minuten später schlug die Haustür mit einem Rums zu. „Was hat dein Vater gemeint mit, macht kein Unsinn und habt Spaß?“ hakte Luke nach. Ich zuckte nur die Schultern und biss von meinem Brötchen ab um ihm nicht antworten zu müssen und tun zu können, als wäre ich schwer beschäftigt. Er schien sich wie immer zu benehmen, aber wir bemerkten beide das irgendetwas nicht stimmte eine gewisse Spannung lag in der Luft. Als ich fertig war fing ich an den Tisch abzuräumen und Luke half mir dabei. Wir räumten alles in den Spüler und ließen nur ein Brettchen und ein Messer mit Marmelade und einem Brötchen stehen. „Mehr braucht dein Bruder nicht?“ fragte Luke verwundert. Ich nickte: „Japp... morgens isst er nicht so viel.“ ich stellte die Milch in den Kühlschrank und wir gingen auf mein Zimmer. Ich war froh Eric nicht zu begegnen denn ich konnte mir nicht erahnen was er sagen würde wenn er uns sehen würde. Luke ließ sich sofort in mein Bett fallen. Ich setzte mich auf den Fußboden an das Bett gelehnt und nahm einen Schreibblock, Bleistift und Radiergummi heraus. „Also...“ fing ich an. „Müssen wir das wirklich machen? Wollen wir nicht einfach schlafen?“ verwirrt lenkte ich meinen Blick zu ihm. Er hatte die Augen geschlossen und sich in meine Kissen gekuschelt. „Nein, wir sollten das machen, außerdem schlafen kannst du zuhause.“ er stöhnte. „Na du hast eine Ahnung, Fiona platz mitten in der Nacht in mein Zimmer und tut so als hätte sie Angst. Meistens ist es eine Spinne oder sie behauptet ein Geräusch und eine komische Gestalt gesehen zu haben... Ich musste mindestens drei Mal in der Nacht aufstehen, weil sie mir immer wieder hinterher gekrochen kam. Das war schrecklich... und das geht seit ihrer Ankunft schon so. Und ich hab gedacht sie ist mit Richi zusammen. Doch den scheint sie zu ignorieren wenn ich in der Nähe bin, sie ist so eine Nervensäge.“ ich nickte und versuchte das Thema zu wechseln. „Du armer Kerl, wozu hast du einen Mund zum Reden? Sicherlich nicht um dich bei mir auszuheulen und jetzt los...“ er legte sich mit dem Kopf zu mir und sah mir über die Schulter. „Ist gut ich höre zu, du hattest schließlich die Idee.“ „Wenn du keine Lust hast kannst du auch gern gehen... ich zwinge dich zu nichts. Ich bin schließlich nicht Fiona.“ er lachte. „Du hörst dich sehr neidisch an... soll ich heute bei dir schlafen?“ ich schüttelte den Kopf und zog an seinen Haaren. „Jetzt aber endlich zurück zum Thema...“ sagte ich etwas lauter und widmete mich meinem noch leeren Blatt. „Okay, okay... ist ja gut!“ er fing an mit meinen Haaren zu spielen, während ich ihm meine Idee erklärte. „Also... wir werden versuchen Veronika davon zu überzeugen, dass sie sich in den Personen geirrt hat. Es war quasi wie ein großes Schauspiel. Wir behaupten wir hätten Lilli, Tobi, Dustin und Derek gesehen wie sie komische Sachen gemacht haben. Dann schlägt einer ihr vor mit ihr auf die Jagd nach Fotos zu gehen und wir verfolgen die drei. Durch Zufall weiß ich, dass sich drei Morgen treffen und in der Stadt irgendetwas unternehmen wollen.“ „Okay, heißt also wir wenden unsere Fähigkeiten an und tun so als würden Lilli, Derek und Tobi sie benutzten, damit hintergehen wir Veronika zwar können sie aber, wenn wir gut genug sind von unserer Unschuld überzeugen. Gar nicht mal so schlecht... aber das entkräftet nicht das es Leute gibt mit besonderen Fähigkeiten.“ ich nickte. „Aber das ist vielleicht nicht so schlimm. Irgendwann wird es sowieso herauskommen und darauf arbeiten wir ja schließlich hin oder? Sie wird ihren Eltern davon berichten, die schicken irgendwelche Experten und Forscher auf Lilli, Derek und Tobi... dann stellen sie fest das sie normale Menschen sind und wir sind aus dem Schneider. Ich hoffe das Veronika dann aufgeben wird und niemand wird mehr glauben das es komische Aliens gibt.“ „Wir sind keine Aliens... wir sind Menschen wie jeder andere.“ „Ich weiß, aber Veronika hat uns so genannt.“ er schloss seine Augen und atmete tief ein. „Okay, dann haben wir einen Plan... es hätte meine Idee sein können sie ist echt nicht schlecht. Wir sollten jetzt nur noch ein paar Spezialeffekte einfügen, uns Orte überlegen und mögliche Risiken bedenken.“ „Japp, mein Plan war es das alles heute festzulegen und morgen zu starten und den Hauptteil zu erledigen und am Montag sind dann Restarbeiten.“ „Und ich muss heute, morgen und Montag nicht auf Fiona aufpassen? Ich kann sozusagen machen was ich will ja?“ ich kicherte. „Das hört sich so an als wären es für dich drei Tage in Freiheit, aber ich habe nicht mit Louis gesprochen damit du Freizeit hast, sondern wir haben einen Job.“ „Das ist wie Freizeit... es wird sicherlich spaßig. Wie kann ich dir nur dafür danken?“ ich zuckte mit den Schultern. Und krakelte auf meinem Blatt weiter, er ließ sich zurück in meine Kissen sinken und ich fing an mir ein paar Sachen auszudenken, die wir einfach erledigen konnten ohne aufzufallen. „Hast du eigentlich keine Angst?“ „Wieso?“ murmelte er. „Als wir das letzte Mal zusammen waren, wurdest du angegriffen...“ „Deswegen habe ich doch keine Angst!“ antwortete er. „Aber was ist wenn ich dich wirklich angegriffen habe. Und es wieder tue vielleicht stirbst du.“ er lächelte was mich sehr verwunderte. „Dann wäre es der schönste Tod den ich hätte erleiden können.“ erschrocken sah ich ihn an. „Wieso das denn? Willst du damit sagen du willst sterben?“ „Nein, natürlich will ich nicht sterben vorher habe ich noch etwas zu erledigen, aber... ich habe irgendwie Durst habt ihr was zu trinken?“ er räusperte sich und am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben. „Ja, haben wir, bin gleich wieder da.“ ich lief in die Küche und hätte ihn am liebsten erwürgt. Wieso hatte er seine Antwort nicht beendet. Und wieso schien er mir so zu vertrauen, ich könnte ihn doch jetzt vergiften oder sonst etwas... irgendwie machte er mir Angst.

Ich kam mit zwei Gläsern Wasser in mein Zimmer zurück und sah das Luke eingeschlafen war. Er musste wirklich müde gewesen sein, ich stellte die Gläser ab und strich ihm durch sein dunkles schönes Haar. „Du bist verrückt... aber erhol dich.“ ich setzte mich zu ihm wieder ans Bett und machte eine Art Ablaufplan, ich schrieb auf was mir einfiel und versuchte so viel wie möglich zu schaffen. Nach einer Stunde hatte ich einen guten Ablauf erarbeitet und legte den Block beiseite. Ich konnte es nicht fassen, Luke schlief immer noch und das in meinem Bett in meinem Zimmer. Ich fing an ihn zu beobachten, sobald er zuckte fing mein Herz wild an zu schlagen und ich wollte weglaufen und ihn gleichzeitig umarmen. Ich sah auf meinem Nachttisch auf den Wecker: 13:05 Uhr, er schlug gerade auf 13:06 um da stand ich auf stützte mich über Luke ab und gab ihm ein gehauchten Kuss auf die Wange. „Schlaf gut, ich werde dich besser in Ruhe lassen.“ ich wollte schon gehen und hatte mich gerade wieder aufrecht hingestellt da packte Luke meine Hand und drehte sich, mich zog er auf das Bett und ich lag in seinen Armen. Ich wollte zurück rutschen doch hinter mir war die Wand. „Geh nicht...“ flüsterte er. Entweder redete er im Schlaf oder er war nur im Halbschlaf gewesen. „Luke...“ fiepte ich zurück. Er zog mich noch näher zu sich und öffnete langsam seine Augen. „Dein Plan ist gut, im Ablauf würde ich nur sagen das wenn sie den Busbetreten die erste Stufe ein bisschen angekokelt wird wenn sie sie betreten. Aber sonst habe ich nichts dran auszusetzen.“ „Du warst die ganze Zeit wach?“ er nickte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich habe deinen Duft genossen.“ ich starrte nervös auf sein T-Shirt und versuchte zu vermeiden rot zu werden. „Was machen wir jetzt?“ fragte ich. „Nichts... einfach nur die Zeit genießen.“ er kraulte meinen Kopf und schloss wieder seine Augen. „Aber...“ „Pscht...“ unterbrach er mich nur und ich war still. Den restlichen Tag machten wir wirklich nichts anderes, wir lagen in meinem Bett und genossen die Wärme und Anwesenheit des anderen. Wie oft würde ich Luke wohl noch so Nahe kommen wenn er doch jetzt die ganze Zeit bei Fiona war. Einen schöneren Moment konnte ich mir nicht vorstellen auch wenn mein Herz einfach nicht aufhören wollte zu schlagen, in meinem Bauch fing es an zu kribbeln und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Am späten Nachmittag löste Luke sich: „Ich halte es einfach nicht mehr länger aus.“ er drückte meine Hände auf die Matratze und beugte sich über mich. „Nein, Luke...“ ich versuchte mich zu wehren, aber vergeblich. „Es ist ungerecht. Es ist einfach nur ungerecht, wieso dürfen dich alle anderen Jungs ansehen und berühren und ich nicht?“ bedrückt ließ er seine Haare hängen und nährte sich meinem Gesicht immer weiter. „Luke... ich habe jetzt einen Freund, hör auf damit.“ kurz vor seinem Vorhaben stoppte er. „Das ist einfach nur unfair.“ dann drückte er seine rechte Wange an meine und es fühlte sich wie eine Umarmung an. „Wir... wir gehören einfach nicht zusammen. So wie Romeo und Julia...“ zischte ich betrübt. „Luke, lass das hör auf...“ ich versuchte mich auch gegen seine Umarmung zu wehren, doch ich erzielte keine Erfolge. Nach einiger Zeit löste er sich und wiederholte meine Worte. „Wir sind wie Romeo und Julia!“ leise sprach er diesen Satz immer wieder vor sich her und ließ sich neben mir auf das Bett fallen. Wir starrten an die Decke und es herrschte Stille, lange und unheimlich fühlte es sich an. Irgendwann überwand ich mich sie zu brechen und wir besprachen weiter unser Vorhaben.

Am Abend verabschiedete sich Luke und bedankte sich bei mir für die Ruhe. Ich sah ihm an das er nicht gerade wild darauf war wieder in die Wohnung zu kommen. Mit seinem Motorrad fuhr er heim und ließ mich zurück. Ich aß zusammen mit Eric Abendbrot und verkroch mich bald darauf in meinem Zimmer. Morgen würde es losgehen, wir hatten beschlossen das ich Veronika anrufen würde und ihr von einer interessanten Begegnung erzählen würde. Ich sprach im Bett nochmal meinen Text durch und hoffte alles würde gut gehen. Dann schlief ich ein.

Ich hatte mir einen Wecker gestellt und einen genauen Zeitplan gemacht, anders ging es bei mir nicht. Ich hatte gestern bestimmt eine Stunde damit verbracht zu überlegen wann ich was und wie lange machte damit alles genau passte. Ich hatte jetzt Zeit bis um 11 Uhr, dann würde Luke mich abholen und wir würden anfangen unser Vorhaben zu beginnen. Ich musste mich eigentlich nicht beeilen, aber eine gewisse Spannung hatte sich in mir aufgebaut und ich war froh als ich das Gespräch mit Veronika hinter mir hatte. Ich hatte ihr erzählt: Lilli, Tobi und Derek im Park gesehen zu haben und wie sie komische Sachen mit Wasser und Feuer machten. Ich hatte zwar keine Beweise war aber überzeugt das es die Erscheinungen waren, die auch Veronika bei uns gesehen haben wollte. Ich hatte mich mit ihr verabredet um halb 12 auf dem Dorfplatz. Ich wusste das um diese Uhrzeit unsere drei Opfer dort vorbei kommen mussten.

Mein Plan ging auf, Luke holte mich pünktlich ab und hatte noch genug Zeit sich zu verstecken. Veronika kam ebenfalls pünktlich und schien froh zu sein jemanden gefunden zu haben der ihr glaubte. Wir setzten uns auf eine Bank und unterhielten uns, hauptsächlich sprach sie und berichtete von den faszinierend Fähigkeiten die sie eigentlich mir und den Neuen zugeordnet hätte. Als ich ihr einredete Lilli, Derek und Tobi schon öfter gesehen zu haben und dann in unserer Nähe fing sie an mir zu glauben und zu vertrauen. Trotzdem sagte ich ihr oft, sie solle mir nicht vertrauen. Ich wollte sie nicht anlügen, so bescheuert sie war. Sie hatte es eigentlich auch nicht verdient so vorgeführt zu werden. Nach einer viertel Stunde kamen unsere Verdächtigen und liefen über den Platz, sie unterhielten sich ausgelassen und ahnten nicht was auf sie zukam. Wir tat als hätten wir uns zufällig getroffen und Veronika umklammerte fest ihre Kamera. „Okay, also wir folgen ihnen jetzt und versuchen sie zu erwischen.“ ich nickte und wir standen auf. Wir fingen an ihnen zu folgen und ich hielt immer Blickkontakt mit Luke. Dieser grinste mich immer blöd an und schien seinen Spaß zu haben, auch als er uns vollspritzte als wir am Springbrunnen vorbei kamen lachte er sich schlapp. Veronika machte von allem und jedem Bilder und sie kam mir wirklich gruslig vor. Sie ließ sich nicht ablenken von nichts, den kompletten Tag lag folgte sie den dreien beharrlich überall hin und wies sie immer auf die verdächtigen Spuren hin, sie fotografierte alles und schon ging es weiter. Ich hatte sie noch sie so ernst und verbissen erlebt. Wenn sie doch in der Schule auch immer so handeln würde, sie wäre wahrscheinlich der beste Oberstreber schlecht hin. Am Abend verabschiedeten sich die drei und wir uns auch. Sie sah die Bilder durch und nickte stolz. „Gut das du mir geholfen hast, ich habe viel Material sammeln können und denke das wenn wir das Morgen nochmal wiederholen ich wirklich zufrieden sein kann. Ich danke dir auch wenn es mir eigentlich keinen Spaß macht mit dir zusammen zu arbeiten.“ ich nickte zog eine Augenbraue hoch. „Man tut was man kann, morgen habe ich nur den halbe Tag Zeit also geh es ruhig an. Wir sehen uns ja dann in der Schule, also komm gut nach Hause.“ sie drehte sich um und winkte mir noch zu. „Bis morgen.“ ich atmete schwer ein und aus und war froh sie endlich los zu sein. Luke kam zu mir und musterte mich: „Na überstanden?“ ich nickte und ließ mich auf die nächste Bank fallen. „Sie ist echt anstrengend, am liebsten hätte ich gesagt das ich gehe und mir irgendetwas anderes vorgenommen. Ich weiß nicht ob ich das morgen nochmal aushalten kann.“ er schlug mir kameradschaftlich auf die Schulter. „Ach was... so schlimm war es doch nicht.“ ich sah ihn mit ernstem Blick an und er fing an zu lachen. „Na los soll ich dich nach Hause bringen?“ ich nickte und hielt ihn auf. Bevor er weg gehen konnte, zog ich ihn zurück auf die Bank. „Luke ich hätte da nochmal ein paar Fragen.“ er sah mich erstaunt an und schien schon zu warten. „Also...ich habe mich gefragt wieso ausgerechnet ich diese Fähigkeiten bekommen habe?“ er stockte und überlegte. Eine ganze Zeit lang war absolute Ruhe, bis er eine Antwort fand. „Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Also bei den Jungen ist es eigentlich recht einfach. Die Fähigkeiten werden eigentlich vererbt, wenn ein Vater die Kraft des Schalles besitzt und er mit einem normalen Menschen bzw. seinem Angel einen Sohn bekommt, dann übergibt er ihm diese Fähigkeit ab einem bestimmten Alter. Dann wird er an der Uni ausgebildet und lernt mit ihr umzugehen. So bleibt diese Fähigkeit in der Familie. Wenn sie nun aber eine Tochter gebären, dann wird sie ein Angel. Jungen können nicht entscheiden ob sie diese Fähigkeit haben wollen oder nicht, sie können sie auch nicht wechseln, es ist wie ein Charakterzug den sie einfach nicht ablegen können, wie einen Teil ihrer Persönlichkeit. Sie gehört einfach dazu und das ist nicht zu ändern, da haben es die Mädchen ein wenig besser. Sie können sich zu einem guten Angel entwickeln können sich aber auch dazu entschließen dieses Privileg abzulegen und ein normaler Mensch zu werden. Es ist auch schon vorgekommen das ein normaler Mensch ein Angel wurde, aber das ist recht selten und sie haben denke ich einige Schwächen mehr. Aber immerhin... bei uns Elementownern ist es nochmal ganz speziell und anders. Wir können ebenfalls nicht entscheiden von welchem Element wir Herr sein wollen, aber wir können das Element ablegen. Also das ist ein wenig kompliziert, aber ich versuche es dir zu erklären. Unsere Kraft kommt von den Spirits der Elemente. Wir können alles was mit unserem Element zu tun hat und sind sozusagen die Mächtigsten unter den magischen Wesen. Wir sind, hmmm... es ist schwer das auszudrücken. Wir sind die Elemente in Person. Wir tragen die Geister in uns und dürfen ihre Kraft benutzen. Sicherlich hast du etwas von der Entstehungsgeschichte gehörte. Die Erde entstand durch diese Geister und so weiter und die haben sich vor vielen Jahren dazu entschieden sich mit einem Menschen zu verbinden. Sie haben eine Art Bund geschlossen und nun wohnen sie in uns, aber sie schließen nicht mit jedem einen Bund. Sie überlegen sich gut wem sie ihre Kraft zur Verfügung stellen, denn wie du sicherlich schon bemerkt hast haben wir eine unglaubliche Kraft, sie kann Frieden oder Zerstörung bringen. Da die Elemente aber gute Geister sind suchen sie sich würdige Träger und das sind in dem Fall wir. Nach welchen Kriterien sie sich die Jungen aussuchen weiß ich auch nicht, nur das wir vier diese alten Geister in uns tragen.“ „Du sagtest das wir unsere Kraft auch verlieren können?“ er nickte. „Jaa, wenn wir unwürdig werden, sich unser Charakter verschlechtert oder unsere Persönlichkeit nicht mehr rein ist. Deswegen sind wir immer auf der Suche nach den Elementownern, man kann nie voraussagen wann der Nächste kommt oder geht und wer der Nachfolger wird. Das ist manchmal ein ganz schönes Problem. Es gab schon viele die diese Kraft besessen haben aber nicht mal ansatzweise erforschen konnte wie viel Macht in ihr steckt. Deine Fähigkeit, das Feuer zu beherrschen ist sehr beliebt, wechselt aber auch ständig den Besitzer... vielleicht hat sich dein Spirit deswegen ein Mädchen ausgesucht. Es würden mich seine Gründe wirklich interessieren. Ich habe noch nie gehört und auch noch nie gesehen das ein Mädchen diese Kräfte kontrollieren konnte. Du hast Glück, dass es im Moment noch sehr wenige Wissen. Und da die die dich suchen nur Jungen erforschen ist das ein weiterer Pluspunkt. Aber sobald du in der Öffentlichkeit auftrittst und die anderen verstehen das du ein Mädchen bist, die diese Kräfte beherrschen kann, dann wirst du schwer umkämpft werden und wirst kein ruhiges Leben mehr führen. Deswegen sollte ich auch eigentlich auf dich aufpassen. Ich hoffe weiterhin, dass alles ruhig bleibt und dir niemand auf die Schliche kommt. Ich weiß genau was alles passieren kann und ich möchte nicht das dir jemand weh tut.“ er wendete den Blick zu mir und mir schoss das Blut in die Wangen. „Was ist wenn ich gar kein Mädchen bin, was wenn ich ein Junge bin?“ er lachte. „Das habe ich mich auch schon gefragt, aber ich bin mir sicher das du ein Mädchen bist.“ „Wieso hast du mich dann geküsst, es könnte doch gut sein das ich wirklich dein Geschlecht habe, was würdest du dann machen?“ „Ich denke es wäre mir egal...auch wenn ich mehr auf Mädchen stehe, ich mag dich halt und wenn du nun doch ein Junge wärst würde das nichts an meinen Gefühlen ändern. Aber ich weiß das du ein Mädchen bist, da bin ich mir ganz sicher. So wie du dich verhältst und deine Form...“ er lachte und sah an mir herunter. „Hey, jetzt sag nicht du bist ein Spanner?“ er schüttelte lachend den Kopf. „Nein nur ein Stalker. Ich habe dich schon mal im BH gesehen, niemand kann mir erzählen du wärst ein Junge.“ ich stand auf und ging einige Schritte weg, ich wusste nicht ob ich wütend oder beschämt sein sollte. „Du bist ein totaler Idiot. Ich bin froh ein Mädchen zu sein, auch wenn mich manchmal Jungs wie du total nerven.“ er nahm meine Hand und rannte mit mir zu seinem Motorrad: „Nun komm schon, sei nicht eingeschnappt, wenn es nach mir ginge hätte ich am liebsten schon viel mehr gesehen und...“ ich schlug auf ihn ein nahm ihm grob den Helm aus der Hand. „Halt die Klappe!“ schrie ich und setzte mich widerwillig auf das Bike. Er fuhr mich nach Hause und verabschiedete mich mit einem Grinsen. Als ich später in meinem Bett lag dachte ich lange über dieses Gespräch nach und konnte immer noch nicht fassen wie frech er war. Er war wirklich nicht zum Aushalten. Ich versuchte seine Gedanken zu erahnen, was er jetzt in dem Moment wohl gerade dachte? Zugern hätte ich jetzt sein Gesicht gesehen, doch ich konnte nicht. Der nächste Tag begann wie alle anderen auch, in der Schule nervte Veronika mich. Sie zeigte mir ihre Aufnahmen und Fotos und berichtete Stolz von ihren neuen Plänen. Ich merkte schnell das sie mich gar nicht mehr brauchte nachdem sie mich in Ruhe ließ schrieb ich Luke eine Nachricht. Er war nicht mehr in unserer Klasse, es hieß er habe einen Hauslehrer da er immer so unbeständig an den Unterrichtsstunden teilnehmen konnte, deswegen lernte er jetzt zu Hause. Einige bemitleideten mich und andere trauerten, viele wunderten sich auch und setzten die dümmsten Gerüchte in die Welt. Veronika schien das alles wenig zu interessieren, sie hatte ein anderes Gebiet mit dem sie sich beschäftigte. Ich persönlich fand es sehr schade das er nicht mehr da war, es hatte Spaß gemacht und die Stunden waren schneller vergangen, außerdem waren sie nicht mehr so langweilig gewesen. In der großen Pause gingen wir nach draußen und genossen das schöne Wetter, dabei entdeckte ich Luke. Er stand an unserem Schultor und beobachtete die Leute. Einige sprachen ihn an und er antwortete immer redegewandt und mit einer guten Erklärung. Als er mich sah grinste er und kam auf uns zu, die anderen Mädchen die mit uns nach draußen gekommen waren fingen an zu quieken und leise Schreie von sich zu geben. „Kommt er etwa auf uns zu?“ „Oh, Luke... was er wohl will?“ „Meint er eine von uns?“ „Ahh... ich kann nicht fassen wie gut er aussieht.“ sie gerieten fast in Panik und bildeten einen wilden Hühnerhaufen, Coco lachte und beobachtete mich. Ich konnte ihn nur anstarren und mich kein Stück bewegen, sie vermied es auch mich anzusprechen und murmelte bloß: „Er will sicherlich was von dir... er würde zu keinem anderen Mädchen kommen. Ich glaube du bist die Einzige die je sein Herz erobert hat... ganz ehrlich, sonst wirkt er so kalt und weist jeden ab, Mädchen und Jungen, aber wenn er dich sieht zaubert er ein Lächeln auf sein hübsches Gesicht. Ich vertreibe mal die gackernden Hühner damit ihr ungestört quatschen könnt.“ ich wollte etwas erwidern doch hatte ich nur ihn im Kopf. Er ging an mir vorbei schnappte sich meine Hand und zog mich mit sich, als wir hinter der Turnhalle standen lehnte er sich mit einem Arm über mich. „Wieso nervst du mich an meinem freien Tag?“ fragte er endlich. „Na aber hallo, du hast keinen freien Tag und wenn du einen hättest dann nur wegen mir. Beschwere dich nicht.“ beleidigt drehte ich meinen Kopf weg und schloss die Augen. Was bildete er sich eigentlich ein, hier einfach aufzukreuzen und die unglaublichsten Sachen zu behaupten. „Ich genieße es wenn du dich ärgerst du wirst danach immer nervös oder rot vor Scham, dass ist süß... sehr sogar.“ er nahm mein Kinn und drehte meinen Kopf zu ihm: „Nur zu schade das ich heute keine Zeit hab zu kosten.“ ich schlug ihm wütend in den Bauch und schob ihn weg. „Ich kenne keinen größeren Idioten. Aber reden wir nicht nur über dich sondern über das was du heute machst. Du wirst Veronika verfolgen und unsere drei Verdächtigen noch verdächtiger machen. Ich weiß nicht genau was sie plant, aber du wirst ihr auf Schritt und Tritt folgen um dich zu versichern ob unser Plan funktioniert hat.“ er stellte sich kerzengerade hin und nahm eine Hand an die Stirn. „Ay Sir, ihre Befehle werden umgehend befolgt.“ „Spinner.“ zischte ich nur und war schon dabei wieder zu gehen. Da zog er mich abermals zurück: „Und was wirst du tun wenn ich fragen darf, es ist schließlich eine Teamaufgabe.“ ich grinste nur frech und schüttelte seine Hand ab: „Ich werde mich mit meinem Freund treffen. Guten Tag.“ ich stolzierte wieder auf den Hof und ließ ihn stutzig stehen. „Heißt das, wir sind wirklich nur Kollegen und nicht mehr? Ich muss dich gehen lassen und zusehen wie ein anderer dich in den Armen hält? Möchtest du mir das mit deiner kalten Schulter sagen?Du liebst einen anderen und wirst mit ihm glücklich... dann ist meine Mission beendet und ich kann gehen.“ 

