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Notizen/Infos

Die Zeit innerhalb der Geschichte folgt einer anderen Zeitrechnung.

 

1 Jahr entspricht - 420 Tagen
28 Tage (ein Mondzyklus [von Neu- zu Voll- und wieder zu Neu-Mond]) entsprechen - 1 Mond
15 Monde entsprechen - 1 Jahr
1 Zweiwoche geht vom 1-14 des Mondes und vom 15-28
Ein halber Mond entspricht 14 Tagen (egal von welchem Datum aus)

Kapitel 1 : Prophezeiung

 

Kapitel 1 : Prophezeiung

 

Es war eine kalte Nacht. Regen fiel unaufhörlich von dem immerzu mit Wolken bedeckten Himmel. Durchnässte die Kleidung und die spärliche Rüstung, welche die armen Seelen der Nachtwache, während ihrer wacht zu tragen pflegten. Begleitet von der Still welche nur durch kurz Wortwechsel unterbrochen wurde. Immer wieder erzitterten die Körper im schneidenden Wind und auch die flackernden Flammen der Fackeln, welche sie mit sich führten, vermochten es nicht sie zu wärmen. An sich war es schon ein kleines Wunder, dass die Flammen dem Wetter zu trotzen versuchten. Jedoch war sich jede der Wachen bewusst, das ihre Aufgabe zum Schutze des kleinen Dorfes, in welchem sie lebten, eine große Rolle spielte. Hingen doch während ihrer wacht die Leben aller Bewohner von ihnen ab. Denn seid einigen Jahrhunderten herrschte in ihrer Welt Krieg, welcher die immer währende Dunkelheit über sie gebracht hatte. Die Sonne war längst zur Geschichten in den Büchern von vergangenen Tagen geworden.

Merin, eine junge Nymphe, saß an ihrem kleinen Zimmerfenster blickte in eben diese Nacht hinaus. Sie Nymphen waren ein Natur verbundenes Volk, welches oftmals eine Vorliebe zu einem der Elemente entwickelte und mit dessen Hilfe versuchte der Natur, welche sie umgab, zu helfen. Doch welche Natur gab es noch? Viele der Wälder und Bäume waren kahl, Wiesen und Steppen waren zu Ödland geworden und viel zu oft bedeckte Reif, Eis und Schnee alles um sie herum. Tiere waren geflohen doch wohin? Nur selten sah man noch eine kleine Herde Wild in einem der toten Wälder. Wie lange würde es noch dauern, bis die Natur aufgab der Finsternis und Kälte zu trotzen? Wie lange würde es noch dauern, bis sie starb und die Welt mit ihr? Alleine bei diesem Gedanken lief es ihr kalt den Rücken hinab. Schwer seufzend wandte sie sich von dem nächtlichen Bild ab und blickte in ihr Zimmer. Es war nicht besonders groß. Grade einmal ein schmales Bett und ein Tisch mitsamt Stuhl fanden Platz. Doch es war für sie genug. In dem kleinen Stockwerk über ihr, lebte ihre Großmutter nicht anders und auch Bekannte hatten nur kleine Häuser. Zwei, drei Zimmer. Es war ein einfaches Leben, nicht, dass sie viel Wahl hätten. In alten Geschichten und Erzählungne war vieles anders. Angefangen von einer warmen Scheibe hinter den Wolken bis hin zu rosa blühenden Bäumen. Sie konnte sich noch daran erinnern wie ihre Großmutter ihr Geschichten davon erzählt hatte. Es waren Geschichten aus besseren Zeiten. Sie hatte beschrieben wie alles ausgesehen habe muss und wie angenehm warm es gewesen sei. Als Kind hätte sie alles gegeben um in der Welt dieser Geschichten zu leben. Doch hatte sie im Laufe der Zeit die Realität eingeholt. Frieden gab es schon lange nicht mehr in ihrer Welt. Sowie ein sorgenfreies und friedliches Leben. Auch wenn es zur Zeit in ihrem Dorf recht friedlich war. Es war wie viele sagten 'die Ruhe vor dem Sturm'. Langsam zog sie die Beine an ihre Brust und legte den Kopf auf ihre Knie. Rotblondes langes Haar fiel in sanften Locken und Wellen über sie. Mit trüben und müden grünen Augen sah sie in das kleine Licht ihrer Kerze, welche sie am frühen Abend entzündet hatte. Sie würde alles in ihrer Macht mögliche versuchen um dieser Welt zu helfen. Sie vor ihrem nahendem Untergang zu retten. Doch was könnte sie gegen eine Armee von Unterweltler, ein Zusammenschluss von Untoten, Machtbesessenen und dem Volk der Dämonen, ausrichten? Selbst mit den anderen großen Völkern als Verbündete, hatte es in einer blutigen Schlacht geendet, welche sie verloren hatten. Sie waren weit in der Unterzahl gewesen, überrascht von der schieren Menge der Unterwelter, hatten sie das erste zusammentreffen bitter büßen müssen. Lange Jahre danach leistete der Widerstand der Völker noch immer Gegenwehr doch als die Elfen sich aus dem Kampf zurückzogen brach das Bündnis auseinander. Jeder versuchte nur noch dem eigenen Volk zu helfen. Ihren Untergang zu verzögern in dem man sich versteckte. Gab es dementsprechend überhaupt so etwas wie, Hoffnung?

Kopfschüttelnd stand die junge Frau auf. Es brachte nichts sich darüber nun den Kopf zu zerbrechen. Müde, es war tief in der Nacht, schlug sie ihre dünne Bettdecke beiseite und wollte drunter kriechen, als ein gedämpfter Schrei erklang. Erschrocken zuckte sie zusammen und war augenblicklich hell wach. Woher kam der Schrei? Er war zu laut gewesen um außen gekommen zu sein und die einzig weitere Person, in dem kleinen Haus, war ihre Großmutter. Rasch lief sie zu ihrer Tür. Sie könnte sich nicht verzeihen, falls ihr etwas Geschehen war. Ihre Schritte klangen dumpf auf dem alten Holzboden und die schmale Treppe knarzte und knackte unter ihrem Gewicht, als sie zur Tür ihrer Großmutter lief. Laut klopfte sie gegen die verschlossene Tür und reif mit zitternder Stimme „Großmutter? Großmutter... Ist alles in Ordnung?“ Es blieb still für mehrere erschreckende Sekunden, die zu einer noch länger andauernden Minute wurden, still. Doch dann nach endlosen Augenblicken hörte sie schlurfende Schritte und das Klicken des kleinen Türschlosses. Zum Vorscheinen kam eine Frau mit weißlichem Haar und blass graublauer Haut. „Es geht mir gut, mein Kind.“ versicherte die Alte. Doch Merin schien nicht sonderlich überzeugt. „Was war gewesen? Wieso hast du geschrien? Du hast mich zu tiefst erschrocken!“ Erschöpft strich sich ihr gegenüber über das Faltige Gesicht. Die ältere Frau schien etwas zu zögern bevor sie mit rauer Stimme etwas Flüsterte „Ich habe eben das Ende dieser Welt gesehen.“ „Aber dass kann nicht...“ „Mein Kind du kennst meine Gabe.“ In der Tat kannte die junge Nymphe diese sie. Jedoch war genau dies das Problem. „Großmutter! Dass darf nicht wahr sein. Selbst wenn du es gesehen hast. Bist du dir sicher, dass es eine Vision war?“ Kurz blieb es still und man hörte den Regen auf das Holzdach trommeln. „Ja, meine Liebe ich bin mir sicher. Sicherer als jemals zuvor.“ Tränen begannen der jungen Frau die Wangen hinab zu laufen. Visionen konnte man nur schwer ändern, wenn es überhaupt möglich war. Doch kam Merin nicht weiter zum grübeln, denn die Alte vor ihr sprach bereits weiter. „Jedoch sah ich noch etwas. Eine Sache, welche selbst mir, einer alten Frau welche schon viel erlebt hat, neue Hoffnung gab. Denn ich habe nicht nur das Ende gesehen. Ich habe auch den Anfang einer neuen Welt mitbetrachten dürfen.“ tief holte die Alte Luft „Doch du, Merin, musst mir nun einen Gefallen tun.“ Die verblüffte Frau sah die Ältere vor sich an. „Du musst die Leute des Dorfes zusammen rufen! Ich werde sobald jeder versammelt ist, alles erklären.“ noch immer sah Merin ihre Großmutter mit weiten Augen und Tränen nassem Gesicht an. Es gab Hoffnung für sie? „Worauf wartest du?“ „Jetzt?“ war die nüchterne Antwort der jungen Frau. „Natürlich jetzt, mein Kind!“ „Aber es ist tiefste Nacht.“ Die Alte jedoch lachte nur „Was bedeutet eine Nacht ohne Schlaf, wenn das Schicksal der Welt in den eigenen Händen liegt?“ Einen Moment noch sah Merin die faltige Frau vor sich an, bevor sie nickte und mit schnellen Schritten aus dem Haus lief. Der Regen durchnässte sie nach wenigen Augenblicken. Doch ignorierte die junge Frau die Kälte, welche mit der Nässe kam. Zielstrebig lief sie auf die große Dorfglocke zu, welche sonst nur für Notfälle gedacht war. Ihre nackten Füße verursachten plantschende Geräusche, auf dem durchweichten Boden, welche die sonstige Stille durchbrachen. Überrascht wandten sie die Wachmänner und Frauen zu ihr um beobachteten wie die Nymphe über den kleinen Dorfplatz lief und erst neben der Glocke stehen blieb. Einer der Wachen stand ebenfalls dort, um im Falle der Fälle direkt Alarm geben zu können. Ebenfalls überrascht sah dieser Merin an. Die junge Frau jedoch blickte nur kurz zu ihm hoch, bevor sie an ihm vorbei, das Glockenband ergriff. Sofort packte der Wachmann ihre Hände, um dass Schlagen der Glocke zu verhindern. „Was soll das werden?“ fragte er aufgebracht. „Du weißt doch, dass die Glocke nur in Notfällen geschlagen werden darf!“ mit ihren grünen Augen blickte die Frau den Mann an. Nickte kurz bevor sie sprach „Ich denke, das Ende dieser Welt ist Grund genug. Du kennst wie ich die Gabe der Ältesten, Desan.“ schlagartig wich die Farbe aus dem Gesicht des Wachmanns. „Die Älteste hat das Ende gesehen?“ fragte er mit auf einmal rauer und heiserer Stimme. „Ja. Jedoch gibt es noch Hoffnung.“ dabei lächelte Merin leicht, bevor sie fortfuhr. „Allerdings müssen wir uns spurten!“ kurz sah Desan die Frau vor sich an, bevor er seinen halt um das Glockenband löste. Mit einer Kraft die Merin ihren klammen Armen nicht einmal mehr zugetraut hätte, zog sie an dem feuchten Band. Laut erklang der erste Schlag in der Stille der Nacht, lies die verbliebene Nachtwache zusammenzucken. Doch lange blieb ihnen nicht sich zu wundern den schon erklang der Nächste Schlag in der sonst nur vom Regen unterbrochen Stille. Nach weiteren Schlägen wurden Lichter in den Häusern entzündet. Kurz darauf traten die ersten Gestalten aus den warmen Hütten. Sie alle sahen die Frau an der Glocke überrascht an. Doch Merin hörte erst auf die Glocke zu läuten als fast das gesamte Dorf auf dem durchnässten Platz standen. Viele fingen an zu flüstern, denn welchen Grund sah die Enkelin der Ältesten, sie mitten in der Nacht zu wecken. Doch verstummte das Tuscheln und Flüstern kaum das Merin ihren nächsten Satz über den Platz gerufen hatte. „Versammelt ein jeden hier, denn die Älteste hat das Schicksal dieser Welt gesehen.“

Regen und Wind waren vergessen, und ein größeres Feuer war mithilfe von Magie recht schnell entzündet worden. Grade als sich die letzte Familie zu der wartenden Menge stellte, kam die Älteste aus ihrem und Merins Haus. Augenblicklich brach Tumult los, jedoch erstarb dieser in dem Moment, in welchem die Großmutter der jungen Nymphe die Arme hob, um sie zum schweigen zu bringen.
„Ich weiß dass es Nacht ist.“ begann die alte Frau „Deswegen möchte ich mich zuerst entschuldigen, dass ich euch zu dieser Zeit geweckt habe. Doch muss ich verkünden, dass eine neue Vision mir heute Nacht erschienen ist. Es ist entweder unsere Hoffnung oder das Ende von allem.“ Kurz ließ die Frau ihre Worte sacken bevor sie erneut die Stimme erhob, welche unheimlich über den Platz schwebte. „ Ich habe das Ende dieser Welt gesehen. Es ist näher als ihr euch es wünscht und kein Volk wird überleben! Jedoch gibt es noch Hoffnung, wenn sich alle der 'großen Völker' dazu bereit erklären, einen der Ihren auf die Suche nach dem letzten Drachen schicken, um die verschollene Flamme des Lebens zu retten. Denn nur ein Drache besitzt das Wissen und die Macht um eben jene zu erneuern. Auch die Unterweltler suchen nach der Flamme des Lebens und so wird die Suche nach ihr, für unsere Erwählten mit gefahren und Fallen gespickt sein. Sollte diese Gruppe jedoch an ihrer Suche scheitern, sei es nun dadurch, dass sie einander verlassen, oder sterben, dann ist der Tag der ewigen Dunkelheit gekommen und die Welt wie wir sie kennen wird aufhören zu existieren. Das Selbe gilt, sollte die Flamme erlöschen bevor sie gefunden wurde.“ damit verstummte die alte Frau und ein Schaudern bewegte sich durch die Reihen und bange, entsetzte Gesichter Blickten die Älteste des Dorfes an.
Desan, welcher Merin zuvor hatte aufhalten wollen, trat jedoch nach eignen Momenten des Zögerns vor. „Älteste, Drachen gelten seit langer Zeit schon als tot. Wie soll man etwas finden was seit Jahrhunderten nicht mehr existiert?“ Leicht lächelte die alte Frau mit der blassen graublauen Haut. „Es existiert wohl noch immer einer dieser edlen Wesen. Ich weiß nicht wo. Ich weiß auch nicht wie lange er schon lebt oder wie viele Tage er bis zu seinem Ende hat. Deswegen drängt die Zeit.“ Der Mann nickte kurz Verstehend. „Aber Großmutter,“ wandte sich nun Merin, welche zuvor nur den Worten gelauscht hatte an die Älteste „wer ist mit den 'großen Völkern' gemeint?“ wieder lag die Aufmerksamkeit auf der Alten. „Das meine Liebe scheint dir zwar klar, aber doch unvorstellbar, oder täusche ich mich?“ die grünen Augen der jungen Frau weiteten sich „Aber um dir deine Frage auch zu beantworten, Merin, es sind die Zwerge, aus alter Zeit welche frei in den Gebirgen und Bergen lebten. Wir Nymphen, die eins mit der Natur waren und diese versuchten zu schützen. Die Menschen, welche aus der Entwicklung der Welt entstanden und mit ihr voranschritten und die Elfen welche sich den Stillstand und dem bewahren aller Dinge hingaben. Aber auch die Dämonen, welche dem Chaos ins Gesicht blickten und daran zu Grunde gingen.“ „Was! Das kann niemals euer ernst sein Älteste! Die Dämonen stehen geschlossen auf der Seite der Unterweltler. Führen diese regelrecht an. Sie sind unsere Feinde und würden sich über diese Vision lieber tot lachen, als uns zu Helfen. Wenn wir tatsächlich einen aus deren Volk benötigen, könnten wir auch gleich die Flamme selbst ersticken!“ meine ein Mann aufgebracht während er mit seinen Armen wild gestikulierte. Doch die Älteste schenkte ihm jedoch nur einen kalten Blick und lächelte weiter „Bist du dir mit deinen Worten so sicher, mein Lieber?“ Die Älteste sah dem Mann tief in die Augen, welches diesen einen schritt zurücktreten ließ. „Wenn du ein Problem mit den Dämonen hast kann ich dich beruhigen, denn ich werde keinen aus diesem Dorf bitten einen der ihren zu suchen. Ich selbst werde mich auf die Suche machen während ihr zu den Befestigungen der Elfen, Menschen und Zwerge in unserer Nähe reisen werdet. Und dies am besten Gestern, als Heute.“ „Älteste ist es nicht trotzdem sehr Gefährlich einen Dämon in unsere Reihen zu lassen?“ fragte eine Frau, mit feuerrotem Haar. „Alles ist gefährlich,“ erwiderte die Älteste mit einem kleinen Schmunzeln, „aber wenn es nichts gewagtes und gefährliches geben würde, was wäre das nur für ein langweiliges Leben? Nicht Wahr?“ Dann jedoch wurde sie wieder ernst. „Ich würde in der Bergfeste der Zwerge und Menschen nach jeweils einem der ihren suchen und im Tal der Nebel nach einem Elf. Ich weiß aus sicheren Quellen das an beiden Orten noch leben herrscht. Ihr braucht sie nur finden, welches bei den Elfen das größte Problem darstellen dürfte, denn diese leben im Wald durch Zauber und Schutzkreise versteckt. Auch sind alle Völker stolz und werden euch nicht einfach ihren Glauben schenken, aber gebt die Hoffnung nicht auf, seit Jahrzehnten ist dies der erste Hoffnungsschimmer für diese Welt und auch der einzige.“ dann holte die Älteste noch einmal Luft „Ich selbst werde aufbrechen und einen Dämon aufsuchen. Es wird nicht einfach allerdings habe ich vertrauen.“ Ein Murmeln ging durch die Nymphen. Unbehagen und Hoffnung hing in der Luft. Vorsichtig trat Merin nun wieder neben ihre Großmutter. „Ich würde dich gerne begleiten. Auch wenn es gefährlich ist.“ Ihre Großmutter blickte sie erst abschätzend an nickte ihr jedoch dann leicht zu. Sie wusste, Merin würde ihr eine Hilfe sein, doch woher wusste sie nicht. „Noch eine Frage Älteste.“ sprach einer der Wachmänner die alte Frau erneut an „Wer wird von uns Nymphen sich auf diese Reise begeben?“ Wieder kehrte eine abwartende Stille ein „Das Werden wir am Tag der Abreise entscheiden, nun sollten wir alle uns auf unseren Weg vorbereiten. Wir müssen wenn möglich noch heute Aufbrechen.“ Einvernehmliches Gemurmel entstand und die Versammlung begann sich zügig zu zerstreuen. Kurz beobachteten Merin und ihre Großmutter das Treiben, dann liefen sie zurück zu ihrem Haus. Merin wollte grade in ihr Zimmer ein paar wenige Dinge Packen als sie sich noch einmal zu ihrer Großmutter wandte „Haben wir tatsächlich die Chance einen Dämon auf unserer Seite zu wissen?“ „Niemand kann sagen ob wir es schaffen mein Kind.“ die Alte strich sachte über die Wange ihrer Enkelin „Aber lass dir eines gesagt sein, Merin. Die Welt wie wir sie kannten wird so oder so bald schon nicht mehr existieren. Was wir aus ihr machen liegt nun in unseren Händen.“ Merin nickte und verschwand in ihrem Zimmer. Die alte Nymphe jedoch sah durch die offene Eingastür hinaus. Auf den Straßen vor dem Haus breitete sich Lärm aus und mehr und mehr Fackel wurden entzündet. Die angebrochene Nacht wurde zum Tag. Doch was dieser Tag bringen würde, vermochten nur die Götter dieser trostlosen Welt zu wissen. Die Älteste trat nun selbst in ihr Zimmer schloss die Tür hinter sich und legte den Kopf in den Nacken. Sie kannte einen Dämon. Ja, zu gut kannte sie einen. Doch ob dieser ihnen half?

Kapitel 2: Stur- und Sauf- Köpfe

 

Kapitel 2: Stur- und Sauf- Köpfe

 

Stillschweigend verließen drei Gruppen das Dorf, in verschieden Richtungen. Die Feste, der Zwerge und Menschen, war gut zwei Tagesritte entfernt und so beeilten sich die Männer und Frauen diese zu erreichen. Es war zwar Sommer, doch herrschten eisige Temperaturen. Die meisten der Reisenden, waren in dicke Umhänge gehüllt und die Rasten die sie alle paar Stunden machen mussten, um sich selbst am Feuer wieder zu wärmen, machten die Reise nicht gerade angenehm. So kam es, dass sie am zweiten Mittag von einer Gruppe Unterweltler angegriffen wurden, Welche kurz vor den Toren der Feste, ihr Lager aufgeschlagen hatten. Zwar eilten ihnen die Zwerge und Menschen der Feste zu Hilfe, doch hatten sie Verluste zu verzeichnen. Der Mann, welcher ihrer Ältesten schon wegen dem Dämon ins Wort gefallen war und auf dem Namen Desan hörte, wurde mit eine Handvoll Männer und Frauen direkt in das Innere der Feste gebracht, während der Rest ihrer Gruppe in den Äußeren Gemäuern erst einmal einen Platz zum ausruhen fand. Der Großteil der Einwohner fragte sich zwar, weshalb die Nymphen ihr Dorf, welches unter Schutz-zaubern verborgen war, verlassen hatten, doch stärkte es auch ihren glauben auf eine bessere Zeit. Nymphen waren für ihre wahrsagerischen Fähigkeiten und ihre Magie bekannt. Wenn sie nun hier erschienen, konnte das nur etwas gutes bedeuten, einer von ihnen musste etwas gesehen haben. So verging die Zeit zum Abend schnell zwischen Schlaf und Erzählungen.

„Ihr Menschen neigt zu sehr nach Hoffnung.“ brummte ein Zwerg als die Anführer der Nymphen Gruppe in den Thronsaal schritten. „Habt ihr die Nymphen etwa schon lachen sehen seit sie angekommen sind?“ doch der Mensch neben ihm schüttelte nur den Kopf. Doch ihr weiteres Gespräch verstummte als Desan vortrat und sich zu dem Anführer der Zwerge und der Anführerin der Menschen wandte. „Wir wurden von unserer Ältesten geschickt um die Hoffnung welche in unserem Widerstand liegt zu erneuern. Eine neue Prophezeiung wurde gemacht und sie betrifft uns alle.“ sprach er mit ernster Miene. Das eiserne Schweigen blieb nach den Worten im Saal zurück. „Und was besagt die Prophezeiung, Desan aus dem Verborgenem Tal?“ fragte die Menschenführerin „Das Ende der Welt ist nah und nur wenn alle großen Völker sich einen wird es einen Funken Hoffnung geben. Die Flamme des Lebens erstirbt während wir hier reden!“ wieder herrschte entsetztes schweigen. „Wie willst du das wissen, Nymph! Die Flamme liegt weit unter den Bergen in der Halle der Hoffnung!“ brauste der Zwerg auf „Stellst du unsere Älteste in Frage, Nexius Herrscher der Zwerge? Wenn ja dann ist diese Unterredung beendet und wir suchen uns selbst einen der euren, welcher uns helfen will! Die Zeit drängt!“ Der Zwerg sah ihn empört an. Prophezeiungen gab es nicht wirklich. Genauso wenig wie diese alberne Magie von der auch die Elfen so viel sprachen. Alles nur Unsinn aber wenn sie so sehr daran glaubten. „Sprich, was besagt die Prophezeiung noch!“ wandte sich die Menschliche wieder an den Nymph, welcher einen Blick zurück zu seinen Leuten warf, bevor er antwortete „Jedes große Volk muss einen der ihren auf die Reise schicken ansonsten wird kein neues Leben mehr geboren werden, aber auch diese Gruppe trägt ein schweres Schicksal, denn sie sollen gewarnt sein, am Ende wird niemand der aufbrach wieder der sein welcher zurückkehrt.“ „Die großen Völker? Das ist interessant, nun sprich auf welche Reise sollen sie gehen, denn soweit ich weiß brennt die Flamme des Lebens seit Ewigkeiten und sie zu erneuern, so heißt es sei Unmöglich.“ Ein seufzen entglitt den Lippen Desans bevor er weiter sprach „Die Gruppe soll sich auf die such nach dem letzten Drachen begeben und …“ nun sprang auch der Mensch auf und fuhr den Nymphen an „Ein Drache? Das ich nicht lache. Diese Monster haben uns vor ewigen Zeiten verlassen und sind irgendwo elendig verreckt! Aber grade so einen sollen wir gebrauchen?“ der Zwerg brummte zustimmend „Das ist wohl seit Ewigkeiten das erste Mal, dass wir wieder einer Meinung sind Gnädigste. Drachen gelten seit Jahrhunderten als Tot, aber wenn ihr so erpicht darauf seit auf die suche nach einem zu gehen. Geht nur und sucht unter unserem Volk Leute die eurem abergläubischen Geschwätz glauben!“ „Aber seit gewarnt solltet ihr einen der unseren zwingen euch zu begleiten ist unser Bündnis gebrochen und nun geht. Am nächsten Mond möchte ich euch hier nicht mehr sehen!“ Damit verließen die beiden Herrscher den Saal und ließen die Nymphen stehen. Super! Das war wirklich super gelaufen dachte Desan sich. Bevor er wie die Herrscher hinaus stapfte um seiner Wut Luft zu machen. Was konnten sie denn nun machen? Wenn sie keine Hilfe von diesen starrköpfigen Idioten bekommen sollten wäre diese Reise hier schon zu ende. Der Nymph ließ sich an einer der Hauswände hinab gleiten. Das alles lief anders als sie es sich vorgestellt hatten. Wahrscheinlich wäre es nun das Beste erst einmal in einem der Gasthäuser unter zu kommen und morgen einmal in die Kaserne zu sehen ob sich dort Freiwillige finden ließen. So machten sich die Nymphen auf in eines der weniger besuchten Häuser aß und tranken etwas bevor sie nach Tagen endlich wieder einmal einen erholten Schlaf schliefen.

Der nächste Tag verlief genauso hoffnungslos wie der letzte. Als sie in der Kaserne ankamen und berichteten, begegnete man ihnen mit Hohn und Spott und schickte sie wieder hinaus mit der Aussage das Drachen schon lange ausgestorben wären. Auch die nächsten Tage vergingen nicht anders wohin sie auch gingen Chancen auf einen der ihren hatten sie nicht. Aber Desan konnte sie verstehen. Drachen waren tot und eine unendliche Flamme würde schon nicht einfach so aufhören zu brennen. Wobei sicher war er sich nicht. Würde er allerdings ohne einen verbündeten auftauchen , so war er das Gespött aller und wie seine Älteste sagte würde dann die Dunkelheit über sie herabstürzenden und sie mit sich ziehen. Wieder einmal seufzte er und schüttelte den Kopf bevor er die Kneipe betrat. Der Rest seines Dorfes hatte sich aufgeteilt und suchte nach einem der ihnen beistehen würde, doch er hatte sich diesen letzten Tag, wobei es schon Nachmittag war, frei genommen. Seine Nerven lagen blank und er konnte die Abweisung nicht länger ertragen. Die Tür öffnete sich mit einem Knarzen und ließ lautes Gelächter an seine Ohren dringen. Ja ein schöner Krug Met der Zwerge würde ihm gut tun, bevor er die Stadt morgen verlassen müsste. So ließ er sich an einem der Tische welche im Schatten lagen fallen und bestellte den Krug. Grade als er seinen zweiten Krug Met hinab stürzen wollte setzten sich zwei Gestalten zu ihm. Die eine recht groß, die andere kleiner und breit gebaut. „Ihr sucht einem aus jedem der großen Völker, habe ich recht?“ brummte die kleinere Gestalt und stellte sich somit als Zwerg heraus. „Ja, doch war meine Suche vergeben. Seit ihr nun hier um mich davon zu jagen, wie man es mir versprach?“ ein Lachen der größeren Gestalt brachte dem Nymphen zum zuhören „Wer weiß mein lieber Desan, aber vielleicht sind wir auch hier um unsere Hilfe anzubieten.“ „Sollte es so sein,“ meinte der angesprochene „Hoffe ich für euch, dass ihr es wisst euch mit einer Klinge zu verteidigen und kein einfacher Bauer seit.“ „Es ist so,“ murmelte nun wieder der Zwerg „und wahrscheinlich hätten wir uns auch schon früher gemeldet wenn es gegangen wäre nur unsere Familien sind nicht unbedingt dafür.“ „Das ist auch der Grund weshalb wir unerkannt bleiben wollen bis wir aufbrechen. Was so hoffe ich doch recht schnell passieren sollte.“ „Nun wenn das so sein sollte, habt ihr Waffen und Rüstung?“ fragte Desan mit vor Freude glänzenden Augen als beide nickten „Dann lasst uns meine Leute suchen und die Pferde satteln. Ich hoffe ihr habt welche ansonsten müssen wir noch welche für euch zwei finden.“ Damit stand der Nymph auf und winkte die Beiden hinter sich her. Der Mensch führte sie durch dunkle Gassen zu einem der Gasthäuser in welchem die Nymphen unter gekommen waren und ging hinein. Auch hier setzten die beiden fremde die Kapuzen ihrer Umhänge nicht ab und nach und nach fanden sich die Restlichen ihrer Gruppe ein. Als alle versammelt in einem der großen Ess-Räume waren richtete Desan sein Wort an alle „Sattelt die Pferde! Die zwei dort drüben,“ dabei zeigte er auf den Zwerg und den Menschen „werden uns begleiten. Wir reiten sofort los es ist noch Dämmerung die Tore werden offen sein! Beeilt euch mir rücken ab.“ als der Großteil das zimmer verlassen hatte richtete der Nymph leise sein Wort wieder an die Fremden „Und ihr zwei verratet mir sobald wir außerhalb der Stadt sind eure Namen.“ damit drehte er sich um und verließ ebenso das Gebäude.

Keine halbe Stunde später verließ die gesamte Gruppe die Feste im Galopp. Mensch und Zwerg hatten tatsächlich beide Reittiere und so hatten sie bereits bei ihrer ersten Rast ein gutes Stück ihrer Strecke hinter sich gebracht. Der Zwerg und der Mensch ließen sich neben dem Gruppenführer nieder. „Unsere Namen sind übrigens Durgo und Ahmad.“ meinte der Mensch während er erst auf den Zwerg und dann auf sich selbst zeigt „Freut mich.“ murmelte der Nymph nur noch bevor er im Reich der Träume versank.
Das die Gruppe oder besser gesagt die zwei Fremden ein heilloses durcheinander in der Feste zurückgelassen hatten ahnten die Nymphen noch nicht. Sie hatten den ersten Teil ihrer Aufgabe abgeschlossen und würden nicht mit leeren Händen zurückkehren.

Kapitel 3 : Legenden

 

Kapitel 3 : Legenden

 

Die Gruppe an Nymphen, welche zu den Elfen aufgebrochen war, hatte mittlerweile, nach knapp sechs Tagen, die Waldgrenze zu deren Reich erreicht, und bewegte sich vorsichtig in dem Dichten Unterholz voran. Auch hier waren die eisigen Temperatur trotz der Magie der Elfen zu spüren. An einzelnen Ästen hatte sich eine dünne Schicht Reif gebildet und Atemwölkchen blieben lange in der Luft hängen. Immer tiefer schritten sie in den Wald hinein, bis sie auf einer kleinen Lichtung von einem Mann aufgehalten wurden. „Wir haben euch bereits erwartet.“ sprach er mit ruhiger Stimme und zog sich die Kapuze von seinem Kopf. Entblößte so das helle Haar der Elfen und die spitzen Ohren. „Mein Name lautet Leesiniel und mir wurde befohlen euch von hier an weiter zubringen.“ damit trat er auf die Rot Haarige Frau zu, kreuzte seine Hände bevor er ihrer mit der jeweils anderen ergriff und seine Stirn sachte an die ihre legte. Kurz darauf lösten die beiden sich jedoch wieder und er drehte sich um. „Folgt mir, bevor ihr in diesem Gottlosen Wald verloren geht.“
Sie liefen eine ganze Weile stumm hintereinander her, doch als ihre Umgebung langsam wieder an Leben gewann begann man aufgeregt zu tuscheln und zu staunen. Auch konnte man bald schon, ein großes Schloss zwischen den Bäumen erkennen, und die Temperaturen wurden immer angenehmer. Zwar war es lange von warm entfernt, aber es bildete sich wenigstens kein reif mehr an Bäumen. Sie durchschritten ein kleines Dorf, in welchem sie höflich begrüßt wurden und blieben letztendlich vor den Toren des Schlosses stehen. „Das ist Fatyll.“ meinte der Elf mit ruhiger Stimme „Die letzte Bastion der Elf. Man erwartet euch zum Abendmahl im großen Saal. Ich werde zu gegebener zeit, nach euch schicken lassen. Ruht euch erst einmal aus, ihr werdet gleich in den Südflügel gebracht.“ damit neigte er den Kopf und verschwand im Schloss. Kurz darauf wurden sie auch schon von einer Handvoll Bediensteter in ihre Zimmer geführt. Erleichtert ließ sich die rothaarige Nymphe auf dem weichen Bett nieder, welches in der Mitte des Raumes stand. Bis zum Abend könnte sie sogar schlafen.

Kurz bevor die Nymphe das Zimmer verließ, richtete sie noch einmal ihre Kleidung und ihr Haar, und schritt dann mit den anderen ihrer Reisegruppe hinter den Bediensteten her, welche sie in einen großen Saal führten. In der Mitte war eine reichlich gedeckte Tafel aufgebaut worden, an welche sie sich nieder ließen. Keinen Augenblick später durchschritt eine Elfe, in feinen Gewändern, das Tor. Gefolgt wurde ihr von dem Elf vom Morgen, Leesiniel. Zusammen ließen sie sich an dem Kopf der Tafel nieder bevor die Frau zu sprechen begann. „Esst nur. Ihr hattet eine längere Reise hinter euch. Sprechen können wir danach. Aber ich sichere euch meine Zustimmung.“ Bald schon, hörte man das leise Geklapper von Besteck und immer lauter werdende Gespräche. Die Stimmung aller Beteiligten lockerte sich und bald war das trübe Dasein außerhalb der mauern vergessen. Zumindest bis die Elfe sich erhob und somit die Aufmerksamkeit auf sich zog. „So gerne ich auch meine Gäste fröhlich sehe so muss ich euch nun unterbrechen, denn ich denke nicht das ihr zum feiern gekommen seid, auch wenn ich es bei unserem nächsten Treffen hoffen.“ Die frohe Stimmung war schlagartig verflogen und ein bitterer Geschmack lag in der Luft. „Das ist wahr.“ dir Rothaarige Nymphe senkte den Kopf „Unsere Älteste hat eine Zukunft gesehen, welche von einer Reise abhängt. Entweder wird die Zukunft von Chaos beherrscht oder es wird Hoffnung geben. Allerdings müssen sich dafür die großen Völker zusammenschließen.“ „Das sind interessante dinge die du erzählst. Nur was ist die Aufgabe der Völker?“ die Rothaarige seufzte „Es sind nicht die Völker die eine Aufgabe bestreiten müssen sondern aus jedem Volk einer. Die Gruppe an Auserwählten muss sich auf die Suche des letzten Drachens begeben, da er die letzte und einzige Chance ist die Flamme des Lebens, welche langsam erlischt, zu erneuern.“ „Den letzten Drachen? Also lebt noch immer einer von ihnen. Wie ich bereits sagte habt ihr meine Unterstützung. Ich werde einen meiner Besten Krieger mit euch mit schicken um...“ „Nein. Ich werde mit gehen.“ überrascht sahen alle Anwesenden zu dem Elf, welcher sich ihnen am morgen zwar vorgestellt hatte, aber das gesamte essen geschwiegen hatte. „Du wirst nicht mit gehen. Du hast ein Volk welches dich braucht, Leesiniel!“ „Doch. Alleine schon aus dem Grund, dass ich einer der am besten ausgebildeten Krieger hier am Hof und das ich Verantwortung trage ist mir bewusst. Doch wenn ich hier bleibe werde ich nur hoffen können das sie es schaffen. Wenn nicht habe ich eh kein Volk und kein Land mehr über welches ich herrschen könnte!“ wieder durchzog eine Stille den Saal. Alle Blicke waren auf den jungen Elf gerichtet und keiner traute sich das Wort zu erheben. Erst nach einer endlosen Weile sprach die Frau wieder „Ich verstehe. Wenn du deinen Weg so gehen willst lass mich dir wenigstens etwas helfen.“ damit wandte sie sich wieder an alle anwesenden „Es gibt bei uns Elfen eine Legend die von jedem Herrscher weiter gegeben wurde. Sie sagt nichts über das Schicksal selbst aus aber vielleicht wird sie bei der suche helfen.“ sie stoppte und trat an eines der großen Fenster „Es heißt als alle Völker noch geeint waren, sah eine Nymphe das ende. Das ende von allem. Die Völker entschieden sich zusammen mächtige Waffen und Rüstungen zu schmieden um dem ende entgegen zu wirken. So versteckten sie diese Meisterwerke in der Elfenstadt Nermesi, dort sollten sie auf ihren Besitzer warten. Doch die Stadt der Elfen ging verloren und ob die Waffen wirklich existieren ist eine andere Sache.“ sie stoppte und drehte sich wieder zu den anwesenden „Es ist nicht viel nur eine Legende aber vielleicht ein Anfang um die suche zu beginnen.“ die Rothaarige nickte „Das ist wahr, aber es ist besser als nichts.“ die Elfe nickte „Nun gut wenn nun das gröbste geklärt wäre würde ich sagen das wir alle zu Bett gehen sollten. Es war ein langer Tag. Wann habt ihr vor wieder aufzubrechen?“ „Die Nymphe sah zu ihren Begleitern bevor sie antwortete „Ich denke am nächsten Mond werden wir aufbrechen.“ „Ich werde euch ein paar meiner Krieger mit schicken sie sollen euch eskortieren.“ damit lächelte sie allen zu legte Leesiniel eine Hand auf die Schulter und führte ihn hinaus.
„Du weißt es gibt von dieser Reise kein zurück.“ der Elf drehte sich zu der Königin um „Das ist mir bewusst Mutter. Nur es bringt mir auch nichts hier zu warten.“ „Ich werde deine Entscheidung unterstützen wie immer nur, passe auf dich auf.“ der Elf nickte und verließ das kleine Zimmer in welches sie ihn geführt hatte. „Das werde ich Mutter. Ich verspreche es dir.“

So verging die Zeit bei den Elfen friedlich, so als wäre man fernab des Krieges, doch als sie am Tag nach dem Vollmond aufbrachen, wurde ihnen wieder bewusst das Frieden noch lange entfernt lag. Der Zug aus Nymphen und Elfen machte sich früh am Morgen auf dem Weg. Die weißen Rösser der Elfen mischten sich unter die Füchse der Nymphen und bald schon verschwanden sie im Dickicht des Waldes, als hätte es sie niemals gegeben. Die Elfen die ihnen nachsahen drehten sich um. Sie hatten einen Plan und bald schon müssten auch sie aufbrechen. Für eine Zukunft die nicht aus Chaos bestehen würde.

Die Gruppe an Elfen und Nymphen hatte, zurück länger gebraucht als auf ihrem Hinweg, jedoch waren sie sich zumindest sicher das richtige getan zu haben. Wären sie angegriffen worden wäre es ihrer kleinen Gruppe schwer gefallen die Angreifer zurück zu drängen. So jedoch wären sie nicht einmal das ziel eines nicht geplanten Überfalls geworden. Von weiten sahen sie schon die großen Feuer brennen, welche Schutz vor dem Unheil versprachen. Als sie schließlich die Forte der Stadt überquerten wurden sie auch schon fröhlich von Desan und seinen Männern begrünst. Die Rothaarige hörte nur mit halben Ohr zu als er erzählte das sie sowohl Mensch als auch Zwerg mitgebracht hätten und wie schwer diese Aufgabe doch gewesen sei. Nein, sie interessierte sich nur für die zwei und nicht die Geschichte. Als sie zu einem der großen Lagerfeuer schritten sah sie schon die zwei Gestalten am Feuer sitzen und sie winkte Leesiniel hinter sich her ihr zu folgen. Als die beiden das Feuer erreichten warfen Zwerg und Mensch ihnen schnelle Blicke zu. Bevor sie grinsten und sie begrüßten, wobei der Zwerg eher die Miene, bei dem Elf verzog und ihn mit Spitzohr ansprach, was der Elf mit Maulwurf konterte. Ja, die Gruppe würde interessant werden. Nach einiger Zeit jedoch wandte sich der Mensch an die Nymphe „Dann sind wir ja jetzt komplett, oder? Wann wollen wir aufbrechen?“ doch die Rothaarige schüttelte nur den Kopf „Wir sind noch nicht komplett. Zwar wird euch einer von uns Nymphen begleiten, aber es ist noch nicht fest gelegt wer. Wobei ich stark von Desan aus gehe. Allerdings besteht selbst dann noch das Problem, dass wir auf den Dämon warten müssen. Sonst sind nicht alle großen Völker vereint.“ Mit diesen Worten herrschte bei den übrigen Drei, entsetztes Schweigen.

Kapitel 4 : Einsamer Dämon?

 

Kapitel 4 : Einsamer Dämon?

 

 

Die Älteste war seit zehn langen und kalten  Tagen zusammen mit Merin auf der Suche nach einem der Dämonen. Doch bisher hatten sie keinen Dämon gefunden. Mehrmals , hatte Merin zwar gefragt warum sie an einem solchen Ort, ein schon lange verdorrter und gestorbener Wald, mit kahlen Bäumen und morastigem Untergrund, suchten wenn die Dämonen doch sonst immer an anderen, oftmals wärmeren Orten verweilten. Doch die Älteste hatte nur gelächelt,wie sonst auch immer und gemeint, dass sie hier sehr wohl einen Dämon finden würden, doch Merin hatte ihre Hoffnung längst aufgegeben. Ihr Pferd fand den Umstand, dass seine Hufe immer wieder im feuchten Boden stecken blieben, wohl auch nicht so berauschend, denn immer wieder wieherte es und scheute leicht. Doch die alte Nymphe ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen und so liefen sie selbst als die Welt in eine tief schwarze Nacht getaucht wurde, mithilfe von Fackeln, weiter. Grade als sie von ihren Pferden, zum Rasten abgestiegen waren, sahen sie durch die verdorrten Bäumen und Büschen hindurch einen leichten tief roten schien. Schnell hatten sie entschieden vorsichtig nachzusehen was dort war. Waren es die Unterweltler mussten sie dringend von hier verschwinden, waren es Menschen oder andre ihrer Völker könnten diese ihnen vielleicht helfen. Langsam und leise traten sie durch die Büsche und sahen ein Lagerfeuer. Es brannte unter einem der toten Bäume und erhellte diesen grade bis zu den ersten tief hängenden Ästen. Allerdings war außer dem flackerndem roten Licht nichts zu sehen. Vorsichtig traten sie näher. Nichts tat sich. Doch grade als sie um das Feuer getreten waren spürten sie beide eine Klinge an ihrem Hals. Erschrocken stieß Merin einen Schrei aus doch die Älteste lächelte nur und meinte „Also verweilst du noch immer an einem so trostlosen Ort? Es ist doch auch irgendwo eine Schande dich und dein hübsches Gesicht, hier zu verstecken, meinst du nicht auch?“ doch erhielt sie nur ein abfälliges Schnauben von ihrem Angreifer „Vergiss nicht wer ich bin Alte. Für mich gibt es keinen besseren Ort als diesen. Du weißt doch nur zu genau wie deine Verbündeten,“ diese Wort spuckte der unbekannte mit einer Abneigung in der Stimme aus, bei der es einem kalt den Rücken hinunterlief „letztes Mal auf mich reagiert haben!“ dass schnappen nach Luft ließ ihn nun auch zur jüngeren Nymphe blicken „Und nun bringst du auch noch Besuch mit... Verschwindet einfach von hier!“ Damit verschwanden die Klingen von ihren Hälsen und eilig drehten sich die Nymphen um, erkannten allerdings nur eine schwarze Gestalt die sich von ihnen weg bewegte. „Du brauchst nicht vor deinem Schicksal davon laufen mein Lieber!“ rief ihm noch die Älteste hinterher was er mit einem wütendem „Ich bin jagen und wenn ich wieder komme seit ihr verschwunden!“ kommentierte bevor ihn die Dunkelheit verschluckte. Erschöpft und mit den Nerven am ende lies sich Merin auf den Boden fallen bevor sie nach einiger Zeit flüsterte „Wer war das?“ „Der Grund unseres Hierseins.“ meinte die Älteste lächelnd „Shakarga. Der Dämon welcher sich gegen seine eigene Rasse stellt und sich hin und wieder als Kopfgeldjäger anbietet um Dämonen zu töten.“ Unglauben spiegelte sich in den Augen Merins wieder „Aber Warum?“ „Das mein Kind, wissen nur die Götter und er selbst.“ Damit kehrte ein angespanntes Schweigen ein. Doch verlassen, so wie es Shakarga es wollte, taten sie das unheimlich rote Lagerfeuer nicht.

Die junge Nymphe war schon lange tief in ihren Umhang gewickelt eingeschlafen und rutschte immer näher an die roten Flammen, welche sie wärmten. Dämonenfeuer, wie die Alte schmunzelt feststellte. An sich war es unangenehm warm für alle außer die Dämonen, ja beinahe schon heiß wenn man nur in die Nähe kam doch ihre Enkelin schien es zu lieben. Diese blutroten Flammen die sooft reines Verderben und Chaos brachten. Aber sie selbst fand die Flammen ebenso als angenehm. Vielleicht bestand für einige Dämonen noch Hoffnung.
Als der Dämon zu beginn der Dämmerung mit seiner Beute zurückkehrte stoppte er abrupt ab und fluchte innerlich wütend vor sich hin, aber wie konnten es die Nymphen auch wagen, einfach gegen seine Worte, hier zubleiben? Er wollte doch nur seine Ruhe, aber scheinbar war irgendein Gott, sofern es diese gab, woran er stark zweifelte, auf ihn sauer, so dass man ihn leiden ließ. Seufzend holte er eines seiner Messer aus einem hohlen Stamm, bevor er das Lager wieder verließ um das Tier zu schlachten. Während er das Tier ausnahm, breitete sich ein unangenehmes Gefühl in seinem Körper aus, welches er allerdings nicht einzuordnen wusste. Immer wieder sah er sich um fand jedoch nichts beunruhigendes und so stapfte er noch immer wütend nicht alleine zu sein, zurück zu seinem Lager.

Die Nymphen wurden durch den Geruch von geröstetem Fleisch wach und blickten erstaunt zu der in einem schwarzen Umhang gehüllten Gestalt, welche immer wieder das Tier über dem Feuer drehte, sie allerdings nicht zu beachten schien. Merin versuchte immer wieder einen Blick unter die Kapuze des Mannes zuwerfen, scheiterte jedoch gänzlich daran. Das Gesicht des Dämonen schien auf unnatürliche weise immer vom Schatten versteckt zu sein und so gab sie schließlich seufzend auf. Im Nachhinein hätte sie sich für den lauten Ton selber schlagen können denn direkt lag die Aufmerksamkeit des Dämons auf ihr und der Ältesten „Ihr solltet verschwinden, also warum seit ihr noch hier? Ich bin nicht geduldig also macht das ihr hier weg kommt.“ seine Stimme war wie Eis. Schneiden und kalt. Die Älteste schüttelte über das Verhalten jedoch nur den Kopf. „Wir sind hier um diese Welt nicht kampflos dem Chaos zu überlassen, aber das erst mal beiseite. Was brätst du?“ Merin sah die Alte fassungslos an. Stellte sie grade ihren Auftrag den sie selbst gab zurück nur um sich über das Essen zu unterhalten? „Ein Sumpfhuhn und lass mich in Ruhe mit deiner positiven Auffassung der Welt. Diese Welt ist schon lange verloren!“ damit nahm er das Tier vom Feuer und blickte sie an. Rote Augen! Das war das Erste was der jungen Nymphe durch den Kopf ging. Stechend rote Augen die sie fast gefühllos musterten. Nur ein Hauch von Abneigen konnte sie in ihnen erkennen. Doch auch das war geraten, es hätte alles sein können. Doch so schnell wie die Augen in ihre Richtung geblickt hatten so waren sie auch schon verschwunden. „Esst was von dem Vogel und verschwindet dann ich bin schlafen.“ Der Dämon drückte Merin den Stock, an welchem das Tier war in die Hand und verschwand elegant, in dem Baum unter welchem sie saßen. „Was soll das?“ wütend war Merin auf gesprungen und schaute zu ihrer Ältesten „Was meinst du mein Kind?“ immer fassungsloser wurde der Blick der Jüngeren. „Das alles! Wir sollten ihn mitnehmen und uns nicht von ihm einfach abweisen lassen! Wieso versuchst du noch nicht einmal mit ihm zureden?“ die Älteste lächelte nur wieder „Mein Liebes hast du nicht gesehen wie starrköpfig er sein kann? Da muss man langsam anfangen und ebenfalls etwas stur sein. Außerdem müssen wir ihm klar machen warum er uns helfen muss, sonst würde er uns nie helfen.“verzweifelt ließ sich die junge Nymphe wieder fallen bevor sie sich an dem Tier gütlich tat.
Shakarga beobachtete das Treiben unter ihm aufmerksam. So wie sich das Gespräch anhörte, würde er die beiden nicht loswerden bis er sich wenigstens angehört hatte was sie wollten. Seufzend lehnte er sich gegen den kalten Stamm des Baumes. Wieso mussten sich die Nymphen auch solche Hoffnung machen? Und warum konnten sie nicht einfach zu einem Anderen gehen? Gut, die Dämonen würden sie wahrscheinlich direkt töten aber es gab doch auch noch die Menschen oder die Elfen... Er sah in den grauen Himmel hinauf. Unverändert seit man denken konnte. Nur ab und zu von Regen und Schnee abgelöst, aber niemals sah man die Sonne. Vielleicht sollte er ihnen helfen, dann hätte er zumindest etwas zu tun, bis die Welt in Finsternis getaucht wurde. Wieder lauschte er hinab zum Feuer. Es war still. Vielleicht waren sie gegangen. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder an die Ferne. Sie wären noch da. Leicht döste er ein als sich der Tag der Dämmerung neigte und als er seine Augen wieder öffnete konnte man nur noch ein schummriges Licht in der Ferne ausmachen, welches von Rauchschwaden durchzogen wurde. Immer höher stieg der Rauch bis er sich auflöste und in der Dämmerung verschwand. Mal etwas neues, sonst war nie Rauch zu sehen... Augenblicklich war der Dämon auf den Beine und kletterte ein Stück höher. Fluchend sprang er vom Baum hinunter, dass zusammenzucken der beiden Nymphen ignorierend „Holt sofort eure Pferde wir müssen hier verschwinden!“ Merin sah den Dämon der auf einmal vor ihnen auf dem Boden gelandet war verständnislos an. Erst motzt er sie an sie und jetzt kommandierte er sie rum... in letzter Zeit verstand sie einfach die Welt nicht mehr. Doch seine komplette Haltung ließ sie seinem Befehl folgen und kaum war sie mit der Ältesten wieder zurück, sah sie, dass das Feuer erloschen und der Dämon bei einem schwarzen Hengst mit eben so roten Augen stand, wie er selbst welche hatte. „Was ist passiert?“ fragte die alte Nymphe während sie sich auf ihr Pferd zog. „Untote und ein paar Dämonen sind nicht weit von hier. Wir sind an diesem Ort nicht sicher.“ Er schwang sich ebenfalls auf sein Pferd „Ich werde euch aus dem Wald bringen. Sie sind eurer Spur hierher gefolgt, denselben Weg könnt ihr nicht zurück nehmen.“ Und schon setzte sich Shakarga in Bewegung. Sie ritten schnell und doch vorsichtig durch das Unterholz. Jeder achtete auf ihre Umgebung, doch als es stockfinster war mussten die Nymphen Einhalt gebieten. Sie und ihre Pferde sahen rein gar nichts mehr in dieser Finsternis. Schnell hatte der Dämon vor ihnen eine entzündete Fackel in der Hand und trieb sie an, wenigstens weiter zulaufen. Doch hielt er sie davon ab weitere Fackel zu entzünden. Bei jedem noch so kleinem Geräusch zuckten sie zusammen. Immer wieder blieben sie stehen um zu lauschen ob ihnen jemand auf den Fersen war. Etwas sicherer wurden sie erst als es anfing heller zu werden. Doch ein diesmal lauteres Knacken des Unterholzes, ein Stück vor ihnen, ließ selbst den Dämon herumfahren und mit der einem Hand nach einem Dolch greifen. Doch nichts tat sich. Wieder ein Knacken diesmal seitlich. Merin versuchte ihren außer Kontrolle geratenen Atem wieder in den griff zubekommen. Sollten sie jetzt erwischt werden wäre es aus. Wieder ein Knacken und dann sahen sie es. Ein schwarzer Schatten der sich aus dem Gestrüpp wagte und kaum war er aus diesem vollends getreten, atmeten sie erleichtert auf. Nur ein Tier, ein Fuchs, welcher sofort wieder verschwand als er sie erblickte. Doch viel zeit zum rasten hatten sie nicht und so setzten sie ihren Weg fort. Am späten Vormittag, die Nymphen waren sichtlich erschöpft. Traten sie ins freie. Nur vereinzelt sah man noch die toten Bäume. „Ihr solltet zurück in eure Stadt.“ meinte der Dämon, stieg von seinem Pferd ab bevor er an eine der größeren Satteltaschen ging und von ihr zwei Waffen löste, welcher er sich auch direkt umband. „Wir können nicht einfach so gehen.“ wandte sich nun zum ersten Mal die junge Nymphe an den Dämon. „Wir kamen mit dem Auftrag einen Dämon mitzubringen, da nur dann die Möglichkeit besteht diese Welt vor der Dunkelheit zu bewahren. Wir brauchen einen aus jedem der großen Völker!“ Abschätzend blickte der Dämon sie an.sein Gesicht noch immer von der Kapuze verdeckt. „Und warum sollte ich euch helfen? Ich bin in meinem Volk geächtet und von euren Völkern werde ich gemieden oder gejagt. Also sage mir einen guten Grund euch helfen zu wollen!“ damit wandte er den Blick wieder von der Nymphe ab. Merin war erst erschrocken als sie den Blick des Dämons begegnete. In den roten Augen spiegelte sich einiges was sie nicht erkennen konnte doch war es so, als ob Shakarga es selbst nicht wusste. Als ob er nicht wusste wer er war. Oder was noch kommen würde. So viele Fragen spiegelten sich in den Augen des Dämons wieder. „Vielleicht findest du auf der Reise ein paar antworten...“ sie ließ den Satz unbeendet. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Shakarga. Vielleicht besaß die blutjunge Nymphe das selbe erschreckende Talent wie ihre Älteste, vielleicht auch mehr... Er sollte es beobachten aber wie? „Wer wird von eurem Volk mit gehen?“ die Augen der alten leuchteten und sie murmelte „Das wurde noch nicht entschieden.“ Wieder wanderten die roten Augen zu ihnen „Wenn ich mit komme, wird sie mich begleiten.“ Damit deutete er auf Merin „Das ist meine Bedingung.“

Kapitel 5 : Aufbruch

 

Kapitel 5 : Aufbruch

Es herrschte eine drückende Stimmung, im Dorf der Nymphen. Dort wo vor etwa einer Woche noch gefeiert wurde, war es auf einmal erschreckend ruhig. Niemand traute sich viel zu sprechen und die Hoffnung ging mit jedem Tag, der verging, weiter verloren. Das Wetter hatte sich ausnahmsweise sogar ihrem Gemütszustand angepasst und war von dem stetig drückendem grau zu Regen geworden, welcher unaufhaltsam alles durchnässte sobald man ins Freie trat. An einem kleinen Feuer, welches sie notdürftig überdacht hatten, saßen Mensch, Zwerg und Elf zusammen. Sie überlegten was sie nun tun sollten. Ewig konnten sie nicht hier sitzen und nichts tun, doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Älteste der Nymphen, mitsamt eines Dämons erscheinen würde, war eigentlich nicht gegeben. Mittlerweile waren sieben Tage vergangen, nach ihrem eigentlichen wieder Treffen. Selbst wenn sie einen Dämonen gefunden hatten hieß ihre Verspätung nichts gutes. Frustriert stand der Zwerg auf und ging ein paar Schritte in den Regen hinein. Ihre Kleidung war schon lange klamm, feucht und kalt, doch warteten sie lieber hier draußen als in einem der Häuser wo auch noch anderen Trübsal bliesen.
Die Zeit verging, der Regen wurde schlimmer. Gegen Mittag konnte man schon nur noch ein paar Meter weit sehen , doch das brauchten die drei wartenden auch nicht, denn von der Forte hörte man Gebrüll und Hufe, Hufe die auf den nassen Boden aufkamen. Ab und zu ein leises schnaufen eines Pferdes. Sofort war das gesamte Dorf in Alarmbereitschaft. Die Elfenkrieger kam mit ihren Waffen ans Tor und die Nymphen versammelten sich ein Stück entfernt. Es waren drei völlig durchnässte Gestalten und zwei davon konnten die Nymphen sofort zu ordnen. Es brach Tumult los, als die zwei Frauen mitsamt ihrer Pferde zum Dorfplatz schritten. Hier und da hörte man erleichterte Rufe, dass die Älteste und ihre Enkelin wieder zurück waren. Bald schon war das gesamte Dorf draußen versammelt, der Regen war längst vergessen, Sachen konnte man trocknen. Fragen nach ihrem Wohlbefinden wurden gestellt und der Elf beobachtete alles aufmerksam. Die dritte Person stand noch immer in der Nähe der Forte, war allerdings von dem Pferd abgestiegen. „Ein Dämonenpferd!“ es war kaum mehr als ein flüstern des Zwerges gewesen, welches mit leichtem entsetzen geprägt war, doch hatte die schwarze Gestalt bei dem Pferd sofort die gesamte Aufmerksamkeit des Dorfes. Es wurde wieder totenstill. Shakarga ließ seinen Blick über die schweigende Versammlung schweifen. Ein Mensch und ein Zwerg erkannte er sofort. In ihrer Nähe stand ein Elf. Auch waren weitere Elfenkrieger anwesend und beäugten ihn misstrauisch. Ebenso schweigende wie er betrachtet wurde ging er näher heran blieb aber mit einigem Abstand stehen. Hier waren seinem Geschmack nach zu viele Leute. „Ich möchte Morgen aufbrechen wenn es möglich ist.“ meinte er leise zur Ältesten. Welche nickte „Natürlich ich werde alles vorbereiten lassen. Ruh dich am besten etwas aus, das Haus am Ende dieser Straße kannst du dafür benutzen.“ Der Dämon nickte und wollte grade schon weiter gehen als der Zwerg vor ihn trat. Abschätzend musterten sie sich gegenseitig. Der Zwerg konnte allerdings nicht viel erkennen außer die selben roten Augen wie die des Pferdes. Dämonenaugen. Augen die es nach Blut, Wahnsinn und Chaos verlangte „Du bist also der Dämon der uns begleitet. Nun frag ich mich nur warum du das tust. Warum verrätst du dein eigenes Volk? Antworte, sonst werde ich mich weigern dich anzuerkennen und dich mit uns reisen zulassen!“ die Worte waren harsch und grob gesprochen, doch Shakarga konnte man keine Verunsicherung an sehen. Ruhig, fast schon gefühllos antwortete er ihm „Ich verrate niemanden. Mein Volk wandte sich von mir ab.“ dabei betonte er das 'mir' besonders. „Aber der Grund meines Hierseins geht dich nichts an. Aber lass dir gesagt sein Zwerg, komm mir nicht zu nahe sonst seit ihr mich schneller los als das ihr mich gefunden habt und dann könnt ihr euch einen anderen meiner Art suchen. In der Hoffnung natürlich das er euch nicht direkt umbringt.“ Bei dem letzten Satz zierte ein hämisches Grinsen die Lippen des Dämons. Er schritt mit samt seines Pferdes an dem Zwerg vor bei und folgte der Straße.
Tumult brach um die Älteste aus nach dem der Dämon außer Sicht war. Doch sie ignorierte es und schritt auf die kleine Gruppe vom Zwerg zu „Nehmt es ihm nicht übel. Er weiß was sein Auftrag ist und auf seine Bedingungen wurde eingegangen.“ „Welche Bedingungen?“ fragte ein Mann aus der Menge, welchen man als Desan identifizieren konnte. Die Alte lächelte „Zum einen ging es um seine Reisebegleitung von uns Nymphen und später forderte er das übliche. Also ein Honorar welches er bekommt wenn er den Auftrag erfolgreich abschließt.“ überrascht blickte sie nun auch Leesiniel an. „Er ist ein Söldner?“ „Wie du es nennen möchtest Elfenkind. Er tut es nicht oft aber doch tat er es in seinem Leben schon oft genug um als ein solcher bezeichnet zu werden. Und nun zu dir Merin, du solltest für die Reise packen.“ die junge Nymphe nickte und übergab ihr Pferd an jemand anderes bevor sie in einem der Häuser verschwand. Desan blickte die Älteste, mit der rothaarigen Nymphe zusammen, überrascht und entsetzt an. Würde die Älteste wirklich die nächste Führerin des Dorfes auf eine so gefährliche Reise schicken? „Älteste,“ es war die Rothaarige die ihre Stimme zuerst fand, „heißt das, dass Merin die Gruppe begleiten wird?“ die Alte nickte und wirkte zum ersten Mal so alt wie sie war. „Das kannst du nicht machen sie ist deine Enkelin und außerdem ist sie so jung!“ die aalte Nymphe sah sie traurig an. Sie wusste das Merin für die Rothaarige wie eine Tochter war. „Sie muss mit gehen, anders wäre uns Shakarga nicht gefolgt. Außerdem hat sie selbst zugestimmt. Ich kann es ihr nicht verbieten, auch wenn es mit schwerfällt.“ nun liefen der Rothaarigen Tränen übers Gesicht und sie eilte in die selbe Richtung fort in die auch die junge Nymphe verschwunden war „Sie ist nicht schwach, sie beherrscht die Magie besser als so manch einer von uns.“ murmelte die Älteste jedoch nur als die Frau an ihr vor bei ging. Danach schickte sie auch die anderen Auserwählten ins Bett oder packen. Als niemand mehr von der Fünfergruppe auf dem Dorfplatz stand wandte sich die Älteste mit ernster Miene an die Verbleibenden. „Als wir auf den Weg zum Dämon waren wurden wir verfolgt, auch bin ich mir nicht sicher ob sie uns noch immer verfolgen. Daher werden wir ebenfalls das Dorf verlassen. Hier wäre es zu unsicher. Allerdings möchte ich nicht das die Anderen der Auserwählten wissen es würde sie nur beunruhigen. Wobei ich gestehen muss das mich der Dämon darauf aufmerksam machte.“ wieder einmal herrschte nach den Worten still bis einer der Elfenkrieger, welche als Eskorte zum Dorf gedacht waren vor trat. „Dann muss auch ich gestehen das wir nicht nur als Schutz der zu und gekommenen Nymphen hier sind. Unsere Herrscherin hat sich entschieden ebenfalls gegen die Unterweltler vor zu gehen. Auch sollte ich es erst mit Euch besprechen wenn die kleine Gruppe aufgebrochen ist, doch... jetzt scheint mir der richtige Zeitpunkt dafür. Wir wurden mit geschickt um den Widerstand, zum Kampf aufzufordern.“

 

Als der nächste Morgen anbrach herrschte Unruhe im Dorf. Vier Pferde standen schon gesattelt und bepackt, auf dem Platz doch ein Pferd fehlte. Doch auch das wurde grade von Leesiniel auf den Platz geführt. Zuvor hatten sich die Nymphen und auch die Elfenkrieger geweigert dem Tier mit den roten Augen zu nah zu kommen. Doch da auch niemand den Dämon wecken wollte war der Elf einfach zu dem Tier gegangen und hatte fest stellen müssen, dass es sich nicht sonderlich anders verhielt wie ihre normalen Pferde auch. Vorsichtig strich er dem Pferd über die Nüstern. Er wusste das mehrere Blicke auf ihm lagen, ihn skeptisch beobachtend. Jedoch versuchte er sie zu ignorieren. Grade als er das Gepäck für den Dämon festband kam dieser die Straße entlang. Obwohl es aufgehört hatte zu regnen trug er die Kapuze und verhüllte somit wieder seine Gestalt. Doch konnte man unter dem Umhang eine schwarze Lederrüstung erkennen und auf dem Rücken sah man zwei schmale Schwertscheiden in welchen lange Klingen steckten. Der Elf selbst trug eben so eine Lederrüstung jedoch war sie dunkel braun und sein Umhang aus Elfenseide in einem angenehmen grün. Seinen Bogen hatte noch einer der Elfenkrieger, damit er sich um die Pferde kümmern konnte, doch als sowohl Mensch als auch Zwerg gerüstet erschienen, holte auch er seine Waffen. Der Zwerg in seinem Kettenhemd, brummte unwillig einen Morgengruß. Während der Mensch noch dabei war sich sein Schwert und Schild umzubinden. Doch noch immer fehlte die Nymphe. Der Dorfplatz füllte sich immer weiter. Aufmerksam beobachtete der Elf das treiben um ihn herum. Durgo und Ahmad unterhielten sich etwas abseits und der Dämon flüsterte seinem Pferd leise, so leise das selbst seine Elfenohren es nicht mehr verstanden etwas ins Ohr. Bald schon glaubte Leesiniel das jeder der zu Zeit im Dorf war nun hier auf dem kleinen Platz stand, als auch endlich die Nymphe erschien. Sie trug nur ein schlichtes Obergewand und eine Lederhose unter ihrem Umhang. Auch hatte sie keinerlei Waffen bis auf einen kleinen Dolch an ihrem Gürtel. Auch von den Anderen ihrer baldigen Gruppe wurde sie abschätzend beäugt. Doch sagte keiner ein Wort dagegen, es schien, als hätte selbst der Zwerg Ahnung davon, dass Nymphen starke Magier waren. Doch würde das dieser niemals zugeben. Ein lächeln schlich sich auf das Gesicht des Elfen. „Dann können wir nun aufbrachen.“ sagte der Dämon kühl und die anwesenden nickten zustimmend. „Wohin soll es eigentlich als erstes gehen?“ fragte Merin als sie ihr Pferd bestieg. Der Zwerg hob nur die Schultern und der Mensch schüttelte nur ratlos den Kopf doch der Elf antwortete ihr „Wir beginnen unsere Reise indem wir die Elfenstadt Nermesi, aufsuchen.“ Nun Blickte auch Shakarga zum Elfen und murmelte „Die verlorene Stadt der Elfen? Ich dachte immer sie sei nur ein Mythos...“ „Nein sie ist kein Mythos, doch ihr genauer Standpunkt ging im laufe der Zeit verloren. Zwar weiß ich wo sie ungefähr liegen sollte doch kann ich es nicht garantieren.“ „Und warum sollen wir dort anfangen?“ Wollte nun auch der Mensch wissen. „Wegen einer Legende.“ kurz wiederholte der Elf die Geschichte seiner Mutter und mit einem Nicken von jedem war es beschlossene Sache. Als sie die Forte passierten wurden sie fast schon Feierlich verabschiedet und lange winkte man ihnen nach bis sie außer Sicht waren. Nun geht es also los, dachte sich der Dämon und musste leicht grinsen. Vielleicht hatte er wenigstens noch etwas Spaß bevor diese Welt unterging.

