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Inhalt

Mein spiritueller Weg

Die Ökofrau

In der Ruhe leben und glücklich sein

In der Liebe leben

Die tägliche spirituelle Ausrichtung

Im Moor verirrt

Lebe wie ein Buddha

Finde deinen Weg des Glücks

Die vier edlen Wahrheiten

Der achtfache Pfad

Die fünf Silas – die ethischen Grundsätze des Buddhismus

Anhaftungsbänder lösen

Gleichmut, Freundlichkeit, Mitfreude und Mitgefühl

Das Dach leckt

Die spirituelle Gemeinschaft

Die wichtigsten buddhistischen Meister

Der Umzug und der Uhu

Gibt es Gott?

Gibt es eine Seele?

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Gibt es ein nächstes Leben?

Der Ausflug an die Quelle

Der Sinn des Lebens

Äußere und innere Selbstverwirklichung

Wie werde ich ein Buddhist?

Der glückliche Bodhisattva

Der mittlere Weg

Das Leben meistern

Zur Ruhe kommen

Gedankenstopp

Atem-Meditation

Mantra-Meditation

Chakra-Meditation

Gehmeditation

Fantasiereise

Die besten Übungen

Tägliche Selbstbesinnung

Stress herausbewegen

Progressive Muskelentspannung

Bodyscan

Meditation über die vier Punkte der Achtsamkeit

Vipassana

Windenergie-Meditation

Zen-Meditation

Guru-Yoga

Buddhismus und Positives Denken

Die Verbreitung der buddhistischen Lehre

Tibetischer Buddhismus

Zen-Buddhismus

Theravada

Die Lehre vom Reinen Land

Nichiren-Buddhismus

Westlicher Buddhismus

Missbrauch im Namen der Erleuchtung

Alle Religionen respektieren

Eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks

Die Fünf Buddhas-Meditation

Grundbegriffe im Buddhismus

Mein spiritueller Weg

 

Dalai Lama in Hamburg - YouTube

 

Ich fand 1991 zum Buddhismus. Der Dalai Lama hielt einen Vortrag in Hamburg. Ich saß in der ersten Reihe direkt vor dem Dalai Lama. Dadurch trat ich in seine spirituelle Energie ein. Drei Tage lebte ich in einem Zustand des tiefen Friedens, der Liebe und des Glücks. Ich las viele buddhistische Bücher und besuchte die buddhistischen Zentren in Hamburg. 

1998 kam der Dalai Lama ein weiteres Mal nach Hamburg. In der Lüneburger Heide erhielt ich zusammen mit vielen anderen Buddhisten eine Einweihung in den Bodhisattva-Weg. Ein Bodhisattva ist ein Buddha der Liebe, der für das Glück und die Erleuchtung aller Wesen arbeitet. 

Ich schrieb viele Bücher über den Buddhismus und gründete in Facebook die Gruppe „Buddhismus in Deutschland.“ Jeden Tag meditiere ich etwas und wirke auf meine Art für eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks. Der Buddhismus kann aus meiner Sicht viel für eine bessere Welt beitragen. Und er bietet den Menschen in der heutigen Zeit Hilfen, um inneren Frieden, Glück und Heilung zu erlangen.

Die Ökofrau

 

Oprah Winfrey talks with Thich Nhat Hanh Excerpt - Powerful - YouTube

 

Die Ökofrau war eine typische New Age Frau, die gerne viel ausprobierte. Sie suchte die passende Therapiemethode, den passenden spirituellen Weg und den passenden Mann. Sie lebte in einer Wohngemeinschaft. Sie kleidete sich ökologisch und aß vegetarisch. Die Ökofrau hatte Volkswirtschaft studiert und danach eine Ausbildung in Gestalttherapie gemacht. Später wandte sie sich dem positiven Denken zu und arbeitete als Gesprächstherapeutin. Als Therapeutin war sie sehr gut. Sie war hochintelligent und konnte sich gut in andere Menschen einfühlen. Nils interessierte sich damals sehr für Psychologie und hatte in der Ökofrau eine wunderbare Gesprächspartnerin. 