ich hörte seine Gedanken und senkte den Kopf. „Ja, genau das bedeutet es. Finde jemanden der dich mehr liebt als alles andere und werde glücklich. Es wäre am einfachsten wenn wir uns nicht mehr sehen auch als Kollegen nicht, außerdem hast du Fiona. Und mal ehrlich ich bedeute dir doch nicht viel. Aber es war schön dich kennengelernt zu haben und ich würde mich freuen dich wiederzusehen.“ „Ich muss sagen, ich bin erleichtert.“ ich nicht. Ich wollte weinen, es war wohl der endgültige Abschluss, natürlich war mir klar das wir uns sowieso nie geliebt hatten. Wir haben uns immer etwas vorgemacht und unsere Liebe, wenn es denn eine gäbe könnte nicht funktionieren. Wir würden einfach entfernte Freunde bleiben, auch wenn mir das nicht reichte. Ich wollte eigentlich in seiner Nähe sein, aber jetzt hatte ich Toni. Ich entschloss mich so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen um Luke zu vergessen und zu versuchen ihn so selten wie möglich zu sehen. Dann würde das alles vielleicht irgendwie klappen und nicht ganz so schmerzhaft enden.

Ich kehrte zu den anderen zurück und wir gingen wieder in den Klassenraum. Nach der Schule sah ich das Luke seinen Auftrag befolgte und Veronika tatsächlich begleitete, ich wurde von Toni abgeholt und freute mich ein wenig auf unseren gemeinsamen Tag. Ich bekam wieder einige böse Blicke der Mädchen, doch sie störten mich nicht. Toni hakte sich bei mir unter und grinste mich schief an, er war glücklich. Wir liefen durch die Straßen und gingen ins Kino, der Film war nicht sonderlich interessant und ich dachte die ganze Zeit an etwas anderes. Jedoch war es trotzdem schön mit Naccos und wenigen anderen Kinobesuchern. Am Abend als wir das Kino wieder verließen sah ich Fiona, sie stand wartend am Eingang in einem hübschen Kleid. Ich lief auf sie zu und sprach sie höflich an: „Hey, du bist doch Fiona oder?“ sie musterte mich und nickte: „Und du das Mädchen das mir Luke wegnimmt.“ Toni stieß mich an und ich wurde rot. „Naja, so würde ich das nicht sagen, aber ich kenne ihn und wir treffen uns manchmal, aber nur als gute Freunde... wartest du auf ihn?“ fragte ich um geschickt das Thema zu wechseln. Sie schüttelte den Kopf: „Ich wäre gern mit ihm gegangen, aber er meinte er hätte keine Zeit, dass hat Louis mir auch schon gesagt. Deswegen gehe ich mit Richi...“ „Ach so, ist er nicht auch dein Freund?“ sie hatte ein unangenehmes Lächeln auf dem Gesicht: „Naja, so würde ich das nicht sagen, er mag mich sehr aber für mich ist er nur ein guter Freund. Deswegen missversteht er mich manchmal. Ich stehe mehr auf Luke!“ Toni zog mich ein Stück zu sich ran als er sah das sich ein Junge auf uns zubewegte. Er machte mich auf ihn aufmerksam und ich erkannte Richi. „Hey...“ rief er als er mich sah und Fiona fing an zu strahlen. Ich konnte erkennen wie sehr sie sich freute auch wenn es nicht zu ihrer Aussage passte, ich sah wie sehr sie ihn doch gern hatte. „Hey!“ antwortete sie ihm und er lachte. „Das ist ja lustig das wir uns hier treffen, warst du auch im Kino?“ ich nickte, Toni musterte Richi und andersherum genauso. „Luke passt besser zu dir.“ flüsterte er mir ins Ohr. Ich boxte ihm in den Bauch und sah mich um, Toni musterte uns nur misstrauisch und Fiona zog ihn von mir weg. „Lass uns gehen.“, er winkte uns noch bevor sie im Kino verschwanden. Ich ärgerte mich, dass ich Fiona nicht etwas fragen konnte. Toni krallte sich meine Hand und sah mich neugierig an. „Was ist?“ fragte ich nervös und sah schüchtern weg. „Jetzt will ich alles wissen, du glaubst doch nicht, dass ich dich mit irgendjemandem teile.“ „Okay, also das gerade war Richi, ich habe ihn vor ein paar Wochen kennengelernt und wir sind gute Freunde, das Mädchen war seine Freundin Fiona und ganz ehrlich ich mag sie nicht besonders. Wir treffen uns manchmal und unternehmen lustige Dinge, also mit Richi. Mach dir aber bitte keine Sorgen, dass ist nur so weil wir ein gemeinsames Schicksal teilen.“ so weit konnte ich gehen da war ich mir sicher. „Und du magst sie nicht wegen Luke, stimmts?“ in meinem Inneren schrie mein Herz, ja deswegen. Aber äußerlich versuchte ich kalt und uninteressiert zu bleiben. „Nein, nicht wegen ihm, wegen... nicht wegen irgendeiner anderen Person, sondern mag ich ihre Art und Ausstrahlung nicht. Ich kann sie einfach nicht ab. Sie ist eingebildet und beansprucht alles für sich.“ er lachte. „Okay, vergessen wir das und genießen unseren restlichen Abend.“ er schwang einen Arm um mich, doch ich schüttelte ihn ab. Es war irgendwie unangenehm und jetzt wo ich Richi und Fiona gesehen hatte musste ich an Luke denken. Ich wollte einfach nur nach Hause. „Ich habe morgen einen anstrengenden Tag und mein Vater macht sich bestimmt schon Sorgen, ich sollte jetzt nach Hause.“ „Hey wenn du jetzt gehst musst du vielleicht wieder an diesen Typen denken von dem du mir erzählt hast.“ ich schüttelte den Kopf. „Ach was, ich habe ihn schon vergessen. Ich habe doch dich!“ verblüfft richtete er seine Augen auf mich. „Das war das erste Mal das es sich wie eine Liebeserklärung anhörte.“ ich wusste nicht was ich sagen soll und drehte mich weg. Ich bin echt bescheuert, ich verletzte andere nur damit ich glücklich sein kann. Tief im Herzen hatte ich Luke immer noch drin und doch fing ich wirklich an mich für Toni zu interessieren, es wurde wie eine Art Dreiecksbeziehung. Aber bis es soweit war Toni wirklich zu mögen und Luke zu vergessen... es ist sicherlich noch ein langer Weg. „Bitte entschuldige, ich bin eine schreckliche Freundin, handle selbstsüchtig und verletzte dich nur. Du bist so nett und viel zu gut für mich.“ Er lächelte: „Nein, ich mag dich wie du bist und du bist viel zu nett für mich, weißt du was? Ich liebe dich...“ ich schüttelte den Kopf: „Ich mag dich auch sehr, aber ich habe dich einfach nicht verdient und ich habe leider auch noch nicht so starke Gefühle aber ich bemühe mich und ...“ ich redete ohne Luft zu holen und bevor ich mich versah, lagen seine Lippen auf meinen. „Das ist mir egal. Ich werde es schon schaffen dein Herz zu brechen.“ wir lachten und liefen Hände haltend nach Hause, später verabschiedeten wir uns. Er ging wieder nach Hause und ich freute mich ihn gefunden oder besser gesagt getroffen zu haben, es war wie ein Traum und ich beschloss nicht mehr aufzuwachen.

Aufwachen musste ich aber trotzdem, denn am nächsten Morgen stand fest ich musste heute zu Benno. Fiona würde wieder an Luke kleben wie eine Klette und ich müsste mir so einiges gefallen lassen. Missmutig quälte ich mich aus dem Bett und versuchte wach zu werden. Nach fünf Minuten die ich unschlüssig, stehend in der Mitte meines Zimmers verbracht hatte, ließ ich mich wieder in mein Bett zurückfallen und genoss die noch warme Bettdecke. Mein Bruder steckte den Kopf zur Tür herein und grinste mich schief an: „Aufstehen es ist um sieben du kommst zu spät.“ plötzlich schrak ich hoch und saß kerzengerade in meinem Bett. Ich war zwar immer noch verschlafen, aber ich starrte ihn fassungslos an: „Kann nicht sein, vor fünf Minuten war es noch um sechs.“ ich warf einen Blick auf meinen Wecker: 6:15 Uhr. Ich schmiss wütend ein Kissen nach meinem Bruder und ließ mich erneute in meinen absoluten Lieblingsplatz sinken. Es gibt nichts schöneres, ich könnte den ganzen Tag im Bett sein. Man könnte dort so viel machen ohne dieses Paradies verlassen zu müssen. Ich könnte fernsehen, sofern ich denn einen Fernseher in meinem Zimmer hatte und er in der richtigen Ecke stand. Ich könnte essen und warmen Tee trinken, einen Haufen Kalorien in mich hineinstopfen und wenn ich viel Langeweile hatte sogar Sport machen, Sit Ups oder Rumpfheben. Meinen Laptop hätte ich auch immer parat und meine Kreativität konnte ich auch ausleben, genauso wie lernen. Es gibt keinen besseren Ort als das Bett, vor allem keinen flexibleren. Es gab nur einen Ort denn ich noch anbauen musste wenn ich wirklich in meinem Bett bleiben wollte und das war das Bad ohne Klo kam ich auch nicht aus. Ich schaffte es Stunden auf ihm zu verbringen und zu lesen und meinen Bruder und meinen Vater zur Verzweiflung zu bringen. Ach wie schön könnte das Leben doch sein mit einem Bett und einem Klo. Aber ich musste ja zur Schule, immer und immer wieder stellte ich mir ernsthaft die Frage warum ich den ganzen Kram brauchte, als Schrott oder Mist würde ich es nicht bezeichnen, aber besonders nützlich um im Leben klar zu kommen war es nicht. Es war ein Haufen Theorie und das meiste Behauptungen, Vermutungen oder Bücher die irgendwelche Leute verfassten hatten da sie Langeweile hatten. Nur was konnte man in der Praxis verwenden und woher wusste ich wie es überhaupt funktioniert. Schule ist nichts fürs Leben, sondern nur für Angeber. Aber wie sagte mein Dad immer: „Der Kluge stellt sich dumm, denn es ist leichter und man kann die Leute mehr beeindrucken. Doch wenn der Dumme sich klug stellt geht es meistens in die Hose und man steht noch dümmer vor den anderen da.“ einen waren Kern hatte es ja. Um diese negativen Gedanken zu verbannen führte ich mir selbst die Vorteile der Schule vor. Am Anfang lief es wie immer eher schwierig und schlecht. Es ist wirklich schwer positive Argumente für etwas zu finden, was man nicht mag. Anfangen tat ich dann immer mit: ich sehe meine Freunde, habe Gemeinschaft und wir können zusammen Spaß haben. Wenn es dann jedoch um den Stoff ging wurde es schwieriger. Alles was man lernt kann später nützlich sein und es ist besser sich zu bilden als das Gehirn verschrumpeln zu lassen. Wenn man es trainiert wird es besser und besser und man gewöhnt sich vielleicht auch an den Druck der einen erwartet. Nicht nur das, dass vermittelte Wissen ist doch häufig von Nutzen habe ich mir sagen lassen. Geschichte oder Biologie helfen sich in der Umwelt und im Umfeld zurecht zu finden. Genauso wie Sprachen wichtig für die Kommunikation sind. Überzeugte hatte ich mich immer noch nicht, da die Argumente für das Bett einfach unschlagbar waren, aber ich schaffte es mich aufzuraffen und meine Morgen-Routine zu vollziehen.

