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Prolog

Prolog

 

Schreiend standen sie am Ufer und rissen an einen Tüll Rock. Magdalena wollte schon immer einen so schönen smaragdgrünen Rock haben. Ihre Tante hatte ihr den Tüll Rock geschenkt, und nicht Almina. Immer häftiger zogen sie an diesem Stoff. Das Schöne verzierte Muster hatte Magdalena von Anfang an umwerfend gefunden.

 

Als Waisenkind bei seiner Tante zu leben, dass brachte nicht gerade allzu viele Geschenke für sie ein. Sie gehörten zu Mittleren Schicht der Gesellschaft, denn sie waren nicht vom Adelsstand. Aber nachdem sie auch keine am Straßen lebenden Krüppeln waren, gehörten sie auch nicht ganz nach unten.

 

Magdalena war nicht dumm für ihre sechs Jahre, obwohl sie nicht die gewöhnliche Schule wie Almina ging. Sie wusste, dass sie genau so viel geliebt wurde wie ihre Cousine Almina, die schon stolze sieben Jahre alt war. Jeden Tag ging sie ins Kriegslager für verletze, was rund zwei Stunden vor der kleinen Stadt war, verschollen in einem kleinen Wald.

 

Dort traf sie sich immer mit Herr Johann, wo er sie das Schreiben und Lesen lernte. Sie beherrschte das Schreiben noch nicht so gut, aber dafür das Lesen beinahe Perfekt, worauf sie auch ziemlich stolz war. Wenn ihre Cousine das nur wüsste, dass sie selber schon besser lesen konnte wie sie, würde sie verärgert zu ihrer Mutter gehen, die natürlich wusste, dass Magdalena von Johann unterrichtet wurde.

 

Nachdem sie lesen schon so gut konnte, wurde Magdalena in der Kunst des Wundheilen eingeschult. Das war schon der zweite Tag, und Magdalena war schon sehr stolz auf sich, dass sie ganze zwei Kräuter auseinander halten konnte, und wusste, wie und wo man die Richtig einsetzt. Seit nun an war Magdalenas Traum Wundheilerin zu werden.

 

Der Rock riss und jeder hatte einen Teil in der Hand. Almina starre auf Magdalena mit Bösen Blicken. „Du hast mir meinen Rock kaputt gemacht!“, schrie sie Magdalena an die selbst mit Bösen Blicken zurück starrte.

„Das sag ich meiner Mutter!“, schrie Almina. Als sie das gesagt hatte, bekam sie von hinten eine Schelle. „Du musst deiner Cousine nicht alles wegnehmen!“, die Mutter nahm die zwei Teile zu sich und versprach Magdalena es zu flicken, so gut es nur ginge.

1 Kapitel

1517-Hungary 16 Jahundert

Ich war inzwischen sechzehn Jahre alt und habe mir meinen größten Traum erfüllt. Nun war ich eine Wundheilerin. Mein Lehrmeister Johann, stand immer bei meiner Seite, damit ich die beste Ausbildung bekahm. Immer wieder trichterte er mir ein, welches Kraut, für welche Schmerzen zuständig waren. Da ich aber mir Sachen immer ziemlich schnell merken konnte, hatte ich die Ausbildung schnell gepackt.

 

Tag für Tag kahmen Verletzte von überall in unser Lager. Johann war ein gut herziger Mann, und half ausnahmslos jedem Verletzten, die zu uns kahmen. Wir konnten einfach bei keinem zusehen, wie sie um das Leben stritten und schließlich und endlich den Kampf verloren. 

 

Sie schwörten uns die Treue, unserem Land zu dienen und es mit keinerlei Entriegen uns Schaden zu wollen. Soweit wir wussten, hielten sich alle daran. Jeder von denen wusste, dass sie ohne uns gestorben wären. Wir fügten ihnen zwar durch die Heiling Schmerz zu, aber danach ging es ihnen um so besser!

 

Nach einem harten Arbeitstag, ritt ich auf meiner Stute zurück Richtung Stadt. Die gewaltigen Stadtmauern ragten in den Himmel. Jedesmal faszinierten mich hohe Gebauten, weil ich einfach keine Fantasie oder Logik dafür hatte. Meine Tante hatte mit erzählt, dass mein Vater ein Deutscher war.