Im Herbst 1989 lebte Nils bereits als Yogi in seinem kleinen Haus am Stadtrand. Er machte eine Therapieausbildung, arbeitete nebenbei etwas als Rechtsanwalt und gab abends nach der Arbeit in seinem Rechtsanwaltsbüro Meditations- und Positiv Denken Kurse. Die Ökofrau wollte beim positiven Denken noch etwas dazulernen und kam in seine Positiv Denken Gruppe.

Nils begann seinen Gruppenabend mit den Worten: "Ich weiß alles. Hat jemand eine Frage?" Die Leute in der Gruppe waren sichtlich beeindruckt. Nur eine Frau lachte laut auf. Das war die Ökofrau. Sie erkannte es als einzige als einen gelungenen Witz. Und dazu sah sie auch noch verdammt gut aus. Sie war Nils sofort sehr sympathisch.

Nach dem Gruppenabend kamen Nils und die Ökofrau miteinander ins Gespräch. Sie stellten fest, dass sie denselben Heimweg hatten. Die Ökofrau wohnte auf der Strecke zu seinem Haus. Nils nahm sie auf seinem Motorroller mit. Das gefiel der Ökofrau. Als Nils sie vor ihrem Haus absetzen wollte, fragte sie ihn, ob er mit in ihre Wohnung kommen wolle. 

Trotz eines chaotischen Anfangs verstanden sich Nils und die Ökofrau in ihrer Beziehung gut. Sie harmonierten körperlich und geistig. Sie hatten die gleichen Interessen und die gleichen spirituellen Grundansichten. Sie interessierten sich für Yoga, Buddhismus und Psychologie. Sie konnten gut miteinander reden. Beide waren füreinander eine große Bereicherung.

Die Ökofrau besuchte Nils am Wochenende in seiner Yogihütte und einmal in der Woche kam Nils in ihre Wohngemeinschaft. Dann kochte sie ein schönes Essen. Sie wäre gerne mit Nils zusammengezogen. Aber Nils war nach seinen vielen schwierigen Beziehungen vorsichtig geworden. Er wünschte sich eine harmonische Partnerschaft. Wenn er mit einer Frau zusammenziehen würde, dann nur in einer harmonischen Beziehung. Und leider liebte die Ökofrau das Streiten sehr. Sie hatte in ihrer Gestalttherapie gelernt, dass Streiten zu einer Beziehung dazugehört.

Jedes Wochenende stritten sie etwa zwei Stunden. Dann war sie zufrieden. Dann liebten sie sich wieder. Nils fand das viele Streiten auf die Dauer zu anstrengend. Er hielt der Ökofrau den Satz Buddhas vor: "Seid harmonisch, Mönche!" Das beeindruckte sie nicht besonders. Sie war eine emanzipierte Frau, die ihren eigenen Weg ging.

Spirituell war die Ökofrau eine Anhängerin von Thich Nhat Hanh. Thich Nhat Hanh ist neben dem Dalai Lama der bekannteste buddhistische Meister im Westen. Er stammte aus Vietnam und hatte sich dort zur Zeit des Vietnamkrieges für den Frieden engagiert. In Südfrankreich führte er mit der Nonne Chan Khong das spirituelle Zentrum "Plum Village". Thich Nhat Hanh lehrte die buddhistische Achtsamkeitsmeditation. Bei ihm ging alles sehr ruhig zu. Langsam gehen. Langsam essen. In der Ruhe verweilen. Auf den Atem achten. Den Geist und den Körper zur Ruhe kommen lassen. Positiv denken. Die Gedanken und Gefühle betrachten. Zuflucht bei Buddha, bei der Lehre und bei der Gemeinschaft der Übenden suchen. Alles loslassen. In der Ruhe, im Sein und in der Liebe leben.

