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Tränen rannen über ihr schönes Gesicht und befeuchteten ihre zarten Wangen. Ihre großen, dunklen Augen blickten starr in die dunkle Nacht hinaus. Die vollen Lippen bebten und hätte sie sich nicht selbst umschlungen und fest gehalten wäre sie auseinandergefallen. Sanft berührten sie lange Finger an der Schulter. Sie wusste genau wer da hinter ihr stand, wusste genau wie besorgt das Gesicht ihrer Mutter auf sie hinab blickt. Ratlos und entschuldigend stellte sie sich ihre Mutter vor. Ihre Lider wurden schwer, ruckartig entzog sie sich den Fingern die sie liebevoll zu trösten versuchten und schleppte sich ins Badezimmer. Das einzige was ihr ein wenig Trost spendete war das glückliche Lächeln ihrer kleinen Schwester Emma. Nur für sie hatte sie zugestimmt, nur damit sie ein glückliches Leben führen konnte.

Zwei Monate später trat sie in die unheimliche Ungewissheit hinaus. Zitternd blickte sie in ein Gesicht welches sie freundlich anlächelte. Der Mann der sie vom Flughafen abholte hatte ein Schild in seinen Händen, worauf in großen Buchstaben ihr Name stand. SOPHIE. Tief einatmen und lächeln. Immer wieder musste sie sich daran erinnern. Nicht weinen. Nur nicht weinen! Mit großen Schritten und schwindendem Mut trat sie ihm gegenüber. Sein Blick glitt über ihre schlanke Gestalt und machte sich einen ersten Eindruck. Ein grinsen spielte um seine Lippen.
„Ich bin Charles“ begrüßte er sie und nahm ihr die Koffer ab. Wer war er wohl? Der Bruder? Der Vater? Der Freund?
Schwer schluckend trottete sie hinter dem Unbekannten her und hoffte mit all dem klar zu kommen. Angst vor dem Neuen überkam sie. Es drohte sie zu verschlingen und kaum hatte sie sich der Dunkelheit hingegeben zerrte etwas an ihr. Er hatte begonnen mit ihr zu reden. Kein Wort hatte sie verstanden, sie war in ihrer Traumwelt verschwunden.
„Wie bitte?“ hauchte sie verlegen und sah zu Boden.
„Gefällt dir England?“ Zum ersten Mal sah sie sich um. Überall waren Touristen. Was würde sie darum geben auch einer zu sein, und nicht ihr ganzes Leben hier verbringen zu müssen. Das Herz wurde ihr schwer und sie suchte krampfhaft nach einer passenden Antwort.
„Ich…ich weiß es noch nicht“ gab sie ehrlich zu. Lachend sah er sie an.
„Natürlich, tut mir leid, du bist ja noch nicht mal 10 Minuten hier da kann ich dich ja nicht fragen wie es dir gefällt…Entschuldigung.“
Er war nett. Das Lächeln auf seinen Lippen ließen ihn jugendlich wirken obwohl er bestimmt schon 50 Jahre alt war. Der förmliche Anzug und das gekämmte Haar verriet seine Herkunft. Er gehörte eindeutig zur oberen Schicht. Seine Hände waren gepflegt und nur eine kleine Narbe zierte seine Schläfe. Er muss wohl als Kind gestürzt sein. Wären das hier andere Umstände hätte sie ihn wirklich gemocht. Er erinnerte sie an ihren V... Sie schluckte schwer. Sie wollte nicht an ihren Vater denken. An ihn, dem sie es zu verdanken hatte hier zu sein. Wieder verkrampften sich ihre Hände und sie versank in ihrer Traumwelt. Erst als ihre Tür aufgerissen wurde schreckte sie hoch. Charles Lächeln strahlte sie an und er reichte ihr die Hand. Nur ein leises „Danke“ brachte sie gerade so über ihre Lippen, da es sie zu viel Mühe kostete zu lächeln. Da stand sie nun. Vor einem Haus, das drei nein vier Mal so groß war wie ihr Mutterhaus. Krampfhaft lächelnd und vergeblich nach einem Ausweg suchend.
„Sophie“ hörte sie eine Mädchenstimmte rufen. Ruckartig blickte sie auf und sah ein zierliches Mädchen, vielleicht 4 Jahre alt. Sie hatte blonde Engelslocken und ein weißes Kleidchen das ihr bis zu den Knöcheln reichte. ‚Wie in einem Film‘ dachte sie und sah sich die kleine an. Diese strahlte sie an und lief schnellen Schrittes, so schnell es für eine 4 Jährige eben geht, auf sie zu. Noch nie hatte sie diesen kleinen Schatz gesehen doch schon jetzt hatte sie das verlangen sie in die Arme zu nehmen und sie so fest an sich zu drücken wie es nur ging.
„Isabella langsam“ tadelte sie der Mann neben ihr und sah sie liebevoll an.
„Daddy ich kann das“ grinste sie und kam weiter auf Sophie zu. Ihre Art wärmte ihr das Herz und sofort musste sie an ihre kleine Emma zuhause denken. Zuhause. Das HIER war jetzt ihr Zuhause. Sie würde nie wieder nach Deutschland zurückkehren. Es war zu spät. Sie musste sich mit dem hier und jetzt anfreunden. Schnellstmöglich! Grinsend streckte ihr Isabella ihre Arme entgegen und lächelte sie bezaubernd an. Ohne zu zögern nahm sie die Kleine auf den Arm und lächelte sie zaghaft an. Ein echtes Lächeln.
