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Titel

Natürlich Verhüten

 

Wie Sie Pille und Co. absetzen, hormonfrei verhüten und sich rundum wohler fühlen

 

 

 

1. Auflage

 

 

Copyright © 2019 – Yvonne Thalbach

 

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

 

 

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Inhaltsübersicht

Sicher verhüten ohne Hormone?

  1. Hormonfrei Leben
  2. Wer trägt die Verantwortung für die Verhütung?
  3. Zyklus und Schwangerschaft
  4. Hormonbalance
  5. Hormonelle Verhütungsmittel
  6. Hormonfreie Verhütungsmethoden
  7. Hormonelle Verhütungsmittel absetzen
  8. Die Lebensumstände
  9. Der Mann – Verhütung ist nicht nur Frauensache
  10. Hormonfrei verhüten ist nicht schwer
  11. Schlusswort

Hinweis

Impressum

 

 

Sicher verhüten ohne Hormone?

 

Für mehr als 50 Prozent der Frauen in Deutschland ist der Griff zur Pillenschachtel Teil ihrer Tagesroutine, verraten die neuesten Statistiken zum Thema Verhütung. Die Anti-Baby-Pille ist trotz zahlreicher Nebenwirkungen weltweit das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel – ein Hormoncocktail in Pillenform. Die Frauen nehmen die gesundheitlichen Gefahren in Kauf im Austausch für die relative Gewissheit, nicht schwanger zu werden. Der in der Pille enthaltene Hormoncocktail ist den weiblichen Geschlechtshormonen nachempfunden. Diese künstlichen Hormone simulieren eine Schwangerschaft und verhindern damit sowohl die Reifung der Eizellen als auch den Eisprung.

Für die Frauen der sechziger Jahre bedeutete die Pille einst sexuelle Befreiung. Endlich hatten Sie die Möglichkeit, selber zu entscheiden, ob, wann und wie oft sie schwanger werden wollten. Zunächst musste sich die Anti-Baby-Pille allerdings gegen eine Ärzteschaft durchsetzen, die ihr mit massivem Widerstand begegnete. Frauen, die das neue Verhütungsmittel zu jener Zeit nutzen wollten, liefen Gefahr, sich ein Schmuddel-Image zuzulegen. Die Pharmazie empfahl die Pille deshalb in der Einführungsphase als wirkungsvolles Mittel gegen Menstruationsbeschwerden. Die zu jener Zeit vorwiegend konservativen Ärzte verschrieben sie ausschließlich verheirateten Frauen.

Heute haben sich nicht nur die Zeiten und die allgemeine Einstellung zur Sexualität geändert, sondern auch die Einstellung der Ärzte gegenüber der Pille. Es gibt mittlerweile eine große Zahl der verschiedensten Hormoncocktail-Mischungen, die neben der Schwangerschaftsverhütung noch weitere Wirkungsweisen haben können. Beispielsweise werden bestimmte Präparate jungen Mädchen gegen Akne verschrieben. Der Körper der Frauen und ihre Reaktionen sind verschieden. Nicht jede Pille ist für alle Frauen gleichermaßen geeignet. Die Ärzte versuchen, die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, indem sie das Präparat herausfiltern, bei dem sich die jeweilige Frau am wenigsten belastet fühlt. Doch ist diese Art des Umgangs mit dem Problem wünschenswert? Das kleinstmögliche Übel mit dem geringsten Gefahrenpotential zu verschreiben, kann doch nicht die Lösung sein!

Glücklicherweise stellen immer mehr Frauen weltweit den schonungslosen Umgang mit ihrem Körper infrage. Je früher sie damit begonnen haben, ihn mit künstlichen Hormonen zu füttern und sein Hormonsystem durcheinanderzubringen, desto früher tritt bei diesen Frauen eine gewisse Pillenmüdigkeit auf, vor allem im Hinblick auf die unschönen Nebenwirkungen, mit denen viele von Monat zu Monat zu kämpfen haben. Entsprechend steigt die Skepsis gegenüber hormonellen Verhütungsmethoden an. Der Trend weg von der Pille verbreitet sich derzeit vor allem unter den jungen, gebärfähigen Frauen wie ein Lauffeuer. Sie suchen nach Wegen, der Pillenfalle zu entkommen, ohne die Gefahr einzugehen, eine ungewollte Schwangerschaft heraufzubeschwören.

 

Ist die Pille wirklich so sicher, wie der Beipackzettel verspricht?

 

Sicherheit ist relativ, auch und gerade, was den Einsatz und die Wirkung der Pille betrifft. Laut Beipackzettel wird jährlich noch nicht einmal 1 Prozent der Anwenderinnen ungewollt schwanger – bei vorschriftsmäßiger Anwendung. Aber mindestens die Hälfte aller Frauen hat die Einnahme wenigstens einmal innerhalb eines Vierteljahres vergessen und laut aktuellen Untersuchungsberichten zum Thema musste jede vierte Anwenderin schon einmal die Pille danach anwenden, um ganz sicherzugehen. Das ist kein Wunder, denn auch eine Magen- und Darmverstimmung mit Erbrechen und Durchfall kann die Pille außer Gefecht setzen, oder eine durchzechte Nacht mit anschließendem Kater. Muss sich die Frau übergeben, ist die Sicherheit dahin.

Immer mehr Frauen stellen die tägliche Einnahme von künstlichen Hormonen über einen Zeitraum von 40 Jahren infrage – so lange sind sie im Durchschnitt fruchtbar und müssen verhüten. Die Zahl dieser Frauen wächst ständig. Viele betrachten die Pille als einseitigen Freifahrtschein für die Männerwelt auf gefahrlosen Sex ohne Eigenverantwortung, für den die Frauen mit den Nebenwirkungen der synthetischen Hormone bezahlen müssen. Eine dieser negativen körperlichen Reaktionen ist die Minderung oder gar der Verlust der Libido der Frau, verbunden mit weiteren psychischen und körperlichen Symptomen. Aufgrund dieser Reaktionen kommt es bei vielen Paaren gar nicht mehr zu sexuellen Begegnungen in der Partnerschaft.

 

Beinahe 60 Jahre ist es her, dass die Pille auf den Markt gebracht wurde und die anfängliche Euphorie zur sexuellen Befreiung ist bei den Frauen einem schalen Gefühl gewichen. Viele von ihnen fragen sich mittlerweile, wem die Hormonbomben in Form von Pillen, Patches, Hormonspiralen und Vaginalringen eigentlich die größere Befreiung gebracht hat – den Frauen oder den Männern? Sie finden es an der Zeit, die Schwangerschaftsverhütung mit ihren Partnern gleichberechtigt zu teilen, ohne dass einer der Partner dafür seinen Körper hormonell manipulieren muss. Sie haben es satt, für den Lustgewinn der Männer mit negativen Empfindungen, dem Rückgang der eigenen Lust und sogar Gesundheitsgefahren zu bezahlen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass in jüngster Zeit eine Studie über die Hormonpille für Männer abgebrochen wurde. Der Grund: Die Männer litten unter ähnlichen Nebenwirkungen, die für Frauen seit Einführung der Anti-Baby-Pille selbstverständlich sind und von einer Vielzahl von Männern weiterhin als selbstverständlich betrachtet werden. Es ist deshalb angebracht, die Diskussion über die Gleichberechtigung bei der Verhütung lebendig zu halten.

Wen wundert es, dass sich vor allem die Frauen im gebärfähigen Alter für alternative, hormonfreie Verhütungsmethoden interessieren? Sie sind die direkt Betroffenen. Durch die natürlichen, hormongesteuerten Vorgänge in ihrem Körper werden sie Monat für Monat an die lästige Notwendigkeit erinnert, sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen.

Glücklicherweise sind mehr und mehr Männer bereit, sich an einer gleichberechtigten Lösung des Verhütungsproblems in ihrer Partnerschaft zu beteiligen. Sie wollen ihren Teil der Verantwortung übernehmen, statt den Löwenanteil wie Arztbesuche, Apothekengänge und gesundheitsschädlicher Nebenwirkungen auf ihre Partnerin abzuwälzen.

1. Hormonfrei Leben

 

Der Trend zu einem gesunden und natürlichen Leben verbreitet sich gerade rasant, besonders in der Gruppe der jungen Frauen. Das Bewusstsein, mit der Natur zu leben, wächst. Angefangen bei der Ernährung über das Wohnen mit nachhaltigen Naturprodukten bis hin zu den Mitteln der Verhütung stellen sie alles auf den Prüfstand, was einen negativen Einfluss auf ihre Gesundheit und auf unsere Umwelt nehmen könnte.

Das Thema der gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmethoden steht bei vielen jungen Paaren ganz oben auf der Negativliste. So sehr die Frauen die mit der Pille verbundene Sicherheit vor ungewollten Schwangerschaften einst begrüßt haben, so sehr machen ihnen heute die mit dem täglichen Hormonschub verbundenen Symptome zu schaffen.

Als die Pille eingeführt wurde, hatten die Frauen kaum eine Möglichkeit, sich entsprechend zu informieren. Das Internet gab es noch nicht und die „Götter in Weiß“ hielten die Informationen zurück. Außerdem war in jener Zeit eine unerwünschte Schwangerschaft ein wesentlich größeres Problem, als das heute der Fall ist, vor allem bei unverheirateten Frauen. Eine Schwangerschaft bei einer ledigen Frau wurde besonders in ländlichen Gebieten immer noch als Schande angesehen. Die Frau galt fortan als leicht zu haben. Lieber nahmen Sie die unangenehmen Begleiterscheinungen der täglichen Hormongaben in Kauf, als das Risiko einzugehen, ungewollt schwanger zu werden. Dass die Hormone in der Pille den natürlichen Zyklus des weiblichen Körpers außer Kraft setzen, war den meisten von ihnen gar nicht bewusst. Die oft damit einhergehenden Stimmungsschwankungen, körperlichen Befindlichkeiten wie Kopfschmerzen und die Unlust beim Sex nahmen sie als gegeben in Kauf. Das war der Preis, den sie für die Sicherheit beim Sex akzeptierten.

Heute sind viele Frauen nicht länger gewillt, diesen Preis zu zahlen, der einseitig auf Kosten ihrer Gesundheit geht. Es gibt sichere und natürliche Methoden der Empfängnisverhütung, die beiden Partnern einen anderen Umgang mit der Fruchtbarkeit ermöglicht. Das gilt sowohl für die Verhinderung einer Schwangerschaft als auch für die Realisierung eines möglichen Kinderwunsches. Die Beschäftigung mit den Strukturen und Vorgängen im Körper, mit den zyklischen Veränderungen und wie sie sich diese zeigen, hilft bei der Entscheidung für die passende Alternative. Das Vertrauen in die natürliche Familienplanung und die Unterstützung der körperlichen Vorgänge durch eine entsprechende Lebensweise ist ein Weg zurück zur Natur und zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Wunder des Lebens.

Der Trend geht hin zur natürlichen Empfängnisverhütung und weg von den Vorurteilen, die sich im Zeitalter der Pille aufgebaut haben. Wenn auch Sie sich mit dem Gedanken tragen, die Pille abzusetzen und sich in die Hände der Natur zu begeben, werden Sie wie viele andere Frauen überrascht sein, wie sicher und genau die verschiedenen Methoden sind, selbst wenn Ihnen Krankheit, Schichtdienst, eine Reise oder andere unregelmäßige Lebensumstände dazwischenkommen.

Doch bevor wir uns mit den verschiedenen Verhütungsmethoden beschäftigen, wollen wir auf die bereits detailliert erwähnten Nebenwirkungen eingehen, die die Pille bei einer Vielzahl von Frauen verursacht.

1.1 Welche Nebenwirkungen kann die Pille verursachen?

 

Mit dem Tag der Menstruation ist der weibliche Körper auf Sex und Fortpflanzung ausgerichtet. Er bildet Zervixschleim, der die Scheide befeuchtet und die Lust steigt an, bis der Eisprung erfolgt. Die Hormone der Pille unterdrücken diese natürlichen Vorgänge im weiblichen Körper. Stattdessen versetzen sie ihn in eine permanente Scheinschwangerschaft.

Eine der Nebenwirkungen, die dieser Zustand mit sich bringt, ist der Rückgang oder sogar der Verlust der Libido. Eine schwangere Frau braucht keine Lust auf Sex, sagt sich das Naturprogramm und stellt sie mehr oder weniger ein. Diese körperliche Reaktion ist zwar nicht unbedingt gesundheitsschädlich, aber mit Sicherheit ist sie auf Dauer beziehungsschädlich, um nicht zu sagen beziehungsgefährdend.

