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Melinda ist ein Mädchen wie alle anderen. Doch ihr Schicksal scheint größeres vor zuhaben wie die Welt glauben kann. Melinda lebt in Temeschwar. Eine kleine Stadt am Rande Rumäniens In ihrem zweitem Lebensjahr verlor sie ihren Vater durch einen Brand. Er war nicht einmal mit ihrer Mutter Lee verheiratet. Aber ich schweife vom Thema ab. Nach einem Streit mit ihrer Mutter rannte Melinda einfach aus dem Haus. Nur weg von hier. Sie überquerte gerade die Strada Mihail Kogalniceanu.Mit der Bahn wollte sie sich auf den Weg nach Arad machen. Melinda war einmal als kleines vier Jähriges Mädchen dort gewesen. Ihr Onkel wohnte dort, als glücklicher Besitzer eines schäbigen Motels. Sie hatte kurzfristig die Initiative ergriffen ihm einen Besuch abzustatten.

Während sie die von der Sonne heiß glühenden asphaltierten Straßen entlang lief kann ich sie ja mal beschreiben. Dunkle, leicht gewellte Haare fallen ihr ins olivfarbene Gesicht. Mit ihren dünnen langen und dennoch kraftvollen Beinen legte sie relativ schnell einen großen Abstand zwischen ihr und dem Haus, dass sie mit einem lauten Türen zuknallen verließ, zurück.
Hohe Wangenknochen verliehen ihrem Gesicht einen freundlichen Zug auch wenn sie meistens eine neutrale Mine aufsetzte. Die vollen blassroten Lippen verzogen sich zu einem triumphierenden Grinsen. Eine kleine gerade Stupsnase ließ sie um einige Jahre jünger wirken, als sie eigentlich war.
Das auffallendste in ihrem Gesicht sind ihre Augen. Das eine schillerte in einem hellen Blauton, das dem Himmel ernst zu nehmende Konkurrenz machte. Währen das andere Auge in einem strahlenden grün in dem dämmernden Abendlicht leuchtete. Irgendwie gruselig, oder nicht?

In den schon länger werdenden Schatten bot sich genug Deckung um ihr weiterhin unbemerkt zu folgen. Meine Gedanken schweiften ab. Ich dachte über meine Familie nach, die so zerbrochen war, wie den Spiegel, den ich neulich zertrümmert hatte.
Ich überlegte mir, wie Melinda ohne ihre Mum zurecht kommen solle. Wann würde sie wieder heim kehren. In das Revier ihrer Mum, von der sie ihr bisheriges Leben lang vor uns beschützt wurde.

Ein höherer Bürgesteig brachte mich zu Fall. Und mein Gedankengang riss nun komplett, als ich mit den Händen mein Körper abfing. Kleine spitze Steinchen bohrten sich in meine Haut.
Ich harrte einen Moment in dieser Position aus. Sah mich um. Senkte, nachdem die Luft rein war, die Knie auf den Boden ab und rappelte mich wieder auf.

Die Gleise, die sich nur noch ein paar Meter vor mir lagen, begannen zu vibrieren.
Ein blaues Ungetüm sauste mit kreischenden Bremsen auf den kleinen Bahnhof vor.

Sie stieg in den Zug und die Türen hatten sich schon beinahe mit einem etwas leiseren Quietschen geschlossen.

Jetzt kam ich ins Spiel. Bei meinem schwungvollen Einstieg stolperte ich noch ein paar Schritte nach vorn. Rempelte sie an. Durch den Zusammenstoß wurde zwar der überschüssige Schwung abgefangen, doch Melinda hatte vor Schreck ihren Koffer fallen gelassen. Die Bahn setzte sich ruckartig in Bewegung. Der Koffer schlitterte nach hinten. Melinda und ich hinterher.
"Rahat!" fluchte ich. Die Schwerkraft siegte und zerrte uns beide auf den Boden. Melinda konnte gerade noch ihren Koffer packen. Ein Dong erklang, als sie mit ihrem Kopf gegen eine dieser Stangen knallte. Ich half ihr beim aufstehen. Sie blutete leicht an der Schläfe. Melinda setzte sich auf einen nahen und freien Sitzplatz. "Wie geht es Ihnen?" fragte ich. "Neija schon besser." Sie hob ihren Kopf und blickte mir in die Augen "Wer sind Sie eigentlich?" Ich würde schon gern mit der Wahrheit rausrücken aber das musste sie selber rausfinden. Also log ich: "Ich bin Christian. Und Sie sind?" In ihrem Blick konnte ich nur Fragezeichen sehen und fragte mich gerade, ob ich wohl Spanisch gesprochen hatte. "Melinda Saturnine" sagte sie nun endlich.
"Tja ich bin gerade auf dem Weg nach Budapest"
"Ich bin zwar kein Reiseführer aber meinen Sie nicht, dass sie in Budapest vermutlich schneller ankommen würden, wenn sie den Zug Richtung Szeged genommen hätten?" "Ich wollte mir noch ein bisschen mehr von den Städten ansehen ich interessiere mich brennend für die Ruinen des Cetatea aradului. Aber Sie haben schon recht."
Man muss ja höflich sein. Ein Grinsen huschte mir auf das Gesicht. Ich schrieb auf meinen imaginären Notizzettel 'Auf Schulter klopf für super gelungene Lüge'. Die Ausrede mit dem Cetatea aradului ist mir genau im richtigen Moment eingefallen.

"Komm doch mit mir." schlug ich vor. Hoffentlich nimmt sie das Angebot an, denn dann müsste ich sie nicht mehr so geheimnisvoll Beachten. Hey ich bin kein Stalker.

"Nein, ich will zu meinem Onkel und nicht nach Ungarn oder so." "Budapest um genau zu sein!.. Na und dann können wir kurz zu deinem Onkel damit er weiß, dass es dir gut geht." "Man wer sind Sie, dass Sie mir sagen, was ich zu tun hab!" schrie sie mir entgegen.
"Das hat mich jetzt aber verletzt. Und was wollen Sie machen? Die Polizei rufen und sagen,.." jetzt verstellte ich die Stimme um einem Mädchen nachzumachen "der böse Typ hat mich gefragt ob ich mit ihm nach Budapest kommen will, sogar kostenlos und er war sehr nett." Das reichte Melinda und sie rastete total aus. Sie schrie mir irgendwelche Schimpfwörter entgegen, doch auf das achtete ich nicht. Ich grinste sie nur an, wahrscheinlich sah das ziemlich dümmlich aus, im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich das lieber bleiben gelassen hätte. Sie holte mit der Hand aus und gab mir eine Ohrfeige. Mann, das hatte geknallt. Ich glaube ich sehe heute noch ihren Handabdruck auf meiner Wange.

Melinda stieg aus der Bahn. Ich blieb sitzen, um sie zu bewundern. Sie hatte es doch tatsächlich gewagt mich zu schlagen.
Doch sie ist nicht mit den Informationen über mich betraut, deshalb verzieh ich ihr.



Der Regen trommelte an das Fenster. Hinterließ dort traurige Spuren seines Daseins. Der Staub der letzten Jahre war wie durch ein Wunder verschwunden. Ich saß auf der Fensterbank und beobachtete. Ich beobachtete Melinda. Durch die Verzerrung der Regentropfen war es nicht einfach jeder ihrer Bewegungen zu folgen.

Sie war tatsächlich zu ihrem Onkel Tim gelaufen. Einen einsamen Fußmarsch, währe da nicht ich gewesen. Ein Stück weit begleitete ich sie offiziell, dann bog ich an einer Straße links ab und sie setzte ihren Weg in die rechte Richtung fort.
Meine Schritte beschleunigten sich, als ich außerhalb ihrer Sichtweite war. Nur mit Mühe erreichte ich die Strada Paltinis kurz vor ihr.

Melinda begrüßte begrüßte ihren Onkel, sie umarmten sich kurz. Dann wurde Tims Mine ernst und er schien sie etwas mit gerunzelter Stirn zu fragen. Melinda antwortete nicht darauf. Sie quetschte sich zwischen Türstock und seinem Bierbauch durch und trat in das Innere des Flures.

Es war dunkel geworden. Die Zeit schien plötzlich um einiges schneller zu vergehen. Um genaueres zu erkennen fehlte einfach das Licht. Die kleine erbärmliche Straßenlaterne, die rund fünfhundert Meter entfernt stand, brachte nur einen dunkel-gelben Schimmer zu stande, der nicht einmal den Asphalt direkt darunter richtig beleuchtete. Mein Blick glitt hinauf. In den Himmel. Kein einziger Stern war zu sehen. Der tröstliche, mysteriöse, kalte Schein des Mondes wurde von den dunklen Wolken des Himmels verdeckt. Mein Blick fiel auf die Uhr am meinem linken Handgelenk. Die Ziffern waren mit dem dunklen Hintergrund verschmolzen. Doch anhand der leuchtenden Zeiger konnte ich die grobe Uhrzeit ablesen. Dreiundzwanzig Uhr war schon längst vorüber. Die samtenen smaragdgrünen Vorhänge des Zimmers wurden geräuschvoll zugezogen und das Licht verlosch.

Ich blickte nun nicht mehr auf die Fenster des dunklen merbauhölzernen Hauses. Die dunkle Straße lag verlassen vor mir. Ein weiteres Gähnen unterdrückte ich nur noch mit Mühe.
Ich brauchte unbedingt wieder etwas des wundervollen erholsamen Schlafes, zu dem ich in letzter Zeit leider nicht mehr kam.
Als ich meine steifen Glieder auf der einst mal cremefarbenen Couch streckt fühlte ich wie die Anspannung langsam abebbte. Ich wusste bis jetzt nicht einmal, dass sie da war. Doch nun nagte sie nicht mehr an meinem Inneren wie eine tollwütige Maus.
Minuten lang starrte ich noch auf die gegenüberliegende karg Wand. Versuchte wieder in diese allzu vertraute Schlummer-Phase zu gelangen.

Mit nur einem winzigen Hauch der Vorstellungskraft konnte man erkennen, was diesem Haus zugestoßen war.
Ein Brand tobte hier. Ab 1995 gab es keine Bewohner mehr. Keiner hatte sich die mühe gemacht den entstandenen Schaden zu beheben. Nur eine Bruchbude, eine, von vielen hier in Rumänien. Abgesehen von den verrußten Wänden, war alles, bis auf eine der fehlenden Wände, vollkommen intakt. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass diese Wand überwiegend aus Fenstern bestanden hatte.

