Cover




Bastians Traum


Es war einmal ein kleiner Junge Namens Bastian, der sein Märchenbuch, aus der Zeit vor den Menschen, über alles liebte. Jeden Abend vor dem Schlafen gehen, las er in seinem Buch und träumte sich in seine Geschichte.
An diesem Abend hatte sich Bastian vorgenommen die Geschichte von Anfang bis zum Ende durchzulesen. Bastian liest:

Vor langer, langer Zeit, Jahrtausende bevor der Mensch auf dieser Erde wandelten, lebten viele verschiedene Fabelwesen in Harmonie zusammen. Jedes dieser Fabelwesen hatte seinen eigenen Lebensraum, der nach seinen Bedürfnissen gestaltet war…



Während er dies las, bemerkte Bastian nicht, wie er langsam einschlief.

Plötzlich wurde er von einem leichten Sog erfasst, der ihn in das Buch zog. Farben wirbelten um ihn herum, bis er endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte.
Als er sich umsah bemerkte er, dass er vor einer großen Höhle stand. Bastian wusste, dass in der Höhle ein freundlicher Drache lebte und ging hinein.
Der Drache lag zusammengerollt auf dem Höhlenboden und sah Bastian mit feurigen Augen an. „Was machst du hier, Menschenkind? Wie kommst du in unsere Welt?“, wollte er wissen.
Bastian lächelte und setzte sich vor den Drachen hin. „Ich weiß nicht wie ich hier her gekommen bin. Ich suche einen Weg, um wieder in meine Welt zu kommen. Kannst du mir helfen?“ Der Drache überlegte einen Moment. Dann sprach er: „Nein, ich kann dir nicht helfen. Aber ich kenne jemanden, der es könnte.“ Der Drache hob Bastian auf seinen Rücken und durchwanderte mit ihm die Höhlen. Der Weg war von großen Feuern und kleinen Flammenzungen erhellt. Als sie aus der Höhle heraus kamen, lag ein großer Wald vor ihnen.
„Weiter kann ich dich nicht begleiten. Aber wenn du diesem Weg folgst, gelangst du auf eine Lichtung, in deren Mitte eine große, alte Eiche steht. Dort lebt mein Freund der Troll. Der kann dir bestimmt weiterhelfen.“ Bastian sah in die Richtung, in welche der Drache gewiesen hatte und als er sich von ihm verabschieden wollte, war der Drache verschwunden.

Bastian folgte dem Weg schon eine ganze Weil, als auf einmal die Lichtung zu sehen war. Genau in der Mitte dieser Lichtung stand die große Eiche und darunter fand er den kleinen, großen Troll. Der Troll schlief und schnarchte, dass sich die Äste des Baumes bogen.
Bastian trat vor dem Troll und kitzelte ihn mit einem Blatt an der Nase.
Der Troll nieste heftig und schlug die Augen auf. „Wer bist du, das du es wagst mich beim Denken zu stören?“, fragte der Troll verärgert. Bastian sah ihn verdutzt an und fragte: „Aber du hast doch geschlafen. Ich hab es genau gehört.“ Der Troll wurde rot und sagte schnell: „Nein, diese Geräusche mache ich immer beim Denken. Und was willst du überhaupt von mir?“ „Dein Freund der Drache hat mich hier her geschickt, damit du mir helfen kannst den Weg nach Hause zu finden. Kannst du das? Bitte, bitte.“ Der Troll überlegte, wie man noch mal in die Menschenwelt kam. Aber ihm fiel der Weg nicht mehr ein. „Tut mir leid. Ich erinnere mich nicht mehr an den Weg. Aber meine Freundin, die Fischfrau kann dir bestimmt helfen.“ Also nahm der Troll Bastian an die Hand und führte in aus dem Wald heraus, ans große Wasser. Der Troll sagte: „Warte hier, ich ruf sie mal.“ Grinsend drehte er sich zu dem Wasser und rief: „Komm Fischi, Fischi, Fischi!“ Bastian schaute auf das Wasser und als er den Troll fragen wollte, wer denn Fischi ist, war er verschwunden.

Der Tag neigte sich dem Abend zu, der Mond erschien am Sternenhimmel, als sich plötzlich das Wasser kräuselte und die Fischfrau erschien aus dem Tiefen des Meeres. Mit leiser, sanfter Stimme fragte sie: „Du Menschenkind, weißt du wo dieser blöde Troll ist, der den Unterschied zwischen einer Meerjungfrau und einem Fisch nicht kennt?“ Bastian verneinte und fragte dann: „Kannst du mir den Weg nach Hause zeigen? Ich habe solches Heimweh.“ „Leider nicht Menschenkind. Die Flüsse zu deiner Welt sind schon vor langer Zeit versiegt. Aber meine Freundin die Fee kann dir bestimmt helfen. Da sie zwischen den Welten wandeln kann.“ So ergriff sie Bastians Hand und schwamm mit ihm zum anderen Ufer. Dort angelangt wartete schon die Fee auf ihn.

„Ich weiß warum du gekommen bist. Der Wind hat es mir erzählt. Komm Menschenkind, ich führe dich zurück nach Hause.“ Sie ergriff seine Hand und gemeinsam flogen sie durch die Luft. Als Bastian, hoch oben in den Wolken, noch einmal zur Erde hinabblickte, sah er alle Freunde, die ihm geholfen hatte und winkte ihnen zum Abschied zu.


Plötzlich wirbelten wieder Farben um ihn herum, so wie am Anfang seines Abenteuers und ehe er sich`s versah, war er wieder in seinem Zimmer und er hörte die Stimme der Fee, die ihn eine Gute Nacht wünschte und ihm sagte, das er immer in der Welt der Fabelwesen willkommen sei.


Ende

Impressum

Texte: Copyright liegt bei C.K. und mir
Tag der Veröffentlichung: 16.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /