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Stress pur




Zoey

Einen Tag nach der ganzen Show liege ich gerade in meinem Bett und stehe schlaftrunken auf. Im ersten Moment denke ich, ich habe das alles nur geträumt. Doch einen Blick auf das Taschentuch, das mir Logan zugesteckt hat und auf dem seine Nummer steht, beweist mir das Gegenteil.
Was habe ich mir nur dabei gedacht mich mitten auf eine Bühne zu stellen?
Heute werde ich wahrscheinlich noch riesen Ärger mit meinen Eltern bekommen. Sie sitzen gerade beide in London, wahrscheinlich gerade bei irgendeiner hoch wichtigen Sitzung. Sie hatten gestern einfach so gehen wollen! Ohne ein `Entschuldigung` oder ähnliches. Mir ging das zu weit. Naja egal, heute muss ich mich mit ihnen auf Skype treffen.
Also wen dieses Gespräch anständig verläuft küsse ich Logan!,


denke ich mir im Scherz. So wird es im Leben nicht kommen!
„Hi Mom.“ Meine Mom schaut mich jetzt schon böse an.
„Hallo Zoey. Mein Schatz, du kannst doch nicht einfach alleine im Theater bleiben! Was hast du dir nur dabei gedacht?“ setzt sie zu einer ellenlangen Rede an, aber ich unterbreche sie.
„Ich weiß nicht genau was ich mir dabei gedacht habe, ich weiß aber mit Sicherheit das ich nicht einfach so gehen könnte, wie ihr es gemacht habt.“ Sie steckt mich mit ihrer schlechten Laune an, das kann ich mir wirklich nicht antun.
„Wie lange warst du denn gestern weg? Sicherlich bis zum…“ stelle den Ton ab. Wenn meine Mom so drauf ist muss ich gar nicht mehr antworten. Es ist als würde sie selbst Gespräche führen. Nur ab und zu stelle ich den Regler wieder laut. Ich mache die ganze Zeit ein betretenes Gesicht und starre meine lautlose Mom an. Am liebsten würde ich ja los kichern, ihre Bewegungen wie sie wild in der Gegend rumfuchtelt ist echt witzig.
„…etwas mehr auf dich achten. „ Leise. „…nicht allein bleiben…“ Leise „Wieso antwortest du mir nicht?!“
Oh, sie hat mich was gefragt.


„Ja… ahm, also…“
„Hörst du mir nicht zu? Muss ich nochmal von vorne anfangen? In der Zeit in der wir nicht da sind hast du Pflichten, mein Kind!“
Mein Kind?! Wieso redet sie so mit mir?


„Nehm dir jetzt einen Zettel und schreib es dir auf. Nochmal sage ich es nicht.“
Das tue ich dann auch. Hoffentlich ist es nichts weiter Wichtiges…
„Halte bitte unseren normalen Regeln weiter ein, Zoey. Na gut, wann gehst du denn mal aus. Trotzdem du bist um halb zwölf zu Hause und gehst nirgends alleine hin. Hast du mich verstanden?“
Diesmal antworte ich mit einem nicken.
„Schön!“ sie singt zurück in ihren Sitz und sieht auf einmal ganz blass aus. „Zoey, du bist 16 bitte versuche dich mehr damit zu engagieren, dass du öfters alleine sein musst“
Oh, der betretende Gesichtsausdruck war wohl doch nicht so passend…

„Ist schon gut. Ich muss nicht mehr zu Oma. Ich komm damit klar!“
Ganz ehrlich, wer findet es nicht toll eine Woche ohne Eltern zu sein und nur manchmal bei Oma. Meine Oma lässt mir fast alles durch gehen.
„Zoey, wieso bist du auf die Bühne gegangen? Du bist von Natur aus ein schüchternes Mädchen. Das du auf einer Bühne stehst wiedersetzt sich deiner Natur.“ Sie redet langsam auf mich ein, mit so einer psychiater-Stimme.
„Du weißt überhaupt nicht wie ich bin oder sein will! Das Mädchen auf der Bühne, dass war ICH und so möchte ich sein. Mit freier Meinung, die man offen vertritt, einfach…“ Mom unterbricht mich.
„Ich bin deine Mom ich weiß wie du bist. Und das bist du nicht. Mädchen in deinem Alter haben öfters solche Phasen in denen sie sich etwas einreden.“
„Aber…“ setze ich an. Das ganze hab ich mir nicht eingebildet.
Schon wieder unterbricht sie mich. Ich könnte laut los kreischen.
„Du lässt mich nicht mal ausreden!“ ich klappe meinen Laptop zu und unterbreche so die Verbindung. Im nächsten Moment tut es mir schon wieder leid.

Traum oder Wirklichkeit?




Logan

„Nein, dich mag ich doch viel lieber als Pudding. Dir gegenüber sieht jeder Pudding…“
„Was laberst du denn da, mann?“ Mein Bruder reist mich aus dem Schlaf.
„Was willst du in meinem Zimmer?!“ fahre ich ihn an, obwohl ich noch gar nicht richtig wach bin.
Er übergeht meine Frage. „Du hast im Schlaf geredet… Ich glaube du hast von Zoey geträumt. Du lässt sich ziemlich schnell beeindrucken… obwohl…“
Ja, Zoey. So hieß das Mädchen aus meinen Träumen. Sie war unglaublich witzig und sah außerdem total gut aus. Ihre langen gewellten Haare sind ihr beim Lachen immer ins Gesicht gerutscht… Wenn ich mich jetzt hinlege kann ich vielleicht weiter von ihr Träumen. Schade, dass sie nicht wirklich existiert

.
Im nächsten Moment liege ich schon wieder auf der Seite um weiter zu träumen…
„Hey, nicht wieder einschlafen. Ich will mit dir Reden.“
„Haha. Da Lach ich doch mal ganz laut. Wann willst du denn schon mal mit mir reden? Ich bin doch bloß dein dummer kleiner Bruder.“ Ich schaue meinen Bruder böse an „Und jetzt verschwinde aus meinem Zimmer und…“ mir fällt auf einmal alles wieder ein. Zoey existiert doch.
Ich habe wirklich dieses unglaubliche Mädchen kennen gelernt.


„Es ist wichtig, Alter. Zoey ist echt cool und so. Würdest du mir bitte ihre Handynummer geben? Ich würde mich gerne mit ihr treffen.“ Sagt er etwas kleinlaut.
„WAS?!“ ich bin entsetzt mein Bruder, Lukas, steht auf das gleiche Mädchen wie ich oder was? „Sie ist viel zu jung für dich.“ Erfinde ich schnell eine Ausrede. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal genau wie alt sie ist. Aber ich denke sie wird so in meinem Alter sein. Ich bin vor kurzem siebzehn geworden, sie schätze ich aber noch auf sechzehn.
„Quatsch. Mit meinen süßen neunzehn Jahren kann ich mich noch mit einer sechzehn jährigen treffen. Kannst du sie mir bald mal geben?“
„Nein!“
„Wieso denn nicht?“
Weil ich Zoey nicht mit dir teilen will. Mit NIEMANDEM.
Mann bin ich besitz ergreifend das muss ich mir echt abgewöhnen

.
„Ich hab ihre Nummer nicht.“ Das ist sogar die Wahrheit.
„Oh Alter, du bist so schlecht. Hast du sie nicht mal gefragt? Ach ne ich weiß: sie hat dich abblitzen lassen. Tja mann, du brauchst halt noch ein bisschen mehr coolness. Des was du auf der Bühne gelabert hast wird sie sicher nicht umgehauen haben. Und dein Gesang war auch nicht grad der Beste.“
„Das reicht raus hier! Ich glaube schon, dass sie es süß fand, als ich ihr was vor gesungen habe. Sie fand mich cool, als sie MEINE Nummer bekommen hat und ich bin mir sicher sie wird sich bei mir melden! Raus jetzt!“
Shit ich habe mich verplappert.


„1. Welcher Junge will schon süß rüber kommen?
2. Sie hat deine Nummer? Du hast IHR DEINE Nummer gegeben? Wir werden ja sehen ob sie anruft. Wenn sie sich melden sollte gib sie doch bitte mal an mich weiter, falls sie nichts mehr mit dir zu tun haben will.“
„Verschwinde endlich aus meinem Zimmer, Lukas!!!“
Ich versuche ihn noch mit meinem Kissen zu treffen, aber es fliegt nur gegen die geschlossene Tür.
„Scheiße!“ schreie ich halblaut in den Raum hinein. Darauf bedacht, dass mich mein nerviger Bruder nicht hört.

Josie




Zoey


Ich habe meine beste Freundin zu mir eingeladen. Mit irgendjemand will ich mal über alles sprechen. Wer ist dazu schon besser geeignet als die beste Freundin?
Josie ist blond und hat braune Augen. Wir sind schon seit der ersten Klasse befreundet. In der Zeit bis jetzt haben wir uns dann immer besser verstanden und wissen einfach alles voneinander. Es ist total witzig manchmal denken wir genau das gleiche oder sagen das gleiche gleichzeitig.
Es klingelt an der Tür. Schnell renne ich auf sie zu um Josie auf zu machen. „Hey Süße!“ begrüßt ich sie.
„Hi!“ kreischt sie und umarmt mich stürmisch. Wir fangen beide an zu kichern. Ich habe schon an deiner Stimme beim Telefonieren gemerkt, dass es um einen Jungen geht. Wie heißt er? Wo und wie habt ihr euch kennen gelernt? Habt ihr euch schon geküsst? Zoey, wir haben uns doch nur 24 Stunden lang nicht mehr gesehen. Nicht mal!“
Ich fange an zu lachen. „Komm erst mal rein“
Wir setzen uns im Wohnzimmer auf unser gemütliches Sofa und ich fange an ihre ganzen Fragen zu beantworten.
Zwischendrin unterbricht mich Josie immer mal wieder mit einem „süüß!“ oder „ist nicht wahr! Wie cool!“
Ich beende meinen Vortrag ganz locker mit den Worten „Und ich hab seine Handynummer…“
„Nein!“ kreischt sie. „Ruf ihn doch an. Zoey du bist total in ihn verschossen. Ruf ihn einfach an frag ihn ob er mit dir ausgeht.“
„Ach was ich bin nicht verknallt. Wir kennen uns doch gar nicht.“ Streite ich ab.
„Nein bist du nicht! Sag mal welchen Wochentag haben wir heute?“
„Hä? Was soll denn das jetzt?“ Sie scheint es ernst zu meinen und ich antworte ihr. „Samstag?“
„Wie ist das Wetter draußen?“
Ich höre gar nicht richtig zu „Sonnig…“
„Wie geht’s dir?“
„Gut“
„War das gelogen?“ fragt sie zweifelnd.
„Keine Ahnung“
„Welche Augen Farbe hat er?“
„Blau.“ Ein lächeln stielt sich auf meine Lippen, als ich an ihn denke.
„Ha!“ macht sie triumphierend „Ich wusste es, du bist doch verliebt!“
„Wirklich? Shit…“
„Hey, Maus, dass ist doch nichts schlimmes. Ruf ihn an und frag ob er mit dir ins Kino geht oder sonst was. Wenn er nein sagt, was ziemlich unwahrscheinlich ist, da er dir seine Nummer gegeben hat, dann… weißt du es wenigstens. Aber wenn er dich auch mag, wartet er und wartet und ist dann vielleicht enttäuscht.“
„Heute Abend steigt bei Michael eine Party. Hast du Lust mit mir hin zu gehen?“ fragt sie mich nach einer kurzen Pause.
„Nee. Keine Lust.“
„Hallo? Ich dachte du wärst seit gestern nicht mehr so schüchtern?“ sie lacht und ich stimme mit ein. „Solche Ausreden lasse ich nicht mehr gelten. Bitte komm mit.“
Ich schaue sie an und sie zieht einen Schmollmund. „Na gut, ich komm mit.“
„Super!“ sie fällt mir um den Hals.
„Ich hoffe ich werde es nicht bereuen.“
„Wirst du ganz bestimmt nicht. Vielleicht kommt Logan ja auch?“
„Ja, genau. Mach mir noch Hoffnungen. Nein, er wird sicher nicht da sein. Das wäre ja ein riesiger Zufall. Du, Josie…?“
„Ja?“
„Ich hab für heute Abend aber nichts zum Anziehen. Würdest du mit mir in die Stadt gehen zum Shoppen?“
„Na klar! Was ist das für eine Frage? Ab nach oben such dir deine Sachen zusammen. Wir gehen sofort los.
In der Stadt rennen wir sofort los wir haben nur zwei Stunden in der Stadt dann gehen wir schnell zu Josie holen ihr Zeug und gehen wieder zu mir. Dort machen wir uns dann bereit für Michaels Party.
Wir rennen durch die Geschäfte. Auch Josie hat sich entschlossen sich etwas Neues zu kaufen. In den letzten 20 Minuten habe ich dann endlich etwas Passendes gefunden. Josie hat ihres schon gekauft.
„Schau mal…“ ich drehe mich vor Josie einmal im Kreis. „Kann ich das anziehen?“
„Ist das dein Ernst?“
„Jaah“ sage ich gedehnt „Egal, wenn du meinst das es doof aus sieht, nehme ich es nicht.“
„Das Kleid ist der Hammer. Wenn du es nicht nimmst, greife ich es mir und bezahle es für dich. Zoey, das Kleid steht dir total.“
Ich lächele sie an. Ich drehe mich noch einmal im Kreis dann verschwinde ich nochmal in der Umkleide.
Vor der Kasse sehe ich es mir nochmal an. Es ist weiß und hat Spagetti- Träger. Das Kleid geht mir etwa bis zu den Knien und ist am Saum etwas schwarz. Auch die Schleife die ich unter der Brust zusammen binde ist schwarz. Ich finde es schön und für eine Party genau richtig.
Bevor ich bezahle kommt Josie auf einmal mit total süßen schwarzen Ballerinas angelaufen. An der vorder Seite haben sie kleine Blümchen.
„Ich dachte mir du brauchst noch Schuhe und die passen einfach perfekt zu deinem Kleid.“
„Danke!“ Ich falle Josie um den Hals. Ich bezahle das Kleid und die Schuhe, dann haben wir alles. Zusammen stürzen wir zu Josie nach Hause.
„Guten Tag! Darf Josie heute bei mir übernachten? Wir haben schon so lange nichts zusammen unternommen.
Ihre Mom macht ein leicht erschüttertes Gesicht.
„Na gut. Ist das denn auch für deine Eltern in Ordnung Zoey?“
„Ja, das ist alles geklärt.“ Josie ist schon in ihr Zimmer gehüpft um ihre Sachen ein zu packen. Schnell gehe ich zu ihr über die Schulter bedanke ich mich noch bei ihrer Mom. Sie lächelt mir zu.
Wir sind schon ziemlich spät dran. In ein einhalb Stunden geht die Party los. Wir lassen uns von Josies Freund Niklas abholen.
Bei mir rennt Josie gleich ins Bad und ich in mein Zimmer. Wir ziehen uns um und ich such noch ein paar Schminksachen zusammen, die nicht in meinem Bad liegen. Fertig angezogen stehe ich vor Josie, die auch fertig ist.
„Was soll es diesmal werden? Offene Locken, cooler Zopf, Hochsteckfrisur?“
„Machst du mir eine Hochsteckfrisur? Ich glaube das passt gut zu meinem Outfit.“
„Ja, denke ich auch.“ Josie trägt Jeans Hotpants und ein sehr gut dazu passendes rotes Top.
In meinem Zimmer setze ich sie auf meinen Schreibtischstuhl und stecke ihre Haare zu einer schönen Frisur nach oben.
„Fertig!“ Josie stellt sich vor meinen Spiegel und kreischt los.
„DAS ist die beste Frisur die du mir jemals gemacht hast. Woran das wohl liegt?“ fragt sie mich im Spaß.
Wieder liegen wir uns in den Armen. Schnell gehen wir nochmal ins Bad und schminken uns. Bei so was bleiben wir immer möglichst neutral. Wer möchte schon aussehen wie eine Vogelscheuche mit Schminke im Gesicht?
Gerade als wir fertig sind, klingelt es an der Tür.
„Komm schon beeil dich, das wird bestimmt Niklas sein.“
„Mhm“ macht Josie nur. Ich runzele die Stirn als ich die Treppe runter renne.
Ist etwas mit den beiden?
„Hi Zoey. Hübsch siehst du aus.“
„Hey. Danke. Aber dann schau dir erst mal Josie an.“
„Hi.“ Sagt auch sie. Sie geben sich einen kurzen Kuss und Josie schaut dann schnell wieder zu mir.
„Können wir?“
Mit einem kurzen Blick frage ich sie ob sie etwas hat, aber sie streitet mit einem Kopfschütteln ab. Als ihre beste Freundin merke ich trotzdem, dass etwas überhaupt nicht stimmt

Die Party




Zoey

Als wir bei der Party ankommen ist noch nicht viel los. Die meisten lümmeln nur auf den Stühlen rum und trinken. Ja genau, damit meine ich nicht Orangensaft. Es ist gerade mal 22.00 Uhr und die meisten hier drin sind schon besoffen.
Na toll, das kann ja noch eine schöne Party werden.


Josie und ich wechseln einen Blick. Wir teilen das gemeinsame Motto:
Eine Party ist nur so cool wie ihre Gäste.
Wir greifen uns den DJ und lassen ihn viel coolere Lieder auflegen. Einen Moment später stürmen wir die Tanzfläche.
„Vielleicht wird die Party doch nicht so blöd, wie sie aussieht.“ Sagt Josie zu mir.
Ich grinse: „Wollen wir mal sehn was sich da so machen lässt… Wir könnten doch einen Karaoke Wettbewerb veranstalten. Was meinst du?“
„Klasse. Aber lass uns noch etwas warten. Das Beste soll man sich doch für den Schluss aufheben. Okay, nicht ganz so lange.“
Schon wieder müssen wir kichern.
„Ich hol mir mal was zu trinken, willst du auch was?“ frage ich Josie. Wir haben seit knapp einer Stunde getanzt und ich brauche eine kurze Pause.
Ich gehe zur Improvisierten Bar und setzte mich auf einen der dort aufgestellten Hocker. Man kann sich selbst nehmen was man will, was auch die vielen besoffenen Jungs hier erklärt, die meisten Mädchen scheinen sich noch ganz gut halten zu können. In der einen Ecke kann ich einen Typ sehen der versucht mich cool an zu sehen. Er versucht es zumindest gelingen tut es ihm nicht. Selbst von hier kann ich erkennen, dass bei ihm nichts mehr geht. Ich will ihn schon ignorieren, als mir auffällt wer dieser Kerl ist. Mein erster Gedanke ist: "Was für ein Idiot. Macht er sich ernsthaft Hoffnungen?"
Mein zweiter: "Wenn er da ist, ist Logan dann auch da?
Schnell gehe ich auf den Typen zu.
"Hey, ist dein Bruder zufällig auch auf dieser Party?" er schaut mich weiterhin nur an.
"Du bist das heiße Mädchen das mit meinem ätzenden Bruder auf der Bühne stand. Du bist voll geil weißt du das?" ich verziehe meinen Mund. Nicht nur weil mir sein 'Kompliment' scheiße ist. Ihn umgibt schon eine starke Alkohol Fahne und er lallt schon leicht. Es ist erstaunlich, dass er sich überhaupt noch mit mir so gut verständigen kann.
Ich fange an ihn zu bemitleiden. "Na gut... Wie heißt du?"
"Ich bin Lukas."
"Ist dein Bruder Logan auch hier?"
"Ich heiße nicht Logan. Das ist mein Bruder"
"Ich weiß, ist er hier?" Lukas sieht mich eindringlich an. Mein Herz macht einen Hüpfer. Was wenn er wirklich hier ist. Was werde ich dann machen? Soll ich ihn suchen? Was ist wenn er auch so dicht ist wie sein Bruder? Kein schönes Wiedersehen... Anderer seits glaube ich nicht das er so was macht.
"Nein!" sagt Lukas bestimmt.
Ich glaube meine Gesichtszüge sind mir entgleist. Ich habe keine Kontrolle mehr. Anscheinend habe ich mir doch mehr Hoffnungen gemacht. Mist!
Lukas, will wieder einen Schluck von seinem Alkohol Zeugs trinken. Was auch immer es ist, es ist stark. Mit einer Handbewegung schlage ich ihm die Tasse aus der Hand. Auf den Boden zersplittert das Glas.
Wenn ich eine poetische Ader hätte würde ich mir das Glas jetzt als mein Herz vorstellen.
„Oh nein, du wirst ganz grün im Gesicht. Bitte mach das irgendwo wo ich nicht bin.“
Zum Glück passierst doch nichts, was sehr gut ist wenn man bedenkt, dass er sich nicht fortbewegt hat. An seiner Stelle würde ich ganz schnell mal aufs Klo verschwinden.
„Zoey, komm wieder her. Wir machen gleich Karaoke und du musst auch singen.“ In diesem Moment sieht sie Lukas. „Was ist das denn für ein Typ?“ fragt sie etwas angewiedert. Bei dieser Gesichtsfarbe kann ich es ihr nicht verübeln.
„Bitte sag mir jetzt nicht das DER Logan ist. Wirklich Zoey du hast einen besseren Verdient. Na gut du ärgerst mich manchmal aber das heißt doch nicht das du dich mit so einem abgeben musst. So böse bist du nicht.“ Beteuert sie mir.
„Nein, das ist zum Glück nicht Logan. Aber nah dran, dass ist sein Bruder, Lukas.“
„Aha.“ Sie runzelt einen Moment lang die Stirn und mustert Lukas. Auf einmal kreischt sie los. „Ist er dann etwa auch da?“
„Nein, das hab ich ihn auch schon gefragt.“
„Schade. Ich hätte ihn zu gern kennen gelernt. Egal. Jetzt ist Karaoke Zeit. Den Anfang macht Melanie.“
Wenn ich mich so umschaue entdecke ich viele von meinen Klassenkameraden.
Soll ich wirklich vor denen singen? Logan hätte es sicher gemacht… ihm wäre es egal was sie von ihm denken.


Meli hat ihr Lied gerade beendet. Jetzt soll ein anderes Mädchen auf die Bühne. Das Mädchen kenne ich nicht. Leider haben sich bloß vier Leute, darunter ein Junge, freiwillig gemeldet um zu singen.
Ich hab mir noch gar nicht überlegt was ich singen soll…


Von dem DJ werde ich jetzt aufgerufen. Etwas wackelig stelle ich mich auf den großen Tisch der für uns alle die Bühne darstellen soll. Mit Logan neben mir hätte ich mich jetzt besser gefühlt.
Alle starren mich an und ich werde rot. Gut das es hier drin nicht so hell ist sondern nur vereinzelt beleuchtet ist.
“Ich singe ´Summer of Love´” sage ich zu den Leuten, die mich ganz neben bei bemerkt ziemlich anstarren. Sogar Lukas hat sich aufgerappelt.
Vorsichtig fange ich an, gut das es langsam anfängt.

This is the summer of love,
Ohooh
I feel my heart is dancing.

If you wanna dance with me,
get ready there's a party tonight.
Wohooh

We gonna dance so free,
let's do it for the very first time.
Wohooh

You better wake up, wake up
the party's gonna take up.
We livin' for a saturday night.
All my girls on the floor
are you ready for the time of your life?


This is the summer of love,
Ohooh
I feel my heart is dancing.
Summer of Love
Ohooh
It makes me feel alive.

Keep rocking rocking your body,
Rocking rocking the party,
Rocking rock everybody,
Welcome to the summer of love.
Ohooh
And make this feel alive



Als ich gemerkt habe, dass es sich ganz passabel anhört habe ich richtig angefangen zu singen. Den anderen scheint es auch gefallen zu haben. Ich bekomme Applaus. Aus der Menge greift ein Arm nach mir und zieht mich vom Tisch. Es ist Lukas.
„Ich hab Logan gesehen. Willst du das ich dich zu ihm bringe?“ er scheint wieder etwas normaler zu sein.
Vielleicht hat der Alkohol etwas nach gelassen…(?)


Jetzt muss ich mich entscheiden. Möchte ich Logan heute Abend wieder sehen oder mich doch noch dazu durchringen ihn in den kommenden Tagen an zu rufen?
„Bringst du mich zu ihm?“ frage ich ihn vorsichtig, nicht sicher ob ich es doch nicht möchte. Lukas greift sich meinen Arm und zieht mich mit sich. Wir gehen einen Flur entlang oder besser Lukas schleift mich mit sich.
Der Kerl hat einen ziemlich festen Griff… Hallo? Wenn der weiter so zu drückt, hab ich morgen einen blauen Fleck.


„Was findest du eigentlich an Logan?“ fragt er mich im gehen.
Hab ich gerade richtig gehört? Das fragt er mich jetzt nicht im Ernst!?


„Du könntest mit mir zusammen sein, weißt du das. Du siehst richtig gut aus und…“ weiter kommt er nicht denn vorher unterbreche ich ihn.
„Tut mir leid, aber ich hab kein Interesse. Und das mit Logan geht dich absolut nichts an.“ Der Flur hier ist komplett leer.

Schock Momente




Logan

Mein Bruder hat mich auf diese Stink langweilige Party mit geschleppt und ich habe überhaupt keinen Bock darauf. Er wird sich voll laufen lassen und von dem Rest will ich nichts wissen. Am Anfang der Party so gegen zehn hab ich schon die Nase voll. Ich gehe zu Lukas Auto und warte dort.
Ein paar weitere Partygäste gehen an mir vorbei, aber ich bleibe unbemerkt. Von weiten glaube ich ein Mädchen zu sehen das wie Zoey aussieht. Leider ist sie im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden. Ich bin mir nicht ganz sicher ob sie es war.
Ich werfe einen Blick auf mein Handy Display, enttäuscht das keine Nachricht rein gekommen ist lege ich es wieder weg.
Nicht ganz zwei Stunden später halte ich es nicht mehr aus. Ich gehe wieder rein um zu sehen ob noch irgendwas läuft auf der Party. Gerade noch höre ich ein Mädchen singen, doch ihr Gesang wird dann auch schon von Applaus übertönt. Diese Stimme… sie erinnert mich so sehr an Zoey. Wie gern ich sie heute wieder sehen würde. Irgendwie errinert mich fast alles an sie. Ich werde noch verrückt. Okay jetzt müsste ich mir eigentlich mich jetzt fragen ob ich das nicht schon bin…
Ich laufe um eine Ecke und höre die Stimme von meinem Bruder.
Na toll.


„Was findest du eigentlich an Logan?“
Was labert der da für eine Scheiße?


„Du könntest mit mir zusammen sein, weißt du das. Du siehst richtig gut aus und…“ er wird unterbrochen von einer Stimme die mir sehr bekannt vorkommt. Vor Schreck bleibe ich stehen.
„Tut mir leid, aber ich hab kein Interesse. Und das mit Logan geht dich absolut nichts an.“
Eine Sekunde später laufe ich mit schnellen Schritten auf die Stimmen zu. Ich biege um eine Ecke und sehe meinen Bruder. Er hat Zoey gegen die Wand gedrückt und versucht sie zu küssen und an zu fassen. Zoey´s Augen sind weit aufgerissen und noch bevor ich bei ihnen bin um Lukas von ihr weg zu zerren, knallt es einmal laut. Zoey hat meinem Bruder eine saftige Ohrfeige verpasst.
„Sag mal geht’s dir eigentlich noch gut?“ Ihr Blick fällt auf mich und wieder sind ihre Augen vor Schreck geweitet.
„Ähm“ sie sieht zur Seite. Gerade als ich etwas sagen will rennt sie schnell weg. Um die nächste Ecke und ich habe sie aus den Augen verloren.
Ich drehe mich zu meinem Bruder um und verpasse ihm einen harten stoß in die Magengrube.
„Wie konntest du nur?!“

Und Tschüss... Stopp! Diese blauen Augen...




Zoey

„Josie!?“ ich schreie durch das ganze Wohnzimmer ihren Namen. Kurz darauf steht meine beste Freundin neben mir.
„Wo warst du, süße?“
„Lange Story, gut so lang auch nicht ich erzähle sie dir wenn wir bei mir sind. Können wir los?“
„Was ist passiert?“
„Lukas will was von mir und hat mir gesagt Logan ist hier. Was er aber eigentlich gar nicht war und dann ist er plötzlich auf getaucht und in diesem Moment hab ich Lukas eine geknallt. Er hat mich erst nur groß angesehen. Damit hatte er nicht gerechnet und wollte mir schon helfen. Es ging alles so schnell und dann bin ich einfach schnell weg gerannt.“
Ich habe einfach wild drauf los erzählt, wenn ich so drauf bin verfalle ich in einen hysterischen Tonfall und kann nicht aufhören zu reden. Josie nimmt mich für einen Moment in die Arme.
"Wir gehen in fünf Minuten okay. Zuerst musst du mir noch deinen Logan zeigen."
„Das ist nicht ´mein´ Logan. Und nein ich zeige ihn dir nicht.“
„Is klar. Er hat seinen Bruder eine reingehauen um ihm zu zeigen, dass er die Finger von dir lassen soll. Zoey, der Typ ist bestimmt genauso verschossen in dich wie du in ihn.“
„Ich…“
„Nein, wegen mir musst du ja nicht zu ihm gehen oder so. Wir laufen einfach etwas im Zimmer rum und wenn ich ihn sehe sagst du es mir.“
Josie wartet nicht mal auf meine Antwort. Sie läuft schon los und aus dem Zimmer raus. Ich hacke mich bei ihr ein. Wenn sie schon Richtung Ausgang geht, kann ich sie gleich überzeugen zu gehen.
„Los lass uns endlich gehen, hier ist eh nichts mehr los.“
„Hi.“ Die Stimme kommt von hinten und ich kenne sie…
Josie dreht sich auf dem Absatz um und einen Moment stehe ich dann auch neben mir. Etwas verlegen blicke ich auf meine Füße. Josie stubst mich mit dem Ellenbogen leicht an, als ich jedoch nicht reagiere kracht ihr Ellenbogen richtig gegen meine Rippen. Ich blicke auf und sehe in wunderschöne blaue Augen…
Gut das ich mich wieder bei meiner Freundin einhakt habe sonst wäre ich vielleicht noch hingefallen…
Schnell schaue ich zu Josie und signalisiere ihr erst, dass DAS Logan ist und dann sehe ich wie sie ihn mustert. Jetzt stoße ich ihr gegen die Rippen, jedoch nicht so stark wie sie bei mir. Logan sieht mich die ganze Zeit nur an. Irgendwie verunsichert mich das, als ich schon wieder auf meine Füße schauen möchte, macht Josie einen Schritt nach vorne.
„Hi. Ich bin Josie und das ist meine beste Freundin Zoey.“

Zoey und Josie




Logan

Ich sehe Zoey mit einem anderen Mädchen auf die Tür zu laufen. Ich muss doch wenigstens die eine Chance ergreifen um sie zu sehen und mit ihr zu reden.
„Hi“ spreche ich sie an. Das Mädchen neben ihr dreht sich sofort um, Zoey aber zögert einen Moment. Ihre Augen streifen mich nur für einen Moment, dann gleitet er zu ihren Füßen. Ich schaue sie weiter an. Sie hat sich heute richtig schick gemacht. Nicht das sie sonst nicht schön aussieht.
Von dem blonden Mädchen neben ihr wird sie an gestupst, als sie nicht reagiert versucht sie es doller. Zoey verzieht leicht das Gesicht, sieht aber auf. Für einen Moment sehen wir uns in die Augen und ich kann sehen wie ihre Gesichtszüge weich werden. Ich habe sie zwar nur einen Tag nicht mehr gesehen, aber seit dem Abend im Theater kommt es mir vor als wären Tage vergangen.
Das Mädchen macht einen Schritt auf mich zu.
Die habe ich ja total vergessen…
„Hi. Ich bin Josie und das ist meine beste Freundin Zoey.“
Ah ja. Zoey kenne ich zwar schon aber egal.


„Ich bin Logan. Ich und Zoey, wir kennen uns schon.“
Sie lächelt mir zu und werde davon mitgerissen.
„Ja, natürlich. Logan…“ Das Mädchen das sich als Josie vorgestellt hat muss grinsen. „Ich hab schon von dir gehört.“
Okay. Kann ich das jetzt als positiv oder negativ werten.


Zoey knufft Josie leicht in die Seite.
„Ja, wir müssen jetzt aber gehen.“ Sagt Zoey mit einem Lächeln.
Bilde ich mir das nur ein oder sieht sie etwas traurig aus?
„Na gut. Ich hoffe wir sehen uns wieder.“ Dabei lächele ich sie an. „Auch und das wegen meinem Bruder tut mir echt leid. Ich hätte bei ihm bleiben sollen.“
„Schon vergessen. Tschüss.“
„Ciao.“ Sage ich zu beiden.
Ein letztes Mal lächelt sie mich noch an, dann dreht sie sich um.
Ihre Freundin scheint sich Zeit zu lassen. Sie versucht mir mit komischen Gesten etwas zu sagen.
Handy. Zoey. Ich…


Hä? Was will sie von mir?


Jetzt sieht sie mich fragend an. Ich nicke einfach mal, worüber sie sich riesig zu freuen scheint.
Die Tür geht hinter den beiden zu und ich starre auf die geschlossene Tür. Jetzt verstehe ich auch was Josie von mir wollte. Sie hat mir zu verstehen geben wollen das Zoey sich nicht traut mich an zu rufen. Sie will sich bei mir melden und… ja, was will sie dann machen? Ein Date für mich und Zoey arrangieren? Wer weiß ob sie das auch möchte…

Geheimer Akt




Josie

Ich bin froh das ich heute bei Zoey übernachte. Es ist zwar schon spät aber wir schauen erst noch einen Film und bevor wir schlafen reden wir natürlich noch. Meist endet es damit, dass wir vom Film schauen müde sind, aber weil wir immer wieder anfangen müssen zu lachen, schließlich nicht mehr einschlafen können. Wenn wir dann kein Gesprächsthema mehr haben, schlafen wir beide gleichzeitig ein.


Am nächsten Morgen schläft Zoey noch. Normalerweise ist sie es die zuerst auf wacht, heute aber bin ich `in geheimer Mission` unterwegs. Normalerweise bin ich nicht so nur heute muss ich eine Ausnahme machen. Zoey ist zu schüchtern um sich bei Logan zu melden, dass weiß ich aus Erfahrung. Es kam schon mal vor das ihr ein Typ seine Nummer gegeben hat, doch entweder wollte sie ihn nicht weiter kennen lernen oder sie mochte ihn halt nicht. Heute muss eben ich mal für ihr Glück eintreten. Ich, als ihre beste Freundin, weiß wie sehr sie diesen Typen, Logan, mag. Um es nochmal klar zu machen so was mach ich NIE! Aber heute muss es sein.
Schnell greife ich über Zoey nach ihrem Handy. Ich mache es an und gehe auch gleich in ihr Telefonbuch.
L…L…Logan!
Da ist er ja! Und schon eingespeichert.



Mit dieser Nachricht bekommst du eine Nachricht + Zoeys Nummer. Ich glaube jetzt einfach mal an das Gute im Menschen. Zoey ist leider etwas zu schüchtern um sich bei dir zu melden. Ich musste das hier einfach machen…
Wenn du sie wirklich magst kannst du dich jetzt bei ihr melden.
Josie
PS: Ja du kennst mich. :O

Die ´geheime´ SMS




Zoey


Vom piepsen meines Handys werde ich wach. Als ich auf schaue sehe ich Josie mit meinem Handy in der Hand.
„Was machscht du da?“ nuschle ich noch ganz verschlafen.
„Nichts. Du träumst, Zoey, nur ein traum. Schlaf.“ Kiekst meine Freundin.
„Ach ja, und wie soll ich schlafen wen ich angeblich schon schlafe? Mensch, Josie, so was passiert dir nur wenn du aufgeregt bist. Was hast du angestellt?“ plötzlich hell wach. Ich durch schaue meine beste Freundin mit Leichtigkeit.
„Nein, ach was ich hab doch nichts…“ sie bemerkt den Blick, den ich ihr zu werfe. Sie weiß genau das ich es weiß. „Na gut. Ich will Logan von deinem Handy aus geschrieben. Du traust dich ja nicht dich bei ihm zu melden.“
„Was?! Er hat jetzt meine Nummer?“
Josie sagt nichts. „Ich weiß, dass du ihn magst, Zoey.“
Ja, ich mag ihn. Aber war es richtig von ihr? Hätte ich mich den freiwillig bei ihm gemeldet?


Beschützend hält sie das Handy in der Hand.
Sie hat die Nachricht noch nicht abgeschickt!


„Du hast die SMS noch nicht abgeschickt?“ spreche ich meinen Gedanken aus.
„Nein, aber ich mach´s wenn du ihn nicht gleich anrufst.“
„Du darfst mich nicht erpressen. Du bist meine beste Freundin und deshalb musst du immer auf meiner Seite sein.“ Flehe ich Josie an „Bitte, bitte, bitte, BITTE. Nicht senden.“
„Zoey, ich mach das gerade weil ich auf deiner Seite bin. Ruf ihn jetzt an oder ich schick ihm die Nachricht, dass er sich melden soll. So ist es auch für dich besser, wenn du darüber nachdenkst. Du weißt, ob er an dir interessiert ist. Oder bist du es nicht mehr?“
„Doch natürlich bin ich noch an ihm interessiert. Ich brauche einfach noch Zeit bis ich mich bei ihm melde. Es ist nur, ich bin mir einfach unsicher. Ich weiß nicht was ich zu ihm sagen soll. An dem Tag im Theater war ich irgendwie anders. So wie ich sein will. Wenn ich aber jetzt und hier, im wahren Leben, anders bin, was ist wenn er diese Zoey nicht mag?“
„Wenn er meine Zoey nicht mag und kennt, ist er ein Idiot! Wenn wir beide zusammen sind, unter uns, bist du ganz anders als in der Schule. Ich könnte wetten, dass du an diesem Tag einfach du selbst warst, genau wie bei mir auch. Das bist du und bei ihm wirst du wieder du selbst sein.“
Ich lächle meine Freundin an. „Danke!“ flüstere ich in die Stille. Dann umarmen wir uns „Du bist die beste Freundin aller…“ „Ups!“ sie unterbricht mich „Tut mir ja leid, dass ich jetzt deine „Du-bist-die-beste-Rede“ unterbreche. Glaub mir ich hab dich auch lieb Zoey. Aber ich hab gerade auf senden gedrückt…“
Ich versteife mich in ihren Armen und lasse sie schließlich los.
„Das hast du nicht gemacht“ ich sehe sie geschockt an aber lachen muss ich trotzdem. „Nein.“ Kreische ich theatralisch. Schnell greife ich mir ein Kissen und werfe es auf sie.
„Tut mir leid du hast mich zerquetscht. Leider bin ich da an den Knopf gekommen.“ Sie lächelt mich entschuldigend an.
„Na toll. Was hast du denn jetzt genau geschrieben?“
Josie öffnet den Ordner mit den „gesendet“ Nachrichten.
Ich kann ihr nicht lange böse sein und um ehrlich zu sein bin ich froh, dass es nicht mehr an mir liegt. Jetzt kann er sich melden, dass ist schon mal nicht das schlechteste…


Entdeckung




Logan

Ich gebe es ehrlich zu normalerweise bin ich entweder mit Freunden draußen oder ich sitze in meinem Zimmer. Manchmal auch am PC. Wenn man nichts weiter zu tun hat ist das ebenso. Heute regnet es aber leider. Zusammen mit meinem Kumpel Steven wollte ich eigentlich heute Fußballspielen. Aus irgendeinen Grund zieht es uns heute aber nicht nach draußen. Es ist noch Vormittag so gegen halb zwölf. In der Hoffnung, dass sich das Wetter noch bessern könnte, haben wir uns schon mal bei Steven verabredet.
„Hey.“ Begrüße ich ihn. Zu meiner Verwunderung antwortet mir der Kerl nicht.
Was wohl in ihm vorgeht?


„Ich war gerade auf unserem Dachboden und hab da eine unglaubliche Entdeckung gemacht. Du hast doch mal eine Zeit lang Gitarre gespielt, oder? Wehe du hast sie nicht mehr. Ich hab eine super Idee!“
„Was ist denn los? Ich versteh das Ganze nicht. Was hat deine Entdeckung mit meiner Gitarre zu tun?“
Der hat doch eins an der Klatsche…


„Komm einfach mal mit“ Steven zieht mich mit sich nach oben zum Dachboden, wie ich vermute.
Wir stehen gerade vor der Tür, er stößt sie auf und vor mir erstreckt sich der Probe Raum einer Band.
Während ich noch „Wow“ und „unglaublich, dass so was auf eurem Dachboden ist“ nuschle, legt Steven einen Keil zwischen Tür und Türrahmen.
„Als ich das entdeckt habe, hat mich meine große Schwester dabei erwischt. Sie hat mir erzählt, dass sie hier mal eine Band hatte. Sie haben ihre Instrumente wieder mitgenommen aber die Mikros und das Technik- Zeugs gehört ihr. Sie hat gemeint, wenn ich es brauche, könne ich es haben.“
„Du meinst wir könnten eine Band gründen und hier Proben?“
„Warum nicht? Ich kann mein Schlagzeug nach oben holen und du bringst deine Gitarre her. Wahrscheinlich spielst du zuhause eh nicht mehr. Wir fragen Kevin ob er Keyboard spielen möchte und Luca…“
„Luca übernimmt den ganzen Technikpart und schon sind wir eine Band!“ rufe ich begeistert aus.
„Das ist total genial, Steven! Lass uns die beiden gleich fragen ob sie mit machen.“
Unsere zwei Freunde sind sicher auch gleich begeistert von dieser Idee. Jeder von uns hat als er noch etwas jünger war ein Instrument gespielt. Jeder von uns wollte als Kind ein Rockstar werden. Naja nicht so richtig aber eine Band. Es ist wie ein kleinkinder- Traum der wahr wird. Einfach nur aus Spaß an der Musik. Nur Luca nicht, doch auch bei ihm bin ich mir sicher, dass er begeistert sein wird. Er kennt sich super mit Computern und so was aus, also wird er das hier auch locker schaffen.
„Ein Problem hätten wir da noch… Jede vernünftige Band hat einen Sänger. Ich meine ich will nicht singen und die Anderen sicher auch nicht.“ Er sieht mich fragend an. „Nein. Ich sicherlich nicht aber…“
Mein Handy fängt an zu piepsen.
Ich habe eine neue Nachricht.


Die Nummer kenne ich nicht und ohne zu überlegen noch ganz beschwingt von der Aussicht eine Band zu haben, lese ich die Nachricht.

Als ich fertig bin, platze ich beinahe vor Glück. Ich kann es gar nicht fassen. Okay, vielleicht traut SIE sich nicht mich an zu rufen. Aber mein Gott, ich kann sie verstehen. Jetzt weiß ich wieso sie bei der Party so war. Sie wollte mich sehen doch anscheinend hat sie genau wie ich keine Ahnung wie sie das ganze Anstellen soll. Egal ich denke mir da schon noch was aus. Jetzt wo es an mir liegt kann ich es kaum noch aushalten.
Wenn Josie gerade ihr Handy hat, könnte ich ihr noch ein `Danke` schreiben, aber wenn Zoey ihr Handy schon wieder hat und die Nachricht liest wäre das etwas komisch. Aber morgen. Morgen werde ich sie nach einem Treffen fragen!
Ich speichere sofort ihre Nummer ein.
Zoey!


„Ich glaube jetzt weiß ich wer unsere Sängerin wird!“ rufe ich aus.
„Cool und wer?“
„Das verrate ich noch nicht. Erst mal sehn ob sie mit macht. Lass uns doch uns mit den Jungs beim See verabreden. Die gewohnte Stelle? Alles weitere können wir so gemeinsam besprechen.“

Spazieren, Beachvolleyball und ... (1)




Zoey

Als Josie am Nachmittag dann wieder nach Hause gefahren ist, fahre ich, um noch ein paar Einkäufe zu machen in die Stadt. Zuerst laufe ich ein bisschen an dem kleinen See entlang. Am Rand des kalten Wasser sind viele kleine Kieselsteine, die wenn man barfuß darüber geht ganz schon pieksen. An anderen Stellen haben irgendwelche Leute große Mengen Sand ausgeleert.
An diesen Stellen sind Bars mit bequemen Stühlen und sogar ein Volleyballnetz hat man hier aufgehängt. Leider spielen da nur die Boys die sich für wichtig halten und allen zeigen wollen wie cool sie doch sind. Ich hasse diese Idioten, die dort spielen. Keiner von ihnen sieht noch dazu gut aus. Dafür laufen sie alle ohne T-Shirt rum nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Seit dem es diesen „Strand“ gibt, habe ich nur einmal zu den Spielern gesehen. Gekonnt ignoriere ich sie alle, damit sie gar nicht auf die Idee kommen, das ich sie heiß finde.
Schon als ich den „Strand“ von weitem sehe, blicke ich demonstrativ auf die andere Seite. Auf der ist ein schön angelegter kleiner Park. Den ich sehr gerne habe. Wenn man sich auf eine Bank setzt und ganz leise ist kann man hören wie die Vögel zwitschern. Dabei muss man allerdings die anderen Leute ein bisschen Ausblenden… Es kommt jetzt wahrscheinlich so rüber als würde ich oft die Anderen Ignorieren aber so ist das eigentlich nicht.
Ich habe den Platz mit den möchte gern „Beachboys“ schon verlassen, als sich eine Hand vorsichtig und zögernd auf meine Schulter legt. Dennoch erschrecke ich mich so doll das ich beinahe angefangen hätte los zu schreien. Nur mit Mühe kann ich diesen Drang unterdrücken.
Als ich mich umdrehe um zu sehen wer mich fest hält, bleibt mir vor Schreck und Freude, das Herz für einen Moment stehen.