Thich Nhat Hanh war einer der wichtigsten Vertreter der Einheit aller Religionen. Er engagierte sich sehr für die gute Zusammenarbeit aller Religionen. An seinen Veranstaltungen konnten Menschen aller spirituellen Richtungen teilnehmen. Er erklärte, dass die Wahrheit letztlich über allen spirituellen Systemen liege. Wenn man zur Erleuchtung kommen will, muss man sich über alle Begriffssysteme erheben.

Thich Nhat Hanh trat oft auf christlichen Veranstaltungen auf. In Hamburg lud ihn eine evangelische Kirchengemeinde ein. Auf einem Wochenendseminar konnten alle interessierten Hamburger diesen großen buddhistischen Meister kennenlernen. Nils nutzte die Gelegenheit und war an allen drei Tagen dabei. Die viele Ruhe war für ihn schwer zu ertragen. Er bevorzugte eine Mischung aus dynamischen Übungen und aus Meditation. Nils hatte es gelernt gut für sich zu sorgen und genau seine spirituellen Bedürfnisse zu erspüren. In den Mittagspausen machte er einen dynamischen Spaziergang und kam dadurch in sein persönliches Gleichgewicht aus Ruhe und Aktivität. 

Die Ökofrau liebte die viele Ruhe bei Thich Nhat Hanh. Sie gab ihr Halt in ihrem unruhigen Leben. Sie half ihr in sich selbst zur Ruhe zu kommen, inneren Frieden zu finden und aus der Ruhe heraus ihr Leben positiv zu gestalten. Die Ökofrau nahm an einem Retreat in seinem Zentrum in Südfrankreich teil. Drei Monate übte sie es nicht zu denken, ihren Atem zu beobachten und sich langsam zu bewegen. Sie lebte im Schweigen und im beständigen Wechsel von Sitzen und Gehen. Danach kam sie erholt und gut gelaunt zurück.

In der Ruhe leben und glücklich sein

 

Der Weg zur Erleuchtung - Heiligtümer des Buddhismus

 

Was ist das große Geheimnis des spirituellen Weges? Das große Geheimnis ist, in der Ruhe und aus der Ruhe heraus zu leben. Aus innerem Frieden folgt inneres Glück. Wenn der Mensch entspannt im Sein ruht, dann entfaltet sich die innere Glücks-Natur. Im Buddhismus nennt man das die Buddha-Natur. Jeder Mensch besitzt eine Buddha-Natur. Jeder Mensch trägt in sich das Potential des Glücks und der Erleuchtung. Der Weg des Buddhismus ist es, diese innere Glücks-Natur zu erwecken. 

Wie können wir unsere innere Glücks-Natur erwecken? Dafür gibt es verschiedene Techniken. Die wichtigsten Techniken sind die Meditation und die Gedankenarbeit. Aber alle Techniken müssen richtig praktiziert werden, damit sie den erwünschten Erfolg bringen. Das ist das große Kunststück auf dem spirituellen Weg. Das erfordert viel Weisheit. Buddha hat den Weg beschrieben. Doch seine Worte sind schwer zu verstehen, wenn man den Zustand des Erwachens und der Erleuchtung nicht kennt. Es gibt viele Fehlinterpretationen. Es gibt auch im Buddhismus viel Streit um den richtigen Weg.

Meine grundlegende Erkenntnis ist, dass Frieden, Liebe, Glück, Gesundheit und Erleuchtung in einem Menschen entstehen, wenn die Verspannungen im Körper und im Geist aufgelöst werden. Wenn der Mensch von seinen inneren Verspannungen frei wird, dann können sich Gesundheit und Wohlgefühl in ihm entfalten. Das dürfte jedem Menschen einleuchten. Das große Wunder besteht darin, dass sich auf diesem Weg auch Erleuchtung, unermesslicher Frieden, unermessliches Glück und unermessliche Liebe im Menschen entfalten können. Der Mensch wird zu einem innerlich Gesunden, einem innerlich Heilen, einem Heiligen, einem Erleuchteten, einem Buddha. Er lebt im Licht, er hat das Licht in sich und strahlt das Licht auf seine Mitmenschen aus. 

