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Kapitel 1

Meine Augen öffneten sich. Was ich sah, war nichts. Es war zu dunkel. Mein Rücken schmerzte, denn der Untergrund auf dem ich lag war kalt, hart und nass. Bewegen konnte ich mich nicht, oder ich wollte es nicht, denn ich hatte angst. Angst davor Schmerzen zu verspüren, Schmerzen die mich daran erinnern würden was passiert war bevor ich hier zusammen gebrochen war. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich erkannte einige Umrisse. Waren das Bäume?, Ja jetzt war ich mir sicher, es waren Bäume. Allmählich kehrten meine Erinnerungen an den Abend zurück, allerdings nur verschwommen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, ich war im Wald und es regnete. Vorsichtig und bedacht auf schmerz setzte ich mich auf. Meine Haare waren zerzaust und verklebt von Blut. Die Klamotten, die ich trug, waren zerrissen, meine Haut geziehrt von Kratzern. Die Beine fühlten sich schwer und taub an, trotzdem versuchte ich auf zustehen. Was mir nach mehreren Fehlversuchen auch gelang. Ich taumelte ein paar Schritte hin und her, dann stützte ich mich an einem Baum ab. Immer noch leicht verwirrt kramte ich in meinen Taschen nach dem Handy, das mir jetzt als mein einziger Ausweg erschiehn. Doch ich konnte es nicht finden. Wie sollte ich denn jetzt hier weg kommen? Ich blickte mich im Wald um und versuchte aus zumachen in welche Richtung ich gehen müsste um wieder an eine befahrene Straße zu gelangen. Aber überall sah es gleich aus, nichts als Bäume. Mit dem Rücken gelehnt an einen Baum rutschte ich auf den Boden. Meinen Kopf stützte ich in meine Hände während meine Beine angewinkelt waren. Brennende heiße Tränen liefen meine kalten Wangen hinunter und brannten in den blutigen Wunden von denen ich viele im Gesicht hatte. Doch davon ließ ich mich nicht abhalten. ich weinte weiter.

Kapitel 2

So saß ich noch eine lange Zeit da. Dann rappelte ich mich auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Nochmals sah ich mich um. Mein gesamter Körper zitterte, einerseits wegen der Kälte und andererseits weil, ich mit meinen Nerven total am Ende war. Ich hörte ein rascheln im Gebüsch und kurz darauf ein knacken hinter mir. Ich zuckte zusammen, drehte meinen Kopf hin und her, worauf hin ein ziehender Schmerz meinen Körper durch zog. Ich verlor das Gleichgewicht konnte mich aber noch fangen bevor ich wieder zu Boden sank. Ich konnte keine Ursache für das Knacken aus machen. Für einen kurzen Moment schlossen sich meine Augen. Dann öffnete ich sie wieder und lief einfach gerade aus, in der Hoffnung ich würde zu einer befahrenen Straße gelangen. Es viel mir schwer zu gehen, meine Beine fühlten sich so furchtbar schwer an und der Schmerz der bei jeder meiner Bewegungen durch meinen Körper zog wurde immer unerträglicher. Aber mein Wille war stärker als den Schmerz den ich verspürte. Ich lief weiter. Meine Gedanken waren leer das einzige das durch meinen Kopf hallte, war dieses eine Wort 'Nachhause'. Mehr nicht. Meine Schritte wurden immer schneller. Mein Wille immer stärker, so schnell wir möglich nachhause zu kommen. Mit rasselndem Atem rannte ich durch den dunklen, stillen Wald. Egal wohin mein Blick wanderte überall sah es gleich aus. Wieder hörte ich das knacken eines auf dem Boden liegendem Astes, hinter mir. Ich drehte mich nicht um, ich wollte es nicht. Ich hatte das Gefühl dass, da etwas war und ich wusste das ich dieses Etwas nicht sehen wollte. Mein Herz raste, meine Lungen schmerzten. Doch ich hielt nicht an. Endlich ich konnte ein geringes Leuchten in der Ferne erkennen. War da vielleicht eine Straße oder noch besser eine Wohnsiedlung?. Ich konnte eh nicht mehr tun als hoffen und immer weiter zu rennen. Also rannte ich, noch schneller. Ich versuchte den Schmerz zu ignorieren. Was mir Teilweise auch gelang. Der Weg erschien mir endlos. Fast unerreichbar. Ich konnte meinen Puls in den Ohren pulsieren hören. Plötzlich vernahm ich ein Geräusch. Es hörte sich an wie Schnelle Schritte. waren das vielleicht Meine eigenen? Ich war mir nicht sicher. Doch dann sah ich auf einmal einen Schatten, rechts an mir vorbei laufen. Dieser verschwand hinter einigen Bäumen. Panik machte sich in mir breit. Ich versuchte noch schneller zu rennen. Bis ich merkte das mein Fuß an einer Baumwurzel hängen blieb. Ich fiel.

Kapitel 3

Mein Körper prallte hart auf den Boden. Mein Kopf stieß gegen einen Stein. Ich kniff die Augen zusammen. Fast reflexartig schnellte meine Hand zu der schmerzenden Stelle am Hinterkopf. Etwas heißes nasses floß über meine Hand. War das Blut? Ja. Obwohl es schmerzte ließ ich meinen Blick zwischen den Bäumen wandern. Nichts. Garnichts. Alles war ruhig. Vielleicht sogar etwas zu ruhig. Ich schluckte. Ein Geschmack von Metall verteilte sich in meinem Mund. Ich hatte mir auf die ZUnge gebissen. Wiedermal versuchte ich aufzustehen. Ich stand schon fast bis ein stechender Schmerz in meinem Fuß meinen Körper wieder auf den Boden zwang. Mein Gesicht verzog sich durch den Schmerz. Ich muss aufstehen. Ich muss hier weg. Rief ich mir in Gedanken immer wieder zu. Die Angst zuvergessen, nicht mehr zuwissen was mein Ziel war, ließ eine Panik in mir ausbrechen. Wer war es der hier durch den Wald lief, mitten in der Nacht? Schwärzer als jeder Schatten, schneller als jedes mir bekanntes Tier. Ich musste wieder klare Gedanken fassen. Mein Blick suchte nach etwas. Ein Stock. Meine Hand griff nach diesem. Ungeduldig fedelte ich die Schnürsenkel aus meinem Chuck. Mit diesen beiden sachen versuchte ich mir eine Schiene zubasteln. Kaum zu glauben, aber es klappte. Um meinem Fuß war nun eine unprofessieonelle Stütze gebunden. Erneut kämpfte ich meinen schweren Körper hoch. Diesmal klappte es. Ich konnte auftreten. Es war zwar nicht schmerzfrei, aber zu ertragen. So ging ich also langsam wieder richtung Licht. Das Licht von dem ich hoffte, dass es meine Rettung sein würde. Es kam mir so vor als würde ich taumeln, was ja auch nicht gerade unwahrscheinlich war nachdem mein Kopf so heftig gegen den Stein geprallt war. So torckelte ich den unebenen Waldweg hinunter. Kam es mir nur so vor oder wurde der Weg wirklich nicht kürzer? Die Umrisse einer kleinen Jagdhütte konnten meine Augen zwar wahr nehmen, aber trotzen schien mir der Weg endlos. Mein Körper zog mich nach unten. Ich blieb stark. Mein Wille durfte mich jetzt nicht verlasse. Die gesamte Konzentration auf die Hütte gerichtet schwankte ich weiter. Ich musste es schaffen und ich werde. Waren die Versuche meinen Willen beständig zu halten. Mein Atem wat laut und keuchend. So laut das mich hin und wieder das Gefühl beschlich, dass es nicht mein eigener war. Doch es musste mein eigener sein. Bat ich mich fast flehend zu glauben. Ich wollte nicht denken, dass mich jemand verfolgte, denn das würde mir meine letzte Willenskraft rauben die noch gegen meine Angst ankam. Also ging ich weiter. Scheinbar immer tiefer in den Wald. Doch das war mir vorerst egal. Wenigstens die Nacht über wollte ich mich sicher fühlen und in einer Hütte einschlafen wo ich am nächsten Morgen auch wieder erwachen würde. Geräusche von schweren Schritten drangen an mein Ohr. Diesmal war ich mir sicher, dass es nicht meine eigenen waren. Mein Atem stockte und da hörte ich es. Immer noch dieser schwere Atem den ich jetzt ganz klar in meinem Nacken spüren konnte. Der letzte Wiederstand gegen meine Angst brach und schlug wie eine gewaltige Tsunamiwelle über mir zusammen. Angst. Pure Angst.

Kapitel 4

Ich stand wie erstarrt einfach nur da und versuchte ruhig zu bleiben. Ich versuchte gegen die Angst anzukämpfen, doch ich musste mich wohl oder übel geschlagen geben. Hinter mir stand Jemand und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Jemand Gutes im Sinne hatte. Ich wagte es einmal tief durch zuatmen. Umdrehen würde ich mich, aber trotzdem nicht. Langsam begann mein Körper zu zittern. Sollte ich weiter so tun als hätte ich nichts bemerkt? Oder wäre es besser, wenn ich mich umdrehe? Vielleicht würde mich das was mich hinter mir erwartete ja auch überraschen und es ist einfach nur ein alter Mann der mir sehr freundlich seine Hilfe anbieten will. Nein! Niemand würde so atmen und wie bitte sollte ein alter Mann so schnell rennen können wie ich es erlebt hatte? Außerdem würde Niemand so lange hinter mir stehen bleiben ohne was zu sagen. Ich musste weiter gehen auch wenn einige meiner Instinkte sich anders entschieden hätten. Ganz langsam und vorsichtig setzte ich einen meiner Füße vor den anderen. Ich tat die ersten Schritte und nichts passierte. Etwas erleichtert ging ich immer weiter, ohne mich auch nur einmal um zudrehen. mein Blick konzentrierte sich wieder auf das Licht in der Jagdhütte und mein Wille, dort so schnell wie nur irgendwie möglich dort anzukommen, befahl meinen Beinen wieder größere und schnellere Schritte zu gehen. Dabei blieb nicht un bemerkt, dass ich immer noch taumelte. Hinter mir war nichts als Stille. Keine Schritte. Kein lauter, keuchender Atem. Ich atmete aus, da ich mich nun doch etwas mehr in Sicherheit wagte. Allerdings konnte sich das ja auch ganz schnell wieder ändern. Weiter und weiter trugen mich meine Füße, aber der Weg wurde nicht kürzer. Ein weg der mich ins ungewisse führte. Ich schloss die Augen. War verzweifelt. Doch als ich sie wieder öffnete kam es mir gleich so vor als sei ich näher an der Hütte dran. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich ging weiter und nach nicht mal 5 Minuten war ich an der Hütte angelangt. Ich schaute durch ein verstaubtes Fenster durch das Licht brannte. Im inneren war Niemand. Vorsichtig legte ich eine Hand auf die Türklinke. Es war nicht abgeschlossen. Also öffnete ich die Tür und trat leise ein. In der Hütte standen gerade mal ein Bett am Ende des Zimmers, ein Tisch am Fenster an dem ein Stuhl stand, ein kleiner Schrank neben der Tür und zu guter Letzt ein Kamin der ebenfalls neben der Tür, allerdings auf der anderen Seite stand. Ich trat ein und schloss die Tpr hinter mir. Auf dem Boden in der Mitte des Raumes lag ein runder Teppich mit verschieden farbigen gestickten Dreiecken. Eigentlich ganz hübsch. Wie ich fand.Ich hatte eigentlich keine Zeit darüber nach zudenken, aber irgendwas in dieser Hütte zog mich magisch an und augenblicklich beruhigte ich mich. An den beiden Fenstern die sich jeweils auf einer Seite des Raumes befanden, hingen passend zum Teppich hübsche Gardinen. Ich sah mich noch etwas um dann ging ich zu dem kleinen Schrank in der Ecke. Ich öffnete ihn und fand dort einige Decken und ein Erste-Hilfe Set. Ich nahm den Medizienkasten und schaute hinein. Schmerztabletten, Verbände, Desinfikationsmittel und einige Sachen die ich nicht richtig deuten konnte. Unten entdeckte ich noch eine Wundsalbe die auch schmerzlindernde Wirkungen hatte. Ich stellte alles auf dem Tisch ab und setzte mich auf den Stuhl. Dann begann ich meinen Fuß und die restlichen verletzungen so gut es halt ging zu versorgen. Ich räumte alles ordentlich weg, denn ich wollte nicht, dass der Besitzer wegen mir irgendwelche Umstände hatte. Ich ging zum Bett und legte mich hinein. Es war weich und schmeichelte meiner Haut. Die Hose hatte ich aus gezogen, da sie eh zum größten Teil zerrissen war. Ich schloss die Augen und fiel in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

Kapitel 5

Es war kalt, trotzdem spürte ich wie mir frostiger Schweiß das Gesicht hinunter lief. Doch es war garkein Schweiß. Es waren Tränen. Meine Augen schlugen auf, doch ich konnte nur verschwommen sehen. Mein Blick war von Tränen getrübt. Was war nur geschehen? Warum weinte ich, während ich schlief? Ich hatte doch nicht einmal etwas geträumt. Oder hatte ich etwas geträumt und konnte mich nur nicht erinnern? Aber selbst wenn, was konnte so schlimm sein dass es mich zum weinen brachte? Erst jetzt bemerkte ich die Gänsehaut die meine Haut überzog. Es war wirklich kalt geworden. Ich setzte mich auf und wischte mir über die Augen. Mein Blick wurde schärfer. Doch selbst jetzt konnte ich nicht viel erkennen. Das Feuer im Kamin war herunter gebrannt und draußen war noch immer tiefe Nacht. Ich wollte weiter schlafen, aber irgendwie ließ mich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich formte die Augen zu kleinen Schlitzen und sah mich erneut in der Hütte um. Doch es schiehn so als sei niemand da. Ich atmete einmal tief durch. Ich wurde ja schon paranoid. Langsam ließ ich meinen Körper wieder zurück ins gemütliche Bett sinken. Kurz darauf gingen meine Augen zu und ich fiel erneut in tiefen Schlaf. Als ich das nächste mal aufwachte, strahlte die Sonne in hauch dünnen Strahlen durch die Fenster und ein warmes Gefühl überkam mich. Ich stand auf und vergaß meinen Fuß, der beim aufsetzen höllisch schmerzte. Der Knöchel war angeschwollen. Unwillkürlich entdrang meinen Lungen ein Seufzer. Ich ließ meinen Blick durch die Hütte schweifen und bemerkte nicht, dass der Stuhl den ich gestern fein säuberlich an den Tisch geschoben hatte, nun so dastand als hätte jemand darauf gesessen. Ich konnte nichts zu essen finden. Allgemein gab es keine Küche oder ein Bad. Vermutlich war es schon ein wunder, dass es ein Bett gab. Ich drehte mich um und klopfte das Kissen und die Decke ab und legte sie sorgfälltig zusammen. Diese kleine Waldhütte hatte mir vielleicht das leben gerettet. Meine Hose die ich gestern unachtsam auf den Boden neben dem Bett liegen gelassen hatte, lag nun zusammengelegt auf dem kleinen Nachttisch. Ich hob eine Augenbraue. Hatte ich das vielleicht selber getan? Nein ganz bestimmt nicht. Ich ließ meinen Blick erneut durch die Hütte wandern, aber diesmal aufmerksamer und konzentriertet. Jetzt fiel mir auch der falsch stehende Stuhl auf. Es schauderte mir bei dem Gedanken, dass heute Nacht wirklich jemand in der Hütte gewesen war und ich vermutlich wirklich beobachtet wurde. Doch jetzt war dieser jemand weg. War es vielleicht sogar der gewesen der mich verfolgt hatte? So schnell es mit den Schmerzen und dem verletzten Fuß ging, schlüpfte ich in die zerissene Jeans und humpelte zum Schrank. Dort kramte ich erneut den Verbandskasten heraus und begann von neuen meinen Fuß zu verbinden. Danach räumte ich alles wieder an seinen Platz und als ich aufstand schob ich sogar den Stuhl wieder richtig hin. Ich verließ die Hütte. Draußen war wunderschönes Wetter und wenn ich nicht unter diesen Umständen hier wäre, würde ich das vermutlich genießen, aber dafür hatte ich jetzt wirklich keine Zeit. Ich musste einen Weg hier raus und Nachhause finden. Nur leider hatte ich auch jetzt wo es hellichter Tag war, keine Ahnung wo ich lang musste. Orientierungslos sah ich mich um. Der Wald erschiehn mir bei Tageslicht nur noch größer und wieder überkam mich eine Art Panik. Die Panik, nicht wieder Nachhause zu kommen und noch eine Nacht in diesem schrecklichen Wald verbringen zu müssen. Nein das wollte ich nicht. Ich wollte so schnell es ging hier weg. Ich ging ein paar Schritte vorwärts und drehte mich dann noch einmal zu der Jagdhütte um. Ich war wirklich unheimlich dankbar die Nacht dort drinnen verbracht zu haben. Trotz der Tatsache, dass ich nicht ganz alleine gewesen war. Nun wandte ich meiner Zuflucht den Rücken zu und ging hasting voran. Immer weiter und weiter.

Kapitel 6

Während ich noch immer so orientierungslos durch den Wald humpelte versuchte ich mich krampfhaft daran zu erinnern wie ich überhaupt hier her gekommen war. Wie dieser ganze Alptraum seinen Lauf genommen hatte, wie das passier war. Warum ich eigentlich hier war. Doch so sehr ich auch versuchte mich zu erinnern, es klappte nicht. Da war nichts. Meine Erinnerungen begannen mit dem Aufwachen in diesem Wald und endeten in der Gegenwart in der ich wie eine Verrückte durch die Bäume irrte. Ich spürte wie meine Augen mal wieder begannen zu brennen und schon bahnten sich die ersten Tränen ihre Weg ins Freie. Nicht weinen, dachte ich mir. Nur nicht wieder weinen. Die Situation war noch nicht aussichtslos, noch konnte ich es schaffen. Ich konnten diesem bösen Traum entkommen, oder hoffte es zumindest, aber ich durfte jetzt nicht aufgeben. Denn wenn ich das tuen würde, würde ich niemals mehr diesem Wald entfliehen können. Ich hörte das Hupen eines Autos, das hieß ich musste hier in der Nähe einer Straße sein, oder? Meine Tränen flossen nicht weiter und ich drehte meinen Kopf aufgeregt in die Richtung aus der ich das so erhoffte Geräusch vermutete. Obwohl auch dort nur Bäume in Aussicht waren setzte ich meinen Weg in diese Richtung fort, wenn es der Ausweg war dann würde ich ihn auch gehen. Mein Fuß schmerzte unter der zunehmenden Belastung, trotzdem wurden meine Schritte schneller und schneller. Ich musste die Straße einfach erreichen. Ich rannte immer und immer weiter und als ich schon fast glaubte ich würde im Kreis laufen, konnte ich zwischen den Bäumen einen roten Geländewagen erkennen. Mir stockte der Atem, hatte ich es geschafft? Oder war das vielleicht der nächste Abschnitt in einen Alptraum? Das galt es jetzt heraus zu finden und ich musste es auf jeden Fall riskieren wenn ich der Chance hier weg zu kommen nicht wieder entgehen wollte. Also ging ich langsam und vorsichtig auf den Wagen zu. Die Motorhaube war offen und ein junger Mann hatte seinen Kopf dort hinein gesteckt. Konnte ich ihm trauen? Ach warum machte ich mir eigentlich Gedanken darüber, er hatte vermutlich eine Autopanne und war total hilfsbereit und vor Allem harmlos. "Entschuldigung?", hörte ich mich selbst leise sagen, aber er hatte mich scheinbar nicht gehört, also wiederholte ich es nur diesmal etwas lauter: "Entschuldigen Sie" Ich sah wie er erschrak und mit dem Kopf an die Motorhaube stieß. "Aua", hörte ich ihn murmeln, aber dann sah er zu mir auf und ein leicht verwirrtes und überraschtes, aber dennoch freundliches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. "Ja?", fragte er nett und erst jetzt begann er mich zu mustern und scheinbar fielen ihm auch jetzt erst die zerrissenen und mit Blut verschmierten Klamotten auf. Ich wollte ihm gerade mein Situation erklären als er mich erschrocken ansah und sagte: "Oh mein Gott. Ist alles in Ordnung, geht es dir Gut? Das sieht ja schrecklich aus. Was ist denn passiert? Hast du dich verletzt? Kann ich dir irgendwie helfen?" Die ganzen Fragen schwirrten durch meinen Kopf und wenn ich nicht so erschöpft und meine Lage nicht so misslich wäre, dann würde ich jetzt vermutlich grinsen. Stattdessen sah ich ihn noch immer an und hatte bis jetzt auch auf noch keine seiner Fragen geantwortet. "Oh, entschuldige. Setz dich erstmal hin.", sagte er dann und öffnete mir die Beifahrertür seines Wagens, er zog eine Decke hervor und als ich saß, reichte er mir diese, scheinbar sah man mir an das ich fror. "Und der Wagen explodiert auch nicht gleich?", fragte ich dann nun doch etwas grinsend und man konnte hören dass ich das eher ironisch gemeint hatte, dennoch wartete ich auf seine Antwort bevor ich mich richtig hinsetzte. "Nein, nein keine Sorge", meinte er dann mit einem freundlichen Lachen. "Der Motor hat sich etwas überhitzt und ich habe einen Platten. Also heißt es warten auf den Autopannendienst", fügte er dann noch hinzu. "Tut mir leid wegen deinem Kopf, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte ich dann lächelnd. "Nicht schlimm, ich habe mich ja erschrecken lassen. Aber was ist jetzt eigentlich mit dir passiert?", wollte er dann doch wissen. Er setzte dich neben mich auf die Fahrerseite und ich begann ihm zu erzählen was passier war. So warteten wir gemeinsam auf unsere Hilfe und ich hatte ja auch genug zu erzählen.

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Tag der Veröffentlichung: 30.09.2013

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