Als ich später auf meinem Platz in der Schule saß, beschloss ich eine Liste zu machen, Argumente für die Schule und gegen das Bett. Ich war mir nicht sicher wann ich diese Liste je anfangen würde und ob ich überhaupt etwas finden würde, aber einen Versuch war es wert. Ich beschäftigte mich eine ganze Weile im Erdkundeunterricht mit dieser Frage und auch den weiteren Tag interessierte ich mich eher für unwichtige Dinge als für die Lehrer. Nach der Schule verabschiedete ich mich von Coco und lief mit Richi zum Hauptquartier. Als gerade niemand da war, stiegen wir durch die LukE in den Schacht und hinunter in die Räumlichkeiten. Louis hatte gerade eine Besprechung mit Jonathan, Luke und Flo als wir mitten hinein platzten. „Hey Leute ich hab was zu futtern mitgebracht.“ krähte Richi laut durch den Raum. Ohne auf Louis zu achten plumpste er auf einen Stuhl und hielt den Jungen zwei Schachteln Pizza hin. Louis reichte er auch eine und beschwichtigte ihn damit und bewahrte ihn vor einem Wutanfall. Ich sah mich nur um und sprang wieder in den Flur zurück. Ich hatte nicht übel Lust weitere Vorträge zu hören, vor allem da ich im Moment sowieso nicht nach draußen durfte. Für jeden in der Uni war das hier wahrscheinlich schon ein Traum, aber wenn man nicht kämpfen durfte war es auch langweilig. Nach weiteren 10 Minuten verließen die Jungen den Raum und teilten sich auf. Sie warfen mir nur dürftige Blicke zu und verschwanden in verschiedenen Ausgängen. Louis rief mich in den Raum und biss ein Stück seiner kalten Pizza ab. „Es tut mir Leid, aber du weißt sicherlich warum wir dich nicht mehr nach draußen schicken können. Trotz allem ist es auch für dich noch ziemlich gefährlich und wir können nicht riskieren, dass jemand von deinen Fähigkeiten erfährt. Aber du kannst von hier helfen und vielleicht findest du deinen Spaß. Du findest Benno in seinem Raum... ach ja und Luke darf im Moment auch auf keine Mission, er muss auf Fiona aufpassen und da sie sich nicht wehren kann darf er sie nicht mitnehmen. Sie ist im Gegensatz zu dir wahrscheinlich ein wirklicher Problemfall. Oder besser gesagt nicht sie, sondern ihre Situation. Aber jetzt geh...“ er scheuchte mich mit einer Handbewegung aus dem Raum und genoss seine Pizza. Ich lief durch die engen Gassen und versuchte den Raum von Benno wiederzufinden. Als ich anklopfte und wenig später eintrat, konnte ich nichts als Technik sehen. Komische Geräte die irritierende Geräusche von sich gaben, einen Haufen von verschiedensten Monitoren und Bildschirm und Computern und mittendrin Benno. Er war schon etwas älter und ich würde sagen, er war der Älteste den ich in dieser Gruppe ausmachen konnte. Er hantierte gerade an einer neuen Erfindung herum und warf mir einen freundlichen Blick zu. „Komm rein und setz dich. Es ist schön dich kennenzulernen. Sonst sehe ich niemanden nur Louis. Ich bin ziemlich allein, auch wenn ich meine vielen Geräte habe. Sieh dich ruhig um, aber fass besser nichts an wer weiß vielleicht gibst du noch einen falschen Befehl. Die anderen wollen es nicht wahr haben, aber ich habe mit den wichtigsten Job in diesem Laden hier...“ er lachte und er war mir sofort sympathisch. Er war ein wenig pummelig und tollpatschig, aber ein sehr netter Kerl. „Danke...“ murmelte ich nur und ließ mich auf einen bequemen Rollstuhl nieder. „Ich werde dir gern alles erklären und wenn du Fragen hast werde ich sie dir alle beantworten, soweit ich kann natürlich. Ach und was war eigentlich mit deinem Armband?“ er drehte sich zu mir und sah zu meinem Arm. Ich hielt es mir vor die Nase und drehte mein Handgelenk um es von allen Seiten zu betrachten: „Ich weiß nicht recht, ich glaube es funktioniert nicht richtig.“ er machte es ab und nahm es unter die Lupe. Immer wieder blubberte er irgendetwas vor sich her und drehte und wendete es. Nach einiger Zeit gab er es mir zurück. „Hmmm, komisch es ist aber eigentlich nicht kaputt, es ist das Neuste und Beste was ich bis jetzt gemacht habe.“ ich sah es mir nochmal an und legte es um meinen Arm. Diesmal fing es an zu leuchten. Erst wie bei Jonathan und dann heller und heller, ein rotes Licht breitete sich im Raum aus und füllte ihn ganz aus. Am Anfang war es hell weiß und wurde gelblich und immer dunkler, bis es ins orangene ging und später wurde es blutrot. Ich wusste nicht was geschah und starrte erschrocken und ungläubig auf meinen Arm. Was war dieses helle Leuchten? Was verursachte diese tollen Farben und warum leuchtete es erst jetzt? „Das ist ja interessant...“ die Strahlen wurden weniger und das Licht erlosch, das Armband das zu beginn noch weiß gewesen war hatte eine weinrote Färbung angenommen. „Wi...wieso hat es erst jetzt auf mich reagiert?“ fragte ich verwundert. Er zuckte mit den Achseln: „Diese Armbänder, ich habe sie bis jetzt nur für Jungen angefertigt, ich hätte nicht gedacht das sie auf euer Geschlecht reagieren. Aber ich denke nicht, dass es damit zusammenhängt das du ein Mädchen bist, sondern vielleicht bist du erst jetzt bereit. Diese Armbänder werden mit Magie gekoppelt, vielleicht hattest du noch nicht genug unter deiner Kontrolle oder es war noch nicht genug da.“ „Wie meinst du das nicht genug da?“ unterbrach ich ihn. „Naja, deine Fähigkeiten entwickeln oder haben sich erst entwickelt. Es funktioniert nicht das du von jetzt auf gleich deine Kräfte benutzen kannst. Sie müssen sich erst ausbilden und wachsen wie du und dein Charakter, sie ist außerdem individuell sie passt sich ihrem Besitzer an. Magie ist wirklich so faszinierend, man es gar nicht in Worte fassen, doch nur wenigen ist es vergönnt mit ihr zu experimentieren oder zu erforschen. Es ist ein unschätzbares Geschenk und viele wissen es nicht zu würdigen, es ist eine Schande.“ er schüttelte den Kopf und beruhigte sich wieder, dann setzte er sich auf seinen Drehstuhl und wandte den Blick auf die vielen Monitore. „Wo wir gerade bei dem Thema sind, ich hätte da mal eine Frage...“ versuchte ich einen Anfang zu finden. Er nickte und sah zu mir: „Ich beantworte gern deine Fragen, aber sag das niemandem ich bin nämlich eigentlich der unheimliche Typ, der nie spricht und nicht aus seinem Zimmer kommt. Es macht mir Spaß diesen Ruf zu haben und nur Louis weiß darüber Bescheid.“ er lachte. Und ich muss schon sagen, er ist wirklich ein netter Kerl. Sicherlich war er einsam wenn er jeden Tag nur in diesem Raum hockte und so ganz allein über Technik grübelte. Wenn ich öfter mit ihm zu tun hatte würden wir sicherlich viel Spaß haben und ich könnte viel lernen. „Also dann schieß mal los...“ ich erinnerte mich und stellte meine Frage: „Tja, wie funktioniert eigentlich Magie?“ seine Augen fingen an zu leuchten und sein Gesicht hellte sich auf, seine groben und runden Züge verwandelten sich in ein freundliches und aufgeregtes Lächeln. „Da fragst du den richtigen. Ich selbst habe zwar keine Magie mehr, aber ich habe mal besondere Fähigkeiten besessen. Ich habe viel mit ihr experimentiert und herumprobiert. Also vieles funktioniert über den Kopf und das Gehirn. Wenn du dir ein Bild davon machst oder in deiner Fantasie einen Angriff oder eine Verteidigung vorstellst dann wandelt die Magie in dir sie um in physische Waffen und aus deinen Händen fließen Flammen. Also wie das funktioniert ist ein wesentlich komplexerer und schwieriger Prozess ich denke das willst du nicht wissen. Aber es gibt noch eine zweite Art Magie zu kontrollieren und sie zu beherrschen. Die Gefühle, sie sind die stärksten und lösen besondere Momente aus wenn ich das mal so ausdrücke darf. Wenn man Magie mit seinen Gefühlen steuert werden die Angriffe stärker und verändern sich, die Magie kann sich auch verändern. Entweder wird es sehr gefährlich oder sehr selten und bewundernswert. Gefühle können auch außer Kontrolle geraten und ebenso die Magie, sie kann dich von innen auffressen und du wirst ein schwarzes Loch. Also benutze niemals zu viel Magie. Ich denke das es nur im höchsten Notfall geschieht, dass Gefühle Magie beeinflussen, unser Kopf ist da einfach stärker als unser Herz... er ist nicht so verletzlich.“ ich nickte und ließ mir nochmal seine Worte durch den Kopf gehen. Vielleicht konnte ich mich deshalb gegen Paul wehren und gegen die Schattencrew und den Riesenkoloss wehren. Es gab so viele weitere Dinge die sich mir erschlossen und mich interessierten, so viel Neues und faszinierendes. Mein Wissensdurst wurde immer größer und ich wollte wissen wie ich meine Kraft mehr und mehr unter Kontrolle bekam, was ich wirklich alles mit ihr anstellen konnte und wie gefährlich sie war. Bis jetzt war noch alles glatt gelaufen, ich hatte mich immer auf sie oder Luke verlassen. Ich wusste mir würde nichts passieren, doch im nächsten Kampf wird es anders. Im nächsten Kampf... werde ich allein kämpfen, nur mit meiner Fähigkeit und ohne Hilfe. Jemanden der mir sagt was ich tun soll oder der sich schützend vor mich stellt, ohne jemanden der mir Kraft gibt und mir aufhilft wenn ich hinfalle und ohne jemanden der mir Mut und mir Ratschläge gibt wenn ich nicht mehr weiter weiß. Ich wollte es nicht, am liebsten hätte ich in diesem Augenblick geweint. So sehr ich ihn auch nicht mochte und das war so, wollte ich das er bei mir blieb. Ich bekam ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich weiß nicht ob ich das wirklich allein durchstand. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. „Du wirst so nachdenklich, ist etwas?“ ich erwachte wieder aus meinen tiefen Gedankengängen und versuchte meine Traurigkeit zu verbergen. „Nein alles in Ordnung, ich war nur in Gedanken...“ er musterte mich und plötzlich fing es an zu piepen. Irgendetwas war geschehen auf einem der vielen Bildschirme wurde es rot und dieser rote Punkt bewegte sich durch den Stadtplan. Auf dem Monitor konnte ich sehen das es S6 war, eine von Lukes Abteilungen. „Oh... wir müssen den anderen Bescheid sagen.“ er schnappte sich eine Tastatur und tippte schnell einen Text ein und schickte ihn an die Armbänder, kurze Zeit später leuchtete mein Armband auf und schloss sich fest um mein Handgelenk. „Was?“ fragte ich erschrocken und sah die Nachricht. „Es funktioniert...“ staunte ich und sah wie es sich wieder lockerte. Seine Finger flogen weiterhin so schnell über die Tastatur, dass ich sie nicht mehr auseinanderhalten konnte. Er hatte wirklich Geschick, mit ein paar Mausklicken hatte er einige Einstellungen vorgenommen und Maßnahmen ergriffen. Er schlug ein Heft auf und schrieb auf seinem Computer einen Plan zusammen, diesen druckte er aus und brachte ihn in den Aufenthaltsraum. Ich starrte derweil einerseits beeindruckt, andererseits ängstlich auf den Bildschirm und sah wie ein blauer Punkt erschien. Er bewegte sich auf den Roten, der nun schwarz geworden war, zu und holte schnell auf. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und wäre zum Unfall gerannt, nicht nur weil es mich brennend interessierte was dieses Mal vorgefallen war, sondern weil ich mir Sorgen machte. Luke würde doch nicht?... er hatte Fiona, da könnte er doch nicht einfach auf eine Mission er müsste sie mitnehmen. Nicht das ich Angst hätte sie würde sein Geheimnis erfahren, sondern eher das sie beide in Gefahr bringen könnte. Benno stürmte in den Raum und beobachtete den Bildschirm, er murmelte etwas vor sich her bis ich ihm eine weitere Frage stellte: „Was ist passiert?“ er suchte einige Papiere zusammen und klickte wieder auf seinem Bildschirm herum. „Die Schattengang macht wieder ärger und Luke ist gerade dabei sie ran zunehmen. Eigentlich sollte er nicht, aber er kann sich einfach nicht zurückhalten. Im Moment sowieso nicht, er macht nur Mist, unser kleines Sorgenkind. Er haut einfach ab, gerät außer Kontrolle und verwüstet Landschaften, setzt alles Unterwasser und was weiß ich... er bringt sich und Fiona nur in Gefahr. Mich würde wirklich interessieren was ihn so beschäftigt und wütend macht. Aber ich bin mal wieder der Letzte, der etwas mitbekommt.“ er vertiefte sich wieder in seine Arbeit und ich ließ mich verblüfft in meinen Stuhl sinken. Ob er das wegen mir tat? Oder wegen Fiona und seinem Befehl? Überhaupt merkte ich erst jetzt, dass auch er es nicht einfach hatte, dauernd wurde ihm etwas vorgeschrieben und er wurde zu Sachen gezwungen. „Erzähl mir von ihm...“ forderte ich Benno auf und er stöhnte. „Das ist eine sehr lange Geschichte, wobei ich nicht einmal die Einzelheiten kenne. Ich weiß das er schon immer ein Problemkind war, er hatte es nie leicht mit seinen Eltern und seinem Bruder auch nicht, dann kam seine Fähigkeit dazu die viele Schwierigkeiten brachte, wie zum Beispiel Leute die es auf ihn und die Wassermagie abgesehen hatten und all solche Sachen. Dann habe ich gehört das seine erste große Liebe ihn betrogen hat und das hasst er am allermeisten. Er kann keinem Vertrauen und macht deswegen viel allein und alles selbst. Er ist oft weggelaufen und konnte nie lernen Freundschaften und Beziehungen aufzubauen und zu halten, aber noch viel wichtiger ist er hat nie gelernt mit seinen Problemen umzugehen. Luke... ist Luke und wird immer zu eingesperrt er will nichts böses, nein er will den Leuten helfen, aber seine Freiheit, die wird ihm viel zu oft genommen. Nur interessiert es keinen, Hauptsache sie erreichen ihre Ziele. Schlimm, aber auch Richi und Flo haben so einiges durchgemacht. Wir sind eine buntgemischte Truppe und es ist wahrlich ein Wunder das wir uns dennoch so gut verstehen und dazu kommt noch das wir zwei, jetzt drei Elementowner in unserer Gruppe haben, dass ist so selten wie das aufblühen der Königin der Nacht.“ „So selten wie das aufblühen dieser Kakteen!? Wieso sind es eigentlich nur Jungs und was ist mit Paul?“ „Paul ist auf die andere Seite gewechselt, weil es für ihn wesentlich einfacher und sinnvoller ist, natürlich wirft er uns damit einen großen Stein in den Weg und die Frage: ob das richtig ist was er tut, bleibt auch offen. Aber ich kann dir leider nichts über ihn erzählen...“ alles was er mir gesagt hatte war mir bereits bekannt, zumindest das mit Luke, Richi und Flo. Ich hörte immer und immer wieder die gleiche Geschichte und mich interessierte wirklich sehr was dahinter steckte und ob Luke mit mir darüber sprechen würde. „Und weshalb nur Jungs Magie benutzen können, ich vermute es liegt an den Genen und an den Eigenschaften die Jungen mit sich bringen. Mädchen sind zwar oft pfiffiger aber Jungen handeln und sind stark, sie halten etwas aus und sind leistungsfähiger, aber sie haben nicht so ein Durchhaltevermögen bei langen Strecken, dass ist sicherlich auch ein Grund. Denn Magie kann man eigentlich nicht länger als 50-60 Jahre anwenden. Es gibt bestimmt viele Gründe, aber ich kann dir leider nur diese nennen.“ es klärte dummerweise immer noch nicht wieso ausgerechnet ich als Mädchen diese Kraft erhalten hatte. Vielleicht gab es einen tieferen Sinn den ich einfach noch nicht begreifen konnte, wollte oder durfte. Ein weiteres Mal dachte ich über die Vor- und Nachteile eines Mädchens nach. Das hatte ich früher schon oft, da mein Bruder immer mein Vorbild gewesen war und dadurch wurde ich so frech und draufgängerisch wie ich jetzt bin. Alles hat seine Geschichte und seinen Anfang!

*

„Hey Luke, das hätte echt gefährlich werden können.“ sie sprang ihm an den Hals und umarmte ihn. „Ich weiß, aber ich habe dir gesagt du sollst zu Hause bleiben.“ sie lachte. „Aber du bist mein Aufpasser, mein Bodyguard wieso solltest du mich allein lassen oder ich dich?“ er stöhnte und schüttelte sie wie eine lästige Fliege ab. „Ich werde dich immer und immer wieder in Gefahr bringen wenn du so weiter machst, bitte denke daran das es auch Zeiten gibt in denen ich nicht auf dich aufpassen kann.“ „Aber dafür gibt es doch noch Jonathan und die anderen...“ warf sie ein und blinzelte ihn verführerisch an. Er drehte sich nur genervt weg und sah sich suchend nach ihm um. „Apropos wo ist er eigentlich, Jonathan?“ fragte Luke. „Hey hier, Luke ich darf dich zwar nicht tadeln, aber du wirst sicherlich wieder ärger bekommen von Louis... du hättest nicht herkommen dürfen, das weißt du!“ er winkte nur ab und lief gelassen auf sein Motorrad zu. „Du auch nicht, aber das weißt du sicher. Ich muss dir nicht vor Augen führen wie oft du unsere Befehle missachtet hast und die komplette Aktion in Gefahr gebracht hast, aber du weißt sicherlich was ich meine und wie ich mich fühle. Nein... nein du weißt es nicht, dann hättest du etwas anderes gesagt. Weißt du Jonathan, ich gebe dir einen Rat wenn du in dieser Welt überleben willst, achte nicht nur auf dich und was du denkst und wie du dich fühlst, sondern auch auf andere. In dieser wahren, realen Welt brauchst du Freunde. Es ist nicht die kleine Wiese auf der ihr Fange gespielt habt und jeder auf sich selbst aufgepasst hat. Hier kommt es hart auf hart und dann sollte man Hilfe annehmen. Aber ich will dir nichts vorschreiben, dass tun schon genug Leute.“ er nahm sich seinen Helm und reichte Fiona den anderen. „Wir sollten nach Hause, es wird zu gefährlich.“ sie grinste und setzte sich den Helm auf. „Ich freue mich das du dich um mein Wohl sorgst.“ er nickte Jonathan noch einmal zu und wartete bis sich Fiona an ihm festhielt. Sie ließen Jonathan nun allein stehen und ihn über alles nachdenken. Luke hatte Recht gehabt, Jonathan tat was er allein für richtig hielt und achtete nicht auf die anderen nur auf sich selbst. Es hatte schon zu oft Probleme gegeben mit ihm, aber er wusste nicht wie er es besser machen sollte und wusste bis zu diesem Zeitpunkt auch nicht das er etwas falsch machte. Schon oft hatten ihm Leute gesagt er müsse auf sie hören, aber wenn es dann einen Extremfall gab machte er was er dachte zu tun und was er gelernt hatte. Er war immer allein gewesen und wusste nicht wie er es anders angehen konnte. Lange stand er dort an einem Fleck und überlegte was Luke damit gemeint hatte und wie er sich verbessern konnte. Denn er strebte immer nach besseren Techniken und neuen Befehlen und neuen Herausforderungen. Wahrscheinlich ahnte er nicht was ihn alles erwarten würde wenn er Lukes Rat folgen würde und sich Freunde suchen müsste. Genauso wie auf die anderen zu hören, würde eine erhebliche Schwierigkeit darstellen.

Luke und Fiona machten sich auf dem schnellsten Weg nach Hause und kamen auch schon nach guten 10 Minuten in der Wohnung an. Fiona begrüßte alle anwesende mit einem lauten: „Wir sind wieder daaa...!“ und rannte in die Küche. „Ich werde dir etwas zu essen machen, bestimmt bist du erschöpft, willst du etwas trinken?“ sie wurde so eifrig und ihre Bemühungen waren zu stark. Luke legte seine Sachen ab und schloss sich sofort in sein Zimmer ein. Er flutete es und versuchte sich wieder zu entspannen in dem kühlen und gut tuendem Wasser. Er öffnete seine eisigen blauen Augen und starrte an die Decke, lange würde er es nicht mehr aushalten. Am liebsten wäre er schon weggerannt und hätte ein Neues Abenteuer begonnen. Es gab da nur ein paar Probleme, eines davon war das er Spaß daran hatte die Schattengang zu bekämpfen und sich mit Paul zu duellieren. Er hatte hier wirklich gute Freunde gefunden und alles was man zum Leben brauchte und dann war da eine entscheidende Sache die es hier noch gab. Es war ein Mädchen, sie hatte ihn von Anfang an ins Herz getroffen und manchmal hatte er sich gewünscht sie nie getroffen zu haben. Eben gerade war einer dieser Momente und er hoffte er würde sich endlich überwinden können. Dummerweise konnte er sie nicht im Stich lassen, sie bedeutete ihm schon zu viel um sie allein mit solchen Idioten und verrückten Typen zu lassen. Außerdem konnte er es nicht ertragen, sie in den Armen eines anderen Jungen zu sehen. Am Beginn war noch alles gut gewesen und als er sie näher kennenlernte merkte er schnell das sich Gefühle entwickelten. Er hätte gleich gehen sollen, doch immer wieder sah er ihr Gesicht, diese brauen Augen die ihn lieblich musterten und die süßen Lippen die er zu gern wieder kosten wollte. Aber nicht nur das alles an ihr mochte er sehr, ihr Aussehen und ihren Charakter, sie hatte ihm neuen Mut gegeben und immer wieder Kraft. Durch ihre oft so fröhliche Art und ihr Lächeln hatte er Frieden finden können und die Freiheit war ihm egal gewesen, solange er nur bei ihr sein konnte. Wenn es doch entweder nie zu diesem Auftrag gekommen wäre oder wenn sie nie voneinander getrennt worden wären. Er drehte sich im Wasser und hatte das Gesicht jetzt dem Boden zugewandt. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt, er hatte zu viele andere Probleme als jetzt über SIE nachzudenken. Ein schwerwiegendes war Fiona. Sie war eine nervtötende und ausdauernde Person, wenn sie etwas wollte gab sie nicht auf bis sie es hatte. Aber so war sie schon immer gewesen und man konnte auch nicht viel dagegen tun, man konnte ihr nur aus dem Weg gehen. Er schloss wieder seine Augen und versuchte seine Gelassenheit und Gefühlslosigkeit wiederzuerlangen. Manchmal fühlte er sich wie einen Magnet, Amy zog ihn an und regte seine Stimmung positiv an, wenn jedoch Fiona in seiner Nähe war wurde er kalt wie der Nordpol und seine Laune ging nach unten und wurde schlechter. Er konnte sich in der Nähe der beiden nicht mehr kontrollieren, auch wenn er es bei jedem anderen Mädchen schaffte. Die beiden hatten eine spezielle und besondere Wirkung auf ihn, oft fragte er sich wieso ausgerechnet er. Er ließ das Wasser verschwinden und fiel in sein Bett. Luke machte sich Musik an und verwarf seine Gedanken, wenn er sich noch weiter den Kopf zerbrach würde es nicht besser werden. Auf einmal hörte man wie jemand aus der Küche rief: „Ich habe etwas leckeres gekocht, Lllllllukeeeee möchtest du etwas... nein, Luke komm sonst wird es noch kalt.“ er atmete tief ein und versuchte seine Selbstbeherrschung beizubehalten. „Ich hab keinen Hunger außerdem ist es zu heiß zum warm Essen, FLO!“ dieser saß ebenfalls in seinem Zimmer und spielte mit seinem Handy. „Ich hab noch etwas zu erledigen, Louis?“ Luke lachte. „Nicht daaa...“ die Reihe ging weiter und Flo antwortete: „Dann Richi...“ der trottete aus seinem Zimmer und starrte Fiona böse an, sie warf nur einen wütenden Blick zurück und stellte ihm grob den Teller auf den Tisch. Ohne ein weiteres Wort verließ sie die Küche und ging in den Flur. „Ich gehe spazieren, aber jemand sollte mich begleiten wer kommt mit?“ jetzt fing Richi an. „Ich kann...“ doch unterbrach ihn Fiona. „DU isst auf!“ „Gut dann Luke...“ antwortete er gehorsam und schaufelte sich warme Suppe in den Mund. Dieser gab den Staffelstab nur weiter: „Ich hab noch etwas wichtiges zu tun, Flo!“ ein Rumpeln war in seinem Zimmer zu hören und er zog missmutig die Tür auf. „Ich habe heute noch eine Verabredung mit Coco!“ Fiona ergriff das Wort. „Dann kann ich mir ja einen aussuchen oder? Ich denke ich nehme Luke, wenn Richi und Flo etwas anderes zu tun haben kommst du mit. Freu dich doch ich weiß auch schon wo wir hingehen.“ sie lachte und zog sich ihre Schuhe an. Luke trat aus seinem Zimmer und schüttelte den Kopf. „Ich habe aber auch etwas besseres zu tun.“ „Aber du bist mein Bodyguard, willst du denn das ich entführt werde?“ er zuckte mit den Schultern und trat ebenfalls auf den Flur.

Die drei Jungen tauschten einen Blick aus und wussten sofort was der andere dachte. Wenn Amy im Flur gestanden hätte wäre eine ganz andere Reaktion gekommen. Vielleicht hätten sie sich darum geprügelt und wären alle zusammen spazieren gegangen und beim essen wäre es genauso gelaufen. Doch würden sie mit Amy sicherlich nicht spazieren gehen... da gab es ganz andere Sachen die die Jungen machen wollten. Sie wollten über Mauern und Bänke springen und man konnte es schon fast spielen nennen. Ihre Fähigkeiten testen und einfach mal ein normales Teenagerleben genießen. Zumindest so normal es ging. Schnell wäre klar gewesen wer das Sagen gehabt hätte, wenn es um Amy ging und da hatten die anderen auch keine Chance. Dieser Jemand musste jetzt mit Fiona spazieren gehen und durfte sich bestimmt wieder Geschichten anhören.

Die beiden verließen die Wohnung und liefen am Fluss, der am Rande der Stadt floss, entlang. Fiona hakte sich bei Luke unter und fing an ihm zu schmeicheln. „Luke, weißt du eigentlich das ich dich von den Jungs am meisten mag? Deine Kraft ist so unglaublich stark und du hast so eine tolle Vergangenheit. Ich bewundere dich...“ er zischte nur und drehte sich weg. „Meine Vergangenheit ist alles andere als toll und meine Kraft ist nicht besser als die von...“ er hielt inne und verschluckte das Satzende. „Richi oder Paul? Doch ich denke schon und du bist auch der gelassenste, jedes Mal frage ich mich wie du das schaffst. Mit den Händen in den Hosentaschen wirkst du immer total cool.“ „Hmmm mag sein...“ sie zog an seinem Ärmel um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. „Wieso bist du so schlecht gelaunt? Ist es wegen diesem Mädchen?“ „Wen meinst du?“ fragte er. „Naja diese Amy, du bist doch mit ihr in eine Klasse gegangen. Richi hat mir von ihr erzählt und wie großartig sie doch wäre. Aber ich glaube sie spielt nur mit euch, sie ist eine totale Zicke... erst letztens habe ich sie mit so einem Typ gesehen, die beiden waren im Kino bestimmt hat sie jede Woche einen Neuen. Ach da fällt mir ein wollen wir nicht mal zusammen ausgehen?“ Luke versuchte seine Wut zurückzuhalten und sah sie böse an. „Wenn du noch einmal mit solch bösen Worten über sie sprichst, dann bringe ich dich eigenhändig um. Ich will nie wieder hören das du schlecht über sie sprichst.“ „Aber...“ „Ende der Diskussion!“ er machte ein paar kräftige Schritt nach vorn und sie rannte ihm beleidigt hinterher. „Was ist denn so toll an ihr? Sie hat dich betrogen... wenn sie überhaupt jemals deine Freundin war.“ Luke stöhnte und ließ sich auf eine Bank nieder. „Nicht sie hat mich, sondern ich hab sie betrogen. Sie ist einfach sie und ich wäre dir sehr verbunden wenn wir nicht mehr darüber sprechen.“ sie nickte. „Ich weiß, um dich ein bisschen abzulenken. Lass uns etwas unternehmen, wir können ja ausgehen. Ins Kino oder so?“ er schüttelte den Kopf und sah sich misstrauisch um. „Du wolltest nur spazieren gehen, können wir wieder zurück ich habe noch andere wichtige Dinge zu erledigen.“ sie sah ihn mit ihren großen blauen Augen an und schüttelte die blonden Haare die im Wind flogen. „Nein, ich möchte ein bisschen Zeit mit dir verbringen, ich mag dich sehr... und...“ sie setzte sich auf seinen Schoß und schmiegte sich eng an ihn. „Mir würde es nichts ausmachen wenn du jetzt ein bisschen grob wirst.“ seine Augen weiteten sich und er stieß sie weg. Sie sprang zurück auf den Boden und drehte sich beleidigt um. „Bin ich dir nicht gut genug?“ fragte sie. „Nein, es ist deine Art. Wenn ich mal offen mit dir sprechen kann, du bist hinterlistig und eingebildet, du nimmst dir was du willst und denkst du bist das beste und hübscheste Mädchen auf dieser Welt. Ich verstehe immer noch nicht wieso ich auf dich aufpassen muss, aber es macht mir keinen Spaß. Ich weiß das du nur mit mir spielst... du bist mit Richi zusammen, also lass den Blödsinn verstanden. Ich habe mir geschworen mich nicht mehr zu verlieben und die Mädchenwelt zu belassen wie sie ist. Sie interessieren mich nicht mehr und solche billigen Tricks die du bringst werden mich von diesem Beschluss nicht abbringen.“ „Aber... ich mag dich wirklich sehr, ich liebe dich!“ er stand auf und sah sie listig an. „Fiona ich kenne dich viel zu gut. Du verletzt nur dich und andere wenn du so weiter machst. Lass es, es gibt keinen der mein Herz noch mal zum Schmelzen bringen kann. Bleib auf deinem Niveau und geh nicht weiter.“ er verschwand in einer Wassersäule und ließ sie verblüfft stehen. Doch er tauchte hinter einem Baum wieder auf und behielt sie im Auge. Er konnte sie schließlich nicht allein lassen, er hatte nun mal einen Auftragen und ärgerte sich immer und immer wieder das er zu feige war sich gegen seinen Boss zu stellen. Sie lief wieder zurück zur Wohnung und stand eine ganze Weile vor der Tür. Er sah wie sie sich etwas aus dem Gesicht wischte und dann entschlossen eintrat. Immer noch wunderte er sich wieso sie so bedrückt wirkte und folgte ihr in die Wohnung.