Kurze Zeit später schlummerte ich zusammengerollt auf dem Sofa ein. In einen ruhigen Traumlosen Schlaf sickerte ich. Und wollte daraus nie wieder erwachen.
Die hellen Strahlen der Sonne fielen auf mein Gesicht und kitzelten mich mit ihrer Wärme wach. Verwundert erhob ich mich. Sah hinaus. Und musste erschrocken feststellen, dass die Sonne ihr Zenit schon beinahe erreicht hatte.
Kurz darauf machte sich in mir ein ungutes Gefühlt breit. Es kam mir vor, als hätte ich irgendetwas wichtiges vergessen.
Die Unruhe, die ich bis jetzt ziemlich erfolgreich unterdrückt hatte, drängt mich zu Bewegung. Ich lief auf und ab. Versuchte mich an das vergessene zu erinnern.
'Erinner dich!' flüsterte es in meinem Kopf. Eine sehr bekannte Stimme. Ich drehte mich ruckartig um. Natürlich stand niemand hinter mir, der mir diese beiden Worte in mein Ohr flüstern konnte, dennoch spürte ich, das ein paar wachsamer Augen mich beobachteten.
'Komm schon streng dich gefälligst besser an!' Sagte sie wieder, nun etwas lauter als vorhin. Die Stimme meines Vaters. Genau die selben Worte hatte er, als ich klein war schon einmal gesagt. Er hat versucht meine verdrängten Erinnerungen der damaligen Nacht an die Oberfläche zu locken.

All das was ich jetzt bin und kann habe ich ihm zu verdanken. Ich bin ihm wirklich dankbar dafür.

Er hatte mich öfter zu seinen nächtlichen Aktivitäten mitgenommen. Öfter, als es meiner Mutter lieb war. Denn irgendwann ganz plötzlich fragte er mich nicht mehr, und darauf folgten unzählige Male auch nicht. Nie mehr.
Am nächsten Tag wusste ich schon, das etwas passiert sein musste, doch als ich es den Erwachsenen erzählte lachten sie über die göttliche Fantasie der kleinen Kindern, oder sie sahen mich verwundert an und dachten ich sei nun endgültig verrückt geworden. Drei Wochen später klingelte die Polizei an unserer Tür und teilte meiner Mum, die in Tränen ausgebrochen und an der Türe hinab auf den Boden gesunken war, dass mein Dad bei einem Brand ums Leben kam. Aber ich wusste, dass mehr dahinter stecken muss.


Die Eingangstür des gegenüberliegenden Hauses fiel ins Schloss. Und ich schreckte nicht nur aus meinen Gedanken, sondern zuckte wirklich zusammen. Doch es war schon zu spät. Vor Schreck blieb ich wie angewurzelt im Vorgarten stehen, die Lacoste Schuhe waren von den, auf den Grashalmen hängengebliebenen, Tautropfen leicht durchnässt. Ich wog es wirklich für einen Moment in Erwägung, mich hintern den nächsten Busch zu springen. Natürlich war es dafür viel zu spät. Melinda hatte mich schon längst entdeckt. Nun kam sie wütend Schritten auf mich zu, während sich der Abstand zwischen uns verkleinert könnte ich hören, wie sie mit ihren Stiefeln auf den Boden stampfte. Ich lächelte, da diese Geste einem Kleinkind ähnlich gesehen hatte.
Doch das Lächeln wich von meinen Lippen, als sie ohne irgendwelche freundlichen Floskeln aus zu tauschen nahm mich in den Würgegriff. Ich spürte die Bedrohlichkeit die von ihrer Präsenz ausging. Wie versteinert standen wir so da. Gerade hatte ich mich an die leicht nach hinten gebeugte Position gewöhnt, als sie ihre Oberarmmuskeln etwas anspannte.

"Was machen Sie denn hier! Verfolgen sie mich etwa!" schrie sie mich an. Sie drückte, um ihre Worte zu unterstreichen, noch stärker zu und schnürte mir die Luft für einen Moment ab. Panik machte sich in mir Breit. Wie sollte ich ihr den bitteschön erklären, was ich von ihr wollte? Ich weiß ja selbst kaum was ich hier mache.
Ich merkte, dass mich nur noch eine Möglichkeit aus diesem Schlamassel bringen würde. Die Wahrheit.
"Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?" fragte sie als ich immer noch meine Chance abwägte. Genau vor dieser Frage hatte ich mich gefürchtet. Sie schien meine Angst zu spüren, ordnete sie aber falsch ein und nahm mich wieder fester in den Griff. Mein Herzschlag verdoppelte das Tempo in wenigen Sekunden. Ich versuchte meinen pochenden Puls zu beruhigen.
Mein Atem ging nun wieder etwas gleichmäßiger und als ich wieder genu
Also antwortete ich. Mein Kehlkopf schmerzte, dass ich den Anfang mehrmals wiederholte, bis sich zu den Mundbewegungen die vertraute Oktavierung der musikalischen Begleitung meiner Worte hinzufügte: "I..Ich.ich..ich bin LeiJ Saturnine, dein Bruder." krächze ich und bevor meine Stimme wieder versagen könnte redete ich schnell weiter "Und ich will, dass du mir glaubst, Mel." Eine Dringlichkeit hatte sich in diese Worte mit eingemischt. Ich hörte mich richtig heißer an. Ein ungläubiges Gesicht hätte ich jetzt erwartet oder, dass ihre Hand wieder eine Bekanntschaft mit meiner Wange machte. Doch was sie jetzt machte überraschte mich wirklich sehr. Melinda zog mich zu einer naheliegenden Bank und setzte sich. Sie hielt immer noch meinen Arm fest, so dass ich gezwungen war mich neben sie zu setzen. Eine Weile saßen wir nur so da. Keiner Sprach ein Wort. Ihr Blick suchte nach meinem. Melinda begann mit der Stellung einer Frage dabei klang ihre Stimme so, als hätte sie sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt. „ Was hast du gerade gesagt?“ „Die Wahrheit.“ „Aber wie.. was...?“ „Eigendlich bin ich nur dein Halbbruder. Wir haben viel gemeinsam. Zum Beispiel den Vater.“ „Aber mein Vater ist 1995 gestorben.“ „Ich weiß, bei einem Brand in diesem Haus.“ Ich zeigte auf die Bruchbude hinter uns.

