Hallo meine lieben Leser,
ich begrüße euch mit einem neuen OS von mir, diesmal versuche ich mich an ein etwas längeres Werk zu JohanxJudai (Spiritshipping). Ich finde es gibt hier viel zu wenig davon^^ Ich hoffe es gefällt euch und ihr habt Spaß dran. Ich werde noch ein zweites Kapitel (selber Inhalt nur mit Adult) on stellen.
Liebe Grüße
Eure Angelstar (animexx)/xxangelxx
Aktualisierung: Fehler wurden korrigiert, falls noch welche vorhanden sollten, bitte melden.
My first love <3
Angenehm warm schien die Sonne auf mich hernieder und umfing mich liebevoll mit ihren warmen, goldenen Strahlen. Genüsslich streckte ich mich und blickte in diesen unendlich blauen Himmel. Ich liebte den Sommer und das nicht nur, weil es eine der warmsten Jahreszeiten war sondern auch, weil die Natur dann in voller blühte Stand, ebenso wie die Duell Academy. Sobald die ersten Strahlen der Sonne die grimmigen Wolken durchbrachen und die Welt aus ihrem tristen, grauen Schleier befreite, herrschte hier reges Treiben. Die Schüler kamen aus ihren Unterkünften und wuselten auf den Campus umher. Außerdem konnte man bei diesem herrlichen Wetter nichts anderes, als gute Laune besitzen. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und grinste, selbst Dr. Chronos hatte sich von der Euphorie, die die Sonnenstrahlen bei jedem auslösten, anstecken lassen und schien zur Abwechslung mal etwas nachsichtiger zu sein, vorallem mit mir. Heute war Samstag, also kein Unterricht. Und so liess ich es mir auch nicht entgehen, etwas auf dem Dach unserer Academy zu faulenzen. Hane Kuribo, mein kuscheliger Duellgeist pflichtete mir mit einem schnurrähnlichen Laut bei. Was Johan wohl gerade machte? Bei dem Gedanken an den liebevollen Norweger lief mir ein angenehmer Schauer über den Rücken. Selbst das intensive Blau des Himmels konnte nicht schöner sein, als diese funkelnden Smaragde. Johan. Ich seufzte leise, wir waren Seelenverwandte und noch nie hatte ich mich einem Menschen so nahe gefühlt, wie ihm. Egal wo ich war, Johan war nicht weit und umgekehrt. Das Quietschen der rostigen Tür des Daches und herannahende Schritte liessen mich schmunzeln. Schnell fing ich mich und tat so, als würde ich schlafen. Ein Schatten fiel auf mein Gesicht und ich spannte vor Erwartung die Muskeln. Warum war ich so aufgeregt? Kuribo flatterte aufgeregt mit seinen Flügeln und stieß aufgeregte Laute aus, als er Ruby begrüßte. "Judai?," fragte mich der Norweger leise und tippte mich an. Diese Stimme, war sie schon immer so sanft und samten gewesen? Schauer liefen mir über den Rücken. Seine Berührung, auch wenn es nur ein stupsen meiner Schulter war, fühlte sich wie ein elektrisierender Stromschlag an. Am liebsten hätte ich die Augen aufgerissen und Johan freudig begrüßt. "Judai, bist du wach?," sein Atem streifte mein Ohr und ich glaubte eine Sekunde lang mein lauter Herzschlag würde mich verraten. Warum reagierte ich so heftig auf Johans Stimme, sonst war es doch auch nicht so. Irgendetwas war heute anders. Alles war für mich verstummt, nur das unaufhörliche Pochen meines Herzens und das laute Rauschen meines eigenen Blutes war in meinen eigenen Ohren zu hören. Es war so laut, dass ich daran zweifelte, dass Johan es nicht hören konnte. Er legte eine Hand an meine Wange. Sie war so unglaublich warm und weich! Er murmelte etwas von Fieber und ich spürte einen leichten Luftzug, als hätte er mit den Kopf geschüttelt. Es wurde kurz wieder hell hinter meinen Lidern, dann beugte sich Johan wieder über mich. Ich spürte die Hitze, die von seinem Körper ausging, wollte er etwas das tun, woran ich gerade dachte? Seltsamerweise stiess mich diese Vorstellung nicht ab. Ein leichter Windhauch liess die Blätter leise rascheln und ich zog die Nase leicht kraus, als mich einige meiner Haarsträhnen im Gesicht kitzelten. Johan stoppte in seiner Bewegung und ich fühlte seinen Blick, tonnenschwer und atemverschlagend, auf mir ruhen. Sein Daumen strich über meine Wange, dann über meine Lippen. Tausende von Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch umher und es zeriss mich fast vor Spannung. Der Norweger seufzte, wie voller Sehnsucht, doch dann schien er sich wieder zu fangen und rüttelte etwas fester an meiner Schultern, auch seine Hand war von meiner Wange verschwunden. Diese Stelle meines Gesichts fühlte sich nun unglaublich kalt und fremd an. "Judai, wach auf," seine Stimme war immernoch sanft, doch hörte ich deutlich den Nachdruck aus ihr heraus. Seufzend schlug ich meine Augen auf. Johan war noch immer über mich gebeugt und ich sah direkt in seine funkelnden Smaragde. Es war, als würde mich dieser Wirbel aus grün verschlingen, zu gerne wäre ich in seinen Augen ertrunken. Er schien das selbe von mir zu denken. Plötzlich war er verschwunden und die Sonne blendete mich. Murrend richtete ich mich auf und strich mir übers Gesicht. Meine Anspannung löste sich, nur das beflügelnde Gefühl in meiner Magengrube blieb. "Na, ausgeschlafen," lachte der Blauhaarige und musterte mich kurz. "Mh," antwortete ich ihm und stand dann auf, sofort legte ich einen Arm um seine Schulter. "Heute ist so schönes Wetter, lass uns was unternehmen!" Er sah mich überrascht von der Seite an. Kuribo und Ruby tollten miteinander und rollten als ein plüschiger Ball, an uns vorbei. "Wie wärs mit schwimmen gehen?" "Bist du ein Hellseher?" "Nein, aber was soll man sonst an so einem heißen Tag machen, als Eis essen und schwimmen?" Wie auf Kommando begann mein Magen zu grummeln und eine zarte Röte legte sich, wie ein Schleier, auf meine Wangen. "Ich sags doch, Eis essen und schwimmen," lachte Johan weiter und seine Augen funkelten amüsiert. Mit einem Nicken pflichtete ich ihm bei. "Dann mal los."
~*~
"Wo warst du die ganze Zeit Aniki?!" Shô sah mich anklagend an. Ich hob abwehrend die Hände und setzte zu einer Ausrede an, doch Johan kam mir zu vor. "Chronos hat uns abgefangen und uns verdonnert, einige Bücher aus dem Lager zu holen," sein Blick war ernst auf Shô gerichtet. Hätte Shô vermutlich gehört, das ich auf dem Dach gefaulenzt hatte, würde er mir wieder Vorwürfe machen, dass ich vielleicht etwas mehr Zeit mit meinen Freunden verbringen sollte. Seitdem Johan in mein Leben getreten war, vernachlässigte ich den Kleinen ganz schön, fiel mir auf. Da war es nur zu normal, dass er eifersüchtig reagierte, wenn er hörte das ich mit Johan unterwegs war. Ich konnte doch auch nichts dafür! Der Norweger zog mich eben an, wie die Motte das Licht. Außerdem konnte ich mit ihm einfach über alles reden. "Das ist wieder typisch, kaum lässt man euch Beide alleine, müsst ihr gleich wieder irgendwelchen Mist verzapfen." Das war Asuka. Shôs misstrauische Mine hellte sich auf, vermutlich glaubte er Johans Aussage jetzt. Still dankte ich Asuka für ihren Vorwurf. "Hast du mich etwa gesucht?", fragte ich meinen 'Bruder' nun. Wir waren nicht wirklich Brüder, aber Shô nannte mich immer so. "Ja," platzte es etwas zu patzig aus ihm heraus. Er war gekränkt. "Wir wollten fragen, ob ihr vielleicht Lust habt, mit uns und den Anderen schwimmen zu gehen." Überrascht hob ich meine Brauen. "Klar! Das hatten wir sowieso vor," lächelte ich ihn an und er wurde versöhnlicher. "Das freut mich," strahlte Hell Kaisers kleiner Bruder nun. "Aber zuerst sollten wir etwas Essen gehen. Juudai hat nämlich Hunger." Mischte sich Johan wieder ein. "Dafür habe ich bereits gesorgt," sagte Asuka stolz. "Ich habe einige Bentos zubereitet, die können wir am Strand essen."
Es gab nur einen einzigen, zugänglichen Strand an der Duell Academy und dieser war ziemlich gut besucht. Vor Überraschung weiteten sich meine Augen. Das Wasser funkelte und glitzerte verführerisch und der Lautstärkepegel erweckten die Lebensgeister meiner Frohnatur. "Na, hab ich zuviel versprochen?," fragte Fubuki neckend und stiess mich leicht an. "Das ist der Wahnsinn," entfuhr es mir eine Spur zu aufgeregt und ich spürte die Hitze in meinem Gesicht hoch steigen. Johan schmunzelte leich, schnappte sich jedoch meine Hand und zog mich am Handgelenk mit. "Den letzten beissen die Hunde!" Mit mir im Schlepptau stürmte er los, sein glockenhelles Lachen liess mein Herz schneller Schlagen. "Hey das ist fies, du bist zu früh losgerannt!" Der Wind rauschte in meinen Ohren, ich fühlte mich, als würde ich schweben. "Judai?" Da wa sie wieder diese liebliche, verführerische Stimme, die sich tief in mein Herz einschlich. "Ja?," hauchte ich atemlos und mein Blick wanderte hoch zu diesen unglaublich tiefen Bergseen. "Ehm," Johan schmunzelte, beugte sich dann zu mir hinunter. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Er blickte dabei fest in meine Augen. "Du kannst meine Hand ruhig wieder los lassen, die anderen gucken schon komisch." Mein Herz setzte erneut aus. So rau und verführerisch hatte seine Stimme geklungen, ich unterbrach meine schwärmerischen Gedanken und blickte dann zu meiner Hand hinunter. Unsere Finger hatten sich ineinander verharkt und seine Hand strahlte eine unglaubliche Wärme aus. Sollte ich sie wirklich loslassen? Moment. Verwirrt blickte ich Johan an, er hatte ein fesches Grinsen aufgesetzt und nickte langsam. Ich spürte, wie mein Gesicht noch einige Nuancen röter wurde. Hektisch liess ich seine Hand los und plumste auf den Boden. "Gomen," nuschelte ich leise und schnell."Macht nix, nur wenn die Anderen dabei sind sollten wir das lassen." Er drehte sich um und half die Decke auszubreiten. Shô kam auf mich zu. "Alles ok, Aniki?" Er ging in die Hocke und musterte mich besorgt. Nur wenn die anderen dabei sind, sollten wir das lassen. Hatte er das gerade wirklich gesagt, oder fantasierte ich schon. Shô half mir auf und mit roten Wangen setzte ich mich zu Asuka, Kenzan, Jim und den Anderen. Ich vermied es Johan anzusehen. "Hier," lächelnd reichte mir Asuka eines ihrer selbstgemachten Bentos. "Danke," nuschelte ich immernoch peinlich berührt. Warum verhielt ich mich wie ein verliebtes Mädchen in Johans Gegenwart. Vorsichtig sah ich aus dem Augenwinkel zu ihm, er unterhielt sich mit Kenzan und Jim auf Englisch. Ich fluchte innerlich, meine Englisch Kenntnisse waren nicht besonders gut, wenn sogar, gar nicht vorhanden, doch konnte ich ein paar Mal meinen Namen heraushören. Ich schrumpfte innerlich zusammen, sie redeten über mich und ich verstand nichts! Schmollend stocherte ich mit meinen Stäbchen in mein Bento herum. Asuka hatte sich wirklich viel Mühe gegeben und unter normalen Umständen, hätte ich Meines auch sofort verschlungen, doch der Appetit war mir vergangen. "Hast du keinen Hunger?," Shô machte sich wirklich Sorgen um mich, ich konnte es ihm nicht verdenken. Schwach lächelte ich ihn an. "Wenn du keinen Hunger hast, gib es mir," gierig wollte Fubuki nach meinem Bento greifen, doch Asuka schlug ihm auf die Finger. "Wenn er es jetzt nicht isst, isst er es später. Und wehe du frisst es ihm weg, Brüderchen." Sie klang leicht gekränkt, doch verbarg sie es gut und reagierte sich gleich an Fubuki ab. Ich hatte vergessen, dass Asuka mich sehr mochte. "Du hast recht, bestimmt habe ich später Hunger, aber ich werde es trotzdem mal probieren," munterte ich die Blonde Obelisk Blue Schülerin auf. Sie lächelte dankbar und ich fuhr Shô durchs Haar und verstrubbelte es. Auch er schien sich nun etwas zu beruhigen und vertiefte sich in einen Streit mit Manjyome, der Asuka schmachtende Blicke zuwarf, oder es zumindest versuchte.
