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Klug, schön, sportlich, humorvoll, einfühlsam, verständnisvoll … Ob ich hier von mir spreche? Sicherlich nicht. Ich würde mich eher als komplettes Gegenstück bezeichnen. Die Details erspar ich euch lieber, das wäre dann doch zu viel Selbstmitleid.

Was ich euch erzählen möchte? Wie ich mein Glück fand. Eigentlich werde ich nämlich nicht gerade vom Glück verfolgt, schon seit meiner Kindheit hab ich stets nie das erreicht was ich wollte. Doch nun beginne ich einfach mal.

Es fing alles damit an, dass ich wie gewohnt zur Arbeit ging. Ja, für mich ist Beamter sein Arbeit! Spaß macht es mir nicht, im Gegenteil ich hasse meinen Job! 10 Jahre bin schon in der Beschwerdestelle. Das ich noch nicht verrückt geworden bin grenzt an ein Wunder. Doch weiter zur Geschichte. Ich stellte mich schon seelisch darauf ein, gleich wieder mit Verwünschungen und Beschwerden überhäuft zu werden (das Vorbereiten hilft wirklich). Doch heute war alles anders. Nachdem ich die ersten Opis und Omis „abgefertigt“ habe (wir nennen das bei uns so), kam bei mir langsam die tägliche Routine durch.

„Name? Betreff? Ich leite das weiter versprochen“… Papierkorb. „Name? Betreff? Ich kümmer mich drum“… Papierkorb. Mittag, Mittag Ende(Beamten Trott). „Name? Betreff? Natürlich hat ihre Beschwerde Priorität“…Papierkorb. Ich könnte schreien so sehr hasse ich es den Menschen ins Gesicht zu lügen. Noch 2 Stunden Dienst .

„Name?“ „Sophie,“ „Betreff?“ … Ohne aufzuschauen, wartete ich auf die Antwort, doch da kam nichts. Kein Wort, kein Ton, einfach nur Stille. „BETREFF?“ Stille, bedrückende Stille. „Entweder, sie sagen mir jetzt was sie wollen, oder ich rufe die nächste Nummer auf! Also Betreff?“ „Hilfe… Meine Mutter… Hilfe…“ „Kein Problem ich kümmer mich drum, Ehrenwort.“ Nun warte ich in der Regel auf das Trommeln der Füße auf unserem Parkett Boden. Erst dann kann ich das Papier unbemerkt entsorgen. Seltsamer weise kam da kein Trommeln! Bin ich denn verrückt? Nun wollte ich doch wissen, wer hier meine glorreiche Routine durchwühlt.

Es traf mich wie der Schlag eines Profiboxers! Ein Mädchen von vielleicht 8 Jahren stand vor mir. Sie hatte geweint und blutete. Ich Idiot, bin ich ein Mensch oder eine Maschine. „Was ist los?“ „Auto…Mama… Baum. HLFE“… Reaktion…

Dies alles ist nun schon ein paar Monate her, und es hat sich viel geändert seitdem. Nachdem ich den Rettungswagen bestellt hatte und erste Hilfe geleistet hatte, betreute ich die kleine Sophie.

Ich bin sogar jetzt mit ihrer Mutter zusammen! Das Schicksal scheint es gut mit zur meinen, denn Sophie ist wie eine kleine Tochter für mich. Den Job habe ich eine Woche später gekündigt. Diese Routine hat fast ein Menschenleben gekostet und mein heutiges Glück wäre nie zustande gekommen. Ich bin nun im Sozialbereich tätig.

Eins lässt sich zum Schluss noch sagen, es gibt keine Nummern oder Bearbeitungsfälle, Es sind immer noch Menschen, die unsere Hilfe brauchen…

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Texte: Die Rechte liegen bei mir als Verfasser
Tag der Veröffentlichung: 01.09.2009

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