 

Er hat die Kunst gehabt, Kirchen oder gar Kathedralen zu bauen. Als er den Auftrag hier in Köszeg bekam, eine Kathedrale zu bauen, lernte er meine Mutter kennen. Meine Mutter half ihm beim bauen, kochte für die Arbeiter aber sie half auch denen, die sich beim Bau verletzten hatte. Darum vielleicht auch mein Talent für das Wundheilen? Doch Kurz vor der Vollendung, da war ich wohl noch ein Baby als es passierte.

 

Einer der letzten Steine, die auf den Stützen platziert werden sollte, rutschten die ab und vielen in die Tiefe. Meine Eltern hatten wohl keine Zeit mehr ihn aus zu weichen und wurden von dem Brocken erschlagen. Doch meine Tante hat mir erzählt, dass sie während eines Kusses erschlagen wurden, und sie nun ewig in Liebe oben auf mich warteten.

 

Ich ritt über die Torbrücke und lies meine Blicke durch die vollen Straßen gleiten. Noch immer waren vereinselt Händler zu sehen, die um die Gunsten der Käufer warben, ihren Preis an zu nehmen, und nicht dem, der fünf Meter weiter vorne oder hinten steht.

 

Mich machte es traurig, wenn ich so Krüppel durch die Straßen humpeln sah. Ich kannte viele solche, die meisten hatte ich selbst operiert. Sie waren zwar froh, dass Johann und ich sie gerettet hatten, aber einerseits Traurig, weil sie von dem Tag an, zu der untersten Schicht der Gesellschaft gehörten.

 

Die Kirche besagte, dass alle jene die im Vorigen Leben gesündigt hatten, als Krüppel geboren oder gemacht werden. Ich persönlich hielt von der Kirche nicht viel. Mit einem Mann zusammen zu leben, ohne mit ihm eine Ehe zu haben, Sünde. Eine Gleichgeschlechtliche Liebe zu führen, Sünde. Selbst eine Warze oder ein Muttermal an der falschen Stelle, konnte zu einer Hexenverurteilung führen.

 

Hatte die Kirche bei jemanden eine Blasphemie mitbekommen, oder geglaubt, wurden die gefoltert, bis sie es zugaben, ob es nun stimmte oder nicht. Ich fand, dass sowas, keine Richtige Kirche sein konnte. Aber auch die sogenannten Ablass Zettel fand ich nicht verständlich. Anstatt für seine Sünden zu beten, mussten wir Geld zahlen, damit er uns vergibt.

 

Das kann doch nicht Gott sein oder? Natürlich sagte ich keinem einzigen, meine Meinung zur Kirche. Wenn das raus kommt, würde ich am Galgen baumeln, vor all den Menschen, die dem Hänker zu jubelten.

 

Ich kahm Zuhause an. Wir wohnten fast im Zentrum, denn das Rathaus stand nur wenige Minuten von uns entfernt. In jeder Stadt, zählte das Rathaus als der Mittelpunkt. Das hauptsächliche Leben war bei dem Stadtbrunnen. Jeder, der nicht Reich war, musste zum Brunnen laufen. Dort war der Zielpunkt für die Gerüchteküche. Was aber manchmal gefährlich für einem Enden konnte.

 

Unser Haus war teilweise noch aus Holz gebaut. Nur die ältesten Häuser waren aus Holz gebaut. Doch unser Heim hatte auch einen Neubau aus schönem Stein. Ich brachte meine Stute zu dem Stall, der gegenüber unseres Hauses stand. Er gehörte dem Vater, meiner besten Freundin Elsbeth. Nachdem ich mein Pferd geputzt und gefüttert hatte, lies ich sie alleine und begrüßte noch kurz Elsbeth Vater.

 

Er war schon ein älterer Mann. Mit seiner Frau hatte er sieben Kinder, was ein Wunder war, denn wer so viele Geburten überlebte, konnte nur Heilig sein. Mit einem Lächeln empfing er mich und nahm mich in die Arme. Ich untersuchte seine Hand. Sie war nicht mehr angeschwollen, denn einer seiner Kind hatte vor einer Woche mein Pferd ausgelassen, und bei dem Versuch es zu fangen, bevor es in der Menschenmenge verschwindet, hatte er sich die Hand verstaucht.