Als er in der Wohnung stand sah er wie Fiona sich heimlich in Richis Zimmer schlich und die Tür schloss. Er lächelte und trat in sein Zimmer, sein Armband leuchtete und zeigte ihm eine Nachricht. Im Sektor S7 war wieder etwas passiert. Luke konnte nicht einfach tatenlos zusehen, er musste etwas tun. Denn dieser Sektor war ihm der wichtigste, Amy lebte in diesem Sektor und seit den letzten Tagen hatten sich die Angriffe ausschließlich auf seine Gebiete ausgewirkt. So als wüsste die Schattencrew Bescheid über die Spannungen und Probleme und das Amy gerade unbewacht war.

*

Nun war schließlich ein neuer Tag und meine ersten paar Stunden die ich bei Benno verbracht hatte waren gestern zu Ende. Ein neuer Morgen offenbarte sich mir und eine neue Chance mein Leben zu ändern und an die Freiheit zu gelangen. Ich hatte mitbekommen, dass Luke einen neuen Auftrag bekommen hatte, also eigentlich durfte er ihn ja nicht annehmen. Aber so wie ich ihn kannte wusste ich das er sich die Chance zu kämpfen, nicht entgehen ließ. Ich wollte ihn sehen, mein Herz spielte verrückt wenn ich nur daran dachte, seine wehenden dunklen Haare im Wind und diese kalten blauen Augen die mich immer so funkelnd musterten. Ich vermisste ihn, doch bei dem Gedanken erinnerte ich mich an Toni. Ich hatte ihn ein wenig vernachlässigt, sicherlich war es nicht schlimm das wir uns mal ein paar Tage nicht gesehen hatten, aber ich musste vorsichtig sein. Vielleicht könnte er denken ich wäre mit anderen Jungs zusammen und würde mich verlassen, ich habe gerade angefangen mich sogar in ihn zu verlieben. Als ich mich schließlich auf den Weg in die Schule machte überlegte ich mir einen Plan Luke beschatten zu können, aber trotzdem Toni nicht zu verärgern da ich ihn wieder nicht sehen konnte. Im Bus begegnete mir Coco, auch sie hatte ich lange nicht gesprochen, so kam es mir zumindest vor. Sie redete mal wieder wie ein Wasserfall und schien wirklich gut gelaunt zu sein, in mir weckte es ein wenig Zufriedenheit. Sie hatte nichts von den Problemen die herrschten mitbekommen. Coco wusste wahrscheinlich das es Probleme gab aber sie belasteten sie nicht, dass machte mich froh. Wir kamen in der Schule an und auch hier war eine angespannte Atmosphäre zu spüren, ich bemerkte das die anderen nichts fühlten. Ich wusste es... wahrscheinlich war ich die Einzige hier aber irgendetwas kam auf uns zu. Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren in den Stunden und dachte immer wieder an die geschehenen Ereignisse und wie es alles dazu kam.

Nach der Schule verabschiedete ich mich schnell von den anderen und rannte zum Bus, ich schaffte einen früher und fuhr zum Park. Ich war mir recht sicher das hier wieder ein Kampf stattfinden würde. Als ich in den unheimlichen, toten und dunklen Teil des Parks trat lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich versuchte meine Angst zu unterdrücken und machte mutig ein paar Schritte hinein. Nach weiteren hörte ich einige Stimmen von meiner Linken. Ich schlich mich näher heran und sah wie Paul und Luke sich wütend gegenüber standen, sie riefen sich etwas zu und kämpften miteinander. Gerade sah ich wie Luke zu Paul in die Luft sprang und ihn mit einer Wasserfontäne zu Boden zwang. Paul wehrte sich mit Windklingen und die beiden standen sich nun gegenüber. Der Kampf schien schon ziemlich lange anzudauern, die beiden machten eine Verschnaufpause. „Ich habe nichts getan und ihnen nichts befohlen, ich wusste nicht mal das ihr solche Probleme habt.“ rief Paul. „Du bekommst doch von allem Wind, sag mir... wer ist dieser Kerl. Wer ist dein Boss?“ Luke richtete sich wieder auf. „Ja, das mag stimmen... ich wusste das Fiona kommt und das es Ärger bedeuten könnte, aber das du so sehr darauf reagierst hätte ich nicht gedacht. Hast du immer noch Gefühle für sie?“ Luke zischte und nahm seine Hände aus der Hosentasche. „Du hast es heute wirklich drauf angelegt oder?“ Luke rannte mit einem wahnsinnigen Tempo auf seinen Gegner zu und wollte ihn mit der Faust niederschlagen, doch dieser sprang gekonnt zur Seite und lächelte. „Na endlich machst du Ernst. Ich sage es dir gern nochmal, ich habe nur die Anweisung bekommen mich auf deine Sektoren zu beschränken. Ich weiß nicht wieso, aber es ist so... wie läuft es denn zwischen dir und Fiona?“ Paul stichelte weiter herum und ich wusste wenn er so weiter machte, würde er es nicht überleben. Aber wieso regte Luke sich so auf, ich hatte ihn noch nie so gesehen. Bedeutete ihm Fiona so viel, so wie es mir schien gab es irgendeinen Jungen der Probleme machte. Wahrscheinlich hatten er und Fiona eine Liebesbeziehung und Luke versuchte herauszufinden wer es war. Doch wieso war er so emotional bei der Sache, dass kannte ich nicht von ihm. „Halt die KLAPPE!“ Paul wich ein weiteres Mal aus, aber es war äußerst knapp hätte er ein paar Sekunden später reagiert wäre es das gewesen. „Luke, jetzt reg dich ab... was ist los mit dir?“ auch er schien verwundert zu sein. „Ich will wissen wer dieser Kerl ist der uns diese Probleme macht und mit dem sie die ganze Zeit rumhängt. Irgendetwas stimmt hier nicht, die Situation verschärft sich und das zu schnell.“ „Was ist mit Fiona? Wie stehst du zu ihr?“ „Ich muss nur auf sie aufpassen...“ „So sehr ich auch wollte, ich kann dir nicht helfen.“ Luke ließ seine Angriffe fallen. „Hmmm... was geht hier vor?“ Paul ging auf Luke zu. „Irgendetwas schräges, nimm dich in Acht.“ „Ich kann nicht... auf sie aufpassen!“ Luke ließ den Kopf hängen, er schien wirklich besorgt zu sein. „Dann werde ich das übernehmen, dass kommt mir sehr gelegen ich mag sie auch...“ Luke sprang auf Paul und dieser lang mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. „Du wirst sie nicht anrühren, verstanden?“ Paul versuchte ein Lächeln. „Schon passiert!?“ Lukes Augen wurden noch kälter und eisiger und sein Blick verschärfte sich. „Ich bin ein Versager...“ er ließ Paul los. „Bitte pass auf sie auf. Und achte auch auf diesen Typ, wenn es sein muss gewinne sie für dich. Das ist besser so aber wehe du verletzt sie.“ „Das darfst nur du ja? Sie so necken und ärgern, sie küssen und ihr lächeln sehen.“ Luke stand auf und drehte sich von ihm weg. „Nein, ich dachte es aber es ist falsch, ich muss versuchen es zu unterdrücken.“ Paul stand ebenfalls auf und streckte Luke die Hand hin. Sie schlugen ein, kameradschaftlich- es wirkte wie eine Art Vertrag. „Du kannst sie jetzt fertig machen, lass deine Wut ruhig raus...“ Paul lachte und verschwand im Wind. Luke sah zum Himmel und schien auf etwas zu warten. Nach wenigen Minuten hörte ich Schritte und fünf Jungs der Schattencrew näherten sich. Der Kampf war noch nicht vorbei und jetzt erschloss sich mir zumindest die letzte Aussage: „Du kannst sie fertig machen... lass deine ganze Wut raus.“ sie fingen an mit Luke zu kämpfen und er wirkte ungezügelter als sonst.

Ich versuchte zu begreifen worüber die beiden gesprochen hatten, es war ein unlösbares Rätsel. Sie hatten und da war ich mir sicher, von einem Mädchen gesprochen und ich denke es handelte sich dabei um Fiona. Aber ich bin mir nicht sicher wie sie heißt, sie haben manchmal die 3. Person Singular benutzt und manchmal ihren Namen, dass war höchst eigenartig. Als ich meinen Blick in der Umgebung schweifen ließ, erkannte ich Veronika. Sie stand mit einer Kamera hinter einem Baum und beobachtete Luke mit offenem Mund. Entweder war sie total fasziniert und sah ihn als Helden oder als Monster. Bevor ich reagieren konnte verschwand sie wie ein Geist und ich sah zu Luke. Dieser hatte alle erledigt und sie lösten sich nach und nach in Luft auf. Ich wollte mich gerade umdrehen und ebenfalls das Weite suchen, da hörte ich flammen und wie sie in Richtung Luke schossen. Erschrocken drehte ich mich um und sah wie dieser seine Hand nach hinten streckte und die Flammen aufhielt. Ich ließ mich geschockt auf den Boden sinken und war froh das er so schnell reagiert hatte. Er sah sich misstrauisch um und zerquetschte die Flammen, doch es brachte nichts ein weiterer Angriff aus meiner Richtung startete gegen ihn. Mir war als würde er mir genau in die Augen sehen, ängstlich legte ich mich auf den Boden und hielt den Atem an. Plötzlich griff auch mich etwas an, dummerweise konnte ich nicht so schnell reagieren. Doch es traf mich nicht der schwarze Schatten zerschellte an einem unsichtbaren Gegenstand direkt vor mir. Luke drehte sich wieder um und verließ den Schauplatz. Ob er mich bemerkt hatte? Ich sah mich um, um mich zu vergewissern das mich auch niemand entdeckte. Ich trat den Heimweg an und wunderte mich sehr. Es war mir alles vorgekommen wie in einem Schauspiel, wo waren Jonathan und die anderen gewesen? Wieso hatten Luke und Paul sich wie gute Freunde behandelt und wieso hatten Flammen Luke schon wieder angegriffen? War ich das etwa gewesen?

Mein Kopf schmerzte und ich versuchte meine Konzentration aufrecht zu halten, doch es fiel mir äußerst schwer. Mir wurde schwindelig und ich merkte wie etwas nicht stimmte, mein Körper spielte verrückt und ich schaffte es nicht mich zu kontrollieren. „Amy... alles in Ordnung?“ eine helfende Hand griff unter meinen Arm und hielt mich fest. Ich öffnete meine Augen und erkannte verschwommen Toni. „Ich weiß nicht... ich fühle mich schwach, wie als würde mir die Energie ausgesaugt werden.“ er hielt seine Hand auf meine Stirn und seufzte besorgt. „Du hast ein wenig Fieber und bist ganz heiß, ich bringe dich nach Hause.“ ich nickte und wir liefen durch den Park nach Hause.

Wenig später fand ich mich in meinem Bett wieder und sah wie er sich über mich beugte. „Und jetzt schlaf schön und ruh dich aus...“ flüsterte er noch bevor mir die Augen zufielen und ich in einen tiefen Schlaf versank. In diesem Schlaf hatte ich einen komischen Traum: Eine Stimme rief nach mir. „Amy... Amy...“ sie war weiblich und hatte ein wohlklingenden Ton. Ich befand mich wie in einem schwarzen Loch, alles, alles war dunkel und schwarz. Ich stand auf und sah mich um die Umgebung veränderte sich. Zuerst tauchte ein helles Licht auf und ich sah wie Veronika verängstigt von komischen Typen festgehalten wurde, es schien als wäre sie eine Geisel. Alles wurde wieder schwarz und ich sah nichts, im nächsten Moment befand ich mich wieder im Park und sah wie Fiona lachend mit Luke um den Springbrunnen rannte, sie schien sehr glücklich und irgendwann zog er sie dicht an sich heran und küsste sie. Mein Kopf fing wieder furchtbar an zu schmerzen und ich wollte aufwachen. Paul sah den beiden ebenfalls zu und in Lukes Blick konnte ich ein wenig Traurigkeit erkennen. Irgendwann verdunkelte sich der Himmel und schwarze Gestalten schlichen sich heran. Jonathan und die anderen kamen zu Hilfe und beschützten mich, doch alle fielen. Sie lagen am Boden und konnten sich nicht mehr bewegen. Ich sah wie sie litten nur weil sie mich und Fiona beschützten. Ich richtete meine Hände nach oben und versuchte die Gestalten durch meine Kräfte anzugreifen doch es funktionierte nicht. Ich war unfähig etwas zu tun, dann kam Toni auf mich zu und sah mich mitleidig an. Er legte eine Hand auf meinen Kopf und bevor ich wieder einschlief sah ich noch wie Veronika gefesselt am Boden lag, sie war gefangen worden ich versuchte zu schreien und mich zu befreien, mich zu bewegen doch nichts passierte mein Körper reagierte nicht auf mich. Und ich wusste auch nicht wie ich sonst reagieren sollte. Alles wurde erneut schwarz und ich versank wieder in diesem tiefen Loch. Ich wollte weinen da ich so unfähig war den anderen zu helfen, ich fühlte mich wie in einen Käfig eingeschlossen. Ich hörte wieder diese weibliche Stimme die meinen Namen rief: „Amy...Amy... wenn du die wahre Flamme findest... konzentriere dich auf deine Kraft und du kannst anderen die Freiheit schenken auch wenn dein Körper unbeweglich und gefangen ist.“

Ich schreckte hoch und fasste mir an die Stirn. Erschrocken öffnete ich meine Augen und sah mich um, ich befand mich in meinem Zimmer und alles war in Ordnung. Ich hatte ein wenig geschwitzt, aber sonst war alles beim alten. Ich konnte zwar nicht überprüfen ob es den anderen gut ging, aber irgendwie fühlte ich es. Ich versuchte mir einzureden das es nur ein komischer Traum gewesen war. Ich schnappte mir Zettel und Stift und schrieb es auf, alles was ich noch wusste und den Satz den diese Stimme zu mir gesagt hatte: „Wenn du die wahre Flamme findest... konzentriere dich auf deine Kraft, schenke den anderen ihre Freiheit auch wenn du bewegungslos und gefangen bist.“ komisch... wenn ich bewegungslos bin, könnte heißen wenn ich selbst nicht frei bin soll ich trotzdem anderen Freiheit schenken können? Wie soll das gehen? Und das mit der wahren Flamme verstand ich nicht. Was war das auch für eine Stimme die ich da gehört hatte?

Ich torkelte ins Wohnzimmer und sah auf die Uhr, es war 10:23 Uhr. Erschrocken rannte ich zu meinem Kalender, was war heute? Heute war Donnerstag... ein Schultag und ich saß zu Hause. Wieso hatte mein Vater mich nicht geweckt? Ich rannte wieder zurück in die Küche und fand einen Zettel: „Liebste Amy... mein Schatz du bist krank also bleib im Bett und erhole dich, ich habe dich von der Schule abgemeldet und mach doch bitte das Radio an um 11 Uhr es ist etwas eigenartiges passiert. Ich habe dich Lieb, Papa“ fassungslos ließ ich mich auf unser Sofa fallen und starrte auf die Handschrift meines Vaters. Was sollte den passiert sein, außerdem ging es mir gut. Mir war nur ein wenig heiß. Ich machte mir Frühstück und freute mich in dem ganzen Stress einen Tag frei zu haben. Nebenbei hörte ich Radio, so wie mein Vater es mir gesagt hatte und ich hörte eine erschreckende Nachricht: „Eine Eilmeldung: Veronika van During wird vermisst wir bitten alle die etwas wissen sich umgehend bei der Polizei oder der Familie zu melden. Sie verschwand gestern gegen Nachmittag im Park und kam nicht wieder zurück... Familie During hat eine Belohnung für denjenigen der ihre Tochter findet ausgeschrieben. Wir bitten um mithilfe. Die Telefonnummer der Familie ist 04566...“ erstarrt ließ ich mein Messer fallen und starrte das Radio an. „Das ist nicht euer ernst oder? Sie ist verschwunden?“ das passte nicht zu Veronika, sie fühlte sich nicht besonders wohl in ihrer Familie, aber sie würde niemals verschwinden oder abhauen. Sie war taff und ließ sich auch nicht einfach so entführen, es musste wirklich etwas schlimmes passiert sein. Mein Armband leuchtete auf und eine Nachricht erschien. Ein Gruppenmeeting in einer halben Stunde im Hauptquartier. Und ich musste dabei sein, um jeden Preis. Ich hatte sie gestern gesehen vielleicht hatte die Schattengang damit etwas zu tun und sie war schließlich meine Klassenkameradin ich musste ihr helfen. Ich schob mir mein Brötchen in den Mund, schaltete das Radio wieder aus und sprintete in mein Zimmer. In Windeseile zog ich mich um und aß mein Brötchen keine 15 Minuten später verließ ich das Haus und rannte mit einer Tasche zum Hauptquartier. Ich erreichte es knapp nach 11 Uhr am Brunnen und traf auf Flo. „Hey was machst du denn hier, du bist doch krank oder?“ ich sah ihn verwirrt an. „Woher weißt du das es...“ er winkte ab. „Hat mir Luke erzählt... der weiß doch alles über diiii...“ ihm wurde der Mund zugehalten von Luke und wir bestiegen den Schacht. „Klappe...“ zischte er und würdigte mich keines Blickes. Über seine Schulter hinweg raunte er: „Du solltest im Bett liegen und nicht hier sein, verschwinde lieber wieder.“ „Du bist so ein Idiot. Veronika ist eine Klassenkameradin ich kann sie doch nicht einfach so im Stich lassen, vielleicht steckt die Schattencrew dahinter.“ aufgebracht folgte ich ihnen in den Gemeinschaftsraum. „Du warst gestern auch im Park...“ „Nein war ich nicht... aber ich habe da so ein Gefühl.“ er drehte sich um und kam mir bedenklich nahe. „Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Bei mir bringt es nicht zu lügen...“ ich zischte und stieß ihn weg. „Ich lasse mich nicht unterkriegen, ich habe besondere Fähigkeiten und ich will euch helfen, ob ihr es nu zulasst oder nicht.“ er zuckte nur mit den Schultern und wir traten in den Beratungsraum ein. „Okay, kleine Krisen-besprechung. Wie ihr wisst ist Veronika verschwunden. Eigentlich ist es gut da sie uns weiterhin nur ärger gemacht hätte aber...“ ich musste mich wirklich zusammenreißen nichts zu sagen. Luke hielt mich zurück. „Aber, wenn sie die Schattengang hat, dann ist es natürlich wichtig das wir eingreifen, einerseits damit die Polizei keinen Wind bekommt, andererseits damit sie auch nichts sagen kann. Sie hat viel über uns herausgefunden und Bilder gemacht es wäre eine Schande und ein riesiges Problem wenn es an die Öffentlichkeit gelangt. Der Plan ist folgender, ich habe gesehen Amy möchte ebenfalls mithelfen du wirst mit Flo gehen. Ihr werdet in der Stadt nach ihr Suchen, dann haben wir Richi du wirst außerhalb also am Rand entlang dich durchfragen und Hinweise sammeln und Luke wird im Park nochmal nach Hinweisen suchen und ebenfalls in der Stadt. Jonathan wird Richi zur Hand gehen und ich werde alles koordinieren und Benno wird den Überblick behalten. Ich hoffe wir finden sie vor heute Abend, es ist äußerst wichtig. Bitte gebt euch alle große Mühe. Nun gut dann, wir treffen uns wenn es irgendetwas wichtiges Neues gibt und jetzt schwärmt aus und findet sie.“ damit scheuchte er uns aus dem Raum. Luke und ich verließen ihn als letzter, wir sahen uns lange an, aber es war gut das wir nicht zusammen losgeschickt worden waren. Er warf mir ein bedrücktes Lächeln zu und verschwand in einer Wassersäule. Flo rief nach mir und holte mich aus meinen Gedanken. „Kommst du? Wir sollten uns beeilen.“ ich nickte und setzte mich in Bewegung. Ich konnte nur hoffen das es Veronika gut ging und ihr nichts zugestoßen war. Wir fuhren mit dem Motorrad von Flo in die Stadtmitte und fingen an uns durchzufragen. Auch wenn ich genau wusste das es nichts brachte fragten wir weiter und fuhren von Straße zu Straße um Hinweise zu finden.

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Zur gleichen Zeit kam Luke im Park an und hegte die gleichen Gedanken wie Amy. Er war froh nicht weiter mit ihr Zeit verbringen zu müssen und trotzdem hätte er sie gern in den Arm genommen. Und er machte sich ebenfalls Sorgen um Veronika.