Was können wir unter dem Licht verstehen? Das Licht ist eine geheimnisvolle Energie, die in allen Kulturen der Welt unter verschiedenen Namen bekannt ist. Man nennt sie Chi, Prana, Odem, Heiliger Geist oder einfach Energie. Ab einer bestimmten Stufe der spirituellen Entwicklung kann man die Energie in sich spüren. Sie fließt in Energiekanälen, sprudelt durch Chakren und füllt den Körper mit Wohlgefühl. Manche Menschen können zwar die Energie nicht spüren, aber sie können ihre Gefühle spüren.

Die Energie ist eng mit den Gefühlen verbunden. Wer die Energie direkt spüren kann, kann sie lenken und entwickeln. Wer die Energie nicht dirkekt lenken kann, lenkt sie über die Gefühle. Das Zentrum des spirituellen Weges ist es Gefühle wie innerer Frieden, Gelassenheit, Gleichmut, Liebe, Glück und Klarheit zu entfalten. Wir sollten unseren spirituellen Weg so praktizieren, dass diese Gefühle immer stärker werden, bis wir insgesamt in einem Zustand des Friedens, der Liebe, des Glücks und der inneren Harmonie leben. Diesen Zustand kann man als Erleuchtung bezeichnen. Wir leben wie ein Buddha in der Welt der Menschen. 

Die Chakren sind die Energietore des Menschen. Die Chakren können sich unermesslich öffnen. Die wichtigsten Chakren sind das Herzchakra (in der Mitte des Brustkorbes), das Scheitel- und das Stirnchakra (Glück und Klarheit), das Unterbauch-Chakra (Kraft) und das Wurzelchaka (Beckenboden, Beine, Fußsohlen, innerer Frieden). Weil die Chakren unermesslich geöffnet werden können, kann auch die Energie unermesslich fließen und die Gefühle können unermesslich stark werden. Der Frieden kann unermesslich stark werden. Das Glück kann unermesslich werden. Die Liebe kann unermesslich werden. Ab einem bestimmten Punkt entsteht dann von alleine die Erleuchtung. 

Erleuchtung bedeutet in einer starken Energie aus Frieden, Glück, Kraft und Liebe zu leben. Ein Erleuchteter hat sein Ego überwunden und lebt in einem Einheitsbewusstsein. Er nimmt sich als eins mit der Welt, der Natur und seinen Mitwesen wahr. Er hat sich über das Leid des Lebens erhoben. Darum geht es im Buddhismus. Buddha erklärte: "Leben ist Leiden. Es gibt einen Weg der Befreiung vom Leiden. Das ist der Weg der Erleuchtung. Er besteht aus der Meditation und der Achtsamkeit auf seine Gedanken."

Und nun kommen wir wieder zu den inneren Verspannungen. Wie sollen wir meditieren? Wie sollen wir mit unseren Gedanken arbeiten? Wir sollen so meditieren, dass sich unsere inneren Verspannungen auflösen und sich unsere innere Glücksenergie entfaltet. Wir sollen Gedanken stoppen, die uns innerlich verspannen und krank machen. Wir sollen so denken, dass in uns Heilung, Frieden, Glück, Liebe und Erleuchtung entstehen. 

Wir müssen also bei jeder spirituellen Technik und auch bei allen Worten Buddhas genau hinspüren, ob sie uns helfen inneren Frieden, Glück und Erleuchtung zu finden. Dann praktizieren wir sie richtig. Wenn sie innere Verhärtung, Dogmatismus und Aggressionen in uns erzeugen, praktizieren wir falsch. Wir brauchen also viel innere Weisheit und inneres Gespür, um den richtigen Weg zu finden. Wir sollten die spirituellen Techniken ausprobieren und herausfinden, wie sie für uns hilfreich sind. Das ist das Wichtigste auf dem spirituellen Weg. 

Eines Tages werden wir dann zu einem Leben in der Ruhe und im entspannten Sein finden. Dann werden sich Glück, Liebe, Frieden und Gesundheit von alleine in uns entfalten. Dann erkennen wir den tieferen Sinn des Lebens. Dieser Sinn besteht ganz einfach darin glücklich zu sein, in der Liebe und im Frieden mit allen Wesen zu leben und sein Leben zu genießen. 

In der Liebe leben

 

 

The DALAI LAMA in Hamburg - Concluding Statement - YouTube

 

Das große Geheimnis der Liebe ist es, dass wir vorrangig aus dem Geben leben müssen, damit sich die Liebe in uns und in der Welt entfalten kann. Wenn wir vorrangig Liebe haben wollen, dann leben wir in der Sucht. In der Sucht zu leben bedeutet im Ego zu leben. Und das Ego zerstört auf die Dauer die Liebe. Der Weg des Egos ist der Weg der weltlichen Menschen. Sie suchen ihr Glück im Außen, im Konsum, im äußeren Reichtum und in anderen Menschen. Sie suchen nicht das Glück vorrangig in sich selbst.

Der Weg des spirituellen Menschen ist es vorrangig das Glück in sich selbst zu suchen. Nur dort kann man es auf die Dauer finden. Das bestätigt die Glücksforschung. Das Glück eines Menschen kommt zu 90 % aus der eigenen Psyche. Wir sollten an uns, unseren Gedanken und Gefühlen arbeiten, wenn wir eine Glücks-Psyche erhalten wollen. Der erste Schritt ist es in sich selbst glücklich zu werden. Das geschieht durch den Weg der Meditation und der Gedankenarbeit. Gut ist es regelmäßig Sport zu machen. Sport hält den Körper gesund und schüttet Glückshormone aus. Wichtig ist es positiv zu denken und sich auf das Positive im Leben zu konzentrieren. Wichtig ist es auch viel Freude in das persönliche Leben zu bringen. Wenn wir die Freude in unserem Leben pflegen, dann macht uns das glücklich. 

Im inneren Glück zu leben ist schön. Aber noch schöner ist es im Glück und in der Liebe zu leben. Deshalb gibt es den spirituellen Weg der Liebe. Der Buddhismus ist zunächst einmal ein Weg in sich selbst Frieden, Liebe und Glück zu finden. Etwa fünfhundert Jahre nach Buddha entwickelte sich durch die beiden indischen Philosophen Nagarjuna und Asanga der Mahayana-Buddhismus. Er stellt die Liebe in den Mittelpunkt. Der Mahayana-Buddhismus ist heutzutage die Hauptrichtung im Buddhismus. Auch der Zen-Buddhismus, der tibetische Buddhismus und der Amitabha-Buddhismus sind Wege des Mahayana-Buddhismus. 

Das Hauptvorbild im Mahayana-Buddhismus ist der Bodhisattva. Man kann den Bodhisattva als einen Buddha der Liebe sehen, der auf das Verlöschen im Nirvana verzichtet, um seinen Mitmenschen auf dem spirituellen Weg zu helfen. Ein Bodhisattva lebt vorwiegend in der Liebe und im Geben. Er nimmt das Glück seiner Mitmenschen wichtiger als sein eigenes Glück. Dadurch überwindet er sein Ego und gelangt durch den Weg der umfassenden Liebe zur Erleuchtung. 

Ein Bodhisattva muss aber aufpassen, dass er sich auf dem Weg des Gebens nicht energetisch verbraucht. Er muss auch gut für sich sorgen. Er sollte auch an seiner eigenen Erleuchtung arbeiten. Grundsätzlich heißt es, dass man zuerst selbst die Erleuchtung verwirklichen sollte, bevor man sich darauf konzentriert, anderen Menschen zu helfen. Ich halte diese Lehre für zu radikal. Wer schafft es schon zur Erleuchtung zu kommen? Gut ist es aber aus meiner Sicht den Weg der Erleuchtung mit dem Weg der Liebe zu verbinden. 

