Ich ging nach hinten, wo er sich hingesetzt hatte und sprach ihn an.
„Was zum Teufel machst du hier?!“ „Das selbe könnte ich dich auch fragen.“, sagte er eiskalt. Warum hat dieser Typ jetzt noch Nerven so ruhig zu bleiben?, fragte ich mich und sah ihn kritisch an. „Und? Wo fahren wir jetzt hin?“, fragte ich ihn nach einiger Zeit. „Wir? Wir fahren nirgendwo hin! Du gehst ganz schnell wieder in Weisenheim und lässt mich in Ruhe!“
Dies sagte er so wütend und einschüchternd, dass ich für einen Moment glatt vergaß zu Atmen.
Das kann doch alles nicht wahr sein!, dachte ich mir im Stillen. Erst springt er aus dem Fenster, und als du versuchst ihn zu fragen wo er hingeht wird er gleich so angepisst!
Langsam wusste ich nicht mehr was ich davon halten sollte.
Aber ehrlich? Es war doch alles echt merkwürdig geworden seit er da ist! Aber gut. Ich versuchte mich zu kontrollieren um ihn nicht auf der Stelle eine zu kleben.
„Also. Wo fährst du hin?“ „Wieso interessiert dich das? Langsam glaub ich du stehst auf mich kleine.“ Ich? Ähh? Was? Ist der bescheuert? Er kam langsam näher zu mir heran und sah mir direkt in die Augen. Ich konnte mich nicht bewegen und war wie geblendet. Was macht der Kerl nur mit mir?! Plötzlich fiel mir auf wie schön er war.
Er hatte wunderbare schwarze Augen und so tolle Haare.
Fasziniert von seinem Anblick merkte ich nicht, was um mich herum geschah. Er kam immer näher und irgendwann war er so nah, dass sich unsere Gesichter fast berührten. Dann passierte etwas, was ich mir nie Träumen lassen hätte.
Er küsste mich.
Ich wusste nicht was passierte, doch dieser Kuss war so schön, dass ich nicht anders konnte als ihn zu erwidern. Doch irgendwann bekam mein Verstand wieder die Oberhand und ich schubste ihn mit aller Kraft weg.
„Was zur Hölle sollte das denn?“, schrie ich ihn an. Zu meinen Glück befanden sich keine weiteren Leute im Bus.
„Hat es dir etwa nicht gefallen?“, fragte er frech und breit grinsend. Und wieder bekam ich dieses drängende Bedürfnis ihn zu schlagen, doch diesmal konnte ich mich nicht zurück halten.
So viel Unverschämtheit muss bestraft werden! Ich holte zu weit aus wie ich konnte und versuchte ihn mit aller Kraft die ich aufbringen konnte zu schlagen.
Doch er hielt kurz bevor meine Hand sein Gesicht treffen würde, mich einfach am Handgelenk fest.
Wie hat er das gemacht?! Ich war völlig perplex. Sowas hatte ich nicht erwartet. Ich war wirklich stark und hatte mich auch angestrengt, doch er sah mir nur tief in die Augen und sagte: „Das willst du nicht tun.“ „Woher willst du denn wissen was ich will?“ Er sah mich nur an. Langsam wurde es mir zu doof mit ihm. Ich war doch nicht seine Nanny die auf ihn aufpassen musste! Das war unter meiner Würde. Also machte ich mich auf und verließ den Bus. Shit! Jetzt muss ich den ganzen weg zurück laufen. Da kein weg daran vorbei führte machte ich mich auf den Weg.
Es war ein langer Weg und ich musste durch viele, viele, dunkle Gassen laufen.
Plötzlich sprang jemand aus der Dunkelheit auf mich zu.
Ein großer Mann mit blonden Haaren und grauen Augen.
Wie ich das erkennen konnte? Naja ich konnte schon immer gut im Dunklen sehen.
„Na? Was macht ein so kleines süßes Mädchen mitten in der Nacht so ganz allein in dieser dunklen Gasse.?“
„Lass mich in Ruhe“, fauchte ich ihn an und rann weg.
Bestimmt wieder so ein Perverser, war das einzige was ich dachte. Ich blickte zurück. Niemand war mehr da also drehte ich mich wieder nach vorne um weiterzugehen. Doch, wie
konnte das passieren, er stand direkt vor mir und ich lief in ihn hinein.
„Du kannst mir nicht entkommen kleine. Du riechst viel zu gut als das ich dich gehen lassen könnte.“
Ich war wie gelähmt. Was? Hatte er gesagt ich rieche gut?!
„Verpiss dich!“, schrie ich und wurde langsam hysterisch. Aber er kam immer näher und näher und hielt mich mit seinen Augen im Bann. Ich konnte nicht schreien. Ich war zu keiner Tätigkeit mehr fähig. Er öffnete den Mund und lachte, wobei ich seine scharfen Zähne sah. Dann wurden plötzlich seine Eckzähne länger. „Was bist du?“, flüsterte ich, da ich zu etwas anderem nicht mehr fähig war. „Ein Vampir“, antwortete er ganz ruhig und das Letzte was ich spürte, war wie sich seine spitzen Fangzähne in meinen Hals bohrten.
Tag der Veröffentlichung: 08.11.2009
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