Neues Bandmitglied




Logan

Zusammen mit meinen Freunden spiele ich an unserem „Strand“ gerade Beachvolleyball. Wir versuchen die ganzen Mädchen die uns anstarren größten Teils zu ignorieren, sonst würden wir wahrscheinlich den Ball nicht mehr über das Netz bekommen. Außerdem sind die meisten ziemlich nervig.
Wir reden über die Band und kommen zu dem Entschluss, dass wir alle mit machen.
Wir steigen aus dem Spiel aus um weiter an der Bar über alles zu reden.
„Wir brauchen aber immer noch einen Sänger. Wenn du das nicht übernimmst, Logan, wer sonst? Einer von uns würde es sicher nicht machen.“ Sagt Luca.
In diesem Moment entdecke ich sie. Sie erscheint immer dann wenn ich nicht mit ihr rechne.
„Vorhin hat er schon so was angedeutet. Vielleicht weiß er schon jemanden.“
Steven wedelt mit seiner Hand vor meinen Augen herum „Bist du noch anwesend?“ fragt er mich lachend.
„Nicht wirklich. Da ist SIE!“ sage ich nur zu den drein.
„Wer ist sie?“
Zoey ist noch ein ganzes Stück entfernt aber sie schaut sich ziemlich interessiert den Park gegenüber an.
In kurzen Worten erzähle ich den Jungs ohne darüber nach zu denken alles was ich von ihr weiß. In dieser Zeit klebt mein Blick an ihr fest. Sie ist nicht mehr weit von dem „Strand“ entfernt.
„Sie sieht unglaublich gut aus.“ Zitiert Kevin mich. Ich schrecke auf und werde rot.
Ups, da hab ich mich wohl verplappert.


Die Jungs lachen sich einen ab und hören gar nicht mehr auf als Luca hinzusetzt: „`Ihre Stimme ist so klar. Sie singt einfach fantastisch` Wenn das wirklich stimmt, können wir sie wirklich in unsere Band aufnehmen.“
„Nein, doch kein Mädchen. Ich dachte wir sind eine Boygroup!“ sagt Kevin.
Ich schaue ihn an. Ohne etwas zu sagen. „Hatten wir jemals von einer reinen Jungsband geredet?“ frage ich leicht verwirrt.
„Eigentlich nicht“ sagt Steven „Außerdem müssen wir Logan doch eine Chance geben das Mädchen regelmäßig zu sehen. Wer ist für das Mädchen?“
Alle außer Kevin heben die Hand. „Du bist überstimmt“ schließt er.
„Wie heißt denn nun das Mädchen. Und welche von denen die da laufen ist es?“ fragt Steven.
„Wenn sie blöd Aussieht Stimme ich gegen sie.“ Sagt Luca.
Ich schaue ihn böse an. „Natürlich sieht sie gut aus! Was erzähle ich euch denn hier die ganze Zeit?“
„Bist du verknallt?“ fragt mich Kevin ohne Umschweife doch ich ignoriere ihn.
Zoey läuft gerade an uns vorbei, mit Blick in den Park.
„Die mit den langen braunen Haaren und dem weiß-lila T-Shirt“
Die drei Jungs schauen sich suchend nach dem Mädchen das ich ihnen beschrieben habe um. Währenddessen schaue ich ihn ihre Gesichter, um ihre Reaktionen zu sehen.
„Wenn es die ist die ich gerade sehe, solltest du ihr schnellstens hinterher laufen. Wenn du es nicht tust, spreche ich sie an.“
Ich weiß das Luca Zoey gesehen hat, also springe ich auf. Ich möchte sie selbst ansprechen.
„Bevor du sie fragst sag uns noch ihren Namen“ fragt Kevin noch.
Auch er schein nichts mehr gegen ein Mädchen in der Band zu haben.
„Zoey.“ Ich stehe schon mit den Rücken zu den anderen, als ich ihren Namen ausspreche.
„Man den Kerl hat es voll erwischt.“ Höre ich Luca noch murmeln.
Schnell gehe ich auf Zoey zu. Sie ist schon etwas weiter weg, ich habe sie aber schnell eingeholt.
Wie soll ich sie ansprechen?
Was soll ich zu ihr sagen?


Von hinten lege ich vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter.
Abrupt hält sie an und dreht sich zu mir um. Als sie mich erkennt atmet sie einmal tief durch.
„Wow, du hast mich total erschreckt!“
„Tut mir leid, dass wollte ich nicht.“
Mist! Genauso sollte es nicht laufen. Nächstes Mal besser nach denken, Logan!


Ich will den Blick schon verlegen senken, als sie „Hi, erst mal“ sagt „Wolltest du etwas Bestimmtes oder hast du mich nur so gesehen und wolltest mich spontan auf eine Cola einladen?“
„W-was?“ ich bin… verwirrt…
Sie grinst „Nur ein kleiner Scherz. Ich dachte nur das du einen Grund hast mich an zu sprechen.“ Sie macht eine Pause.
„Ja, klar. Ähm, das ist nicht so leicht zu erklären… Aber: Willst du bei uns in der Band mitspielen?“ rutscht es mir heraus.
„Was ist daran schwer zu erklären?“ stellt sie eine Gegenfrage.
Ich grinse sie nur verlegen an.
„Tut mir leid, ich spiele kein Instrument“ sagt sie bedauernd.
„Nein, du sollst auch gar kein Instrument spielen, sondern singen.“
„Singen? Meinst du wirklich ich könnte in einer Band singen?! So gut bin ich wirklich nicht.“ Will sie abschlagen.
„Ich bin da aber einer anderen Ansicht. Du bist richtig gut. Wen sollte ich außer dir Fragen?“
„Haha, nein, ich weiß niemanden. Obwohl… warum singst nicht du? Ich weiß das du gerne singst und noch dazu gut.“
„Glaub mir ich weiß dein Lob zu schätzen aber ich bin schon der Gitarrist und es wäre echt toll wenn du mit machst. Bitte“ setze ich noch hinzu.
Sie sieht mich einen Moment lang an und ich versuche ihr aufmunternd zu zulächeln.
In diesem Moment nickt sie. „Na gut, okay ich mach´s“ auch sie lächelt mich an.
„Willst du dich vielleicht noch kurz zu uns setzen? Zufällig sind gerade alle da drüben an der Bar.
Sie überlegt einen Moment lang, doch schließlich kommt sie mit.
An unserem Tisch angekommen sage ich in die Runde „Leute, das hier ist unsere neue Sängerin: Zoey. Die einziga…“ ich werde unterbrochen, indem mir Zoey den Mund zu hält.
„Hey.“ Sagt sie dann in die Runde „Ich bin Zoey… wie ihr schon wisst.“
Etwas verlegen schaut sie die drei an. Sie starren zurück. „Okaay“ sagt sie verlegen. Es ist ihr sichtlich unangenehm so angestarrt zu werden.
„Leute! Hallo? Na gut. Tut mir leid, Zoey. Da sich diese Holzköpfe hier sich nicht mehr alleine Vorstelle können übernehme ich das.“ „Hey!“ beschwert sich Luca.
„Oh, also doch keine Wachsfiguren?“ fragt sie. Ein kleines kichern kommt über ihre Lippen und auch ich fange an zu lächeln.
„Also der der gerade etwas gesagt hat ist Luca. Der in der Mitte ist Kevin und der Typ rechts von dir ist Steven.“ Stelle ich sie vor.
„Okay. Ich versuche es in dem Fall noch mal. Auch wenn ich keine Ahnung habe warum ihr mich so anstarrt. Für die die es noch nicht bemerkt haben und immer noch starren: Ja, ich bekomme das mit.“ Wieder ein lächeln. Steven der einzige der sie nicht so lange angestarrt hat lacht lauthals los.
„Jungs, ihr müsstet eure Gesichter sehen. Zum Schießen.“
Kevin hat anscheinend sofort vergessen, dass er kein Mädchen in der Gruppe haben wollte.
„Warte, ich hole dir schnell einen Stuhl, dann können wir uns hinsetzen.“
Ich und Zoey sind stehen geblieben aber sie soll sich ja zu uns setzen.
Schnell sehe ich mich nach einem freien Stuhl um und laufe auf ihn zu. Sie kommt mir hinterher.
Luca höre ich noch sagen: „Wow, also ich kann verstehen was Logan an ihr findet.“
Ich laufe rot an. Ich weiß genau das Zoey es noch gehört hat, aber mir gefällt es nicht, das Luca sie gut findet.
Aus dem Augenwinkel kann ich sehen wie sie lächelt.
Macht sie das weil sie Luca auch gut findet oder weil sie sich freut das ich sie mag?
Gedankenlesen müsste man können!
Mit einem Stuhl in der Hand gehe ich wieder auf sie zu. Alle müssen ein bisschen zusammen rücken damit der fünfte Stuhl noch Platz hat. Absichtlich stelle ich ihren Stuhl zwischen meinem und dem von Steven. Sie muss ja nicht neben Luca sitzen!
„Danke!“ sagt sie zu mir und setzt sich.
„Jetzt könnte ich dir die Cola anbieten“ sage ich zu ihr und grinse.
„Ja, gerne.“ Sofort stehe ich auf um ihr eine zu holen.
An der Theke bestelle ich ihre Cola. Aus dem Augenwinkel versuche ich sie ein bisschen zu beobachten. Sie unterhalten sich und Zoey wird auf einmal ganz rot. Dann schaut sie zu mir und ich drehe meinen Kopf so dass wir uns einen Moment lang in die Augen sehen. Ich lächle ihr zu. Dann gehe ich mit ihrer Cola auch schon wieder zu unserem Tisch.

Spazieren, Beachvolleyball und .... ein Date?! (2)




Zoey

Als Logan aufsteht um mir eine Cola holen geht, was ich neben bei bemerkt total süß finde, fragt mich Luca: „Hast du eigentlich nen Freund?“
Wir kennen uns noch gar nicht richtig und der fragt ob ich einen Freund hab?!


Ich glaube ich laufe rot an.
Schnell werfe ich einen Blick zu Logan. Er lächelt mir zu und lächle zurück.
„Nein. Aber ich glaube nicht das es gerade dich etwas angeht. Oder verstehe ich da etwas falsch?“ ich grinse etwas.
„Nö. Schon gut.“ Nörgelt er. „Da will man helfen und bekommt dann so was an den Kopf geworfen.“
Steven lacht auch schon. „An deiner Stelle hätte ich das jetzt auch gefragt so wie die beiden dich anglotzen. Ich glaube nicht das ich das Aushalten würde.“
Ich kann Logan schon sehen, wie er auf den Weg zu uns ist. Steven ist er mit dem ich mich am besten Verstehe. Dieser Kevin ist ziemlich still und starrt mich immer noch an und Luca macht die ganze Zeit nur große Sprüche. Gegen solche Typen hilft nur eins: Sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Bei ihm sind das Worte. Da kann ich gleich mal ein bisschen üben.
Steven beugt sich etwas zu mir. „Aber schon allein durch die Blicke von Logan passen sie auf was sie sagen. Wenn er nicht wäre, wäre das hier viel schlimmer. Luca ist ein möchte gern Checker. Logan aber ist echt nett.“ Bei diesen Worten lächelt er mir verschwörerisch zu. Ich schaue nur auf meine Hände.
Bin ich wirklich so leicht zu durch schauen?


Merkt man sofort das ich ihn mag?
Oder war das ganz anders zu verstehen?


„Ihre Cola, Miss“ sagt Logan zu mir dabei grinst er frech.
Auch ich grinse und werfe ihm einen Dankbaren blick zu.
„Ihr wollt mich also als eure Sängerin in eurer Band haben, ja?“ frage ich alle.
Die Jungs nicken einstimmig.
„Wie heißt den erst mal eure Band?“ frage ich weiter
„Wir haben noch keinen Namen. Ehrlich gesagt hat sich darüber, glaub ich, noch keiner Gedanken gemacht.“ Sagt Steven zu mir.
„Okay, dafür hab ich jetzt auch keine Zeit“ ich schaue auf meine Uhr „das müssen wir ein anderes Mal klären. Jeder denkt sich bis dahin mindestens einen guten Namen aus.“ Sage ich einfach mal.
„Sag mal, bist du der Bestimmer in unserer Band?“ fragt mich Kevin auf einmal. Es ist das erste was ich von ihm höre.
„Nein. Egal. Dann macht es halt nicht aber es wäre gut.“
„Natürlich machen wir das. Schließlich brauchen wir einen Namen. Ohne Name keine Band. Ist doch logisch.“ Unterstützt mich Logan und Steven nickt zustimmend.
„Eine kleine Bedingung hätte ich noch, wenn ich eure Sängerin sein soll…“ alle sehen mich komisch an. „Ich möchte nicht immer allein die Lieder singen, sondern manchmal auch ein Duett singen.“ Sie macht eine Pause in der sich Luca, Kevin und Steven anschauen als hätten sie Bauchweh. Nur Logan nicht. Er grinst vor sich hin. „Mit Logan.“ Füge ich hin zu. Zuerst sehen die drei erleichtert aus. Dann überrascht. „Willst du wirklich mit ihr singen, kannst du das?“ fragt Kevin ihn. „Ja, dass mache ich gerne“
„Gut das wäre es von meiner Seite aus.“ Sage ich in die Runde „Ich bin gerne bereit dazu eure Sängerin zu sein. „Super!“ sagt Steven „Jetzt sind wir eine komplette Band!“ Sie klatschen sich alle einmal ab und ich schaue stirnrunzelnd zu.
„Komm schon. Schlag ein.“ Muntert mich Logan auf. Etwas vorsichtig klatsche ich alle ab. Ein nervöses kichern kommt über meine Lippen.
Ich nehme ein paar schlucke von meiner Cola.
„Wann sollen wir uns das erste Mal treffen?“ fragt Kevin in die Runde „wann können wir unsere Instrumente zu dir bringen?“
„Das ist mir egal. Wann ihr wollt.“ Antwortet ihm Steven.
„Wo proben wir eigentlich?“ frage ich. Das hatten sie mir noch gar nicht erzählt.
„Bei Steven auf dem Dachboden.“ Antwortet mir Luca. „Zusammen mit vielen kleinen und großen Spinnen, die dich während du singst angreifen.“
„Ja, sicherlich. Haha. Egal“ ich trinke eilig meine Cola aus „Ich muss jetzt dann auch los.“
„Wo musst du hin? Fährst du mit dem Bus oder hast du dein Fahrrad hier irgendwo?“ fragt mich Logan.
„Mein Fahrrad steht irgendwo da vorne.“ Ich deute in die Richtung aus der ich gekommen bin. „Eigentlich wollte ich noch Einkaufen gehen, aber das ist jetzt auch egal.“
„Ich komme mit.“ Bietet er an.
„Okay.“ Sage ich „Wo hast du dein Fahrrad?“
„Es steht da neben dem großen Baum gegen über von uns. Ich laufe gerne mit dir runter.“
Ich nicke.
„Tschüss Jungs!“ verabschiede ich mich von ihnen. Alle stehen Gentleman like auf und Steve umarmt mich plötzlich genauso wie die anderen.
„Okay, ihr seid merkwürdig, aber das ist nicht schlimm“ sage ich lachend zu ihnen.
„Machen Mädchen das nicht so?“ fragt mich Steven.
„Ja, schon“ antworte ich ihm schmunzelnd „Ich mach das auch mit meiner Freundin, aber das machen eigentlich nur wir Mädchen unter einander.“
Ich grinse als ich ihre Gesichter sehe. „Ist ja nicht schlimm, dann machen das jetzt halt auch wir.“
Jetzt müssen alle lachen. Es mag zwar komisch sein aber genau darum machen wir es ja auch.
Ich werfe noch ein fröhliches „Tschüss“ über die Schulter und dann gehen ich und Logan. Er holt noch schnell sein Fahrrad und dann laufen wir schweigsam durch den Park.
Ich werde nie wieder etwas gegen die Jungs, die bei dem „Strand“ Volleyball spielen sagen. Ich gebe zu das nicht alle Jungs dort Idioten sind…
Als ich mein Fahrrad schon sehen kann, hält mich Logan auf einmal am Arm zurück.
Er kaut etwas auf seiner Unterlippe herum, als er mich fragt: „Hast du Lust morgen mit mir ins Eiscafé zu gehen? Ich würde dich gerne besser kennen lernen…“ etwas schüchtern sieht er zu mir runter.
Bei dem Anblick seiner Augen schmelze ich dahin. Ich sehe ihm in weiter hin in die Augen und flüstere ihm ein „Ja“ zu. „Ich würde dich auch gerne besser kennen lernen.“
Mein Herz schlägt so laut und so schnell das er es sicherlich hören kann. Ich kann es jedenfalls laut und deutlich hören. Ohne ein weiteres Wort gehen wir weiter zu meinem Fahrrad. Ich schließe es auf. Als ich wieder vor Logan stehe, sehen wir uns einen Moment lang abwartend an. Dabei kann ich nur denken:
Oh mein Gott, ich habe morgen ein Date mit IHM!


Er zögert einen Moment doch dann umarmt er mich schließlich. In meinem Bauch fliegen hunderte ach was unzählige Schmetterlinge herum. Vor lauter kribbeln halten wir uns einen Moment zu lange in den Armen. Was für uns beide ziemlich peinlich ist. Am liebsten hätte ich seine Umarmung niemals verlassen. Ich fühle mich dann so beschützt in seinen breiten und Muskulösen Armen. Ich finde bei ihm sieht das richtig gut aus es ist nicht so viel, dass man sofort an einen Vampir denkt.
Ich lächle ihn noch mal an und er grinst zurück. „Tschüss“ sage ich und schwinge mich auf mein Rad.
„Wir sehen uns morgen“ ruft er mir hinterher. Bei dem Gedanken an morgen fahre ich wahrscheinlich noch gegen einen Baum, also versuche ich es bis ich zu Hause bin zu verdrängen. Was mir leider nicht sonderlich gut gelingt. Mit einem wahrscheinlich ziemlich blöd aussehenden grinsen wäre ich wirklich fast in einen Busch gefahren. Eine ältere Dame hat mich angeschaut, als wäre ich der Teufel höchst persönlich mit einem Lächeln im Gesicht.
Schon witzig was einem alles so passieren kann…

Schule- heute überraschend anders...




Zoey

Dieser Morgen ist wirklich nicht der Beste. Ich verschlafe schon am ersten Tag nach dem Wochenende und muss auch noch duschen. Meine Haare sehen wirklich schlimm aus. Sie stehen etwas zottelig aus und nass sind sie außerdem.
In einem wahnsinnigen Tempo renne ich durch unser Haus. Leider gibt mein Föhn den Geist auf, sodass ich mit den noch nassen Haaren in die Schule muss.
Na toll!


Mein Glück ist das es draußen regnet. Da kann ich alles auf dieses Wetter schieben.
Kurzer Hand schmeiße ich meine Schulsachen in die Tasche und schwinge mich dann auch schon auf mein Fahrrad.
An der Schule angekommen versuche ich sofort Josie zu finden. Ich will unbedingt ihr über das einzigste, worauf ich mich heute konzentrieren kann, reden.
Logan!
Ich weiß nicht was mit mir seit Freitagabend los ist, aber es ist unglaublich.
Als ich meine beste Freundin im Klassenzimmer sitzen sehe, renne ich schon fast auf sie zu. Ich gehe auf sie zu und sage: "Du wirst mir niemals glauben was mir gestern noch passiert ist."
"Ehrlich gesagt, glaube ich gerade nicht mal was ich sehe." sagt sie stattdessen zu mir.
"Wie siehst du denn aus, Zoey? Als hättest du gerade geduscht!"
"Wenn du wüsstest, dass du da gar nicht mal so falsch liegst." lache ich "Ich hab etwas verschlafen und dann war mein Föhn auch noch im Arsch. Aber darum geht es jetzt nicht." Mal wieder setze ich zu einen meiner typischen Redeschwälle an. Josie hört mir die ganze Zeit aufmerksam zu.
"Ich singe jetzt in einer Band." schließe ich meinen Vortrag.
"Wow! Das ist so was von genial! Darf ich euch dann auch mal zu hören und so? Zoey, das ist deine Chance auch Logan öfter zu sehen!" schreit sie fast.
"Pssst!" mache ich, aber natürlich freue ich mich auch riesig. Von dem Date hab ich noch nichts erzählt aber als ich es sagen möchte, vibriert erst mein Handy und dann kommt die Lehrerin auch schon mit dem Klingeln in die Klasse.
Warum ist Frau Meller auch immer so pünktlich?


Beim Hinsetzen hole ich mein Handy unauffällig aus meiner Hosentasche. Während alle die Lehrerin begrüßen, schaue ich auf das Display.
Sie haben eine neue Nachricht von "Logan"
Fast hätte ich angefangen zu kreischen, wie die kleinen Mädchen in Filmen wenn sie ein Geschenk bekommen.
Stattdessen grinse ich nur. Frau Meller lächelt mir auch zu.
Oh je!


"Schön, dass du heute so gut drauf bist Zoey." sagt sie zu mir. Ich schaue nur auf meine Finger und setze mich wieder. Doch mein Lächeln verschwindet nicht. Am liebsten würde ich sofort mein Handy rauskramen, doch daraus wird nichts. Wie an allen anderen Schulen auch, sind bei uns Handys verboten. Auch Josie bemerkt das etwas nicht stimmt. Sofort fragt sie: "Was ist denn los mit dir Zoey?"
Schnell kritzle ich eine Nachricht auf ein benutztes Blatt.

Ich habe heut ein Date mit Logan...
An ihrem Gesicht sehe ich die Wandlung von Ungläubigkeit zu Wut und dann zu einem Stummen kreischen.

Warum hast du das nicht gleich gesagt?!?!?!?!

Dann fügt sie noch ein:

*kreisch*
Ich freu mich total für dich!

Ich lächle sie an und schreibe dann, nicht ohne einen kurzen Blick auf Frau Meller zu werfen:

Ich hab gerade eine SMS von ihm bekommen... Da steht sicher drin wann und wo wir uns treffen. … Oder eine Absage…
Ich würde sie so gerne lesen...!

Sie antwortet mir:

Glaub mir, der Typ ist sicher total froh endlich ein Date mit dir zu haben. Er würde dir bestimmt nicht absagen ^^
Soll ich SIE von dir ablenken, damit du die SMS lesen kannst?

Das würdest du machen?

Sie nickt ernsthaft.

Du bist soo süß :)

Schon streckt Josie um unsere Lehrerin von mir ab zu lenken, doch ich halte ihren Arm fest.
"Nein, schon gut. Die halbe Stunde werde ich noch überleben" füstere ich so Ernst ich kann.
Natürlich will ich sie lesen aber Ärger bekommen oder mir das Handy abnehmen lassen möchte ich dann doch nicht.
Josie wird von der Lehrerin aufgerufen. „Ja, Josie?“
„Ich hätte eine Frage. Darf ich dazu kurz an die Tafel kommen und fragen?“
„Kannst du das nicht auch von deinem Platz aus?“
„Nein, ich würde es gerne an der Tafel zeigen.“
Mit einem Wink demonstriert die Lehrerin, das Josie vorkommen soll. Josie wirft mir einen bedeutungsvollen Blick zu.
Sie stellt sich an die Tafel und fragt in die Runde. Ich höre gar nicht zu sondern starre nur gerade aus, als würde ich angestrengt nachdenken. Dabei rutsche ich immer weiter von meinem Stuhl. Als ich fast unter dem Tisch sitze, ohne das Frau Meller es bemerkt. Josie hat sie fest im Griff. Ich hole schnell mein Handy und tippe darauf ein. Es hat sich selbst ausgeschaltet. „Scheiß Handy“ murmle ich. Mit dem Kopf über dem Tisch versuche ich meiner Freundin zu demonstrieren das sie Frau Meller ein bisschen länger in Schach halten muss. Sie wirft mir einen verzweifelten Blick zu. Beim Untertauchen stoße ich hart mit dem Kopf gegen den Tisch.
Warum passiert das jetzt?


Die Lehrerin will sich schon zu mir umdrehen da nimmt Josie ihren Arm und sagt: „Sehen sie denn nicht wo das Problem liegt? Bitte sie müssen mir helfen! Ich versteh es einfach nicht!“
„Josie das ist doch ganz leicht. Vielleicht kann es dir einer deiner Klassenkameraden zeigen.“
Wieder will sie sich umdrehen doch Josie hält sie immer noch. „Bitte zeigen sie es mir noch einmal.“
„Frag doch einfach mal eine deiner Freundinnen zum Beispiel Zoey. Sie erklärt es dir bestimmt.“
„Ich bitte sie erklären sie es noch einmal. Für mich…?“
Sie setzt ihr schönstes Lächeln auf und Frau Meller wird weich.
Währenddessen will ich die SMS lesen, doch mein Post Fach ist noch nicht initialisiert. Ungeduldig tippe ich immer wieder darauf.
Scheiße!!!


Mein Touchscreen reagiert nicht als ich das nächste mal drauf tippe.
Wieso? Wieso ich? Warum gerade jetzt?


„Verstehst du es jetzt, Josie?“ fragt meine Lehrerin.
Mir bleibt nicht viel Zeit. Die ganze Klasse hat derweil mitbekommen was hier läuft und schaut gespannt zu ob wir es schaffen. Zum Glück sind sie die meisten ganz in Ordnung sonst hätten sie schon die ganze Sache auffliegen lassen. Natürlich sind bei uns auch ein paar Idioten, dabei aber noch verhalten sich alle still. Zu still...
„Ich…“ sie sieht zu mir. „Ich glaube schon…“ sie kann mir nicht mehr helfen, sonst wird es zu auffällig. Plötzlich streckt meine Freundin die Arme aus und umarmt die Lehrerin. Sie schaut total verdutzt und kann gar nichts sagen vor Überraschung.
Die ganze Klasse fängt an zu kichern.
Inzwischen funktioniert mein Handy wieder und ich kann die Nachricht von Logen lesen.


Hey Zoey!
Wegen heute, wie wäre es wenn wir uns im Café Fortuna treffen?
So gegen 14.00 Uhr?
Ich freu mich jetzt schon!
Bis nachher… Logan

Fast hätte ich los gequietscht. Okay… ich glaube einen Laut hab ich wirklich von mir gegeben, denn meine Lehrerin schaut mich an. Josies Augen sind ganz groß. Schockiert schaut sie mich an, doch auch Neugierde liegt in ihrem Blick.
„Was machst du unter dem Tisch, Zoey?“
„Ähm.“ Ratlos sitze ich immer noch unter dem Tisch, ein riesiges Lächeln im Gesicht und grüble über eine Antwort.
„Mein Stift ist runtergefallen…“ Dabei stehe ich auf und fege `nochmal` meinen Stift auf den Boden.
„Ups! Da liegt er doch glatt nochmal auf dem Boden…“ sage ich leise aber deutlich zu vernehmen.
Da kommt mein Retter in der Not zur Tür herein. Es ist Herr Blanko. Frau Meller steht heimlich auf ihn aber er scheint es nicht zu merken. Seine Aufmerksamkeit gilt einzig und allein Frau Collins.Er fragt sie etwas und verschwindet.
Ich und Josie sitzen wieder auf unseren Plätzen und schauen unsere Lehrerin artig an als wäre nichts gewesen.
Sie lässt ihren Blick über die Klasse schweifen, die immer noch kichert. Sie dreht sich zur Tafel um und fängt einen neuen Tafelanschrieb an, den wir alle brav abschreiben.
Ich und Josie können das kichern nicht abschalten und müssen immer wieder los prusten. Ich versuche mich wieder unter Kontrolle zu bekommen aber umso mehr ich es versuche desto schlimmer ist es.
Da ist auch schon die Stunde vorbei.
Wow. Der Unterricht ist viel schneller vorbei wenn man sich amüsiert.


Als Frau Meller aus der Tür ist. Kreischen ich und Josie auch schon los. Dann lachen wir wieder. Thorben ein ziemlich komischer Kerl kommt auf uns zu und fragt: „Wieso kreischt ihr denn so? Außerdem was sollte das vorhin?“
„Etwas das dich schon Mal gar nichts angeht.“ Josie schaut ihn böse an. Allerdings wird es ziemlich harmlos, weil sie immer noch lacht. Es ist nicht leicht zu lachen und gleichzeitig böse zugucken…
Josie freut sich total für mich, als ich ihr die SMS zeige.

Drei weitere Schulstunden vergehen

Jetzt haben wir im selben Raum Mathe. Frau Collins kommt zu uns herein. Wir begrüßen uns und setzen uns auch schon wieder. Sie gibt uns neue Aufgaben wir bearbeiten sie leise. Frau Collins ist eine tolle Lehrerin. Sie ist immer total nett, kann gut erklären und hat Humor. Welcher Lehrer an der Schule macht schon gute Witze? Bei uns eigentlich keiner, aber Frau Collins Witze gehen schon mal nicht auf unsere kosten.

Die Lehrerin dreht sich um und ich wische wieder meinen Füller vom Tisch. Diesmal war es keine Absicht. Es hat an der Tür geklopft und Logan steht im Türrahmen. Ich bücke mich nach meinem Stift uns linse vorsichtig zu ihm herüber. Auch er hat mich entdeckt. „Ich soll fragen ob sie einen Moment Zeit haben um Herr Blanko zu zeigen wie der Drucker funktioniert. Er versteht es nicht und einen von uns will er nicht an das Ding lassen.“ Sagt er fast mechanisch mit dem Blick zu mir. Die ganze Klasse fängt an zu lachen als Frau Collins sagt: „Tja, Männer und die Technik. Langsam sind wir Frauen ihnen da überlegen.“
Sie zwinkert den Mädchen aus der Klasse zu und Jungs stöhnen teilweise leise. Natürlich sind sie andere Meinung…
Einen Moment lang steht Logan unschlüssig in der Tür. Wir lächeln uns zu und dann läuft er auf mich zu. Mein Atem geht schneller und auch mein Herz klopft als wäre es Lebensnotwendig so schnell zu schlagen.
„Zoey, du hyperventilierst gleich…“ wirft mir Josie mit einem Grinsen vor. Ein paar Mädchen schauen Logan nach, wie er zu mir geht und sich von hinten an meinem Tisch lehnt.
„Wie sieht’s aus? Kommst du?“ fragt er mich mit einem schüchternen Blick.
Ich zögere einen Moment. Schaue in seine blauen Augen… Josie tritt mich unter dem Tisch und prompt antworte ich etwas quietschend: „Ja, klar.“
„Cool. Ich dachte schon die Nummer stimmt nicht oder so…“ dabei schaut er kurz zu Josie.
Wieder schauen wir uns an.
„Was macht ihr denn gerade so in Mathe?“ Logan versucht ein Gesprächsthema zu finden, doch Josie über geht die Frage.
„Du gehst also auch an unsere Schule? Wusst ich gar nicht.“ Dabei wirft sie mir einen bösen Blick zu. „In welcher Klasse bist du?“ fragt sie an Logan gewandt.
Noch bevor er antworten kann, flüstere ich: „Wusste ich doch auch nicht.“
„Ich bin eine Stufe höher als ihr.“
Frau Collins steht schon wieder in der Tür und lacht anschließend. Einen Moment lang redet sie noch mit einer für mich nicht sichtbaren Person, sicher Herr Blanko, als sie wieder ins Klassenzimmer kommt.
„Du gehörst aber nicht in diese Klasse oder?“ sie lacht und Logan verschwindet dann auch schon. Zuvor legt er aber meinen Bleistift auf den Tisch auf meinem Block ist eine kleine Notiz.

Date und richtige Schmetterlinge




Zoey


Nach der Schule gehe ich erst nochmal nach Hause. Ich habe mir schon überlegt was ich anziehen könnte. Ich wollte nicht künstlich rüberkommen aber ganz einfach und „normal“ wollte ich auch nicht aussehen. Zwar hatte mir Logan heute eine Notiz auf meinen Block hinterlassen, das er findet, dass ich heute total hübsch aussehe, aber dennoch wollte ich anders aussehen als in der Schule. Diese Bemerkung hatte mich erröten lassen, obwohl er schon aus der Tür verschwunden war. Meine Lehrerin hatte mich viel Sagend angelächelt worauf hin ich dann sicherlich zur Tomate mutiert war. Ein paar aus der Klasse hatten leise gekichert und manche mich angestarrt. Ich war das ruhige, kleine Mauerblümchen, wie man so schön sagt, in der Klasse, dass ich jetzt mich mit einem Jungen traf, ließ mich jetzt in einem anderen Licht erscheinen. Glaube ich. Es verunsichert mich so von der ganzen Klasse angestarrt zu werden. Nicht nur weil mir Josie versucht hat seit der 7. Klasse einzubläuen, dass ich jeden Jungen aus der Klasse hätte haben können, wenn ich nur eine Spur mehr Interesse zeigen und mich nicht immer so verstecken würde. Ihr wisst schon das alte Problem von „oh nein, es könnte mich jemand sehen! Lieber versteck ich mich gleich und versuche unsichtbar zu werden“.
Nachdem ich endlich zuhause angekommen bin, springe ich gleich wieder unter die Dusche. Danach ziehe ich mir meine Sachen an. Eine lange Röhrenjeans und ein hübsches weißes Top mit türkisenen Tupfen. Dazu meine Lieblingskette, sie ist lang und an ihrem Ende baumelt eine Eule. Außerdem noch meine neuen türkisenen Ballarinas mit einer hübschen Schleife am vorderen Teil. Ich legte noch etwas Schminke auf und betrachte mich kritisch im Spiegel. Mein Outfit sitzt perfekt. Mein Herz fängt an zu rasen und dennoch schwinge ich mich auf mein Rad um mich auf den Weg zum Eiscafé `Fortuna` zu machen.
Die nah gelegene Kirchenglocke schlägt 14.00 gerade als ich von meinem Fahrrad steige und es anschließen möchte.
Schnellen Schrittes laufe ich ins Café und halte auch gleich nach Logan Ausschau. Nur leider kann ich ihn nirgends entdecken.
Was wenn er doch keine Lust hat sich mit mir zu treffen?
Sofort steigen selbst Zweifel in mir auf. Natürlich will er mich nicht daten, warum auch mich? Ich bin einfach viel zu schüchtern und unsichtbar wie ein Geist. In diesem Fall kann ich darauf jedenfalls getrost verzichten. Mein Herz versetzt mir einen Stich. Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick über die Gäste des Cafés streifen. Er ist nicht gekommen.
Was soll ich tun? Am liebsten würde ich zurück nach Hause gehen, doch etwas in mir hielt mich davon ab.
Also beschließe ich kurzer Hand wieder nach draußen zu gehen um dort auf ihn zu warten. Ich senke meinen Blick auf den Boden und drehe mich auf dem Absatz um.
Nach etwa zehn Schritten außerhalb des Cafés stoße ich gegen jemanden. Prompt sitze ich auch schon auf dem Boden. Ich murmle eine Entschuldung und sehe schließlich auf. Mein Blick fällt auf Logan.
„Oh“ stoße ich aus. Das bringt ihn unweigerlich zum Grinsen und er hält mir seine Hand hin. Starren. Zu mehr bin ich nicht im Stande. Ich starre seine Hand einfach nur an und mache gar nichts. Jetzt lacht er richtig.
„Willst du auf dem Boden sitzen bleiben? Ich meine ich hole dir dein Eis auch gerne hier nach draußen aber ich glaube drinnen wäre es doch bequemer.“
Natürlich laufe ich rot an. Ich ergreife seine Hand und er zieht mich nach oben. Mit etwas zu viel Schwung. Ich lande genau in seinen Armen und wir sehen uns beide einen langen Augenblick lang in die Augen. Ein weiteres Mal kann ich mich nicht von seinen blauen Augen lösen und diesmal gibt es auch nichts was mich von ihnen ablenken kann. Doch plötzlich wird mir bewusst das sich meine Hände an seinem Nacken befinden und seine auf meiner Taille. Im gleichen Moment wird mir das alles wieder bewusst und ich nehme meine Hände wieder zu mir. Verlegen senke ich den Blick auf meine Schuhspitzen und mache einen kleinen Schritt von ihm weg.
Am liebsten Hätte ich mich ja sofort wieder in seine Arme geschmiegt aber ich habe etwas Angst vor seiner Reaktion.
Vorsichtig luge ich unter meinen Wimpern wieder nach oben um seine Reaktion sehen zu können. Seine Miene wechselt von peinlich berührt zu einem zaghaften lächeln. Und doch kann ich noch etwas anderes in seinen Augen erkennen. Ein bisschen Enttäuschung.
Ich werde rot und doch hebe ich wieder meinen Kopf um ihn an zu sehen.
„Sorry“ sagt er leise aber deutlich.
Ich lächle ihn nur an. Wahrscheinlich wirkt es ziemlich verträumt, denn so fühle ich mich gerade. Als hätte ich einen wunderbaren Traum geträumt, an der falschen Stelle aufgewacht und in die Wirklichkeit katapultiert worden.
Zusammen setzen wir uns auf eine rote Couch in der Ecke des Cafés. Es ist sehr gemütlich, doch wir sitzen schweigend neben einander und niemand sagt etwas.
Als die Bedienung kommt und uns fragend ansieht bestellt Logan einen Eisbecher mit vielen verschiedenen Früchten. Ich dagegen nehme einen Erdbeerbecher mit Schokosoße.
Schon allein bei dem Gedanken an mein Eis muss ich lächeln.
„Du magst Erdbeeren“ sagt Logan neben mir. Es ist keine Frage eher eine Feststellung.
„Ja… und du magst Pudding…“ okay das wusste ich ja auch schon.
Sofort geht er darauf ein und kontert: „Und du verwandelst dich auch gerne in eine…“. Er sieht mich mit einem liebevollen Blick an.
Ich muss grinsen: „Also gerne eigentlich nicht, aber meistens passiert es in deiner Nähe. Siehst du: alles deine Schuld.“ Bei dem letzten Satz fange ich an zu lachen.
„Ich finde es toll, dass du mich auch treffen wolltest. Seit naja… seit dem `Vorfall auf der Bühne´“ bei diesen Worten grinst auch er. Das nenne ich mal schnellen Thema Wechsel. „will ich dich unbedingt besser kennen lernen. Ich denke ziemlich oft an dich“ Schüchtern blickt er mir in die Augen.
„Ich finde es auch toll“ flüstere ich. „Jetzt haben wir die erste Gelegenheit dazu.“
Er nickt.
Ich spüre nur wie ich rot werde unter seinem intensiven Blick unter diesen wundervollen Augen. Schnell senke ich den Kopf und sage leise: „Ich mutiere schon wieder zur Erdbeere.“
Vorsichtig legt er eine Hand unter mein Kinn und hebt es etwas um mich genauer an zu sehen. Sein Daumen streicht sanft über meine Wange und hinterlässt dort ein Kribbeln, das sich bis in meinen kleinen Zeh bahnt und mein ganzer Körper davon eingenommen wird.
Doch urplötzlich steht die Bedienung mit dem Eis in der Hand vor uns. Erschrocken setzen wir beide uns wieder gerade hin. Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir uns aufeinander zu gebeugt haben. Von der Seite werfe ich Logan einen Blick zu und kann erkennen, wie er die Kellnerin etwas mürrisch ansieht.
Wir fangen an unser Eis zu essen und reden die ganze Zeit. Manchmal stellt er eine Frage und dann wieder ich. Es wird schon Abend doch wir sitzen noch immer. Wir sind viel zu sehr mit reden, lachen, fragen und antworten beschäftigt. Ich fühle mich bei ihm absolut sicher und langsam habe ich das Gefühl er kennt mich schon so gut wie ich mich selbst. An meiner Mimik und Gestik erkennt er genau wenn ich verlegen bin oder mir etwas peinlich ist.
Gegen 18.00 beschließe ich dann seufzend nach Hause zu gehen.
Er steht auf und begleitet mich zu meinem Fahrrad.
„Würdest du, wenn ich dich jetzt nach einem zweiten Date fragen würde, mich wieder sehen wollen? Oder wäre es dir lieber wenn wir uns nur bei den Bandproben sehen würden?“ er sieht mich etwas beklommen an. Ob vom bevorstehenden Abschied oder wegen dieser Frage, kann ich nicht sagen.
„Ich würde dich sehr gerne bei einem weiteren Date sehen. Um noch mehr zu erfahren und auch so um dich zu sehen.“ Sage ich ernst aber mit einem verlegenen lächeln bei so einem Schuss Wahrheit und Gefühl.
In seinen Augen kann ich sehen wie sehr er sich über diese Antwort freut.
Nach einer langen Umarmung, von seiner Seite aus, schwinge ich mich dann schließlich wieder auf mein Rad und fahre zurück nach Hause.
„Vielleicht sehen wir uns ja wieder auf den Schulflur ansonsten schreibe ich dir.“
Sie dreht sich kurz um und lächelt mir zu zum Zeichen, dass sie mich verstanden hat.

Der Proberaum (1)




Logan


Ich hab ein flaues Gefühl im Bauch gehabt, weil sie sich zuerst nicht gemeldet hat. Ich meine, was wäre wenn sie doch nicht mit ins Eiscafé gehen wollte?
Ich bin so happy, dass wir uns vorher getroffen haben und sie mich wieder sehen möchte. Wenn sie mich nicht auf diese Weise mag. Sondern nur als irgendein Kumpel. Aber warum hat sie dann auch `Date` gesagt. Sie hätte wenn sie mich bloß mögen würde doch nur nach einem weiteren treffen geredet aber nicht von einem Date oder etwa doch?
`…Und auch so um dich zu sehen´ hatte sie gesagt. Bei dem Gedanken, dass sie mich mehr als nur `mag` lässt meinen Körper warm werden.

Am nächsten Nachmittag stehe ich bei Steven auf dem Dachboden. Ich habe ihm meine Gitarre gebracht. Sofort bringt er sie zu einer Halterung damit sie nicht im Weg steht.
„Gut.“ Sagt er „Mein Schlagzeug habe ich wie du siehst auch schon hochgebracht. Es hat ziemlich lange gedauert bis ich das Ganze hier rauf geschleppt habe. Aber meine Eltern sind froh das sie jetzt den Keller wieder leerer haben. Ich hätte schon viel eher mal nach hier oben schauen sollen. Es ist so gut abgedämmt das man nach draußen hin nichts hört. Was für unsere Proben sehr gut ist.“ Er wirft einen Blick zu mir. Dann runzelt er die Stirn.
„Was starrst du denn das Mikrofon so an? Hat es dir etwas getan?“ prüfend sieht er mich an, doch schlagartig hellt sich sein Blick auf.
„Du hattest gestern dein erstes Date mit Zoey, stimmt´s oder hab ich Recht?“ natürlich fängt Steven an zu lachen, doch er lacht mich nicht aus wegen dem Date sondern wegen diesem komischen verträumten Blick.
„Mann, dich hat´s voll erwischt was?“
Ich kann nichts sagen, gerade stelle ich mir Zoey vor wie sie hinter diesem Mikro steht und ein Lied singt. Nur für mich.
„Wenn du möchtest kannst du ihn ihr am Freitagabend zeigen. Ich und meine Eltern genauso wie meine Schwester sind auf den Geburtstag meiner Tante Margret eingeladen. Du kannst ihr ungestört alles zeigen, wenn du möchtest. Ich glaube sie ist ganz froh den Raum erst mal gesehen zu haben bevor sie hier gleich singen soll.“
Mit großen Augen sehe ich meinen Freund an.
„Das würdest du tun?“
„Natürlich. Außerdem glaube ich Zoey wird sich auch freuen dich zu sehen.“
„Woher willst du das wissen?“ frage ich ihn etwas misstrauisch.
„Wie sie dich angesehen hat, als ich und die anderen sie zum ersten Mal gesehen haben.“ Er schüttelt leicht den Kopf „Es hätte ein blinder gesehen wie ihr Blick immer zu dir gehuscht und an deinen Augen hängen geblieben ist.“
„Wirklich?“ bei dieser Vorstellung muss ich grinsen.
„Nein, ich lüge!“ auch Steven muss anfangen zu lachen.
„Der Schlüssel für unser Haus lege ich dir unter die Fußmatte, okay? Und vergess nicht hier im Proberaum den Keil zwischen Tür und Ramen zu schieben sonst…“
Doch ich höre gar nicht mehr zu. „Danke Steven. Ich bin dir was schuldig. Aber jetzt muss ich nach Hause. Am besten ich frag Zoey gleich ob sie Lust hat mit mir den Proberaum an zu sehen. Ich gebe dir dann bescheid.“ So verabschiede ich mich schnell von meinem Freund und schon auf dem nach Hause Weg tippe ich eine SMS für Zoey.

Die SMS




Zoey

Nach unserem Date ging alles seinen gewohnten Gang. Okay, es ist erst ein Tag vergangen aber mein Tagesablauf bleibt wie gewohnt. Schule, Hausaufgaben, Freunde und chillen, sowie meine gewohnten Pflichten. Nur meine Gefühle spielen verrückt. Immer wenn ich über die Schulflure gehe, hoffe ich an irgendeiner Ecke oder mitten auf dem Gang Logan stehen zu sehen. Ich kann nicht anders, andauernd muss ich an ihn denken und bekomme Herzrasen. Josie sagt mir dann immer ich solle aufhören mit so einem verschwommenen Blick in die Luft zu starren. Was kann ich da auch machen? Okay, ich könnte ihn ganz einfach anrufen und schon jetzt um ein zweites Date bitten aber ich mache es nicht. Heute gegen Abend trifft dann plötzlich bei mir diese Nachricht ein:

Hey Zoey!
Du hast noch gar nicht unseren Proberaum gesehen…
Was hältst du davon wenn wir uns morgen treffen und ich ihn dir zeige?
Steven ist leider nicht da und auch seine ganze Familie nicht aber wir könnten ihn uns trotzdem ansehen. Hast du Lust?
LG
Logan

Stimmt ja. Der Proberaum… Fast hätte ich ihn vergessen.
Ich habe die Chance den Proberaum der Band an zu sehen und Logan wieder zu treffen… Da sage ich doch nicht nein!
Kurzer Hand schreibe ich auch schon eine Nachricht:

Hi^^
Natürlich habe ich Lust!
Wann soll ich morgen da sein? Und wo?
LG
Zoey

Gerade als ich mein Handy wieder in die Hosentasche schieben möchte, piepst es wieder.

Super! Warte beim Brunnen neben der Kirche St. Helena auf mich.
Ich werde dich um 17.00 abholen.

Okay, bis morgen.
Ich freu mich!

Antworte ich ihm.

Der Proberaum (2)




Logan


Heute bin ich früher da als sie. Ich steige von meinem Fahrrad und lehne es gegen den Brunnen. Ich selbst setze mich auf den Rand und warte. Dabei sehe ich mich nach Zoey um. Ich betrachte eine Zeit lang die schöne große Kirche, die ganz in weiß vor mir steht. Ich bin nicht jeden Sonntag in der Kirche, nein ich bin eigentlich gar kein Kirchengänger aber einmal habe ich diese Kirche schon von innen gesehen. Das war als meine Cousine geheiratet hat. Ich glaube da war sie ungefähr 27 Jahre und jetzt ist sie 33 Jahre alt. Sie hat auch eine kleine Tochter, Amelie. Sie ist 5 Jahre alt und kommt meine Familie und mich am Sonntag besuchen. Ich hab die kleine schon lange nicht mehr gesehen.
Mein Blick schweift weiter, finden jedoch gerade nichts Besonderes oder interessantes. Also beobachte ich die Menschen um mich herum. Ein Blick auf die Kirchenuhr sagt mir, dass ich immer noch fünf Minuten zu früh dran bin. Ich nehme kaum wahr wie jemand von hinten an mich ran tritt. Einen Moment verharrt die Gestalt so hinter mir doch dann spüre ich wie mir jemand auf die Schultertippt. Ich höre ein kichern, als ich mich zu dem melodischen kichern umgedreht habe, blicke ich in das hübsche Gesicht von Zoey. Für einen Moment lang setzt bei mir alles aus.
Mein Gleichgewichtssinn- was mich zum schwanken auf dem Brunnenrand bringt.
Meine Gedanken.
Alle anderen um mich herum werden ausgeblendet nur sie bleibt klar vor meinen Augen.
Und auch mein Herz setzt einen Moment lang aus.
Doch im nächsten Augenblick schlägt es als hätte ich gerade einen Sprint hingelegt.
„Fall nicht in den Brunnen.“ Lacht sie.
Sie lächelt immer noch, doch sie wirkt etwas verlegen.
„Was schaust du mich denn so an? Aber sag jetzt nicht, dass ich einen Fleck auf der Nase habe oder so was…“
„Was? Nein, du doch nicht. Darf man nicht mal mehr ein hübsches Mädchen bewundern?“ auch ich muss lachen. Aber ich finde sie wirklich hübsch.
Sofort wird sie rot und ich weiß, dass ich jetzt lieber nichts sagen sollte. Es ist ihr unangenehm doch wenn wir zusammen sind soll das nicht so sein.
„Also können wir los?“ frage ich sie.
„Gerne.“ Antwortet sie mir.
Ich fahre vor und sie fährt mir nach, da sie ja nicht weiß wo Steven wohnt. Bei ihm angekommen sagt sie: „Die Gegend kenne ich, hier in der Nähe wohnt eine Schulfreundin von mir. Ich denke, das nächste Mal finde ich das Haus.“ Ein kleines Lächeln schleicht sich wieder auf ihre Lippen. „Schön hier“ fügt sie hinzu.
„Wollen wir rein gehen?“ auf meine Frage hin nickt sie nur. Schnell hole ich den Schlüssel aus seinem Versteck unter der fußmatte hervor, bevor wir eintreten.
Als wir im Flur sind, schaut Zoey sich eingehend um.
„Der Proberaum ist auf dem Dachboden, stimmts?“ fragt sie und schaut Neugierig die Treppe nach oben.
„Jup“ mache ich zur Bestätigung.
Wir steigen die Treppe nach oben, halten uns dort links und gehen durch eine Tür.
„Wow.“ Bringt Zoey nur heraus als wir in unserem Proberaum stehen. „Das ist unglaublich.“ Sie geht zu den Instrumenten und fährt mit dem Finger darüber.
Zoey läuft erst zum Schlagzeug und dann weiter zu meiner Gitarre. Ich beobachte sie einfach nur. Doch etwas ist komisch. An irgendwas sollte ich denken, ich weiß das es richtig wichtig gewesen ist, doch was war das bloß. Hinter mir fällt krachend die Tür zu, doch ich habe es schon vergessen als mich Zoey fragt: „Ist das deine Gitarre?“
Vorsichtig fährt sie mit dem Finger über die Seiten.
„Ja, ich habe ungefähr fünf Jahre gespielt. Vor kurzem habe ich jedoch aufgehört und spiele nur noch aus Spaß.“
Für einen Moment lächelt sie, doch dann wendet sie sich ab und läuft zu der ganzen Technik Ecke.
„Wer macht nochmal die Technik? Luca oder Kevin?“
„Luca. Kevin spielt Keyboard.“ sage ich nur.
Jetzt stellt sie sich vor die kleine Erhöhung im Raum, die wie eine kleine Bühne wirkt und schaut das Mikrofon an.
Endlich reiße ich mich von meinem Punkt vor der Tür los und stelle mich neben sie.
„Und da wirst du bald singen…“ flüstere ich leise in den Raum. Es breitet sich eine Stille über uns aus, während sie das Mikro anstarrt. Schließlich flüstert sie fast zu leise: „Ich weiß nicht ob ich mich das wirklich traue oder lieber lassen soll. So gut kann ich nun wirklich nicht singen und ich will mich nicht blamieren. Außerdem kenne ich deine Freunde auch noch nicht so gut…“
„Du singst fantastisch. Rede dir nicht ein, dass du es nicht kannst. Und wennschon dann kennst du meine Freunde eben noch nicht so gut. Sie finden dich nett und so lange du das alles nicht zerlegst“ ich deute auf die Instrumente und alles was dazu gehört „werden sie dich nicht hassen. Glaub mir.“ Die letzten zwei Wörter sage ich, weil sie mich anguckt als wäre ich ein Außerirdischer.
„Willst du schon versuchen ein Lied zu singen?“ frage ich sie vorsichtig.
„Nein. Noch nicht… Vielleicht später…“ murmelt sie. „Aber könntest du mir etwas auf der Gitarre vorspielen?“ ein kleines Läuchten kann ich in ihren Augen wahrnehmen, weshalb ich es ihr auch nicht abschlagen kann.
Sie setzt sich auf die kleine Erhöhung, ich komme mit meiner Gitarre und setze mich dazu.
„Ich spiele für dich und singe ein Lied wenn du mit mir ein Lied zusammen singst. Was hältst du davon?“
„Okay.“ Sie lächelt. „Aber du musst zuerst.“
Langsam fange ich an ein Lied zu spielen. Ich kenne die Noten auswendig, weshalb es mir leicht fällt ihr dabei in die Augen zu sehen.

People always say:
“Tom this is going too far”
I'm not afraid to chase my dreams
Just me and my guitar

And no one may ever know
The feelings inside my mind
'Cause all of the lines I ever write
Are running out of time

So maybe I should get a nine to five
And I don't wanna let it go
There's so much more to life

Tell me did I get it wrong?
Tell me everything will be okay
And before I fall
Tell me they'll play my songs
And tell me they'll sing the words I'll sing
When darkness falls
All of the stars will see
Just me and my guitar




Noch während ich singe fängt Zoey an immer breiter zu lächeln. Ich kann meine Augen nicht von ihrem Gesicht lassen. Die ganze Zeit starre ich sie an und singe. Nur für sie.
„Das war ´Me and my Guitar´ stimmts? Du hast toll gesungen!”
“Wen interessiert es schon wie ich singe. Jetzt bist du dran. Ich möchte dich singen hören.“ Ich fange an zu grinsen während ich das sage.
„Hey! Mich interessiert das. Aber hast du nicht eben noch gesagt, dass du mit mir singst?“ etwas ängstlich schaut sie mich an.
„Und wenn es so wäre würde es niemand hören außer mir.“ Ich sehe wie verschreckt sie mich anschaut „Aber ich singe natürlich mit dir.“
Ich kann die Erleichterung die sich in ihr ausbreitet fast spüren. „Kennst du das Lied ´Don´t stop Belivin` ?“

Ich fange an zu singen:

Just a small town girl, livin' in a lonely world
She took the midnight train goin' anywhere



Nach einem kurzen Moment des zögerns setzt Zoey noch etwas leise ein:

Just a city boy, born and raised in south Detroit
He took the midnight train goin' anywhere

A singer in a smokey room,

A smell of wine and cheap perfume

Zusammen singen wir beide weiter. Sie hat eine tolle Stimme, was mir gerade wieder beweist. Am liebsten würde ich ihr die ganze Zeit zu hören.
For a smile they can share the night
It goes on and on and on and on

Strangers waiting, up and down the boulevard
Next shadows searching in the night
Streetlight, people, living just to find emotion
Hiding, somewhere in the night


Don't stop believin'
Hold on to that feelin'
Streetlight people

Don't stop !


„Und jetzt? Hast du Lust mit dem Mikro zu singen?“ frage ich sie nochmal.
Doch wieder ist ihre Antwort nur ein Kopfschütteln.
„Schade“ flüstere ich ihr zu. „Sollen wir gehen? Wir könnten noch ins Kino gehen oder…“
Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus und mir kommt es vor als würde der ganze Raum heller werden.
„Ja! Wenn wir uns beeilen, könnten wir noch die 20.15 Vorstellung schaffen.“
Wir laufen zur Tür und ich drücke die Klinke herunter.
Doch es tut sich nichts.
Da fällt mir ein Zettel ins Auge, darauf kann ich Stevens Handschrift erkennen.

Logan, vergess nicht den Keil zwischen die Tür zu legen, sonst kommt ihr nicht mehr raus!!!
Ich hoffe ihr seht den Zettel nicht zu spät.
Bis morgen, ich bin gegen 11.00 wieder zu Hause.
Steven

„Och nö“ höre ich Zoey neben mir flüstern. „Wir kommen jetzt ernsthaft hier nicht mehr raus? Was sollen wir denn bis morgen hier drinnen machen?“
„Ich weiß nicht…“
Zusammen versuchen wir nochmal die Tür auf zu bekommen, doch sie sitzt fest und lässt sich nicht bewegen.
Ein Fenster gibt es zwar, aber es ist viel zu klein und zu weit oben. Da kommen wir nicht ran. Auch nicht zu zweit.

Gitarrenklänge




Zoey


Zuerst ruft Logan bei Steven an. Das Handy hat er auf Lautsprecher gestellt, damit wir beide hören können. Er erzählt ihm was passiert ist, doch der lacht nur. „Oh man, ich habe es dir noch versucht zu sagen, da hast du mich aber nicht ausreden lassen. Du musstest ja unbedingt Zoey Bescheid geben. Und dann hab ich dir sogar noch einen Zettel geschrieben, damit du es wirklich nicht vergisst. Aber nein, diesmal hat dich Zoey´s Anblick es vergessen lassen. Man was denkst du…“ Durch ein räuspern unterbricht Logan seinen Vortrag. „Sie steht neben mir und hört zu…“ „NA UND? Komm schon, was habe ich denn schlimmes gesagt? Zoey? Hab ich was Schlimmes gesagt?“ Logan wirft mir einen Blick zu. Ich muss grinsen. Er mag mich also auch?
„Nein“ meine Stimme ist kaum mehr als ein flüstern. Als ich höre wie komisch und verträumt meine Stimme klingt sage ich es noch mal lauter.
„Siehst du Logan!“
„Idiot!“ bringt er noch zu Stande, doch auch er hat eine kleine Andeutung eines Lächelns im Gesicht.
„Hey! Wenn hier einer ein Idiot ist, dann du. Also: keine falschen Anschuldigungen.“
Alle murmeln noch ein „Tschau“ oder ein „Tschüss“ ins Handy, dann legen beide auf.
Seit dem Gespräch mit Steven sind jetzt schon 1 einhalb Stunden vergangen. Niemand von uns weiß was er machen soll. Wohin mit Händen und Füßen? Stehen oder doch sitzen bleiben? Ab und zu ein kurzer Blick zu dem jeweils Anderen.
Jetzt schaue ich auch manchmal zu seiner Gitarre. Es wäre so toll ein bisschen darauf herum zu klimpern oder wenn er mir etwas vor Spielen könnte.
Ich lasse mich auf dem Bühnenrand nieder und versuche aus zu blenden, dass ich heute diesen Raum nicht verlassen kann.
Logan setzt sich neben mich. Ich kann die Wärme, die von ihm ausgeht, spüren und auch seine Blicke, die auf mir liegen.
„Tut mir leid, dass ich uns in diese Lage gebracht habe. Ich wusste das ich irgendetwas vergessen hatte nur in diesem Moment ist es… mir entfallen. Ich habe mich nur schon so gefreut dein Gesicht zu sehen, wenn du“ er deutet auf alles in diesem Raum „das alles hier siehst.“
„Das ist doch nicht schlimm. Wir werden es schon bis morgen hier aushalten. Solange wir hier keine Woche verbringen, ist es doch auch egal.“
Wir schauen uns einen Moment lang an, dann frage ich ihn vorsichtig.
„Könntest du mir was auf deiner Gitarre vorspielen?“
Seine Antwort besteht darin auf zu stehen sich seine Gitarre zu nehmen und für mich zu spielen. Wieder sitzt er neben mir und spielt eine Melodie nach der anderen.
Ein Blick auf Logans Uhr sagt mir, dass es inzwischen 22.00 Uhr ist. Durch die Melodien von der Gitarre und weil ich keine andere Beschäftigung habe, werde ich allmählich müde.
Logans Blicke, die noch immer auf mir liegen, haben etwas das sich für mich anfühlt als werde ich beschützt.
„Möchtest du auch mal etwas spielen? Ich kann dir helfen…“ er spricht leise aber gut verständlich.
Mit großen Augen schaue ich ihn an. Jetzt bin ich wieder hell wach. Ich nicke und er recht mir seine Gitarre. Vorsichtig halte ich das große Etwas in meinen Händen.
„Lege deine linke Hand von hinten um das Griffbrett und deine Finger auf die Saiten. Die Finger von deiner rechten Hand legst du auf die Saiten über dem Klangloch.“
Vorsichtig mache ich das was Logan mir sagt. Er sagt mir den Namen eines Tons und legt meinen Finger auf die Entsprechende Saite, dann zupfe ich die Saite mit der rechten Hand an. Wieder nimmt er meine Finger und legt sie auf eine andere Saite.
Nach kurzer Zeit habe ich ein Lied mit wenigen Tönen zusammen.
Noch einmal geht er mit mir das Lied durch, doch jetzt bin ich nicht mehr so auf meine Finger konzentriert sondern auf sein Gesicht das meinem so nahe ist. Ich kann die leichten Bartstoppeln auf seinen Wangen und seinem Kinn sehen. Diese blauen Augen, die mich so oft schon aus meiner Welt in eine andere gerissen haben. Seine gerade Nase, die sich seinem Gesicht an zu passen scheint. Bei seinem Anblick hämmert mein Herz so stark, dass ich es fühlen kann. In diesem Augenblick schaut er mir in die Augen. Erst erschrecke ich, da er mich erwischt hat wie ich ihn anstarre. Doch er lächelt und ich kann einfach nicht wegsehen. Seine Augen halten meine gefangen. Sein Gesicht ist immer noch nahe an meinem. Alles in mir schreit mich das letzte Stück zu ihm vor zu beugen und ihn zu küssen. Ich möchte mich gerade zu ihm beugen da flimmert plötzlich die Lampe an der Decke und geht aus.

Lampen, Spinnen und andere Katastrophen




Zoey

Ich gebe einen Laut des Schreckens von mir und erstarre.
Was habe ich mir eben noch gedacht? Ich habe ernsthaft angenommen das er mich auch küssen würde.
Ich kann seine Hand beruhigend auf meiner Schulter spüren. Und da bricht alles über mir zusammen. Ich kann noch nichts sehen und der Typ in den ich verliebt bin sitzt genau neben mir und mag mich anscheinend nicht auf die Selbe weiße. Oder doch? Das ist alles so verwirrend.
„Beruhige dich, wir werden die Lampe wieder anbekommen. Warte. Wenn ich wieder etwas sehen kann versuche ich die Lampe wieder hin zu bekommen.“
Ich legt die Gitarre vorsichtig auf die Seite. Zusammen stellen wir uns hin und halten uns an den Händen, um nicht hin zu fallen. So stehen wir einen Moment umgeben von der Dunkelheit und uns an den Händen haltend.
„Siehst du schon wieder was?“ flüstert er mir zu.
„Ja.“
Ich habe mich wieder beruhigt, doch jetzt hat mich ein anderes Gefühl überrollt. Diese Dunkelheit ist etwas unheimlich.
„Die Lampe ist dort drüben. Komm.“ Mit diesen Worten zieht er mich ein Stück nach rechts um einen Karton und bleibt genau unter der Lampe stehen.
„Hast du vielleicht einen Stock oder etwas Ähnliches gesehen?“ Logan schaut mich fragend an. „Auch wenn ich mich noch so groß mache komme ich da nicht ran. Außerdem kann ich die Glühbirne nicht mit bloßen Fingern anfassen, dafür ist sie zu heiß.“
Wir suchen in diesem blöden Licht also einen Gegenstand. Ich stöbere gerade in einer Kiste, als mir eine Spinne so groß wie zwei Fingernägel entgegen gekrochen kommt. Sie ist tief schwarz und ich kann nicht anders als zu kreischen. Wer will kann mich einfach `Mädchen!` nennen, aber mal ehrlich: Darf man sich nicht erschrecken wenn sie so nah ist und du sie unerwartet siehst kreischen?
Sofort steht Logan neben mir und hält mich fest umschlungen.
„Was ist passiert?“ fragt er mich besorgt. Jetzt ist mir das ganze echt peinlich und ich will es ihm nicht wirklich sagen. Er wird mich auslachen und sich denken: `Was ist das denn für eine?`.
„Hallo? Zoey? Was war denn da?“
„Schon gut. Wenn ich es dir sage hältst du mich für eine Tussi, die Angst vor kleinen ekligen Tieren hat und...“ mehr kann ich nicht sagen.
„War da eine Spinne?“ wieder ist seine Stimme bloß ein Flüstern. Sanft drückt er mich etwas von sich weg. Er sieht mir so gut es geht in die Augen und ich kann seine vor mir blau leuchten sehen.
„Ja“ flüstere ich zurück.
„Aber deshalb halte ich dich doch nicht für eine Tussi.“ Er muss lachen. „Du bist keine Tussi und das wird eine Spinne auch nicht ändern können.“
Ich werfe ihm einen prüfenden Blick zu und als ich sehe, dass er es ernst meint bin ich total erleichtert.

Bei der nächsten Kiste, die wir gemeinsam durchsuchen, stoßen wir auf Bücher. Wir nehmen eins heraus.
Normalerweise hätte ich protestiert aber ich möchte endlich wieder Licht haben.
Also stehen wir nun wieder unter der Lampe und Logan haut etwas mit dem Buch gegen die Lampe. Sofort fängt diese an merkwürdige Geräusche von sich zu geben und geht schließlich flackernd wieder an.
Total erledigt und endlich wieder mit Licht setzen wir uns. Mit dem Rücken gegen die Wand und Seite an Seite. Ich bin so müde, dass ich in den nächsten gefühlten fünf Minuten eingeschlafen bin.

Befreiung




Logan

Als ich aufwache ist noch immer alles dunkel. Ach nein, wieder. Die Lampe scheint nochmal ausgegangen zu sein. Wie lange habe ich geschlafen?
Leider kann ich nicht auf meine Uhr sehen, da mir das Licht fehlt um etwas zu erkennen.
Mit einen Mal bemerke ich das Zoey´s Kopf auf meiner Schulter liegt, aber sie schläft noch. Ich möchte sie nicht wecken, weshalb ich in meiner Position verharre. Ich drehe meinen Kopf zu ihr und betrachte ihr Gesicht. Mein Blick gleitet von ihren zarten Zügen über ihre weichen rosa Lippen. Ihre Augen von denen ich weiß, dass sie in einem wundervollen warmen braun glitzern. Eine Strähne ihres ebenso braunen Haars fällt ihr ins Gesicht. Vorsichtig streiche ich es ihr aus dem Gesicht und hinter ihr Ohr. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, lege ich einen Arm um ihre Schultern. Nach schier endlos langen Minuten, in denen ich sie betrachte, schlafe auch ich wieder ein.

Am nächsten Morgen werde ich von Schritten auf der Treppe wach. Zuerst sehe ich zu Zoey, die noch immer auf meiner Schulter schläft. Dann sehe ich wie unter heftigen zerren und rütteln, die Tür schließlich auf geschlossen wird.
Steven sieht mich und Zoey eingehend an.
„Und ich dachte schon ihr habt mich doch verarscht. Es war so ruhig hier oben.“ Er kann sich das Lachen kaum verkneifen. „Und Zoey ist total erledigt. Was hast du mit ihr gemacht?“ ein vorwurfsvolles grinsen schleicht sich nun auf sein Gesicht.
„Nichts! Was denkst du eigentlich von uns?! Wir haben nur Gitarre gespielt, gesungen und diese blöde Lampe versucht auf Vordermann zu bringen. Ach ja und geschlafen haben wir auch bis eben.“
„Okay, okay, ich glaub dir ja. Trag sie erst mal runter. Sie wird sich sicher freuen nicht hier oben auf zu wachen. Soll ich sie runter tragen.“ Versucht er mich auf zu ziehen.
„Nein, ich schaff das schon.“
Vorsichtig hebe ich Zoey hoch. Sie ist nicht schwer, sodass ich sie leicht tragen kann. Ohne sie zu wecken schaffe ich es bis zu der Treppe, dann wacht sie auf. Ich kann meinen Blick nicht von ihrem wenden. Vorsichtig blinzelt sie in die Helligkeit. Als sie dann merkt, dass ich sie trage wird sie erst rot und sagt dann: „Hey! Lass mich sofort runter.“
„Warte bis ich unten bin. Auf der Treppe ist das ziemlich schwierig.“
Sie schling ihre Arme um meinen Nacken und schaut ängstlich auf die Stufen.
„Ich lass´ dich schon nicht fallen.“ Flüstere ich ihr zu.
„Das will ich doch hoffen“ meint sie im Spaß.
Am Ende der Treppe lasse ich sie runter. Noch immer liegen ihre Arme um meinen Nacken und wir schauen uns noch einen Augenblick lang an. Ein räuspern kommt von dem grinsenden Steven neben uns.
„Äh, danke.“ Sagt Zoey noch zu mir bevor Steven fragt: „Du kannst gerne noch bei uns duschen, wenn du möchtest.“ An uns beide gewannt sagt er: „Wir sind die ganze Nacht gefahren und dem entsprechend müde ist auch die ganze Familie, wenn ihr also noch Frühstücken wollt, könnt ihr das gerne hier machen. Meine Mum wird entweder zu müde zum Fragen sein warum ihr hier seid oder sie taucht gar nicht auf. Paps schläft eh schon. Bleibt ihr?“
„Sehe ich wirklich so schlimm aus, dass du mir anbietest hier zu duschen? Du meine Güte, das will ja was heißen“ sagt Zoey lachend und fährt sich verlegen durch ihr Haar.
„Ich bin mir sicher, dass es schlimmer sein könnte“ lacht Steven.
„Ich dusche nicht hier. Nimm es mir nicht übel und ich hoffe ihr ertragt meinen Anblick noch eine Weile, aber ich verschwinde trotzdem mal ins Bad. Könnte ich vielleicht einen Kamm für meine Haare haben?“
„Nimm einfach die von meiner Schwester, sie wird sicher nichts dagegen haben.“
„Danke“ mit diesen Worten verschwindet sie unter Stevens weg Beschreibung.
„Ich nehme jetzt einfach an das ihr beide hier bleibt.“ Bei diesen Worten sieht er mich an. Ich nicke einfach nur zur Bestätigung. Obwohl ich fast die halbe Nacht geschlafen habe, was mir hätte reichen können, bin ich total müde.
Steven und ich setzten uns auf die Barhocker vor dem kleinen Tresen der mit der Küchenplatte verbunden ist.
„Hast du gerade mit Zoey geflirtet?“ In dem Moment, wo ich schon auf dem Stuhl sitze, kann ich diese Frage nicht mehr zurück halten.
„Wieso? Stört es dich? Sie ist doch süß, hübsch und heiß…“ setzt Steven an. Er schaut mich jedoch abschätzig an. Ich weiß zwar, dass er Zoey nur nett findet und trotzdem behagt mir die Vorstellung nicht.
Ich schnaube nur und schüttele den Kopf.
Nicht weil ich finde das es nicht stimmt, im Gegenteil, ich kann es nur nicht aus Stevens Mund hören!
„Sieh endlich ein, dass du in sie verliebt bist. Aber Logan, wenn ich mit ihr geflirtet hätte: Zoey hat nur Augen für dich! Das du das nicht siehst.“ Jetzt schüttelt er den Kopf. „Unglaublich.“
Ja… JA, ich mag sie verdammt! Sogar mehr als mir lieb ist! Aber ob das noch als ´mögen´ durchgeht?