 

"Kühl sie doch bitte noch zwei Tage mit Milch.", sagte ich zu ihm. "Ihr könnt natürlich sie dann auch noch trinken!", fügte ich hinzu. Seine Frau war zwar lieb und nett aber leider nicht die Hellste. Sie würde sicher die Milch wegschütten und viele Münzen wären umsonst bezahlt worden.

 

Nachdem ich mich verabschiedet hatte, maschierte ich nach Hause. Almina begrüßte mich und bat mich zum Tisch. Sie stellte ein Holzteller mit Holzbesteck und einen fein verzierten Steinbecher vor mir. Auf dem Teller, lag ein großes Stück Brot und ein Quark Klumpen.

 

Zum Trinken gab es einen mit Wasser verdünnten Rotwein. "Ich danke dir.", sagte ich und baß in den Laib Brot. Danach schaufelte ich mir den Quark in den Mund. Das Essen mundete mir sehr. "Wie war dein Tag so?", begann Almina mich zu fragen. 

 

Ich erzählte ihr, dass kein neuer Patient gekommen wäre und das nur mehr einer gegen den Tod sich wehrte. "Schöne Nachrichten!", meinte sie mit einem Lächeln. "Was hast du heute getrieben?", fragte ich zurück. "Och, ich habe wie immer mit meiner Mutter gewäbt.". Sie war eine angesehne Weberin, dass brachte aber trotzdem keinem Geldbonus, leider, weil denn hätten wir trotzdem nötig.

 

Ich bemerkte ihr grinsen nicht sofort, doch nach einer Weile sprach ich sie drauf an. "Sag mal Cousinchen, warum lächelst du denn so entzückt?". Plötzlich wurde sie Rot. Sie erzählte mir von einem junger Adeligen Namens Bernhard, der sie heute angesprochen hatte. Er wolle mit ihr gerne mal einen Ausritt machen, denn ihr strohblondes Haar glänze wie Gold in der Sonne. "Und? Reitest du mit ihm aus?", erkundigte ich mich neugierig.

 

"Klar, jetzt gleich!", purzelte es aus ihrem Mund. Es war einfach immer so, jedesmal bekam sie das Gute ab. Das schönere Pferd von ihrerer Tante und jetzt auch einen reichen jungen Adeligen von unserer Stadt. Nicht, dass ich nicht dankbar für meine treue und geliebte Stute wäre, aber ihr Hengst war auch nicht zu verübeln.

Ein Klopfen riss uns aus unserem Geschwätz. Almina öffnete die Tür, und der stattliche Bernhard, stand in der Türöffnung. Ein edles "Grüße euch", kahm über seine Lippen. Unsere Tante kahm da auch schon,vom Hintereingang in die Stube. "Zum Wohl", begrüßte sie den jungen Adeligen und lies sich den Handrücken küssen. 

 

"Ich empführe eure geliebte Tochter Almina, aber keine Sorge, ich werde sie hüten, als wär sie jetzt schon mein.",seine Blicke trafen meine. Er hatte wohl oder übel meinen leicht besorgten Gesichtsausdruck gesehen. "Viel Spaß edler Herr!", fühgte Alminas Mutter nach seinem Versprechen hinzu."Tochter.", sagte sie und Almina wusste schon wie es gemeint war. Sie solle sich zusammenreisen und Bernhard gefallen.

 

 Ist er nicht Toll? Begeistert wendete sich meine Tante zu mir. "Ich hab ihn sofort erkannt, als er in die Weberstube kahm. Natürlich wollte ich ihn als Auftragsgeber bekommen, so bin ich zu ihm gestürzt, bevor es die anderen Weiber machen konnten. Ich sags dir Magdalena! Die neidischen Blicke von den Anderen hättest du sehen müssten! Einfach zum Lachen!".

