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7 Mights
Prolog

Die sieben Männer – oder auch sieben Weisen, wie sie genannt wurden – blickten allesamt auf die gleiche Stelle des riesigen kreisrunden Saales. Sie beobachteten das kleine blaue, sich in der Dunkelheit windende Licht, das langsam auf die Mitte des Raumes zu schwebte.
Sobald es den Mittelpunkt erreicht hatte, flammten sechs weitere Lichter auf einmal hell auf.
„Es wird Zeit“ flüsterte der Älteste der Weisen.
Erneut flackerten die Lichter auf und bewegten sich dann immer schneller im Kreis. Dabei verschmolzen sie in ein weiches Violett, das ihnen wie ein Schweif folgte. Die Männer traten einige Schritte zurück und beobachteten das faszinierende Spektakel, das sich gerade vor ihren Augen ereignete.
Plötzlich schoss ein violetter Lichtblitz hoch zur Decke, strahlte dort einen Augenblick lang und teilte sich dann mit einem lauten Knall wieder in die sieben Lichter. Blau, Kristallfarben, Weiß, Grau, Grün, Weißgelb und Rot leuchtend bildeten sie eine Form.
Ein grauer Kreis umrandete die zwei Y, die nun bunt funkelten. An der einen Spitze blinkte das grüne Licht, auf der anderen Seite das Weiße und in der Mitte das Weißgelbe. Den Mittelpunkt erleuchteten das Blaue und das Graue. Ganz unten waren das rote und kristallfarbene Schimmern.


Kapitel 1


Eine gewaltige Pyramide erstreckte sich vor meinen Augen. Letztendlich waren wir an unserem Ziel angekommen. Mein Begleiter stand neben mir und musterte die Pyramide ebenfalls begeistert. Wir hatten sie tatsächlich gefunden, ich konnte es kaum glauben.
„Lass uns reingehen“ meinte Caelius und ging auf das riesige Steintor zu.
Wir näherten uns langsam der Pyramide, und mit jedem Schritt kam es mir so vor als würde sie wachsen. Der Sand unter uns brannte höllisch und die Sonne stand gerade direkt über uns. Keine einzige Wolke schwächte ihre Strahlen ein bisschen ab.
Ich bemerkte, dass über dem Eingang der Pyramide ein paar Zeichen eingraviert waren, konnte sie aber nicht verstehen. Das mussten Hieroglyphen sein.
„Was bedeuten die Zeichen da oben?“ fragte ich Caelius.
„Woher soll ich das denn wissen?“, lachte er, „seh ich aus wie ein Geschichtslehrer oder so?“
„Nicht wirklich“, meinte ich lächelnd, „dann lass und reingehen.“
„Na, was sag ich denn?“
„Ja, ja. Eigentlich wäre es besser, wenn wir uns erst nochmal umschauen, das Gebiet ein bisschen erkunden … und so. Aber, ich hab auch keine Lust und Geduld, und außerdem ist ja jetzt Laelia nicht da … also komm!“
Caelius lachte kurz laut auf und dann ging er voraus, er benutzte seine Kräfte und hob das Steintor sachte nach oben. Das Tor machte einen merkwürdigen Laut.
„Geh vor, ich halt es solange noch.“
Schnell rannte ich durch das Tor durch und stand in einem dunklen Gang, der nur von dem Licht, das von außen kam erhellt wurde. Wenn Caelius also jetzt auch rein kommen würde und das Steintor zufallen ließe, würden wir in vollkommender Dunkelheit weitergehen.
Ich drehte mich um und sah, dass Caelius bereits neben mir stand. Wahrscheinlich war im gerade das Gleiche wie mir aufgefallen, denn er fragte leise: „Bereit?“
Ich nickte kurz und dann fiel der Stein wieder zu Boden und alles wurde schwarz.
„Wo bist du?“ fragte ich leise.
„Na, neben dir.“
„Gut … dann lass uns mal … da … ähm … entlanggehen?“
„Ja“, wir machten uns auf dem sandig-steinigen Boden auf den Weg ins Innere der Pyramide.
„Weißt du, gerade wäre es mir doch lieber gewesen, wenn Laelia bei uns wäre“ lachte ich etwas angespannt.
„Ja … dann könnten wir wenigstens etwas sehen.“
Plötzlich ertönte ein leises Schlurfen vor uns und wir blieben wie angewurzelt stehen. Was um Himmels Willen war das?



Ich schreckte aus meinem Traum hoch und hätte mir beinahe den Kopf an dem Fenster angeschlagen. Mein Atem ging schnell und ich schaute immer noch abwesend nach draußen. Langsam regte ich mich wieder ab. Erneut hatte ich so einen Traum. Immer diese Träume! Was sollte das, verdammt? Jeden Tag und jede Nacht das Gleiche. Ich schaute benommen durch mein kleines Zimmer. Das Bett stand in einer Ecke, gegenüber der Schreibtisch und neben dem noch ein großes Bücherregal. Die Wände waren zur Hälfte hellblau gestrichen, die anderen zwei Wandteile waren weiß; ein paar Poster meiner Lieblingsbands hangen auch noch an der Wand. Der Boden war mit einem sandfarbenen Teppich überzogen, der sich über den ganzen Boden erstreckte.
Draußen regnete es in Strömen und das obwohl es eigentlich Sommer war. Normalerweise sollte es jetzt warm draußen sein … aber es war ziemlich kalt.
„Lucy? Komm nach unten, es gibt Essen!“ rief meine Mutter von unten und ich torkelte hinunter in die Küche. Eigentlich war ich nicht wirklich hungrig, aber ich setzte mich an den Tisch. Meine Mutter stellte das Essen gerade auf den Tisch und mein Vater war nicht daheim. Er war irgendwo in Spanien und arbeitete an einer Villa für irgendeinen reichen Typen dort. Morgen müsste er zurückkommen.
Ich nahm mir ein paar Spaghetti und begann zu essen.
„Und bald fängt die Schule wieder an“ erinnerte mich meine Mutter erneut.
„Es sind noch 3 Wochen! Also hör doch mal auf damit.“
„Gut, gut. Also, was willst du heute machen? Triffst du dich mit deinen Freunden?“
„Ich weiß nicht, aber eher nicht. Die meisten sind doch sowieso in den Ferien. Und außerdem ist doch so schlechtes Wetter draußen, da hab ich keine Lust rauszugehen.“
Den Rest des Essens schwiegen wir, bis meine Mutter sich schließlich erhob und meinte, dass sie in ihr Arbeitszimmer ginge, um dort noch etwas zu erledigen. Sie war Lehrerin auf einer Realschule in der Nähe meiner Schule, aber ich ging aufs Gymnasium.
Ich schlenderte hoch in mein Zimmer und setzte mich wieder auf die Fensterbank. Während ich nach draußen schaute las ich noch ab und zu ein paar Zeilen in meinem Lieblingsbuch. Vielleicht sollte ich doch mal ein wenig spazieren gehen … es war so langweilig den ganzen Tag daheim zu sitzen und nichts Sinnvolles zu machen.
Kurzerhand stolperte ich die schmale Holztreppe wieder hinunter, griff mir eine meiner dünnen Jacken und verließ das Haus. Als ich so durch die Straßen schlenderte hörte es auf zu regnen. Auf den Straßen hatten sich riesige Pfützen gebildet, die durch die hindurch fahrenden Autos wunderbar auf die Fußgänger spritzen konnten.
Nach einer guten Stunde beschloss ich dann wieder nach Hause zu gehen und mich doch wieder vor das Fenster oder den Laptop zu setzten.
Meine Mutter war immer noch in ihrem Arbeitszimmer und las sich durch ihre Schulbücher. Als ich an der Tür vorbeiging, öffnete sie diese jedoch und sie wäre beinahe gegen mich gestoßen.
„Oh! Wo kommst du denn her?“ lachte sie.
„Ich war kurz draußen.“
„Na dann“, sagte sie und ging die Treppe hinunter, „übrigens ist ein Brief für dich angekommen.“
Ich drehte mich schnell um. „Was für ein Brief? Von wem?“
„Er liegt in deinem Zimmer. Irgend so ein alter Mann hat ihn mir überreicht. Ich glaub ja, dass er schon längst Rentner war, aber schau mal nach.“
Eilig rannte ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Der Brief lag auf meinem Schreibtisch. Er sah ziemlich alt aus. Der Umschlag war leicht gelblich und er war mit einem blauen Siegel verschlossen worden. Auf der Vorderseite stand mein Name in eleganter Schrift geschrieben. Mehr war da gar nicht drauf.
Ich brach das Siegel vorsichtig auf und holte ein ebenfalls gelbliches Papier aus dem Umschlag.

Lucianda…
Wir möchten dich bitten am morgigen Tag um 12. 00 Uhr in den Tempel der Priester zu kommen. Deine Anwesenheit ist uns außerordentlich wichtig und wir befürchten, dass wir dir einiges erklären müssen.
Deinen Eltern sage bitte, dass du dich mit ein paar deiner Freunde triffst.

Das war alles. Kein Absender. Nichts.
Wieso nannten die mich Lucianda? Ich hieß Lucy, jeder nannte mich so. Und wo um Himmels Willen war dieser Tempel?! Wieso glaubten diese … Priester, dass ich morgen überhaupt erscheinen würde. Meine Eltern würden das nicht erlauben und das schienen die irgendwoher zu wissen. Aber irgendein Gefühl sagte mir, dass es doch richtig wäre dorthin zu gehen. Außerdem hatte ich ja nichts Besseres zu tun und im Notfall könnte ich ja die Polizei anrufen.
Ich verstaute den Brief in der unteren Schublade des Schreibtischs und setzte mich dann an den Laptop. Jetzt musste ich erst mal herausfinden wo dieser Tempel lag.

Kapitel 2

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.03.2011

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