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Mein Zweites Ich

Am Heiligen Abend vor zwei Jahren hörte Darya  zum ersten Mal die Stimme, die ihr half, ihre vermeintliche Bestimmung zu erkennen: die Welt gegen einen apokalyptischen Angriff von Fremdem, fernöstlichen Kämpfern und satanischen Dämonen zu verteidigen. wo sie mithilfe der Stimme den Oberbefehlshaber der teuflischen Gegner lokalisiert zu haben glaubte. Als am Ende eines nächtlichen Kampfes in ihrem Elternhaus ein Notarzt auf sie zukam und sagte: Dein Vater ist tot", hoffte Darya, ihre Mission nun endlich erfüllt zu haben. Der Gerichtspsychiater erklärte, dass nicht sie ihre Hand gegen den Vater erhoben hatte, sondern eine Krankheit, paranoide Schizophrenie. Im Urteil des Richters stand daraufhin, dass sie schuldunfähig sei. Und nach drei Jahren in verschiedenen Anstalten zur Untersuchung die Krankheitseinsicht folgte erst später, nämlich nach circa vier Wochen stationärer Behandlung, während Darya durch Medikamente die Chance bekam, sie von ihrer gestörten Wahrnehmung zu distanzieren. Da sie aufgehört hatte zu essen und zu trinken, landete Darya halb verhungert in der Psychiatrie.

  Ich konnte mich lange Zeit nicht damit abfinden, in der Psychiatrie zu sein und dort auch länger bleiben zu müssen. Meine Krankheitseinsicht war gerade zu Beginn nicht besonders hoch. Später war ich selber von der Diagnose sehr geschockt, in mir brodelt eine unbekannte Kraft. Ein Wurm, der nicht meinen Körper, sondern meinen Geist, meinen Willen, mein Handeln und mein ganzes Dasein bestimmt. Mein Arzt sagt, schon mein Vater wäre krank gewesen. Und ich hätte diese Krankheit geerbt. Man schloss mich für viele Jahre weg.
Man nennt so etwas Zwangstherapie. Ein kleiner Raum mit dicken gepolsterten Wänden, jede Menge Tabletten zum Ruhigstellen und einer Matratze auf dem Boden zum Schlafen. Es machte mir Angst so zu leben, anfangs sprach man noch mit mir und ich hatte das Gefühl man möchte mir helfen. Ich vertraute mich diesem Arzt an, in der Hoffnung er versteht meine Gedanken und erkennt das Ich nicht verrückt bin. Die Gespräche wurden von Monat zu Monat seltener, er hielt mich für unheilbar und für eine Gefahr für die Menschheit. Glaubt mir, ihr seid krank, nicht ich. Ich hörte wieder diese Stimme, die mir sagte "Wir müssen endlich davon wegkommen, aus diesen Irrenhaus. Zu betrachten, der nicht sein darf und
damit vernichtend abzuwerten. Man vernichtet Diversität, Chancen, Variation, Möglichkeiten ist unsere Evolution geprägt sich durchaus als Auserwählter empfinden, dessen verwirrter Geist oder dritter Arm
vielmehr eine besondere Chance als einen Nachteil Hoffnungen der Entwicklung und Möglichkeiten liegen" darstellt auf dem alle
Hoffnungen der Entwicklung und Möglichkeiten liegen, wir müssen hier raus" und ich hörte es Tag für tag, Nacht für Nacht, Stunde um stunde. Ich stecke voll in der Scheiße. Dies scheint der erste klare Gedanke zu sein, ich kann nicht klar denken.

Paranoid

Irgendwie fühle ich mich bekifft auf irgendwelchen Drogen mit den ich jeden Tag vollgepumpt werde.
Ich habe Kopfweh und mir ist schwindelig, so schwindelig und überhaupt in diesem Moment stelle ich fest, dass ich gefesselt bin. Es ist ein dunkler, fast verliesartiger Raum. Ekelhaft und abscheulich. Vermutlich wurde ich unter Drogeneinfluss hierher gebracht und fühle mich deswegen so benebelt. Ich sah nur ein grelles Licht, in meinen Augen brennte es sehr, es tat schon sehr weh, einige Menschen schauten mich an, doch ich war nicht da, und nicht dort ich war in mir verloren. Ich spürte nichts mehr ich fühlte mich wie Tod, sie machten alles mit mir und ich kam nicht klar, was sie da machten.

Vermutlich ist das hier wirklich so ähnlich wie in "Hostel". Die Frage ist nur: Bin ich die Überlebende für den zweiten Teil? Am Ende wird mich der kalte, grausame Tod doch kriegen.  Treibt mich in den Wahnsinn den wahren Sinn in meinem Ich zu finden ist vergeblich, mein Leben ist mir nichts mehr wert. Können wir nicht einfach sein, wer wir sind? Zeit zu akzeptieren, dass ich bin, wie ich bin. Will einfach mal sagen, alles ist gut, so wie es ist. Doch ist es aber nicht, es wird nie wieder so sein wie es mal wahr, nie wieder. Für immer bin ich gefangen, für immer. Laut meinen Arzt kann ich es so erklären die Schizophrenie ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung aus der Gruppe der Psychosen. Was soll ich Denken oder Leben, schwarzer Regen klebt auf meiner Haut, aber ihr entkommt mir nicht sagte meine innere Stimme zu mir.  Du bist in dein Leben geboren in ein Leben voller Angst, in ein Leben voller Leiden. Du drehst durch, einfach durch es gibt kein Entkommen gar keins.  Die Sonne scheint, aber nicht in Dir, wie hilfreich ist es, wenn du für den Kummer, der in dir ist, einen Namen hast. Und das muss ich mir jeden gottverdammten Tag anhören und damit leben. Was für eine Lust zu Leben die ein in den Wahnsinn treibt.

Was passiert

Was aber, wenn du selber das Mißlungene bist, wenn du dich erschöpfst in Versuchen, dem Leben die Stirn zu bieten, wenn du gar nicht weißt, ob etwas verloren ging, wenn du ertrinkst, in der Fülle der Möglichkeiten ohne Richtung, ohne Evidenz? Was ist nur passiert, ich versteh die Welt nicht mehr in meinen Drogeneinfluss der Irrenanstalt. Die mich zu dem macht, der ich nicht bin, es ist Verzweiflung, was mich treibt. Wenn alles möglich ist und darum nichts, wenn du erstarrst in der Teilnahmslosigkeit der Welt, wenn du dir selber fehlst. Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit erfahren, ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin. Ich erinnere mich ganz wenig an das, was vor dieser Zeit war, nur es liegt tief im Dunkeln. 

Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten. Ich weiß, dass ich geliebt wurde, von Menschen, die ich eins kannte, wenn ich an eine bestimmte Person denke spüre, ich Verborgenheit und ein Gefühl der Zufriedenheit in mir. Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben. Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von Frühlingsbeginn bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen und zu träumen und zu leben, zu weinen und zu lachen. Hab ich jemanden geliebt? War jemand für mich da gewesen? Ich habe Vergessen mein Kopf, er ist schwer und nicht klar, wie sonst er war. Ich drehe durch so durch das Ich meine Träne nicht zurück halten kann. Ich sterbe innerlich, ich fühle keine Kraft, was ist, wenn ich eine Familie habe? Und einen Mann? Oh nein daran möchte ich nicht denken. Ich erinnere mich an einen Jungen denn ich eins liebte doch so genau weiß ich das nicht mehr. Ich weiß nur ich fühlte mich in der wärme von ihm so wohl und sicher. Er nahm mich in seine Arme und ich floh in die weniger schmerzhafte Welt. Meine Traurigkeit holte mich immer und immer wieder ein. Ich weinte und ich kratzte mit Stellen im Gesicht auf. Manchmal fühlte ich mich so einsam, dass ich mir vorstellte, es wäre jemand bei mir. Jemand der mich versteht und mir nicht wehtat. Wenn ich ohne ihn war, ich liebte ihn und seinen Charakter. Er war so einzigartig. Er war mein Leben und immer noch der Großteil meines Universums. Doch ich kann mich nicht erinnern, wer es war, ich weiß es nicht mein Kopf ich leer und schwer ich sitz hier in diesen Raum und spüre die Einsamkeit.

Kein Entkommen

Nach vielen Monaten, die ich in mein Zimmer verbracht habe, durfte ich endlich raus zum Essensaal gehen. Mich begleiteten Zwei Männer, die als Pfleger zuständig waren, meine Innere stimmte sagte mir das Sie Menschen umbringen würden. Und Spaß dran hatte sie zu quälen. Alls ich dieses Geschrei hörte, war mir klar dass, Menschen leiden, Menschen schreiten und würden hier zu Zombies.

Als ich an einen Zimmer vorbei ging sah ich eine geöffnete Tür, eine gestallt sahst im Zimmer es war meine Nachbarin, sie war voller Kot und ihr Zimmer ebenfalls, der Gestank war nicht zu über Riechen. Sie war selbst dünn und zerbrechlich ihre Augen waren leer und Sie war nackt gewesen. Ihre Kleidung lang auf ihren Bett und sie selber sahst au dem Boden. Ihre Wände waren mit kot und sie selbst lachte, als ich kurz zu ihr rüber blickte, sah ich das Sie voller Narben war, die sie wohl sich selbst zu gefügt hatte. Im Augenblick zu gleich dachte ich das jemand stand und direkt neben mir an der Wand. Wenn er wollte, konnte er jetzt mit der Hand um die Ecke greifen und mich erwürgen. Die Augen fielen mir kurz zu, doch dann sah ich in Zeitlupe wie jemand um die Ecke geschossen kam, aber die Schritten kamen näher und stoppten. Sollte ich ganz langsam um die Ecke schauen? Nur um zu sehen, wer oder was dort stand und auf mich wartete? Plötzlich sprach ein Pfleger mich an, er sprach zu mir in einer ruhigen und angenehmen Stimme:"Frau Dorn haben Sie sich verlaufen? Ich antwortet mit einer leisen Stimme: Ich geh zum Essen, zum Essen gehe ich und dann lenkte ich meine Blicke wieder auf den Weg. Ich habe seid Wochen nicht mehr geredet, es war seltsam mit jemanden zu Reden oder zu antworten.Ohne einen Laut von mir zu geben, ging ich weiter dem Weg zum Essen. Nein man darf nichts unüberlegtes tun, denn dies könnte der Fehler sein, den man begeht. Nicht dass mich einer beim Essen vergiften möchte, vielleicht mag mich ja keiner und will mich Tod sehen. Als ich im Essensaal ankam, hörte ich schon vom weiten, ich hasste dich du Schlampe, du Wichser, Hurensohn. Ich hasse euch beide. Die Pfleger versuchten ihn zu Beruhigen und Schmeißen ihn auf dem kalten Boden um ihn eine Spritze zu geben. In dem Momenten schrie er seid froh, bald seit ihr mich los. Noch mein Leben liegen vor mir. Ich will wie eine Legende sterben, wenn ihr mich auch jetzt nicht kennt, nach meinem Tod werdet ihr euch an mich erinnern.

Verwirrt

Es war schon spät und ich lag immer noch hellwach in meinem Bett. Obwohl ich die Decke schon weit über meinen Kopf gezogen hatte. Ich merkte, wie ich wieder in diesen eigenartigen Zustand verfiel, ich konnte nicht mehr klar denken. Ein paar Stunden später wachte ich auf. Ich hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Ich öffnete die Augen, ein Lichtstrahl schien durch einen Schlitz von der Tür "Frühstück!" Ich ging wieder auf dem Gang ich hatte Freigang, ich ging durch die Abteilung, wo ich war, als ich sah weiße Stahltüren, manche mit Fenstern aus Panzerglas. In den Zellen sah ich verkümmerte Gestalten, manche mit Zwangsjacken, die verzweifelt, versuchten sich zu befreien.

Und ich dachte mir, dass ich eins von den eigentlich bin. Andere saßen nur auf dem Bett und wippten monoton hin und her, ich folgte einer Bewohnerin. Wir gingen wieder durch die Gänge des Irrenhauses. Diesmal sah ich Menschen, die auf dem Flur saßen. Sie machten einen verwirrten Eindruck. Meine Gedanken begannen sich zu häufen. Es spiele sich alles was mich bewegte vor meinen Augen ab. Alles, was mich berührte sah, ich, immer wieder. Jede Sekunde begannen die Szenen von Neuem, aber keine dieser Szenen endet. Die lang unterdrückte Furcht wurde zur entfesselten Panik. Die Panik vor dem Kreislauf, ich hatte Angst. Meine Seele war in Trümmer, mein Herz zerrissen.Es fehlt nur mein Körper, der über meine Seele und mein Sein herrscht. Meine Gedanken kreisen sich wieder und wieder.