 

 

Nachdem ich ihr einigen Lob und Zuspruch gegeben hatte, ging sie zurück in den kleinen Hofgarten um weiter zu sähen. Gemütlich aß ich noch fertig und schlürfte meinen mit Wasser getränkten Rotwein aus. Der Bernhard war zwar Adelig und schön gekleidet aber sein Aussehen sprach mich nicht an.

 

Er war wohl das hässliche Entlein in der ansehnlichen Familie. Nicht, dass ich solche Leute verurteile im Gegenteil, mir machte so etwas bei jemanden sogar sehr sympathisch aber wenn der schon drei Meter gegen den Wind stinkt, und seine Haare nur vor Fett glänzen, hatte ich kein Verständniss und Erbarmen. Seine riesen Nase und sein rundes Gesicht machten ihn nicht gerade ansähnlicher. Aber wenigsten hatte er schöne Kastanienbraune Haare, aber leider sind die ja mit Fett vollgesogen.

 

Ebenfalls hatte er einen makanten Sprachfehler. Er lispelte sehr stark, was ich bei seiner kurzen Anwesenheit, aus seiner Sprache entnehmen konnte. Naja, hauptsache er ist nett, und tut meiner geliebte Cousine nichts an! Denn sie hatte ihm vor Glückstrahlend aus der Tür gefolgt.

 

Ich machte die Küche sauber. Die Brotkrümeln, die sich schon beinahe im ganzen Haus verteilten, kehrte ich zusammen und brachte sie vor die Haustür. Jedesmal brachte ich die Abfälle vor den Eingang, denn die Krüppeln hatten eben auch Hunger, und ich will doch nicht, dass die armen Leute noch mehr Leider, als sie es jetzt so und so schon tun müssen.

 

 Es wurde schon Nacht, so musste Alminas Mutter und ich den Ofen einheizen und ordentlich Holz nachlegen. Die Nächte hier in Ungarn sind nicht immer Warm. Man bekommt das schon gefühlt, wenn es Kalt zu werden droht. Angenehm begeistert streckte ich meine Hände Richtung Feuer. "Ich liebe die Wärme.", sagte ich zur Tante und sie Lächelte mich an. 

 

 

"Schon als kleines Kind, bist du immer bei Feuer entzückt!", lachte sie. Danach erzählte sie mir eine Geschichte, wo ich beinahe in den Ofen gefallen wäre, wenn die gute Elsbeth mich nicht zurück gezogen hätte. "Ach die Elsbeth", sagte ich Träumerisch. Sie war einfach eine so gute und herzensliebe Person aber, seitdem sie verheiratet war und ans andere Ende der der Stadt gezogen war, konnte ich sie leider nicht mehr so oft sehen.

 

Sie arbeitete ebenfalls in der Weberei, aber lange nicht so hochgestellt wie Almina. Trotzdem war sie froh eine Arbeit gefunden zu haben, sie war einfach eine fleißige junge Frau. Immer wieder sehnte ich mich nach Umarmungen von ihr und Freundschaftlichen Trost, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran, sich den Trost nur mehr im Kopfe sich selber zu trösten.

 

Die Tür sprang auf und ich erschreckte mich wie noch nie. Lachend und glucksend kahm Almina herrein, und dass auch noch Hand in Hand mit Bernhard. Die Augen von meiner Tante leuchteten auf, als sie bemerkte, dass der junge Adelssohn die Hand ihrer Tochter hielt.

 

Bei uns war es so üblich, kaum das man sich mochte, musste man sich verheiraten. Denn wenn jemanden das sehen würde, wie man einen Mann, der nicht dein Vater oder Bruder wär küsste wäre es eine Sünde. Wenn man da nicht Ablass kaufen würde, könnte man verband werden. Das war eben das Kirchengesetz, welche man nicht brechen durfte.

 

"Ihre Tochter ist eine wunderschöne junge Frau!, sagte Bernahrd zur ihrer Mutter. "Ich habe sie heute schon meinen Eltern vorgestellt. Sie waren entzückt!", fuhr er fort. Freude strahlend umarmte meine Tante ihre Tochter. "Ich würde sie gerne Heiraten, eine Familie gründen und sie aufrichtig lieben!", redete er weiter. So hielt er in dieser Abendstund um die Hand Alminas an. 