 

Im Dorf brach nach dem die fünf Abenteurer außer Sicht geraten waren wieder Hektik los. Weiter Pferde wurden geholt und bepackt. Jeder der zu kämpfen wusste hatte sich seine Waffen umgebunden und sie machten sich ebenfalls für ihren Aufbruch bereit. Keiner würde so schnell in dieses Dorf zurückkehren. Alleine schon die Tatsache das Unterweltler bald dieses Dorf einnehmen würden und wahrscheinlich nicht so schnell aufgaben machte den Nymphen zwar Unbehagen, schließlich war es ihre Heimat doch die Aussicht auf Erfolg und ein freies Leben trieb sie an. Sie alle hatten sich entscheiden, jeder der noch in diesem Dorf war. Gegen Abend würden sie aufbrechen, zu der Bergfeste der Mensch und Zwerge, bevor sie zurück zu den Elfen gehen würden und sich neu aufteilen würden, um alle verblieben Vorposten des Wiederstandes aufzusuchen. Es würde eine Weile dauern aber der Kampf ums überleben dürfte nicht nur an einer kleinen Gruppe hängen bleiben. Sie alle würden kämpfen. Für die Freiheit!

Kapitel 6 : Streit

 

Kapitel 6 : Streit

 

Sie waren noch nicht lange unterwegs, seit ihrem Aufbruch. Noch war nicht mal ein Mond vergangen, doch war die Stimmung innerhalb der Gruppe sehr angespannt. Zwar verstanden sich der Elf und Merin bestens und unterhielten sich oft Stunden lang über Magie und ihre Vor- und Nachteile, teilweise auch bis in die Nacht hinein, so dass die Nymphe beschlossen hatte sich mit Leesiniel eines der drei Zelte zuteilen. Doch grade diese Gespräche hielt der Zwerg nach dem dritten Tag nicht mehr aus und meckerte immer wieder herrum, sobald dieses Thema auf den Plan kam. Was leider spätestens jeden Abend der Fall war, da verschiedene Schutzzauber um das Lager gesprochen werden mussten. Diese sollten ihnen etwas mehr Sicherheit vor niederen Untoten und Tieren geben. Ahmad versuchte sich genau wie der Dämon aus solchen Streitgesprächen raus zu halten, doch Shakarga versuchte auch sonstige Gespräche zu meiden. Ihnen allen war das Verhalten des Dämons, welcher nicht einmal sein Gesicht ihnen offenbart hatte, da er stets seine Kapuze trug, unheimlich und so hatte dieser Glück und ein Zelt für sich alleine. Zwar versuchte Merin ihn hin und wieder in eines ihrer Gespräche einzubinden doch ignorierte er diese Versuche gekonnt. Ihm lag nichts daran mit den Leuten Freundschaft zu schließen und den meisten von ihnen erging es wohl nicht anders mit ihm. Lieber beobachtete und lauschte er den belanglosen Gesprächen zwischen Mensch und Zwerg, als dass er sich selbst zu einem solchen hinreißen lassen würde. Shakarga blickte in den Himmel, der sich über ihnen im vertrauten grau zeigte. Bald würde es dämmern und er war mit der Nachtwache dran. Er hatte ja so gar keine Lust dazu. Die Dämmerung schritt immer weiter voran bis der Elf sie zwischen zwei Hügeln an einem kleinen Teich an hielt. Schnell war beschlossen hier zu rasten und so führte man die Pferden an das Nass und ließ sie dort sich ausruhen. Die Nymphe schritt wie so oft einen Kreis um das Lager ab und murmelte verschiedene Sprüche während sich der Mensch und der Zwerg um ihren Proviant kümmerten und der Elf ein Feuer entfachte. Mit einem schmunzeln beobachtete er das Treiben, wie die Nächte davor. Noch immer hatten seine Begleiter angst er könne sie vergiften oder die Schutzzauber absichtlich nicht korrekt sprechen nur um sie dann an die Unterweltler zu verraten. Lachhaft in seinen Augen. Hätte er sie töten wollen hätte er es schon längst geschafft und würde sich erst gar nicht die Mühe machen sie zu begleiten. Doch so ließ sich der Dämon einfach rücklings abseits in das feuchte Gras fallen und blickte wie kurz zuvor in den bedeckten Himmel. Das rufen als das Essen fertig war überging er einfach und wartete bis fast alle in ihre Zelte zurück gezogen hatten. Nur der Zwerg saß noch immer an dem mittlerweile niedergebrannten Feuer. „Sag Dämon, warum verhältst du dich so abweisend unserer Gruppe gegen über. Wir haben dir nichts getan.“ brummte der Zwerg missgelaunt. „Das geht euch nichts an.“ die Stimme Shakargas war kalt und abweisend „Denn selbst wenn ich mich mehr mit euch befassen würde, wärt ihr sobald wir diesen Auftrag beendet haben, aus meinem Leben verschwunden. Damit meine ich allerdings nicht, dass unsere Aufgabe, die uns diese vermaledeite Nymphe gegeben hat, erfolgreich abgeschlossen sein wird. Nein diese Welt ist schon lange verloren, ich versuche nur in den letzten Tagen von ihr etwas Spaß zu haben.“ Wütend kniff der Zwerg die Augen zusammen und funkelte den Dämon böse an „Und warum bist du dann überhaupt mit gekommen, wenn du diese Welt schon lange aufgegeben hast?“ „Wie ich sagte, aus Langeweile und Spaß.“ „Dämon halte uns nicht für Narren! Spaß hättest du auch woanders haben können, also warum bist du hier!“ die Stimme Durgos bebte vor Zorn, doch versuchte er sie leise zuhalten um die anderen nicht wieder zu wecken. Als Zwerg hatte man eben nicht oft viel Geduld und, dass er dieses Spiel des Dämons schon seit einiger Zeit mitmachte, besserte die Situation nicht wirklich. Er hatte einfach keinen Nerv mehr. Die roten Augen des Dämons wanderten vom Himmel zum Zwergen und dieser erstarrte. Die roten Augen bohrten sich in die seinen und er konnte den unterdrückten Hass in ihnen nur zu genau sehen. Hass der auf die gesamte Welt gerichtet zu sein schien. „Das geht dich nichts an ZWERG!“ „Oh doch! Und glaub mir die anderen geht es auch etwas an!“ „Lass mich in Ruhe bevor ich mich vergesse, Felsmade! Und komm mir nicht zu nah sonst garantiere ich dir für nichts! Mein Leben und meine Gründe gehen nämlich weder dich noch sonst irgendwen etwas an!“ die Stimme des Dämons war nicht mehr ruhig und kalt nein sie war von abartigen Hass durchzogen und die Augen schienen rot in der Dunkelheit zu glühen. Der Zwerg schnaubte unwillig und stapfte eben so Zornig wie es nun Shakarga war in sein Zelt, welches er sich mit dem Menschen teilte. Er mochte vielleicht stur sein, doch gegen einen wütenden Dämon wollte er nicht unbedingt kämpfen müssen.

Shakarga ließ sich seufzend neben die glühenden Reste des Lagerfeuers nieder. Noch immer brodelte heißer Hass in ihm, doch auch drängt sich ihm die Frage entgegen wie er nur so die Beherrschung verlieren konnte? Wahrscheinlich sollte er sich die nächsten Tage einfach von allen fernhalten. Es würde sonst zu gefährlich für sie werden. Er durfte seine Kontrolle nicht in ihrer Nähe verlieren.

Als der nächste Morgen kam herrschte eisige Stille zwischen Zwerg und Dämon, nicht das letzterer viel sprach, aber auch schien er nun sie alle vollkommen zu ignorieren. Auch über Mittag änderte sich das Verhalten nicht. Doch fragte man ihn oder Durgo, so bekam man entweder schlichtes Schweigen oder ein 'Es ist nichts' als Antwort. Am Abend war der Dämon so schnell in seinem Zelt verschwunden, dass sie nicht einmal mehr die Chance hatte mit ihm zu sprechen und der Zwerg wich ihnen immer wieder aus. Verzweifelt saßen Leesiniel und Merin etwas Abseits von Ahmad und Durgo. Sie wussten nicht mehr weiter. Aber so ungern sie es nur zu gaben, das beste wäre wohl beide einfach in Ruhe zulassen und ab zu warten.

So vergingen ein paar weitere Tage, während das Wetter wieder schlechter wurde. Es war grade später Vormittag als die Gruppe einen weiteren Hügel hinter sich gelassen hatte als sie in der Ferne ein Haus sahen. Viel erkennen konnten sie nicht, aber ein Haus würde ihnen besseren Schutz vor der Nacht geben als ein Zelt und sie müssten es nicht einmal aufbauen. So stand ihr heutiges Ziel fest. Immer näher kamen sie der Hütte und mussten bald feststellen das sie nicht verfallen war jedoch recht klein. Doch bevor sie, sie erreichten stoppte der Dämon sein Pferd und richtete zum ersten mal nach endlos scheinenden Tagen das Wort an sie. „Ich werde hier draußen bleiben und die Wache übernehmen. In Hütten wie dieser fühle ich mich immer eingeengt.“ erstaunt über die Worte nickten die restlichen nur. Sie beobachteten noch kurz wie Shakarga zu einem in der Nähe stehenden Baum verschwand, der etwa drei bis vierhundert Meter von dem Haus entfernt war, doch auf einer etwas erhöhten Position lag. Schulterzuckend akzeptierten sie es. Der Zwerg vermutete zwar, dass es noch mit ihrem Streit zusammen hing doch ignorierte er es genauso wie die anderen. Langsam gingen sie zur Hütte. Kurz vor dieser blieben Elf und Nymphe überrascht stehen. Um das Gebäude legten sich eine Vielzahl von Zaubern. Merin fragte was es zu bedeuten habe doch der Elf schüttelte nur ratlos den Kopf bevor sie vorsichtig und achtsam weiter gingen. An der Tür angekommen, wollte sie grade der Mensch öffnen. Doch kam dieser nicht dazu, denn ein fremder Mann kam ihm zuvor. Als dieser sie von Innen öffnete. „Huch, also haben mich meine Augen doch nicht belogen als ich eben aus dem Fenster sah. Reisende! Ich habe ewig keine mehr gesehen, dieses Gebiet ist viel zu Gefährlich für sie aber ihr seht mir eher nach Kriegern aus.“ meinte der Mann begeistert und deutete dabei auf die Waffen, welche die Gruppe bei sich trug. „Gehört ihr zum Widerstand?“ Der Elf nickte misstrauisch auf die Frage „Wenn das so ist kommt doch rein. Kommt Rein! Ich werde sicher noch etwas Eintopf haben damit ihr euch stärken könnt...“ den letzten Satz hatte der Fremde nur noch gemurmelt bevor in das Haus verschwand. Unschlüssig stand die kleine Gruppe nun vor der offenen Eingangstür. Sie hatten erwartet, dass das Gebäude leer stehen würde, weil sich die Menschen in größere Städte zurück gezogen hatten. Hier Draußen war es viel zu gefährlich, doch der Mann schien keine bedenken zu haben. Augenblicklich vielen der Nymphe die Zauber wieder ein welche sie einfach abgetan hatte. „Schutzzauber...“ „Kann gut möglich sein. Das würde viel erklären...“ meinte Leesiniel nur sachlich, doch blieb er immer noch unschlüssig vor der Tür stehen. Am ende war es der Mensch der als erstes ins Haus trat „Selbst wenn hier keine Schutzzauber um das Gebiet liegen, ist es doch höchst unwahrscheinlich, dass grade Heute Unterweltler diese Hütte überfallen, oder? Und außerdem hält der Dämon wache.“ Entschieden, durch die Worte des Menschen, traten sie nun auch in das kleine Heim ein, bevor sie die Tür hinter sich ins Schloss zogen und dem Mann, welcher auf sie wartete, weiter ins Innere folgten.

Kapitel 7 : Die Nacht bricht herrein

 

Kapitel 7 : Die Nacht bricht herrein

 

Etwas kühl, war es im inneren des Hauses. Doch fanden die Vier die Inneneinrichtung recht gemütlich. An den Wänden hingen Bilder und als sie durch das Wohnzimmer in die Küche geführt wurden, konnten sie mehrere Sessel mit Decken erkennen. In der Küche schlug ihnen auch ein angenehmer Geruch von Eintopf entgegen und der robuste Holztisch wurde gerade von dem Mann gedeckt. „Es ist nicht viel, was ich euch zum essen anbieten kann. Aber ich werde gleich den Eintopf vom Mittag für euch warm machen. Wollt ihr Tee dazu? Ansonsten könnte ich euch leider nur Wasser anbieten.“ fing der Mann an und bedeutete ihnen sich zu setzen. Ein paar Minuten später, saßen sie auch schon alle, bis auf den Fremden, mit einer Schüssel vor sich am Tisch. Während sie aßen erzählte ihnen der Mann, welcher sich als Gunt vorgestellt hatte, warum er hier lebte. Ein Magier hatte um das kleine Haus Zauber gewoben, welche es für Unterweltler verlassen aussehen ließ und auch ein paar Abwehrsprüche um zu verhindern, dass diese überhaupt sein geliebtes Heim betreten konnten. Monatlich kam der Magier wieder um die Sprüche zu erneuern und ihm Lebensmittel zubringen. Ein friedliches Leben an sich. Als dem Mann diese Worte sagte ließ die Nymphe ihren Löffel sinken „Friedlich?“ fragte sie und der Mann nickte bekräftigend „Friedlich,“ wieder holte sie „nichts ist friedlich wissen sie eigentlich was da draußen vor sich geht? Unsere Völker sterben. Und sie sitzen hier und denken es wäre alles friedlich?“ entschuldigend schüttelte der Fremde den Kopf „Ich möchte mich entschuldigen meine Liebe. Natürlich weiß ich, dass dort draußen Krieg herrscht doch versuche ich mein Leben zu genießen. Aber ihr Krieger seht dort Draußen jeden Tag aufs neue die Gefahr der Unterweltler. Ich als armer Mann habe dort draußen nichts zu suchen und bete zu den Göttern die ich kenne das dieser Krieg endlich gewonnen wird.“ Merin senkte beschämt den Kopf „Die Welt liegt in Trümmern selbst wenn der Krieg gewonnen wird.“Ahmad legte aufmunternd eine Hand auf ihre schmalen Schultern „Wenn wir diesen Krieg gewonnen haben gibt es nichts was uns davon abhält alles wieder aufzubauen.“ Die Frau lächelte ihm traurig zu nickte aber. „So nun esst aber auf bevor das Essen Kalt wird!“ mischte sich der Zwerg grob wie immer ein.


Es war ein ruhiger Abend, doch wurden die Auserwählten der Prophezeiung sehr schnell müde nach dem essen. Doch nahm ihnen das ihr Gastgeber nicht weiter übel zeigte ihnen nur ein Zimmer in den mehrere schmale Betten standen bevor er wieder verschwand. Eigentlich wollten die vier noch das weitere vorgehen der nächsten Tage besprechen, doch dazu kamen sie nicht, als ihre Lider immer schwerer wurden und ihnen kaum, dass die Tür des kleinen Raums geschlossen war, eben jene zu fielen. Sie schliefen Fest so das sie es nicht einmal mehr bemerkten, wie als die Sonne unter gegangen war und die Nacht alles in schwärze tauchte sie aus dem Zimmer geschleift und in den Keller gebracht wurden. Sie spürten nicht wie eine eisige Kälte über sie strich und sie bemerkten nicht wie das kleine Haus sich um sie herum zu verändern begann.

 

Shakarga hatte sich nach dem er sich langsam von der Gruppe trennte auf einen der Bäume gezogen und lehnte mit dem Rücken gegen den alten und kräftigen Stamm. Das Haus war ihm unheimlich. Es strahlte für ihn eine unterschwellige Gefahr aus. Vielleicht war es eine Falle? Doch als er die Nymphe einfach so, genau wie der Elf in das Haus traten begannen sich zweifel in ihm aus zu breiten. Hatte ihn sein Gefühl im Stich gelassen? Noch nie hatte es das getan, jedoch schien kein gefährlicher Zauber auf dem kleinen Haus zu liegen, das hätten die Zwei Magie verrückten bemerkt. Doch wenn kein Zauber dort vorhanden war könnte es ein Hinterhalt sein, doch auch das schien ihm unwahrscheinlich, für so etwas war die Ebene viel zu offen. Er seufzte, blickte gen Himmel und zog sich seine Kapuze tiefer ins Gesicht. Vielleicht hatte die verdammte Felsmade recht damit, dass er sie nicht nur zum Spaß begleitete, doch wunderte es ihn das dieser ihn darauf unter vier Augen angesprochen hatte vielleicht... Ja, vielleicht hatte der Zwerg doch mehr Grips als er es von ihm dachte. Ein leichtes schmunzeln legte sich auf die Züge des Dämons verblassten jedoch schnell wieder als die Nacht unvermittelt über sie hinein brach und alles wieder in ihre verschlingende Finsternis hüllte. Wenn sie ihren Auftrag erfolgreich abschlossen könnte er wahrscheinlich endlich mal wieder die Dämmerung genießen welche die letzten Jahr fast nie vorhanden war. Schnaubend schüttelte er den Gedanken ab und seine Gesichtszüge wurden wieder hart. Hoffnung... Hatte er tatsächlich Hoffnung in ihr unterfangen grade gesteckt? Wenn auch nur minimale. Er war ein Dämon, und diese hatten bekanntlich keine Hoffnung!

 

Doch Shakarga brauchte sich nichts vor machen er hatte sie, immer schon die Hoffnung zu wissen was in der Vergangenheit passierte. Und diese schlug nun eben um auf ihr unterfangen das unausweichliche zu verhindern. Er ließ den Kopf hängen und entfachte in seiner Rechten mir ein paar gemurmelten Worten einen kleinen Feuerball, aus Dämonenfeuer. Ihm war auf einmal so unendlich kalt und auch das Feuer vermochte es nicht ihn in irgendeiner Weise zu wärmen. Kurz blickte er zu dem Haus bevor seine Augen über die Landschaft glitten. Dämonen sahen gut in der Nacht. Wo bei sie es meist zum töten aus nutzten. Immer wieder wanderte sein Blick von einem Punkt zu einem anderen, doch als er mit seinen Sinnen dunkle Magie spürte glitten seine Augen direkt zurück zum Haus. Jedoch war dieses nun alt und vermodert. Es schien jeden Augenblick zusammen zufallen. Doch ließ nicht das sein Herz kurz vor Schreck anhalten, vielmehr waren es die Todesfeen welche aus dem Dachstuhl hinunter in das Haus schwebten. Er erkannte sie direkt ihre grünliche transparente Haut welche leicht zu leuchten schien und sie in ihrer Gestalt verschwimmen ließ und ihrem schwarzgrauen Haar welches wie Rauch um den fast formlosen Körper wehte. Es waren zwei, vielleicht auch drei oder vier. Der Dämon konnte sie nicht genau ausmachen. Eindeutig war es nicht das beste wenn er alleine versuchte sie aufzuhalten. Und er betete zu allen Göttern die seine Kameraden haben mochten das diesen noch nichts geschehen war.

 

 

 

Abseits und viel weiter entfernt von dem Unglück in welches sich die Gruppe der Völker gebracht hatte, herrschte Aufregung. Die Gemeinschaft der Elfenkrieger und der Nymphen, war kurz nach dem die kleine Gruppe das Dorf verlassen hatte, ebenfalls aufgebrochen in Richtung der Feste der Menschen und Zwerge. Eines stand fest. Sie würden Kämpfen und die Zwerge und Menschen würden sie schon überredet bekommen. Und so kam es, dass sie am selben Abend in der Feste aufliefen, in der die kleine Gruppe von Abenteurer das Haus fanden. Als der große Zug aus Nymphen und Elfen durch die Straßen zog wurden sie von jeder Seite misstrauisch beobachtet und schon bald von einer Wache abgefangen. Doch ließen sich die Anführer des Zuges nicht beirren und liefen hartnäckig weiter Richtung Thronsaal. Desan hatte ihnen den Weg gezeigt und so waren sie ohne Umwege auch an diesem angelangt. Kurz blieben sie vor dem großen Tor stehen um sich noch einmal zu sammeln. Doch dann stießen zwei Elfen die schweren Tore der Halle auf und der Tross strömte hinein. Sofort blickten die beiden Herrscher auf und Nexius der Herrscher der Zwerge entsandte einen Laut des Zorns. „Wie könnt ihr Nymphen es wagen noch einmal einen Fuß in diese Feste zusetzten wo ihr doch zwei der unseren entführt habt!“ „Halt den Mund Zwerg!“ unterbrach einer der Elfenkrieger den Zwergen Fürsten grob „Du magst zwar Herrscher sein aber der Mann deines Volkes ging freiwillig mit auf die reise, auch wenn du es nicht glauben magst das ein Zwerg der deinen Magie und ihren Vorahnungen etwas glauben zu schenken scheint!“ „Es ist nicht nur einer der seinen auch mein Sohn ist verschwunden!“ mischte sich nun auch die Menschliche ein „Und, dass sie am selben Tag verschwanden wo auch die Nymphen uns verließen scheint nur auf das eine hinaus zu laufen und glaube mir Elf es wird ein Nachspiel haben!“ „Dein Sohn?“ fragte Desan entsetzt „Ja, mein Sohn Desan und ihr seit Schuld!“ die Gedanken im Kopf des Nymphs wirbelten herum „Aber ich dachte es sein einfache Arbeiter... Sie tauchten am Abend unseres Limit bei uns auf, ein Zwerg und ein Mensch. Sie wollten beide schnellst möglich die Feste verlassen sie hatten mir noch nicht einmal ihre Namen verraten! Erst viel später bei unserer ersten Rast.“ „Und wie nannten sie sich? Du hättest sie am Namen erkennen müssen und niemals hättest du unsere Thronerben auf eine unlösbaren Auftrag mitnehmen dürfen Nymph!“ „Sie nannten sich Durgo und Ahmad.“ murmelte Desan. Doch die Menschenführerin hatte es mit bekommen und ließ sich auf ihren Thron sinken „Natürlich keiner hätte sie bei den Namen erkannt! Wie auch? Es sind ja nur die Namen die sie sich gegenseitig gaben um sich wenn sie beieinander waren wie normale Leute benehmen zu können.“ überrascht hob nun wieder der Elf das Wort „ihr meint das nun euer Königssohn dort draußen ist?“ doch die Frau schüttelte den Kopf „Nein nicht nur meiner auch sein Sohn ist nun auf diesem Unmöglichen unterfangen.“ damit deutete sie neben sich auf den Zwergen Fürst. Schweigen breitete sich aus bis die rothaarige Nymphe trocken auflachte „Oh die Götter sollen uns beistehen! Sie sollen unsere Kinder beschützen und zurückbringen allesamt ansonsten sind wir so oder so verloren!“ verständnislos wurde die Rothaarige angesehen „Wie meinst du das?“ brummte Nexius „All unsere Völker haben ihren Erben aufgegeben ob freiwillig oder nicht. Wenn sie nicht zurückkehren steht jedes unserer Völker in wenigen Jahren ohne Herrscher oder Oberhaupt da und alles würde in Chaos enden.“ dieser Tatsache nun erst bewusst werdend blieb es still im Saal.

Kapitel 8 : Vom Morgen und der Verzweiflung

 

Kapitel 8 : Vom Morgen und der Verzweiflung 

 

Die Stille der Erkenntnis, welche im Saal herrschte, lies lange nicht nach. Erst als die Herrscherin sich langsam wieder erhob, erwachten die ersten aus ihrer Starre. „Unsere Zukunft liegt also in den Händen unserer Kinder. In den Händen derer die wir eigentlich schützen sollten. Ich fühle mich als hätte ich versagt. Versagt als Mutter die ihr Kind bei jeder Entscheidung unterstützen sollte. Egal bei was! Doch als ihr Nymphen hier aufgetaucht seid, wollte ich kein Wort von meinem Sohn hören. Er sollte hier lernen nicht in den Krieg ziehen. Doch ich habe versagt und nun konnte ich noch nicht einmal abschied nehmen? Ihn meine Zuversicht versichern, um ihm die Reise etwas leichter zu gestalten? Ich war so eine Närrin!“ „Das ward ihr wahrhaftig.“ meinte Desan ruhiger als er es war. Er konnte sich noch sehr genau an die Abweisung der Menschen und Zwerge erinnern und es ärgerte ihn noch immer. Trotzdem gab es nun etwas was er vor seinen Ärger stellte. Schließlich ging es dabei nicht nur um ihn selbst. „Doch, nun sind wir hier um euch eine Möglichkeit zu geben, euer Schicksal, nein unseres, selbst in die Hand zu nehmen. Denn ich sehe es nicht ein mein Schicksal abzugeben. Die Kinder unserer Völker sind nun dort Draußen und wir sollten nicht hier bleiben und hoffen das sie alles ändern.“ seine Stimme brach und der Elfenkrieger sprach an seiner Stelle weiter „Wir sind hier um euch, und auch Nexius, dazu aufzufordern den alten Widerstand wieder ins Leben zu rufen! Die Elfen und Nymphen verlangen von euch den alten Bund wieder auf zunehmen! Sie verlangen eure Hilfe in der letzten Schlacht, dieses Zeitalters. Denn egal wie diese nun ausgehen wird, es wird ein Wandel kommen.“ Die Herrscherin und der Zwergen Fürst sahen den Elf und den Nymphe eine Weile an. „Die letzte Schlacht soll kommen!“ sprach der Fürst „Sie soll kommen, und wir Zwerge werden den alten Bund einhalten! Wir werden schmieden. Wir werden rüsten. Wir werden kämpfen! Wir werden das verlorene Land unserer Vorväter wieder an uns nehmen und das Licht in die Berge zurückbringen!“ „So soll es auch mit uns Menschen sein! Wir werden den Widerstand wieder erneuern und die Städte, die verloren waren zu altem Glanz verhelfen! Lasst unsere Feinde kommen. Lasst sie denken wir wären schwach. Am Ende werden wir siegen!“ Hoffnung sprach aus den Worten der zwei Herrscher und zum ersten mal seit langem hörte man von dem Volk die Worte, welche ihre Ziele offenbarte. Überall in der Gesamten Halle hörte man die Worte 'Für den Frieden! Für die Freiheit! Für den Sieg!' widerhallen. Immer und immer lauter wurde der Chor und je öfter die Worte sich wiederholten, desto sicherer wurden sie sich ihrer Sache. Auch wenn das Bangen um ihr eigenes Leben stets in der Luft lag, so wurde seit langem diese von Hoffnung, etwas getrübt. Als die Herrscher nach kurzer Zeit ihren Entschluss in der Feste verbreiten ließen und ihren Aufbruch zum Schloss der Elfen ankündigten, schlich sich auch dort die Hoffnung in ein jedes Herz. Ja, sie alle würden gehen! Gehen in eine Zukunft für die es sich zu kämpfen lohnt. So war das Zeichen, welches ihnen gegeben wurde, als die Herrscher hinaus zu ihren Soldaten traten, mehr als nur eindeutig und zeugt von ihrer Hoffnung. Denn kaum standen diese vor den Kämpfern, um sie anzuweisen das Auswandern der Bewohner zu überwachen, fielen die ersten Sonnenstrahlen seit Ewigkeiten auf sie hinab. Die ersten Sonnenstrahlen eines neun Tages. Warm und herzlich, wie ein warmes Feuer an einem kalten Tag. Oder ein kleines Licht in tiefster Nacht. Wenn auch nur kurz so war dies das Zeichen der Hoffnung.

 

 

 

Doch von alldem, was in der Feste besprochen oder geschehen sollte wusste Shakarga noch nichts. Er ließ sich grade vom Baum gleiten und überlegte fieberhaft was er tun könnte. Einfach hinab zum Haus stürmen war wahrscheinlich eine der schlechteren Überlegungen, allerdings konnte er sich auch nicht anschleichen, da um das Haus herum fast kein Gebüsch oder Baum stand. Seufzend ergab er sich seinem Schicksal, zog langsam eine seiner schmalen, langen Klingen aus der Rückenscheide, bevor er in seine rechte einen Dolch nahm. Viel Zeit blieb ihm nicht. So setzte er alles auf eine Karte. Schnell lief er von seinem Aussichtspunkt zum nächsten Gebüsch, duckte sich dahinter, versuchte das nächste in der nähe aus zu machen und lief dann geduckt weiter. Doch je näher er dem Haus kam, desto weniger Schutz gaben ihm Bäume und Sträucher. Grade war er leise fluchend hinter einem Baum los gelaufen zum nächsten, welcher in einer beachtlichen Entfernung stand als er kurz stoppte. Eine Magische-grenze. Er war grade tatsächlich über eine Magische-grenze gelaufen. Eine Grenze die vor kurzem aufgehoben worden war. Doch welcher Zauber sollte an eine Fläche gebunden sein... Er schlug sich innerlich mit der Hand gegen den Kopf natürlich ein Illusions-Zauber, der alles in ihm befindliche nach belieben anders erscheinen lies, solange bis er eben aufgehoben wurde und die Wahrheit preisgab. Das würde auch erklären weswegen der elf und die Nymphe nichts bemerkt hatten. Wahrscheinlich war der Zauber ihnen aufgefallen, doch waren sie dort schon in seinem inneren und er zeigte ihnen einfach einen anderen Zauber um selbst nicht aufzufallen.

Verzweifelt lies der Dämon seinen Kopf gegen das Holz hinter sich sinken. Er hatte das verfallene Haus erreicht und das hoffentlich ohne bemerkt worden zu sein. Doch nun stellten sich ihm zwei weitere Fragen. Die erste war 'Wo in diesem Haus seine Kameraden waren?' und die zweite war 'Wie sollte er sie finden ohne bemerkt zu werden?'. Oh, und ihm fiel grade noch eine Frage ein die ihn viel mehr interessierte 'Lebten diese verfluchten Idioten überhaupt noch?'. Wenn nicht würde er sie sicher hier nach umbringen, voraus gesetzt er lebte dann noch. Vorsichtig stieß er die morsche Holztür mit seiner Rechten ein Stück auf. Den Dolch und sein schmales Krummschwert fest in den Händen. Die Tür gab ein leises knarzen von sich und blieb offen stehen. Doch erkennen konnte der Dämon nicht viel. Vorsichtig trat er ein stellte sich mit dem Rücken an die Wand und ließ seinen Blick aufmerksam über das Innere wandern. Überall lag die Einrichtung zerstört auf dem Boden Bilder hingen kaputt aus ihren Rahmen und in den Wänden klafften hier und da Löcher. Doch war der Geruch welcher ihm in die Nase stieg, schlimmer als so manches was er bisher erlebt hatte. Es roch muffig nach moderndem Holz, Blut, Fäkalien und nach verwesendem Fleisch. Reflexartig bedeckte er Mund und Nase mit seinem Arm. Er schüttelte sich und ging langsam weiter, durchquerte den Raum und spähte durch die Tür in den nächsten. Ein langer gang von welchem hier und da weitere Türen abgingen und so wanderte er von einer Tür zu nächsten doch konnte er keinen seiner Kameraden entdecken und auch die Todesfeen blieben verschollen. Am Ende blieb nur die Möglichkeit die Treppe nach oben zu nehmen und so versuchte er geräuschlos diese zu erklimmen was mit jedem Schritt schwerer schien. Immer wieder gab das Holz unter ihm klagende Laute von sich und einmal brach eine stufe unter ihm ein. Leise fluchend blieb Shakarga auf der obersten stehen und stutzte. Das Geschoss schien in sich zusammengefallen. Balken verwehrten ihm den Weg und Gerümpel und Steine lagen verteilt übereinander. Er versuchte ein Stück weiter zukommen doch brachte es nichts. Weiter konnte er beim besten Willen nicht gelangen. Wütend drehte er sich wieder um und sah sich im unteren Stockwerk noch einmal um. Sein Krummschwert hatte er zurück gesteckt und hielt nun nur noch den Dolch fest umklammert und ließ in seiner anderen wieder ein kleines Feuer entstehen. Zum wiederholten mal trat er in ein leeres Zimmer, ließ die Flammen in seiner Hand etwas heller aufleuchten und stutzte. Auf der Staubschicht unter ihm zeichneten sich nicht nur seine Fußabdrücke ab. Auch waren andere zusehen und Schleifspuren. Schlagartig wurde ihm mulmig. Hätten seine Idioten hier drinnen einen Dämon gefunden, hätten sie ihm beschied gegeben. Doch so musste er davon aus gehen das etwas passiert war, was er … Shakarga kam nicht dazu seinen Satz zu ende zu denken, als ein lautes Rumpeln und wütendes schrilles Fauchen, gedämpft an seine Ohren drang. Sofort war das Feuer in seiner Linken erloschen und die Hand hatte sich an seinen Schwert griff gelegt doch zog er es nicht direkt. Langsam schlich er, immer seinen Ohren nach auf das Fauchen zu. Durch den Gang an der Treppe vorbei in einen weiteren Raum welchen er zuvor schon betreten hatte. Auch hier lagen Sachen verteilt auf dem Boden, doch interessierte ihn das nicht. Das Fauchen schien unter ihm zu sein. Sein Blick heftete am Boden bevor er über einen verstaubten Teppich strich. Schnell zog der Dämon ihn beiseite und eine kleine Falltür wurde sichtbar. Vorsichtig griff er nachdem kleinen Haken zum öffnen und betete das die kleine Tür beim öffnen keinen Lärm machen würde. Er zog sie ein Stück und noch ein Stück. Doch dann verdrehte er die Augen, grade als er sie das letzte Stück öffnete quietschte und knarrte diese und das Fauchen unter ihm erstarb.

Kapitel 9 : Der Anfang vom Ende

 

Kapitel 9 : Der Anfang vom Ende

 

Vor Spannung die Luft anhaltend, war Shakarga ein paar Schritte zurück gegangen, doch nichts passierte. Alles blieb still. Zu still. Irgendetwas, wahrscheinlich die Todesfeen, war dort unten, so wie seine Kameraden, doch nichts tat sich. Mit einem ungutem Gefühl trat er wieder etwas näher zu der offenen Falltür. Er hasste sich jetzt schon für das was er nun tun würde. Doch welche Wahl hatte er? Noch einmal tief durch atmend, steckte der Dämon den Dolch zurück in den Stiefel und zog stattdessen seine beiden Krummschwerter. Dann sprang er hinab. Der üble Geruch schien sich schlagartig zu verschlimmern und auch konnte nun der Dämon fast nichts erkennen. Die Finsternis schien alles zu verschlingen. Vorsichtig schritt Shakarga durch den Untergrund, hielt erst inne als er vor einer weiteren Tür stand. Er schob sie ein Stück mit dem Fuß auf und sah hindurch. Auch in dem Raum schien es Stockfinster zu sein. Bis auf ein grünliches schwaches Leuchten, in einer Ecke des Raumes. Sofort zog der Dämon den Kopf zurück. Hinter dem Leuchten, hatte er den Elf und die anderen ausmachen können. Und es war klar was dieses Leuchten war. Todesfeen. Er hatte drei erkennen können. Noch einmal spähte er durch die Tür, diesmal jedoch fixierte er den Elfen und musste erleichtert feststellen das er noch atmete. Durgo, Ahmad und Merin schienen soweit auch in Ordnung zu sein. Wieder zog er sich zurück, verstärkte den griff um seine Schwerter und trat die Tür nun vollends auf. Die drei Todesfeen schwebten direkt auf ihn zu. Streckten ihre knochigen durchscheinenden Hände nach ihm aus und fingen wieder mit ihrem schrillen Fauchen an. Kein menschlicher Ton, sondern einer, welchem einen das Blut in den Adern zu Eis gefrieren ließ und man sich wünschte, dass er endlich verstummte. Doch der Dämon ignorierte den Schmerz in seinen Ohren und das Verlangen, sich eben diese zu zuhalten. Sprang nach vorne und schlug während dessen nach einem der Wesen welches sich zu ihm umwandte. Noch schriller schreiend wich es vor Shakarga zurück, wollte sich aber mit den anderen direkt wieder auf ihn stürzen, doch wieder wich der Dämon aus und hieb mit seinen Krummschwertern nach den Wesen. Jedoch stürzten die Todesfeen immer wieder auf ihn ein und kaum waren eine verschwunden stand die nächste vor ihm. Er brauchte dringend Unterstützung! „Elf! Zwerg! Kommt schon, jetzt habt ihr keine Zeit zum schlafen!“ seine Stimme war noch immer recht kühl doch schwang diesmal ein Hauch von Besorgnis in ihr mit. „Jetzt helft gefälligst!“ doch keiner der Angesprochenen rührte sich auch der Mensch und die Nymphe befanden sich noch immer im Tiefschlaf. Noch immer versuchte Shakarga den Klauen der Todesfeen zu entkommen, diese kamen jedoch immer näher und brachen auf einmal seine Verteidigung. Eine der knochigen Hände schnellte nach vorne, doch duckte er sich grade noch rechtzeitig, um das schlimmste zu verhindern. Den stechenden Schmerz an seiner linken Wange nahm er dennoch wahr. Verdammt! War das einzige was ihm in dem Moment durch den Kopf ging. Es sah immer schlechter für ihn aus. Vielleicht sollte er doch Magie benutzen, aber war diese in diesem engen Raum eigentlich zu gefährlich. Wahrscheinlich würde er einen der Bewusstlosen treffen. Wieder versuchte sich der Dämon über den Boden abzurollen, als ein Schlag ihn von hinten auf diesen Fallen lies. Leicht keuchte er, als die Luft seinen Lungen entwich, doch rappelte er sich schnell wieder auf. Wenn es jedoch so weiter gehen würde müsste er Magie anwenden zwangsläufig um nicht zu sterben. Schweiß rann ihm die Stirn hinab. Wieder schlug er nach einer Todesfee. Kurz brach diese wimmernd zusammen als ihr Arm zu Boden fiel. Doch das Wimmern wurde schnell wieder zu einem Lauten Fauchen und wandelte sich in ein Kreischen. Nun schien sie richtig wütend und die anderen ebenfalls. Noch einmal versuchte Shakarga eine Reaktion von einem seiner Kameraden zu bekommen, „Zwerg! Wach auf oder ich schneit dir deinen Bart ab, du fauler Felswurm!“ doch noch immer bekam er keine. Das sah gar nicht gut aus... Wieder wich der Dämon einer Hand aus und prallte schmerzhaft gegen eine der rauen Kellerwände. Benommen schüttelte er den Kopf. Zu spät bemerkte er, wie eines der Wesen diesen Moment aus nutzte und eine Hand um seinen Hals legte und ihn langsam zu erdrosseln schien. Im versuch das Wesen von sich zu lösen stieß der Dämon sein Schwert nach vorne, verfehlte jedoch und die Klinge ging ins leere. Oh er hasste Todesfeen jetzt schon und sollte er das überleben so würde er jede die ihm über den Weg lief eigenhändig töten. Allerdings mischte sich langsam Angst in seinen Kopf. Seine Sicht schien langsam zu verschwimmen, färbte sich langsam schwarz. Noch einmal versuchte er mit seinen Schwertern zu treffen doch gelang es ihm nicht. Die Wesen vor ihm schienen ihn für diesen lächerlichen Versuch auszulachen. In einem letzten Versuch ließ er die Krummschwerter fallen und griff mit beiden Händen nach der Hand die seinen Hals umschlungen hielt. Zerrte an ihr um sie zu lösen doch schien seine Kraft immer weiter nach zu lassen bis ihn ein wohl bekannte Schwärze umfing.

Als der Zwerg langsam erwachte, waren seine Gedanken als erstes bei dem merkwürdigen Traum den er gehabt hatte. Der Dämon hatte ihn angeschrien weil er nicht aufgestanden war und, als faulen Felswurm beschimpft! Oh, und er wollte ihm seinen Bart abschneiden, pha! Dann hätte er aber einen wütenden Zwerg erlebt! Doch träumte er seit ihrem Streit des öfteren solchen Mist, dass würde sich schon irgendwann wieder legen. Viel irritierender waren die schrecklichen Geräusche welche an seine Ohren traten. Zwar konnte er nicht ausmachen ob es nun ein Kreischen , Fauchen oder Schreien war, doch klang es schrecklich! Mühsam öffnete er die Augen und sah, nichts. Spürte nur den harten Untergrund unter sich und roch hiernach wohl nichts mehr! Es stank wie die Pest, wobei diese hiergegen wohl noch harmlos war. Als er sich jedoch langsam an das Dunkel gewöhnt hatte bemerkte er einen grünen Schein und ließ seinen Blick dort verharren. Augenblicklich wurde Durgo blass. Drei Todesfeen, die eine nur Einarmig und die anderen auch verletzt. Er kannte sie, diese Wesen, welche einem bei lebendigem Leib das Herz aus der Brust rissen, um es dann langsam zu verspeisen. Viele Gerüchte hatte er schon über sie gehört und auch schon mit anderen seines Volkes die ein oder andere erlegt. Jedoch mit bekommen wie sie einem Opfer ihr Herz aus reißen wollten hatte er noch nie. Die durchscheinende Hand des Wesens, sank langsam immer weiter in den Körper vor ihr, welchen sie mit der anderen Hand an der Wand festhielt, ignorierte dabei die Rüstung des Trägers, als existiere diese gar nicht. Erschrocken weiteten sich die Augen des Zwergs. Er hätte auch eines dieser Opfer werden sollen, sie hätten ihm im Schlaf sein Herz herausgerissen, bei lebendigem Leibe. Doch hieß dass, das Opfer der drei Todesfeen, noch am leben seinen musste... Und es schien ihm bekannt vorzukommen. Woher, wusste er jedoch nicht, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Die schlanke, hochgewachsene Gestalt in der schwarzen Lederrüstung und dem eben so schwarzem Umhang, der sonst immer mit seiner Kapuze das Gesicht verdeckte. Welches nun von mehreren Kratzern und einem tiefen Schnitt geziert wurde. Shakarga, hing an der Wand, anscheinend bewusstlos, und sollte nun das Fressen solcher niederträchtigen Kreaturen werden, und warum? Vermutlich weil er ihnen, vier Idioten zu Hilfe kam! Dass würde ihm noch lange nach hängen, ein Dämon der half! Und er zögerte! Aber warten durfte er nun trotzdem nicht, sollte der Dämon sterben wäre ihre Mission gescheitert. Steif wie er war stand der Zwerg auf, tastete kurz nach seiner Waffe am Boden, fand jedoch nur einen Ast oder ähnliches, er konnte es nicht genau erkennen, doch war ihm das nun egal. Fest packte er den Gegenstand und stürmte auf die Todesfee, welche den Dämon hielt los. Zu spät bemerkte diese den Zwerg und ging mit einem knackendem Geräusch zu Boden als der Zwerg sie am Kopf traf. Auch Shakarga fiel leblos zu Boden. Durgo hatte jedoch nicht die Möglichkeit sich weiter um ihn zu Sorgen, als die verbleibenden zwei Todesfeen auf ihn zu hielten. „Ihr wollt euch also mit einem Zwerg messen? Das könnt ihr haben!“ rief der Zwerg den Wesen zu, bevor er auf sie zu rannte. Fauchend stoben seine Feinde auseinander umkreisten dann allerdings immer wieder den Zwerg, welcher wütend nach ihnen schlug.

Währenddessen kam der Dämon langsam wieder zu Besinnung und holte mehrmals rasselnd Luft, bevor er aufblickte und den Zwerg zwischen den verbliebenen Todesfeen sah. Desorientiert tastete er nach einem seiner Schwerter, stand taumelnd auf und rammte der Todesfee, welche am nächsten zu ihm stand, dieses in den Rücken. Sie ging mit einem gurgelndem Schrei zu Boden. Alleine, stieß die letzte Todesfee noch einmal ein schrilles Fauchen aus bevor sie floh.

Erschöpft ließ sich Shakarga auf den Boden sinken und fing an zu husten. Sein Hals war trocken, brannte wie Feuer und er bekam wenig Luft. Als die Gestalt des Zwergs vor ihn trat, zwang er sich langsam aufzublicken. Kurz sahen sie einander an bevor sich Durgo wieder abwandte „Ich werde die anderen nach oben bringen.“ Der Dämon jedoch schüttelte darauf nur den Kopf und brachte mit rauer Stimme hervor „Du solltest sie besser nach Draußen bringen. Das Haus sah aus als würde es nicht mehr lange mit machen... Außerdem will ich aus dem Gestank raus!“ der andere nickte, nahm einen ihrer Kameraden auf den Rücken und verschwand nach Draußen. Dort ließ er den Elf ins feuchte Gras nieder. Erst jetzt sah er auch was er als Waffe benutzt hatte. Es war nicht sein Hammer, sondern ein Knochen. Ein schauern schüttelte seinen Körper und er warf das Ding, ein gutes Stück weit weg, bevor er wieder hinab ging und den Nächsten holte.

Alle waren unverletzt, aber bewusstlos. Etwas zögerte der Zwerg, der Dämon saß noch immer im Keller, sollte er ihm helfen? Sein hadern endete jedoch schnell und der Zwerg ging erneut hinunter. Mit dem Rücken an einer der Wände gelehnt saß der Dämon immer noch schwer atmend da. Durgo ging auf eine der toten Todesfeen zu und zog die Klinge des Krummschwertes heraus, bevor er ihr den Kopf abschlug. Sicher war eben sicher! Auch die Andere enthauptete er. Die zweite Klinge vom Boden hebend ging er auf Shakarga zu. Zog ihn vorsichtig auf die Beine und schob ihn in Richtung Ausgang. Das Schwanken bemerkend, blieb er in seiner Nähe und verwahrte die beiden Schwerter für den Moment. Als sie nach Draußen traten atmete der Dämon neben ihm erleichtert ein und ließ sich in die Nähe seiner Kameraden fallen. Der Zwerg säuberte noch die Krummschwerter im Gras bevor er die Pferde in ihre Nähe holte. Auch das des Dämons und sich zu eben diesem setzte. Ebenfalls in den Himmel sehend verging die Zeit langsam und irgendwann murmelte der Zwerg freundlicher als sonst „Danke...“ Shakarga grinste leicht „Dir auch...“ Diese wenigen Worte waren leise und verblassten so schnell wie ein Traum, doch hingen sie in ihren Köpfen fest und auch der Zwerg musste leicht schmunzeln. Bald schon jedoch wurde dieses kleine Schmunzeln zu einem ausgewachsenem Lachen, als der Zwerg zum ersten mal seit Ewigkeiten, die strahlen der Sonne im Himmel sah. Zwar verblassten sie schnell, doch war es vielleicht ein Anfang. Der Anfang vom Ende der Finsternis.

Jedoch werte die Ruhe nicht lange. Der Elf begann sich stöhnend aufzurichten, den Kopf haltend und überrascht umsehen. „Morgen Spitzohr.“ meinte der Zwerg „Guten Morgen. Wo sind wir?“ „Vor dem Haus und wir sollten hier auch wenn alle wach sind verschwinden.“ nun blickte der Dämon auf „Wieso? Die Todesfee, welche geflohen ist wird nicht mehr auftauchen.“ seine Stimme klang rau und heiser, vom Kampf. Durgo verzog das Gesicht „Weil der Kerl der uns in dieses verfluchte Haus geholt und betäubt hat, nicht aufzufinden ist!“ überrascht weiteten sich Shakargas Augen „Da war noch jemand im Haus? Ich habe niemanden gerochen...“ „Ja, ernannte sich Gunt.“ brummte der Zwerg „Was meinst du mit gerochen? Warte, nein, ich will es besser nicht wissen. Aber wenn wir grade bei dem Haus, was ist mit dem passiert? Als wir rein sind war es noch recht gut in Schuss, doch nun ist es ein Wunder, dass es überhaupt noch steht.“ verwirrt blickte Leesiniel vom einen zum anderen und dann zum Haus und wieder zurück zum Dämon. „Was zur Hölle ist passiert?“ „Gib es auf Elf, ich erzähl es euch später, wenn die anderen auch wach sind. Meine Stimme ist momentan nicht die Beste und ich werde deshalb nicht alles dauernd wiederholen.“ murrte Shakarga bloß. Nun erst bewusst werdend, wer dort friedlich neben dem Zwerg saß, staunte der Elf nicht schlecht. Er sah den Dämon nun zum ersten mal richtig. Schwarze lange Haare, welche tiefrot zu schimmern schienen, hingen ihm ins Gesicht. Ein Gesicht welches zwar aus edlen aristokratischen Zügen bestand, doch zur Zeit von Kratzern und einem tiefen Schnitt geziert wurde. „Das sollte behandelt werden.“ Der Dämon hob jedoch lediglich die Schultern und sah wieder in die Ferne. Seufzend stand der Elf auf und ging zu seinem Pferd, suchte in den vielen Taschen nach etwas bestimmten. Als er es fand, trat er wieder vor den Dämon und lies sich ins Gras sinken. Mit einem feuchten Tuch säuberte er die Wunde des anderen bevor er verschiedene Kräuter aus einem Beutel holte und diese mit etwas Wasser zu einer Paste anrührte und sie auf den Schnitt auftrug. Wieder begann der Zwerg laut zu lachen „Du bist also nicht nur ein Baumkuschler, Elf, sondern auch noch eine Kräuterhexe!“ das lies auch die Anderen schmunzeln „Treib es nicht zu weit Zwerg.“ mischte sich Shakarga fast schon freundlich ein „Wenigstens haben wir einen der sich etwas mit Verletzungen auskennt, denn ich bezweifle, dass du das Wissen dazu hast.“ „Ja...“ brummte der Zwerg etwas widerwillig das zu zugeben und entlockte so dem Dämon und dem Elf ein Lachen. Es schien als sei das Kriegsbeil zwischen Durgo und Shakarga begraben, bemerkte Leesiniel erleichtert. Auch schien Shakarga etwas aufgeschlossener zu sein. Doch was war passiert um eine solche Wendung in dem Verhalten hervorzurufen? Er beobachtete die beiden weiter, versuchte es herauszufinden, hörte ihnen zu und musste hin und wieder den Kopf schütteln. Ihr schwarzer Humor war teilweise recht hart. Irgendwann wachte Ahmad auf und sah nicht minder verwirrt drein wie der Elf zuvor, doch redete er bald darauf mit dem Zwerg als sein nichts gewesen während der Dämon sich ein Stück entfernte und seine Ruhe wieder suchte. Sie waren sich alle nicht mal so unähnlich. Gut der eine war eben ein Zwerg, kleiner als sie alle, dickköpfig und starrsinnig mit rostrotem Haar und einem Bart oder man war wie Ahmad ein Mensch. Vielleicht waren sie grundverschieden, vom Äußeren und ihrer Einstellung, doch hatten sie alle einen Wunsch, dass hatte ihm Merin kurz nach dem Aufbruch gesagt. Sie wollten alle nicht sterben, zumindest noch nicht. Leicht lächelnd stand Leesiniel wieder auf, schritt auf die noch immer schlafende Nymphe zu und rüttelte sie leicht an der Schulter. Kurz murmelte sie etwas, drehte sich jedoch auf die andere Seite und schlief weiter, doch der Elf ließ nicht locker und rüttelte Merin etwas energischer. „Nicht mehr weiter schlafen kleine Nymphe. Wir müssen aufbrechen.“ Unwillig öffnete Merin die Augen „Wieso müssen wir so dringend aufbrechen?“ ihre Stimme war nur ein Nuscheln. „Es gab wohl ein paar Probleme. Shakarga wollte es erst erklären wenn wir alle wieder wach sind, aber er sah doch ziemlich mitgenommen aus.“ „Was?!“ schlagartig war die Nymphe wach. „Keine angst, ihm geht es wohl trotz allem, recht gut.“ erleichtertes Aufatmen war die Reaktion der Frau vor Leesiniel. „Na komm, lass uns gehen, bevor die Freundschaft zwischen Durgo und ihm wieder in einen Streit ausartet.“ Merin stutzte. Freundschaft? Vor ein paar Stunden wollten sich die Beiden noch an die Gurgel, doch folgte sie dem Elf zu ihrer restlichen Gruppe. Zwerg und Mensch unterhielten sich wie eh und je miteinander und Shakarga stand wenige Meter von diesen entfernt. Er sah verträumt in den Himmel. Ahmad bemerkte die zwei Neuankömmlinge schnell und winkte sie heran. Leesiniel lies sich direkt neben die beiden Chaoten nieder und auch die Nymphe lauschte kurz, doch sah sie immer wieder zum Dämon. In ihren Augen wirkte dieser grade einfach unglaublich. Dämonen hatte sie sich immer anders vorgestellt, mit verzerrten Gesichtern, Hörnern und Krallen, aber er schien fast wie eine 'normale' Person und bei ihm schien ihr Herz einen kleinen Hüpfer zu machen. Leise zu ihm heran tretend, sah sie ebenfalls in den Himmel „Was siehst du nur wenn du in den Himmel blickst?“ erschrocken sah Shakarga neben sich und erblickte die Nymphe. Leicht lächelte sie ihn an „Leesiniel sagte, dass du erzählst was vorgefallen ist, wenn wir alle wieder wach sind. Und das sind wir.“ Leicht überfordert nickte der Dämon, hatte noch immer die erste Frage im Kopf, doch schien diese nur rein Rhetorischer Natur gewesen zu sein. Er folgte Merin zu den Anderen.

Kurz erklärte der Dämon, dass um das Haus und das nähere Gebiet ein Illusionszauber lag und sie betäubt worden waren um mehreren Todesfeen als Fraß zu dienen. Er erzählte wie es zum Kampf kam und Durgo vollendete die Erzählung mit all dem was er selbst mitbekommen hatte, bis zu dem Zeitpunk an dem er sie nach draußen getragen hatte. Die Drei, welche bewusstlos gewesen waren, hörten aufmerksam zu. Verfluchten sich an manchen Stellen selbst und erschauderten bei dem Teil mit den Todesfeen. „Wenn es stimmt, dass dieser Gunt verschwunden ist, sollten wir wirklich Aufbrechen.“ meinte Ahmad am Ende. Einvernehmlich nickte die Gruppe.

Kaum stand ihr Beschluss fest, bereiteten sie ihre Weiterreise vor und waren nicht einmal eine Halbstunde später auf ihren Pferden. Der Dämon wieder ordentlich in seinen Umhang gehüllt und mit aufgezogener Kapuze, was ihn irritierte Blicke der anderen ein brachte. Doch taten sie es ab, Shakarga würde schon seine gründe haben. So brach die Gruppe erneut auf.

Kapitel 10 : Regen und ein kleines Geheimnis der Magie

Kapitel 10 : Regen und ein kleines Geheimnis der Magie

 

Die Tage ihrer Reise zogen an ihnen vorbei, ließ sie stetig in eine Richtung laufen. Der Dämon längst wieder in sich zurückgezogen, jedoch nicht annähernd so kalt wie zu Beginn ihrer Reise. So unterhielt er sich hin und wieder mit Durgo, oder Leesiniel. Grade mit dem Zwerg schien er eine eigenartige Hass-Freundschaft aufgebaut zu haben, welche die verbliebenen drei oftmals den Kopf schütteln ließ. Doch war die Stimmung unter ihnen auch recht angespannt, seitdem verlassen der Hütte. Ein Unbekannter war einfach verschwunden und eine Todesfee entkommen, sollte auch nur einer der Beiden, den anderen Unterweltlern Bescheid gegeben haben, oder einen ihrer Kommandanten,wovon sie alle ausgingen, war ihr Vorhaben, nun noch schwieriger und vor allem gefährlicher. Ein Lichtblick jedoch war, dass sie die Tage die Grenze zum nördlichen Elfenreich erreichen würden. So die Theorie, doch würden dort die nächsten Probleme auf sie warten.

Seufzend sah Shakarga nach vorn. Dort liefen seine Kameraden, alle tief in ihren umhängen verborgen um Schutz vor dem Regen, welcher seit den vergangenen Tagen auf sie nieder ging, zu haben. Der Mensch und der Zwerg murrten seit einer Weile über das miese Wetter und immer wieder versuchte Durgo sich die rostroten Strähnen aus dem Gesicht zu streichen, doch fiel sie nass wie sie waren immer wieder zurück. Leise kichernd, machte sich Ahmad darüber lustig, so auch Nymphe und Elf, die beide ihre langen Haare zurückgebunden hatten. Doch dem Dämon war nicht nach lachen zumute. Auch ihm hingen einige nass gewordene Strähnen im Gesicht, doch hatte er es erst gar nicht versucht, sie wieder unter die Kapuze zubekommen. Nass waren die jetzt eh. Als das Kichern des Menschen jedoch schlagartig erlosch wandten sich die Köpfe zu diesem. Er war mit dem Zwerg etwa fünfzehn Meter vor ihnen, dann kamen die Nymphe und der Elf und noch ein Stück hinter diesen Shakarga, welcher die Vordersten nur noch als Schemen durch den Regen wahrnahm. Als sie jedoch zu Ahmad aufschlossen, sahen sie was ihn verstummen ließ. Vor ihnen schien es wie eine Klippe bergab zu gehen, doch konnten sie nicht erkennen wie tief. Auch konnten sie nichts in der Ferne erkennen da alles aus den grauen Fäden des Regens zu bestehen schien. „Ist das dort unten das Elfenreich, Leesiniel?“ fragte der Mensch „Ich vermute es.“ murmelte Leesiniel, „Wenn ich mich recht erinnere, meinte meine Mutter, dass es einen Abweg geben soll. Recht weit im Westen, wahrscheinlich noch eine Tagesreise oder zwei entfernt. Allerdings sollten wir diesen nicht unbedingt im Regen benutzen.“ „Dann sollten wir nicht ewig hier stehen und warten,“ meinte Ahmad „bis zur Dämmerung sind es noch ein paar stunden.“ nicken seitens der Anderen, lies sie in einem Abstand dem Abhang folgen. Immer weiter durch den Regen.

Als es dann endlich zu Dämmern begann, was sie am noch dunkler werdenden Himmel erkannten, schlugen sie erleichtert die Zelte auf. Sie aßen schnell etwas, doch noch während dessen stellte sich die Frage, wer sollte Nachtwache halten? Keiner wollte freiwillig bei diesem Wetter hier draußen sitzen bleiben und so brach schnell ein kleiner Streit zwischen Merin, Ahmad und Durgo aus. Jedoch hatte der Dämon nach kurzer Zeit die Nase voll. Er war nass, dass ließ sich nicht ändern. Er war genervt, immerhin musste er als Einzelgänger, seit etwa einem Mond mit mehreren Personen rumlaufen und einen nicht erfüllbaren Auftrag erledigen und das wichtigste war, er wusste das sie sich keinen Streit im Moment erlauben konnten. Aus Fehlern lernte man schließlich, zumindest er selbst. So erklärte er sich bereit diese Nacht die Wache zu übernehmen und erntete erleichtertes ausatmen. Doch überraschenderweise schloss sich der Elf seinem Vorhaben an. Die drei Streithähne verschwanden direkt nach Klärung des Gesprächs in ihren trocken Zelten, so blieb es still zwischen Leesiniel und Shakarga, bis auf das nieder prasseln des Regens.

Nach einiger Zeit schritten der Dämon immer wieder auf und ab um seine von der Kälte steifen Glieder zu bewegen, da sie es nicht geschafft hatten ein Feuer, bei dem Wetter, zu entzünden. Immer wieder lief er eine Runde um das Lager während der Elf in Gedanken versunken auf einem feuchten Stein saß. Doch irgendwann, noch immer prasselte der Regen nieder und Shakarga hatte sich wieder auf einen Stein gesetzt wandte der Elf das Wort an diesen „Danke nochmal für neulich,“ die Worte waren leise doch zeugten sie auch von einer unterdrückten Neugier „doch warum hast du damals dir nicht mit Magie geholfen? Ich weiß das ihr Dämonen sie beherrscht, mehr oder weniger. Doch trotzdem hast du sie nicht verwendet, warum?“ Shakarga sah dem Elf mit seinen roten Augen kalt in dessen Blaue. „Magie ist nicht immer dein Freund, Elf...“ der Dämon ließ den Satz unbeendet bevor er neu anfing „Ich gehe davon aus das du recht viel über Magie weißt, aber weißt du auch das in jedem Lebewesen Magie steckt? Selbst unser Sturkopf von Zwerg hat und benutzt sie unterbewusst. Nur gibt es Personen die einen natürlichen Zugriff auf die Magie haben wie ihr Elfen, die Nymphen und auch wir Dämonen, zumindest im Normalfall. Menschen hingegen müssen den Zugriff auf ihre Magie erst erlernen und auch dann kann nicht jeder sie benutzen.“ Shakarga stoppte und überlegte was er alles preisgeben konnte, doch Leesiniel beobachtete ihn genau, versuchte mehr Informationen zu bekommen „Und die Zwerge? Du sagtest sie besitzen auch Magie, allerdings habe ich noch nie einen auch nur den Funken von dieser benutzen sehen.“ seufzend ergab sich der Dämon. Etwas konnte er dem Elf noch erzählen „Zwerge benutzen sie nicht direkt, jedenfalls fast alle, ich habe mal eine Zwergin getroffen die Zauber beherrschte, aber dass ist etwas anderes. Zwerge haben in ihrer Entwicklung die Magie in ihrem Körper so beeinflusst, unterbewusst versteht sich, dass sie zwar keine wirken können, doch ihre Magie sie vor anderer schützen kann und auch ihren Körper stärkt um ihn gegen Gifte oder auch Schlafmittel, wie letztens, resistenter zu machen. Deswegen war er auch einige Zeit vor euch wach. Das Mittel was euch verabreicht wurde hat bei ihm halt einfach nicht lang genug gewirkt.“ überrascht sah Leesiniel den Dämon an. Er hatte viel bei seiner Mutter über Magie gelernt doch so etwas hatte er bisher nie gehört „Du weißt viel darüber...“ es war mehr eine Aussage als eine Frage an Shakarga und dieser nickte, doch als der Elf die nächste Frage stellen wollte schüttelte der Dämon den Kopf „Ich habe genug verraten Elf, andere Dinge der Magie, die du momentan noch nicht weißt, sind vielleicht für dich auch besser so.“ verstehend nickte der Andere, doch wandte er sich noch einmal an den Dämon „Das ist allerdings noch keine Antwort auf meine vorige Frage. Warum hast du keine Magie benutzt?“

Shakarga grinste ihn schief an entblößte dabei leicht seine Zähne, welche den Elfen leicht erschaudern ließen als er statt den normalen Eckzähnen, kleine, tierähnliche Fangzähne, sah. „Das ist dir aufgefallen? Eigentlich hatte ich gehofft dich von der Frage abgelenkt zu haben, aber ich werde dir ehrlich antworten. Es war mir in dem Moment nicht möglich meine Magie zu verwenden ohne wohl möglich großen Schaden zu verursachen und dass nicht nur an dem Gemäuer. Doch nun genug darüber wir müssen bald die Anderen wecken. Lass mir noch etwas Ruhe bevor ich mich den Tag mit ihnen herumschlangen muss.“ Leesiniel schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts mehr. Shakarga mochte ihnen geholfen haben doch trotzdem war er immer noch ein Dämon und diese waren kaltschnäuzig und Einzelgänger.

So neigte sich die Nacht einem Ende und der Elf übernahm freiwillig die Aufgabe die Anderen zu wecken. Auf einen schlecht gelaunten Dämon konnte er heute verzichten und vielleicht würde er noch das Ein oder Andre raus finden wenn er sich gut mit ihm stellte. Ein großes Wissen schien er zu besitzen.

Zäh floss der Tag an ihnen vorbei, der Regen hörte zum Abend hin endlich wieder auf und auch hatten sie die schmale Passage in das Tal gefunden. Am nächsten Morgen könnten sie also endlich den Abstieg wagen. Diesmal jedoch meldete sich der Dämon direkt zur Nachtwache. Ungläubig wurde er von seinen Kameraden an gesehen. Ahmad und Merin versuchten ihn beide davon abzuhalten, meinten er bräuchte den Schlaf, doch der Dämon wehrte immer wieder ab und meinte nur, dass auch drei oder vier Tage für Dämonen nicht sonderlich schlimm währen. Dämonen brauchten eben nicht soviel Schlaf wie ein Mensch oder eine Nymphe. Somit war das Thema für ihn beendet, doch schloss sich auch diesmal jemand der Nachtwache an, der Mensch. Langsam hatte Shakarga das Gefühl, dass sie ihm einfach nur nicht komplett vertrauten und lieber jemand anderen über ihren Schlaf wachen ließen. Doch nahm er es hin, etwas konnte er sie sogar verstehen.

So wartete er wieder, bis die Sonne hinter den schweren grauen Wolken aufging und die Welt etwas erhellte, doch blieb ihm, als es endlich geschah, die Sprache weg. Vor ihm erstreckte sich das Reich der Elfen und es sah einfach unglaublich aus. Das Tal vor ihm bestand aus einem einzigem Wald, welcher selbst bei den geringen Temperaturen noch immer grün war, geteilt wurde der Wald von einem Fluss in einem glitzerndem blau, der sich hin und her schlängelte um dann in der Ferne Verschwinden. Doch waren es drei riesige Steinbögen, welche ihm das Sprechen verwehrten. Sie waren aus weißem Stein, der im grünen Wald zu verschwinden schien. Doch war es nicht nur bloßer Stein, nein, die Bögen waren selbst noch bewachsen und führten das Grün hinauf in den Himmel. Die Bögen schienen nur etwas niedriger zu sein als das Land auf dem sie momentan standen, doch wusste Shakarga, dass sie noch einen langen und schweren Abstieg vor sich hatten und das an einer steilen Wand hinunter. Diese Monumente mussten natürlich vor Jahrhunderten entstanden sein denn selbst Elfen, schafften es nicht solche Bögen, hunderte von Metern hoch, zu erbauen. Grade diese Tatsache zeigte dem Dämon mal wieder, dass er diese Welt beschützen und noch weiter erleben wollte. Jedoch konnte er nicht lange die Schönheit betrachten, denn seine Kameraden waren nun erwacht. Und auch wenn sie ebenfalls staunten, mussten sie eine Kleinigkeit essen und dann den Abstieg wagen. Im dämmrigen Licht des Tages, welches ihnen nur ein paar Stunden zu Verfügung stand, bevor es am frühen Abend wieder zu Dämmern begann.

Kapitel 11 : Abstieg und Schlangen

 

Kapitel 11 : Abstieg und Schlangen

 

Nach dem Frühstück, bauten sie ihr Lager ab und wagten sich an den schweren Abstieg. Anfangs war es noch ein recht breiter weg, welchen sie ohne Probleme mit ihren Pferden beschreiten konnten, doch wurde dieser Weg bald schon, sehr viel schmaler und unebener. Vorsichtig mussten sie ihre Pferde über Geröll führen, immer nah an der Felswand entlang, darauf achtend nicht den Steilhang auf der anderen Seite hinunter zufallen oder abzurutschen. Denn noch immer war der Boden Nass und hin und wieder brach ein Stück von diesem weg und fiel hinab. Auch wurde der schmale Pfad den sie beschritten immer steiler. So atmeten sie alle auf, als sie ein kleines Plato erreichten, auf welchem sie kurz rasteten. Während der Rast sah sich der Zwerg, immer wieder unruhig um. Er bekam bei den kleinen Steinchen, welche von der Wand hinab rieselten, immer wieder Herzanfälle und wartete nur darauf, dass ihn ein großer erschlug, denn er hatte das Gefühl, dass irgendwas auf sie zu kam. Nur was wusste er nicht. Zwar schloss er Unterweltler in diesem Moment aus, da sie viel zu früh entdeckt werden würden und außerdem selbst die Probleme mit ihrem nicht sonderlich großen Untergrund bekommen würden. Aber was war es dann? Als sie weiter gingen blieb er selbst hinter allen und überblickte die Lage immer wieder, doch sah er nichts außergewöhnliches. Sie stiegen immer weiter hinab und erreichten am späten Nachmittag eine Höhle, in welcher sie erleichtert pausierten. Merin seufzte, sie hatten noch ein gutes Stück vor sich, doch war sie jetzt schon erschöpft. Leicht lächelnd bedankte sie sich bei Ahmad, als er ihr etwas Dörrobst hin hielt. Doch stockte sie als ihr ein paar Kiesel auf den Kopf fielen. Überrascht sah sie nach oben. Irgendwas war dort. Sie sah es zwar nicht aber der Felsen schien sich über ihnen zubewegen. „Was...?“ doch zu mehr kam die junge Nymphe nicht mehr als auch die anderen ihrem Blick folgten. Erschrecktes Auf keuchen machte die Runde und dann ging alles sehr schnell. Die Pferde wurden tiefer ins Innere der Höhle geschoben und lautes fluchen war zu hören. „Wir müssen tiefer in die Höhle!“ rief der Mensch „Hier können wir nicht gescheit dem Vieh ausweichen!“ „Los lauft! Treibt die Pferde weiter! Sie dürfte zu groß sein, um in die Höhle zu gelangen!“ schrie nun auch der Elf. Noch immer starrte die Nymphe auf die Felswand über ihnen. Dort bewegte sich eine nicht grade kleine, nein eher riesige Schlange auf sie zu und kam immer näher. Angst machte sich in ihr breit, doch da spürte sie schon wie sie an beiden Schultern gepackt und vor jemandem hergeschoben wurde. Tiefer in die Höhle hinein. Sie hörte hinter sich wie nun auch größere Geröllstücke auf das kleine Podest vor der Höhle fielen wie ein wütendes Zischen erklang und ein Poltern vom Eingang erklang. Doch wurde sie immer weiter in die Dunkelheit geschoben. Ihr Körper zitterte. Was war das für ein Tier gewesen? Und warum griff es an? „Sind alle da, auch die Pferde?“ fragte Ahmad als sie bald in vollkommener Dunkelheit stehen geblieben waren. Die Geräusche vom Eingang waren verklungen trotzdem wurde die Nymphe noch immer an den Schultern fest gehalten. Sie sah nichts und auch dem Menschen schien es ähnlich zugehen. „Ja.“ brummte der Zwerg. „Wir brauchen Licht.“ meinte Leesiniel ruhig. Also sah auch er nichts. Eine Hand löste sich von der Schulter Merins und kurze Zeit später tauchte neben ihr eine rote, kleine Flammenkugel auf, welche alles in ein mattes Licht hüllte. Erschrocken sah sie hinter sich und traute ihren Augen nicht. Dort stand der Dämon, noch immer in seiner Schwarzen Kluft und hielt ihre Schulter fest und sah ausdruckslos in die Runde. „Holt eine Fackel wir müssen tiefer in die Höhle. Der Eingang ist eingebrochen als uns dieses Ding folgen wollte.“ seine Stimme war ruhig und kühl, doch irgendwo auch angenehm. Sie beruhigte den Herzschlag der noch immer aufgebrachten Nymphe. Doch schlug dieser wieder schneller, als der Dämon nun sie direkt an sah „Und du solltest besser aufpassen! Du kannst nicht einfach stehen bleiben wenn eine Bergschlange versucht uns zu fressen! Das nächste Mal hohle ich dich nicht!“ Eingeschüchtert nickte die junge Frau und sah Shakarga hinterher als er sie los ließ und auf sein Pferd zuging, ihm beruhigend über den Hals strich.

Der Elf hatte in der Zwischen Zeit eine Fackel aus ihrem Gepäck geholt und diese angezündet, während er leise vor sich hin murmelte „Ich hoffe nur es gibt noch einen Ausgang aus diesem Loch ich hasse Höhlen!“ Das ließ den Zwerg lachen „Weißt du Baumkuschler, ich fühle mich grade wie zu Hause. Vielleicht sollten wir etwas länger hier bleiben?“ „Vergiss es Zwerg! Ich bleibe nicht länger unter der Erde als notwendig!“ „So unruhig Elf... Ich glaube ich habe mich nicht so angestellt als wir im Wald waren.“ scherzte Durgo weiter. Das ließ den Menschen den Kopf schütteln. Schlimmer als Kinder! Und von wegen 'nicht so angestellt', mies drauf war der Zwerg gewesen. „Wir sollten weiter zumindest ein Stück bevor wir rasten.“ meinte Ahmad an den Dämon gewandt der stumm nickte und sein Pferd wieder bei den Zügeln packte. „Das geht auch an euch zwei!“ warf Ahmad noch über die Schulter nach hinten zu den zwei Streithähnen bevor er der Nymphe wieder ihr Pferd über lies und sie vor sich schob „Der einzige Vorteil dürfte sein das wir hier erst mal recht sicher vor den Unterweltlern sind...“ flüsterte sie und der Mensch bestätigte.
Die Gruppe ging immer tiefer in die Höhle, folgte dem Dämon welcher zum ersten mal voraus ging.
In einem größerem Höhlengang schlugen sie ihr Lager auf und schliefen auch recht bald ein. Nur der Zwerg blieb zur Wache wach.
Als sie nach ein paar Stunden ihre Erkundungstour fortsetzten, war die Stimmung etwas gedrückt zu viele Gedanken gingen jedem einzelnen durch den Kopf. Doch stoppten diese Gedanken als sie hinter eine Biegung einen See entdeckten. Er funkelte und leuchtete schwach in einem leichten blau. Es war einfach bezaubernd doch gingen drei der fünf Personen der gleiche Gedanke durch den Kopf. Magisch! Nicht nur vom Aussehen, nein, dieser See war magisch, wenn auch nur schwach. Vorsichtig ließ sich die Nymphe am Rand sinken und hielt eine Hand übers Wasser. Kleine Wellen schienen von dem Punkt aus sich über den See zu verteilen. „Genießbar.“ meinte Merin mit funkelnden Augen „Leichte Heilkräfte aber sonst harmlos.“ Der Elf nickte, ließ sich neben ihr nieder und füllte seinen Trinkschlauch. Ihre kleine Freundin hatte also eine Wassernymphe in der Familie, wenn sie solch Kräfte benutzen kann. Der Elf war gespannt was sie sonst noch konnte, doch füllte er erst mal, auch ihre anderen Wasservorräte auf. Die anderen taten es ihm gleich, nur der Dämon schien etwas abwesend zu sein. Er starrte stur aufs Wasser. Reagierte nicht einmal als man ihn ansprach. Wie erstarrt stand er da. Erst als die Nymphe ihn an den Schultern rüttelte, schien sein Geist wieder ins Hier und Jetzt zukommen. „Shakarga! Shakarga was ist los.“ sie klang besorgt, doch sah sie der Dämon nur verständnislos an. „Jetzt sprich endlich was war eben mit dir los!“ „Ich... Ich weiß nicht...“ murmelte der Dämon und klang dabei hilflos und verloren. Werder kalt noch abwertend. „Ich habe das Gefühl, ...als kenne ich diese Quelle.“ „Man hat doch nicht das Gefühl als würde man etwas kennen man kennt oder kennt es eben nicht, also sprich.“ murrte der Zwerg Augen rollend. Man sah die Ratlosigkeit dem Dämon an. „Ich weiß nicht...“ Schlagartig fiel der Nymphe der Blick ein, welchen Shakarga gehabt hatte als die Älteste und sie ihn gesucht hatten. Er sah damals für einen kurzen Moment genauso verloren aus, als... als ob Shakarga es selbst nicht wusste wer er war, oder was gewesen ist. Und die Erkenntnis traf sie hart.


Beim Widerstand herrschte Aufruhr. Überall im Schloss der Elfen sah man Nymphen, Zwerge und Menschen herumlaufen. Die Schmied lief seit Tagen durch und die Zwerge und Elfen arbeiteten Hand in Hand während sich die Menschen mit den Elfen zusammen an die Ausbildung neuer Kämpfer machten. Die Elfen im Fernkampf die Menschen im Umgang mit Schwertern und Schild. Nymphen halfen den Magie begabten bei der Erlernung von Elementen, während andere Zwerge mächtige Runen in die Rüstungen und Waffen gravierten. Für sie alle stand fest, dass sie nicht ewig hier bleiben würden. Zwei oder drei Monde vielleicht auch noch ein vierter, aber länger konnten sie nicht bleiben. Sie mussten die anderen Bollwerke ihrer Völker finden und besuchen, auf Unterstützung hoffen. Denn der Krieg würde neu entfacht werden. Wahrscheinlich grausamer als zuvor. Das ließ die Königin der Elfen seufzen. Wie lange herrschte der Krieg nun? Das erste Mal, dass Elfen angegriffen wurden lag nun schon dreihundert Jahre zurück. Am Anfang konnten sich ihre Völker noch wehren, doch durch die Verluste wurden sie immer schwächer, bis sie sich schließlich zurück ziehen mussten. Es hatte blutig begonnen, doch war es zu kleinen Gemetzeln während der Zeit zurück gegangen. Doch schien, dass nur an ihrer geringen Zahl zu liegen. Die Unterweltler hatten einfach nicht mehr so viele Opfer wie zuvor. Wieder seufzte die Königin. Sie betete, dass ihr Junge noch am leben war. Er war noch so jung, auch wenn Elfen in diesen Zeiten nicht mehr solange lebten wie vor dem Krieg, so hatte ihr Sohn noch soviel Zeit vor sich. Erschrocken zuckte die Elfe zusammen als ihr eine Hand auf die Schulter gelegt wurde, doch dann lächelte sie schwach. „Es wird ihnen gut gehen.“ meinte die Älteste der Nymphen „Sie alle fünf sind vom Schicksal dazu bestimmt und so schnell wird das Schicksal sie nicht aufgeben.“ Die Elfenkönigin nickte. Sie hoffte nur die Älteste möge recht behalten. Soviel stand für sie alle auf dem Spiel.

Kapitel 12 : Erinnerungen und Pläne

 

Kapitel 12 : Erinnerungen und Pläne

 

Ungläubig sah die Nymphe Shakarga an. „Du erinnerst dich wirklich nicht...“ Der Dämon schüttelte den Kopf. „Das hat er doch eben schon gesagt das er sich nicht erinnert!“ maulte der Zwerg „Aber man kennt etwas, oder eben nicht. Was ist so schwer daran? Man hat nicht einfach keine Erinnerungen mehr an irgendetwas, dass wäre ja so als ob man...“ abrupt stoppte Durgo und sah zum Dämon, der wieder Kontrolle über sein Gesicht und die Emotionen, welche in ihm brodelten, erlangt hatte. Auch Ahmad und dem Elf schienen nun verstanden zu haben. „Seit wann?“ fragte Merin leise „Seit wann, oder besser wann, hast du deine Erinnerungen verloren?“ Der Dämon senkte den Blick und legte wieder seine Maske der Gleichgültigkeit über seine Züge, bevor er antwortete „Ist das nicht hinfällig? Ich habe keine Erinnerungen an eine Zeit meines Lebens und das kann ich nun auch nicht ändern.“ Kurz herrschte unangenehmes schweigen zwischen ihnen, bis der Elf nickte und dann das Wort erhob „Nun, da wir dass geklärt haben würde ich sagen wir gehen weiter. Ich will endlich aus diesem Loch raus!“ Der letzte Satz ließ den Mensch lachen „Du hast recht, wir sollten sehen, dass wir hier raus kommen. Wo lang sollen wir gehen?“ Doch statt zu antworten, nahm der Dämon nur die Zügel seines Pferdes und ging tiefer in die Höhle hinein am See vorbei. „Gut, dann wäre dass ja jetzt geklärt.“ meinte Merin ruhig und folgte dem Anderen. Die Verbliebenen schüttelten nur den Kopf. Oh ja, das konnte heiter werden. Der Dämon schien, nach dem sie nun eines seiner kleinen Geheimnisse erfahren hatten, richtig miese Laune zu haben. Wobei Ahmad vermutete , dass Shakarga grade einfach verunsichert war. Schließlich schien dieser Ort mit seiner Vergangenheit zusammen zu hängen. Ihm wäre es auch unheimlich, etwas zu kennen und doch nicht. Aber einen Vorteil hatte es, denn so kannte der Dämon wahrscheinlich einen Ausgang hier raus. Wenn auch nur unterbewusst. So gingen sie hinter der Nymphe und Shakarga her. Wobei die Frau den anderen versuchte in ein Gespräch zu verwickeln. Allerdings war dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt, denn der Dämon schwieg. Schien nicht mal zuzuhören.
Sie gingen am See vorbei, welcher sich bald zu einem stillen Fluss formte. Immer weiter. Bald hörten sie ein leises Rauschen und als sie in die nächste Höhle traten, staunten sie. Vor ihnen sprudelte die Quelle, welche den See speiste, fröhlich vor sich her. Das Wasser fiel in einem kleinen Wasserfall etwa fünf vielleicht sechs oder sieben Meter hinab und formte den Fluss. Doch erleichtert waren sie als fahles Licht hinter dem Vorhang aus Wasser in die Höhle fiel. Ein Ausgang. Der Elf hastete zum Wasserfall und staunte, als er die breite Öffnung zwischen Wand und Wasserfall sah. Doch die Anderen konnten nur zusehen wie Leesiniel verschwand und bald darauf ihnen zu rief „Hier ist ein Ausgang! Etwa zwanzig Meter hinter dem Wasserfall!“ Ebenfalls erleichtert atmete der Mensch auf und folgte dem Elf hinter das Wasser. Auch Durgo schloss sich schnell an. Zurück blieben Merin und Shakarga, wobei die Nymphe schon neben dem Wasserfall stand. „Kommst du Shakarga?“ der Dämon wollte erst schlicht nicken doch murmelte er dann „Einen Moment...“ und drückte der Nymphe die Zügel seines Pferdes in die Hand. Überrascht sah sie ihn an, blieb jedoch wo sie war und beobachtete wie Shakarga hinauf zur Quelle kletterte und kurz stockte. Vor ihm in der Quelle um einen Stein lag eine Kette. Als Band, diente ein feiner Kettenreif, an welchem, ein ebenso fein gearbeiteter Anhänger hing. Dieser war etwa einen halben Finger lang, maß in der breite jedoch nur wenige Millimeter, bis auf das Ende, dieses ging etwas auseinander und fasste einen Tropfenförmigen Smaragd. Er hatte die Farbe von Merins Augen... Ein unnatürliches aber wundervolles grün, durchdringend und doch warm. Schnell zog der Dämon sich einen seiner Lederhandschuhe aus und Griff nach dem Schmuckstück. Er schloss es in seine Hand und staunte als es warm zu sein schien. Irritiert schüttelte er den Kopf und sprang hinab, was der Nymphe einen erschrockenen Schrei entlockte. Doch der Dämon grinste nur schwach und streckte die Hand, welche das Schmuckstück hielt, Merin hin. „Nimm.“ „Was...? Wo hast du das her?“ doch statt zu antworten, zeigte Shakarga nur hinauf und ging noch einen Schritt auf die Nymphe zu, welche noch immer nicht die Kette genommen hatte. Vorsichtig strich er ihr den Zopf, aus rotblonden Haaren beiseite und legte ihr die Kette um. Dann drehte er sich um und ging mit seinem Pferd zusammen hinaus. Er wusste, diese Kette war wichtig, doch woher er es wusste, konnte er nicht sagen. Vielleicht, wusste er es aus seiner Vergangenheit. Vielleicht, war es auch einfach nur ein Gefühl. Doch sollte es nur ein Gefühl gewesen sein, woher wusste er dann, dass dieses Schmuckstück dort oben gewesen war?
Etwas überrumpelt stand die Nymphe noch in der Höhle und blickte Shakarga nach, bevor sie sachte lächelte. Sie mochte den Dämon. Sie hatte damals wohl die richtigen Worte genommen um ihn zu überzeugen. 'Vielleicht findest du ein paar Antworten auf der Reise'. So in etwa waren ihre Worte gewesen und scheinbar stimmten sie. Mit Glück würde sie auch noch etwas über ihn erfahren. Aber, dass würde noch dauern, zu verschlossen war Shakarga noch. Aber sie würde warten. Noch immer leicht Lächelnd ging nun auch sie hinaus und atmete einmal durch. Die Luft war rein und die Dämmerung würde der Nacht schon bald weichen. „Da bist du ja Merin! Wir wollen noch ein Stück weiter in den Wald reiten.“ „Ist in Ordnung.“ erwiderte die junge Nymphe schlicht und sah sich um. Sie waren am Fuß der Klippe und der Wald noch knapp fünfzig Meter entfernt. Sie seufzte, wenn endlich Frieden herrschte würde sie gerne einmal hier entlang reiten ohne aufpassen zu müssen.

 

 

 

„Älteste! Älteste!“ ein Späher der Nymphen, kam grade in den Thronsaal der Elfen hineingestürzt und hatte abrupt die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. „Was ist mein Kind?“ fragte die Angesprochene ruhig. „Es gibt Berichte, die besagen, dass eine Horde an Unterweltler zusammen getrommelt wird! Es werden immer mehr und sie ziehen in die Richtung der Feste von den Menschen und Zwergen. Sie werden sie wahrscheinlich, bei ihrem jetzigen Tempo, beim nächsten Mond erreichen!“ ein Raunen ging durch die Anwesenden, welche aus den Herrschern ebenjener Feste bestanden, der Ältesten, er Königin der Elfen und ein paar Anderen, welche ihnen planen halfen. Der jetzige Mond war schon seit einigen Tagen am abnehmen, dass hieß, sie hatten nicht viel Zeit. Einen dreiviertel Mondzyklus und dann würde die Feste nicht mehr stehen. Aber schlimmer war die Erkenntnis, dass die Unterweltler, in diesem Fall direkt hier her kommen würden. Zwar würde dies ihnen nochmal Zeit geben, einen halben vielleicht einen ganzen Mond, bei der Größe der Horde ihrer Feinde, doch schmiss diese Neuigkeit ihre Planung vollkommen durcheinander. „Das kommt unerwartet.“ brummte Nexius „Wir hatten erwartet, dass sie frühsten in zwei bis drei Monden von unserem erneuten Widerstand erfahren. Sie müssen einen Hinweis bekommen haben, dass etwas nicht stimmt.“ „Oder, unsere Kinder haben größere Probleme, als wir dachten.“ flüsterte die Herrscherin der Menschen. „So etwas darfst du nicht einmal denken meine Liebe!“ wandte sich nun die Älteste an die verzweifelte Frau, bevor sie sich wieder zu ihrem Späher drehte „Danke für diese Information. Bevor du dich allerdings zu Ruhe begibst, sende doch bitte noch Verstärkung zu den momentanen Spähtrupps, ich würde es bevorzugen, sie unverletzt zu sehen. Sollten sie Probleme haben, sollen sie sich zurück ziehen. Ich werde gleich ein kurzes Schreiben aufsetzen in dem die weiteren Schritte von uns genau beschreiben sind. Der Verstärkungstrupp soll es abholen bevor er abrückt.“ „Jawohl, Älteste!“ bestätigte der Späher noch schnell bevor er verschwand. Der Zwerg schüttelte den Kopf „Wir haben ein großes Problem!“ „Das wissen wir bereits!“ sagte die Menschliche „Wie weit seid ihr Zwerge mit der Schmiedearbeit?“ „Das wird noch etwas dauern, aber Notfalls würden wir die wichtigsten Materialien einfach mitnehmen und in der nächsten Stadt vollenden. Wir müssen sowieso bald aufbrechen. Momentan haben wir zwar Klasse, was unsere Krieger angeht, allerdings haben die Unterweltler mehr als nur Masse. Zur Zeit würden sie uns einfach überrennen.“ stumm nickten die drei Frauen, doch schnell fand die Älteste ihre Stimme wieder „Dann sollten wir unser Völker vorwarnen und sie auf den nächsten Aufbruch vorbereiten. Und den,“ sie stoppte kurz „den sollten wir am besten noch vor dem nächsten Vollmond vollendet haben. Je eher wir verschwinden, um so größer wird unser Vorsprung sein. Denn einen großen Vorsprung können wir gebrauchen, wir sind jetzt schon nicht wenige, aber die anderen Städte finden und sie zu überzeugen uns zu helfen, wird wahrlich nicht leicht werden!“ „Dann sollten wir gehen und alles erklären!“ meldete sich die Elfenkönigin nun zum ersten Mal in diesem Gespräch. „So ungern ich es nämlich sage. Wir sind Flüchtige im eigenen Land und sollten wir nun schon erwischt werden...“ sie ließ den Satz unbeendet doch jeder wusste was sie meinte. Ihre Kinder würden es, sollten sie erwischt werden, nur noch schwerer haben, als sie es nun schon hatten.

Kapitel 13 : Blutrote Sonne

 

Kapitel 13 : Blutrote Sonne

 

Kapitel 13 : Blutrote Sonne

 

Es war toten still um ihn herum, einzig seinen rasselnden Atem konnte er vernehmen. Sein Körper schmerzte, schien in Flammen zu stehen, doch ein Feuer war nirgends zu erkennen. Samtene Dunkelheit um gab ihn. Wieder atmete er rasselnd ein, nahm den schweren Geruch von süßlichem Metall war, der die ganze Luft erfüllte. Im versuch aus diesem Gestank, der ihm seltsam vertraut war, raus zukommen tat er einen Schritt nach hinten, welcher ihm mit einem schmatzenden Geräusch auch gelang. Ungläubig wandte er den Blick zu Boden. Eine zähflüssige Substanz schien sich von seinem Fuß aus auszubreiten. Sie war tief rot. Noch einen Schritt trat er zurück, blickte auf und erstarrte. Die Dunkelheit war einem entsetzlichen Bild gewichen. Um ihn herum breitete sich ein Schlachtfeld aus. Überall lagen Leichen von Dämonen, vereinzelt auch von anderen magischen und nicht magischen Wesen, und ihr Blut bedeckte den gesamten Boden. Das grüne Gras war rot und die Erde schien den roten Saft in sich auf zu saugen. Entsetzt wandte er seinen Blick von seiner Umgebung ab und starrte auf seine Hände und den Körper und musste schlucken. In beiden Händen hielt er ein Schwert, welche wie seine Rüstung, über und über mit Blut besudelt waren, teilweise noch feucht und matt schimmernd teilweise aber auch schon getrocknet. Verzweifelt sah er wieder auf, blickte sich um. Doch das Bild änderte sich nicht egal wohin er sah. Überall lagen die Leichen,hunderte von ihnen wenn nicht gar tausende, ein leichter Wind wehte seine ebenso blutverschmierten Haare ihm ins Gesicht zusammen mit dem immer stärker werdenden Geruch nach Tod.

Was war hier geschehen? War er schult an diesem Chaos? Es schien so. Wenn nicht er wer sonst? Außer ihm schien niemand mehr zu leben. Also musste er an diesem Bild mit schuldig sein. Kälte griff nach seinem Herzen, wer war er? Wer war er, solch eine Tat zu begehen, zu so etwas überhaupt im Stande zu sein und was waren seien Beweggründe? Wollte er auf diesem Schlachtfeld stehen. Doch seine Gedanken wurden unterbrochen als er Schritte hörte. Sie kamen immer näher und stoppten ein gutes Stück hinter ihm. Langsam wandte er den Kopf um, blieb aber mit dem Rücken zu ihnen stehen. Er erkannte die sechs Fremden hinter ihm als Dämonen, umso überraschter war er, Entsetzen und Angst auf ihren Gesichtern zu erkennen. Lange blieb es still zwischen ihnen, doch er wandte den Kopf nicht wieder ab, erst als das gezischte Wort 'Shakarga!' an seine Ohren drang, sah er vor sich auf in den Himmel. An welchem nun ein blutrote Sonne sich daran machte diesen zu erklimmen. Er hörte erneut wie ein unsicherer Schritt auf ihn zu gemacht wurde und das gezischte Wort 'Shakarga!' immer wieder wiederholten es die Fremden. Doch wusste er was es bedeutete. Verräter. Immer wieder hörte er es und es schien der Wahrheit zu entsprechen. Er wusste, dass er selbst ein Dämon war, auch wenn es mehr aus einem Gefühl heraus war. Auch wusste er das um ihn herum hunderte von toten Dämonen lagen und er Waffen trug an denen Dämonisches Blut klebte.

Noch einmal blickte er auf die rote Scheibe am Horizont, bevor er sich mit stechendem und kalten Blick umwandte und die Sechs mit seinen Augen fixierte. Ein kaltes grausames Lächeln legte sich auf seine Züge und einer der Fremden, der einen Schritt auf ihn zu getreten war, trat diesen augenblicklich wieder zurück. Er mochte vielleicht nicht wissen wer er selbst war, doch er wusste genau was er war und so meinte er mit schneidender Stimme, als sie wieder das Wort wiederholten, 'Dún kar´...'. Dann drehte er sich vollends um und lief der Sonne entgegen.

Shakarga... ja er war ein Verräter, spätestens als er den Fremden Dämonen den Satz 'Wohl wahr...' entgegen geschmissen hatte war er offiziell einer. Vielleicht sollte er sich erst einmal Shakarga nennen. Denn es gab nicht viele Dämonen die als Verräter lebten, Verräter wurden umgebracht. Er schüttelte den Kopf, anscheinend schien er sein allgemein Wissen nicht vergessen zuhaben. Eine positive Tatsache, aber zum Thema zurück dachte sich der Verräter. Wenn er sich auf der Dämonensprache selbst Verräter nannte, gab ihm dies wahrscheinlich einen gewissen Respekt, grade nach der Aktion dort auf dem Schlachtfeld, welche die Dämonen nicht unter den Teppich kehren konnten. Aber es würde ihn auf der Abschussliste weit nach oben bringen. Der Dämon lachte. Oh ja, er würde sich Shakarga nennen. Denn er war ein Verräter und er war stolz darauf und grade dies, würde den anderen seines verfluchten Volkes wie Galle aufstoßen. Wieder lachte der Dämon, und ging weiter...

 

„Shakarga! Hey, wach auf!“ unsanft wurde der Dämon an der Schulter gerüttelt und schlug schlagartig seine Augen auf, welche sich hektisch und desorientiert umsahen. Erst nach einiger Zeit schien der Dämon seine Umgebung wieder wahr zunehmen und blickte geradewegs in das Gesicht Ahmads. Das gewellte dunkel braune Haar des Menschen stand verstrubbelt ab und auch sah er müde aus, was sich nach einem kurzen blick in den Himmel erklärte, als dieser stockfinster war. Wieder schweifte sein blick zum Menschen der sich nun neben ihm nieder gelassen hatte, hinter diesem stand der Elf und sah ihn überrascht an. Erschöpft rappelte sich Shakarga auf und lehnte sich mit dem Rücken an einen Baum in der Nähe. So unauffällig wie möglich wischte sich der Dämon mit dem Saum seines Umhangs den Schweiß vom Gesicht und versuchte seinen rasenden Puls zu beruhigen. Die zwei Kameraden beobachteten ihn ruhig. Ahmad war eh erst vom Elf, welcher heute Nachtwache hatte, geholt worden, als dieser den Dämon nicht wach bekommen hatte. Zwar wollte Leesiniel Shakarga erst nicht wecken, da der Dämon seiner Meinung nach eh zu selten schlief, andererseits war der Dämon immer unruhiger geworden, in seinem Schlaf. Erst dachte er, es läge daran, dass der Schwarzhaarige draußen schlief, doch warf er diese Idee schnell beiseite, als er sich an das Gespräch am frühen Abend erinnerte. Der Dämon hatte ihm erklärt, dass er gerne unter freiem Himmel schlief und dies mehr als nur gewöhnt sei. Doch als Shakarga auf einem hinauf Baum zum schlafen wollte, hatte der Elf protestiert. Draußen schlafen als Dämon, schön und gut, aber nicht unter seiner Aufsicht auf einem Baum. Dass war viel zu gefährlich und nun war Leesiniel froh den Dämon hier unten gehabt zu haben. Er hatte ihn versucht zu wecken als dieser leise etwas vor sich hin gemurmelt hatte, doch hatte Shakarga nicht reagiert. Immer wieder hatte er versucht den Dämon anzusprechen, doch nichts half. Schließlich hatte er vorsichtig den Mensch geweckt und ihm kurz die Situation erklärt aber auch Ahmad hatte den Dämon erst nicht wach bekommen wollen. Erst nach einiger zeit reagierte der schlafende und riss erschrocken die Augen auf. Leesiniel blickte wieder zu der Gestalt am Baum und hockte sich neben Ahmad.

Der stolze Dämon lehnte mittlerweile ruhig und mit geschlossenen am Baum, doch wusste der Elf, dass er sie trotzdem bemerkte. Es herrschte einige zeit eine beruhigende Stille, bis der Mensch leise fragte „Shakarga, was war eben mit dir?“ Der Dämon seufzte. Es war ihm ja bewusst gewesen, dass diese Frage auftreten würde. Aber wieso musste er sich auch unbedingt heute Nacht an diesen Tag erinnern? Noch einmal durch atmend sah der Dämon zu seinen Kameraden. „Ich habe mich an etwas erinnert.“ „Aus deiner Vergangenheit?“ hackte der Elf direkt nach „Nicht so wie du jetzt vielleicht denken magst.“ ein kleines trauriges Lächeln legte sich auf das Gesicht Shakargas „Zwar habe ich von einem Tag in meiner Vergangenheit geträumt, allerdings war es wohl der Tag an dem ich meine Erinnerungen verlor. Denn an dem Tag begannen meine Erinnerungen und bis zu diesem Tag zurück kann ich mich erinnern.“ Nach der Aussage war es wieder Still doch noch einmal erhob der Mensch das Wort „Wenn an jenem Tag deine Erinnerungen anfangen, wieso warst du dann so unruhig?“ Der Dämon lachte bitter auf und sah hinauf zum Himmel, welcher sich langsam erhellte und stand auf „Elf, vor einiger Zeit sagte ich dir, dass Magie nicht immer dein Freund ist.“ der Elf nickte „Das selbe gilt für die eigenen Erinnerungen. Mal sind sie schön, mal bestialisch und manchmal verzweifelt man an ihnen. Der Tag an den ich mich erinnerte ist bekannt als 'Tag der blutenden Sonne'. Allerdings würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir der Anblick der Sonne nicht gefiel. Im Gegensatz zu euren Völkern und eurer Einstellung, sehe ich die blutrote Sonne nicht, als Zeichen des Untergangs. Wobei ich die Sonne, egal wie, gerne ein weiteres Mal sehen würde, bevor ich diese Welt verlasse...“ Der Dämon schwieg kurz „Ich werde die Anderen wecken wir sollten früh weiter.“

Elf und Mensch kamen nicht einmal mehr zum antworten, da war der Dämon schon verschwunden. Doch ihnen beiden steckte noch der schock von dem eben Offenbartem in den Knochen. Das letzte Mal, dass es einen Tag der blutroten Sonne gab, lag lange zurück. Etwa dreihundertfünfzig Jahre. Und ein paar Jahrzehnte später ergriff die immer währende Dunkelheit langsam begriff von der Welt und knapp fünfzig Jahre nach diesem Tag begann der Krieg zum ersten Mal. Eine rote Sonne galt seit jener Zeit, und schon lange davor, bei ihren Völkern für ein nahendes Übel oder als Bekundung einer blutigen Schlacht. Selten auch für beides. Doch wer war der Dämon, dass er diesen Tag mit erlebt hatte? Wenn Shakarga sich wirklich an jenen Tag erinnerte, war wahrscheinlich älter als sie alle zusammen. Vielleicht wusste er auch den Grund für diesen Krieg. Vielleicht konnte er ihnen weiter helfen. Doch zuerst mussten sie erfahren was an jenem Tag passiert war, dass es selbst den Dämon so aus der Fassung brachte.

 

Kapitel 14 : Gelbe Augen in der Nacht

 

Kapitel 14 : Gelbe Augen in der Nacht

 

Es hatte etwas gedauert, bis sie den Zwerg wach hatten, doch nun waren sie seit ein paar Stunden wieder unterwegs. Shakarga schwieg beharrlich, doch wirkte er auf die anderen vier nervös. Zwar meinte Durgo, dem sie das Geschehen vom morgen erzählt hatten, dass der Dämon einfach etwas ruhe bräuchte nach dem er ihnen etwas aus seiner Vergangenheit erzählt hatte, doch glaubten die anderen nicht wirklich daran. Der Dämon wirkte nämlich nicht nur nervös, sondern auch unruhig und sah sich immer wieder in der Gegend um, als ob er nach etwas aus schau hielt. Auch die anderen sahen sich immer wieder um, doch konnten sie nichts erkennen, was in dem Dämon ein solches Unbehagen auslösen könnte. Es war ein einfacher Wald, welcher immer dichter wurde je tiefer sie gingen.

Am späten Mittag meinte der Elf dann, dass sie der Stadt Nermesi schon sehr nah sein müssten. „Die Stadt ist eigentlich eher etwas wie eine Burg,“ begann der Elf zu erklären „Sie ist mit Zaubern umgeben, welche sie unsichtbar machen für alle außenstehenden, auch kann man die Schutzzauber nicht einfach übertreten, weder von innen noch außen. Dass macht diese Burg so sicher, oder besser gesagt hat sie sicher gehalten, war aber auch ihr Untergang. Denn die grenze der Zauber ist wie eine Mauer. In jeder Stadtmauer gibt es einen Weg hinaus, ein Tor. Auch das Tor von Nermesi wurde bewacht, doch stießen Dämonen auf das Tor... Es war damals wohl reiner Zufall, doch half diese Erkenntnis nicht, denn die Elfen wurden kurz darauf belagert, einer der Dämonen musste den Wachen entwicht sein, und bei einem letzten versuch die Belagerung zu brechen verloren sie und Nermesi fiel. Eine Handvoll Elfen ist es damals gelungen zu entkommen. Diese berichteten den Herrschern außerhalb des Elfenreichs, das ihre Hauptstadt ihr größtes Bollwerk gegen die Unterweltler gefallen war. Auf die Bitte der Herrscher, den Weg zum Tor Nermesi's zu offenbaren, weigerten sich die Entkommenden Elfen, da sie nicht für weitere Verluste verantwortlich sein wollten. Doch war vieler Orts der Preis für das verweigern der Auskunft die Hinrichtung.“ Leesiniel stoppte und sah in den Himmel, welchen man im Wald fast nicht mehr hinter dem Blätterdach erkennen konnte, doch war das was man erkannte tief grau und diesig. „Auch in unserem Schloss waren früher einmal Flüchtig dieser Stadt, als sie die Auskunft verweigerten wunden sie jedoch nicht hingerichtet. Verstoßen und an den Rand der Ländereien getrieben, doch dort geduldet. Sie fristeten dort ihr Leben und starben nach und nach. Doch als der Letzte an einer Krankheit dahin gerafft wurde, rief er den damaligen Herrscher. Dieser war überrascht eine Frau vorzufinden, welche mehr tot als lebendig war, doch schlossen sie einen Packt. Mit der Bedingung, dass alle Herrscher dieses Schlosses jeden Flüchtigen und jeden Weisen aufnehmen würde, so würde die Frau dem Herrscher den Aufenthalts Ort des Torbogens Nermesi's verraten, jedoch auch nur mit der weiteren Bedingung das dieses Wissen in der Herrschaftsfamilie bleibt, bis zum Tag, welcher den Anfang vom Ende einläuten würde.“ „Dann ist deine Mutter der Meinung, dass das Ende nun langsam näher rückt?“ fragte der Mensch. „Wer weiß, ich gehe allerdings davon aus.“ wieder entstand eine Stille in der jeder über die Informationen nach dachte, doch ein lautes „Halt!“ lies sie erschrocken die Pferde anhalten. Der Dämon hatte zum ersten Mal, seit dem Morgen, ein Wort gesagt und hatte nun ihre gesamte Aufmerksamkeit. „Wir werden hier rasten.“ damit stieg er von seinem Pferd, welches unruhig schnaubte. „Aber es dämmert noch nicht einmal.“ versuchte Merin den Dämon zu überzeugen weiter zu reiten, doch Shakarga blickte sie nur stumm an und trat ein Stück von ihnen weg und ging einen großen Kreis um sie herum ab.

Kopf schüttelnd, taten es Mensch und Zwerg ab, erst machte er ihnen Beine damit sie schnell aufbrachen und dann ließ er sie relativ früh rasten, manchmal, eigentlich fast immer, verstanden sie den Dämon nicht. Doch stiegen sie von ihren Pferden und begannen das Lager aufzubauen. Doch der Elf und die Nymphe beobachteten den Dämon mit großen Augen. Shakarga, welcher sonst bei dem Bau eines Lagers nicht wirklich half, da sie ihm anfangs nicht trauten und er bald fast jede Nacht die Wache über nahm und sie ihm so wenigstens etwas Erholung während des Baus geben wollte, schritt nun fast hektisch und tief konzentriert einen Kreis immer wieder um das Lager ab. Sie beide wussten das der Dämon Zauber wob, nach dem leichten glimmen und den komplizierten fremdartigen Worten welche zu ihnen hinüber geweht wurden sogar sehr mächtige. Es waren keine ihnen bösartig gesinnten Zauber, die beiden Beobachter tippten auf Schutzzauber, allerdings würden sie Shakarga dazu befragen, wenn dieser fertig war. In der zwischen Zeit würden sie Feuerholz sammeln.

Als sie etwas später am wärmenden Feuer saßen, erklärte der Dämon, dass er die Nachtwache übernehmen würde und fragte die junge Nymphe ob sie diese Heute mit ihm übernehmen würde, welches sie mit einem nicken bejahte. Sie saßen lange dort am Feuer, nur Shakarga stand an einem Baum gelehnt etwas abseits und starrte in den Wald. Als sie ihn fragten ob etwas sei, verneinte er jedoch nur und so wurde es etwas später auch ruhiger ums Lagerfeuer. Ahmad, Durgo und Leesiniel hatten sich in ihre Zelte zurück gezogen und so blieben nur Merin und Shakarga am Feuer. Doch bald schon begann die Nymphe müde zu gähnen, dabei huschte dem Dämon ein kurzes Grinsen übers Gesicht welches doch wieder direkt verschwand. „Du solltest auch schlafen, wenn du müde bist...“ meinte er zu ihr schlicht. „Nein, nein, es wird schon gehen. Du schaffst es schließlich auch wach zubleiben.“ Shakarga seufzte nur „Ich bin nicht wie du, Merin, ich bin ein Dämon und wir brauchen sehr viel weniger Schlaf, als ihr. Und jetzt geh schlafen, oder schließe zumindest für ein paar Stunden die Augen. Ich wecke dich vor den Anderen, wenn du willst.“ Merin überlegte eine ganze Weile eher sie schwach nickte und sich vor dem Feuer zusammen rollte. Wieder grinste der Dämon schwach starrte dann jedoch wieder in den Wald hinein, seine Aufmerksamkeit lag auf einem einzigen Punkt. Doch musste er warten, bis die Nymphe schlief, wie die anderen. Davor konnte er das Lager nicht verlassen.

Als er sicher war, dass die Nymphe, sowie die anderen innerhalb ihrer Zelte, schliefen, stieß sich der Dämon elegant von dem Baum ab, an welchem er gelehnt hatte. Leise durchquerte er ihr Lager und trat durch die Zauber, welche er gewoben hatte. Er schritt immer weiter, entfernte sich von ihrem Lager und hielt erst inne, als er den Rand einer Lichtung erreichte. Die Lichtung war nicht wie bei Mondlicht hellerleuchtet, sondern genau so grau schwarz wie der Rest der Welt, nur, dass sie von den tief schwarzen Bäumen umzäunt, noch gefährlicher und furchteinflößender wirkte. Doch trotz dieser Schwärze konnte Shakarga zwei Gestalten auf ihr aus machen. Die eine war groß mit zwei unförmigen Wucherungen auf dem Rücken, die andere ebenso groß jedoch um einiges schlanker und mit keinen Auswüchsen. Aber nicht die Gestalt, welche sie inne hatten, ließ dem Dämon einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Es waren die zwei Paar stechenden gelben Augen, die ihn musterten. Die zwei Gestalten überraschten ihn, mit ihrer Anwesenheit, nicht. Er konnte ihre bösartige Aura seit dem Morgen spüren. Wahrscheinlich hatte sein Unterbewusstsein, sie schon in der Nacht wahrgenommen, und ihn so an eines seiner unangenehmeren Treffen mit Ihresgleichen erinnert. Doch wunderte er sich, warum sie noch nicht am Tag seine Gruppe angegriffen hatten. Erst gegen Abend kam ihm die Erkenntnis und nun stand er hier, starrte sie an wie sie ihn. Langsam schritt Shakarga auf sie zu, die Kapuze tief im Gesicht. Auch in die fremden Gestalten kam nun Bewegung, sie traten etwas unter dem Baum hervor. Etwa fünfzig Fuß voneinander entfernt blieben sie stehen. Rot traf auf Gelb, und Gelb starrte ebenso stur zurück. Es war als sähe ein Jäger seiner Beute in die Augen, doch wer war hier nun der Jäger und wer der Gejagte?

Die massiger Gestalt trat noch einen Schritt auf Shakarga zu, während Wut in dessen Augen funkelte. „Wieso bist du als Dämon mit diesen mickrigen Wesen unterwegs?! Du solltest solltest sie und ihres gleichen töten! Wer maßt du dir an zu sein …?“ doch wurde die Gestalt von der anderen unterbrochen in dem diese die Hand hob und selber anfing zu sprechen. „Korrigiere mich wenn ich falsch liegen sollte, doch denke ich, dass du nicht zu uns gehörst. Ich maße mir sogar an zusagen, dass du einer der wenigen Dämonen bist, welche sich gegen unsere Sache gestellt haben.“ Shakarga grinste nur schwach darauf und zischte zynisch „Wieso will ein dreckiges Mischblut,“ darauf gab es ein empörtes schnauben, von Seiten der Anderen, „dass wissen? Es ist nicht so, dass es euch etwas angehen würde.“ die etwas größer und breitere Gestalt grollte als Antwort auf, auch die Augen der schmaleren wurden zu schlitzen. „Unsere Beweggründe gehen dich eben sowenig etwas an, Shakarga!“ das letzte Wort wurde bedrohlich gezischt „Aber ich möchte nicht so unfreundlich sein. Ein Bote erreichte uns, welcher sagte, dass eine Gruppe unseren Vorposten mit den Todesfeen aus gelöscht hätte...“ der Fremde stoppte kurz. „Zu dumm, dass man ihm erst nicht glauben wollte und ihn Stattdessen, hinrichtete. Aber natürlich mussten den Informationen nach gegangen werden. So wurden ich und mein Freund, in die Richtung welche der Bote beschrieb geschickt. Es war ein einfacher Befehl, findet die Gruppe und tötet sie.“

Kapitel 15 : Der Pakt

  Kapitel 15 : Der Pakt

 

Auf die Offenbarung, des Fremden, lachte der Dämon nur hohl auf „Und wieso habt ihr uns noch nicht umgebracht, wenn es doch euer so einfacher Befehl war?“ der Fremde fing nun an zu lachen „Ich bin nicht verrückt, es wäre töricht gewesen, wenn wir zu zweit eine Gruppe aus fünf Personen angegriffen hätten. Besonders wenn man davor schon bemerkt wurde.“ Damit trat der Sprecher vor und grinste teuflisch „Aber bevor wir jetzt weiter reden, habe ich eine Sache mit dir zu klären. Ich hasse es ein Mischblut genannt zu werden, vielleicht bin ich kein Reiner Dämon, aber ich bin noch immer besser als du Verräter, welcher die Verbündeten seiner eigenen Rasse tötet!“
Überrascht sprang Shakarga zur Seite, als der Halbdämon auf ihn zu raste und mit langen Klauen besetzten Händen nach ihm schlug. Was hatte der Dämon eigentlich erwartet? Es war klar gewesen, dass ihnen irgendwann Verfolger auf die Pelle rücken würden. Dennoch hatte er gehofft, dass diese sich etwas mehr Zeit lassen würden. Wieder sprang der Dämon zurück, als er einen gelblichen Blitz auf seine Position zurasen sah. Er war dumm alleine hier her zu gehen, zumindest hätte er Bescheid geben sollen. Elegant zog Shakarga, beim nächsten ausweichen, eines seiner Schwerter. Nun war es sowieso zu spät. Er sprang auf seinen Gegner zu musste sich jedoch direkt unter den Pranken des zweiten Halbdämons weg ducken. Zähne knirschend, versuchte er es ein weiteres mal. Jedoch schlug er nicht mit seinem Krummschwert zu, sondern formte, in seiner freien Hand, eine schwarz silberne Kugel, welche die massige Gestalt in der Brust traf und dieser einen Schmerzens Laut entlockte.

Verwundert, schlug Leesiniel die Augen auf. Etwas hatte ihn geweckt, nur wusste er nicht was es war. Müde rieb er sich über die Augen und stieg, mit seinem Bogen in den Händen, aus dem Zelt. Einen Moment brauchte er, um sich zu orientieren und sah dann mit einem Lächeln auf den Lippen, die Nymphe tief schlafend, am Lagerfeuer. Doch als er sich nach dem Dämon umsah, konnte er diesen nirgends entdecken. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Noch einmal sah sich der Elf um, besah sich auch die nähere Umgebung, doch konnte er den Dämon nicht, in der Schwärze der Nacht, ausmachen. Jedoch schlug ihm kurz nach dieser Feststellung eine Magieaura entgegen und bald darauf noch eine zweite, viel stärkere. Kalt lief es dem Elf den Rücken runter. Immer wieder pulsierten die beiden Auren gegeneinander, ließen dabei die Luft vibrieren. Tief atmete Leesiniel ein, versuchte das flaue Gefühl, welches sich immer mehr in ein schreckliches und mehr als nur schlechtes wandelte, zu verdrängen. Aber es gelang ihm nicht. Er hechtete, nun vollends wach, in die Richtung der Magie. Schnell schlug er sich seinen Weg durch das Gestrüpp, seine Sinne waren gespannt, bis zum zerreißen. Kalter Schweiß lief ihm die Schläfe hinab. Sein Geist schrie, je näher er den Auren kam, er solle von hier verschwinden, sich in Sicherheit begeben, da nur ein zusammenprallen gegeneinander gewirkter Magie, einen solchen Effekt auf die sonst ruhigen Auren haben konnte, doch sein Verstand sagte ihm, dass eine der Auren, womöglich dem Dämon gehörte. Noch ein Mal beschleunigte er seine Schritte. Jedoch fiel er fast, über einen liegenden Baumstamm,als er abrupt stoppte. Mit seine geweiteten Augen, sah der Elf, durch das Blätterdach in den sonst mit Wolken bedeckten Himmel, welcher einen Augenblick zuvor noch von zwei verschiedenfarbigen Blitzen erhellt wurde und nun den, mit Sternen übersäten, Nachthimmel preisgab. Noch immer fasziniert von dem Himmel, trat sorge in Leesiniels Kopf. Eine der Magischen Auren war in sich zusammen gefallen und begann sich aufzulösen. Noch ein letztes mal in den Himmel sehend, lief der Elf wieder los. Bald stieg ihm der Geruch von verbrannten Fleisch und Rauch in die Nase und er konnte eine Gestalt auf der Lichtung vor sich erkennen. Sie schien so hochgewachsen wie er selbst, doch war ihre Haltung gebeugt. Als ein Windstoß, die zerteilten Wolken beiseite schob und das fahle silbrige Licht auf die Lichtung fiel, wurde die Gestalt klarer und entblößten den Dämon. Dieser war in sich zusammengesunken und hielt sich den anscheinend schmerzende Kopf. Direkt lief der Elf auf seinen Kameraden zu, sprang dabei über eine unförmige am Boden liegende Kreatur und sank neben dem Dämon auf den Boden. Magie wirbelte, um Shakarga, wild und unbändig herum. Immer wieder nahm die Magie zu nur um dann wieder ab zu flauen. Eines war dem Elf bewusst, dieser Ausbruch von Magie konnte nicht gesund sein. „Shakarga! Shakarga, sieh mich an!“

Der Dämon konnte sich noch daran erinnern, wie im Kampf seine Magie nach außen drängte, bis er ihr nach gab, mit ihr kämpfte, statt mit seinen Krummschwertern. Doch bald darauf spürte er schon das Brennen seiner Magie überall in seinem Körper es lähmte seine Nerven. Die Magie fraß sich immer weiter in seine Gedanken, flüsterte etwas von Zerstörung und Vernichtung. Erzählte ihm wie gut es sich anfühlen würde, wenn er sich diesen Wünschen hin gab. Er war versucht der Stimme zu glauben, welche die Schmerzen von seinem Körper fern hielt, ihn nur mit einer Hitze füllte, welche Macht versprach. Er sah alles durch einen tiefen Schleier von Silber. Den Halbdämon, welchen er mit Hilfe seiner Magie direkt getötet hatte, als er ihm eine Energiekugel ins Herz rammte und den Kampf mit dem anderen Fremden. Das von grausamen Vergnügen entstandene Lächeln erlosch, als er von dem hellen Licht, seines schwarz silbernen Blitzes und dem Gelben, des anderen, geblendet wurde. Sein Verstand schien wieder langsam zu ihm zurück zukehren und die angenehme Hitze seiner Macht, wurde zu einer zerreißend und quälenden. Shakarga versuchte seine Magie wieder Unterkontrolle zubringen, sie zu zwingen sich zulegen, doch kämpfte sie mit allen mitteln dagegen an. Aber nach einiger zeit gelang es ihm sie etwas im Zaum zuhalten, sie für sich zu nutzen und nicht seinen Körper ihren Willen zu überlassen. Allerdings spürte er noch immer, wie sie versuchte, aus dem von ihm errichteten Gefängnis, auszubrechen. Zwanghaft versuchte er sich zu beruhigen und atmete erleichtert auf, als eine fremde Magie vorsichtig nach ihm griff und half seiner eigenen Einhalt zu gebieten. Jetzt erst fiel dem Dämon auf, dass der Fremde, mit welchem er kämpfte, verschwunden war und er grade Wegs den Elf vor sich hatte, welcher ihn entsetzt an sah. Denn der Leesiniel blickte nicht in die sonst so dämonisch roten Augen sondern in silberne. Silberne welche nicht von dieser Welt zu sein schienen. Tief schwarz wurde die Iriden umrandet, ließen so den dunklen silbernen Ring um die kleinen feinen katzenartige Pupille heller erscheinen. Doch der Elf blinzelte nur ein paar mal und besah sich dann den Dämon vor sich. Er schien nicht verletzt, doch machte sich Leesiniel nichts vor, denn Shakarga wirkte erschöpft und dies nicht von dem Kampf, der auf dieser Lichtung Zweifelslos stattgefunden hatte. Es war eher eine Erschöpfung seines Geistes. Allerdings machte grade diese Erschöpfung den Elf neugierig, denn was hatte der Dämon getan, um seine Magie so außer Kontrolle geraten zulassen, dass es einen fast umbrachte zu helfen, diese wieder unter Kontrolle zubringen. Einen Moment gab er dem andern noch, bis er fragte „Dämon, was war das eben gewesen? Und... ich hoffe mal, dass du nicht verletzt bist.“ Die Augen, des Dämons wanderten kurz über den Himmel und dann wieder zum Elf zurück „Nein, mir geht es soweit gut...“ zumindest eine Antwort auf seine zweite Frage, dachte Leesiniel bei sich. Er sah wie der andere zuvor in den Himmel bevor er seine eigentliche Frage wiederholte „Shakarga, was ist eben passiert? Die Magie um dich herum hat mehr als nur verrückt gespielt.“ Stille entstand und der Elf wollte sich schon wieder wütend abwenden als er die Stimme des Dämons hörte „Wenn ich dir erkläre, was eben passiert ist und dir eben so den Grund nenne, musst du mir drei Dinge versprechen.“ Leesiniel sah ihn lange an bevor er nickte „Was für Dinge wären es?“ nun war es an Shakarga den Elf zu mustern „Ich sage sie dir wenn du zugestimmt hast. Es sind drei Forderungen an dich, wobei die eine Verschwiegenheit ist, soviel kann ich dir sagen. Drei Forderungen und ich werde 'dir' erzählen was du wissen möchtest, soweit ich es zumindest weiß und es nur unter uns bleibt. Bis zu dem Zeitpunkt an dem ich denke, dass es für die Anderen unumgänglich ist es zu erfahren.“ Der blonde Elf schnaubte. Der Dämon würde ihm sein gesamtes wissen darlegen, wenn er ihm drei Dinge versprach, von denen eines Verschwiegenheit war. „Na gut, ich stimme zu. Ich verspreche dir, deine drei Forderungen einzuhalten.“ Der Dämon grinste diabolisch „Dann ist es gut. Ich werde dir nun die Forderungen darlegen, danach kannst du fragen was du möchtest.“ Shakarga machte kurz Pause, in welcher er sich vom Boden erhob. Die schwarzen Haare fielen an dem schlanken Körper hinab und die nun silbernen Augen, wurden von dem fahlen Mondlicht, in ein kaltes Licht getaucht, so wie die blasse elfenbeinfarbene Haut. Ja, dachte der Elf, der Mann vor ihm konnte kein Dämon sein. Eher ein gefallener Engel. Die nachfolgenden Worte bestätigten diese Theorie nur, „Die Forderungen sind, deine Verschwiegenheit gegenüber allen außer mir, deinen Willen diesen Krieg zu beenden, egal was auch kommen möge und, dass du mich tötest wenn die Zeit gekommen ist.“

Ja, wenn Leesiniel den Dämon mit etwas vergleichen wollte, dann mit einem Engel, welcher fiel, da er alles Unheil von dieser Welt verbannen wollte und sich selbst zu diesem zählte...

Kapitel 16 : Preis der Magie

  Kapitel 16 : Preis der Magie

 

Leesiniel sah den Dämon vor sich entgeistert an. Hatte dieser grade wirklich von ihm verlangt, dass er ihn töten sollte? „Das meinst du doch nicht ernst Shakarga... Wieso sollte ich dich töten, ohne Grund?“ Der Dämon lächelte schwach, „Weil ich sonst euch töten würde. Ob ich es wollte oder nicht.“ „Aber wieso, ich verstehe dich nicht!“ fuhr der Elf ihn an. Seufzend lehnte sich der Dämon an einen der nahe stehenden Bäume, „Wir sind grundverschieden, Elf. Wir Dämonen leben nicht von den Dingen, welche dein und auch die Völker der Anderen brauchen.“ Shakarga stoppte und sah in den Himmel, welcher noch immer die Sterne offenbarte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hatte dir erzählt, dass wir Dämonen, auch einen natürlichen Zugriff auf unsere Magie haben, nur was ich dir nicht erzählte, war, dass sich die Magie bei uns anders verhält als bei euch.“ kurz stoppte er schien nach den richtigen Worten zu suchen bevor er fortfuhr „Du kannst es dir so vorstellen, als sei deine Magie in einem Gefäß, welches bis zu einem bestimmten Punkt gefüllt ist. Es ist der Magiekern. Aus diesem Gefäß schöpfst du für deine Zauber die Kraft und sollte es einmal geleert sein, weil du zu viel oder zu starke Magie benutzt hast, braucht es einige Zeit, bis sich deine Magie wieder regeneriert. Allerdings kannst du nie mehr Magie benutzen, als dein persönlicher Magiekern hergibt, auch wird er sich immer nur bis zu einem gewissen Punkt füllen und dass dein Leben lang. Auch wir Dämonen haben einen Magiekern, allerdings wächst dieser mit jeder Sekunde die wir auf dieser Welt wandeln. Unsere Magische Kraft wächst mit uns, jedoch ist dort auch dass Problem.“ wieder verstummte der Dämon wandte aber den blick zum Elf zurück. „Das Problem ist, dass weder Körper noch Geist, ab einem bestimmten Zeitpunkt, der Magie standhalten können. Sehr oft, eigentlich immer, gibt der Geist zuerst auf. Als Konsequenz darauf verliert der Dämon seinen Verstand, da die Magie diesen übernimmt...“ Shakarga lachte kurz kalt auf „Ich sagte dir schon einmal, Elf, dass Magie nicht gut ist, denn Magie entstand zum zerstören, zum vernichten von leben und nur zu kleinen Teilen zum schützen. So sind deine Grundinstinkte, sobald die Magie deinen Geist gefangen hält, reine Zerstörungslust und ein Vernichtungswahn. Es ist egal was einem Dämon dann in den Weg kommt entweder er wird getötet oder er tötet. Eine andere Konsequenz der stetig steigenden Magie ist, dass der Körper aufgibt. In dem Fall stirbt ein Dämon. Er wird von innen zerfetzt, durch den Druck, welchen die Magie, bis dahin aufbaut. Wie ein Wasserschlauch, der immer weiter mit Wasser gefüllt wird, bis er platzt. Allerdings passiert diese Art sehr, sehr selten.“ Der Dämon löste die verschränkten Arme und schritt an Leesiniel vorbei, Richtung Lager, doch hielt er kurz hinter ihm, außerhalb des Sichtfeldes wieder. „Du sollst mich töten, wenn ich das nächste Mal die Macht über meine Magie verliere. Ich weiß, dass ich schon lange an meiner Grenze bin und dass ich dieses Mal die Kontrolle zurück erlangt habe, gleicht schon einem Wunder... Erzähl den anderen nichts davon.“ Der Elf drehte sich zu dem Anderen um blickte auf dessen Rücken „Dann überlege du dir wie du deine Augen erklären willst.“ „Was soll mit denen sein?“ Nun musste der Elf leicht kichern, Shakarga hatte sich mit zusammen gekniffenen Augen zu ihm umgedreht und schien nicht bemerkt zuhaben was mit seinen Augen passiert war, allerdings war dass ohne Spiegel oder ähnliche eigentlich verständlich, aber das misstrauische abschätzende Gesicht welches mit etwas Empörung gemischt war, sah zu komisch aus. „Sie sind silbern.“ brachte der Elf schließlich doch noch hervor. Doch als er den Schatten bemerkte, welcher über des Dämons Gesicht huschte, wurde er wieder ernst. „Dann,“ hörte er der die nun etwas leisere Stimme von dem Schwarzhaarigen „haben wir beide noch weniger Zeit uns auf das Unvermeidbare vorzubereiten, als ich dachte.“ „Wieso?“ entgegnete der Elf direkt „Weil die Augen beweisen, dass meine Magie nicht mehr vollständig unter Kontrolle ist. Im Normalfall haben nur außer Kontrolle geratene Dämonen, silberne, häufiger goldene Augen. Aber ich kann es nicht ändern wir müssen die Zeit nutzen die Wir haben, besonders da wir von nun an verfolgt werden.“ „Ich dachte du hättest den Dämon dort getötet?“ „Halbdämon. Und ja getötet habe ich ihn, aber ist der zweite wohl entkommen, als ich die Kontrolle verlor.“ Leesiniel seufzte und strich sich eine seiner langen blonden Haarsträhnen, welche sich aus seinem Zopf gelöst hatte, hinter das Ohr. „Super, das sind doch mal spitzen Nachrichten.“ „Es ist eure schuld.“ „Warum dass denn jetzt?“ „Weil er von jemanden Sprach, der bei den Todesfeen stationiert war, und sie über eine reisende Gruppe informierte.“ Der Blonde ließ den Kopf hängen und folgte nun dem Dämon zum Lager zurück während er murmelte „Tolle Neuigkeiten!“ als sie kurz vor ihrem Ziel waren blieb der Elf jedoch stehen. „Was jetzt noch Spitzohr?“ murrte der Dämon, als er die Schritte hinter sich verstummen hörte „Beantworte mir noch eine Frage. Was würdest du nach dieser Reise, nach diesem Abenteuer gerne sehen oder wiedersehen? Und jetzt komm mir nicht damit, dass du das Ende nicht erlebst wirst.“ er stoppte einen Moment „Ich würde gerne meine Mutter sehen, ihr sagen, dass es mir gut geht und dass alles ein Ende gefunden hat.“ Der Dämon lachte, doch er konnte irgendwo in seinem Herzen den Elf verstehen. „Mir würde es reichen eine Nacht lang, den Mond und die Sterne wieder beobachten zu können.“ Antwortete der nun Silberäugige, nach etwas Zeit und wandte den Blick wieder empor zu der mittlerweile wieder dichten Wolkendecke. „Eine Nacht lang sehen, wie Welten sterben und neue geboren werden, vielleicht den Beginn eines Tages mitzuerleben, welcher von Wärme und Licht, gesegnet zu sein scheint.“

 

Als sie das Lager wieder betraten, herrschte Aufregung und Unruhe. Die im Lager verbliebenen drei waren wach und diskutierten heftig miteinander, verstummten jedoch als die Nymphe einen Laut der Überraschung hervorbrachte und dann auf die ankommenden zu lief „Wo ward ihr? Wisst ihr eigentlich was wir uns für Sorgen gemacht haben? Besonders als ein Blitz den gesamten Wald erhellt hat! Wir dachten euch sei etwas passiert als wir euch nicht mehr im Lager fanden!“ Shakarga, welcher in den Schatten der Bäume zurück geblieben war und seine Kapuze, ein weiteres Mal tief ins Gesicht gezogen hatte, so dass man sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte unterbrach die aufgebrachte Frau „Ich hatte das Gefühl, dass wir beobachtet wurden und wollte nachsehen. Anscheinend hatte aber nicht nur ich das Gefühl den unser Elf kam auch aus seinem Zelt. Wir haben die nähere Umgebung abgesucht, sind auch auf zwei Halbdämonen gestoßen, einer ist uns entwischt. Deshalb sollten wir auch aufbrechen.“ Der Elf sah den Dämon mit einem Blick an, welcher nicht sagen ließ, ob er überrascht war, dass der andere einfach so eine Lüge, seinen Kameraden vorlegte oder, er gekränkt war, ohne gefragt worden zu sein, die Lüge mit stützen zu müssten. Allerdings bestätigte er die Worte mit einem Nicken. „Das ist nicht sonderlich gut.“ meinte Ahmad schlicht. „Leesiniel, kannst du uns etwas genauer beschrieben wie das Tor zu Nermesi aus sieht, oder damals ausgesehen haben muss?“ „Hm...“ der Elf überlegte kurz „Es soll ein großes Steintor gewesen sein, durch welches ein Bach floss. Es muss sehr natürlich ausgesehen haben, auch durch den Bach. Der soll sich ein Stück vor dem Tor in einem Teich gesammelt haben. An sich gut versteckt, wer würde schon durch einen einfachen Felsbogen gehen, durch welchen ein Gewässer fließt. Man würde außen herum laufen um nicht nass zu werden.“ Schweigend wurde der Elf angesehen, bis sich der Zwerg ein Herz fasste. „Baumkuschler, wir sind an einem Tümpel vorbeigekommen, welcher von 'nem Bach gespießt wurde. Nun müsste der ein paar Stunden östlich von uns liegen. Hat einer sich genauer die Umgebung angesehen?“ kollektives Kopfschütteln machte die Runde. Seufzend schüttelte der Dämon den Kopf „Dann lasst uns auf brechen, nun sind wir eh alle wach. Außerdem möchte ich nicht an einem Ort bleiben der unseren Feinden bekannt ist. Dann könnten wir gleich ein Signalfeuer entzünden.“

Zum Morgengrauen erreichten sie den kleinen Tümpel, welcher hier und da von größeren Steinbrocken umgeben wurde. Sie folgten dem schmalen Bachlauf ein Stück, bis dieser zwischen zwei Felsen hindurch lief. Es schien als überdauerte Elfenbaukunst nicht sämtliche Zeit, so wie es die Bauwerke der Zwerge taten. Dachte sich Durgo bei sich, dass Tor musste im laufe der Zeit zerfallen sein, so dass nur doch ein Teil stand. Wenn dies zumindest das sagenumwobene Tor nach Nermesi war. Vorsichtig schritten sie näher. Hinter der Öffnung der Felsspalte konnten sie nur weiteer Bäume erkennen. „Na dann, auf gut Glück!“ murmelte die junge Nymphe und schritt als erstes ihr Pferd hinter sich herführend durch die Spalte. Ihr folgten Zwerg und Mensch, auch der Elf folgte bald. Nur Shakarga sah sich noch einmal um. Niemand schien ihnen gefolgt zu sein, doch leichter würde es ab jetzt nicht werden. Außerdem war es nicht klar, was sie in Nermesi, einer Burg der Elfen, welche in den Händen der Unterweltler war, erwarten würde. Er seufzte, wie so oft in letzter Zeit. Es hieß ausprobieren und darauf vorbereitet zu sein, dass nicht alles so reibungslos verlaufen würde wie sie es sich er hofften. So trat er zwischen den hohen Felsen hindurch, spürte wie er eine magische Barriere durchquerte und sah vor sich, in einiger Entfernung, die Burg Nermesi.

Kapitel 17: Der Tot und das Morgen

 Kapitel 17: Der Tot und das Morgen

 

Die ehemals so großartige Stadt Nermesi war nun nur noch ein Schatten ihrer einstigen Pracht. Häuser und Ländereien welche um die große Burg im inneren lagen, waren nur noch Ruinen mit wildem Gestrüpp. Auch hatte es die Burg schon deutlich bessere Tage erlebt. Ein paar Seitenwände waren heraus gebrochen, an manchen Stellen konnte man noch Brandspuren erkennen und die große Mauer, welche die Burg um gab, lag schon lange in Trümmern. Das einzig positive war, dass sie von ihrer Position aus keinen Unterweltler sehen konnten. „Das ist also die große Stadt Nermesi?“ murmelte der Zwerg. „Es ist wohl eher ein Schlachtfeld...“ „Ein großes.“ fügte Ahmad noch an. „Aber wo sollen wir hier anfangen zu suchen?“ fragte die Nymphe leise. „Es gibt so viel was wir absuchen müssen, selbst wenn wir uns nur auf die Burg beschränken.“ „Außerdem haben wir nicht viel Zeit. Heute, vielleicht noch Morgen, dann sollten wir hier verschwinden.“ murmelte Shakarga. Die Kammeranden sahen sich an. Beinahe hätten sie vergessen, dass sie verfolgt wurden. „Wo fangen wir dann an?“ murrte Durgo. Ahmad wandte sich zu ihm „In der Burg. Ich vermute das die Bewohner der Ländereien nichts von der damaligen Lage wussten wenn ist dort das was wir suchen.“ „Ok dann lasst uns gehen.“ meinte Shakarga schlicht und stieg auf sein Pferd bevor er es im langsam zur Burg trieb.
Ihnen war den gesamten weg etwas mulmig je näher sie der Burg kamen umso häufiger sahen sie hier und dort Skelette liegen. Manche noch mit ihren Waffen in der Hand andere in Teilen ihrer Rüstung. „Mir gefällt es hier nicht.“ flüsterte die Nymphe bald, als ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter lief. Ahmad führte sein Pferd näher zu der jungen Frau und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Es wird schon alles gut werden. Wir müssen nur daran glauben. Schließlich ist das unsere Hoffnung, oder?“ Merin nickte. „Dann komm!“ und der Mensch lies sein Pferd etwas schneller laufen und die Nymphe folgte. Sie ritten immer weiter an das große Gemäuer heran und stockten erst als sie durch das zerfallene und aus den Angeln gerissene Tor schritten. Hinter der Zerfallenen Mauer offenbarte sich ein schlimmeres Bild als davor. Viel mehr Skelette lagen dicht beieinander teilweise zersprungen und verkohlt durch Feuer. Andere an Wände und Steine mit ihren Waffen geheftet. Merin schluchzte „Was ist hier passiert?“ Shakarga sah sie an und stieg von seinem Ross herab. „Das war ein Kampf der mit einer Überzahl von Dämonen gewonnen wurde.“ er sah sich um, bemerkte während er weiter schritt gräulich grüne Knochenfragmente und Körper. „Und nicht nur Dämonen scheinen hier gekämpft zu haben,“ er stockte und schauderte selbst, als er die Hände über die verfärbten Knochen gleiten ließ. Er spürte die Magie in ihnen Dunkler als viele Magiearten der Nymphen und Elfen und auch die Menschen welche Magie beherrschen konnten wagten sich oft nicht in dieses schwarze Gebiet. „sondern die Toten selbst.“ „Was...“ fing der Elf an wurde allerdings vom Zwerg unterbrochen „Nekromantie! Wie konnten sie so etwas wagen...!“ „Wir Dämonen haben andere Vorsätze als ihr Oberweltler.“ meine Shakarga ruhig „Für uns ist alles erlaubt solange es uns an unsere Ziele bringt, selbst wenn es den Tot unser engsten Vertrauten oder den Eigenen bedeuten würde. Also was sind da ein paar Tote Elfen oder Zwerge die man sich mithilfe von Magie gefügig macht?“ „Aber das ist abartig! Der Tot sollte das Ende bedeuten!“ Sagte der Mensch. „Wie bereits gesagt, andere Vorstellungen und Sitten sind es die unsere Völker trennen.“ meinte der Dämon nur weiter ruhig. „Solltest du so etwas auch nur in Erwägung ziehen,“ grollte Durgo „so werde ich dich persönlich zur Rechenschaft ziehen.“ „Wie es dir beliebt Zwerg.“ und damit ging der Dämon weiter lies seine erstarrten Kameraden ein Stück zurück. „Dämon!“ brüllte der Zwerg, doch spürte Durgo kurz darauf nur eine Hand auf der Schulter und sah den Elfen neben sich den Kopf schütteln. „Lass es gut sein Durgo er hat es verstanden. Allerdings gehe ich davon aus, das er alles in seiner Macht stehende tun wird um diese Welt zu retten. Selbst wenn es für ihn bedeuten würde unsere Totenvorfahren wieder zu erwecken. Das Schlimmste daran ist, ich könnte ihn deswegen nicht einmal verachten.“ Stille kehrte ein, auch als sie sich bald weiter zum Offenen Tor der Burg bewegten, an welchem Shakarga schon stand.
Als sie in die Empfangshalle traten sahen sie ein weiteres Bild der Zerstörung. Ehemalige Wandbehänge lagen zerschlissen und von der Zeit bereits angenagt am Boden, hölzerne Vertäfelungen moderten und erfüllten die Luft mit einem unangenehmen Geruch. „Aufteilen wäre wahrscheinlich keine so dumme Idee.“ schlug Ahmad vor stockte aber nur als der Dämon bereits Richtung einer Treppe, welche hinab führte ging. „Warte Shakarga, doch nicht alleine!“ rief der Mensch stockte jedoch als der Elf sich ebenfalls abwandte und dem schwarzhaarigen hinter herlief und sein Pferde neben dem des anderen am Treppengeländer festband. „Wir sehen uns gegen Dämmerung wieder. Passt mir bloß auf Merin auf!“ rief Leesiniel noch bevor er ebenfalls die Treppe hinab verschwand.
Mensch, Zwerg und Nymphe starrten ihnen überrascht hinter her. „Habe ich grade etwas verpasst?“ fragte die Frau vorsichtig „Wer hat entschieden wo die beiden hingehen? Und, dass sie zusammen gehen?“ „Sie selbst.“ sagte der Mensch schlicht. Selbst mit der Situation überfordert. „Allerdings ist es keine so schlechte Idee, das die Beiden zusammen gehen.“ brummte der Zwerg was ihm prompt einen bösen Blick der jungen Nymphe einbrachte. „So habe ich das nicht gemeint!“ versuchte er sich zu verteidigen „Es ist nur so, dass Shakarga deutlich besser im Nahkampf ist als im Fernkampf und der Elf bevorzugt seinen Bogen. Und bei uns bist du diejenige die für den Fernkampf zuständig ist, während wir dir unsere Feinde im Fall der Fälle vom Leib halten können.“ Merin sah ihn verstehend an, dann jedoch wurde ihr Blick skeptisch „Ich hätte doch auch mit Shakarga gehen können und Leesiniel mit euch.“ Durgo zuckte bei den zwei Namen unmerklich zusammen. Verstand er es doch nicht wie er mit einem Elfen, einem Spitzohr, zusammen arbeiten sollte wenn es hart auf hart kam und mit dem Dämon? Im Moment lieber nicht. Doch antwortete Ahmad an seiner Stelle schneller. „Wahrscheinlich denkt Leesiniel, dass der Dämon im Notfall nicht genug auf dich achten würde. Schließlich hat er es eben zugegeben, vor nichts zurück zu schrecken, wenn es ihm in seinen Zielen weiter bringt.“ „So ist Shakarga nicht!“ wehrte die Nymphe direkt ab. Doch der Mensch legte nur den Kopf schief. Bevorzugte es nicht darauf weiter einzugehen. „Lasst uns die Oberen Ebenen zuerst durchsuchen, wenn die beiden hinab gegangen sind.“ meinte Ahmad nur noch ruhig und band sein und das Pferd der Nymphe in der Nähe der anderen Pferde an. „So treffen wir uns wenn wir fertig sind in einer der Stockwerke und müssen nicht suchen.“ Merin nickte schwach und wandte sich zum Treppenaufgang an welchem der Mensch wartete. Ihnen folgte Durgo langsam und leise vor sich hin grummelnd „Der Elf darf mal wieder unter die Erde und ich muss die Treppen zu einem Turm hinauf...“ Merin und Ahmad lachten. Das war ihr Zwerg wie sie ihn kannten.

 

„Nexius, wie weit seid ihr Zwerge?“ fragte die Herrscherin der Menschen. „Zum Aufbruch bereit meine Liebe. Jedoch sind wir mit dem Schmieden nicht fertig geworden sobald wir in einer der anderen letzten Städte sind müssen wir unsere Arbeit fortsetzen.“ Die stolze Frau nickte. „Mein Volk ist auch bereit. Allerdings muss ich gestehen dass es mir schwer fällt meine Heimat zu verlassen. Ich hoffe nur wir tun das Richtige.“ Dass hofften sie alle. Die beiden Herrscher traten hinaus zu dem Trott, an dessen Spitze bereits die Älteste der Nymphen und die Königin der Elfen standen. „Ihr und eure Völker seid auch bereit, nehme ich an?“ fragte die Elfe „Ja, nun heißt es alle Stämme und Völker zusammen zu treiben und zu vereinen, wenigstens für einen Kampf!“ Meinte die Menschenführerin. „Dann soll es so sein.“ lächelte die Älteste und lies ihr Pferd auf welchem sie bereits saß durch die Schlosstore treten. Die anderen Herrscher und Könige folgten ihr während rufe durch die Menge hallten die sie zum aufbrechen antrieben. Menschen, Zwerge, Elfen und Nymphen gemeinsam ohne Verachtung folgten ihren Führern. Viele zu Fuß andere auf Wägen und Pferden. Krieger aller Völker mit Waffen und Magier mit verschiedensten Talismanen. Sie alle zogen hinaus. Hinaus in die Vollmondnacht bereit sich ihren Feinden zustellen, sollten diese sie einholen, obwohl sie noch immer etwa einen halben Mond entfernt waren. Bereit ihre Brüder und Schwestern zu suchen welche in anderen Ecken dieser Welt versteckt lebten. Bereit sich ihrem Schicksal zu stellen. „Für den Frieden!“ sprach die Königin der Elfen leise, wurde jedoch von den anderen gehört. „Für die Freiheit!“ meinte die Herrscherin der Menschen. „Für den Sieg!“ rief der zwergen König. Die alte Nymphe jedoch lächelte und wandte ihren Blick in den von Wolken verhangenen Himmel „Für das Morgen!“

Kapitel 18: Ansichten der Welt

Kapitel 18: Ansichten der Welt

 

Leesiniel folgte dem Dämon immer weiter in die Tiefe der Stadt. Hatte sich jedoch wegen mangelndem Licht schon bald eine Fackel entzündet, welche in einer der Halterungen der Wand steckte. Mit dem orangefarbenen Licht erschienen die kalten, feuchten Wände des Kellers welcher an manchen Stellen bereits mit Moos bedeckt waren, etwas freundlicher. Jedoch blieb ein mehr als nur ungutes Gefühl in der Magengegend zurück. Denn auch hier lagen immer wieder, an den Seiten der Gänge, zu Skeletten gewordene Tote. Der Elf jedoch versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren und stattdessen Shakarga in ein Gespräch zu verwickeln „Du hättest Durgo nicht so reizen sollen! Wieso hast du ihn weiter provoziert? Merin hat darauf nicht wirklich gut ausgesehen. Sie ist keine Schlachtfelder gewöhnt und ich für meinen Teil würde sie auch nur ungern in einen Kampf teilhaben lassen. Sie ist nicht eine Person für etwas so... brutales!“ Shakarga stoppte und sah in die Dunkelheit vor sich. Vielleicht war er etwas zu weit gegangen? Jedoch würde er wenn, wenn er es müsste, sich der Nekromantie bedienen. Er würde fast alles tun um die Sonne noch einmal wieder zusehen, bevor er aus dieser Welt verschwinden müsste. „Selbst Ahmad sah diesmal so aus als würde er dir deine Gedanken am liebsten austreiben! Ich weiß das du andere Vorstellungen von dieser Welt hast aber, wieso musstest du es ihnen direkt ins Gesicht sagen?“ redete sich der Elf in Rage. „Ich verstehe ja das du deine Ziele erreichen willst egal...“ Doch weiter sprach Leesiniel nicht, erstarrte er doch als sich die silbernen Augen des Anderen in seine eigene brannten.

„Du weißt doch fast nichts Elf!“ Die samtene Stimme des Dämons hatte einen schneidenden Ton angenommen und hallte in dem Gewölbe wieder. „Es ist besser wenn mich die Welt hasst! Dass tat sie doch sonst immer. Du weißt nicht wie es ist von euch Völkern der Oberwelt für das verachtet zu werden was man ist. Auch weißt du nicht wie es ist von seinem eigenen Volk verstoßen zu werden, ohne den genauen Grund dazu zu wissen.“ Shakarga stoppte kurz, holte Luft und sah wieder in den Gang vor sich. „Ich habe gelebt ohne zu einem Volk oder Stamm zu gehören und das die Zeit lang, an welche ich mich erinnere. Doch nun kommt ihr an fordert mich auf euch zu helfen und stellt darauf hin meine Persönlichkeit infrage.“ wieder stoppte der Dämon fing langsam an weitere schritte in den dunklen Gang zu setzen

„Ich habe zugestimmt, doch nicht wegen euren Wünschen. Meine eigenen Ziele sind mein antrieb. Und trotzdem...“ Leesiniel meinte ein Zähneknirschen von dem Mann vor sich zu hören. „Und trotzdem habe ich versucht euch zu vertrauen. Zu meinem Bedauern, habe ich euch sogar recht schnell vertraut. Habe mich getraut, euch meinen Rücken zu zudrehen. Meine Aufgabe, welche ich von der Ältesten habe, ist nicht nur euch auf eurer Reise zu begleiten, um diese Prophezeiung zu erfüllen. Dass wäre das kleinere Problem gewesen, denn dafür wurde meine Bedingungen direkt zugestimmt. Das Problem war, dass mich diese Alte Nymphe dazu beauftragt hat auf euch alle aufzupassen.“ wieder blieb der Dämon stehen. Blickte zu dem Elf, welcher noch immer am selben Fleck stand wie vor ein paar Momenten. „Ich habe zugestimmt, mein Leben für euch zugeben, im Gegenzug wollte ich, nach dieser ganzen Reise, nur meine Ruhe. Mein Leben in Frieden. Doch sag mir wie soll ich euch beschützen wenn ich bald von dieser verdammten Welt verschwinde?“ Der Elf sah den Schwarzhaarigen an. Solche Worte, gar so viele, hatte er nicht erwartet. Er hatte nicht einmal damit gerechnet, dass der Andere sich ihm öffnen würde. „Ist es nicht besser, wenn ihr alle mich hasst?“ drang die nun wieder ruhige und sanfte Stimme Shakargas an seine empfindlichen Ohren „Ist es nicht leichter mich zu vergessen, wenn ihr mich nicht wirklich kanntet?“ Fragend sahen die silbernen Augen in die Blauen des Elfen, doch senkte Leesiniel bald schon den Blick. Das Leben des Dämons, nein des Mannes, vor ihm war bisher nur grausam gewesen. Dennoch war er bereit alles für sie zu geben. Mit zitternder Stimme sprach der Elf „Aber vielleicht möchten wir dich nicht einfach vergessen. Vielleicht möchten wir an dir fest halten, dich zudem machen was du bist?“ „Und was soll ich sein? Ich bin ein Dämon! Ein Verräter!“ nun lächelte der Elf „Du bist unser Kamerad, unser Freund und mit Sicherheit bist du kein Dämon und Verräter. Denn wenn du einer wärst hättest du kein Gewissen. Denn genau das hast du. Und ich weigere mich dich weiter als einen Dämon zusehen!“

Shakarga starrte den Elf an. Ein warmes Gefühl schien sich in ihm auszubreiten. Es war angenehm. Fühlte sich so Kameradschaft und Freundschaft an? Wenn ja, da wollte der Dämon es für immer behalten. „Was soll ich dann sein?“ „Ein Freund, ein Kammrad wie bereits gesagt.“ Leesiniel sah den Schwarzhaarigen an. Sah wie der stolze Dämon den Kopf bereuend zur Seite geneigt hatte. Bereuend, da er sie vor dem Schmerz über seinen Verlust bewahren wollte. „Für mich bist du ein Anari, Shakarga, egal was du sonst glauben magst.“ der Dämon sah ihn verständnislos an. „Ein was?“ „Anari.“ „Was bedeutet das Wort?“ Leesiniel grinste schief und schloss zu dem Dämon auf. „Dass werde ich dir nicht verraten.“ „Elf!“ rief Shakarga empärt aus, grinste dabei jedoch leicht. „Nein ich werde es dir nicht verraten Shakarga.“ Damit schritt der Elf an dem Dämon vorbei, erleuchtete sich mit der Fackel in seinen Händen den Weg vor sich. „Kommst du Anari?“ „Hör auf mich so zu nennen!“ brummte Shakarga folgte jedoch. „Aber es passt doch zu dir, Anari.“ „Es hört sich weiblich an!“ der Elf sah den Anderen an, wiederholte im Kopf das Wort. Für ihn klang es normal, die Elfensprache war jedoch immer recht weich und melodisch. „Hmm.. Ich finde es in Ordnung, Anari.“ Shakarga stöhnte. Wie er den neuen Spitznamen von dem Elf jetzt schon hasste, aber wenn der blonde es darauf anlegte „Gut dann nenne ich dich nun Iel.“ „Wie Bitte?“ Shakarga grinste spöttisch „Iel.“ „Das kannst du nicht machen Shakarga!“ Der Dämon ging jedoch weiter „Doch, Iel.“ Leesiniel lies einen frustrierten Schrei los und folgte dem Dämon.

„Anari!“, „Iel.“, „Anari!“, „I...“ sie beide verstummten. Sahen vor sich auf den Boden. Etwas hatte sich dort doch eben bewegt. Ein leises Knirschen und Knacken war in den Kellergängen und Gewölben zu hören. „Was war das Shakarga?“ Doch der Dämon bedeutete nur leise zu sein und starrte vor sich in den Gang. Der Elf erschreckte sich fast zu Tode, als der Dämon sich jedoch blitzschnell umwandte und ein leises fluchen seine Lippen verließ. „Was ist dort?“ Fragte Leesiniel. Hörte doch auch er das Knirschen und Knacken immer näher kommen, aus der Richtung aus welcher sie eben erst kamen, doch konnte er in der Dunkelheit, außerhalb des Fackellichtes, nichts erkennen. Jedoch hörte er auch in der anderen Richtung leise die Geräusche. Der Dämon beantwortete seine Frage jedoch nicht und nahm ihm stattdessen die Fackel aus der Hand. Überrascht sah der Elf zu, wie der Andere die Fackel zurück in ihren Gang warf. Kalt lief es ihm den Rücken hinab als er sah, was es war, dass sich dort bewegt hatte. „Was nun?“ fragte der Dämon ruhig, jedoch war die Anspannung in seinem Körper zu sehen. „Ich weiß es nicht...“ Antwortete Leesiniel leise mit leicht zitternder Stimme und lies seinen Blick weiter in den Gang zurück schweifen, in welchem sich die am Boden liegenden Skelette langsam, im Licht der Fackel gut zu erkennen, gräulich grün verfärbten und sich wie von Fäden gezogen auf zurichteten begannen.

 

„Wie weit müssen wir noch nach Oben?“ murrte der Zwerg. „Bis wir im Dachstuhl sind, Durgo. Wir haben den größten Teil schon hinter uns.“ meinte Merin und sah aus einer der Fensteröffnungen. „Du musst auch mal hinaus sehen, Durgo. Die Aussicht ist Wundervoll!“ Der Zwerg schüttelte sich und wich weiter zur innen Wand zurück, welches den Menschen zum Lachen brachte. Wusste Ahmad doch um die Höhenangst des Zwerges. „Lass ihn mal lieber Merin. Er kann die Landschaft auch betrachten wenn wir Oben auf dem Turm sind.“ der Zwerg sah seinen alten Freund entsetzt an. „Oder wir haben Glück und finden in einem der Turmzimmer eine Bibliothek, welche uns weiter helfen könnte.“ fügte der Mensch noch an. Die junge Nymphe nickte zustimmend und schritt weiter hinauf, folgte Ahmad während Durgo sich hinter ihr hielt. Sie waren durch ein großes Stück der Burg gelaufen, bevor sie einen Aufgang zum Turm gefunden hatten, denn die Treppe, welche sie als erstes hinauf geschritten waren brachte sie nur ein Stock höher in einen Offenen Empfangsraum. Jedoch war auch dort vieles zerstört gewesen und von der Zeit verschlissen, auch vereinzelt sah man Skelettierte Leichen, welche ihr immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen ließen. Die einzige Pracht konnte man dort nur durch vereinzelte Reliefe erkennen welche oft prachtvolle Krieger in Rüstungen darstellten jedoch hier und da nur Landschaften zeigten. Es war eine Schande.

Doch war der zustand dieser Burg nebensächlich, in ihrer momentanen Situation. Denn Merin machte sich sich Sorgen. Hatte sie doch die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl, als würde etwas ungutes bald schon passieren. Zuerst hatte sie es darauf geschoben, dass sie verfolgt wurden und sie eine Solche Situation nicht gewöhnt war. Doch das schlechte Gefühl war immer stärker geworden, je länger sie sich in dieser Burg aufhielten. Auch jetzt versuchte sie das Gefühl abzuschütteln, doch es half nichts. Sie hoffte nur, dass Shakarga und Leesiniel in Ordnung waren. Egal was der Dämon zuvor gesagt hatte. Denn schließlich stimmten seine Worte ja auch. Die Dämonen hatten andere Ansichten als sie und ihr Kamerad war nun mal einer. Sie müssten seine Entscheidung respektieren ,wenn er sich zu etwas entscheiden sollte, was in ihnen durchaus Unbehagen auslösen könnte. Nicht ohne Grund sollte einer jeder der Völker auf diese Reise. Die junge Nymphe vermutete sogar, dass sie grade ihre verschiedenen Ansichten auf die Welt und ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten für die suche nach dem letzten Drachen benötigten. Brachte so doch jeder einzelne von ihnen andere Talente in die Gruppe. Sie seufzte. Blickte noch einmal hinaus und bemerkte wie vereinzelt Regentropfen zufallen begannen. Hoffentlich waren die anderen Beiden in Ordnung.

Kapitel : 19 Lauf wenn du kannst!

Kapitel : 19 Lauf wenn du kannst!

 

Die kleine Gruppe bestehend aus Ahmad, Durgo und Merin, stiegen immer weiter die Stufen des Turmes hinauf, bis sie vor einer anscheinend letzten Tür zum stehen kamen. Die Tür war anders, als alle an welchen sie vorbei gekommen waren. Sie war aus einem schwarzen Material mit seltsamen Runen und Verzierungen, welche sich komplett über die gesamte Tür zogen. Doch das Auffälligste war, das sie weder Schlüsselloch noch Knauf zum öffnen hatte. Planlos standen die drei davor. „Weiß einer von euch, was diese Zeichen bedeuten?“ fragte Ahmad und deutete auf ein paar Verzierungen zwischen den Runen. „Nein,“ brummte der Zwerg, „Ich kann selbst die Runen nicht wirklich zuordnen, obwohl wir Zwerge sie als Schrift benutzen. Manche kommen mir bekannt vor allerdings kann ich nicht sagen woher. Sie scheinen mir viel älter als unsere jetzigen.“ Der Mensch nickte und wandte sich zur Nymphe welche die schwarze Tür nun näher betrachtete. „Ein paar der Zeichen hier,“ damit deutete sie auf eine Stelle der Tür „und hier,“ sie zeigte auf eine andere „sind alte Zeichen aus der Schrift der Nymphen. Ich kann sie teilweise übersetzen. Es sind Sätze allerdings sind mir die anderen Schriftarten fremd. Die Runen müssten zwergisch sein und diese Phrase sieht elfisch aus. Aber diese dort,“ sie zeigte auf ein paar Stellen, „Diese Zeichen sind mir vollkommen unbekannt.“ brach sie ab. Ihr wurde ganz anders wenn sie auf die Zeichen sah. Denn sie waren so anders zu den ihren. Markanter und schärfer als die Schriften die ihr geläufig waren. Für sie waren diese fremden Zeichen fast schon angsteinflößend. Der Mensch gab einen überlegenden Laut von sich schüttelte dann jedoch nur den Kopf. „Die einzigen Zeilen welche mir bekannt vor kommen sind die dort.“ Ahmad zeigte auf die Ränder der Tür. „Es ist eine alte Schrift von uns Menschen. Wir benutzen sie noch heute allerdings nur noch für Rituale oder Gebete.“ „Was sagen sie?“ fragte der Zwerg. „Ich kann es nicht wörtlich wieder geben, aber anscheinend meinen sie, 'Ihr seid gewarnt. Nur die Auserwählten werden es zurück durch das Portal schaffen. Bereite euch auf den Wandel der Zeit vor.' Zumindest in etwa das. Was sagen die Sätze bei euch.“ „'Glaube an die Alte Zeit.'“ murmelte Durgo „Danach kann ich nur raten etwas mit 'beschütze das, welches immer war.'“ Kurz blieb es Still. Merin öffnet ihren Mund und wollte schon erzählen was in der Nymphischen Schrift dort geschrieben war, als Lärm den Turm hinauf hallte. Sie hielten inne. Blickten alle den Gang hinab. Immer lauter drangen Rufe an ihre Ohren doch konnten sie diese nicht zu ordnen. Auf jede Gefahr sich gefasst machen, stellte sich der Zwerg breitbeinig mit seinem Hammer in beiden Händen vor die Nymphe, welche auch von Ahmad etwas hinter sich geschoben wurde. „Mögen uns unsere Götter bei stehen!“ Sagte Durgo laut genug um von seinen zwei Kameraden gehört zu werden.

 

Die verfärbten Skelette begannen sich langsam vor und hinter Leesiniel und dem Dämon aufzurichten. Die beiden standen noch immer erstarrt und fasziniert von dem Geschehen da. Was sollten sie nun tun? Es wäre töricht zu kämpfen. Sie waren nur zu zweit, gegen wer weiß wie viele Skelette. „Wir müssen zu den Anderen.“ meinte der Elf. „Das ist mir bewusst,“ murrte der Dämon „nur müssen wir erst einmal aus diesem Kellergewölbe hinaus.“ Einen Augenblick herrschte Stille zwischen ihnen beiden dann zog der Dämon seine schlanken Schwerter. Shakarga blickte den Elf neben sich kurz an bevor er wieder nach vorne sah. „Kannst du mir einem Schwert umgehen, Iel?“ Verblüfft sah Leesiniel den Dämon an, wie konnte dieser in dieser Situation noch scherzen? Doch nickte er und meinte „Ich habe gelernt mit dem Langschwert umzugehen, jedoch bevorzuge ich meinen Bogen, weshalb ich nur ein Schwert in meinem Gepäck mitgenommen habe. Es ist bei den Pferden.“ wieder sah der Dämon aus den Augenwinkeln zum Elf. Geübt drehte er sein Schwert in der rechten Hand und hielt es Leesiniel hin. „Nimm! Es ist nicht sonderlich anders, als ein Langschwert. Wir werden versuchen, durch diese Horde von auferstandener Toten zu brechen. Benutze es um sie abzuwehren.“ Der Elf nickte „Wie willst du durch sie hindurch kommen?“ Der Dämon grinste etwas schief, Schweiß lief seine Schläfe hinab „Laufen, und zwar so schnell wie du kannst, bis wir aus diesem Unterirdischen Labyrinth draußen sind.“ Er stoppte kurz, verstärkte seinen Griff um sein verbliebenes Schwert „Ich hoffe, du bist gut im Laufen. Vor allem aber schnell.“ Leesiniel kam nicht mehr zum wieder sprechen, denn der Dämon war schon los gesprintet, hatte während er nach der am Boden liegenden Fackel gegriffen hatte, die ersten paar verrosteter Klingen geschickt mit seinem Schwert abgefangen. „Komm endlich Elf!“ Das ließ sich der angesprochene nicht zweimal sagen, sondern lief dem anderen hinterher.

Immer wieder duckten sie sich unter den Waffen ihrer untoten Angreifer hinweg oder parierten die Schläge. Leesiniel deutlich uneleganter als Shakarga. Doch war dies egal. Sie liefen immer weiter durch die Gänge im Gewölbe. Achteten nicht darauf was sich vielleicht links und rechts befinden könnte. Sondern versuchten nur den Weg wieder hinauf zukommen welchen sie vor nicht allzu langer Zeit hinab gestiegen waren. „Wo lang?“ rief der Elf „Rechts!“ war die Antwort. Immer wieder gab es solche Ausrufe. Doch war ihnen beiden schon nach den ersten Biegungen welche sie gelaufen waren kalte Schauer den Rücken hinab gelaufen. Denn egal wo lang sie liefen es schienen sämtliche Skelette wieder auferstanden zu sein. Jede der skelettierten Leichen, egal welcher Partei des vergangenen Krieges angehörend, schien sich wieder aufzurichten. Sie alle nahmen ihre verrosteten, teilweise zerbrochenen Klingen in die Hände und jagten sie. Sie waren nicht sonderlich schnell, welches den beiden Kameraden einen Vorteil verschaffte. Doch waren es viele. Immer weiter rannten sie. Leesiniel stieß einen Laut der Freude aus als sie endlich die Stufen zur Eingangshalle sahen stockte allerdings, als er an die Pferde dachte. Jedoch blieb ihm nicht viel Zeit zum Denken den der Dämon hatte nun, da sie Licht von oben sahen die Fackel fallen gelassen und zerrte den Elf mit sich die Treppe hinauf.

Auch in der Eingangshalle waren die Toten wieder auferstanden. Ihre Pferde in der Nähe der Treppe scheuten wieherten laut. Traten mit ihren Hufen nach den Skeletten. Doch diese schienen sich nicht für die Tiere zu interessieren. Sie schlurften stur auf Dämon und Elf zu. „Schlag die Leinen ab!“ Rief der Elf und beide machten sich daran, die Leinen an welchen die Pferde ans Geländer angebunden waren zu durchtrennen.“ Kaum waren die Pferde los liefen sie hinaus, weg von den Toten nur das schwarze des Dämons blieb am Eingang stehen „Ro'òk!“ Rief Shakarga und das Pferde folgte den anderen schneller als Leesiniel gedacht hatte hinaus. „Wo sind die anderen?“ rief der Dämon darauf dem Elfen zu welcher nur beobachtete wie Shakarga eines der Skelette enthauptete und von sich stieß. Doch blieb das Skelett stehen fiel nicht zusammen, lief jedoch orientierungslos in dem großen Saal umher. „Woher soll ich wissen wo die anderen sind? Ich weiß nur das sie hinauf gegangen sein werden.“ Shakarga stöhnte frustriert auf. „Benutze verdammt nochmal deine Magie ELF! Du hast mich schließlich auch in einem Wald gefunden mit ihr!“ Der Elf stockt kurz und überlegte. Mit Magie müsste er es eigentlich schaffen zumindest die Nymphe zu finden, welche durch ihre eigene Magie spuren hinterließ. „Ich versuch es,“ meinte Leesiniel ernst „allerdings muss ich mich dafür einen Moment konzentrieren und dabei sind,“ er brach ab um selbst einen der Untoten von sich zu stoßen „Dabei sind die Skelette nicht sonderlich hilfreich!“ Shakarga sah dem Elfen in seine blauen Augen. Trat dann an diesen heran. Nahm sein zweites Schwert dem anderen aus der Hand und grollte „Dann beeil dich einfach! Währenddessen passe ich auf dich auf! Nur beeil dich! Ich habe keine Lust die Anderen nachher in Stücken zu finden!“ Leesiniel schauderte schloss jedoch die Augen und suchte nach der Magie der Nymphe. Neben sich hörte er das Fluchen des Dämons und spürte dessen stetig wild um ihn wirbelnde Magie. Der Elf suchte weiter dehnte seine Sinne immer weiter aus, spürte die dunklere Magie, welche von den Untoten aus zu gehen schien. Und dann, nach einer Gefühlten Ewigkeit hatte er die Magie der Nymphe gefunden. „Auf einem Turm in unserer Nähe!“ rief der Elf auf und öffnete schlagartig die Augen. „Wo lang?“ fragte der Dämon zähneknirschend. „Die Treppe dort hinauf. Wie genau wir dort hinkommen weiß ich nicht, nur in etwa die Richtung!“ meine Leesiniel trocken. „Das wird uns reichen müssen! Nimm!“ damit drückte Shakarga dem anderen wieder eine seiner Klinge in die Hand. Sie setzten sich wieder in Bewegung, liefen die Treppe hinauf. Doch der Dämon stoppte kurz vor der letzten Stufe und blickte mit großen Augen in eine Richtung. Zuerst konnte sich der Elf das verhalten nicht erklären, doch dann spürte er selbst, die dunkle Aura, welch von dort kam. Noch weit entfernt, doch trotzdem mehr als beängstigend. „Wir müssen weiter!“ meinte Shakarga und der Elf meinte zum ersten mal so etwas wie Angst in den silbernen Augen zu sehen. „Komm schon Iel! Und egal was passiert lauf weiter!“ Der Dämon zog den leicht verwirrten Elfen mit sich die letzten Stufen hinauf. Bevor sie weiter liefen. Doch Leesiniel bemerkte, wie der Dämon immer wieder über seine Schulter sah. Tat es ihm gleich doch konnte er nichts erkennen, außer die Skelette welche ihnen in einem immer größer werdenden Abstand folgten.

Kapitel 20 : Allein

 

Kapitel : 20 Allein

Durgo und Ahmad festigten den Griff um ihre Waffen, bereit sich und die junge Frau hinter ihnen mit all ihrer Kraft zu schützen, als sie Schritte immer näher kommen hörten. Unter die Schritte mischte sich jedoch ein unheimliches Knacken und scharren was ihnen Schweiß auf die Stirn trieb. Merin zitterte leicht, würde sie nun ihren ersten Kampf haben? Langsam hob sie ihre Arme vor sich in die Luft. Niemals würde sie kampflos aufgeben, auch wenn sie mit solchen Situationen keinerlei Erfahrung hatte. Sie wollte unter keinen Umständen den Anderen zur last fallen. Sie würde kämpfen wie sie, bis zum Schluss. Tief holte sie Luft und lies diese wieder aus, in dem Versuch sich zu beruhigen. Die Schritte wurden immer lauter und sie hörten Metall auf Stein schlagen. Die Anspannung war in der Luft fast zu greifen. Durgo holte leicht mit seinem Hammer aus, bereit zu zuschlagen sobald etwas um die Biegung des Turmes kam. Ahmad trat eine Stufe hinab sein Schild erhoben und sein Schwert in einer defensiven Haltung, bereit ihre Feinde abzuwehren. Knirschen, Knacken und das Splittern von etwas, was sowohl Zwerg als auch Mensch für Knochen hielten war ganz in der Nähe zu hören. Zusammen mit etwas, dass keiner von ihnen zu ordnen konnte. Es klang nach einer Sprache. Jedoch klang sie scharf und hart, anders als etwas dass sie bis zu diesem Zeitpunkt gehört hatten. „Dämonen...?“ vernahmen die beiden Männer die wispernde Stimme der Nymphe. Sie stellten die Frau nicht in Frage, war dies doch die einzige Erklärung hatten sie die anderen Sprachen doch schon in ihrem Leben gehört. Doch kamen sie nicht weiter darüber nach zu denken als vor ihnen eine grünliche Figur, zusammen mit einer in schwarz gehüllten um die Ecke fiel, oder besser flog, und mit einem ekelhaften knirschen zu Boden ging.

 

„Wo lang, Elf?“ rief Shakarga seinem Kamerad zu während sie durch die Burg eilten. Auch in den oberen Geschossen waren sie Skeletten begegnend. Einigen hatten sie die Beine zerschlagen um der Verfolgungsjagd ein Ende zusetzen. Allerdings hatte dies nur wenig geholfen, waren doch auch diese Skelette noch hinter ihnen her, wenn nun nur noch kriechend. „Ich weiß nicht genau. Es gibt hier zu viele verschiedene Gänge, als dass ich einen genau bestimmen könnte! Ich bin kein Jagdhund der eine Fährte folgt! Alles was ich sagen kann ist, dass sie links ein Stück über uns sind!“ Fluchend wandte sich der Dämon wieder zu einem der Untoten und wehrte mit seiner Klinge einen schlag ab, bevor er seinen Angreifer zurück drängte und aus dem Fenster stieß. „Dann rate! Entweder dem Gang hier folgen oder die Treppe hinauf.“ Schweiß lief Leesiniels Schläfe hinab doch versuchte der Elf sich noch einmal auf die Magie der Nymphe zu konzentrieren. Er zögerte einen Moment. Wenn er nun den falschen Weg wählte würde es gewaltige Konsequenzen mit sich ziehen, welchen er nicht bereit war entgegen zutreten. „Die Treppe hinauf.“ Rief Leesiniel und schlug nach einem ihrer Feinde. Gemeinsam liefen sie Stufe um Stufe die gewundene Treppe hinauf. Hier und da ging eine Tür zu einem Raum ab, jedoch ignorierten die Beiden diese. Bald jedoch bemerkten sie das jedes der Skelette, welches ihnen begegnete, die Treppe zu erklimmen schien. Erkenntnis spiegelte sich auf ihren Gesichtern als sie ein Weiteres zu klein Teilen zerlegt hatten. Sie standen wie erstarrt auf der Treppe und blickten sich an. Wenn die Skelette sie verfolgten nun jedoch kein Interesse an ihnen zu haben schienen, lies es die einzige Möglichkeit über dass sie etwas anderes verfolgten. „Die Anderen...“ fing der Elf an. Shakarga sah jedoch nur die Treppe weiter hinauf und rannte los. Leesiniel folgte ihm sogleich. Shakarga fluchte innerlich und sprang die paar Skelette an welche ihnen begegneten, zertrümmerte ihre Knochen unter ihm. Er durfte sich nicht einmal Gedanken darüber machen, ob es den Anderen gut ging. Denn wenn nicht, würde er sich selbst dafür verantwortlich machen. Waren sie doch offensichtlich die letzte Möglichkeit für ihn die Sonne ein weiteres mal zu sehen und nicht nur das. Er fluchte laut, als eines der Skelette ihn mit einer schartigen Klinge einen Schnitt im Gesicht zu fügte. Kräftig trat er nach dem Knochengerippe, welches mehrere Stufen hinauf stürzte, doch bevor es sich wieder auf rappeln konnte war der wütende Dämon schon auf ihm und zerlegte es. Als er sich am Aufrichten war, kam auch Leesiniel um die Biegung, und beide blickten in drei weitere Augenpaare. Erleichterung machte sich sofort in allen Fünf breit als sie ihre Kameraden erkannten. Durgo und Ahmad ließen die Waffen sinken, eben so Merin ihre Arme. Doch weckte dann das grüne Skelett ihre Aufmerksamkeit. „Was“ fing der Mensch an und sah die beiden Neuankömmlinge durchdringend an „ist passiert?“ Elf und Dämon lehnten sich darauf hin an die Wände und versuchten wieder zu Atem zukommen um zu erklären. „Wir müssen hier raus.“ fing Leesiniel an „Und zwar sofort! In den unteren Hallen scheint jeder Tote wieder auferstanden zu sein.“ Augenblicklich sah Durgo den Dämon an und wollte schon etwas sagen als dieser jedoch nur schwach den Kopf schüttelte. „Wie viele?“ fragte Ahmad ruhig. „Jedes...“ murmelte Shakarga bevor er etwas lauter hinzufügte „Außerdem sind Dämonen in der Nähe.“ wieder verstummte der Dämon und fuhr leise fort „Viele Dämonen, ich vermute das sie von Anfang an hier in der Nähe waren.“ Nun fluchten auch die Anderen. „Was machen wir jetzt?“ fragte Merin leicht verloren. Sie bekam jedoch keine Antwort. „Verdammt!“ fluchte Ahmad und lehnte sich eben falls an die Wand. Hunderte von Untoten und dann auch noch eine größere Gruppe von Dämonen, wie sollten sie es aus dieser verdammten Burg schaffen? Er hörte Merin einen Überraschten Aufschrei von sich geben und wollte sich zu ihr umdrehen, blickte jedoch nur gegen eine Holz vertäfelte Wand welche von Fackeln erhellt wurde. „Was...“ fing er an.

 

Durgo, Merin, Leesiniel und Shakarga mussten erstaunt mitbetrachten wie der Mensch, welcher sich gegen die Wand lehnte, immer durchsichtiger wurde und schließlich verschwand. Merin lies noch einen kurzen Aufschrei los und versuchte ihren Kameraden an einem Arm zu packen, doch faste sie nur in Luft. „Was bei den Göttern...“ brummte der Zwerg. Dämon und Elf hatten sich nun eben falls von der Wand gelöst und blickten auf die Stelle an welchem Ahmad verschwunden war. Sie alle ließen die Augen über die Stelle schweifen suchten nach einem Hinweis, doch wurden sie von den Worten des Dämons unterbrochen. „Habt ihr die Steintür berührt?“ Zwerg und Nymphe sahen ihn Kopf schüttelt an. Und folgten dem Blick des Dämons auf die Tür. Es wurde Still bis auf das Geräusch der sich nähernden Skelette. „Es ist eine Magische Passage.“ flüsterte der Elf. Der die alten Elfischen Schriftzeichen in dem Stein betrachtete. „Eine die keine Rückkehr vorher sieht.“ fügte der Dämon an. Sie alle sahen sich an und blickten den noch leeren Gang hinunter an dessen Ende sie die Skelette hörten. Dann trat der Elf näher an die Steinernen Tür und fragte „Uns bleibt nicht viel Wahl, oder?“ Sie aller wussten das es nicht der Fall war. Sollten sie einen ihrer Kameraden zurücklassen, war es das Ende ihrer Reise welche noch lange nicht zu ende zu sein schien. Die junge Frau schüttelte den Kopf und der Elf seufzte bevor er sich zum Dämon drehte und ihm seine Waffe wieder entgegen hielt. Doch Shakarga schüttelte den Kopf „Wir wissen nicht was uns erwartet, gib sie mir später, Iel.“ Mit einem nicken legte der Elf eine Hand auf dem gravierten Stein und löste sich Augenblicke später auf. Grade wollte Durgo seine die Hand, mit einem mulmigen Gefühl im Magen auf den Stein legen als die nächsten Skelette um die Biegung kamen. Fluchend stellte sich Shakarga in den Weg. „Beeilt euch!“ Merin nickte nicht einmal als sie am Zwerg vorbei eine ihrer Hände auf den Stein legte und ebenfalls verschwand. Der Dämon stieß eines der untoten Wesen die Treppe hinab. „Komm bloß nach!“ murrte der Zwerg noch kurz und legte eben falls eine Hand auf den Stein. „Immer doch Felsmade...“ murmelte Shakarga. Kurz blickte der Dämon über seine Schulter und stellte fest das der Zwerg die Worte nicht mehr mitbekommen hatte und sich selbst aufgelöst zu haben schien. Erleichtert atmete der Schwarzhaarige aus bevor er sich mit dem Rücken gegen den Fels lehnte um mit seiner Waffe die rostige Klinge eines Untoten ab zu wehren. Doch traf dieses Stück Metall niemals auf seine Klinge. Stattdessen fiel er rückwärts und blieb auf dem Rücken liegen. Er blickte hinauf auf eine mit schwarzen und silbernen Tüchern behangene Decke, welche leicht zu schimmern schien in dem schummrigen Licht, welches hier herrschte. Vorsichtig setzte sich der Dämon auf seine Waffe noch immer fest in der Hand. Schnell ließ er seinen Blick durch den kleinen Raum schweifen. Konnte jedoch keinen seiner Kameraden oder eine Tür ausmachen. Er war alleine. Doch konnte er stattdessen etwas anderes in der Mitte des Raumes ausmachen.

Kapitel 21 : In Vergessenheit

 

Kapitel 21 : In Vergessenheit

 

Ahmad sah sich in dem kleinen holzvertäfelten Raum um. Drei Fackeln erhellten ihn, jedoch war sonst nichts zu erkennen. Kein Fenster, keine Tür. Einfach nichts. Vorsichtig tastete der Mensch die Wände ab, in der Hoffnung einen Ausgang zu finden. Hin und wieder rief er nach seinen Kameraden, gab allerdings bald auf und lies sich an einer Wand zu Boden sinken nachdem auch seine Hände nur kühles Holz er tasten konnten. „Verdammt!“ fluchte er laut und lehnte seinen Kopf gegen die Wand und schloss die Augen, während seine Hände mitsamt Schwert und Schild neben ihm lagen. Er wusste nicht wo er war. Er wusste nicht wo seine Kameraden waren und ob es diesen gut ging. Aber das wichtigste war er wusste auch nicht wie er aus diesem verfluchten Raum hinauskommen sollte. Nie war er jemand gewesen der schnell auf gab, doch grade schien ihm jegliche Hoffnung zu verlassen. Vielleicht war er in einer Falle gefangen? Vielleicht hatten die Dämonen, von denen Shakarga erzählt hatte, bereits die Burg betreten? Seufzend öffnete er wieder seine Augen. Seinen Kameraden würde es schon gut gehen, schließlich hatte er Vertrauen in diese. Damit rappelte er sich von dem Boden wieder auf, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung.

 

Leesiniel fand sich in einem marmornen achteckigen Raum wieder, der von vielen Kerzen erleuchtet wurde, welche in den Ecken zu stehen schienen. Jedoch war der Raum ansonsten leer. Keine kleine Spinne, die in einer Deckenecke, ihr Netz spann. Kein Teppich welcher den Stein bedeckte und vor allem kein Mensch, welcher vor ihren Augen zuvor verschwunden war. Der Elf festigte seinen Griff um die Waffe des Dämons. Wo war er gelandet? In einer Falle der Unterweltler? War er überhaupt noch innerhalb Nermesis? Und wenn nicht dort, wo sonst? Vorsichtig strich er über die glatt polierten Wände, bereit wieder durch ein Passage zu gelangen. Doch passierte nichts. Innerlich fluchend murmelte er „Ich hoffe, die Anderen sind wenigstens zusammen und halbwegs sicher.“ doch verstummte er als sich hinter ihm Magie zu ballen schien. Schnell wandte er sich um, das Schwert bereit um sich zu verteidigen. Doch was er sah, ließ seine Augen weiten.

 

Verunsichert sahen sich die Augen der Nymphe in dem Raum um, in welchen sie Ahmad und Leesiniel erwartet hatte. Doch war keiner der Beiden anwesend auch tauschten Durgo und Shakarga nicht bei ihr auf. Sie war allein, in dem mit Moos und Ranken zugewachsenen Raum. Schummrig schien etwas Licht von Laternen, welche an von der Decke hinab hängenden, Ranken befestigt waren. „Wo seid ihr?“ rief die junge Frau. Doch blieb es still. Mit kleinen Schritten durchquerte sie den Raum strich etwas Moos von den Wänden. Konnte darunter jedoch nur groben Stein erkennen. Wo war sie und wo waren die Anderen? Ihr lief es kalt den Rücken hinab und sie schlang einen Arm um ihren Körper, während die andere nach der Kette um ihren Hals tastete. Seid sie das Schmuckstück hatte, fühlte sie eine leichte Wärme von ihm ausgehen, immer dann wenn sie ihren Kameraden nahe war. Doch nun blieb es kalt. Ihre grünen Augen schweiften durch den Raum und blieben dann ein Stück vor ihr in der Luft hängen. Ängstlich trat sie einen Schritt zurück und hob schnell ihre Arme vor sich in die Luft, bereit sich zu verteidigen.

 

Durgo staunte als er sich in einem steinernen Raum wieder fand. Ohne Mensch, Elf oder Nymphe, auch schien der Dämon nicht zu ihm zu gelangen. Er hoffte nur, auch wenn es ihm schwer fiel zu zugeben, dass es Letzterem gut ging und dieser es durch die merkwürdige Passage geschafft hatte. Auch wenn der Zwerg sich noch nicht sicher war, ob es eine gute Idee gewesen war diese zu durchqueren. Denn nun waren sie getrennt, ohne zu wissen wo die Anderen sich befanden. Er grollte etwas und sah sich in dem kleinen höhlen-artigen Raum um. In den Wänden waren kleine und größere Steine, welche ein schwaches Licht aus zu strahlen schienen und so den Raum erleuchteten. Der Raum war kahl. Keine Verzierungen an den Wänden keine Türen, nichts. Nur behauener Stein. Missmutig klopfte er mit dem Handrücken die Wände nach Hohlräumen ab, musste es doch einen weg hier hinein gegeben haben, wenn die Wände behauen waren. Außerdem mussten die Arbeiter auch wieder hinaus gelangt sein, waren hier keine Skelette oder andere Überreste. Doch fand er nicht was er suchte stattdessen hörte er hinter sich ein nachdenkliches brummen. Mit fest umklammerten Hammer drehte sich Durgo mit einem Kriegsschrei um bereit seinen Feind, sollte es einer sein anzugreifen. Doch stockte er als er die Gestalt vor sich erblickte. Silbrig-blau schimmernd und vor allem durchsichtig, stand vor ihm ein Zwerg. In voller Rüstung und mit gehörntem Helm. Schild auf dem Rücken und eine Axt an der Seite. Silberne Augen blickten Durgo durch dringend an. Doch dann schritt der durchsichtig Zwerg weiter auf ihn zu, blieb kurz vor diesem stehen. „Es scheint als wäre die Zeit gekommen...“ brummte die Silbrig-blau Gestalt. „Ich hatte gehofft es würde niemals so weit kommen...“ „Was bei den Göttern geschieht hier?“ flüsterte Durgo, doch die durchscheinende Gestalt lachte nur Laut. „So etwas habe ich erwartet von einem aus meinem Volk! Wir waren schon immer verbohrt.“ Es dauerte einen Moment bis das Gelächter des Fremden verstummte. „Aber du kannst beruhigt sein und deine Waffe senken, Freund.“ Doch Durgo verstärkte nur seinen Griff um seinen Hammer „Wieso sollte ich einem Fremden, welcher aus dem Nichts auftaucht trauen? Dazu scheinst du noch nicht einmal einen normalen Körper zu besitzen!“ Der Fremde lächelte schwach nickte jedoch zustimmend bevor er sich abwandte und durch den kleinen Raum schritt. „Ich besitze keinen Körper mehr, denn ich stimmte bei Erbauung dieser Räumlichkeiten zu, diese bis zu dem Tag, an welchem sie ihren Zweck erfüllten, zu beschützen...“ der Fremde stoppte kurz „Ich stimmte zu meine Seele an diese Räume zu binden, um zu beschützen was dieser Welt neue Hoffnung geben würde.“ Sprachlos sah Durgo den Zwerg vor sich an. „Ich bin ein Geist, dessen Körper vor Jahrhunderten zerfiel. Aber wo bleiben meine Manieren?“ der Fremde drehte sich wieder um „Mein Name ist Grambór Tûkes.“ Wie erstarrt blickte Durgo mit großen Augen Grambór Tûkes an. Ließ dabei seinen Hammer fallen welcher mit einem dumpfen und knirschenden Geräusch auf dem Boden auf kam bevor er flüsterte „Tûkes...“

Wie konnte der Geist vor ihm den selben Namen tragen wie seine Familie? In keiner ihrer Chroniken war der Name Grambór nieder geschrieben. Und nie wurde ein Zwerg erwähnt, welcher seinen Geist an einen Ort band. Allerdings meinte Durgo sich daran zu erinnern, beim lesen einiger dieser Chroniken fehlende Seiten bemerken zu haben. „Tûkes...! Das... kann nicht sein!“ rief er letztendlich mit ungläubiger Stimme aus. Woraufhin der Geist ihn fragend musterte „Wieso wagst du es mich einer Lüge zu bezichtigen? Ich gab auf wo für meine Familie lange kämpfte und überließ am Ende meiner Schwester den Thron. Nur um Jahrhunderte etwas zu schützen, von dem ich hoffte, dass es nie gebraucht werden würde.“ Kopfschüttelnd sah der Zwerg den Geist an „Aber nirgends wurde dieser Name erwähnt. Und die einzige Zwergen-Herrscherin in den Geschichten führte fast den Untergang unseres Volkes herbei, nach dem sie dem Wahnsinn verfiel!“ „Wie meinst du das Zwerg?“ fragte Grambór selbst verunsichert. „In den Chroniken der Familie Tûkes, wurde nie ein Zwerg mit dem Namen Grambór erwähnt. Und zu Beginn steht, dass die Familie Tûkes, die Herrscher Familie, sich fast selbst ausgelöscht hat nachdem, Kûra Tûkes dem Wahnsinn verfiel. Jedoch steht nicht wieso und wie sie die Familie fast ausgelöscht hätte.“ „Woher kennst du ihren Namen...“ fing der Geist an stoppte kurz bevor er die Augen zusammen kniff und wütend fort fuhr „Wie bist du an die Chronik gekommen?“ Ernst sah Durgo sein gegenüber an „Es ist die Geschichte meiner Vorväter. Mein gesamter Name lautet Durgo Komrók Tûkes.“ Die silbrigen Augen des Geist weiteten sich. „Dass ist überraschend...“ murmelte der Geist „Mein... Nachfahre, sag wie kann ich aus meinen eigenen Büchern verschwinden?“ „Ich weiß nicht.“ brummte Durgo „Jedoch fehlen Seiten in den Büchern, was mit diesen passierte kann ich jedoch nicht sagen.“ Verstehend nickte der geisterhafte Zwerg, auch konnte er sich vorstellen woran seine Schwester zu Grunde ging. Sie hatte seine Entscheidung damals, als er sich bereit erklärte in Nermesi zu bleiben, nicht akzeptieren wollen. Hatte sie doch gewusst, dass es seinen Tot bedeuten würde. „Es herrscht Krieg da draußen, oder?“ flüsterte Grambór. Durgo nickte „Seit Jahrhunderten und es wird immer schlimmer.“ Der Geist nickt verstehend. „Dann hätte ich eine Bitte und eine Frage an dich, Durgo.“ „Sprecht und ich werde versuchen der Bitte nachzukommen und eure Frage zu beantworten.“ Grambór schmunzelte leicht bei dem neuen Respekt welcher ihm entgegen gebracht wurde und wandte seinen Blick leicht nach oben, so als würde er durch die Decke blicken. „Meine Bitte ist, dass sobald der Krieg vorbei ist, du hierher zurückkehrst und unsere Chronik wieder vervollständigst. Denn für eine Zwerg ist es schlimmer in Vergessenheit zu geraten, als auf einem Schlachtfeld zu sterben, aber dies dürfte dir bewusst sein.“ Durgo nickte „Ich werde zurückkommen, solange es in meiner Macht steht.“ der Geist nickte „Gut.“ dann zögerte der Tote jedoch einen Moment bevor er weiter sprach

„Und meine Frage lautet, wo für kämpfst du?“

Kapitel 22 : Wofür kämpfst du?

 

Kapitel 22 : Wofür kämpfst du?

 

„Sag, kämpfst du für den Sieg? Kämpfst du für die Freiheit deines Volkes? Oder, kämpfst du des Kampfes willen? Suchst du beim Kampf nach Ehre und Stolz, oder nach etwas ganz anderem?“ fragte der Geist. Überrascht sah Durgo sein Gegenüber an. Wo für kämpfte er? Er kämpfte um diese Welt vor der Dunkelheit zu retten. Doch stimmte das? Er dachte an seinen Vater, welcher ihn nicht ernst nahm. Ihm verbot seinem Herz zu folgen, um sich der Suche nach dem Drachen anzuschließen. Es war damals eskaliert, als Durgo darauf bestand mit den Nymphen zu gehen, bis ihn sein Vater mit den Worten 'Du bist der nächste Führer der Zwerge, du kannst keinem abergläubischen Geschwätz trauen' im Inneren der Feste einschloss. Er war wütend gewesen, wollte beweisen, wie falsch die verhärteten Ansichten seines Vaters waren. Nur Dank Ahmad war er der Feste entkommen und schwor sich zu beweisen, dass er ein würdiger Führer war. Doch wie könnte er ein guter Führer, ein guter König sein, wenn er nicht die Gefahren auf sich nahm, um sein Volk zu retten? Kämpfte er um zu beweisen das er die Ehre al Herrscher verdiente? Doch wenn er es sich genau überlegte, kämpfte er nicht um etwas zu beweisen. Er kämpfte um zu schützen, was wichtig war. Sein zukünftiges Volk. Selbst wenn sein Vater ihn nach seiner Flucht enterbt hatte. Er würde kämpfen um die Zwerge in seiner Heimat Feste zu beschützen. Aber nicht nur diese. Er würde dafür kämpfen, ein jedes Volk zu schützen, es vor der nahenden Dunkelheit bewahren. Er würde Kämpfen um des Lebens wegen. Es schützen, selbst wenn es seinen Tot forderte. Denn am Ende könnte er wenigstens mit Stolz sagen alles in seiner Macht stehende versucht zu haben.

Entschlossen blickte Durgo seinen Vorfahren an. Hob seinen am Boden liegenden Hammer auf und besah sich diesen. „Ich werde mit der Waffe in meinen Händen kämpfen, um zu schützen was mir am Herzen liegt und noch vieles mehr. Ich werde kämpfen, um jedes Volk zu beschützen, selbst wenn es den Tot bedeutet.“ Kein Zweifel war in der Stimme des Zwerges zu hören. „Ich kämpfe nicht um zu beweisen, dass mein Vater und sein Volk in ihren Ansichten falsch liegen, auch kämpfe ich nicht um Stolz und Ehre. Denn diese trage ich schon im Herzen.“ damit klopfte er mit einer zu Faust geballten Hand auf seine Brust. „Selbst wenn sich niemand mehr an mich erinnern sollte, so ging ich meinen Weg, welchen ich für richtig hielt.“ Durgo stoppte kurz und lächelte schwach, „Wenn ich nicht kämpfe, um zu schützen was mir wichtig ist und all diese Dinge verlieren würde. Was würde mich dann noch auf dieser Welt halten?“ Grambór grinste breit, bevor er zu einer Wand schritt und diese leicht berührte. „Gut gesprochen, mein Freund. Ich erkenne deinen Grund zu kämpfen an.“ Mit diesen Worten erschien in der Wand, welche der Geist berührte, ein Torbogen. Erstaunt blickte Durgo den Bogen an welcher in dem Stein entstanden war. „Schreite hindurch mein Freund. Es ist ein Weg, welcher aus dem Inneren Nermesis hinaus führt.“ „Ich danke euch, doch was ist mir meinen Freunden?“ Silbrige Augen sahen den lebendigen Zwerg an. „Ich denke ihr werdet einander auf der anderen Seite wieder sehen... Und nun geh, doch vergesse weder deinen Grund zu kämpfen, noch dein Versprechen an mich!“ Durgo nickte und ging mit zielstrebigen Schritten durch das Steintor.

Als er auf der anderen Seite ankam, staunte er nicht schlecht, denn sein altes Kettenhemd war einer Platten- und Schuppen-Rüstung gewichen welche bis zu seinen Knien reichte. Um seine Schultern lag ein wärmender Umhang und sein Haupt bedeckte ein zwergischer Vollhelm unter welchem sein Bart in voller Pracht zu erkennen war. „Es ist ein Geschenk von mir.“ hörte Durgo die Stimme Grambórs. „Denn schließlich, war dies was ihr hier zu finden hofftet. Möge es euch helfen in eurem Kampf.“ Der neu gerüstete Zwerg sah sich um konnte seinen Vorfahren jedoch nirgends sehen, nur seine Stimme hören welche weiter in der Luft schwebte und immer leiser wurde. „Folgt diesem Gang weiter, er führt in einen Tunnel, welcher aus Nermesi führt und zu...“ damit verlor sich die flüsternde Stimme ganz. Durgo neigte seinen Kopf in Respekt „Ich danke dir, Grambór Tûkes! Mögen wir uns wieder sehen sobald dieser Krieg entschieden ist.“ Mit diesen Worten schritt der Zwerg den dunklen Gang entlang, zum Licht welches einen Ausgang versprach.

