Einführung in das Tarot
Die großen Arkana (1 bis 22)
Stäbe (23 bis 36)
Kelche (37 bis 50)
Schwerter (51 bis 64)
Münzen (65 bis 78)
Das Tarot besteht aus 78 Tarotkarten. Du erhälst das Grundwissen über das Tarot und kannst dann eigenständig damit spielen. Damit die Orakelaussagen für dich nützlich sind, solltest du sie mit Weisheit interpretieren. Dann können sie dir jeden Tag positive Inspirationen geben.
Am einfachsten denkst du dir eine Zahl zwischen 1 und 78 aus und liest dann den dazu gehörenden Orakeltext. Du kannst auch einen Zufallsgenerator im Internet verwenden (googeln). Wenn du regelmäßig mit dem Tarot arbeiten willst, kaufst du dir am besten ein Rider-Waite-Tarot oder schreibst die Zahlen von 1 bis 78 auf kleine Zettel oder Karteikarten. Du mischt die Karten und ziehst dann jeden Tag aus dem Stapel eine Zahl. Lege das Tarot immer nach den Grundsätzen Wahrheit und Liebe aus. Die Botschaft muss deiner inneren Wahrheit entsprechen und hilfreich für dich sein. Du kannst so lange in dem Orakel lesen, bis du gefunden hast was deine Seele gerade braucht. Und plötzlich wird dir klar, wie sich dein Problem löst und welchen Weg du zu beschreiten hast.
Die Stäbe stehen für Kraft, die Kelche für Weisheit (inneres Gespür), die Schwerter für Egoopferung (den Weg zu innerem Frieden) und die Münzen für Reichtum (inneres Glück). Die zweiundzwanzig Grundkarten beinhalten die wichtigsten Grundsätze, Vorbilder und Entwicklungsschritte des inneren Glücks (der spirituellen Selbstverwirklichung). Du kannst aus dem Bild der Karte auch deine eigene Bedeutung entwickeln.
Wikipedia: Tarot (maskulinum oder neutrum, ausgesprochen [ta'ro:]) ist ein 78-Blatt-Kartensatz, der zu psychologischen Zwecken und als Wahrsagekarten verwendet wird. Er wird eingeteilt in die 22 großen Arkana und die 56 kleinen Arkana.
Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52 Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen Arkana entspricht. Tarot (Tarock, Tarocchi) als Spiel wurde ein international verbreitetes Erfolgsprodukt im 18. Jahrhundert. Auf Éliphas Lévi geht maßgeblich die Zusammenführung des Tarots mit Elementen der Kabbala und den vier Elementen der Alchemie zurück.
Das Rider-Waite-Tarot wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde geschaffen von Arthur Edward Waite zusammen mit der amerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith. Beide waren Mitglied des Golden Dawn. Das Rider des Namens leitet sich von Rider & Son, dem Londoner Verleger, ab.
Das Rider-Waite-Tarot zeichnete sich dadurch aus, dass es nicht wie bis dahin üblich nur mit der bloßen Anzahl der Symbole, sondern szenisch illustriert war. Dadurch wurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Diese Änderung soll allerdings mehr auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurückzuführen sein.
Es gibt grundsätzlich zwei Erklärungsmöglichkeiten dafür, warum das Ergebnis einer Tarot-Lesung Relevanz für die Beantwortung einer Frage haben kann. Die eine ist esoterisch-spirituell, die andere psychologisch. Die esoterisch-spirituelle oder auch magische Erklärung stützt sich auf den von Carl Gustav Jung geprägten Begriff der Synchronizität. Es besteht nach diesem Erklärungsmodell eine Parallelität zwischen dem, was in einer Legung dargestellt wird, und Ereignissen im Leben des Fragenden.
Die psychologische Erklärung sieht in einer Tarotlegung lediglich ein projektives bzw. assoziatives Verfahren; einen Spiegel innerer und äußerer Prozesse. Das Tarotbild wird quasi als ein visuelles Gleichnis zur eigenen Situation erlebt. Nach dieser Erklärung zeigen die Tarotkarten grundlegende, typische menschliche Erfahrungen, die beim Anblick eine subtile emotionale Reaktion hervorrufen, wenn das abgebildete Thema mit der eigenen Befindlichkeit korrespondiert. In diesem Licht kann der Tarot Werkzeug zur Selbsterkenntnis, zum Aufspüren un- oder vorbewusster Gefühle dienen, er wird zum Spiegel des eigenen Selbst. Solchermaßen entmystifiziert wird das Tarot von einigen Psychologen auch im therapeutischen Kontext genutzt.