Auf diesem Doppelweg muss man klug mit sich und seiner Energie umgehen. Man sollte energetisch nicht mehr geben, als man hat. Man sollte genau spüren, wie viel man geben kann und wie viel Geben einem gut tun. Es genügt grundsätzlich das kleine Geben, um in ein Leben in der Liebe zu kommen. Ich sende jeden Tag allen meinen Freunden und der ganzen Welt Licht. Und dann schaue ich hin, wo ich im Moment hilfreich sein kann. Das genügt. 

Ich habe festgestellt, dass man auf dem Weg des Gebens immer auch irgendwie Liebe zurückbekommt. Diese Liebe mag kleiner sein als die Liebe, die man in die Welt gegeben hat. Aber wenn man gleichzeitig gut für sich sorgt und den Weg der eigenen Erleuchtung (des eigenen Glücks) geht, dann genügt es etwas Liebe zurückzubekommen, um in ein Leben in der Liebe gelangen. Bereits ein Lächeln oder ein nettes Wort kann einem das Herz öffnen.  

 

Die tägliche spirituelle Ausrichtung

 

Lernen von Buddha - Im Dialog mit dem Dalai Lama ( Interview Scobel ) - YouTube

 

Das Wichtigste auf dem spirituellen Weg ist die tägliche spirituelle Ausrichtung. Wir nehmen uns jeden Tag einige Minuten Zeit, um unseren Geist spirituell auszurichten. Wo sind wir gerade? Welche Gefühle und Gedanken sind in uns? Was ist unser Ziel? Was ist unsere Situation? Was ist unser Weg? Welche spirituellen Techniken brauchen wir heute?

Ich habe sieben spirituelle Techniken, die ich jeden Tag praktiziere. 1. Die tägliche Selbstbesinnung 2. Die tägliche Verbindung mit meinem spirituellen Vorbild (Buddha, meinem erleuchteten Meister) durch eine Visualisierung, ein Mantra oder das Lesen in einem Buch. 3. Die tägliche Meditation im Liegen oder Sitzen. 4. Der tägliche Sport (Yoga, Gehen, Radfahren). 5. Die tägliche Ausrichtung auf die Liebe (allen Wesen Licht senden, eine glückliche Welt wünschen, eine gute Tat tun). 6. Die tägliche spirituelle Ausrichtung der Gedanken (ein positiver Tagesvorsatz, ein positiver Gedanke, ein Gedanke der Weisheit). 7. Das Leben genießen.

Es ist auf dem spirituellen Weg auch wichtig, das Leben ausreichend zu genießen. Buddha lehrte den mittleren spirituellen Weg. Selbstdisziplin ist auf dem spirituellen Weg das entscheidende Element, das dich zum spirituellen Erfolg bringt. Aber zu viel Selbstdisziplin bewirkt innere Verhärtung und verspannt dich innerlich. Wenn du zu angespannt praktizierst, dann findet keine innere Lösung und keine Erleuchtung statt. Du kannst zwar eine gewisse geistige Totenstille erzeugen, aber es entwickelt sich kein inneres Glück. Für das innere Glück muss die Energie frei fließen können. Deshalb ist es wichtig auf dem spirituellen Weg auch auf ausreichende innere Entspannung, Lockerheit und Lebensgenuss zu achten.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Dalai Lama. Er geht seinen spirituellen Weg voller Selbstdisziplin. Er meditiert jeden Tag viele Stunden und praktiziert seine spirituellen Rituale. Er arbeitet jeden Tag für eine glückliche Welt und hält viele Vorträge. Aber er lacht auch gerne. Er genießt auch sein Leben. Er geht lachend durch das Leben. Deshalb lieben ihn die Menschen. 

Buddha selbst hat eher in der Ruhe gelebt. Er verweilte beständig im erleuchteten Sein. Er lehrte es beim Sitzen, Gehen, Stehen und Liegen zu meditieren. Aber einmal hielt er auch eine Blume hoch. Die Blume ist ein Symbol für das Schöne auf der Welt. Ein Erleuchteter sieht auch das Schöne auf der Welt. Durch sein inneres Glück konzentriert sich sein Geist automatisch auf das Gute und Schöne in der Welt.

Wir können zur Erleuchtung gelangen, indem wir eine positive Weltsicht üben. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir können es üben die Welt als Reines Land zu sehen. Alles ist richtig so wie es ist. Diese Sichtweise führt uns zum inneren Frieden. Wir sind im Einklang mit uns und der Welt.

Eine Steigerungsform ist die Paradiessicht der Welt. Wenn wir unsere Welt als Paradies sehen können, dann entsteht in uns Glück. Dazu müssen wir unsere Gedanken positiv ausrichten. Wir müssen einen positiven Gedanken finden, der uns ins Glück bringt. Wir können überlegen, wofür wir dankbar sind. Wir können uns auf die positiven Dinge in unserem Leben konzentrieren. Wir können unseren Geist auf das Wesentliche ausrichten.

Das Wesentliche im Leben sind der spirituelle Weg und das spirituelle Ziel. Alles andere ist aus der Sicht der Erleuchtung letztlich unwichtig. Alles andere hat nur den Zweck uns beim spirituellen Üben zu helfen. Wir können an allen Situationen des Lebens üben zur Erleuchtung zu kommen. 

Die höchste Form ist die Erleuchtungssicht. In der Erleuchtung nehmen wir die Dinge dann so, wie sie sind. Wir haben kein Ego mehr. Wir haben eine egolose Sicht. Alles ist wie es ist. Es gibt keine Bewertung von richtig und falsch mehr. Wir ruhen im erleuchteten Sein. Wir empfinden die Welt als Nirwana, als eine Mischung aus Leerheit und Fülle. Die Nirwana-Sicht ist das höchste Glück. In uns ist Glück und dadurch nehmen wir das Leben als glücklich war. Und dieses Glück beruht darauf, dass wir kein Ego mehr haben und dadurch im tiefen Frieden leben. Innerer Frieden und inneres Glück hängen zusammen. Im Yoga spricht man vom Sat-Chid-Ananda, vom erleuchteten Sein, vom Einheitsbewusstsein (Gottesbewusstsein, Paradiessicht, Nirwana-Sicht) und Glückseligkeit. 

Welche Form der Geistesausrichtung wir wählen, hängt von unserem momentanen Zustand ab. Wir spüren, was uns gerade hilft und gut tut. In die Erleuchtungssicht zu gelangen, ist manchmal schwierig. Dann praktizieren wir die Paradiessicht oder zumindest die Reine-Land-Sicht. Wenn uns das nicht möglich ist, dann kann es auch gut sein die negativen Gedanken und Gefühle zu betrachten, sie auszuleben und hindurchzugehen. Irgendwann sind wir dann wieder zu einer positiven Weltsicht fähig. Wichtig ist es aber immer sich jeden Tag im Rahmen unserer Möglichkeiten spirituell auszurichten. Notfalls beten wir zu den Buddhas und Bodhisattvas um Führung uns Hilfe. Dann wird zur richtigen Zeit immer Hilfe kommen. Wir werden auf unserem spirituellen Weg geführt und ins Licht wachsen. Wir müssen nur konsequent auf die Stimme unserer inneren Weisheit hören und ihr folgen. 

Im Moor verirrt

 

 

Gestern haben Barbara und ich uns im Wittmoor verlaufen. Neben unserem Dorf Duvenstedt, das inzwischen eine Kleinstadt im Nordosten von Hamburg geworden ist, gibt es zwei Naturschutzgebiete. Das eine Naturschutzgebiet kenne ich sehr gut. Es liegt direkt um unser Haus herum. Hier gehe ich jeden Tag spazieren und kenne fast alle Wege. Es ist eine weitgestreckte Landschaft aus Wäldern, Wiesen, einem Fluss und einem Moor in der Ferne. Das andere Naturschutzgebiet liegt im Norden von Duvenstedt auf der anderen Seite des Ortes. Hier war ich vor sechzig Jahren nur einmal kurz. In diesem Gebiet kenne ich mich nicht aus.

Barbara und ich beschlossen mit unserem Hund dieses Gebiet zu erkunden. Zuerst ging alles gut. Wir fuhren mit unserem Auto etwa fünf Minuten durch das Dorf bis zum Rand des Wittmoors. Da war ein Parkplatz. Dort ließen wir unser Auto und spazierten frohgemut ins Wittmoor hinein. Barbara war begeistert von der schönen Landschaft. Hier hatten wir wirklich eine wunderschöne Natur entdeckt. Wittmoor bedeutet weißes Moor. In einer lieblichen Landschaft mit vielen Hügeln und weiten offenen Flächen wuchsen viele weiße Birken. Auf einem Hügel entdeckten wir sogar eine große Fläche mit blühender Heide. Es sah aus wie in der Lüneburger Heide. Auf einer kleinen Bank ruhten wir uns aus und genossen den schönen Tag. Die Sonne schien. Es war angenehm warm und wir hatten gute Laune. Barbara fotografierte fröhlich mich und den Hund.

Doch das Unglück dräute. Es gab in dem riesigen Wittmoor viele Wege. Man durfte sie nicht verlassen, damit man nicht im Moor versinkt. Als Pfadfinder wusste ich, dass man sich in einem neuen Waldgebiet genau die Wegmarkierungen merken muss. Sonst verläuft man sich leicht. Alle Bäume sehen ähnlich aus und die Richtung ist bei krummen Wegen oft nicht leicht zu bewahren. Ich hatte mir alle Abzweigungen gemerkt. Nur bei der ersten Abzweigung war ich nachlässig gewesen. Mir war das bewusst, aber ich dachte, dass ich die Abzweigung zu unserem Auto schon wiedererkennen würde.

Leider irrte ich mich. Wir gingen eine Abzweigung zu weit und schon wussten wir nicht mehr wo wir waren. Barbara wurde wütend und gab mir die Schuld. Das ist ihre normale Panikreaktion. Ich blieb gelassen. Das ist meine normale Reaktion in Katastrophensituationen. Wir gingen den Weg weiter und verliefen uns immer mehr. Zwei Stunden irrten wir durch das Moor. Barbara fragte einen Spaziergänger nach dem Weg. Und der gab uns auch noch eine falsche Auskunft. Ich betete zu meinen Meistern um Führung und Hilfe. Ich hatte spontan die Idee, bei einer Abzweigung im Wald nach rechts zu gehen. Barbara wollte links herum entsprechend dem Rat des Spaziergängers. Zum Glück folgte sie trotzdem diesmal meiner Intuition.

Eine halbe Stunde später erkannte ich plötzlich den Weg wieder, auf dem wir gekommen waren. Jetzt wusste ich wo wir waren und konnte die richtige Abzweigung finden. Wir waren völlig erschöpft, bis auf den Hund, dem hatte das Ganze großen Spaß gemacht. Er roch mit seiner Nase auch wo der richtige Weg war. Aber da er Lust auf ein Abenteuer hatte, hatte er uns nichts verraten. Nun führte er uns fröhlich zum Auto. Wir fuhren nach Hause und erholten uns erstmal wieder bei Kaffee und Kuchen. Danach meditierte ich eine Runde.

Jetzt tauchten viele negative Gedanken in meinem Geist auf. Ich spürte nachträglich die Panik und ging hindurch. So konnte ich sie auflösen. Nicht auflösen konnte ich die Vorwürfe, die ich mir machte. Ich hätte besser auf den Weg achten sollen. Ich neige dazu mich selbst zu kritisieren und klein zu machen. Ich versuchte es mit positivem Denken. Ich machte mir klar, dass letztlich alles gut ausgegangen war. Es war ein Wunder geschehen. Nach meinem Gebet hatten wir den richtigen Weg gefunden. Ich bemühte mich die Dinge so anzunehmen wie sie sind. Ich

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Alle Texte stammen von mir.
Bildmaterialien: Die Fotos stammen von mir oder aus der Wikimedia Commons
Tag der Veröffentlichung: 16.10.2021
ISBN: 978-3-7487-9709-8

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben.

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