Fragen, immer wieder die gleichen Fragen. Manchmal mit mehr Angst in der Stimme oder mehr Wut. Der menschlichen Gesellschaft und nicht jede Krankheit ist bloßem Auge erkennbar. Warum sitz ich hier? Ich bin doch gesund alle hier sind krank und nicht ich. Welches der Drogen noch zulässt, die mir jeden Tag verabreicht werden. Manchmal kann ich nachts nicht schlafen. Ich liege stundenlang wach in meinem riesigen Bett und höre meinen Gedanken zu. Dann denke ich alles Mögliche, meine letzte Zigarette habe ich an dem Tag geraucht, an dem es passiert ist. Das ist jetzt ziemlich genau vier Jahre her. Seit dem Tag, an dem es passiert ist, hatte ich eine Unmenge von Gedanken.  Manche von ihnen schleichen sich in meinen Kopf, wie Einbrecher und dann fühlt er sich so an wie voll besetzter Bus, der sich durch eisigen Schneematsch kämpft. Manche von diesen Gedanken scheinen nicht meine eigenen zu sein, denn sie haben Erinnerungen im Schlepptau, die für mich keinen Sinn ergeben und die, wie blinde Unterwassermonster im Netz zappeln, gierig und mit unzähligen Tentakeln um sich schlagend.

Illuzion

Die Antworten, auf die Fragen, die Du Dir stellst, zerpeitschen Deinen Verstand.
Manchmal ist es fast so, als würde ich durch die Augen eines Anderen in die Vergangenheit sehen. Oder in die Zukunft oder in andere Dimensionen oder was es da noch so gibt. Sieht eigentlich immer ziemlich verqualmt aus da und viele bunte Lichter blinken. Langsam fing ich zu verstehen, dass irgendwas passiert ist, warum ich hier bin, doch es ist immer noch ein verwirrtes Spiel, doch leicht erinnere ich mich daran, dass, es war, irgendwann früh am Morgen. Schon früh stand ich auf und freute mich über meine Geschenke ich rannte die Treppe im Haus runter. Aber keiner war zu sehen im Haus, so schritt ich voran im Haus. Diese Stille, schon fast unheimlich. Hab ich mir gedacht, als ich in die Küche ging, um zu sehen, ob meine Mutter schon wach war, öffnete ich die Küchentür meine Mutter sahst weinend auf den Boden, ihre Hände waren blutverschmiert. Ein Messer lag auf dem Boden und mein Vater war Tod. Erschrocken fuhr ich in die Höhe, blickte mich um. Doch nichts geschah.  Ich starrte ihr in die Augen, versuchte, zu begreifen, doch in diesem Moment löste sich ihr Auge und etwas krabbelte heraus. Mein Mund wollte einen Schrei ausstoßen, der aber in einem Röcheln erstarb. Irgendetwas bahnte sich seinen Weg durch meine Kehle. Ich konnte es fühlen, durch meine Kehle, tiefer hinab.

Wie von Sinnen stolperte ich hoch, würgte, doch nichts geschah. Ich begann zu laufen. Immer weiter. Nur fort von hier. Bis mich irgendwann gnädige Ohnmacht umgab. Aber was war passiert? Ich bin so verwirrt und meine Gedanken führten mich in den Wahnsinn. So, als wäre er mein Eigener. Es zerreißt mir das Herz, dich leiden zu sehen. Immer wieder stelle ich mir dieselbe Frage.
Warum du? Warum ausgerechnet du? Was hast du getan, als dass dir diese Strafe zufällt? Leiden, zerfallen, vergehen, sterben. Manchmal bin ich erfüllt von unendlichem Hass. Ich hasse mich.  Aber wie ist das passiert ich weinte, ich versuchte mir meine Arme aufzuritzen, warum finde ich keinen Weg. Die immer stärker blutende Verletzung an meinem Unterarm brennt. Meine Erinnerung ist weg, dabei hab ich doch keinen umgebracht oder vielleicht doch?  Schizophrenie: Die Geister, die niemand rief. In meinem Kopf ist ein Karussell!
Nein, ein ganzer Vergnügungspark !

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Tag der Veröffentlichung: 23.05.2013

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