„Woher weißt du das? Es wurde doch nur eine Leiche gefunden.“ Erwiderte sie begriffsstutzig. „Ich meine, dass ich vorhin erwähnt hatte, dass wir den selben Vater hatten!?!“ sagte ich erst etwas belustigt und dann wurde mein Tonfall etwas grimmiger.

Melinda gab keine Antwort darauf. Mit großen Augen starrte sie mich vorwurfsvoll an.


*OK ICH WERDE DEMNÄcHTST Noch MEHR VERBESSERN UND UMGESTALTen ; dDOCH bis jetzt müsst ihr euch mit dem ZUfrieden GEBEN*




Kapitel 3
Sie ist so anderst wie ich sie mir vorgestellt hab. Melinda scheint für wirklich alles offen zu sein.
Doch ob das so gut ist, ist fraglich.
Es war kalt draußen, obwohl wir schon längst Frühling hatten. Die Sonne bahnte sich manchmal einen Weg durch den wolkenverhangenen Himmel.
Ein kalter Wind fuhr durch die Fensterfront und ließ mich erschaudern. Meine steifen Füße hatte ich auf die Armlehne des Sofas gelegt. Gemütlich lümmelte ich dort, wären Melinda den kleinen Raum in zügigem Tempo abschritt. An der Unruhe ihrer Schritte erkannte ich, dass sie immer noch das zu verdauen hatte, was ich ich vor nicht all zu langer Zeit offenbart hatte.
Erst sah ich ihr zu, doch auch das wurde auf dauer langweilig.. Im Geiste zählte ich die Sekunden ab, die sie brauchte, um von einem Ende des Raumes zum anderen zu gelangen.
Da kam die rettende Situation.
Ein Schrei hallte plötzlich durch die Gegend und es dauerte einen Moment, bis ich begriff, das es Melinda war, die geschrien hatte.

Ich rannte zu Melinda. Sie war fast bis zu dem Knie im morschen Boden eingebrochen. Spitze Holzspäne bohrten sich in ihre Haut, als ich sie an der Hüfte packte und versuchte sie heraus zu ziehen, und sie schrie noch lauter auf, als das Mal davor.
Vorsichtig zog ich die Splitter aus ihrem Bein, bog die möglich gefährdenden Späne beiseite und versuchte erneut ihr aus dem Loch zu helfen.
Warmes Blut rann an ihrem Bein entlang. Ich presste ein Taschentuch auf den tiefsten Schnitt. Es saugte sich baldig voll und ich musste ein neues nehmen. Doch als ich es wieder auf die Wunde drücken wollte, war diese plötzlich verschwunden.
So als wär nie etwas passiert.

Melinda setzte sich auf das Sofa und lachte, als ich probierte ob noch etwas morsch war. Ich hüpfte wie ein Verrückter, wahrscheinlich bin ich das auch.

Doch als ich auf eine weitere morsche Stelle traf wunderte ich mich, das nur mein Fuß bis zu dem Knöchel steckengeblieben war.

Ich zog und zog an meinem Fuß. Endlich war er draußen. In dem Loch, das zurückgeblieben war lag etwas. Eine Schachtel. Sie schien sehr alt als ich sie im Sonnenlicht betrachtete. Ein Schloss hatte sie nicht. Ich blickte zu Melinda. Sie saß mit weit geöffnetem Mund da. Aber sie sah nicht die Schachtel an. Sondern mein Fuß. Dann blickte sie in meine Augen und erschrak.

Ja okay ich weiß, das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam aber bei mir verheilen Brüche und Wunden genau so schnell wie sie gekommen sind.

Ähm...und was man auch noch gleich schreiben könnte: wenn ich blute wird ein Teil dessen offenbart, was ich bin. Nämlich indem sich die Farbe der Augen ändert. Bei mir werden die kastanien braunen Augen ganz weiß mit einer schwarzen Umrandung.

„Was ist mit dir?“ fragte Melinda, als ich schnell den Kopf wegdrehte und so tat als ob ich diese Schachtel total toll und interessant fände.

„Nichts!“

Sie kam zu mir. Ich fühlte ihre kalten Hände an meinem breiten Schultern als sie sich abstützte um sich neben mich zu setzten. Melinda sah wie ich ungeschickt probierte die Schachtel zu öffnen. Leider bekam ich sie nicht auf. Kurze Zeit später stand die Schachtel geöffnet vor mir. „Voilà! Einmal öffnen. Und was hast du als ausrede, Meme?“ Das `Meme´betonte sie besonders. „Warscheinlich war der Deckel leicht verzerrt und ich hab ihn schon gelockert!“ verteidigte ich mich. „Ja klar!“

Was in der Schachtel drin war, war wenig interessant. Zumindest beim groben Durchsuchen.

Zu genaueren Untersuchungen kam es noch nicht, da es an der Tür klopfte. Melinda’s Mum stand da und starrte mich fassungslos an.

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Kapitel 4




„Was...?...aber wie...?Wer...?“ stammelte Lee

„ Oh! Sie müssen wohl Mrs. Saturnine sein. Ich bin Christian.“ Sagte ich. Melinda wollte Einspruch erheben doch ich ließ sie mit einer Handbewegung verstummen.

Statt dessen sagte sie: „Mum wie schön, dass du hier bist. Ich hab dich so vermisst.“

„Aber wieso siehst du Philippè so ähnlich?“ das fragte Mrs Saturnine mich, als sie mich am Kinn packte und meinen Kopf nach unten bog, so dass ich gezwungen war Mrs Saturnine in die Augen zu sehen.

Die kleine rundliche Frau hat einen sehr willensstarken Ausdruck. Mit ihrer ganz wilden Lockenpracht in blond schaute sie mich durch dringlich durch die runde, auf der Nasenspitze sitzende Brille an.

Ihr Blick glitt von meinen Haaren bis zu den Schuhspitzen. So langsam glaubte ich, sie hätte schon jedes noch so kleine Muttermal gesehen und genaustens einstudiert.

Doch dann blinzelte sie irritiert und tat so als während den, meinem Gefühl nach, zwei Stunden die sie mich angestarrt hat nie etwas passiert.

„Melinda was hast du dir nur dabei gedacht einfach wegzulaufen!?! ...“ sagte Mrs Saturnine sehr sehr laut zu Melinda. „ ... Aber was solls! Wir müssen jetzt noch die restliche Woche hier in Washington verbringen. ...“

Da wir Sonntag hatten hoffte ich die Misses meinte noch Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag.

„ ...solange wir noch da sind hat Tim für uns ein Zimmer frei gemacht.“

Ich glaube jetzt ist es an der Zeit, dass ich mal erkläre, das Tim der Bruder von Philippè Sautrnine war. Er wusste über all dies Bescheid aber er hatte mir zu liebe geschworen nichts über mich oder Philippè zu sagen. Oder auch nicht Melinda zu erklären was mit ihr los war.

Nun ja wo war ich gleich? Achso. Ich plante dann kurzfristig den Besuch bei meinem Onkel Tim. Aber der war davon nicht ganz so begeistert. Trotzdem ließ er mich dan nach langem Betteln für eine Woche bei ihm bleiben.
Mein Zimmer durfte ich mir selbst aussuchen. In dem kleinem `Motel´meines Onkels gab es dreiunddreißig Zimmer, davon waren fünf von Holzwürmern verfressen. Acht davon sind meistens von alten Leuten besetzt und der Rest ist für sonder Gäste oder kurz Besuche.

Ich war einer der Typen, die nicht gern mit Mitmenschen zusammen sind, desshalb suchte ich mir ein Zimer, das so weit wie möglich von den Anderen entfernt ist. Allein und ungestört wollte ich sein.

Am nächsten Morgen kam ich pünklich zum Frühstück nach unten in den kleinen Aufendhaltsraum. Ich stand schon in der Tür, als ich bemerkte, dass Melinda mich ansah. Langsam ging ich auf sie zu und setzte mich ihr gegenüber. „Wo warst du ?“ fragte sie mich. Ich stellte darauf nur noch eine Frage: „Wie wo war ich?“ Ich blickte sie fragend an. „Ich meine wie lange verfolgst du mich jetzt schon.“ „Soll ich jetzt wirklich die Wahrheit sagen?“ schertzte ich. „Ja!! Und?“ „Ich war mal da mal dort, wie zum Beispiel 20. Februar 1998 war ich auf der Freiheitsstatue.“ „Hey! Du beobachtest mich ja schon fast mein ganzes Leben lang!“ sagte sie empört. Ich wollte sie ein bisschen reitzen und deshab sagte ich: „Ich beobachte dich schon dein ganzes Leben. Als ich fünf Jahre alt war nahm mich mein Vater mit und zeigte mir seine kleine Tochter. Deine Mum war damals kurz einkaufen und sie hätte mich auch fast gesehen, hätte ich mich nicht noch kurz davor in den Wandschrank im Flur gequetscht.“ „Sag mal wie alt bist du eigendlich? So genau kann man das nicht schätzen. Ich würd sagen du siehst aus wie 18.“ „Danke. Ich bin aber schon 21 Jahre alt.“ „Was schon so alt! Das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht. Dann bist du ja ... ähm.. fünf Jahre älter als ich. Wann hast du Geburtstag?“ „Also geboren wurde ich am 13. November 1988 in Toronto. Dann bin ich mit meiner Mum abgehauen. Du solltest wissen, dass damals keine so schönen Zeiten in den US waren.“ Als ich endete, merkte ich, dass Lee auch zum Essen gekommen war. Das hieß für mich schnell weg. Doch Mrs Saturnine versperrte mir den Weg und bat mich sich zu setzen. Melinda und ich tauschten kurz erstaunte Blicke.
Onkel Tim kam zu unserem Tisch und sagte: „Na habt ihr euch bereits kennengelernt, Melinda und LeiJ.“ Mist!! Ich war gerade am Abgrund und wurde auch noch von Tim hinein gestoßen. Mrs Saturnine schaute mich fassungslos an dann sagte sie: „Ich dachte dein Name wär Christian oder so!!! Was geht hier vor?!“ Tim guckte kurz zu mir und machte eine entschuldigende Mime. Da ich am Rand der Bank saß stand ich schnell auf und rannte auf mein Zimmer.

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Kapitel 5



Auf mein Bett hatte ich mich geworfen.
So ein schlechter Tag hatte ich schon lange nicht mehr. Warum musste auch Onkel Tim sich einmischen. Er hatte mir doch versprochen, dass er sich raushalten würde. Aber er hätte das auch nicht wissen können. Hoffentlich erzählte er Mrs. Saturnine nicht gerade wer ich genau bin. So dumm aber kann ja kein Mensch sein, oder doch? Was würde nur Philippè dazu sagen? Ich würde dann bestimmt ausgestoßen, werde unsichtbar für ihn nur Luft mehr nicht!
Viele Nächte lag ich schlaflos da und machte mir gedanken, wie ich es ihm am schonendsten beibringen kann, dass eine seiner Frauen vielleicht wusste, was er vor so vielen Jahren getrieben hatte.
Ihr fragt euch vielleicht warum ich mir darüber gedanken mache. Ihr denkt Philippè wäre tod? Dann habt ihr euch geschnitten. Er ist gerade jetzt so voller Leben und wartet darauf, dass ihm ein neues Weibchen vor die Schnautze läuft.
Es war Vollmond das hieß nichts gutes für mich. Ich lief spät abends in den kleinen naheliegenden Wald.
Zum Glück hatte Melinda noch nicht dieses Problem. Aber ob sie die Wahrheit über das was ich bin verkraften kann. Und ob sie auch begreifen könnte was mit ihr ist.
An so etwas wollte ich garnicht erst denken. Denn es hieß erst die Nacht lebend zu überleben. Die Wutausbrüche von Philippè haben schon so manchen das Genick gebrochen.
Dies war eine sehr bedeutende Nacht und das nicht nur für mich.
Insgeheim hoffte ich das Melinda auch kommen würde. Auch wenn sie nichts von dem Rudel wusste. Als ich am Rand der vertrauten Lichtung ankam warteten schon sehr viele doch noch nicht alle waren da. Als Philippè auf das kleine steinere Podest trat verstummte die gesammte Truppe.
„Wieder einmal ist es so weit. Heute nacht können wir mal wieder unsere wahre Gestalt zeigen...“ Als Philippè eine kleine Kunstpause machte wurde ein Mann reingefürht. Er tug eine Augenbinde, damit er nicht sah, was da vorsichging. „ ...Jetzt kann ich nur verkünden: LASST DIE JAGD BEGINNEN“ Darauf hin wurde dem Mann von einer süßen Kleinen das Tuch abgenommen. Er blinzelte einpaar mal er rappelte sich benommen auf. Ihm wurden mit einem sehr scharfen Messer die Handfesseln durgesnitten. Dabei Schnitt man ihm absichtlich in den rechten Unterarm.
Philippè erklärte die Regeln für dem Mann: „ Wenn du es lebend bis zur nächsten Straße schaffst. Lassen wir dich Entkommen. Wenn nicht...“ das Ende blieb offen das war jedes mal das Selbe. Der Mann wollte erst nach hinten abhauen. Doch da wurde ihm der Weg von drei großen Männern versperrt. Ihre Augen wahren ganz weiß. Der arme Mann lief also in die andere Richtung. Als er an den ‚Zuschauern´vorbei lief wurde denen ihr Blick auch ganz leer (zumindest die Augen.) , dass machte irgnedwie einen verträumten Eindurck wenn da nicht das gierige Knurren wäre.
Der Mann lief los immer weiter in den Wald hinein. Nach ein paar Sekunden rannte der gesammte Rudel hinterher.
Nein es waren nicht alle. Mein Dad und ich blieben zurück. „Wie gehts ihr?“ fragte Philippè mich. Ich antwortete nicht gleich drauf, auch wenn ich wusste wen er meinte: „Melinda geht es gut. Neija so weit ich weiß. Darf ich es ihr nicht etwa doch sagen?“ das schlechte Gewissen plagte mich„Nein, das würde alles zerstören. All die Arbeit all die Dinge die ich vorhabe“ „Könnt Ihr mir nicht doch verraten was Ihr von ihr wollt, damit ich sie wenigstens ein bisschen darauf vorbereiten kann.“ Für manche ist es vielleicht seltsam, seinen Vater mit Ihr anzusptechen. Doch er ist der Leitwolf und bestimmt über alles.
Philippè antwortete nicht. Ich hatte auch nicht darauf gewartet sondern rannte einfach dem Rudel hinterher.
An einer Stelle im Wald lag schon seid einer Ewigkeit ein umgefallener Baumstamm. Als ich Anlauf nahm um darüber zu springen verwandelte ich mich in einem Wolf. Ja genau ich bin ein Werwolf. Ich hetzte dem geruch nach frischem Blut nach. Als ich zu der Leiche des Mannes kam hatten sich schon die ganzen anderen Werwölfe um ihn versammelt und rissen ihn in kleine Stückchen. Das war wirklich nichts für schwache Nerven.

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Kapitel 6



So jetzt war es raus.
Aber wie soll man den so etwas einer 16 Jährigen sagen. Ohne, dass sie denkt man hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Ich lag wieder in meinem Bett und wartete auf den Morgen. In zwischen Zeit ist viel passiert.
Am Besten fang ich nach dem Vollmodtag an. Das war die Letzte nacht für Melinda im `Motel´ doch ich würde weiterhin auf sie aufpassen.
So verging ein halbes Jahr wir hatten jetzt den 16. August. Die Tage wurden immer kürzer. Mit Melinda hatte ich seid damals kein Wort mehr gewechselt. Ihre Mutter passte rund um die Uhr auf sie auf, dass sie keinen `unangemessenen´Besuch bekam.
Doch eines Tages hatte ich die Möglichkeit sie Abzufangen.
„Was machst du denn hier?“ „Ich passe auf dich auf.“ antwortete ich . „Ich brauche deine Hilfe aber nicht! Lass mich in Ruhe du bist sowieso nur ein blöder Lügner!!“ schrie sie mir entgegen. Man die Tage wurden immer übler für mich. Jede Nacht musste ich Philippè anlügen und Dinge erfinden. Melinda ganz zu schweigen. Sie hatte ich ja schon die ganze Zeit belogen. Da kann man nichts anderes erwarten.
Trotzdem versuchte ich sie zu überreden in dieser Nacht mit zu unserem Vater zu kommen. Natürlich sagte ich das nicht genau so, sondern:„Melinda wie wärs wenn wir uns heute Nacht am Cooper Sqare Hotel treffen würden?“ „Tja darauf kannste lange warten. Meine Mum hat mir gesagt zu was für einer Sorte von Jungen du gehöhrst. Und du kannst gift drauf nehmen, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will!“ „Aber Mel...“ sie ging einfach davon. „ ... Nein...“ sie war jetzt ganz verschwunden. „ ...Nein Nein ich verfluchtes Arschloch!!!“ ich fluchte über mich selbst.
Das was sie gerade gesagt hatte war sehr eindeutig, doch ich wollte es einfach nicht wahr haben.
Ich setzte mich auf den Bordstein und blieb traurig sitzten. Alles war vorbei... nur wegen mir, nur wegen meiner Dummheit.
Mir liefen warme, saltzige Tränen an den Wangen entlang. Mein Leben hatte ja sowiso keinen Sinn mehr. Alles hätte ich für sie getan. Wirklich alles.
Ich lief zur Williamsburg Bridge ich stellte mich auf das Geländer und wiegte mich im Wind eine Böhe erfasste mich und ich ließ mich fallen. Mein Leben zog vor meinem inneren Auge vorbei.
-Ich ganz klein an Weihnachten
-Ich in der Grundschule
-Ich weinend, damals hab ich auf meinen Vater gewartet. Ganze drei Wochen lang und kein Zeichen von ihm
-ich auf der High School
-Ich als Wolf
-Ich in einem Kino mit Melinda.
Moment mal! Der letzte Punkt ist noch garnicht passiert.
Als ich in das Wasser eintauchte fühlte ich mich bereits Tod.

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Kapitel 7



Mein letztes Sekündlein hatte geschlagen.
Doch was war das! Ich höhrte ein Piepsen. Peeep....peeep...peeep... Rüthmisch und gleich mäsig. Dann höhrte ich die aufgeregten Stimmen. Sie redeten durcheinander so konnte ich nur einpaar Wortstücke verstehen: „ ... wie konnte er...“ „ ... das ist unmöglich.“ „Nein... ich glaube....Schutzengel...“
Wie konnte das sein. Ich dachte, ich wär Tod wie geht das denn?
Dann wurde alles um mich wieder Still.
...
Ich blinzelte. Wer war da. Ich sah nur eine verschwommene Gestald. Erst dachte ich es wär Gott. Doch ich wär wohl eher in der Hölle gelandet.
Nein, diese Person war ein Mädchen. Sie war hübsch. Irgendwoher kannte ich sie.
„LeiJ! Du lebst!“Diese wohlhabende Stimme. „Wer...?Was ... passiert?“ flüsterte ich. „Du weißt nicht mehr wer ich bin?“ fragte das Mädchen geschockt. Da fiel mir alles wieder ein. Der Sturz. Melinda. Philippè, ... „Melinda! Ich wollte nicht...“meine Stimme erstarb.
Melinda hielt meine Hand fest umklammert. Sie muss schon eine Weile hier sein, denn sie schien müde und ihr stand der Schock noch immer ins Gesicht geschrieben.
Meine Augenlieder wurden wieder schwer. Ich versuchte sie mit aller Kraft offen zu halten. Doch ich verlohr den Kampf und fiel in einen tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen, ich glaubte zumidest das wir Morgen hatten, ging es mir wieder ganz gut. Was für die Ärzte ein Rätsel war.
Zu meinem Pech wurde ich noch eine Woche im Krankenhaus festgehalten. Doch ich musste hier raus. Wir hatten bald wieder Vollmond und wenn ein Werwolf nicht innerhalb eines Monats kein frisches Menschenblut bekam konnten schlimme Sachen passieren. Doch die Ärzte bestanden darauf, dass ich mindestens noch bis Mittwoch bleiben musste. Ja toll, dann hätten sie mich auch gleich bis zum 300. Weltkrieg dortbehalten können.
Ich brauchte Melinda.

Da ich ein Treffen mit Philippè hatte schlich ich mich spät abends aus dem Krankenhaus. Um 20 Uhr würde ich dann wieder zurück sein.
Als ich in den Empfangsraum des Cooper Sqare Hotels trat wartete Philippè schon längst auf mich. Wir zogen uns in einen kleinen abgelegenen Raum zurück und ohne ihn zu begrüßen stellte ich wütend meine Fragen, die ich schon seid allzulanger Zeit hätte fragen wollen doch damals hatte ich noch nicht so viel Mut diese auch zu stellen. Doch die Zeit des wartens war vorbei.
„Hattet Ihr jemls meine oder Melinda’s Mum wirklich geliebt? Oder hattet Ihr jemals uns im Arm gehalten ohne nur an Euch zu denken?! ...“ ich machte eine kleine Pause um nachzudenken was ich ihm als nächstes an den Kopf werfen konnte „ ...Was ist nur aus Euch geworden? Ich hab dich angehimmelt, vergöttert. Aber jetzt bist du nur ein elender Feigling.
Aber das bedeutet Euch ja nicht viel. Schließlich musstest Ihr euren Tod vortäuschen um eure Frauen und Kinder los zu werden!“ so dem hatte ich es jetzt gezeigt. Doch so leicht gab sich Philippè nicht geschlagen. „Ach ja und wer hat dir beigebracht geduldig zu sein, wer hat dir das Lesen beigebracht, und wer hat dir das Rudel gezeigt!?“ Ich wusste, dass er auf seine guten Seiten hinaus wollte, doch so viel Gutes kann ein Mensch (und Werwolf) nicht gemacht haben.
„Ach ja, und wo wart Ihr, als ich auf die High School ging oder, als ich von der Brücke sprang.“ „Du bist von einer Brücke gesprungen?“ jetzt hatte Philippè wieder seinen väterlichen Tonfall drauf, der Geborgenheit und Zuneigung zeigen sollte, aber die unglaubliche Angst um mich war auch nur gespielt.
„Ja...“ antwortete ich „ ...ich währ jetzt lieber Tod.“ „Aber das hätte ich doch garnicht gewollt!“ sagte jetzt der gekränkte Philippè.
„Ihr glaubt wohl Ihr könnt alles haben?! Aber Melinda und mich bekommt Ihr nicht!! Niemals.“ So schnell wie ihm die `Krone´vom Kopf gestoßen wurde hohlte er sie wieder raus und schon war er wieder der egoistischte Werwolf der Welt„Dann muss ich dich leider enttäuschen! Ihr wollt doch zu mir, denn ohne mich seid ihr garnichts auser ein paar dreckige Straßenkinder.“ „Ich denke ehrer du brauchst uns, denn du bist ja `tod´. Zumindest glaubt dass die ganze Welt.“ „Ich wollte euch beschützen, euch liebe geben!“ „Davon kam aber sehr wenig an. Ich glaube die Leitungen wurden durchtrennt!“
Ich wollte das letzte Wort haben also verschwand ich schnell und selbstbewusst aus dem Raum.
....FORTSETZUNG FOLGT...


Doch dann erinnerte sie sich anscheinend an etwas ganz anderes.

„Jetzt erinnere ich mich wieder genau an das, was ich letzte Nacht geträumt hab.“

„Was denn?“

„Alles fing mit einem Märchenbuch an. Eine tiefe Männerstimme las mir daraus vor: `Es war einmal ein Mädchen. Das eines Morgens ihren verlorenen Bruder wieder fand. Doch damit war nur ein Teil des Geheimnisses gelüftet...‘. Dannach sah ich wie ein schwarzer Rabe schrie. Er breitete seine Flügel aus und flog auf mich zu. Aus der Nacht wurde plötzlich Tag. Ich saß mit dir, LeiJ, auf einer Wiese. Wir machten ein Picknick.

Ich griff in eine Schale, die mit Erdbeeren gefüllt war. Doch ich hielt nur einen Schlüssel in der Hand. Er war alt und ganz verrostet. Eine Tür tauchte auf. Sie ging auf. Dahinter waren viele Tunnel. Doch diese zweigten dich oft...“ Melinda holte Luft. Ich hatte garnicht gewusst, dass jemand so lang ohne zu atmen reden kann. „...Tja. Das war mein Traum. Schon irgendwie seltsam oder? Aber was witzig war, als ich heute morgen aufgewacht bin. Saß ich schon am Küchentisch und hatte mein zweites Butterbrot in der Hand.“

„Das ist ja verrückt.“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.02.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch all meinen Freunden.

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