Kapitel 1 - Ich fliege 'anmutig' die Treppe hinab & kriege eine Macke
Mit klopfendem Herzen las ich die nächste Zeile.
Langsam beugte sich Sirius zu ihr hinab. Seine Lippen strichen zärtlich über ihre Haut und sie seufzte entzückt auf. Beide wussten, was gleich geschehen würde. Ihr Herz klopfte wie wild, als seine Hände unter ihr T-Shirt glitten. Ihre Atmung beschleunigte sich. Gleich, gleich würde es so weit sein. Ihr größter Traum würde in Erfüllung gehen. Ihre Lippen nährten sich einander, ganz langsam um dem Moment herauszuzögern, ihre Lippen trafen sich und -“
Dann klingelte es.
Genervt stöhnte ich auf.
Das war doch jetzt nicht wahr!
Erneutes klingeln.
Warum gerade jetzt?
Gerade wenn es spannend wird?
Nervig hoch 5.
„Ich komme!“ rief ich genervt.
Seufzend stand ich auf und lief die Treppen hinunter.
Wenn es jetzt irgendwas unwichtiges war, würde ich echt 'nen Raster bekommen.
Ich öffnete die Tür und wollte schon die Person die dahinter stand anschnauzen...doch da gab es ein kleines Problem.
Da war niemand.
Ein Klingelstreich?
Ey, wenn ich das Balg in die Finger kriege, klopp ich dem die Seele aus dem Leib.
Okay, das war jetzt ein wenig übertrieben, aber so war ich nun mal.
Seufzend drehte ich mich um, zuckte mit den Schultern und knallte die Tür zu.
Ich wollte gerade die Treppe hochrennen, da flog ich natürlich volle Kanne auf die Fresse.
Echt unmöglich.
Ich war echt der komplette Gegensatz zu meinem Namen.
Grace.
Also anmutig war ich auf gar keinen Fall!
Ich flog sehr oft hin, mir passierten rund um die Uhr Missgeschicke und ich hatte eine besondere Neigung zu Unfällen.
Jep, alles aber nicht anmutig.
Was hatten sich meine Eltern nur dabei gedacht?!
Bei meiner Schwester passte der Name aber perfekt.
Joy.
Sie war die ganze Zeit über fröhlich und freute sich über alles.
Sie war einfach entzückend
, wie Mrs. Meyer sie immer beschrieb.
Mich jedoch sah sie als reinste Katastrophe.
Und da war sie leider nicht die Einzige.
Okay, jaaah, an meiner Schule war ich eigentlich relativ beliebt und die Jungs fanden meine 'Unfälle' einfach süß.
Mein bester Freund, Richi, meinte es wäre mein ganz besonderer Charme.
Naja, wenn er meinte.
Mir egal, denn es hing mir einfach zu Hals raus.
Er blamierte sich ja nicht regelmäßig vor einem Haufen Menschen.
Maaaaann!
Auch egal.
Zurück zum Thema.
Ich rappelte mich auf und stampfte vor mich hin fluchend die Treppe hoch.
Als ich jedoch in mein Zimmer trat, hielt ich verdutzt inne.
Hier stimmte etwas nicht.
Etwas war anders.
Verwundert sah ich mich um.
Hier waren sogar mehrere Sachen anders.
Ich war nicht wirklich ein Mensch, der sich schnell beunruhigen ließ, aber Gänsehaut kroch meine Arme hoch.
Scheiße.
Ich war ganz allein im Haus.
Meine Eltern waren zusammen mit Joy und Jace (meinem Mini-Bruder) in Kanada.
Ich weigerte mich strickt mitzufahren, weil wir meinen Laptop nicht mitgenommen hätte.
Und jetzt mal ehrlich, welches 16, beinahe 17 Jährige Mädchen kann schon ohne Internetzugang überleben?
Ich jedenfalls nicht.
Langsam sah ich mich um, die Türklinke noch immer umklammert.
Mein Fenster war offen, aha, gut.
VORHIN WAR ES ABER NOCH NICHT OFFEN GEWESEN!
Ganz ruhig, Gracie, ganz ruhig.
Vielleicht hat es ein Windstoß geöffnet.
WAS UNMÖGLICH IST, WEIL EIN KLEINES SCHLOSS DAVOR IST DAS MAN NUR VON INNEN ÖFFNEN KANN!
Gaaaaaanz ruuuuuuhig.
Ich sah mich weiter um.
Okay, hmm, jaaah, der Bildschirm von meinem Laptop war schwarz.
Klar, alles in Ordnung.
NUR DAS MEIN LAPTOP GERADE NOCH AN WAR UND ICH WAR NICHT LANGE GENUG WEG GEWESEN, DAS DER BILDSCHIRMSCHONER SICH ANSCHALTEN KONNTE, DER ÜBRIGENS EIN HAUFEN PINKER SCHMETTERLIGE IST DIE DANN ÜBER DEN BILDSCHIRM FLIEGEN. ES IST VÖLLIG UNMÖGLICH DAS ER SICH AUSSCHALTET!
Ruhig.
Verdammt.
Ich merkte wie ich anfing zu zittern.
Ich musste mich unbedingt beruhigen.
Eins stand fest, jemand war in meinem Zimmer.
Gerade jetzt, in diesem Moment.
Und noch eins war klar: Dieser jemand wollte ein Spiel spielen.
Doch war ich nicht wirklich zu welchen aufgelegt.
Scheiße.
Was sollte ich tun?
Eine falsche Bewegung und es könnte aus sein.
Moment!
War da nicht was gewesen?
In den Nachrichten oder so?
Ein perverser Scheißkerl, der rumging, in Häuser einstieg und Mädchen vergewaltigte, wenn die Eltern gerade nicht zu Hause waren?
Ach du heilige Scheiße!
Ich passte genau ins Schema!
Ich spürte wie die Panik in mir aufstieg.
Nein, das war unmöglich.
Nicht ich, nicht bei mir.
Wo war mein Handy?
Fuck!
Es lag auf dem Schreibtisch, der neben dem Fenster war und um an es heranzukommen, müsste ich den ganzen Raum durchqueren.
Plötzlich ging mir ein Licht auf.
Eine Falle!
Ich erinnerte mich ganz genau daran, dass Handy auf die Anrichte genau neben der Tür gelegt zu haben.
Er musste es genommen haben und auf dem Schreibtisch gelegt haben, damit ich in meiner Panik, die durch die veränderten Kleinigkeiten in mir aufstieg, dahin rannte und versuchte jemanden zu erreichen.
Ich würde ihm also genau in die Arme laufen.
Was für ein gerissener Schweinehund.
Er stand bestimmt hinter der Tür und wartete grinsend darauf, dass seine Falle zuschnappte.
Aber da hatte er seine Rechnung ohne mich gemacht.
So leise es ging tat ich einen Schritt zurück, ich musste in die Küche zum Telefon.
Oder am Besten gleich raus aus dem Haus zu einem Nachbarn.
Doch hatte ich mein Glück vergessen, denn die Diele knarrte laut.
Und jetzt geschah alles ganz schnell.
Ich sah einen Schatten hinter der Tür hervorspringen und ich drehte mich um und stürzte die Treppe hinab.
Erneut meldete sich mein Glück.
Ich stolperte über meine eigenen Füße und fiel die Treppe hinab.
Klasse, ich hätte mich ja gleich in Strapsen vor ihn stellen und auf einem Silbertablett servieren können.
Ist das gleiche nur in Grün.
Fuck, ich würde mich bestimmt etwas brechen und er würde meine Hilfslosigkeit ausnutzen.
Mir stiegen die Tränen in die Augen.
Ich wartete auf den Schmerz, des Aufpralls und auf die gierigen Hände des Widerlings.
Doch beides blieb aus.
Langsam öffnete ich die Augen, die ich während des Falls geschlossen hatte und...fing an loszuflennen.
So richtig laut.
Nicht vor Angst oder Schmerz.
Vor Erleichterung und Schock.
Ich war nicht mehr Zuhause.
Nicht vor der Treppe.
Nicht vor dem Perversling.
Ich war woanders, auch wenn ich nicht verstand wie ich dorthin gekommen war.
Aber das war mir im Moment auch egal, solange ich vor diesem Schwein in Sicherheit war.
Im Hintergrund nahm ich noch ein freudiges „Yaaaaay, es hat geklappt!“ wahr.
Doch dann übertönte mein Geheule das alles.
Der Schock saß noch zu tief.
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich zuckte merklich zusammen.
„Shhh, ganz ruhig. Ich tue dir nichts.“ Eine weiche Frauenstimme hatte in beruhigendem Ton gesprochen.
Ich sah die Person durch meine verschwommene Sicht an.
Und ich erkannte natürlich überhaupt nichts.
„Oh, ich glaube du brauchst ein Taschentuch.“
Wow, auf die Idee wäre ich aber nie gekommen, wenn ich ein verheultes, flennendes Mädchen vor mir sehe.
War heulen und flennen eigentlich das gleiche?
...Warum machte ich mir gerade JETZT darüber Gedanken?
„Hier.“
Ich nahm das Taschentuch entgegen und wischte mir die Tränen aus den Augen.
Zum Glück war ich nicht so 'ne Tussi der auch noch die Rotze aus der Nase lief und sich lautstark schnäuzen musste.
In diesem Fall hatte ich ausnahmsweise mal Glück.
Das wäre ja super peinlich.
Langsam konnte ich wieder sehen.
Vor mir stand eine freundlich wirkende Frau Mitte 20.
Würde ich zumindest schätzen.
Sie hatte warme Kakaobraune Augen und Mahagonifarbende Haare.
Sie hatte Ähnlichkeit mit meiner Mom.
„Alles okay mit dir?“ Ihre Stimme klang besorgt.
Ich schüttelte meinen Kopf und meine Unterlippe zitterte leicht.
Sie schlug sich die Hand vor den Mund und meinte in entzücktem Ton
„Oh, Merlin, bist du süß!“
Merlin?
Okaaaay?
Aber der Satz klang als hätte sie gerade ein süßes Kätzchen entdeckt.
Oh, Gott, bist du süß! Mami, kann ich die behalten?
Ich hatte echt psychische Probleme, oder?!
„Wie heißt du denn, Kleines?“
Kleines?
Soooo klein war ich aber auch nicht mehr.
Trotzdem antwortete ich noch leicht schluchzend.
„Gra...*hicks*...Grace...*hicks*...Be...*hicks*...Bethany...*hicks*“
„Grace? Ohhh, was für ein schöner Name! Mein Name ist Livia. Livia Mae.“
Ich nickte um zu zeigen, dass ich verstanden hatte.
„Grace? Woher kommst du?“
„S-Savannah.“
Sie sah mich leicht irritiert an.
„Wo liegt das?“
Wie konnte man das nicht wissen?
„Georgia. In den USA.“
„Ahhh, okay. Ich war nie dort, deswegen weiß ich es nicht. Tut mir Leid.“
Wieso entschuldigte sie sich?
„Grace, ich muss mich entschuldigen. Ich habe gehandelt ohne über die Konsequenzen nachzudenken und ich werde bestimme genug Ärger vom Schulleiter bekommen, dafür das ich dich hergeholt habe...“
Moment!
Sie hatte mich hierhergeholt?
Sie hatte mich vor dem Perversling gerettet?
Und jetzt entschuldigte sie sich?
Ohne weiter darüber nachzudenken schmiss ich mich um ihren Hals, durch meinen Schwung flogen wir beide um, doch mich störte es nicht.
Ich brach erneut in Tränen aus und murmelte „Danke, danke, danke.“
Ich kriegte mich gar nicht mehr ein.
Livia schien perplex.
„Hey, hör auf zu weinen. Warum bedankst du dich? Ich habe immerhin-“
Ich unterbrach sie.
„Mein Leben gerettet!“
Sie sah mich mit großen Augen an.
„Wie meinst du das?“ Ihre Stimme war ein Hauch.
„In meinem Haus...da...da war ein Typ. Ich war alleine zu Hause. Meine Eltern waren nicht da. Dann hatte es geklingelt und ich bin wütend runtergerannt oder geflogen. Aber da war niemand. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und bin wieder hoch. Doch da war was anders. Mein Fenster war offen, obwohl ich es geschlossen hatte. Mein Laptop war aus und mein Handy lag auf dem Schreibtisch beim Fenster, obwohl ich es auf die Anrichte neben der Tür gestellt hatte. Und ich hatte auf einmal ein ganz schlechtes Gefühl, weil die in den Nachrichten von einem Typen erzählt hat, der sich in Häuser schleicht wo Mädchen alleine sind und dann-dann...“
Ich brach erneut in Tränen aus.
„Ich wollte mich wegschleichen, doch dann hatte eine Diele geknarrt und er hatte es mitbekommen und ist aus seinem Versteck gekommen. Ich bin weggerannt und dann die Treppe runtergefallen und dann war ich hier.“
Sie sah mich an, ihre Augen zeigten Schock.
Plötzlich fiel mir etwas entscheidendes ein.
WO war ich hier eigentlich?
WIE war ich hierhergekommen?
Und WIESO ist es mir nicht früher eingefallen mal diese Fragen zu stellen?
Ich wandte meinen Blick von dem Momverschnitt ab und sah mich um.
Heilige Mutter Maria!
ICH saß vor einer KLASSE.
Aber nicht irgendeine Klasse.
Die hatten alle Uniformen an.
Auf ihren Tischen lagen Holzstäbe.
Der Raum war von Steinwänden umgeben.
Aus der ersten Reihe blitzten mich Smaragdgrüne Augen an, die von rotem Haar umgeben waren.
In der hintersten Reihe sah ich einen Jungen mit unmöglich verstrubbeltem schwarzen Haar, seinen Hals reckend.
Er trug eine Brille.
Ich sah mich um und sah noch mehr.
Jetzt konnte ich nicht mehr.
Das war zu viel.
„Ach du Scheiße.“, sagte ich diesmal laut.
Ich bekam nur noch mit wie Livia vor meinen Augen rumfuchtelte und dann wurde alles schwarz.
War auch besser so, mehr hätte ich nicht vertragen können.
Kapitel 2 - Verlorene Augen & Diskussionen darüber
„Grace? Grace? Halloooooo? Kleines? Wach auf!“
Grace ist gerade nicht verfügbar, bitte versuchen Sie es später noch mal.
Beep, beep, beep.
Warte mal, war ich jetzt auch noch ein Telefon?
Ich bin doch nicht mehr ganz richtig im Kopf.
Apropos Kopf, meiner tat gerade ganz schön weh.
Woher das nur kam?
Lass mich nachdenken...hmm...
Okay, ich konnte mich nicht konzentrieren.
Ich versuchte meine Augen zu öffnen.
Es ging nicht!
OH MEIN GOTT! MEINE AUGEN SIND WEG, ICH HABE MEINE AUGEN VERLOREN!
Einen Moment, bitte.
Wieso sollte ich meine Augen verlieren?
Wie genau sollte das denn bitte funktionieren?
Sind die etwa aus meinen Augenhöhlen rausspaziert als ich ich ausgenockt gewesen war?
Nein.
Oder doch?
Nein.
Sicher?
Jaaah?
Oder vielleicht doch nicht?
Vielleicht.
Jep, jetzt stand es endgültig fest: Ich war vollkommen verblödet.
Mein Gehirn musste ich zusammen mit meinen Augen verloren haben.
Plötzlich ertönte eine Stimme, die ich nicht kannte.
Zu mir und meiner gespaltenen Persönlichkeit, die in meinem Kopf gerne Mal einen Dialog führten, gehörte die jedenfalls nicht.
„Professor Moe? Brauchen Sie vielleicht Hilfe? Sollen wir sie in den Krankenflügel bringen?“
„Nein, nein, Miss Evans. Ich denke sie wird bald wieder bei uns sein. Vielleicht hört sie uns ja jetzt in diesem Moment zu. Graaaaaace? Öffne deine Augen.“
Puh, wenn ich das nur konnte.
„Muuuuuh.“, dachte ich.
Keine Ahnung warum.
„Muh?“ fragten die beiden Stimmen im Chor und ich hörte Jungsstimmen lachen.
Hatte ich etwa gerade laut gemuht?
Ging das?
Ich probierte es nochmal, diesmal mit einem anderen Tier.
„Kikeriki.“
„Kikeriki?“ Wieder die beiden Stimmen.
Die Jungsstimmen klangen als hätten sie einen Lachflash.
Aber egal!
Ich konnte meine Lippen bewegen!
Ein Wunder ist geschehen!
„Professor? Denken Sie, dass sie sich vielleicht etwas getan hat? Sie scheint mir nicht mehr ganz...ähem...“
„Ich weiß was du meinst. Grace? Hörst du mich?“
„Muuuuuuuh...Ich meine Ja!“
Warum machte ich bitte 'Muh', wenn mich jemand fragt ob ich ihn höre?
„Du bist also bei Bewusstsein?“
„Jep.“
„Warum öffnest du deine Augen nicht?“
„Weil die weg sind.“
„Wie die sind weg?“ Ihre Stimme klang verdutzt.
„Na die sind weg. Vielleicht haben sie ja ein Date miteinander und haben mein Gehirn gleich mitgenommen.“
Ein lautes Prusten in leichter Entfernung.
Ohmigod!
Hatte ich das etwa gerade laut gesagt?
„Geht es dir gut?“ Die Stimme klang besorgt.
„Jaaaah. Ich habe gerade nur meine Gedanken ausgesprochen. Mir ist schon klar, dass ich die keinem zumuten kann. Trotzdem sind meine Augen weg.“
„Komisch, ich kann sie aber sehen.“
„Dann sehen Sie mehr als ich.“
Das Lachen wurde lauter.
„Hat ihr jemand Kichererbsen gegessen, oder warum feiern die hier so?“
„Kicher- was?“
„Auch egal.“
„Zurück zu deinen Augen.“
„Jaaah, die sind weg. Schön das wir das geklärt haben.“
Ein Aufstöhnen, das man durch das Rumgelache kaum hören konnte.
„Wieso denkst du das sie weg sind?“
„Weil ich sie weder öffnen kann, noch spüre.“
Ich spürte eine Berührung an...MEINEN AUGEN!
Ich öffnete sie und das Bild von Mamaverschnitt erschien lächelnd vor mir.
Ich sprang auf und rief:
„ICH KANN SEHEN!“
Und schwupps landete ich auf dem Po, da ich durch das plötzliche aufstehen mein Gleichgewicht verloren hatte.
Der ganze Raum brach nun ich Gelächter aus und ich erröte leicht.
Ups.
Ganz vergessen.
Tolle Nummer, Gracie, du schaffst es immer wieder.
Kapitel 3 - Ein flüchtiger Blick auf die Rumtreiber & endlich raus aus dem Klassenzimmer
Leicht grinsend, aber dennoch besorgt sah mich Livia an.
Ich sah zurück.
Hallihallo, ich bin Madmoiselle Tomatäää, freut mich Sie kennenzulernen.
Okay, ich sollte langsam mal damit aufhören.
Aber es ist schwer sich von alten Gewohnheiten zu trennen.
„Wie geht es dir?“
„Mein Po tut weh.“
Plötzlich prustete Livia los.
„Oh, Merlin! Was habe ich da nur heraufbeschworen?“
Sie bekam sich gar nicht mehr ein.
Ich stand auf, klopfte den nicht vorhandenen Staub von meinen Sachen und sah sie an.
Hmm, die würde sich nicht so schnell einkriegen.
Nun sah ich zu der anderen Person die da stand.
Hmm.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass das Lily Evans ist, was natürlich unmöglich ist, da sie eine fiktive Person ist.
Richi hätte jetzt kindisch gelacht, weil ich fiktiv
gedacht hatte.
Er war noch so kindisch.
Jajaja, ich war auch nicht besser.
„Hallo, mein Name ist-“
„Lily Evans?“ Beendete ich den Satz in einem Ton, den ich immer anschlug wenn etwas sehr unwahrscheinlich war.
Aber sie konnte das natürlich nicht wissen, da sie mich nicht kannte.
„Woher weißt du das?“ fragte sie mich leicht perplex.
Äh, jaaaaa, schon klar.
Vor mir stand Lily Evans, jep, schon kapiert.
Bitte, WAS?!
Wollten mich hier alle verarschen?
„Intuition?“ versuchte ich es, auch wenn ich sah das sie es mir nicht abkaufte.
Meine Aufmerksamkeit wurde von ihr abgelenkt, da sich ein paar gewisse Personen in der hintersten Reihe immer noch nicht eingekriegt hatten.
Provozierend sah ich sie sah und fragte in kühlem Ton
„Was'n so lustig?“
Plötzlich waren sie still und sahen mich leicht irritert an.
Und ich sah sie an.
Eine kleine Glühbirne erschien über meinem Kopf und das Licht ging an.
Ach du Scheiße (mein Lieblingssatz neuerdings),
das sind DIE Rumtreiber!
James Potter alias Prongs, mit seinem strubbeligen Haar und der Brille.
Sah eigentlich ganz Yammy aus, anders als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Ich hatte ihn immer irgendwie als Daniel Radcliff Verschnitt im Kopf.
Aber DER hier...mhhhh...schnurr...sah wirklich...lecker aus.
Jetzt wusste ich warum er so beliebt war.
Peter Pettigrew alias Wormtail, kleine mollig und...naja...keine weitere Aussage.
Remus Lupin alias Mooney.
Oh...bapump...bapump...er sah...vollkommen anders aus als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Ja, er war blass und hatte leichte Schatten und den Augen, aber...er sah einfach HEIß aus.
Hätte ich nie gedacht.
Sein Honigblondes Haar war leicht verwuschelt und sein Blick lag neugierig auf mir.
Ein freches Funkeln in den Augen.
Ich spürte wie die Röte wieder in mein Gesicht wanderte.
Dann sah ich zum nächsten und wäre fast wieder in Ohnmacht gefallen.
Sirius Black alias Padfoot.
Woouah, hatte sich der Raum schon vorher so gedreht?
Mein Lieblingschara saß gerade in Fleisch und Blut vor mir und ich musste mich gerade wirklich im Zaum halten, damit ich mich nicht auf der Stelle auf ihn stürzte und vor der ganzen Klasse vernaschte.
Yammy!
Er sah wirklich hammermäßig aus.
Die Beschreibung in den FF's waren eine Untertreibung die gesetzlich verboten gehörte!
Waaah!
Ich hatte gerade eine megageile Werbungsidee!
Verlieren Sie ihre Augen plus Gehirn? Dann holen Sie sich Sirius Black ins Haus, da kommen die freiwillig zurück! Warnhinweise: Der Verlust von sämtlichen Gehirnzellen ist eine öfter vorkommende Reaktion auf diese enorme Sexyheit. Bei Verlust wenden Sie sich an ihren Arzt oder Apotheker. *Nicht für verheiratete Frauen geeignet.
Okay, das klang 'nen bisschen blöd.
Naja, ich war ja auch blöd, aber egal.
Etwas viel wichtigeres: War Sexyheit ein Wort?
Musste mal in einem Duden nachschauen.
Wenn es kein Wort war, musste man es zu einem machen!
„Grace? Hörst du mir zu?“ Livia hatte mit mir gesprochen.
„HÄ?“
„Okay, danke für deine Antwort. Ich sagte wir müssen jetzt zu dem Schulleiter, Professor-“
„Dumbledore?“ riet ich in die Runde.
Ihre Augen wurden groß.
„Woher weißt du das?“
„Intuition?“
„Jajaja, du und deine Intuition.“, murmelte sie augenverdrehend, jedoch ein Lächeln auf ihren Lippen.
Dann ging sie los.
„Kommst du, Grace?“
„Huh? Eh, ja?“ Ich wollte ihr so schnell wie möglich hinterher und natürlich legte es mich wieder hin.
„Autsch.“, murmelte ich und stand wieder auf.
Die Rumtreiber grinsten mich frech an und ich steckte ihnen die Zunge raus.
Als wir den Raum verließen, konnte man sie vor Lachen brüllen hören.
Jahaaa, schön das ich so lustig war.
Ich sollte echt Komikerin werden.
Kapitel 4 - Professor Dumbledore ist...hmm...& die umgefallene Livia
Der Weg zu Dumby's Büro verlief relativ ruhig, was daran lag das Livia die ganze Zeit wegen mir kichern musste.
Und das nicht nur wegen meiner Showeinlage vorhin, nein, es kam noch besser!
Ich hatte es anscheinend heute nicht so mit dem Gleichgewicht und taumelte gegen die Steinmauern.
Ja, es sah aus als würden die Wände mit mir Ping-Pong spielen.
Als wir vor dem Wasserspeier ankamen (der übrigens Potthässlich war), rief Livia gut gelaunt „Wackliger Wackelpudding.“
Aha.
Wollten mich hier etwa alle verarschen?
Wackliger Wackelpudding.
Von dem Passwort hatte ich ja noch nie gehört.
Und außerdem war es doch auch vollkommen logisch, dass WACKELpudding WACKELT.
Auch egal.
Was regte ich mich eigentlich noch auf?
Es war doch eh schon verrückt genug.
Mit schleppenden Schritten ging ich die Treppe hinauf und Livia trat ohne klopfen in das Büro ein.
„Livia, was kann ich für Sie tun?“ erklang eine freundliche Männerstimme.
„Ach, Professor, mir ist da so ein kleeeeeines Missgeschick passiert...“
„Ein kleines Missgeschick? Und was genau?“
Sie packte mich an den Schultern, zog mich vor sich und sagte „Das.“
Der Schulleiter, alter ich schmiss mich fast weg, sah mal vollkommen anders aus als der im Film.
Lachen unterdrücken, Lachen unterdrücken!
Der Typie hier sah aus wie eine Gandalf-Weihnachtsmann-Verschnitt.
Alter Schwede, Sachen gibt’s die gibt’s gar nicht.
Dumbledore zog dir Augenbrauen hoch.
„Wer ist das, Livia?“
Er wirkte leicht amüsiert.
„Das ist Grace. Grace Bethany. Sie kommt aus Savannah. Das liegt in Georgia.“
Okay, das war jetzt aber zu viel für mich.
Ich bekam einen Lachflash, aber einen von der richtig schlimmen Sorte.
Dumbledore schmunzelte und Livia schien verwirrt.
„'Tschuldigung. Das sind meine Nerven.“, versucht ich mich zu entschuldigen, was mir misslang, da ich noch immer heftig kicherte.
„Also, Livia. Wie kommt Miss Bethany hierher? Ich habe sie noch nie hier gesehen.“
„Alsooo, naja, Sie wissen die Klasse und ich verstehen uns ja gut und sooo. Und naja, sie haben mich gefragt, ob ich denn Beschwörungsformeln könne, da wir irgendwie darauf gekommen sind. Natürlich habe ich gesagt, dass ich es könne und habe es probiert und schwupps-“, sie machte eine Handbewegung. „war die kleine Grace hier.“
„Ich bin nicht klein.“, murmelte ich säuerlich.
„Aber kleiner als ich. Damit hätten wir das geklärt.“
Dumby wirkte nachdenklich.
„Miss Bethany-“
„Grace. Oder Gracie.“, verbesserte ich automatisch.
„Grace, entschuldigen Sie bitte, dass ich mich bisher nicht vorgestellt habe. Mein Name ist-“
„Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore.“, beendete ich grinsend.
Ich musst träumen.
Was anderes war gar nicht möglich.
Garantiert war ich die Treppe runtergefallen, hatte das Bewusstsein verloren und bin dort gelandet wo ich am sehnlichsten hinwollte.
Wahrscheinlich vergnügte er sich gerade mit meinem Körper, ich bekam nichts davon mit und dann würde ich aufwachen und mich miserabel fühlen.
Jep, so war es bestimmt.
„Woher wissen Sie das?“ fragte er leicht irritiert.
Es war ein Traum, also konnte ich es ja sagen ohne das was weltbewegendes passierte.
„Da wo ich herkomme, gibt es Bücher und Filme über all das hier. Aber erst über die nächste Generation. Alles fiktive Gestalten, Sie wissen schon. Ich kenne die Sachen fast auswendig. Außerdem gibt es noch total viele Fanfiction's in denen sich Andere Sachen ausdenken und darüber schreiben.“
„Also, wenn ich Sie richtig verstehe, kommen Sie aus einer anderen Welt in der unser aller Leben nur in Büchern spielt?“
„Jep.“
„Wenn das der Wahrheit entspricht dann können Sie mir ja mal ein wenig über diese, die unsere Welt erzählen.“
„Okay. Hmm, wo fange ich an? Bei Ihnen. Ihr Name ist Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore. Sie sind über 100 Jahre alt. Sie haben eine Schwäche für Muggelsüßigkeiten, besonders Zitronenbonbons haben es Ihnen angetan. Sie haben einen kleinen Bruder namens Aberforth und eine kleine Schwester namens Ariana, die durch Umstände gestorben ist, die ich jetzt lieber nicht nenne. Sie kennen Grindelwald und haben ihn auch besiegt.
Die Stellvertretente Schulleiterin ist Minerva McGonagall, die übrigens Hauslehrerin von Gryffindor ist, ein Animagus der sich in eine Katze verwandelt und sie ist auch noch Verwandlungslehrerin.
Professor Horace Slughorn ist Zaubertrankmeister und Hauslehrer von Slytherin. Seine Lieblingsspeise ist kandierte Ananas. Er schmeißt regelmäßig Partys auf die er seine Lieblingsschüler einlädt.
Dann gibt es noch Rubeus Hagrid, der Wildhüter von Hogwarts. Er ist ein Halbriese, total vernarrt in gefährliche Wesen und in seinem dritten Jahr aus Hogwarts geflogen. Er darf nicht mehr zaubern.
Dann ist da noch Lily Evans. Die ist Schulsprecherin. Rote Haare, smaragdgrüne Augen. Sie ist muggelstämmig und die begabteste Hexe des Jahrgangs. Sie war mal die beste Freundin von Severus Snape, aber in der Fünften ist die Freundschaft zerbrochen. James Potter, einer der Rumtreiber mit dem Spitznamen Prongs, fragt sie bei jeder Gelegenheit nach Dates, wird aber immer abgewiesen.
Zu den Rumtreibern gehören: Remus John Lupin alias Moony, er ist der Vernünftigste.
Sirius Orion Black alias Padfoot, Hogwarts' Cassanova. Peter Pettigrew alias Wormtail. Und eben James. Die vier bauen nur Mist und spielen Streiche.
Sooo, dann gibt’s da noch Lord Voldemort, der mit seinen Todessern Muggel und Muggelstämmige töten will und das auch macht. Er denkt die haben kein Recht zu leben. Viele trauen sich nicht mal seinen Namen auszusprechen. Er war auch mal hier in Hogwarts in Slytherin. Sein Name war Tom Vorlost Riddle. Er hatte sie mal hier als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben, aber seit er abgelehnt wurde, gibt es in diesem Fach jedes Jahr einen neuen Lehrer.
Und beinahe hätte ich es vergessen, Sie haben einen Phönix namens Fawkes.
Sonst noch was?“
Ich hatte das alles in einem Atemzug runtergeleiert und holte jetzt erst mal Luft.
Dumby war erbleicht.
Uiii, bin ich aber gut.
Das schafft ja nicht mal Voldi.
„Das ist...interessant.“, murmelte er nachdenklich.
„Finden Sie? Boah, Professor, Professor kann ich vielleicht so ein Bonbon haben?“
Sehnsüchtig blickte ich die Schale auf seinem Tisch an.
Er grinste und nickte.
Ich stürmte darauf zu und griff hinein.
Keine Sekunde später hatte ich schon ein superleckeres Zitronenbonbon im Mund.
Mmmhhh.
Okay, ich musste jetzt ein Geständnis abgegen: Ich gehörte zu den ASSiB.
ASSib bedeutete soviel wie: Anonyme Süßigkeiten Süchtige in Behandlung.
Ich konnte über 5 Kilo Süßkram in einer Woche verputzen.
Wenn nicht sogar mehr.
Richi meinte immer, irgendwann müsste ich wegen einem Zuckerschock ins Krankenhaus gebracht werden, aber da glaubte ich nicht wirklich dran.
Meine geheime Schwäche, wenn jemand an meinen Süßkram wollte, dann würde es erst Mal einen Catfight geben!
Ohne Kampf würde ich sie nicht hergeben.
Zurück zum Thema.
Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen der hier rumstand und fing an zu pfeifen.
Ich weiß, nicht gerade höflich, aber mir war langweilig.
Dumby war in Gedanken versunken und Livia drehte sich im Kreis.
Boah, das könnte interessant werden.
Ich zählte mit.
1.
2.
3.
4.
5.
Als ich bei 99 angekommen war, kippte sie um.
Oh.
Vielleicht sollte sich mal jemand um sie kümmern.
Nicht das ich ihr nicht helfen wollte, aber ich saß gerade so bequem.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Grace. Livia ist immer so...sehr lebhaft und leicht verrückt. Aber wer von uns ist das nicht?“
Er zwinkerte mir zu.
Ich grinste.
„Professor, ich liege doch richtig in der Annahme, dass das alles hier nur ein Traum ist, oder?!“
Ich hatte keine Ahnung warum ich das fragte.
Immerhin würde mir eine fiktive Person die in meinem Traum entstanden war, mir nicht sagen das es wirklich nur ein Traum war.
„Ich denke nicht, Grace. Auch wenn das alles ein wenig unwirklich erscheint. Könnte ich vielleicht nochmal deine Version von der Geschichte hören?“
Ich zuckte nur mit den Schultern und erzählte alles nochmal von vorne.
Danach sah er wieder sehr nachdenklich aus.
„Geht es ihr wirklich gut, Sir?“
Livia bewegte sich immer noch nicht.
„Es ist alles in Ordnung. Sie hat ihren eigenen Rekord gebrochen.“, erwiderte er schmunzelnd.
„Bei was lag der?“
„95.“
„Oh, vier mehr. Cool.“
Er nickte.
„Über was denken Sie nach?“
Ich hasste es ruhig zu sein.
„Über die Sache und was wir jetzt mit Ihnen machen.“
„Hmm, kann ich nicht einfach zurück?“
„Nein, ich denke nicht. Leider ist uns nur die Formel bekannt, mit der man etwas heraufbeschwören kann, aber keine mit der man es wieder zurückschicken kann.“
Oh.
„Oh.“
„Ja, und genau da sehe ich ein Problem.“
„Ein recht großes, würde ich meinen.“
Er lächelte.
„Aber ich denke, Sie werden sich hier wohlfühlen.“
„Wie meinen Sie das?“
„Ganz einfach: Sie werden hier zur Schule gehen.“
Bitte WAS?
Heute war ein crazy Tag!
I think you're crazy! I think you're crazy! I think you're crazy! Just like me!
Jetzt wo ich so darüber nachdachte, ich hatte das Lied schon lange nicht mehr gehört.
Musste ich unbedingt nachholen.
„Wie meinen Sie das, Sir?“
„Ganz einfach: Nichtmagische Lebewesen können Hogwarts nicht betreten, selbst wenn sie herbeigerufen werden sollten.“
Ich sah ihn an.
Er sah zurück.
Was meinte er?
Ich verstand das nicht wirklich.
Leicht verwirrt legte ich meinen Kopf schief.
„Das heißt Sie sind eine Hexe.“
Hahahahahahahaha!
Bester Witz des Tages!
Ich?
ICH sollte eine Hexe sein?
Auf jeden Fall ein Traum, jep, was anderes war nicht möglich!
Dumbledore sah mich jedoch vollkommen ernst an.
„Sie scherzen?!“
„Nicht im Gerinsten, meine Teuerste.“
„Aber wie soll'n das funktionieren? Ich bin ein stinknormales, wenn auch ein wenig tollpatschiges, Mädchen das auf eine genauso normale High School geht und eine ebenfalls normale Familie hat.“
„In Ihrer Welt schon. Aber hier, sind Sie eine Hexe. In der Welt in der es Magie gibt, die Welt die sie als Fiktion beschreiben und sie doch keine ist.“
„Wenn das keine Fiktion sein soll, was denn bitte dann?“
„Ein Paralleluniversum? Wer weiß.“
Klasse.
Echt super.
Fantastisch.
Natürlich träumte ich.
Das stellte ich nun schon zum zweiten Mal fest.
„Aha.“, machte ich nur.
Dann fügte ich noch hinzu:
„Was haben sie für einen Beweis das ich eine Hexe sein soll?“
Er schien amüsiert.
Was'n jetzt schon wieder?
Alle lachen oder grinsten heute über mich, so schlimm war das normalerweise nicht.
Vielleicht lag es daran, dass man meine Art hier noch nicht kannte.
Genau.
Das wäre eine sehr wahrscheinliche Wahrscheinlichkeit.
Okay, der Satz klang bescheuert.
Egal.
„Zum einen das sie jetzt hier in Hogwarts sind.“
„Mh-Hm, und was noch?“
„Wie wäre es, wenn wir Ihnen schnell einen Zauberstab besorgen und Sie es ausprobieren?“
Ich war nicht sonderlich begeistert von dieser Idee, doch dann kam mir eine.
„Kann ich Ihren Zauberstab benutzen? Den Elderstab?“
Er grinste und nickte.
„YAAAAAY!“ rief ich uns stürmte auf ihn zu.
Er händigte ihn mir aus und ich nahm ihn.
Wow, was für ein langes Ding.
Und wow, was für eine Doppeldeutigkeit in meinem vorigen Satz.
Hmm, jetzt hatte ich eines der 'Heiligtümer des Todes', aus Band 7 der Harry Potter Reihe, in den Händen.
Gut.
Und was genau sollte ich jetzt damit tun?
In den Büchern und so stand ja immer, das man sie schwingen bzw. bewegen sollte, aber ich wollte nicht wirklich Dumby's Büro in die Luft jagen, wenn es doch klappen sollte.
„Worauf warten Sie?“
Darauf das ich aufwache, vielleicht?!
„Ich will ihr Büro nicht hochjagen.“, nuschelte ich.
„Keine Sorge, versuchen Sie es einfach.“
Er lächelte mich aufmunternd an.
Ich zuckte nur mit den Schultern und machte mit dem Stab eine lässige Bewegung.
Plötzlich explodierte eines dieser komischen Geräte auf Dumby's Schreibtisch.
Natürlich machte ich mich gleich wieder zum Affen, sprang einen Satz nach hinten, stolperte Rückwärts über die noch immer am Boden liegende Livia und fiel auf meinen Allerwertesten.
Also so was hatte ich bis jetzt noch nicht hinbekommen!
Aber es schien mir relativ unwichtig, denn ich schrie:
„ICH BIN EINE HEXE, ICH KANN DINGE IN DIE LUFT JAGEN! MUHAHAHA!“
Dann fiel mir auf, was ich gerade gemacht und gesagt hatte und lief rot an.
Dumbledore kicherte.
Gracie? Erst nachdenken und dann sprechen und 'Muhaha'hen.
Bitte lernen!
Merken!
Speichervorgang startet.
Fehlfunktion-Error-Error.
Alter, ich machte heute auf Kommunikationsmittel!
Erst Telefon, jetzt Computer.
Wenn ich wieder zu Hause war, müsste ich echt mal 'nen Psychopathen besuchen.
Moment! Das hieß anders!
Psy---cho---loge!
Das war's!
Aber was war'n dann 'nen Psychopath?
„Professor was ist ein Psychopath?“
„Psychopathie bezeichnet eine schwere Persönlichkeitsstörung, die bei dem Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht. Oft-“
„Okay, okay, das reicht!“
Hatte der etwa Wikipedia studiert?
Wenn ich auf die Seite gehe, finde ich bestimmt dasselbe Zeug.
Vielleicht war er ja einer der Autoren!
Sehr mysteriös.
Der Sache musste ich nachgehen.
„Professor? Was wollen wir jetzt machen?“
„Wie wäre es, wenn Sie erst einmal in ein Haus eingeteilt werden? Morgen gehen wir dann einen Stab für Sie besorgen. Die Materialien und Umhänge lasse ich Ihnen schicken. Welche Größe haben Sie?“
„XS.“, antwortete ich grummelnd.
Ich wollte eine größere Größe, aber über die Umstände warum das so war, wollte ich jetzt nicht wirklich nachdenken.
„In Ordnung. Ihre Umhänge und Schuluniform wird morgen bei Ihnen sein. Den Unterricht können Sie leider noch nicht besuchen, aber wir sie sowieso erst mal auf den Stand einer 7. Klässerin bringen. Nun denn, wollen wir mit der Einteilung beginnen. Ach und bevor ich es vergesse, Livia? Könnten Sie bitte wieder aufstehen?“
Keine Sekunde später stand Livia wieder neben mir.
Hmm, wie es aussah, würde ich nicht die Verrückteste in Hogwarts sein.
(Allein das ich hier war, war schon absurd genug! Ich denke immer noch das es ein Traum ist, aber warum nicht genießen solange er da ist? Muhahahaha-Jaja, ich bin blöd)
Kapitel 5 - Ekliger Hut, Knutschattacke & Ganggespräche
„Setzen Sie sich bitte wieder auf den Stuhl.“, wies mich Dumby an.
Ich gehorchte.
Dann nahm er einen uralten, lapprigen Lederhut von einem Regal und kam mir entgegen.
Das war doch jetzt nicht sein Ernst, oder?!
Der wollte DIESEN ekligen Hut auf MEINE schönen Haare setzen.
Was das Thema Haare anging war ich sehr sensibel.
Nein, nein, nein, nein,nein!
Aber ich wehrte mich nicht.
Natürlich nicht.
Nur ganz kurz dann würde ich diesen verotteten, alten Hut wieder vom Kopf nehmen können.
„Das ist aber sehr unhöflich.“ murrte eine Stimme in mein Ohr.
Oh.
Ich hatte ganz vergessen dass das Ding sprechen konnte.
Ein Schnauben.
„Tut mir Leid.“,murmelte ich.
Klar, jetzt rede ich auch noch mit Hüten, das war ja schon besorgniserregend.
Doch was noch viel schlimmer war, war das der Hut auch noch antwortete!
Zumindest wäre es Zuhause so gewesen.
„Ich verzeihe dir.“, grummelte er.
Gut.
Jetzt hatte ich Frieden mit dem Hut geschlossen.
Wo steckte er mich jetzt hin?
„Hmm, wo stecke ich dich hin...?“
Hatte ich das nicht gerade auch gefragt?
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen der Hut wird senil.
Oh, 'tschuldigung.
„Jajaja.“ murmelte der Hut.
„Ich sehe Mut...List...Intelligenz...eine große Klappe...-“
„Hey!“
„...Wo stecke ich dich nur hin? Du bist vielfältig...doch ich denke...die Gryffindors würden mit deiner Art am Besten umgehen können, also...GRYFFINDOR!“
Gryffindor?
Ich?
Hamma!
Livia tanzte vor sich hin und sang den Namen meines Hauses.
Okaaaaaaay?
Dumby grinste und keine 2 Minütchen später klopfte es an der Tür.
Ich drehte mich natürlich hin und wer kam rein?
McGonagall!
Büüüüüp!
Falsche Antwort!
Muhahaha, ich hatte mich selbst reingelegt!
Und da war ich auch noch stolz drauf?
Bald würde ich mich selbst nicht mehr verkraften!
Ich brauchte meinen RICHI!
Und meinen LAPTOP!
Und meinen IPOD!
Und mein HANDY!
Ohne das Zeug würde ich den Verstand verlieren, wie man gerade schon sieht!
Also, zurück zu den Tür-Leuten.
Es waren, trommelwürbel, Lily und James Potter!
Ähhh, ich meine Lily Evans und James Potter.
Die beiden Schulsprecher!
James grinste mich frech an und Lily lächelte zaghaft.
„Professor Dumbledore? Was-“
„Miss Evans, Mr. Potter, ich möchte Sie darum bitten, die neue Schülerin zu ihrem Gemeinschaftsraum zu begleiten und ihr ein paar Dinge von Hogwarts zu erzählen.
Sie ist übrigens Gryffindor.“
Er zwinkerte mir zu.
Hatte der alte Mann Zuckungen?
„Natürlich tun wir das. Ähm, wie heißt du?“
„Grace. Grace Bethany. Hatten wir das nicht schon mal? Ich meine vorhin als ich mich vor euch zum Deppen gemacht habe.“
Lily grinste und James unterdrückte ein Lachen.
Jaja, ich weiß, ich bin guuut.
„Sooow, Professor, dann dürfte ich jetzt gehen?“
„Natürlich. Wir sehen uns morgen um 8 Uhr in der Eingangshalle. Ach und ich bitte Sie nichts zu sagen, was-“
„Jaja, schon klar....Sir.“
Er grinste.
„Also, kann ich nun?“
„Ja. Gehen Sie.“
Livia konnte sich ihr Kommentar nicht verkneifen.
„Aber pass doch bitte auf, das du nicht wieder hinfällst...oder die Wände mit dir spielen!“
Sie lachte los.
Ha ha ha.
Schadenfreude ist die schönste Freude.
Ist bestimmt ihr Lebensmotto.
Um ihr zu beweisen wie sehr ich meinem Namen entsprechen konnte, stolzierte ich mit erhobenem Kinn auf die beiden Schulsprecher zu.
Jaha, nur das ich die Rechnung ohne mein Glück gemacht hatte.
Denn anstatt anmutig zu ihnen zu schreiten, stolperte ich mal wieder über meine eigenen Füße und flog ziemlich 'ungraceful' auf die Fresse.
Haha, nur nicht auf meine, sondern auf die von JAMES!
Ja, richtig gelesen.
Ich flog volle Kanne auf den Hottie uns stieß ihn um.
Geschockte blaue Kontaktlinsenaugen blickten in ebenso geschockte haselnussbraune mit Brille.
Blaues Haar auf schwarzem. (Jep, ich hatte blaues Haar, um genau zu sein dunkelblau!)
Zahn an Lippe, Lippe an Lippe, Lippe an Zahn.
Ich glaube das sagt alles.
Für einen Moment waren meine gesamten Gedanken wie weggefegt.
Dann brach die Wahrheit über mich hinein und ich realisierte die Situation.
WAAAAAH!
„WAAAAAH!“ schrie ich und rollte mich von ihm runter.
Ein normaler Mensch wäre jetzt aufgestanden.
Aber was mache ich?
Ich bleibe liegen und rolle mich auf dem Boden hin und her.
Peinlich.
Livia hatte einen Lachkrampf bekommen.
Lily verkniff sich mit sichtlicher Mühe das Lachen.
Und Dumby kicherte wieder.
James dagegen lag perplex auf dem Boden.
So war es ungefähr 5 Minuten, dann bekamen sich alle, außer Livia, sich wieder ein.
James und ich standen auf, ich spielte natürlich wieder Madmoiselle Tomatäää.
Natürlich vergaß ich nicht mich zu entschuldigen.
Wir gingen los.
Der Weg verlief anfangs still.
Die Wände spielten wieder Ping-Pong.
James war so in Gedanken versunken, dass er sogar vergaß Lily nach einem Date zu fragen.
Diese jedoch grinste vor sich hin.
Ohmigod!
Ich hatte einen Rumtreiber geküsst!
Einen RUMTREIBER!
Aber nicht irgendeinen, sonder JAMES POTTER!
JAMES POTTER der der Vater von HARRY POTTER wird.
Meine Nerven waren echt am Ende.
Warum noch kneifen, wenn man denkt man träumt?
Küss einfach 'nen Rumtreiber, dann weißt du das du wach bist.
Besser und angenehmer als Zwicken oder Kneifen.
Ist Zwicken und Kneifen das Selbe?
Weiß nicht.
Muss mal Lily fragen.
Das tat ich dann natürlich auch.
Aber schüchtern.
„Lily? Ich habe eine Frage.“
„Ja? Was möchtest du wissen?“, sie lächelte mich freundlich an.
Auch James sah mich nun an.
Seine Augen waren mittlerweile amüsiert.
„Was ist der Unterschied Zwicken und Kneifen?“
Die beiden sahen mich perplex an.
Ha!
Mit der Frage hatten sie nicht gerechnet!
Die dachten wahrscheinlich ich wolle was von Hogwarts wissen, aber da irrten die sich.
Ich wusste ALLES!
Naja, das war jetzt ein wenig übertrieben.
Zum Beispiel wusste ich die Wege nicht.
Genau.
Ich sah die beiden Schulsprecher abwartend an.
Diese tauschten einen Blick, was mich sehr wunderte da Lily ihren Verehrer ja eigentlich nicht ab konnte.
Boah, musste ich die mit dieser simplen Fragen aus der Bahn geworfen haben!
„Äääh, weiß ich nicht.“, antwortete Lily.
Nun sah ich Jamsie an.
„Ähem, ich denke Zwicken ist leicht.-“ Er zwickte mir leicht in den Arm, es tat nicht wirklich weh. „-und Kneifen tut mehr weh, da man mehr Druck ausübt, ungefähr so...“
Zuerst war da nur dieses leichte Zwicken, aber dann drückte er richtig zu.
„AUA!“
„Siehst du? Es tut mehr weh, da ich den Druck verstärkt habe. Vom Kneifen kann man auch blaue Flecken bekommen, vom Zwicken nicht. Ich persönlich denke, das man jemand zwickt, wenn man ihn necken will. Beim Kneifen will man jemand weh tun, möglicherweise weil man sauer ist oder so. Verstehst du?“
Ich nickte.
Er hatte mit mir in einem ruhigen, geduldigen Ton gesprochen, so als würde er mit einem kleinem Kind sprechen.
Eins stand fest: Er würde einen sauguten Vater abgeben.
Schade, dass Harry nie die Gelegenheit haben würde, es herauszufinden.
Nun grinste er mich an.
Leicht verwirrt sah ich ihn an.
„Du bist süß.“
Ich wurde rot und sah das es Lily nicht anders ging.
Meine Gewohnheiten meldeten sich.
„Hast du was mit den Augen? Ich bin doch nicht süß. Ich bin wunderschön?“
Arrogant war ich meine blauen Haare nach hinten.
Er lachte los und sie grinste.
Mein Akt war ja mal sowas von gefaked gewesen!
„Ey, du bist echt hammermäßig! Ehrlich!“
„Jajaja. Aber Lily ist cooler.“
Ich zwinkerte ihr frech zu und sie wurde rot.
„Ja, Evans ist klasse. Apropos, Evans gehst du mit mir aus?“
„Vergiss es.“
Ich brach in Gelächter aus, was mir verdutzte Blicke von meinen Begleitern einbrachte.
„Ihr seit toll!“
„Weißt du, Bethany, ich glaube wir werden noch gute Freunde.“
„Glaube was du glauben willst, wir werden sehen. Übrigens, nicht Bethany, sondern Grace.“
„Okay, Grace.“
„Lily, du kannst mich Gracie nennen, wenn du willst.“
„Klar.“
„Warum darf ich die nicht Gracie nennen?“
„Weil du mich vorhin im Klassenraum ausgelacht hast.“
„Jeder hat gelacht.“
„Deswegen darf mich auch nicht jeder Gracie nennen.“
„Aber-“
„Du darfst mich nur nennen, wenn du gaaaaanz lieb bist. Ich sage dir wenn es soweit ist.“
„Hmm.“, grummelte er.
„Aber weißt du was? Ich glaube Pad wird dich mögen.“
„Echt? Warum sollte mich Sirius mögen?“
„Woher weißt du, dass er Sirius heißt? Ich habe es mit keiner Silbe erwähnt.“
Scheiße.
Er sah mich misstrauisch an.
„Inutition?“, versuchte ich es und Lils brach in Gelächter aus.
„Du und deine Intuition. Du bist wirklich lustig.“
„Meinst du?“
Sie nickte nur.
Naja, wenn sie meinten.
Gemeinschaftsraum & enttäuschende Feststellung
Den Rest des Weges diskutierten Lils und Jamsie über's daten.
Ich blieb still und widmete mich meinen Gedanken.
Es ging in meinem Kopf gerade voll die Party ab.
Bam bam bambambam BÄM!
So in der Art etwa.
Wir liefen die Treppen hoch und ich hatte natürlich vergessen das die sich bewegen konnten!
Treppen und ich hatten es prinzipiell nicht miteinander, aber die hier waren wirklich mies.
Nur weil ich mir die Bilder angeguckt habe (die übrigens voll cool waren und mit mir redeten!), bin ich weitergelaufen und hatte nicht mitbekommen, dass die Treppe die dort hätte sein sollen, schon am anderen Ende des Gebäudes war.
Toll, oder?!
Hätte James mich, wieder mal lachend, nicht aufgefangen, wäre ich einige Stockwerke gefallen.
Aber vielleicht wäre das gar nicht so schlimm gewesen.
Ich wollte schon immer mal wissen wie es ist, durch die Luft zu fliegen und damit meinte ich nicht den einen Meter den ich auf die Fresse flog.
Beeeep!
Dummer, dummer Gedanke!
Ich würde mir doch alle Knochen brechen!
Ich schüttelte den Kopf über mich selbst.
„Gracie? Hallo? Graaaaacie?“
„Hm?“
„Wir sind da.“
Neugierig sah ich auf und genau vor mir hing ein Bild.
Ein Bild mit einer WIRKLICH fetten Dame!
„Passwort?“ fragte sie in herablassenden, nasalen Ton.
„Feenstaub.“ , erwiderte Lily.
Feenstaub, speichern, speichern.
Das Bild schwang auf und die beiden Schulsprecher traten vor mir ein.
Doch bevor ich durch das Portraitloch klettern konnte, hörte ich James durch den Raum brüllen.
„WIR HABEN EINEN NEUZUGANG!“
„Potter!“, hörte ich Lils knurren.
Oh.
Mein.
Gott.
Das würde peinlich werdenö.
Ich spürte wie die Röte meine Wangen hinaufkroch.
Gaaaaanz ruhig.
Ich setzte mein Pokerface auf.
Unwillkürlich musste ich an Lady Gaga denken.
P-P-P-Pokerface P-P-Pokerface...summte ich in meinem Kopf und ging chillig in den Raum.
Alle Augen waren auf mich gerichtet.
Natürlich.
Immerhin war ich die Attraktion des Abends.
Ich sah mich im Raum um und....DA WAREN SIE!
Der Rest der Rumtreiber saßen auf den Sesseln vor dem Kamin.
Sie sahen mich unverhohlener Neugier an.
Und ich sah zurück.
Stare~
Staaaaareeee~
Ich würde den Starrwettkampf nicht verlieren...sofern es einer war.
Schließlich erhoben sie sich und kamen auf uns zu.
Fantastisch.
Dann waren sie da.
Sirius drängelte sich vor und grinste mich an.
Ohhhh, sein Grinsen war einfach nur...
„Hey, Schönheit. Wie geht’s?“
...Schrecklich.
Ich änderte meine Meinung.
Ich hatte ganz vergessen, dass Sirius Black ein Supermacho, Aufreißer und Arschloch war.
Mist.
„Es ging mir gut, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als du in mein Blickfeld getreten bist. Jetzt ist mir schlecht.“
Ich fasste mir gespielt an den Bauch.
Er schien verdutzt, doch dann grinste er wieder.
„Ach, komm, erzähl keinen Mist, Süße.“
„Jaaah, hast recht, ich hab gelogen.“
Ich tat verlegen und er begann zu strahlen.
„Mir ist erst schlecht geworden, als du den Mund aufgemacht hast.“
Lily schmiss sich fast weg.
Sirius schien leicht aus der Bahn geworfen, doch dann fasste er sich wieder.
„Lass und nochmal von vorne beginnen. Hallo, mein Name ist-“
„Sirius Black.“
Er hielt inne.
„Woher weißt du das?“
Ich zuckte mit den Schultern
„Intuition?“
Nun war es soweit, Lily schmiss sich weg.
Sie hatte einen derben Lachflash und James sah sie verzückt an, da er sie wahrscheinlich noch nie so gesehen hatte.
Sirius schüttelte den Kopf und fragte „Und wie heißt du? Ich habe keine Intuition.“
„Du weißt ja bestimmt nicht mal, wie das geschrieben wird.“, murmelte ich.
Keiner bekam es mit, außer einem.
Dieser begann zu kichern.
Remus Lupin.
„Hallo, mein Name ist Remus Lupin. Freut mich dich kennenzulernen, Grace.“
„Woah, du hast dir meinen Namen gemerkt? Jamsie und Lily mussten erst nochmal nachfragen!“
„Nenn mich nicht 'Jamsie'.“
„Jajaja, Klappe. Ich rede gerade mit einer mit ebenbürtigen Person.“
Remus grinste.
„Du kannst mich Gracie nennen wenn du willst.“
Ich lächelte ihn freundlich an und er erwiderte es.
Mein Herz schlug einen Takt schneller.
Dummes Herz, hör auf zu schlagen!
...Etwas an diesem Satz, war vollkommen falsch.
Jep.
Ich begann zu lachen.
Über meine eigene Dummheit.
Die anderen sahen mich leicht verwirrt, aber dennoch amüsiert an.
„Hey, Gracie-“ fing Sirius an, doch ich unterbrach ihn.
„Für dich Grace.“
„Warum?“
„Weil du sie nur so nennen darfst, wenn du gaaaanz lieb zu ihr bist.“, meinte James besserwisserisch.
Streber!
Bitte, kein Kommentar.
„Ach, Gracieee, ich werde
gaaaanz lieb zu dir sein.“
Sirius bewegte seine Augenbrauen anzüglich.
Eeeew!
„Ich verzichte.“
„Du weißt gar nicht was du verpasst!“
„Jajaja. Ich werde es noch bereuen, blablabla, und so weiter uns so fort. Weißt du, Sirius? Nur weil du vielleicht Erfolg bei kleinen Dummchen hast, heißt das noch lange nicht das du mich rumkriegst. Ich bin eine gestandene Frau.“
Ich reckte mein Kinn stolz.
Doch James machte das alles zunichte, indem er meinem Spruch noch etwas hinzufügte.
„Die gerne mal auf die Fresse fällt oder eher auf die Anderer.“
Er klang amüsiert und mir schoss das Blut in den Kopf.
„Hab ich da was verpasst?“
„Ey, Pad, weißt du, die kleine Grace hier ist eine ganz stürmische.“
Er grinste seinen besten Freund frech an und ich wurde röte, wenn das überhaupt noch möglich war.
„Wieso? Was hat sie gemacht?“
Er klang interessiert.
Für meinen Geschmack etwas zu sehr.
„Wir sollten sie abholen und kaum das wir den Raum betreten stürmt sie auf mich zu und knutscht mich ab!“
„ECHT?“
„Nein, nicht echt!“ warf ich ein.
„Es war ein Unfall! Ein Un-Fall! Ich wollte so richtig cool zu euch laufen, weil Livia mihc aufgezogen hatte und bin über meine eigenen Füße gestolpert und auf James geflogen und dann, naja, dann hatten wir einen Zahnkuss.“
„Zahnkuss?“
Ich deutete auf seinen Mund.
Dort war ein kleiner roter Fleck.
Der Fleck an dem mein Zahn an seine Lippe gekommen war oder so.
Ich hatte garantiert auch so einen.
„Ich laufe nicht durch die Gegend und knutsche Jungs ab die mir über den Weg laufen. Auch wenn ich das drauf hätte.“
Mein ehemaliger Liebling grinste mich an.
Ich nicht zurück...obwohl das verlangen ihn gleich hier zu besteigen noch immer vorhanden war.
Böse Gracie, nein aus!
Sein Blick wanderte an mir hinab und aufeinmal wurde sein Grinsen noch breiter.
Was hatte der denn jetzt schon wieder?
Er sah mir wieder in Gesicht und meinte:
„Grace, du hast...wirklich wunderschöne...Augen
.“
Hä?
Ich sah an mir hinab und verstand was er meinte.
Wieder rauschte das Blut hinauf.
Ich hatte ja noch meine normalen Sachen an.
Ich trug schwarz-weiße Ringelstrümpfe die bis an die Oberschenkel gingen.
Dann schwarze kurze Hot-Pants die knapp über meinem Hintern endeten.
Und dann noch der Knaller!
Mein schwarzes Spagettiträgertop, mit dem Megaausschnitt, auf dem in Knallroter Schrift geschrieben war:Schau mir in die Augen, Baby!
Und es waren damit nicht die Augen in meinem Gesicht gemeint.
Sondern die Beiden die meine zwei besten Freundinnen schmückten.
Perversling.
„Ja, ich weiß. Echt toll, oder? Und die sind der Schwerkraft noch nicht begegnet.“
Ich zwinkerte ihm verführerisch zu und tigerte dann Arschwackelnd zu Lily, die sich zu ihren Freundinnen verzogen hatte.
Ich musste Sirius doch ein wenig provozieren.
Und ich wusste das er mir hinterher sah.
„Hey, Gracie. Willst du mit zu mir in den Schlafsaal? Janizz hat gesagt, sie würde den Schlafsaal wechseln, es macht ihr nichts aus.“
Lils lächelte mich freundlich an und ich nickte wild.
Ich sah auf die Uhr und ach du heilige Scheiße!
Es war ja schon abends!
Ich musste ins Bett, sonst würde ich meinen süßen Arsch nicht aus dem Bett bewegen können.
„Ähem, Lily? Wo ist der Schlafsaal?“
Sie zeigte ihn mir, genau wie mein Bett.
Seufzend ließ ich mich darauf fallen.
Himmlisch.
Lily borgte mir einen von ihren Pyjamas, da ich ja gerade keine hatte.
Ich zog mich um und sagte ihr Gute Nacht.
Dann schlüpfte ich unter die Decke und schlief ein.
Vielleicht würde ich, wenn ich aufwachte wieder Zuhause sein.
Auch wenn mich das ein wenig traurig stimmte.
Ein Traum, meine Sachen& ein Rock in meiner Hand
Ich träumte.
Das hoffte ich zumindest.
Ich flog auf einem pinken Nilpferd durch die Gegend, als wir landeten verwandelte sich in ein blaues Walross und fing an den Titelsong von Spongebob Schwammkopf zu singen.
Dann kam Sirius im Elefanten-Stringtanga angerannt, ihr wisst schon, der wo der Rüssel...ach auch egal.
Jedenfalls hatte er nur diesen String an und rannte dann an mir und dem Walross vorbei und sprang auf ein Trampolin, während er rief „Bom Chicka Wah Wah!“
Als nächstes kam James im pinken Tütü mit einem gleichfarbigen Regenschirm angeflogen und stürmte auf Lily zu, die mit lauter kleinen Remusen jonglierte.
Dumby und Livia kamen auch noch vorbei.
Livia ritt auf Pettigrew, während sie „HÜJAH!“ rief und Dumby hüpfte im Borat-Badeanzug neben ihr her.
Nur das Dumby den in Neonblau hatte.
Zusammen sangen alle dann noch „Rolle, rolle, rolle,roll mein Ball“ von Pitiplatsch und Schnatchen, dazu rollten sich alle auf dem Boden rum.
Ich stand dämlich im Hulakostüm daneben und versuchte mich im Kreis zu drehen ohne das alle meine Unterwäsche sahen.
Erschrocken riss ich die Augen auf.
Alter Schwede, was war denn das gewesen?
Crazy-Dream.
Unwillkürlich begann ich zu grinsen, als die Bilder von James und Sirius wieder in meinen Kopf kamen.
Oh Gott, ich musste es hinbekommen, dass sie irgendeine Wette gegen mich verloren, dann würde ich sie nämlich dazu zwingen das für einen ganzen Tag zu tragen!
Munter sprang ich auf und sah auf die Uhr.
Es war 5 Uhr.
Die anderen schliefen natürlich noch, aber für mich war es die perfekte Zeit um mich fertig zu machen.
Ich streckte mich einmal und dann fiel es mir wieder ein.
ICH HATTE JA GAR NICHTS ZUM STYLEN! WAAAAAAH!
Missmutig stand ich auf und sah vor mein Bett, vielleicht waren meine neuen Schuluniformen ja da.
Also schaute ich nach und dann fiel mir meine Kinnlade runter.
Vor meinem Bett standen die Sachen die mir der Schulleiter versprochen hatte.
Aber auch noch was anderes.
Ein riesiger, schwarzer Rucksack mit einem Drudenfuß drauf.
MEIN riesiger schwarzer Rucksack mit einem Drudenfuß drauf!
Ich quitschte erfreut, aber dennoch leise.
Schnell machte ich ihn auf.
Ich hätte fast geheult.
Vor Freude natürlich!
In diesem Rucksack war ALLES drinne was ich liebte.
Außer meiner Familie natürlich.
Es musste verzaubert wurden sein, sonst hätte nie so viele Sachen reingepasst.
Ich packte aus.
30 Paar Schuhe (Jaaah, ich hatte eine Macke, das war mir bewusst.)
10 Pullover.
20 T-Shirts.
27 Shirts.
33 Tops.
5 Jeans.
3 schwarze Hosen.
22 Leggings. (Ich brauchte nunmal Auswahl!)
14 BH's.
Seeeeehr viel Unterwäsche.
11 Schlafanzüge(also Pyjamas, Hemdchen & so weiter)
10 Röcke (da hätten sie mehr holen können! Aber ich will mich nicht beschweren.)
Dann verschiedene Accessoires.
Meinen RIESIGEN Schminkkoffer.
Jaaaaahaaaaa!
Ich hätte fast geweint.
Sie hatten selbst sie geholt, meine HAARFARBEN!
Meinen kleinen Süßigkeitenvorrat, den ich vor Richi geheim hielt.
Fotos (also welche von meiner Familie & Freunden, auch Alben)
Selbst mein Handy, Ipod und Laptop hatten sie geholt, auch wenn diese hier nicht funktionieren!
Ich war soooooo unendlich glücklich.
Ich packte meinen Schminkkoffer und eine Haartönung.
Es wurde Zeit, meine Haare zu verbessern.
Dann nahm ich noch mein Duschzeug (was auch dabei gewesen war) und verschwand im Badezimmer.
Zuerst duschte ich schön heiß.
Dann färbte ich mir knallrote Strähnchen in die Haare.
Zähne putzen und so.
Dann schminken.
Ich entschied mich für Smokey-Eyes.
Als nächstes war das Anziehen dran
Da ich heute ja nicht am Unterricht teilnehmen würde, entschied ich mich dafür KEINE Schuluniform anzuziehen.
Keine Sorge, ich wollte nicht nackt gehen.
Ich zog eine meiner Leggins raus.
Knallrot mit schwarzen Leopardenmuster drauf.
Darüber zog ich schwarze Hot-Pants
Dann wühlte ich mein Giftgrünes Top heraus auf dem in schwarzen Buchstaben:Heiß
stand.
Dazu zog ich einfach fantastische Pumps an die ich bei X-Trax ergattert hatte.
Sie waren nicht gerade billig gewesen, aber wozu hatte ich Geld gespart?
Sooo, fertig.
Ich besah mich im Spiegel.
Hmm, guuut!
Manche hatten mich früher immer, wegen meines Kleidungsstils, Gruppen zugeordnet zu denen ich mich selbst nicht zählte.
Einmal nannten sie mich Punkerin, dann Emo, dann Grufti und Gothic.
Ich hatte wirklich schon alle Gruppen durch, aber ich gehörte zu keiner.
Ich war einfach nur ich.
Ich zog mich an wie es mir gefiel und wie ich mich fühlte.
Was war so schwer daran zu verstehen?
Kein Plan.
Ich ließ mich auf mein Bett plumpsen und starrte auf die Uhr.
Kurz vor halb acht.
Hmm, ich hatte noch zirka eine viertel Stunde bis zum Frühstück.
Ich zuckte mit den Schultern und räumte meine Sachen in den Schrank.
Dann wachten die ersten auf.
Lily rieb sich die Augen.
„Morgen.“,nuschelte sie.
„Guten Morgen!“ strahlte ich.
„Strahl nicht so, dass tut ja weh in den Augen.“, grinste Betsy.
Hatte ich gestern noch so nebenbei mitbekommen.
Sie zogen sich an und machten sich fertig.
Dann sahen sie mich an.
„Hat dir schon mal jemand gesagt, das du einen total verrückten, aber dennoch stylischen Kleidungsstil hast?“
„Jep, mein bester Freund.“, grinste ich Betsy an.
„Wollen wir?“ fragte Lily noch immer verschlafen.
Auf dem Weg in die Große Halle waren alle Blicke auf uns gerichtet.
Warum wohl, dachte ich ganz unschuldig.
„Hey, Gracie, du bist ein echt bunter Vogel.“, meinte Bets erneut grinsend.
Ich erwiderte es.
„Hattest du die Strähnchen gestern schon?“ fragte Lily leicht irritiert.
„Nope. Habe sie mir heute morgen reinegefärbt.“
„Das sieht cool aus, kannst du sie mir auch färben?“
Wieder Betsy.
Ich sah sie an.
Sie hatte mittellanges blondes Haar.
„Klar, mache ich. Aber auf Muggelart.“
Sie nickte lächelnd.
„Und noch was, Gracie? Hattest du gestern nicht blaue Augen?“
Oh, sie war echt gut!
„Jaaaah.“
„Und warum hast du dann heute, diese ...grauen Augen?“
„Weil ich mir Kontaklinsen reinmache!“ erwiderte ich fröhlich.
„Warum?“
„Weil ich meine Augen nicht mag. Aber ich mag es jeden Tag anders auszusehen!“
Die beiden schüttelten nur grinsend ihre Köpfe, während ich schwungvoll vor ihnen lief.
Heute hatte ich tolle Kontaktlinsen drin.
Sie waren von einem hellen Grau.
Die ihres jedoch, war von einem fetten schwarzen Ring umgeben und die Pupillen waren natürlich auch schwarz.
Aber meine Augen sahen einfach hammer aus.
Jep.
Ich lief supergelaunt die Flure entlang und freute mich gerade sooo sehr darüber, das ich in meinen Pumps heute ohne Unfälle laufen konnte, da passierte es.
Ich flog im hohen Bogen auf die Fresse, hielt mich aber am Rock eines Mädchen in meiner Nähe fest und zog ihn mit mir herunter.
Das Mädchen stand jetzt in Snoopey Unterwäsche vor seeeehr vielen Schülern und lief rot an.
Ich wurde mindestens genauso rot, da ich flach auf dem Boden lag und einen Rock in der Hand hielt.
Klasse Anfang für den ersten Tag in Hogwarts!
Die Große Halle - Teil I
Ein paar Schocksekunden vergingen.
Dann rannte das Mädchen schreiend weg und Betsy und die anderen brachen in lautes Gelächter aus.
Ja, schon toll.
Lacht ruhig.
Lass mich einfach liegen.
Kein Problem.
Nein, gar nicht.
Ich drehte mich auf den Rücken und setzte mich auf.
Lily kicherte wie irre und Betsy lag nun auch schon vor mir auf dem Boden und lachte Tränen.
Schön das es euch so gefällt, ist gar nicht peinlich.
Nein.
Gar nicht.
Hmm.
„Ge-geht's dir gut?“ fragte Lils zwischen ihrem Gekichern.
„Hmm.“, murrte ich.
„Betsy, geht’s?“ fragte ich in gespielt genervten Ton.
Sie nickte, doch hielt noch immer ihren Bauch der von ihrem Lachen erschüttert wurde.
Haha.
Wie lustig.
„Können wir gehen?“ wollte ich wissen, während ich aufstand.
Die beiden nickten und wir tigerten zur Großen Halle.
Dann kam ES.
Oder eher SIE.
Die Große Halle.
Hmm.
Wie beschreibe ich sie am besten?
Megahammersupermäßig.
Krasse Scheiße.
Saugeilenuckelbrause.
...Okay, das letzte Wort hatte ich gerade erfunden und ergab ja mal sowas von keinen Sinn.
Unwillkürlich begann ich die Hogwartsmelodie zu summen.
Dam dadadam da dim da dim da dim da da di di dum.
Betsy und Lily sahen mich merkwürdig von der Seite an.
Ich konnte die Frage praktisch in ihren Augen lesen.
Woher kennst du die Schulmelodie?
Und die konnten sich bestimmt auch, die Antwort denken: Intuition!
Hihihi, ich und meine Intuition.
Langsam fand selbst ich es lustig.
Mein neues Lieblingswort.
Lalalalaaaaaaa.
Die Panne vorhin war nicht wirklich schlimm.
Jaaah, sie war peinlich.
Aber das ist ja Dauerzustand bei mir.
Ich war schon läääääängst wieder darüber hinweg.
Ich war wieder gut drauf.
Wir standen genau im Eingang der Großen Halle und mir war seeehr bewusst das alle Blicke auf uns gerichtet waren.
Okay, eher auf mich.
Ich war wirklich ein bunter Vogel!
Muhahahaha.
Memo an mich selbst: Liebe Grace, bitte schraube den Größenwahnsinn etwas runter, zuviel davon ist nicht gut am Morgen.
So, das wäre dann ja geregelt.
Also, ich war ja wieder super gut drauf, als dann ein zartes Stimmchen hinter mir ertönte.
„WAS ist DAS? Oh, hallo Grace.“
Sirius Black.
Ich sah ihn abschätzig an.
Hmm.
Idiot.
Verdammter Idiot.
Verdammt gutaussehender Idiot!
Menno, Gracie, solche Gedankengänge werden dir nicht dabei helfen ihn zu verabscheuen.
Moment!
Wann genau hatte ich beschlossen ihn zu verabscheuen?
Nein, nein, nein.
Verabscheuen war ein wenig zu viel.
Aber trotzdem ein Krieg würde toben und ich würde bis zum Schluss kämpfen!
MUHAHAHAHA!
Graaaaaace?
Wie war das gleich mit dem Größenwahnsinn?
Genau.
Runterschrauben.
Hmmmm, bei was würde Mr. Black jetzt eine Krise kriegen?
AH!
RICHTIG.
„Ha ha ha, wie lustig Sirius. Voll der Kra - ach du Scheiße! Ist das etwa ein Pickel auf deiner Stirn?“
Ich tat totaaaal entsetzt.
Er riss die Augen auf und – oh Gott!
Das war doch jetzt nicht etwa sein ernst, oder?!
Er griff in seine Tasche und holten einen...einen...einen SPIEGEL raus!
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen er sei schwul.
Oh, Fuck, war das jetzt schwer nicht laut loszulachen.
Ein Blick auf meine Freundinnen zeigte mir, dass es ihnen nicht anders ging.
Der Rest von den Rumtreibern grinste ebenfalls.
Sirius suchte seine Stirn ab, eine Minute verging.
Dann sah er mich missmutig an.
„Du hast gelogen!“ grummelte er.
Und genau das gab mir den Rest.
Ich lachte schallend los.
Ich konnte es nicht mehr drin behalten.
Mein Bauch tat schon weh!
Oh Mann, das war einfach herrlich gewesen!
„Ein Spiegel! Ein Spiegel!“ freute ich mich zwischendurch, wenn ich mal Luft bekam.
Als ich mich dann einigermaßen eingekriegt hatte, mit Tränen in den Augen, sah Mr. Black mich grimmig an.
„Jaja, du hast mich reingelegt. Freu dich und dreh dich im Kreis.“
Oooooh, JETZT hatte er es mir aber gegeben!
Denkste!
Ich grinste ihn frech an und drehte mich dann wirklich einmal lachend im Kreis.
Uuuuiiii, das war aber lustig!
Müsst ihr auch mal ausprobieren, wenn ihr mir nicht glaubt!
Als ich ihn wieder ansah, stand sein Mund offen.
Er war BAFF.
Hihihi, lustiglich.
„W-“ begann er, doch ich unterbrach ihn.
„Das war total lustig! Musst du auch mal ausprobieren! Sich freuen und im Kreis drehen gibt einem voll den Kick, Alter!“
Schwungvoll drehte ich mich um und wäre fast wieder auf die Fresse geflogen, weil es etwas zu viel Schwung gewesen war.
Betsy fing mich auf.
Dankbar sah ich sie an.
Zusammen stiefelten wir dann zum Gryffindortisch.
Die Jungs ließen wir stehen.
„Dem hast du's aber gegeben.“, murmelte Betsy mir frech zu.
Und Lils stimmte nickend zu.
„Ah! Da sind Alice und Rainy. Kommt, Mädels.“
Alice war höchstwahrscheinlich die zukünftige Alice Longbottom.
Nicht mit Namen ansprechen, Gracie, merken, merken.
Sie hatte schwarzes, kinnlanges Haar und große braune Augen.
Das Mädchen neben ihr, war wahrscheinlich Rainy.
Wow.
Sie war hübsch.
Auch ein Blondchen.
Ihre Haare hatten einen hellen Blondton, waren aber nicht platin.
Sie waren rückenlang und hatten ganz leichte Wellen.
Große, geradezu riesige himmelblaue Augen.
Ohhhhh, eine Schönheit wie sie im Buche stand.
Jetzt war ich eifersüchtig.
Ich war nicht so hübsch, ich war einfach nur...bunt.
Der Einzige der mich je wirklich hübsch genannt und es ernst gemeint hatte, war Richi gewesen.
Richi.
Mein Richi.
Mein bester Freund.
Ich wurde traurig.
Ich vermisste ihn.
Ja, ich war noch nicht mal einen Tag hier, aber wir beide waren nie solange getrennt voneinander.
Wenn Wochenende war, trafen wir uns einfach.
Abends telefonierten wir.
Wenn einer krank war, besuchte der andere ihn und wurde ebenfalls krank, damit wir das zusammen ausstehen können.
Wenn einer von uns verreist war, cammten wir einfach über unsere Laptops.
Wir sahen uns JEDEN Tag.
Selbst wenn wir uns einmal stritten, was selten vorkam, dann hielten wir noch irgendwie Kontakt zueinander.
Wir waren einfach unzertrennlich.
Wir kannten uns schon seit unserer Geburt.
Unsere Eltern waren die besten Freundinnen gewesen und zufälligerweise auch fast gleichzeitig schwanger geworden.
Das lustige war, das sie uns fast am selben Tag bekommen hatten.
Richi hatte am 12. November um 23.59Uhr Geburtstag.
Meinen feierte ich am 13. November um genau 00.00Uhr.
Hamma, oder?!
Deswegen feierten wir immer gleich zusammen.
Wir beide haben fast jeden Tag zusammen gespielt oder sonst was gemacht, also Sachen die Babys eben machen.
Wir haben zusammen laufen gelernt.
Unsere ersten Worte, waren weder 'Mama' oder 'Papa'.
Bei mir war es 'Richi', okay es klang mehr wie 'Ishi', aber die Geste zählte.
Und bei ihm war es 'Gracie' oder wie er es ausgesprochen hatte 'Wehsi'.
Unsere Eltern hatten sich fast weggeschmissen.
Die hatten uns sogar in Hochzeitsklamotten gesteckt und 'nen Foto davon gemacht!
Unglaublich, oder?!
(Ich sollte mich nicht beschweren, immerhin hing es eingerahmt in meinem Zimmer!)
Auf jeden Fall, müsste doch jetzt klar sein, wie nahe wir uns standen, oder?!
Und ich jetzt, genau in diesem Moment, vermisste ich ihn so sehr, das sich mein Herz zusammenzog.
Ich blieb stehen und starrte ins Leere.
Richi.
Wie es ihm wohl ging?
Machte er sich Sorgen um mich?
Regte ihn mein Verschwinden sehr auf?
Mir war klar geworden, dass das hier kein Traum sein konnte.
Viel zu real waren die Gefühle, Empfindungen.
Und man konnte ja in einem Traum schlecht träumen und aufwachen, oder?!
Oder den Geschmack eines Bonbons schmecken.
Egal.
Richi, Richi, Richi.
Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Fuck!
Das dürfte jetzt nicht passieren!
Nicht jetzt!
Nicht hier!
Niemals!
Ich versuchte sie wegzublinzeln.
Es funktionierte nicht.
Missmutig setzte ich mich.
Jaaaa, jetzt denkt ihr bestimmt das Falsche.
Ihr denkt bestimmt, dass ich mich auf die Bank gesetzt hätte-
Falsch gedacht.
Ich ließ meinen süßen Arsch einfach mal auf den Boden fallen.
Nur das es diesmal mit Absicht war.
„Ähem, Gracie? Weißt du, hier ist eine Bank. Da kann man sich drauf setzen.“, erklärte Betsy mir als würde sie mit einer Zeitbombe reden.
„Hier unten ist es auch ganz bequem.“, meine Stimme war krächzig.
„Hey, was ist los mit dir, Gracie?“ wollte nun Lily wissen.
Ich holte Luft, sah sie an und meinte dann leicht verzweifelt
„Meine Augen machen gleich Pippi!“
Die Große Halle - Teil II & Törtchencatfight
Betsy rutschte von der Bank zu mir auf den Boden.
„Warum? Was ist los? Gerade warst du doch noch so gut drauf gewesen.“
„Hmm, aber dann ist mir etwas eingefallen und ich habe drüber nachgedacht und jetzt bin ich total down.“
„Über was hast du nachgedacht?“
„Über Richi.“
Ich sah schon die Frage auf ihrer Zunge brennen, wer wohl dieser Richi war.
Und ob er mein fester Freund sei.
Doch konnte sie die Frage nicht stellen, denn die Rumtreiber unterbrachen uns.
Ich spürte zwei große Hände an meiner Taille.
Dann merkte ich nur noch wie sich der Boden von meinem Hintern und meinen Füßen verabschiedete und ich hing in der Luft.
Uuuh, ich kann fliegen!
Grace, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt sich darüber zu freuen in die Luft gehoben zu werden.
Die Hände bugsierten mich auf die Bank neben Lily.
Ein Blick nach rechts verriet mir, dass mit Betsy dasselbe geschehen war.
Wir beide drehten uns synchron um und sahen nur noch wie James und Sirius um den Tisch herumliefen um sich wahrscheinlich dann zu ihrem anderen Freunden zu setzen, die uns rein zufällig gegenüber saßen,
Ich sah nach vorn.
Mir gegenüber saß Remus.
Ohhhh, sah der süß aus!
Was war denn nur los mit mir?
Ach, egal.
„Guten Morgen.“; begrüßte er mich lächelnd.
Dieses Lächeln!
Schmelz....
Mein Herz klopfte rum, (ja ich weiß, wenn es das nicht tun würde, würde hier was nicht stimmen, aber die Geschwindigkeit war anders als sonst)
„Morgen.“, erwiderte ich schüchtern.
Moooment!
Schüchtern?
Diese Stimmenlage?
Warum hatte ich die Stimme drauf, die ich immer nur hatte, wenn ich einen Kerl WOLLTE?
Also, nicht nur zum Sex, sondern so richtig.
Er grinste.
Ich grinste zurück.
Plötzlich tauchten zwei Gestalten an seiner Seite auf.
Mr. Potter und Mr. Machomann-ich-krieg-sie-alle.
„Hey, Grace, du bist vielleicht leicht. Schon mal was von essen gehört?“
Okay, jetzt hatte er es mir wirklich gegeben.
Mein Schwachpunkt.
Ich sah ihn an und alle mich.
Wahrscheinlich wunderten sie sich, dass ich nicht antwortete.
Ich starrte ihn einfach nur an.
Und er zurück.
„Waaaas? Keinen Spruch auf der Lippe, [style type=“italic“]Gracie[/style]?“
Um ehrlich zu sein, ich hatte keine Lust zu antworten.
Sirius Black war wirklich ein Trampeltier.
Ausnahmsweise schien James, jaaah richtig gehört, zu merken das mir dieses Thema unangenehm war und wechselte es.
„Hey, Grace! Ich habe gehört, dass du einem Mädchen aus Hufflepuff den Rock runtergezogen hast als du hingeflogen bist! Stimmt das?“
Lily und Betsy brachen in Gelächter aus und ich nickte zaghaft.
Nun lachten auch die Jungs und ich zuckte nur mit den Schultern und tat mir Essen auf, bis der Teller randvoll war.
„Ach, genau! Wir haben vergessen die jemanden vorzustellen! Das sind -“
„Alice und Rainy?“
Die Beiden sahen mich an, genauso wie die anderen.
„Woher weißt du das? Und jetzt komm nicht wieder mit der Intuition.“, meinte Lily.
Gespielt verwirrt sah ich sie an.
„Dieses Mal war es auch keine. Du hast mir die Namen vorhin gesagt.“
„Oh, stimmt ja.“, Ich begann zu kichern.
„Hi, mein Name ist Grace. Für euch Gracie.“, ich grinste.
Sie erwiderten es.
„Alice.“
„Rainy.“, die beiden hatten angenehme Stimmen.
James wandte sich Lily zu und begann mit ihr darüber zu diskutieren, was so schlimm daran wäre, wenn er mit ihr ausgehen würde.
So, da nun alles geklärt wäre, könnte ich ja essen.
Und natürlich tat ich das auch.
In weniger als 2 Minuten war mein Teller leer und ich tat mir erneut auf.
Remus brach in Gelächter aus.
„Was?“ schmatzte ich.
Jaja, ich weiß, echt gute Manieren.
„Du machst Prongs und Pad Konkurrenz.“
„Hmm.“, ich sah ihre Teller an, auf denen noch ein paar Sachen lagen.
Dann zuckte ich mit den Schultern und aß weiter.
Nach meinem vierten Teller, stillte sich mein Hunger allmählich.
„Gibt's noch Nachtisch?“ fragte ich in die Runde.
Rainy sah mich mit großen Augen an.
„Aber du hast doch gerade vier Teller verputzt. Bist du noch nicht satt? Ich hätte nicht mal die Hälfte geschafft.“
Ich zog meine Stirn kraus.
War ich satt?
Hmm.
Nope, da passte noch was rein.
„Nein, bin noch nicht satt. Brauch noch was Süßes. Gehöre zu den ASSiB.“
„Was sind die ASSiB?“ wollte Lils neugierig wissen.
„Anonyme Süßigkeiten Süchtige in Behandlung. Obwohl ich mich zurzeit nicht in Behandlung befinde und deshalb auch zuschlage wie sonst was.“
„Wieso bist du Süchtig danach? Wie viele ist du denn am Tag?“ fragte Betsy leicht scherzhaft.
„Manchmal ein paar Kilo, kommt drauf an wie viele ich zur Verfügung habe.“, erwiderte ich völlig ernst.
„Oh, Merlin.“
Ich nickte nur zustimmend.
„Und jetzt kommt der Horror: Egal wie viel ich esse, ich nehme nicht zu!“
Jetzt vielen ihnen wirklich fast die Augen raus.
Ich zuckte mit den Schultern.
Keiner der Rumtreiber hatte zugehört, nur Remus.
Dieser kicherte vor sich hin.
Bei dem Getuschel von James, Sirius und der Ratte hörte ich den Namen „Snivellus“.
„Snape?“ fragte ich neugierig.
„Woher-“
„I-N-T-U-I-T-I-O-N“
Ich sah mich in der Halle um und erblickte ihn.
Also jetzt mal ehrlich, sooo schlimm sah er gar nicht aus.
Er war ein wenig blässlich, seine Nase war ein wenig größer und okay, seine Haare waren fettig.
Aber das er schlecht aussah, wäre eine Unterstellung gewesen.
Grinsend stand ich auf und lief weg.
Wohin wohl?
Richtig!
Ich ging am Ravenclawtisch vorbei, wo mir einige Jungsblicke folgten.
Ich zwinkerte ihnen frech zu und ging dann weiter zum Slytherintisch.
Viele musterten mich mit argwöhnischen Blicken, doch ließ ich mich nicht davon stören.
Ich ging einfach weiter bis ich vor Snape stand, lächelte den Jungen neben ihm kurz an.
Dieser machte darauf ein wenig Platz und ich ließ mich auf die Bank fallen.
Mein Rücken zum Tisch gewandt.
„Hi.“ Begrüße ich Severus grinsend.
„Was willst du?“ fragte er kalt.
„Das geht auch ein wenig netter. Wie wäre es mit: Hallo oder Hi?“
„Was willst du?“
Ich seufzte auf.
„Ich will dich kennenlernen.“
„Ja, schon klar. Und dann machst du mich zusammen mit deinen besten Freunden Potter und Black fertig. Danke, aber darauf kann ich verzichten.“
„Nenn Black nicht meinen Freund, Severus.“,knurrte ich ihn an.
Offiziell stimmte das sogar.
Sirius war nicht mein Freund, er ärgerte mich nur.
Für einen Moment sah er erschrocken aus, weil ich seinen Namen kannte.
„Lily hat mir deinen Namen verraten.“, flunkerte ich schnell.
Seine Gesichtszüge entspannten sich und er sah sogar ein wenig erleichtert aus.
Also irgendwie...war er knuffig.
„Und wie heißt du?“
Ah, er zeigte nun ein wenig Interesse.
„Grace Bethany. Kannst mich Gracie nennen, Potter und Black regen sich auf, weil sie das nicht dürfen.“
Ich zwinkerte ihm frech zu und...OH MEIN GOTT!
Severus Snape lächelte, LÄCHELTE!
„Okay, Gracie.“
Ich lehnte mich nach hinten.
Dummdummdummdummdumm.
Anstatt mich an die Tischkante zu lehnen, rutschte ich von der Bank in die Ritze zwischen Tisch und Bank.
Oh Gott, und ich kam nicht mehr hoch.
Ich merkte die Blicke der Slytherins auf mir und dann brach der ganze Tisch in Gelächter aus.
Mir schoss das Blut in den Kopf.
Ich hörte die Rumtreiber durch den Raum rufen.
Ah, sie wollte auch sehen, was passiert war.
Hmm, schön, wie die sich um mich sorgen.
Menno.
„Kann mir mal jemand helfen?“ fragte ich kleinlaut.
Severus und der Junge der zur Seite gerückt war standen auf und zogen mich raus.
„Danke.“
Wir drei setzten uns.
Ich hatte noch nicht vor zu gehen.
Nun wandte ich mich an den Jungen neben mir, als er mir geholfen hatte war mir etwas aufgefallen.
Ich musterte sein Gesicht genau.
Aristokratisch, schwarzes Haar mit leichten Locken und graue Augen.
Oh.
„Regulus Black?“
„Woher weißt du das?“
„Intuition.“, grinste ich und er erwiderte es.
Heute ist Grinsekatzetag!
„Freut mich dich kennenzulernen, Grace.“
„Mhhh, ganz meinerseits. Gracie. Ich mag dich gleich auf Anhieb viel mehr als deinen Bruder.“
„Alsooo, meine beiden neuen Lieblingsjungs, ich werde jetzt mal wieder rübergehen, weil ich meine Süßigkeitenration retten muss. Wir sehen uns.“
Ich zwinkerte den Beiden zu und klaute mir noch schnell ein Erdbeertörtchen von Severus' Teller.
Fröhlich lief ich zu meinem Tisch zurück, an dem Sirius gleich versuchte mir mein Törtchen wegzunehmen.
„Gib das her! Das kommt von den Schlangen, es muss vernichtet werden!“
„Lass mein Törtchen in Ruhe, Black!“
„Gib es her!“
„Finger weg!
„Bethany!
„Black! Das ist MEIN Törtchen!“
„Gib schon!“
„Nicht über meine Leiche!“
„Na, wenn ich über Leichen gehen muss, dann bitte!“
Er kletterte beinahe über den Tisch und ich wollte schon wegrennen, da sprang er von hinten auf mich drauf und wir beide landeten auf dem Boden der Halle.
Mein Törtchen hielt ich natürlich hoch, damit es nicht beschädigt wurde.
„Safe.“, murmelte ich.
Doch Sirius streckte sich schon danach.
„MEIN TÖRTCHEN! MEIN TÖRTCHEN! LASS ES IHN RUHE!“
„GIB DIESES DUMME DING HER!“
„NEIN! MEINS, MEINS, MEINS!“
„BETAHNY GIB ES HER!“
„NIEMALS!“
Ich rollte uns um, so das ich auf ihm war.
Unsere beide Atmungen gingen schwer.
„Mein-Törtchen-du-niemals!“
Ich sah auf ihn hinab.
Ich hatte gewonnen.
Genüsslich biss ich hinein.
Er stöhnte auf und ich grinste, natürlich erst nachdem ich runtergeschluckt hatte.
„Gewonnen! Mein Törtchen.“
Plötzlich hörte man die ganze Halle lachen.
Oh, hatte ich ja ganz vergessen.
Sirius schien es nicht anders zu gehen.
Verwirrt sahen wir uns um.
Diese Gelegenheit nutzte Sirius und riss mir meine Süßigkeit aus meiner Hand.
Neeeeeeeeeiin!
Er rannte weg und ich hinterher.
In meinen Pumps!
„Blaaaaaaack!“ schrie ich und hüpfte auf seinen Rücken.
„Gib-mir-mein-Törtchen-wieder!“
„Nein!“
„Gib es her!“
Er begann sich im Kreis zu drehen, damit ich vielleicht runterfiel.
„Mr. Black. Miss Bethany. Würden Sie jetzt bitte diesen Unfug unterlassen? Mr. Black geben Sie Miss Bethany ihr Törtchen zurück.“ McGonagall hatte sich eingemischt.
Dankbar sah sie an.
Sie sah wirklich haargenau so aus wie im Film.
Muhahahaha, ich hatte mein Törtchen und Sirius schmollte, während die ganze Halle noch immer rumlachte.
Jaaah, Hogwarts würde mich so schnell nicht vergessen.
Shoppingtour mit Dumby und fliegender Kartoffelbrei
So, als sich die Große Halle dann beruhigt und ich mein Törtchen gegessen hatten, machten sich alle auf den Weg zum Unterricht.
Nur ich nicht, ich blieb in der Eingangshalle.
Ich stand da und summte vor mich hin.
Lalalalala.
Uh, da kam Dumby.
„Guten Morgen, Grace.“, ein amüsiertes Funkeln in den Augen.
Oh.
Ganz vergessen, er war ja auch beim Frühstück gewesen.
„Guten Morgen, Professor.“
„Sie scheinen schon neue Freunde gefunden zu haben.“
„Ja, das auch. Aber ich habe Ihnen gesagt, dass ich keinen Spaß verstehe wenn es um meine Süßigkeiten geht. Und Sirius hat mir mein Törtchen weggenommen.“
Ich tat gespielt schmollend.
Er lächelte.
„Nun denn, wollen wir uns auf den Weg machen?“
Ich bekam große Augen.
„In die Winkelgasse?“
Er nickte.
„Wie cooooool!...Müssen wir apparieren?“
„Natürlich.“
„Hamma. Ich hab gemischte Gefühle. Es hört sich megacool an, aber es wird immer als mies beschrieben.“
„Man gewöhnt sich daran.“
„Hmm...Gehen wir?“
Nach ein paar Sekunden Smalltalk apparierten wir schließlich.
Es war wirklich...ätzend!
Nie wieder!
„Geht es Ihnen gut?“
„Nach 15 Fahrten Magic ging es mir bei weitem besser. Das ist übrigens ein Muggelkarusell.“
Mir war kotzübel.
Aber meine Übelkeit wurde durch etwas anderes ersetzt.
Durch Erstaunen.
Wir standen in der Winkelgasse und es sah einfach hammermäßig aus!
Überall tummelten sich Zauberer und Hexen.
Doch dann fiel mir etwas ein.
„Professor, ich habe gar kein Geld.“
„Das ist mir klar. Ich werde dafür aufkommen und ich werde dir auch soetwas wie Taschengeld zukommen lassen.
„Aber das können Sie doch nicht tun! Das ist Ihr Geld!“
„Mach dir keine Sorgen, Grace, ich habe mehr als genug. Und bis du wieder zurück kannst, bin ich für dich verantwortlich. Falls etwas sein sollte, wende dich einfach an mich.“
Ich nickte zaghaft.
„Also, ich denke als Erstes brauchst du einen Zauberstab.“
„Genau.“
Zusammen gingen wir zu Ollivanders.
Dieser Mann...kein Kommentar.
Er gab mir ein paar Zauberstäbe mit denen ich wahllos rumfuchtelte und den halben Laden in die Luft jagte.
Doch irgendwann fanden wir den Richtigen.
Sein Kern beinhaltete das Haar aus der Mähne eines besonders...rausstechenden Einhorn, wie Mr. Ollivander es beschrieb.
Da müsste ich Dumby später noch mal fragen.
Dann verließen wir den Laden und gingen in das Tiergeschäft!
Yaaaaaay!
Oh. Oh.
Was würde ich bekommen?
Ich war sooooo aufgeregt!
Eine Eule wollte ich nicht.
Brauchte ich nicht, immerhin hatte ich niemanden zum schreiben.
WAAAAAAAAAH!
Ich wollte ein Tier und zwar JETZT!
Zuhause konnte ich nie eins haben, weil Joy eine Tierhaarallerigie und meine Mom eine Phobie vor Reptilien hat.
Klasse, ich weiß.
Genau deshalb war ich jetzt ja so hyper.
Wir kamen rein und überall waren Tieren (was für eine Überraschung!)
„Wah!“quietschte ich erfreut.
Ich lief durch den Raum und plötzlich sah ich etwas.
Etwas wunderschönes.
Langsam lief ich zu dem Tier und betrachtete es eingehend.
Woah, wie hübsch.
„Professor.“, hauchte ich, „kann ich die haben?“
Er kam auf mich zu und sah ebenfalls dieses wunderschöne Tier an.
„Natürlich, könnten wir bitte diese Katze kaufen?“
Die Verkäuferin kam angelaufen und sagte:
„Dieses Tier? Wollen Sie vielleicht davor noch etwas über sie wissen?“
Dumby sah mich an und ich nickte.
„Diese Katze ist eine reinrassige Angora, doch leider trügt bei ihr der Schein. So majestätisch und anmutig sie auch aussehen mag, sie neigt sehr dazu...kleine...ähem, wie drücke ich es aus...Katastrophen anzurichten.“
„Ich will sie. Sie passt perfekt zu mir.“
„Ja, nur gibt es da noch ein kleines Problem.“
„Und was wäre das?“
Die Verkäuferin seufzte auf, kraulte die Katze hinter den Ohren und diese hob ihren langen Schwanz. (Lange Haare, Lange weiße Haare!)
Unter diesem Schwanz saß eine...Ratte.
Eine Ratte in verschiedenen Grautönen.
Süüüüß!
„Diese Katze hängt an dieser Ratte. Ich weiß es hört sich dumm an, aber sie scheinen Freunde zu sein. Beide bauen nur Mist und genau deshalb will sie niemand haben.“
„Ich möchte sie trotzdem...Professor?“
Ich ihn mit Dackelblick an.
Dem konnte noch nieeee jemand widerstehen.
„In Ordnung.“
Juhuuuuuuu!
Bom Chicka Wah Wah!
Ich tanzte meinen Mini-Dance während Dumby bezahlen ging.
Dann nahm ich mir meine Tiere und wir verließen das Geschäft.
Auf meine Bitten hin gingen wir noch mal in ein Süßigkeitenladen.
Ich wäre am liebsten dort eingezogen.
Dumby schien das zu bemerken und kaufte mir gleich mal einen MÄCHTIGEN Vorrat.
Der hatte was gut bei mir.
Das erste was ich getan hatte, als ich es mitbekommen hatte, war das ich ihn ansprang und 'nen fetten Kuss auf die Wange drückte.
Wir liefen noch ein wenig durch die Winkelgasse und gingen noch in ein paar Geschäfte.
Ich bekam noch ein paar coole Bücher und dann apparierten wir wieder nach Hogwarts.
Mir war wieder schlecht.
Als wir in Hogwarts ankamen war ich erstmal ein wenig verwundert gewesen, da es draußen schon dunkel war.
Ach du heilige Scheiße, musste wir lange weg gewesen sein.
Dumby rief einen Hauself der die Sachen in mein Zimmer schaffte und dann betraten wir die Große Halle.
Ich führte übrigens immer noch mein Freudentänzchen auf, auch wenn ich nun ein wenig blässer um die Nase war.
„Wir sehen uns heute um 8 Uhr in meinem Büro, ich werde versuchen Ihnen ein paar Grundelemente beizubringen.“
Ohhh, er siezte mich wieder.
Ach ja, Schule!
„Ach, Professor, ich bin eigentlich relativ klug. Auch wenn man es mir nicht ansieht oder meine Gedankengänge wirklich dümmlich sind. Ich war Jahrgangsbeste auf meiner alten Schule. Okay, Zweitbeste aber Richi war schon immer so 'nen Superhirn gewesen, gegen den kommt man einfach nicht an.“
Ich schüttelte theatralisch den Kopf und Dumby schmunzelte.
Dann teilten sich unsere Wege als ich mich strahlend zu meinen Freunden setzte.
Okay, Sirius und Pettigrew waren auch dabei.
Muhaha, bin ich böse!
„He-e-ey, Leute!“
Sie sahen mich an.
„Wo warst du den ganzen Tag?“ fragte Alice neugierig.
„Shoppen.“, erwiderte ich als wäre es das Natürlichste von der Welt.
„Mit wem?“
„Dumby! Boar, der hat mir ein paar Sachen gekauft! Ich habe jetzt ein Haustier! EIN HAUSTIER!“
„Wir haben es schon mitbekommen.“, meinte Sirius leicht genervt.
„Wer hat dir denn in den Sack gebissen?“
Seine Augen glubschten mich an.
„Ey, glubsch nicht so, sonst wirst du noch 'nen Guppi.“
Er schien nicht zu verstehen.
„Ein Guppi ist eine Fischart. Nur so zur Info.“
Er starrte mich an.
„Willst du 'nen Passbild?“
Immer noch Stille.
„Hast du deine Zunge verschluckt?“
Keine Antwort.
Selbst seine Freunde schienen sich langsam darüber zu wundern.
„Halloooo? Wundertolle Venus an angeberischen Mars. Sind wir zu Hause?“
Ich fuchtelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum, doch er zeigte keine Regung.
„Sirius, weißt du, Venus und Mars sind zwei Planeten, die für Männlein und Weiblein stehen.“
Was war den nur los mit dem?
Würde der überhaupt noch eine Regung zeigen.
Hmm, wenn nicht dann...könnte ich...doch etwas...ausprobieren?
Ich tat mir Kartoffelbrei auf und nahm einen Löffel.
Den Löffel bewegte verstaute ich in richtiger Position, dann tat ich Kartoffelbrei drauf.
Hört sich merkwürdig an, ich weiß.
3...2...1...BAM!
Ich schleuderte den Brei wie mit einem Katapult in Sirius' Richtung.
Und es klappte!
Es traf in am linken Augen und an der linken Wange.
Er zuckte zusammen und ich freute mich.
Dann fiel mir ein, wie sensibel er auf sein Aussehen zu sprechen war und haute ab.
Ich nahm die Beine in die Hand und sprintete kichernd aus der Halle.
Das einzige was ich noch hörte war das Lachen meiner Freunde und Sirius' Schrei:
„Das wird Rache geben, Grace!“
Jajaja, sollte er mal versuchen.
***Sirius ***
Ich sah sie an.
Was war nur los mit mir?
Sie haute mir gerade nicht gerade freundliche Sprüche entgegen, doch konnte ich nicht antworten.
Ich war viel zu fasziniert von ihren roten Lippen.
Wie sie sich bewegten.
Oder wie sie ein Lächeln bildeten.
Ihre weißen Zähne zeigten.
James hatte Recht, sie war gar nicht so unmöglich wie ich es behauptete, seit sie mich hatte abblitzen lassen.
Das war nur gekränkter Stolz und beschädigtes Ego.
Grace war eigentlich richtig...süß.
Und sie erschien mir auch nicht wirklich so, wie eins der blonden Flittchen die ich immer abschleppte.
Ich musste fast lachen.
Sie war ja auch nicht blond, nein, sie war Blauhaarig.
Hatte sie gestern schon die roten Strähnchen drin gehabt?
Und hatte sie gestern schon diese grauen Augen gehabt?
Ich hätte schwören können sie wären blau gewesen.
Sie fuchtelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum.
Oh, hatte sie aber kleine Hände.
Irgendwie schön, richtig feminin.
Ihre Nägel waren lang und rot, aber nicht auf diese nuttige Art.
Es passte zu dem Rest ihres Aussehens.
Ich sah ihr zu wie sie sich Kartoffelbrei nahm und ihn auf einem Löffel platzierte.
Interessant.
Was hatte sie vor?
Ich sah weiter zu.
Sie haute auf den Löffelstiel und der Brei flog.
Moment!
Er flog genau auf MICH zu!
Im nächsten Moment spürte ich etwas klebriges in meinem Gesicht.
Eeeeeew!
Ich hörte ihr glockenhelles Lachen, doch dann rannte sie weg.
War auch besser so!
Ich stand auf und brüllte hinterher „Das wird Rache geben, Grace!“
Dann ließ ich mich wieder auf die Bank fallen und wischte mir das Essen aus dem Gesicht.
„Miststück.“, murmelte ich.
Verdammt süßes, freches Miststück.
Gedankenverloren starrte ich auf den Fleck auf dem sie gerade noch gesessen hatte.
BAM!
Es traf mich wie ein Blitz und haute mich um.
U-Unmöglich!
Nein!
Das konnte einfach nicht möglich sein!
Nicht bei mir!
Nicht ich!
„Pad, stimmt etwas nicht? Was ist los?“
Natürlich hatte mein bester Freund bemerkt, dass etwas nicht stimmte.
Verdammt!
Die nächsten Worte kamen mir nur schwer über die Lippen.
„I-Ich glaube ich...Ich glaube ich bin verliebt.“
Gecanceltes Nümmerchen & Betriebsabsturz
James sah mich entgeistert an.
„In wen?“
Hmm, manchmal konnte mein bester Freund echt dämlich sein.
Okay, nicht nur manchmal.
Aber ich war nicht anders.
„In Grace, Mann!“
„Grace Mann?“
Ich verdrehte die Augen.
„Nein, in Grace!“
„Oh...Warum?“
„Woher soll ich das denn wissen, verdammt?!“
„Was höre ich da? Grace' Namen? Wollt ihr ihr etwa einen Streich spielen?“
Betsy hatte sich eingemischt.
Die blöde Kuh!
Musste die ihre Ohren immer da haben, wo sie nicht hingehören?
„Geht dich gar nichts an!“ fauchte ich.
„Naja, ich wollte euch nur warnen. Falls ihr es tut, wird sie es euch heimzahlen und das wisst ihr auch.“
Ich grummelte vor mich hin und dann verließen wir die Halle.
„Also, nun sag!“ drängelte James.
„I-Ich weiß nicht! Es, mir ist es einfach gerade aufgefallen! Wie fühlst du dich, wenn du bei Evans bist?“
„Ähem...müssen wir jetzt darüber reden?“
Er wurde rot um die Nase.
„Mann, ich will nichts über deine feuchten Träume wissen, ich möchte wissen wie du dich in ihrer Nähe fühlst.“
„Na....ähem....das ist peinlich! Ich werde nervös...und weiß nicht was ich sagen soll und laber nur noch totalen Stuß! Meine Hände werden schwitzig und es fühlt sich an als würden lauter Dixies in meinem Bauch rumfliegen! Es ist wirklich schlimm und ich kann nichts dagegen tun.“
„Hmm.“, machte ich.
Verdammt, ich wollte nicht verliebt sein!
Vorallem nicht in den kleinen Papageien!
Den kleinen süßen Papageien.
Oh, Mann!
Ich fang ja schon wieder an!
Ich musste damit aufhören!
„Verdammt! Ich will das nicht!“
„Na, vielleicht bist du ja gar nicht verliebt! Such dir doch einfach 'ne Ablenkung und es wird weggehen. Denn wenn du verliebt bist, willst du mit keiner anderen ins Bett oder Tisch oder was auch immer. Nur noch mit dieser Person.“
„Okay, dann schau ich mal.“
Ich sah mich um.
Hmm, wenn gabs denn da?
Betty?
Nein, die hatte ich schon, und eins ist klar: Sie ist nicht gerade der Hammer.
Jenna?
Hmm, war lustig, aber 'nen zweites Mal würde ich mir das nicht antun.
Die hatte Vorlieben, da musste ich sogar den Kopf drüber schütteln.
Und jetzt mal ehrlich, ich war nicht gerade meckelig.
Carol, Tanya, Naomi....auch keine Lust.
Die Auswahl war schwer, wenn man schon so viele hatte.
Am besten eine Jungfrau...oder eine die ich noch nicht hatte.
Was im Grunde dasselbe ist.
Ich schaute weiter und da kam mir eine in Sicht.
Wie hieß sie gleich?
Irgendwas mit C.
Cassie?
Carmen?
Corey?
MANN! WIE WAR IHR VERDAMMTER NAME???
ICH KONNTE JA KAUM EIN MÄDCHEN MIT EINEM FALSCHEN NAMEN ANSPRECHEN!
DAS WÜRDE MIR DOCH VOLL DIR TOUR VERMASSELN!
„Ihr Name ist Carry.“, sagte mein Freund der meinem Blick gefolgt war.
„Oh, danke. Wir sehen uns dann später im Gemeinschaftsraum.
Ich grinste dreckig und machte mich dann auf den Weg zu Carry
.
GRACE
Boah, Dumby musste was gegen mich haben.
Als ich nach 2 Stunden, JA 2 STUNDEN!, endlich fertig war mit der Stunde, wollte ich nur noch eins und zwar: SCHLAFEN!
Gähnend lief ich aus dem Büro und den Gang entlang.
Ich war in Gedanken schon in meinem Bettchen und schlief.
Jaaaah, das wäre toll.
Schnarch, schnarch, schnarch.
Lalilu nur die Grace im Mond schaut zu wie die kleinen Babys schlafen, drum schlaf auch duuuuuuuuuu!
Muuuuuuuuh.
Warum ich das machte?
Weil es sich reimte!
Toll, oder?!
Hey, das ist die Müdigkeit, so hohl bin ich nun auch nicht.
Okay, manchmal schon.
Aber auch nur manchmal.
Nur 5 Minuten am Tag und das 24 Stunden.
...Das machte jetzt irgendwie keinen Sinn.
Naja, nicht was ich sagte war Sinvollhaft.
...Bitte, kein Kommentar.
Mir war vollkommen klar dass das kein Wort war.
Aber erst nachdem ich es gedacht hatte, war es mir aufgefallen.
Die Müdigkeit, eindeutig.
Ich lief und lief und lief und irgendwann hatte ich mich verlaufen.
So.
Nun stand ich da und wusste ich nicht wohin.
„Hallo Echoooooo.“
„Hallo Echooo.“, kam es zurück.
FALSCH!
Es musste heißen „Hallo Otto.“
Mal ehrlich, die Wände von Hogwarts hatten wirklich keinen Sinn für Humor.
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...Eindeutig die Müdigkeit, was anderes war gar nicht möglich...
Plötzlich ein Geräusch.
Ein Kichern.
Und eine Männerstimme.
Uuuuuh, ein kleiner Flirt.
Muhahahaha, mal gucken wer es war, vielleicht könnte ich ja stören!
Juhuuuuuuuu!
Ich spitzelte um die Ecke und dort stand...
Sollte das etwa ein Witz sein?
Wenn ja, war es ein schlechter.
Dort stand Machomann Sirius Black.
Hihihi, Machomann klingt wie ein Pokemon!
Zurück zum Thema.
Ja, da war Sirius und er hatte ein Mädchen bei sich.
Oh Gott (damit meinte ich nicht ihn, auch wenn er wie einer aussah, Mann ich könnte mich selbst schlagen!).
Er hatte ein Mädchen bei sich.
Fünftklässlerin oder so.
Klein, braune Haar die zu einem Pferdeschwanz geflochten waren und ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen.
Mein Alarm meldete sich.
JUNGFRAU ALARM! JUNGFRAU ALARM! KAMPFMODUS EINSCHALTEN! JUNGRAURETTUNGSMISSION!
Ich sah den beiden zu.
Wie Sirius mit ihr flirtete und sie immer rein zufällig
berührte.
Jaaaah, schon klar.
Er ist ganz nett und schüchtern und dann wird es sie rein zufällig
in einen leeren Klassenraum und auf dem Pult flachlegen.
Schon klar.
Mein Beschützerinstinkt reagierte sehr stark auf diese Vorstellung.
Ich musste es verhindern und dieses arme Mädchen retten!
Ich atmete einmal tief durch und spazierte rein zufällig
um die Ecke.
„SIRIUS?!“ quietschte ich 'vollkommen erschrocken' auf.
Er und das Mädchen drehten sich perplex zu mir um.
„Grace?“ fragte Mr. Dummdödel irritiert.
„W-Was machst du da? W-Wiesooo?“ Ich schluchzte auf und Krokodilstränen liefen aus meinen Augen.
Mann, meine Schminke würde verlaufen, aber es geschah ja immerhin für einen guten Zweck.
„I-Ich dachte du liebst mich! DU LÜGNER! ELENDER SCHWEINEHUND! ERST VERSPRICHST DU MIR DEN HIMMEL AUF ERDEN UND JETZT GEHST DU FREMD! WÄHÄÄÄÄÄHÄÄ! HABT SPAß ZUSAMMEN! ER WIRD DICH SOWIESO NACH DEM ERSTEN FICK WIEDER FALLEN LASSEN!“
Damit drehte ich mich mit verlaufener Schminke um und lief heulend um die Ecke.
Natürlich blieb ich da stehen und wartete.
Und die Regung kam sofort!
„W-wer war das?“ fragte eine schüchterne Mädchenstimme.
„Grace...eine aus meinem Haus. Neu. Niemand besonderes.“
Was?
Ich nicht besonders?
Hatte er sie noch alle?
Ich war ja mal sowas von einer Besonderheit!
Ach, auch egal, solange ich das wusste reichte es.
„A-Aber es sah anders aus. So als wäre sie deine Freundin und du wolltest sie mit mir betrügen. Oh Gott, DU SCHWEIN!“
Ich hörte ein lautes Batschen und dann das Entfernen von Schritten.
Neugierig grinsend lugt ich um die Ecke.
Dort stand ein perplexer Sirius mit roter Wange.
Gaaaaaaanz allein.
Ich konnte es nicht halten und brach in Gelächter aus.
Wouhahaha, war das geil!
Er drehte sich zu mir um und kochende Wut zeichnete sich in seinem Gesicht ab.
Scheiße.
Ich drehte mich um und rannte.
Rannte um mein Leben.
Rannte in meinen PUMPS!
WAHAHAHAHA, ICH WILL ZU MEINER MAMA!!!!!!!!!!!
Fuck, war der schnell!
Jaha, klar, Quidditchspieler!
Aber ich war auch schnell!
Ich war ja schon relativ gut in Sport, zumindest wenn ich nicht auf die Fresse flog oder etwas kaputt machte.
Aber in Pumps...das war eine andere Sache...
Ich rannte und rannte.
Eine Ecke, noch 'ne Ecke, Sirius hinter mir, jetzt war mir wirklich nach heulen zumute.
Mir war vollkommen klar das ich es zu weit getrieben hatte.
Lieber Gott, Allah, Buddah oder was auch immer da oben ist, wenn es dich gibt BITTE HILF MIR UND RETTE MICH VOR DIESEM TOLLWÜTIGEN HUND!
WÄHÄHÄHÄ, MAMIIIIIIIIII!
Plötzlich rannte ich gegen etwas oder jemanden.
Ich sah nach oben und sah einen Engel.
Einen Engel namens Remus Lupin.
Er schaute verwirrt in mein verheultes Gesicht.
„Remus, rette mich! Der Teufel verfolgt mich!“ Ich versteckte mich hinter seinem Rücken.
Und da kam er auch schon.
Der Teufel in Form von Sirius Black.
The big fight!
Angel vs. Devil.
Wer wird gewinnen?
„Moony, rück das Miststück raus!“
Ich wimmerte und war mir selbst nicht mehr sicher ob es echt oder fake war.
„Hey, Pad, komm lass sie in Ruhe.“
Remus mein Retter.
„Sie in Ruhe lassen? SIE IN RUHE LASSEN? HAB ICH GERADE RICHTIG GEHÖRT? SIE HAT MIR GERADE VOLL DIE TOUR VERMASSELT! JETZT MUSS SIE DAFÜR HERHALTEN!“
...Bitte was?
Habe ich gerade richtig gehört?
„Hast du gerade wirklich gesagt, dass ich anstelle des Mädchens mit dir ficken soll?“
Meine Stimme klang vollkommen nüchtern.
„JAAAHA, DAS MEINE ICH!“
„Vergiss es. Remus bitte hilf mir.“
Dackelblickattacke!
„Hey, Pad, ich denke du solltest lieber eine kalte Dusche nehmen. Ich glaube kaum das Gracie sich von dir flachlegen lässt. Hab ich recht, Grace?“
„Jep, vollkommen. Du hättest da bessere Chancen.“
Oh. Mein. Gott.
Bitte sagt mir, das ich das gerade gedacht und nicht gesagt habe.
Ein Blick zu dem Werwolf verriet mir DAS ich es laut gesagt habe.
Er war Puderrot.
Auch mir stieg die Röte in den Kopf.
Das dürfte jetzt doch nicht wahr sein.
Beep. Beep. Beep.
Überlastung des Systems.
Beep. Beep. Beep.
Gefahr, Gefahr.
PENG! KNALL! BUMM!
Kompletter Systemabsturz.
Alle Daten werden gelöscht.
Grace Bethany außer Betrieb.
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Tag der Veröffentlichung: 15.04.2011
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