 

Alle waren begeistert. Bald würde es eine Hochzeit geben. Bernhard verabschiedete sich von uns allen. Als letztes drückte er Almina einen Kuss auf die Wange. "Bis bald meine Schönheit!", und schon war er aus der Tür.

Verträumt und verliebt erzählte sie alles ihrer Mutter. Mir war klar, dass ich jetzt nur stören würde, und so ging ich müde in mein Strohbett. Sofort versank ich in meine Träume.

 

Eine rütteln lies mich aus meinem friedlichen Schlaf erwecken. Meister Johann war mit seinem Gesicht über mir gebeugt. Verwirrt rieb ich meine Augen. Er war noch immer vor mir, also war es kein Traum. "Du musst mit kommen Magdalena, ein schwerverletzter junger Mann, ich schätze um die achtzehn Jahre, liegt auf meiner kleinen Holzkutsche." 

 

Schnell resegnierte ich, dass es um Leben oder Tod ging. Ich sprang auf, mir war es egal, dass mein Meister mich jetzt nackt sah, es ging um einen Menschen, da konnte Gott das einen doch wohl verzeihen? Nachdem ich angezogen war, rannten wir die Treppen hinunter. Ein stöhnen hörte ich.

 

Ich sprang auf die Kutsche und hockte mich zu den Verletzten. Schon fuhr die Kutsche los und ich musste aufpassen, dass ich nicht hinfiel. Leider konnten wir währen der langen fahrt ihm nicht helfen, ausser den Schweiß weg zu wischen, denn das ganze Wundheilermittel war im Waldlager, wo die Verletzten derweil von Johanns Frau versogt wurden.

 

Das stöhnen wurde immer lauter und sein Gesichtsausdruck immer schmerzverzerter, ich gab ihm meine Hand zum Drücken, so wie ich es vom Johann gelernt hatte. Allein das Gefühl von Hilfe und Geborgenheit kann helfen.

 

Nach gefühlten Stunden kahmen wir im Lager an. Mit einer Holzplatte hieften wir ihm hinunter. "Jetzt schnell in die Baracke!", brüllte Johann und mit schnellen Schritten gingen wir hinein. 

 

Wir richteten immer fünf Plätze her zum Patienten Versorgen, denn es könnte ja immer wieder so ein Notfall wie jetzt kommen. Gemeinsam zogen wir dem Herr aus. Johann machte sich über das Hemd zu schaffen, während ich ihm die Hosen herrunterzog. Danch die Unterhose, und das was ich gesehen habe, war nicht wenig. 

 

Nachdem er völlig entblöst war, begannen wir ihn genauer zu betrachten. Er hatte einen Armbruch, stellte ich fest während Johann den Rest betrachtete. Am Oberschenkel, dem Gliedes nahe, war eine Pfeilwunde, was ich nicht bemerkt hatte. Ich guckte auf meine Blutverschmierten Hände.

In der nächsten Sekunde zu anderen hörten wir lautes Geschrei von der anderen Ecke. Dort lag der geliebte Bruder von Joahnn, der sich gerade von Schmerzen nur grümmt. Er hatte schon seit längerem üble Bauchkrämpfe und Durchfall.

 

"Heute hast du die Prüfung für deinen Beruf als Wundeheilerin!", sagte er schnell. Baff blieb mein Mund offen stehen. Wenn dieser Patient nicht sterben würde, bekähme ich mehr Geld und zweitens könnte ich dann größere Operationen alleine durchführen. Das hatte natürlich seinen Reiz aber, dass ich meine Prüfung bei einem schon halb totem Mann machen musste, fand ich Unfair.

 

Schon war Johann weg gestürmt und ich war nun alleine vor dem jungen Herr der stöhnend auf ein kleines Notstrohbett lag. Zuerst holte ich Brandwein, um ihn ein bisschen beschwipst zu machen.

 

So ein kleiner Rausch konnte manchmal schon behilflich sein. Ich streckte einen Mundgerechten Schlauch zwischen seinen Lippen und lies es laufe. Sobald ich bemerkte, dass er weniger stöhnte hörte ich auf. Ein gutes Zeichen, dass er beschwipst war oder er war einfach halb Tod. Naja ich denke jetzt einfach Positiv.

 

Ich gfriff nach einen Leinentuch und versuchte so gut wie nur möglich, oberhalb seiner Fleischwunde ab zu schnüren. Was aber gar nicht so leicht war, weil eben wenig Platz war. Immer wieder strich ich über sein Gemächt, was aber nicht meine Absicht war. Nachdem ich die Wunde abgebunden hatte, untersuchte ich, ob in der Pfeilwunde noch Stückchen oder Splitter drinnen wären. 

 

"Mist!", tönt es über meine Lippen. Zwei große Pfeilstücke hatten sich in das Fleisch verhagt. Kaum wollte ich mit meiner Holzpinzette es raushohlen da gluckste er wieder drauf los. Ich gab ihm nochmal eine Dosis Brandwein und steckte ihm ein Holzstab in den Mund, den er nicht mehr von alleine rausspucken könnte.

 

Mit zittrigenm Fingern machte ich mich an seiner Wunde zu schaffen. Es dauerte eine ganze Weile bis ich die Stücke vom Pfeil heraus operiert hatte. Ich tupfte auf ein Tuch abermals Brandwein und säuberte seine Wunde. Irgendwie tat er mir Leid. Solche Schmerzen mussten beinahe unerträglich sein, aber warum nur, hatte ihn jemand angeschossen?

 

Als nächstes musste ich  mich bei seinem Arm zu schaffen machen. Er war Gott sei dank nicht all zu übel verdreht aber trotzdem wurde mir bei den Anblick ein bisschen übel. Ich renkte ihm mit schnellen und geübten Bewegungen wieder in die Richtige Lage und fixierte sie mit einer Profisorischen Holz-Leinen Schiene.

 

Nun müsste alles an der Richtigen Stelle sein und ohne Fremdkörper. Vorsichtig gab ich den Holzstab aus seinem Mund. "Du hattest einen demolierten Arm, sah übel aus. Aber ist schon wieder am Richtigen Fleck. Bitte halte dich still mit Beinen und Händen, ich kümmere mich um sie!". "Wie heißen sie?", flüsterte er schwach. "Magdalena von Köszek.", vertraute ich ihm an. "Danke, Magdalena!", sprach er mir Blicken auf mich gerichtet. Danach schlief er ein.

 

 Immer wieder schaute ich zu dem Unbekannten Patient. An ihm lag schließlich die Entscheidung, ob ich die sogenannte Meisterprüfung nun bestanden habe oder nicht. Ich platzierte einen Holzschemel neben seinen Kopf. Immer wieder wischte ich ihm den Schweiß von der Stirn.

 

Um so näher ich ihm betrachtete, um so mehr wurde ich zu ihm angezogen. Er war ein großer Mann, aber dennoch war er schmal gebaut, was nicht so oft bei großen Männern vorkam, dass soll jetzt nicht heißen, dass er keine Muskeln hatte, aber er war nicht so, wie ich es von den üblichen Kriegern gewöhnt war. 

 

 Nachdem ich seine Kleidung gemustet hatte, wurde mir klar, dass er in der Adelsgesellschaft war, doch warum um Gottes willen, will ihm jemand was an tun. Vielleicht war er sogar ein Bruder oder Cousin von Bernhard? Mir kam das zwar ein bisschen komisch vor, weil Bernhard braunes Haar hatte und er ein strahlendes rot. 

 

Seine Augen öffneten sich, und wunderschöne grüne Augen begegneten meine Blicke. Mit einem Leintuch wischte ich ihm abermals den Schweiß von der Stirn, wo er wohlig seufzte. "Ist bei dir alles Ok?", fragte ich ihm. "Ja, ich hab zwar noch Schmerzen aber, dass ist doch normal?". 

"Ja, keine Sorge! Du brauchst nur Ruhe." 

"Können wir reden?!, fragte er mich. Ich nickte ihm zu, natürlich wollte ich mit ihm reden, dieser Mann hatte was faszinierendes, seine schöne warme Stimme zu hören war für mich jetzt schon eine begierde. Gerade als er den Mund aufmachte, kam Meister Johann vorbei.

 

"Kann ich mit dir reden?",fragte er mich bestimmt. Jetzt konnte ich wohl kaum nein sagen, also nickte ich ihm zu und folgte ihm aus der Baracke. Ein kühler Windstoß wähte direkt in mein Gesicht. Ich atmete tief durch, erst jezt bemerkte ich, wie abgestanden und schlecht die Luft in diesem kleinem hölzernen Raum war.

"Ich muss meinen Bruder einen Wunsch erfüllen.", fing er an. Was konnte das für ein Wunsch sein, dass er keinen Tag darauf warten könnte? "Er kann nicht mehr lange", fuhr er fort mit trauriger und gedämpfter Stimme. "Was?", erwiederte ich prompt. "Es ist fortgeschritten?".

 

Er senkte seine Blicke, und sein Schweigen alleine sagte mir, dass es fortgeschritten war. "Was hat er für einen Wunsch?". Ich nahm meister Johann in den Arm. Er tat mir Leid. "Ich muss seinen verschollenen Sohn finden, von derm er nur weiß, dass er in Szentes wohnt."

 

"Was ist mit den Verletzten hier?". " Meine Frau macht die leichten Sachen, wie Wunden auswaschen, Verband wechseln, eben diese Dinge, für die man nicht Besonders ausgebildet sein muss. Sie sorgt auch für das Leibliche wohl wie Essen und Trinken für dich sowie auch die Patienten." 

"Für mich?", fragte  ich empört. "Du kannst in meiner Baracke schlafen, ich gebe deiner Tante bescheid, du musst hier sein, für den Fall der Fälle!". Ich musste mir eingestehen, dass ich mich aus dieser Geschichte nicht heraus reden konnte. Wir verabschiedeten uns mit einer herzlichen Umarmung und dann zog er von dannen.

Ich blickte ihm nach, und hoffte für ihm, dass nichts passiere und dass er dem Sohn finde und mitbringe. Ein lauter schrei ertönte aus der Baracke. Eine Frauen Stimme rief meinen Namen. Schnell rannte ich hinein und sah Johanns Frau vor dem Bett eines Kindes stehen.

 

Dieses Kind war circa zehn Jahre alt, und wurde hier her gebracht, weil sie unter starkem Fieber und Pusteln litt. Ihre Eltern wurden gezwungen sie ab zu geben, weil der König der Stadt dachte, es wäre ansteckend. Ich verstand immer noch nicht, warum dann das Kind in ein Kriegslager untergebracht wurde, der König hatte so und so schon wenig Soldaten, wenn jetzt mehr wegen den Pustel sterben würden als wegen den eigentlichen Verletzungen, wäre es sehr kümmerlich.

 

Ich kühlte den kleinen Körper mit Wassertücher aber es half nichts mehr. Mit schnellen Handgriffen versuchte ich einen Aderlass, obwohl ich sehr der Feind von Aderlasses war, denn ich war nicht von der Methode überzeugt aber Johann meinte immer, dass man es als letzte Vorgehensweise versuchen könnte.

Der Atem des Kindes verlangsamte sich. Johanns Frau wimmerte hinter mir. Sie war es wohl nicht gewöhnt Menschen sterben zu sehen, naja ich auch nicht und wer sich daran gewöhnen würde ist meiner Ansicht aus bedauerlich.

 

Ich schickte sie in ihre Baracke und gab ihr führ heute Frei. Es war sicher schon nach Mitternacht. Mit schnellen Handbewegungen nahm ich die benutzen Leinen ab und warf sie in den Waschbrandwein trug. So wurden sie desifiziert und konnten bald wieder für den Gebrauch bereit sein.

 

 

 

2 Kapitel unfertig

2.Kapitel

Der nächste Tag war schnell da, ich hatte kaum geschlafen, da immer wieder Verletzte mit qualvollen Schreie aus ihrem Traum erwachten. In dieser Nacht habe ich so oft wie noch nie, Stirne gekühlt, Aderlasse gesetzt oder Leuten gut zu geredet.