 

Ahmad erstarrte während er sich aufrichtete. Vor ihm im Raum stand eine durchsichtige Zwergengestalt. Sie musterte ihn mit kalten silbernen Augen „Sag Mensch, wofür kämpfst du?“ „Wie...“ stotterte Ahmad. „Wofür kämpfst du?“ wiederholte der geisterhafte Zwerg. „Ich...“ fing der Mensch überrumpelt an, stoppte allerdings wieder. Wofür kämpfte er? Kämpfte er, um sich seiner Mutter zu beweisen? Nach dem diese ihm nichts zu traute, da er sich aus den meisten Kämpfen mit den Unterweltlern, wenn diese sie angriffen, heraushielt. Kämpfte er für das Ende des Krieges? Kämpfte er nicht für seine Freunde? All diese Gründe kamen ihm nicht ganz richtig vor. Natürlich kämpfte er für das Ende und natürlich kämpfte er für das wohlergehen seiner Freunde. Doch kämpfte er nicht am meisten für das fortbestehen der Welt? Denn wenn die Welt weiterhin existierte, könnte man den Krieg beenden und seine Freunde und Kameraden könnten friedlich leben. Er dachte an Merin. Die junge Nymphe war nicht für den Krieg geschaffen, war sie viel zu sanftmütig dafür und doch stellte sie sich gegen das Übel der Welt. Auch der Elf hatte ein freundliches Wesen, welches er für die Prophezeiung der alten Nymphe, bereit war zu vergessen. Selbst sein jahrelanger Freund Durgo, war bereit Hass und Sturheit zurück zulassen um mit ihnen und grade dem Dämon auszukommen. Dem Dämon, welcher bereit war für ein paar Sonnenstrahlen ihnen sein Leben zu geben. Kämpfte Ahmad nicht darum, allen eine Welt bieten zu können, in welcher sie ihren Träume verwirklichen konnten? Kämpfte er nicht um das bestehen der Welt, in der Hoffnung das diese eines Tages ein besserer Ort war als zur Zeit?

Mit Zuversicht in den Augen blickte der Mensch dem Geist in die Augen. „Ich kämpfe für das bestehen dieser Welt, in der Hoffnung allen eine Möglichkeit zu geben ihre Träume auszuleben!“ Der Zwerg brummte. „Interessant... Ich akzeptiere deinen Grund zu kämpfen.“ Dann deutete die durchscheinende Gestalt auf eine Wand, in welcher eine Tür entstand. „Die Tür führt aus dem inneren Nermesis, wenn du sie durchschreitest wirst du finden, was du suchtest.“ Überrascht sah Ahmad den Zwerg an, bevor ein Lächeln sich auf seine Züge legte. „Ich danke dir, Wächter.“ wusste der Mensch nicht, wie er die geisterhafte Erscheinung sonst nennen sollte und schritt durch die hölzerne Tür. Als er in einen dunklen Gang trat stockte er kurz. Trug er nun ein kurzes Kettenhemd über welchen eine lederne Tunika mit dem Wappen seines Hauses lag, während seine Arme und Schultern durch metallene Schienen geschützt wurden. Ahmad lächelte schwach, blickte sich um und sah am Ende des Ganges ein kleines Licht. Auf in die Welt dachte er bei sich und setzte sich in Bewegung.

 

Wie aus dem Nichts war vor Merin eine schemenhafte Gestalt erschienen. Welche bald als Zwerg zu erkennen war, auch wenn dieser durchscheinend war. „Fürchte dich nicht junge Nymphe. Mein Name ist Grambór und ich bin der Wächter dieses Ortes.“ Zögerlich ließ die Frau ihre Hände sinken, doch den Zwerg nicht aus den Augen. „Was bewacht ein Zwerg in einem Elfenschloss?“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Das ist eine gute Frage und schnell erklärt. Ich habe mich dazu bereit erklärt, mehr nicht. So banden die Elfen zusammen mit den Nymphen meine Seele an diesen Ort.“ „Oh...“ „Alles weiter ist eine andere Geschichte für die nun die Zeit fehlt. Deswegen frage ich dich, wofür kämpfst du?“ Die frage ließ die Nymphe sanft lächeln. Sie wusste wofür sie kämpfte, hatte sie es sich doch geschworen. „Ich kämpfe für den Wohl der Natur. Um dieser kahlen Welt wieder die Schönheit wieder zu geben, welche sie durch die Dunkelheit und Kälte verlor.“ Sie würde der Natur ihre alte Pracht wiedergeben, so wie sie in den alten Büchern und Geschichten beschrieben wurde. Zusammen mit der Sonne welche diese Welt von neuem wärmen würde. „Selten hat man mir diese Frage so schnell beantwortet... Bist du dir sicher mir deiner Begründung?“ Merin zögerte nicht „Ja, dass ist es was ich mir geschworen hatte, bevor ich überhaupt auf diese Reise ging.“ Der Zwerg nickte „Ihr Nymphen seid schon immer ein Natur verliebtes Volk gewesen und ich kann euch verstehen. Die Welt im Licht der Sonne war wunderbar, zusammen mit all den verschiedenen Pflanzen.“ Die Frau grinste den Geist an. „Wenn meine Aufgabe erfüllt ist und die Sonne die Welt von neuem erreicht, bringe ich dir eine der schönsten Pflanzen, welche ich finden kann.“ Grambór nickte ihr zu. „Darüber würde ich mich freuen, Nymphe, denn hier ist es in den letzten Jahren kahl geworden und durch eine mir Unbekannte Macht kann ich diese Räumlichkeiten nicht mehr verlassen. Aber nun geh! Deine Freunde warten.“ Die Frau nickte als sie sah wie Ranken sich von den Wänden lösten und einen Durchgang bildeten. „Ich werde wieder kommen, Grambór!“ Der Zwerg nickte und sah ihr nach als sie durch den freigelegten Part verschwand.“

 

Der Elf konnte beobachten wie ein in silbrig-blauen Schimmer, ein Zwerg vor ihm auftaucht. Durchscheinen wie ein trübe Scheibe Glas und doch in voller Rüstung. „Es freut mich, nach so langer Zeit, endlich wieder einen Elf in der Burg Nermesi Willkommen zu heißen. Auch wenn die Umstände nicht die Besten scheinen.“ Mit großen Augen blickte Leesiniel die Gestalt vor sich an „Wer bist du?“ „Grambór Tûkes. Wächter der Heiligtümer Nermesis und dein Name lautet?“ Leicht verneigte sich der Elf „Leesiniel und ich kam mit meinen Kameraden hier her um nach etwas zu suchen, was uns im Krieg helfen könnte.“ Der Wächter nickte „Das habe ich mitbekommen, doch ist nicht alles was ihr sucht hier. Es wurde entschieden, dass es zu gefährlich wäre.“ „Wie meinst du das?“ Fragte Leesiniel überrascht. Grambór senkte den Kopf. Der Elf erinnerte ihn an seinen alten Kameraden, doch durfte er daran nun keinen Gedanken verlieren. „Du weißt dass es eine Prophezeiung gibt welche vor nun mehr Jahrhunderten gemacht wurde, oder irre ich mich?“ Leesiniel nickte nur und der Zwerg fuhr fort „Damals wurden von den geeinten Völkern, Waffen und Rüstungen geschmiedet und gewebt. Am Ende mit Zaubern geschützt, doch wurden Waffen und Rüstungen getrennt. Denn die Gefahr Alles, durch einen unglücklichen Zufall zu verlieren war den Führern zu groß. So gaben sie die Rüstungen den Elfen und versiegelten sie, während die Waffen den Menschen übergeben wurden, um diese zu verwahren. Sie sollten erst wieder zusammen geführt werden, wenn die Zeit des Ende und des Neuanfangs gekommen war. Denn es heißt, gemeinsam hielten die Gegenstände die Macht die Zeit und die Finsternis zu besiegen.“ Immer größer waren die Augen des Elfs geworden. „Dann befinden sich hier nur die Rüstungen?“ Grambór nickte „Ja, doch bevor ich sie dir überlasse musst du mir eine Frage beantworten.“ Unheimlich viele Fragen schwirrten Leesiniel grade selbst im Kopf, doch nickte er. „Dann sag, wofür kämpfst du, Leesiniel?“ Wofür kämpfte er? Musste er darüber lange überlegen? Wusste er seine Antwort nicht schon? „Ich kämpfe für die Träume, welche darauf warten in die Tat umgesetzt zu werden. Für eine Zukunft in der wir selbst bestimmen können was passiert.“ „Weise Worte Leesiniel und so erkenne ich deinen Grund an. Gehe den Weg und ermögliche der Welt eine Zukunft.“ als der Zwerg pausierte erschien ein Bogenförmiger Durchgang an einer der Seiten. „Geh hindurch und du wirst zu deinen Kameraden gelangen aber bevor du gehst, nimm bitte diese Kette mit dir.“ Damit hielt der Geist eine eben so durchsichtige Kette vor sich, wie er selbst war, doch kaum dass sich die Hände des Elfs um sie schlossen nahm die Farbe zu und lag kühl in dessen Händen. „Sie war ein Geschenk eines Freundes und ich denke, dass es Zeit ist sie den Elfen zurück zugeben. Achte auf sie gut.“ Die blauen Augen Leesiniels, blickten auf das Schmuckstück und staunten. Es war flach und rund, ähnlich einer Münze. Doch verzierten verschiedene Zeichen die Front, in dessen Mitte ein leicht hervorstehender Saphir eingearbeitet war. „Ich werde auf sie achten.“ Brummend nickte der Zwerg „Nun geh!“ und der Elf verschwand durch den Durchgang.

Als er auf der anderen Seite in einen Gang trat stieß er fast mit Merin zusammen welche ihn mit großen Augen an sah. Zuerst hätte er sie fast nicht erkannt, waren ihre schlichten Klamotten, einem knöchellangem weißen Kleid gewichen über welchem eine hellblaue Tunika hing. Bestickt mit verschiedensten Schutz Runen und Zaubern. Und gewärmt wurde sie von einem weißen mit Fell besetzten Umhang. „Die Kleider stehen dir gut meine Liebe.“ Meinte der Elf nur mit einem Lächeln im Gesicht, was der Frau einen leichten Rotschimmer ins Gesicht trieb bevor sie murmelte „Dir deine auch.“ Dass ließ Leesiniel an sich hinab sehen. Er trug eine dunkelbraune Lederrüstung ähnlich seiner vorigen, jedoch waren die Ränder mit Silberfäden bestickt worden, welche wie die Stickereien der Nymphe, Schutzrunen ergaben. Um seine Schultern schlang sich ein dunkelgrüner Umhang. „Danke.“

 

Shakarga konnte in der Mitte des Raumes eine Schemenhafte Gestalt aus machen, welche ihn eindringlich musterte und dann ruhig anfing zu sprechen „So sehen wir also wieder, alter Freund.“

Kapitel 23 : Geist der Vergangenheit

 

Kapitel 23 : Geist der Vergangenheit

 

Misstrauisch sahen die silbernen Augen des Dämons, die geisterhafte Gestalt vor sich an. Der Zwerg jedoch fing unter seinem Bart an zu grinsen. „Ich hätte nie gedacht dich noch ein weiteres Mal zu sehen...“ kurz ließ der Geist die Worte im Raum schweben eher er fortfuhr „Nicht nachdem grade du, dich damals dafür ausgesprochen hast, Waffen und Rüstungen zu trennen. Du hast dich kaum verändert. Nur die Augen...“ wieder verstummte der Zwerg und betrachtete den Dämon vor sich, welcher seine Waffe vor sich hielt, bereit sich zu verteidigen. „Ich hatte mich gefragt, was wohl aus dir werden würde, wenn du dich mit ver...“ doch weiter kam Grambór nicht, welcher angefangen hatte weiter zu sprechen. „Wo von sprichst du, Geist?“ unterbrach ihn Shakarga knurrend. „Und wer bist du?“ Fassungslos und überrascht sah der Geist Shakarga an. Er verstand nicht was der Dämon meinte. Sie waren Freunde gewesen, seit dem Tag, an welchem sie einander begegneten. Der Dämon war es gewesen, welcher die großen Völker vor der nahenden Gefahr warnte, als die Drachen diese nicht mehr in Zaum halten konnten. Er war es gewesen welcher die Völker wieder einte. Doch was den Zwerg am meisten überraschte war die Härte und Kälte in der Stimme seines Gegenüber. Nie hatte Grambór den Dämon so sprechen gehört. Zwar war dieser etwas kühler gewesen, doch hatte er immer ruhig gesprochen, egal in welcher Situation er sich befand. Oft konnte man auch das Gefühl bekommen, der Dämon wäre nicht richtig anwesend, so weit fort, mit seinen Gedanken schien er. Doch nicht nur dass schien sich geändert zu haben. Denn auch seine Augen strahlten keine Wärme mehr aus. Stattdessen waren sie nun hart und kalt wie Eis. „Was ist mit dir geschehen Freund...“ Doch konnte er der Geist nicht weiter sprechen den Shakarga unterbrach ihn erneut nun lauter und aggressiver „Wer verdammt nochmal bist du, Zwerg? Und woher meinst du mich zu kennen? Denn ich kenne dich nicht!“ Die geisterhaft Gestalt senkte fast verzweifelt den Blick. Was war mit dem Dämon geschehen? „Garmbór, ist mein Name und wir trafen uns,“ der Zwerg zögerte kurz um seine Gedanken und Worte zu ordnen „bevor ich mich an diesen Ort binden ließ und du warst es damals gewesen, welcher mich dazu ermutigt hatte.“ Die Augen des Dämons weiteten sich und seine Hände begannen zu zittern. Grambór der Name sagte ihm etwas, jedoch konnte er sich nicht daran entsinnen den Zwerg jemals zuvor gesehen zu haben. Doch wenn alles was der Geist erzählte, der Wahrheit entsprach, so war es möglich dass sie einander getroffen hatten. Weit in der Vergangenheit, bevor er seine Erinnerungen verloren hatte und der Krieg ausbrach. Vorsichtig senkte der Dämon die Klinge seines Schwertes und fragte „Wie lange bist du an diesen Ort schon gefesselt?“ Grambór lachte dumpf auf „Wer weiß dass schon so genau, es sind jedenfalls keine Tage und keine Monde oder Jahre. Viel eher Jahrzehnte die zu Jahrhunderten wurden. Anfangs besuchten man mich und ich konnte mich frei bewegen, doch schon zehn, zwanzig Jahre später, konnte ich diese Räume nicht mehr verlassen und seit her kam niemand mehr, um mich zu besuchen.“ Shakarga sah den Zwerg abschätzend an „Nermesi fiel vor Jahrhunderten, laut den Erzählungen der Elfen. Wenige Jahre nach dem Tag der blutroten Sonne. Dem Tag an welchem die Sonne das letzte Mal den Himmel erhellte. Fast jeder der hier lebenden Elfen starb. Dämonen überrannten sie.“ Entsetzen zeigte sich auf dem Gesicht des Geistes. Er hatte den Elfen damals nicht glauben wollen, als diese ihm erzählten, dass die Dämonen sie verraten hatten. Doch schien genau dies passiert zu sein. „Warum habt ihr Dämonen die Burg angegriffen? Sie... Wir waren eure Verbündeten.“ grollte der Zwerg verzweifelt. „Woher soll ich dass wissen?“ Fauchte der Dämon „Ich wurde von meiner eigenen Rasse verstoßen, ohne den Grund zu kennen! Ich weiß nicht einmal was in meiner Vergangenheit vorgefallen ist, dass ich bereit dazu war Dämonen, wie ich selbst einer bin, umzubringen! Meine Vergangenheit liegt für mich selbst im Dunklen. Ich frage mich: wer ich war? Wie mein Name lautet? Was ich getan habe um dieses Schicksal zu verdienen? Verachtet von jedem! Woher soll ich nun wissen warum sich Dämonen gegen euch gewandt haben?“ Kaum hörte die silbrig-blaue Geistergestalt die Worte versteifte sie sich. Der Dämon wusste nicht wer er war? Wie war das möglich? „Seit wann weißt du nichts über deine Vergangenheit?“ „Seit dem Tag der blutroten Sonne.“ „Dass erklärt einiges.“ Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen. Der Geist überlegte ob und was er dem Dämon vor sich erzählen konnte. Über dessen Vergangenheit, doch lief ihnen die Zeit davon. „Du sagtest fast jeder starb, aber wie ist dass möglich, wenn es einen Fluchttunnel zu einer Zwergen feste nicht weit von hier gibt?“ „Es gibt einen Weg hier heraus ohne durch das Tor zu gehen?“ Shakargas Gedanken waren von seiner Vergangenheit schlagartig wieder im hier und jetzt. „Ja. Vielleicht wird dir der Weg auch bekannt vorkommen. Auch würde ich mich gerne weiter mit dir unterhalten, aber die Zeit drängt und deine Kameraden warten.“ „Sag mir wenigstens meinen Namen!“ „Wenn du mir zuvor eine Frage beantwortest.“ Sofort nickte der Dämon und der Zwerg sah ihn nur betrübt an „Dann sag mir, alter Freund, wofür kämpfst du?“

 

Merin und Leesiniel gingen den Gang entlang immer auf das Licht, welches sie sahen, zu. Bald schon, konnten sie an den Seitenwänden des Ganges, kurz bevor dieser nach Draußen führte zwei Gestalten aus machen. Die kleinere fing auch, kaum dass diese sie erblickte hatte an zu sprechen „Ah ihr seit auch endlich hier. Dann fehlt eigentlich nur noch der Dämon, bevor wir hier verschwinden können.“ die Nymphe lächelte schwach „Wohl wahr, aber wie stellst du dir es vor an den Dämonen vorbei zu kommen.“ „Es gibt, laut Grambór, einen Tunnel, welcher aus dieser verfluchten Burg heraus führen soll.“ brummte Durgo nur leise weiter. „Du bist also auch dem Zwerg begegnet?“ Fragte der Elf und erhielt ein nicken als Antwort, bevor er fortfuhr „Es hat mich überrascht, dass hier nur die Rüstungen waren.“ „Es gibt also auch noch Waffen?“ murmelte Ahmad „Ja, sie wurden euch Menschen zu Aufbewahrung übergeben. Nur weiß ich leider nicht wo. Ich habe nicht mehr daran gedacht nach dem ich die Frage des Zwergs beantwortet hatte.“ Fügte Leesiniel an. „Du hattest auch eine Frage?“ überraschte sich die Nymphe. Der Elf nickte und auch Ahmad und Durgo stimmten zu. „Welche bei euch? Bei mir wollte dieser Geist wissen wofür ich kämpfe.“ Fragte die junge Frau weiter. „Hmm.. Bei uns beiden war es Dieselbe.“ meinte der Mensch und deutete dabei auf den Zwerg. „Bei mir auch.“ stimmte der blonde Elf zu. „Das heiß das Shakarga wahrscheinlich auch diese Frage gestellt bekommt.“ Kurz wurde es still bevor die Nymphe leise nachfragte „Was habt ihr geantwortet?“ Als der letzte wiederholt hatte was er zu dem Geist gesagt hatte wurde es Still. Es war keine angenehme Stille, eher eine unruhige, beklommene, in welcher ein Jeder seinen Gedanken hinterher hing, welche fast immer einen gewissen Dämon beinhalteten. Momente verstrichen und die vier Kameraden wurden immer unruhiger, denn sie alle hatten uneigennützige Gründe zu Kämpfen. Doch wenn sie an den stolzen verschwiegenen Dämon dachten, mussten sie zugeben, dass dieser wohl möglich nicht ganz so uneigennützige Ziele verfolgte. Wussten sie doch wie die Welt, für die sie alle kämpften, für den Dämon aussehen musste. War er doch von allen verstoßen und verraten worden. Nicht eine schöne Erinnerung schien ihn an diese Welt zu binden. Shakarga schien die Welt zu verachten und zu hassen, welche ihn nicht einmal in Ruhe ließ, während sie zu Grunde ging. „Ich habe Angst.“ flüsterte Merin „Was ist wenn Shakarga, keinen Grund hat, welchen Grambór, anerkennt? Was passiert dann?“ Leesiniel seufzte, kannte er den Dämon und sein verhalten mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass der Dämon einen mehr als nur uneigennützigen Grund hatte. „Merin, du unterschätzt Shakarga. Er ist niemand der nur für sich kämpft. Denn wenn es so wäre, hätte er uns nicht begleitet.“ „Du sagst es so einfach Elf,“ fuhr der Zwerg Leesiniel an „aber er gehört noch immer zu den Leuten die uns an den Kragen wollen! Was ist wenn er uns geradewegs in den Untergang stürzt?“ „Dann können wir auch nichts mehr an der Tatsache ändern.“ meinte Ahmad ruhig „Wir haben alle die Prophezeiung der Nymphe gehört. Entweder wir schaffen es gemeinsam diesen verfluchten Drachen zu finden und den Unterweltlern solange auszuweichen, oder wir gehen alle gemeinsam unter!“ Wieder kehrte eine bedrückte Stille ein. „Er mag uns vielleicht kalt vorkommen aber hat seine Gründe.“ murmelte der Elf „Er wird uns nicht einfach so verraten, dazu hätte er schon genügend Gelegenheiten gehabt.“ „Wohl war Iel. Allerdings sind meine Gründe nicht unbedingt die Euren.“ Alle vier zuckten erschrocken zusammen und wirbelten herum nur um wenige Schritte entfernt, noch immer in der Dunkelheit des Ganges, eine in schwarz gehüllte Gestalt zu erblicken. „Wir sollten uns beeilen um hier fort zu kommen. Man sucht die Burg nach uns ab.“ Leesiniel war der Erste, welcher erleichtert auf atmete, als er die Stimme des Dämons erkannte und nickte auf die Aussage des anderen. Auch aus den anderen wich, kurz darauf, ein Teil der Anspannung, unter welcher sie standen seit sie getrennt wurden.

Kapitel 24 : Glück? Was ist das?

 

Kapitel 24 : Glück? Was ist das?

 

Nach ein paar Momentan der Stille trat der Dämon schließlich aus dem Gang hinaus in den von Mauern umgebenen Hinterhof. Ermöglichte so im schwachen Licht der untergehenden Sonne, welche hinter den Wolken verborgen lag, einen besseren Blick auf ihn. Matt schimmerte eine schwarz Rüstung unter dem Umhang, welcher sich um Shakargas Schultern schlang, während die dazu gehörende Kapuze ihm tief ins Gesicht hing. Jedoch schien er nicht nur eine metallene Rüstung zu tragen, denn Bauch und Beine wurden durch eine aus Leder geschützt, um ihm so mehr Bewegungsfreiheit zu gewähren. Was der jungen Nymphe jedoch besonders auffiel, war der Helm welchen der Dämon in einer seiner Hände hielt. Denn dieser war mit zwei langen nach hinten und oben gebogenen Hörnern besetzt. Doch fielen ihr beim betrachten des Helms, auch die ungewöhnlichen Handschuhe auf, welchen sie zuvor nicht sonderlich viel Beachtung geschenkt hatte. Sie sahen auf den ersten Blick vollkommen normal aus, doch konnte man wenn man hinsah erkennen, dass die mit Metall beschlagenen Handschuhe an den Fingern länger und in eine Krallenartige Form gebracht worden waren, welche denen eines Tieres ähnelten. Doch wurden Merin und die Anderen aus ihren Betrachtungen geholt als der Dämon, welcher in der zwischen Zeit sein Schwert vom Elfen zusammen mit seinem anderen zurück in die Schwertscheiden gesteckt hatte, das Wort an sie wandte. „Wir müssen hier schnell verschwinden, jedoch wird dass ohne Pferde und Proviant mehr als nur schwer.“ „Verdammt!“ stieß Leesiniel aus als ihm bewusst wurde, dass er zusammen mit dem Dämon, die Pferde los gemacht hatten, als sie vor den Skeletten flohen und dass auf diesen ihr gesamtes Gepäck, bis auf einen Trinkschlauch den jeder von ihnen am Körper trug, gewesen war. „Können wir nicht einfach durch den Tunnel von welchen Grambór uns erzählte?“ fragte Ahmad ruhig „Wir können sobald wir aus diesem draußen sind uns das nötigste im Wald zusammen suchen und uns zur nächsten Stadt durchschlagen.“ Durgo und Merin nickten zustimmend während der Elf den Dämon beobachtete, welcher den Kopf schüttelte. „Wieso lehnst du den Vorschlage ab, Shakarga?“ fragte Leesiniel schließlich. Der Dämon sah ihn mit stechend silbernen Augen an, bevor er zu erklären begann. „Grambór, scheint euch von dem Tunnel erzählt zu haben, doch hat er auch gesagt wohin er führt?“ Der Zwerg überlegte kurz „Er meinte dass der Tunnel aus Nermesi hinaus führt. Auch soll der Tunnel hier irgendwo sein. Doch ansonsten hat er nichts...“ doch brach Durgo ab, da er sich daran erinnerte, dass der Zwerg sagte das der Tunnel aus Nermesi hinaus führte und zu... Da war die Stimme des Geistes verblasst. Nun mit bleichen Gesicht und zitternder Stimme fuhr der Zwerg fort „Er wollte noch sagen wohin doch er hat den Satz nicht beendet.“ Seufzend sah Shakarga in den Himmel, lies das nun schnell verschwindende, dämmrige Licht auf seine blassen Gesichtszüge fallen. „Der Tunnel führt zu einer Zwergenstadt und ich vermute, auch wenn der Zwerg gesagt hat, dass es in eine nicht weit entfernte Stadt führt, dass wir mehrere Tage zum durchqueren brauchen werden. Außerdem stellt sich uns die nächste Frage, auf die mich Grambór hinwies. Wenn der Tunnel zu einer verbündeten Stadt führt, oder geführt hat, warum starben so gut wie alle Elfen, hier in der Burg?“ Augenblicklich war ihre Moral auf einem Tiefpunk angelangt. Mensch und Elf ließen sich an der Burgmauer zu Boden sinken, während der Zwerg vor sich hin fluchte und die Nymphe verloren da stand. „Du schaffst es auch immer wieder uns die Laune zu vermiesen, selbst wenn wir denken es kann nicht schlimmer werden.“ Murrte Durgo schließlich. Eine Geste die den Dämon zum grinsen brachte und spöttisch antworten ließ. „Ich versuche nur an alles zu denken, um nicht bald zu sterben. Denn es wäre eine Schande, wenn ich über dreihundert Jahre vor meinem Volk flüchten konnte, doch nun mit anderen nicht einmal etwas über zwei Monden überleben würde.“ Doch Durgo schnaubte nur unwillig. „Beruhigt euch ihr beiden!“ Fuhr Merin die beiden Streitköpfe an. „Jetzt ist absolut nicht richtige Zeit für einen neuen Streit. Wir sollten besser überlegen was wir nun tun!“ „Merin hat recht,“ meinte Ahmad ruhig „wir müssen uns überlegen wie wir nun vorgehen. Zurück durch die Passage, durch welche wir gekommen sind, können wir vergessen, wenn Dämonen auf dem Weg hierher waren. Wir würden ihnen geradewegs in die Arme laufen. Nach unseren Pferden suchen ist jedoch nicht weniger gefährlich. Allerdings werden wir sie und unser Gepäck, egal wie wir von hier fort kommen, brauchen.“ Der Mensch brach ab und lehnte seinen Kopf gegen die Wand hinter sich. Stille kehrte unter den Fünf ein, während die Dunkelheit nun immer schneller über sie hereinbrach. „Seit ich mit euch unterwegs bin, glaub ich das Glück nicht mehr existiert.“ flüsterte der Elf „Zumindest für uns. Ich meine, soviel Pech können doch auch wir nicht haben. Es ist fast schon so als hätte sich diese Welt gegen uns verschworen.“ „Wer weiß vielleicht hat sie es.“ brummte der Zwerg, was erneut den Dämon zum lachen brachte „Wäre für mich nichts neues, eher im Gegenteil. Wo bei ich sagen muss, dass es mit euch zusammen noch schlimmer wurde, als dass was ich gewohnt war.“ Die Worte brachten nun auch Durgo, Leesiniel und Ahmad zum lachen, nur die Nymphe sah sie etwas entgeistert an. Als sich die vier Männer wieder beruhigt hatten, wurden sie wieder ernst. „Wir müssen wohl nach unseren Pferden suchen, jetzt ist nur die Frage wo wir anfangen sollen. Schließlich werden sie nicht einfach so um die Ecke kommen, wenn wir nach ihnen pfeifen.“ meinte der Elf nun ruhig jedoch noch immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Hast du es schon aus probiert, Baumkuschler?“ stichelte der Zwerg, was den Angesprochenen nur wieder die Augen verdrehen ließ. Jedoch führte er zu Überraschung aller zwei seiner Finger zum Mund und pfiff eine kurze Melodie. Nach einigen Momenten drehte sich Leesiniel wieder zum Zwerg und neckte „Siehst du, funktioniert zumindest nicht bei meinem Pferd, aber vielleicht bei deinem Pony?“ Jeder sah den Elf an als hätte dieser den Verstand verloren. Jedoch blickte sie Leesiniel nur ruhig an und zuckte mit den Schultern bevor er meinte „Ich wollte damit nur deutlich machen, dass es mehr als unwahrscheinlich wäre, wenn die Pferde grade hier in der Nähe sind, dafür ist das Gelände hier viel zu groß. Außerdem war das Gesicht vom Maulwurf einfach umwerfend.“ Doch kaum das der Elf mit seiner Erklärung geendet, hörte man leises Huf klappern. Sofort griffen Mensch und Dämon nach ihren Waffen und letzterer knurrte „Wenn du jetzt unsere Häscher, auf uns aufmerksam gemacht hast, Elf, dann solltest du mir die nächsten Tage aus den Weg gehen!“ Leesiniel nickte nur steif, hatte er doch nicht daran gedacht, dass die Dämonen genauso gut seinen Pfiff hören könnten und griff nach seinem Bogen, welchen er den gesamten Tag schon mit sich trug. Die Nymphe wich hinter Durgo und Ahmad ihre Hände erhoben, bereit ihr Wissen über die Magie einzusetzen. Das Trommeln von Hufen wurde lauter und der Zwerg festigte seinen Griff um seinen Hammer und grummelte in seinen Bart „Dieses Mal bist du wirklich dran, Spitzohr.“ Immer lauter und lauter wurde das Hufgetrippel, bis schließlich ein schwarzes Pferd um durch einen kleinen Bogen in den Hof galoppierte. Schwach leuchteten die roten Augen des Tieres welchem weitere folgten. Leesiniel wollte grade seinen gespannten Pfeil loslassen als Shakarga seine Hände nach unten drückte und auf das Dämonenross zu ging. Sie brauchten einige Momente um in der Dunkelheit, welche nun vollends über sie hereingebrochenen war, zuerkennen, dass es sich tatsächlich um fünf Reiterlose Tiere handelte. Ihre Tiere. „Ok...“ fing die junge Frau an und strich sich dabei ein paar ihrer Haare aus dem Gesicht „Das war... überraschend...“ Doch stoppte sie als zwischen ihnen und den Tieren die Luft zu flimmern begann. Sofort spannten sich wieder ihre Körper an, doch passierte nichts. Ahmad wollte grade anfangen etwas zu sagen, als ein leises raues Flüstern über den Hof hallte. „Ich konnte eurem Gespräch etwas folgen... und wie es scheint habe etwas meiner früheren Kraft durch euch wieder erlangt...“ die Stimme war leise nicht mehr als etwas Rauch im Wind, welcher sich schnell aufzulösen schien, doch konnten die fünf Kameraden sie als Grambórs erkennen. „Ich habe mir erlaubt... euch eure Pferde zurück zu schicken... Nun geht... Hier wird es bald nicht mehr sicher sein... Die Dämonen wissen, dass ihr hier seit... Verschwindet...“ Damit brach das Flüstern ab und das Flimmern zwischen ihnen verschwand. Es herrschte Stille. Keiner traute sich etwas zusagen, denn wo sie vorher noch über ihr Glück gesprochen hatten, welches nicht zu existieren schien, war dieses von jetzt auf gleich um eine unscheinbare Ecke gekommen. „Pfeifen schien wohl doch wunder zu bewirken.“ meinte der Elf trocken während er sich um sein Pferd sorgte. All ihre Tiere schienen unverletzt. „Ich würde meinen, dass es nicht dein Verdienst war, Elf.“ brummte der Zwerg „Eher, der Grambórs.“ „Ist das nicht egal?“ fragte der Mensch ruhig nach während er sich an sie wandte „Sollten wir nicht eher, wie der Geist vorschlug von hier verschwinden?“ „Aber wo soll der Tunnel sein?“ fragte Merin „Er soll hier sein, aber ich habe keinen Eingang gesehen.“ Doch schockte sie die Antwort vom Dämon „Der Eingang zum Tunnel ist dort in der Nische.“ Damit zeigte der schwarzhaarige auf eine in Schatten liegenden Stelle. Bevor mit seinem Pferd auf die Nische zu ging. „Ich glaube, man musste die beiden Steine leicht eindrücken und schieben...“ murmelte er zu sich selbst und legte seine Hände auf zwei unterschiedliche, gewöhnlich aussehende Mauersteine. Es gab ein ekelhaftes Knirschen und Schaben. Ein Geräusch was ihnen die Haare an den Armen zu berge stehen ließ. Doch konnte der Dämon tatsächlich, nach dem er die beiden Steine verrückt hatte, die Wand eindrücken und so einen dunkeln staubigen Gang freilegen. „Was... Woher wusstest du dass er dort ist?“ fragte der Zwerg überrascht. Doch antwortete Shakarga nicht direkt. Holte er doch zuerst, eine Fackel aus der Satteltasche seines Pferdes uns entzündete diese. „Ich war hier schon einmal gewesen. Anscheinend vor langer Zeit. Das meinte zumindest Grambór.“ Die Worte des Dämons hingen schwer in der Luft doch dieser sah nur noch einmal in den verhangenen Himmel bevor er sein Pferd vorsichtig in die Dunkelheit des Ganges führte und ihnen leise zu rief, „Ihr solltet auch endlich kommen und vielleicht noch eine Fackel oder Laterne entzünden, bevor Dämonen hier auftauchen.“ Zuerst rührte sich keiner der vier verbleibenden, doch dann holten Elf und Nymphe zwei Laternen hervor, entzündeten diese und folgten dem Dämon zusammen mit dem Zwerg. Die Steinerne Tür schwang hinter ihnen wieder in ihren Platz zurück und überließ sie der Dunkelheit des Ganges. „Was meinst du damit, dass du hier schon einmal gewesen bist?“ fragte Merin vorsichtig nach, doch Shakarga lächelte nur schwach „Grambór schien mich zu kennen, aus der Zeit in welcher er noch lebte. Doch das klären wir sobald wir hier raus sind, denn unsern Pferden scheint es hier nicht sonderlich zu gefallen.“ Die Frau nickte nur leicht. Der Dämon, welcher vor ihr lief, hatte versucht so ruhig und abweisend wie immer zu klingen, doch hatte sie den schmerzenden Unterton mitbekommen, als dieser über seine Vergangenheit redete.

Kapitel 25 : Gebrochen

 

Kapitel 25 : Gebrochen

 

Der Gang war schmal und grade hoch genug, um ihre Pferde durch führen zu können, dazu war die Luft muffig und abgestanden, nach Jahrhunderten in welcher niemand ihn benutzt hatte. Er führte eine weile recht steil abwärts, doch war der Gang trotz dessen gut passierbar, da der Boden ebenmäßig gearbeitet war. Die Staubschicht unter ihren Füßen knirschte leise während Staubfäden und Spinnweben von der Decke hingen. Sie schritten in Stille hintereinander den Gang entlang, doch bald schon wurde sie dem Zwerg zu viel und so brummte er leise, „Ich frage mich, warum die Elfen nicht hier durch geflohen sind?“ Doch die leisen Worte hallten in dem leeren Tunnel gespenstisch wieder. „Wer weiß... Wahrscheinlich möchte ich es nicht einmal genau wissen.“ flüsterte Ahmad und die Nymphe stimmte eben so leise zu. „Was mich eher wundert ist, warum die Zwerg nicht bei der Schlacht halfen.“ merkte der Elf an „Immerhin dachte ich bis jetzt, das ihr Zwerge,“ damit wandte sich der blonde an Durgo „ein kriegerisches Volk seit. Ein Volk welches es vorziehen würde in einer Schlacht zu sterben, statt sich vor ihr zu verstecken. Also warum... Warum haben die Zwerge ihren Verbündeten nicht geholfen, denn ich habe in der Burg sehr wenige zwergische Leichen gesehen.“ Durgo blickte zurück über seine Schulter zum Elf „Wir sind ein stolzes Volk, wir laufen vor keinem Kampf davon und grade dies bereitet mir Sorge.“ „Wieso?“ fragte die junge Frau und blieb mit ihrem Tier stehen, um sich zum Zwerg um zudrehen. Kaum hatte die Nymphe die kurze Frage gestellt, wurde die ohnehin schon angespannte Stimmung gedrückter. Nichts war mehr zu hören, die Männer, welche hinter ihr gelaufen waren, standen gezwungenermaßen still, doch auch Shakarga, der in seine eigenen Gedanken vertieft vor ihnen lief, war ein paar Schritte weiter stehen geblieben. Die dunklen Augen des Zwergs senkten sich zu Boden und auch Leesiniel und Ahmad schienen dass verhalten des Zwerges zu verstehen und den fragenden Augen der Nymphe auszuweichen. Doch der Dämon durchbrach die Stille mit bemüht emotionsloser Stimme „Weil es nur eine handvoll Gründe geben kann, weswegen die Zwerge nicht halfen.“ der schwarzhaarige stoppte bevor er sich um drehte und die Frau mit seinen silbernen Augen, welche im Licht der Fackel und Laternen zu schimmern begannen, musterte. Merin stockte der Atem. Sie hatte noch nie solch eine Farbe in Augen gesehen, außerdem war sie sich sicher gewesen, dass der Dämon Rote hatte, jedoch verdrängte sie den Gedanken erst einmal. Denn spiegelte sich, neben dem flackerndem Licht, auch noch etwas wie Verachtung und Frustration in ihnen. Doch musste sie nicht rätseln, was den sonst so ruhigen Dämon aus der Fassung brachte, denn Shakarga sprach endlich, nach der ihr ewig vorkommenden Pause, weiter. „Und keine der Gründe ist wirklich gut, für uns. Einer der wahrscheinlichsten wäre, dass die Zwerge sich gegen das Bündnis stellten und die Elfen verrieten. Was auch erklären würde wie die Unterweltler 'zufällig' über die Passage zu Nermesi stolpern konnten. Oder ein anderer möglicher Grund könnte sein, dass die Zwerge zu Beginn des Angriffes, auf die Burg, schon nicht einmal mehr unter den Lebenden weilten und die Unterweltler so an die Informationen über Nermesi gelangt sind.“ Die grünen Augen der Nymphe waren mit jedem Wort dass ihr Gegenüber sagte weiter geworden. Doch ergaben sie einen grausamen Sinn. „Das bedeutet, dass wir...“ begann die Frau mit zitternder Stimme „auf Anhänger der Unterweltler treffen oder erneut ein Schlachtfeld vorfinden könnten.“ „Ja, dass ist wahrscheinlich.“ sprach Ahmad ruhiger als er sich selbst fühlte. „Jedoch sollten wir uns jetzt nicht zu viele Gedanken darüber machen.“ meinte Leesiniel mit einem matten Lächeln auf dem Gesicht. „Denn egal was uns erwartet, wir werden es nicht ändern können.“ Der Dämon nickte zustimmend „Außerdem sollten wir, auch wenn der Tunnel geheimgehalten wurde, uns von Nermesi entfernen und sehen ob wir hier eine breitere Stelle finden zum rasten.“ damit wandte sich dieser wieder um und begann von neuem sich in Bewegung zu setzen. Noch immer fassungslos über das Gehörte, senkte die Nymphe ihren Blick und festigte ihren Griff um die Zügel ihres Pferdes, eher sie dem Dämon folgte und sich die kleine Gruppe wieder in Bewegung setzte.

Sie liefen nun seit einer kleinen Ewigkeit den fast gleichbleibenden Gang entlang, welcher nur hin und wieder eine links oder rechts Biegung machte und ihnen so jeglichen Richtungssinn nahm. Ihre Körper fühlten sich immer schwerer an und auch kämpften sie mit der Müdigkeit, war der Tag für sie alle anstrengend und aufregend gewesen. Doch schienen nun die grob behauenen Wände des Tunnelgangs tatsächlich Stück für Stück etwas an Breite zu gewinnen. Erst war es ihnen nicht aufgefallen, doch konnten sie bald neben ihren Tieren gehen. „Vielleicht sollten wir hier Pause machen.“ sagte Leesiniel schließlich schlicht. „Es wird zwar nicht sonderlich bequem sein allerdings haben die Pferde hier mit am meisten Platz. Zumindest von dem was wir bis jetzt gesehen haben und wer weiß ob der Tunnel in ein paar Schritten wieder schmaler wird.“ „Das Spitzohr hat recht.“ brummte der Zwerg „Und Schlaf brauchen wir alle dringend. Schließlich haben wir die letzte Nacht schon nicht sonderlich viel von ihm bekommen.“ Nickend wurde zugestimmt und wenig später war der kalte und harte Steinboden mit Decken und Planen notdürftig ausgelegt. Die Tiere hatten es sich so bequem wie möglich auf dem engen Raum gemacht und auch die Kameraden ließen sich nun endlich auf den Boden gleiten. Mensch, Elf und Zwerg hatten ihre Rüstungen abgelegt und sich, in ihren Umhänge und Decken eingemummelt, in die Nähe der Pferde gelegt, um sich zusätzlich zu wärmen. Der Dämon hatte sich etwas weiter weg von ihnen und der einzigen Laterne, welche sie während der Nacht, wenn es denn zu dieser Zeit noch eine war, brennen ließen, an eine der Wände gelehnt. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht seine Rüstung aus zu ziehen, wusste er doch genau, dass er keinen Schlaf finden würde. Ein Bein auf dem Boden aufgestellt und die Krummschwerter an seine rechte Schulter gelehnt, starrte er mit abwesenden Blick auf die gegenüberliegende Wand. Zumindest solange, bis er ein leises Rascheln neben sich wahrnahm. Merin hatte sich erst auch zu den Tieren legen wollen, doch hatte sie den nachdenklichen, verlorenen Blick des Dämons gesehen und sich entschlossen, leise neben diesem Platz zu nehmen. Sie hatte den gehörnten Helm vorsichtig vom Boden aufgenommen uns sich an seine Stelle neben den schwarzhaarige nieder gelassen. Tief in ihren Fell besetzten Umhang gekuschelt und mit einer Decke im Schlepptau. Jedoch schien Shakarga sie erst zu bemerken, als sie die Decke über sich ausbreitete, und seinen Helm auf ihren Schoß legte. Verwirrt blickten seine silbernen Augen sie an und sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. Bevor sie leise zu erzählen begann was ihr auf der Zunge brannte. „Weißt du Shakarga, manchmal wünschte ich mir, ich könnte in deinen Kopf sehen. Nie zeigst du was du wirklich denkst. Doch kannst du nicht für immer alles in deinem Geist verschließen. Denn deine Augen verraten dich, wenn du nicht aufpasst.“ Sie hielt kurz inne und sah dann in eben diese Augen, welche noch immer fast vollständig von der Kapuze verdeckt wurden. Vorsichtig streckte sie ihre Hand nach dem störenden Stück Stoff aus, um es ihm aus dem Gesicht zu schieben, doch drehte ihr Gegenüber den Kopf zu Seite, um ihr handeln zu unterbinden. Etwas enttäuscht ließ sie ihre Hand wieder sinken doch sprach sie ruhig weiter. „Sie tun es in diesem Moment. Sie zeigen mir Schmerz und Einsamkeit, sie wirken verloren und doch ist es nicht das einzige was sich in deinen Augen versteckt. Denn deine Augen selbst sind es was du versuchst vor uns zu verbergen. Jedoch muss ich dir sagen, dass wir sie gesehen haben und ich weiß, dass sie einmal rot waren.“ Wieder stoppte sie, bemerkte nicht wie Ahmad und Durgo aufmerksam lauschten und der Elf in Reue seinen Kopf weiter in seiner Decke vergrub ihnen dennoch sein Gehör schenkte. „Willst du nicht sagen wie es zu diesem wechsle kam?“ endete sie, während sie über das kalte Metall des Helms und dessen elfenbeinfarben Hörner strich. Die Zeit verstrich, doch kam keine Antwort des Dämons. Doch grade als sie die Hoffnung auf geben wollte und sich dem Schlaf hingeben wollte hörte sie die verbitterte Stimme des Dämons „Magie... Sie stehen unter dem Einfluss meiner Magie, welche sich immer weiter an die Oberfläche meines Bewusstseins drängt. Obwohl ich sie vergeblich versuche sie zurück zuhalten.“ Merin schielte zu dem Dämon, dessen Hände sich merklich verkrampft hatten. „Und was wäre wenn du sie einfach frei lässt sie nicht mehr versuchst in einem Käfig zu halten?“ „Magie ist nicht gut!“ Der Dämon betonte aufgebracht jedes Wort. Doch die Nymphe lächelte nur weiter „Ist denn jemals etwas auf dieser Welt 'gut'? Du sagtest Grambór kannte dich. War diese erneute Begegnung nun eine gute?“ Doch bemerkte die Nymphe sofort, dass sie einen Wundendpunkt getroffen hatte, spannte sich doch der gesamte Körper ihres Nachbars an. Eine Entschuldigung schon auf den Lippen, zuckte ihr Kopf nach oben als Shakarga überraschender weise, mit Händen über seinen Augen flüsterte „Wie soll ich wissen ob diese erneute Begegnung gut war, wenn ich mich nicht einmal an unsere erste erinnern kann. Ich hatte so sehr gehofft endlich Antworten zu finden, doch selbst eine Person welche mich kannte, mich als Freund bezeichnete, kam mir völlig fremd vor.“ Der Schwarzhaarige stoppte ließ erschöpft seine Hände fallen. Sein Blick zeugte von Schmerz und Verzweiflung „Selbst mein eigener Name schien mir fremd, dabei hatte ich gehofft, durch ihn zumindest etwas über mich heraus zu finden.“ Die junge Frau schluckte. Der stolze Dämon neben ihr war gebrochen, durch seine eigenen Erinnerungen, oder besser gesagt durch das fehlen dieser. Auch Zwerg und Mensch staunten über den unerwarteten Ausbruch des sonst so kühlen Dämons, so auch Leesiniel, welcher sich dazu jedoch noch mit Schuldgefühlen herumplagte. Wusste der Elf doch, dass dem Dämon die Zeit davon lief, um seine Vergangenheit ans Licht zu bringen und ihre Aufgabe zu erfüllen. Und sollte seine Zeit vor Beendigung abgelaufen sein, so durfte der blonde den Henker spielen. Noch einmal erhob die Nymphe vorsichtig ihre Hand, griff dieses Mal jedoch bloß nach der selbigen des Dämons. Sie spürte das Metall und Leder, dass ihn schützte, ignorierte es jedoch und drückte die Hand leicht. „Vielleicht solltest du versuchen zu schlafen, Shakarga. Meine Großmutter meinte immer, dass im Schlaf verloren geglaubte Dinge wieder auftauchen würden und selbst wenn nicht, kannst du etwas von ihm gebrauchen. Wer weiß wann wir die nächste ruhige Nacht haben.“ Die silbernen Augen des Dämons wanderten zu der rotblonden Frau neben sich, bevor er wie sie empfahl, die Augen schloss. Froh, auch wenn er es nicht zu geben würde, dass sie ihm in diesem Moment halt gab. Etwas, dass seit er sich erinnern konnte, nicht in seinem Leben vorgekommen war. Vielleicht war das Reisen in der Gruppe nicht ganz so grausam wie er zuvor dachte.

Kapitel 26 : Zwergenstadt

 

Kapitel 26 : Zwergenstadt

 

Gedimmtes Licht, traf auf Shakargas Augen, als er diese öffnete. Zuerst war der Dämon etwas verwirrt, wusste nicht wo genau er sich befand oder was geschehen war, bis ihm nach und nach die Ereignisse vom Vorabend einfielen. Schnell wanderte sein Blick zu seiner Linken und der Nymphe, welche dort in ihren Umhang und eine Decke eingerollt lag. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus und ein schwaches Lächeln huschte kurz über seine Lippen, bevor diese wieder zu ihrer üblichen ausdruckslosen Form wurden. Seine Gedanken schweiften zu seinen anderen Reisegefährten und sein Blick wanderte zu den schlafenden Gestalten. Sollten sie aus diesem Tunnel lebend heraus kommen, so würde ihre Reise nur gefährlicher werden. Die Unterweltler wussten, dass sie existierten und anscheinend etwas suchten. Sie würden versuchen sie auf zuhalten, mit jedem Mittel. Doch das war zweitrangig, denn viel wichtiger war nun, was mit den Zwergen am Ende dieses Ganges auf sie warten würde. Waren diese noch am leben? Wenn sie lebten, wieso halfen sie den Elfen nicht? Waren sie ihre Feinde? Und noch viele weitere Fragen durchquerten den Kopf des Silberäugigen. Er seufzte und blickte gegen den kalten grauen Stein welcher sie umgab. Ihr Leben schien immer schwerer zu werden.
Nachdem Durgo aufgewacht war, half der Dämon die anderen zu wecken. Sie mussten weiter, hatten sie doch nur Wasservorräte für etwa drei Tage, wenn sie es strecken würden vielleicht für vier oder fünf und auch ging ihnen langsam das Essen aus, welches sie zu beginn ihrer Reise mitgenommen hatten. Sie hatten versucht immer in den Wäldern oder auf den Wiesen etwas zu finden. Doch hier unten gab es kein Tier was man jagen, oder Wurzeln die man kochen könnte. So würde ihnen ihr trocken Fleisch und Obst so wie die Nüsse, Wurzeln und Samen, welche sie gesammelt hatten, langsam ausgehen.

Sie hatten mittlerweile schon drei Mal geschlafen, nach dem sie Stunden um Stunden dem fast gleichbleibenden Gang gefolgt waren, welcher nur hin und wieder eine Biegung machte oder leicht anstieg bevor er wieder etwas abfiel. Jedoch hatten sie schon lange ihr Zeitgefühl verloren oder gar ihren Richtungssinn, sie könnten im Kreis gelaufen sein ohne es zu bemerken! Ihre Füße schmerzten und ihr Wasser war fast aufgebracht. Alles in allem war ihre Stimmung gedrückt. Doch langsam veränderte sich die Struktur der Wände, bemerkte der Zwerg. Wo diese die letzten Tage ungleichmäßig und rau waren, wurden sie nun glatt und auch wurde der Gang breiter. Hin und wieder konnte man auch kleine Steine in den Wänden erkennen, welche schwach zu glimmen schienen. Jeder nachfolgende Stein schien außerdem in seiner Größe zu wachsen, waren die ersten, welche sie bemerkten grade einmal Fingernagel groß, doch die jetzigen kamen eher einer Faust gleich. Auch strahlten sie genug des seltsamen blaugrünen Lichtes aus, so dass der Elf ihre Laterne löschte. Sie gingen immer weiter, bis der Dämon abrupt stehen blieb und ihnen bedeutete ruhig zu sein. Shakarga hörte sein Herz dumpf in seiner Brust schlagen als er die Augen schloss um in den Gang vor sich hinein zu lauschen. Leise, ganz leise hörte er etwas. Auch die anderen Kameraden versuchten etwas zu hören. Doch schien nur der Elf mit seinen guten Spitzohren das Selbe wie der Dämon wahrzunehmen. Lärm, wie er aus Städten kam. Er klang noch weit entfernt, jedoch konnte so etwas in einem Gewölbe wie sie es waren täuschen. „Das bedeutet zumindest, dass hier noch gelebt wird...“ murmelte Leesiniel unbehaglich in die Runde, welche ihn nicht direkt verstand, bis auf den Dämon, welcher nickte. „Was ist los?“ fragte Ahmad ruhig „Wir kommen sehr wahrscheinlich näher an eine Stadt. Shakarga und ich können den Stadtlärm leise wahrnehmen. Jedoch kann ich nicht sagen wie weit es noch ist. Oder wer dort lebt.“ erklärte der blonde Elf schlicht doch zitterte seine Stimme bei den letzten Worten. „Dann sollten wir wohl planen wie wir nun vorgehen, oder?“ fragte Merin leise. Der Mensch wollte erst zustimmend nicken, doch schüttelte er dann den Kopf „Wir können nicht wirklich etwas planen, wenn wir nicht wissen was uns erwartet. Und selbst wenn wir es wüssten, welche Möglichkeit bleibt uns.“ Ahmad stoppte kurz und drehte sich mit einem traurigen Lächeln zur Frau in ihrer Runde. „Wir haben nur wenig Proviant und unser Wasser ist fast vollkommen aufgebraucht. Wir wissen nicht wo wir sind, oder wie wir von hier wieder weg kommen. Wir sind irgendwo unter der Erde und wissen nicht wie wir wieder hier heraus kommen. Egal wer oder was uns erwartet, wir werden Hilfe brauchen. Ansonsten sieht es für uns nicht gut aus.“ Kurz kehrte Stille ein bevor Durgo sprach und dabei fest die Zügel seines Pferdes umklammerte „Er hat recht, wir werde nicht ändere können was uns erwartet. Auch werden wir nicht davor fliehen können.“ „Dann lasst uns egal was kommt, das Beste daraus machen. Ich habe das Gefühl, dass etwas unerwartetes auf uns zukommt, doch es scheint nichts schlechtes zu bringen. Darum lasst uns mit einem Lächeln auf dem Gesicht dem Unausweichlichen entgegen treten.“ meinte die Nymphe auf einmal Motiviert und ohne Furcht. Sie wusste, dass sie nicht weiter das naive kleine Mädchen ihrer Großmutter bleiben konnte. Sie musste sich der Welt stellen und dass konnte sie nicht, wenn sie sich hinter anderen versteckte. Ein schiefes Grinsen schlich sich auf die Züge des Dämons. Hatte Merin etwa die Fähigkeit ihrer Großmutter geerbt, wenn sie etwas voraus ahnen konnte? Er würde es beobachten. Doch nun würden sie erst einmal die nahe Stadt aufsuchen. Sie folgten dem Gang noch ein gutes Stück bevor er hinab um eine Ecke führte und sie auf ein offenes Plato treten ließ. An das Plato schloss eine ebenso offene Stein Treppe die sie hinab führte auf den Boden der Höhle welche sie nun überblickten. Die Höhle war riesig um es harmlos auszudrücken. Sie war bestimmt zwei bis dreimal so hoch wie die Burg Nermesi. Mit einer seltsamen Kuppelförmigen Decke welche aus einem einzigen schwach leuchtenden Stein zu bestehen schien, welcher so mit vielen kleineren Steinen in den Wänden die Höhle erleuchtete. An einer Seite fiel ein Wasserfall hinab welcher am Boden einen Fluss bildete, welcher quer durch die Höhle und die in der Mitte errichtete Stadt lief. Die Stadt war von hohen Mauern umgeben, jedoch konnten sie das große Tor erkennen, welches offen zu stehen schien. Hinter der Stadt schien eine Art Feld zu sein, auf welchem Pilze wuchsen. Pilze welche doppelt so hoch waren wie ein Mensch oder Elf. Es war eine Stadt, wie aus alten Erzählungen oder Legenden. „Unbeschreiblich!“ staunte Durgo „Dass so etwas noch existiert.“ „Es ist wirklich fantastisch. Waren früher alle Zwergenstädte so? Und was ist das für ein Gestein dass es leuchtet?“ murmelte zum erstaunen der anderen, der Elf und der Zwerg nickte bestätigend. „So heißt es zumindest in den Geschichten und das Gestein ist mir völlig unbekannt. Ob es auch noch leuchtet wenn man es aus dem Stein komplett entfernt.“ So fingen sie an sich über die eigenartige Höhle zu unterhalten, ein Gespräch in welches sich auch bald der Mensch und die Nymphe verloren. Doch Shakarga sah nur mit weiten Augen auf das Bild vor sich, welches ihm auf einmal so bekannt vorkam. Er wusste, er war schon einmal in dieser Stadt gewesen. Der Dämon war so in Gedanken versunken, dass er zuerst nicht merkte wie seine Kameraden langsam die steinerne Treppe hinab schritten. Erst als diese ihn riefen, wendete er seinen Blick von der in blaugrünes Licht getauchten Stadt ab. „Kommst du Shakarga? Wir möchten die Pferde tränken, bevor wir in die Stadt gehen und wollen unsere Wasservorräte auffüllen. Dein Tier braucht sicherlich auch Wasser.“ meinte Ahmad freundlich, doch hatte auch er neben der Nymphe dieses Mal den starren abwesenden Blick des Dämons bemerkt. Der Schwarzhaarige nickte nur leicht und folgte den Anderen die endlosen Stufen hinab. Auf halben Weg zur Stadt führten sie ihre Tiere zu dem ruhig fließenden Fluss und ließen sie trinken, nachdem die Nymphe bestätigt hatte das es sich um genießbares Wasser handelte. Auch füllten sie ihre leeren Trinkschläuche. Danach machten sie sich langsam und vorsichtig zu dem Stadttor auf. Je näher sie der Stadt kamen, desto beeindruckter waren sie, denn die Mauern waren höher als sie es erwartete hätten und waren mit einer Borte verziert, welche aus Runen bestand und um die gesamte Stadt zu führen schien. Auch wurde der Stadtlärm immer lauter. Kurz bevor sie jedoch das Tor erreichten, stutzten sie. Denn das gewaltige rechteckige Tor war von keinerlei Wachen besetzt. Misstrauisch zog der Dämon sich seine Kapuze tiefer ins Gesicht. Es war mehr als nur ungewöhnlich ein Stadttor unbeaufsichtigt zu lassen, konnten so doch auch Spione oder wilde Tiere einfach hinein gelangen. Also wieso war es nicht besetzt? Die Hufe ihrer Tiere hallten auf dem Steinboden wieder, als sie auf die Straßen der Stadt traten. So nah an den Stadtmauern war nicht sonderlich viel los, jedoch konnten sie als sie die Straße hinab blickten, eine lebendige Menge erkennen. Die Gebäude bestanden aus Stein mit offenen Fenstern. Doch schienen die Äußeren Häuser unbewohnt was sich jedoch schnell änderte, als sie sich einer Marktstraße näherten. Es wurde immer lauter, Zwerge huschten von links nach rechts. Riefen Worte, welche sie nicht verstanden. Viele der Stande verkauften Schmuckstücke oder kunstvoll gearbeitete Waffen. Einige Essen andere Pflanzen welche sie noch nicht gesehen hatten. Jedoch bestand fast nichts aus Holz, selbst die Stände waren aus Stein und Metall gearbeitet. Man sah Kinder an den Händen ihrer Eltern lachend laufen. Vereinzelt sahen sie Menschen und eine Handvoll Nymphen. Doch sonst erblickten sie nur Zwerge. Elfen schien es keinen einzigen in dieser Stadt zu geben. Auch sahen sie keine Krieger, welche voller Stolz die Straßen patrouillierten. Es war ein seltsames Gefühl. „Wir sollten vielleicht einfach fragen, wo wir sind und an wen wir uns wenden können.“ meinte Ahmad leise, als sie in der Mitte eines Platzes standen, ihre Pferde unruhig auf dem Boden scharrend neben ihnen. Sie fühlten sich seit einiger Zeit beobachtete und verfolgt. Immer wieder hatten ihnen merkwürdige Blicke zugeworfen und Geflüster war in ihrer Nähe entstanden. „Vielleicht sollten wir dass.“ brummte Durgo und sah sich vorsichtig um. Doch brauchte die Gruppe nicht weiter überlegen wen sie fragen sollten und Ausschau halten. Denn auf einmal waren sie von gut zwei Dutzend voll gerüsteter Zwerge umgeben. Fast die Hälfte zielte mit Armbrüsten auf sie, währen die anderen sie mit Äxten, Hämmern und Schilden umzingelt hatten. „Wahrscheinlich ist dass nicht mehr nötig.“ knurrte der Dämon, welcher selber seine Hand an einen Griff seiner Waffe legte nach dem der letzte fremde Zwerg in Stellung ging. Kurz darauf trat einer der sie umzingelten Zwerge vor, grimmig drein blickend und mit Verachtung in der Stimme befahl er „Ihr Eindringlinge seid dazu aufgefordert sofort preiszugeben,wer ihr seit und wie ihr in diese Stadt gelangtet!“ Die Kameraden sahen sich zögernd an. Sie wussten nicht wie viel sie preisgeben konnten und so trat Leesiniel vorsichtig einen Schritt aus der Gruppe und fing an zu sprechen „Mein Name ist Leesiniel, wir sind auf einer Reise um eine Möglichkeit zu finden den herrschenden Krieg zu stoppen.“ Der Elf versuchte nahe an ihrer wirklichen Aufgabe zu bleiben ohne genaueres zu offenbaren, was zugegebenermaßen schwerer war als es klang. „Wir kamen auf unseren Weg an Nermesi, einer Stadt der Elfen vorbei und flohen durch einen geheimen Gang, welcher hierher führte, da...“ doch weiter kam der Blonde nicht den der Zwerg, welcher zuvor schon gesprochen hatte, brüllte nun „Ihr wart in Nermesi, die Burg der Verräter und denkt, dass ich mir eure Ausreden weiter anhöre?“ Der gerüstete Zwerg stoppt kurz und besah sich Leesiniel genauer „Du bist ein ELF! Du gehörst zu ihnen! Du solltest mit ihnen in den Feuern dieser Welt verbrennen!“ Der Elf schluckte schwer, während sich seine und die Augen seiner Reisegefährten weiteten. Doch der Zwerg fuhr schon fort „Nehmt diese Fünf gefangen!“ Fassungslos sah sich die kleine Gruppe an, als die Zwerge ihre Waffen zogen und auf sie zu gingen. Was geschah auf einmal? Hatten sie nicht auf die Frage des Zwergs geantwortet? Schnell griffen sie selbst nach ihren Waffen und Shakarga strich sich die Kapuze vom Kopf um seine Umgebung besser im Blick zu haben. Seine schwarze Rüstung glänzte matt im blaugrünen Licht und seine Krallenhände schlossen sich fest um seine Schwertgriffe. Er biss seine Zähnen zusammen entblößte so die scharfen Fänge. Alles in allem gab er fast das Bild eines perfekten Dämons ab, nur trug er seinen Helm nicht, welcher an der Seite seines Pferdes hing. Jedoch schien dies nun auch dem Zwerg aufzufallen, welcher anscheinend das Sagen über die Krieger hatte, denn dieser zischte nun Wut entbrannt und völlig entsetzt „Ein Dämon ist auch bei euch! Bringt den Dämon und den Elf zu unserem Herrscher, er wird sich über ihre Köpfe freuen! Die anderen in eines der Verliese!“ der Fremde stoppte und blickte zu Durgo, welcher sich mit Ahmad näher an den Elf und den Dämon heran gestellt hatte, um diesen, sollte es nötig sein, zu helfen. Auch Merin hatte sich näher zu ihnen begeben und hatte ihre Hände vor sich, welche von einem schwachem rötlichen Licht umgeben waren. Augenblicke zogen an ihnen vorbei, zogen sich zäh in die Länge, bis der Zwerg ein letztes Mal sprach, bevor die gerüsteten Zwerge auf sie zu kamen „Und ich kann es nicht fassen, dass einer meiner Rasse sich gegen uns wendet!“ Die Fünf Kameraden wussten nicht wie ihnen geschah, als die Zwerge sie angriffen.

