Er macht es heimlich, wie alle großen und kleinen Kinder. Für sein Leben gern. Das war schon so, als er noch ein Kind war und seine Mama ihn dabei ertappte, dass dieses kleine Naschmonster sich am Gulasch zu schaffen machte.
So ist er geblieben, der bester Naschkater aller Zeiten. In der Hoffnung, ich würde es nicht mitkriegen, wenn er von einem Topf den Deckel lüftet, tut er sich gütlich an dem, was darin zu finden ist. Dabei verursacht es einen infernalischen Lärm. Man muss schon auf beiden Ohren stocktaub sein, um nicht zu hören, was für Aktivitäten gestartet werden.
Es ist einfach herrlich, miterleben zu dürfen, wie sich der kleine Junge in ihm, am Kühlschrank zu schaffen macht, um etwas zum Schnabulieren zu finden. Die Kühlschranktür geht bestimmt ein halbes duzendmal auf und zu. Er hat noch nichts gefunden, denke ich.
Aber dann…nun sind da noch kleine Biersalamis, ja, die liebt er!
Die Tüte in der Hand und den Mund vollgestopft mit der Salami kommt er die Treppen hoch ins Wohnzimmer. Lachend frage ich ihn: „Na? Etwas gefunden?“
Mit großen, treuen Augen sieht er mich an und erwidert: ICH WAR DAS NICHT“! „Was“? frage ich zurück und er fängt an, eine Geschichte zu erzählen.
„Da war plötzlich die Katze da, die hat mich angesehen, als hätte sie Hunger. Naja, bin eben ein guter Katzenvater und habe ich mit der Katze zusammen den Kühlschrank durchsucht. Für die Katze hab ich nichts gefunden, aber dann hat die Katze gesagt, dass da eventuell auch was für mich drin wäre – im Kühlschrank. Ich wollte sie nicht enttäuschen und so habe ich mich breitschlagen lassen und notgedrungen die Minisalamis genommen.“
„Übrigens“, fügt er hinzu, bevor er sein Läppi wieder auf den Schoss nimmt, „ die schmecken ausgezeichnet“!!
Jawoll, auf diese oder ähnlich Weise ist unser Leben. Voll von Geschichten, die wir – mehr mein geliebter Naschkater, als ich – zu Papier bringen, wie zum Beispiel diese hier…
©britta.r. 2015
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2015
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Meinem Nachkater, dem BESTEN von Allen!