„Was ist unglaublich?“ Zoey kommt gerade in die Küche.
Wie sie die gefunden hat ist keine Frage, denn Stevens Schwester kommt hinter ihr zum Vorschein.“
„Ach nichts. Ist schon gut.“ Sagt Steven schnell und lächelt sie an. Danach wirft er mir einen viel sagenden Blick zu. Zoey lächelt auch, sie stellt sich hinter den Tresen und schaut von Einem zum Anderen.
Laila, Stevens Schwester tritt vor und sieht ihren Bruder schelmisch an.
„Ich dachte schon du hättest eine Freundin… und mir nichts von ihr erzählt!“
Na toll! Großartig! Sogar Laila denkt sie wäre SEINE Freundin!


Ich schaue Steven böse an, der scheint aber mit seinem Blick mir etwas sagen zu wollen wie: "Gib es endlich zu!“
„Als wenn ich dir das gesagt hätte…“ murmelt der nur in seine Faust und überspielt das mit einem husten Anfall.
„Ich hoffe, dass du nicht das gesagt hast was ich gehört habe.“ Dabei droht sie ihm schmunzelnd mit dem Finger.
„Ich hab dir doch gesagt ich habe keinen Freund.“ bemerkt Zoey.
Den bösen Blick mit dem ich Steven gerade noch gestraft habe verschwindet.
Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass Zoey einen Freund haben könnte. Dabei ist das gar nicht so abwegig…
„Okay, ich sollte langsam mal nach Hause gehen. Meine Eltern kommen glaube ich heute irgendwann zurück. Außerdem glaube ich brauche ich noch eine Mütze voll schlaf.“ Sagt Zoey.
Steven wirft mir einen bedeutungsvollen Blick zu, aber ich ignoriere ihn.
„Ich bring dich nach Hause, wenn das für dich in Ordnung ist.“ Etwas schüchtern sehe ich zu Zoey.
„Ja, das wäre lieb.“
Sie geht nach vorne zur Tür um die Jacken zu holen.
Schnell sehe ich mich noch mal nach ihr um, als sie außer Hörweite ist sage ich zu Steven: „Ja, du hast recht.“
„Sag es…“
„Naja… ja, okay! Ich bin in Zoey verliebt!“ Das war das erste Mal das ich es mir eingestehe. Bei ihrem Namen muss ich anfangen zu lächeln.
Oh Gott! Das sieht jetzt bestimmt total dumm aus.


Auch Steven grinst. „Und nochmal: Ich würde niemals mit dem Mädchen in das du verliebt bist flirten! Mach dir da eher Sorgen um Luca.“
Einen Moment lang sehen wir uns an. Die Bilder an der Bar bei unserem kleinen ´Strand´ blitzen vor meinem inneren Auge auf. Damals hat er selber gesagt: `Also ich kann verstehen was Logan an ihr findet.´
„Oh man, Jungs! Ihr seid so doof. Logan…“ Laila sieht mich durchdringend an. „Küss sie einfach! Wenn sie dir eine knallt oder eben nicht, weißt du wenigstens woran du bist.“ Jetzt schaut sie wieder zu Steven „Jungs, die verliebt sind, können sich entweder nicht eingestehen, dass das Mädchen auch auf ihn steht oder sie sind zu selbst verliebt um zu merken, dass das Mädchen nichts von ihnen will. Das perfekte Beispiel steht vor dir.“
War das gerade eine Anspielung darauf, dass auch sie ´anscheinend´ gesehen hat wie Zoey mich oder wie wir uns ansehen?


Ich höre Schritte im Flur und schlagartig ist es ruhig in der Küche.
„Nächstes Mal besprechen wir das OHNE Schwestern… Ich lasse mich nicht nochmal von IHR für doof erklären.“ Beschwert sich Steven.
„Wessen alten Proberaum dürfen du und deine Freunde benutzen?“ fragt sie zuckersüß.
„DEINEN.“ Sagt Steven mit den Zähnen knirschend „Wieso wissen große Schwestern immer alles besser?“
„Ungeschriebenes Gesetz, ist einfach so!“ sagt Zoey, die wieder im Raum steht.
„Danke“ Steven schaut sie ironisch an „Schön, dass du mir heute das Messer in den Rücken rammst.“
Zoey fängt an zu lachen. Sie und Laila sehen sich an, die auch grinst.
„Ach was keine Ursache. Immer wieder gern.“ Ein lächeln legt sich auf ihre Lippen und bleibt dort.
„Können wir los?“ fragt sie mich nach einem Moment des Schweigens.
„Klar.“ Erwidere ich nur. Etwas verlegen fahre ich mir durch die Haare, als unsere Blicke sich begegnen. Ihre Augen schillern in diesem Augenblick in einem warmen Braunton, der mich aus irgendeinem Grund nervös macht.
Wir verabschieden uns von einander und machen uns auf den Weg nach draußen.
„Jungs!“ höre ich Laila noch sagen, als die Tür hinter uns auch schon ins Schloss fällt. Ein rauer Wind lässt Bäume und Büsche rascheln und rauschen, aber warm ist es noch immer.
Zoey legt ihre Jacke in ihren Korb und gemeinsam fahren wir zu ihr nach Hause. Bei ihr angekommen verabschieden wir uns jedoch nur kurz und schon ist sie im Haus verschwunden.
Nun mache auch ich mich auf den Heimweg.

Elternalarm!




Zoey


Ich mache die die Tür auf und rieche gleich das schwere Parfüm meiner Mom.
Oh-oh! Wie lange die wohl schon wieder da sind? Das könnte Ärger geben…


Normalerweise hätte ich Logan vielleicht noch Angeboten mit rein zu kommen. Eine Cola zu trinken was auch immer um noch etwas mit ihm zu reden. …Oder ihn einfach nur sehen zu können. Wenn meine Eltern jedoch wieder aus London zurück sind, will ich das weder ihm noch mir antun.
Leise und vorsichtig gehe ich auf das Wohnzimmer zu aus dem ich einen lauten Wortwechsel vernehmen kann, daraus kann ich entnehmen, dass sie sich große Sorgen machen.
Ich werfe einen vorsichtigen Blick um die Ecke und trete langsam nach vorne.
Leise und Vorsichtig oder voller Freude und Energie? Wie komme ich am schnellsten aus dieser Situation oder besser aus diesem Wohnzimmer weg von meinen Eltern?
Mein Dad sitzt entspannt auf dem weißen Ledersofa mit den grünen Kissen. Neben dem Sofa steht ein Palmenartiges Bäumchen. Dahinter ist ein riesiges Fenster mit Balkon.
Meine Mom läuft gerade furchen in den grünen Teppich vor dem großen Plasma Fernseher an der Wand. Überall in diesem Raum sind irgendwo grüne Accessoires. Sogar die Bilderrahmen, die ordentlich an der Wand hängen und Bilder als ´glückliche kleine Familie´ zeigen, sind grün.
Tja, nur eine ´glückliche Familie´ sind wir schon lange nicht mehr. Dafür sind sie zu oft weg. Das Ganze mit dem Musical war ja schon eine Besonderheit, wie lange haben wir zuvor schon nichts mehr Unternommen? Ich weiß es schon gar nicht mehr. Seit ich 10 bin, haben mich meine Eltern immer mehr vernachlässigt und immer die Arbeit vor gezogen. Mittlerweile finde ich das nicht mal mehr schlimm. Da gehe ich doch lieber zu Oma!
„Wo warst du? Du hast dich bei uns nach unserem Skype treffen kein einziges Mal mehr gemeldet und noch dazu hast du das andere einfach abgebrochen! Was fällt dir eigentlich ein?! Die ganze Nacht haben wir auf dich gewartet, doch du bist einfach nicht nach Hause gekommen. Wo warst du?!“
Ah ja, da wird mir wieder klar von wem ich das ´vor- Aufregung- zu- viel- labern´ Syndrom habe…
Wird Mom gerade etwa hysterisch?


„Mom, beruhige dich, ich war…“
„Bei einem Jungen!!?“ fällt sie mir ins Wort.
„Nein Mom, lass mich doch mal ausreden!“
Ich war nur indirekt bei einem Jungen, also…
„Du warst nicht bei Josie, das dumme Ding hat mir versucht weiß zu machen, dass du bei ihr bist, aber als ich ihr gesagt habe sie soll dich zu mir schicken ist niemand gekommen.“
Mist!


Ein Blick auf mein Handy zeigt mir, dass es aus ist…
9 Anrufe in Abwesenheit
Zeigt es mir schließlich an.
Josie hat versucht mich zu decken, konnte mich aber nicht erreichen.
Das ist echt total lieb von ihr!


„Josie ist kein dummes Ding! Wehe du nennst sie noch einmal so!“
Jetzt schnaubt sie kurz. „Naja wenn du meinst. Aber ich würde mir an deiner Stelle mich mit anderen befreunden…“
„DU KENNST JOSIE DOCH GAR NICHT! HÖR AUF SO ÜBER SIE ZU URTEILEN!“ schreie ich meine Mom an.
Doch sie schreit zurück: „Hör auf mit mir in diesem Ton zu reden, Fräulein!“
Fräulein?! Wie ich es hasse so genannt zu werden!
So wütend wie ich bin, will ich in mein Zimmer abhauen, doch sie lässt mich nicht gehen.
„WARTE! Du hast mir immer noch nicht gesagt wo du warst. Denn bei Oma warst du auch nicht!“
„Seit wann interessiert es DICH denn WO ich bin oder mit WEM ich mich treffe?!“
Diesmal stürme ich wirklich nach oben in mein Zimmer.
"Ich war bei einer Schulfreundin. Hab ihr was erklärt und weil es schon spät war, hab ich bei ihr übernachtet." rufe ich noch über die Schulter nach unten.
Ich weiß, dass sie mir nicht glaubt, aber dass mit Logan geht sie nichts an...
„Sag du doch auch mal was!“ lässt Mom ihre Wut jetzt an Dad aus. So wie ich ihn kenne, sitzt er jetzt nur da und hebt entschuldigend die Hände. Er weiß genau wenn er sich in unsere Streitereien einmischt, dass er viel Abbekommt. Dad stellt sich oft auf meine Seite und das passt Mom natürlich nicht…
Auf der oberen Ebene gibt es nur zwei Türen: die zu meinem Zimmer und die zum Bad. Mein eigenes kleines Reich so zu sagen. Ich laufe in mein Zimmer und schließe ab, schon kann ich die ersten Schritte auf der Treppe hören und ich renne zur zweiten Tür in meinem Zimmer, die auch zu meinem Bad führt. Um jedoch zum Bad zu kommen muss ich durch meinen großen begehbaren Kleiderschrank. Im Bad angekommen schließe ich auch dort schnell ab.
Mom wusste genau was ich vorhabe und versucht zwei Sekunden zu spät noch ins Bad zu kommen.
Ich laufe wieder in mein Zimmer. Eingehend betrachte ich mein Zimmer. Währenddessen trommelt Mom gegen die Tür, verlangt Einlass und ruft mir irgendwas zu. Doch ich höre ihr gar nicht zu. Ich bin gerade zu dem Entschluss gekommen. Mein Zimmer zu verändern. Größtenteils haben es meine Eltern eingerichtet und dekoriert. Jetzt finde ich das aber nicht mehr okay, mein Zimmer ist mein Zufluchtsort und ich will mich darin richtig wohl fühlen. Nicht wie jetzt einfach nur darin ´dahin leben´.
Mein neues Motto:
Ein veränderter Mensch muss auch sein Zimmer verändern, damit es wieder zu ihm passt!


Voller Freude mache ich mich an die Arbeit.
Mom hat es auch inzwischen aufgegeben meine Zimmertür zu attackieren.

Neuer Mensch- Neues Zimmer




Zoey

Mein Zimmer soll mehr wie ich werden.
Also: etwas verträumt… Ich finde Lila ist sehr verträumt…Lila war mein Zimmer zum Glück auch vorher schon. Das ist meine Lieblingsfarbe, die ich auch in meinem ´neuen Zimmer´ wie ich es nenne bleibt.
Etwas selbstbewusster möchte ich sein und daran arbeite ich auch schon. Also soll mein Zimmer mit schönen Accessoires versehen werden. Hier und da vielleicht eine kleine schillernde Disco-Kugel, viele Kissen und Zeug das glitzert aber gut dazu passt und von all dem nicht zu viel.
Aber dazu später. Erst mal muss ich mein Zimmer neu einrichten und dass kostet mich viel Zeit.
Ich wusste gar nicht wie schwer meine Möbel sind… Und noch dazu lassen sie sich schlecht von einem Ort zum Anderen bewegen.
Mein großes Himmelbett, das vorher etwas merkwürdig in der Nähe des großen Fensters stand steht jetzt neben der Tür zu meinem Kleiderschrank. Die Tür geht zum Glück so auf, dass man mit der Tür nicht gegen das Bett schlagen kann.
Den großen lila Teppich lege ich in die Mitte des Zimmers.
Dann ist da noch mein großes Bücherregal, das ich mit der schmalen Seite an die Wand stelle und so den Sitzsack im dahinter liegenden Bereich schützt. Das Boden lange Fenster dahinter spendet mir dann beim Lesen auf dem Sitzsack viel Licht.
Meinen Minibalkon lasse ich wie er ist. Mit einem runden Tisch und zwei Stühlen. Jetzt noch meinen Schreibtisch an die Wand vor dem Bücherregal und den Stuhl davor. Jetzt ist das gröbste eingerichtet. Den kleinen Kram wie Nachttisch und einer Komode.

Nichts für Lauscher!




Zoey

Ich hatte seit ich bei Steven zu Hause war nichts mehr gegessen. Da hatte mir Laila nämlich noch etwas zum Essen gegeben. Danach war ich satt, aber jetztmachte sich ein Hungergefühl in meinem Magen breit. Ich überlege mir gerade ob ich es wagen kann nach unten zu gehen. Normalerweise wäre ich nicht gegangen, aber mein Bauch protestiert mit einem lauten grummeln. Ich kamm alles erreichen ohne direkt mein Zimmer zu verlassen, was sehr praktisch ist, aber ich habe hier oben nichts zum Essen.
So mache ich mich doch nach unten. Auf Zehen spitzen schleiche ich die lange Treppe nach unten.
Vorsichtig luge ich um die Ecke von der Treppe hinüber zu dem Wohnzimmer. Da sind sie nicht. Als ich Stimmen höre, fliegt mein Blick zu ihrem Büro.
Na klasse! Sie haben absichtlich die Tür aufgelassen, damit sie mich bemerken wenn ich irgendwo hin möchte.


So leise wie ich kann gehe ich in die Küche. Fast lautlos hole ich mir ein Brötchen schneide es auf und belege es mit Käse.
Schon mache ich mich wieder auf den Rückweg, doch am Anfang der Treppe bleibe ich wieder stehen und lausche. Gedeckt von einer Wand höre ich was meine Eltern per Skype mit einer Frau bereden.
„Ihr hättet noch nicht zurückgehen dürfen, wir brauchen euch hier. Das ganze Projekt kann schief gehen, wenn ihr nicht sofort zurückkommt.“
Aha. Es scheint eine Arbeitskollegin zu sein.
„Wir können nicht schon wieder weg. Gerade eben haben wir uns noch mit Zoey, unserer Tochter, gestritten. Ich glaube nicht, dass es ihr recht ist, wenn wir schon wieder weg sind. Lange wird sie es nicht mehr aushalten. Wir müssen erst mal unsere Familiären Probleme lösen.“ Das war Dad. Und er hat verdammt recht. Natürlich habe ich meine Eltern lieb und möchte noch etwas mit ihnen unternehmen wie eine richtige Familie. Nur glauben tue ich nicht mehr dran.
„Ach, Schatz, das hat Zeit bis nach diesem Projekt. Wenn es abgeschlossen ist, können wir alle wieder mehr gemeinsam machen.“ Typisch für Mom, bei ihr steht die Arbeit an erster Stelle.
„Können wir nicht das Projekt für zwei Woche abbrechen? Wenn wir so wichtig sind, könnte man das doch machen, oder etwa nicht? Dann hätten wir noch eine Ferien Woche mit ihr verbringen können. Wer weiß wann das Projekt endgültig abgeschlossen ist." redet mein Dad weiter.
Sie wollen schon wieder weg?!


Manchmal ist es mir auch Recht wenn sie weg sind, ich glaube jedem geht es mal so, dass die Eltern nicht im Haus sind und man einmal machen kann was man möchte, aber ich finde auch das manchmal nervig. Wie gerne ich mal wieder etwas Richtiges mit ihnen Unternehmen würde und sei es nur ein normales Frühstück zu dritt!
Schnell husche ich wieder in mein Zimmer. Ich habe mehr gehört als mir lieb ist. Sie werden bald wieder nach London fliegen.
So was Blödes!


Das Projekt ab zu brechen kommt da nicht in Frage.
Ich sehe mich in meinem umgestellten kleinen Reich, auch wenn es noch nicht ganz fertig ist um. Die Accessoires muss ich schließlich erst kaufen.
Es ist schön geworden.
Da fällt mir mein Käsebrot wieder ein. Ich halte es noch immer in der Hand. So richtig Hunger habe ich eigentlich nicht, aber um wenigstens Etwas im Bauch zu haben, esse ich es in kleinen bissen schließlich doch.
Draußen ist es schon dunkel. Mir ist gar nicht aufgefallen wie schnell die Zeit vergangen ist.
Es ist schon 21.00 Uhr und ich muss prompt an Logan und den gestrigen Abend denken.
Ich könnte mich ja morgen mit ihm Treffen, wenn er Zeit hat. Mit meinen Eltern wir morgen auch nichts werden. Also ein idealer Tag um ihn wieder zu sehen!
Schnell greife ich nach meinem Handy und Simse ihm.

Süß oder nervig?




Logan


Hi Logan!
Hast du morgen Zeit? Würdest du mich mit mir treffen?
LG
Zoey

Zoey! Natürlich würde ich sie morgen gerne sehen! Aber da gibt es leider einen kleinen Haken… Meine Cousine würde morgen kommen und mit ihr auch Amelie. Ich habe versprochen auf das kleine fünf jährige Mädchen auf zu passen. Könnte ich mich auch mit Amelie bei Zoey auftauchen?

Hey! Ich muss leider morgen auf Amelie aufpassen.
Sie ist die Tochter meiner Cousine und erst fünf.
Wenn ich sie mit nehmen darf, komme ich gerne ansonsten kann ich leider nichts ändern. Sry

Ein paar Sekunden später kommt schon ihre Antwort, anscheinend hat sie auf meine Nachricht gewartet.

Bring sie mit, dass ist kein Problem!
Wir könnten mit ihr auf einen Spielplatz gehen oder etwas spielen…
Ich freu mich auf morgen!


Super! Wir holen dich Morgen um 11.30. Wir können dann erst etwas Essen gehen und dann werden wir weiter sehen.
Ich freue mich auch! Bis morgen!
Dein Logan

Shit!


Jetzt hatte ich doch glatt ´dein´ in die SMS geschrieben. Das war eigentlich ein Versehen.
Bitte lass sie es nicht gemerkt haben!



Okay, bis morgen.
LG
Zoey


***

Am nächsten Morgen werde ich von der Türklingel geweckt. Erst habe ich es nicht gepeilt und sie mit meinen Wecker verwechselt. Verzweifelt habe ich nach dem Ding gesucht um ihn aus zu schalten, doch die Stimmen im Erdgeschoss und die niedliche Stimme von Amelie bemerke ich erst was los ist.
Och nö, ich hab verschlafen.
Ich suche nach meinem Wecker um zu wissen, wie spät es ist.



Schon so spät? Schnell springe ich aus meinem Bett und ziehe mich an. Als ich ins Bad gehen möchte kommt Amelie gerade auf mich zu gelaufen.
„Hallo Logan! Gehst du heute mit mir spielen?“ fragt mich die Kleine.
„Natürlich und ich habe sogar noch eine Überraschung für dich.“
Erwartungsvoll sieht mich Amelie an und springt erfreut um mich herum. „Sag schon, sag schon! Was ist es?“
„Ein Mädchen kommt noch mit uns und dann können wir zu dritt spielen. Wie sieht´s aus? Ist das auch für dich in Ordnung?“
„Jaaah!“ grölt das kleine Mädchen. „Ist sie nett?“ fragt sie mich dann.
„Ja. Ich glaube sie freut sich auch schon dich kennen zu lernen.“ Antworte ich ihr.
„Ist sie hübsch?“ fragt sie weiter.
„Was fragst du mich hier eigentlich?“ erwidere ich lachend.
Sie sieht mich nur weiterhin fragend an.
„Also ich finde, dass sie sehr hübsch ist aber bilde du dir da deine eigene Meinung.“
Jetzt fängt Amelie wissend an zu grinsen. „Du magst sie stimmt´s?“
Etwas geschockt sehe ich sie an und muss dann auch grinsen.
Ohne eine Antwort von mir gegeben zu haben schreit sie vor Freude: „Du magst sie! Logan hat ne Freundin! Logan hat…“ weiter kommt sie nicht, denn ich halte ihr lachend den Mund zu.
„Für eine fünf jährige bist du ziemlich frech, weist du das? Aber sie ist nicht meine Freundin. Schrei das bitte nicht hier im Haus rum sonst gibt es nur Fragen.“ Ich habe sie los gelassen und knie vor ihr. Sie strahlt mich aus irgendeinem Grund an. „Und wenn mich hier alle mit Fragen bombardieren haben wir kaum noch Zeit auf den Spielplatz zu gehen…“
Amelie atmet einmal tief durch und sagt dann: „Okay.“ Mit ihrer hohen Kleinkindstimme hört sich das total süß an. Ich stehe auf und sage.
„Wir müssen sie um 11.30 abholen und damit wir das schaffen muss ich mich jetzt fertig machen. Danach gehen wir erst mal etwas Essen. Ist das okay?“
„Jap“ sagt sie.
Ich stehe auf und gehe zum Bad da piekst sie mir in den Rücken. „Warte! Sag mir erst wie sie heißt!“
Bei diesem Befehlston muss ich lachen: „Sie heißt Zoey, Prinzessin!“ antworte ich ihr.
Bei dieser Anrede kichert sie und lässt mich gehen.