Er sah sich um und versuchte irgendwelche Hinweise zu entdecken. Hier wurde sie zuletzt gesehen, er ärgerte sich das er sich nicht ordentlich konzentrieren konnte. Er musste immer und immer wieder an sie denken. Er kam in den verbotenen Teil und erinnerte sich an den Kampf, er war wieder von dieser merkwürdigen Kraft ausgegangen, Amy hatte ihn beobachtet und der Angriff war von ihrer Richtung gekommen, jedoch war nicht sie es. Er lief zu dem Platz an dem sie gesessen hatte und sah sich um etwas weiter hinten erkannte er Fußspuren, die waren definitiv nicht von ihr. Er hockte sich auf den Boden und sah sich die Erde an. Irgendetwas stimmte nicht er hatte es im Gefühl, er drehte sich um und schritt wieder auf den Kampfplatz. Der alte Schuppen stand immer noch, auch nach den ganzen Kämpfen die hier statt gefunden hatten. Er lief auf ihn zu und öffnete langsam die Tür gespannt was ihn dahinter erwarten würde. In den dunklen Raum drang Licht und ein zusammengekauerter Mensch trat zum Vorschein, ihm waren Hände und Füße zusammengebunden und ein Tuch um den Mund. Seine langen Haare fielen ihm nass über den Rücken und mit großen verängstigten Augen musterte er Luke. Besser gesagt sie, es war Veronika. Luke zögerte kurz und dachte nach, dann lief er auf sie zu und machte ihre Fesseln los. „Hey... wir haben dich schon vermisst. Wie lange warst du hier? Was ist passiert?“ sie rieb sich die Handgelenke und man sah eine deutliche Erleichterung in ihrem blassem Gesicht. „Ich weiß auch nicht genau was passiert ist, bloß gut das du mich gefunden hast. Wer weiß was mit mir noch passiert wäre, du bist mein Held ich werde gleich zu meinen Eltern gehen und...“ „Erst wirst du mir erzählen was passiert ist und wer dich hier hergebracht hat.“ „Ich hab auch Fragen, wieso traust du dich in diesen Teil des Waldes?“ „Ich weiß nicht was die Leute immer haben, denn dieser Teil ist nicht anders als die anderen, er ist nur nicht gepflegt.“ sie nickte. „Okay, also ich weiß nicht was genau passierte, aber ich war am Abend hier. Wenn ich nur wüsste warum, naja jedenfalls glaube ich waren da ein paar Jungs und dann habe ich das Bewusstsein verloren. Ich habe gestern nichts gegessen wahrscheinlich deswegen. Als ich heute gegen Mittag aufwachte fand ich mich in diesem Schuppen ich weiß nicht wie ich hierher gekommen bin, aber ich habe vorhin einen Jungen gesehen und ich bin mir sicher ihm schon mal begegnet zu sein. Ich kann mich nur nicht erinnern wo.“ „Also du weißt nicht wer?“ sie schüttelte den Kopf und sie verließen den Schuppen. Luke versuchte mögliche Verdächtige zu finden, aber er konnte sich nicht vorstellen das die Schattengang ein Mädchen entführen sollte, dass ihnen nicht im geringsten etwas bringt. „Hey Luke, so sieht man sich wieder...“ Paul tauchte auf. Wenn man grad von der Person spricht oder denkt hat sie meistens die Angewohnheit aufzutauchen. Luke lachte und stellte sich vor Veronika. „Na sowas, gut das wir uns treffen ich hätte da mal ein paar Fragen an dich.“ Paul stolziert auf ihn zu. „Du bist mir einer, erst Amy dann Fiona und jetzt wieder eine andere ich will gar nicht wissen was ihr hier gemacht habt. Sie ist doch aus deiner Klasse oder?“ „Du weißt nichts von ihr?“ hakte Luke nach. Paul schüttelte kichernd den Kopf und sah sie an: „Hmmm ich habe sie mal in der Schule gesehen aber es verwundert mich das sich ein Mädchen so weit raus traut.“ Luke nickte. „Richtig und dann ist da noch was komisch... sie wurde vermisst und ich habe sie gerade in dem Schuppen gefunden.“ jetzt wurde Paul stutzig. „Wer macht denn sowas?“ „Tja ich hatte da dich im Visier aber du scheinst unschuldig zu sein.“ die beiden sahen sich prüfend an und wie in einem mentalen Kampf warfen sie sich böse Blicke zu. „Du kennst ihn?“ fragte Veronika und sah ihn interessiert an. „Hmmm...“ murmelte Luke. Alle schwiegen und überlegten was nun passieren sollte, wie es weiter ging und wieso Veronika in diesem alten Gartenhaus war. „Hey Paul, wir...“ erschallte eine Stimme von weiter hinten und 5 Jungen erschienen. „Oh, da ist ja Waterboy.“ einer der fünf Jungen war recht vorlaut. Sie tauschten einige Blicke aus und stürmten ohne die anderen beiden zu beachten auf ihn los. „Hey, hört auf... wir führen gerade ein wichtiges...“ „Ach Paul jetzt mach mal Halblang. Wir wollen ihn endlich fertig machen.“ und bevor noch weitere Einwände kommen konnten rannten sie auf Luke zu. Dieser reagierte schnell und stieß Veronika zur Seite, bevor ihn die ersten Schatten erreichten baute sich eine große Wasserwand vor ihm auf. Veronika blieb der Atem weg und Luke zischte verärgert. „Man ihr seid echt Idioten, in dieser Welt ist es sehr gefährlich mit diesen Kräften zu spielen.“ schimpfte er. „Wenn du erstmal erledigt bist, genauso wie die anderen dann dürfen wir endlich nach Hause.“ Luke stoppte seinen Angriff und fragte: „Ihr seid nur wegen uns hier?“ sie nickten. „Sobald alle Elementowner und Menschen mit besonderen Fähigkeiten verschwunden sind von dieser Welt ist unsere Mission erfüllt.“ Paul fluchte. „Und ich dachte er wollte... jetzt reichts verschwindet!“ doch er bekam als Antwort einen Schatten der ihn grob auf den Boden warf und fesselte. Er schrie, Paul hatte geholfen die Magie auf dieser Welt auszurotten. Und er war selbst einer von diesen besonderen Menschen!

Luke schmetterte drei der Jungen nieder und zerdrückte sie bis sie zu Staub zerfielen. Veronika schrie auf und fing bitterlich an zu weinen, nicht nur aus Angst. „Wer seid ihr? Du hast ihn getötet...“ Luke schüttelte den Kopf und feuerte ein Messer aus Wasser auf Paul zu, dieses zerschnitt den Schatten der ihn fesselte und Paul sprang wütend auf. „Jetzt zeig ich es euch. Meine Befehle werden nicht missachtet...“ er nahm sich die anderen beiden vor und erledigte sie mit einigen Windangriffen. Luke half Veronika auf und erklärte ihr mit zerknirschtem Gesicht die Situation. „Okay, wir haben nicht viel Zeit aber wir sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten, wir können Naturgewalten oder Gegenstände und so weiter kontrollieren. Normale Menschen nennen es gern Magie. Diese Typen die wir gerade fertig gemacht haben sind der Gegenpol zu unserer Welt, sie beherrschen die schwarze Magie und versuchen aus irgendeinem Grund uns zu unterdrücken. Wir haben sie nicht umgebracht, sondern nur ihre Seelen zurück in ihre Welt geschickt. Diese Typen haben einen Weg in unsere Welt gefunden und wenn wir sie besiegen und ihre Körper zerstören schicken wir ihre Seelen in ihre Heimatwelt zurück. Also ihnen geht es gut und sie leben, wir haben eigentlich noch nie jemanden umgebracht. Und jetzt musst du mir versprechen niemandem etwas zu sagen.“ Veronika starrte ihn nur mit offenem Mund an. „Ihr seid diese PP's von denen mein Vater immer spricht, er jagt euch schon seit Jahren hat es aber nie geschafft zu beweisen das es euch gibt und...“ sie stockte kurz und fasste sich an die Stirn. „Jetzt fällt mir alles wieder ein, genau ich habe euch auch verfolgt und wollte beweisen das es diese PP's wirklich gibt. Und dann war ich hier und dann... wurden meine Erinnerungen gelöscht.“ Paul lief zu den beiden. „Sie verlieren nicht komplett ihre Erinnerungen, alles was am letzten Tag passierte wissen sie noch.“ erklärte er Luke. „Und wir sollten sie endlich nach Hause bringen.“ „Aber...“ Luke war ratlos, sie wusste Bescheid und so wie er sie kannte würde sie es allen erzählen. „Pass auf, du hast nicht einen Beweis nur deine Erinnerungen, wenn du nicht willst das wir sie dir nehmen dann hältst du schön deinen Mund und sagst kein Wort von uns. Wenn wir merken das wir beschattet werden, wissen wir du hast geplaudert. Dann wird die Geschichte nicht nur gut für dich aus gehen und dir ist klar das wir dazu die Mittel haben.“ er tätschelte ihr den Kopf und sie nickte brav. „Na also...“ er drehte sich und steuerte auf den Ausgang zu. Luke gesellte sich zu ihm und Veronika folgte ihnen in einigem Abstand. „Und du meinst das hält sie ein?“ fragte Luke misstrauisch. Paul zuckte mit den Schultern: „Wir können sie nur warnen und bedrohen. Aber ich denke mal, dass sie ein schlaues Mädchen ist und erstmal nichts sagen wird.“ die beiden grinsten sich an. „Schön dich wieder auf unserer Seite zu haben.“ „Naja, das muss ich mir noch überlegen...“ die beiden lachten und brachten Veronika nach Hause. Dann sagte Luke den anderen Bescheid und sie trafen sich alle im Hauptquartier zu einer Besprechung.

Als alle versammelt waren fehlte nur noch Louis, der seine Absprachen mit Benno traf und den morgigen Plan nochmal durchging. Amy war verwundert auch Paul zu sehen, als dieser ihr die Situation erklärte lachte sie und hieß ihn herzlich willkommen. „Das muss ich mir noch genau überlegen. Aber sag mal, wen magst du mehr böse oder liebe Jungs?“ sie fing an zu überlegen. „Weder noch, ich tendiere zu bösen Jungs aber...“ Paul lachte. „Na dann sollte ich doch nicht die Seite wechseln oder?“ sie stieß ihm ihren Ellenbogen in die Seite und Luke unterbrach die beiden. „Ihr scheint euch ja blenden zu verstehen.“ zischte er. „Ja, was dagegen?“ fragte Paul frech. Amy senkte den Kopf und wünschte sich auch wieder so vertraut und frech mit ihm reden zu können, aber die Sache mit Fiona konnte sie einfach nicht überwinden. „Hmmm, jaa sehr sogar...“ kam plötzlich als Antwort von Luke. Beide sahen ihn stutzig an und bevor einer der beiden etwas erwidern konnte betrat Louis den Raum. „Also, meine Lieben, wie ihr seht haben wir einen Neu-Altzugang. Ihr kennt ihn alle er hat vorläufig die Seiten gewechselt. Dummerweise weiß keiner wie lange das anhält.“ alle lachten. „Gut, nun sollten wir wieder ernst werden. Luke hat Veronika gefunden und nach Hause gebracht. Leider weiß sie jetzt das er besondere Fähigkeiten hat und sie hat schon in der Vergangenheit gemerkt das es einige Verknüpfungen zu Richi, Flo und Paul gibt. Nur zur Sicherheit warne ich euch vor, wenn ihr glaubt verfolgt zu werden dann müsst ihr mir sofort Bescheid geben. Es tut mir Leid Amy, aber es scheint als wären eure Mühen zu Nichte gemacht worden.“ sie schüttelte den Kopf und winkte ab. Natürlich hätte sie sich gefreut wenn es geklappt hätte aber sie wusste von Anfang an, dass es nur eine vorübergehende Lösung war. „Okay also der Plan für morgen ist folgender: Jonathan geht mit Flo in Bereitschaft und Richi ist Ersatzmann. Ihr haltet morgen die Stellung, ich werde ebenfalls die Augen offen halten und hoffen das die Schattengang keinen Unsinn macht. Paul dir werde ich keine Aufgabe zuteilen, du musst dir erst wieder unser Vertrauen erarbeiten.“ dieser schüttelte lachend den Kopf. „Danke aber so viel Mühe mache ich mir dann doch nicht...“ wieder lachten alle und Louis hatte Schwierigkeiten ernst zu bleiben und das Gebrabbel wieder loszuwerden. „Wenn es dann endlich weiter gehen kann. Amy du weißt das du nichts machen wirst und ich werde es nochmal wiederholen, du wirst dich in keine Kämpfe einmischen und dich von Gefahrenzonen fernhalten verstanden. Gut und du Luke wirst Fiona nicht aus den Augen lassen, wenn du ebenfalls in einen Kampf verwickelt bist dann gibt es eine saftige Strafe. Und da die Situation im Moment gespannt ist habe ich keine gute Laune und das bedeutet auch für euch nichts gutes. Gut ich denke das war das grundlegende. Wenn es Fragen gibt bitte nachher und sonst wünsche ich euch einen schönen Abend.“ Richi und Flo verließen zusammen den Raum und verabschiedeten sich recht schnell. Luke beobachtete Paul und Amy und Jonathan marschierte allein nach Hause, er hatte noch immer nicht so recht den Anschluss gefunden. Es war für ihn sehr schwer sich in einer eingespielten Gruppe zu integrieren aber wenn er ehrlich war, war er ganz froh denn er war lieber allein, da konnte er auch machen was er wollte und musste keine Befehle von gleichaltrigen befolgen. Das war ihm sehr wichtig Befehle befolgen, jedoch konnte er sie nicht ernst nehmen wenn sie von einem Jungen aus seinem Alter kamen. Er vergaß das die Jungs hier schon wesentlich mehr Erfahrung hatten und vielleicht sogar mehr Recht hatten als manch Erwachsener, trotzdem widersprach es seinen Prinzipien. Louis machte sich Notizen und leistete Benno am weiteren Abend noch Gesellschaft. So verstreuten sich die Jungs und die Aufruhr vom Nachmittag war so gut wie vergessen.

*

Ich kam nach Hause und ließ mich in mein Bett fallen, ich hatte das Gefühl nichts anderes mehr zu tun. Morgens stand ich auf und ging zur Schule und kam abends spät nach Hause. Dann ließ ich mich in mein Bett fallen und das wars, vielleicht aß ich noch etwas aber ich war nur noch zu Haus wenn ich schlafen wollte. Nicht das es schlecht war es war nur ungewohnt. Sonst langweilte ich mich immer und war froh wenn ich einkaufen gehen musste. Jetzt nervte es mich nur und ich war zufrieden in meinem Bett etwas Ruhe zu genießen. Mein Kater tapste auf mir herum und schnurrte als ich begann ihn zu streicheln. Nach einer Weile steckte mein Bruder den Kopf durch die Tür. „Na auch mal wieder da... du bist in letzter Zeit viel beschäftigt oder?“ ich nickte nur und sah ihn an. „Was ist?“ fragte ich. „Ach naja, es gibt jetzt essen.“ ich nickte und er verschwand. Ich setzte meinen Kater auf mein Bett und rappelte mich auf. „Na dann...“ flüsterte ich und schlurfte ins Wohnzimmer.

Wir aßen Abendbrot und als ich danach wieder in mein Bett fiel war ich froh jetzt schlafen zu können. Ich hatte mir viel zu viele Sorgen gemacht um Veronika und war den halben Tag lang durch die komplette Stadt gelaufen und hatte sie gesucht. Ich hatte es satt mich immer um sie kümmern zu müssen, vor allem hatte sie mich schon immer gehasst und total geärgert und jetzt musste ich ihr helfen. Ich zog mich um und kuschelte mich schließlich in meine warme Bettdecke. Und trotzdem bereute ich noch nicht einen Moment den ich erlebt hatte, ich habe so viel erfahren und gesehen. Schon allein das war das Leben wert. Ich dachte zurück, mal wieder... und spulte Vorwärts zuerst hatte ich alle kennengelernt und mich damit abgefunden nun nicht mehr den ganzen Tag zuhause zu hocken. Dann war ich in der Uni gewesen und hatte viel gelernt auch über mich selbst, der nächste Schritt war meine Fähigkeiten in der Öffentlichkeit zu trainieren. Und dann weiß ich nicht mehr so genau, irgendwann kamen Toni und Fiona. Die Schattencrew und jetzt liege ich in meinem Bett und denke zurück. Ich schlief schnell ein und wachte leider auch schnell wieder auf. Glücklich gestern nicht einen Gedanken an Luke verschwendet zu haben zog ich mir meine Schuluniform an und lief zum Bus. Vielleicht hatte ich ihn endlich überwunden, noch immer stellte sich mir die Frage wieso ich so an ihm hing, er war doch eigentlich auch nur einer dieser Typen wann wurde er so besonders und wichtig für mich?

Bevor ich auf die Antwort kam begrüßte mich Coco und ich führe jetzt nicht weiter aus was in der Schule passierte. Ich kann sagen das es nicht unbedingt spannend war, aber Veronika hielt sich zurück und starrte uns nur die ganze Zeit an. Sie redete öfter mit Richi, Paul und Flo und fragte mich immer wieder nach Luke. Doch ich zuckte jedes Mal mit den Schultern und sagte: „Er musste wohl wieder gehen...“ jedes Mal zog sie schmollend davon. 

In der großen Pause hatte sie ein ausführliches Gespräch mit Coco, die sich zur Aufgabe gemacht hatte Veronika nun zu betreuen. Sie hatte einfach ein zu gutes Herz, nachdem ich ihr die Geschichte geschildert hatte empfand sie Mitleid und machte es sich zur Aufgabe Veronika zu helfen. Und als ich sie dann im Unterricht beobachtete kam es mir so vor als wäre sie etwas gelassener. Natürlich wirkte sie noch immer angespannt, aber wer wäre das nicht nach dieser Situation und dem Spektakel. Ich fand es wirklich erstaunlich wie gut sich Veronika und Coco verstanden und ich hatten den größten Respekt vor Coco. Ich wusste genau wie anstrengend Veronika war und trotzdem nahm Coco sich die Zeit mit ihr zu reden und zu versuchen sie zu unterstützen.

Nach der Schule traf ich mich mit Toni und wir verbrachten den Tag zusammen. Mein Vertrauen wuchs immer mehr und die Zeit mit ihm wurde mir immer kostbarer. Er erzählte mir von seiner Woche und den ersten Prüfungen, außerdem von nervigen Mädchen die ihn bedrängten und er versuchte mich zu überreden Fotos von mir zu machen, damit er diese den Mädchen zeigen konnte und einen Beweis für die Aussage: „Ich habe eine Freundin.“ hatte. Ich mag keine Fotos, gar nicht aber er machte trotzdem welche, heimlich und immer wieder. Er betone wie hübsch er mich finde und wie sehr er sich freue das ich seine Freundin war. Ich dachte immer wieder über diese Worte nach denn ich hatte sie schon öfter gehört. Jemanden ganz allein gehören... Viel zu oft wenn ich das mal so sagen kann. Wieso wollen Jungen nicht teilen? Irgendwie kann ich es nachvollziehen, ich teile meinen Freund auch nicht gern, aber der Grund war mir immer ein Rätsel. Wie gesagt gegen Abend trafen wir auf ein weiteres „Pärchen“. Am liebsten wäre ich davon gerannt oder hätte mich versteckt, doch es war bereits zu spät. Fiona hatte uns gesehen und Luke zu uns geschleift. „Hey na wenn das nicht Amy und ihr Freund sind... Luke findest du nicht auch das sie wirklich gut zusammen passen?“ sie hatte ins Schwarze getroffen und ich drehte mich verlegen weg. Toni grinste von einem zum anderen Ohr und tauschte mit Luke böse Blicke aus. Fiona hatte keine Antwort bekommen, aber ich fragte: „Und was macht ihr hier?“ „Wir waren nur spazieren, Luke ist so lustig. Wusstest du das?“ ich schüttelte den Kopf: „Mich ärgert er immer nur.“ ich konnte ihm ein grinsen entlocken. „Bei dir geht es auch nicht anders.“ warf er frech zurück und ich musste ernsthaft nach einer Antwort suchen. „Toni ich wollte mal kurz mit dir unter vier Augen sprechen.“ erklärte Fiona und zog ihn ein Stück weg. Ich war allein mit ihm... die beiden anderen tuschelten miteinander und es schien als würden sie Pläne schmieden. Ich überlegte krampfhaft was ich sagen konnte und versuchte nicht rot zu werden. „Und... ähm wie geht es dir so?“ er zuckte mit den Schultern. „Was soll das denn?“ seine kalten blauen Augen musterten mich und ich drehte mich weg. „Hör auf mich so anzustarren...“ ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich kann nicht anders wenn ich in deiner Nähe bin.“ „Und du wirst schon wieder unlogisch... ich verstehe dich einfach nicht.“ er packte mein Handgelenk und drehte mich zurück, sodass ich ihm wohl oder übel in die Augen schauen musste. „Was gibt es da nicht zu verstehen?“ „Wieso du das machst, was du gerade denkst und... es gibt so viel!“ er legte eine Hand an meine Taille und zog mich dicht zu sich mit seiner Nase berührte er meine und lehnte seinen Kopf gegen meinen. „Das ist ganz einfach...“ ich unterbrach ihn und stieß ihn weg, zumindest versuchte ich es. „Luke, ich habe einen Freund und der steht da hinten. Mach deine Spielchen mit Fiona oder wem auch immer... aber bei mir geht das nicht mehr.“ „Soll das heißen du hast sie gemocht? Ich will eine ehrliche Antwort.“ seine ozeanblauen Augen schienen mich zu löchern und es war mir unmöglich sie anzulügen. Ich senkte meinen Kopf und blieb still. „Das habe ich nicht gesagt.“ Fiona und Toni riefen nach uns und ich war froh als Luke mich wieder los ließ und zu Fiona tapste. Glücklich sah er nicht aus, er drehte sich zu uns und ließ sich bequatschen von Fiona. Toni lief auf mich zu und packte mich am Arm: „Na los wir sollten nach Hause gehen, außerdem mag ich es nicht wenn ich ihn in deiner Nähe sehe.“ ich nickte und wir liefen auf die beiden zu. Es wirkte als hätte Luke sich umentschieden als Toni einen Arm um mich legte und mir einen Kuss auf die Wange drückte. Wie von der Biene gestochen rannte er los und schnappte sich meinen Arm, er zog mich mit sich und um die nächste Straßenecke, dort knallte ich gegen die Wand und er stand mir so nah gegenüber, das er mich jedes mal anpustete wenn er ausatmete. „Luke?!“ keuchte ich. „Ich kann das nicht, das ist einfach nicht fair. Ich pack es nicht, zu sehen wie ein anderer dir so Nahe kommt wie sonst nur ich... wieso? Wieso?“ flüsterte er und stützte sich gegen die Wand, er legte seinen Kopf auf meine Schulter und schloss seine Augen. „Luke!“ quiekste ich. „Das ist nicht fair. Er verdient dich nicht...“ ich legte lächelnd meine Hände auf seine Schulter. „Sag das nicht, er ist viel zu gut für mich.“ Luke schüttelte energisch den Kopf. „Ist er nicht, ich...“ „Hör auf, wir sind nur Freunde, wir waren nur Freunde und werden es auch immer sein. Aber wahrscheinlich wissen wir beide das es einfach nicht klappt. Wir passen halt nicht so gut zusammen.“ versuchte ich auch wenn ich wusste, dass es nicht das geringste an der Situation änderte. „Du liegst falsch...“ raunte er in mein Ohr und presste seine Lippen auf meine. Ich war so erschrocken das ich mich fest an die Wand drückte und versuchte ihn wieder loszuwerden. Doch ich schaffte es nicht er war so nah bei mir es tat schon wieder weh seine Wärme zu spüren, seine weichen Lippen die nach meinen schnappten, seine Hände die mich noch weiter zu sich zogen und in meinen Haaren wuschelten.

Kurz danach löst er sich von mir und drehte sich ein Stück weg. „Du liegst falsch... die anderen wollen es nur nicht.“ dann ging er. Fiona und Toni kamen in dem Moment an der Straße vorbei, doch Luke ignorierte sie vollkommen. Er ging seinen Weg und ließ Fiona dumm reden, sie folgte ihm, merkte aber schnell das sie ihn nicht erreichen konnte, er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Ich trat mit hochrotem Kopf zu Toni, er nahm meine Hand und fragte: „Was ist passiert?“ ich schüttelte nur den Kopf. „Ach ihm ist noch etwas wichtiges eingefallen.“ Toni zuckte mit den Schultern und meinte: „Okay, aber es ist nichts passiert ja?“ ich nickte und wir liefen nach Hause. Als wir uns verabschiedeten drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: „Hey, wehe du betrügst mich, ich trag es dir nach. Und ich lasse dich nicht so einfach gehen...“ ich lächelte und nickte. „Hmm... ich versuche es.“ er winkte zum Abschied und verschwand schließlich in der Dunkelheit. Ich ging ins Wohnzimmer um einen Film mit meinem Vater zu schauen und spät am Abend ging ich mit einem dicken Grinsens ins Bett und freute mich auf das ausschlafen, dass ich auch voll auskostete.