Ich versuchte einen Shrimp herauszufischen, die ass ich am liebsten, doch er rutschte immer wieder aus meinem Griff. Ich zerquetschte ihn fast, doch irgendwie, war heute einfach nicht mein Tag, er rutschte zwischen den Stäbchen heraus. Ich wollte gerade lauthals anfangen zu Fluchen, als mir ein Shrimp direkt vor die Nase gehalten wurde. Verwundert folgte ich den Arm und sah direkt in Johans Augen, nicht schon wieder! Ich versuchte mich am Riemen zu reißen und zwang mir ein Lächeln auf, was in einen Lachen endete. Zwischen Johans Lippen blickte noch die kleine Flosse heraus und er grinste mich verschmitzt an. Dieses Bild war so komisch, dass ich einfach nicht anders konnte, als zu lachen. Die Anderen stimmten ein, als sie den Verursacher meines Anfalls sahen. Schwupps. Die Flosse war verschwunden und fasziniert beobachtete ich Johans Hals. "Mund auf," sagte er und ich konnte nicht anders, als ihm zu gehorchen. Er fütterte mich mit einem Shrimp und ich genoss es sichtlich, dass mir diese Aufmerksamkeit zuteil wurde. "Lecker, das hast du wirklich gut gemacht Asuka. Das ist das beste Bento das ich je gegessen habe." Ob es nun daran lag, dass Johan mich fütterte oder nicht, konnte ich nicht sagen, doch er blickte mich so intensiv an, dass ich angst hatte, er könnte vielleicht meine Gefühle erraten. Schüchtern wandt ich meinen Blick ab und begann unauffällig ein Gespräch mit Shô über Duellmonsters.
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Das kühle Nass, welches meine Haut umschmeichelte und mich sehr erfrischte, war einfach herrlich. Solch eine Abkühlung hatte ich gebraucht! Endlich bekam ich wieder einen klaren Kopf, doch sollte das nicht von langer Dauer sein. "Hey Aniki, spielst du mit uns Wasserball?" Mit der Hand wedeln rief mich der kleine Grünhaarige. Ich kam seiner Aufforderung nach. Es machte Spaß einfach mal abzuschalten und sich nicht immer den Kopf zerbrechen zu müssen. Shô, Asuka, Jim und ich bildeten Team eins, in Team zwei waren Fubuki, Manjyome, Kenzan und Johan. Ich schluckte, als mein Blick seinen nackten Oberkörper streifte, warum musste er auch so verdammt heiß aussehen? Heiß? Ich fand Johan wirklich heiß? Oh Mann Judai, du musst endlich deinen klaren Menschenverstand benutzen und nicht weiter durch die Gegend träumen, ermahnte ich mich selbst. Aber wer konnte es mir verdenken, im Gegensatz zu mir war er wirklich muskulös und diese helle Haut stand ihm wirklich gut und dann noch diese glitzernden Wassertropfen, die ihn wie funkelnde Perlen schmückten.
Eine heftige Schlacht entbrannte zwischen unseren Teams. Wir waren fast genau gleich stark, vorallem da Johan und ich bei fast allem auf den gleichen Niveau standen, die schulischen Leistungen mal ausser Acht gelassen. Wozu brauchte man Mathe bei Duellmonsters? Die Angriffs- und Verteidigungspunkte konnte man doch auch so sehen und bei den Lebenspunkte brauchte man nicht unbedingt ein Akademiker zu sein, um zu erahnen welchen Schaden ein zerstörtes Monster oder ein direkter Angriff verursachten. "Judai pass auf!," schrie jemand. Doch es war bereits zu spät. Der Ball traf mich hart am Kopf. Augenblicklich gaben meine Füße nach und es war, als würde weiche Watte meinen Kopf einhüllen, ich nahm alles nur noch dumpf war. Welcher Schwachkopf war auch auf die grandiose Idee gekommen, einen normalen Ball, als Wasserball zu nehmen?
Ich wurde an den Armen hochgezogen, irgendjemand trug mich zum Ufer zurück. Verschwommen sah ich blaugrünes Haar. Johan roch so gut! Ich kuschelte mich etwas näher an seiner Brust, der wiegende Schritt machte mich schläfrig oder kam dass von dem Schlag? Es war mir egal, ich war einfach so unglaublich müde. Ich spürte noch, wie ich auf ein Handtuch abgelegt wurde und mir Johan zärtlich durchs Haar striff, dann war ich eingeschlafen.
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Ich blinzelte verwirrt. Mein Schädel brummte und ich fühlte mich seltsam schlapp. Es roch scharf nach Desinfektionsmittel. Ich war im Krankenhaus? Wie kam ich denn dahin? Ich schüttelte den Kopf und griff mir sogleich fluchend an meine Schläfe. Leicht reibend versuchte ich den wütenden Pein in meinem Schädel zu beruhigen. Nein, dass war nicht das Krankenhaus, dass war das Krankenzimmer der Duell Academy, aber wie kam ich hier hin? Hatte mich Johan nicht zurück an den Strand gebracht? Der Schmerz liess grummelnd nach, gerade soviel, dass ich mich aufrichten konnte. Ich spürte ein Gewicht auf meinen Beinen. Johan lag, halb sitzend auf einen Stuhl, den Kopf auf seinen Armen gebettet, auf meinen Beinen. Er schlief. Er war wohl nicht von meiner Seite gewichen. Er trug noch seine nasse Badehose, nur ein ärmelloses Muskelshirt hatte er sich überzogen, es war schwarz und stand ihm sehr gut. Ich beugte mich leicht vor und betrachtete seinen Strubbelkopf, sein Gesicht konnte ich nicht sehen. Ob sich sein Haar so weich anfühlte, wie es aussah? Vielleicht sollte ich mich davon selbst überzeugen und dadurch streichen, doch was wenn er dann aufwachte? Zögernd streckte ich meine Hand aus und starrte scheu auf seinen Hinterkopf. Vorsichtig strich ich langsam über sein Haar. Es war so unglaublich weich, viel weicher als Meines oder das von Kuribo. Ich zuckte zusammen, als Letzterer mit einem freudigen quieken um mich herum schwebte. Sofort zog ich meine Hand zurück und versuchte meinen plüschigen Freund zu beruhigen. Plötzlich wurde meine Hand festgehalten und ich blickte erschrocken, wie ein aufgeschrecktes Kaninchen, in zwei smaragdfarbene Seelenspiegel, die mich sogleich in ihren Bann zogen. Zögerlich versuchte ich meine Hand nocheinmal zurückzuziehen, doch Johan hielt sie fest. Der Norweger sah mir fest in die Augen und eine Gänsehaut breitete sich über meinen gesamten Körper aus. Da war er wieder, dieser intensive Blick. Ich fragte mich worüber mein Seelengefährte gerade nachdachte und ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Dann stand er auf, schien kurz unschlüssig zu sein und rückte seinen Stuhl näher ans Kopfende des Bettes. Meine Hand hielt er jedoch die ganze Zeit fest. Er setzte sich wieder und nahm sie nun in beide Hände. Leicht strich er mit dem Daumen über meinen Handrücken und ich schluckte trocken. Wie geht es dir Ju-Chan? Ich habe mir ziemliche Sorgen gemacht. Du bist einfach umgekippt." Umgekippt? Hatte mich nicht ein Ball am Kopf getroffen? "Mir geht es gut, danke. Es tut mir leid, dass du dir sorgen gemacht hast." Meine Stimme klang mir selbst fremd, so rau und kraztig hörte sie sich an und ich verstummte hastig. "Die Ärztin sagte du hättest einen leichten Sonnenstich." Er klang noch immer besorgt, aber da war noch etwas. Auch sein Blick verriet mir etwas. Aber worüber dachte er die ganze Zeit nach. "Ich hatte mir schon gedacht, dass etwas nicht stimmte, du warst heute so anders, so liebestrunken." Mein Herz setzte aus, naja zumindest hätte es mich nicht gewundert, wenn es das getan hätte. Eine unglaubliche Hitze stieg mir ins Gesicht und ich wurde puterrot. Bestätigt beugte sich Johan etwas vor, er blickte mich ernst an. Er fing meine andere Hand ein und drückte mich in die Kissen. Ich bekam angst, er wirkte plötzlich so verändert. "Hab ich recht Ju-Chan?" Sein Griff verstärkte sich und begann zu schmerzen. Am liebsten hätte ich ihn weggeschubst, so eine heiden Angst jagte er mir ein und dann dieser Blick. Ich schrumpfte unter ihm zusammen, jegliches Hochgefühl, welches von mir Besitz ergriffen hatte, war verflogen. So kannte ich Johan nicht. Und wie er dieses Ju-Chan betonte, so bedrohlich. Er wiederholte seine Frage nocheinmal und ich schluckte heftig. "Kann es sein, dass du verliebt bist?" Er hatte voll ins Schwarze getroffen, auch wenn ich es mir nicht ganz so eingestehen mochte, in meinen besten Freund verliebt zu sein, dennoch nickte ich leicht. Ich konnte nicht anders. Johans Blick, er wirkte so verzweifelt. Er liess mich frei und nahm stattdessen meinen Kopf zwischen seine Hände, warm ruhten sie auf meinen erhitzten Wangen. Seine Augen sprühten Funken und mein ganzer Leib erzitterte, als er sich zu mir hinunter beugte. Unsere Nasenspitzen berühten sich fast. Ein aufgeregtes Keuchen entfuhr mir, es schien ihm zu gefallen, konnte es denn möglich sein, dass.....? "Du gehörst mir," es war nur ein Hauchen, doch hallten diese drei Worte so gewaltig in meinen Kopf, als hätte eine Explosion mein Gehör erzittern lassen. Ich wagte es nicht mich auch nur einen Millimeter zu bewegen, solch eine Spannung herrschte im Raum. Unaufhörlich hämmerte meine Herz gegen meine Brust und ich fragte mich, ob die Wucht dieser Schläge, meinen Brustkorb zum bärsten bringen konnte. Ich liess mir seine Worte nochmal durch den Kopf gehen, als mein Blick auf seine Lippen fiel, unbewusst befeuchtete ich die meinen. Er war so nahe, so verdammt nahe! Nur noch wenige Zentimeter und ich konnte ihn kosten. Sollte ich es wagen? Ich versuchte in seinen Augen zu lesen, doch er schien sich völlig vor mir zu verschliessen. Plötzlich überbrückte er die letzten Zentimeter und legte seine weichen Lippen behutsam auf meine Eigenen. Ein Blitz zuckte vor meinen Augen und entlud sich mit gewaltiger Energie in meinem Körper. Ich fühlte mich, als würde ich schweben, so leicht und schwerelos. Er fühlte sich so gut an, jetzt wusste ich auch, warum der Erste Kuss etwas besonderes war. Nie wieder würde ich das vergessen. Aus Reflex schlang ich meine Arme um seinen Nacken und seufzte wohlig. Leicht stupste seine Zunge gegen meine Lippen und ich öffnete meinen Mund, bereitwillig, ein Stück. Ein seltsames Gefühl durchfuhr mich. Scheu erkundete die Besucherin das neue Terrain, als sie soweit alles ausgeplündert hatte, begann sie neugierig und mutiger die Bewohnerin anzustupsen. Johans Blick war fest auf mich gerichtet und er schien in jeder meiner Reaktionen zu lesen, zumindest kam es mir so vor. Schüchtern stieg ich auf das Spiel ein und ein feuriger Kampf begann zwischen unseren Zungen. Ich war unterlegen und fügte mich schlussendlich der Gewinnerin. Johan grinste leicht in den Kuss hinein, ich tat es ihm gleich. Behutsam löste er den Kuss und sah mir tief in die Augen. "Ju-Chan...," hauchte er so leise, das ich es fast nicht verstanden hätte. "Johan, ich..." Erneut versiegelte er meine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss und erneut schmolz ich wie heißes Wachs unter seinem Blick. Er hauchte leichte Schmetterlingsküsse auf meinem Hals, die Stellen begannen zu kribbeln, ich nahm alles nur noch durch einen rosaroten Schleier war. Konnten mich ein paar Küsse so erregen? Leicht knabberte er an meinem Hals und ich grub meine Hände in sein Haar. Ihm entfloh ein leises Stöhnen, ich hatte noch nie einen schöneren Laut gehört. Ich zerging, vor Verlangen, innerlich und meine Hände begannen zu zittern. Nur zu deutlich konnte man mir die Erregung ansehen, Johan ging es nicht besser. Liebestrunken wollte ich mich ihm ganz hingeben, doch plötzlich schreckte er zurück, seine Wangen glühten förmlich, bestimmt hätte man sie selbst dann noch sehen können, wenn es dunkel war. Irritiert streifte ihn mein Blick, er stand hektisch auf, nuschelte ein: "Entschuldige." Und floh regelrecht aus mein Krankenzimmer, verwirrt hatte ich ihn versucht zurück zu halten, doch er war meinem Griff entwischt. Ich war halt nicht so stark, wie er. Allmählich begann mein Verstand, der ausgesetzt hatte, wiede zu abeiten. Mein Herzschlag normalisierte sich und auch diese unsäglichen Kopfschmerzen waren zurückgekehrt. Ich fuhr mir, mit einem Finger, über die Lippen. Johans Lippen waren nicht nur so rot wie süße Kirschen, sondern sie schmeckten auch so süß! Oh Mann Juudai, du hast gerade deine Freundschaft zu Johan zerstört. Naja, oder war es Johan, immerhin hatte er die Iniative ergriffen und nicht ich. Schon komisch, wie sich das Schiksal so fügte. Ich schüttelte entrüstet den Kopf, ich musste mit Johan reden, ich musste wissen, ob er auch so fühlte, so wie ich. Ich war wohl wirklich in ihn verliebt. Scheiße, ich war in meinem besten Freund verliebt, vielleicht hatte Johan gar nicht vorgehabt mich zu küssen, doch warum hatte er dann so seltsam reagiert, als er erfuhr das ich 'womöglich' verliebt war?
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Fragen über Fragen. Wie verrückt zermatterte ich mir mein Hirn, doch kam ich zu keiner Antwort. Ich war am späten Nachmittag des selben Tages entlassen worden. Ich war wirklich von dem Ball getroffen worden, doch hatte dieser mich nicht ausgenockt, sondern kurz darauf der Sonnenstich. Ich hatte wohl einiges durcheinander gebracht. Mit angezogenen Knien, kuschelte ih mich weiter in das Kissen meines Bettes. Mir ging es dreckig und ich machte auch keinen Hehl daraus. Natürlich hatte ich versucht mit Johan zu sprechen, doch der Andersen war wie vom Erdboden verschluckt und Jim wollte mir auch nichts sagen, die einzigen, die mich versuchten aufzuheitern waren Shô und Kenzan. Wobei der Dinofreak mehr zu wissen schien, als er mir sagte. Aufgeregt wuselte der Türkishaarige durchs Zimmer, ich hatte ihm nichts von dem Zwischenfall im Krankenzimmer erzählt. "Es kann jeden Mal passieren, das man von einem Sonnenstich ausgenockt wird. Zumindest erklärt das dein komisches Benehmen, nichts wofür man sich schämen muss, Aniki." Ich lächelte in mich hinein, Shô hatte wirklich keine Ahnung. "Hauptsache dir geht es jetzt wieder gut, Aniki." Kenzan drängte sich an Shô vorbei und setzte sich zu mir auf die Bettkante. "Wenn es so einfach wäre," nuschelte ich hilflos in meine Decke und zog sie mir beschämt über den Kopf. Sofort senkte sich die Matratze ein weiteres Mal. "Es wird bestimmt keiner lachen," versuchte Shô mich auzumuntern. Ich zog die Decke ein Stück hinunter. "Er wird das sicher verstehen. Da brauchst du dir keine Sorgen machen." Ertappt wurde ich rot und Kenzan grinste mich wissend an. Verdammt, woher wusste er das. "Reden wir hier noch vom selben Thema?," verwirrt zog der Kleinste in der Runde die Augenbrauen nach oben. Ich schrumpfte zusammen. "Vielleicht," hauchte ich leise und traute mich nicht meine Freunde anzusehen. "Hä?" Shô legte den Kopf schief. "Wie meinst du das, Aniki?" Vielleicht half es, wenn ich darüber sprach? "Naja...," druckste ich nervös herum und versuchte mir die Worte zurecht zulegen, aber es klappte nicht so ganz. Ich konnte ja schlecht sagen: "Hey Shô, ich hab mich in Johan verliebt und auch noch einen ziemlich seltsamen Traum von ihm gehabt, in dem er mich geküsst hat." Wobei das mit dem Traum, eher gelogen war. Ich hatte dieses Thema für mich abgehakt und als erledigt betrachtet. Wenn ich nicht wollte das sich etwas zwischen mir und Johan etwas veränderte, so würde ich halt versuchen den Vorfall zu vergessen und meine Gefühle zu unterdrücken. Ich seufzte wehmütig, warum war alles immer so kompliziert? Shô der genug von meinem 'Luftlöcher-Starren' hatte wedelte hastig mit der Hand vor meinem Gesicht herum. "Was bedrückt dich? Du kannst es mir ruhig sagen," versuchte er mit sanfter Stimme mich zum Weiterreden zu bringen. "Er ist verliebt," warf Kenzan wie selbstverständlich ein und zwinkerte mir aufmunternd zu. Erschrocken weiteten sich meine Augen und nach Shôs Blick zu urteilen, musste ich wie ein erschrockenes Kanninchen ausgesehen haben. Kenzans Aussage verwirrte den kleinen Bruder von Hell Kaiser noch mehr und ich betete innerlich, dass jetzt irgendetwas passieren würde, doch Kami hatte kein erbarmen mit mir und ich erlag schließlich dem Unvermeidbaren. Ich schluckte schwer, als Kenzan zu einer Erklärung ansetzte, doch es kam ganz anders. "Quatsch, Juudai ist doch nicht verliebt." Mir stockte der Atem, wie...? Ich traute mich nicht meinen Blick zu wenden und blieb lieber unter meiner schützenden Bettdecke verkrochen. Diese Stimme, seit wann war er hier? Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sich die Tür geöffnet hatte. Es näherten sich Schritte. "Obwohl, wenn es wahr sein sollte, wüsste ich doch zu gerne, wer dir dein Herz geraubt hat, Juu-Chan." Er blieb direkt vor mir stehen und ich wagte es nicht mich zu bewegen. Undeutlich nahm ich seine Silhouette durch den dünnen Stoff wahr. Ich hatte das Gefühl, als würde eine eiskalte Hand nach meinem Herzen greifen und dieses erdrücken wollen. Nur zu frisch waren noch die Erinnerungen aus dem Krankenhaus. Es hatte sich etwas grundlegendes zwischen mir und Johan verändert, etwas wovor ich angst hatte und insgeheim hoffte, dass unsere Freundschaft weiterhin auf eine gewissen Art und Weise bestehen würde. Ich fiepte erschrocken als Johan nach der Decke griff und sie in einer fließenden Bewegung von meinem Kopf zog. Mit geweiteten Augen und rasenden Herzen saß ich da, die Knie angewinkelt und mit den Armen umschlungen, versuchte ich möglichst viel Abstand zwischen mir und Johan zu bringen. Anscheinend nichtsahnend und wie selbstverständlich, liess sich der Norweger locker neben mich sinken und funkelte mich mit dunklen Smaragden an. "Ehm, ihr glaubt doch nicht Ernsthaft, dass ich mich verliebt habe, oder? Leute, immerhin bin ich es, Judai. Ich interessiere mich nur für Dullmonsters,"versuchte ich ungeschickt aus der Situation zu entschwinden. Doch leider erntete ich nur missverständliche Blicke. Ergeben seufzte ich und setzte zu einer Erklärung an: "Nagut, vielleicht hab ihr Recht und ich bin verliebt, was ist daran so schlimm?" Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Johans Reaktion, er war ungewohnt emotionslos. "Das ist doch schön," freute sich Shô und setzte sich neben mich, auf die andere Seite des Bettes. "Und wer ist es?," fragte nun Kenzan unsicher, mit einem bedeutungsvollen Blick auf Johan. Nervös biss ich mir auf die Lippen, wie konnte ich jetzt wieder aus dieser Situation herausgeraten? "Ehm, also, ich kenne ihren Namen nicht.....",Kami steh mir bei, betete ich innerlich," ....ich habe sie nur ein paar Mal gesehen...." Ich lief putterrot an, lügen konnte ich noch nie besonders gut, doch hoffte ich, dass meine Freunde nun Ruhe geben würden. Ganz zum Gegenteil meiner Erwartungen, schienen zumindest zwei meiner Freunde nun ganz hibbelig auf eine ausführlichere Beschreibung besagter Dame zu warten. Ich musste innerlich schmunzeln, dass war typisch für die Beiden. Ich wollte ihnen gerade ewas über meine Fantasie-Freundin erzählen, als Johan mir ins Wort fiel. Sein Blick war fest auf mich gerichtet und ich spürte, dass er mir meine Story nicht abkaufte. "Shô, Kenzan ich habe vergessen euch etwas zu sagen. Fubuki sucht euch, er möchte eure Meinung zu etwas wissen. Vermutlich hat er mal wieder irgendetwas ausgeheckt, könntet ihr ihn bitte aufsuchen?" Hatte ich mich geirrt oder leuchtete Johans Augen einen kurzen Moment golden auf? "Wenn es sein muss, komm Shô...." "Aber-...!" Unbeholfen zog der Dinofan den Kleineren am Handgelenk nach draußen, aber nicht ohne mir nochmal grinsend zu zuzwinkern. Verdammt, auch er hatte meine Lüge durchschaut! Ich musste für meine Freunde wirklich wie ein offenes Buch sein! Als die Tür sich wie in Zeitlupe schloss, war es als würde die Temperatur um einige Grad im Raum abfallen. Unbehagen machte sich in mir breit, wann hatte ich angefangen mich so in Johans Gegenwart zu fühlen? War es schon vor dem Kuss oder erst später? Unsicher sah ich zu ihm hinüber, er richtete sich etwas auf und krabbelte zu mir an die Wand. Der Sicherheitsabstand, denn ich heimlich aufgebaut hatte war futsch. Mist! "Jetzt mal ganz ehrlich Juudai, bist du wirklich in ein Mädchen von hier verliebt? Komm schon, mir kannst du es sagen. Ich bin dein bester Freund." Ich schluckte, innerlich schrie und wütete ich. Gerade deswegen kann ich es ihm ja nicht sagen, weil er mein bester Freund ist, mein Seelengefährte, wie wir uns liebevoll untereinander bezeichneten. Der Blick des Eropäers war so zwingend und drängend, dass es mir immer schwerer fiel ihm zu widerstehen. "Nein!" schrie ich,"ich kann nicht!" Schnell war ich aufgesprungen, Johan fing eine Hand von mir ein, doch ich riess mich los und rannte hinaus.
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Tränen rannen mir übers Gesicht und mein Herz pochte unaufhörlich gegen meine Brust. Meine Lungen brannten und die nackten Füße schmerzten mir, als ich in den Wald rannte. Weg! Ich muss hier weg, ich hab schon zuviel kaputt gemacht! Die dunklen Wolken brachen auf und gaben den kostbaren Schatz des Weltalls preis. Funkelnd schienen die Sterne auf mich herab und der helle Mond leuchtete mir den Weg. Dumpf nahm ich Johans Stimme wahr, er rief nach mir und er schien mir zu folgen. Mein Sicht verschwamm und ich rannte blind weiter, versuchte mein Tempo zu beschleunigen, doch schon jetzt gab mein Körper auf. Ich stolperte über einen Ast und viel unsanft auf den weichen Moosboden, spitze Steinchen bohrten sich in meine Haut. Wütend über meine eigene Ünfähigkeit, schlug ich mit der Faust auf den Boden und liess all meinen Gefühlen freien Lauf. Ich schrie meine Wut hinaus und weinte bitterlich. Konnte es denn noch schlimmer werden? Ich war innerlich zerrissen. Unheimlich gerne würde ich meinen Gefühlen für Johan nachgeben, doch würde ich damit meine Freundschaft zu ihm zerstören. Außerdem würde er mich verachten, mich wegstossen, wie eine Abscheulichkeit. Diese Liebe war verboten, sie durfte einfach nicht existieren, ich würde Johans und meine Zukunft damit zerstören! Es war doch zum verrückt werden. Schluchzend und zitternd kauerte ich mich mit bebendem Körper zusammen und hoffte einfach zu sterben. Johan war näher gekommen, zu nah! Mühsam rappelte ich mich wieder auf, mein Fuß schmerzte höllisch, doch ich durfte ihm nicht begegnen. Es war falsch, es durfte einfach nicht sein. Mit zusammengebissenden Zähnen kämpfte ich mich weiter und weiter. Der Wald lichtete sich und ich erblickte das kahle Antlitz einer steilen Klippe. Vielleicht hatte Kami doch erbarmen mit mir? Ich erschrack vor meinen eigenen Gedanken und versuchte abrupt zum Stehen zu kommen, mein ramponierter Fuß knickte unter der Belastung ein und ich verlor den Halt, der Rand war nur noch wenige Zentimeter entfernt. Panisch schrie ich auf. Mir wurde schwarz vor Augen, als sich unter meinem Körper nur gähnende Leere befand. Das war mein Ende es war aus. Kuribo versuchte mich festzuhalten, doch war er zu schwach und ich riss ihn mit. Brennender Pein wütete in meiner Schulter, als ich abrupt festgehalten wurde. Tränen brannten mir in den Augen und ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus. Staub flog mir ins Gesicht und kleine Steinchen prasselten unbarmherzig auf meine Haut. Panisch blinzelte ich die Tränen weg und blickte nach oben. "J-Johan?" Entfuhr es mir leise, zu mehr war ich nicht fähig. "Halt durch, ich zieh dich rauf!" Angestrengd hielt er meinen Arm fest und stützte sich mit den Füßen ab, doch er rutschte auf den sandigen und steinigen Untergrund. Ich würde ihn mitreißen wenn er mich nicht losließe! "Lass los, ich ziehe dich mit hinab in die Tiefe, wenn du nicht loslässt" Schrie ich ihm gequält entgegen und versuchte tapfer zu wirken, doch es gelang mir nicht. Ich hatte Todesangst und bekam kaum noch Luft, ich hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden. "Nein! Ich ziehe dich rauf und dann.....!" Er sprach nicht weiter sondern versuchte mich angestrengd hochzuziehen. Ruby tänzelte um ihn herum und gab ängstliche Laute von sich, während er immer wieder versuchte Johan halt zu geben, indem er an seinem Hosenbein zog. "Bitte," flüsterte ich nun und heiße Tränen rannen mir über die Wangen. Mein Hals war ausgetrocknet und meine Lippen spröde, jedes Wort schmerzte. "Bitte lass los! Du darfst nicht.....Ich liebe dich!" Beinahe hätte Johan mich losgelassen, so erschreckt hatte ihn diese drei kleinen Wörter. Ich hatte es geahnt, er konnte mich jetzt hassen, er brauchte nur noch los lassen. Innerlich bereitete ich mich schon auf den harten Aufprall vor, doch es kam anders. Johan mobilisierte seine letzten Kräfte und zog mich kraftvoll hoch. Keine Sekunde zu früh. Unsere schwitzigen Hände glitten auseinander und ich flog einige Meter über den Boden und schlug hart auf. Doch ich hatte keine Sekunde um mich zu erholen. Johan zog mich am Kragen meines Pjama - Oberteils zu sich heran und gab mir eine saftige Ohrfeige. "Mach soetwas nie wieder!," keuchte er atemlos und sein Gesicht war vor Zorn gerötet. Geschockt und völlig perplex hielt ich mir die schmerzende Wange. Ich senkte den Blick und schwieg. "Kannst du laufen?" Er deutete mit einem Blick auf meinem angeschwollenen Knöchel. Ich schüttelte schwach den Kopf. Vorsichtig betastete er die Schwellung mit kühlen, sanften Fingern und ein Kribbeln schoss durch meinen Körper. War das alles gerade wirklich geschehen? Hatte ich Johan meine Liebe gestanden? Erschrocken fiepte ich als der Norweger mich hoch hob. "Ich bring dich erstmal zur Unterkunft, das kannst du dich sauber machen und ich kümmere mich um deinen Fuß," seine Stimme war ganz sanft und warm. Ich kuschelte mich näher an seine starke Brust und lauschte seinem aufgeregtem Herzschlag. Johan roch so gut! Ich dämmerte lngsam vor mir hin. Während des Weges zurück zu den Unterkünften, sprachen wir kein einziges Wort miteinander.
~*~
Johans Zimmer war groß, ach quatsch was sage ich da? Sein Zimmer ist gigantisch! Wider meinen Erwartungen waren wir zu seiner Unterkunft gegangen. Bisher hatte ich mir noch nie die Mühe gemacht das Obelisk Blue Haus aufzusuchen um Johan zu besuchen, schon allein nicht wegen den feindseligen Blicken und den boshaften Bemerkungen, doch nun schien die Unterkunft wie ausgestorben und ich saß alleine auf Johans riesigem Himmelbett. Ich fühlte mich schlecht, beinahe wäre ich abgstürzt und hätte womöglich noch Johan mitgerissen. Wie konnte ich nur so dumm sein und soetwas tun? War ich wirklich verzweifelt? Schluchzend schlang ich die Arme um mich, meine Tränen waren versiegt und mein Kopf schmerzte, ebenso meine geschwollenen Augen. Die Tür öffnete isch leise und Johan kam zurück. Wortlos ging er zu mir hinüber und kniete sich vor mir. Er hatte eine Salbe und Verbandszeug in der Hand, neben ihm stand eine Schüssel mit klarem Wasser und einem weichen Lappen. Vorsichtig wusch er mir den Fuß, trocknete ihn und salbte ihn danach ein. Geschickt wickelte er den Verband um die Schwellung und die Sohle, so dass er meinen Knöchel stützte und ich wieder laufen konnte. "Danke," flüsterte ich leise und liess mir mein Haar tief ins Gesicht fallen. Seufzend schob der Norweger die Utensillien beiseite und setzte sich dann zu mir aufs Bett. Behutsam legte er einen Arm um meine schmalen Schultern und drückte mich gegen seinen wärmenden Körper. "Mach soetwas nie wieder, Judai! Ich dachte ich verliere dich." Er seufzte und vergrub sein Gesicht in mein Haar. Meine Wangen färbten sich rot und ich versuchte mich näher an meinen besten Freund zu kuscheln. "Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Es war nur ich....Ich kann nicht mehr, es ist so schwer....ich habe alles kaputt gemacht." Ich schluchzte erneut auf. "Dummerchen, nichts ist schwer, wenn man es gemeinsam durchstehen kann, du kannst mir alles erzählen." Er drückte mich etwas von sich weg, damit er mir in die Augen schauen konnte. "Das würde ich ja gerne, aber damit mache ich alles nur noch schlimmer," antwortete ich ängstlich und stand fluchtartig auf, doch bevor ich zu Tür eilen konnte, hatte Johan mich schon wieder eingefangen und drückte mich gegen die Wand. "Au, Johan du tust mir weh," gab ich weinerlich von mir und versuchte den Griff von ihm, mit meinen Armen, zu sprengen, doch der Norweger war mir körperlich Überlegen und ich gab schließlich auf. "Jedesmal rennst du vor mir weg. Ist es wegen der Sache im Krankenzimmer? Es tut mir leid, ich wollte das nicht. Hätte ich gewusst, dass du mr deswegen aus dem Weg gehen würdest, hätte ich dich nie geküsst!" Seine Stimme war lauter und verzweifelter geworden. "Ich will das alles wieder wie früher wird, wo ich noch einfache freundschaftliche Gefühle für dich hegte! Judai, ich denke ich habe mich in dich verliebt!" Ich konnte nicht anders,als ihn mit offenen Mund anzustarren. Mein Herz machte freuden Hüpfer und mein ganzer Körper zitterte. Hitze und Kälte Schauer jagten meinem Rücken hinauf und herunter. "Ich lüge nicht und es tut mir leid, dass ich so empfinde. Ich muss eine richtige Abscheulichkeit in deinen Augen sein," er lachte verzweifelt. Er schnappte sich eine Hand von mir und drückte sie, mit seiner, auf seine Brust, an der Stelle wo sein Herz aufgeregt schlug, die andere verweilte an meiner Wange. Sein Blick wurde zärtlich und meine Wangen verdunkelten sich. "Jedesmal wenn ich dich sehe ist dort dieses Verlangen, tief in mir, brennt es sich in mein Herz und ich kann nicht anders, als dich berühren zu wollen, dich zu küssen und dich ganz zu besitzen. Du sollst mir gehören, niemanden sonst! Weißt du wie eifersüchtig ich werde wenn dein Lächeln jemand anderes gilt als mir? Wenn du dich schützend vor jemanden stellst oder umarmt wirst von Shô oder Asuka? Am liebsten würde ich dich ihnen entreissen oder ihnen ins Gesicht springen!" Er lehnte sich gegen mich und ich keuchte erschrocken auf, mit soetwas hatte ich nicht gerechnet. "Spürst du was du mit mir anstellst?! Judai, ich will dich! Ich will deine Seele und deinen Körper besitzen, du sollst mir gehören und dennoch erschrecke ich jedesmal über meine eigenen Gedanken," flüsterte er mir heiser ins Ohr und sein warmer Atem streifte mein Ohr, ich erschauderte innerlich vor Erregung. "Johan, ich...-." Zärtlich trafen sich unsere Lippen und ich schloss meine Augen, gab mich ihm ganz hin. Seine Lippen waren ganz weich. Freudig öffnete ich meine Lippen einen Spalt, als seine Zunge dagegen stupste. Augenblicklich erkundete die Besucherin das neue Terrain und begrüßte die Bewohnerin.Langsam umkreisten sich unsere Zungen und ich musste aufkeuchen, als Johans Hand unter mein Shirt wanderte. Sanft strich er mir über den Bauch hinauf zur Brust und umkreiste zärtlich meine Brustwarzen. Er löste den Kuss und sein Mund wanderte hinab zu meiner Halsbeuge. Ich bog meinen Kop etwas zur Seite und zur Belohnung hauchte er leichte Schmetterlingsküsse auf die freigelegte Haut. Ein kehliges Stöhnen entfuhr mir, als er sein Knie gegen meinen Schritt drückte und ich glaubte Sterne zu sehen. Mein ganzer Körper zitterte vor Erregung und Anspannung, in meinen Kopf befand sich nur noch Watte und ich hatte das Gefühl, dass meine Beine gleich nachgeben würden. Ein Ziehen bereitete sich in meiner Lendegegend aus. "Johan...Bett...," hauchte ich atemlos und blickte in seine leicht verschleierten Smaragde. Wie konnte ein Mensch nur so unglaublich schön sein? Diese lustverschleierten, smaragdfarbenen Augen, das blau-grüne Haar welches seine Gesicht einrahmten, diese porzellanweiße Haut und diese leicht geröteten Wangen liessen ihn mir immer mehr wie einen Engel erscheinen. Und dann diese Lippen! Ja, Johan war ein Engel, mein Engel der Sünde. Nach einem langen, intensiven Blick verstand er und hob mich wortlos hoch. Vorsichtig brachte er mich zum Bett und liess mich in die weichen Laken sinken. Vorsichtig streckte ich meine Finger nach seinem Gesicht aus und berührte seine erhitzte Haut. Er grinste anzüglich. "Ich habe soetwas noch nie gemacht," sagte er entschuldigend," aber ich werde vorsichtig sein. Versprochen." Er entledigte sich seiner Kleidung und half mir ebenfalls dabei. Sofort bedeckte er die neuen freigelegten Stellen mit Küssen und fuhr dabei immer weiter hinunter zu meiner Körpermitte. Hatte mein Verstand bis jetzt noch etwas funktioniert, so schaltete er sich nun völlig ab.Hemmungslos ließ ich meiner Lust nun freien Lauf und schämte mich auch nicht, dass er mich so entblößt ansehen konnte. Meine Erregung schmerzte und mit verkrampften Fingern krallte ich mich in die Laken. "Johan, bitte. Ich kann nicht mehr!," bettelte ich um Erlösung. Der Norweger leckte sich laziv über die Lippen und kam meiner Aufforderung sehr gerne nach.....
~*~
Ganz nah kuschelte ich mich an Johans starke Brust und war innerlich so zufrieden wie schon lange nicht mehr. Zwar hatte ich bisher nicht die Gelegenheit gehabt, ihm meine Gefühle offen zu legen, doch schien dies auch nicht weiter von Bedeutung zu sein. Immerhin hatten wir die Nacht zusammenverbracht und es hatte sich etwas zwischen uns verändert, unsere Freundschaft hatte sich vertieft und war nun das starke Gefühl der Liebe. Nie wieder würde wir von der Seite des jeweilig Anderen weichen. Wir gehörten zusammen und hatten das Band mit der gestrigen Nacht besiegelt. Meine Wangen färbten sich rot als ich daran dachte. Johan bewegte sich etwas und schlug dann die Augen offen. Wortlos zeichnete ich seine Lippen mit einem Finger nach. Seine Augen glänzten, wie noch nie zuvor. "Du siehst süß aus, wenn du so verschlafen drein schaust," entfuhr es mir und ich schlug die Hände vor meinem Mund. Es war mir immernoch peinlich. Johan lachte glockenhell und wuschelte mir durch mein Haar. "Du aber auch," entgegnete er. "Ich muss dir etwas sagen, bitte unterbrech mich nicht," seine Stimme wurde plötzlich ernst. Und ein ungutes Gefühl beschlich mich. "Wir haben gestern etwas gemacht, was zwischen uns alles verändert hat. Es gibt kein Zurück mehr. Außerdem muss ich dir etwas sagen, ich kann es nicht länger zurück halten, denn sonst habe ich das Gefühl, dass ich platze." Er blickte mir tief in die Augen und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich schluckte und sah ihn aus großen Augen an. "Ich liebe dich, Judai." Mein Herz setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus, um danach Überstunden zu schaffen, zumindest kam es mir so vor. Ich hatte noch nie zuvor ein solch starkes Glücksgefühl wie jetzt erlebt. Tränen stiegen mir in die Augen, als ich zu einer Erwiederung ansetzte: "Johan, du glaubst gar nicht, wie ich gehofft hatte, dass du genau so empfindest! Ich liebe dich auch und das schon so lange!" Unsere Lippen trafen sich und ich dachte dieser Moment würde nie wieder enden, niemals.
Fin~
Tag der Veröffentlichung: 02.04.2011
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