„Das ist Isabella, du wirst meine Söhne in 2 Stunden kennen lernen, sie sind noch nicht zuhause aber beim Abendessen wirst du sie sehen.“ Nickend hatte sie Charles zugehört. Endlich froh allein zu sein saß sie in „ihrem“ Zimmer. Isabella hatte es ihr freudestrahlend Vorgestellt und meinte bald würde sie ein größeres Bekommen doch sie würde sich in diesem schon verlaufen.
Zwei Stunden waren viel zu kurz. Viel zu kurz um sich darauf vor zu bereiten seinen Zukünftigen kennen zu lernen. Schon wieder zitterten ihre Hände. Sanft strich sie die Falten des Kleides glatt was sie auf einem Stuhl in ihrem Zimmer entdeckt hatte. Es war wunderschön. Viel zu schön für sie. Ihr glanzloses Haar hing ihn langen zotteligen Strähnen über ihre Brust und die tiefen Augenringe ließen sie um 5 Jahre älter wirken. Seufzend stand sie vor dem Spiegle und betrachtete sich unschlüssig. Sollte sie nicht doch lieber ihre eigenen Sachen anziehen? Zu spät, die Tür ging auf und die kleine Isabella stand in der Tür.
„Du siehst wunderschön aus“ komplimentierte sie sie und strahlte. Mit einem letzten prüfenden Blick verlies Sophie das Zimmer. Als sie den Speisesaal betrat waren alle Augen auf sie gerichtet bis auf ein Paar. Es waren 6 Menschen außer ihr im Raum. Charles kannte sie, Isabella eben so. Doch wer die beiden Frauen und die beiden Männer waren wusste sie nicht. War einer von den Beiden ihr baldiger Ehemann? Erst jetzt drehte sich der Mann um, der ihr bis jetzt den Rücken gekehrt hatte. Sein eisiger Blick lies sie erschauern und die Kälte seiner Augen ließen sie tief Luft holen. Seine Abneigung gegenüber ihr stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Schluckend stand sie da und brachte kein Wort über ihre Lippen.
„Sophie, das ist meine Frau Tanya.“ Stellte mir Charles die Frau vor die neben ihm stand. Diese lächelte sie sanftmütig und mit den gleichen Augen wie Isabella an. Langsam, fast tanzend kam sie auf sie zu und nahm sie sanft in den Arm.
„Willkommen in unserer Familie kleines, lass dich nicht einschüchtern von ihm, er ist ein Eisberg aber das gibt sich noch!“ flüsterte sie ihr ins Ohr. Verwirrt blickte sie Tanya an und als diese in Richtung des jungen Mannes blickte wusste sie was sie meinte.
„Ich bin Louie, dein bald Bruder!“ erklang es neben ihr und sie sah dem Mann mit den haselnussbraunen Augen direkt ins Gesicht. Etwas peinlich berührt wendete sie den Blick ab und lächelte etwas.
„Mia.“ Die Worte des Mädchens kamen scheu über ihre Lippen und waren kaum zu hören. Es war als hätte sie nichts gesagt und doch hatte sie sie verstanden. Sie war wunderschön. Der letzte im Raum zog immer noch ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das war dann wohl ihr Gemahl. Ihn würde sie heiraten. Sie wusste noch nicht ein Mal wie er hieß. Wusste nichts über ihn. Mit gefühlskalten Augen blickte er durch sie hindurch.
„Finn“ stellte er sich barsch vor und machte auf dem Absatz kehrt. Gerade als er aus dem Zimmer treten wollte hielt ihn sein Vater auf.
„Finn bleib gefälligst da!“ herrschte dieser ihn an und plötzlich wirkte der sonst so liebevolle Mann starr und verbittert. Mit einem Mal veränderte sich die Stimmung im ganzen Raum. Finn blickte seinem Vater direkt ins Gesicht und dann sah er Sophie an.
„Was will ich mit ihr? Sie ist nur hinter meinem Geld her. Ich will sie nicht!“ Das war ein Schlag ins Gesicht. Ihr Herz tat weh. Sie wollte nach Hause und einfach nur weinen. Die Augen brannten ihr und sie wusste nicht wo hin mit ihrer Wut und Trauer. Der junge Mann fuhr seinen Vater weiterhin an und beschimpfte sie aufs ärgste. Was hatte sie ihm denn getan? Sie wollte doch genau so wenig hier sein wie er sie hier haben wollte und trotzdem schrie sie ihn nicht an. Eine Träne rann über ihr Gesicht.
„Es…es ist besser wenn ich jetzt gehe denke ich.“ Es hatte eine Weile gebraucht bis sie ihre Stimme wieder gefunden hatte, und als sie dann etwas über die Lippen gebracht hatte lief sie schnellen Schrittes in ihr Zimmer. Schluchzend viel sie aufs Bett und rollte sich ein. Nur noch sterben wollte sie. Allein sein und niemanden mehr sehen müssen. Ja. Doch das sollte ihr nicht gewehrt bleiben. Zehn Minuten nach dem sie den Speisesaal so überstürzt verlassen hatte ging ihre Zimmertür auf und der kaltblütige Finn stand im Türrahmen. Hatte er sie nicht schon genug gedemütigt? Ihre Augen waren rot vom weinen und die Finger zitterten. Mit tränen auf den Wangen blickte sie ihn an.