Ich war gerade dabei, den verschwitzten Körper eines jungen Ritters, der schon länger bei uns weilte zu waschen, als ich ein Pferdegeräusche vernahm. Mit dem Lappen in der Hand verließ ich seine Pritsche und machte mich auf den Weg nach draußen.

Ein edles Ross mit einem noch edlerem Herren oben drauf stand vor mir. "Sind sie Magdalena?", fragte er mit hochgeschraubter Stimme. Mit einem nicken bestätigte ich seine Frage. "Hier ist ein Brief von ihrer Kusine". 

Er warf mir das kleine Stück Pergament entgegen, und schon hatte er mit seinem Pferd kerd gemacht. Bevor ich die Nachricht öffnete, betrachtete ich das rote Wachssiegel was angebracht war. Das Zeichen der von Nagybánya. 

Nagybánya war einer der meist angwesehnsten Adelsfamilien. Meine Blicke weiteten. Ich öffnete das Siegel mit einfach Bruch durch die Mitte und rollte das Stück Pergament auf.

 

Liebe Kusine

Mit bedauern mussten wir Erfahren, dass du jetzt längerer Zeit nicht mehr bei zu Hause wohnst, und du deiner Berufung nachegehn musst. Da Bernhard mein Verlobter dachte, da du ihn gleich akzeptiert hast, und nichts eingewendet hast gegen die Hochzeit, möchte er nun Utensilien bringen, die dir sicher von Gunsten sind. Da ich aber meine geliebte Kusine auch wieder sehen möchte, schicken wir sie dir nicht, sondern bringen sie dir persönlich vorbei. 

deine Almina

Was hätte ich den sagen sollen gegen die Hochzeit? Ich war doch nur ein Bastard der Familie auch wen Almina und ihre Mutter das nie angedeutet hatten, aber ich war nun halt mal ein Bastard. Doch ich hatte nun auch nichts dagegen, neue Heilmittel zu bekommen. Vielleicht ein paar neue Leinen und reiner Alkohol.

Ich ging wieder zurück in die Baracke und versteckte den Zettel in einer kleinen Truhe. Nun musste ich zurück, um den Ritter fertig zu baden. Kaum war ich fertig erwachte er. Nun hatte er auch wieder einen klaren Blick, den er schon lange nicht mehr hatte.

"Lord", fragte ich nun mit leiser stimme. " Mir geht es gut", meinte er mit einer schon kräftigeren Stimme. "Sie haben keine Fieberanfälle mehr!", ich tastete nach seiner Stirn und sie war tatsächlich angenehm war, nicht zu heiß aber jedoch auch nicht zu kalt. "Haben sie noch Beschwerden im Bauchbereich?". "Nein". Mit einer Hand griff ich nach seiner und zog ihm auf die Beine. 

Ich bemerkte das ich von den neue angetroffen Verletzten beobachtet werde, was ich aber ignorierte es. "Denkst du ich kann dich entlassen?". Er nickte. "Wo ist mein Pferd?". Ich gab ihm ein Zeichen das er mir folgen solle, und wir verließen die Baracke. Mit Blicken im Genick die ich wesentlich ignorierte so gut es nur ging,  betrat ich mit ihm den Pferde Stall, wo auch Johanns Frau weilte, die gerade die Tiere pflegte.

"Ich weiß welches sein Ross ist", gab sie von sich. Innerhalb von Sekunden stand sie mit einem weißen aber jedoch mächtig gebauten Tier vor uns. "Ich danke Ihnen, ich werde nur gutes über sie verbreiten!". "Hohl noch ein paar Forint für den jungen Herren!", befohl ich Johanns Frau.

Der Mann versuchte sich auszureden, doch ich lies keine Wiederworte dulden. Er hatte ein fünf Tägige Heimreise vor sich, da müsser er sich doch was zum Essen leisten können.

Mit dem Schwert ausgestattet verließ er das Lager, ohne eines weiteren Blickes zurückzuwerfen.

Impressum

Texte: BücherFieber
Bildmaterialien: BücherFieber
Lektorat: -
Übersetzung: -
Tag der Veröffentlichung: 29.08.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich Meiner Mutter, die Historische Bücher über alles liebt! Ich Liebe dich Mummy, bleib wie du bist nähmlich die beste Mutter der Welt!

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