Die Nebenwirkungen der Pille, über die eine Vielzahl an Frauen seit Jahrzehnten berichten, belegt durch diverse Studien, sind jedoch tatsächlich gesundheitsschädlich. Einige dieser körperlichen und seelischen Reaktionen werden Sie vermutlich kennen, wenn Sie die Pille bereits über einen längeren Zeitraum hinweg anwenden. Nach den Erkenntnissen der Wissenschaft steigt mit regelmäßiger Einnahme der Pille zur Empfängnisverhütung das Risiko jeder Frau, eine der folgenden Nebenwirkungen bzw. Gesundheitsgefährdungen zu erleiden, stark an:

 

  • Brustkrebs

  • Depressionen

  • Eierstockkrebs

  • Gebärmutterhalskrebs

  • Gewichtszunahme

  • Haarausfall

  • Heißhunger

  • Herzinfarkt, stark erhöhtes Risiko im Vergleich

  • Immunschwäche

  • Kopfschmerzen

  • Leberkrebs

  • Leistungseinschränkungen beim Sport

  • Libido-Verlust

  • Mangelerscheinungen

  • Migräne

  • Osteoporose

  • Scheidentrockenheit

  • Schlaganfall (stark erhöhtes Risiko im Vergleich)

  • Spannungsgefühl in den Brüsten

  • Sehstörungen

  • Suizid (erhöhtes Risiko im Vergleich)

  • Thrombosen, Embolien

  • Todesfälle im Zusammenhang mit den Verhütungshormonen

  • Übelkeit

  • Unfruchtbarkeit

  • Wassereinlagerungen

  • Zwischenblutungen

 

Diese Nebenwirkungen können, müssen aber nicht eintreten. Jede Frau reagiert unterschiedlich auf die Hormongaben. Es lässt sich leider nicht voraussagen, ob und zu welchem Zeitpunkt die eine oder andere der Nebenwirkungen einsetzen wird. Das kann jedoch jederzeit der Fall sein. Bei manchen Frauen geschieht das gleich in den ersten Tagen nach Einnahmebeginn, bei anderen zeigen sie sich erst nach einer längeren, regelmäßigen Einnahme der Pille und die Symptome steigern sich mit der Zeit. Meistens beginnen die Nebenwirkungen schleichend, sodass sie den Frauen zunächst gar nicht unbedingt als solche bewusst werden. Dass sie mit den Hormonen zu tun haben könnten, die sie täglich schlucken, kommt ihnen erst später in den Sinn.

Zu den Nebenwirkungen, die gleich zu Beginn der Pilleneinnahme spürbar werden, gehören ein Spannungsgefühl in der Brust, unregelmäßige Zwischenblutungen, Kopfschmerzen mit und ohne Übelkeit und Stimmungsschwankungen. Diese Symptome treten vor allem auch zu Beginn der Einnahme der sogenannten Minipille auf. Sie enthält nur Gestagen und wird oft während der Stillzeit empfohlen. Ein weiteres Risiko, die Thrombose, besteht ebenfalls besonders in der ersten Zeit der Pilleneinnahme.

Die meisten der oben genannten Nebenwirkungen zeigen sich erst nach einer längerfristigen Einnahme.

Normalerweise besteht jeder Einnahmezyklus aus 21 Tagen Pilleneinnahme mit einer darauf folgenden siebentägigen Einnahmepause. Um zu verhindern, dass es zur Abbruchblutung durch den Hormonentzug kommt, verzichten viele Frauen auf die Pause und beginnen sofort wieder mit einer neuen Packung. Manche verfahren jahrelang auf diese Weise. Dadurch verschiebt sich die Gesamtdosis der Hormone, doch es gibt zu diesem sogenannten Langzeitzyklus noch keine verlässlichen Studien. Allerdings berichten Frauen, die so vorgehen, vermehrt über Zwischenblutungen.

Beim Auftreten von Nebenwirkungen, deren Ursache laut Beipackzettel die Einnahme der Pille sein könnte, ist ein Gespräch mit dem Frauenarzt ratsam. Er wird die Beschwerden entsprechend einordnen, eine gründliche Diagnose stellen und seine Patientin den Resultaten entsprechend beraten. Sollte er zu dem Schluss kommen, dass es für die Frau besser wäre, die hormonelle Verhütung abzusetzen, wird er andere Verhütungsmethoden vorschlagen und deren Wirkungsweisen ausführlich erklären.

