Blüten, dessen wundersamer Geruch die Sinne Betörte und die Sonne ihren angenehmen Farben Glanz verlieh; so wie das Weiche Gras, das sich im Wind wog lockten bunte Schmetterlinge in allen Farben an, die sich wie Akrobaten durch die Luft bewegten.
So wie Das Golden, glitzernde Tor hinter das man die Blätter der hohen Bäume, die hoch, über dem femininen, aber nicht minder starkem Gatter ragten, im leichtem Sommerwind rascheln hören konnte, jeden anzog der ihn betrachten konnte.
Der Efeu kletterte an den goldenen Stäben hinauf und krabbelte auf dem sandigen Boden außerhalb des Gatters nicht sehr weit.
Der Betrachter dieser unwirklichen Erscheinung war ein Junge, dessen Blick war auf die leuchtenden Farben gerichtet, dem bunten, geschäftigem treiben der Schmetterlinge, die er durch das Glitzern der Stäbe deutlich sehen konnte.
Jeder begehrte Einlass in diesen Garten, doch keinem war er gewährt.
“Ich werde dir geben was du suchst, denn ich sehe deine Wünsche!”
Konnte der Junge hören, doch die Kühlheit die das Kind diesem Angebot entgegen brachte, wo doch sonst jeder hinein wollte verspottete den Garten und so öffnete sich das Tor um sich in seiner gesamten Pracht zu entfalten, doch der Junge sah nur die Laichen, die neben dem Eingang lagen und roch auch den süßen Duft der Lilien und Rosen nur vermischt mit dem Blut, das den Boden, auf dem er stand tränkte.
Betörend und warm rief ihn die Stimme, er solle doch zu ihm kommen, doch er kannte diese Worte und drehte sich um und ging.
Ich roch an der beruhigenden Mischung der Creme, die mein Vater immer aus den verschiedensten Ländern mitbrachte und Strich mir eine dünne Schicht davon auf die Wunde, die - so hoffte ich jedenfalls aufgehört hatte zu bluten, danach Strich ich mein Kleid, das aus angenehmer Baumwolle bestand glatt und legte die kleine Büchse auf mein Bett.
Ich Kahm die Treppen hinunter und fragte mich, ob Selen das Gasthaus, schon geöffnet hatte, da hörte ich das bekannte, aufmüpfige schellen der Glöckchen, die jedes mal klingelten, wenn ein Kunde durch diese Tür Kahm.
Ein entspanntes Lächeln glitt über meine Lippen, denn sobald die Musiker abends diese Stufen zur "Drachenbranke” betraten, liebte ich diese Gesellige Atmosphäre die entstand, sobald die Leute kurz nach Feierabend langsam herein tröpfelten.
Oft wurde nur in kleinen Gruppen beisammengesessen und geplaudert, es roch nach Bier, das man selbst wenn die ersten Sonnenstrahlen durch das kleine Fenster schienen und die letzten Besucher fort waren weder aus der Nase, noch aus dem Gasthaus zu bekommen war, doch dieser Tag sollte eine vollkommen andere Bedeutung in meinem Leben bekommen.
“Na, also... Da bist du ja.” Hörte ich Selen, die mir auch gleich einen Lappen in die Hand drückte, mir die Schulter tätschelte und dann den Musiker begrüßte, ich hörte das Rasseln von Goldmünzen, bevor ich mir Gedankenverloren das Gesicht rieb und begann die Theke zu wischen. Aus der Küche hörte ich Glory, die wahrscheinlich bereits mit dem zubereiten der Extrawünsche unserer Stammgäste begann.
Es brauchte keine zehn Minuten, bis alles seinem gewöhnlichen durcheinander folgte; erst als ein wenig Ruhe einkehrte und mir Zeit blieb mich auf Gespräche mit Gästen einzulassen fragte mich Veso, der mich gut genug kannte um zu wissen, wann man mich ansprechen konnte und wann nicht; wann mein Vater zurück kehren würde.
“Ach, weißt du... Er ist hier, er ist dort... Und manchmal schon vor Ort...” wie ich es zu sagen pflegte, wenn dieses Thema aufnahm.
“Oh, bitte... Heute nicht... Heute bitte ich dich um klare Antworten!”
Ich stützte mich auf die Baar und seufzte, da ich mir diese Frage schon seit vollen drei Wochen stellte.
“Lass mich Raten... Du weist es wieder einmal selbst nicht!” als Antwort stieß ich mich ab und griff nach seinem leerem Schnapsgläschen das er sich seinen Rachen hinunterkippte und das leere Glas mit seinem gewöhnlichem klacken auf die Holzplatte stellte.
“Wieso, wieso? Ich verstehe ihn einfach nicht! Immer macht er sich aus dem Staub, ganz so als wolle er seine Ruhe von seiner Familie haben!
Wärest du meine Tochter, würde ich mich sorgen um dich; ich würde aufpassen, das so einer Schönheit nichts passiert!”
Was, aber war Schönheit?
Viele sagten mir, wie wunderschön, braune Haare ich hatte und jedes mal frage ich mich, was wohl dieses Braun ist. Bisher konnte mir keiner eine zufrieden stellende Antwort geben. Oft stehe ich einfach nur da, berühre die Rinde der Bäume und versuche mir vorzustellen wie diese “braunheit” wohl aussähe.
In dieser Welt existierten für mich nur Formen.
Mit 11 Jahren haben mich meine Haare gestört. Ich wollte sie umbedingt abschneiden lassen, doch Glory beneidete mich um meine hüftlangen Haare und lehnte es strickt ab, bis ich sie so lange nervte, bis sie es doch tat.
Erst später merkte ich wie sehr ich den schützenden Vorhang brauchte.
Sie wuchsen in den letzten drei Jahren von ihrer ursprünglichen Länge, die gerade einmal bis zur Mitte des Halses reichte unnatürlich schnell wieder nach, aber abschneiden werde ich sie trotzdem wieder.
Verzeihend lächelte ich.
“Tja, so ist er eben... Aber ich bin glücklich so wie es ist...”
“Ja... Das sagt man für gewöhnlich, aber du Verdienst so etwas einfach nicht.”
“Hey, mit 'so etwas' meinst du mein Vater!” schmunzelte ich und wusch sein Schnapsgläschen in der Wanne mit Wasser und Seife ab.
“Da fällt mir ein... Hat deine Schwester Arbeit gefunden?”
“Es war schweer... Aber jetzt arbeitet sie als Schneiderlehrling.”
Ich nickte erstaunt und erleichtert, endlich über dem Thema hinweg gekommen zu sein, aber da wurde es plötzlich immer Stiller im Gasthaus. Die Musik verstummte und die Gespräche hielten inne.
“... Ihr glaubt nicht, was ich euch erzähle? Vertraut mir, meine Freunde wenn ich euch Sage das jedes einzelne Wort wahr ist!”
Der Mann lachte und griff nach seinem Bierkrug. An seiner Stimme konnte man hören, das er schon bereits einige Lieter hinter sich hatte.
“Ladys and Gentleman...” verkündete er in einem nicht überhörbaren lallen und einem Englisch, das er sich nur bei seinen Kollegen abgeschaut haben konnte.
“Ich schwöre es euch auf mein verfluchtes, eigensinniges Mundwerk um euch einen vermaledeiten Einblick in mein niemals und nicht einmal von mir selbst durchschaubaren, klugen Kopf zu gewähren!”
Diese Worte ließen Gespräche und Diskussionen untereinander Aufkommen.
“Leute; bitte!” Rief er und sprang auf, doch seine benebelten Sinne versagten und er kippte vorne über, mitten in die Menge.
Der Mann hatte jegliche Selbstachtung verloren; aber sein Ziel, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu Erlangen hatte er dadurch erreicht.
Langsam wurde er von den Leuten, die ihn zwangsläufig auffingen wieder aufgerichtet. “Ich bin ihm begegnet! Einem Mann, der dort war; doch er ist wieder zurück gekehrt, um seine Tochter zu holen, aber er hat sie nie gefunden!”
Ein erneutes Raunen erfüllte das Gasthaus.
“Sch! Ihr glaubt mir nicht?”Unterbrach er, nachdem er seinen Krug ausgetrunken hatte.
“Ja, ja... Das habe ich auch gedacht. Aber da hat er mir von seiner Frau erzählt! Sie ist im Garten! Im Garten Zinyp und wartet dort auf ihn und hat ihm diese hier gegeben!”
Er hielt einen Zweig in die misstrauischen Gesichter.
“Diese Pflanze vertrocknet nie!” Brüllte er um alle zum Schweigen zu bringen. “Sie ist die ewige Schönheit.” Raunte er dann. Es war still im Raum. Neben den “Oaaa” und “Oooh” konnte man sonst nichts hören, bis eine dünne Stimme die Begeisterten verwirrte.
“Wer sein Leben findet; der wird's Verlieren und wer sein Leben aufgibt... Zum Wohle aller, der wird's finden.”
Verdrossen suchten die Menschen nach dem Ursprung dieser durchaus verwirrenden Worten.
“Oder..., ich täusche mich. Aber ist es nicht so?... So, das wir alle unser Leben im Garten suchen?” Ich erkannte das alter obgleich ich ihn nicht sehen konnte, denn seine Stimme war die eines Kindes. Vielleicht neun, oder zehn Jahre alt, auch wenn die erschreckende Weisheit die selbst manch Erwachsener nicht an den Tag legte ihn älter erschienen ließ.
“Du Narr!” Rief einer der wenigen, die sich bereits aus ihrer ersten Schrecksekunde gelöst hatten, auch wenn ich das Gefühl hatte mehrere, die solch eine Sekunde nicht erlebt hatten, dachten über das nach, was gesagt wurde.
“Was glaubst du, redest du da?” Fragte der Mann mit einem so vorwurfsvollen Unterton, der einen Genau sagen sollte wo man hingehörte.
“Ich, wenn ihr es gestattet, spreche aus Erfahrung. Aber was, wenn ich fragen darf redet ihr da?
Was redet ihr alle da? Geschichten aus Uralten Gezeiten verkünden Frohsinn für den, der es geschafft hat alle aus den Weg zu Räumen, die Anspruch auf den Garten erheben?
Geschichten, die nie davon erzählen, wie es wirklich ist!”
“Der Junge hat recht!” Rief einer, nachdem es wieder lauter wurde, und riss somit sämtliche angefangene Sätze ab. Die Stimme des Mannes war tief und fest, er war einen Schritt in die Mitte getreten und sprach nun zu uns alle.
“Das Kind... Spricht weiser wie manche von uns.”
Er bat ihn an seine Seite zu kommen, so das alle ihn sehen konnten. “Wir alle...” begann der wohl ebenfalls älter klingende Junge Mann, als er vermutlich war, und mir wurde klar das unsere Welt hier uns wohl alle älter machte.
“Wir alle kennen die Geschichten unserer Großväter und die unserer Urgroßväter, die Geschichten... Die weitererzählt und weitererzählt wurden und viele Geschichten, die neu erfunden wurden und von einer besseren Welt erzählen. Eine bessere Welt, wie wir sie uns alle wünschen. So das es uns letztendlich egal geworden ist ob sie nun der Wahrheit entspricht, oder freien Ursprungs ist.”
Er schwieg für einen Augenblick, dann fuhr er fort, mit dem Wort an den Jungen gerichtet “Du sagtest, das du aus eigener Erfahrung sprichst... Ich glaube, du kannst uns noch mehr erzählen.”
“Gewiss, und lässt es alle hören, keiner soll der Möglichkeit zu entkommen entrinnen.”
Alle lauschten. Selbst die, die am lautesten protestiert und am Meißnern Geschichten erzählten lauschten. Alle spürten, das er etwas wusste.
“Wart ihr dort, das ihr erzählen könnt?”
Stellte er in den Raum, verlangte keine Antwort und fuhr fort. “Wart ihr dort? War je wirklich einer dort?”
Diese Fragen wühlte viele auf “Nein, junge aber der Urgroßvater meiner Mutter!”
“Gewiss. Währe er wirklich dort gewesen hätten die anderen Ur und Ur-Urgroßväter Niemals zur selben Zeit dort sein können, da die Legende besagt das immer nur ein einziger Einlass verlangen darf!
Aber ganz abgesehen von den unbestreitbaren Tatsachen will ich euren Blick einmal so lenken, wie er eigentlich verlaufen sollte.
Seht in die Welt.
Ach, es reicht schon euren Blick auf die Straßen, euren Nachbarn oder euch selbst zu richten.”
Sie alle sahen sich um.
“Was seht ihr? Kranke, blinde, Witwen, denen man meist viel zu früh ihre Männer nahm; aber alle sind wir doch gewisser maßen eines: Flüchtlinge!
Wir sind unter ständiger Furcht, er könnte uns zum Kampf rufen. Unsere Brüder, Väter, Männer.”
Er hielt inne und sah den lauschenden, betrunkenen Seemann, der auf dem Boden saß an “... Nicht wahr?” Müde und erschlagen sah er zu Boden, der Junge kniete sich neben ihn, nickte ihm zu und nahm ihm einfühlsam, vorsichtig seinen Zweig aus der Hand, der ihm fast schon dankbar überlassen wurde.
“Alle Länder Kämpfen!” Er sah auf und in die bunt gemischten Gesichter, um jenen einzelnen anzusprechen “Und wofür?
Wofür Blut, verderben? Wofür Hass und Verzweiflung?”
Wir alle wussten die Antwort, und doch traf es uns wie Blitze, als er aufstand, den Zweig über unsere Köpfe Hielt und rief: “Hierfür!”
Obwohl ich ihn durch meine angeborene Blindheit nicht sehen konnte, konnte ich ihn spüren. Ich roch ihn, wenn er bei mir war; ich hörte ihn. Seine Schritte waren vorsichtig gesetzt, schwer, aber doch seicht, wie die einer Katze. Ich hörte seine Stimme, wenn er sprach in immer währender Ruhe.
Und doch spürte ich die Unzufriedenheit, wenn er in meiner Nähe war; man spürte sie nur, wenn man einmal tief einatmete, den Kopf in den Nacken legte und einfach nur dastand während man die Luft ausstieß; dann konnte man sie spüren, hören, riechen, sie war beinahe greifbar, als hätte er etwas getan, das er lieber nicht getan hätte, doch immer wenn dieses Gefühl aufkam, glaubte ich noch etwas anderes zu fühlen, doch ich Kahm einfach nicht drauf...
Genauso, wie diesmal.
Ich konnte ihn von jedem anderen so unterscheiden wie ich keinen unterscheiden konnte.
“Dad!” hauchte ich. Ich war mir anfangs nicht ganz sicher gewesen, ob er es wirklich war, als nach einer schweigenden Minute die Tür aufschwang und Laute Diskussionen ausbrachen.
“Ida...” ich nahm an das er lächelte, dann Kahm er einige Schritte auf mich zu.
“Lass dich ansehen.” Dabei legte er seine Hände auf meine Schultern. Sicher hätte ich gern gewusst wo er gewesen war, was er dort gemacht hat, weshalb er überhaupt so lange weg war, aber...
Ich ging tieferen Gesprächen mit ihm aus dem weg, denn ich erinnerte mich nur zu gut an das was bei dem Letzten Versuch daran passiert war, deshalb konnte ich auch nur schwer aus Selen herausbekommen wo meine Mutter war. Und ich hieß den Begriff unter meiner Familie 'nichtmehr unter uns' um einiges willkommener als: Tod, oder vorsichtig ausgedrückt (was aber ebenfalls aus dem Vokabular gestrichen wurde) im 'jenseits'.
“Kaum bin ich ein paar Tage weg, schon ist aus meiner kleinen eine junge Dame geworden.”
Ich kaute auf meiner Wange um nicht nervös zu wirken, wenn ich meine Lippen zerlegte, aber egal wie gut ich mich verstellen würde, war ich mir sicher, das er meine Nervosität spürte. Ich lächelte und hoffte, es würde nicht zu gekünstelt aussehen. “Das hast du schon letztes mal gesagt...” versuchte ich es im; plauderhaften Ton.
“Tatsächlich?... Ein lobenswert gutes Gedächtnis...”
Nun...es ist ja nicht so als ob wir uns unüberschaubar oft treffen würden...
“Was hast du gesagt?” Fragte er, und ich stellte fest das ich diese Worte Laut vor mich hin gemurmelt hatte.
“Ich bin so glücklich, das du wieder da bist. Wann hast du vor wieder aufzubrechen?”
“Das klingt ja fast so als ob du mich wieder los haben wolltest...” lachte er und schloss mich in den Arm. “Diesesmal sagst du doch wenigstens Bescheid, bevor du gehst; oder?” Es brauchte eine Weile und ich glaubte fast, er hätte meine Frage überhört, oder er wollte sie nicht beantworten, und sich einfach darauf zu konzentrieren mich zu umarmen; aber nach einer Weile ließ er ein wenig lockerer und ich spürte sein nicken, dann stellte er sich wieder vor mich “Ach ja... Ich hab noch was mitgebracht. Ich gebe es dir morgen...”, dann tätschelte er mir die Schulter und ging in Richtung Küche.
Ja, so... War mein Dad.
Und als ich ein wenig vor mich hin grübelte merkte ich nicht; und wenn doch, dann nur ganz am Rand meiner Wahrnehmung, das mich jemand rempelte. Aber ich hätte es nur dann an mir vorbeiziehen lassen, hätte sich derjenige nicht ausführlich und überschwänglich entschuldigt; und wäre mir diese Warme, angenehme Stimme nicht schon vorher Aufgefallen.
“Hallo? Alles in Ordnung?” Bekam ich langsam mit. Es begann zu rumpeln in meinem Kopf und automatisch suchte mein Gehirn nach einer Erinnerung, in der ich diese Stimme schon einmal hörte.
“Aber natürlich, der Sprecher! Ich wusste es. Solch eine Stimme vergisst man nicht so schnell.” Platzte es aus mir heraus.
“Aah... Der dunkle Schatten, oder die zwielichtige Gestalt, hätte es auch getan, aber nach den paar Zeilen die ich sagte erhalte ich nun den ehrenvollen Titel: Der Sprecher.”
“Natürlich... Ich meine, wenn ihr bescheiden genug seid, dann reicht natürlich der 'dunkle Schatten' durchaus aus... Zwar, weiß ich nicht genau was Dunkelheit ist, und von Schatten habe ich ebenso wenig Ahnung..., aber es klingt mysteriös... Zwar nicht so genial wie mein Sprecher, aber...” Er musterte mich, ich konnte seinen Blick förmlich spüren und so langsam schien es in seinem Kopf so laut 'klick' zu machen, das auch ich es hörte, das er langsam Begriff, das ich ihn nicht sehen konnte. Eigentlich wunderte es mich, da ich immer eine Augenbinde, weniger zum Schutz, viel mehr zur Erkennung trug. “Du... Kannst mich nicht sehen?!... Das tut mir leid...”
Oh, wie ich dieses Bedauern hasste. “Mir geht es gut! Ich bin damit aufgewachsen und da ich das Licht, oder wie ihr es nennt, nie gesehen habe brauche ich es auch nicht. Was ich nicht kenne, kann ich nicht wirklich vermissen!”
“Oh... Natürlich, aber sicher doch...” er schien einen Moment zu Zögern, dann trat er jedoch auf mich zu und nahm meine Hand. Bei der unerwarteten Berührung zuckte ich zusammen. “Ganz ruhig Tiger...”
Er führte meine Hand an sein Gesicht und als meine Finger seine Haut striffen zog ich ruckartig meine Hand zurück.
Viele sagten deshalb ich sei merkwürdig, aber ich hatte bei Jeder bewussten Berührung mit anderen Menschen, ein unruhiges Gefühl in mir. Fast so, als ob ich nicht nur seine Haut fühlen konnte; sondern auch das was darunter war. Fleisch, Knochen, Herz..., Seele. Und genau so fühlte es sich bei mir an, wenn sie mich berührten.
Baute ich eine gefühlte Barriere auf glaubte ich auf diese Wiese den anderen Menschen abzuweisen.
Bei Tieren war das jedoch etwas anders, ebenso wie bei meinem Vater. Es schien, als ob niemand etwas zu verbergen hätte, so, als ob wir uns alle schon kennen würden.
“Oh... Wohl eher Scheues Reh...”
“Tut mir leid...”
Ich hatte es aufgegeben dieses Gefühl anderen zu beschreiben, denn egal wie viel Mühe ich mir gab, verstand es doch keiner...
Vermutlich fühlten sich genau so die Leute die versuchten mir Farben zu beschreiben.
“Das war... Ein Reflex...”
“Das war merkwürdig...” Natürlich war es das...
“Das war keine Absicht.”
“Das ist schon in Ordnung, du kennst mich ja nicht.”
Erst jetzt wurde mir klar, was er damit versuchte zu bezwecken... Er wollte, das ich ihn sehe; aber das war etwas, das ich von mir alleine aus tun musste.
Wir hatten geöffnet, aber es passierte so oft, wie wenn man beobachtet das eine Sternschnuppe einer anderen begegnet, das sich am helllichten Tag jemand hier herein verirrte.
Selen, meine eine und Glory, meine andere Tante.
Raúl, der Lehrling, 15 und somit ein Jahr jünger als ich; sowohl unser selten anwesender Ehrengast mein Herrn Vater.
Aber ich vernahm eine Stimme, die ich nicht sofort ausmachen konnte, als ich mich an den Frühstückstisch setzte.
Ein einzelner Gast in diesem Halbjahr war Standard.
Anstrengend wurde es erst, sobald der Schnee begann zu fallen und die Händler kamen, denn dann waren meist alle Zimmer belegt und Wir mussten den ganzen Tag Putzen, waschen und dabei noch möglichst höflich bleiben.
“Wir haben... Frische Milch, von dem Bauern, der sich für meine Hilfe letzten Freitag bedanken wollte...”
Mit einem Nicken wollte ich die Worte einfach so stehen lassen, aber nicht Selen, die schon seit längeren unterschwellig auf die Schwingungen, die sie meinte zwischen ihrer großen Schwester und Veso entdeckt zu haben aufmerksam.
“...Oder, will er sich Villeicht noch für etwas anderes bedanken...?”
Empört lenkte sie diesen verdacht von sich ab. “Was fällt dir ein? Ich binn ihm lediglich ein wehnig zur Hand gegangen!”
Ich glaubte es kaum, aber in ihrer Stimme konnte ich so etwas wie Verlegenheit vernehmen.
“Tja,ja...” Seufzte Selen herausfordernd. “Die Frage ist, bei was du ihm geholfen hast... So ganz allein, als Witwe.”
Autsch! Das war zu viel.
“Jetzt ist aber Schluss!”
Und das wusste nun auch Selen. Glory liebte ihren Mann, das sie in diese unarrangierte Ehe startete hatte sie beinahe den Kontakt zu ihrer Familie gekostet und soviel ich mitbekam, hatte sie das bei ihrer Mutter.
Mehr wusste ich nicht, aber klar war, das dies ein heikles Thema für ein Tischgespräch war. Ich wusste genau das diese 'unangenehme Stille' umbedingt unterbrochen werden musste, aber ich war nicht die einzige, die es störte.
“Ida, ich habe noch etwas für dich.” Sagte mein Vater und Kahm auf mich zu. Er nahm meine Hand und legte etwas Kühles, metallenes hinein, aber was genau es für ein Material war, konnte ich nicht sagen.
“Was...” Stockte ich, als ich es in den Fingern wog und betastete.
“Das ist eine...Tiara. So nennt man sie glaube ich...”
“Tragen so etwas nicht Prinzessinnen?”
“Streng genommen... Ja.”
Er nahm es wieder, dann legte er es mir auf den Kopf, und es fühlte sich anders an, als ich erwartet hatte. Es fühlte sich gut an.
“Aber...” Bei meinem Dad war das 'aber' immer am wichtigsten, denn wenn man das nicht beachtete, konnte man irgendwann, irgendwie, weil man das meist nur angedeutete 'aber' meines Vaters irgendwo überhört hatte, ziemlich überrascht werden. Ein Glück war ich an seine häufig sehr seltsamen Geschenke gewöhnt.
“Die Königlichen Kronen stehen. Diese hier... Liegt!”
“Aha... Und, auf was muss ich mich gefasst machen?”
“Ja, genau. Sag es uns, bevor wir wieder, irgend ein Vogel aufziehen dürfen, oder die Küche in die Luft fliegt...”
Warf Glory ein.
Er schien diesen Vorwurf zu überhören.
“Ach gar nichts... Es wird kaum auffallen...”
“So kaum, wie unsere zerstörte Küche?”
“Hey, also... So schlimm war das nun auch wieder nicht... Ich habe doch genug Geld aufgetrieben um alles wieder in Ordnung zu bringen. Und vorallem habe ich doch gesagt, das ihr die beiden Gemische nicht aufeinander treffen lassen dürft.
Wie dem auch sei...”
Er wendete sich an mich. “Wenn ich das allen erzähle, Glauben sie mir es sowieso nicht. Lass dich überraschen was passiert.”
“Das kann ja heiter werden...” Brummte ich, betastete meinen neuen Schmuck und stellte Fest, das es sich nicht nur angenehm um meinen Kopf legte, sondern neben schlichten schnörkeln auchnoch bequem war, sofern man das von diesem metallenem etwas sagen konnte.
Ich öffnete das Fenster, an das mit unregelmäßigen abständen geklopft wurde. Der Ton War nicht mehr als ein dumpfes Klacken.
“Ida, ich habe dir doch gesagt, du sollst Talib durch die anderen Fenster herein holen, wenn es schon sein muss! Jedes andere lässt sich besser schließen!” Raunte sie. Dieses Fenster war das einzige mit einem Fensterglas, die anderen waren mit Fensterläden und Gardinen abgedichtet.
“Es ist warm draußen, warum kann man es denn nicht offen lassen?”
Drauf erwiderte sie nichts und die Eule flog über unsere Köpfe, machte seine übliche Kontrolle und landete schließlich auf meiner Schulter. Alle nannte ihn Talib. Aber für mich war er Meda, weshalb sie ihn alle bei seinem zweiten Namen nannten, konnte ich nicht verstehen. Die anderen zogen mich einmal damit auf als ich sie fragte. Sie meinten ich würde das Tier nur so nennen, weil es sich ähnlich anhöre wie Ida, damit lagen sie falsch. Ich mochte diesen Namen, weil er der Suchende für mich war. Die Bedeutung dieses namens hatte mir Dad erzählt.
Ich setzte mich, wobei Meda sich neben meinen Teller gesellte und genüsslich die Körner von meinem Brot stahl.
“Wer ist denn unser Gast?”
Richtete ich das Wort an die Stumme Gestalt, die sich wahrscheinlich glücklich aus den Gesprächen herausgehalten hatte und jetzt wohl kaum drum herum kommen würde.
“Der Dunkle Schatten.” ich müsste schmunzeln.
“Achso... Na dann...”
“Tja... Schatten bekommt man nicht so schnell wieder los...”
Der Abend wurde kühl und kündigte Regen an. An solchen Tagen flatterte Meda unruhig im ganzen Raum herum und verzichtete auf seine nächtliche futtesuche, er durchstöberte lieber die ganze Küche nach Krümen. Manchmal konnte man ihn auch auf dem Dachboden finden, wo er nach Mäusen und anderem Ungeziefern jagte.
Ich kannte seinen Flügelschlag gut. Ich kannte seine Schreie, die er ausstieß, kannte die abstände und die Leichtflüssigkeit mit der er hüpfte.
Ich graulte gerade seinen Nacken, wären ich meine Füße in der Wanne mit Wasser und Seife wusch; da Kahm 'der dunkle Schatten' herein.
“Von anklopfen hast du wohl nur in Gerüchten gehört.”
“Anklopfen? So etwas tut man doch nur in Märchen!”
“Das geht nicht! Dies ist das Badezimmer, und außerdem ist das für Gäste einen Stock weiter unten! Da ist Anklopfen das Mindeste!”
“Ok... Wahrscheinlich bist du eine Kreuzung aus Löwe und Reh...”
“Toll, dann wäre das nun auch geklärt... Wenn sie jetzt bitte die Freundlichkeit besäßen diesen Raum zu verlassen, dann würde ich mich gerne umziehen!”
“Was hindert dich? Ich kann dich zwar sehen, aber du mich nicht...”
Ich trocknete mir die Füße ab, während in meinem Kopf nach einer passenden Antwort gesucht wurde, als ich aber noch immer nichts gefunden hatte, als ich fertig war, beschloss ich das Thema zu wechseln.
“Wie ist eigentlich euer richtiger Name?”
“Gessler.” Darauf nickte ich.
“Schön sie kennen zu lernen. Darf ich sie Gess nennen?”
“Wieso denn Gess?” ich musste mir ein Schmunzeln unterdrücken.
“Weil Gess...” ich suchte nach den richtigen Worten. “...einfach gut zu dir passt...” Darauf schwieg er.
“Ok Gess, lass mich Raten; du wusstest nur nicht wo das Badezimmer ist...”
“Tja, hehe...”
“Und warst nur zu viel Mann um es zuzugeben, weil die Erfahrung gezeigt hat, das Männer sich nie trauen nach den Weg zu fragen...”
“Ähm, also...” Dann räusperte er sich “...Ich muss dann mal gehen.”
In Windeseile war er aus dem Raum verschwunden, nicht viel später öffnete sich erneut die Türe und Gess lehnte sich gehetzt gegen sie.
“Welchr Raum ist es?”