*

„Hey Luke lass uns wieder spazieren gehen...“ Fiona schnappte sich seinen Arm und wollte ihn schon vom Frühstückstück zerren. „Nein, ich mache heute frei!“ „Aber...“ „Versuch es gar nicht erst, du kriegst mich heute nicht früher als 11 aus dem Haus.“ sie lachte und ließ sich wieder auf einen Stuhl sinken. „Ich denke damit muss ich wohl leben.“ sie warf Richi ein Lächeln zu und sah in eine Modezeitschrift. Luke trank seinen Kaffee und aß zu Ende. Dann schloss er sich in seinem Zimmer ein, machte sich Musik an und dachte an Amy. Er hatte wie so oft das große Verlangen sie zu sehen. Wie oft wäre er gern in ihrem Zimmer gewesen wenn sie geschlafen hatte oder geweint oder gelacht. Gern hätte er ihr überraschtes Gesicht gesehen oder die Röte die immer einsetzte wenn er ihr so Nahe war wie er es jetzt auch sein wollte. Er liebte es wenn ihre Haare im Wind wehten und ihre braunen großen Augen ihn mit einem Hundeblick zu ihr zogen, wenn er an ihren Kurven entlangfahren konnte und sie so dicht wie nur möglich an sich ziehen konnte. Er schloss seine Augen und versuchte einerseits es zu vergessen und es andererseits wieder zu rufen, dieses Gefühl. Als er gerade in seine Träume versank platzte Fiona in sein Zimmer und lehnte sich über ihn. Ihr Top hing zu weit unten und bat förmlich danach das er einen Blick in ihren Ausschnitt riskierte. Ihr Rock war zu kurz und er spürte zu viel Haut als sie auf seinem Schoß saß und dann die Haare die ihm ins Gesicht hingen. Es war ihm sehr unangenehmen, wäre es Amy gewesen hätte er sich wahrscheinlich nicht mehr beherrschen können und sofort die Position gewechselt, denn er mochte es nicht von anderen so behandelt zu werden am liebsten behandelte er eine besondere Person so, also er beugte sich über sie und macht sie verlegen ließ seine Haare ihr Gesicht kitzeln und war derjenige der bestimmte wann ein schöner Moment begann oder endete.

Er stieß sie auf sein Bett und setzte sich verschlafen hin, er strich sich seine Haare aus dem Gesicht und fragte ohne sie auch nur anzusehen: „Was willst du?“ „Hmmm... du hast versprochen mit mir in die Kirche zu gehen.“ er schüttelte den Kopf. „Ich sagte du kriegst mich nicht vor 11 aus dem Haus.“ sie lachte. „Es ist 11, na los komm.“ er setzte seine Kopfhörer ab und rappelte sich auf, sie war so eine Nervensäge warum musste ausgerechnet Er auf sie aufpassen? Luke dachte eine Weile nach, vielleicht fiel ihm noch eine passende Ausrede ein, aber es würde wahrscheinlich sowieso nichts bringen sie würde ihn irgendwann da hinschleifen ob es nun jetzt oder später war. „Na los... aber nerv nicht.“ sie fing an zu kreischen. „Wirklich? Oh du bist so toll... ach der bestaussehendste Junge geht mit mir aus und ist mein Bodyguard. Wusstest du das du der beliebteste Junge bist. Ach ich bin ja so geehrt.“ „Ja das wusste ich und jedes Mal wenn ich dich begleiten muss, frage ich mich wieso Richi das nicht macht.“ sie winkte ab und zog sich ihre Schuhe an. Sie drehte sich gekünstelt und zwinkerte ihn verführerisch an. „Weil ich mit dir gehen möchte.“ er stöhnte und lief an ihr vorbei auf die Haustür zu und nach draußen. Was hatte sie jetzt schon wieder vor?

Die beiden verließen also die Wohnung und liefen durch die Stadt und am Fluss entlang zur Kirche. Als sie dort ankamen rannte Fiona lachend hinein. „Ich war lange nicht mehr hier.“ „Warst du jemals schon mal hier?“ er folgte ihr und bekam einen bösen Blick. „Ja, das erste Mal mit dir und du sagtest damals, dass wir hier später mal heiraten werden.“ „Das war als wir 7 waren und ich nicht wusste wie dein wahres Ich ist. Außerdem sagte ich das wir heiraten werden und jeder von uns einen schönen Tag haben sollte.“ „Soll das heißen du nimmst es zurück?“ er schüttelte den Kopf. „Das habe ich schon damals getan...“ sie zog ihn auf den Altar zu und ließ sich auf eine Bank nieder. „Willst du mir sagen du verbindest nichts mehr mit diesen Erinnerungen?“ er nickte. „Wieso?“ fragte sie. „Wir sollten nicht in der Vergangenheit schwelgen, sondern in der Zukunft leben. Aber damit du es verstehst werde ich es dir erklären. Damals als wir in der Kirche waren habe ich noch ein anderes Mädchen gesehen, sie lief zwischen den Säulen herum und sie war so süß, ich habe sie verfolgt bis sie es gemerkt hat und dann haben mich ihre großen braunen Augen angestarrt, weil Wasser aus meinen Füßen floss, ich hatte meine Kräfte noch nicht unter Kontrolle. Aber anstatt wegzulaufen hockte sie sich vor mich und spielte in der Pfütze. Ich war auf einmal ganz aufgeregt und konnte nichts sagen. Leider wurde sie von ihrer Mutter gerufen, aber sie warf mir noch ein niedliches Lächeln zu und verschwand. Manchmal kam ich in die Kirche zurück mit ein wenig Hoffnung, sie noch einmal zu treffen.“ „Süß... aber ich dachte wir leben in der Gegenwart.“ „Und deswegen habe ich es aufgegeben.“ sie stand auf und nahm seine Hand, sie verschränkte ihre Finger mit seinen und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Ach weißt du, ich würde mich freuen wenn...“ er schüttelte den Kopf. „Ich weiß was du sagen willst. Lass es ich habe es dir schonmal gesagt.“ sie fing an zu schmollen. „Wieso denn nicht? Geh mit mir aus... ich werde deine Wunden heilen.“ er lachte. „Zu schade das deine Hypnose-Fähigkeit bei mir nicht wirkt.“ „Hmmm, so wird es einfach spannender. Endlich mal eine Herausforderung!“ „Wir sollten wieder gehen.“ er war schon dabei sich umzudrehen, doch da holte sie ihn zurück. „Luke, wenn du nicht mit mir ausgehst wirst du deines Lebens nicht mehr froh und dafür werde ich persönlich sorgen.“ „Du drohst mir? Weißt du... ich habe schon einige Sachen erlebt, nichts was du tust wird mir so nahe gehen wie diese Dinge. Du glaubst doch nicht im Ernst das ich Angst vor einem kleinen dummen Mädchen habe und mich von ihr unterdrücken lasse.“ er hielt ihr seine Hand hin und darin erschien Wasser, es sprudelte wie aus dem Nichts aus seiner Hand und spritzte sie nass. „Du kannst mir nicht weh tun...“ flüsterte sie überzeugt. „Das glaubst aber auch nur du, dein Vater, Louis und der ganze andere Kram interessieren mich nicht, ich werde mich nicht darum kümmern was die anderen sagen wenn du schmerzen erleiden musst, ich habe da wirklich keine Hemmungen. Glaub nicht nur, weil du ein Mädchen bist werde ich dich schonen. Ich sagte es bereits du bist für mich nichts besonderes, sondern eher nur eine Last und da ich die Möglichkeit dazu habe, werde ich mich nicht zurückhalten wenn du mir den Anlass dazu gibst.“ ihre Augen weiteten sich und im Innern traute sie es ihm zu, sie wusste genau wie ernst er es meinte und das wenn sie etwas falsches tat er sie wirklich erledigen würde. Und trotzdem gab sie ihre äußerliche Fassade nicht auf. „Du glaubst also du könntest mich vernichten? Bist du so von dir überzeugt das du glaubst einem Mädchen etwas anzutun?“ er nickte. „Und jetzt sollten wir das Gespräch beenden und wieder nach Hause gehen.“ raunte er. Sie lachte nur und funkelte ihn an, für einen kurzen Moment war er nicht wachsam und sie nutzte die Gelegenheit. Sie schloss die Augen und gab ihm einen Kuss, er war so überrascht das er nicht reagieren konnte. Sie schmiegte sich an seinen Körper und wollte schon ihre Zunge in seinen Rachen schieben, da drückte er sie unsanft weg und sah sie erschrocken an. „Legst du es so darauf an?“ „Luke... ich liebe dich!“ ihm stockte der Atem und er war nicht darauf vorbereitet. Erst drehte er sich weg um zu überlegen wie er jetzt reagieren sollte doch da sah er an der Tür Amy stehen. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ein Fluss aus Tränen trat aus. Sie hielt sich die Hand vor den Mund um wahrscheinlich nicht loszuschreien. Er fiel auf seine Knie und wusste er hatte etwas schreckliches getan, heute war nicht sein Tag und er versuchte irgendwie eine schnelle Lösung zu finden. Doch da tauchte Toni hinter ihr auf, grinste ihn hämisch an und verpasste Amy einen Elektroschock. Sie fiel zu Boden und in seine Arme. Luke konnte es nicht fassen, er sprang auf und wollte auf ihn losstürmen und Amy retten doch da hielt ihn Fiona fest. „Luke es ist aus wann siehst du das endlich ein, sie gehört zu einem anderen und du zu mir.“ schrie sie. Er fasste sich wieder und wurde lockerer, er drehte sich zu ihr um und versuchte so freundlich, es ihm auch nur möglich war auszudrücken was er dachte: „Du hast ja keine Ahnung, sie ist das Mädchen aus der Kirche. Sie ist die Einzige die mein Herz geschmolzen hat und es geschafft hat mich zu verwirren. Sie gehört zu mir ich habe es schon immer gewusst, aber nicht anerkannt und mich immer treiben und beeinflussen lassen. Ich habe so viel in meinem Leben verloren, wichtige Menschen und kostbare Zeit, ich habe schlimme Dinge erlebt und wenn ich bei ihr war, war das alles vergessen. Du hast keine Ahnung und behauptest dieses Mädchen gehört nicht zu mir? Ich muss dich leider enttäuschen denn es ist mir egal ob wir zusammen gehören oder nicht. In meinem Leben gibt es nur sie da können noch so viele kommen und versuchen mich sie vergessen zu lassen und da können noch andere kommen und uns trennen, aber ich werde nie wieder zulassen das sie jemand anderes außer mir verletzt. Das sie jemand anderes ansieht wie ich es gern tun möchte ob sie will oder nicht, ich werde sie für immer bei mir behalten. Und da kannst du tun was du willst, ich werde immer wieder dafür kämpfen. Und wenn du diese Gefühle irgendwann verstehst dann wirst du diese Worte auch verstehen: Sie gehört nur mir allein und ich werde nicht zulassen, dass es ihr so schlecht ergeht wie mir.“ er drehte sich wütend um und verschwand in einer Wassersäule.

Während Luke also aufgebracht nach Amy suchte, trat Richi hinter einer der Säulen hervor und nahm Fiona in den Arm. „So ein Idiot, ich dachte ich hätte ihn wenigstens ein bisschen an der Angel. Sie muss ihm wirklich wichtig sein wenn nicht mal ich es schaffe ihn auf meine Seite zu ziehen.“ „Musste das wirklich sein?“ fragte er und drückte sie fest an sich. „Ja, aber diese Sache ist jetzt vorbei... vielleicht kommen noch weitere Befehle aber ich denke mein Teil ist getan jetzt sind die beiden dran sich zu beweisen.“ er nickte. „Es tat weh ihn so leiden zu sehen.“ „Das war das erste Mal das ich so starke Emotionen gesehen habe.“ sie schluchzte. „Wir sollten ihnen beistehen. Ich weiß genau wie er sich fühlt.“ Richi krallte sich ihre Hand und rannte aus der Kirche. „Weißt du denn wo sie hinwollen?“ er schüttelte den Kopf und rannte auf sein Motorrad zu. „Aber ich werde sie finden...“ sie lachte und die beiden machten sich auf den Weg.

*

Nachdem ich in Ohnmacht gefallen war versank ich in ein tiefes Nichts. Ich spürte nichts, keinen Schmerz und kein Gefühl, ich hörte und fühlte nichts. Es schien als wäre hier alles egal. Doch jemand rief mich, eine männliche Stimme rief meinen Namen, erst war sie weit weg und kaum hörbar und dann kam sie immer näher und wurde klarer. Ich machte meine Augen auf und sah eine verschwommene Person vor mir sitzen. Ich blinzelte ein paar Mal und das Bild verschärfte sich. „Toni?“ er nickte. „Hey alles in Ordnung?“ ich setzte mich aufrecht hin und versuchte mich zu erinnern. „Was ist passiert?“ fragte ich. „Kannst du dich nicht mehr an die Situation in der Kirche erinnern?“ ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Kopf und ich versuchte nicht zu schreien. „Ja doch,... aua... da war was.“ er legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du warst sicherlich ganz schön geschockt und das lässt mich schließen das du noch immer Gefühle für ihn hast.“ ich stand auf und versuchte das Gleichgewicht zu halten. „Er hat sie geküsst oder sie ihn wie auch immer, er hat es zugelassen und auch wenn ich weiß, dass es nicht meine Angelegenheit ist. Ich werde das so nicht hinnehmen. Wo sind wir? Ich muss sofort zurück und das klären sonst, sonst werde ich mein Leben lang nicht mehr glücklich.“ ich steuerte schon auf die Tür zu da hielt er mich mit festem Griff auf. „Amy, du kannst es nicht ändern und die Wunde in deinem Herzen wird sich nicht schließen indem du redest. Oder liebst du ihn so sehr?“ ich drehte mich mit Tränen in den Augen um. „Bitte entschuldige Toni, ich habe es wirklich versucht aber du bist nur ein Freund. Es tut mir Leid das ich dich damit gekränkt habe, aber ich liebe dich nicht so wie du mich liebst.“ er fing unerwartet an zu lachen. „Weißt du ich hatte gehofft das du irgendwann nachgibst, zu schade nur das ich nicht so geduldig bin. Naja gut, ich stelle dich vor die Wahl wenn du jetzt gehst dann heißt das Krieg zwischen uns und du wirst es bitter bereuen, dass kann ich dir sagen. Wenn du dich aber entscheidest bei mir zu bleiben verspreche ich dir für den Rest deines Lebens Glück und Freude. Du wirst fast ein neues Leben anfangen und wir werden das süßeste Paar was es gibt.“ er ließ mich los und lehnte sich triumphierend an die Wand. Was wollte er mir schon antun er war ein gewöhnlicher Mensch und ich war jemand mit besonderen Fähigkeiten, im Schlimmsten Fall konnte ich mich verteidigen. Trotzdem fiel mir die Wahl schwer, da draußen erwartete mich Kälte und leere ein Gefühlschaos pur und hier schien alles in Ordnung zu sein. „AMYYYY...!“ schrie auf einmal jemand auf der anderen Seite. Ich sah nach draußen und trat einen Schritt, ich war noch nicht draußen jedoch: „Dann ist das also deine Antwort ja?“ ich drehte mich zu Toni und er verschränkte die Arme. „AMYYY...!“ rief Luke wieder. Ich stand zwischen zwei Welten doch was jetzt passierte erwartete niemand. Bevor ich den entscheidenden Schritt trat unternahm Toni etwas. „Gut, aber beschwere dich nicht wenn du später alles verloren hast.“ jetzt war ich wirklich verwundert, was meinte er damit.

Ein starker Wind kam auf und die Gegend wurde in blutrotes Licht getaucht. Die Sonne war orange und rot, keine wenige Wolke war am Himmel und trotzdem wirkte es unheimlich und dunkel. Der alte Schuppen über uns wurde davon geblasen durch den starken Sturm und unsere Haare flogen. Jetzt wusste ich wo wir waren, zuerst hatte ich gedacht im Park, doch wir befanden uns auf dem alten Fabrikgelände. „Wir sind in einer Null-Zone.“ murmelte ich. „Eine Zone in der nie normale Menschen herumlaufen und wo sich besondere Kräfte nicht auf die Umgebung auswirken, aber an solchen Orten ist es sowieso egal, denn sie interessieren keinen.“ „Da liegst du falsch, sie interessieren uns, in diesen Gebieten herrscht die meiste Magie und Energiekonzentration und somit werden unsere Kräfte gestärkt und jetzt da du dich endlich offenbart hast, würde es mich brennend interessieren wer du eigentlich bist.“ erwiderte Luke. Ich stand noch immer zwischen den beiden und versuchte zu verstehen was gerade passierte. Toni lachte: „Du hast mich also durchschaut ja?“ Luke nickte. „Gut, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich bin der wahre Elementowner.“ er ließ seine Hände aufflammen und seine Augen leuchteten rot. Ich schreckte zurück und Luke stellte sich vor mich. Jedoch schien es ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Ich dagegen war sehr geschockt schon allein der Gedanke das ich mit jemandem ausgegangen bin, der die gleichen Kräfte hat wie ich und ich habe es nicht bemerkt, ich konnte ihm auch nicht erzählen was ich manchmal fühlte. „Guter Witz...“ rief Richi der nun aufgetaucht war mit Fiona. Sie grinste mich blöd an und hakte sich bei ihm unter. „Wie willst du beweisen das du der wahre Besitzer der Flamme bist?“ fragte Flo der hinter der nächsten Ecke auftauchte. „Das werde ich euch schon noch zeigen.“ rief Toni zu selbstsicher. Es waren eigentlich alle da nur Louis fehlte.

Meine Gefühle und Gedanken wussten nicht was sie tun sollten und ich war so verwirrt das ich erstmal nur zuhörte auch wenn es gerade um mich ging. Toni, mein jetzt wahrscheinlich Ex-Freund behauptete der wahre „Erbe“, bzw. Besitzer meiner Kraft zu sein. „Luke darf ich dich bitten sie mir zu überlassen?“ fragte dieser Dummschwätzer nun. Doch er schüttelte den Kopf: „Du wirst sie nicht noch einmal berühren...“ schrie er. „Das wirst nicht du, sondern sie entscheiden.“ er richtete seine Hand auf uns und ein Feuerstrahl fesselte Luke und schleuderte ihn an den nächsten Baum. Flo eilte sofort zu ihm und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich wollte ebenfalls nach ihm sehen doch als ich gerade losrennen wollte, baute sich um mich herum eine Feuerwand auf. „Du bleibst schön hier und wirst für deine Sünden büßen.“ ich war noch immer so konfus das ich nichts anderes tat. „Weißt du ich habe gerade angefangen dich zu mögen wären wir noch länger ein Paar gewesen, dann wäre aus uns bestimmt etwas schönes und besonderes geworden.“ ich versuchte meine Gefühle zu ordnen und sah zu ihm hoch. Er schwebte majestätisch in der Luft und sah von oben auf mich herab. „Du warst also der, der immer die Angriffe auf Luke richtete und weil du die gleiche Kraft besitzt habe ich dich tief im Innern immer verabscheut.“ er lachte. „Ja scheint wohl so, weißt du Gefühle sind viel zu leicht zu kontrollieren und du warst es auch. Ich vermute wir haben uns beide nicht wohlgefühlt da es nur einen Elementowner geben kann auf dieser Welt und nicht zwei. Zu dumm das du ein Mädchen bist.“ „Und deswegen bist du gekommen, deswegen haben wir uns getroffen und du hast mich deswegen als deine Freundin akzeptiert.“ langsam schaffte ich es mich zu sortieren und meine Gedanken zu ordnen und je mehr ich die Situation begriff desto mehr fing ich an ihn nicht zu mögen. „Ganz richtig, ich habe lange nach dir gesucht und da ich dich endlich gefunden habe werde ich meine ganze Kraft erhalten. Ich hatte eigentlich erwartet das du ein Junge bist, aber umso überraschter war ich, als ich sah, dass du wirklich den anderen Teil meiner Kraft besitzt. Und umso mehr Spaß werde ich doch haben.“ „Zu schade das dein Plan nicht funktioniert hat.“ „Ach weißt du, dass ist nicht weiter tragisch. Es haben einige Teile in meinem Plan nicht funktioniert, aber es kam doch noch zu einem schönen Schluss, es fehlt nur noch deine Unterschrift.“ eine der Flammen griff mich an und ich sank vor Schmerz zu Boden. „AMY!“ hörte ich wie die Jungs nach mir riefen. „Nein, da muss sie allein durch. Wenn es wirklich stimmt was der Typ da sagt können wir ihr nicht helfen.“ Toni nickte. „Du hast ganz Recht Flo. Ihr könnt nichts für sie tun. Weißt du Amy ich war wirklich überrascht als ich dich beobachtet habe, am Anfang dachte ich es wäre total einfach aber mit der Zeit musste ich feststellen das du wirklich viel Magie bekommen hast und diese auch noch hervorragend benutzen kannst. Du bist wahrscheinlich ein würdiger Gegner.“ „Wieso?“ fragte ich und rappelte mich wieder auf. „Was? Entschuldige der Wind ist so stark kannst du dich nochmal wiederholen?“ er war ein richtiger Dummkopf ein absoluter, in Englisch würde ich sagen „After“. So wie er sich aufführte, dachte er er sei der König und der beste und was weiß ich. „Hmm... WIESO?“ schrie ich nochmal und sah zu ihm auf. „Das ist eine gute Frage die ich mir auch gestellt habe. Aber ich möchte dich jetzt etwas fragen nimmst du meine Herausforderung an?“ die Flammen um mich herum schlugen wild und schienen nach mir zu verlangen. Ich schloss meine Augen und dachte nach, scharf nach. Ich hatte wieder zwei Möglichkeiten und es waren die einfachsten Worte: Ja oder Nein. Ich versuchte logisch an die Sache heranzugehen: „Wenn ich nein sage wirst du mich vernichten und wenn ich ja sage wirst du das auch tun... was soll ich groß wählen?“ jedoch war die Fragestellung etwas anderes, er fragte ob ich die Herausforderung annehmen würde. Ich hatte bis jetzt so gut wie nie außerhalb der Uni einen Wettkampf abgelehnt, dummerweise ging es hier nur um mein Leben. Mein Gehirn sagte Nein, schon aus Prinzip riet es mir aufzugeben und die Kraft loszuwerden und sein Argument war einfach: mein Leben wäre viel einfacher ohne. Aber einfach ist nicht immer leicht oder besser.