„Es tut mir leid das ich nicht so hübsch bin wie du dir mich vorgestellt hast, es tut mir leid das du mich heiraten musst obwohl du es nicht willst, es tut mir leid das meine Familie vor dem Abgrund steht, es tut mir leid das ich die einzige bin die meiner kleinen Schwester helfen kann zu überleben. Es tut mir leid aber ich kann nichts dafür!“ Es tat ihr gut ihn an zu schreien. Die seelischen Qualen die auf ihr lasteten verpufften förmlich für einen Moment und hätte er nicht da gestanden hätte sie so laut geschrien wie sie konnte und ins Kissen geschlagen.
„Wenn du an mein Geld willst solltest du schon nett zu mir sein findest du nicht?“ Zum ersten Mal sah sie eine Gefühlsregung in seinem schönen Gesicht. Er hatte Grübchen bemerkte sie als sie ihn näher studierte. Dunkle Haare umrandeten sein Gesicht, in der Mitte waren sie ein wenig zur Seite gestylt und seine tiefblauen Augen schienen direkt in sie zu sehen. Sie wusste dass diese Augen töten konnten, und doch sah sie die Verletzlichkeit die in ihnen lag. Die unendliche Trauer die sein Blick ausdrückte, obwohl er es so gut zu verbergen versuchte.
„Was ist dir widerfahren?“ hauchte sie nur und hätte ihm am liebsten die strengen Züge aus dem Gesicht gestreift, nein geküsst. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen wo er sie doch so hasste. Das durfte nicht sein. Verwirrt blickte er sie an und erst jetzt fielen ihr die großen Hände und seine durchtrainierte Figur auf. Seine Arme. Einzige Muskelstränge. In ihren mädchenhaften Fantasien malte sie sich aus was sie mit ihm alles tun konnte. Was er mit ihr alles tun konnte. Nein das durfte nicht sein. Schnell verscheuchte sie den Schlafzimmerblick aus ihrem Gesicht und setzt eine geschäftige Maske auf. Er schloss die Tür hinter sich.
„Hast du mich grade angegafft?“ zischte er und sie schluckte schwer.
„Nein, nein ich…“
„Gib es einfach zu und stotter hier nicht so rum, das hilf so oder so nichts.“ Schweigend sah sie ihn an. Wusste nicht was sie sagen sollte. Wusste nicht ob sie ihm erklären konnte warum sie hier war. Wusste nicht ob er ihre Frage verstanden hatte. Sie wollte wissen um wen er trauerte. Wollte wissen weshalb er sie so hasste.
„Warum hasst du mich so? Ich hab dir nichts getan!“ platzte es aus ihr raus und am liebsten hätte sie sich dafür geohrfeigt.
„Du willst an mein Geld das reicht doch!“
„Ich will nicht an dein Geld…Ich will nur das meine Schwester überlebt…“ hauchte sie und sah beschämt zu Boden. Sie konnte seinen Blick praktisch auf sich spüren und sackte noch mehr in sich zusammen. Am liebsten hätte sie weiter geweint. ‚Es gibt noch viel schlimmeres‘ redete sie sich ein und doch glaubte sie nicht an das was sie dachte.
„Als ob. Du willst einfach nur im Luxus leben und dir ein schönes Leben machen, aber da hast du dich geschnitten, du wirst für dein Geld arbeiten gehen verstanden? Du wirst nicht nur auf der faulen Haut liegen und es dir gut gehen lassen. Bei uns werden noch ganz andere Seiten aufziehen wenn wir erst Mal nicht mehr hier leben. So etwas wie Personal wirst du nicht gebrauchen und teure Kleidung ist so oder so überbewertet!“ Sein barscher Ton schnitt ihr ins Fleisch und sie fühlte sich total eingeengt. Während seiner Rede war er immer näher zu ihr gekommen und stand nun direkt vor ihr, da sie vorhin aufgestanden war als er das Zimmer betreten hatte. Er war riesig! Das war das einzige was sie denken konnte also nickte sie leicht. Sie konnte putzen, kochen und auch nähen. Sie hatte gelernt den Haushalt zu schmeißen und hatte gelernt ohne Personal zu leben. Sie war so aufgezogen worden und das würde sie niemals ändern wollen.
Finster blickte er sie an und um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. Würde er ihr was antun? Etwas verunsichert wich sie einen Schritt zurück und hoffte er würde sie nicht so hassen wie sie glaubte. Einen Schritt und schon stand er wieder vor ihr. Sanft streifte sein Atem ihre Haut und Gänsehaut machte sich in ihrem Nacken breit. Das unheimliche Funkeln in seinen Augen lies sie noch einen Schritt zurück weichen bis sie die Wand in ihrem Rücken spürte. Grob packte er sie und zog sie an sich.
„Du wirst tun was ich sage, verstanden?“ Nur ein kleines Nicken brachte sie zu Stande, seine Nähe verwirrte sie zu sehr. Warum fühlte sie sich so zu ihm hingezogen wo sie doch Angst vor ihm haben sollte? Wo er sie doch so hasste!
Doch plötzlich lagen seine Hände auf ihren Hüften, zogen sie näher an sich und seine Lippen eroberten mit Leichtigkeit ihren Mund. Als sie vor Schreck nach Luft schnappte streifte seine Zunge die ihre und mit einem Ruck lag sie unter ihm auf dem Bett. Völlig perplex erwiderte sie und gab sich nach ein paar Minuten voll und ganz dem Verlangen hin. Sie wollte ihn. Wollte ihn so sehr. Genau so schnell wie er ihr Feuer entfacht hatte war er auch schon wieder weg. Die Tür schlug ins Schloss und sie lag allein auf dem viel zu großen Bett. Immer noch kribbelten ihre Lippen. Der Eisberg hatte ihr Herz in Sekunden erobert und wollte sie nicht. Jetzt war das ganze noch viel aussichtsloser.
„Nein ich fühle nichts für ihn!“ hauchte sie in die Stillte Abendluft. Das Fenster war offen und wie von Zauberhand stand sie am Fenster und starrte auf den Sonnenuntergang. Der purpurne Feuerball leuchtete am Horizont und die letzten Sonnenstrahlen fielen auf ihre zarte Haut. Mit Tränen in den Augen und von Selbsthass zerfressen blickte sie ihrer Zukunft entgegen.
Einige Tage vergingen und der Tag der Entscheidung war gekommen. In einem weißen Traum, Albtraum von Hochzeitskleid stand sie wieder am Fenster und ruinierte ihr Make Up. Tränen der Verzweiflung, die sie nicht zurückhalten konnte rannen über ihr Gesicht und tropften auf das marklose Kleid. Wie sollte sie das nur überstehen.
Mit plötzlicher Entschlossenheit wischte sie sich die Tränen von den Wangen, sah in den Spiegel und versuchte dass zu retten was noch zu retten war. 3 Stunden lang hatte man an ihr rum gezupft, sie gepiekt, bepinsel und ihr die Haare ausgerissen in der Hoffnung sie würde hübsch werden. Schon lange hatte sie diese Hoffnung aufgegeben und auch heute sahen ihr die braunen Reh Augen traurig entgegen. Emma würde stolz auf sie sein, nur heute, nur an diesem einen Tag wollte sie für ihre kleine Schwester glücklich sein. Sie würde tanzen, lachen, singen und Spaß haben!
Und dann war es so weit, mit großen Schritten ging sie den Gang entlang und alle Augen waren auf sie gerichtet. Doch die Braut fühlte sich eher wie auf dem Weg ins Gefängnis anstatt in eine glückliche Ehe. Mit gefühlslosem Blick sah er sie an, verursachte die Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper. Lies sie nicht aus den Augen bis sie bei ihm stand und den Pfarrer ansah. Wie in Trance vergingen die Predigt und all das was zu einer Hochzeit dazu gehörte.
„Somit frage ich dich, Sophie Marie Monroe, willst du den hier anwesenden Finn Adrian Evan zu deinem angetrauten Ehemann nehmen, so antworte bitte mit Ja ich will!“ Nur leise kamen ihr die Worte über die Lippen und als auch er einwilligte musste sie schwer schlucken. Damit war es besiegelt. Verheiratet. An einen Mann den sie nicht kannte. Sanft und bestimmt trafen seine Lippen auf ihre, sie hatte gar nicht begriffen, dass der Pfarrer sie zu Mann und Frau erklärt hatte. Das Publikum jubelte und es fielen Rosenblätter von der Decke. Viel zu schnell ließ er wieder von ihr ab und schritt mit ihr den Gang entlang nach draußen. Frische Luft würde ihr vernebeltes Hirn wieder auf die Sprünge bringen.
Auf der Feier wurde getanzt, gelacht und viel getrunken. Louie hatte sich zu Sophie gesellt und mit ihr getanzt. Er hatte sie zum lächeln gebracht und sie von ihren schlechten Gedanken abgebracht. Lächelnd saß sie am Tisch und unterhielt sich mit ihrem „Bruder“ wie er sich selbst bezeichnete. Sein Blick ruhte auf ihr und sein Lächeln beruhigte sie.
„Du brauchst keine Angst haben, er wird dich zu nichts zwingen, und er wird gut für dich sorgen Sophie. Irgendwann wird er zugeben das er dich gern hat und dann werdet ihr glücklich sein, vertrau mir!“ Seine Worte brachten sie aus dem Konzept. Finn sie mögen? Nie im Leben, er hasste sie, hasste sie dafür was sie ihm antat.
„Er hasst mich, er wird nie zugeben dass er mich gern hat. Was ich ihm antue ist nicht richtig, aber ich weiß keinen anderen Ausweg mehr Louie, ich will doch nur meine Familie beschützen. Ich wollte diese Heirat nie! Ich hatte Angst vor England, vor euch, vor allem. Habe es immer noch.“ Klar hatte sie Angst vor Finn, er war der Eiskönig und lies niemanden an sich ran, doch im inneren war er ein lieber, guter Kerl.
„Komm wir tanzen du siehst viel zu traurig aus!“ Damit zog er sie auf die Tanzfläche und wirbelte sie nur so herum.
„Hat Mia angst vor mir?“ kam es ihr plötzlich über die Lippen als sie die hübsche Blondie am Rande ihres Blickfelds bemerkte. Louie sah zu ihr und schüttelte lächelnd den Kopf.
„Mia ist anders, sie macht sich stillschweigend ein Bild über die Menschen und verurteilt sie nicht vorzeitig. Es kann sein das sie in 2 Wochen deine beste Freundin ist.“ Die Worte ‚Oder auch nicht‘ hingen in der Luft und Sophie schluckte schwer. Mias Anwesenheit beruhigte sie auf eine komische Art und Weise. Ihre sanften Gesichtszüge erinnerten sie an Louie, sie war definitiv seine Schwester, aber ihre Augen. Es war als blicke man direkt in die Augen von Finn. Die Tore des Himmels oder der Hölle. Ja so konnte man die tiefblauen Augen bezeichnen.
Leichtfüßig kam Isabella auf Sophie zugehüpft, sie stellte sich vor sie und grinste bezaubernd. Ohne zu überlegen kniete sie sich zu der Kleinen runter und küsste sie sanft auf die Wange, ohne dabei darauf zu achten was aus ihrem Kleid wurde oder wer sie beobachtete.
„Kannst du mich bitte Bella nennen?“ grinste ihr die Kleine entgegen.
„Natürlich“ Ihre Augen verzauberten Sophie. Sie waren eine Mischung aus den Augen von Finn und den Augen ihrer Mutter. Dunkelblau, ein Goldener Schimmer und kleine Sprenkel am inneren Kranz. Wunderschön. Anhänglich wie sie war streckte sie die Arme aus und grinste zufrieden als Sophie sie auf den Arm nahm.
„Tanzen“ war das einzige was Bella sagte und schmiegte sich an die Braut. Sanft wiegte sie die kleine Schönheit hin und her und bemerkte bald, dass diese eingeschlafen war.
„Ich hab dich lieb“ hauchte sie und küsste sie aufs Haar. Ein Lächeln zierte den kleinen Mund und winzige Hände klammerten sich auch noch im Schlaf fest um ihren Körper. Sie war einfach atemberaubend.
„Ich werde Bella ins Bett bringen“ erklärte sie und verließ Louie. Langsam lief sie durch den endloswirkenden Garten der Evans und erreichte schon bald das Haupthaus. Leise öffnete sie die schwere Tür und schlich durch die dunklen Gänge. Isabells Zimmer war genau richtig. Nicht zu groß und nicht zu klein, mit zartrosa Wänden, einem Himmelbett und einem Sternenhimmel.
Vorsichtig legte sie die schlafende Schönheit ins Bett, löste ihre Arme von ihrem Körper und deckte sie zu. Liebevoll strich sie noch ein paar Mal über ihre Stirn und küsste sie ein weiteres Mal sanft auf die Wange.
„Schlaf schön Prinzessin“
Wieder irrte sie durch die dunkeln, endlosen Gänge des Gebäudes und war heilfroh als sie ihre Zimmertür erblickte. Stand da jemand? ‚Gott bitte nicht ich will schlafen‘ dachte sie und seufzte kaum hörbar. Finn. Er stand mit den Händen in der Hosentasche am Türrahmen angelehnt da und sah sie abwartend an. Sofort senkte sie ihren Blick und sah zu Boden. Sie wollte ihn nicht sehen. Wollte nicht den Hass in seinen Augen erblicken und nicht seine Abneigung gegen sie spüren.
„Warum bist du gegangen? Du kannst nicht einfach in unserer Hochzeitsnacht ohne mich verschwinden!“ Geradezu fauchend kamen ihm die Worte über die sinnlichen Lippen. Sein Blick ruhte auf ihr. Schluckend sah sie ihn an.
„Bella ist eingeschlafen ich hab sie ins Bett gebracht.“ Jetzt fingen seine Augen an zu leuchten.
„Sie vertraut dir wirklich“ Das hatte sie nicht erwartet. Eher so etwas wie „wie kannst du es wagen allein mit ihr nach Hause zu gehen und bla, bla“
„Sie hat ein Gespür für das Übersinnliche und…“ plötzlich sah er sie nicht mehr ganz so kalt an.
„ich denke ich muss dir auch vertrauen.“ Seine Worte ließen ihren Mund aufklappen und wie ein dummes Huhn gaffte sie ihn an.
„Was?“ Ihr Kopf hatte noch nicht ganz verarbeitet was er ihr da gerade gestanden hatte und es kostete sie einiges an Kraft den Mund wieder zu schließen. Zum ersten Mal sah sie etwas auf seinen Lippen das einem Lächeln glich. Ein schiefes, bezauberndes Lächeln das sie in seinen Bann zog. Auf ein Mal musste sie auch lächeln. Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben und plötzlich war der Tag nicht mehr ganz so schlimm und ihre Zukunft nicht mehr so beängstigend wie zuvor.
„Tut mir leid dass ich so gemein zu dir war.“ Langsam kam er auf sie zu. Sanft streiften seine Finger über ihre Wange und ließen sie schlucken. Was machte er nur mit ihr. Sie war total von ihm verzaubert worden. In der ersten Sekunde in der sie ihn erblickt hatte, hatte sie sich in seinen Augen verloren und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen und genoss seine Berührung. Seine Finger strichen über ihre Lippen liebkosten sanft ihr Gesicht und sie schmiegte sich in seine Hand. Völlig hin und weg bemerkte sie nicht wie er ganz vorsichtig näher kam und sie Küsste. Wie Flügelschläge streiften seine Lippen die ihren und ließen sie fast vor verlangen vergehen. In genau diesem Moment wusste sie das er sie glücklich machen konnte. Das er ihr Leben verändern konnte und sie lieben würde wie niemand zuvor.
Als sie genau in diesem Moment die Augen aufschlug und allein in ihrem Bett erwachte hätte sie am liebsten geweint. Sie hatte die zärtlichen Berührungen und die Liebkosungen seiner Worte nur geträumt und würde diese nie spüren. Eine Träne kullerte über ihre Wange als ihr die bittere Wahrheit ins Gesicht schlug und sie kaum noch Luft bekam. Ihr Leben würde die reinste Hölle werden. ER hasste sie, und sie liebten ihn. Wie konnte ihr das nur passieren.
Nie zuvor hatte sie sich so allein gefühlt. Am liebsten wäre sie in Bellas zimmer geschlichen und mit zu ihr ins Bett geschlüpft. Sie liebte die Kleine wie ihre Tochter. Genau in diesem Moment wurde ihr klar, das sie niemals Kinder haben würde. Das sie niemals das glückliche Lächeln des Mannes den sie Liebte sehen würde wenn dieser ihr Kind in den Armen hielt. Tränen rannen über ihre zarten Wangen und ließen ihre Augen rot werden. Wieder ein Mal stand sie am Fenster, starrte in die verregnete Nacht hinaus und wünschte sich tot zu sein.
Tage, Wochen, Monate vergingen in denen sie nichts anderes tat als aufzustehen, zum Frühstück zu erscheinen, mit Bella zu spielen und Nächte lang durch zu weinen. Es war als hätte man ihr die Lust am Leben genommen, das was sie früher immer ausgezeichnet hatte war verschwunden. Nie mehr umspielten ihre vollen Lippen ein Lächeln außer wenn ihr Bella wieder mal ein entzückendes Lächeln schenkte. Nie mehr strahlten ihre Augen vor Begeisterung wenn sie für etwas Feuer und Flamme war. Nie mehr. Nie mehr. Das war das neue immer.
Vor kurzen hatte ihr Finn eröffnet, der wochenlang auf Geschäftsreisen war, das die Villa in die sie eigentlich schon kurz nach der Hochzeit hätten ziehen sollen nun vollends fertig war. Sie konnten einziehen. Ein schauer überlief ihren Rücken und sie fühlte sich als hätte man ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Sie sollte allein mit dem Mann, der sie hasste in einem so großen Haus leben, in welchem sie sich nie über den Weg laufen müssten. Schreckensphantasien befielen sie und die Albträume die sie nachts plagten wurden noch schrecklicher. Ihre Phantasie ging mit ihr durch und sie irrte Nacht für Nacht in der großen Villa umher in der sie sich immer noch nicht hat zurechtfinden können. Ihre größte Sorge galt der Einsamkeit, in die sie wohl oder übel rutschen würde. Finn hatte ihr kein Personal zugestanden und er würde nie da sein. Sie würde also Jahr für Jahr allein dort leben. Allein. Allein. Allein.
Als der Tag gekommen war an dem sie ihre neue Heimat beziehen sollten blickte sie mit tränenverschleierten Augen auf die Menschen und das Haus zurück, das ihr in den letzten Monaten doch irgendwie zu einem zuhause geworden war. Voller furcht sah sie den Mann an der neben ihr im Wagen saß und stillschweigend auf die Straße starrte die vor ihren Augen dahinzog.
Wo würde sie landen? Würde sie das ganze durchstehen können? Sie wollte nicht länger leben. Wollte nicht mit ihm allein leben. Wollte sterben. Doch das ging nicht. Emma würde kein Jahr länger überleben wenn sie nicht für die finanziellen Mittel sorgte. Immer wieder hatte sie überlegt sich zu Tode zu hungern. Es würde so oder so niemandem auffallen. Oder doch einfach die Pulsadern aufschlitzen. Brücken gab es ebenfalls genug. So viele Möglichkeiten um der Hölle zu entfliehen, und trotzdem konnte und durfte sie nicht.
Die ersten paar Tage im neuen Zuhause waren das reinste Chaos. Immer wieder hatte sie sich verlaufen und war am falschen Ende oder sogar in Finns Zimmer gelandet. Es war ihr peinlich wie er sie immer wieder in ihr Zimmer bringen musste und wie er sie jedes Mal mit seinen mörderblicken zu erdolchen schien.
Eines Abends als sie auf dem Fensterbrett in ihrem Zimmer saß und aus dem Fester die unendlichen Weiten Englands bestaunte knallte plötzlich ihre Zimmertür auf. Wie der Teufel persönlich stand Finn in der Tür und als sie seinen wütenden Blick sah schluckte sie heftig. Sie hatte Angst vor ihm. Schon immer, und doch faszinierte er sie. Mit schnellen Schritten durchquerte er den Raum und packte sie am Hals, hob sie hoch und drückte sie gegen die Wand. Die freie Hand, mit der er ihr nicht gerade die Luft nahm packte grob ihr Handgelenk und hielt die Hand nach oben.
„Was soll das? Willst du dich umbringen?“ fauchte er sie an und sie sah erschrocken in seinen tiefblauen Augen. Langsam tanzen Punkte vor ihren Augen und sie konnte nicht mehr in die wunderschöne Tiefe seiner Augen blicken. Vergeblich blinzelte sie um wieder klar sehen zu können und doch startete sie nicht den geringsten versuch sich zu befreien oder wieder an Luft zu gelangen. Wenn er sie umbringen würde müssten sie für Emma zahlen, all die Operationen und Medikamente, und für sie würde die Hölle zu Ende gehen. Sie ließ sich schlaff gegen die Wand fallen und als die Dunkelheit sie umarmte spürte sie noch wie sie mit dem Kopf auf den Boden krachte. Und dann nichts. Dunkelheit.