“Der, in den du nicht gegangen bist, der, mit der Aufschrift: Badezimmer.” Andscheinend war er in Selens Zimmer gelaufen. Ich konnte mir gut vorstellen wie sie tobte.
Er nickte und wollte schon wieder raus. “Halt! Warte lieber noch einen Moment.”
Da hörte man auch schon Selens wütende Stimme und wie sie die Treppe hinauf gestampft Kahm. “Wenn ich diesen Narren in die Finger bekomme...”
Er traute sich erst hinaus, als Selen nichtmehr zu hören war. Spät nachts. Immer wieder wollte ich mich aus dem Staub machen und endlich schlafen gehen, aber jedes mal bat er mich noch eine Minute zu bleiben, ich Tat ihm den Gefallen und stand ihm bei in dieser 'schweren Stunde'.
Ich muss sagen, in solchen Dingen hatte Selen eine unglaubliche Ausdauer, hätte sie diese in allen Abschnitten ihres Lebens, so müsste sich keiner von uns mehr um Geld sorgen.
“Aufstehen! Was zur Hölle ist nur los mit dir?”
“Ich bin müde!” Brummte ich und drehte mich um, so leicht gab Selen aber nicht auf. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, aber Versuchen konnte man es ja.
Mit einem Ruck riss sie mir die Decke weg und wollte zum Frontalangriff starten, indem sie mir einen Nassen Lappen über den Kopf legt. “Ich bin wach! Ich bin wach!”rief ich schnell, bevor es zu spät war.
“Glück gehabt, gerade noch rechtseitig.”
Erleichtert atmete ich auf. “Unser Gast will ein Frühstück!”
Jeder hatte seinen Part dabei zu erledigen, um das Essen zu richten. Ich war dafür zuständig, das Käse da war, die Gewürzte und die Sauberen Teller.
Gewürze brachte mein Vater, sie stammen aus den verschiedensten Ländern und waren etwas besonderes, sie waren für manche der Grund zu uns zu kommen und nicht wo anders essen zu gehen.
Saubere Teller hatten wir, da ich sie möglichst gleich nach Gebrauch wusch; aber keinen Käse; deshalb zog ich mich um und hoffte dabei die Schallmauer zu durchschreiten, Band mir die Augenbinde um und lief los.
Leowie, die Tochter des Schäfers begrüßte mich am Gattereingang. “Papa hat gesagt ich soll dir das da geben, aber nur wenn du mir Geld dafür gibst!” Sie hielt mir Meinen Lieblingskäse entgegen und mir lief das Wasser im Mund zusammen.
“Ah Ida.” Hörte ich Simon hinter mir. “Ich hätte nicht gedacht, das ich dich noch antreffe.” Der Schäfer Kahm auf mich zu.
“Wir haben einen Gast, und der Käse ist weg. Kein Krümel mehr ist übrig.” Darauf hin lachte er. “Das ist gut. Wer ist denn euer Gast?”
“Sein Name ist Gess...ler...”
Das 'Ler' wollte einfach nicht so recht meinen Mund verlassen. Es war ein Schrecklich unpassender Name.
“Tja... Sag mal, kommt heute Abend der Junge, der über den Garten erzählt hat wieder? Du weißt schon, der, der...”
“Ich hoffe es auch, aber Versprechen kann ich nichts.”
Er nickte “Na, dann... Muss ich mich wieder um meine Schafe kümmern, ich kann sie nicht ewig mit Graufell alleine lassen.”
“Wie viel schulde ich ihnen?”
“Garnichts. Nimm ihn umsonst, du isst ihn doch so gerne.”
Rief er mir zu, ich verstand die Welt nichtmehr und gab der kleinen Leowie, doch ein paar Münzen.
Abends war für den Tag der Woche viel los und während der Junge erzählte füllte sich das Gasthaus noch weiter.
“Wir können alles tun was uns beliebt; aber ist es nütze?
Wir können tun was wir wollen; aber baut es uns auf?
Es baut uns auf, wenn wir nicht an uns selbst, sondern an andere Denken.
Ihr seit alle zu mir gekommen und ich werde euch nicht wegstoßen, denn wer meine Worte hört und dem glauben schenkt, der wird nicht weiter wandeln in Finsternis; ihr müsst es nicht hören, wenn ihr nicht wollt,- aber jene, die beginnen zu verstehen, so wie ich es einst verstanden habe, die werden jetzt wissen das ihr alle erzählen sollt. Wie ich, denn so wie ihr andere Menschen anseht, so sollt ihr gesehen werden. All jene, die nach uns fragen und uns Vertrauen, werden mit uns verbunden sein, dann sind wir nicht nur im nah, sondern auch im fern verbunden.”
Diese Worte waren, obwohl sie teilweise so hart klangen, so warm und ehrlich und gab mir das Gefühl Zuhause angekommen zu sein.
Einige verließen verärgert das Gasthaus, anderen wiederum erging es so wie mir. Ruhig, gefasst und - glücklich.
Menschen, die von außerhalb zugesehen hätten, würden sagen das alles genau gleich geblieben ist und die Leute heute eben etwas ruhiger wären, aber ich meine genau das Gegenteil.
An diesem Tag, hatte sich eine mänge verändert.
Am nächsten Tag kamen die selben Leute sie hörten, sie tranken, lachten und hatten Freunde mitgebracht.
Ich hatte das Gefühl zu leben und ich konnte das bei den anderen auch spüren.
Die Tage vergingen und wir wuchsen zusammen. Sie wurden alle wie eine Familie für mich.
Ich hatte etwas, das nicht alle haben konnten, in dieser finsteren Zeit.
Ich hatte eine Familie. Eine große Familie, zwar nicht alle vom selbem Blut, aber wir waren wie Geschwister, denn uns verband das, was man uns versuchte zu nehmen: die Hoffnung.
Und der Glaube, das eine Bessere Welt existieren kann.
Ich glaube fest daran, oft zweifle ich. Aber ich bin mir ganz sicher, das jeder Mensch sich in Wirklichkeit danach sehnt. Nach einer Besseren Welt, und ich spreche nicht von Zinyp!
Selbst der König, der uns seine Vorstellungen mit Gewalt aufzudrängen versuchte, war in meinem Kopf ein liebenswerter Mensch.
Ich war ihm noch nie begegnet. Vielleicht war das der Grund, weshalb ich so dachte. Viele aus unserem Haus, die vor ihn treten mussten, hatten diese Hoffnung verloren.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie unser Gasthaus am Tage immer öfters besucht wurde. Anfangs nur vereinzelt, aber mit der Zeit war immer mindestens ein Gast da, Gess Kahm immer seltener, aber wenn er da war, wurde es immer lustig und er war immer öfters in meinen Gedanken, bis ich mich irgendwann dabei ertappte mir zu wünschen zu wissen wie er aussähe.
Und ich erinnere mich noch gut daran, wie der König immer Mehr Leute zu sich rief.
Sie mussten in den Kampf und - sie müssten sterben.
Eines Tages war etwas anders als sonst.
Eines Tages wachte ich durch das hallende Klappern von Rüstungen und durch das Klacken der vielen metallenen Schuhsolen, die auf dem kalten Pflasterstein in den Gassen vor unserer Tür aufkamen auf. An diesem Tag ging alles so schnell, das es mir wie eine kurze, unangenehme Sequenz eines Traumes vorkam, an den ich mich nichtmehr recht entsinnen kann, weil ich sie lieber verdrängt hätte anstatt sie mit mir herumzuschleppen, da Träume eben nur Träume sind und man sich lieber freut, einen unwichtigen Gedächnisausschnitt, der einen Angst macht vergessen zu haben.
Ich weis nicht, ob ich mich anders benommen hätte, hätte ich diese Erinnerung nicht aus meinem Gedächnis verbannt und hätte ich mir klar gemacht, von wem dieser Befehl ausging.
Wie gelähmt lag ich in meinem Bett und konnte mich nicht rühren.
Ein deutliches krachen, dann Laute, aufgeregte Stimmen und als noch ein krachen folgte, glaubte ich, niemand könne mich mehr halten.
Wenn ich zurückdenke muss ich ausgesehen haben wie eine Irre die die Treppen hinunter stolperte und als ich in dem Raum ankam konnte ich die Situation nicht erfassen. Zuerst rannte ich gegen etwas hartes, metallenes, das bei dem Aufprall ein nur dumpfen, schnell abklingenden Ton von sich gab.
Am Eingang standen noch mehr dieser Metallenen gestalten. Soldaten, Ritter und ein... Gess.
Ich wehrte mich mit aller Kraft dieser Erkenntnis Glauben zu schenken, das er hinter all dem stecken könnte. Verwirrt und mit schmerzendem Schädel taumelte ich rückwärts und stieß gegen einen umgefallenen Stuhl, der mich auch zu fall brachte. Ich stieß mit dem Rücken auf etwas, das dort nicht hingehörte. Egal was es war, es war sehr hart, spitz und es bohrte sich in meine Haut. Mir entwich ein erstickter, schmerzerfüllter laut, worauf ich Selens aufgebrachte Stimme hörte, aber was sie sagte konnte ich nicht verarbeiten, es klang nicht sehr freundlich.
Langsam richtete ich mich auf, wobei ich das Gefühl hatte Tausende von Stricke, die man mir umgelegt hatte, würden mich zu Boden ziehen.
Eine weitere Stimme erklang. Sie war Rau und man hatte das Gefühl sie würde auf einen eindreschen. Das was, die Worte zu bedeuten hatten passten zu ihr, aber noch immer konnte ich keine klaren Gedanken fassen. Ich hörte das jemand schrie,- es war Gess.
Dann - nichtsmehr.
Das letzte was ich noch hören konnte, aber sicher nicht das letzte, was zu hören war, war das Flattern von Meda.
So... Tja, eigendlich soll das eine Lesebrobe sein, deshalb muss ich euch mit Bedauern mitteilen, das ich nichtsmehr reinstellen darf.
:)
Tag der Veröffentlichung: 28.05.2012
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