Cover

1.

Nathan schaute sich auf der dunklen Straße um. Niemand, nirgendwo eine vereinsamte Seele deren Blut man trinken konnte. Es wehte ein kühle Brise und Nathan macht sich weiter auf die suche. Er versank wieder in Gedanken. Die Menschen wurden immer vorsichtiger und das lag einzig und allein daran das sich ein paar Neulinge nicht zurückhalten konnten. Verdammt, wenn sich nicht besser aufpassen würden die Menschen sehr bald erfahren das es sie gabt und der Gedanke daran was alles andere als angenehm. Er verzog den Mund zu einem dünnen Strich. Jagen würde man sie, auch wen er und sein Volk körperlich stärker waren, sie waren mehr. Es reichten schon die Vampirjäger die es bis jetzt gab, zwar waren es wenige aber sie machten ihnen die Hölle heiß. Sie hatten über die Jahre hinweg immer bessere Wege gefunden sein Volk zu dezimieren. Er seufzte, auch wenn er und ein paar andere gegen die Vampirjäger kämpften. Die Jäger hatten schon fast eine tödliche Perfektion erreicht und das machte die Sache so gefährlich. Es war nicht einfach so wie es in den Büchern steht „rammt dem Vampir einen Holzpflock ins Herz und er stirbt“. Nathan musste grinsen, denn Holzpflock konnten sie sich sonst wohin stecken das brachte nichts und von wegen Weihwasser. Er badete ab und zu, wenn sich die Gelegenheit bot in dem Zeug und konnte nicht behaupten das sich sein Zustand verschlechtert hatte, nein eigentlich war es fast wie normales Wasser. Knoblauch war sein persönlicher Lieblings Mythos. Hängt euch ein Paar Zehen um den Hals und die Vampire bleiben fern und kommen nicht auf den Gedanken euch anzuknabbern. Zugegeben es war nicht der angenehmste Geruch, aber das konnte man überleben. Aber wenn man ne Schrottfinte an den Kopf gehalten bekommt, dass war übel, da verteilt sich die Gehirnmasse schön auf dem Bürgersteig und nichts ist mit „das wägst wieder nach“, wenn der Kopf einmal weg war blieb er auch weg. Das richtige Übel war aber Feuer, komm einmal in Kontakt mit dem Scheiß und du kannst dir ne Urne von innen ansehen, denn mehr aus ein Häufchen Asche blieb da nicht übrig. Und die Schmerzen dazu waren unerträglich. Er schloss die Augen, seine Sinne arbeiteten und nahmen alles was um ihn her geschah, den Wind, die rauschenden Blätter, der Geruch von Abgasen auf. Aber kein Blutgeruch das war für deprimierend ihn. Nathan schritt noch eine weitere kleine Ewigkeit durch die Dunkelheit. Er schüttelte den Kopf. Das brachte heute einfach nichts mehr, nirgends ein Mensch. Wenn er nicht schnell einen fand musste er sich ein Tier zu trinken suchen. Nathan ging noch einige Blocks durch die Innenstadt.
Eigentlich wollte er schon umdrehen und sich auf den Weg in den Wald machen als er plötzlich ein Geräusch hörte. Er wusste sofort das es sich um einen Menschen handelte. Gott sei dank, als doch kein Tier heute! Nathan ging in die nächst beste dunkle Gasse und wartet. Der Mensch kam genau in seine Richtung, er sog die Luft ein und konnte es kaum erwarten seine Fänge in den Hals des Menschen zu bohren. Als der Mensch an der Gasse, in der er sich versteckte vorbei kam schoss Nathans Arm vor packte die Person und zog sie mit ins Dunkel. Damit sie nicht schrie bedeckte Nathan den Mund seines Opfers mit seiner Hand. Es war ein erstickter Laut zu hören und Nathan blickte in die Augen einer jungen Frau. Sie roch eigentlich ganz gut wie er fand. Seine Fänge verlängerten sich, er hielt das Mädchen immernoch fest. Eigentlich hätte er sie auch loslassen können den sie war viel zu geschockt um sich zu währen. Er beugte sich dramatisch langsam zu ihrem Hals runter, strich ihr das Haar zurück und vergrub sein Zähne in die Halsschlagader. Als er den ersten Tropfen ihrer Blutes schmeckte stöhnte er auf, es schmeckte noch besser als er gerochen hatte. Oder vielleicht las es auch daran das er so hungrig war, es war ihm im Moment jedenfalls Scheiß egal. Nathan saugte noch ein wenig stärker an seinem Opfer. Das Mädchen erschlaffte bereits in seinen Armen, doch bevor sie an Blutverlust sterben konnte zog er seine Fänge heraus und versiegelte die Wunde. Nathan legte dem Mädchen die Hand auf die Schläfe und löschte ihre Erinnerungen an sich, dann lehnte er ihren schlaffen Körper gegen die Wand, drehte sich um und verschwand in der Nacht.


2.

Ich schreckte aus einem unheimlichen aber zugleich auch unglaublich heißem Traum auf. Oh man, ich hatte schon einiges an scheiße geträumt aber DAS wanderte eindeutig auf Platz 1. Und vertrieb damit meinen alten Kindheitsalbtraum, in dem es, aus für mich unerfindlichen gründen um Gummibärchen ging. Schreckliche, Horror-Killer Gummibärchen!! Manchmal arbeitete mein Gehirn einfach nicht richtig, aber das wusste ich auch schon vorher. Ich gähnte und streckte mich genüsslich auf meinem Bett aus. Das tat gut, ein Glück war heute Wochenende und das wiederum hieß keine Schule. Ich schwang mich aus dem Bett spazierte zu meinem Schrank, öffnete ihn zog eine helle Jeans und ein schwarzes hautenges Top heraus und machte mich auf den Weg ins Bad. Dort legte ich meine Sachen auf der Kommode ab und sprang unter die Dusche. Ich schrie vor Schreck auf. Oh mein Gott das Wasser hatte gefühlte 10°C und ich wusste auch wer dafür verantwortlich war. Meine über alles geliebten großen Brüder waren mal zu Besuch gekommen und hatten auch prompt das ganze warme Wasser verbraucht. Na warte die können was erleben!! Ich ballte meine Hände zur Faust und sah vor meinem geistigen Auge die grinsenden Gesichter meiner beiden Brüder. Gereizt bis zum Äußersten und unglaublich wütend brauchte ich meine ach so wunderschöne KALTE Dusche hinter mir zog mich schnell an und stapfte die Treppe runter. Hatte ich schon erwähnt das ich wütend war und kurz davor stand meinen Brüdern den Kopf abzureißen. Ich war normalerweise sehr schwer reizbar aber wenn es um meine morgendlich Dusche und meine Freunde ging sah ich rot. Als ich lachen aus dem Wohnzimmer hörte ging ich rein und sah wie meine Brüder sich zu tote amüsierten. „Ha ha ihr seit ja solche Scherzbolde ihr solltet ne eigene Talkshow moderieren „Wie bringe ich meine Schwester dazu schon am Morgen schlechte Laune zu haben und uns denn Kopf umzudrehen!“ ha ha ich könnt mich Tod lachen über euch echt“ meinte ich gereizt. „Ach komm schon der Schrei war einmalig“ sagte Ben der sich immer noch den Bauch hielt „Ich hätte auch einen Herzinfarkt bekommen können“ schrie ich „Weist du war ich glaube?“ fragte Johny mich. „Nein weis ich nicht ich kann keine Gedanken lesen und wenn dann würde ich eure kann bestimmt nicht lesen wollen wer weis was in euren kranken Hirnen so alles vorgeht!“ „Ich glaube...“ er legte eine kunstvolle Pause ein und dann sprudelten die Worte Förmlich aus seinem Mund „das du völlig gegen einen Herzinfarkt immun bist sonst hättest du bestimmt schon eins zwei gehabt, wenn ich da bloß na die Sache mit der Spinne denke, du hattest damals das ganze Haus zusammengeschrien und wahrscheinlich haben es die Leute zwei Blocks weiter auch noch gehört und was die Sache mit der Talkshow angeht wir haben unsere Idee und ein Video von dir wie du mal wieder durchdrehst bereits an einen Sender geschickt und warten nur noch auf eine Antwort.“ Mir klappte der Mund auf und ich begann zu schreien „Ihr habt WAR gemacht seit ihr da oben noch ganz dicht.“ Ein weiterer Satz aus sehr sehr vielen Schimpfwörtern folgte dann brach ich auf dem Sessel zusammen und murmelte vor mir hin „Ich bin ruiniert wegen meinen bescheuerten Brüdern und nun muss ich den Rest meines Lebens mit Papiertüte übern Kopf durch die Welt gehen damit mich niemand sieht“ „soll ich dich trösten wir haben nichts an irgendeinen Sender geschickt und das der besagte Film befindet sich immer noch in unserem Besitz“ meinte Johny beruhigend doch ich konnte sein grinsen förmlich raus hören. Ohhh diese …!! „Ihr sein echt gemein wisst ihr das eigentlich“ nuschelte ich wütend vor mir hin. Ben legte mir tröstend den Arm um die Schulter „Wir lieben dich auch Schwesterlein das weist du doch“. Ich schüttelte seinen Arm am und schaute die beiden dann wieder gefasst an „wie lange seit ihr den schon hier?“ ich schaute die beiden fragend an. Johny grinste und sagte „Wir sind heute erst angekommen und damit deine nächste Frage auch gleich beantwortet ist wir bleiben eine Woche.“ Ich lächelte, ich konnte den beiden nie lange böse ein egal was sich auch machten, sie waren ja schließlich meine Brüder und sich sah sie einfach zu selten als das ich ewig über ihren beschießenden Scherz schmollen konnte. Ich nahm sie nach einander in die Arme und sagte dann das ich froh war das sie mal wieder hier waren. Die beiden schauten mich an als stünde saß statt ihrer Schwester ein grüner Alien mit Tentakeln und einem enormen Gewichtsproblem vor ihnen. Ich muss zu gehen ich konnte mir mir dem bescheuerten Gesichtsausdruck der beiden ein Lachen nicht verkneifen. Ich stand auf verabschiedete mich und machte mich auf den weg zu meiner Freundin Susen mit der ich verabredet war.

Ich ging runder ins Wohnzimmer und fand dort, wer hätte das gedacht Damir vor. „Morgen“ begrüßte ich ihn recht verschlafen. Gott das war vielleicht eine beschießende Nacht gewesen. Damir war erst kurz vor Morgengrauen zurückgekommen und hatte sich richtig wegen den Jägern aufgeregt, was ich auch ganz gut verstehen konnte den diese Idioten jagten die Falschen. Wenn diese Menschen schon unbedingt wen umbringen mussten dann konnten die ja wenigstens die Vampire vorknöpfen die wirklich böse waren und die Menschen töteten. Aber nein man schlachtete wahllos Unschuldige ab die nichts damit zu tun hatten. Das war einfach zu kotzen, aber das wirklich schlimme daran war das durch die Angriffe der Jäger auch mein Volk immer aggressiver wurde, was ich irgendwie auch verstehen konnte. Damir riss mich aus meinen Gedanken „Hallo Erde an Nathan bist du noch anwesend?“ meinte er. Ich murmelte ein ja und stand wieder auf, doch bevor ich mich auf den Weg in mein Zimmer machen konnte wurde ich von Damir am Arm festgehalten. Ich schaute ihn fragend an doch er schüttelte dann nur kaum sichtbar den Kopf und lies seine Hand dann sinken. Ok hier stimmte was eindeutig nicht. „Alles in Ordnung Mann?“ fragte ich besorgt erst jetzt viel mir auf das er tiefe Furchen unter den Augen hatte was darauf schließen lies das er so gut wie gar nicht geschlafen hatte, ich lies mich ihm gegenüber auf die Couch sinken und verschränkte die Arm von der Brust „Ok was ist los spucks aus, irgendwas stimmt nicht mit dir!“ ich sag ihn fordernd in seine Ozean blauen Augen. Er schluckte bloß hart und begann dann endlich zu sprechen „Sie haben sie umgebracht“ murmelte er. Jetzt runzelte ich die Stirn „wer hat wem umgebracht?“ hackte ich nach, als Damir nicht antwortete wurde ich leicht wütend „Damir jetzt rede endlich verdammte Scheiße“. Das schien ihm zu reichen den plötzlich sprang er auf und schrie mich an „Sie haben sie umgebracht, die Scheiß Hurensöhne von Jägern haben meine kleine Schwester umgebracht, verdammt, sie haben die förmlich in Stücke gehackt und dabei hatte sie niemals einer Fliege was getan!“ Ich starrte ihn entgeistert an, dass konnte einfach nicht war sein das Hanna tot was, sie war immer so unglaublich fröhlich gewesen, ein kleines Energiebündel und so unglaublich jung. Das erklärte alles seine schlechte, traurige Laune und sein fehlender Humor, obwohl man eigentlich über letzteres froh sein konnte denn Damir hatte eine ganz eigenwillige Art das Wort Spaß zu interpretieren. „Hast du sie wenigstens erwischt“ fragte ich dann vorsichtig, als er allerdings denn Kopf schüttelte Fluchte ich laut. „Wir werden sie kriegen das verspreche ich dir“ und mir diesen Worten schlug ich ihm auf die Schulter und stand auf, es war besser wenn ich ihn jetzt alleine lies. Ich seufzte und machte mich auf den Weg in mein Zimmer um mich nochmal hinzulegen. Heute Nacht wollte ich ein paar Jäger aufmischen gehen und dazu musste ich ausgeschlafen sein. Ein kleines lächeln stahl sich über mein Gesicht als ich mir vorstellte wie ich einem dieser Arschlöcher die Kehle aufschnitt, aber das löste immer noch nicht unser Problem mit den aufmüpfigen Vampiren, auch wenn es mir nicht gefiel dagegen musste man auch etwas unternehmen und wenn man sie umbringen musste. Unsere Art durfte einfach nicht auffliegen denn sonst hätten wir nicht nur die Jäger an der Backe sondern vermutlich die halbe Menschheit. Gottverdammte Scheiße war ich müde.

Als ich endlich bei Susen ankam war es schon halb zwei. Bevor ich überhaupt klingel konnte wurde die Tür aufgerissen und Susen sah mich anklagent an „Du bist zu spät“, auch echt dachte ich „sorry meine Brüder haben mich aufgehalten, aber...“ bevor ich weitersprechen konnte fing Susen an zu kreischen und auf und hab zu hüpfen wie auf einem Trampolin. Ich verdrehte bloß die Augen, sie war über beide Ohren in Ben verknallt und machte immer ein Riesen Theater wen er mal da war. „Las mich raten Ben ist mal wieder da?“ fragte ein tiefe Stimme hinter mir. Ich schrack zusammen und drehte mich um. Vor mir stand niemand anderes als Susens großer Bruder, der zufällig auch der heißeste Junge unserer Schule war. Mit seinen kurzen braunem Haar, den umwerfenden Nussbraunen Augen und dem charmanten Lächeln sah er einfach nur großartig aus. Dazu kam noch das es relativ groß war und einiges an Muskeln hatte. Der Traum eines jeden Mädchens und zurzeit hatte er auch keine Freundin, was mich bei der Auswahl die er hatte stutzig macht. Immer wenn ich ihn darauf ansprach sagte er bloß das das nicht die Mädchen beziehungsweise DAS Mädchen war was er wollte. Na ja jeder wie er will, ich erinnerte mich wieder an seine Frage und schaute zu ihm hoch „Jop Ben ist für eine Woche hier“ „Das freut mich“ meinte er bloß. Ok jetzt wurde ich stutzig, Chris konnte Ben auf den Tod nicht ausstehen und andersrum war es genauso, wieso freute er sich also das Ben mal wieder hier war. Anscheint hatte Chris die Frage auf meinem Gesicht abgelesen, denn er bückte sich zu mir runder und flüsterte mir mit seiner schönen Stimme ins Ohr „du bist immer so einsam und ich freue mich das das jetzt erstmal nicht mehr der Fall ist auch wenn es sich dabei um Ben handelt“. Auch wenn ich es nicht wollte aber meine Gesichtsfarbe enderte sich schlauchartig von normalerweise blass zu einem satten Tomatenrot. Oh mein Gott war das peinlich! Chris hatte sich inzwischen wieder zurück gezogen und lachte leise über die röte in meinem Gesicht. Ich wandte mich schnell ab, doch er drehte mich wieder um sah mir in die Augen und sagte dann ganz leise so das nur ich es hören konnte „ich mag es wenn wegen mir verlegen bist.“ Auch wenn ich dachte es geht nicht schon mir noch mehr Blut ins Gesicht. Oh Gott, ich hatte das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen, hatte Chris das gerade wirklich gesagt? Jemand riss mich aus meinen Gedanken indem er mir meinen Namen schon fast ins Ohr schrie. Ich schrack auf und drehte mich zu dem Übeltäter um der wohl wollte das ich in zwanzig Jahren ein Hörgerät brauchte. Susen grinste mich an packte mich am Arm und zog mich hoch in ihr Zimmer, Chris folgte uns völlig Seelenruhig. Das konnte noch ein Tag werden. Ich sag mich kurz zu Chris um der mich charmant wie immer anlächelte und ich spürte das ich schon wieder rot wurde. Was zum Teufel war heute bloß mit mir los? Seit wann spielten meine Hormone wenn ich in Chris Nähe war so verrückt? Ach verdammte Scheiße das war peinlich rot zu werden wenn Chris mich anlächelte. Hallo er lächelte mich bloß an, so wie früher auch. Ich schüttelte leicht denn Kopf um die Gedanken los zu werden, wenn ich gekonnt hätte wäre ich schreiend durch die halbe Stadt wieder nach Hause gerann und hätte mich in meinem Zimmer verbarrikadiert. Aber wie immer war ich zu spät den Susen hatte bereits ihr Zimmertür aufgemacht und mich reingeschoben. Chris hatte sich auf den Sitzsack gesetzt und schaute mich an. Ich seufzte ergeben und setzte mich neben Susen aufs Bett und spürte immer noch Chris Blick auf mir.
Als Susen gerade anfangen wollte von Ben zu schwärmen , wie toll er doch war bemerkte sich Chris und scheute ihn wütend aus dem Zimmer. Sie konnte mir doch nicht Weis machen das sie ihn nicht bemerkt hatte, ich meine wie konnte man Chris den nicht bemerken.


Fortsetzung folgt

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Tag der Veröffentlichung: 28.03.2010

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