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Prolog

Ich sah gerade den coolsten Menschen den ich kenne. Und zwar mich im Spiegel. Haltet mich ruhig für selbstverliebt. Denn das bin ich auch. Lächelnd zog ich meinen Lidstrich fertig und zog mir meine Lederjacke über mein Kleid. Dann schulterte ich meine Tasche und ging aus dem Haus. Meine persönliche Hölle würde beginnen. Schule. Von außen hin gab ich mich selbstbewusst und ich versuchte mir das auch einzureden, nur manchmal funktionierte das nicht so gut.
Als ich die große Eingangstür öffnete strömte mir schon das Parfum von Stacy, meiner Rivalin, entgegen. 
,,Oh Glow. Du hier?" fragte sie mit ihrer piepsigen Mädchenstimme. Sei selbstbewusst, sei selbstbewusst, sei selbstbewusst, redete ich mir beruhigend ein.
,,Das sollte ich wohl eher dich fragen, denn ich hab immer noch die besseren Noten Schätzchen." sagte ich und schnaubte verächtlich. Sie rümpfte die Nase. Ich warf elegant meine Haare zurück und sagte: ,,Ich muss dann auch in den Unterricht und verschwende das nächste Mal nicht meine Zeit, klar?"
Als ich ihr den Rücken zukehrte atmete ich nochmal tief durch und ging mit schnellen Schriten zum Unterricht. Im Klassenraum angekommen steuerte ich auf meinen Platz zu. Er war wie immer mit hunderten von Zetteln beklebt auf denen das Übliche stand: Schlampe, Bitch, Tusse... Ich zuckte mit den Schultern, riss die Zettel ab und setzte mich lässig auf meinen Platz. 
Innerlich dachte ich mir, Wie konnten sie nur so etwas tun? Aber eigentlich verstand ich sie ja. Ich war nie besonders nett zu Allen gewesen. Sie wollten es mir einfach nur heimzahlen. Ich seufzte und kreuzte meine Beine. Der Lehrer kam rein und fing mit dem Unterricht an.

***

,,Hey Dad." begrüßte ich ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
,,Hey Schatz." ,begrüßte er mich zurück, ,,Wie war die Schule?"
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Wie immer."
,,Tut mir leid."
,,Wieso? Sie können zurecht sauer auf mich sein. Du weißt wie gemein ich zu Ihnen war."
Er zuckte mit den Schultern. ,,Das wir in ein paar Wochen eh nicht mehr ein Problem sein." verkündete er. 
Ich sah ihn ungläubig an. ,,Hää?" 
,,Wir werden nach Malibu umziehen."

Der letzte Karton war gepackt, der Umzugswagen schon losgefahren. Alles war bereit, für einen Neuanfang. Ich war schon etwas traurig, als ich das Haus verließ. Schließlich war es das Haus in dem ich aufgewachsen war. Ich kannte nichts Anderes.
Andererseits freute ich mich aber auch. Auf die neue Schule und vielleicht ja auch neue Freunde, denn auf der hier hatte ich seit einem Jahr Keine mehr gehabt. Ich seufzte und stieg ins Auto wo Dad schon wartete. Er legte mir mitfühlend die Hand auf die Schulter.
,,Bereit Kleine?"
Ich nickte. ,,Ja. Bereit."
Er lächelte und fuhr aus unserer Straße. Aus unserer Stadt. Aus unserem bisherigem Leben.

***

Bewundernd starrte ich unser neues Haus an. Es war so schön. Es war blau und die Fensterrahmen waren weiß. Es lag nur wenige Minuten vom Meer entfernt und es gab eine Terasse.
,,Oh Mein Gott Dad! Es ist soo cool. Ich will reingehen!" rief ich begeistert aus und Dad warf mir lächelnd den Schlüssel zu. ,,Such dir doch schonmal ein Zimmer aus." sagte er noch bevor ich die Haustür aufriss. Wow, dachte ich, als ich den großen Raum sah. Die Böden waren mit weißen Fliesen versehen, aber die Wände waren noch karl. Hier würde prima das Wohnzimmer und die Küche reinpassen.
Neugierig ging ich weiter im Haus herum und landete schließlich in meinem Zimmer. Natürlich war es das größte Zimmer, abgesehen von dem ersten Zimmer, im ganzen Haus. Vor dem Fenster war wie  ein kleiner Podest, also der Boden war ein Stück höher, und da würde mein Bett perfekt stehen. Dann gab es noch eine kleine Nische und eine weitere Tür in der mein eigenes Bad lag.
Ich malte mir mein Zimmer schon aus. Meinen ganzen Möbel würden hier perfekt reinpassen und endlich hatte ich eine Nische. Sowas hatte ich mir schon immer gewünscht. 
Ich hörte die Schritte meines Dads die in mein Zimmer führten.
,,Hast du dein Zimmer schon gefunden?" fragte er und schaute sich im Raum um.
Ich nickte freudestrahlend. ,,Es ist perfekt."
Dad grinste. ,,Ich glaub uns wirds hier gefallen."
Wieder nickte ich. ,,Darf ich an den Strand?" fragte ich aufgeregt. Ich war noch nie am Meer gewesen. Bestimmt war es wunderschön.
,,Ich dachte schon du fragst nie." gluckste er und ich stürmte schon aus der Tür.

Ich hätte mir das Meer nicht besser vorstellen können. Die salzige Meeresluft schlug mir direkt ins Gesicht. Ich mochte den Geruch. Das Meer war tiefblau und wie ich gerade feststellte sehr tief. Als ich nur ein paar Meter in das kühle Nass gegangen war waren meine Beine schon fast ganz verschwunden. Zum Glück hatte ich meine Hotpants angezogen. Um meine Kleidung nicht nass zu machen ging ich auch schon raus. Das Wasser hatte gut getan, denn die Sonne knallte erbarmungslos auf mich herab.
Seufzend ließ ich mich in den Sand fallen und schloss meine Augen. Vielleicht würde meine Haut ja einen leichten Braunton bekommen. Augenblicklich musste ich an meine beste Freundin denken die ich vor Jahren mal hatte. Ann. Auch sie hatte immer eine braune Haut gehabt. Sie war immer so nett gewesen und dann musste ich alles kaputt machen. Nur weil ich dazu gehören wollte, aber auch das ging komplett den Bach runter. Ich war einfach nur noch eine Aussenseiterin. Vielleicht wird es hier ja besser, dachte ich mir, als mich plötzlich etwas Hartes am Kopf traf.
Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah einen Jungen mit brauner Haut und blonden Haaren. Er hielt einen Beachvolleyball in seiner rechten Hand und sah mich entschuldigen an.
,,Sorry. Hab falsch geworfen." sagte er und rieb sich den Kopf.
,,Ä-Ähm..Schon okay." sagte ich und lächelte ihn etwas unsicher an.
,,Ich bin Ty."
,,Glow."
Er grinste. ,,Ein ungewöhnlicher Name."
,,Hast du was gegen meinen Namen?" Ich schaute ihn fragend an.
,,Nein!" ,sagte er schnell, ,, Mir ist nur aufgefallen, dass der Name echt selten ist."
Ich lächelte. ,,Ist schon gut."
Er lächelte zurück. ,,Na dann. Bis irgendwann." verabschiedete er sich.
Ich winkte. ,,Ja. Bis irgendwann."
Er lief zu seinen Freunden zurück und sie fingen wieder an zu spielen. Ich musste feststellen, dass er gar nicht so schlecht war. Zum Glück bemerkte er nicht, dass ich ihn anstarrte. Das wäre mir nämlich echt peinlich gewesen. Doch irgendwann bemerkte einer seiner Freunde meine Blicke und zeigte mit dem Finger in meine Richtung. Schnell drehte ich den Kopf weg, aber meine geröteten Wangen würden mich wohl enttarnen.
Schnell stand ich auf, klopfte mir den Sand von den Kleidern und ging etwas widerwillig wieder zurück zu unserem neuen Haus. Als ich dort ankam begrüßte ich meinen Dad und ging dann in mein neues Zimmer. Kurzerhand beschloss ich mein Zimmer endlich mal einzuräumen. Als ich damit fertig war ließ ich mich erleichtert auf mein Bett fallen und schloss meine Augen. Ich sank in einen traumlosen schönen Schlaf..

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Familie und meinen Freunden :DD Auch meinen Strawberry-Kids auf BookRix xD

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