Ich wollte es nicht nur einfach, ich hatte so lang einfach gelebt, jetzt hatte ich endlich ein aufregendes Leben und die Wahl zwischen aufgeben und kämpfen. „Amy, wenn du aufgibst werde ich dir das nie verzeihen. Wenn du aufgibst heißt das, dass wir uns nie wieder sehen werden, er gaukelt dir vor dein Leben zu schonen, aber das wird er nicht. Und ich werde es auch nicht.“ ich lachte, dass war definitiv Luke und er gab mir Mut und Hoffnung. „Gut, ich werde deine Einladung annehmen, aber heul nicht rum wenn du verlierst.“ ich versuchte gelassen zu werden, dabei erreichte ich das Gegenteil ich wurde nur noch aufgeregter. „Das freut mich, ich wäre enttäuscht gewesen hättest du abgelehnt du bist wirklich mutig.“ er lachte. Und ich befreite mich mit einer Handbewegung endlich aus diesen komischen Flammen. Bis jetzt hatte ich es immer geschafft mit ihnen zu sprechen oder ihren Ursprung zu fühlen, zu fühlen warum sie brannten doch bei ihnen spürte ich nichts, es war so als wären sie tot oder eine Illusion. Ich trat ein paar Schritte nach vorn und richtete meine Hand auf die drei Jungen und Fiona. Um sie herum bildeten sich Flammen und so sehr sie es auch versuchten sie schafften es nicht heraus und ihre Kräfte waren machtlos. „Wir können also uns ungestört austoben.“ rief Toni und ließ sich auf den Boden nieder. „Es gibt noch so einiges was ich vorher wissen möchte.“ er nickte:„Nur zu...“ „War alles was passierte geplant, also zum Beispiel das mit Fiona und Luke?“ er schüttelte den Kopf. „Nein war es nicht, dass ich ihn immer angegriffen habe um ihn wütend zu machen und die anderen misstrauisch dir gegenüber schon, aber das mit Fiona hat sich ergeben und das war wirklich gut.“ er lachte. „Und du bist dir sicher das es keine friedlichere Lösung gibt?“ fragte ich. Er nickte lässig und schritt auf mich zu: „Ja, ich habe lange nachgedacht, weil ich es nach einer Zeit schade fand ein süßes Mädchen zu quälen, aber es gibt keine andere Möglichkeit.“ „Dann lass uns nicht weiter Zeit verschwenden.“ rief ich und rannte auf ihn zu, nebenbei flammte ich auf, mein kompletter Körper und feuerte immer wieder Feuerbälle auf ihn ab. Doch sie prallten an ihm ab und für einen kurzen Moment erschienen Blitze die diese dann zerstörten. Gleich danach startete er eine Attacke, er richtete seine Hand auf mich und ein Feuerstrahl schoss heraus er hätte mich frontal getroffen wenn ich meine Arme nicht schützend vor meinem Körper gekreuzt hätte. Die Wucht mit der die Flammen auf mein Schutzschild schlugen war so krass das ich einen Meter nach Hinten befördert wurde, ich schaffte es jedoch mich zu halten und machte einen Flickflack nach Hinten. „Nicht schlecht...“ lobte er. „Weißt du ich bin immer wieder verwundert wie es ein Mädchen geschafft hat sich durch zusetzten, ihr und eure Natur seid viel zu verletzlich und zerbrechlich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie ihr diese Kraft kontrollieren und ihrer Macht standhalten könnt.“ er griff mich gleich darauf wieder an aber ich schaffte es mich zu verteidigen. „Weißt du, ich musste mir schon so oft anhören das Jungs sowieso immer die besseren sind, aber in Wahrheit seid ihr die Verletzlichen. Wir Frauen müssen durch euren Stolz manchmal viel mehr aushalten und unsere Körper halten auch mehr Schmerz aus, was glaubst du warum wir schwanger werden und nicht ihr. Ihr würdet den Schmerz nicht überleben, doch jedes Mal wird es abgestritten und ihr plustert euch auf. Ich kann nur lachen und sagen solange du nicht verletzt wirst.“ ich wehrte ab und griff ihn von allen Seiten an, meine Flammen schossen aus dem Boden und Blitze kamen vom Himmel. Er machte einige Tricks und wich ihnen wie bei Lasern geschickt aus. Wir standen um die 20 Meter entfernt und starrten uns an. Das war nur die Aufwärmübung gewesen, da war ich mir sicher. „Weißt du, ich denke du willst mich mit deinen Worten umstimmen und versuchen mich zu überreden aufzugeben. Aber ich werde nicht aufgeben, ich weiß das ich gewinnen werde, ich habe solange auf diesen Moment gewartet da werde ich mir die Show nicht verderben lassen durch eine kleine dumme Göre.“ ich knurrte ihn an. „Viele waren sich ihrer Sache sicher, haben aber verloren. Wie kannst du dir also so sicher sein...“ „Ich habe noch ein Ass im Ärmel.“ ein wenig Angst machte es mir und als dieser kurze Moment des Zögerns eintrat reagierte er blitzschnell. Im wahrsten Sinne des Wortes, ein Blitz packte mich und hob mich in die Luft, er zuckte durch meinen ganzen Körper und lähmte ihn. Ich versuchte meine Hand zu heben und ihn unter meine Kontrolle zu bringen. Bevor mein Körper sich gar nicht mehr bewegte schaffte ich es und sank auf den Boden, sofort war der Schmerz verschwunden und alles ließ sich wieder einwandfrei benutzen. „Du bist wirklich gut... und hältst viel aus.“ „Was soll das für ein Ass sein?“ hakte ich nach. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren.“ um ihn bildete sich eine Lichtschlange oder eine Art Band gestrickt aus vielen Sonnenstrahlen. Er schleuderte es auf mich zu und packte mich, wieder war ich bewegungslos und musste zusehen wie er auf mich zukam und mich hämisch angrinste. „Merkst du etwas? Der Punktestand sieht für dich nicht gerade gut aus oder hast du etwa auch noch ein Ass im Ärmel?“ er zog es an und drückte mich zusammen wie eine Leberwurst, mir blieb die Luft weg und meine Kraft schien zu weichen. „Ich werde wohl langsam damit beginnen müssen dir deine Kraft auszusaugen.“ mit großen Augen musterte ich ihn. „Noch bin ich nicht geschlagen.“ ich schloss meine Augen und sammelte etwas Kraft, ich spürte wie meine Innere Flamme aufflammte und sich in meinem Körper wand es war als würde sie herauswollen. Doch ich konnte noch nicht, ich wusste nicht wie. Ich plusterte mich auf und sprengte sein Lichterband, Toni sah mich fasziniert an. „Du machst immer und immer mehr Spaß.“ zischte er und kesselte mich in ein flammendes Gefäß ein. Wir schwebten auf den Eingang der alten Fabrik zu und ich flammte auf, ich öffnete wütend meine Augen und streckte mich wie als würde ich gerade aufwachen. So langsam hatte ich seine herablassende Art echt satt, alle Gliedmaßen von mir gestreckt begann mein Körper von meinen Haaren an zu flammen, ebenso meine Augen wurden blutrot. Ich zersprengte das Gefäß in Scherben sah mich um wir befanden uns bereits in der großen Eingangshalle in der früher Paul und Luke gekämpft hatten. Toni drehte sich zu mir um: „Magst du es nicht eingesperrt zu sein, keine Sorge sobald ich dich fertig gemacht habe wirst du das nie mehr sein. Du wirst normal sein und endlich ein einfaches friedliches Leben als normaler Mensch leben können.“ „Und wenn ich das nicht will...?“ zischte ich. Ich sah mich um und konnte erkennen wie die anderen es endlich geschafft hatten aus meinem Schutzwall zu entkommen. „Ich kann mir nicht vorstellen das nicht zu wollen.“ antwortete Toni und griff mich erneut mit seinen Flammen an. Ich wehrte mich und schickte seinen Angriff zurück. Er sprang zurück und lachte: „Was ist los? Du siehst unzufrieden aus?“ ich nickte. „Du nimmst mich nicht als vollwertigen Gegner, du siehst mich immer noch als Puppe obwohl du genau weißt das ich dich auch verletzten kann. Du hältst es immer noch für ein Spiel...“ „Ist es das nicht?“ fragte er unschuldig. Ich schüttelte den Kopf: „Dummerweise: NEIN!“ er drehte sich schnell um und rannte auf das Treppenhaus zu. Das machte mich noch wütender und ich rannte ihm hinterher in meinem Hinterkopf hörte ich immer wieder eine Stimme sagen: „Das ist eine Falle, das ist eine Falle hör auf und komm runter.“ ich ignorierte sie und verfolgte Toni. Ich verspürte eine unendliche Wut und Traurigkeit, es schien als würden meine Gefühle verrückt spielen und ich würde es kaum schaffen sie unter Kontrolle zu halten. Immer noch flammte ich und versuchte ihn irgendwie ihn zum Stehen zu bekommen.

Schließlich erreichten wir das Dach und standen uns gegenüber, ein starker Wind kam auf und wehte uns fast weg. „Also du sagst es ist kein Spiel?“ fragte er. Ich nickte und hielt meine linke Hand nach oben, ich streckte meinen Arm weit aus und konzentrierte einen Großteil meiner Kraft auf den entstehenden Feuerball, bald darauf nahm ich meine zweite Hand dazu und richtete ihn auf Toni. Ich feuerte ihn ab und er traf ihn hart, eine riesige Druckwelle breitete sich aus und ein Erdbeben setzte ein. Als sich der Staub gelegt hatte sah ich wie Toni sich aufrappeln musste. „Du meinst es also wirklich ernst... gut dann werde ich jetzt auch endlich ernst machen.“ rief er. Irgendwie erleichterte es mich: „Ich sagte dir das ich die Herausforderung annehme, hätte ich es nicht ernst gemeint dann hätte ich sie nicht angenommen oder nicht gekämpft, oder?“ er zuckte bloß mit den Schultern. „Bereite dich auf die schlimmsten Qualen deines Lebens vor.“ ich zog meine Augenbrauen nach unten und kniff meine Augen zu einem schmalen Schlitz zusammen. „Ich bin bereit.“ ich würde es über mich ergehen lassen, aber ich würde ihm nicht den Sieg gönnen, er war ein böser Mensch und ich würde nicht zulassen diese geniale Kraft ihm zu überlassen. Wenn ich es aus irgendeinem Grund nicht schaffen würde, würde er es auch nicht schaffen. Es ertönte ein lauter Kampfschrei und Toni flammte auch auf, jedoch war der Unterschied auf den ersten Blick zu sehen seine Flamme war blutrot und meine normal. Sie war unglaublich stark, dass spürte ich und sie faszinierte mich, sodass ich fast vergaß weiter zu kämpfen. Ich erinnerte mich daran, dass ich diesen Angriff ebenfalls schonmal benutzt hatte, es war in der Uni. Dort hatte ich glaube ich gegen Ryan gekämpft, doch ich wusste leider nicht mehr wie ich es geschafft hatte sie frei zu setzten. Toni lachte: „Gut... dann geht es jetzt los. Schrei so viel du willst, hier hört es keiner. Es wird sicherlich wehtun, aber irgendwann wirst du den Schmerz nicht mehr spüren da deine Kraft schwindet.“ „Du willst mir also die Magie aussaugen? Nur zu...“ forderte ich ihn auf. Er nickte und startete einige Angriffe, ich schaffte es nicht mich zu wehren, sie brachen durch jegliche Schutzwände durch und schafften es immer wieder mich zu verletzten, doch bis jetzt schaffte ich es immer wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen. Mit dem Gedanken das mein Vater und mein Bruder unsagbar traurig wären und Luke und alle anderen da unten standen, rappelte ich mich jedes Mal wieder auf und hielt stand. Doch ich wurde mit jeder Attacke schwächer. „Weißt du Amy, du bist wirklich außergewöhnlich. Ich hoffe du bildest dir darauf nichts ein, die Leute da unten stehen dort nicht weil sie dich mögen, sondern weil sie Angst vor deiner Kraft haben und davor das du sie verlierst. Sie glauben nicht an dich, dass haben sie nie. Du hast es selbst gesehen bei Luke.“ ich schüttelte den Kopf. „Du liegst falsch, diese Leute stehen dort unten, weil sie sich große Sorgen um mich machen.“ „Du bist so gutgläubig... was aber sagst du wenn wir sie mal fragen, was denkst du würden sie auf die Frage antworten: wieso unterstützt ihr mich jetzt nicht? Wieso steht ihr nur herum und wieso lasst ihr solche Dinge zu. Du zweifelst das sehe ich dir an, aber weißt du es ist nicht schlimm zu zweifeln wenn du darin versinkst, wirst du es irgendwann nicht mehr merken.“ wieder traf mich ein Schlag und mein Kopf brummte, meine Knie zitterten und ich merkte das ich nicht mehr lange durchhielt. Toni nervte vor allem mit seinem dummen Gerede: „Wieso redest du, kämpfte!“ rief ich. „Ich habe noch etwas, Luke ist doch eigentlich stark und lässt sich nichts gefallen, wieso also hat er dich verlassen und ist zu Fiona gegangen?“ „Er wird seine Gründe haben, aber er ist manchmal der Einzige dem ich vertraue.“ plötzlich schaute Toni auf. „Sag mal, dieses Armband ist es von ihm?“ er deutete auf das Lederarmband mit der Perle. Ich hielt es mir vor das Gesicht und lächelte, ich habe so viele schöne Erinnerungen an ihn und ich möchte noch mehr. Ich war zwar schon wirklich schlapp, aber ich versuchte nochmal all meine mir gebliebene Kraft zusammen zu kratzen und sie gegen Toni zu verwenden. „Gib es auf.“ ich brach halb zusammen und hockte vor ihm. „Du brauchst eine Pause oder?“ sämtliche Energie und Magie wich aus meinem Körper als Toni immer näher kam. Das atmen fiel mir schwer und es fühlte sich so an als wäre er stärker geworden und ich schwächer. Hatte er es wirklich geschafft mir meine Kraft aus-zusaugen? „Weißt du, ich glaube du hast mir immer noch nicht alles gezeigt und mich würde wirklich interessieren wie viel du aushältst.“ er legte seine Hand auf meinen Kopf und ließ ihn brennen. Es war heiß, heißer als es ohnehin schon war. Er schleuderte mich auf dem Boden ein Stück nach links und ich lag am Rand, ich konnte den tiefen Abgrund sehen und hatte wirklich schon die letzten Gedanken. Wie würde es wohl werden wenn ich starb, was würde passieren und was würden alle denken oder tun? Wie würde es weitergehen?

„Wehe du legst auch nur noch einen Finger an sie.“ plötzlich erschien Paul wie aus dem Nichts. Wieder kam heftiger Wind auf und er ließ sich langsam auf dem Dach nieder. „Du bist also dieser scheinheilige Freund. Na Mensch, da siehst du mal was passiert wenn du dir einen eigentlich normalen Mensch suchst. Ich habe dir ja gesagt du sollst bei uns bleiben.“ er war wie immer frech und zu Scherzen aufgelegt. „Entschuldige, ich glaube wir kennen uns noch nicht, aber es freut mich. Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass wir mitten in einem wichtigen Gespräch sind.“ „Oh entschuldige, hab ich ganz vergessen wie heißt du doch gleich?“ Toni war verwirrt und ich setzte mich auf. „Toni...was glaubst du eigentlich wer du bist... du hast eine ganze schön große Klappe“ murmelte er unzufrieden. „Ich bin Paul, nicht gerade sehr erfreut. Ich bin der erste auf der Warteliste steht, um der nächste Freund dieses liebreizenden Mädchens zu werden. Du kannst mir glauben ich finde es nicht gerade nett von dir meine Zukünftige zu misshandeln.“ „Paul was faselst du da?“ fragte ich. Doch er beachtete mich nicht und redete weiter auf Toni ein. „Weißt du das gefällt mir gar nicht.“ rief er und schwang seine Arme nach oben, so als würde er ein Tischtuch zusammenfalten. Ein großer Wirbelsturm kam auf und wollte Toni mitreißen. Dieser wehrte sich und griff Paul an, er sprang zur Seite und hatte nicht einen Kratzer. „Du bist echt lahm... aber wahrscheinlich gilt deine Aufmerksamkeit nicht mir sondern ihr... kann ich wirklich gut nachvollziehen.“ Toni besann sich und richtete seine Hand auf mich, dann umschlungen mich Flammen und ich schwebte hoch über dem Gebäude. „Und jetzt gib mir endlich was mir gehört.“ eine Art Kanal baute sich auf und eine Verbindung von mir zu ihm entstand. Paul stand lächelnd da und beobachtete uns. Ich fing an zu schreien denn Blitze fuhren durch meinen Körper und ein nicht enden wollender Schmerz. Es war als hätte ich in meinem kompletten Körper einen Krampf und es war so schlimm ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Paul schleuderte eines von seinen Windlassos auf Toni und fesselte ihn. Ranken umschlungen seine Beine, sodass er sich nicht mehr von der Stelle bewegen konnte. Und Wasser klatschte ihm ins Gesicht, jetzt wusste ich das ich nicht mehr allein war. Flo und Richi tauchten aus dem Treppenhaus auf und gesellten sich zu Paul. „Wir lassen doch nicht zu das sie verletzt wird. Sie ist wichtiger als alles andere...“ fing Flo an und Richi beendete mit: „Bevor wir dich als den vierten Elementowner anerkennen müsstest du Berge versetzten oder Besen essen, aber ganz ehrlich dich würden wir nie als solchen anerkennen.“ Toni starrte die drei an. „Ihr drei seid die anderen Elementowner?“ sie nickten. „Hast du es nicht bemerkt?“ fragte Paul. „Ich und dieser kleine Idiot hier.“ er deutete auf Richi. „Nein, aber ich frage mich warum ihr euch in einen entscheidenden Kampf einmischt, obwohl ihr wisst das sie es allein schaffen muss.“ „Das ist ganz einfach...“ ertönte eine weitere Stimme und zertrennte den Lichtschlauch der mich mit Toni verband. Luke stand plötzlich unter mir und fing mich auf: „Wir wollen nur das der Kampf auch gerecht ist...“ und an mich gewandt. „Wehe du wagst es noch einmal an deinen Tod zu denken. Wehe du zweifelst noch einmal an dir.“ seine eiskalten Augen strahlten und funkelten mich an. Toni starrte Luke an und befreite sich von den anderen Fesseln. „Sag nicht du bist auch einer...?“ entsetzt starrte er uns an. Luke nickte: „Japp, bin ich und zufälligerweise ebenfalls auf der Liste der Liebhaber wiederzufinden. Ich kann dir erklären warum du ihr Herz nie erreicht hast. Sie gehört mir. Das hat sie seitdem sie dieses Armband trug, egal was du tust, egal was du sagst sie wusste es immer, nur durch dieses Armband. Sie konnte mich nicht vergessen so sehr sie es auch versuchte, das hat sie daran gehindert.“ Toni ging ein Licht auf. „Das ist nicht das Einzige was dieses Armband drauf hat oder?“ Luke nickte und legte mich auf den Boden. „Dieses Armband lässt mich mit ihr kommunizieren und ihre Gedanken lesen, durch die Perle wurden in ihm Erinnerungen aufbewahrt die sie nie wieder vergessen kann. Dieses Armband ist sozusagen der Bund zwischen uns und dieses Armband schränkt ihre Fähigkeiten auf einen Großteil ein, der Grund warum du es so einfach hattest ist nur dieser Gegenstand hier. Das Problem ist wenn jemand versucht es zu entfernen oder sogar Amy selbst, funktioniert es nicht. Nur ich kann es abnehmen und damit dieser Kampf endlich fair ist muss ich es wohl tun.“ „Du gibst sie aus deiner Obhut.“ staunte Toni und Luke nickte. Als Toni begriff was das für ihn hieß wollte er uns aufhalten, aber Paul, Flo und Richi hielten ihn locker fest und ihn auf. „Nur weil ich jetzt dieses Ding entferne heißt das nicht das du jetzt frei bist, du gehörst trotzdem zu mir und niemand anderem, solange du das weißt wird dir nichts passieren. Ich habe da noch einige nützliche Dinge beobachtet. Es fühlt sich so an als würdest du schwächer werden aber das stimmt nicht, er schwächt nur deinen Geist mit seinen Worten, er versucht deine Gefühle so durcheinander zubringen, dass du sie nicht mehr kontrollieren kannst und ausrastest. Wenn das passiert kann es gut passieren, dass du deine Kraft verlierst. Das ist das Gefährliche an deiner Kraft sie basiert auf Gefühlen und wird weitgehendst von ihnen gesteuert. Mehr kann ich dir nicht sagen...“ er gab mir ein aufmunterndes Lächeln und strich sanft über meine Wunden, sie verschwanden überwiegend. Zwar war der Schmerz noch immer da, aber ich fühlte mich beruhigt. Er strich mir meine Haare aus der Stirn und rutschte noch näher zu mir heran. Dann hob er mein Kinn und presste seine Lippen auf meine. Ich wollte heulen, es war so berührend was er gesagt hatte ich konnte es gar nicht fassen, ich wollte nicht glauben das er so etwas süßes sagen konnte ohne mich danach zu ärgern. Nein, anstatt eines dummen Spruches bekam ich schon fast eine Art Belohnung. Eine dicke Träne rollte über meine Wange und als er sich wieder von mir löste strich er sie behutsam weg. „Und jetzt möchte ich sehen was in dir steckt, lass es ruhig raus.“ er hielt mir das Armband vor die Nase und stand auf. „Ich werde darauf aufpassen...“ ich nickte. „Das will ich hoffen!“ alle lachten, außer Toni. „Na endlich ist sie wieder die Alte.“ rief Richi. Ich nickte dankend und raffte mich auf und erhob mich ebenfalls. „Gut, ich denke ab hier schafft sie es allein, wir sollten nicht weiter stören.“ raunte Paul und zog die anderen Jungs wieder zum Treppenhaus. Ich sammelte mich und schloss meine Augen, ich stand Toni gegenüber und spürte wie die Kraft sich in meinen Adern und in meinem kompletten Körper verteilte.

Der Schmerz war mit dem Kuss verschwunden und ich fühlte mich wieder gestärkt und frisch ich hatte neue Stärke und neuen Mut, das war mir sehr wichtig. Ich muss zugeben ich habe die Hoffnung beinahe aufgegeben. Toni ließ sich nicht beirren und stellte sich in Kampfposition, es schien als sei er angespannter. Ich öffnete meine meine Augen und Toni knurrte. „Sie flammen...“ ich konzentrierte mich und machte ein paar Bewegungsabläufe wie als würde ich Tanzen ich richtete meine Hände wieder auf Toni und ein Überfluss an Energie schoss heraus. Sie überwältigten ihn und er hatte große Probleme stand zu halten. „Was war das?“ fragte er und versuchte wieder aufzustehen. „Das war dann wohl meine wahre Kraft.“ er fing an vor sich hinzumurmeln. Und auch er begann einen Bewegungs-ablauf, gespannt beobachtete ich ihn und bereitete mich auf seinen nächsten Angriff vor. „Ich sagte es bereits ich werde nicht verlieren, ganz sicher nicht, ich bin der wahre Elementowner.“ schrie er und attackierte mich. Auch seine Übergriff war stark und eine Ballung voller Magie. Ich provozierte ihn indem ich ihn noch weiter in die Enge drängte und schon nach kurzer Zeit wirkte es als würde er die Beherrschung verlieren, er fing an zu schreien und stieg in die Luft dann leuchtete er und blendete mich, es ging so helles Licht von ihm aus das selbst die Sonne, die immer noch blutrot strahlte, dunkler wirkte. Dann ballte er seine Hände zu Fäusten und schrie: „Ich werde das alles jetzt endlich beenden.“ ich versuchte zu begreifen was er damit meinte, doch ich kam nicht dahinter. Er stand wieder auf dem Dach des alten Fabrikgebäudes und flammte blutrot auf dann konzentrierte er sich auf mich und seine komplette Magie. Ich spürte wie sich ein ungeheuer Druck aufbaute, doch ich durfte nicht zögern ich war die Einzige die ihn aufhalten durfte und konnte. Ein letztes Mal ertönte seine Stimme und ein lauter Rums, es war als würde mein Trommelfell platzen und der Druck war so ungeheuer groß das ich in die Feuerkugel eingeschlossen wurde. Ich schwebte über dem Gebäude und fühlte mich wie in einem Glasbehälter, abgeschattet und gefangen. Toni starrte mich siegreich an und lachte. Er lachte lange und laut, ich ließ mich jedoch nicht beirren. Bis ich merkte das die Kugel sich immer weiter verengte und drohte mich zu zerdrücken.

Ich schloss erneut meine Augen und kehrte in mich, ich versuchte mich an alle schönen und positiven Gedanken zu erinnern, doch nichts fiel mir ein. Eher andersherum nur schlechte Dinge wiederholten sich in meinem Kopf und es war als würde ich nach und nach in ein tiefes dunkles schwarzes Loch fallen. Doch ich gab nicht auf immer wieder schaffte ich es mich selbst zu überzeugen bis ich merkte das es eine Art Mutprobe war. Ich schaffte es endlich mich anzunehmen wie ich war, sicherlich waren damit nicht alle Probleme aus der Welt geschafft, aber ich hatte inneren Frieden. Ich wusste ich wurde gebraucht in dieser Welt und ich brauchte andere, es hatte einen Grund, einen Sinn warum ich hier war und warum ich diese Fähigkeiten hatte. Ich musste ihn nur herausfinden und wenn ich mich jetzt einschüchtern lassen würde, würde es nicht klappen. Endlich begriff ich, das ich ganz speziell, etwas besonderes war, mit und ohne Fähigkeiten und ich Leute hatte die mich genauso mochten wie ich war, ich musste mich nicht verstellen und ich war sehr froh als ich endlich verstand mich selbst annehmen zu müssen. Das war mein größtes Problem gewesen, aber jetzt nicht mehr.

Am Ende des Tunnels ist ein Licht, so wie auch jetzt, es fühlte sich an als würde meine „Innere Flamme“ mit mir sprechen. Sie breitete sich in mir aus und erfüllte mich, sie war warm und tat gut sie baute mich auf, stärkte mich und gab mir Halt und Sicherheit. Nicht nur die Flamme, sondern auch ich flammte auf. Langsam erlangte ich wieder mein Bewusstsein und öffnete meinen verschlossenen Körper, ein helles Licht strahlte von mir und es tauchte alles ins blutrote. Ich zog die unheimliche Farbe der Sonne auf mich und alles wurde wieder normal, der Himmel strahlte blau und die Bäume grünten, die Welt schien wieder bunt zu sein und ich dagegen strahlte nun dieses unheimliche aus. Die Flammen flackerten und schlugen wild um meinen Körper und breiteten sich aus. Sie steckten das Gebäude an und es fing an abzubrennen. Toni starrte mich ermüdet an, wahrscheinlich wusste er das er verloren hatte. Der Glaskörper aus Flammen zersprang in tausende von Scherben und ich hatte das Gefühl nach dutzenden Malen endlich mich selbst und meine Kraft gefunden zu haben. Ohne das ich etwas tat, stieg eine andere Flamme um meinen Körper sie war hell fast weiß und schlang sich in mehreren unterteilten Schlingen um mich. Ich fühlte mich wie in einem dieser Mangafilme in dem sich die Figuren immer verwandeln und dann ein super cooles Kampfoutfit anhaben. Doch ich wechselte nicht mein Kostüm, sondern meine Kraft über meinem Kopf schlugen die Flammen zusammen und sprühten Funken. Ein unglaubliches Spektakel wurde geboten und selbst ich staunte. Um mich schlang sich ein Drache, er schimmerte durchsichtig und speihte die blutrote Flamme. Sie war stärker als die normalen Flammen und besonders. Genauso wie der Spirit um mich und über mir. Toni sank zu Boden und sah mich mit geweiteten Augen an. „Du hast den Spirit freigelassen du hast es geschafft ihn vollständig unter deine Kontrolle zu bringen und mit ihm einen Vertrag zu schließen.“ gluckste er vor sich her. Meine Füße setzten auf den Boden und der Drache umschlang ohne mein dazutun Toni, er wand sich und wehrte sich jedoch war es zwecklos. Er konnte nichts gegen diesen wunderschönen schimmernden Drachen tun. Ich kann ihn gar nicht beschreiben, wie gesagt er schien durchsichtig und doch hatte er einen leichten Rotton. Einen langen Schwanz und Flügel, scharfe Zähne und Schuppen. Alles was ein Drache hatte und er erinnerte mich ein wenig an Forbidden, er wirkte ungestüm und wild, trotzdem verantwortungsvoll und beschützend. Ich wollte nicht glauben das er wirklich vor meinen Augen tanzte und Toni gerade erdrückte. Als ich das begriff hielt ich ihn auf, bis ich merkte, dass er ihm nichts böses wollte er verlangte nur seine Kraft zurück. Sie wich aus Tonis Körper und der Drache verschlang sie. Danach ließ er ihn auf das Dach und kehrte zu mir zurück. Er wand sich wieder um mich und brachte mich auf den Boden, meine Haare wurden vom Wind zerzaust und alle anderen, die auf dem Boden zugesehen hatten, konnten ihre Augen ebenfalls nicht von mir lassen. „Das ist der Hammer...“ „Das ist wunderschön!“ „Ich will auch so einen Drachen...“ kam von Fiona und Paul merkte an: „Jetzt bist du endlich ein richtiger Elementowner, mit vollständiger Kraft und du bist noch attraktiver geworden.“ er lachte und machte ein paar Schritte auf mich zu, doch Luke hielt ihn auf. Ich öffnete langsam meine Augen und sah nach oben, ich drehte mich zu dem Gebäude und schickte eine Flamme auf das Dach eine weiter steuerte ich auf das gesamte Gebäude zu mit dem Drachen, er schien es verschlucken zu wollen und ein riesiges Feuerwerk breitete sich aus. Das Gebäude hörte auf zu brennen und die schönsten Farben waren am Himmel zu sehen in den schönsten Formen. Der Himmel erstrahlte und andauernde laute Grummel des Feuerwerks waren zu hören.

Der Drache war verschwunden und ich spürte ihn tief in meinem Herzen. Als auch die Flammen verschwunden waren brach ich zusammen und fiel erneut in einen tiefen Schlaf, ich hatte nur noch mitbekommen wie Luke mich aufgefangen hatte.

Dieser tiefe Schlaf und die Ruhe taten mir gut und halfen meinem Körper sich zu regenerieren und wieder neue Kraft zu schöpfen. Als ich meine Augenlider hob sah ich das ich mich in meinem Zimmer befand. Neben mir saßen mein Bruder und mein Vater, sie strahlten mich mit einem breiten Grinsen an und mein Dad nahm meine Hand. „Du bist endlich wach...“ er strich sich eine Träne aus den Augen. „Und du hast die Welt gerettet und bist der erste weibliche Elementowner, was für eine coole Schwester hab ich denn.“ Eric lachte. „Hör auf zu schleimen...“ „Frech wie immer...“ unterbrach er mich und ich grinste ihn zufrieden an. „Papa?“ er nickte. „Wusstest du davon?“ er nickte wieder. „Ja, natürlich wusste ich es, ich hatte schon früh meine Vermutung und hoffte du würdest es mir irgendwann sagen. Einerseits bin ich enttäuscht, dass du mir nicht vertraust, andererseits froh da du es als ein gutes Geheimnis hütest. So und jetzt solltest du dich noch weiter ausruhen.“ ich nickte und die beiden verschwanden aus meinem Zimmer. Ich war erleichtert denn ich konnte endlich offen mit meinem Vater darüber reden und es stand nichts mehr zwischen uns oder zwischen mir und der Freegang oder zwischen mir und... „Na denkst du gerade an mich?“ Paul platzte in mein Zimmer. „Ich wollte unbedingt vor Luke da sein, der Erste. Das ist mir wohl gelungen... entschuldige das ich so hereinplatze.“ ich lachte. „Kein Problem.“ „Du bist wirklich unglaublich!“ er legte eine Blume auf meinen Schreibtisch und setzte sich auf einen Stuhl. „Hey... wir haben gehört der Drache ist erwacht?“ Richi und Flo stürmten ebenfalls mein Zimmer. Sie lachten und schienen sehr fröhlich zu sein. „Wen meinst du damit?“ fragte ich. „Dich, wir haben jetzt den perfekten Spitznamen, Dragon... und ich finde er passt hervorragend.“ „Absolut.“ bestätigte Flo. Ich schüttelte nur den Kopf und sah die beiden fragend an. „Wo sind die anderen?“ gleich darauf kam Coco in mein Zimmer gestürmt und umarmte mich ganz hysterisch. „Du bist doch verrückt. Aber ich bin soooo stolz, dich als meine Freundin zu haben. Ich habe die Geschichte schon von Flo gehört, aber ich will sie nochmal von dir hören.“ sie grinste mich an und ich nickte. „Aber noch nicht jetzt oder?“ sie schüttelte den Kopf und ließ sich auf mein Bett fallen. Paul neigte sich zu mir: „Eigentlich wollte ich mit dir allein reden, aber ich denke das wird nicht funktionieren. Na dann ruh dich aus und lass es langsam angehen, wir sehen uns dann in der Schule... ich freue mich.“ er zwinkerte mir zu und verließ den Raum. „Wir sollten auch los die Schattengang ist leider noch nicht verschwunden, aber ein Störenfried.“ Flo nahm Coco an die Hand und Richi folgte den beiden nach draußen. Jetzt betrat Louis mit Jonathan den Raum und ich blickte sehnsüchtig zur Tür. „Er wird sich verspäten...“ sagte Louis als hätte er meine Gedanken gelesen. „Hey...“ murmelte ich. „Bitte entschuldige die ganze Aufruhr, aber ich konnte sie einfach nicht zurückhalten. Sie wollten dich unbedingt besuchen...“ ich nickte verständnisvoll. „Ist schon in Ordnung ich freue mich das ihr euch alle um mich sorgt.“ „Wie geht es dir denn jetzt?“ fragte er und legte seine Handfläche auf meine Stirn. „Ich bin noch müde aber sonst wieder richtig gut.“ er lachte. „Das ist schön.“ „Ich ärgere mich das ich nicht dabei war, aber den Erzählungen zufolge war es unglaublich...“ brachte Jonathan ein und sah mich mit wissbegierigen Augen an. Ich zuckte mit den Schultern: „Es war schon cool, aber man sollte es nicht zu hochschrauben.“ versuchte ich zu erklären. Er nickte, wünschte mir gute Besserung und verließ nach Louis Anweisung hin den Raum. „Hat Paul nun endgültig die Seite gewechselt?“ platzte es aus mir heraus. Louis lachte und nickte: „Das steht in den Sternen, er war nie wirklich gut, aber auch nie wirklich böse. Er scheint seinen eigenen Auftraggeber zu haben und es ist oft schwierig zu sagen zu welcher Seite er gehört, aber im Moment zählt er zu uns und das freut alle. Sie verstehen sich zum Teil, dank dir so gut.“ er nickte mir aufmunternd zu. „Ich muss mich entschuldigen, ich war wahrscheinlich der Auslöser für dieses ganze durcheinander ich habe Fiona herbeordert und Luke von dir getrennt und einige andere entscheidende Punkte gehen auch auf mein Konto. Aber erhole dich erstmal und komm wieder zu uns wir freuen uns schon und ich denke nach dieser Aktion kann ich dir wieder einen Auftrag anvertrauen.“ ich nickte ihn mit strahlenden Augen an. „Gut ich denke es wäre soweit alles geklärt, ich freue mich wirklich das du bei uns bist und ich hoffe auf gute Zusammenarbeit.“ die Tür öffnete sich und ein lang erwartetes Gesicht erschien. Louis räusperte sich und stand schnell auf. „Na dann... macht keinen Unsinn, ich trage schließlich die Verantwortung.“ Luke verdrehte nur die Augen. Er schloss die Tür nachdem Louis mein Zimmer verlassen hatte. Ich zog mir meine Bettdecke über den Kopf und drehte mich zur Wand. „Was willst du?“ fragte ich beleidigt. Er setzte sich zu mir aufs Bett und legte ebenfalls einen Strauß hübscher Blumen auf meinen Schreibtisch. „Ich wollte nur mal vorbeischauen.“ „Hmmm... schön.“ murmelte ich. „Hey...“ „WAS?“ fragte ich forsch. „Entschuldige.“ ich horchte auf und schlug die Decke ein Stück zurück. Ich sah ihn an und fragte: „Wegen Fiona?“ „Wegen allem... ich hätte für dich da sein müssen.“ „Und ich hätte da so oder so durch gemusst. Ich denke es war schon der beste Weg.“ er nickte und plötzlich fielen ihm die Augen zu. Er ließ sich fast auf mich fallen und stemmte seine Hände auf die Decke. Er hatte mich gefangen, ich konnte mich nicht wehren da mich die Bettdecke daran hinderte. Seine Haare hingen in meinem Gesicht und seine eiskalten ozeanblauen Augen sahen in meine. Ich lief rot an und er lachte: „Wie ich es vermisst habe...“ flüsterte er und streifte meine Nase. Er setzte sich wieder aufrecht hin und ich mich ebenfalls. Er schnappte sich meinen Arm. „Wieso warst du der Letzte der sich blicken ließ?“ fragte ich. „Damit wir genug Zeit für uns haben.“ er holte etwas aus seiner Hosentaschen und ich sah verlegen weg. „Hier... dein Verlobungsring!“ ich sah ihn erschrocken an und bevor ich meine Hand wegziehen konnte hatte er das Lederarmband mit der Perle um mein Handgelenk gelegt. Ich boxte ihm verärgert in den Bauch. „Und ich dachte schon...“ er kicherte. „Was ist das eigentlich für eine Perle.“ er hielt unsere Armbänder nebeneinander und ich sah das er sie ebenfalls hatte. „Das sind zwei Tränen von dir, du hast sie in der Uni vergossen und sie waren mir so wichtig und kostbar das ich sie zu Perlen gemacht habe und sie in unsere Armbänder eingefügt habe.“ „Sie sind schön...“ ich betrachtete sie von allen Seiten bis er fragte: „Wie geht es dir?“ ich zuckte mit den Schultern. „Es gibt so viel zu erzählen und ich möchte dir so viel sagen, aber ich finde einfach nicht die Worte.“ er nickte. „Geht mir auch so, aber das Wichtigste ist das wir wieder zusammen gehören.“ „Was ist mit Fiona?“ hakte ich nach. „Die hat einen neuen Aufpasser und wir können endlich unsere...“ ich unterbrach ihn. „Unsere Beziehung ausbauen? Nein, du bist nur mein Kollege mehr nicht, nur damit das klar ist. Bis ich wieder eine Beziehung eingehe musst du dich noch eine Weile gedulden.“ zu meinem erstaunen nickte er. „Gut Kollegin, dann werde ich dich jetzt wieder in Ruhe lassen.“ er legte seine Stirn auf meine und deutete an mich zu küssen, doch streifte er nur mit seiner Nase meine und stand auf. Bevor er aus der Tür trat drehte er sich grinsend um: „Wir sind ja nur Kollegen.“ ich war mir sicher er freute sich über meine Verwunderung, Verwirrung und mein Erstaunen. Er schloss die Tür und ich fiel zurück in meine Kissen. So ein Idiot, das kann doch nicht wahr sein jedes Mal quält er mich aufs neue.

Den weiteren Tag verbrachte ich in meinem Bett, glücklich nun viele Probleme aus der Welt geschafft zu haben und immer wieder verwundert über das was passiert war. Ich fragte Eric und meinen Vater mindestens Hundert Mal ob es wirklich passiert war. Doch ich bekam jedes Mal die gleiche Antwort, sie nickten und grinsten mich an. Irgendwann fand ich mich mit dem Gedanken ab und versuchte den Drachen zu zeichnen der mir erschienen war. Irgendjemand sagte etwas von dem Spirit der Flamme oder so... ob es wohl der Spirit war der mir diese Kraft verliehen hat?

Anscheinend ging ein neues Abenteuer los, dass war klar. Neue Fragen stellten sich mir und neue Ereignisse kündigten sich an eines davon war am nächsten Morgen das frühe Aufstehen und die Schule.

Ich war vielleicht eine Heldin, aber auch die mussten leider zur Schule gehen. Als ich dann in der Schule ankam hörte ich viele Gerüchte über einen Brand in der alten Fabrik und ein Feuerwerk doch als die Feuerwehr auftauchte war niemand da und es war auch nichts zu sehen und auch kein Brand erkennbar. Man sprach von mysteriösen Gestalten und jedes Mal wenn ich es hörte verkniff ich mir ein Lächeln. Coco hatte sich wieder mit Veronika zurück gezogen und mit ihr ihre Probleme besprochen, ich war wirklich überrascht wie schnell sie es geschafft hatte Veronika zu helfen und ihr vertrauen zu gewinnen. Nun es war wieder alles normal und es schien als würde das Leben seinen Lauf nehmen. Wenn ich daran dachte, dass ich vor zwei Tagen noch um mein Leben fürchtete machte es sogar die Schule ertragbar. In den Pause träumte ich vor mich hin und freute mich einfach ohne Grund, außer wenn ich Luke sah dann wurde ich wieder griesgrämig. Ach ja, er war wieder in der Schule und als ich ihn gefragt hatte kam nur die übliche Antwort: „Fiona hat nun einen neuen Aufpasser und ich wieder meinen alten Job.“ da konnte ich wohl nichts machen.

Um mir klare Gedanken zu verschaffen und ein bisschen von dem ganzen Stress der Schule wegzukommen stellte ich mich in der großen Pause auf unser Schuldach. Doch ich blieb nicht lang allein, jemand umarmte mich von hinten und hauchte mir ans Ohr. Ich schloss meine Augen und ließ mich in seine Arme fallen. „Hast du mich vermisst?“ fragte er und ich schüttelte nur mit roten Wangen den Kopf. Er lachte und drehte mich zu sich. Seine dunklen Haare und seine eisigen Augen waren sein typischstes Merkmal. Er drückte mich ans Geländer und wollte schon wieder mehr da stoppte ich ihn. „Wir sind nur Kollegen.“ murmelte ich. „Ach komm ich halte es seit gestern zurück und ich konnte dich schon wirklich lange nicht mehr so ärgern. Irgendwann werde ich zu Grunde gehen, das nur wegen dir.“ bettelte er. Ich drückte ihn weg und rannte auf das Treppenhaus zu, bevor ich es erreichte schnappte er sich mein Handgelenk und holte mich mit einer eleganten Bewegung zurück. Ich stand an eine Wand gepresst und ihm so nah wie schon lange nicht mehr. Er drückte seinen Körper fest an meinen und schnappte nach meinen Lippen. Eine seiner Hände umfasste meine Hüfte und die andere meinen Hals und hob mein Kinn. Ich legte meine Hände ebenfalls um seinen Hals und fuhr durch seine schönen Haare. In so einem schönen Moment konnte man einfach nichts anderes tun, als die Augen zu schließen. Als wir uns kurz wieder voneinander lösten flüsterte er: „Wie ich es vermisst habe, wie ich dich vermisst habe. Ich lasse dich nie, nie wieder gehen.“ ich stimmte zu und schloss meine Augen, sofort lagen seine Lippen auf meinen und wir tauschten Küsse aus. Es war wie ein Happy End.

Bis die Schulklingel uns störte und unterbrach. Ich bin mir sicher Luke hätte noch ewig so weiter gemacht, doch ich stieß ihn weg und wir rannten lachend zum Klassenraum, auf dem Weg dahin frage er: „Sind wir nun eigentlich ein Paar?“ ich schüttelte energisch den Kopf. „Nein, wir sind bis jetzt nur Kollegen, ich mein wer weiß was noch alles passiert. Aber ich werde dich nicht als meinen Freund bezeichnen.“ er lachte. „Gut ich werde die Worte: ich liebe dich. schon aus deinem Mund kitzeln, keine Sorge.“ wir traten in den Raum und bekamen Tadel vom Lehrer und neugierige Blicke von unseren Klassen-kameraden. In der Pause hieß es wir würden nicht ohne den anderen auskommen, weil wir immer zusammen rumhingen und ich wusste das mich sämtliche Mädchen hassten, dafür das Luke, der bestaussehendste und süßeste Junge auf diesem Planeten mich verfolgte.

Ich wusste nicht was noch kommen würde, aber ich war gespannt auf alles und offen. Ich wartete auf neue Abenteuer und freute mich auf knifflige Herausforderungen. Es gab noch so einige Dinge die erledigt werden mussten und vor allem das Problem mit der Schattencrew würde mich noch eine Weile beschäftigen, aber das war mir im Moment egal. Ich war glücklich und diesem Moment konnte mir keiner zerstören.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Epilog

 

Kyle lief wie von der Biene gestochen im Zimmer herum. „Sie hat jetzt ihre komplette Kraft und dann auch noch den Spirit ihrer Kraft entfesselt. Jetzt wird es erst richtig interessant.“ sagte der Typ der am Fenster stand und die Landschaft beobachtete. Er nickte und versuchte seinen Plan nochmals zu durchdenken. „Du hast Angst das etwas nicht klappen könnte oder?“ wurde er gefragte. „Ja, aber es muss alles klappen ich werde ihn fertig machen. Allen werde ich es zeigen, vielleicht habe ich Glück und sie kommt auch noch freiwillig zu mir.“ „Wir sollten nichts überstürzten. Erstmal kommt der zweite Teil, Toni hat seinen Auftrag gut erfüllt. Wir sollten uns genaustens an den Plan halten und ich bin mir sicher wir werden beide unser Ziel erreichen.“ sie lachten. „Weißt du noch damals, als Bryan gegen sie gekämpft hat und später Jonathan und Luke ebenfalls?“ Kyle nickte. „Ich habe herausgefunden warum sie damals nicht mal die Hälfte an Kraft nutze.“ erklärte sein Komplize. „Und wieso?“ fragte Kyle. „Du weißt es nicht?“ fragte der andere belustigt und drehte sich wieder zurück zum Fenster. Kyle schüttelte den Kopf: „Klär mich auf, ich habe mir lange und oft darüber Gedanke gemacht, aber nie den Grund gefunden.“ „Sie wusste das es nichts bringt ihre Kräfte zu benutzten, selbst wenn es unbewusst war, sie wusste das sie keine große Kraft benötigt. Wenn Bryan oder Jonathan ernst gemacht hätten dann hätte sie jemand gerettet, sie wusste es einfach. Man nennt es auch weibliche Intuition. Das ist wirklich erstaunlich das sie so viel vertrauen auch in Fremde hat, dass können wir gewiss benutzten und ausnutzen.“ Kyle verstand nicht ganz die Hintergedanken machte sich aber jetzt schon über die schlimmsten Dinge einen Kopf, die sein Partner aushecken könnte.

Kyle war sich zwar immer noch nicht sicher aber er wusste das er sein Ziel unbedingt erreichen musste egal was er dafür opfern musste und er hatte einen guten Partner gefunden um seinen Plan in die Tat um zu setzten.“ Die anderen ahnten nichts und es würde eine böse Überraschung geben. Jedoch machten ihm die Kräfte von ihr viel Angst. Sie war unglaublich stark und wenn er daran dachte das ER ebenfalls einer von ihr war und wusste das er nochmal stärker war, schauderte er und wusste nicht ob es reichte. Sicherlich hatte auch sein Ziel irgendwann Grenzen, aber die Person die er im Visier hatte war zäh und ließ sich nicht so leicht einschüchtern und es war wirklich schwierig das hinzubekommen denn er war nicht normal.

Bloß gut das Kyle auch nicht normal war und schon bald, bald würde sein Plan in die Tat umgesetzt werden und sein leiden hatten hoffentlich ein Ende.

Impressum

Texte: Mercy James, von mir geschrieben und ausgedacht!
Bildmaterialien: Alle Rechte vorbehalten!
Tag der Veröffentlichung: 20.06.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Alle die glauben ein normaler langweiliger Tag bringt keine Überraschung und könnten niemals das Leben verändern. Doch meist sind es die kleinen Dinge die alles umkrempeln und plötzlich eine neue Welt offen steht.

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