Aufgrund der langen Liste möglicher Nebenwirkungen fragen sich viele Paare, ob es nicht an der Zeit ist, Nutzen und Risiken der hormonellen Schwangerschaftsverhütung sorgfältig abzuwägen. Was ist wichtiger, die vermeintliche Sicherheit bei der Eindämmung der Fruchtbarkeit oder die körperliche und seelische Gesundheit der Frauen? Gerade jüngere Frauen tendieren dazu, die Pille zugunsten hormonfreier Methoden der Empfängnisverhütung und natürlichen Familienplanung abzusetzen.

Allerdings will dieser Schritt gut überlegt sein.

Wie genau Sie dabei vorgehen sollten, wird später noch ausführlich behandelt.

 

1.2 Gibt es Alternativen, die hormonfrei und trotzdem sicher sind?

 

Besonders vonseiten der Frauen besteht vermehrtes Interesse an hormonfreien und sicheren Alternativen zur Empfängnisverhütung. Sie können den zyklischen Vorgängen in ihrem Körper nicht aus dem Weg gehen, denn sie finden statt, ob sie wollen oder nicht. Deshalb sind sie auf der Suche nach akzeptablen Wegen, in Harmonie mit diesen Vorgängen zu leben, anstatt sie künstlich zu unterdrücken.

Doch auch unter den Männern wächst das Interesse. Viele von ihnen sind sich inzwischen bewusst, dass sich die Gleichberechtigung durch alle partnerschaftlichen Bereiche zieht, nicht nur beim gemeinsamen Wochenendeinkauf, beim Staubsaugen am Sonntagvormittag oder der Kinderbetreuung. Dazu gehören auch die Bereiche der Sexualität. Sie sind der Partnerin zuliebe bereit, sich auf eine hormonfreie Verhütung einzulassen und suchen nach Möglichkeiten, wie sie ihre Partnerinnen dabei liebevoll unterstützen können.

Natürlich, gesund und sicher soll die Methode sein. Die Paare wollen bewusste Familienplanung betreiben und ihre Fruchtbarkeit dabei nicht unterdrücken, sondern in den Mittelpunkt stellen und genießen. Sie wollen sicher verhüten, aber auch in der Lage sein, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen, wenn sie sich für eine Schwangerschaft entschieden haben.

Es gibt eine ganze Reihe von hormonfreien Alternativen zur Schwangerschaftsverhütung. Nicht jede Methode passt zu jeder Frau und für jedes Paar. Bevor sich die Partner für eine Methode entscheiden, sollten Sie sich informieren, beraten lassen und die verschiedenen Möglichkeiten ausprobieren. Auch die Beschäftigung mit den Vorgängen im Körper der Frau ist hilfreich bei der Auswahl.

Wer sich näher mit der natürlichen Familienplanung befasst, gewinnt automatisch ein umfassendes Verständnis für die Wirkungsweise der vielfältigen biologischen Strukturen im Körper und die Sprache der Natur, die aus allen physiologischen Vorgängen spricht. Der weibliche Fruchtbarkeitszyklus ist Teil dieser Vorgänge. Jede Phase drückt sich in unmissverständlichen Zeichen aus, sodass es mit etwas gutem Willen und dem nötigen Verständnis möglich ist, die Zeichen zu deuten und die Geheimsprache der Natur zu verstehen. Mit einer gesunden, ausgeglichenen Lebensweise kann man dafür sorgen, dass möglichst wenige negative Einflüsse und Störungen in die natürlichen Vorgänge eingreifen und den Zyklus durcheinanderbringen.

Wenn Sie vertraut mit sich und den Vorgängen in Ihrem Körper und bereit sind, verantwortungsvoll mit Ihrer Fruchtbarkeit umzugehen, werden Sie mit Sicherheit eine Alternative zur Empfängnisverhütung finden, die beiden Partnern gerecht wird.

2. Wer trägt die Verantwortung für die Verhütung?


Verantwortung kann man immer nur übernehmen, wenn man die Konsequenzen selbst trägt. Ein Mann kann nicht die Verantwortung für die Fruchtbarkeit seiner Partnerin übernehmen. Es ist eine Illusion, wenn Frauen sagen: „Ich habe jahrelang die Pille genommen, jetzt soll doch mal mein Partner die Verantwortung tragen." Denn das würde bedeuten, die Frau gibt die Verantwortung ab und will, dass über ihre Fruchtbarkeit wie vor 1960 von außen bestimmt wird. Dann wäre sie erneut vom

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 02.09.2019
ISBN: 978-3-7487-1442-2

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