1. Der Narr (Tarotzahl 0)
Der Narr schlendert entspannt und unbeschwert durch das Leben. Er ist am Ziel und auf dem für ihn richtigen Weg. Er lebt als freier Mystiker. Aus seiner Sicht ist er ein Weiser und aus der Sicht der normalen Menschen ein Narr. Alle rennen dem äußeren Glück hinterher. Sie streben nach beruflichem Erfolg, einem Traumpartner, äußerem Reichtum und maximalem Konsum. Nur der Narr lebt anders. Er folgt dem Weg des inneren Glücks und der umfassenden Liebe.
Auf der rechten Schulter trägt er seinen Wanderstab. In der linken Hand hält er eine weiße Rose. Sie symbolisiert seine Liebe zu Gott, zu seinem spirituellen Ziel. Ein kleiner weißer Hund begleitet ihn. Der Narr hat Gefährten auf seinem Weg.
Der Weg des Narren führt durch ein Gebirge (schwierige Wegstrecken). Die Sonne scheint. Die erleuchteten Meister (Gott, das Licht) bewachen seinen Weg. Abgründe und Schwierigkeiten auf seinem Weg bekümmern ihn deshalb nicht.
Orakel = Lebe heute vorwiegend von innen heraus. Spüre genau deine körperlichen und geistigen Bedürfnisse. Folge deinen spontanen inneren Impulsen. Lebe genau dich selbst. Wozu hast du jetzt Lust? Was brauchst du jetzt? Genieße das Sein. Mache dir den Tag schön.
2. Der Magier (Tarotkarte I)
Die höchste Kunst der Magie ist es, aus den fünf Elementen Wasser, Erde, Feuer, Luft und Raum (Äther) den Stein der Weisen zu zaubern. Mit dem Stein der Weisen kann man Eisen (eine verspannte Seele) zu Gold (einer erleuchteten Seele) machen. Nach dem richtigen Rezept zur Herstellung von Gold haben im Mittelalter viele Menschen gesucht. Sie sind alle gescheitert, weil sie nicht begriffen haben, dass es sich bei der Lehre von den fünf Elementen um einen inneren Weg handelt.
Mit Gold ist der Bewusstseinszustand des inneren Glücks gemeint. Das innere Glück erreicht man, wenn man konsequent die fünf Eigenschaften Weisheit (Wasser, inneres Gespür), Freude (Erde), Selbstdisziplin (Feuer), Egoopferung (Luft, Wind, Schicksal, Chaos) und umfassende Liebe (kosmisches Bewusstsein) übt. Dazu hat der Magier vor sich auf dem Tisch einen Kelch (Wasser) stehen, eine Münze (Erde), einen Stab (Kraft) und ein Schwert (Egoopferung) liegen. Das fünfte Element wird durch die Ausgestaltung des gelben Raumes (im Licht leben) mit roten Rosen (Liebe) und weißen Lilien (Reinheit, inneres Glück) angedeutet.
Der Magier streckt seinen Zauberstab in die Höhe. Er hat einen klaren Siegerwillen. Er ist ein Meister der fünf Elemente. Er wird sein inneres Glück erwecken. Er wird die Paradiessicht (den inneren Optimismus) verwirklichen. Er opfert sein Ego, indem er es mit der linken Hand an die Erde abgibt. Er denkt ein Mantra, seinen Zauberspruch, seinen positiven Satz. Und verwandelt sich in einen goldenen Buddha (König der Münzen) und seine Welt in ein Paradies (Königin der Münzen). Über seinem Kopf befindet sich als Heiligenschein eine liegende Acht, das Unendlichkeitszeichen: Erleuchtung, ewiges Leben im Licht.
Die Körperhaltung des Zauberers zeigt die Not-Rune, ein senkrechter Strich, der schräg durchgestrichen wird. Der Magier (I) opfert sein Ego (seinen Eigenwillen), nimmt das Gegebene an, handelt mit den fünf Elementen und wendet dadurch seine innere Not.
Orakel = Vorwärts. Gelingen. Du bist ein Meister des Lebens. Du siegst durch den Weg der fünf Elemente. Bringe im jeweils richtigen Moment und im richtigen Maß die Weisheit, die Freude, die Liebe, die Ruhe und die Selbstdisziplin in deinen Tag. Opfer dein Ego. Nimm die Situation an, wie sie ist. Besinne dich auf das Wesentliche in deinem Leben. Das Wesentliche ist das innere Glück, das Leben im Licht und in der Liebe. Verwandel dich zu einem Menschen des inneren Glücks (in einen Buddha, eine Göttin). Welche Tat bewirkt jetzt die innere Umwandlung (eine Tat der Liebe, der Meditation, etwas Freude und Lebensgenuss)?
3. Die Meisterin (II)
Die Meisterin (Hohepriesterin) sitzt in einem blauen Gewand (innere Ruhe) im Tempel der Weisheit auf einem Thron. Rechts von ihr befindet sich eine schwarze und links eine weiße Säule. Sie hält in ihrem Schoß ein heiliges Buch (Tora) und hat auf ihr Herzchakra ein großes Kreuz gemalt. Hinter der Meisterin sehen wir einen schönen Vorhang mit Palmen und Granatäpfeln. Die Palmen und Äpfel deuten auf Sieg und Fülle hin. Die Hohepriesterin wird in ihrem Leben siegen, weil sie konsequent den Weg des inneren Glücks geht.
Zu ihren Füßen finden wir eine Mondsichel. Der Mond ist ein Symbol für den Weg der Ruhe und der Intuition. Die Meisterin gestaltet ihr Leben aus der Ruhe und aus dem inneren Gespür heraus. Sie verbindet rationale Vernunft und inneres Gespür miteinander und findet so ihren Weg der Weisheit und Liebe.
Orakel = Lebe als weise Frau oder weiser Mann. Verlaufe dich nicht in den Verwirrungen der Welt. Verstricke dich nicht in den Verlockungen des äußeren Glücks. Verzweifel nicht bei äußerem Leid. Im äußeren Leben wechseln sich Leid und Freude ewig ab. Eine weise Frau wächst beständig in ihrem inneren Glück. Das gelingt ihr, weil sie fest in der Weisheit verankert ist. Die wichtigste Übung der weisen Frau ist das tägliche Lesen in einem spirituellen Buch (Tarot). Dadurch verliert sie nie ihre Weisheit und findet nach allen äußeren Krisen immer wieder zu ihrem spirituellen Weg zurück. Ziehe jeden Tag eine Orakelkarte, folge den Anweisungen und dein Leben wird gesegnet sein.
4. Der Weg der Liebe (III)
Heute ist ein Segenstag. Der Himmel ist voller Licht. Aus dem Wald bringt der Fluss gute Energie. Ein Kornfeld mit reifen Ähren deutet auf große Fülle hin. Inmitten der Welt der Fülle sitzt die Göttin der Liebe (Venus, Demeter, Freya, Lakshmi, Tara, Kuan Yin) in einem weißen Kleid voller gemalter Rosen und einer Krone aus Sternen auf dem Kopf (kosmisches Bewusstsein). Rechts von ihr steht ein großes Herz mit dem Venuszeichen. Die linke Hand liegt entspannt auf ihrem Knie. Die Göttin der Liebe ist gut geerdet. Sie ruht in sich selbst und in ihrem inneren Glück.
In der rechten erhobenen Hand hält sie einen Herrscherstab mit einer Kugel darauf. Die Kugel ist ein Symbol für das Leben im Licht. Die Göttin (Herrscherin) ist erleuchtet. Das Licht Gottes strahlt aus ihr heraus in die Welt. Die Göttin schenkt ihr Licht an ihre Mitmenschen weiter. Sie handelt aus dem Sein und der Ruhe heraus. Sie sitzt bequem auf einem großen Sofa. Wer aus der inneren Ruhe und dem eigenen Glück heraus seine Fülle weitergibt, verbraucht sich nicht beim Geben.
Orakel = Heute ist ein Tag des Karma-Yoga. Was ist deine Tat der Liebe? Großes Gelingen auf dem Weg des Gebens.
5. Der Weg der Kraft (IV)
Ein König mit einem weißen Bart (Weisheit) sitzt auf einem Thron in der Wüste (schwierige Situation). Unter seinem roten Umhang trägt er eine eiserne Rüstung. Die Rüstung verweist auf seinen eisernen Willen. Er ist ein Herrscher über sich selbst. Er besitzt die Fähigkeit der Selbstdisziplin. Er geht eisern seinen Weg. So siegt er.
In der linken Hand hält er eine Kugel. Die Kugel verkörpert das spirituelle Ziel, das Leben im Licht. Der König strebt nach der Erleuchtung. Er möchte sein inneres Glück verwirklichen. Dieses Ziel kann er erreichen, wenn er die Verspannungen in seinem Körper und seinem Geist auflöst. Heilt sich ein Mensch von seinen Verspannungen, entsteht Glück in ihm. Seine Lebensenergie beginnt zu fließen, seine körperlichen Krankheiten verschwinden und der Geist wird glücklich.
Hinter dem Thron sehen wir einen blauen Fluss. Mit seinen spirituellen Übungen bringt der König seine Kundalini-Energie zum Fließen. Dann verwandelt sich die Wüste in ein Paradies. In der rechten Hand hält der König ein (ägyptisches) Kreuz. An den Ecken des steinernen Thrones befinden sich vier Widderköpfe.
Orakel = Vorwärts. Bringe dich durch deine spirituellen Übungen ins Licht. Dein Weg führt durch eine schwierige Strecke. Gehe mit großer Selbstdisziplin voran. Lebe nach einem klaren Tagesplan. Höre genau auf den weisen König in dir. Gehe systematisch mit kleinen Schritten voran. Du bist stark. Was ist dein Siegerweg? Gelingen.
6. Der Meister (V)
Im Tempel sitzt der spirituelle Meister (Hierophant) mit einem roten Gewand und einer goldenen Krone auf dem Kopf. Vor seinen Füßen befinden sich zwei Schlüssel. Der Meister besitzt das spirituelle Wissen, um seine Mitmenschen ins Licht zu bringen und ins Paradies zugelangen (das Paradies auf der Erde zu errichten). Er weiß, was man auf dem Weg des Glücks zu tun und zu lassen hat. Er kann jedem Menschen die spirituellen Übungen geben, die für ihn persönlich effektiv sind.
Neben den beiden Schlüsseln stehen zwei spirituelle Schüler (Mönche). Der eine Schüler hat ein rotes Gewand mit Rosen an. Der andere Schüler trägt einen blauen Umhang mit weißen Lilien darauf. Der eine Schüler muss im Schwerpunkt als Helfer aller Wesen leben, um sein inneres Glück zu erwecken. Der andere Schüler muss spirituelle Übungen praktizieren (Yoga, Gehen, Lesen, Meditation, Gedankenarbeit), um zur Erleuchtung zu gelangen. Der Meister hält das dreifache Kreuz aus Weisheit, Liebe und Selbstdisziplin hoch und segnet seine beiden Schüler mit dem Gelingen auf dem spirituellen Weg.
Orakel = Du besitzt großes Wissen. Du bist ein spiritueller Meister oder eine Meisterin. Zeige den Menschen den Weg des inneren Glücks und der umfassenden Liebe. Führe sie auf deine Art ins Licht. Gib ihnen die spirituellen Techniken, die sie annehmen und praktizieren können. Gelingen auf dem Weg des Meisters. Sieh dich stark und siege.
7. Die Liebenden (VI)
Eine Frau und ein Mann gehen den Weg der Erleuchtung. Hinter jedem wächst ein Baum als Symbol der erwachenden Kundalini-Energie. Die Kundalini-Energie wird im Yoga und im Christentum auch als Schlange visualisiert. Um Evas Baum windet sich eine Kundalini-Schlange. Adams Baum dagegen ist etwas größer. Adam praktiziert zielstrebiger (mit Kraft) und Eva ist mehr in Kontakt mit ihrer inneren Stimme.
Um zur Erleuchtung zu gelangen, brauchen wir männliche (Kraft, Selbstdisziplin) und weibliche Eigenschaften (Liebe, inneres Gespür).
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 14.02.2015
ISBN: 978-3-7368-8485-4
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Om alle erleuchteten Meister. Om innere Weisheit. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg. Mögen alle Menschen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben.