Cover

Prolog

Mein Leben, war wahrlich nicht ansatzweise so, wie man sich das Leben einer jungen Dame vorstellt. Ich kann mich gut dran erinnern, wie ich mit 6 Jahren von meiner Mutter entrissen wurde .Es war der 26. November, ein regnerischer und grauer Tag, der für immer in meiner Erinnerung bleiben sollte. Es waren mehrere Männer, die meine Mutter das Leben nahmen, wie viele weiß ich nicht mehr, dennoch, an einen kann ich mich noch ganz genau erinnern. Er zerrte mich aus meinem Bett und schliff mich grob über den Boden wärend die schrecklichen Schreie meiner Mutte in meinen Ohren wiederhallten. Wenn ich an die Nacht zurück denke, kann ich sie immer noch hören die Schreie, und sehnen, wie sie meine Mutter wie wild auf den Kopf ein schlugen, wie das Blut langsam und dick durch die Holzdielen sickerte. Ich war 6 Jahre alt, als die schlimmste Nacht meines Lebens ihren Verlauf nahm und selbst nach weiteren 6 Jahren, werde ich einen Gedanke nicht los: Warum?

Kapitel 1 (Ihre Sicht)

Ich kann immer noch nicht sagen wo genau ich mich befinde, selbst nach 10 Jahren Gefangenschaft, in dem selben Raum, dem selben Haus und der selber Gegend. Ich weiß nur das mein Goldener Käfig irgendwo in den Dünen liegt, an der Schottischen See, doch noch nicht einmal das sollte ich eigendlich wissen. Ich wurde noch an diesem 26. November hier her gebracht und eingespert. Für immer. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich hier hin gekommen bin. Sie schlugen mich bewusstlos, nachdem sie mich in eine große, schwarze Pferdekutsche setzen und fesselten. Als ich wieder zu mir kam, erblickte ich einen großen Kronleuchter, der weit über mir schwebte. Ich selbst war in feinste Seide gekleidet, die mir sanft und unbescherlich auf der Haut lag. Trotz der vielen Kerzen und teuren Möbel, konnte mir mein Zimmer nie das Gefühl eines Zuhauses vermitteln. Ich habe mich noch nie wohl Gefühlt, in diesem endlosem Prunk an Kleidung, Schmuck und Möbeln. Was ich auch versuchete, die einzigste kleine Tür in diesem Raum blieb mir fest verschlossen, Tag und Nacht, jede Sekunde meines Lebend. In diesem Raum gab es keine Fenster, nicht einmal den allerkleinsten Schlitz in den Wänden. Es dauerte nicht lange und ich wurde fast verrückt wegen der Sehnsucht, die sich in mir ernwickelte, nach Sonne, Wind, ja und sogar Regen, nach einem endlosen Sturm, der mir die Haare wild durchwühlt und an meinen Röcken reißt. Jeden verdammten Tag meines Sinnlosen Lebens, verbrachte ich mit warten,warten auf ein Zeichen, das ich nicht alleine war. Und es kam, in Form von Essen. Ich wurde nicht vergessen, ja, aber es war als hätte ich nie existiert, als wäre ich alleine, in diesem Haus, das so perfekt schien und dennoch von Grund auf schlecht war. Ich versuchte oft mir vorzustellen, wie das Gebäude wohl aussehen mochte, auch wenn ich in der Zeit meiner Gefangenschaft jägliche Fantasy verlor, die damals meinen äußerst gesunden Geist prägte. Jeden Tag gab es Essen, wie für eine Adelige gekocht, aber ich wusste nie wie es in mein Zimmer gelangte. Ich blieb Nächte wach nur, um ein Menschliches Gesicht zu erblicken, doch immer wärend ich schlief brachte mir jemand geräuschlos das Essen und verließ das Zimmer, noch bevor ich aufwachte. Einige Male versteckte ich mich in einem weiterem kleinem Raum der als Badezimmer diente und lauschte nach Menschlichen Lauten, dass einzigste was ich ab und zu höhrete, waren ein paar undefinierbare pfiepende Laute, die irgendwo aus diesem Raum zu kommen schienen. Ich erinnere mich daran, wie sehr ich diesen Raum hasste, es lag nicht etwa an der Einruchtung, nein, es lag an dem Spiegel. Jeden Tag musste ich mein eigenes blasses und schmales Gesicht anschauen, mit diesen großen endlos traurigen Augen, in denen jede Lebensfreude zu erlischen schien, von Sekunde zu Sekunde. Ich war oftmals so sauer geworden, das es mir in den Fingern juckte diesen Spiegel einfach zu zerschlagen. Er hatte eine kleine Schublade, mit einer stumpfen Schere,eine Bürste und einer Puder Dose, die allerdings leer war. Einen Abend betrachtete ich meine langen Braunen Locken, die glanzlos und kaputt auf meine Schultern wallten. Ich nahm die Schere und säbelte grob auf meine Haare ein, bis sie Büchelweise auf dem Holzboden lagen und blickte in den Spigel. Meine Haare waren ruinirt, sie waren unterschiedlich lang und die schlecht geschnittenen Spitzen standen in alle Richtungen ab. So oft ich meine Haare wusch erhilten sie kein angenehmes Äußeres. Ich kochte vor Wut. Ich nahm einem meiner hochhackigen Schuhe und schleuderte ihn gegen mein Spigelbild, knackend zersprang der Spiegel und viel Scherben weise von der Wand ab. Wütend schleuderte ich auch meinen zweiten Schuh gegen die Reste, die weiterhin an der Wand klebten. Schließlich riss ich das letze Stück Spiegel ab und stockte, ein schmaler aber tiefer Lüftungsschach kam zum Vorschein. Ich fragte mich wie lange er wohl schon hinter disem unscheinbaren Spiegel versteckt war und hiefte meine Schulter vorsichtig in den Schacht:"Hallo.", rief ich vorsichtig, mit gebrochener Stimme. Ich lauschte nach meinem Echo und kletterte ganz hinein, bis schließlich nur noch meine nackten Füße aus dem Schacht ragten. Ich robbte mich durch den engen Tunnel, bis er ein wenig absank und ich leicht nach unten rutschen konnte. Der nächste Tunnel war etwas breiter und Mündete an einem großem Gitter durch das eine Menge Licht flutete, mit leichten Stößen brachte ich das Gitter zum wanken und es knackte schließlich aus den Angeln. Es brach mit einem Lauten scheppern aus und fiel auf den staubigen Boden des daran mündenden Raumes. Er schien verlassen. Ich schlitterte nach vorne und viel unsanft mit dem kopf vorraus auf den Boden eines großen Raumes. Als ich mich aufrappelte und den Staub aus meinen Röcken klopfte sah ich mich unsicher in dem verlassenem Raum unm. Er war wunderschön. An einer Seite, standt ein kleines Bücherregal voll gestopft mit Unmengen von Lektüren, auf der anderen Seite ein zerschlissenes Sofa mit einem groben aber kleinem Holztisch davor. Als ich mich umdrehe stockte mir der Atem, durch ein riesiges, rundes Fenster sickerte die schwachen Sonnenstrahlen eines zu Ende gehenden Tag. Mit leicht zitternder Hand wischte ich die Zentimerter dicke Staubschicht weg und erblickte das erste mal seid Jahren wieder das Licht der Sonne. Die nächsten Tage kam hier her, und brachte mir das lesen bei, indem ich meine wenigen Kenntnisse aus der Vergangenheit wieder auf zu frischen versuchte. Ich blickte auf das Meer und die Sehnsucht die Kalte Gischt auf meinem Gesicht zu spüren verstärte sich von Tag zu Tag. Ab und zu beobachtete ich Männer, die auf dem breitem Steg Fischernetze einholten und sich mächtig amüsirten. Ich überlegte oft, wie es wohl wäre abzuhauen, einfach wegzulaufen. Doch es gab keine Möglichkeiten, jede Tür mir einen Ausweg bot, war mir verschlossen.

Es war Samstag, der 31. Juli, ein ausgesprochen warmer Tag, an dem viele Menschen an das sonnige Meer fuhren. Dies war der Tag an dem ich ihn das erte Mal sah, Kayle. Ein großer, krätiger Junge mit braun gelocktem Haar und tiefen dunklen Augen. Ich setzte mich vor das große Fenster, schaute auf die graue See hinunter und bürstete mein Haar. Die Sonne beschien mein Gesicht und gab mir das Gefühl wohliger Wärme. Kayle arbeitete als Fischer an einem nahegelegenden Hafen und half nur an wenigen Tagen an dieser Seite der schottischen See aus. Von diesem Moment an wartete ich jeden Tag hinter der Glasscheibe darauf ihn zu sehen, und hoffte insgeheim, das er zu mir aufblicken würde. Es schien für mich an diesem Zeitpunkt völlig irreal nur einmal Kontakt zu einem anderem Menschen zu haben, dennoch ich gab die Hoffnung nie auf. Tatsächlich hatte ich manchmal das Gefühl das die Menschen zu mir hinaufblickten mich aber nicht wahrnahmen, es schien mir so als ob sie einfach durch mich hindurchbllicken würden. Ich versuchte nie auf mich Aufmerksam zu machen, doch ich gab mir auch keine Mühe, mich zu verstecken.

Ich erwachte an diesem morgen, dem 26. November, sehr früh und schaute auf die große Standuhr in der hinteren Ecke des Zimmers, es war 6 Uhr. Wie erwartet, erblickte ich die blutrote Rose auf dem feingliderigen Esstisch liegen. Ich stand auf und nahm sie in die Hand. Der wunderbare Geruch der Rose stieg mir in die Nase und ließ mich zurück denken: Meine Mutter hatte so gerochen, wenn sie aus dem großem gläsernem Gewächshaus zurück kehrte, in dem sie jedes Jahr zur Sommerzeit Parfüm herstellte. Ich habe diesen wunderbaren Duft geliebt und immer tief eingeatmet wenn ich in ihren Armen lag. Langsam lief mir eine heiße Träne über die Wange, die Erinnerung an meine Mutter schmerzte jedes Mal so sehr, das ich mich zusammen krümmte und am liebsten schreien wollte. Ich dachte, das der Schmerz langsam nachlassen würde, doch in Wirklichkeit wurde er immer schlimmer. Immer mehr Tränen schossen mir über die Wangen und liefen über die Rose auf den Boden. Ohne einen Bissen genommen zu haben schob ich mich durch den Lüftungsschach und plumste am anderem Ende wieder in den Raum hinnein. Draußen war es regnerisch und fürchterlich Grau. Man konnte kaum etwas erkennen, aber trotzdem war Kayle damals draußen unterwegs gewesen. Benommen wischte ich mit meiner Hand über die beschlagene Scheibe um mir einen klaren Blick zu verschaffen.

Kapitel 2 (Seine Sicht)

Das regnerische Wetter trübte meine Sinne und ich musste mir das dunkle Haar aus den Augen wischen, wärend ich eines der kaputten Fischernetze an Land zog"Kayle! Komm her ich brauch deine Hilfe!", der alte John schrie gegen den Peitschenden Wind an und winkte mich zu sich. Vorsichtig lief ich über den glitschigen Steg zu John herrüber. "Es hat keinen Sinn, bei dem Wetter fangen wir eh nichts!", schrie ich so laut es ging zurück und erhilt ein zustimmendes Nicken. "Ich weiß, aber der Herr wünscht es so!", brüllte John und hustete lautstark. "Ich kann mir wirklich nicht vorstellen wofür sie das ganze Essen brauchen, immerhin sind sie nur zu zweit, er und seine Frau.", erwiderte ich. Er zuckte mit den Schultern und antwortete mit glasigem Blick: "Nun ja, es wird..., das einige...ein...gesehen haben. Dort oben.", er deutete mit dem Finger mitten in den Sturm hinein, in die Richtung des prachtvollen Herrenhauses, der Rest seines Satzes ging im schrecklichem Getöse des Unwetteres unter. "Bitte!? Ich kann dich nicht verstehen!", brüllte ich ihn an und blickte in die Richtung seines Fingers. Ich schlitterte näher an ihn heran und lauschte seinen Worten: "Man sagt, sie soll wundeschön sein. Mit langen braunen Locken, die wie Gold im Sonnenlicht schimmern sollen und großen traurigen Augen, die einen fast zum Weinen bringen.", ich pfiff durch die Zähne."Wer?", hakte ich nach, da ich die kleinen Bruchstücke des Satzes davor schon wieder vergessen hatte. "Na das Mädchen,das dort gefangen sein soll!", antwortet John ungeduldig und zog energisch an den großen Netzen. "Pah,", stieß ich aus. "Ich glaube nicht an dieses 'Wundermädchen'! Und wenn es wirklich exestieren würde, warum hat es noch niemand gerettet?", trotz meiner abstoßenden Worte erwischte ich mich, wie ich an diesem Tag öfters nach oben blickte, zu dem großem Dachfenster, dass dunkel im Schatten der Dünen lag. Der Sturm war zu stark um ein klares Bild zu bekommen, dennoch bildete ich mir ein, dass sich eine kleine zierliche Gestalt langsam von dem Fenster entfernte. 

Ich stapfte durch den nassen pampigen Sand zurück zu dem Haus meiner Mutter und klopfte ungeduldig an die Tür. Unser Haus befand sich eine halbe Meile von dem Fischersteg entfernt, nicht weit von dem Herrenhaus, welches zwischen dem Meer und dem kleinem Dorf Ansley lag. "Kayle, mein Junge...", eine krächzende Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte in das zerfurchte Gesicht meiner Mutter und stützte die dicke Holztür, damit meine Mutter sie nicht mehr halten musste. Ich betrat die kleine Moderige Holzhütte, die stehts nach Qualm und Fisch roch, und blickt mich nach dem Holzofen um. Er brannte nicht. Wie ich schon erwartet hatte, blickte sie mich entschuldigend an und setzte sich schnaufend auf einen der drei zerbrechlichen Stühle, die um einen ebendso Morschen Tisch herrum standen. "Ach mein Junge, es tut mir Leid, ich kann einfach nicht mehr.", ihr traten die Tränen in die Augen und sie wischte sich schniefend über die geschwollenen Nase. "Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als hier mit dir zu leben Mutter.", tröstend legte ich einen Arm um ihre schmale knochige Schulter und fühlte einen kleinen Stich in der Magen Gegend, so wie ich es immer fühlte wenn ich meine eigene Mutter anlog. Natürlich konnte ich mir einen bessern Ort als diese kleine schäbige Hütte vosrstellen, ich hatte auch schon oft daran gedacht wegzulaufen, doch ich blieb. Meine Mutter war sehr krank, bevor sie das Fieber schüttelte, arbeitete sie in dem Herrenhaus und verdiente gut, mein Vater arbeite als Tagelöhner auch wenn er manchmal nachhause kam und nicht einmal einen Krümmel Brot mit sich trug. Unserer Leben hatte sie geändert, mit uns wurde anders umgegangen als zuvor. Als meine Mutter noch arbeitete hatte unser Heim Glanz und Schönheit, die schon einige bezaubert hatte. Meine Mutter war schon immer eine Herzensgute Frau gewewen und kümmerte sich liebenswert um mich und meinen Vater, obwohl ihr eigener Zustandt sich von Tag zu Tag verschlechterte. Wie gern hätte ich meiner Mutter geholfen, doch das Geld welches ich verdiente, reichte gerade mal aus, um unsere kleine Familie mit ausreichender Kleidung und Trinkwasser zu versorgen. Einige Male durfte ich Fische von der Arbeit am Fischersteg mit nach Hause nehmen, aber nur, wenn die Abmachung mit meinem Herren zutraf: Solange es mehr als 11 Fische waren, die ich zu ihm brachte, durfte ich die überschüssigen behalten, wenn nicht musste ich jeden einzelnen Fisch abgeben. So kam es, dass ich in der Zeit zum Winter kaum mehr als fünf Fische ins Netz brachte, diese Jahreszeit war die schlimmste für mich und meine Familie. In dieser Jahreszeit hatten wir kaum etwas zu essen, da auch mein Vater als Tagelöhner nur selten etwas mit nach Hause brachte. Mein Blick wanderte wieder an das kleine verstaubte Fenster, welches einen Blick auf die stürmische See preisgab. Mein Herz pochte schneller, als ich an das Mädchen dachte. Ich schnaltzte mit der Zunge, wärend ich mich zwang meine Mutter nicht aus zu fragen. "Du solltest dich hin legen, Mutter, ich komme alleine klar.", sie richtete sich langsam auf und ich stützte sie vorsichtig, bis sie sicher in dem kleinem Bett lag.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.04.2013

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /