Cover

Kapitel 1 (noch in bearbeitung) kapitel 2 (noch am weiterschrreiben

Kapitel 1

Ein lautes Klingeln riss mich aus meinem Schlaf und ich schreckte hoch. Augenblicklich schmerzte mein Kopf den ich mit vollem Schwung gegen die Bettkante geschlagen hatte. Ich hatte ein unteres Bett, warum hatte ich mir das nur so ausgesucht. Ich hatte Höhenangst aber etwas Schwindel zu erleiden ist besser als sich jeden Morgen eine Beule an die Stirn zu schlagen. Alles war verschwommen und ich konnte nur grob die Umrisse der alten Stockbetten erkennen. Als sich meine Sicht langsam klärte erkannte ich auch die wohlbekannten gelbangelaufenen Gardinen und die großen dunkelbraunen Einbauschränke. Ich schwang meine Beine unter der grauweißen Bettdecke hervor und setzte meine Füße auf den kalten Holzboden. Die Kälte zog durch meine Füße, in meine Beine, danach in meinen Oberkörper bis sie meine hellbraunen Haare erreichte. Am liebsten hätte ich mich sofort wieder zurückgezogen, jedoch wollte ich das Frühstück nicht verpassen. Frühstück. Ich stand schnell auf und eilte zum hellgrünen Holzschrank der in der hinteren Ecke des Zimmers stand. Die meiste Farbe war bereits abgenutzt worden, die dicken knolligen Griffe stralten jedoch immernoch in einem satten Grünton der mich irgendwie an eine Wiese erinnerte. Ich nahm irgendein paar Socken und stülpte sie mir über die eiskalten Füße. Natürlich hatte ich kaputte und viel zu kleine erwischt, ich konnte aber schlecht jedes einzelne Sockenpaar anprobieren bis eines mir passte also nahm ich es so hin und ging Richtung Tür.

"Warte doch mal Elaine!", rief hinter mir eine gut bekannte Stimme. Cole. Er war so alt wie ich und wir hatten uns schon immer gut verstanden. Er war sozusagen wie ein Bruder für mich. Wir sahen uns zwar nicht mal ein bisschen ähnlich aber manchmal fühlte es sich so an als wären wir wirklich verwandt, jedoch ist meine ganze Familie tot, soweit ich weiß. Meine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, ich war erst sieben. An diesem Tag bin ich länger bei meiner Besten Freundin Sophie geblieben. Wir spielten gerade mit unseren Puppen als ein paar Wachen ins Haus kamen. Sophie und ich hatten uns in die Ecke zusammengekauert und flüsterten uns ängstlich zu. Ich wusste nicht mehr was wir flüsterten, aber ich dachte sie versuchte mich zu beruhigen. Meine Eltern waren nicht so gut mit den Wachen klargekommen, weshalb sie mir beigebracht hatten mich so gut wie möglich von ihnen fernzuhalten. Ich wusste nicht was meine Eltern getan hatten, jedoch hatte ich manchmal Fremde auf der Straße flüstern gehört das sie irgendwann mal jemanden überfallen haben sollten. Das waren jedoch sicherlich nur Gerüchte. Die Wachen damals waren gemein, sie zerrten mich von Sophie weg und jagten mir eine Nadel in den Hals. Das nächste was ich wusste, ist das ich in einem großen schwarzen Auto aufgewacht bin und das ich seid dem hier lebte.

Dumpfe Schritte hallten durch den Raum und ich drehte mich zu Cole um. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen vom Kopf ab und ich musste mich zusammenreißen, er sah aus wie ein Igel, nur das er nicht so süß war. Er musste meine Blickrichtung erkannt haben und versuchte grinsend seine Haare gegen den Kopf zu pressen. Er hat es schlimmer gemacht, deutlich schlimmer, nun sieht er aus wie diese reichen Millionairssöhne die ich manchmal auf der Straße sehe. Ich starre ihn an und gehe dann auf die Zehenspitzen. Meine kleinen Finger strichen durch seine samtweichen Haare und verstruppelten sie wieder. Ich fragte mich immerwieder wie er es hinbekommt so weiche und glänzende Haare zu haben. Meine hingegen sahen aus wie vergammeltes Stroh und fühlten sich leider auch so an. Cole sah mir tief in die Augen, öffnete den Mund als wollte er etwas sagen und schnitt dann eine komische Grimasse. Ich presste die Lippen zusammen um keinem Lachkrampf zu erleiden. Als es erneut klingelte huschten wir aus dem Schlafraum Richtung Essenssaal. Eigentlich war es kein Saal sondern eher ein langgezogener Raum mit mehreren heruntergekommenen Tischen. Mein blick schwiff über die ungefähr 40 anderen Kinder die hier mit uns wohnten. Sie waren alle entweder Waisen oder sie durften nicht mehr bei ihren Eltern bleiben. So gut wie alle Plätze waren besetzt und ich suchte nach zwei freien. Unsere beiden Standardplätze in der Ecke waren noch nicht besetzt und wir glitten still auf sie. Ich hoffte unsere Gruppenleiterin würde uns nicht bemerken. In großen Schritten kam sie zu uns und sah uns mit ihrem, ihr erfasst eure Chance nicht und könntet so viel erreichnen, Blick an. "Ich hoffe ihr wisst das das Frühstück vor über zehn Minuten begonnen hat.", begann sie mit ihrer Diktatorstimme, "Ihr könnt heute den Abwasch machen" Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging wieder zu den anderen Kindern. Ich sah mir die wohlbekannten Gesichter an, die meisten waren zwischen sieben und vierzehn. Cole und ich waren mit zwei anderen Jungs die einzigen die älter als sechszehn sind. Eine Kantinenarbeiterin kam zu uns und stellte uns unser Frühstück hin. Haferschleimsuppe. Ich sah Cole an und erkannte den Ekel in seinen Augen. Langsam schob ich den Teller weg und er tat es mir gleich. Sie würden uns schon nicht verhungern lassen, ich vertraute darauf obwohl ich mir da langsam nicht mehr so sicher war, für sie hieß es nur das sie zwei Mäuler weniger zu stopfen hatten.

Als die anderen alle mit dem Essen fertig waren gingen Cole und ich in die Küche um den Abwasch zu machen. Zum Glück waren wir nicht so viele Kinder weswegen die Arbeit eigentlich immer schnell vorbei ist. Wir schrubbten einen Teller nach dem anderen und nach zehn Minuten taten mir die Arme weh. Plötzlich spürte ich etwas nasses im Gesicht und sah zur Seite. Cole starrte mich an, einen vor Wasser triefenden Schwamm in der Hand. Er hatte es nicht anders gewollte ich tunkte meinen Schwamm in das Spülbecken und schleuderte ihn in seine Richtung. Der dunkelrote Schwamm klatschte ihm ins Gesicht und glitt langsam runter bis er mit einem klatscher auf dem Boden landete. Volltreffer. Er sah mich entgeistert an und kurz dachte ich er wäre sauer, dann zogen sich jedoch seine Mundwinkel nach oben und er tunkte seinen eigenen Schwamm in das kühle Nass. Ich sah ihn herausfordernd an und er starrte zurück. Ich sah wie er seinen Unterarm anspannte und war deshalb darauf vorbereitet was als nächstes geschah. Er schmiss den Schwamm in meine Richtung, ich jedoch konnte ausweichen und der Schwamm pflatschte gegen die Schwingtür. Ich sah ihn triumpfierend an und er antwortete trocken: "Okay, du hast gewonnen..." Er drehte mir den Rücken zu und fasste sich durch die Haare. Das war ja einfach. Sonst gab er nie so schnell auf... ob er heute einfach schlecht drauf war? Hatte ich was falschgemacht? Cole dreht sich wieder in meine Richtung, sein Blick war auf den Boden gerichtet. Ich wollte zu ihm gehen, nachdem ich einen Schritt vorwärts gemacht hatte sah ich wie sein Armmuskel zuckte und erst jetzt sah ich den Lappen der in seiner rechten Hand hing. Ich wollte gerade den Mund aufmachen um ihm zu sagen das er das nicht tun soll doch da hatte er bereits den Lappen in meine Richtung geworfen. Der Lappen hatte eine dunkelblaue Färbung angenommen und nur die Spitzen waren noch im ursprünglichen hellblau. Der Lappen pflatsche in mein Gesicht und das dreckige Spülwasser drang in meinen Mund ein. Mit den Händen stütze ich mich auf die Knie um wieder Luft zu bekommen. Der Lappen lag bereits wie ein Herbstblatt auf dem befliesten Küchenboden und wartete darauf das ihn jemand aufhob. "Du hast mich geschlagen. Vorerst.", röchelte ich und sah mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu ihm hoch. Er kam auf mich zu und hielt mir seine nasse Hand hin. Ich legte meine Hand in seine und er zog mich hoch.

"Jetzt müssen wir nur noch den ganzen... Saustall aufräumen", sagte Cole und ich hörte das Lächeln in seiner Stimme. Ich hob still den Lappen vom Boden auf und schmiss ihn in das Spülbecken. Cole hatte sich währenddessen daran gemacht die Schwämme einzusammeln, auf dem Weg zu dem Schwamm mit dem er vergebens versucht hat mich zu treffen, trat er in eine Pfütze und es zog im die Beine weg. Er knallte auf den Boden auf und ich lachte lauthals los. Er starrte mich dann an und ich wollte gerade mit dem Lachen aufhören, weil es mir jetzt doch unhöflich vorkam, jedoch stimmte er dann mit seiner unverkennbaren Lache ein. Das mochte ich so an ihm, egal ob er hinfiel oder ob irgendetwas anderes dummes passierte, wir konnten immer zusammen Lachen, immer.

Die Küchentüre wurde mit einem lauten Knarzen aufgeschwungen, im Türrahmen stand unsere Gruppenleiterin, die Arme vor der Brust verschrenkt. "Ich hoffe ihr beiden wisst, dass das eine Strafe und kein Vergnügen sein soll. Cole steh sofort vom Boden auf du machst nur deine Kleidung dreckig und warum habt ihr überhaupt beide noch Schlafanzüge an. Putzt das Wasser auf und zieht euch dann an.", leise drehte sie sich um und die Tür versperrte uns die Sicht, in welche Richtung sie ging. Ich ging zu Cole und half ihm hoch, obwohl ich einfach nur dastand und meine Hand hinhielt, er war viel zu schwer für mich. Als er wieder stand sah ich ihn einige Sekunden lang an. "Die ist ja echt mies drauf", rutschte es mir raus, jedoch verrieten mir seine Augen, das er das gleiche dachte. Wir sammelten die Schwämme auf und schrubbten den Boden trocken. An meinen Fingern bildeten sich wegen der ganzen Schrubberei kleine rote Bläschen die höllisch wehtaten. Cole schmiss seinen Lappen auf die Theke und ich tat es ihm gleich. "Ich hab echt Kohldampf", sagte er und bei dem Gedanken an Essen meldete sich mein Magen mit einem Knurren.

Kapitel 2

Cole schlich vor mir durch die hellbeleuchteten Gänge. Wir hatten beschlossen auf den Markt zu gehen um uns etwas zu Essen zu besorgen. Er öffnete die massive Eingangstür, unsere Tür zur Freizeit. Ab jetzt konnte uns unsere Gruppenleiterin nichts mehr sagen. Ich sah den kiesigen Weg hinab der uns Richtung Stadt führen sollte. Er schlängelte sich den grünen Hügel hinuter, danach durch das kleine Waldstück hindurch, bis er an den gepflasterten Gehweg anknüpfte. Der Kies knirschte unter meinen Schuhen und vor mir wippten Cole's schwarze Haare auf und ab. Die regelmäßige Bewegung seiner Haare hatte etwas hypnotisierendes an sich, weshalb ich nicht merkte das er anhielt und mit meinem Gesicht an seinen Rücken klatschte. Meine Beule begann sofort wieder zu pochen und ich spürte wie mir schwindelig wurde. Jetzt nur nicht umfallen. Als ich alles wieder scharf sah, erkannte ich das uns alle Leute im Umkreis anstarrten und ich spürte wie mir die Röte in die Wangen schoss. Cole drehte sich um und sah wie rot ich war. Er legte mir seinen Arm um die Schultern und führte mich mit gesenktem Kopf weg. Wie ein Beschützer machte er den andern klar, das es hier nichts zu sehen gab. Erst als wir am Markt ankamen nahm er seinen Arm wieder zu sich und ich sah ihn dankbar an. Wir redeten nicht sondern schlängelten uns unauffällig durch die Stände. Ich nahm mir ein Bäckerbrot und einen Apfel. Der Apfel glänzte rot und am liebsten hätte ich sofort reingebissen, jedoch wäre das sehr auffällig. Ich sah Cole's weißes Shirt am anderen Ende des Marktes und erwischte ihn dabei wie er einen leckeren Käse mitgehen ließ. Der kostete wahrscheinlich ein Vermögen und war wahrscheinlich sogar für die wohlhabenderen Leute ein Stich ins Herz.

Dann wurde er von einem Mann in schwarzer Uniform angehalten. Verdammt. Ich schob mich zwischen den fremden Leuten hindurch. Mir fiel die silberne Pistole am Gürtel des Mannes auf. Verdammt Verdammt. Cole griff in seine Tasche und holte eine Gurke, ein Stück Wurst und den Käse hinaus. Dafür würde er büßen müssen. Ich erreichte ihn schnaufend und sah den Wachen an. Mein Kopf sirrte und ich merkte Cole's Blick in meinem Nacken. Ich drehte mich in seine Richtung und seine Lippen formten den Satz: Was hast du vor? Er würde es schon noch früh genug erfahren. Ich musste irgendwas tun oder sollte ich einfach zusehen wie er erschossen wird? Ohne richtig darüber nachzudenken sagte ich einfach: "Ich habe ihn gezwungen das für mich zu stehlen, ich habe ihm gesagt wenn er es nicht macht erschieße ich ihn." Ich hörte das Cole aufhörte zu atmen. Der Wache legte seine Hand an die Waffe und ich kniff die Augen zusammen. Gleich wäre es vorbei. Ich würde eine Kugel abbekommen und Cole wäre frei. Er würde in zwei Wochen das Heim verlassen, da er dann achtzehn wurde. Ich wäre tot, aber er wäre ohne Strafe davongekommen. Außer... der Wache erschießt ihn gleich mit.

Ich wartete auf den Schmerz, den die Kugel auslöste, jedoch kam er nicht. Der Wache schoss nicht. Ich sah zu ihm hoch und er blickte mich an. "Ihr dürft gehen. Wenn ich euch aber nochmal beim stehlen erwische, gebe ich euch keinen schmerzlosen tot", flüsterte er in einer Stimme, die zwei Oktaven tiefer war als ich erwartet hätte. Dann drehte er sich einfach um und ging weg. Ich lebte noch und das wichtigste, Cole auch. Ich ging Richtung Kiesweg die Hände in den vollen Taschen, den Blick zum Boden gerichtet. "Was hast du dir dabei gedacht? Du hättest sterben können!", zischte Cole und ich höre in seiner Stimme das er sich zusammenreißen muss nicht loszubrüllen. "Sonst hätte er dich umgebracht", erwiderte ich kalt. Ich wollte nicht diskutieren, es war halt jetzt so, rückgängig machen konnte ich es schlecht. Cole packte meine Hand und zog mich zurück. Schmerz schoss durch meine Schulter und am liebsten hätte ich ihm eine geboxt. Er sah mir ganz tief in die Augen, das Grau verschlang mich und ich fühlte mich augendblicklich schlecht. "Achso. Wenn das so ist. Denkst du etwa mir wäre es lieber dich zu verlieren? Ich würde für dich sterben! Versteh das. Du bist mir halt einfach wichtig, okay?", beim letzden Satz brach seine Stimme und ich wusste nicht, ob ich da einen Unterton gehört hatte, einen liebesvollen. Nein. Sicherlich bildete ich es mir nur ein. Wie kam ich überhaupt auf den Gedanken? Wir waren Freunde. Beste Freunde.

Ich verbannte den Gedanken, das Cole etwas für mich empfand aus meinem Kopf und sah meine Füße an. Er drückte meine Hand immernoch fest und ich erwiderte nur: "Das tut weh" Sofort ließ er meine Hand los und wich einen Schritt zurück, ich sah auf und erkannte Schuld in seinen Augen. Diesen Blick sah ich sonst nur, wenn er mal wieder etwas angestellt hatte und ich ihm die Schuld gab. Ich sah mir meine Hand an, sie war rot und geschwollen und die kleinen Bläschen an der Innenseite waren aufgeplatzt, jedoch konnte ich es ihm nicht verübeln. Ich wäre auch sauer, hätte er das selbe für mich getan. Einen Moment lang stellte ich mir vor wie es wäre, wenn er tot wäre. Nicht mehr da. Einfach weg und das nur weil ich nicht selbst auf mich aufpassen kann. Ich merkte wie meine Augen feucht wurden und befürchtete das eine Träne über meine Wange lief. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, um den Gedanken aus meinem Kopf zu bringen. Daran brauchte ich nicht denken, denn er war ja noch hier und starrte mich an.

Auf dem Weg zurück sagten wir kein Wort, er sah mich nicht mal an. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, da war jedoch auch diese Wut. Diese Wut das er auf mich wütend war. Ja, vielleicht war mein Verhalten dumm, das war jedoch noch lange kein Grund mich zu ignorieren. Das Brot in meinem Ärmel brannte auf meiner sensiblen Haut. Wie als hätte Cole es gewusst, bog er in einen kleinen Waldpfad ab. Der Pfad führte zu einer kleinen Lichtung auf der wir immer unsere gestohlenen Sachen aßen. Wir nannten es aber ausgeliehen, wir brachten sie halt einfach nicht zurück. Die Lichtung war umgeben von riesigen Bäumen und durch ihre Mitte verlief ein kleiner Bach. Er war zwar klein, jedoch trotzdem groß genug, damit ich und Cole im Sommer Platz haben uns in ihm zu erfrischen. Lächelnd dachte ich an letzden Sommer zurück, wo wir bis zur Dämmerung eine Wasserschlacht veranstaltet haben und dann komplett durchgefroren am nächsten Morgen wieder hier aufgewacht sind. Unsere Gruppenleiterin band uns drei Wochen Küchendienst auf, war jedoch dann nach einer Woche gnädig mit uns.

Wir setzen uns in die Mitte der Lichtung und legten unsere Sachen vorsichtig in das grüne Gras. Unser Essen heute war reichhaltig ein Brot, ein Apfel der immernoch rot schimmerte, ein Käse, eine Gurke und ein kleines Stück Wurst. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und mein Bauch knurrte wieder. Cole holte ein kleines Taschenmesser aus seiner Jeanstasche und schnitt den Apfel in Schnitze. Danach nahm er sich das Brot und riss es in gleichmäßige Stücke. Den Käse brach er in der Mitte durch, bei der Gurke tat er das selbe. Dann nahm er sich die Wurst und schnitt sie in kleine Scheiben. Seine Augen fixierten die Ganze Zeit die Messerklinge. Ich hatte auch mal versucht damit zu schneiden, danach mussten wir uns einen Verband ausleihen. Ich hatte mir tief in den Finger geschnitten und da ich erst dreizehn war heulte ich wie als wäre mein Finger ab. Seid dem überließ ich Cole das schneiden.

Als er fertig war, klappte er das Messer zusammen und packte es wieder in seine Tasche. Das war mein Kommando zum losessen. Ich nahm mir von allem die Hälfte damit wir gleich viel hatten. Eigentlich brauchte er mehr, da er ja auch größer war als ich und um einiges Kräftiger, jedoch bestand er darauf das wir fair teilten. Erst bis ich ein großes Stück von dem Käse ab, der Herbe Geschmack verteilte sich in meinem Mund und ich konnte ein kleines Seufzen nicht unterdrücken. Ich blendete alles um mich herum aus und konzentrierte mich nur auf mein Essen. Das war ein echter Luxus. Als mein Mund wieder leer war stopfte ich zwei Apfelschnitze nach und der saure Apfelsaft benetzte meine Zunge und meine inneren Wangen. Ich genoss es wirklich und aß auch noch das halbe Brot, das übrigens noch warm war, die halbe Gurke, das Stück Wurst und den restlichen Käse zusammen mit den Apfelschnitzen. Ich drohte zu platzen und legte mich auf den Rücken. Der Himmel war heute mit kleinen Wölkchen bedeckt, die mich irgendwie an die Schafe erinnerten die beim alten William standen.

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.02.2022

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme diese Idee allen Leuten die mich dabei unterstützen meinen Traum zu verwirklichen. Das geht vorallem an meine Familie und Freunde aber auch an alle anderen.

Nächste Seite
Seite 1 /