Kapitel 27 : Kamîva

 

Kapitel 27 : Kamîva

 

Die Bewohner der Zwergenstadt, welche sich auf den Straßen und dem Markt herumgetrieben hatten, waren in Häuser und Seitengassen geflüchtet. Merin hatte mit kleinen Feuerbällen versucht die Zwerge, welche sie angriffen auf Abstand zu halten, genau so der Elf welcher geschickt mit seinem Bogen auf Arme und Beine der Zwerge schoss. Durgo, Ahmad und Shakarga wehrten mit ihren Waffen währenddessen immer wieder die Hiebe ihrer Gegner ab. Was sollten sie tun? Sie wollten nicht kämpfen, doch flüchten könnten sie auch nicht. Sie brauchten die Unterstützung der Zwerge. Doch wie sollten sie dass anstellen wenn diese sie angriffen? Auch durften sie die Zwerge nicht zu stark verletzen oder gar töten, denn dann wäre jegliche Verhandlung ,wenn es zu einer kam, wohl unmöglich.
Immer wieder blickten sie einander an, versuchten stumm zu einer Lösung zu gelangen. Doch kamen sie zu keiner, denn immer wieder wurde einer von ihnen abgelenkt. Metall schlug auf Metall, Merins Feuerbälle hinterließen schwarze Flecken am Boden und die Pfeile des Elfen zerbarsten auf dem steinernen Boden. „Ergebt euch!“ brüllte der unbekannte Zwerg. Elf und Nymphe die mittlerweile Rücken an Rücken standen sahen zu ihren Kameraden, welche ihnen einen kurzen Blick schenkten, doch reichte dieser kurze Moment aus. Welche Wahl hatten sie? Sowohl die grüne Augen der Nymphe, als auch ihre Hände, welche sich nun in ihren Umhang krallten, hatten sich gesenkt. Der Elf hatte die Hand mitsamt Bogen an seine Seite fallen gelassen und lächelte matt. Durgo und Ahmad sahen sich an und lachten frustriert auf bevor sie ihre Waffen, als Zeichen der Kapitulation, vor die inne haltenden Zwerge warfen. Sollte jemals etwas wirklich nach Plan laufen so würde sicherlich das Ende der Welt kurze Zeit später auf sie warten. Aufgeben war in diesem Moment die einzige Möglichkeit. Sie würden ansonsten nicht lebend aus dieser Stadt heraus kommen. Shakarga seufzte verzweifelt auf und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und seine Hände an die Seite. Nicht ein einziges Mal schien etwas auf ihrer Reise glatt zu laufen. Wie sollten sie einen Drachen finden wenn sich die Welt mitsamt ihrer Bewohner gegen sie stellte? Der Dämon hörte das klappern von Rüstungen als sich mehrere Zwerge um ihn stellten. Doch wandte er seinen Blick erst Momente später von der merkwürdigen Decke ab. Seine silbernen Augen suchten die schwarzen des fremden Zwergen-Kommandanten und als er diese fand, bildete sich ein melancholisches Lächeln auf seinen blassen Zügen „Weißt du Zwerg, ich frage mich, was aus Kamîva geworden ist. Sie war so eine offene und freundliche Stadt. Doch nun ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst.“ Augenblicklich erstarrten und verstummten alle Zwerge um sie herum. Fassungslos und vollkommen überrascht wurde der Dämon angesehen. Auch seine Kameraden blickten ihn leicht verwundert an. „Woher... Sag woher kennst du den Namen, Dämon?“ stammelte der Kommandant. Fragend sah Shakarga den Zwerg an, bevor ihm klar wurde, was er zuvor gesagt hatte. Woher wusste er das? „Sprich Dämon woher kennst du den geheimen Namen dieser Stadt!“ Die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich bevor sie glasig wurden und in die Luft vor sich starrten. Doch tauchten vor den Augen Shakargas auf einmal unbekannte und doch vertraute Gesichter auf. Elfen und Zwerge, unter anderem auch Grambór. „Was...“ fing der Dämon an und ließ seine Waffen fallen, welche scheppernd zu Boden fielen. Seine Augen kniffen sich zusammen und mit einer Hand fasste er sich an seinen Kopf, welcher plötzlich von Schmerzen erfüllt war, welche ihn zu zerreißen drohten. Vorsichtig öffnete er seine silbernen Seelenspiegel, doch erkannte er nur verschwommene Schemen, welche um ihn herum tanzten. Die Welt um ihn herum schien sich zu drehen und er meinte in der Ferne seinen Namen zuhören. Immer stärker wurden die Schmerzen in seinem Kopf. Er spürte wie er bei den Schultern gepackt wurde, hörte dumpfe Worte, welcher er nicht verstand. Und dann wurde seine Welt von Dunkelheit erfüllt.
Merin bemerkte wie kurz nach der Frage des fremden Zwergs der Blick Shakargas abwesend wurde und wie sein Körper anfing zu schwanken. Seine Krummschwerter fielen zu Boden und er fasste sich an seinen Kopf. Sie rief ihn, versuchte seine Aufmerksamkeit zubekommen, während die Zwerge sie noch immer umzingelten. Doch reagierte der Dämon nicht. Immer stärker begann er zu wanken, sodass sich Ahmad von seinen Wachen losriss und den Schwarzhaarigen an den Schultern packte und nicht zu spät, wie sie Augenblicke später feststellen mussten. Denn Shakarga sackte kaum dass der Mensch ihn gepackt hatte zusammen. „Shakarga!“ riefen Leesiniel und Merin aus und lösten sich ebenfalls von den Zwergen, bevor sie zu Mensch und Dämon eilten. Auch Durgo wollte zu ihnen jedoch stellte sich der Zwergen-Kommandant dazwischen. „Ihr werdet hiermit in Gewahrsam genommen. Solltet ihr weiteren Widerstand leisten, wird es euren Tot bedeuten.“ „Wieso?“ flüsterte die junge Nymphe, welche sich über den bewusstlosen Dämon geneigt hatte. „Wieso hört ihr uns nicht wenigstens einmal an!?“ Ihre Stimme zitterte und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Wir haben euch nichts getan! Alles was wir wollten, war eine Zuflucht für zwei oder drei Nächte, da wir die letzten Tage und Wochen von Unterweltlern gejagt wurden. Wir sind erschöpft, haben keine Vorräte mehr und dort wo wir uns Hilfe erhofften, werden wir ohne Grund angegriffen! Sagt, was lässt euch uns hassen?“ Wut schnaubend ging der Kommandant auf die Nymphe zu „Du weißt nichts Mädchen! Wieso sollten wir euch glauben, wenn ihr von einem Ort kommt der uns Zwerge verraten hat? Wieso sollten wir euch zuhören ...“ „Ruhe!“ wurde der Zwerg vor Merin grob unterbrochen. „Legt sofort eure Waffen nieder!“ Köpfe wandten sich in die Richtung des Sprechers. Ein Zwerg mit langem silbrig-grauem Bart und einem knorrigen Stab in seinen Händen, auf welchen er sich stütze, während er auf sie zu kam. Augenblicklich ließen die Zwerge ihre Waffen sinken und neigten ihre Köpfe. In den Nebengassen entbrannte auf einmal Gemurmel und immer wieder konnte man die Worte 'Herr' und 'Fürst Moék' verstehen. „Famróg,“ die Stimme des Graubärtigen war belegt und dumpf „Schluss jetzt! Sie sollen Gäste der meinen sein.“ „Aber Herr, was ist mit dem Elf und dem Dämon?“ fragte der Kommandant Namens Famróg, mit noch immer gesenktem Kopf. „Sie sind Gäste!“ Sagte der Zwergen Herr nun bestimmter und blickte mit milchigen Augen die kleine Gruppe an. „Ich muss mich für das Verhalten der Stadtbewohner und der Wachen entschuldigen. Jedoch scheinen wir einiges bereden zu müssen. Allerdings sollten wir dazu lieber in mein Heim gehen und einen Heiler für euren Freund rufen lassen.“ mit den letzten Worten waren die Verschleierten Augen des Zwergen-Herrs zu Shakarga gewandert, welcher zwischen seinen Kameraden am Boden lag. Merins verquollene Grüne folgten dem Blick und sie nickte leicht. „Sagt uns vorher, jedoch euren Namen.“ bestand Ahmad, welcher mit Hilfe Leesiniels den Dämon auf dessen schwarzes Ross lud. Der Graubärtige Zwerg sah den Mensch kurz an bevor er sich umdrehte und langsam davon schlurfte. „Nennt mich einfach Moék. Und nun kommt, mein Haus ist nicht sonderlich Weit. Außerdem dürfte euch etwas heißer Met gut tun.“

Die Älteste der Nymphen sah über den Tross vor und hinter sich. Nexius lachte etwas von ihr entfernt mit der Herrscherin der Menschen, welche sich als Delya vorgestellt hatte. Sie waren jedoch nicht die einzigen, viele lachten und scherzten trotz des grauen Himmels und des immer wieder kehrenden Regens. Die Älteste senkte leicht ihren Blick, beobachtete wie die Hufe ihres Pferde regelmäßig in den matschigen Boden stießen und Stück für Stück darin versanken. Sie hatte seit ein paar Tagen ein mulmiges Gefühl im Magen und hoffte nur ihre Enkelin ging es gut. So vieles könnte ihr passieren und passiert sein. Ihr blieb nun nur Hoffen, dass alles halbwegs glatt lief. Die alte Nymphe seufzte richtete ihren Blick wieder nach Vorne. Schräg vor ihr ritt die rot Haarige Nymphe, welche sich nun jedoch mit ihrem Pferd langsam zurück fallen ließ um neben der Ältesten zu reiten. Kurz blieb es zwischen ihnen still, bis die ältere Nymphe ruhig zu sprechen begann „Was kann ich für dich tun Temari?“ Die Rothaarige leckte sich nervös über die Lippen „Ich frage mich was aus Merin mittlerweile geworden ist und wo genau wir nun hinreisen.“ Die alte Frau lächelte schwach „Ich denke Merin wird es gut gehen, schließlich ist sie nicht allein. Und wir befinden uns auf dem Weg nach Barsk eine Stadt der Menschen, von dort haben wir es um einiges leichter die restlichen verstreuten Stämme unserer Völker zu finden, heißt es doch das Barsk mit ihnen Handel treibt.“ „Denkst du dass sie uns helfen werden?“ Die Älteste lachte „Ich denke sie werden sich zuerst sträuben, doch am Ende werden sie uns helfen. Denn auch sie streben nach Freiheit.“ die rothaarige Frau nickte und sah in die Ferne. Sie hoffte nur dass alles gut verlaufen würde.

Kapitel 28 : Ironie des Schicksals

 

Kapitel 28 : Ironie des Schicksals

Die Kameraden waren von Moék zu einem Haus geführt worden, welches an der Tür von zwei Zwergen bewacht wurde. Beide waren voll gerüstet und sahen die Gruppe misstrauisch an. Moék jedoch nickte den beiden zu und bedeutete ihnen die Pferde in nah gelegene Ställe zubringen. Zuerst wollten die Zwerge widersprechen doch ein blick von dem älteren Zwerg ließ sie verstummen und hastig zu den Fremden gehen um die Pferde fort zuführen. Elf und Mensch hatten sich wieder die Arme des bewusstlosen Dämons über die Schultern gelegt und dem Hausherr durch die überraschend große Tür ins innere. Fast alles schien aus Stein gefertigt zu seinen als sie sich umblickten. Selbst Stühle, Bilder und wie sie feststellten, als sie den Dämon niederlegten, auch Betten. Zwar waren Stühle und Betten gepolstert doch war es mehr als nur ungewöhnlich. „Ein Arzt sollte demnächst kommen.“ sprach Moék ruhig und setzte sich auf einen Stuhl, welcher vor einem steinernen Tisch stand „Vielleicht währt ihr bis dahin bereit euch ebenfalls vorzustellen, denn meinen Namen kennt ihr schon.“ Stumm blickte die Gruppe einander an, bevor die Nymphe sich vorsichtig auf die Bettkante nieder ließ und eine bleiche Hand des Dämons ergriff. Kurz zögerte bevor sie ihre Augen auf den Zwergen-Herr, welcher sie mit wachsamen Augen beobachtete, richtete. „Mein Name ist Merin, Enkelin der Ältesten der Nymphen und ich muss ihnen für die Hilfe von eben meinen Dank aussprechen.“ Der alte Zwerg nickte nur und lenkte seinen Blick zu dem Menschen, welcher sich an eine der Steinwände gelehnt hatte. „Ahmad Hallal, und auch ich muss mich für die Hilfe bedanken, jedoch muss ich zugeben dass die Reaktion von den Bewohnern der Stadt recht überraschend war.“ Moék brummte zustimmend und murmelte nur ein 'nachher', bevor sein Blick zu Durgo wanderte, welcher seinen Helm ausgezogen hatte und diesen stolz in den Händen hielt. „Durgo Komrók Tûkes.“ Überraschung spiegelte sich auf dem faltigen Gesichts Moéks wieder „Tûkes? Bist du ein Nachfolger Grambórs?“ Durgo nickte kurz und meinte „Ja ich bin seines Blutes und werde seinen Willen weiter führen. Jedoch werde ich bevor ich den Thron meines Volkes besteige die Chronik der Familie vervollständigen.“ Nun war nicht nur die Aufmerksamkeit Moéks auf Durgo sondern auch die Merins und Leesiniels. „Thron?“ fragte die junge Frau verblüfft „Ja ich bin der Thronerbe der Zwerge, auch wenn es unter den momentanen Umständen ein sinnloser Titel ist.“ brummte der Zwerg etwas wieder willig und blickte dann zu Ahmad „Jedoch bin nicht nur ich ein Thronfolger auch Ahmad ist einer. Dass ist einer der Gründe weshalb wir uns schon so gut vor der Reise kannten. Wir wurden zusammen unterrichtet.“ Die Blicke wanderten zum Menschen welcher unbehaglich zu Seite sah. „Dass ist eine unerwartet Neuigkeit.“ meinte der Elf trocken und strich sich mit den Händen übers Gesicht, bevor auch er sich auf die Bettkante setzte. Wusste er doch nicht ob seine Beine ihn noch lange aufrecht gehalten hätten. Denn ihm war nun bewusst was für eine Last ihre Gruppe wirklich auf den Schultern trug. Seine Blauen Augen sahen in die seiner Kameraden und in die trüben des fremden Zwergs „Mein Name ist Leesiniel Feriyanti, Thronerbe der Elfen.“ Die stille die Augenblicklich schwer in dem Raum hing war erdrückend. Doch dann lachte der Elf, fast schon hysterisch auf. „Es ist schon eine Ironie des Schicksals. Vier Erben und ein Verräter. Versteht ihr, was passieren wird wenn wir in unserer Aufgabe versagen?“ Leesiniel stoppte kurz und blickte auf seine Zitternden Hände „Wisst ihr welches Chaos entstehen würde wenn kein Volk mehr einen Erben hätte.“ Wieder stoppte der Elf und es wurde ruhig, auch der alte Zwerg blickte die Gruppe sprachlos an. „Das Schicksal scheint uns zu hassen!“

Es herrschte unangenehmes Schweigen zwischen ihnen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Selbst als die Ärztin kam und sich um Shakarga kümmerte, blieb es still. Was sollten sie auch groß sagen? Sollten sie fragen, warum sie einander nicht von ihren Blutlinien erzählt hatten? Doch war diese Frage zur Zeit nicht unwichtig? Der Mensch seufzte und umklammerte den Krug Met welchen er vor sich auf dem steinernen Tisch stehen hatte. Auch die Nymphe umklammerte ihren Krug als hinge ihr Leben davon ab, während Durgo nur missmutig in das honigfarbene Getränk starrte. Sie hatten ihre Rüstungen abgelegt und in einem der leeren Zimmer untergebracht, während Leesiniel mit den zwei fremden Zwergen bei dem bewusstlosen Dämon war. „Ich hoffe Shakarga geht es gut.“ murmelte Merin leise als hätte sie die Gedanken des Menschen mit bekommen. Ahmad nickt zustimmend und auch der Zwerg gab ein brummendes Geräusch von sich. Danach wurde es wieder still, hin und wieder hörte man das Schaben der Krüge auf dem Tisch und das ungeduldige Tippen von Fingern auf den kalten Stein. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte man jedoch auch Schritte vernehmen welche sich ihnen näherten. Abwartend blickten die drei Wartenden zu Türöffnung, in welchem Augenblicke später der Elf mit dem fremden Zwerg erschien. Leesiniel blickte sie schwach lächelnd an „Shakarga geht es soweit in Ordnung. Er hat nur ein leichtes Fieber.“ Die Kameraden atmeten erleichtert auf „Ich wüsste nur gerne warum er umgekippt ist.“ brummte Durgo und nahm noch einen großen Schluck Met. „Er hat sich an etwas erinnert.“ flüsterte die Nymphe „Ich frage mich nur an was.“ Wieder wurde es still während der Elf sich zu ihnen an den Tisch setzte und ebenfalls einen Krug von Moék vorgesetzt bekam. Kurz dankend nahm der Blonde das Getränk an und nippte daran. „Vielleicht wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt uns zu erklären warum wir vorhin angegriffen worden.“ meinte Ahmad ruhig jedoch mit einem deutlichen Nachdruck. „Und auch warum ihr uns geholfen habt.“ Der alte Zwerg seufzte schwer und blickte sie mit seinen trüben Augen an. „Dann sagt, wieso ward ihr in Nermesi und was wisst ihr über sie?“ Drei der Kameraden sahen zu dem Elf welcher einen weiteren Schluck seines Gebräus nahm und mit gesenktem Blick an fing zu erzählen „Wir ihr sicherlich wisst Moék herrscht seit langer Zeit schon Krieg zwischen den Unterweltlern und den anderen Völkern. Keiner weiß, wieso der Krieg entbrannte, oder wann genau. Die Unterweltler haben seit jeher die Oberhand im Krieg gehabt, jedoch hat vor ein paar Monden die älteste der Nymphen eine Prophezeiung gemacht. Eine die das Ende der Welt, wie wir sie kennen, zeigte. Allerdings gab sie uns auch einen Weg sie zu retten. Eine Gruppe sollte sich auf die suche nach einem Drachen begeben, da dieser die Macht und das Wissen hat, die Flamme des Lebens zu erneuern.“ Leesiniel stoppte kurz um einen weiteren Schluck zu trinken „Die Gruppe musste aus allen großen Völkern bestehen, dass war die Bedingung. Wie man sieht haben wir diese Bedingung erfüllt und haben überlegt wo wir anfangen sollten nach einem Drachen,wenn es diesen denn wirklich gibt zu suchen. Da kam uns eine Legende der Elfen zu Hilfe. Sie sprach von Waffen und Rüstungen welche dem Ende entgegen wirken sollten. Es hieß sie seien in der Elfenstadt Nermesi versteckt. Doch wir wussten nur den groben Standort der verlorenen Stadt.“ wieder stoppte der Elf und sah zu dem alten Zwerg, welcher ihn überrascht an sah und mit rauer Stimme fragte „Wie so gilt Nermesi bei euch als verloren?“ Darauf hin blickten ihn die Kameraden ebenso überrascht an „Sie gilt als verloren, da sie vor Jahrhunderten gegen die Dämonen fiel“ sagte Ahmad während er den fremden Zwerg im Auge behielt, welcher nach der aussage verdutzt in die Runde sah und stotternd meinte „Nermesi ist gefallen? Aber dass ergibt keinen Sinn!“ verwundert fragte der Mensch weiter „Wieso kann es keinen Sinn ergeben? Wir waren dort. Die Burg verfällt zu einer Ruine. Und laut den Überlieferungen fiel sie vor über dreihundert Jahren.“ Wütend schlug Moék mit einer Faust auf den Tisch bevor er grollte „Es ergibt keinen Sinn, weil die Elfen Nermesi's sich mit den Unterweltlern zusammen geschlossen und uns hier unten eingesperrt haben! Sie haben unser Bündnis verraten!“ Entsetzt sah die vier Kameraden den Zwergen-Herr an. „Aber warum? Warum haben sie euch verraten“ fragte Merin zitternd „Warum sind sie gefallen?“ „Wenn wir wüssten warum sich die Elfen gegen uns gestellt haben wären wir ein ganze Stück weiter. Besonders, da die Elfen nicht nur uns mit ihrer Tat verraten haben sondern auch die anderen Großen Völker.“ fragend wurde der alte Zwerg angesehen „Bevor wir verraten wurden stimmten unser König zu einem Fremden zu helfen, welcher von einem nahendem Chaos sprach und um die Hilfe der Völker bat. Auch die Elfen sprachen sich dafür aus. Der Fremd reiste weiter zu den Menschen oder Nymphen, ich weiß nicht genau wohin, jedenfalls war ein Treffen fünf Monde später geplant. Alle Führer der Völker trafen sich davor und die Nymphen sprach damals von dunklen Zeiten, so sind die Rüstungen von euch entstanden. Unser Zwergenkönig stimmte unter dem Protest des Volkes zu sich an die Burg Nermesi zu binden. So nahm ich seinen Platz ein, als ein engster Freund und Vertrauter. Die Versammlung löste sich darauf hin auf bis zum eigentlichen Treffen. Doch bevor es zu diesem kam, schlossen uns die Elfen hier ein! Keiner konnte mehr die Höhlengänge verlassen und keiner konnte mehr zu uns gelangen. Alle die in dieser Stadt waren waren ihrem Untergang geweiht.“ Moék stoppte und leerte seinen Krug, welchen er mit kraft auf den steinernen Tisch absetzte „Wir hatten Glück zu überleben. Haben uns nach Jahren den Umständen angepasst und währenddessen versucht den verdammten Fluch der Elfen zu lösen jedoch gelang es uns nicht! Keiner in dieser Stadt besitzt das nötige Wissen dazu.“ die trüben Augen blitzten sie nun bedrohlich an „Und nun nach Ewigkeiten taucht aus dem Nichts eine Gruppe in unserer Stadt auf. Mit einem aus dem Volk der Elfen und einem aus dem der Dämonen.“ Der Zwergen-Herr lies den Satz lose im Raum hängen, stand auf und füllte seinen Krug erneut mit Met. „Ich teile nicht den Hass, welchen die Stadt auf euch zwei hat. Eine Abneigung vielleicht, doch eure Gruppe erinnert mich an die meines besten Freundes. Sie waren eine eben so bunte Gruppe und es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass ihr die Rüstungen, welche sie geschaffen haben, tragt.

Kapitel 29 : Vergangenes

Kapitel 29 : Vergangenes

 

Tiefrote Augen überblickten aufmerksam die Stadt, welche sich am Boden der Höhle befand. Es herrschte dort ein reges Treiben. Viele Händler und Besucher schritten durch die offenen Tore der Stadt. Sie kamen aus größeren oder kleineren Gängen in welche sie auch wieder verschwanden, wenn sie aus der Stadt kamen. Das vor ihm war die größte Handelsstadt in dieser Zeit, welche trotz kleinere Konflikte zwischen den Völkern an den Grenzen, für jeden offen stand. Es war ein idyllisches Bild. Eines welches er sich immer erhofft hatte und dennoch wusste, dass er nie ein Teil sein würde. Hatte er doch eine Aufgabe, welche sein Leben bestimmte. Und genau wegen dieser Aufgabe war er nun hier. Er müsste mit den Herrschern der Völker sprechen und diese um Hilfe bitten. Denn die Aufgabe welche ihm zuteil wurde, könnte er nur mit der Hilfe ihrer bewältigen.

Ein Seufzen verließ seine blassen Lippen, während er sich an den Abstieg machte. Seit Beginn seiner Reise zu den Zwergen, hatte er ein ungutes Gefühl welches ihn nicht los ließ. Dabei machte er so eine Reise nicht zum ersten Mal. Schon öfter musste er die Zwerge und Elfen aufsuchen und auch zu den Menschen und Nymphen war er schon gekommen. Doch dieses Mal schien seine Reise unter einem schlechten Omen zu stehen. Dennoch würde er sich nicht davon aufhalten lassen. Schließlich hin einiges von ihm ab. Der Rotäugige blickte zur Decke der Höhle, welche mit leuchtenden Steinen erhält wurde. Sie streiten ein beruhigendes blau grünes Licht aus welches die Stadt vor ihm in unwirkliches Licht tauchte. Sie erhellten die Mauern, welche mit Runen verziert waren die von Schutz und Macht Sprachen und immer deutlicher lesbar wurden, je näher er kam. Geschickt versuchte er sich unter die Reisenden und Händler zu mischen, um sich unauffällig an den Stadtwachen vorbei zu stehlen. Doch wurde auch er, wie jeder andere auch, als er durch eines der großen Tor schreiten wollte von einer der Wachen beiseite genommen und nach seinem Anliegen gefragt. Seine roten Augen blitzten aus seinem bleichen Gesicht hervor, ließen die zwergische Wache überrascht zusammenzucken, jedoch antwortete er auf die Frage seines Gegenübers „ Ich bin ein Reisender, welcher von der großen Handelsstadt der Zwerge, Merûn, erfahren hat und ich erhoffe mir hier ein paar Dinge zu finden, welche mir von Wert sein könnten.“ die Wache nickte knapp während sie den Rotäugigen genauer musterte. Neben bleichen Haut hatte dieser schwarze lange Haare, welche trotz des bläulichen Lichts rot schimmerten und mit einer silbernen Spange in einen hohen Zopf gebunden waren welche ein paar Strähnen auf jeder Seite frei ließ um das edel geschnittene Gesicht zu umrahmen. Dazu trug der Fremde eine mattschwarze Rüstung aus Metall, welche an ihren Rändern winzigen Runen ähnliche Verzierungen aufwies, außerdem ebenso dunkle Unterkleidung hohe Stiefel mit Silberschnallen und lederne Handschuhe jedoch wurde dies alles fast vollständig durch einen schwarzen weiten Umhang verdeckt, welcher nur hin und wieder von der Zugluft innerhalb der Höhle bewegt wurde. Die Wache nickte und reichte dem Schwarzhaarigen ein Buch mitsamt einem Kohlestift „Gut dann müssten sie sich nur mit ihrem Namen in das Buch, als Besucher eintragen.“ Rote Augen suchten kurz nach einer freien Spalte und kurz darauf hatte der Wachmann das Buch wieder in den Händen und wünschte dem Fremden einen angenehmen Aufenthalt. Der Rotäugige lief langsam durch die Straßen, viele der Händler aber auch einige der Bevölkerung warfen ihm abschätzende und neugierige Blicke zu. Viele schienen ihn genau zu beobachten, doch der blasse Mann schritt nur weiter seelenruhig durch die Straßen. An einem kleinen Schmuckladen blieb er stehen, betrachtete die dort ausgelegten Ketten. Er interessierte sich nicht für die Schmuckstücke mit Anhängern sondern für die ohne. An einer einfachen feinen Silberkette blieb sein Blick hängen und der Rotäugige holte aus eine seiner Gürteltaschen einen kleinen Anhänger heraus. Er war flach und rund, ähnlich einer Münze. Doch verzierten verschiedene Zeichen die Front und in dessen Mitte war ein leicht hervorstehender Saphir eingearbeitet. Ja die Kette würde perfekt zu dem Anhänger passen. Schnell wandte sich der Schwarzhaarige an den Händler welcher sein Interesse an dem schlichten Schmuckstück verfolgt hatte und fragte nach dem preis. Kurz darauf schritt der Schwarzhaarige ein paar Silbermünzen leichter weiter die belebte Straße entlang. In seiner Hand hatte er noch immer das Schmuckstück nun jedoch an dem silbernen Band. Bald schon würde er es brauchen, dass wusste er. Jedoch musste er nun erst einmal zu dem Fürsten dieser Stadt und damit ließ er die Kette in eine seiner Taschen verschwinden. Seine roten Augen richteten sich auf die Straße vor sich, welche vor einem großen Gebäude in der Stadtmitte endete und sich in kleinere Gassen aufteilte. Wenn seine Annahmen korrekt waren, musste dieses Gebäude sein Ziel sein. Zielbewusst setzte er seinen Weg fort. Kurz vor dem Gebäude blieb er stehen. Musterte den dunklen Stein und die schwere Doppelflüglige Holztür, welche von vier Zwergen in voller Kampfmontur bewacht wurde. Entschlossen trat er auf diese zu, welche sofort nach ihren Waffen griffen und ihn misstrauisch betrachteten. Auch die umstehenden Personen verstummten und wandten ihre Blicke zu dem Schwarzhaarigen, welche es gewagt hatte vor die Wachen des Fürsten zu treten. Eine der Wachen fragte nachdem deren Blick über die bleiche Gestalt gewanderte war „Was wollt ihr hier? Dieses Gebäude gehört nicht zu dem Markt und ist für Besucher unzugänglich!“ Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Rotäugigen „Dann bin ich genau dort, wohin ich wollte.“ Die Zwerge verstärkten ihren Griff um die Waffen und der Führer des vierer Trupps trat einen Schritt vor. „Sprich was du von uns willst ansonsten sind wir gezwungen Maßnahmen zu ergreifen!“ Statt sich verunsichern zu lassen, blieben die Lippen des Schwarzhaarigen in ihrem ruhigen Lächeln. „Ich komme als Bote meines Volkes, welches um die Unterstützung der Zwerge bittet, da ansonsten Dunkle Zeiten auf uns zu kommen.“ Der eiserne Griff des Hauptmannes um seine Waffe lockerte sich nicht, er schien sich eher zu verhärten und auch wurde der Blick des Vierer Trupps misstrauischer. „Zu welchem unserer Verbündeten gehörst du, wenn du mit solch einem Anliegen unangemeldet zu uns kommst?“ Leise brummte der Schwarzhaarige „Ich gehöre zu keinem eurer Verbündeten.“ überraschtes Luft schnappen und Getuschel war nach den paar Worten um sie herum zu hören, doch ließ sich der Rotäugige nicht beirren und sprach so ruhig wie zuvor weiter, so dass es den Zwergen schon fast etwas unheimlich wurde „Ich bin auf der Reise zu den Herrschern der großen Völker, um Unheil zu vermeiden, welches sonst diese Welt in Chaos stoßen könnte. Ich bin ein Dämon, welcher von den Drachen gesandt wurde um das Chaos zu verhindern.“ Absolute Stille trat augenblicklich ein nach dem der Dämon das letzte Wort gesprochen hatte. Niemand traute sich auch nur zu Atmen. Selbst die Wachen waren wie zu Stein erstarrt. Doch als der Dämon einen Schritt auf sie zumachte, schreckten sie aus ihrer Starre und der Hauptmann flüsterte mit brüchiger Stimme „Aber ich dachte ihr Dämonen, wärt mit den Drachen seit Jahren im Krieg?“ beschämt senkten sich daraufhin die roten Augen „Ja und Nein. Es ist etwas, dass ich vielleicht eurem Fürsten erkläre. Doch nun wärt ihr so freundlich mich zu ihm zu geleiten?“ Sofort nickte der Hauptmann und gab seinen drei Kameraden ein Zeichen die Tür weiterhin zu bewachen, nach dem sie eingetreten waren. Drinnen erwartete sie ein langer und dunkler Gang, welcher an den Seiten mit Fackeln erleuchtete wurde. In dem Flur standen in regelmäßigen Abständen Rüstungen und Bilder, welche über den Ruhm der Zwerge berichteten hingen an den Wänden. Hin und wieder kamen sie an verschlossenen Türen vorbei oder Treppen, welche hinab oder hinauf führten. Doch blieben sie auf der selben Ebene. Der zwergische Hauptmann führte den Dämon in ein kleineres Zimmer, welches jedoch gemütlich und elegant eingerichtet war. Bevor er sich kurz entschuldigte um seinen Fürsten in Kenntnis zusetzen. So blieb der Rotäugige allein in dem Raum zurück, jedoch interessierte er sich nicht für die Bilder welche auch hier an den Wänden hingen und auch die Bücher, welche in einem dunklen Holzschrank standen, zogen nicht sein Interesse auf sich. Der Schwarzhaarige blieb einfach entspannt an eine Wand angelehnt in dem Raum und wartete.
Nach einiger Zeit öffnete sich dann die Tür, durch welche die Wache verschwunden war und gab eben diesen wieder zum Vorschein. Der Zwerg neigte kurz den Kopf und sprach mit noch immer leicht zitternder Stimme „Mein Fürst ist zur Zeit noch mit seinem Vertrauten in einem Gespräch mit der Elfen Königen und ihrem Sohn. Er fragt ob ihr dazu kommen mögt, oder lieber einen Moment hier warten möchtet.“ Der Dämon strich sich eine Strähne hinter sein Ohr und stieß sich von der Wand ab „Ich komme direkt mit. Denn wenn die Elfenkönigin da ist, erspart mir dies die Arbeit, auch sie aufsuchen zu müssen.“ Der Krieger nickte und führte den Schwarzhaarigen durch einen angrenzenden Raum zu einem nächsten. Dessen schwere Flügeltüren vorsichtig Aufgestoßen wurden und ihm Einlass gewährten. In dem Raum erwarteten ihn vier Personen. Zwei Zwerg, ein Elf und eine Elfe. Kurz neigte der Rotäugige seinen Kopf zum Gruß bevor er auch schon anfing zu sprechen „Ich danke euch dafür, dass ihr mich anhört, denn ich kam mit der Bitte um Hilfe.“ Die vier Angesprochenen sahen sich kurz an und der Zwergenfürst räusperte sich kurz bevor er anfing zu sprechen „Wir vier sind bereit euch anzuhören. Doch warum wurdet ihr von den Drachen, welche seit Jahren, nach dem Krieg zwischen euch Dämonen und ihnen, als verschollen galten, gesandt?“ Der Dämon nickte verstehend doch wusste er auch, dass er nicht zu viel erzählen durfte „Es war nur ein Teil von uns Dämonen, welcher sich gegen die Drachen gestellt hat, eine anderer Teil stand auf der Seite der Drachen selbst. Doch die Kriege erstarben vor etwa fünfzig Jahren und sowohl die Drachen haben sich zurück gezogen um in Frieden zu leben, als auch wir Dämonen. Allerdings geschahen vor nicht als so langer Probleme auf, welche wir nicht alleine beheben können. Deshalb bin ich nun hier.“ „Was sind es für Probleme von denen du sprichst?“ fragte der junge Elf. „Der Schutz um die Flamme des Lebens bricht und gefährdet so das überleben der Welt. Ich bin hier um eure Völker um Hilfe zu bitten.“ Die Elfenkönigin sah den Schwarzhaarigen abschätzend an, spielte mit einer Strähne ihres Haars und meinte hochnäsig „Wieso gefährdet das brechen eines Schutzes das überleben der Welt? Niemand weiß wo sich die Flamme befindest, dass heißt niemand kann ihr schaden.“ Rote Augen funkelten die Frau kalt an „Ihr irrt euch, es gib ein paar Personen welche wissen wo sich die Flamme befindet, doch dass eigentliche Problem liegt nicht daran, dass irgendwer etwas an der Flamme anstellen könnte, sondern mit dem was passiert wenn der Schutz vollkommen bricht. Schon jetzt sind die Folgen des schwächer werdenden Schutzes zu spüren. Die Völker verlieren an Lebensdauer. Ist es euch aufgefallen das in den Geschichten eure Vorfahren teilweise sieben und manche sogar achthundert Jahre alt wurden? Doch nun sterbt ihr Elfen nach etwa dreihundert Jahren, ähnliches gilt auch für die Zwerge, Nymphen und Menschen. Sie alle verlieren an Lebensdauer, da durch den schwindenden Schutz um die Flamme des Lebens, diese ihre Macht verliert.“ Entsetzt wurde er von den Herrschen angesehen. „Aber wie ist das möglich?“ rief einer der Zwerge aus und der Dämon betrachtete ihn genau „Die Flamme wird durch Magie gespießt, doch diese verflüchtigt sich in die Welt wenn der Schutzbann bricht.“ „Aber wäre es nicht gut wenn die Welt mehr Magie zu Verfügung hätte? Könnten dann nicht vielleicht auch die Menschen diese benutzen?“ fragte die Königin weiter „Was bringt es sie benutzen zu können, wenn alles um einen herum stirbt? Wer Magie benutzt altert im Normalfall zwar langsamer, aber dass gilt nur für den Körper nicht den Geist und dieser beschränkt unseren Zugriff auf die Magie so dass wir alle im richtigen Moment sterben können. Der Geist wird durch die Flamme des Lebens gestärkt, verliert sie an Macht so tut es auch der Geist eines Geschöpfes, dieser Welt und somit verkürzt sich das Leben.“ Entsetzt sah die Elfe den Dämon an und wieder einmal beschlich den Schwarzhaarigen ein ungutes Gefühl. Er meinte sogar leichten Wahnsinn in den Augen der Elfenkönigin zu sehen, doch wurde er von dem Zwergenfürsten aus seinen Beobachtungen gerissen, als dieser meinte „Ihr habt mein Wort Dämon, dass ich euch Helfen werde. Ihr habt das Wort des Zwergen Königs Grambór Tûkes, dass er und sein Vertrauter, Moék, euch helfen wird“ bei den Namen deutete der stolze Zwerg zu erst auf sich und dann auf seinen Vertrauten. Anerkennend neigte der Dämon seinen Kopf in Richtung der Zwerge und blickte dann zu den Elfen wo der jüngere Elf das Wort ergriff „Auch habt ihr das Wort der Königsfamilie der Elfen. Wir werden euch helfen. Jedoch sollten wir noch genauer besprechen wie wir helfen können.“ Der Dämon lächelte schwach „Das ist wohl war, doch zuerst lasst mich euch etwas geben.“ Damit holte der Rotäugige aus einer seiner Gürteltaschen einen verzierten Ring mit einem roten Stein heraus und die silberne Kette mit dem Anhänger. Die Kette legte er vor die Elfen und den Ring vor die Zwerge. „Seht diese Dinge als Zeichen unserer Zusammenarbeit. Tragt sie immer bei euch.“ kurz zögerte der Dämon bevor er weiter sprach. „Ich werde euch sagen wie genau ihr helfen könnt wenn wir uns ein weiteres Mal treffen. Doch zuerst muss ich auch zu den Menschen und Nymphen.“ der Zwergenfürst nickte „Wenn wir uns hier erneut treffen dürfte es kein Problem geben, denn die Stadt der Elfen ist auch nicht weit entfernt.“ Auch der junge Elf nickte zustimmend „Wir werden auf euch warten, nur sagt uns doch euren Namen.“ Das lächeln des Dämons erstarb und seine roten Augen wanderten zu der Königin, in deren Augen noch immer der Wahnsinn zu toben schien. „Bei unser nächsten Begegnung Elfensohn.“ und der Königssohn nickte, „Dann werden wir Elfen nun gehen.“ bestimmte die Elfenkönigin streng, was ihr überraschte Blicke der Zwerge einbrachte, doch reagierte sie nicht darauf und öffnete die Türen, durch welche sie auch sogleich Schritt. Über ihre Schulter hinweg rief sie noch ihren Sohn, welcher sich bei den drei Verbleibenden verabschiedete und seiner Mutter folgte. „Das war ziemlich abrupt und unfreundlich.“ stellte Moék leise grummelnd fest, doch richtete er dann seine Aufmerksamkeit wieder auf den Dämon „Bleibt ihr noch ein paar Tage oder wollt ihr direkt weiter?“ Der Rotäugige lächelte leicht „Ich denke ich werde mich ein paar Tage in der Stadt erholen. Merûn sah sehr lebhaft aus und ich war lange unterwegs.“ Beide Zwerge nickten und der Fürst meinte „Dann heiße ich euch Willkommen Freund, in der Hauptstadt der Zwerge. Doch ihr müsst wissen das Merûn nicht ihr wahrer Name ist. So nennen sie nur die Reisenden und Händler, wir Zwerge nennen sie Kamîva.“ Der Dämon nickte dankende und schlug vor sich am Morgigen Tag noch einmal zu treffen und Grambór stimmte zu. Sich freundlich verabschiedend verließ der Schwarzhaarige das große Gebäude. Jedoch verfinsterte sich sein Blick als er an die Elfenkönigin dachte. Sie hatte etwas dunkles an sich. Etwas was der Rotäugige nicht genau zuordnen konnte. Doch machte es ihm Angst.

Schwer atmend und mit Schweiß überzogen schlug Shakarga seine Augen auf, doch nahm er seine Umgebung nicht wahr. Zu sehr war er noch in seinen Erinnerungen gefangen. Erst als die Zimmertür über den Steinboden schabte, wandten sich seine Augen zur Seite. Eher erschrocken als aus Neugier, wer hinein kam.

Kapitel 30 : Puzzleteile

 

Kapitel 30 : Puzzleteile

 

In der Tür stand eine hochgewachsene Gestalt in einem einfachen Hemd. Lange blonde Haare fielen in einem Zopf über eine Schulter und ein erleichterte Ausdruck zeigte sich in den blauen Augen. Doch blieben die Silbernen des Dämons an etwas anderes hängen. Denn um den Hals Leesiniels lag ein kleines Schmuckstück, welches schwach im Licht der Kerzen im Zimmer, schimmerte. Schneller als der Elf es bemerkte wurde er grob gegen die Steinwand gedrückt. Die linke Hand des Dämons an der silbernen Kette die andere neben seinem Kopf. Silberne Augen funkelten ihn verwirrt und wütend an. Ließen Leesiniel kalte Schauer über den Rücken laufen, während er entsetzt den Dämon an sah, welcher ihm zum ersten Mal seit beginn ihrer Reise, Angst machte. Die silberne Kette schnitt in den Hals des Elfen, während sich die Hand des Dämons fester um das Schmuckstück legten. „Woher?“ fragte Shakarga mit gebleckten Zähnen, funkelnden Augen und einer Stimme, welche wie aufeinander schabendes Metall klang. „Woher hast du diese Kette? Sie gehört dir nicht!“ Augen und Kopf des Elfen senkten sich in Richtung des Schmuckstückes, nur um Augenblicke später wieder ruckartig in die Silbernen Seelenspiegel des Dämons zu sehen, als dessen rechte Hand sich zu Faust ballte und tiefe Kratzer in dem Stein hinterließ. „Grambór gab sie mir.“ stotterte Leesiniel, darauf hoffend dass sich der Griff um das Metall an seinem Hals lockern würde. „Auch er hatte nicht das Recht sie zu besitzen!“ „Er sagte sie gehörte einem Freund und dass nun die Zeit gekommen wäre sie den Elfen zurück zugeben!“ schrie der Elf nun, nicht wissend was in den Dämon gefahren war. Wollte er eben nur einmal nach ihm sehen und sich vergewissern, dass das Fieber nicht weiter gestiegen war, da die Heilerin eine Weile zuvor gegangen war. Aus den Augenwinkeln sah der Elf, dass seine Kameraden und Moèk nun ebenfalls in dem steinernen Flur standen und sie besorgt musterten. Hatten sie doch aufgebrachte Stimmen gehört. „Shakarga! Lass ihn los!“ rief der Mensch und lenkte so die Aufmerksamkeit des aufgebrachten Dämons auf die kleine Gruppe, weg von dem Elf. Kalte silberne reptilienartige Augen glitten zum Mensch, weiter über Durgo und Merin bis zu Moék. Die Hände Shakargas begannen zu zittern und seine Stimme war nur noch ein raues flüstern und hingen schwer in der Luft „Es ist lange her, Moék.“ Die trüben Augen des Angesprochenen weiteten sich in der aufkommenden Erkenntnis, dass Gesicht verlor an Farbe und seine Stimme war nichts weiter als ein Hauch im Wind „Bei den Göttern... Bist du es, der Dämon welcher vor Jahrhunderten zu uns kam? Du scheinst keinen Tag gealtert zu sein! Wie ist das möglich?“ überrascht sahen Merin, Durgo, Ahmad und Leesiniel, welcher noch immer festgehalten wurde, zwischen Moék und Shakarga hin und her. „Auch du wandelst schon lange auf dieser Welt.“ meinte der Dämon ruhig „Zu lange für einen Zwerg.“ der Dämon stoppte und ließ seinen Blick über den faltigen Zwerg wandern, blieb dann jedoch mit den Augen auf dessen Hand hängen. Rot blitzt dort etwas, in dem schwachen Kerzenlicht auf, ließ den Dämon kurz die Augenbrauen zusammen ziehen, bevor er wieder in die milchigen Augen des Zwergs sah. „Ich gehe davon aus, dass Grambór ihn dir überlassen hat. Dass erklärt zumindest dein Hiersein.“ Moék, welcher Shakargas Blick gefolgt war, sah von dem Kleinod an seinem Daumen, zum Dämon. „Wieso bist du hier Dämon? Ich habe dich nur einmal gesehen und nicht mal zwei Jahr später haben uns die Elfen hier eingeschlossen und verraten, mit den Worten, dass ihr Dämonen sie dazu beauftragt habt! Jeder von uns dachte dass auch ihr uns hintergangen habt! Doch nun tauchst du wieder hier auf, aus dem Nichts. Warum? Hast du nicht schon genug verderben gebracht?“ Die silbernen Augen des Dämons senkten sich und dessen Hände lösten sich endlich von der Kette um Leesiniels Hals, welcher erleichtert aufatmete und sich diesen rieb. Ahmad meinte so etwas wie Wehmut in Shakargas Augen zu erkennen, als dieser sich an die gegen überliegende Wand lehnte. Auch war er sich nicht sicher, was grade vor ihren Augen geschah denn der Schwarzhaarige fragte ohne auf Moéks einzugehen „Wieso hatte Grambór die Kette der Elfen? Es hatte seinen Grund dass sie diese bekamen.“ Der alte Zwerg, welcher spürte, dass mit dem aufgebrachten Dämon zur Zeit nicht gut zu reden war, überging das nicht beantworten seiner Frage und gab stattdessen die gewünschte Information preis „Der Sohn, dieser Hexe, gab sie unserem damaligen König zur Aufbewahrung. Er sollte sie beschützen bis zu dem Tag an welchem ihr wieder hier erscheinen wolltet. Der Elf gab die Kette meinem Freund mit den Worten, 'Ich habe bedenken sie weiter bei mir zu tragen. Meine Mutter ist von unserem Zugeständnis dem Dämon zu helfen nicht sonderlich angetan. Ich befürchte, sollte sie Kette in die Hände bekommen, dass sie diese zerstören würde. Beschütze sie bis ich sie wieder tragen kann.' Doch dazu kam es nie!“ Geschlagen ließ der Silberäugige sich an der Wand hinab gleiten, ein melancholisches Lächeln auf den Lippen, ahnte er schon worauf dieses Gespräch hinaus lief „Ihr habt nie wieder von dem Elf gehört, oder?“ „Nie! Bis zu dem Tag an, welchem diese vermaledeite Königin mit einer handvoll an Kriegern, vor einem der Höhlengänge stand und unser Bündnis für nichtig erklärte.“ Die Augen des Dämons senkten sich auf den Boden vor sich „Habt ihr schon einmal daran gedacht, dass diese Frau nicht nur euch verraten haben könnte, sondern auch ihr eigenes Volk?“ Überraschtes Luft schnappen war zu vernehmen und die junge Nymphe stammelte „Aber... warum sollte sie ihr eigenes Volk verraten? Das ergibt keinen Sinn!“ „Aber genauso wenig Sinn ergibt es, dass die Dämonen einfach eine versteckte Elfenstadt finden und diese ohne ersichtlichen Grund angreifen. Denn es hört sich an als wäre damals noch kein Krieg gewesen.“ meinte der Mensch und die Augen des Elfen weiteten sich und er murmelte mit heiserer Stimme „Wie lange ist es her, seit dem ihr hier eingesperrt wurdet?“ Der Alte sah Leesiniel missmutig an bevor er sprach „Es sind nun fast dreihunderteinundfünfzig Jahre her und zwei Jahre zuvor war er bei uns. Allerdings gab es damals keinen Krieg von dem ich wüsste.“ Damit zeigte er auf den Dämon. Wieder sah Shakarga den älteren Zwerg an „Und ich hatte seit nunmehr dreihundertfünfzig Jahren keine Erinnerungen an meine Vergangenheit. Ich wusste nicht einmal, dass ich in einem Auftrag unterwegs war, an welche ich mich nur bruchstückhaft erinnern kann und ich denke nicht, dass ich euch freiwillig verraten würde. Ich habe meine Prinzipien und meine Ehre, außerdem werde ich von meinem Volk als Verräter beschimpft! Welchen Grund hätten sie, wenn ich ihnen helfen würde?“ Es war zum verrückt werden. Jedes Wort welches sie miteinander wechselten, schien nur mehr und mehr Fragen aufzuwerfen. Es war als würde ihnen ein wichtiges Teil fehlen. Sie seufzten, schienen die Kälte welche von den steinernen Wänden abgegeben wurde nicht wirklich wahrzunehmen. Jeder schien in diesem Moment seinen eigenen Gedanken hinterher zu hängen, bis zudem Moment in welchem der Kopf des Dämons ruckartig nach oben schnellte um den Elfen entschuldigend in die Augen zu sehen „Ich sollte mich noch wegen vorhin bei dir Entschuldigen ich habe wohl etwas überreagiert.“ Der Elf winkte jedoch nur ab „Ist schon in Ordnung, es hat mich nur überrascht,“ Leesiniel wollte das Wort erschreckt nicht benutzen obwohl es sehr passend gewesen wäre. „da ich nicht damit gerechnet hätte, dass du dieses Kette kennst.“ Der Dämon nickte und murmelte leise „Ich gab jedem Volk eines dieser Schmuckstücke.“ Durgo stieß darauf ein lautes theatralisches Brummen aus „Und noch mehr Fragen!“ Merin kicherte darauf leise bevor sie wieder ernst wurde und den älteren Zwerg an sah „Also nehmen wir nun einfach einmal an diese Elfenkönigin verriet nicht nur euch sondern auch ihr eigenes Volk. Warum? Lebt sie überhaupt noch? Hat sie sich wirklich mit den Dämonen verbündete? Auch du Shakarga, warum bist du ein Verräter in den Augen deiner Rasse? Was war deine Aufgabe? Und hast du deine Aufgabe erfüllt?“ Der Dämon lachte hysterisch auf „Nein! Wenn man deiner Großmutter glauben schenkt, Merin. Dann habe ich in meiner Aufgabe, zumindest an Teil an welchen ich mich erinnere, völlig versagt.“ Moék seufzte, dass alles wurde immer schwerer und dann stand da auch noch die Frage im Raum, wie die Fünf überhaupt zu ihnen in die Zwergenstadt gelangt waren. Hoffentlich konnten sie ihm und den Bewohnern der Stadt helfen aber erst mal sollten sie an einen bequemeren Ort, als den zugigen und kalten Flur „Vielleicht sollten wir zurück in die Küche. Ich könnte glaube ich noch einen Krug Met vertragen. Danach könnt ihr und ich weiter grübeln und nach einer Lösung suchen. Wer weiß vielleicht übersehen wir auch einfach nur ein Sache.“

Kapitel 31 : Fehler und Ziele

 

Kapitel 31 : Fehler und Ziele

 

„Wir sollten uns den Bannkreis der Elfen einmal an sehen, vielleicht hilft er uns weiter. Außerdem wissen wir dann, ob wir nun auch hier eingeschlossen sind oder nicht.“ murmelte der Dämon, nach dem ihm kurz erklärt wurde wie es um die Zwergenstadt stand. Seine silbernen Augen blickten durch das kleine Küchenfenster, abwesend hinaus. „Das ist wahrscheinlich das vernünftigste.“ meinte Ahmad vom Tisch aus an welchem außerdem Merin, Durgo und Leesiniel saßen. Moék stand wie der schwarzhaarige Dämon lässig an eine Wand gelehnt und beobachtete die gemischte Truppe. Nachdenklich wandte sich die junge Frau an Moék „Ab welchen Punkt könnt ihr diese Höhle nicht mehr verlassen?“ „Etwa eine halbe Tagesreise in jede Richtung,“ brummte der alte Zwerg „je nachdem welchen Gang man wählt kann es länger dauern um an die Grenze zu gelangen.“ „Das heißt wir wären in etwa einem Tag wieder hier.“ überlegte Leesiniel „Unsere Tiere müssten sich sowieso einmal erholen, selbst wenn wir durch den Fluch der Elfen kämen... Und wenn wir nicht hindurch kommen müssten wir erst einmal eine Lösung finden.“ „Wäre es möglich direkt zu dem Bankreis zu gehen?“ fragte Shakarga ruhig „Ja, allerdings sollten wir ein wenig Proviant mitnehmen.“ beantwortet Moék die Frage. „Dann sollten wir diesen einpacken und uns auf den Weg machen.“ murrte der Dämon. „Wieso auf einmal so drängend Dämon sonst bist du doch auch nicht so?“ knurrte Durgo während er sich von seinem halb leeren Krug Met löste. Kalt blickten die silbernen Augen den Zwerg an. „Es gibt Dinge die dich nichts angehen!“ Schnaubend stapfte Durgo am Dämon vorbei „Es gibt aber auch Dinge die uns helfen würden dich zu verstehen!“ Zähne knirschend löste sich Shakarga von der Wand um seinen Umhang zu holen, stoppte jedoch an der Tür als er die ruhige Stimme Ahmads hörte „Du hasst es eingesperrter zu sein, oder? Deshalb wolltest du damals auch nicht in das Haus mit uns.“ Der schwarzhaarige neigte seinen Kopf „Ich habe nichts gegen Häuser oder Städte,“ kurz blickte der Dämon über seine Schulter zum Mensch bevor er wieder in den Gang vor sich sah, „zumindest solange ich weiß, wie ich aus ihnen wieder hinaus gelange.“ „Wieso?“ fragte der Elf. Ein bitteres Lächeln erschien auf den Zügen Shakargas, ungesehen von seinen Kameraden jedoch hörten sie Verachtung in seinen Worten „Glaubt ihr ernsthaft, dass es mir gelang dreihundertfünfzig Jahre vor einer Horde meinesgleichen weg zu laufen, ohne auch nur einmal gefangengenommen zu werden?“ Augenblicklich war es toten still in der kleinen Küche, bis der Dämon sich wieder in Bewegung setzte und dabei sprach. „Ich habe aus meinem Fehler gelernt und sie aus ihrem ebenso.“ „Shakarga...“ flüsterte die Nymphe bedrückt, ließ ihren Satz jedoch unbeendet im Raum stehen. Der Mensch sah dem Dämon hinterher. Er fühlte sich schuldig das Thema aufgebracht zu haben, konnte er sich doch gut vorstellen was der Schwarzhaarige mit seinem letzten Satz gemeint haben könnte. Seufzend strich er durch sein schulterlanges Haar und wendete sich an den alten Zwerg „Wenn du mir sagst wo ich Proviant herbekomme, werde ich ihn besorgen während ihr euch fertig macht.“ Moék nickte, noch immer mit den Gedanken bei dem Dämon, und wies den Mensch an.

So standen sie auch wenig später zu sechst vor dem Haus. Sie alle hatten auf ihre Rüstungen und Waffen verzichtet nur der Dämon trug eines seiner Krummschwerter an der rechten Seite. Aufmerksam beobachtete die junge Nymphe den Dämon welchen sie zum ersten Mal komplett ohne Rüstung sah. Er trug ein schwarzes langes Leinenhemd über welchem der Waffengurt locker um die Hüfte lag und seine eben so schwarze Lederhose. Dazu seinen Umhang welcher ausnahmsweise sein Gesicht nicht verhüllte und so die Langen Haare mit ihrem unnatürlichen Schimmer und sein edel geschnittenes Gesicht preisgaben. Sie musste zugeben der Dämon sah mehr als nur gut aus, jedoch gefiel ihr der melancholische Ausdruck auf seinem Gesicht nicht. Viel lieber würde sie ihn lächeln sehen. Mit rotem Gesicht wandte sie sich von Shakarga ab als sich seine kühlen silbernen Seelenspiegel auf sie richteten und sie fragend musterten. Doch wurde Merin aus ihrer Misere gerettet als Moék sie zum Aufbruch aufforderte und mit seinen kurzen Beinen anfing durch die Stadt zulaufen. Wortlos und noch immer mit rötlichem Schimmer auf den Wangen folgten Merin ihm schnell und auch die anderen begannen dem alten Zwerge nachzukommen. Immer wieder wurden der ungleichen Gruppe misstrauische Blicke zu geworfen und man hörte leises Getuschel, als Moék sie durch die Stadt in Richtung eines kleineren Tores führte. Sie selbst blieben bis sie durch das Tor schritten still, erst danach begannen sich kleinere Gespräche zu formen. Durgo unterhielt sich leise mit Ahmad, Leesiniel und Merin mit Moék, welcher Geschichten über Kamîva erzählte, als diese noch von vielen Reisenden und Händlern besucht wurde. Der Zwerg erzählte, wie damals die Welt von Licht erfüllt war und Frieden herrschte. Er erzählte von Tagen, an welchen die Sonne hoch am Himmel stand und damit die Ländereien erwärmte, so dass sie Zwerge ihre Stadt tief im Berg verließen um das Wetter zu genießen. Auch erzählte er von Wiesen übersät mit Blumen jeder Art und blühenden Bäumen, von dem blauen Himmel, welcher hinter den Wolken versteckt liegt. Er erzählte ihnen wie gern er all dies noch ein weiteres Mal erblicken wollte, selbst wenn er dafür erst in einem Krieg helfen müsste. Eine Tatsche die Elf und Nymphe lächeln und von ihren Träumen erzählen ließ. Der einzige welcher sich an keinem der Gespräche beteiligte war Shakarga, welcher seinen Erinnerungen nach hing. War es seine Schuld, dass die Welt so war, wie sie zu Zeit war? Hätte er dieses Schicksal verhindern können? Die Flamme des Lebens war laut der Prophezeiung der Nymphen Ältesten, am erlöschen, somit war der Schutz um die Flamme herum nicht erneuert worden und er hatte seine Aufgabe nicht erfüllt. Jedoch schien er seine Aufgabe nun erneut zu haben und er hoffte dass er sie dieses Mal schaffen würde. Doch eine Frage die sich in seinem Kopf auftat war, wenn er damals schon die Flamme des Lebens aufsuchen sollte, um den Schutz zu erneuern, wusste er dann wohin sie mussten, sobald sie einen Drachen gefunden hatten? Wusste er wo die Flamme des Lebens lag? Abrupt blieb der silberäugige Dämon stehen, so dass Ahmad und Durgo beinahe in ihn hinein gelaufen wären. Zwerg und Mensch stoppten mit ihrem Gespräch und sahen den Schwarzhaarigen verwundert an. Auch die Drei welche vor Shakarga gegangen waren blieben stehen und sahen zurück. „Ist etwas?“ fragte Moék mit seiner rauen Stimme, doch antwortete der Dämon nicht direkt. „Shakarga,“ begann nun auch Merin, doch wurde sie von gedämpft klingenden Worten des Dämons unterbrochen. „Wir müssen sobald wir hier heraus kommen in den Süden. In die goldene Wüste.“ Fragend wurde Shakarga angesehen. Ahmad und Durgo war der Name der Wüste völlig fremd und auch Merin und Leesiniel schienen nichts damit anfangen zu können. Doch der düstere Blick Moéks lies sie nichts gutes erahnen „Warum willst du dort hin Dämon?“ die Stimme des alten Zwergs war misstrauisch „Ich weiß zwar nicht wie die Wüste zur Zeit aussieht, aber vor der Gefangenschaft meines Volkes hieß es, dass ein Jeder der sie betritt dem Tode geweiht war. Es hieß sie locke mit ihrer Pracht, dem goldfarbenen Sand und den vielen kleinen Oasen, Reisende in sich, welche niemals wieder gesehen wurden.“ Ausdruckslose silberne Augen sahen den runzligen Zwerg an „Unter der Wüste liegt das Ziel unserer Reise.“ Die Augen seiner Kameraden weiteten sich „Woher weißt du das?“ fragte Durgo fassungslos „Ich erinnere mich an den Aufenthalts Ort der Flamme des Lebens, jedoch nicht an den Weg dorthin.“ Der Dämon blinzelte ein Mal und die ausdruckslosen Augen nahmen einen verwirrten Ausdruck an „Wir sollten sehen das wir zum Bannkreis der Elfen kommen.“ damit setzte sich Shakarga wieder in Bewegung und schloss zu den vorderen Drei auf, welche ebenfalls weiter gingen, sich dessen bewusst das Shakarga nicht weiter reden würde, wie so oft. Doch wenigstens hatten sie ein neues Ziel. Den weiteren Marsch bis zu versiegelten Grenze blieb es recht still in der Gruppe. Nur kurz machten sie eine Pause um etwas Brot zu essen, welches wie sie erfuhren aus Pilzen gemacht wurde. Wie viele der Nahrungsmittel der Unterirdischen Stadt. Danach gingen sie einen steilen Gang entlang, welcher wohl nach draußen führen würde, wenn sie ihn weiter gehen könnten. Denn nach einem guten Stück besah sich Moék aufmerksam die Wände und stoppte wenige Fuß später und murrte. „Wir sind an einer der Barrieren, welche uns einschließen. Wir haben sie an den Wänden markiert um nicht einfach hinein zulaufen.“ Darauf aufmerksam gemacht setzten die Gefährten ihr leichtes Gepäck ab und besahen sich die Stellen welche den ungefähren Standort der magischen wand zeigte. „Es ist eine herausragende Leistung einen Bannkreis zu errichten, welchen man weder sehen noch spüren kann.“ murmelte Merin und der Elf nickte zustimmend und streckte eine Hand nach der unsichtbaren Wand aus. Moék welcher dies sah wollte Leesiniel grade noch warnen sie nicht zu berühren als der Elf seine Hand mit einem Schmerzenslaut zurück zog und sie sich besah. Es war fast so, als wäre sie leicht verbrannt. Der alte Zwerg entschuldigte sich kurz sie nicht gewarnt zu haben, doch meinte der Elf nur es wäre nicht seine Schult gewesen. „Es scheint als kämen wir nicht einfach so wieder heraus.“ meinte Leesiniel während er ein wenig Wasser über die verbrannte Haut seiner Hand goss. „Dann sind bloß die Fragen, wie wir hier hinein kamen und ob wir den Fluch der Elfen brechen können noch offen.“ meinte Ahmad nieder geschlagen und setzte sich an eine Wand gelehnt hin um Merin und Shakarga zu beobachten, welche noch immer vor der nicht sichtbaren Wand standen. „Es wirkt nicht nach einer elfischen Barriere.“ meinte die junge Frau ruhig „ Auch dürfte es keine Magie sein die wir Nymphen benutzen.“ sie blickte den Dämon neben sich an, welcher die Lippen verzog und knurrte „Dann müsste sie von meinesgleichen sein.“ Merin nickte mit ihrem Kopf unterbrach sich jedoch schnell als Shakarga seine Hand in Richtung der Barriere ausstreckte. Sie wollte noch nach seinem Arm greifen und ihn an seinem Vorhaben hindern, als seine blasse Hand auch schon auf das unsichtbaren Gebilde traf.

