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Kissenschlacht




Zoey


Am nächsten Tag stehe ich schon früh am Morgen in `Logans Küche´. Es ist Dienstag und wir haben keine Schule, da heute ein Feiertag ist.
Seine Eltern und die von Amelie sind weggefahren. Nun wollen wir zu dritt etwas für die Erwachsenen kochen.
Ich und Amelie wollen gleich los zum Einkaufen.
„Wo ist eigentlich Logan? Ich hab ihn den ganzen Morgen noch nicht gesehen.“ Frage ich Amelie mit einem verwunderten Ausdruck auf dem Gesicht.
Die Kleine kichert. „Ich glaube, der ist noch gar nicht Aufgestanden. Ich habe ihn heute nicht geweckt und er ist ein ziemlicher Langschläfer.“
„Ach so? Sollen wir ihn wecken gehen?“
Begeistert nickt die Kleine „Komm wir spielen ihm einen Streich! Bitte, das wird lustig!“ Die Augen des Kleinen Mädchen mit den blonden Haaren leuchten verschwörerisch.
„Okay“ gebe ich auch gleich nach. „Deine Idee, dein Vorschlag. Ich mach mit aber du entscheidest, was wir machen.“ Sage ich zu Amelie.
„Was hältst du von… Kissenschlacht?“
„Nö, langweilig.“ Antworte ich gleichgültig.
„Edding?“
„Aber davon wird man doch nicht wach!“
„Wasser?“
„Ich hab eine bessere Idee… Eiswürfel?…“
„IN DER HOSE!“ schreit sie begeistert.
„Psssst! Sonst wacht er jetzt schon auf. Und NEIN! In der Hose? Wie kommst du auf so was?“
„Ich hab einen Film gesehen…“ sagt sie „Warum dürfen die das und ich nicht?“
„Also ein bisschen Verantwortung sollte ich schon noch zeigen, außerdem ist das Unanständig.“ Stirnrunzelnd und mit einem kleinen Schmunzeln sehe ich die fünf Jährige an.
„Das wird total witzig“ beteuert sie.
„Eis: ja, Hose: nein!“
„1. Och menno! 2. Yippie!“ freut sich die Kleine über meine Zustimmung.
Gemeinsam hecken wir einen genialen Streich aus. Nachdem wir eine riesen Schüssel mit Eiswürfeln aus der Gefriertruhe geholt haben, setzen wir unseren Plan in die Tat um. Leise schleichen wir die Treppe rauf.
Vor Logans Zimmertür bleiben ich und Amelie kurz stehen, sie bedeutet mir noch einen Moment zu warten und ihr dann zu folgen.
Nach etwa einer halben Minute habe ich keine Lust mehr zu Warten und gehe in das Zimmer.
Als ich Logan dann schlafend in seinem Bett sehe, mache ich doch einen Rückzieher. „Du, Amelie? Ich glaube das ist doch keine so gute Idee. Komm, lassen wir ihn lieber weiter schlafen.“
Ohne jegliches Kommentar reist Amelie ihm die Decke weg und entreißt mir den Eimer mit dem Eis, um seinen Inhalt über Logan zu kippen.
Entsetzt quicke ich auf, doch ich werde von Logan übertönt.
„Fuck! Oh Scheiße, mann. Verdammte Scheiße ist das kalt! Oh Fuck ey! Was soll das?“ sein Blick fällt auf Amelie. „Nass, kalt. Fuck das ist Eis! Oh, scheiße! Amelie, niicht merken, okay? Ich hab das nie… Zoey?!“
Ich sehe ihn nur mit offenem Mund an.
Da erst wird mir Bewusst, dass er nichts außer seiner Unterhose an hat. Logans Augen weiten sich und er fängt schon wieder an zu fluchen, als er sich umdreht, weiß ich auch wieso. Amelie steht hinter ihm und hat die restlichen Eiswürfel in die Hose geschüttet.
„Das gibt Rache!“ schwört er mit einem Grinsen. Langsam kommt er mit Ausgebreiteten Armen auf mich zu. „Das war deine Idee, stimmt´s?“
Gerade noch rechtzeitig kann ich ihm aus dem Weg springen, nachdem ich bemerkt habe, was er vorhat.
„Da hab´ ich einmal ne gute Idee und niemand kommt drauf das ich´s war. Voooll unfaiiiir“ grölt die Kleine durch den Raum.
Logan hat es weiterhin auf mich abgesehen.
„Komm schon. Eine Umarmung muss doch drin sein, oder? Wir sind den ersten Tag zusammen und du willst mich nicht einmal umarmen? Ich glaube, das mit uns muss ich noch mal überdenken…“ er grinst mich schelmisch an.
„Das ganze wird mir etwas zu nass“ gebe ich zu. Der Gedanke daran, dass ich jetzt mit Logan zusammen bin, bringt aber mich unweigerlich zum Grinsen.
Gestern Abend haben wir noch einmal ´Jet Leg´ für Amelie gesungen und dann hat er mich nach Hause gebracht. Er hat mir zum Abschied noch einen kleinen Kuss auf die Stirn gehaucht und ist dann mit Amelie wieder los. Einen Moment stand ich noch fassungslos da und starrte ihm hinter her, doch dann rannte ich ins Haus um mit Josie zu telefonieren.
Mindestens zehn Minuten haben wir kreischend am Telefon verbracht, nur gut, dass meine Eltern zu dieser Zeit gerade Ausgegangen sind. Niemals hätte ich ihnen das erklären können…
Natürlich habe ich ihnen nichts von Logan erzählt. Meine Mom würde total ausflippen, wenn sie es erführe… undenkbar!

Langsam tritt Logan immer näher. Aus Panik greife ich nach dem nächstbesten Gegenstand den ich zu greifen bekomme. Es ist ein Kissen, das ich gegen ihn haue um ihn von seiner Idee abzuhalten.
Amelie ist von der Idee eine Kissenschlacht zu machen sofort begeistert. Auch sie schnappt sich ein Kissen und drischt damit, so gut sie eben kann, auf Logan ein.
Nachdem uns schon einige Kissen kaputt gegangen sind, fliegen überall im Raum weiße Federn herum und bedecken sogar schon den Boden.
Nach einem erneuten Angriff von Logans Kissen verliere ich das Gleichgewicht und falle direkt auf ihn zu. Weil er aber genau in dem Moment von Amelie getroffen wird, verliert auch er das Gleichgewicht weswegen wir beide umkippen. Ich lande genau auf ihm.
Peinlich berührt versuche ich aufzustehen, doch er hält mich zurück.
„Euh… du bist ganz nass!“ sage ich angewidert.
„Ja, aber du jetzt auch“ lacht er. „Bekomme ich jetzt einen Begrüßungskuss?“
Ich liege noch immer auf ihm und mir ist es wirklich unangenehm.
„Nein!“ rufe ich entsetzt „Lass mich los, das ist Erpressung.“
„Ich lass dich los und du gibst mir einen Kuss?“ fragt er.
„Nein. Amelie!“ stoße ich hervor. „Logan!“ kreische ich. „Nein, Amelie!“ Ich streiche Logans Haare aus seinem Gesicht und entdecke was Amelie in der Zeit, in der ich vor der Tür warten sollte gemacht hat. In riesen großen Buchstaben steht:



„Amelie was hast du getan?! Das geht doch nicht mehr ab und ich hab doch gesagt: Kein EDDING!“
„Edding?! Was steht da?“
Wieder versuche ich von ihm los zu kommen. Ohne Gegenwehr lässt er mich gehen und nun springt auch er wieder auf seine Füße.
Sofort rennt er ins Bad. Ohne zu zögern stürme ich ihm hinterher. Im Bad angekommen sehe ich noch, wie er erst entsetzt in den Spiegel sieht dann aber anfängt zu Lächeln.
Ich kann auf einer Kommode einen Waschlappen sehen, nehme ihn und halte ihn unter den Wasserhahn. Schon trete ich wieder auf Logan zu, um ihm die Buchstaben von der Stirn zu waschen.
„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass…“ fange ich an mich zu entschuldigen.
Er hält meine Arme mitten in der Bewegung fest und meint: „Lass doch. Es ist in Ordnung.“ Flüstert er. „Es ist mir egal, es stimmt doch! Wegen mir kann es alle Welt wissen, dass ich mit dir zusammen bin.“
Ich schlinge ihm die Arme um den Nacken, stelle mich auf die Zehenspitzen und beuge mich etwas zu ihm heran. Er zieht mich noch näher zu sich. Seine Lippen berühren vorsichtig meine. Er küsst mich so intensiv, dass ich an seine Brust gelehnt da stehe und nichts weiter war nehme.
Auf einmal wird der Kuss abgebrochen, als ich in Logans Augen sehe, kann puren hass erkennen. Seine Augen sind jedoch nicht auf mich gerichtet, sondern auf die Tür. Gerade als ich dahin sehe, sagt Logan: „Kann man den wirklich nirgends ungestört sein?! Lukas, hau ab!“
Lukas.
Logans Bruder lehnt in der Tür und sieht uns böse an.
„Du meine Güte Bruderherz, konntest du sie doch von die Überzeugen? Hat aber lange gedauert. Auch mir geht die Kleine hier nicht aus dem Kopf.“ Langsam kommt er auf mich zu. Genau vor mir bleibt er stehen und hebt die Hand um über meine Wange zu streicheln. Erschrocken will ich zurück weichen, doch Logan tritt ihn schnell.
Schnell führt er mich aus dem Bad bevor Lukas reagieren kann, doch er schreit noch: „Das war Wort wörtlich unter der Gürtellinie, Bruder.“
Wir bleiben noch kurz stehen.
„Danke!“ flüstere ich ihm noch ins Ohr „Dein Bruder ist echt strange. Und ehrlich gesagt find ich ihn gruselig.“
„Ich pass auf dich auf.“ Flüstert er mir zu „Immer!“ ein versprechen, woher sollten wir wissen, dass er es nicht lange einhalten kann…

Nachdem wir Logan von seiner Zeichnung auf der Stirn befreit haben, gehen wir Einkaufen um ein schönes Abendessen für die Erwachsenen zu zaubern. Zu Mittag essen wir in einem kleinen schicken Restaurant.
Zu unserem Glück ist Lukas beim Abendessen wieder auf irgendeiner blöden Sauf-Party. Gemütlich sitzen wir alle an dem großen Tisch und reden.
Natürlich haben Logans Eltern sofort mitbekommen was zwischen uns läuft, doch sie finden es anscheinend okay. Wenn ich mich nicht irre, sah es sogar so aus, als würden sie sich für uns freuen, was auch mich total happy macht.

Endlich Ferien!?




Zoey


Die letzten drei Tage Schule habe ich zum Glück überstanden. Die Nachmittage habe ich mit Amelie und Logan verbracht, sodass ich eigentlich nur noch zum Schlafen nach Hause gekommen bin. Jeden Tag wollten meine Eltern wissen, was ich den ganzen Tag über gemacht habe, aber ich habe ihnen nur einsilbig geantwortet. Meine Eltern sind gerade ziemlich mies drauf (könnt es daran liegen das sie zu Hause sind und nicht bei ihrer geliebten Arbeit?). Das ganze regt sie und mich ziemlich auf.
Mein erster Ferientag verläuft zunächst einmal nicht wie geplant.
Gerade stürme ich die Treppe runter in die Diele.
„Tschüss Mom! Tschau Dad!“ rufe ich zu ihnen ins Wohnzimmer.
„Moment, wo willst du hin, junge Dame?“ fragt mich meine Mom, die plötzlich hinter mir steht.
„Es ist der erste Ferientag. Ich geh raus und mach was mit meinen Freunden.“ Antworte ich ihr ein kleines bisschen gereizt (und das nicht, weil ich mich mit meinen Freunden treffe…).
„Nein.“
„Nein?“ ich glaube ich habe sie nicht richtig verstanden. Wieso ´nein`?
„Ja.“
„Oh, ich dachte schon. Gut ich bin dann weg.“ Sage ich strahlend und will aus der Tür stürmen.
„Nein!“ schreit sie.
Hä? Da verstehe einer die Erwachsenen…


„Du hast Hausarrest!“ sagt sie wütend.
„Was?! Ich habe Ferien und du gibst mir Hausarrest?!“ schimpfe ich.
„Ganz genau. Dein Vater will, dass wir mehr als Familie machen und deshalb bleibst du eine Woche lang im Haus, damit wir als Familie zusammen sind.“
„Dann wirst du die nächste Woche noch weniger von mir hören, als in der letzten. Ich bin in meinem Zimmer!“ sofort renne ich beleidigt in mein Zimmer.
Was soll ich denn jetzt machen? Ich wollte mit Logan weg gehen. Diesmal nur wir beide und er hat gesagt, dass er eine Überraschung für mich hat. Ich möchte ihn doch unbedingt treffen!


Ich stürze zu meinem Handy und schreibe Logan:

Tut mir leid, hab Hausarrest (wegen dem Familien zustand)
Frag nicht deine Überraschung scheint damit gelaufen zu sein, es tut mir so leid. Ich habe mich schon so darauf gefreut :(

Noch total geflasht von dieser Erkenntnis hier die nächste Woche nicht raus zu kommen, ist grauenvoll. Nach etwa einer Minute kommt seine Antwort.

Moment! Warte 5 Minuten.

Was soll das denn bitte? Nimmt er es wirklich so leicht, dass ich ihm gerade absagen musste?


Um etwas frische Luft zu bekommen öffne ich mein Fenster.
Es ist so schönes Wetter und ich darf nicht nach draußen gehen- das ist ja so fies.
Ich stöhne.
Wieso passiert mir das? Warum ausgerechnet jetzt?!


Ich drehe mich um und stelle mich vor mein Bett. Im nächsten lasse ich mich darauf fallen und kreische lauthals in mein Kissen. Danach stehe ich wieder auf atme einmal tief durch und setze mich in meinen Sitzsack.
Wenn ich schon hier eingesperrt bin, könnte ich wenigstens auf meinen kleinen Balkon gehen, denke ich mir gerade. Das mache ich dann auch.
Schnell schnappe ich mir meine Liege und lege mich etwas in die Sonne.
Du meine Güte, wie gerne würde ich jetzt neben Logan sitzen. Oder bei Josie sein.
Nur weg von hier!
„Zoey!“ schreit jemand von irgendwo. Sofort erkenne ich diese Stimme und stürze zum Fenster.
„Psst! Nicht so laut!“ sage ich rein aus reflex. „Was machst du hier? Ich habe Hausarrest.“ füge ich traurig hinzu.
„Ich weiß, aber ich hatte gedacht du würdest dich über einen edlen Prinzen freuen, der dich aus dem Turm der Verdammnis rettet. Und weißt du was: du musst nur eines tun… ´ja´ sagen. Was meinst du?“
Logan steht genau unter meinem Balkon. Es ist so süß, dass er mich befreien kommen will.
„Ich hatte noch nie Hausarrest, Logan. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen kann oder nicht.“ Ich bin von dem ganzen ziemlich verwirrt.
„Bei Hausarrest darfst du normalerweise das Haus nicht verlassen“ lacht er.
„Das weiß ich, mein edler Prinz.“
Er lächelt und seine blauen Augen, die ich so sehr liebe, funkeln, das kann ich selbst von hier oben.
„Du musst nur rechtzeitig wieder zu Hause sein, dass niemand dein Verschwinden bemerkt. Okay? Kommst du?“ fragt er mich. „Dein böser Drache, der normalerweise auf die Prinzessin achtgeben sollte, ist im Moment nicht in Sicht.“
Ich schaue mich unsicher um.
Wie soll ich von hier oben, nach dort unten kommen?


Es sind bestimmt 10 Meter freier fall. Ich könnte natürlich auch den nahe gelegenen Baum benutzen, aber das ist echt gruselig. Ich musste noch nie auf diese Weise von zu Hause ausreißen. Bis jetzt war meine Fluchtmöglichkeit immer die Haustür.
Logan sieht meine Unsicherheit und singt:

Dieser Tag
verlangt nur das eine von Dir
Sag einfach ja
für diese Reise mit mir



„Tim Bendzko?“ frage ich ihn. Und wir beide müssen lachen.
„Na und?“ fragt er schmunzeln. Einer plötzlichen Eingebung folgend, singe ich auch etwas.


I got a pocket, got a pocketful of sunshine
I got a love and I know that it's all mine, oh, oh oh oh
Do what you want but you're never gonna break me
Sticks and stones are never gonna shake me, oh, oh oh oh

Take me away, a secret place
A sweet escape, take me away
Take me away to better days
Take me away, a hiding place



Wir beide müssen lächeln.
"Ich komme!"
„Na los. Versuchen wir dich jetzt lieber hier raus zu bekommen. Wie wärs mit dem Baum da? Schaffst du es dich da rüber zu schwingen? Der Ast zeigt genau zu dir.“
Ich sehe Logan nochmal an und sage dann so gut es geht mit fester Stimme: „Ich versuch´s.“

klettern...




Zoey


Ich schwinge mich schnell und ohne groß darüber nach zu denken über den Rand meines Balkons und springe. Ich spüre wie ich mich am Baum festhalte und mich etwas nach unten hangle. Für einen Moment halte ich inne und frage mich: ´Zoey, was tust du da eigentlich?´
Zwei Hände halten mich sanft und doch fest um die Taille.
„An deiner Stelle würde ich die Augen langsam mal wieder aufmachen. Du hast es fast geschafft.“
Ein Blick nach unten zeigt mir, dass ich nur noch einen halben Meter über den Boden hänge. Kurzerhand lasse ich mich einfach fallen.
Ich hatte nur nicht bedacht, dass Logan mich noch immer fest hält. Er fängt mich in der Luft ab und setzt mich sanft auf den Boden. Ich lächle ihn dankend an und schaue noch mal nach oben zu meinem Balkon. Erleichterung macht sich in mir breit. Ich bin jetzt bei Logan und muss nicht in meinem stickigen Zimmer bleiben. Da greift Logan auch schon nach meiner Hand und zieht mich mit sich.

Chill out!




Logan


Den ganzen Tag verbringen wir an einer wundervollen Stelle in einem Wald mit einem kleinen Bach. Wir lagen die ganze Zeit nebeneinander und haben geredet oder ließen die Füße ins Wasser baumeln. Einfach nur da sitzen und mit Zoey zusammen sein ist unglaublich.
Die Zeit vergeht wie im Flug und recht spät am Abend bringe ich sie auch wieder zurück. Für mich ist dieser Tag viel zu schnell vergangen.

Die ganze nächste Woche machen wir das so. Zoey schleicht sich nach draußen sobald ich da bin und dann besuchen wir jeden Tag einen neuen schönen Ort, gehen zu den Band Proben oder treffen uns einfach nur so mit den Jungs und ihrer Freundin Josie. Einmal hätten uns ihre Eltern fast erwischt. Als wir gerade zu ihr gekommen sind, ist die Haustür aufgegangen. Ihre Mutter hat einen Blick nach draußen geworfen und wollte nach draußen gehen, doch sie schien etwas vergessen zu haben und ging wieder zurück. Wir waren uns sicher, dass sie uns gesehen hat. Doch Zoey wurde daraufhin nicht angesprochen. Keine Verlängerung des Hausarrestes. Nichts. Natürlich sind wir beide froh darüber, doch merkwürdig kam es uns beiden schon vor. Kurz darauf habe ich bemerkt wie sie ganz normal das Haus verlassen hat.
Wenn wir uns mit unseren Freunden getroffen haben, gibt es kein anderes Thema mehr außer dem Camp. Wir haben alle unsere Sachen gepackt und können es gar nicht mehr Aushalten vor Freude. Auch Josie hat zugesagt mit zu kommen. Ich habe das Gefühl das Kevin auf sie steht, aber ich weiß es nicht genau. Von Zoey jedoch weiß ich das Josie vor kurzem von Niklas, ihrem damaligen Freund, sitzen gelassen wurde. Sie hat das ganze jedoch verständlicher Weise nicht sonderlich gut verkraftet. Wer will schon gesagt bekommen, dass der Freund oder die Freundin eine oder eben einen Anderen hat? Zoey hat sich zu dieser Zeit sehr viel mit Josie unternommen, damit sie auf andere Gedanken kommt.

Camping am See




Logan


Endlich ist es soweit! Der Tag der Abreise ist gekommen. Wir verabschieden uns an einem Parkplatz von unseren Eltern. Auch Zoey´s Eltern sind gekommen um sich zu verabschieden. Wir steigen alle in den Bus und machen es uns gemütlich. Obwohl wir nicht lange fahren, nur zwei ein halb Stunden, haben wir alle Verpflegung, Süßigkeiten und Kissen mit auf unseren Sitzen. Ich sitze neben Steven und Zoey mit Josie genau hinter uns. Wie vertreiben uns die Busfahrt mit spilen, Musik hören und manche von den Anderen schlafen auch. Diese Leute kann ich nicht verstehen. Uns besteht eine großartige Camping Zeit mit Freunden bevor und man soll schlafen. Vor Vorfreude kann man sich doch auf gar nichts Anderes mehr konzentrieren!
Dann endlich kommen wir im Camp an. Ein riesiges Banner begrüßt alle Neuankömmlinge. Wir melden uns vorne bei einem etwa 3 Jahre älterem Mädchen, dass wir angekommen sind. Sie stellt sich uns als Jade vor. Dann hackt sie uns auf ihrer Liste ab und weißt uns mit wenig Worten ein.
In diesem Camp gibt es verschiedene Aktivitäten. Unter anderem einen Contest. Das begeistert Zoey sofort, denn dort dürfen alle die Lust haben, vor singen. Es gibt verschiedene Runden und am Ende bleibt einer Übrig, dieser bekommt dann einen Preis. Als Zoey das Plakat sieht, erkenne ich ein Funkeln in ihnen. Ich weiß, dass sie Interesse an diesem Wettbewerb hat und noch dazu ist es die perfekte Gelegenheit, die schüchterne Zoey zu vergessen. Ich werde sie schon noch dazu überreden sich einzutragen.
Ein Junge kommt auf uns zugelaufen. Er sieht Zoey an und begrüßt sie stürmisch: „Hey Zoey! Cool, dich hier zu sehen! Wie geht´s dir? Wir haben uns soooo lange nicht mehr gesehen.“
Oh mann, sein `so` hat mindestens zehn ´o´ s. Wer redet denn noch so?!
UND was will er von Zoey?! Kennen sie sich?

Zuerst sieht Zoey ihn misstrauisch an und mustert den Jungen vor ihr, dann fragt sie vorsichtig: „Luis?“
„Ja genau!“
„Wir kennen uns noch aus dem Kindergarten. Du bist mir immer hinterher gerannt und hast versucht mich an meinen Zöpfen zu ziehen! Dafür müsste ich mich noch rächen.“ Überlegt sie laut.
„Wäre nicht schlecht dem Kerl eins in den Hintern zu treten.“ Murmele ich leise vor mich hin. Es ist einfach zu offensichtlich wie der Kerl Zoey anschmachtet und ansieht.
Zoey legt mir beruhigend eine Hand auf meine Schulter. „Das ist Logan. Mein Freund.“ stellt sie mich vor. Damit ist schon mal klar gestellt wer hier das sagen hat. Ich bin erleichtert, dass Zoey das gleich klar gestellt hat. Aber dieser Luis zieht nur eine seine Augenbrauen hoch und sieht mich spöttisch an. Er mustert mich von oben bis unten und setzt ein Siegesgewisses Lächeln auf.
Na toll! Was bildet sich der Kerl nur ein?!
Demonstrativ lege ich einen Arm um Zoey´s Taille und ziehe sie mit den Worten „Komm wir gehen uns noch ein bisschen umsehen.“ mit mir.
Wir sehen uns unsere zugeteilten Zelte an. Mädchen und Jungen natürlich getrennt und treffen auch wieder auf die Anderen.
Zusammen setzen wir uns erst einmal an den See und halten die Füße in das kalte Wasser.
„Zoey?“ frage ich nach einer Weile. Sie sitzt gerade neben mir mit dem Kopf auf meiner Schulter.
„Mhmh“ nuschelt sie.
„Wer war dieser Typ vorhin?!“ ich kein ein knurren in meiner Stimme nicht unterdrücken.
Ich will nicht das dieser Typ sich an mein Mädchen ranmacht. Wir sind noch gar nicht lange zusammen. Außerdem will ich die Zeit hier mit ihr einfach nur genießen.
Sie hebt den Kopf und schaut mich ernst an. „Das war doch nur ein Typ den ich aus dem Kindergarten kenne.“ Gibt sie mir eindringlich zu verstehen. „Nichts weiter. Mach dir über ihn keine Sorgen.“ Sie lächelt mir zu „Ich bin mit meinem Freund mehr als zufrieden.“
„Dann ist ja gut.“ Ich senke den Kopf auf ihre Höhe und möchte ihr einen Kuss geben, aber wir werden unterbrochen.
„Hey Ihr.“ Sofort erkenne ich die Stimme wieder. „Kann ich mich zu euch setzen.“ Fragt er unsere kleine Gruppe. Doch sein Blick liegt auf Zoey.
Er bemerkt den bösen Blick den ich ihm zu werfe.
Was kann ich nur tun um ihm deutlich zu machen, dass Zoey zu mir gehört?! Ich werde sie, jetzt nachdem ich sie gerade für mich gewonnen habe, nicht gehen lassen.
„Nein!“ erwidere ich deshalb scharf.
„Klar kannst du.“ Sagt Zoey aber schnell.
Nur mit Mühe unterdrücke ich ein weiteres Knurren.

Der Contest




Zoey

Am nächsten Morgen bin ich schon Feuer und Flamme. Heute ist der erste Tag an dem man für den Contest vorsingen kann. Ich habe mich gestern Abend noch in die vorgesehene Liste eingetragen. Nur Josie weiß von meinem Vorhaben. Ich habe vor Logan zu überraschen.
Im Endeffekt ist es mir egal ob ich gewinne oder weiter komme. Ich will mir nur beweisen, dass ich auch vor Leuten singen kann.
Schon beim Frühstück in dem gemeinsamen Zelt bin ich ganz hibbelig und kann kaum auf der Bank still sitzen.
Werde ich es schaffen? Oder doch ein Rückzieher machen?
Ich bin so aufgeregt!
Auch Logan bemerkt meine Nervosität.
Soll ich es ihm schon sagen? –Nein, lieber nicht. Es soll eine Überraschung bleiben.
Nach dem Essen versammeln sich ein paar der Leute vor der kleinen Bühne. Sie steht mitten in einer grünen Wiese und alle die vor ihr stehen können auf das Wasser blicken.
Gerade habe ich Logan und die Anderen dazu überredet mit mir zu der Bühne zu kommen. Nur um den Teilnehmern zu zuhören.
Als wir nun so da stehen und den Anderen zu hören werde ich immer nervöser.
Ich will das hier durch ziehen!
Ich schaffe das!
Spreche ich mir selbst Mut zu.
„Und nun kommen wir zu unserer letzten Teilnehmerin.“ Verkündet ein Moderator, der dazu zuständig ist das alles seinen gewohnten Gang geht. „Zoey, komm doch bitte zu uns rauf!“
Ich spüre die Blicke von Logan und den anderen Bandmitgliedern auf mir.
Einmal atme ich noch tief durch, dann laufe ich in Richtung der Treppe zur Bühne.
Dabei habe ich einen Déjà-vu Moment. Fast genauso war es auch damals bei dem Musical, indem ich Logan kennen gelernt habe.
Ich schaffe das! Ich schaffe das! Wiederhole ich innerlich immer wieder. Ich schaffe das!
Als hätte Josie es gehört ruft sie, als ich fast auf der Bühne bin auch noch einmal: „Das schaffst du, Zoey!“
Mit zittrigen Beinen stehe ich nun wieder vor einer Menge, die von mir etwas erwartet.
Bitte, bitte, bitte, lass mich jetzt nicht vor Aufregung keinen Ton rausbekommen.
Zaghaft sage ich in das Mikro vor mir: „Ich werde jetzt Diamonds von Rihanna singen.“ Erstaunlicher Weise klingt meine Stimme nicht so zittrig wie ich mich fühle.
So fasse ich wieder mehr Mut und die Musik setzt ein.

Shine bright like a diamond
Shine bright like a diamond

Find light in the beautiful sea
I choose to be happy
You and I, you and I
We're like diamonds in the sky

You're a shooting star I see
A vision of ecstasy
When you hold me, I'm alive
We're beautiful like diamonds in the sky

I knew that we'd become one right away
Oh, right away
At first sight I felt the energy of sun rays
I saw the life inside your eyes

So shine bright tonight, you and I
We're beautiful like diamonds in the sky
Eye to eye, so alive
We're beautiful like diamonds in the sky

Shine bright like a diamond
Shine bright like a diamond
Shine bright like a diamond



Beim singen habe ich meine Freunde angesehen.
Josie.
Logan.
Steven.
Und auch Kevin und Luca sind mir ans Herz gewachsen.

We're beautiful like diamonds in the sky



Mit diesem Satz beende ich das Lied. Ich bin einfach total stolz, das ich es wirklich geschafft habe und laufe erleichtert wieder von der Bühne.
„Da wir dieses Jahr ein bisschen Mangel an teilnehmenden Sängerinnen und Sängern haben, wollte ich euch noch einmal euch als Publikum fragen. Hat jemand Lust für uns noch freiwillig mit zu machen?“ ertönt noch einmal die Stimme des Moderators.
Ich stehe wieder bei meinen Freunden, dort stupse ich Logan in die Seite. Mach doch auch mit. Einfach nur zum Spaß. Ist doch egal ob wir weiter kommen oder nicht.“ Ich lächle ihn freudig an.
„Ich mach es für dich“ flüstert er mir ins Ohr. „Das hast du übrigens wunderschön gesungen.“
„Danke“ flüstere ich zurück.
Da geht er auch schon auf die Bühne um sich freiwillig zu melden.
„Meine Freundin hat mich soeben überredet auch teilzunehmen. Ich werde don´t wake me up von Chris Brown singen.

Don´t wake me up!




Logan

Dearly beloved,
If this love only exists in my dreams,
Don't wake me up



Das was am Anfang die Frau sagt, wird noch vom Original Lied eingeblendet. Danach singe ich selbst weiter.

Too much light in this window, don't wake me up,
Only coffee no sugar, inside my cup,
If I wake and your here still, give me a kiss,
I wasn't finish dreaming, about your lips

Don't wake me up up up up up up,
Don't wake me up up up up up up,
Don't wake me up up up up up up,
Don't wake me up, don't wake me

Don't wake me up (no)
Don't wake me up,
Don't wake me up (yeah)
Don't wake me up up up up up up,
Don't wake me up, don't wake me

So much life in the city, you won't believe,
Been awake for some days now, no time to sleep,
If your heart is a pillow, this love's the bed,
Tell me what is the music, inside my head



„Für dich Zoey“ sage ich noch ins Mikro bevor ich wieder zu ihr gehe.
Bei ihr Angekommen umschlinge ich sie mit meinen Armen und hauche ihr einen Kuss auf die Lippen. Das Gefühl ihrer Lippen ist noch immer zu berauschend für mich. Ich vergesse wo wir sind.
Doch erneut reißt mich eine bestimmte Stimme wieder in die Wirklichkeit. Diese Stimme kenne ich inzwischen schon sehr gut. Wie ich diese Stimme hasse.
Er steht bereits auf der Bühne.
„Ich habe mich auch dazu entschlossen mitzumachen. Ich singe 'world in our hands' von Taio Cruz.”
Na toll! Das macht der Mistkerl doch absichtlich! Wetten der kann nicht einmal singen!

No words can hurt us
No fire can burn us
No walls can hold us
Cause, no one controls us
Cause we're strong and we're fast
Our time has come at last
Just hold on, don't go anywhere

Cause we've waited all of our lives
Now we're seeing here in our rise
Baby no more waiting tonight
We got the world in our hands
Yeah, yeah, yeah

Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
Baby no more waiting tonight
We got the world in our hands
Yeah, yeah, yeah



Doch leider erweist sich mir schon wieder das Gegenteil. Er kann singen. Und zwar gut.
Auch Zoey scheint beeindruckt zu sein.
Mag sie den Kerl etwa doch?!
Noch einmal fragt der Moderator nach einem Freiwilligen, doch niemand sonst meldet sich.
„Gut. Dann dürft ihr jetzt alle für eure Favoriten Abstimmen. Das Ergebnis wird morgen nach dem Frühstück bekannt gegeben. Sieben von euch Zehn werden in die nächste Runde kommen. Diese startet auch gleich morgen Nachmittag. Bis später!“ schließt er seine Rede.


Impressum

Texte: Liedtexte sind einfach gegoogelt :)
Bildmaterialien: Nochmal ein riesiges
Tag der Veröffentlichung: 25.08.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Es ist leicht jemanden zu lieben, den man zum ersten Mal gesehen hat. Aber es ist schwer jemanden zu vergessen, den man einmal geliebt hat! Wenn ich an Dich denke, dann lächele ich doch mein Herz tut weh.

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