Sie hörte Stimmen. Eine ihr all zu bekannte Stimme. War sie im Himmel? Nein dieser Mann gehörte nicht in den Himmel. Die Hölle? Nein, sie war leider immer noch am Leben. Sie spürte das Bett unter sich und wie jemand sanft ihre Hand streifte. Zarte Kinderhände. Bella. Sie schlief wieder ein und als sie die Augen nach einer Ewigkeit wieder aufmachte saß Finn an ihrem Bett und blickte sie abwartend an.
„Wolltest du mir jetzt auch noch deinen Mord anhängen? Oder warum hast du dich einfach in die Dunkelheit gestürzt? Wolltest du das ich dafür bestraft werde?“ seine Stimme klang verbittert und zugleich traurig. Sie konnte nicht anders und berührte zart mit ihren Fingern seine Wange. Sie liebte ihn. Genau in diesem Moment wurde ihr klar das sie ihn über alles liebte und dass das Ganze nicht nur eine Mädchenhaft Phantasie war. Es war echt. Zumindest für sie.
Seine unendlich wirkenden Augen verschlangen sie und erst als ihre Lippen auf den seinen Lagen bekam sie wieder mit was sie gerade tat. Sie hatte sich aufgesetzt, ihn zu sich gezogen und ihn in einer engen Umarmung geküsst. Schluckend löste sich von ihm und sah zu Boden.
„Tut mir leid“ stammelte sie und drehte sich von ihm weg.
„Es ist besser wenn du gehst, ich will dich nicht weiter belästigen.“ Ihre Worte taten ihr weh, doch was er sagte tat noch viel mehr weh.
„Ja du hast recht das es besser ist wenn ich jetzt gehe, ich will nichts was zwischen den Schenkeln meines Bruders gelegen hat.“ Mit mürrischer Miene stand er auf und stapfte zur Tür. Was hatte er gerade gesagt?
„Finn…was, was soll ich getan haben?“ mit einem Märtyrerblick den sie noch nie zuvor auf seinem Gesicht gesehen hatte drehte er sich wieder zu ihr und sah sie strafend an.
„Das weißt du doch ganz genau! Du hast dich mit meinem Bruder vergnügt als ich fort war. Hast wilde Spielchen mit ihm getrieben und ihm deine Lust geschenkt. Du kannst von mir aus an Einsamkeit ersticken, verhungern, dich aufhängen, was auch immer. Ich will dich nur nicht mehr sehen.“ Seine Worte schnitten ihr ins Fleisch und trieben ihr die Tränen in die Augen. Wofür klagte er sie an? Der Hurerei? Sie hatte nie zwischen den Schenkeln eines Mannes gelegen. Als ihre Schwester erkrankte war sie gerade Mal 14 Jahre alt gewesen und seit dem war nie Zeit, geschweigen denn Grund gewesen sich einem Mann hin zu geben. Der einzige, und erste Mann den sie wollte hasste sie und klagte sie wegen Absurden Behauptungen an.
„Ich hab nicht…“ schluchzte sich und erst da wurde ihr bewusst dass sie weinte. Die Tränen flossen ihr in Bächen über die Wangen und ließen sie ihr Gesicht in den Kissen verbergen. Als sie sanft seine Finger auf ihrer Haut spürte zuckte sie zusammen. Er hasste sie doch, warum verschwand er nicht? Wollte er sie noch mehr verletzen?
„Warum verschwindest du nicht einfach? Du hasst mich doch, was hält dich noch hier?“ sie schrie ihn an wie noch nie jemanden zuvor. Seine Gesichtszüge entglitten ihm und zum ersten Mal sah sie wie er jemanden sanft ansah. Derjenige war sie. Sie konnte es nicht fassen dass die Fassade gebrochen war. Das sie hinter die Maske sehen konnte. Wie verzaubert sah er sie an und da ergriff sie ihre Chance und küsste ihn wieder. Sanft und leidenschaftlich. Ihre Lippen verschmolzen miteinander und als er sanft erwiderte erhob sie sich um sich zu ihm zu setzen. Da spürte sie wie es in ihm ratterte und er sich von ihr löste. Traurig aber nicht mehr wütend lies sie sich zurückfallen und sah ihn abwartend an. Jetzt würde er siewahrscheinlich umbringen. Doch auf das was jetzt passierte wäre sie in 100 Jahren nicht gefasst gewesen. Ein animalisches Raunen durchfuhr seinen Körper und wie eine Tiger glitt er auf sie zu, beugte sich über sie und küsste sie. Zärtlich. So hatte sie ihn noch nie erlegt. Seine Finger liebkosten ihr Schlüsselbein und strichen sanft über ihre Hüften. Dort wo er sie berührte kibbelte die Haut und sie hoffte inständig er möge nie wieder damit aufhören. Sie betete zu Gott er würde ihr ihn doch noch für ein paar Minuten lassen, sie einmal die Erfahrung machen lassen wie es ist einem Mann nahe zu sein. Doch auch dies sollte ihr nicht gewährt werden. Seufzend löste er sich von ihr und sah sie mit seinen anbetungswürdigen Augen an.
„Du hast also nicht mit meinem Bruder geschlafen?“ kopfschüttelnd und total verwirrt sah sie ihn an. Wie kam er auf solch absurde Behauptungen?
„Wie kommst du darauf mir so etwas zu unterstellen?“ wisperte sie und hätte sich für ihre brüchige Stimme am liebsten geohrfeigt.
„Louie hat mir erzählt du wärst die beste Bettgefährtin die er jemals hatte.“ Sein Gesicht zog sich zu einer finstern Grimasse.
„Er hat dich angelogen, ich weiß zwar nicht warum, aber ich hatte nie was mit ihm, noch mit keinem Mann“ gab sie kleinlaut zu und sein Blick schnellte in die Höhe. Zu viele Gefühlsregungen waren auf seinem Gesicht zu lesen als das man alle hätte deuten können. Wieder blickte er sie an und zum ersten Mal hörte sie etwas nettes aus seinem Mund.
„Ich glaube dir“ nicht viel, aber ein Anfang. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und am liebsten hätte sie sich ihm um den Hals geschmissen. Doch es war dann doch etwas zu viel verlangt, ihr zu glauben und sie gleich zu lieben dachte sie.
„Hey ich bin Finn Evan, freut mich dich kennen zu lernen.“ Sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen, das sie fast um den Verstand brachte und hielt ihr die Hand hin. Vorsichtig ergriff sie diese und sah ihn mit einem scheuen Lächeln an.
„Sophie Evan, die Freude ist ganz auf meiner Seite.“ Sein Lächeln wurde noch etwas breiter.
Sie konnte immer noch nicht fassen das sie die kalte Maske hinter der er sich immer versteckte gebrochen hatte und strahlte nur so vor sich hin.
Dieses Mal war es kein Traum. Es war echt. Echt. Echt. Echt. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Zwei Wochen waren mittlerweile vergangen in denen er stets freundlich und Gentleman like war. Er hatte ihr Frühstück gemacht, sie ausgeführt und ihr England gezeigt. Langsam fühlte sie sich wohl hier. Er war ein Teil von ihr geworden und trotzdem hatte er sich seit besagter Nacht nie wieder an sie ran gemacht. Ihre Ehe wurde langsam zu dem was man als Freundschaft bezeichnet aber nicht mehr. Doch sie wollte mehr. Wollte ihn.
Eines Abends, es war ein wunderschöner Tag gewesen. Er hatte sie in ein kleines Cafe geführt und sie hatten den ganzen Nachmittag zusammen verbracht und immer wieder hatte sie sich in seinen Augen verloren. An diesem Abend wollte sie dass mehr passiert. Sie wollte nicht nur ein kurzes Gute Nacht hören. Mehr. Sie waren gerade nach Hause gekommen und er hatte sich ins Wohnzimmer auf eine Couch fallen lassen. Der Fernseher war an und es lief irgendeine Soap. Prüfend fuhren ihre Finger noch ein Mal über den Seidenstoff ihres Nachthemdes und dann trat sie ein. Völlig in weiße Seide und Spitze gekleidet stand sie vor ihm. Ihre Brüste, kaum bedeckt zogen seinen Blick auf sich. Die schlanken, langen Beine und der wohlgeformte Po machten ihn schier wahnsinnig und ihr Gesicht, Gott ihr Gesicht war so liebreizend wie nichts zuvor. Schluckend stand er auf, blickte auf sie hinab und fuhr mit den Fingerspitzen über ihren Arm. „Du willst mich verführen.“ Seine Stimme war rau vor Erregung. Ein leichtes Ziehen machte sich in seiner Lendengegend breit und er konnte dem Verlangen sie gleich hier auf dem Boden so hart zu nehmen wie er nur konnte kaum widerstehen. Ein scheues Lächeln umspielte ihre Lippen und sie sah mit ihren unschuldigen Augen zu ihm auf die ihm von Anfang an schon den Atem raubten. „Und Funktioniert es?“ Ihre Stimme hüllte ihn ein und zog ihn in ihren Bann. Er wollte sie. Jetzt! „Oh ja!“ er konnte sich kaum noch zurückhalten und zog sie so sanft wie möglich zu sich. Seine Hände glitten über ihren Hintern und er streifte ihre Lippen mit den seinen. Langsam fing sie an sich an ihm zu reiben und ihre Brüste pressten sich durch den dünnen Stoff an seine Brust. Das war zu viel führ ihn. Mit einem raunen drückte er sie an die Wand und hob sie sanft an bis sie ihre Beine um seine Mitte schlang.
Nach dieser Nacht war nichts mehr wie vorher. Ihm war klar geworden das er sie liebte, und sie verschlang die Liebe die er ihr gab wie ein ausgehungertes Tier. Sie war glücklich mit ihm, und er mit ihr. Alles war perfekt, das typische Happy End, doch es ist ja noch kein Ende, die Beiden Leben ja noch und genießen ihr Leben. Es stellte sich heraus das Louie nur gelogen hatte um Finn dazu zu bringen mit Sophie zu reden und sie zu lieben. Und wie man sieht, es hat funktioniert. Die Beiden wurden Glücklich und wer weiß, vielleicht wird in ein paar Jahren Sophies Traum, ein eigenes Baby zu bekommen ja wahr werden.

The End.



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Tag der Veröffentlichung: 24.02.2013

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