Kapitel 32: Magie

 

Kapitel 32: Magie

 

Ihnen stockte der Atem als die schlanken Finger des Dämons auf die unsichtbare Wand trafen und sich seine Züge kurz vor Schmerz verzerrten, bevor sie wieder zu seiner stoischen Maske wurden. Doch war ihre Aufmerksamkeit nicht auf Shakarga selbst gerichtete, sondern auf dessen Hand, um die plötzlich dunkel violette Blitze zuckten, welche aus der sich ebenso verfärbenden Barriere zu entstehen schienen. Merin konnte ein wütendes Zischen des Schwarzhaarigen neben sich vernehmen und bemerkte wie sich dessen Körper anspannte. Doch ließ der Dämon seine Hand nicht sinken. Seine silbernen Augen waren angestrengt auf das sich langsam verfärbende Gebilde vor sich gerichtete. Die violetten Blitze, welche um seine Hand herum zuckten, schienen seine Haut zu verbrennen, während sie versuchten in ihn einzudringen. Doch konnte Shakarga sehen wie sich seine Magie dagegen wehrte, in dem sie austrat und seinen Arm umschloss. Immer mehr von seiner Magie wand sich gegen die fremde Barriere, bis diese sich langsam, wie unter Protest, in einem dunklen Silber zu färben begann. „Was passiert hier?“ fragte Durgo, welcher das Schauspiel beobachtete, heiser. „Er lässt seine Magie in die Barriere fließen.“ murmelte Merin erstaunt und betrachtete den Dämon gespannt. Die zuvor konzentriert auf die Barriere gerichteten Augen waren nun auf sich selbst gerichtet und wirkten abwesend und zerstreut. So als wäre er zwar körperlich da, doch mit seinem Geist und Gedanken an einem völlig anderem Ort. Die Luft wirkte auf einmal schwer und stickig und immer größere Blitze lösten sich aus der Barriere, während der Dämon mehr Magie in diese fließen ließ. Die fünf Wartenden nahmen augenblicklich ein paar Schritte Abstand um nicht versehentlich getroffen zu werden. Jedoch stockte der Elf in mitten seiner Bewegung und riss seine blauen Augen auf. Die jetzige Situation kam ihm unheimlich bekannt vor und er ahnte schlimmes. Ohne weiter darüber nachzudenken trat Leesiniel wieder einen Schritt näher an den Dämon heran und sprach ruhig. „Shakarga, hör auf!“ Doch schien der Dämon ihn nicht wahrzunehmen. Kalter Schweiß bildete sich auf der Stirn des Elfs, bevor er erneut diesmal mit mehr Nachdruck nach dem Schwarzhaarigen rief „Hör auf deine Magie zu benutzen!“ Doch gab es entgegen aller Hoffnung keine Reaktion des Angesprochenen etwas, dass auch den anderen auffiel. Nicht weiter über die Sache nachdenkend lief der Blonde auf seinen Freund zu um ihn von der Barriere weg zu ziehen. Als er jedoch grade nach Shakarga greifen wollte, löste sich ein Blitz aus der Barriere und schnellte auf ihn zu. Seine Hand hebend um sein Gesicht zu schützen spürte er wie eben dort, der violette Blitz, ihn traf und verbrannte. Er konnte mit zusammengebissenen Zähnen einen Schmerzensschrei verhindern und keuchte nur einmal auf, bevor er mit seiner gesunden Hand nach der Schulter des Dämons griff und diesen von der Barriere weg zog, welche augenblicklich jegliche Farbe verlor. Auch erschienen keine neuen Blitze. Halbwegs erleichtert betrachtete Leesiniel seine verbrannte Hand, welche sich rot gefärbt hatte und ihn wahrscheinlich für die nächsten ein oder zwei Wochen behindern würde. Seine Begutachtung wurde jedoch gestört als Merin neben ihm erschien und ebenfalls die Hand sah und murmelte. „Das muss gekühlt werden! Ich habe hier irgendwo ein Tuch.“ bevor sie in ihrer Hüfttasche zu suchen begann. In der Zwischenzeit waren Ahmad und Durgo zu dem schwarzhaarigen Dämon getreten, welcher nur verloren im Gang stand und mit geweiteten Augen auf seine Hand starrte. „Ist alles in Ordnung Shakarga?“ fragte der Mensch besorgt, wegen dessen seltsamen Verhalten und fasste vorsichtig nach einer Schulter. Erstarrte jedoch sofort als sein Arm weg geschlagen wurde und der Dämon an eine Wand zurück wich. Auch schien die Luft um sie herum schlagartig kälter zu werden, sodass man den Atem als weiße Wölkchen in dem Gang sah. Nur Momente später sahen sich geweitete, silberne Augen um. Schienen etwas zu suchen und blieben an dem Elf hängen, welcher seinen Blick, mit Angst erwiderte. Noch immer waberte die Magie des Dämons wild um diesen herum. Nicht gewillt sich weiter befehligen zu lassen. Und die Welt schien zum Stillstand zu kommen. Eine unheimliche Ruhe breitete sich über der Gruppe aus. Bleiche Lippen des Dämons öffneten sich, bereit zu verlangen was Leesiniel ihm versprochen hatte. Doch wollte der Elf dies nicht hören! Es musste einen anderen Weg geben, um Shakarga und sie gleichermaßen zu retten! Aber der blonde Elf konnte nicht weiter überlegen, auch wenn seine Gedanken rasten, denn die Worte des Dämons hallten dumpf in der Stille nach. Dröhnten ungewöhnlich laut in seinen Ohren, obwohl sie nur geflüstert waren. „Halte dein Versprechen. Töte mich!“ Die zuvor besorgten Augen Ahmads, Merins und Durgos weiteten sich vor Schrecken, als auch sie die Worte hörten und sahen zwischen den beiden hin und her. Moék selbst schien ebenfalls überrascht doch hielt er sich im Hintergrund und beobachtete das Geschehen, von welchem er nicht wusste was er halten sollte. Leesiniel schüttelte verzweifelt den Kopf „Ich... Ich kann nicht! Es ist zu früh...“ Viel zu früh fügte der Elf in Gedanken an. Ihre Aufgabe war nicht einmal ansatzweise beendet. Außerdem schien der Dämon sich langsam an seine Vergangenheit zu erinnern. Es wäre nicht fair ihn hier einfach umzubringen! „Über was redet ihr? Was geschieht hier?“ Rief die Nymphe gebrochen und mit Tränen in den Augen. Sie verstand nicht. Keiner außer den beiden verstand etwas! Schwer seufzend rutschte Shakarga an der Steinwand hinab, schlang dabei seine Arme um sich, in einem verzweifelten Versuch seiner Magie stand zu halten, welche sich mit aller Macht gegen ihn wehrte. Die junge Frau wollte sofort zu ihm eilen wurde jedoch von Ahmad zurück gehalten welcher auf den steinernen Boden zeigte, welcher um den Dämon herum auf einmal mit roten Flammen benetzt war. „Was ist hier los?“ fragte nun auch der Mensch mit deutlichem Nachdruck. Der Dämon schnaubte aufgebracht und sah gequält in die Runde „Ich verliere die Kontrolle über meine Magie! Und wenn das so weiter geht wird es euch umbringen, während ich meinen Verstand verliere!“Augenblicklich wich die Farbe aus jedem Gesicht, doch fuhr der Dämon fort „Ich möchte euch nicht verletzen! Deswegen halte dein Versprechen Elf und bring mich um! Bevor die Magie meinen Geist verschlingt!“ Geschlagen schloss Leesiniel seine Augen und löste einen kleinen Dolch von seinem Stiefel. Aber bevor er dazu kam ihn nach dem Dämon zu werfen, stellte sich Merin mit ausgebreiteten Armen zwischen sie. Tränen liefen ihr Gesicht hinab und eine ungewöhnliche Angst schien von der Frau Besitz zu ergreifen. Sie wusste zwar immer noch nicht was genau vor ihren Augen geschah, oder warum, doch wollte sie niemanden aus ihrer kleinen Gruppe verlieren. Zu sehr waren die Kameraden ihr ans Herz gewachsen und zu Freunden geworden.So sah sie flehend Leesiniel an „Es muss noch einen anderen Weg geben!“ Ergeben schloss der Dämon seine Augen, wusste er doch das es keinen Ausweg aus seiner Misere gab. Doch musste er auch zugeben das er sich freute, denn nach Ewigkeiten hatte er endlich ein paar Personen gefunden welche er als Freunde bezeichnen konnte. Ein mattes Lächeln auf den Lippen sah er wieder auf den Rücken der Nymphe, welche ein Stück vor ihm stand, trotz der schneidenden Kälte in der Luft und dem heißen Feuer am Boden, welches immer näher zu ihr kroch. „Es gibt keinen Weg um es zu ändern.“ murmelte der Dämon. „Dann werde ich einen finden! Ich lasse nicht zu das meine Freunde sterben.“ fauchte Merin über ihre Schulter hinweg. „Und wie willst du einen finden, wenn uns die Zeit durch die Finger rinnt?“ gab der Elf zurück, schließlich war ihm bewusst dass ihnen nur noch wenig Zeit blieb. So sehr es ihn auch schmerzte er hatte keine Ahnung wie er dem Dämon noch helfen konnte. Merin sah den Elf an und ließ dann ihren Blick über die Gruppe schweifen in dem Versuch eine Lösung zu finden. Doch standen beide Zwerge und der Mensch ratlos da. Ihr Blick wanderte weiter auf die zusammen gesunkene Gestalt Shakargas und schwankte dann zu Barriere. Augenblicklich kam ihr eine Idee. Zwar würde sie nicht das Problem lösen, ihnen aber Zeit geben. „Ein Siegel! Wir können ein Siegel benutzen um seine Magie zu unterdrücken!“ „Das Siegel wird nicht halten.“ flüsterte Leesiniel „Es muss ja auch nicht ewig halten,“ lächelte die Nymphe. „aber es gibt uns Zeit!“ Die Augen aller waren mit Überraschen gefüllt, auf die Nymphe gerichtet. Doch fasste sich der Elf schnell nachdem er einen Blick auf den Dämon geworfen hatte und meinte nachdenklich „Wir brauchen etwas was wir als Siegel benutzen können.“ Die Frau wollte schon nach der Kette um ihren Hals greifen, doch ließ sie ihre Hand auf halben Weg wieder sinken. Die Kette strahlte schon Magie aus, etwas was ihr zuvor noch nicht aufgefallen war, doch so die Kette unbrauchbar machte für ein Siegel. Doch trug sie sonst keinen Schmuck oder ähnliches mit sich, auch der Elf schien nur die merkwürdige Silberkette zutragen welche eben falls eine Macht ausstrahlte. Die Grünen Augen der Frau huschten über ihre Kameraden. Ahmad, welcher ihnen in ihrem Gespräch gefolgt war, zog sofort unter seinem Hemd eine Kette hervor und hielt sie der Nymphe hin. „Nimm sie!“ Es war eine einfache Kette an welcher ein verziertes Kreuz hing. Der Mensch hatte sie vor Jahren mit Hilfe eines Schmieds zusammen gemacht und seinem Vater gegeben. Dieser jedoch hatte sie ihm auf seinem Totenbett wieder gegeben und gemeint, sie würde ihn beschützen. Ahmad hoffte nun nur das sie auch Shakarga beschützen würde. Merin sah den Mensch dankbar an, bevor sie die Kette nahm und zu Leesiniel eilte „Ich werde deine Hilfe brauchen, meine Magie alleine wäre vermutlich nicht stark genug.“ Die blauen Augen des Elfs sahen die Frau an und er nickte. Sie beide umschlossen da Kreuz mit ihren Händen und begannen alte Formeln aufzusagen. Bald schon umschloss ein Leuchten die Hände. Erleichtert öffnete die Nymphe die Hände und blickte auf das silberne Kreuz, welches nun mit kleinen schwach blau glühenden Runen überzogen war. Merin nickte zufrieden und wollte es dem Dämon zu werfen, um nicht in die noch immer züngelnden Flammen am Boden um diesen herum zu trete, doch wurde sie von einem leisen aber scharfem „Wartet!“ unterbrochen. Die Kameraden und Moék blickten zu Shakarga welcher sich mit mühe aufrappelte. „Lasst mich zuvor die Barriere lösen, ansonsten sitzen wir hier fest.“ „Aber...“ wollte ihn Merin ihn unterbrechen doch Shakarga sah sie nur an „Es ist eine Barriere von Dämonen dementsprechend kann sie nur von Dämonen gelöst werden.“ Sein Blick verweilte noch einen Moment auf ihr bevor er sich zu der unsichtbaren Wand drehte „Sobald sich die Barriere auflöst gib mir das Siegel. Zögere nicht!“ Damit legte er beide Hände auf das Unsichtbare Gebilde welches sich augenblicklich violett färbte. Allerdings zögerte Shakarga dieses Mal nicht und schickte mit dem Rest Kontrolle welchen er noch über seine Magie besaß. Diese in die violette Barriere, welche sich silbern verfärbte. Immer weiter kroch das Silber in die Luft verschwand in den Wänden. Es versetzte sie in Staunen. So auch die Bewohner der gewaltigen Zwergenstadt, welche staunend in Richtung der hohen Felsdecke sahen unter welcher sich Kuppelartig ein silberner Schimmer auszubreiten begann. Als schließlich alles von dem silbernen Schein bedeckt war gab es ein klirrendes Geräusch und das Gebilde zersprang. Rieselte wie Schnee langsam zu Boden und verschwand. Auch bei der kleinen Gruppe aus sechs begannen sich Risse in der Barriere zu bilden welche klirrend zersprangen. Jedoch blieb ein silbernes Scheinen um den Dämon zurück. Sofort wusste die Nymphe was es war und warf die Kette zu Shakarga welcher sich schwerfällig umdrehte und sie fing. Die blauen Runen auf dem Kreuz begannen kaum das der Schwarzhaarige die Hand um das Schmuckstück schloss auf zu leuchten. So dass sie alle die Augen zukniffen. Kaum war das Licht jedoch verblasst rissen sie ihre Augen auf un erblickten den schwach lächelnden Dämon. Keine Flammen, kein Leuchten und auch schien sich die Temperatur schlagartig in dem Gang zu erhöhen. Erleichtert ließ Merin sich zu Boden fallen und auch den anderen Kameraden fiel ein Stein vom Herzen.

Kapitel 33 : Entscheidungen

Kapitel 33 : Entscheidungen

 

Sie saßen gemeinsam in dem leeren Gang beobachteten Moék, welcher an der Stelle der zerstörten Barriere stand und sich staunend wie ein Kind umsah. So als hätte er die kalten, rauen Steinwände zuvor nie gesehen. Doch konnten die Kameraden sein verhalten verstehen. Schließlich hatte der Zwerg nach Jahrhunderten wieder seine Freiheit zurück. Allerdings hatte sich auch eine eisige Stille über die fünf Reisenden gelegt, welche nur hin und wieder durch ein leises tropfen von Wasser in der Ferne unterbrochen wurde. Elf und Dämon saßen an der einen Wand während die anderen sich ihnen gegenüber nieder gelassen hatten und sie leicht enttäuscht ansahen. Leesiniel konnte es ihnen nicht vorhalten, waren es doch er und der Dämon gewesen die ihnen wichtige Informationen verschwiegen hatten und es noch immer taten. Doch wurde jeder aus seinen Überlegungen gerissen als die Worte des Menschen durch den Gang hallten „Wieso habt ihr uns nichts gesagt? Wir hätten an einer Lösung arbeiten können!“ seufzend senkte Shakarga den Kopf und flüsterte „Ich hatte gehofft, dass uns mehr Zeit bleibt.“ „Dass ist keine Erklärung Shakarga! Du hast Leesiniel eingeweiht aber uns außen vor gelassen warum?“ Die verletzten Worte der Nymphe schmerzten wie Messerstiche. „Auch er sollte es nicht erfahren, doch als er mein Problem bemerkte schlossen wir einen Packt. Ich antworte auf seine Fragen und er verschweigt meinen Zustand.“ Kopfschüttelnd sah Ahmad seine zwei Kameraden gegenüber an „Wieso konntest du uns so etwas wichtiges nicht anvertrauen?“ Verletzt wirkende silberne Augen wanden sich zu denen des Menschen „ Ich bin ein ausgestoßener meines Volkes und eure Völker haben mich Jahrzehnte verachtet und gehasst. Welchen Grund habe und hätte ich gehabt euch zu vertrauen?“ Knurrend schlug Durgo mit einer Hand gegen die Wand und stand auf. Ja, man konnte die Gründe des Dämons verstehen. Jahrhunderte langes misstrauen verflog nicht innerhalb weniger Tage, trotzdem regte es ihn auf das dieser wichtige Informationen vor ihnen geheimgehalten hatte. Seufzend blickte der kupferhaarige Zwerg zu seinen Kameraden hinunter und grummelte „Gibt es sonst noch Dinge die einer von euch sagen möchte, die vielleicht wichtig für uns sind?“ Die Mundwinkel des Dämons zogen sich nach unten bevor er ruhig meinte „Wir werden seit dem wir auf die Todesfeen getroffen sind verfolgt und der Mensch, auf den ihr in der vermoderten Hütte gestoßen seit, ist nicht mehr. Er wurde getötet, als er seine Neuigkeiten überbrachte.“ Überrascht sahen Mensch, Zwerg und Nymphe auf und auch Moék stellte sich mit nachdenklichem Gesicht zu ihnen „Das erklärt wie die Dämonen und Unterweltler so schnell an Nermesi waren.“ seufzte Ahmad und fuhr mit leiserer Stimme fort „Jedoch sollte ich euch wohl noch mitteilen, dass kurz bevor wir auf diese Reise gegangen sind, sich eine Gruppe Menschen den Unterweltlern angeschlossen hat. Sie haben meine Mutter verraten, was einer der Gründe war warum sie sich geweigert hat mich mitkommen zulassen.“ Überrumpelt starrte Durgo seinen Freund an „Deine Mutter wurde hintergangen? Davon hast du mir nichts erzählt! Auch hat Vater nichts der gleichen erwähnt!“ beschämt senkte Ahmad den Kopf „Auch ich habe nur durch Zufall davon erfahren, als ich ein Gespräch zwischen Mutter und Nexius mitbekommen habe. Der Verrat sollte nicht dem Volk preisgegeben werden, auch stand als wir mit den Nymphen uns auf diese Reise begeben haben, noch nicht fest, ob auch Zwerge unsere Feste verraten haben.“ „Wieso hast du nichts eher gesagt?“ murmelte Merin „Ich war mir nicht sicher, dass sie sich den Unterweltlern angeschlossen haben aber viele andere Möglichkeiten gibt es nicht.“ Moék stieß seufzend Luft aus. Die kleine Gruppe schien nur immer weitere Probleme zu bekommen. Es war als wäre es zu einfach, ein anscheinend ausgestorbenes Wesen zu finden, so dass eine unbekannte Macht ihnen immer weitere Steine in den Weg legte. Kopfschüttelnd wandten sich die trüben Augen des alten Zwergs in den dunklen Gang aus welchen sie gekommen waren „Wir sollten zurück in die Stadt. Ich möchte die Bewohner ungern zulange mit den neuen Ereignissen dort alleine lassen ohne ihnen zu erzählen was Geschehen ist. Dort könnt ihr euch dann auch ausruhen und euer weiteres vorgehen planen.“ kurz stoppte der grauhaarige Zwerg und blickte die fünf am Boden sitzenden an. „Auch ich werde mit den Stadtbewohnern reden, viele werden sich an den Unterweltlern rächen wollen für ihr leben in Gefangenschaft. Doch ob und wie wir euch weiter helfen können und werden, kann ich euch noch nicht sagen.“ Fünf paar nachdenkliche und erschöpfte Augen richteten sich auf den alten Zwerg und einer nach dem anderen nickte.

Der Rückweg zog sich zäh in die Länge immer begleitet von einer unangenehmen Stille und den grauen Wänden, welche sie umgaben. In unregelmäßigen Abständen rasteten sie kurz und bei ihrer letzten Rast konnten sie schon Lärm in der Ferne hören. Kamîva schien in Aufruhr zu sein. Und als letztendlich die Stadt in Sicht kam konnten sie viele auf den Straßen erkennen. Immer wieder schienen welche an die Höhlendecke zu zeigen. Als die Sechsergruppe auf eines der großen Tore zu lief, fingen die ersten an sie zu bemerken. Augenblicklich liefen einige auf Moék zu, erzählten durcheinander etwas von einer silbernen Kuppel welche auseinander gefallen und verschwunden war. Manche fragten Moék auch was passiert war und ob ihre Heimat nun dem Ende nahe stand. Der alte Zwerg brauchte einige Zeit um die Meute zu beruhigen, die Fünf Reisenden hielten sich während dessen im Hintergrund. Und als dann endlich Ruhe einkehrte erklärte der Zwerg was die zusammengefallene silberne Kuppel war. Als Moék zum ende kam trat eine junge Frau auf ihn zu. Ihre braunen Augen sahen den Zwerg hoffnungsvoll an und ihre Stimme war nur ein raues Flüstern „Bedeutet dass unsere Freiheit?“ Kurz musterten die milchigen Augen des Zwergs die Frau bevor er sachte nickte. Keinen Moment später liefen der Menschlichen Tränen über das Gesicht, doch war sie damit nicht die Einzige. Sie hatten nach Jahrhunderten ihre Freiheit wiedererlangt. „Wir haben viel zu klären.“ redete Moék ruhig weiter und blickte dann zu den fünf Kameraden „Doch unsere Gäste sollten sich wohl besser ausruhen. Lasst für sie ein Haus herrichten und stellt ihnen Speisen zu Verfügung, schließlich sind sie es die uns unsere Freiheit zurück gegeben haben.“ Sofort wurden die Fünf beäugt und schon bald in eines der Häuser geführt. Jedoch war der Dämon verschwunden bevor es jemand bemerkte. Einige der Zwerge wollten sich schon auf die Suche nach ihm begeben,doch hielt die Nymphe sie davon ab. Bedeutete ihnen nur Shakarga seinen Frieden zu lassen, was die fremden Zwerge grummelnd zu Kenntnis nahmen.

So strich die Zeit dahin. Die Nacht oder der Tag, genau konnten sie es nicht unter der Erde sagen verging, so auch der Nächste und der Übernächste. Die Kameraden schliefen und ruhten sich aus, ohne auf ihre Umgebung achten zu müssen. Bekamen warmes Essen und frischen Met. Konnten sich nun endlich einmal erholen. Doch wussten sie, dass dies nur eine kurze Pause war. Schon bald müssten sie sich wieder auf ihren Weg machen. Allerdings irritierte sie, dass der Dämon noch immer nicht wieder aufgetaucht war.

 

Schwer seufzte Moék. Lange hatte er mit seinen Vertrauten und den Vorständen der Stadt geredet und nun waren sie endlich zu einer Lösung gekommen. Nur kurz hatten sie unterbrochen um ein paar wenige Stunden Schlaf zu bekommen, bevor sie weiter darüber diskutierten, ob und wie sie sich in den Draußen herrschenden Krieg Einmischen wollten. Noch einmal nickte der alte Zwerg und fuhr sich mit der Hand durch den ergrauten Bart „Dann ist nun dieses Treffen beendet. Erzählt jedem, wirklich jedem aus dieser Stadt, wie es um die Welt außerhalb des Berges gestellt ist. Erklärt ihnen wozu wir uns entschieden haben und warum.“ Neunundzwanzig Paar Augen sahen Moék entschlossen an und jeder von ihnen nickte ihrem Oberhaupt zu. Bevor sie mit zielstrebigen Schritten den großen Raum verließen. Als auch der Letzte dem Raum verlassen hatte schloss der alte Zwerg die schwere Holztür und blickte in den Augenscheinlich leeren Saal hinein. „Du kannst heraus kommen Shakarga.“ Die Worte des Zwergs hallten dumpf in dem Raum wieder und die milchigen Augen des Alten wanden sich nach einigen Momenten zu Empore, welche den Raum schmückte. Wie aus dem Nichts trat dort Oben, der Dämon aus einem Schatten heraus und musterte Moék mit kühlen aber aufmerksamen Augen. Schwach lächelte der alte Zwerg „Wieso hast du uns belauscht? Wir hätten euch von unserer Entscheidung in Kenntnis gesetzt.“ Ohne die Mine zu verziehen antwortete der Schwarzhaarige „Ich habe ein Versprechen gegeben, welches ich versuche einzuhalten.“ Misstrauisch hob der Zwerg eine Augenbraue „Nur für eine Versprechen belauscht du andere?“ Kalt grinste der Dämon bevor sein Gesicht wieder zu einer ruhigen Maske wurde „Für das Versprechen allein hätte ich euch schon Gesellschaft geleistet, allerdings wollte ich mit dir noch einmal persönlich reden.“ „Und warum das Dämon?“ Seufzend schloss Shakarga kurz die Augen bevor er sie mit einem reuevollen Blick wieder auf den alten Zwerg richtete „Ich muss zurück fordern, was ich Grambór einst gab. Was nun schon viel zu lange in deinem Besitz ist.“

 

Kapitel 34 : Bedeutungsvolle Worte

 

Kapitel 34 : Bedeutungsvolle Worte
 

Erstaunt sah Moék den Dämon an, bevor sein Blick hinunter zu dem Ring fiel. Er war das einzige, was er von Grambór einst bekommen hatte und mittlerweile konnte er den Wert des Schmuckstückes gut erahnen. Doch war dem alten Zwerg schleierhaft, warum der noch immer so jung wirkende Dämon ihn wollte. Misstrauisch wandten sich die trüben Augen des weißhaarigen Zwerges zu Shakarga welcher ihn noch immer mit den ungewöhnlich silbernen Augen musterte. „Warum verlangst du ihn zurück? War er nicht einst ein Geschenk an uns Zwerge?“ Seufzend sprang der Dämon von der Empore hinunter und landete leichtfüßig auf dem steinernen runden Tisch, welcher in der Mitte des Raumes stand, und ließ sich auf diesem nieder. Der schwarzhaarige konnte sich denken, welche Gedanken durch den Kopf des stolzen Zwerges gingen. „Ich möchte ihn nicht unbedingt zurück, sondern lediglich seinem neuen Herrn geben.“ Damit lehnte sich der Dämon zurück stützte sich mit den Händen auf dem kalten Stein ab und legte den Kopf in den Nacken. „Du musst wissen, Moék, ich erinnere mich langsam an Dinge aus meiner Vergangenheit. Und einige Dinge aus meinen Erinnerung sind sehr verschwommen. Keine richtigen Erinnerungen sondern eher Gefühle, welche mich überkommen wenn ich Sachen sehe. Seien es nun Städte, Menschen oder Gegenstände. Und der Ring sollte nicht mehr länger in deinem Besitz verweilen es ist an der Zeit ihn weiter zugeben.“ Bedacht nickte der faltige Zwerg wusste worauf der Dämon anspielte dennoch wollte er sich seiner Sache sicher sein. „Der Ring er... . Meine Langlebigkeit ist durch ihn zustande gekommen, gehe ich recht in der Annahme.“ Die Augen des Dämons wandten sich von der dunkelgrau-schwarzen Felsdecke ab und blickten Moék an, während ihm ein schwaches Lächeln auf den Lippen lag. „Ja unter anderem ist der Ring dafür verantwortlich, jedoch war die eher ein neben Effekt. Denn auf dem Ring der Zwerge, sowie auch auf der Kette der Elfen und der, der Nymphen, liegen viele verschiedene Schutzzauber, welche im laufe der Zeit immer Mächtiger wurden. Diese Schutzzauber besitzen mittlerweile genügend Macht um das altern des Trägers zu verlangsamen.“ Die Augen des Zwergs weiteten sich „Aber wie ist das möglich?“ Die Silbernen Augen des Dämons verdunkelten sich schlagartig und Moék meinte das knirschen von Zähnen zu hören doch Shakarga fing nach einem kurzen Moment des Zögerns ruhig an zu sprechen „Ich habe schon einmal dem Elfen erklärt, das in jedem Lebewesen Magie innewohnt. Doch nicht nur dort sondern auch in der Natur oder in der Luft ist Magie vorhanden. An manchen Orten mehr an anderen weniger. Auch ist sie es die uns am Leben erhält. Je mehr Magie einem Wesen innewohnt, desto älter wird es im Normalfall. Unabhängig wie gut das Wesen Magie beherrschen kann oder nicht. Magie hilft dem Körper unbewusst langsamer zu altern, doch hat auch sie ihre Grenzen. Sie kann, je nach menge die einem innewohnt, das altern bis zu einem Augenscheinlichen stillstand verlangsamen, oder einem auch nur ein paar Jahre schenken. Doch altern tut jeder. Jetzt ist das Problem bei dem Ring jedoch, dass er versucht seinen Träger zu schützen, selbst vor dem Alterstod, so das er seine eigene Magie in den Träger fließen lässt um das Altern zu verlangsamen. Und das ist der Hacken an der Sache.“ Noch einmal stoppte der Dämon kurz, doch nutzte der Zwerg die Gelegenheit um etwas zu fragen „Und was genau ist das Problem an dem älter werden? Ich sehe da nicht wirklich eines.“ Augenblicklich verengten sich die silbernen Augen und die Mundwinkel des Dämons zogen sich nach unten bevor er mit zusammengebissenen Zähnen knurrte „Das Problem ist das zu viel Magie den Geist überfordert und verschlingt! Magie ist nicht Gut. Sie lässt einen den Verstand verlieren und dich deine dir Nahestehenden töten.“ Wieder brach Shakarga ab und blickte auf seine bleichen Hände, welche zitterten, bevor er flüsternd hinzufügte „ Du hast selbst gesehen was passiert wenn die Magie für einen Körper zu viel wird. Ihr alle wärt fast gestorben und ich hätte am Ende mit meinem Verstand bezahlen dürfen.“ Kalt lief es dem Alten den Rücken hinab, als er sich daran erinnerte, was mit dem Dämon an der Barriere passiert war. Der stolze Mann vor ihm hatte um den Tot gebeten um seine Kameraden zu retten. Doch konnte der Zwerg nicht weiter daran denken als der Dämon weiter sprach viel ruhiger als zu vor „Aber nicht nur die Magie ist ein Grund, warum ich möchte, dass du den Ring mir oder Durgo direkt wieder gibst.“ Moék nickte und fügte an „Du möchtest ihm den Besten Schutz ermöglichen der in deiner Macht steht, oder mein Freund?“ Leicht lächelte der Schwarzhaarige. „Du bist wirklich erstaunlich Dämon, ich kann nun endlich verstehen was deine Kameraden und auch Grambór in dir sahen. Doch nun genug davon! Lass uns deinen Freunden mitteilen wie das Volk Kamívas entschieden hat!“ Die silbernen Seelenspiegel des Dämons weiteten sich als er das Wort 'Freunde' hörte. Musste sich jedoch eingestehen, dass seine Kameraden mehr als nur Kameraden waren. Sie waren seine Freunde, wie auch immer dass Geschehen war.
 

Vier Kameraden saßen gemütlich an einem Tisch. Merin und Leesiniel hatten beide einen noch dampfenden Tee in den Händen, während Ahmad und Durgo sich mit Wasser begnügten. Sie genossen die Ruhe, welche vorbei sein würde, sobald Moék oder der Dämon zu ihnen stieß, wobei sie Letzteren seit Tagen nicht gesehen hatten. Er hatte sich nach seinem Verschwinden kein einziges mal bei ihnen gemeldet und so langsam begannen sie sich Sorgen zu machen. Hin und wieder war ihnen, so ungern sie es auch zu gaben, der Gedanke gekommen, dass der Dämon eventuell einfach gegangen war. Aber welchen Grund hätte er? Frustriert setzte Ahmad sein Glas auf den Tisch ab, so das es ein knirschendes Geräusch gab und schloss die Augen. „Du befürchtest das Selbe wie ich, nicht wahr?“ fragte der Elf mit einem melancholischen Lächeln auf den Lippen. Fragend richteten sich die braunen Augen des Menschen auf ihn „Ich weiß nicht wovon du sprichst, Leesiniel.“ „Bist du dir da so sicher? Ich möchte es selbst auch nicht wahr haben aber es ist eine Möglichkeit die wir in Betracht ziehen müssen.“ Seinen Mund zu einem schmalen strich zusammen pressend senkte der Mensch den Blick bevor er murmelte „Hoffen wir, dass unsere Gedanken nicht der Wirklichkeit entsprechen.“ Zustimmend nickte der Blonde. Merin und Durgo saßen nur bedrückt da. Sie würden den Dämon verfluchen sollte er auf eine dumme Idee gekommen sein.

„Wenn man euch vier so sieht denkt man die Welt wäre schon verloren. Grade du Iel, siehst aus als hättest alles aufgegeben und hättest dich mit dem Schicksal abgegeben.“ Erschrocken drehten sich die Vier sitzenden zur Zimmertür, wo sie direkt in die silbernen Augen des Dämons blickten, welcher sie schief angrinste. „Shakarga!“ rief die Nymphe und sprang auf die Füße, während die Erleichterung sich in ihr breit macht. Noch immer grinsend wandte sich der Schwarzhaarige zu der jungen Frau, die vor ihm zum stehen kam „Wenn du möchtest, kannst du mit Leesiniel und Ahmad schon vor ins Wohnzimmer gehen. Moék möchte uns gerne mitteilen, wie er und das Volk Kamîvas, bezüglich des Krieges, entschieden haben. Allerdings müsste ich noch kurz mit Durgo reden. Wir würden gleich nachkommen. Überrascht sah Merin ihr gegenüber an. Etwas hatte sich verändert, allerdings konnte sie nicht sagen was es war. So nickte sie leicht auf die Bitte des Dämons und blickte über ihre schmale Schulter, nur um zu sehen das Mensch und Elf sich auch beide erhoben hatten. Dankend nickte Shakarga ihnen zu und trat aus der Tür, so dass sie an ihm vorbei konnten. Während der ganzen Zeit beäugte Durgo ihn misstrauisch doch sagte nichts erst als sie alleine waren sprach der grau Äugige Zwerg „Was willst du von mir?“ Das Lächeln Shakargas verschwand und wurde durch einen für den Zwergen nicht deutbaren Blick ersetzt „Ich möchte nicht wirklich etwas von dir, außer ein Versprechen auf etwas zu achten.“ überrascht sah der rothaarige Zwerg ihn an, doch streckte der Dämon ihm nur die Hand hin. Nach kurzem zögern hielt auch Durgo seine Hand und spürte nur Augenblicke später etwas kühles in seiner Hand. Als er hinein sah, erblickte er einen Ring, welcher ihm bekannt vor kam. „Er ist nun deiner. Trage und achte auf ihn.“ meinte Shakarga leise und Durgo nickte knapp und streifte sich das Kleinod über einen Finger „Gehörte er nicht Moék?“ „Nein. Und wir sollten den anderen nun Gesellschaft leisten, denn die nächsten Tage werden hektisch und anstrengend.“ Damit verschwand der Dämon in dem dunklen Flur drehte sich jedoch kurz bevor er vollends aus der Sicht verschwunden war noch einmal um „Komm, bevor Moék ohne uns anfängt alles zu erklären.“ Hastig den Schwarzhaarigen folgend gingen sie zum Wohnzimmer. Doch kurz bevor sie es erreichten meinte Durgo, bewusst dass die Anwesenden im Zimmer sie ebenfalls hörten „Du hast dich verändert Dämon. Was ist passiert?“ „Mmmh... Ist das so?“ Fragte Shakarga und trat in das kühle aber doch warm wirkende Zimmer. „Es könnte sein, dass ich etwas begriffen habe.“ Eine Augenbraue hebend sah Ahmad den Dämon an „Und was wäre das?“ Der Silber-Äugige lächelte leicht und ließ sich neben Merin auf eine steinerne Sitzbank nieder. „Vielleicht habe ich begriffen, dass ich nicht mehr alleine bin und ich anderen vertrauen kann.“ Überrascht weiteten sich die Augen der Kameraden, doch sprach der Dämon schon weiter „Vielleicht habe ich verstanden, dass ihr nicht meine Kameraden seit, sondern eher meine Freunde, welche mir den Rücken freihalten wenn ich es brauche.“ Als er mit seiner Erklärung endete, wusste er nicht mehr, ob seinen Freunden bald die Augen aus den Köpfen fallen würde so weit waren ihre Augen aufgerißen doch konnte er darüber nicht weiter nachdenken als er die Arme der Nymphe, welche ihn vor Freude umarmte, um sich spürte. Zwar erwiderte er die herzliche Umarmung nicht, doch ließ er sie zu. Eine Tatsache die allen im Raum zeigte, wie sehr der kalte und stolze Dämon seinen Kameraden, nun Freunden, vertraute. Doch sie gute Stimmung blieb nicht solange wie sie alle hofften, denn Moék sagte nach einiger Zeit „So gerne ich euch Fröhlich sehe, wir haben nun wichtigere Dinge zu besprechen unter anderem das Verhalten Kamîvas in dem Krieg der dort draußen herrscht.“ Sofort war die Stimmung wieder angespannt doch jeder von den Fünf Reisenden hatte ein kleines oder größeres Lächeln auf den Lippen. „Dann erzählt uns nun wie ihr entschieden habt, Moék.“ verlangte der Elf ruhig aber auf alles gefasst.

 

Kapitel 35: Abschied und Städte

 

Kapitel 35: Abschied und Städte

 

Die Fünf Freunde standen in ihre Umhänge gehüllt neben Moék und blickten auf das Bild was sich vor ihnen offenbarte. Fast alle Bewohner Kamîvas standen zum ersten mal seit Jahrhunderten der Gefangenschaft in Freiheit unter dem dunkle grauen Himmel von welchem dicke Schneeflocken fielen und die Landschaft weiß färbten. Vor elf Nächten hatte Moék ihnen mitgeteilt, dass das Volk Kamîvas mit in den Krieg ziehen würde. Als Racheakt, in der Hoffnung die damalige Elfenkönigin in die Finger zubekommen. Kinder und Alte würden in eine kleine Menschenstadt gebracht werden, um sie vor dem Krieg zu schützen so auch die Leute, welche sich aus dem Krieg heraus halten wollten. Keiner würde zu etwas gezwungen werden. Jeder war nun frei. Dass zeigte auch die Tatsache, dass ein paar der Bewohner Kamîva nicht verlassen wollten. Tief durch atmend ließ Ahmad seinen Blick über die weiße Landschaft gleiten. Er hatte nicht mitbekommen wie die Zeit an ihnen vorbei gerauscht war so dass nun bereits Winter herrschte. Aber wenn er nun darüber nach dachte, waren sie seit gut drei Monden unterwegs und vor etwas mehr als vier Monden, war Desan bei ihnen in der Feste aufgetaucht. Und doch war nach all dieser Zeit ihre Reise noch nicht vorüber. Seufzend wandte sich der Mensch zu seinen Freunden. Merin und Durgo verabschiedeten sich grade von Moék der ihnen alles Glück dieser Welt wünschte und versprach ihren Eltern und Verwandten mitzuteilen, dass sie noch am Leben waren und es ihnen gut ging. Dankend nickte ihm die junge Nymphe noch einmal zu und gesellte sich zu Leesiniel. Auch Durgo verabschiedete sich wenige Momente später von dem alten Zwerg und war bereit zur Abreise. So begannen sich die Fünf langsam durch das Schneetreiben von ihren neu Bekanntschaften zu entfernen jeder mit einem kleinen melancholischen Lächeln auf den Lippen. Denn ihnen war bewusst, dass nach über einem halben Mond bei den Zwergen, ihre Zeit des Ausruhens vorbei war.


Moék blickte den vermummten Gestalten auf ihren Pferden noch lange nach. Erst als diese nur noch kleine Punkte in der Ferne waren, blickte er zu seinem Volk. „Nun lasst auch uns aufbrechen. Unsere Reise wird bei diesem Wetter hart, jedoch steht Aufgeben nicht zur Option. Schließlich schulden wir es den Kindern, die uns gerettet haben.“ Kurz blieb es still um den Zwerg doch stampften bald die ersten dreimal auf den gefrorenen Boden auf und riefen „Jawohl!“ Immer mehr schlossen sich ihnen an, bis jeder seine Zustimmung hinaus rief.
Sie wanderten Tage durch den Schnee, welcher ihr vorankommen behinderte und sie immer wieder stoppen lies. Auch half das trübe Tageslicht ihnen nicht viel, denn die Tage waren kurz und der Himmel tief grau. Frustriert brummend zog Moék seine Kleidung enger um sich und warf einen Blick über sein Volk. Die fröhliche Stimmung war längst verflogen, doch hielt ein jeder bis jetzt tapfer durch. Zwar wurde regelmäßig geflucht doch hatten sie ihr Ziel fest vor Augen. Nun hoffte der graubärtige Zwerg nur, dass die Menschenstadt noch immer stand. Denn wenn nicht, hätten sie einige Problem. Tief durchatmend rief Moék zum Halt auf und machte sich daran beim Lageraufbau zu helfen.
So vergingen weitere Tage und aus dem ehemals sieben bis acht Tagen Marsch, die sie vor sich hatten wurden bald schon zwölf bevor sie am Horizont so etwas wie eine Stadt ausmachen konnten. Etwas dass Jubelrufe durch den Tross fegen ließ. Doch als sie am nächsten und übernächsten Tag immer näher zu dem dunklen Gebilde kamen, wurde ihnen mulmig. Das sie auf eine Stadt zukamen war sicher allerdings war diese nicht klein. Nein, sie war groß und von dunklen Mauern umgeben. „Sicher, dass dies die richtige Stadt ist?“ fragte einer der Vertrauten Moéks. „Ich weiße es nicht aber viel Wahl bleibt uns nicht.“ murmelte der Graubärtige und ein stummes nicken ging durch die Reihen. Doch bevor sie näher als hundert Fuß an die Stadt heran kamen, schlug ein Pfeil vor ihnen in den Boden. Ein Warnschuss. „Doch ich glaube eindeutig die falsche Stadt!“ murrte Moék grimmig.

 

Wütend lief Delya durch die von Mauern umgebene Stadt Barsk. Sie waren gestern, nach über einem Mond Reise, endlich angekommen und hatten heute bei dem Landherren vorsprechen dürfen. Doch hatte dieser sie verachtend ausgelacht und jegliche Hilfe verweigert. Sie hatten zwar mit Widerstand und Unwillen gerechnet. Doch hatte man sie nicht mal zu Ende angehört, sondern nach kürzester Zeit aus dem Saal entfernen lassen. Sie waren keine einfachen Bauern! Sie waren die Herrscher der Völker! Tief durchatmend blieb sie stehen und blickte zu der Ältesten der Nymphen welche sie begleitet hatte, als sie wutschnaubend in die Stadt gegangen war. „Was sollen wir nun tun? Es ist den Menschen hier und in den anderen Städten egal welchen Rang wir inne haben, solange wir sie in Ruhe lassen. Sie haben keinen Lebenswillen mehr, und versuchen sich zu verstecken, obwohl dies unmöglich ist!“ Die Älteste senkte ihre Augen, sie hatte mit weniger Problemen gerechnet „Wir sollten uns erst einmal beruhigen und dann mit Nexius und Lameria unser weiteres Vorgehen besprechen.“ meinte die Nymphe mit den Gedanken bei den anderen beiden Herrschen, welche ebenso wütend und enttäuscht waren wie sie. Den Blick in Richtung Himmel wendend nickte die Menschenfrau. So stand sie da, abseits der Menschenmengen die sich in den kleinen und großen Gassen tummelten. Versuchte sich zu beruhigen doch wanderten ihre Gedanken dabei zu ihren Sohn der für diese Menschen kämpfte. Obwohl ein Teil von ihnen sie verraten hatte und der andere Teil sich nicht an dem herrschenden Krieg beteiligen wollte. Er riskierte sein Leben für sie alle. Und sie konnte nur mit all ihrem Herzen hofften, dass es ihm gut ging. „Auf die Mauern und zu den Toren! Beeilt euch!“ überrascht öffnete die Frau ihre Augen wieder, als Rufe durch die Straße hallten, zusammen mit den eiligen Schritten der Stadtwachen. Überrascht sah Delya zu Ältesten „Was passiert hier?“ Die alte Frau schüttelte jedoch nur ahnungslos den Kopf. Sie blickten sich stumm an und rannten den Wachen hinter her, welche langsam Stellung vor dem Haupttor und auf der Mauer bezogen. „Lasst sie nicht näher heran!“ rief ein Hauptmann seinen Männern zu. „Entschuldige bitte, aber was ist los?“ fragte die Älteste höflich eine junge Frau neben sich. Kurz sah die Fremde die Nymphe an bevor sie leise mit zittriger Stimme antwortete „Gestern ist in der Ferne eine große Truppe aufgetaucht. Es wurde gehofft, dass sie vorbei ziehen aber sie kamen immer näher und stehen nun vor unserem Tor.“ Die Augen der zwei Herrscher weiteten sich. Waren die Unterweltler ihnen schon so nahe gekommen? Sie waren doch gestern erst hier angekommen! Vorsichtig drückten sie sich durch die Menge um einen Blick aus dem nur noch halb geöffneten Tor zu erhaschen. Doch erstarrten sie bei dem Anblick der sich ihnen bot. Wenn sie schätzen müssten wie viele sich dort befanden, sie würden vierhundert oder fünfhundert Mann sagen. „Das alles ist unsere Schuld.“ flüsterte die braunhaarige Menschen Königin, während sich ihr der Hals zuschnürte. Die Älteste wollte schon zustimmen als ihr etwas auffiel. Die Menge welche vor dem Tor halt gemacht hatte, bestand zum Großteil aus kleineren Wesen und es schien niemand deformiert, mit Wucherungen zu sein. Es wirkte fast so als ob... „Delya, such Nexius und Lameria und bring sie hier her! Beeil dich!“ Einen überraschten Laut von sich geben sah die Menschliche zur Nymphe „Wieso?“ „Sie dir die Gruppe einmal genau an!“ Die große Menge vor dem Tor genauer musternd, weiteten sich die Augen der Frau, bevor sie sich ohne weitere Worte, durch die sich am Tor gesammelte Menschenmenge schob. Auf der Suche nach den anderen Herrschern. Lange Momente später kamen die Herrscher auch schon auf sie zu und kaum waren sie neben ihr schritt die alte Nymphe an den Wachen, die sie aufhalten wollten, vorbei durchs Tor hinaus, in das Schneebedeckte Land. Nexius, Lameria und Delya an ihrer Seite. Auch lösten sich zwei Gestalten aus der Masse und kamen ihnen entgegen. Als sie voreinander standen bestätigte sich endlich die Vermutung der alten Frau, doch warf dies eine andere Frage auf „Was will eine so groß Gruppe an Zwergen und Menschen hier in Barsk?“ Der graubärtige Zwerg mit den trüben Augen sah die Älteste an, nachdem sein Blick über ihre Kameraden geglitten war. „Wir kamen zu dieser Stadt, um für einen Teil von uns Unterschlupf zu finden während wir anderen die Herrscher der Nymphen und Elfen aufsuchen wollten. Jedoch hatte ich diese Menschenstadt nicht so groß in Erinnerung.“ kurz stoppte der Zwerg und blickte die Elfenkönigin und die Älteste genauer an. „Und auch habe ich nicht damit gerechnet, hier auf die Verwandten der Kinder zu stoßen, sagten sie mir doch, dass ihre Heimat recht weit entfernt sei.“ Kaum hatte der Zwerg angefangen seine Worte auszusprechen. Weiteten sich die Augen der Anderen. „Ihr habt meinen Sohn Ahmad gesehen?“ fragte Delya während ihr Tränen in die Augen stiegen „Dann seit ihr es also tatsächlich.“ brummte der Zwerg „Ja ich habe ihn gesehen so wie auch Durgo, Leesiniel und Merin.“ „Ihnen allen geht es gut?“ fragte die Elfenkönigin selbst den Tränen nah „Ja sie sind alle wohl auf und nun auf reisen, in Richtung Süden. Ich habe einiges euch zu erzählen wenn wir endlich in die Stadt könnten.“ „Das haben wir gleich!“ murrte Nexius und schritt stapfend mit Delya zurück zur Stadt. „War noch jemand bei der Gruppe?“ fragte nach einigen Augenblicken der Stille die Nymphe. Schmunzelnd sah der Graubärtige die alte Frau an „Ja und ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn noch ein weiteres Mal zu Gesicht bekomme. Aber er gibt einen guten Beschützer ab. Ihm liegt viel an seinen Kameraden auch wenn er es nicht wirklich zeigt. Nun zu etwas anderen ich habe vergessen mich vorzustellen mein Name ist Moék, eine ehre euch kennen zu lernen.“

Kapitel 36 : Wenn das Unausweichliche geschieht

 

Kapitel 36 : Wenn das Unausweichliche geschieht

 

Sie kämpften sich seit ein paar Tagen durch die stille mit Schnee bedeckte Landschaft. Die Kälte und der schneidende Wind zerrte an ihrer Kleidung, ließ sie und ihre Tiere immer wieder frösteln. Immer häufiger mussten sie Rasten einlegen, mit dem spärlichen Holz welches sie auf ihrem Weg finden konnten, um sich zu wärmen. Doch vermochten die kleinen Feuer, nicht die Kälte in ihren Gedanken zu vertreiben, die langsam begann von ihnen Besitz zu ergreifen. So ertappten sie sich hin und wieder bei den Gedanken, ob ihre Reise überhaupt einen Sinn hatte, oder ob selbst wenn sie einen Drachen finden würden, ihre Völker noch überlebten.

Seufzend blickte sich Ahmad um. Das Wetter war endlich einmal zu ruhe gekommen und Stille ersetzte das Heulen und Pfeifen des Windes. Nur das knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln und den Hufen der Pferde war ihr stetiger Begleiter. Matt lächelnd blickte er zu seinen Freunden. Merin hatte sich tief in ihren Umhang vergraben und auch der Elf zog den seinen immer wieder um sich zurecht. Durgo und er selbst hatten bis vor kurzem noch herumgealbert um die drückende Stimmung aufzulockern. Doch hatten sie es nicht annähernd geschafft und letztendlich aufgehört als Shakarga ihnen einen finsteren Blick zugeworfen hatte. Nun lief der Dämon ein paar Schritte vor ihnen und musterte ihre Umgebung aufmerksam. Erst hatte der Mensch dieses Verhalten als gewöhnlich empfunden, war der Schwarzhaarige doch jahrelang auf der Flucht gewesen. Als jedoch nach einiger Zeit der Körper zusehends anspannte wurde Ahmad misstrauisch. Seinen Blick nun auch aufmerksam auf ihre Umgebung geheftet konnte er nichts seltsames erkennen. Keine Spuren vor ihnen im frisch gefallenen Schnee, keine auffälligen Geräusche. Nichts. Grübelnd trieb er sein Pferd zum Dämon. „Was ist, Shakarga? Du wirkst vollkommen angespannt.“ Die kühlen silbernen Augen des Angesprochenen wichen von der Landschaft zum Mensch „Es ist ruhig.“ Verdutzt sah Ahmad seinen Freund an „Ist es nicht gut, ein paar Tage einmal Ruhe zuhaben?“ „Du verstehst nicht.“ murmelte der Dämon leise und blickte wieder auf ihre Umgebung. Sie ritten einmal wieder an einer kleinen Baumgruppe vorbei, über hügliges Land, immer weiter Richtung Süden. „Es ist einfach zu ruhig.“ Die braunen Augen des Menschen weiteten sich, bevor er sich noch einmal umsah und besonders viel wert auf das legte was er hörte. Und er hörte nichts bis auf das knirschen der Hufe ihrer Tiere. Keinen Wind, kein Tier. Einfach nichts. Sofort spannte sich auch der Körper Ahmads an und ihm wurde bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Es gab immer Geräusche in der Wildnis. Silberne Augen schwankten kurz zu Braunen, bevor sie sich wieder auf die Umgebung hefteten. „Vielleicht sollten wir einmal eine kurze Rast machen.“ sagte der Mensch laut genug, so dass auch der Rest ihrer kleinen Gruppe es mitbekam. „Eigentlich eine vernünftige Idee.“ stimmte der Elf zu „Dann könnten wir auch Feuerholz für die nächsten Tage sammeln.“

So kam es, dass ein paar Schritte weiter von ihren Tieren abstiegen und einen kleinen Rastplatz aufbauten. Kaum war das nötigste getan und ihre Tiere versorgt, erklärten sich Dämon und Mensch bereit Feuerholz zu sammeln. Verwundert wurde Ahmad dabei von Durgo angesehen. Hatte der Kindheitsfreund des Zwergen sich die letzten Tage lieber mehr um das aufbauen des Lagers gekümmert, doch als der bärtige Zwerg fragte, schüttelte Ahmad nur leicht den Kopf und meinte „Ich brauche grade einfach nochmal ein paar Schritte Bewegung. Außerdem kann ich Shakarga doch nicht alleine das ganze Holz schleppen lassen.“ Mit erhobener Augenbraue sah der Erwähnte den Mensch irritiert an wandte sich dann jedoch etwas steif um und lies seinen Blick über die spärlichen Bäume wandern. „Wie du meinst.“murmelte Durgo trocken „Allerdings hätte auch der Baumkuschler mit dem Dämon gehen können.“ Schief lächelnd klopfte Ahmad seinem Freund aufmunternd auf die Schulter, bevor er mit dem Schwarzhaarigen zwischen den spärlichen Bäumen verschwand.

„Sie haben sich merkwürdig benommen.“ sagte Leesiniel nach kurzer Zeit, „Naja eigentlich nur Ahmad, Shakarga wirkte nur etwas angespannt, aber wie alle sind das.“ „Ich habe bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl.“ flüsterte Mein beklommen, während ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Mmmh...“ murrte Durgo „Ich werde die beiden einfach fragen sobald sie wieder da sind. Wenn mit ihnen etwas nicht stimmt, so werden wir es schon bald wissen.“ Seufzend schloss die junge Nymphe ihre Augen einen Moment. Sie hoffte das ihre Reise bald ein Ende fand genauso wie dieser nicht enden wollende, nutzlose Krieg. Schwerfällig öffnete sie wieder ihre grünen Seelenspiegel und blickte in die Richtung, in welcher ihre beiden Freunde verschwunden waren.

Aufmerksam liefen Ahmad und Shakarga zwischen den Bäumen entlang. Darauf bedacht nicht zu viel Lärm zu verursachen auf dem Schnee bedeckten Unterholz. „Denkst du ein paar der Dämonen haben uns eingeholt?“ murmelte der Mensch leise. Die silbernen Augen des Schwarzhaarigen fielen kurz auf seinen Kamerad „Es wäre nicht verwunderlich. Dann wäre jedoch die Frage wie viele uns eingeholt haben und was ihre Ziele sind. Wollen sie uns nur beobachten oder wollen sie uns direkt gefangen nehmen oder töten?“ Brummend stimmte der Mensch zu und stieß geräuschvoll Luft aus „Wir sollten uns langsam wieder auf den Rückweg mach, bevor sie uns suchen wollen.“ Stumm nickte der Schwarzhaarige zustimmend. Als sie auf ihrem Rückweg etwas Holz suchten schwiegen sie. Beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Doch wurden diese durch ein kurzes leises Zischen in der Luft und einem dumpfen Aufschlag unterbrochen. Die Köpfe Shakargas und Ahmads schnellten nach oben und sie sahen einander fragend an, doch lies ein Schrei, laute Ausrufe und das Geräusch von Metall sie kurz erstarren. Ohne über weitere Konsequenzen nachzudenken, warfen sie das Feuerholz aus den Armen und rannten durch das lichte Wäldchen zurück zu ihrem Rastplatz. Ihr Ziel erreichten sie jedoch nicht. Denn wie aus dem Nichts stand auf einmal eine Gruppe aus fünf vor ihnen. Es waren Dämonen und Halbdämonen. Der braun Haarige Mensch und der schwarzhaarige Dämon zogen direkt ihre Waffen. Bereit sich zu verteidigen. Die Fünf Gestalten vor ihnen grinsten sie gehässig an, zeigten dabei ihre scharfen Zähne. „Sieh an wen wir nun endlich gefunden haben! Wenn dass nicht der Verräter ist und sein Menschenfreund. Wir haben lange, zu lange, gebraucht um euch endlich zu finden und ein zu holen!“ zischte ein Dämon freudig, während seine lange reptilienartige Zunge bei jedem Wort heraus schnellte. „Und diesmal werden wir nicht den selben Fehler begehen wie damals!“ Die Zähne Shakargas knirschten gefährlich als er seine Kiefer fest zusammenpresste in unterdrückter Wut. Finster blickten die zwei Freunde die Fünf ihnen gegenüber an. Sie waren grade in einer mehr als nur unglücklichen Lage stellte Ahmad fest. Er hoffte es ging den anderen gut. Allerdings wurde seine Hoffnung nur wenige Augenblicke später zerstört als laute Rufe von Leesiniel und Durgo über die Ebene hallten „Ahmad! Shakarga! Kommt zurück wir werden angegriffen!“ „Verdammt! Beeilt euch!“ Kalt lief es den beiden den Rücken hinab. Die Gedanken des silberäugigen Dämons rasten. Wie viele Feinde hatten sie eingeholt? Es standen alleine Fünf vor ihnen. „Wollt ihr euren Freunden nicht antworten?“ fragte ein anderer ihrer Angreifer böse grinsend. Wütend packte Ahmad sein Schwert und Schild fester während sich Shakarga in eine offensive Kampfstellung begab. Der Schrei Merins schallte laut in ihren Ohren und ließ den Silberäugigen erbleichen, bevor sich eine unsagbare Wut in ihm breit machte. Seine Magie begann sich wild in ihm zu regen und hinauszuströmen. Sie ließ die Luft knistern und die Erde beben. Vernichtend blickte Shakarga die Dämonen ihm gegenüber mit leuchtenden Augen an, ließ sie aus Furcht einen Schritt zurück treten. Jedoch löste sich seine Magie in nichts auf als das Kreuz an seiner Kette anfing schwach zu Leuchten und das Knistern der Luft erstarb. Die gelben Augen eines Halbdämons weiteten sich und traten leicht aus ihren Höhlen hervor. Das Gesicht verzog sich zu einer schrecklichen Fratze und er begann hysterisch zu lachen „Nein das kann nicht sein! Er hat ein Sigel. Ein Sigel, welches seine Magie bannt! Bist du etwa unfähig sie zu beherrschen? Oder hatten deine Kameraden angst vor dir und haben dir deswegen deine Macht genommen?“ Die anderen vier fingen nun auch an zu lachen „Denkst du wirklich, du könntest nur mit einem Schwert gegen uns gewinnen?“ Die wütenden Augen Shakargas schwankten kurz zu Ahmad welcher seinen Blick bemerkte und leicht den Kopf neigte in einem angedeuteten nicken. „Du Verräter hast es nicht einmal mit Magie geschafft vor uns zu fliehen. Wie kannst du der Überzeu...“ Weiter Worte des Halbdämons gingen in einem Röcheln und einem Schwall von Blut unter, welches aus seinem Mund floss. Überrascht blickten die vier verbliebenen zu ihrem Kammrad welcher zu Boden sackte und den Schnee mit schwarzem Blut tränkte. Sie hatten den Verräter kaum gesehen, als dieser los gesprintet war und eines seiner Schwerter im Herzen des Halbdämons vergraben hatte. Doch blieb den Vier nicht die Zeit über das Geschehene nach zudenken den auch der Mensch war auf sie los gestürmt und hatte einen mit seinem Schild nieder gestoßen. Doch verweilten weder Ahmad noch Shakarga länger um sich mit ihren Angreifern zu beschäftigen, sondern liefen so schnell sie konnten den leichten Hügel hinauf auf welchem sich ihre Kameraden befanden. Die raschen Schritte der Dämonen hinter sich hörend konnten sie nur entsetzt auf das Bild sehen welches sich vor ihnen abspielte. Zwerg, Elf und Nymphe waren von acht weiteren Halbdämonen und Dämonen umgeben und versuchten verzweifelt ihnen stand zu halten. Der Bart des Zwergen war von seinem eigenen Blut dunkel gefärbt und die eine Hand des Elfen schien von Krallen aufgerissen worden zu sein. Aber auch Merin schien nicht unverletzt ihre eine Wange war rötlich violett angeschwollen und ihre Lippe aufgeplatzt. Im Laufen konnte Ahmad erkennen das sowohl Durgo als auch der blonde Elf versuchten ihr die Feinde vom Leib zu halten, während sie magische Formeln sprach. „Hilf den anderen! Ich kümmere mich um die hinter uns.“ rief der silberäugige dem Mensch schräg neben sich zu und blieb abrupt stehen ohne auf eine Antwort zu warten. Kurz blickte Ahmad über seine Schulter zum Dämon rannte dann jedoch weiter um seinen Freunden zu helfen. Es war eine Aussichtslose Situation in der sie sich befanden. Kaum befand er sich in der Nähe Merins, die sich mit verschiedenen Zaubern gegen einen ihrer Angreifer wehrte, verwickelten ihn ein Dämon und ein Halbdämon in einen Kampf. Elf und Zwerg wurden während dessen von drei weiteren von ihnen weg gedrängt während zwei welche sich uns dem Nahkampf hielten sie alle immer wieder mit Wurfwaffen und Zaubern attackierten. Vor Schmerz die Zähne zusammen beißend rappelte sich Durgo vom Boden wieder auf als er nieder geworfen wurde. Sollte das ihr Ende sein? Wütend schwang er seinen Hammer in Richtung eines Halbdämons. Er würde nicht so leicht klein bei geben. Er hörte das aufgebrachte Fluchen Ahmads und sah wie der Mensch sich ein Wurfmesser aus der Schulter zog und dabei einen Schlag mit seinem Schild parierte. Doch nicht nur der Mensch schien in der Bredouille. Der Schwarzhaarige Dämon versuchte mehr schlecht als recht seinen vier Angreifern auszuweichen und deren angriffe mit seinen Schwertern abzufangen. Doch zierten mehrere tiefe Schnitte dessen Gesicht und Hals, aus denen dunkles Blut floss. Der Elf ein paar Schritte neben Durgo schien auch zum Großteil nur noch auszuweichen. Der Zwerg duckte sich unter einem Schlag hinweg und griff wieder selbst an doch stockte er als Merin überrascht aufschrie und gezischte Worte über das Kampffeld hallten, welches augenblicklich still wurde „Ergebt euch oder ihr Kopf wird rollen!“ Überrscht drehte sich Durgo zu Nymphe und sah wie einer der Fernkämpfer ihr einen Langdolch an den Hals presste. Doch die Unachtsamkeit des rothaarigen Zwergs wurde sogleich bestraft, als er zu Boden geworfen wurde und eine Klinge in seinem Nacken spürte. Auch Leesiniel hatte kurz seine Konzentration auf den Kampf verloren und blickte nun in das Gesicht eines Dämons, welcher ihn soeben entwaffnet hatte und seine gezackte Klinge auf sein Herz setzte. Es war aus. Sie hatten innerhalb von Sekunden grade alles verloren, wurde Shakarga bewusst und auch Ahmad schien dass bewusst. Denn dieser senkte sowohl Schwert als auch Schild und ließ sie ergeben zu Boden fallen. Zähne knirschend musste der Dämon beobachten wie auch diesem eine Klinge an den Hals gesetzt wurde. „Es ist nun zu Ende Verräter!“ flüsterte eine gehässige raue Stimme in Shakargas Ohr bevor er mit einem Tritt auf die Knie befördert wurde. Ergeben senkte er seine Augen und ließ seine Krummschwerter fallen seine Arme wurden von zwei Dämonen gepackt, um jeglichen Widerstand zu unterbinden. Der Sprecher trat um ihn herum und baute sich vor ihm auf die gelben Augen fest auf ihn gerichtet „Ich sagte dir und dem Mensch eben doch schon, dieses Mal begehen wir nicht den selben Fehler wie damals!“ Die Reptilienartige Zunge des Dämons schnellte heraus und leckte sich über die dünnen Lippen „Es wird mit eine Freude sein deinen Kopf unseren Herren vor die Füße zu werfen! Es ist nur eine Schande dass du dich nicht daran erinnern kannst wieso sie deinen Tod so sehr begehren.“ Die Augen von Shakargas Freunden weiteten sich vor Angst, als ein weiterer Dämon neben den augenscheinlichen Anführer trat und diesem eines von Shakargas Klingen reichte, welcher verachtend auf den Knienden sah „Du bist eine Schande für uns Dämonen, dass sollte dir mittlerweile klar sein. Und dann hast du auch noch deine Magie freiwillig gebannt... Ich hoffe, dass deine Seele in den Sümpfen der Geisterwelt ihren Verstand verliert und du nie wieder auf dieser Welt wandeln wirst!“ Der Gelbäugige hab die gebogene Klinge „Du wirst in dem Wissen sterben, dass deine Freunde viel schlimmeres als einen abgeschlagenen Kopf ertragen müssen, bevor sie dir in den Tot folgen dürfen.“ Die silbernen Augen Shakargas blickten trüb zu seinen Kameraden. Zu Iel und Durgo dann zu Ahmad und schließlich verweilten sie auf Merin, welcher Tränen über das Gesicht liefen. Er hörte das vertraute sirren seines Schwertes in der Luft und sah wie die Nymphe ihre Augen verschloss um das Unausweichliche nicht ansehen zu müssen. Doch Zwerg, Elf und Mensch sahen nicht fort ihre Augen waren auf das Bild des stolzen Dämons gerichtet, welcher nun im Weiß des Schnees kniete. Sie sahen mit geweiteten Augen wie das Schwert durch die Luft sauste und den mit einem knirschendem Geräusch den Kopf von den Schultern trennte, bevor er dumpf auf dem Boden aufschlug und den Schnee dunkel verfärbte, mit all dem Blut welches aus der Wunde quoll.

Kapitel 37 : Unerwartete Wendung

 

Kapitel 37 : Unerwartete Wendung

 

Der Körper des enthaupteten Dämons sackte zusammen und fiel auf den Boden, gesellte sich zu seinem Kopf. Für den Moment herrschte eine unheimliche Stille. Elf, Mensch und Zwerg konnten nur mit weit aufgerissenen Augen auf das Bild vor ihnen gucken. Aber auch ihren Angreifern schien es nicht anders zu ergehen. Sie standen wie erstarrt da. Ungläubig blinzelte Shakarga. Schwarzes Blut lief an seinem Gesicht hinunter und verklebte sein Haar. Doch war es nicht sein Blut. Es gehörte zum Anführer der Dämonenbande. Nüchtern stellte der Silberäugige fest, dass dieser nun tot vor ihm lag und mit seinem dunklen Blut den Schnee verfärbte, enthauptet von seinem eigenen Mann. Shakargas Augen wanderten weiter, weg von dem Schnee über die Leiche und blieben an seinem Schwert, nur eine Handbreit von ihm entfernt, hängen. Die Zeit welche für wenige Momente stehen geblieben war begann nun langsam wieder zu laufen. Die Hände welche ihn in seiner knienden Position hielten, verstärkten ihren Griff um seine Arme und einer der beiden fauchte den noch stehenden Dämon vor ihnen wütend an. Kurz blickte der Schwarzhaarige auf und sah in die schwarzen Augen seines Augenscheinlichen Retters. Nur für einen Moment hielten sie den Blickkontakt und Shakarga erkannte seine Chance. Ein kaum merkliches nicken des fremden Dämons bestärkte ihn nur in seiner Annahme. Mit einer Kraft, die er seinem müden und erschöpften Gliedern nicht zugetraut hätte riss er seinen linken Arm aus der Umklammerung, griff nach seinem Schwert und rammte es in einer fließenden Bewegung dem Halbdämon auf seiner rechten Seite in die Brust, welcher sogleich zusammensackte. Gekonnt zog er es wieder heraus und wirbelte zu dem Dämon auf seiner Linken herum, nur um diesen mit seinem krallenartigen Handschuhe die Kehle aufzureißen. Gurgelnd ging dieser zu Boden. Doch nicht nur der schwarzhaarige Dämon schien nun zu handeln. Der Dämon, welcher Leesiniel zuvor entwaffnet hatte drückte ihm nun sein eigenes Schwert in die Hand und deutete auf einen frei stehenden Halbdämon vor ihm, während er selbst zu dem Dämon sprintete, der den Zwerg am Boden hielt. Noch bevor dieser verstand was passierte hörte Durgo das unangenehme Geräusch eines gebrochenen Genicks und die Klinge in seinem Nacken verschwand. Der Elf der einen Moment brauchte um zu verstehen was grade passierte, konnte noch den Schlag des Halbdämons abblocken, bevor er selbst das Schwert schwang und dieses tief in der Schulter seines Gegners versenkte. Mühsam hielt sich der Halbdämon aufrecht wurde dann jedoch von dem Dämon welcher Shakarga zuvor gerettet hatte zu Boden gebracht mit einer Klinge an dessen Hals. Während dessen hatte der Halbdämon neben Ahmad diesen freigegeben und einen Wurfdolch im Kopf des Dämons versenkt, welcher Merin gefangen hielt. Die Anspannung war deutlich in der Luft zu spüren, als die fünf Kameraden die sechs ihnen fremden Dämonen und Halbdämonen, genaustens beobachteten. Was wollten diese Sechs von ihnen? Sie hatten ihnen das Leben gerettet, aber warum? Was bezweckten sie? Wollten sie sie in Sicherheit wiegen, nur um ihnen danach in den Rücken zufallen? Aber das würde keinen Sinn ergeben! Langsam ging der Dämon, welcher Shakarga gerettet hatte, auf diesen zu. Der Körper des Silberäugigen spannte sich merklich an, doch als der Fremde ein Stück vor ihm stehen blieb und die Klinge, welche er in den Händen hielt drehte, sodass der Griff zu ihm zeigte, entspannte sich sein Körper etwas. „Es ist eines deiner Schwerter. Nimm es dir, schließlich ist es deines.“ sprach der Fremde ruhig. Einen kurzen blick auf seine Freunde werfend trat Shakarga näher an den Dämon heran, bereit sich zu verteidigen wenn es sein musste. Doch rührte sich der Unbekannte nicht bis der Schwarzhaarige sein zweites Schwert sicher in der Hand hielt und auch dann war es eine Bewegung welche die fünf Kameraden überrascht und verdutzt auf die Fremden blicken ließ. Der unbekannte Dämon war vor Shakarga auf ein Knie gesunken und hatte den Kopf respektvoll geneigt „ Mein Name lautet Maetishu und meine Kameraden und ich haben euch gesucht. Unser Anführer, Ralief, sagte ihr seit der einzige der uns helfen könnte. Schließlich kanntet ihr unseren ehemaligen, unseren wahren König.“ die fünf Kameraden sahen einander abschätzend an. Als der kniende Dämon kurz stoppte. Sie wussten nicht ob der Fremde die Wahrheit sagte. Doch blieb ihnen nicht lang denn Maetishu sprach leiser als zu vor weiter „Das ist wohl der Hauptgrund weswegen ihr nun auf der Flucht seit. Unser derzeitiger Tyrann hatte angst, dass ihr ihn am besteigen des Throns hindern könntet, nach dem unser wahrer König verschwand. Es heißt, er hätte versucht euch meucheln zu lassen, doch als dass fehlschlug und er die Macht endlich hatte, brandmarkte er euch als Verräter.“ Entschlossen hob Maetishu den Kopf und blickte mit seinen Schwarzen in die Silbernen Augen Shakargas. „Ihr wisst nicht wie viele unseresgleichen es sich wünschten den jetzigen Tyrannen tot zu sehen. Doch wir brauchen eure Hilfe!“ die letzten Worte des dunkeläugigen waren flehend und Shakarga wusste nicht was er tun sollte. Er wusste nicht ob Maetishu die Wahrheit sprach. Doch sollte all das was er erzählte der Wahrheit entsprechen so würde das einiges erklären. Seufzend betrachtete der Silberäugige seine Freunde. Ahmad blutete noch immer aus seiner Wunde an der Schulter, Iel hielt sich sein eines Handgelenk, welches leicht geschwollen aussah, Durgo stützte sich, mit einem schmerzenden Ausdruck im Gesicht, auf seinen Hammer und Merins Hals zierte eine feine rote Linie. Von ihm selbst ganz zu schweigen, er hatte mehrere Schläge nicht richtig oder gar nicht parieren können und so mehrere Schläge einstecken müssen. „Maetishu ich weiß nicht was du dir erhoffst doch wir sind bereit dir zuzuhören, dass ist das Mindeste was wir tun können, denn wir verdanken dir und deinen Kameraden unser Leben. Ich weiß auch nicht ob wir dir helfen können, oder nicht. Aber zuerst müssen wir uns um unsere Verletzungen kümmern und von dem Kampffeld verschwinden. Hier sind wir eine zu leichte Beute.“ Der schwarzäugige Dämon erhob sich vom Boden und fuhr sich mir einer Hand durch seine dunklen Locken. Er selbst war nicht verletzt auch sahen seine Kameraden relativ gut aus bis auf einem, welcher sich den Oberarm hielt von dem dunkles Blut langsam auf den Boden tropfte. Nickend blickte Maetishu die andere Gruppe an.

Etwas später saßen sie alle um ein knisterndes Lagerfeuer im Schutz der wenigen Bäume die es gab. Kurz hatte Maetishu seine Gruppe vorgestellt welche aus den zwei Halbdämonen; Fallîko ein recht hochgewachsener Mann mit weißblondem Haar und rotbraunen Augen, welcher durch seine zwei Hörner herausstach und Lizzor welcher deutlich kleiner war aber sie mit violetten Augen aufmerksam musterte. Auch er fiel einem direkt ins Auge hatte er doch eine Schuppen ähnliche grüne Haut, welche an ein Reptil erinnerte. Des weiteren bestand die Dämonengruppe aus Malekík, ein Dämon mit gelben Augen und braunem langen Haar welches schlicht zurück gebunden war und welcher sich grade um die Verletzung an Namias Arm kümmerte. Namia war die einzige Frau unter ihnen und hatte kinnlange dunkel blonde Haare die zuvor unter einem Vollhelm versteckt waren. Sie hatte die Fünfergruppe direkt freundlich begrüßt und in ein unverfängliches Gespräch verwickelt. Und dann gab es noch Tronn, einen großgewachsenen und breiten Dämon welch keinen Laut von sich gegeben hatte. Er hatte schulterlange unordentliche braune Haare und eben so gelbe Augen wie Malekík. Das was Ahmad auffiel während Tronn sich um seine verletzte Schulter kümmerte, da der Elf sich anscheinend das Handgelenk verstaucht hatte, war die lange und grässliche Narbe am Hals des fremden Dämons. Doch als der Mensch ihn darauf ansprach schüttelte er nur schweigend den Kopf. Wehmütig beobachtete die Nymphe das ruhige Treiben um das Feuer sie hatte zuvor Shakarga geholfen die Wunden in seinem Gesicht und an seinem Hals zu säubern, bevor um letzteres vorsichtig ein Verband gelegt wurde um eine Infektion zu vermeiden. Auch hatte sie Leesiniel geholfen seine eine Hand ein zu bandagieren um sie ruhig zuhalten, so dass er sie hoffentlich bald wieder benutzen konnte. Danach war der Elf zu Durgo gegangen um sich diesen zu besehen, nur um dann festzustellen dass der Zwerg vermutlich ein oder zwei angebrochene Rippen durch das niederwerfen hatte. Die junge Nymphe selbst war harmlos davon gekommen der Dolch an ihrem Hals hatte nur in die obersten ein, zwei Hautschichten geschnitten und nicht mal wirklich Blut gezogen. Seufzend sah Merin in die Runde. Sie alle sahen erschöpft aus, müde und geschlagen. Sie wusste nicht wie sie so weiter ihren Weg gehen sollten. Wäre zuvor nicht das Wunder geschehen, dass ein Teil der Dämonen ihnen half, so wären sie nun alle tot. Und weiter nach einem Drachen suchen, während mehr als die Hälfte ihrer Gruppe in einem Kampf unbrauchbar war, durch die Verletzungen die sie erlitten hatten, war eben so dumm wie gefährlich. Verzweifelt schloss sie die Augen. Sie waren an einem Punkt angekommen, an welchem sie nicht mehr weiter voran kamen. Hinter ihren geschlossenen Liedern begann es zu brennen doch weigerte sich die Frau ihren Tränen der Verzweiflung nach zugeben. Ein Gewicht welches sich sanft auf ihren Kopf legte ließ die Nymphe ihre Augen aufschlagen und nach oben blicken. Shakarga war neben die Frau getreten, als er ihre Unruhe bemerkt hatte und ihr aufmunternd eine Hand auf den gesenkten Kopf gelegt. Er konnte ihr zwar nicht sagen, dass alles gut werden würde, aber er konnte ihr wenigstens zeigen das sie nicht alleine war. Und sie verstand. Er brauchte nicht lächeln und auch brauchte er ihr keine leeren Versprechen darbringen. Es reichte ihr schon das Wissen, dass sie nicht allein gelassen wurde in der Situation. Und das Wissen beruhigte sie. Dankbar lächelte sie den Silberäugigen schwach an, welcher sich darauf wieder zurück zog und sich Maetishu gegenüber setzte. Schweigend sahen die beiden einander einen Moment an bevor Shakarga das Wort erhob. „Ich glaube jetzt wäre ein guter Moment euer anliegen zu besprechen.“

Kapitel 38 : Neue Wege

 

Kapitel 38 : Neue Wege

 

Maetishu sahen Shakarga durchdringend an und senkt kurz darauf niedergeschlagen den Kopf. „Ihr müsst verstehen, dass derzeitige Verhältnis unter uns Dämonen ist sehr angespannt. Viele der Ansichten des Volkes werden nicht von unserm Herrscher und dessen Anhängern vertreten. Er duldet keinen Widerspruch und setzt seinen Willen notfalls auch mit Gewalt durch. Er geht soweit ganze Familien, die ihm offen entgegen treten, gnadenlos auszurotten. Es ist egal ob man Kind oder Krieger ist, ein Wort gegen ihn und man besiegelt das Schicksal derer die einem nahe stehen.“ Der kurzhaarige Dämon stockte. Die Verachtung gegenüber seinem Herrscher klar auf seinem Gesicht zu erkennen. Seine Augen suchten die seiner Gefährten und blieben an Tronn hängen. Nur um sich dann beschämt abzuwenden und leise weiter zusprechen „Die wenigsten haben Glück seinen Zorn zu überleben. Doch ob das Glück ist wage ich zu bezweifeln. Er lässt daran eher ein Exempel statuieren. Zeigt so seine Macht über uns. Wir Krieger wissen, sollten wir uns seiner Befehle verweigern so werden nicht wir bestraft, denn uns braucht er noch. Nein es sind unsere Familien und Freunde.“ Tronn legte ihm ruhig eine Hand auf die Schulter, doch sagt nichts sondern zeigte nur auf sie alle und nickte. Maetishu nickte ebenfalls und stand entschlossen auf und schritt auf Shakarga zu „Wir wollen und können diesen Herrscher nicht länger ertragen! Zu viel hat er sich erlaubt... Darum bitten wir euch um Hilfe! Ihr seit der einzige Dämon der sich noch offen gegen ihn stellt. Wir wissen, dass wir nicht die anderen Völkern um Hilfe bitten können. Zu viel hat sich unsere Rasse erlaubt. Zu viel haben wir still schweigend hingenommen. Aber das muss nun ein Ende finden!“ Die silbernen Augen Shakargas bohrten sich in die Schwarzen vor sich „Ihr wollt damit sagen, dass ihr und euer Volk nur mit Angst und Gewalt beherrscht werdet?“ „Fast ausschließlich. Es gibt einen kleinen Teil an Dämonen die voll und ganz hinter ihm stehen genauso diese Verräterische Hexe! Aber ansonsten hofft ein jeder, dass dieser Tyrann tot zu Boden fällt!“ Überrascht sahen sich die Freunde aus unterschiedlichen Völkern an. Was Maetishu ihnen grade erzählte lies diesen krieg in einem volkommen neuem Licht erscheinen. „Ihr wollt also euren Herrscher und diese 'Hexe' töten?“ fragte Ahmad ruhig „Uns bleibt nicht viel Wahl.“ sagte Namia „Wir wollen nicht länger durch Gewalt beherrscht werden und niemals würden diese zwei und ihre Anhänger einfach so von ihrem Thron steigen. Sie wollen Macht und benutzen jedes Mittel um an mehr zu kommen.“ „Herrliche Aussichten!“ murrte Durgo „Ein paar machthungrige Idioten geführt von zwei Verrückten.“ Fallîko, der gehörnte Halbdämon, lachte amüsiert auf „Genau so ist es, Zwerg!“ „Das ist der Grund warum wir euch um Hilfe bitten.“ meinte Maetishu flehend „Hört wenigstens unseren Anführer an und entscheidet danach.“ Schwer hing die Stille nach den Worten Maetishus in der Luft. Was sollten und konnten sie nun tun? „Wir müssen unseren Völkern beschied geben.“ flüsterte Ahmad nach einiger Zeit in die Still hinein „Wenn es tatsächlich zu einem Bürgerkrieg unter den Dämonen kommt, könnte uns das den Frieden bringen.“ „Nur wenn die richtige Seite gewinnt. Ansonsten würde nichts mehr die Dämonen aufhalten.“ sprach Leesiniel und Blickte in die Runde. Seufzend strich sich Shakarga über sein Gesicht und blickt wieder zu Maetishu „Wisst ihr, ich würde euch wirklich gerne helfen, aber ich wüsste nicht wie. Meine Magie ist vorerst gebannt und ich besitze so gut wie keine Erinnerungen an das was Früher einmal war. Dazu kommt das ich euch nicht vollkommen vertrauen kann und meinen Freunden und mir die Zeit davon rinnt!“ „Wir können euch helfen bei was immer ihr wollt! Ich würde bei euren Freunden bleiben,“ flehte Namia „sie mit meinem Leben beschützen! Wenn ihr mit Ralief sprecht. Er war früher eine der Leibwachen unseres wahren Königs, bis dieser verschwand. Er weiß vieles. Vielleicht auch genug um euch mit eurer Magie zu helfen.“ Verachtend schnaubte Shakarga und sah die fremde Frau missmutig an und fauchte „Mir kann nicht mehr geholfen werden! Du scheinst nicht zu wissen das die Magie eines Dämons sein leben ist, jedoch auch gleichbedeutend sein Tot! Magie ist nicht gut! Magie vernebelt einem die Sinne, lässt einen den Verstand verlieren, Freunde töten! Es würde mich nicht wundern wenn euer jetziger Herrscher seinen Verstand an die Magie verloren hat... Aber selbst wenn ich meinen Verstand behalten sollte, wird die Magie für meinen Körper zu viel werden und ihn vernichten. Das Sigel welches meine Magie zu Zeit bannt ist nur ein kurzer Zeit Aufschub, denn die Magie welche sonst frei durch meinen Körper fließt und an die Umwelt abgegeben wird, sammelt sich in meinem inneren und treibt die Zersetzung meines Körpers voran.“ „Was bedeutet dass?“ aufgebracht war Ahmad aufgesprungen und zum Dämon geschritten nur um ihm am Kragen zu packen und leicht zu schütteln „Es heißt das wenn das Glück auf unserer Seite ist, ich vielleicht noch ein paar Monde habe.“ Stille herrschte. Die Freunde trauten ihren Ohren nicht und auch die fremden Dämonen sahen mit Überraschung auf Dämon und Mensch. Sich aus seinem Schock befreiend blickte der Elf in die Augen seines Weggefährten und schluckte beklommen „Wie lange wenn uns alle Götter dieser verdammten Welt verlassen haben.“ Leesiniel wusste nicht ob er eine Antwort hören wollte doch sie mussten wissen mit was sie zu rechnen hatten. Jedoch antwortete Shakarga nicht und wich dem Blick des Elfs aus, etwas das sich als schwer herausstellte, da er noch immer von Ahmad festgehalten wurde. Leesiniel jedoch verlor langsam seine Geduld „Antworte!“ Das geschriene Wort ließ den Silberäugigen zusammenzucken bevor er leise murmelte „Tage vielleicht Wochen, ich weiß es nicht. Magie ist launisch in ihrer -beschaffenheit.“ Eine unglaubliche Kälte griff auf einmal nach ihren Herzen schien diese zu zerdrücken und ihnen die Kehlen zuzuschnüren um sie langsam und qualvoll zu foltern und zu töten. „Wieso hast du uns nichts gesagt?“ flüsterte Merin nach einiger Zeit, ihren weißen Umhang enger um sich ziehend. Traurig lächelte Shakarga die junge Frau an „Ich wollte euch nicht ängstigen.“ Kopfschüttelnd blickte der Elf Shakarga an „Du bist ein Idiot, Anarie! Du trägst die selbe Last wie wir, wenn nicht gar mehr.“ „Du hast mich lange nicht mehr so genannt, was bedeutet das Wort?“ unbemerkt von Shakarga wollte ihm Fallîko, der gehörnte Halbdämon, antworten nach dem Leesiniel den Kopf schüttelte doch brachte ein scharfer blick des Elfen ihn zum schweigen. „Ich werde es dir sagen, Anarie. Wenn du zu unserer Gruppe zurück kommst.“ sprach der Elf ruhig und blickte seine Freunde an, welche verständnislos zurück sahen. „Was meinst du Spitzohr?“ brummte Durgo, während seine dunklen Augen schon mit Ahnung aufblitzten. Doch der Elf antwortete ihm nicht sondern wandte sich an Maetishu „Shakarga wird dich Morgen zu eurem Versteck begleiten, um mit Ralief zu sprechen. Dafür jedoch werden Fallîko und Namia, Durgo, Ahmad und Merin weiter Richtung Süden begleiten und für ihren Schutz sorgen. Denn weder der starrköpfige Zwerg noch Ahmad sind momentan in der Lage sich selbst und andere zu beschützen.“ „Was meinst du damit...“ grollte Durgo wurde von dem Elfen jedoch vorerst ignoriert als dieser weiter sprach „Des weiteren werden mich Lizzor, Tronn und Malekík zu meiner Heimatburg begleiten, damit wir unsere Völker von dem nahendem Krieg in Kenntnis setzen können. Denn auch wenn der Widerstand sich vor Jahren auflöste unsere Völker müssen endlich zusammen handeln.“ Überraschen huschte durch silberne Augen bevor Wut dessen Platz einnahm „Das kannst du nicht von mir erwarten Iel! Ich versprach der Ältesten euch zu schützen!“ Kalt blickten die Augen des Elfs ihn an „Und so wie du uns zu schützen versuchst und uns geschützt hast, ist es nun an uns es dir gleich zu tun! Du bist verdammt nochmal unser Kamerad, unser Freund! Und wir sollen dich einfach in deinen Tot laufen lassen? Das lasse weder ich noch einer der anderen hier zu!“ Erkenntnis breitete sich in Shakarga aus wie ein langsames Gift. Ließ ihn ein Stechen fühlen welches er Ewigkeiten nicht gespürt hatte. „Entschuldige mein Verhalten, Iel.“ Leesiniel nickte anerkennend und lächelte schwach. Shakarga musste vieles wieder lernen. Zu lange war er von jeglicher Zivilisation abgeschottet gewesen. Tief durchatmend blickte Merin in die Runde „Dann lasst uns ausmachen wo und wann wir einander wieder treffen.“

Kapitel 39 : Getrennte Wege

 

Kapitel 39 : Getrennte Wege

 

Shakarga strich seinem Pferd sachte über die Nüstern, bevor er seinen Kopf gegen den des schwarzen Rosses legte. „Du begleitest die anderen.“ flüsterte er in die Dunkelheit hinein „Lass Namia auf dir reiten und beeilt euch nach Süden.“ Leise schnaubte das Pferd und rieb seinen Kopf an dem schwarzhaarigen. „Beschütze sie an meiner Stelle, denn ich weiß nicht ob ich wieder komme. Auch traue ich den anderen Dämonen nicht vollkommen.“ Ein weiteres mal schnaubte das Pferd und Shakarga lächelte schwach „Danke mein Freund.“
„Bist du sicher das du nicht noch einmal mit ihnen sprechen möchtest, bevor wir aufbrechen?“ Fragte Maetishu leise. Doch Shakarga schüttelte den Kopf „Wenn ich sie jetzt wecken würde oder bis zum Morgen warte, wüsste ich nicht was ich ihnen sagen sollte.“ „Vielleicht das ihr zu ihnen zurück kommst?“Doch kaum hatte Maetishu das ausgesprochen funkelte Shakarga ihn finster an „Ich sollte ihnen keine Hoffnung machen wenn es keine gibt.“ „Aber vielleicht würde das ihnen Mut machen für ihre weitere Reise.“ Silberne Augen sahen in schwarze „Mut haben sie alle und leider auch zu viel Vertrauen in Fremde.“ Maetishu verzog etwas die Mine als er hörte worauf der andere Dämon anspielte, aber er musste ihm recht geben. „Aber ich muss Leesiniel leider recht geben.“ murmelte Shakarga weiter und blickte hinauf in den düsteren Himmel „Weder er selbst noch Durgo oder Ahmad sind momentan für einen Kampf geeignet. Und auch ich selbst bin leicht Verwundet... Nun so weiter zu gehen und Hilfe abzuschlagen, wenn wir diese gebrauchen könnten, wäre eben so töricht. Allerdings gefällt es mir nicht das wir uns aufteilen.“ „Ich verstehe euch. Aber ich und meine Kameraden werden alles in unserer Macht stehende versuchen euch zu helfen. Denn auch unsere Freiheit hängt davon ab.“ versuchte der Schwarzäugige zu versichern. „Ich bin für diese Zeiten alt, Maetishu, und ich habe schon viel gehört,“ Damit wandte sich der Langhaarige vom Nachthimmel ab und blickte zu seinem neuen Weggefährten „wieso sollte ich euren Worten glauben schenken wenn andere so oft sich nicht an ihre hielten?“ Matt lächelte der Angesprochene Shakarga an „Ich kann euch nur mein Wort geben und hoffen das ich euch zeigen kann das man diesem vertrauen kann.“ „Wir werden sehen...“ Der Silberäugige Dämon blickte noch ein Mal über seine Freunde und blieb bei der jungen Nymphe hängen. Sie hatte nur ihre Magie um sich zu verteidigen und dass musste sich ändern. Geschickt löste der Dämon seinen Dolch von dem Gürtel. Es war ein einfacher Dolch in einer schwarzen Hülle, aber er hatte ihm gute Dienste erwiesen. Leise schritt er zu Nymphe und lies sich neben sie nieder. Sie sah friedlich aus die Anspannung vom Tag war in ihrem Schlaf verschwunden. Seufzend strich er ihr eine Strähne langen Haares aus dem Gesicht, bevor er ihr die kleine Klinge in die Hand legte. Er würde ihr zwar nicht zeigen können wie man mit ihr umging doch mindestens Ahmad würde es ihr zeigen. „Es ist ein Versprechen das ich zurück kommen werde.“ flüsterte Shakarga wohl wissend dass ihn nur Maetishu hören konnte, dessen Lippen ein leichtes Lächeln zeigten „Bis zu diesem Tag wird er dich beschützen.“ Kaum hatten die Worte die Lippen des Dämons verlassen erhob er sich und schritt auf den anderen Dämon zu „Wir gehen!“ Maetishu nickte und wandte sich von dem Lager ab und ohne zu zögern Folgte ihm Shakarga. Nun gab es kein zurück mehr und sein Versprechen an die Nymphe war wohl auch ein Versprechen an sich selbst.
Etwas dass keiner der beiden sich entfernenden Dämonen wusste, war dass weder Merin noch Leesiniel und Namia schliefen. Schwach lächelnd drückte die Nymphe den schmalen Dolch an ihre Brust. Er würde wieder kommen und sie würden ihre Aufgabe erfüllen.

 

Der nächste Morgen begann begleitet von leichtem Schnee welcher sich wie einen Schleier um sie legte. Lizzor, Tronn, Malekík und Leesiniel waren kurz vor ihrem Aufbruch, zurück in zu der Burg der Elfen oder dem kleinen Dorf der Nymphen. Der Elf hatte Fallîko, dem gehörnten Halbdämon, sein Ross anvertraut und unterhielt sich noch in schnellem Elfisch mit ihm. Die beiden hatten sich nach kurzer Zeit am Morgen, wo herauskam das der gehörnte ein halber Elf war, gut verstanden. Doch auch sie lösten nun ihr Gespräch und gesellten sich zu ihren Gruppen, welche sich gegenüber standen. „Nun heißt es wohl vorerst, auf wiedersehen.“ Meinte Ahmad ruhig und Leesiniel nickte „Ich werden unsere Völker von der Entwicklung der Dinge in Kenntnis setzen und darauf bauen das sie noch ein weiteres mal sich zusammen tun und für ihre Freiheit kämpfen!“ „Sei nur Vorsichtig.“ murmmelte die Nymphe und fügte dann hinzu „Ihr alle! Passt auf euch auf und seit euch bewusst das wenn wir alles in unserer Macht stehende tun einander auch wieder sehen.“ „Wieder eine deiner Eingebungen?“ brummte Durgo fragend und die Frau funkelte den Zwerg mit ihren grünen Augen belustigt an und strich über den Dolch an ihrem Gürtel, welcher sich in seiner schwarzen Scheide von ihrem Kleid abhob. „Wer weiß ob es Eingebung oder Vertrauen in uns ist.“ „Ich mag sie!“ kicherte Namia und strich der kleineren Frau über die rotblonden Haare. „Denkt daran das wir uns in der kleinen Menschenstadt, in die Moék die Älteren und Kinder bringen wollte, wieder treffen. Sie müsste auf der freien Ebene gut zu sehen sein.“ sagte der Elf nach einer kurzen Pause und bekam ein nicken. Der alte Zwerg hatte damals in etwa beschrieben wo sich die Menschenstadt befinden sollte. „Und wenn die Stadt nicht dort ist geht zu der Burg der Elfen.“ „Wir werden einander wiederfinden.“ sprach die Nymphe erneut und Ahmad legte ihr bestärkend eine Hand auf die Schulter und wandte sich ebenfalls an den Elfen und die drei Dämonen „Nun geht! Ihr habt einen langen Weg vor euch und keine Tiere.“ Die vierer Gruppe nickte und sagte noch ein weiteres mal, auf wiedersehen. Bevor sie im Schneetreiben schnell verschwanden.
„Dann lasst und auch aufbrechen! Auf nach Süden!“ forderte Namia grinsend und bestieg das Pferd Shakargas. „Auf nach Süden“ brummte der Zwerg, missmutig und die anderen Drei stimmten zu. Nun blieb nur zu hoffen, dass sie im Süden finden würden, was sie suchten.

Kapitel 40 : Was wäre wenn...?

 

Kapitel 40 : Was wäre wenn...?

 

Leesiniel lief zusammen mit den drei Dämonen durchs lichte Unterholz des kahlen Waldes, welchen sie durchquerten. Sie reisten nur mit leichten Gepäck, bestehend aus ihren Waffen ein paar Decken und Planen sowie auch ihren Proviant. Aber selbst das erschwerte das vorankommen im Schnee. Immer wieder rutschten sie mit ihren Füßen weg oder blieben in versteckten Wurzeln und Löchern hängen. Auch schien das Wetter nicht auf ihrer Seite zu sein den die letzten Tage war der Wind immer stärker geworden und der Himmel dunkler als sonst. „Wohin reisen wir nun eigentlich genau?“ fragte Lizzor während sie auf einer kleinen Lichtung kurz stehen blieben. „Entweder zu meinem Heimatort oder zu dem Dorf der Nymphen.“ antwortete der Elf gelassen und lehnte sich zum entspannen an einem Baum. „Die Heimatburg von Ahmad und Durgo wäre zwar auch eine Möglichkeit, aber ich weiß weder den Weg dorthin noch ob sie uns überhaupt helfen würden.“ überrascht wurde der Elf angesehen bevor Malekík fragte „Wieso das? Ich dachte ihr Völker würdet zusammen arbeiten?“ Seufzend sah Leesiniel in den dunklen Himmel „Laut Zwerg und Mensch waren ihre...“ kurz zögerte der Elf suchte nach richtigen Worten „Burgfürsten nicht sonderlich erpicht darauf den Nymphen bei ihrer Vision von einer besseren Zukunft zu helfen.“ Auf die Worte hin grollte Tronn leise von seinem Platz, ihm gegenüber, sprach jedoch nichts. Eine Tatsache die nicht ungewöhnlich war, dafür fluchte der mit Schuppenbedeckte Halbdämon los „Wenn sie nicht helfen wollen sind sie Narren! Wie können sie eine Chance auf etwas besseres einfach so dahin schmeißen. Ich würde alles geben um aus dieser Hölle zu entkommen.“ Seufzend strich sich Leesiniel mit seiner gesunden Hand übers Gesicht „Es ist nicht ganz so leicht. Die Menschen und Zwerge haben viele von ihrer Rasse verloren. Sie versuchen ihr Volk am leben zu erhalten so auch die Nymphen und wir Elfen. Für uns ist es ein aussichtsloser Kampf den wir führen. Ihr Dämonen seit, wenn auch in der Unterzahl, von euren Fähigkeiten uns anderen Völkern überlegen. Zumindest nach dem jetzigen Stand der Dinge. Jeder von euch kann Magie benutzen der eine mehr der andere weniger, aber die meisten Menschen und Zwerge können nichts mit ihr anfangen, halten sie teilweise für ein Hirngespinst. Die Nymphen benutzen sie wie eine Verlängerung ihres Armes sind dafür oftmals dem Magie losen Kampf nicht mächtig. Wir Elfen versuchen beides zu erlernen aber auch bei uns gibt es welche die Probleme haben sich der Magie zu bemächtigen oder den Kampf mit einer geschmiedeten Waffe zu erlernen. Ein jeder versucht in Zeiten wie diesen, dass was ihm wichtig ist zu schützen und wenn eine weitere wichtige Person stirbt oder verschwindet ist es wie ein Messerstoß ins Herz. Ein weiterer Schritt zum Abgrund, welcher zur Verzweiflung führt.“ Bedrückt neigten die Dämonen ihren Kopf. Nach einem Moment der Still klopfte Tronn jedoch dem Elf aufmunternd auf die Schulter. Schwach lächelnd nickte Leesiniel dem Hünen zu „Auch ihr habt das Leid dieser Welt gesehen und ich befürchte, dass einiges grausame Wunden hinterließ, oder irre ich mich Tronn?“ Der Angesprochene nickte und deutet auf die grässliche Narbe an seinem Hals und blickte dann zu Malekík, der seufzend nickte „Du hast recht Elf, jeder von uns hat schon einiges durchgemacht. Tronn verlor dabei seine Stimme und fast sein Leben, als sein Bruder sich gegen unseren jetzigen Herrscher auflehnte. Namia verlor ihre engsten Freunde, als diese das Weite suchten, in der Hoffnung nicht in den Krieg hineingezogen zu werden.“ verstehend nickte der Blonde. Er konnte langsam immer besser seine vorübergehenden Reisegefährten verstehen. Malekík welcher kurz gestoppt hatte, sah nun zum Boden, schien mit sich selbst zu ringen, bevor er mit rauer erstickter Stimme fortfuhr. „Ich verlor die Frau, die mir zeigte das Leben als Dämon auch anders seinen kann, als nur kalt und einsam. Doch wie so vieles Andere wurde sie mir genommen. Nur weil sie andere schützen wollte.“ Schwer hingen die letzten Worte in der Luft. Zeigten wie hart es für den braunhaarigen Dämon war, welcher sich nun verzweifelt durch die langen Haare strich. Zumindest bis Lizzor entschlossen seine violetten Augen auf ihn richtete „Und sie hat damit viele gerettet. Und ich werde nicht zulassen das ihr Opfer umsonst war, dafür stehe ich zu tief in ihrer Schuld!“ Überrascht sah der Elf den Halbdämon an, welcher seine Verwunderung anscheinen in seinem Gesicht zu deutlich ablesen konnte. „Sie war es gewesen, die mich aus dem verdammten Loch, in welches mich der jetzige Herrscher werfen lies, herausholte. Und das alles nur weil ich ein Halbdämon bin! Auf unseres gleichen wird seit dem wir unter seiner Herrschaft stehen, nur herabgeblickt. Die meisten von uns werden zusammen gepfercht und dürfen dann um ihr Überleben kämpfen. Bis nur noch eine handvoll von uns übrig bleiben, die dann in verschiedene Trupps aufgeteilt werden um als Zielscheibe zu dienen.“ Fassungslosigkeit stieg in Leesiniel auf. Wie konnte man Lebewesen nur wegen ihrer Herkunft verurteilen? Es gab genug Halbelfen und andere Mischlinge, welche von keinem ihrer Völker diskriminiert wurden. „Wieso tut euer Herrscher so etwas? Schwächt er sich nicht damit?“ Trocken lachte der Schuppenbedeckte auf „Für ihn sind wir Halbdämonen eine Schande. Wir altern und sterben oftmals einen natürlichen Tot, zumindest wenn wir davor nicht durch teilweise instabile Magie unseren Verstand verlieren. Durch das Blut der verschiedene Rassen gibt es Mutationen in unserem Aussehen. Wie Hörner oder Schuppen aber auch Deformierungen. Aber der wohl wichtigste Grund ist das uns Halbdämonen nicht vertraut wird. Es gibt nicht viele von uns aber genug um ärger zu bereiten sollten unser Loyalitäten bei einem anderen Volk liegen. Und das kann nach seinen Ansichten leicht passieren, schließlich haben wir gemischtes Blut. Manche mehr und manche weniger. Fallîkos Vater war beispielsweise ein Elf und er hat auch einige Zeit mit ihm zusammen in einem kleinem Dorf verbracht, bis ein Dämon alles ausgeplaudert hat.“ Leesiniel seufzte. Er konnte sich denken wie es weiter ging aber dennoch wollte, nein musste er es hören „Von dem Dorf blieb am Ende nur ein Haufen Asche, verweht durch den Wind und weg gewaschen durch den ständigen Regen übrig. Es war fast so als hätte das Dorf niemals existiert. Nur die Erinnerungen derer die Überlebten sagen anderes. Und das waren nicht viele.“ Eine unsichtbare eiskalte Hand schien das Herz des Elfs immer fester zu umklammern bei jedem Wort welches der Halbdämon sprach. Auch schien die Kälte der Umgebung langsam durch seine Kleidung zu kriechen, Besitz von seinen Gliedern zu ergreifen. Nur um ihm vor Augen zuführen wie sich damals all die gnadenlos hingerichteten Geschöpfe gefühlt haben mussten. „Mit jedem Wort welches ihr mir erzählt,“ begann der Elf zögernd, während er seinen Umhang enger um sich zog „überkommt mich die Erleichterung nicht unter eurem Herrscher zu stehen. Allerdings muss ich auch mit jedem eurer Worte überlegen, was mit dieser zugrunde gehenden Welt noch passieren kann. Wir Elfen und auch die anderen großen Völker leben in Angst vor euch, weil wir nur die grausame Seite, eurer Rasse, zu Gesicht bekommen. Wir fürchten euch um eure Möglichkeiten im Kampf und in der Magie.“ er schluckte und sah seine drei Begleiter an „Wir hegen eine tiefe abneigung gegen euch weil ihr soviel von uns zerstört habt. Soviel Wissen und Geschichte ist verloren. Aber ich muss mich auch fragen wie es soweit kommen konnte! Wir wissen sogut wie nichts über euch. Einen von euch Dämonen, den ich nun Freund nennen kann, hat uns einiges erklärt aber lange nicht genug. Aber wir haben begriffen das euer Volk nicht anders ist als eines der unseren. Und doch ist euer Leben komplett anders.“ Leesiniel stoppte als er die milde Überraschung auf dem Gesichtern Lizzors und Malekíks erkannte nur um leise fortzufahren. „Wir wachsen. Wir leben. Werden alt und sterben! Aber ihr? Ihr seit gezwungen zu verweilen, bis euer Geist oder euer Körper aufgibt! Verflucht von der Magie unter euch zubleiben, nur weil dieses Wissen nicht unter den anderen Völkern bekannt ist!“ Wütend ballte der Elf die Hände bereute es jedoch sogleich als seine Rechte schmerzhaft zu pochen begann, ihn an die Verstauchung erinnerte. Frustriert wendete er sich ab und begann langsam durch den Schnee zu stapfen, weiter auf den Weg zu ihrem Ziel. Doch hielt er nach einigen Schritten inne. „Ich frage mich, was gewesen wäre wenn... wenn wir gewusst hätten was ihr Dämonen durch macht? Wenn wir hinterfragt hätten, ob ihr alle grausame Biester seit wie uns von klein auf weisgemacht wird? Ich frage mich ob dieser Krieg nicht nur die Schult von ein paar Dämonen ist, sondern auch unsere eigene? Wegen unserer Engstirnigkeit und unserer verblendeten Wahrnehmung! Haben wir nicht diesen Krieg selbst heraufbeschworen ?“ Enttäuschen ließ der Blondschopf seinen Kopf hängen. Hörte die im Schnee leicht knarzenden Schritte nicht als Malekík hinter ihn schritt und ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter legte. Erschrocken zuckte der Elf zusammen bevor er in die gelben katzenartigen Augen blickte. „Was geschehen ist, liegt nun in der Vergangenheit. Wir dürfen sie nicht vergessen, allerdings dürfen wir uns auch nicht den Kopf darüber zerbrechen was gewesen wäre. Wir müssen in die Zukunft blicken und versuchen so etwas wie nun zu verhindern.“ schwach nickte der Elf und blickte hinauf durch die spärlichen Bäume in den Wolkenverhangenen Himmel. „Ich hoffe wirklich das ich eines Tages den Himmel, wie er in den alten Büchern beschrieben ist, sehen kann. Ich hoffe er ist so schön wie sie und Shakarga sagen.“ „So der Dämon, welcher mit Maetishu ging hat zur Zeiten der Sonne gelebt? Vielleicht erkennt er dann ja sogar unseren Anführer“ Leesiniel seufzte und schüttelte den Kopf „Ich würde nicht darauf schwören.“ „Aber vielleicht hilft es seinem Gedächtnis auf die Sprünge! Man weiß nie.“ Die blauen Augen des Elfs richteten sich in die Ferne „Ja man weiß nie... Aber ich denke wir sollten weiter unser Weg ist noch lang.“ Mealekík nickte und auch Tronn bedeutete zu eine Weiterreise ein okay. Als sie zum Halbdämon sahen zuckte dieser nur gleichgültig mit den Schultern und begann schnellen Schlittens los zu laufen. Leicht grinsend schüttelte Malekík den Kopf und rannte dann dem Schuppenbedeckten hinter her, gefolgt von den anderen zwei.

Kapitel 41 : Schneesturm Dilemma

 

Kapitel 41 : Schneesturm Dilemma

 

Es waren weitere Tage vergangen in welchen Leesiniel und seine Reisegefährten auf den Weg nach Norden waren. Die kalte Luft stach in ihren Lungen und ihre Glieder brannten von der stetigen Belastung ihres Dauerlaufs. Sie alle waren erschöpft, doch sie mussten soviel Strecke wie nur möglichst hinter sich bringen. Sich richtig ausruhen, könnten sie sobald sie ihre Nachricht überbracht hatten. Aber ihr Weg war noch weit und sie wussten bald würden sie einen Tag Pause benötigen, sonst würden sie ihr Tempo nicht halten können. Außerdem wussten sie nicht ob sie auf dem Richtigen Weg waren, oder von ihrem Ziel abwichen. Keuchend blieb Lizzor auf der Anhöhe, welche sie grade erklommen stehen. Und versuchte fluchend seinen durch Schnee und Eis steifen Umhang näher um sich zuziehen. Ein Vorhaben welches ihm nicht zu gelingen schien. Doch nicht nur ihm ging es so auch die Umhänge der anderen schienen der stetigen Belastung des Wetters nicht nach zu kommen. Auch auf Teilen ihrer Rüstung war Frost zu erkennen, nur auf der des Elfs nicht.

Vor ein paar Tagen hatte auf ihr ebenso der Schnee gehangen. Getaut durch die Wärme seines Körpers und wieder gefroren durch den harschen Wind. Doch als Leesiniel fluchend Schnee von ihr herunter strich, welcher von einem Baum gefallen war, strich er über die silbernen Fäden am Rand seiner dunkelbraunen Rüstung. Und wie aus dem Nichts begannen diese kurz schwach zu glimmen. Bevor sowohl Schnee als auch Eis und Wasser von seiner Rüstung abperlten und auch schien kein neuer Schnee auf ihr zu haften. Überrascht hatte der Elf an sich hinab gesehen bis er verstand was soeben passiert war. Auch die Dämonen hatten gestaunt. Doch musste der Elf zugeben das er diesen Runenzauber im Moment lieber auf seinem Umhang gehabt hättet. Denn dieser war wie alles neben der ledernen Rüstung noch immer mit Eis und Schnee bedeckt gewesen.

Seufzend kamen auch die anderen drei neben dem Halbdämon zum stehen. Der graue Himmel über ihnen verdunkelte sich seit geraumer Zeit zunehmend. Auch schien der Wind langsam immer stärker an ihnen zu zerren. Besorgt zeigte Tronn in den Himmel und dann auf sie. Der Elf konnte nur erahnen was der Hünen damit meinte doch wurde seine Vermutung von Malekík bestätigt als dieser nickte und grimmig meinte „Wir sollten uns bald einen Unterschlupf suchen. Es scheint ein Sturm aufzukommen.“ Gereizt nickte der Elf. Das hatte ihnen grade noch gefehlt! Ein Schneesturm! Und sie waren auf freier Pläne. „Die letzten Bäume die wir gesehen haben, die uns halbwegs Schutz mit ein paar Planen bieten könnten, sind einen halben Tagesmarsch zurück!“ Fluchte Lizzor sogleich aufgebracht. „Uns bleibt nichts außer weiter zugehen und zu hoffen etwas zu finden. Denn auf freiem Gelände könnte es sonst ziemlich ungemütlich für uns werden.“ brummte der blonde Elf. Leesiniel zustimmend liefen sie weiter, schneller als zuvor, zumindest solange es ihre Ausdauer und der bedeckte teilweise rutschige, Boden zuließen.

Je weiter sie kamen desto dunkler wurde der Himmel über ihnen. Der Wind nahm stetig zu. Rauschte in ihren Ohren und loser Schnee schlug ihnen ins Gesicht. Sie wussten sollten sie nicht bald etwas gefunden haben, um den Sturm zu überstehen, würden sie am Morgen mit Glück als Eiszapfen durchgehen. Die Zeit lief gegen sie und sie konnten einmal mehr nichts tun außer zu Göttern zu beten, welche nicht auf ihrer Seite schienen. Schimpfend rappelte sich Malekík aus dem Schnee auf. Nachdem er über einen Stein unter der weißen Decke gefallen war. Doch stockte er auf halber Höhe. Eigentlich hatte er sich nur nach seinen Kameraden umsehen wollen, doch ein Licht weit links von ihm, im Westen, lies ihn genauer hin sehen. Zuerst war er sich nicht sicher, sich das helle Blitzen nur eingebildet zu haben. Doch als er durch den aufgewirbelten Schnee ein weiteres Mal zwei helle Punkte ausmachen konnte, lies ihn das Hoffnung schöpfen. „Malekík wir müssen weiter! Steh endlich auf!“ murrte Lizzor. Doch reagierte dieser anders als es der Halbdämon oder Tronn und Leesiniel erwartet hatten. Der Dämon mit den langen braunen Haaren sprang auf und deutete aufgeregt in Richtung der Lichtpunkte. „Lichter! Dort hinten sind Lichter!“ Sofort wandten sich die Köpfe der anderen in die gedeutete Richtung. Konnten jedoch nichts erkennen. „Bist du dir sicher das dort Lichter sind? Oder hat der Schnee dir deine Sinne vernebelt?“ Fragte Leesiniel über das Pfeifen des Windes hinweg. „Ich bin mir sicher das dort Licht war!“ grollte der angesprochene „Und wenn dort Licht war, haben wir vielleicht auch Chancen dort für Heute Unterschlupf zu finden.“ „Du meinst wenn das keine Dämonen oder einer ihrer Anhänger ist!“ konterte der Elf Zähne knirschend. Er erinnerte sich nur zu gut an eine der früheren Nächte, in welchem sie ein auf ein Haus gestoßen waren. Nur um von dem dortigen Besitzer betäubt zu werden, um dann als Todesfeen Futter zu dienen. „Wäre es dir lieber hier draußen mit ziemlicher Sicherheit zu erfrieren? Denn sollten wir keinen andern Ort finden bevor der Sturm hereinbricht, ist es das was uns erwartet!“ Tief atmete der Elf ein bevor er die Luft zischen ausstieß. Malekík hatte Recht. Wenn dort wirklich Licht war hatten sie eine Chance und sollten es Dämonen sein, so könnten sie noch versuchen sich vor ihnen zu verbergen. Aber erfrieren wollte er nicht wirklich. Also nickte er. Tronn klopfte ihm bestärkend auf die Schulter. „Dann zeig wo du sie gesehen hast.“ meinte der Halbdämon nach einigen Augenblicken der Stille. „Wir folgen dir.“

Sie liefen in die Richtung, in die Malekík sie führte und schon nach kurzer Zeit konnten auch sie Lichtpunkte erkennen. Weiter, sich in die Länge ziehende, Momente später konnten sie auch erkennen um was für Lichtpunkte es sich handeln musste. Denn durch den nun fallenden und aufgewirbelten Schnee konnten sie ein gutes Stück voraus eine sich schwarz gegen die Umgebung abhebende Mauer erkenn, auf welcher sich die Laternen oder Fackeln bewegen mussten. Getragen von den Wachleuten welche das Glück besaßen heute Dienst zu haben. Jetzt blieb nur noch abzuwarten ob die Stadt, von der Größe ausgehend, sie Fremde überhaupt herein ließ.

Zu all den Göttern betend, erreichten sie dann im anfangenden Schneesturm die Torpforten. Lizzor hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, bevor Tronn kräftig gegen das Holz schlug. Zuerst tat sich nichts. Auch eine Weile später noch nichts. Erst als sie grade noch einmal gegen das Tor schlagen wollten öffnete sich ein Schlitz in dem Holz und graue Augen sahen sie an, bevor der Schlitz wieder verschlossen wurde und sich Augenblicke später das Tor langsam öffnete. Vorsichtig traten sie ein, erleichtert eine Menschen Frau auf der anderen Seite vorzufinden, die sie skeptisch musterte und dann ernst und über den laut rauschenden Wind hinweg fragte „Wer seit ihr und was wollt ihr hier?“ Kurz sahen sich die Vier an bevor der Elf vortrat leicht sein Haupt neigte und dann ruhig sprach „Wir sind Boten auf der Durchreise. Eigentlich hatten wir nicht geplant hier zu Rasten, aber als der Sturm aufzog und wir Lichter sahen, ergriffen wir unsere Chance. Wir möchten lediglich um darum bitten, die Nacht in dieser Stadt verbringen zu dürfen und einen sicheren Ort zum Schlafen zu finden.“ Kritisch musterte, die kräftig gebaute, Frau sie. Nichts an der kleinen Gruppe schien zu verdächtig außer das einer von ihnen sich komplett in einem Umhang verbarg, doch auf die Frage hin antwortete der Elf vor ihr nur, dass Dämonen seinen Freund einmal in ihre Hände bekamen genauso wie den Hünen, welcher still hinter ihm stand. Darauf musterte die Grauäugige den Hochgewachsenen welcher seine gelben Augen genau wie Malekík abgewandt und gesenkt hielt, so dass diese in der dunklen Torpforte nicht zu erkennen waren. Der Mensch musste schlucken als er die grässliche Narbe am Hals des Riesen sah und wollte sich nicht ausmalen wie die Gestalt unter dem Umhang aussehen musste. So stimmte sie zu die kleine Gruppe zu einem der kleinen Wirtshäuser in der Nähe des Tors unterzubringen. In welchem sie sich aufwärmen, etwas essen und gut schlafen sollten. Erleichtert lacht Leesiniel leise auf, als sie durch die leergefegten Gassen schritten. Als sie dann in das schiefe Haus traten aus welchem Gelächter drang, schob die Frau sie in eine ruhigere Ecke und redete kurz mit dem Wirt bevor sie sich verabschiedete und versprach morgen vor ihrem Aufbruch noch ein Mal mit ihnen zu reden. Wohlig lies sich der Elf auf einen der rustikalen Holzstühle fallen. Seine Muskeln stachen und seine durch gekühlte Haut brannte in der Wärme des Hauses, als diese Versuchte ihn wieder zu erwärmen. Leesiniel bezweifelte nicht das es den anderen nicht ähnlich ging. Das einzige was nun noch störte, war dass sie ihre noch immer vereisten und nassen Umhänge trugen. Aber ausziehen kam nicht in Frage. Lizzor konnte es wegen seiner Schuppenbedeckten Haut nicht und Tronn und Malekík ließen ihre auffälligen Augen hinter den Kapuzen verschwinden. So ließ auch der Elf seinen an, auch wenn er auf die Kapuze mit Freuden verzichtete. Nach einiger Zeit, die sie in der Wärme des Hauses verbrachten trat der Wirt, ein bärtiger Mann mit eine Halbglatze aus gräulichem Haar, zu ihnen heran. Und setzte jedem von ihnen eine Schüssel mit dampfendem Eintopf vor. „Melinda meinte zu mir, ihr könntet etwas zum Aufwärmen gebrauchen und vielleicht auch einen Platz zum Schlafen. Wir haben zwar nicht viele Zimmer aber eines bereitet meine Tochter grade für euch vor.“ Die Stimme des bärtigen Mannes war rau und dunkel, allerdings schwang auch eine herzliche, gutmütige Art in ihr mit. Dankbar lächelte der blonde Elf den Mann an „Ich muss euch danken! Unsere Reise war bisher nicht sonders leicht und wir hatten auch nicht mit sonderlich viel Gastfreundschaft gerechnet.“ Er war am ende leiser geworden doch der Mann verstand ihn. „In Zeiten wie diesen nicht verwunderlich. Allerdings sind wir Menschen und wahrscheinlich auch ihr Elfen nicht so Herzlos, als das wir Reisende, die bei so einem Wetter um Hilfe beten, einfach vor verschlossen Toren stehen lassen. Wobei ein paar der Wachen und Höhergestellten wohl was das an geht anderer Meinung sind.“ „Trotzdem sind wir zu Dank verpflichtet.“ Stimmte Malekík dem Elf zu „Allerdings sagt was bekommt ihr für Unterkunft und Mahl?“ Der Mann lachte tief „Nichts mein Freund, erzählt mir nur was in der Welt dort draußen vor sich geht, sobald ihr euch ausgeruht habt und bevor ihr weiter müsst.“ Die Vier nickten dem Mann zu, welcher danach wieder durch die Tische und Leute hindurch, hinter einem kleinen Tresen verschwand.

Zufrieden seufzten sie nach dem warmen Essen. Es war schon ein Unterschied zu ihren Rationen, welche zum Großteil aus Wurzeln und Nüssen getrocknetem Fleisch und ein paar Kälteresistenten Pflanzen bestand. Die Gespräche von Menschen und auch ein paar Zwerge erfüllte den Raum um sie herum. Immer mal wieder wurde laut Gelacht, die Stimmung insgesamt war locker, gelassen und froh. Überraschend für die kleine Gruppe aber es störte sie nicht im geringsten. „Wir können Morgen, in der Hoffnung das sich das Wetter gebessert hat, nach der richtigen Richtung fragen um unseren Weg fortzusetzen.“ murmelte Lizzor in das Stimmenwirrwarr hinein. „Sinnvoll.“ stimmte Leesiniel erschöpft zu und stand dann schwungvoll auf „Aber bevor ich mir darum jetzt Gedanken mach, werde ich mir etwas Schlaf gönnen.“ „Ich glaube keiner von uns kann es dir Verdenken. Und etwas Schlaf würde mir glaube ich auch gut tun.“ meinte Malekík und stand ebenfalls auf „Kommt ihr mit oder wollt ihr noch hier bleiben?“ fragte der Dämon dann weiter. „Uns bleibt glaube ich nicht viel Wahl.“ grollte Lizzor gespielt aber sie wussten sowohl er als auch Tronn konnten auch eine gute Nachtruhe gebrauchen. So schlängelten sie sich durch die Tische, welche sich immer weiter gefüllt hatten. Wichen ab und an Personen aus, um zu der Treppe zu gelangen, welche sie hinauf in ihr Zimmer bringen würde. Doch als sie einen der letzten Tische passierten gab eine der Bediensteten einen Überraschten Aufschrei von sich. Sie hatte grade leere Teller und Krüge einsammeln wollen, als sie in dem Saum ihres Kleides hängen blieb und stolperte. Sie griff um sich versuchte sich festzuhalten um ihren Sturz zu verhindern. Es gelang ihr auch kurz, doch der Umhang der Person, in welchen sie sich verkrallt hatte, löste sich von seinem Träger als die Schnalle nachgab und sie viel mitsamt dem Stoff zu Boden. Schnell sah sie auf, eine Entschuldigung schon auf ihren Lippen doch erstarrte sie als sie den Mann vor sich sah. Schuppen schienen alles von ihm zu bedecken und überraschte violette Augen sahen sie an. Es fiel ihr nur ein Wort ein „Dämon!“ flüsterte sie. Augenblicklich wurde es Still um die Vier Fremden. Lizzor fluchte innerlich mit all seiner Macht. Und auch seine Kameraden sahen erschrocken auf die Szene die sich ihnen bot. Ihre Gedanken rasten was sollten sie nun tun? Doch mittlerweile war die gesamte Stube mucksmäuschenstill geworden. Die Anspannung war beinahe greifbar. „Dämonen!“ rief ein Mann nur Momente später durch die Still „Fasst sie!“ Ohne zu warten sprinteten die vier zu Tür, stießen dabei zwei Männer beiseite. Draußen blies ihnen kalter Wind ins Gesicht Schnee schränkte ihre Sicht stark ein und die Leute drängten aus dem Wirtshaus um ihnen die Fluchtwege abzuschneiden. Fluchend standen die Vier umringt auf der Straße Wachen kamen nach Hilferufen angelaufen erstarrten bei dem Anblick von Lizzor und zog bei den stechend Gelben Augen von Malekík und Tronn ihre Schlüsse. Es sah gar nicht gut für sie aus! Aber was sollten sie auch anderes erwarten? Stellte der Elf zynisch fest. „Was macht ein Elf bei Dämonen? Sind die Gerüchte über deren Allianz etwa war?“ brüllte einer der Wachleute. Doch traute keiner der Umstehenden sich näher heran, nach dem die Umzingelten ihre Waffen gezogen hatten. Leesiniel mit seinem Langschwert gehalten in seiner Linken, da er noch immer Probleme mit seiner anderen hatte. Tronn mit seinem Flamberg, welches größer als ein paar der Menschen um sie herum, zu sein schien. Maelekík mit seinem Streitkolben und einem Schild und Lizzor mir seinen Faustdolchen. Sie wollten niemanden verletzen, aber sie würden sich verteidigen. „Wieso bist du bei ihnen Elf?“ brüllte ein anderer Wachmann über den tosenden Wind und das Getuschel hinweg. „Unsere Gründe gehen euch nichts an!“ zischte Leesiniel aufgebracht. „Also verbündest du dich mit dieser Brut! Wenn das so ist wirst du auch mit ihnen gerichtet werden!“ Die Zähne zusammenbeißend werten die Vier ihre ersten Angreifer ab. Doch wurden es immer mehr. Sie duckten sich unter Klingen hinweg und wichen Schlägen von Knüppeln aus doch der nicht sonderlich lang andauernde Kampf wurde von einem wütenden Ruf unterbrochen. „Sofort aufhören! Was geht hier vor sich?“ kurz blickte die kleine Gruppe zu der Frau welche gebrüllt hatte. Sie war überraschend groß für einen Mensch mit braunen Haaren in einem einfachen Zopf. Sie erwiderte ihren Blick kühl. Doch bevor sie sprechen konnte, kam dem Elf eine Idee. Er hoffte nur sie würde klappen! „Wir sind bereit unsere Waffen zu senken wenn uns eine Audienz mit dem Stadtfürsten zustanden wird!“ „Und warum sollte dir Glauben geschenkt werden Elf?“ fragte die Frau bestimmt nach. „Ihr habt nichts zu verlieren. Und wir sind lediglich auf der Durchreise. Nach dem Gespräch könnt ihr noch immer entscheiden was mit uns passieren soll, oder ob ihr unseren Worten einen Funken Vertrauen schenken wollt.“ Die Lippen der frau zogen sich nach unten doch dann nickte sie „In Ordnung ich werde die derzeitigen Führer der Stadt zu euch bringen, allerdings kann ich es nicht gestatten euch hier einfach rumlaufen zulassen. Ich hoffe das ist euch bewusst.“ Die kleine Gruppe verzog ihr Gesicht augenblicklich, aber der Elf hatte mit so etwas gerechnet. Auch wenn es das nicht besser machte. „In Ordnung!“ damit schmiss er sein Schwert ein gutes Stück von sich entfernt zu Boden. Seine drei Kameraden taten es ihm nach einigen Momenten des Zögerns nach. Kerker hieß es wohl nun erst mal. Seufzend ließen sie sich in Ketten legen und durch die dunklen kalten Straßen der Stadt zu den Verliesen führen.

Mit zusammen gepressten Lippen lies der Elf sich noch auf andere Waffen oder Hilfsmittel durchsuchen, bevor auch er unsanft in die kalte Zelle gestoßen wurde zu den drei Dämonen. Vorsichtshalber waren auch ihre Rüstungen ihnen abgenommen worden. Doch gnädiger weise hatte die große braunhaarige Frau jedem von ihnen eine Decke zukommen lassen. „Das lief ja besser als erwartet!“ fauchte Lizzor als sie alleine waren aufgebracht. „Nicht schlimmer als sonst.“ konterte der Blonde nur ruhig. Soviel zu seinem weichen Bett die Nacht. Kopfschüttelnd legte der Elf sich auf die harte Holzpritsche. „Hör auf zu toben Lizzor!“ knurrte Malekík, der sich wie der Elf und Tronn auf einer der Pritschen breitgemacht hatte, den Halbdämon an. „Wir können an der Sache nun nichts ändern!“ Wütend schlug der Schuppenbedeckte gegen die steinerne Wand, bevor er an ihr herab rutschte und sich gegen lehnte. „Denkt ihr wir werden tatsächlich mit einem der Höheren reden?“ „Wir müssen es Hoffen.“ brummte der Elf halb am schlafen.

Kapitel 42 : Die Stadt im Fels

 

Kapitel 42 : Die Stadt im Fels

 

Rasch lief er die steinige Serpentine hinab. Versuchte nicht auf dem rutschigen Boden seinen Halt zu verlieren. Wind zerrte wild an ihm versuchte ihn die Klippe hinab in den tosenden Ozean zuwerfen. Doch kannte er diesen versteckten Pfad gut genug, sodass er trotz der Umstände seinen Weg fortführen konnte. Immer weiter lief er hinab. Manche Passagen verschwanden im Gestein andere führten unter überhängen hindurch. Sein Atem ging schnell und laut. Doch er durfte nicht zögern, zu wichtig waren die Nachrichten die er von einem der Kundschafter bekommen hatte. Sein Hemd klebte Schweiß durchtränkt an seinem Körper und seine spärliche Rüstung war an einigen Stellen unangenehm verrutscht. Aber seine Zeit drängte! Immer weiter trieb er seinen erschöpften Körper an, ohne Rücksicht. Doch als nach einer endlos andauernden Zeit, Häuser in den Klippen auf tauchten atmete er auf. Immer mehr Häuser und Gebäude erschienen in dem Gestein, versteckt durch den großen Überhang über ihnen. Sie erstreckten sich weiter nach oben bis auf ein Plateau ähnliches Gebilde, welches von zwei Seiten von Stein umgeben und wie die Stadt darunter, von dem riesigen Vorsprung verborgen war. Doch es würde noch dauern bevor er dort hinauf kam, denn noch bevor er die untersten Häuser erreichte, musste er den ersten Wachen, welche die Serpentine am ende ihres Weges sicherten, Rechenschaft ablegen. Misstrauisch beäugten sie ihn zuerst bereit ihrer Pflicht als Wächter des Weges gerecht zu werden. Jedoch ließen sie ihn nach wenigen Worten seinerseits passieren. Er eilte weiter. Vorbei an den schäbig aussehenden Häusern der unteren Ebene. Die Wege, Treppen und Mauern zum Teil zerfallen und im schlechten Zustand. Aus den Nischen und zwischen den Schatten der Häuser blickten ihn, einst stolze und hoffnungsvolle, Augen leer entgegen. Kalt lief es ihm bei den eingefallenen Gesichtern den Rücken hinab. Die Geschöpfe welche hier lebten, hatten alles in ihrem Leben verloren. Doch hatten sie noch immer genug Würde um nicht nach ihrem Tod zu betteln. Kopfschüttelnd lief er zu einer der halbwegs intakten Treppen. Immer höher stieg er, in der im Felsen erbauten Stadt. Und als er in die höheren Ebenen gelangte, wandelten sich die verzweifelten ausgemergelten Gesichter, zu stolzen mit Arroganz überzogenen. Sie musterten ihn mit Abneigung doch akzeptierten sie sein hier sein. Wie er sie doch alle verfluchte! Er verstand die armen Seelen der unten Ebenen gut. Sie erzählten von besseren Zeiten. Von Sonne und einem gütigen Herrn. Doch diese arroganten Angeber welche hier Oben lebten, hatten nur ihre eigenen Vorteile und Macht im Sinn. Sie verachteten die Sterblichen Völker. Hielten ihren Herrscher für allmächtig und hofften Teil dieser Macht zu werden. Doch hatte ein Teil von ihnen, unbewusst, schon einen Teil ihres Verstandes verloren. Ihn schüttelte der Gedanken daran, dass er ein Teil dieses Volkes war. Ihm war bewusst das ihm nicht viel Wahl blieb und es ängstigte ihn, ihrem Herrscher die Neuigkeiten die er erhalten hatte mitteilen zu müssen. Doch er tat es für seine für seine Familie. Seine Schwester welche für diesen Tyrannen arbeitete und seine Mutter die sich am Rande der Stadt in einem kleinen Haus versteckte. Er strich sich durch die kurzen verschwitzten blonden Haare und blickte über seine Schulter hinab. Die Bilder, welche aus den alten Zeiten in manchen Häusern noch hingen, versteckt von den Wachen, zeigten wie einst diese Stadt ausgesehen haben musste. Wasserfälle an beiden Seiten der Stadt, welche frisches Wasser boten. Häuser welche auf allen Ebenen aus weißen Gestein zu bestehen schienen, mit Dächern so grau wie der Fels, in welchem sie standen. Doch mit einer Art, die sie silbern erscheinen ließ. Mauern die sie vor den Abgründen und dem Ozean sicherten und mit Wachtürmen in regelmäßigen Abständen. Personen die sich auf den freien Plätzen, um Bäume und Pflanzen herum sammelten, manchmal auch tanzten. Aber das was er in den Bildern immer am besten fand, war die runde Scheibe, welche in einem dunklen orange im Meer, das selbst in einem tiefen goldenen Ton glühte, zu verschwinden schien. Seufzend wendete er sich von dem dunklen grauen Anblick der Stadt ab, welches für einen kurzen Moment die Form seiner Fantasie anzunehmen schien. Rasch lief er die letzten Treppen hinauf. Kaum auf dem Plateau war er sofort von einen Trupp Wachen umringt. Wie zuvor gab erklärte er in kurzen schnellen Worten was sein Grund des Hierseins war und sie ließen ihn mit einer zwei Mann Eskorte zu der Zitadelle, welche sich mit einer vergangenen Schönheit, in der Mitte erhob. Sie führten ihn durch das große silberne Tor in der Mauer, welche die Zitadelle umgab. Ein langer Weg, gerahmt durch vertrocknete Blumenbeete, führte durch einen verdorrten Garten. Auf der rechten Seite erkannte er einen See. Überwuchert mit Algen. Auf der linken erhoben sich Fünf Staturen. Sie alle waren mit kahlen Ranken umwachsen, ihr Gestein schmutzig und matt. Doch waren nicht nur die Fünf in einem erbärmlichen zustand. Auch die zwei hohen Staturen welche das eingangs Portal zum eigentlichen Gebäude rahmten, waren schon lange nicht mehr in ihrem ehemaligen, beeindruckenden Zustand. Schwer schluckend folgte er den beiden Wachen durch das dunkle Tor. Durch einst prachtvolle Gänge und Treppen bis vor eine große prunkvolle Tür. „Ihr geht allein hinein!“ brummte einer der Zwei. „Danach geleiten wir euch wieder hinaus!“ Er nickte kannte die Prozedur bereits. So klopfte er an einen der Türflügel, wartete bis sie von innen von weiteren Wachen geöffnet wurde und trat ein. Schnell eilte er vor die große Treppe, die auf ein Podest hinauf führte, und verbeugte sich tief. Missbilligend starrte die Person auf dem Podest, sitzend in einem Thron, auf ihn nieder. Die Frau, welche hinter ihm stand mit einem ebenso verhöhnenden Blick. Erst nach einer Ewigkeit, die er mit rasenden Gedanken verbrachte, gestattete der Mann ihm sich zu erheben. Er zögerte nicht die ihm zugetragenen Neuigkeiten seinem Herrn weiter zu geben. Er erzählte, dass die Kundschafter, Leichen eines ihrer Verfolgungstrupps gefunden hatten. Später auch beobachten konnten, dass die Überlebenden des besagten Trupps, sich mit den Vier der anderen Völker und dem Verräter ihres Volkes, zusammen taten und sich aufteilten. Er erzählte das ein paar der Kundschafter ihnen weiter folgten. Den einen nach Norden, den anderen nach Süden und den Zwei, welche nach Westen reisten. So ihnen immer näher kamen. Kaum endete er mit seinem Bericht lachte der Herrscher auf seinem Thron auf „Hast du das gehört meine Liebe?“ fragte er an die Frau hinter sich gerichtet, die sich durch ihr blondes Haar strich, so die spitzen Ohren der Elfen preis gab. „Wir haben anscheinend ein paar verräterische Schlangen in unseren Reihen!“

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Tag der Veröffentlichung: 21.01.2016

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