***
Ich und Amelie stehen vor Zoey´s Haus und klingeln. Kurz darauf wird die Tür von einem Mann geöffnet.
„Hallo.“
„Ähm“ darauf war ich nicht vorbereitet „Ich wollte Zoey abholen. Ist sie da?“
„Ja, sie ist…“ weiter kommt er gerade nicht, denn eine Frau tritt hinter ihm hervor. Amelie versteckt sich etwas hinter mir und hält sich an meinem T-Shirt fest.
„Wer sind Sie?“ fragt mich die Frau, Zoey´s Mom, denke ich.
„Ich ähm… bin ein Freund von Zoey. Logan. Ich wollte sie abholen.“
Da kommt Zoey von hinten zu ihren Eltern. Sie tritt zwischen den beiden vor. Sie schaut mich entschuldigend an und kommt zu mir.
„Zoey, wer ist das?“ fragt ihre Mom nochmal.
„Ich glaube, dass hat er gerade schon gesagt. Er ist ein Freund von mir und wir kümmern uns heute um das Mädchen.“ Sie deutet auf Amelie.
Schnell dreht sie sich um und möchte gehen.
„Zoey! Ist das dein Freund?!“ ruft sie ihr hinterher.
Noch einmal dreht sie sich um. „Mom! Nein, wir kennen uns nur. Jetzt lass mich bitte.“
„Komm lass sie. Es ist doch nicht schlimm, wenn sie mal etwas mit einem Jungen unternimmt.“ Versucht es ihr Vater und so verschwinden sie wieder im Haus.
„Tut mir leid. Sie sind gestern nach Hause gekommen und haben mich nicht vorgefunden. Es herrscht gerade etwas dicke Luft bei uns, weil ich auch nicht mit ihnen reden wollte…“ Sie atmet einmal tief ein und sieht dabei etwas traurig aus. Sie scheint alles zu verdrängen und lächelt. „Hallo, erst mal. Ich hab euch noch gar nicht begrüßt.“ Mich umarmt sie kurz und dann geht sie in die Knie um auch Amelie ´hallo´ zu sagen.
„Und wer ist diese kleine?“ sie klammert sich an meine Hand und schaut vorsichtig zu Zoey.
„Amelie.“ Flüstert sie leise. „Ich heiße Amelie.“
„Hallo Amelie.“ Sagt auch Zoey mit gesenkter Stimme. „Ich bin Zoey.“
Die kleine schaut Zoey eingehend an und sagt dann: „Logan hatte Recht. Du bist wirklich sehr hübsch.“ Amelie lacht und geht etwas auf Sie zu, dann nimmt sie eine von ihren Haarsträhnen.
„Und du bist eine kleine Prinzessin.“ Sagt Zoey. Schnell greift Amelie nach meiner Hand und auch nach Zoey´s. So zieht sie uns zu den Fahrrädern und setzt sich hinten an den Anhänger von meinem Rad.
„Wir hatten das Ding noch im Keller stehen und ich habe es bei meinem Bruder ans Fahrrad geschraubt, da er es eh nie benutzt.“ Erkläre ich Zoey.
Zusammen fahren wir zu dem Restaurant um etwas zu essen.
Bei dem Essen passiert nicht viel, wir reden etwas und Amelie scheint einen Narren an Zoey gefressen zu haben. Ständig läuft sie ihr hinter her, aber Zoey scheint das nicht zu stören. Sie freut sich mit dem kleinen Mädchen.

Als wir vor einem Spielplatz stehen und Amelie gerade an einem Sandkuchen beschäftigt ist, reden wir etwas.

Amelie




Zoey


Dieses kleine Mädchen ist so süß. Ich hoffe sie bleibt noch etwas länger bei Logan, dann kann ich beide vielleicht öfter sehen…
Zuerst haben ich und Logan nur etwas über Amelie geredet, die kleine Prinzessin.
„Morgen haben also alle Zeit. Wenn du auch kommen kannst wäre das echt toll.“ Sagt er gerade zu mir. Es geht um unsere erste Bandprobe.
„Ich versuche zu kommen auch wenn ich mich weg schleichen muss.“ Verspreche ich ihm und lächele.
Auch er fängt an zu grinsen und wir sehen uns tief in die Augen.
Aber da kommt Amelie auch schon angelaufen und hält uns stolz einen ihrer Sandkuchen hin.
„Wollt ihr mal probieren?“ fragt uns die Kleine „Hab ich selbst gemacht.“
Natürlich! Immer wenn es bei uns romantisch werden könnte, kam uns gerade jemand in die Quere. Egal, Amelie ist auch süß. Aber Logan mit seinen perfekten blauen Augen...


Oh je, ich gerate ins Schwärmen.


Amelie sieht mich erwartungsvoll an.
Was? Hab ich etwas verpasst?


Schnell tue ich so, als würde ich ihren ´Kuchen´ probieren und sage zu ihr: „Wow. Der ist total lecker! Komm sei ehrlich den hast du beim Becker gekauft.“ Die Kleine lacht über mein Kompliment und ich füge hinzu: „Wenn du Lust hast und Logan bei sich zu Hause die Küche für uns räumt, könnten wir morgen einen richtigen Kuchen backen. Was hältst du davon?“ ich sehe beide fragend an.
„Jaaah“ kreischt die Kleine aufgekratzt. Logan nickt und sagt dann aber noch: „Vergiss nicht die Band. Wir wollten doch morgen proben. Amelie lässt dich wohl alles vergessen.“ Er lächelt mich an und ich lächele zurück.
Nein nicht Amelie lässt mich alles vergessen, sondern du! Alles nur wegen ihm… ich hab mich so was von rettungslos in ihn verknallt. Das erste Mal das ich es zu gebe. Aber noch nicht laut.
Am liebsten würde ich schreien.
Was wenn er mich wirklich nur als eine Freundin von vielen sieht? Ich kann diesen Gedanken nicht ertragen.
„Ihr spielt in einer Band?“ fragt sie und ihre Augen sind kugelrund.
„Ja, er spielt Gitarre und ich singe.“
„Ich will auch in eine Band.“ Sagt sie, doch dann überlegt sie es sich anders: „Sing für mich!“ befielt mir die Kleine und schaut mich immer noch verblüfft an.
„Nein, Prinzessin. Ich singe nicht gerne in der Öffentlichkeit…“ Jetzt sieht mich Amelie traurig an.
„Warum bist du dann in einer Band, wenn du nicht gerne in der Öffentlichkeit singst?“
Tja, wieso? Weil ich mich in den gut aussehenden Jungen neben mir verliebt habe…
„Sie haben mich darum gebeten und wir machen das gerade nur so aus Spaß. Vielleicht werde ich später Mal vor anderen singen…“
„Du hast es schon mal geschafft.“ Sagt jetzt Logan. „Sogar auf einer Bühne mit viel Publikum…“
„Da hast du ja auch mit gesungen.“ Verharmlose ich die Sache wieder.
„Du kannst auch singen? Bitte, singt mir etwas vor!“ Amelie quengelt und quengelt.
Wie störrisch kleine Mädchen sein können… War ich auch mal so?
Auch Logan sieht etwas genervt aus.
„Amelie, man kann leider nicht gut leise singen, also würde uns hier jeder hören.“
„Egal.“ Sie besteht darauf.
„Zusammen?“ frage ich Logan.
„Gerne.“ Antwortet er mir. „Aber ich kann dich verstehen wenn du nicht willst, dann…“
„Schon gut. Wir machen das für Amelie. Weißt du Zufällig ein Lied, dass wir beide singen können? Und den Text? Mir fällt auf die schnelle nichts ein…“
„Wie heißt eigentlich eure Band?“ fragt Amelie dazwischen.
„Wir haben noch keinen Namen“ sagt Logan zu dem kleinen Mädchen „Aber wenn du willst das wir dir heute noch was vor singen, musst du mal schnell dich alleine Beschäftigen. Ich und Zoey wir setzen uns auf den Baumstamm hier und versuchen einen Text zusammen zu bekommen.“
„Warte.“ Sage ich „Amelie was hältst du davon wenn wir dich morgen zu unserer Probe mit nehmen?“ Ich sehe beide Fragend an. Zu Logan sage ich dann noch: „Dann müssen wir nicht hier vor allen singen und haben noch Zeit uns einen Text raus zu suchen.“
Er nickt und die kleine Prinzessin grölt vor Freude.

Als keiner von uns Lust hatte weiter auf dem Spielplatz zu bleiben ziehen wir in die Stadt um uns ein Eis zu kaufen. Es ist schon am späten Nachmittag, als wir wieder bei Logan ankommen.

The Time




Logan


Bei mir zu Hause sitzt meine Cousine mit ihrem Mann bei uns auf dem Sofa und unterhalten sich mit meiner Mom.
„Hi Mom. Wir sind zurück… Ich hab Zoey mitgebracht, ist das in Ordnung?“
Mom sieht zu uns herüber. Dann lächelt sie Zoey an. Ich kann an ihrem Blick erkennen, dass sie verlegen ist und am Liebsten aus dem Haus rennen würde. Es ist ihr unangenehm von meiner Mom gemustert zu werden. Dann sieht sie mich fragend an. Meine Cousine sitzt von einem Ohr zum anderen grinsend auf dem Sofa und schaut uns auch an. Oder Sie.
Um sie etwas zu beruhigen lege ich ihr unauffällig eine Hand auf den Rücken.
„Hallo!“ sagt Zoey freundlich in die Runde.
In die Stille grölt Amelie: „Das ist Logan´s Freundin Zoey!“ Alle sehen sich nach der Kleinen um.
Ich kann aus dem Augenwinkel sehen wie Zoey rot anläuft, aber ich glaube nicht, dass ich gerade besser aussehe.
Ist es ihr unangenehm, als meine Freundin dargestellt zu werden?
„Nein, Prinzessin, sie ist nicht meine Freundin. Das hab´ ich dir doch schon mal gesagt.“
Niemand sagt etwas, sondern mustern mich und Zoey eingehend.
Oh mein Gott, wie peinlich!
Ich werfe Mom einen strengen Blick zu. Sofort hört sie auf uns anzustarren, sowie alle anderen auch, dann fragt sie Zoey höflich: „Möchtest du vielleicht noch zum Essen hier bleiben. Du bist herzlich eingeladen!“
„Ich… ähm möchte wirklich keine Umstände machen.“ Erwidert Sie mit einem Lächeln.
„Du machst uns doch keine Umstände.“ Sagt meine Mom und ich meine dazu nur: „Sie kocht eh immer viel zu viel.“ So leise das nur Zoey es hören kann, sage ich: „Außerdem ist Lukas heute nicht da.“
Sie lächelt zaghaft und sagt zu. Meine Mom scheint aus zu ticken.
Was ist heute nur mit ihr los?


Schweigend stehen wir eine Weile da, während Mom den Tisch deckt.
Als sie uns schließlich zum Essen ruft setzen sich alle schweigend. Auch mein Dad kommt in die Küche, erst wirft er uns einen verblüften Blick zu, dann fängt er an zu grinsen. Ich kann sehen wie er zu Mom in die Küche geht, sie anspricht worauf hin sie mit dem Kopfschüttelt. Aber beide grinsen sich verschwörerisch zu.
Na toll! Sie glauben mir nicht. Alle meinen ich bin mit Zoey zusammen. Es wäre toll wenn wir zusammen sein könnten, aber dazu gehören ja bekanntlich immer zwei…
Ich werfe ihr einen Blick zu. Sie schaut mich lächelnd von der Seite an, als sie jedoch meinen Blick bemerkt wendet sie schnell den Kopf zu Amelie.

Jet Lag




Zoey


Amelie erzählt ihrer ´Mama´ was wir morgen vor haben. Sie ist damit einverstanden und freut sich, dass wir uns um Amelie kümmern. Aber damit sie mit uns mit kann, muss Amelie heute früh schlafen gehen. Sofort ist die kleine Prinzessin aufgesprungen, die blonden Goldlöckchen hinter ihr her fliegend, um ihre Tante zu fragen, wo sie schlafen kann.
Das Bett ist schon für sie gerichtet. Schnell schnappt sie sich ihr Zeug und rennt nach oben.
Ich unterhalte mich etwas mit Logans Cousine und wir sind auf witzige Gemeinsamkeiten gestoßen. So unterhalten wir uns zum Beispiel über ein gutes neues Buch. Es ist toll mal mit jemanden über etwas Belangloses wie Bücher ungezwungen sprechen zu können.
Amelie rennt im Schlafanzug noch einmal die Treppen runter und gibt allen am Tisch einen `gute-Nacht-Kuss`.
Nach einer Weile bekommt Logan eine SMS und zieht mich von den anderen weg.
„Steven hat mir gerade geschrieben. Ich soll runter zu unserem `Strand´ kommen. In dasselbe Café, wo du die Band kennengelernt hast. Sollen wir gemeinsam noch zu ihnen runter gehen? Hier ist es eh langweilig.“ Fügt er lachend hinzu.
„Okay.“ Sage ich achsel zuckend.
Wir verabschieden uns von allen und machen uns auf zum ´Strand`.

Als wir dort ankommen können wir Luca, Kevin und Steven schon von weitem lachen hören.
Die scheinen aber heute gut drauf zu sein…
„Hey“ begrüßt Logan die drei und sie tauschen alle einen Handschlag aus. „Warum lacht ihr so?“ fragt er dann.
Wie ein kleiner Schatten stehe ich hinter Logans breiten Schultern.
„Gegen Frage: Wo hast du Zoey gelassen?“ fragt ihn Luca.
Ohne dass es Logan merkt, hebe ich vorsichtig meine Hand hinter seinem Kopf und mache ihm gut sichtbar Hasenohren.
Noch bevor Logan antworten kann, wissen die Jungs wo ich bin und fangen an zu lachen. Verwirrt sieht sich Logan um und entdeckt mich. Schnell nehme ich reiß aus und hüpfe wie ein Hase zwischen Tischen und Stühlen durch. Vor lauter Lachen kann ich aber nicht sehr schnell rennen. Hinter mir kann ich Logans schnelle Schritte vernehmen und ich versuch mit einem Bogen wieder zu dem Tisch von den Jungs zu kommen.
Noch bevor ich ihn jedoch erreichen kann, packen mich große Hände an meiner Hüfte und wirbeln mich herum.
Er sieht mir einen Moment lang in die Augen und grinst. In diesem Augenblick vergesse ich die Anderen. ER zieht mich in eine Umarmung und sagt: „Mach das nicht nochmal. Sonst wird es dir danach leidtun.“
Ich kann das grinsen immer noch in seiner Stimme hören und bemerke wie mein Herz anfängt zu stottern.
Nach etwas zwei weiteren Sekunden lässt er mich los und zieht mich an der Hand wieder mit zu seinen Freunden. Wie bei dem Musical, als ich Angst vor dem Auftritt auf der großen Bühne hatte, fühlt es sich so selbstverständlich an, dass ich sie am liebsten nie mehr los gelassen hätte.
Nach ein paar Schritten fragt mich Logan: „Habe ich mir das nur eingebildet oder hat dein Herz etwas auf meine Umarmung reagiert… Es kam mir so vor als hätte es erst aufgehört und dann schneller geschlagen.“ Prüfend sieht er mir ins Gesicht. Ich glaube meine Augen sind vor Entsetzen Kugelrund geworden.
Wie hatte er das merken können? Das ist ja so ungerecht!


„Kann nicht sein.“ Versuche ich daher so lässig wie möglich zu sagen.
Selbstschutz… Was soll ich denn machen?
„Du hast ja so Recht, Logan. Ich muss dir noch etwas sagen… Das mit dem Herzen naja…. Ich hab mich in dich verliebt, Logan!“
Natürlich! Nein, nein und nochmals nein! Tz, als würde ich es ihm jetzt so sagen. Nöp, lieber bin ich für ihn eine gute Freundin, die ihn jeden Tag sieht als ein Mädchen das ihm ihre Liebe gestanden hat, eine Abfuhr erhält und ihn nur noch auf den Schulfluren sieht.
Aber… bilde ich mir das ein…. Oder macht er ein betrübtes Gesicht?


Selbst als wir bei seinen Freunden angekommen sind, uns hinsetzen und mit ihnen rumalbern scheint er nicht bei der Sache zu sein. Als würde er über irgendetwas nachdenken.
Mit den Jungs reden wir darüber wie wir unsere Band nennen wollen. Doch niemand findet einen guten Namen.
Logan hängt noch immer seinen Gedanken nach. Sein Blick liegt auf dem nahe gelegenen See. Ich kann erkennen wie seine blauen Augen einen Punkt in weiter Ferne fixieren und nicht mehr los lassen. Während wir beide so unseren Gedanken nach hängen, redet Kevin auf uns ein, doch wir bemerken es nicht.
Als Kevin uns schon wütend anschreit, werden wir endlich wieder aufmerksam.
„Hallo?!“ er fuchtelt im Stehen mit jeweils einer Hand vor meinem und Logans Gesicht herum. „Seit ihr beide wieder anwesend? Schön! Also:“ redet er auch schon auf uns ein.
„Habt ihr euch schon ein Lied für morgen ausgesucht? Wir sollten vielleicht alle noch die Noten dafür haben und ihr oder eben du Zoey solltest den Text können. Wie sieht es aus? Habt ihr ein Lied?“
„Ja?“ fragt jetzt auch der Möchtegern ´Checker´ Luca. „Was spielt ihr morgen?“ er hat ein leicht fieses grinsen auf dem Gesicht.
„Finde doch du erst mal ein gescheites Duett. Das ist nicht so leicht wie es sich anhört!" fauche ich ihn genervt an.
„Aha, das Duett also… Hab eins!“
„Ach ja“ jetzt bin ich verblüfft.
„Seit mal einen Moment leise…“
Hä?
Auch wenn ich verdutzt bin, höre ich jetzt das Lied, dass an der Bar gespielt wird.
Jet Lag von Simple Plan.
„Das ist genial“ sage ich. Auch Logans Miene zu urteilen ist er verblüfft, die Gitarrenklänge verschwinden im Hintergrund und der Sänger singt die erste Zeile, aber auch Logan singt mit. Er steht auf und zieht mich mit.

What time is it? Where you are?



Sogleich fange auch ich an mit zu singen.

I miss you more than anything



Grinsend sieht er mich an und singt gleich weiter.

Back at home you feel so far

Waitin' for the phone to ring



Nachdem ich dann auch davon meinen Teil gesungen habe, setzt er wieder ein.

It's gettin', lonely livin' upside down
I don't even wanna be in this town
Tryin' to figure out the time zones
Makin' me crazy



Nach einem kurzen Übereinstimmenden Blick singen wir den Refrain zusammen und nicht wie beim Original Lied der Typ allein.

You say good morning
When it's midnight
Going out of my head
Alone in this bed
I wake up to your sunset
And it's drivin' me mad
I miss you so bad
And my heart heart heart is so jetlagged
Heart heart heart is so jetlagged
Heart heart heart is so jetlagged, so jetlagged



(I miss you so bad) I miss you so bad
(I miss you so bad) I miss you so bad
(I miss you so bad) I wanna share your horizont
(I miss you so bad) And see the same sunrising
(I miss you so bad) And turn the hour hand back to when you were holding me



Beim letzten Refrain lasse ich ihn erst alleine singen, aber dann singe ich noch ein paar Wörter betont mit in den Text. Das macht die Natasha, die im Original mit singt genau so.

You say good morning
When it's midnight
Going out of my head
Alone in this bed
I wake up to your sunset
It's drivin' me mad
I miss when you say good morning
When it's midnight
Going out of my head
Alone in this bed
I wake up to your sunset
It's drivin' me mad
I miss you so bad
And my heart heart heart is so jetlagged
Heart heart heart is so jetlagged
Heart heart heart is so jetlagged, so jetlagged
(Ohhh) So jetlagged




„Die drei Jungs sehen mich und Logan mit offenen Mündern an. Ihr habt zwar gesagt, dass ihr singen könnt, aber nicht das ihr SO gut seid…“ setzt Steven an. „Irgendwie hätte ich es euch beiden nicht zugetraut, dass ihr so genial singen könnt.“ Meint auch Kevin.
„Nicht schlecht“ gibt auch Luca zu, aber seinen Mund bekommt er trotzdem nicht zu.
„Mund zu, sonst kommen Fliegen rein.“ Sage ich lachend. Von den vielen Komplimenten werde ich leicht rot im Gesicht. Jetzt bemerke ich auch, dass ich noch immer stehe und ein paar der Leute von den Umliegenden Tischen uns anstarren. Schnell setze ich mich wieder auf meinen Stuhl und rutsche noch etwas tiefer.
Innerlich beschimpfe ich mich für diese ´Abtauch´- Aktion. So viel zum Thema selbstbewusst.
„Aha, das Showgirl verträgt kein Publikum.“
Ich werfe ihn einen ziemlich schwachen ´Halt-die-Klappe-Blick“ zu, über den Luca jedoch nur lachen kann.
„Lass sie doch, Luca“ verteidigt mich Logan. „Stell du dich doch jetzt mal hin und sing für uns.“ Daraufhin verzieht Luca nur das Gesicht und hält sich etwas zurück.
„Habt ihr eigentlich schon von dem Feriencamp gehört, dass jetzt in den Pfingstferien sein soll? Zehn Tage lang hier an unserem See, mit Zelten, süßen Girls“ dabei zwinkert mir Steven zu und wird von Kevin unterbrochen „und für dich in dem Fall auch süße Boys.“ Steven lässt sich nicht beirren und schaut uns fragend an.
„Ich wusste nichts davon…“ gibt Luca zu und Steven und Kevin nicken auch einstimmig. Jetzt sehen sie mich fragend an.
„Nö… Ich wusste davon auch nichts…“ sage ich schnell.
„Ich dachte mir wir könnten da ja alle hin…“ schlägt Steven zögernd vor.
Die Jungs nicken einstimmig und sind sofort Feuer und Flamme. Ich sehe sie nur zögernd an.
„Ach, komm schon Zoey, komm doch auch mit! Schau uns nicht an wie Monster.“ Sagt Steven lachend.
„Mach ich gar nicht.“ Sage ich kleinlaut muss aber auch lachen. „Wie viel soll denn der Spaß kosten?“ frage ich kritisch.
„Ich werde mich erkundigen, okay? Aber würdest du mitkommen?“
Einen Moment lang zögere ich noch, doch dann willige ich auch ein.
„Na gut. Aber ich geh, da nicht allein hin oder eben mit euch…“ dabei muss grinsen. „Ich frage Josie ob sie mitkommen möchte.“
Ja, wenn Josie auch dabei ist, wird das Ganze ein riesen Spaß!
„Wer ist Josie?“ fragt Luca sofort „Ein Hund?“ er schaut mich misstrauisch an.
Daraufhin muss ich lachen. „Nein, Josie ist meine beste Freundin!“
„Naja, wenn sie so gut aussieht wie du ist sie gerne in unserer Clique willkommen.“ Ich und die anderen können über diese Aussage nur den Kopf schütteln.
Ein Blick auf die Uhr bei der Bar am Tresen sagt mir, dass es schon 21.00 ist.
Na toll! Mom und Dad werden sich schon Sorgen machen…
Und morgen ist ja auch Schule… Mist!


„Na gut… Jungs, am liebsten würde ich ja noch bei euch bleiben, aber ich sollte jetzt mal nach Hause gehen. Bleibt es morgen bei der Bandprobe?“ frage ich die anderen noch.
Für einen kurzen Augenblick sehen sich alle an, dann antwortet mir Steven mit einem „Jup“.
„Okay, gut. Dann werde ich jetzt mal los. Wir sehen uns dann morgen…“
Einen nach dem Anderen umarme ich kurz, als letztes komme ich zu Logan. Auch ihn möchte ich schon umarmen, da sagt er: „Ich bringe dich nach Hause, aber die Umarmung nehme ich auch so.“ Da ist auch wieder das Lächeln auf seinen Lippen. Schon wieder ist es so weit, dass ich mich von seinen blauen Augen los reißen muss. Wir gehen zu unseren Fahrrädern und Logan schlägt vor noch etwas am See entlang zu gehen.

Sonnenuntergang (1)




Logan


Laila hat gesagt ich soll sie einfach küssen, dann weiß ich woran ich bei ihr bin…
Wenn sie mir eine klebt weiß ich es und wenn sie es geschehen lässt…
Zu gerne würde ich Zoey küssen, aber wenn sie mich wirklich Abweist… Was würde ich dann tun? Ich weiß es nicht.
„Sollen wir uns vielleicht noch etwas hinsetzen?“ frage ich sie spontan.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang zieht sich über das Wasser.
Okay, die Sonne ist gleich hinter dem Wasser verschwunden, aber für ein paar Minuten kann man die warmen Strahlen noch auf der Haut spüren. Den ganzen Tag lang war es warm und sonnig, doch in der Nähe von uns kann man auch schon dunkle Wolken erkennen. Diesen Moment jedoch möchte ich mit Zoey noch genießen.
„Gerne“ antwortet sie auf meine Frage.
Wir setzen uns nebeneinander an den Rand des Sees. Eigentlich bin ich nicht so der romantische Typ, aber hier mit Zoey zu sitzen, fühlt sich richtig an.
Etwa fünf Minuten sehen wir uns schweigend den Sonnenuntergang an, da legt Zoey plötzlich ihren Kopf auf meine Schulter. Sofort macht sich ein Lächeln auf meinem Gesicht breit und ich habe einen Déjà-vu Moment. Das tat sie nämlich auch, als wir auf dem Bandraum/ Dachboden waren. Nur das sie da geschlafen hat.

Sonnenuntergang (2)




Zoey


Wir sitzen bestimmt schon zehn Minuten im Gras am See. Die Ruhe ist angenehm, aber ich habe das Gefühl, das ich irgendetwas sagen sollte. Ich weiß aber nicht was, also lasse ich es bleiben und sitze nur da mit dem Kopf auf Logans Schulter…
Auf einmal fängt es an zu Regnen. Der der Himmel öffnet seine Fronten und ich und Logan springen auf.
„Hast du gemerkt wie es sich zugezogen hat?“ frage ich ihn lachend und noch immer im Regen stehend.
„Nicht wirklich…“ gibt er lachend zurück. Für einen Moment stehen wir uns nur lächelnd an, doch dann flüchten wir unter die nicht sehr weit entfernten Bäume.
„Oh, wollen wir unsere Fahrräder wirklich im Regen stehen lassen?“ fragt Logan mich grinsend. „Wir sind eh schon verloren. So nass wie wir sind scheint es, als wären wir gerade in den See gesprungen.“
Wir lachen, doch dann wollen wir trotzdem unsere Räder holen. Als wir langsam zurückgehen um sie zu holen, ist es richtig angenehm. Der Regen ist wie wenn du mit einer Wasserpistole nassgespritzt wirst, nur das es von oben kommt und nicht so unangenehm ist. Mitten auf der Liegewiese auf der ich und Logan gesessen sind fange ich mich an im Kreis zu drehen. Mit ausgestreckten Händen. Dabei muss ich lachen.
Mir ist es egal was die vereinzelnden vorüber gehenden Passanten sich denken oder ob sich jetzt Logan denkt…
Nein, okay das ist mir nicht egal. Sofort höre ich auf mich zu drehen und versuche mein Gleichgewicht zu behalten. Etwas am Taumeln versuche ich stehen zu bleiben, aber das Lächeln auf meinem Gesicht bleibt.
Ich kann verschwommen sehen wie Logan auf mich zukommt. Kurz bevor ich zur Seite fallen kann, nimmt er mich in die Arme und hält mich fest. Seine starken Arme umschlingen mich.
„Ich gebe es zu: das war eine blöde Idee“ sage ich als meine Welt fast wieder zum Stillstand gekommen ist und ich mein Gehirn wieder zum Laufen gebracht habe.
„War aber witzig anzusehen.“ Sagt Logan und ich weiß, dass er gerade grinst, obwohl ich sein Gesicht nicht sehen kann.
Vorsichtig nimmt er seine Arme von mir und legt seine Hände stattdessen auf meine Taille. Er schiebt mich ein bisschen von sich weg, sieht mir in die Augen und grinst.
„Kannst du wieder stehen?“ flüstert er mir zu.
Wir stehen noch immer im Regen, aber ich nehme es gar nicht wahr.
Am liebsten würde ich jetzt sagen ´nein´ einfach nur damit er mich weiter in seinen Armen hält. Ich sehe ihn nur an und versinke sogleich in eine andere Welt. Es ist als wären seine unglaublich blauen Augen Tore in eine Welt.
Ich werde aber aus dieser Welt gerissen.
Er hebt beide Hände und legt sie wortlos an meine Wangen, dort streichelt er sanft mit den Daumen über sie. Ein Kribbeln, als würden hunderte von Schmetterlingen in meinem Bauch aus ihrem Kokon schlüpfen und in meinem Bauch umher fliegen, macht sich in mir breit.
Jetzt ist mir die echte Welt viel lieber.
Vorsichtig beugt Logan zu mir herunter. Seine Augen suchen meine. Er kommt mit seinen Lippen immer näher an meine und als sich unsere Nasen sich fast berühren, zögert er kurz, doch dann schließt er den zwischen Raum. Ich schließe meine Augen und spüre wie seine weichen Lippen meine finden und sich sanft auf meine legen. Vorsichtig bewegt er seine Lippen, als würde er auf eine Antwort von mir erwarten. Doch ich kann nicht reagieren.
Ich verliere mich in Zeit und Raum und spüre nichts außer seiner Nähe.
Doch der Kuss wird abrupt von ihm beendet und er wendet sich schnell von mir ab. So schnell das ich ins Taumeln gerate.
War das gerade nur ein Traum?


Logan steht einen Schritt von mir entfernt und sieht auf den See. Ich gehe zu ihm und stelle mich neben ihn.
„Sorry“ ohne Pause redet er dann jedoch weiter „Du solltest nach Hause gehen. Nicht das du dich erkältest. Wir wollen schließlich in knapp einer Woche in ein Feriencamp. Und auch als unsere Sängerin solltest du nicht unbedingt erkältet sein.“ Sagt er bevor ich noch etwas anderes sagen kann. Stirnrunzelnd und zugegeben auch etwas enttäuscht sehe ich ihn an. Doch er scheint das nicht zu sehen oder lässt sich nichts anmerken. Er setzt ein Lächeln auf aber es erreicht seine Augen nicht. Ich kenne ihn noch nicht sehr lange, muss ich zugeben, aber ich kenne ihn gut genug, nach diesen treffen um das zu erkennen.
Ich möchte schon nach ihm greifen, ihn nochmal küssen, aber was ist wenn er mich nur ausversehen geküsst hat? Wenn er sich deshalb so schnell zurückgezogen hat?
Doch gerade als ich beschließe es zu versuchen, dreht er sich weg und geht zu den Fahrrädern.
Schweigend steigen wir auf, unseren eigenen Gedanken hinterher hängend fahren wir zu mir.
Warum tut er das? Weshalb ist er auf einmal so abweisend?
Vor unserem Haus steigen wir ab, ich stelle mein Fahrrad weg und gehe zu ihm. Still steht er vor mir. Wir sehen uns nur schweigend in die Augen, wie in dem Moment bevor er mich geküsst hatte.
Eine Umarmung ist finde ich heute nicht angebracht, doch das gewohnte Angstgefühl stellt sich wieder bei mir ein. Da ich ihm keinen Kuss auf die Wange geben will, hauche ich ihm einen kleinen Kuss teils auf seine Lippen teils auf seine Wange. Das war eigentlich ungeplant, aber ich glaube, dass es okay ist.
Ich schenke ihm ein lächeln und verschwinde im Haus. Das Kribbeln in meinem Bauch lässt trotz der merkwürdigen Umstände nicht nach.

Richtig oder Falsch?




Logan


Ich weiß nicht was richtig und was falsch ist. Ich wollte Zoey küssen, aber sie hat nur dagestanden, das hat mich zu sehr verunsichert.
War der Kuss etwa zu kurz um zu reagieren? Egal wie. Hatte sie noch gar keine Zeit den Kuss zu erwidern oder mir eine Ohrfeige zu geben?
Aber hätte sie mir zum Abschied einen Kuss gegeben, wenn sie mich einfach nur mag?
Sofort schriebe ich an Steven eine SMS:

Treffe dich morgen eine halbe Stunde früher bei dir, wenn das in Ordnung ist.
Ich muss dringend mit dir reden!!!
Logan
Am nächsten Tag stehe ich nach der Schule, eine halbe Stunde vor der eigentlichen Bandprobe und mit Amelie vor der Tür. Steven macht mir auf. Obwohl wir in dieselbe Klasse gehen habe ich ihm den ganzen Tag noch nichts erzählt.
„Was ist denn los, man? Kannst du endlich mal klar Text reden?“ fragt er mich ungeduldig.
„Warte. Ist Laila da? Kann sie vielleicht kurz Amelie nehmen während ich mit dir rede?“ stelle ich eine Gegenfrage.
„Ja, Moment. LAILA!“ schreit er nach oben. Sie kommt angepoltert und stellt sich vor ihn hin. „WAS?!“ will sie wissen.
Jetzt frage ich sie, ob sie Amelie kurz nehmen kann.
Amelie zupft mich an meinem T-Shirt. „Logan? Logan, wer ist das? Ich möchte nicht alleine mit ihr sein. Kann ich nicht bei dir bleiben?“ fragt sie mich.
„Nein, Süße. Du musst auch nicht lange bei ihr sein. Ich bin hier unten, okay?“ versuche ich sie um zu stimmen.
„Ich bin Laila“ sagt Laila sanft zu Amelie. „Möchtest du mit mir nach oben kommen? Wir können auch was tolles zusammen spielen…“ versucht Laila die Kleine umzustimmen.
Bei Zoey hat Amelie sofort vertrauen gehabt, ich dachte, dass ist normal bei Amelie. Doch wie es jetzt scheint war das sie sich sofort mit Zoey angefreundet hat, so etwas wie eine Ausnahme…. Zoey…
Jetzt schaut sie mich eindringlich an: „Habt ihr für mich auch ein Lied ausgesucht, dass ihr mir nachher vorspielt?“
„Ja, haben wir kleine Prinzessin. Na los geh schon zu Laila. Sie beißt nicht. Versprochen.“
Amelie geht jetzt doch zu Laila, zwar etwas Zögernd aber sie geht.
„Erzähl schon!“ fordert Steven.
„Es… es geht um Zoey.“ Sage ich zögernd.
„Hast du sie endlich geküsst?“ fragt da Laila, die schon mit Amelie in den Flur gegangen ist.
„Das ist es ja“ stöhne ich. „Ich habe sie geküsst, ja… Aber dann… sie stand einfach nur da und ich… ich weiß nicht was ich mir gedacht habe… ich hab sie dann einfach nur nachhause gebracht und… und so getan als wäre nie etwas passiert…“
„Logan!“ entfährt es Laila „Ich komme gleich zu dir aber ich muss deinen großen Freund hier unten mal kurz was sagen“ ruft Laila noch oben zu Amelie. Anscheinend ist sie schon die Treppe rauf gegangen.
„Was hätte ich denn machen sollen?“
„Ja, hätte. Ist eh zu späht. Aber das wichtige: wie hat sie reagiert?“
Steven und Laila stehen geschockt vor mir.
Ich rufe mir Zoey´s Gesicht in Erinnerung wie sie auf den Kuss reagiert hat. In diesem Moment konnte ich sie nicht ansehen. Ich habe ihr Gesicht aber dennoch gesehen und jetzt merke ich auch was ich darauf gesehen habe.
„Erst war sie leicht verwirrt, aber ich glaube ich konnte den Schmerz und die Enttäuschung sehen, nachdem ich mich entfernt hatte. Davor sah sie einfach nur… glücklich aus.“
Für einen langen Moment ist es still im Raum.
„Logan.“ Sagt Steven ruhig. „Hat sie noch etwas gemacht. Und weißt du jetzt was du am Besten sofort machen solltest?“
„Zum Abschied hat sie mir einen Kuss gegeben…“
„Logan! Ist das nicht Beweis genug? Vor lauter Stimmen, die in deinem Kopf ´Zoey´ kreischen, scheinst du die richtige Zoey nicht mehr zu versteh´n!“ sagt Laila. „Ich geh mal schnell nach oben zu Amelie.“
„Wirklich Logan. Merkst du nicht wie verknallt das Mädchen in dich ist? Sieh mal: Die ganze Zeit über verhältst du dich ihr gegen über total… weiß nicht… lieb? Nett? Gentleman like? Wie ein Verliebter halt. Du küsst sie und lässt sie im nächsten Moment abblitzen. Aber sie küsst dich trotzdem zum Abschied.“
„Naja, es war kein richtiger Kuss…“
Jetzt ist es mir doch peinlich, so vor meinem Kumpel zu stehen…
„Du raffst es nicht, Alter! Sie hat dich trotz deiner Abfuhr noch einen, wegen mir, ´halb-Kuss´ gegeben.“
Mir fällt der Moment in dem sich unsere Lippen berührt haben wieder ein. Ihre sanften Lippen auf meinen zu fühlen, war total berauschend.
Bei diesem Gedanken werde ich rot.
Es klingelt an der Tür. Ich sehe wie Steven schon nach Laila rufen möchte, doch dann geht er doch selbst zur Tür. Mit mir im Schlepptau.
„Was soll ich machen wenn sie nachher kommen wird?“ frage ich Steven noch immer verstört von meiner Erkenntnis.
Steven öffnet die Tür und davor steht Zoey. „Hey!“ begrüßt sie uns „Bin ich zu spät?“ Ohne auf ihre Frage ein zu gehen sagt Steven noch: „Jetzt würde es dir nichts mehr nützen.“ Dann begrüßt er Zoey, doch statt ihres gewohnten zusätzlichen ´Begrüßungs-Lächeln´ starrt sie mich nur an. Ich werfe Steven für sein blödes Kommentar einen bösen Blick zu. Doch der ist auch noch so dreist und sagt: „Sie merkt es eh nicht.“ Er schaut erst Zoey dann mich und dann wieder Zoey an. Er seufzt und zieht Zoey in die Wohnung, dadurch scheint sie wieder ins Leben gerufen worden zu sein. Schnell geht sie ins Wohnzimmer und wir folgen ihr.
Ein paar Meter vor ihr bleibe ich stehen.
Sie sieht heute total sexy aus. Zoey trägt eine helle Hot-pan, dazu ein eng anliegendes Oberteil in Weiß und mit einer langen Kette um den Hals. Ihre braunen Haare hat sie heute offen über den Schultern hängen.
„Ich lass euch dann mal alleine.“ Sagt Steven schnell und verschwindet nach oben. Ich werfe ihm noch einen Hilfe suchenden Blick zu aber er ignoriert ihn, dann geht er auch nach oben.
Da stehe ich nun schweigend mit Zoey im Wohnzimmer.
„Ich muss mit dir Reden“ sagt sie auf einmal. Etwas geschockt und verblüfft sehe ich sie an.
„Ja, ich wollte auch nochmal mit dir reden. Sollen wir vielleicht in den Proberaum gehen?“
Mit einem nicken stimmt sie mir zu.
„Es ist komisch in einem fast fremden Zimmer zu stehen und ähm… zu reden.“
„Ich weiß was du meinst“ stimme ich ihr lachend zu.
Im Proberaum vergesse ich diesmal nicht den Keil zwischen die Tür zu schieben. Dann stehen ich und Zoey uns gegenüber.
„Möchtest du anfangen?“ frage ich sie etwas nervös.
„Okay, also wegen gestern…“
Oh je, ich weiß nicht wo ich hin schauen soll.
„Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht zu abschied nochmal küssen sollen… Du hast mich anscheinend gar nicht küssen wollen…“ sie schaut unsicher zu Boden um weiter zu erzählen. Ich mache ein geschocktes Gesicht. „Ich kann dich verstehen, wenn du mich nur als eine ´Kumpel-Freundin´ haben möchtest. Und nicht als… richtige Freundin… Ich hab das gestern nicht ganz… verstanden…“ den letzten zwei Sätze flüstert sie nur noch.
Ich realisiere langsam was sie mir da gerade gesagt hat. Sie möchte gerade zur Tür gehen, da halte ich sie jedoch am Arm fest und ziehe sie wieder zu mir. Einen Abstand halte ich jedoch noch ein. Doch ihre Hand lasse ich in meiner liegen und halte sie fest.
„Ich wollte dir auch noch etwas sagen“ flüstere ich ihr zu. Mit einer Hand hebe ich vorsichtig ihr Kinn. Erst möchte sie sich wegdrehen, doch dann lässt sie es geschehen. Langsam sieht sie an mir hoch. Ich kann kleine Tränen in ihren Augen glitzern sehen. Als ihre Blicke meine Augen treffen, rollt die erste Träne über ihr Gesicht. Sofort wische ich sie ihr weg und versuche gleich mit meinen Worten die Traurigkeit aus ihrem Gesicht zu verbannen.
„Zoey, ich wollte dich gestern küssen, aber als wir… uns gerade küssten,… da hab ich irgendwie doch schiss bekommen und… vielleicht dachte ich, dass ich zu voreilig bin. Ich weiß es nicht, aber eines weiß ich…“ ich beuge mich nochmal zu ihr hinunter. „dass ich mich in dich verliebt habe, Zoey.“
Ungläubig sieht sie mich an und eine Träne nach der anderen Rollen ihr aus den Augen ohne auch nur den geringsten laut zu machen.
„Seit ich dich auf dieser Bühne kennen gelernt habe, bin ich irgendwie besessen von dir. Ich kann nicht ohne dich sein. Ich will es nicht. Du hast mich mit deinem Mut und deiner Art immer wieder aus dem Konzept gebracht. Nichts läuft mit dir wie geplant, aber es läuft besser.
Und deine Stimme wenn du singst ist auch fantastisch.“
Zoey sieht mich einfach nur sprachlos an.
„Soll ich weiter machen?“ frage ich sie im Scherz um sie aus ihrer starre zu befreien.
Sie lächelt mich an. „Der Pudding- Suchti hat sich in die süße Sängerin verknallt“ flüstere ich ihr ins Ohr

Glücks Momente




Zoey


Mir läuft ein prickeln über den Rücken, als ich seinen warmen Atem an meinem Ohr spüre und seine Worte mich erreichen.
Auch er hat sich in mich verliebt!
Ich sehe ihm in die Augen und fange meinen Vortrag an. Gerade eben, als wir hier hoch gegangen sind, dachte ich noch: ´Sag es ihm einfach. Dann weißt du sicher was erfühlt.´
Ich habe es ihm gesagt und dachte schon, dass ich mit meiner Vermutung doch ins Schwarze getroffen habe, doch er hielt mich zurück…
Ich schaue ihm fest in die Augen, die leider immer noch ziemlich feucht sind und fange auch an zu sprechen.
„Und ich bin noch immer sehr froh, dass ich nicht deinen Bruder sondern dich auf die Bühne geholt habe. Ohne dich hätte ich das wirklich nicht geschafft. Dein Lachen hat mich damals angesteckt genauso wie es das jetzt immer noch macht. Aber am meisten faszinieren mich deine Meerblauen Augen… Wie oft ich mich seit dem wir uns kennen schon in ihnen verloren und mich in eine andere Welt ziehen lassen habe…“
Wir stehen da und sehen uns in die Augen. Da beugt sich Logan zu mir vor und auch ich komme ihm näher. Seine Hände liegen noch immer an meiner Wange und streichelt sie. Nach einem Moment des Zögerns schließe ich meine Augen und spüre dann auch schon seine warmen Lippen auf meinen.
Sofort schlinge ich meine Hände um seinen Nacken, um ihn noch näher zu ziehen. Mit meinen Fingern greife ich in seine Haare.
Ich kann hören wie ihm ein kleiner Seufzer entfährt und muss lächeln.
Seine Hände gleiten von meinem Gesicht zu meiner Taille und auch er zieht mich näher zu sich. Eng umschlungen stehen wir nun in unserem Proberaum und küssen uns. Ich kann es noch gar nicht glauben.
Mein Magen fühlt sich an als wäre darin eine Packung Konfetti explodiert und es kribbelt in meinem ganzen Körper.
Doch plötzlich löst sich Logan von mir und sagt atemlos: „Amelie!“
Ich öffne geschockt meine Augen und sehe das kleine Mädchen vor uns stehen.
Sie sieht uns mit großen Augen an und sagt: „Zoey ist doch deine Freundin. Warum hast du mir das nicht gesagt?“
„Ich ähm… ich habe dir doch gesagt, dass ich Zoey sehr mag, …“ dabei sieht mich Logan an. „aber ich wusste nicht ob sie mich auch mag.“ Versucht Logan zu erklären, doch die Kleine redet ihm rein.
„Das hätte ich dir auch sagen können…“ dabei verzieht sie ihr Gesicht zu einer trotzigen Grimasse.
„Und wir haben es dir auch gesagt und das fast jeden Tag, aber du wolltest uns ja nicht glauben.“ Sagte Steven, der gerade zur Tür reingekommen ist.
„Wie lange steht ihr da schon?“ fragt Logan ihn und Laila.
„Wir haben nur das letzte mit bekommen. Amelie ist uns gerade entwischt.“
Während sie reden, halte ich mich im Hintergrund und sage nichts. Doch Amelie kommt zu mir und setzt sich auf den Rand der Bühne. Ich setze mich zu ihr und schaue ihr in die blauen Augen, die neben bei bemerkt nicht ganz so meerblau sind wie die von Logan.
„Hast du Logan lieb?“ fragt sie mich mit kugelrunden Augen.
„Ja.“ Antworte ich ihr mit einem Lächeln, das sich einfach nicht abstellen lässt.
„Aber machst du dann auch noch was mit mir? Und Logan? Ich möchte nicht die Zeit, die ich hier bin, alleine verbringen.“
„Ach Süße, wir werden dich doch nicht alleine lassen. Wir können immer noch jeden Tag etwas zusammen unternehmen.“ Ich fahre ihr mit der Hand durch die blonden Locken. „Und vergiss nicht wir müssen noch Logans Küche unsicher machen. Ein Kuchen muss noch von uns gebacken werden. Ich und Logan werden immer etwas mit dir unternehmen.“ Bei meinem letzten Satz war es gerade ruhig im Raum und allen haben es gehört. Sie drehen sich zu uns um. Logan sieht mich grinsend an, dann kommt er auf uns zu und geht vor Amelie in die Knie. „Alles ist gut.“


ENDE
des 2. Teils


Impressum

Texte: Lieder wieder von google ;)
Bildmaterialien: Danke an xxalissaxx für das tolle Cover!!!
Tag der Veröffentlichung: 09.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.

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